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Der Wüstensohn

Im Laufe der Zeit
von

Vorwort zu diesem Kapitel:
Wie bereits in der Kapitelbeschreibung erwähnt, wurde diese Story vom Wettbewerb "Im Laufe der Zeit" von AlienBlood23 inspiriert. Sie handelt von echter Freundschaft und den Schwierigkeiten des Lebens, ist angesiedelt in der modernen Welt und zeigt (hoffentlich) deutliche Referenzen zum Naruverse.
Ich wünsche euch viel Spaß beim Lesen! Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
So, ihr Lieben, endlich ist es so weit und ich habe das neue Kapitel fertig. Die Sache entwickelt sich... ;)
Das erste Kapitel war sehr lang, da ich versuchen wollte, das Ganze als Oneshot zu posten. Die folgenden Kapitel sind kürzer, da ich euch nicht so lange warten lassen möchte. Jetzt erst mal viel Spaß beim Lesen! Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Tut mir Leid, dass es wieder etwas gedauert hat, dafür lohnt es sich aber das Kapitel zu lesen. Es wird spannend...
Viel Spaß! :D Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Ich hoffe, es erinnert sich überhaupt noch jemand an diese Geschichte... TT_TT
Tut mir Leid, hatte eine Blockierung und viel Stress im RL. Kann nur einen tiefen Kniefall machen und um Vergebung bitten für die extrem lange Wartezeit. Die Geschichte wird auf jeden Fall weiter geschrieben bis zum Schluss.

Für alle, die noch da sind: Viel Spaß mit Teil 4! Komplett anzeigen

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Begegnungen

„Nun gib ihm schon, was er möchte, Sasuke“, sagte mein Bruder Itachi, dieser unerträgliche Gutmensch, milde lächelnd.

Die Sonne brannte gerade unbarmherzig auf uns nieder, ich kam mir vor wie ein wandelndes Grillhähnchen in den Straßen Gizehs. Was war das auch für eine bekloppte Idee im Hochsommer nach Ägypten zu fahren? Nur Hitze, Staub und unerträgliche Gerüche umgaben uns. Selbst die Führungen in die Wüste, weswegen wir uns überhaupt hinaus getraut hatten, waren wegen der großen Hitze abgesagt, genau wie die Besichtigung der Pyramiden, was hieß, dass man praktisch nichts in diesem öden Kaff unternehmen konnte.

Aber dessen nicht genug, verfolgte uns schon seit einer Viertelstunde ein Junge vom Straßenbasar und versuchte mir ein Souvenir aufzuschwatzen für das ich unachtsamerweise einen verschwindend geringen Moment lang mäßiges Interesse gezeigt hatte.

„Gutes Geschäft für dich, Sidi, ganz billig, nur 10 Ägyptische Pfund!“

Ich sah ihm geringschätzig in sein schmutziges Gesicht oder vielmehr in den Teil davon, den er nicht mit einem zerfledderten Tuch und einer halb kaputten Sonnenbrille bedeckt hatte. Das einzig Saubere an ihm waren seine Zähne die mich gerade mit einem überraschendem Weiß anstrahlten während er mich hoffnungsvoll angrinste.

„Nein“, sagte ich kalt und drehte mich weg.

Itachi seufzte leise und folgte mir.

„Aber Sidi, das ganz billig, ääähhhrlich! 9 Pfund, letzter Preis, nur für dich, weil du so nett.“

„Ich habe 'nein' gesagt.“

„8 Pfund, Spezialpreis, normal nur für Familie und engste Freunde.“

Ich antwortete nicht und ging unbeirrt weiter. Er konnte uns ja nicht ewig verfolgen.

„Du ruinierst, mich, Sidi!“, jammerte er. „7 Pfund, das allerletzter Preis oder ich verhungere.“

Langsam platzte mir der Kragen.

„Dann verhungerst du eben. Vielleicht kriegen wir dich so endlich los.“

„Ah, Sidi, das meinst du nicht so. Kein Mensch so herzlos, dass wünscht anderen den Tod.“ Seine Stimme klang traurig. War mir egal. Hauptsache er verpisste sich endlich.

„6,50, dann ich kann nicht mehr.“

Hörte das denn nie auf?

„Was an 'nein' verstehst du denn nicht?“ Wütend drehte ich mich um.

„Sasuke...“, mahnte mein Bruder.

„Halt dich da raus, ich werde das jetzt ein für alle Mal beenden.“

Itachi schloss die Augen und atmete einen Moment durch.

„Er ist doch nur ein armer Junge, der sich etwas zum Leben dazu verdienen möchte.“

„Wenn man einmal nachgibt, dann kommen alle und wollen was. Damit darf man gar nicht erst anfangen.“

„Du sprichst schon fast so wie Vater.“

„Jetzt komm mir nicht damit! Der alte Herr und ich haben nichts, aber auch wirklich gar nichts miteinander gemein.“

„6 Pfund, Boss, wirklich letzter Preis jetzt.“

„Halt's Maul, du...“ Leider hielt mich Itachi fest als ich auf den Basarjungen losgehen wollte. Ich war bisher noch nie einer solch penetrant hartnäckigen Kreatur begegnet. Normalerweise blieb ich in allen Situationen ruhig, aber dieser Kerl hier brachte mich echt auf die Palme.

Er wich denn auch ängstlich zurück und brachte sich rasch in einen gebührenden Sicherheitsabstand zu uns. Besser für ihn.

Unwillig riss ich mich von Itachi los und ging weiter in Richtung Hotel.

Eine Weile liefen wir schweigend nebeneinander her.

Eins musste ich Itachi lassen, er verstand es im richtigen Augenblick die Klappe zu halten. Ich genoss die himmlische Stille. Endlich. Ich konnte mich wieder halbwegs entspannen. Das Hotel war nah, die schmutzigen Straßenzüge waren verschwunden und machten gepflegtem Asphalt Platz. Wir näherten uns der zivilisierte Welt.

„5 Pfund, Sidi“, quäkte plötzlich eine ängstliche Stimme hinter mir.

Lief der etwa immer noch hinter uns her?

Ich drehte mich um. Niemand war zu sehen. Itachi legte sacht eine Hand auf meine Schulter.

„Sasuke, denk an dein Wutproblem.“

„Ich habe kein Wutproblem“, entgegnete ich und schlug seine Hand weg. „Ich habe nur ein verdammtes Stalkerproblem, aber das lässt sich lösen.“ Ich schaute mich nach allen Seiten um, aber der verflixte Junge war nirgends zu entdecken. Ich hatte das doch nicht geträumt! Oder doch?

Der Tag war schon verflucht heiß und durchaus geeignet einem einen Sonnenstich zu verpassen, aber wurde man da nicht ohnmächtig? Ich fühlte mich nicht im geringsten schwindelig oder so als ob ich umkippen müsste. Vielleicht hatte ich mir die Stimme doch nur eingebildet.

Ich zuckte die Schultern und drehte mich wieder in Richtung Hotel um. Fast wäre ich mit dem Jungen zusammengestoßen.

„DU schon wieder!“ Also doch.

„Du dir überlegt haben, Sidi? 5 Pfund, das tolles Angebot. Du nicht ablehnen können, hmmm?“

Schon wieder dieses irritierende Grinsen.

„Lass mich in Ruhe, du Tölpel!“, schrie ich. „Ich will dieses dämliche Ding nicht, geht das denn nicht in deinen Schädel?“

„Aber Sidi, du angesehen.“

„Ja und? Das war doch nur ein Blick, mehr nicht.“

„Dein Blick gesagt 'ich möchte haben'.“ Er sah mich verträumt an oder zumindest dachte ich das, ich konnte ja nicht seine Augen sehen hinter der verfluchten Sonnenbrille und ich wollte es auch gar nicht.

„Nein, nein und nochmals nein! Ich habe nichts gesagt mit diesem Blick, rein gar nichts! Es hat mich nur an etwas erinnert, das ist alles.“

„Genau, schöne Erinnerung an Gizeh.“ Er streckte mir den Gegenstand entgegen. „5 Pfund, fast geschenkt.“

„Zum Teufel, ich will es nicht!“ Ich schlug ihm das Ding aus der Hand und es krachte auf den Boden wo es in 1000 Teile zerbarst. Betreten sahen wir uns an. Das hatte ich nicht beabsichtigt.

Aber eigentlich war mir das auch schon egal. Selber schuld, warum verfolgte er uns auch so hartnäckig?

„Das... das war mein letzter, Sidi. Meine letzte Chance auf Essen. Jetzt ich verhungere.“ Seine Stimme klang echt verzweifelt, so als ob ihm gleich die Tränen kämen. Bei mir regte sich nun doch so eine Art Gewissen.

„Du hättest mich eben nicht so nerven sollen“, nuschelte ich. Entschuldigen war für mich natürlich keine Option.

„Sasuke...“

„Ja, schon gut, ich zahl ihm den Verlust.“ Was waren schon 5 Ägyptische Pfund? Noch nicht mal ein halber US-Dollar. Ich kramte nach meiner Geldbörse.

„200 Pfund, Sidi.“ Der Junge lächelte glücklich und streckte seine Hand aus. Ich zuckte zusammen.

„Was hast du gesagt?“ Meine Augen mussten wohl tellergroß geworden sein, denn Itachi unterdrückte mühsam ein Lachen als er mich ansah.

„Der ist ja raffinierter als er aussieht“, gab er hüstelnd zu. „Das hätte ich ihm gar nicht zugetraut.“

Ein anerkennender Blick streifte den jungen Straßenhändler, was mich zusätzlich zur Weißglut brachte. Wann hatte Itachi, das leuchtende Vorbild des Uchiha-Clans, mir je Anerkennung gezollt oder ein Lob geäußert?

Genau, niemals. Ich war ja nur der dämliche kleine Bruder, der eh alles falsch machte und an seinen Glorienschein niemals heranreichen würde. Das wurde mir von jedem aus unserer Familie ständig und überdeutlich vor Augen gehalten, insbesondere von unserem Vater.

Und nun bekam ein zerlumpter Fremder, der kaum unserer Sprache mächtig war, ein Lob für so etwas?

„Raffiniert? Von wegen, gemeiner Straßenraub ist das!“, schrie ich aufgebracht.

„Sasuke, beruhige dich.“

„5 Pfund hast du gesagt, nicht 200!“, fuhr ich den Jungen an.

„Ja, aber Sidi abgelehnt. Jetzt Preis wieder 200 Pfund.“

„So siehst du aus! Gar nichts kriegst du.“

„Sasuke, das kannst du nicht machen.“

„Misch dich nicht ein, Itachi! Ich habe deine Bevormundung satt, ich bin kein kleines Kind mehr. Ich treffe meine eigenen Entscheidungen. Hn.“

Voller Wut ließ ich die beiden einfach stehen und ging zum Hotel.

„Sidi, bitte, ich sterbe, wenn du das tun.“ Die Stimme des Jungen klang verzweifelt

Ließ der denn überhaupt nicht locker?

„Wie auch immer“, entgegnete ich kalt. „Du hattest deine Chance und hast sie leichtsinnig verspielt. Ab jetzt ist es nicht mehr mein Problem.“

Ich ging ungerührt weiter. Sollte der doch verrecken, am besten gleich alle beide! Dann hatte ich ein Problem weniger im Leben.

Ja, okay, vielleicht hatte ich eine winzig kleines Aggressionsproblem. Darum war ich aber noch lange kein schlechter Mensch, nicht wahr?

Nach zirka 50 Metern merkte ich, dass irgend etwas anders war. Irgendwas fehlte ...oder irgend jemand. Ich drehte mich um. Itachi war bei dem Jungen geblieben und sprach mit ihm. Jetzt griff er in seine Tasche und...

„ITACHI! Wage es nicht ihm Geld zu geben!“

Ich rannte zurück, aber der Junge war schon geflüchtet mit Etwas, das er ängstlich an sich presste. Ich wollte hinterher, aber Itachi packte mich hinten am Kragen, so dass ich das Gleichgewicht verlor und in seine Arme fiel.

„Lass mich los, du Verräterschwein!“, brüllte ich.

„Na, na, na, ganz ruhig, kleiner Bruder. Denk dran, wir sind hier nicht zu Hause. Atme tief ein...“, er machte es mir vor, „...und aus. Ein... und aus.“

„Lass den Blödsinn! Du weißt, ich kann den Yoga-Scheiß nicht ab!“

„Mäßige dich.“ Seine Stimme war immer so ruhig und bestimmt. Ich weiß nicht, wie er das hinbekam. Das war doch so was von unnatürlich!

„Lass mich los, dann beruhige ich mich auch.“

„Nur wenn du versprichst, den Jungen nicht zu verfolgen.“

„Sag mir erst wie viel du ihm gegeben hast.“

„Gegeben?“ Mein Bruder klang überrascht.

„Verarsch mich nicht, Itachi. Er hielt etwas in der Hand, das hab ich deutlich gesehen.“

„Ach so, du meinst den Zettel.“ Itachi lachte. „Da stand nur unsere Zimmernummer drauf.“

Meine Augen weiteten sich.

„Ja bist du denn von allen guten Geistern verlassen, diesem Stalker auch noch unsere Zimmernummer zu geben? Jetzt werden wir ihn nie los.“ Ich wedelte aufgebracht mit den Armen.

„Jetzt beruhige dich erst mal, kleiner Bruder.“ Itachi drückte mich fester an sich.

Dieser Arsch! Von wegen beruhigen. Sobald er mich losließ würde ich ihn sowas von...

„Der Junge brauchte schließlich unsere Zimmernummer um uns morgen abzuholen“, unterbrach er meinen Gedankengang.

„EH, abholen? Was meinst du mit 'abholen'?“

„Er hat mir verraten, dass er einen interessanten Ort in der Wüste kennt, zu dem er uns morgen führen kann. Das war es doch was du die ganze Zeit wolltest, oder?“

„Und du hast ihm getraut? Bist du noch bei Sinnen? So ein schmieriger, kleiner Straßenhändler, der raubt uns doch bestimmt aus und lässt uns in der Wüste verrecken, du Genie.“

„Na, na, na, Sasuke. Du übertreibst es wieder mal mit deinem Misstrauen. Der Junge ist ein ganz pfiffiger Kerl, aber ein Mörder ist er bestimmt nicht.“

„Das sagt ausgerechnet Mister 'Mein-Zimmergenosse-war-ein-Serienmörder-und-ich-habe-nichts-bemerkt', ja?“, entgegnete ich aufgebracht.

Itachi errötete und sah zur Seite.

„Das ist doch schon ewig her, ich war praktisch noch ein Kind. Und ein Serienmörder war Kisame auch nicht, es waren alles nur Unfälle.“

„Ja klar, besonders der letzte, bei dem er noch das Messer in der Hand hielt, das bereits im Bauch seines Opfers steckte.“

„Der Junge ist eben ausgerutscht als Kisame gerade etwas in der Küche zubereitet hat.“ Itachi zuckte die Schultern. „Er wollte ihm nur helfen und dachte nicht mehr an das Messer in seiner Hand.“

Konnte ein einziger Mensch wirklich so unglaublich gutgläubig sein? Und das war mein mir vorangestelltes Ideal? Ich konnte es nicht begreifen.

„Helfen? Der hat ihm nur ins nächste Leben geholfen, würde ich sagen“, zischte ich meinem mir angeblich so überlegenen Bruder entgegen.

„Ich kann nicht fassen, dass du ihm immer noch glaubst obwohl er längst verurteilt wurde und hinter Gittern sitzt. Gottseidank, möchte ich noch hinzufügen.“

„Er sagte, er sei unschuldig und ich glaube ihm.“ Itachi sah mich an. „Und im Übrigen war es nur Jugendverwahrung. Er kommt auch bald raus. Wegen guter Führung.“

„Na prima, dann lad ihn doch am besten zu uns nach Hause ein“, sagte ich ironisch. „Oder besser noch zu unserem Clan-Treffen hier, dann kann er mal sein Talent für 'Unfälle' unter Beweis stellen, am besten er fängt ganz oben an.“

„Du bist immer noch sauer, dass Kaguya-sama Ägypten als Treffpunkt bestimmt hat, ja?“ Itachi seufzte.

„Ist mir doch egal.“ Ich zog eine beleidigte Schnute. „Gizeh oder ein anderes Kaff auf der Welt, wo liegt da der Unterschied? Der senile alte Drache hat uns bisher jedes Mal mit ihren Reisezielen überrascht. Wie alt ist sie jetzt eigentlich, hundert? Sie sollte endlich abtreten.“

„Ihr genaues Alter kennt keiner, aber senil ist sie ganz bestimmt nicht und soweit ich weiß, hat sie auch keinerlei Pläne in nächster Zeit ihr Amt als Oberclanchefin abzugeben. Du erweist ihr also besser den nötigen Respekt, wenn du ihr gegenüber trittst.“

Wie konnte mein Bruder nur so abartig angepasst sein?

„Ich nenne sie auf keinen Fall 'sama' oder 'hime', das kann sie sich abschminken“, schnaubte ich.

„Wozu ist unsere Familie vor über 50 Jahren nach Amerika ausgewandert, wenn wir diesen alten Quatsch auf den jährlichen Clantreffen dauernd wieder aufwärmen müssen?“

„Mit 'alten Quatsch' meinst du zweifelsfrei unsere Jahrhunderte alten, ehrwürdigen Traditionen, nicht wahr?“ Itachi erlaubte sich den Ansatz eines Lächelns.

„Hör auf mich so herablassend zu behandeln, ich weiß genau wovon ich rede und jetzt lass mich los oder die Leute halten uns noch für schwul!“

Itachi erstarrte ein wenig und blickte unauffällig um sich.

Die Einheimischen glotzten uns an, einige tuschelten und lachten hinter vorgehaltener Hand.

Ich nutzte diesen Moment der Ablenkung um mich endlich aus Itachis Griff zu befreien. Verblüfft schaute er mir nach, aber ich war schon weit genug von ihm weg als dass er mich noch hätte krallen können.

„Und dass das klar ist, ich gehe morgen mit Niemandem irgend wohin und schon gar nicht mit diesem zerlumpten Jungen in die Wüste!“ Ich warf Itachi aus gebührender Distanz noch einen wütenden Blick zu und stapfte dann endgültig auf unser Hotel zu.

Wer braucht schon große Brüder? Sind eh nur eine Last.

 
 

*

 

Am nächsten Morgen war ich bereits sehr früh wach und starrte missmutig in den Sonnenaufgang während irgendwelche Vögel bereits fröhlich um die Wette zwitscherten, vollkommen ungeachtet der Möglichkeit bis heute Abend im Magen einer Katze oder eines anderen Raubtiers zu landen. Dumme Viecher.

Irgendwie hatte Itachi mich natürlich doch noch weich geklopft, auf seine für ihn so typische Art. Er hatte einfach nicht locker gelassen und von Mysterien erzählt, die es zu entdecken gäbe, von den 1001 Geheimnissen der Wüste, die ich verpassen würde, wenn ich nicht mitkäme.

„Nun zieh nicht so ein Gesicht, Sasuke. Du siehst ja aus als ob du auf deine eigene Beerdigung gehen müsstest.“

„Nah dran“, knurrte ich. „Wenn sie uns jemals finden, werden wir aussehen wie die Sandmumien.“

„Glaubst du etwa immer noch, dass der Junge uns in die Irre führt und zurück lässt?“ Itachi lachte, ganz so als stände das völlig außer Frage.

„Du bist zu gutgläubig, Itachi, genau wie bei Kisame.“

„Vielleicht habe ich einfach nur die bessere Menschenkenntnis, kleiner Bruder.“ Er klopfte mir auf die Schulter aber ich entzog mich ihm ärgerlich. Er verdrehte die Augen nach oben.

„Also schön, wenn es dich beruhigt, kann ich ja hier bleiben. Auf diese Art würde sofort nach euch gesucht werden, solltet ihr nicht rechtzeitig zurück sein.“

„Jetzt soll ich auch noch allein mit diesem schrägen Vogel in der Wüste herumkriechen? Na hervorragend! Warum rammst du mir nicht gleich ein Messer zwischen die Rippen? Das ist weniger qualvoll als verdursten. Aber vielleicht fressen mich auch vorher die Sandkäfer auf. Dann seid ihr mich endlich los.“

„Was willst du eigentlich, Sasuke? Egal was ich dir anbiete, du siehst dich am Ende immer als Leiche. Meinst du nicht, du übertreibst ein wenig?“

„Die sicherste Version, im Hotel zu bleiben und den Typ in die Wüste zu schicken, hast du mir jedenfalls nicht angeboten. Hn.“

„Sasuke, du musst endlich lernen anderen Menschen zu vertrauen. Es ist Zeit Veränderungen in deinem Leben zuzulassen. Sonst wird dich dein ständiges Misstrauen noch in die Einsamkeit treiben.“

„Besser einsam als tot“, grummelte ich mürrisch.

„Ich habe dir doch schon gesagt, dass das Unsinn ist. Der Junge machte auf mich einen freundlichen und zuverlässigen Eindruck.“

„Na dann ist's ja gut“, höhnte ich. „Itachi, der Unfehlbare, hat gesprochen und alle Welt beugt sich seinem grandiosen Urteil.“ Von wegen!

„Ich möchte übrigens keine Erdbestattung“, fügte ich trocken hinzu. „Nur dass du's weißt für den Fall, dass deine 'tolle Menschenkenntnis' dich trügt. Ich möchte verbrannt und in einer Urne auf deinem Schreibtisch aufbewahrt werden, damit du für immer und ewig an diese Worte denken wirst. Falls überhaupt noch was von mir übrig ist, heißt das. In dem Fall musst du leider mit einem Foto von mir Vorlieb nehmen ...mit schwarzem Trauerflor versteht sich.“

Itachi seufzte.

„Und ich dachte, du hättest die Pubertät und deine damit einhergehende rebellische Phase endlich hinter dir gelassen.“ Er schüttelte den Kopf. „Anscheinend habe ich mich geirrt.“

„Ich bin 15, was erwartest du?“

„Ein wenig mehr Abenteuerlust vielleicht? Mit 15 habe ich bereits...“

„Ja, ja, ich weiß... einen wilden Eber erlegt und 3 riesige Kerle in die Flucht geschlagen. Ich kenne die Geschichte zur Genüge. Vater erzählt sie immerhin bei jeder passenden und unpassenden Gelegenheit.“

„Du bist doch nicht etwa eifersüchtig auf mich?“ Itachi machte ein betroffenes Gesicht. Jetzt hatte ich auch noch seine Gefühle verletzt.

„Das habe ich damit nicht sagen wollen“, nuschelte ich. Natürlich sah ich ihm dabei nicht in die Augen und natürlich durchschaute er mich. Er kannte mich schließlich mein ganzes verdammtes Leben. Ich konnte mich auch eigentlich nicht über mangelnde Zuneigung von seiner Seite her beklagen. Er war immer für mich da gewesen, hatte mir alles beigebracht, mir immer geholfen. Itachi war ein guter Bruder, der beste, ohne Frage, aber da war doch eine Sache die mich wurmte. Vater hielt ihn mir immer wieder als leuchtendes Beispiel vor Augen und gab mir das Gefühl, nie an ihn heranreichen zu können.

Itachi stupste mir mit dem Finger kräftig gegen die Stirn.

„Au! Was soll das, du Hirni?“ Ich rieb mir die Stelle, die bereits eine Delle haben musste, so oft hatte er das schon getan.

„Dummer, kleiner Bruder.“ Er grinste. „Eifersucht ist etwas völlig Normales. Dafür musst du dich nicht schämen. Es wird dir helfen deine Ziele zu erreichen und es mir gleich zu tun.“

„Wer will dir schon etwas gleich tun?“ Ich schnaufte wütend. „Ich werde jedenfalls nicht mit einem potenziellen Mörder meinen Schlafplatz teilen. Und schämen tu ich mich für überhaupt nichts. Hn!“

„Dann beweise es mir.“ Itachi sah mich herausfordernd an. „Nimm einfach mein Angebot an und lass dich einmal auf ein märchenhaftes Abenteuer ein. Dass ich dich allein in die Wüste hinausziehen lasse ist mein Geschenk an dich. Sieh es an als eine Art Initiation.“

„Pffft, Geschenk, dass ich nicht lache.“

„Welchen Grund könnte ich sonst haben, in der Stadt zu bleiben? Ich denke dabei nur an dich und deine Sicherheit.“

Ja klar und Schweine fliegen.

„Du willst nur mit Izumi allein sein, gib's zu!“, fauchte ich.

„Izumi? Du meinst unsere Kusine Izumi?“ Itachi spielte den Verblüfften.

„Unsere um siebenundzwanzig Ecken mit uns verwandte Kusine Izumi, mit der du im letzten Sommer für eine ganze Weile verschwunden warst, um genau zu sein. Jetzt tu nicht so als wüsstest du nicht von wem ich spreche.“

„Ich und Izumi? Ich weiß wirklich nicht woher du all diese abenteuerlichen Ideen nimmst, kleiner Bruder. Liest du vielleicht heimlich Schundromane?“

„Das einzige was ich lese ist Fachliteratur“, gab ich trocken zurück. „Leugnen ist zwecklos, Itachi.“

„Diese fixe Idee werde ich dir wohl kaum wieder ausreden können.“ Er seufzte. „Na gut, wenn du meinst, dass du ohne deinen großen Bruder nicht zurecht kommst...“

Das habe ich nicht gesagt“, knurrte ich. „Ich komme prima alleine klar.“

„Oh? Na wenn das so ist... noch einen Tee bevor's los geht, Brüderchen? Ich habe deinen Rucksack schon gepackt.“

Jetzt hatte er mich schon wieder reingelegt. Arrghh!

 
 

*

 

Wie zu erwarten hatte das Hotelpersonal gut aufgepasst und den zerlumpten Kerl bereits an der Rezeption abgefangen. Meine Hoffnungen, dass sich damit auch das 'märchenhafte Abenteuer' oder wie ich es nannte, 'der sichere Weg ins Wüstengrab', zerschlagen hätte, waren jedoch vergeblich. Der kleine Kerl machte einen Riesenaufstand und war bis zu uns in den sechsten Stock zu hören. Dies veranlasste Itachi mich zum Aufbrechen zu drängen.

Zu allem Überdruss wuselte der kleine Straßenhändler auch noch so geschickt um die Hotelangestellten herum, dass er es beinahe bis zur Treppe geschafft hätte. Fast wäre er mit uns zusammengestoßen, wenn nicht Nabil, der Empfangschef, ihn gerade noch so am Schlafittchen gepackt hätte.

„Da bist du ja, mein kleiner Freund“, sagte mein gutgläubiger Bruder erfreut. „Lassen Sie ihn bitte los, Nabil. Das ist unser Reiseführer.“

„Soll das heißen, dass Sie diesem...“, er benutzte ein arabisches Wort, das wohl nicht auf viel Gegenliebe stieß, denn das zerlumpte Wiesel begann plötzlich empört loszuschreien, heftig mit den Armen zu wedeln und befreite sich aus seinem Griff. Er rannte hinter Itachi und begann den Empfangschef von dort aus verbal auf arabisch zu attackieren. Nabil wurde rot im Gesicht und es gab einen heftigen Wortwechsel. Er versuchte ihn sich zu greifen, was mir nur Recht gewesen wäre, aber Itachi beschützte den kleinen Herumtreiber. Er beschwichtigte Nabil mit einer Entschuldigung sowie einem fetten Trinkgeld und bugsierte uns eilig zur Tür hinaus.

„Na großartig!“, sagte ich säuerlich. „Jetzt sind wir im Hotel auch noch unten durch. Warum tätowierst du nicht gleich 'Gimpel' auf unsere Stirn? Dann haben es die Leute viel leichter uns auszunehmen.“

„Du überdramatisierst, so wie immer, kleiner Bruder.“ Itachi lächelte beschwichtigend und wandte sich unserem „Reiseführer“ zu.

„Schön, dass du es geschafft hast, mein kleiner Freund. Sicher hast du etwas ganz Besonderes für uns vorbereitet.“

Der zerlumpte Kerl antwortete mit einem irritierend strahlendem Lächeln. „Ja, Sidi, darauf kannst du einen las... ähm, ich meine, sicher Sidi, ganz Besonders nur für dich. Danke, dass du mir geholfen. Du guter Mensch.“

Itachi lächelte zurück. „Das war doch selbstverständlich.“

„Ach ja, war es das?“, meldete ich mich zu Wort. „Ich hätte ja lieber gesehen dass Nabil ihn zum Teufel gejagt hätte.“

„Sasuke!“ Mein Bruder sah mich vorwurfsvoll an und der Junge schien fassungslos zu sein.

„Was denn? Ist doch wahr.“ Ich drehte mich weg.

„Was du haben gegen mich, Sidi?“, quäkte der Junge vorwurfsvoll. „Erst du machst mein letztes Souvenir kaputt, dann du mich willst schicken in Hölle. Was ich getan?“

„Das kann ich dir sagen.“ Ich wandte mich ihm zu. „Du bist ein schmieriges kleines Etwas, das sich auf Kosten anderer durch's Leben wurstelt und zu allem Überfluss dabei noch Glück hat indem du auf gutgläubige Menschen wie meinen Bruder triffst und sie dann gnadenlos ausnimmst, du kleiner Schmarotzer.“ Ich ging einen Schritt auf ihn zu. „Aber mich legst du nicht rein, ich habe dich nämlich durchschaut.“ Ich stak meinen Finger mehrmals in seine Schulter.

„Ey! Nix machen!“ Er schlug meine Hand weg. „Das tut weh.“

„Gut.“ Ich fixierte ihn mit schmalen Augen.

„Sasuke!“

„Was?“ Genervt drehte ich mich zu meinem Bruder.

„Du bist unhöflich.“

„Besser unhöflich als tot.“

Mein Bruder verdrehte die Augen. „Fängst du schon wieder damit an?“

„Tot? Wieso tot? Ist Sidi krank?“ Der Junge sah mich auf einmal besorgt an. War der jetzt wirklich so treu-doof oder tat er nur so? Ich entschied mich spontan für Letzteres.

„Stell dich nicht blöd. Ich weiß genau was du vorhast.“

„Was ich vorhabe?“ Er kratzte sich ratlos am Kopf.

„Das weißt du selbst.“ Also echt jetzt, der Bursche brachte mich auf die Palme. Wie blöd glaubte der dass wir waren?

„Sasuke! Genug jetzt. Du weißt, was wir vorhin besprochen haben.“, ermahnte mich Itachi.

„Du meinst, was du mir vorgetragen hast.“ Ich verschränkte meine Arme und sah ihn beleidigt an.

„Jetzt benimm dich nicht wie ein Sechsjähriger.“

„Tu ich nicht.“ Schmollend drehte ich mein Gesicht weg.

„Sidi guter Mann, wird lieben was ich euch zeige.“ Natürlich musste der Straßenjunge auch noch seinen Senf dazugeben.

Itachi wandte sich ihm zu. „Tut mir Leid, aber ich begleite euch nur bis zum Stadtrand.“

„Ah! Du nicht kommen mit?“ Entsetzen schwang in der Stimme des zerlumpten Jungen.

„Nein, ich habe hier noch zu tun. Leider.“ Itachi setzte eine bedauernde Miene auf.

Ich gab ein verächtliches Schnaufen von mir.

„Aber... aber das heißen, dass...“ Der Junge blickte zu mir und ich glaubte spontane Schweißtropfen unter seinem Tuch zu entdecken.

„Ja, du und Sasuke, ihr geht allein. Ich habe bereits Kamele angemietet und eine entsprechende Ausrüstung bereitgestellt. 2 Tage dauert der Trip, nicht wahr?“

„Oh... das richtig. Aber, du nicht lieber doch mitkommen, Sidi? Das einmaliges Erlebnis. Nur jetzt.“

„Bedauerlicherweise geht das nicht. Ein Andermal, vielleicht.“ Itachi gab sich alle Mühe betrübt dreinzuschauen. Dabei wusste ich genau, dass er es kaum erwarten konnte zu Izumi zu rennen.

„Was für ein Pech, nicht wahr?“, sagte ich bissig zu dem Lumpenhaufen. „Jetzt geht dein schöner Plan den Bach runter.“

„Bach? In Wüste nix Bach. Und was du meinen mit Plan?“ Er sah mich ratlos an.

„Sasuke! Ich ermahne dich nun zum letzten Mal: Bleib höflich.“

„Sonst was?“ Ich warf meinem Bruder einen trotzigen Blick zu.

„Ich sehe schon, so wird das nichts.“ Er seufzte. „Irgendwie habe ich das schon geahnt, darum habe ich gestern Nacht Kakashi-san gebeten euch zu begleiten.“

„Waaas?“ Ich riss ungläubig die Augen auf. „Das kann doch nicht dein Ernst sein!“

„Hallo zusammen.“ Ein großer, platinblonder Mann tauchte plötzlich neben mir auf und legte seine schwere Hand auf meine Schulter. Ich zuckte unmerklich zusammen.

„Ich habe mich leider ein bisschen verspätet, Itachi-san. Eine alte Dame brauchte meine Hilfe beim Überqueren der Straße.“

„Pffffft“, entfuhr es mir spontan.

Das war nur eine seiner üblichen Ausreden. Ich konnte bis heute nicht verstehen wie dieser Mann es geschafft hatte Sicherheitschef der Uchiha Corporation zu werden. Er war unpünktlich, marottenhaft und unzuverlässig.

„Sasuke.“ Mein Bruder schnippte ohne Vorwarnung höchst unsanft gegen meine Stirn.

„AU!“ Unwillkürlich hielt ich die Hand auf die Stelle. „Ich habe gesagt du sollst das lassen, Blödmann!“

„Wer nicht hören will, muss fühlen“, entgegnete Itachi trocken. „Danke, dass Sie so kurzfristig für mich eingesprungen sind, Kakashi-san.“

„Das versteht sich doch von selbst, Itachi-sama. Keine Sorge, ich werde gut auf die beiden Jungs aufpassen.“

„Was soll denn der komische Aufzug?“ fragte ich und deutete auf Kakashi-sans Gesicht. Ein schwarzes Tuch verdeckte seine untere Gesichtshälfte.

„Das ist ein Schutz gegen Sandstürme.“

Trotz der lächerlichen Maskierung konnte ich sehen, dass der Sicherheitschef grinste. Bestimmt fand er das alles sehr lustig und verarschte mich gerade.

„Als ob es hier Sandstürme gäbe“, entgegnete ich verächtlich.

„Nur manchmal, nicht oft. Nie wissen wann. Aber Sidi schlau, für alles vorbereitet, das gut.“ Der Lumpenjunge hob seinen Daumen zustimmend nach oben und zeigte Kakashi-san ein irritierendes Strahlen seiner Zähne.

„Wer hat dich gefragt, dobe?“, fuhr ich ihn an.

„Aber ich euer Scout, muss warnen...“

„Und wo ist dann dein Schutz vor Sandstürmen, hm?“ Ich verschränkte die Arme und sah ihn herausfordernd an.

„Na hier!“ Er fummelte unter seiner Kleidung herum und zog nach ein paar Sekunden ein unglaublich schmutziges Tuch hervor. Es starrte geradezu vor Dreck.

„Willst du mich veräppeln? Das gleicht eher einem Zementblock als einem Stück Stoff. Wäschst du deine Sachen eigentlich auch mal?“

„Wasser teuer. Tuch noch gut.“ Beleidigt stopfte der Junge es wieder unter seine Kleidung. „Wenn Sandsturm da, du nehmen deine eigene Tuch. Ich mein Tuch nix geben dir.“

„Na, das hoffe ich doch. Ich will mir schließlich nicht noch eine tödliche Krankheit einfangen.“

„Sasuke.“ Mein Bruder warf mir einen warnenden Blick zu.

Was? Würdest du etwa dieses Tuch anfassen?“

„Was an 'Bleib höflich' hast du eigentlich nicht verstanden?“ Itachi seufzte. „Ich fürchte, ich habe Ihnen eine nahezu unlösbare Aufgabe zugemutet, Kakashi-san.“

„Aber ich bitte Sie, Itachi-san, das ist doch nichts. Die beiden werden sich schon zusammenraufen, Nicht wahr, Jungs?“ Er packte uns beide 'freundschaftlich' am Genick wobei ich feststellte, dass er einen ziemlich starken Druck darauf ausübte. Der Straßenjunge verzog ebenfalls schmerzhaft sein Gesicht, also schloss ich messerscharf, dass es sich um eine Warnung an uns handelte.

„Schon gut, ich habe verstanden, Kakashi-san.“, knurrte ich missmutig. „Es wird keinen Ärger geben.“

„K..kein Ärger, versprochen“, stotterte der Junge.

„Na sehen, Sie? Alles in bester Ordnung.“ Kakashi-san grinste und entließ uns endlich aus seinem 'Todesgriff'. Für ihn war die neue Aufgabe sicher wie ein unverhoffter Urlaub und das wollte er sich nicht von uns vermasseln lassen. Vermutlich hatte er sich auch wieder seine übliche Schundliteratur eingesteckt und war froh sie unbehelligt lesen zu können anstatt für sein Geld richtig arbeiten zu müssen.

Kaum befreit, musterten der Junge und ich uns uns abschätzig. Er hatte offenbar eine Menge Respekt vor Kakashi-san, aber der Blick, den er mir zuwarf war dennoch aufmüpfig. Er zog hörbar etwas Rotz durch seine Nase und spuckte ihn direkt vor meinen Füßen aus.

„Ja, Sidi, jetzt alles gut.“ Er zeigte ein breites Grinsen.

Ich kochte vor Wut, aber es war besser nicht darauf einzugehen um Kakashi-san nicht zu reizen. Er konnte verdammt unangenehm werden, wenn er sich ärgerte und es scherte ihn dabei wenig, dass ich der Sohn seines Arbeitgebers war. Also ignorierte ich den Lumpenjungen einfach. Doch ich wusste, dieser unverschämte Kerl würde mich auch weiterhin provozieren und ich würde mich beherrschen müssen und zwar für volle 2 Tage und Nächte. Das konnte ja noch heiter werden...

 
 

*

 

Wir erreichten unser Ziel am späten Nachmittag. Ich konnte nichts 'Besonderes' sehen, doch der Junge versicherte uns, wir seien ganz nah dran. Ich glaubte diesem aufschneiderischen Plappermaul jedoch kein einziges Wort. Auf der ganzen Reise hierher hatte er nicht eine einzige Minute mal seine vorlaute Klappe halten können und ein Märchen nach dem anderen erzählt.

Kakashi-san konnte seine Ohren anscheinend auf Durchzug stellen, ich aber war dem hirnlosen Geplapper hilflos ausgesetzt und musste mich arg beherrschen dem Jungen nicht an die Kehle zu springen.

Fakt war jetzt allerdings, dass wir unser Lager aufschlagen mussten bevor es zu dunkel wurde, was in der Wüste rasend schnell geschah. Das bestätigte auch Khaled, der Kamelführer, der uns begleitete. Erfreulicherweise war er einer von der stillen Sorte und sagte nur etwas, wenn es relevant war.

Die Zelte waren Dank Kakashi-sans Hilfe rasch aufgestellt. Es gab eben doch Dinge bei denen er sich als nützlich erwies. Doch arbeitete er nur selbst, wenn es absolut unerlässlich war. Zunächst einmal gab er uns Anweisungen, die wir mehr oder weniger gut ausführten.

Kurz vor Sonnenuntergang waren die Zelte dann aber plötzlich wie von Zauberhand aufgeschlagen und ein fettes Lagerfeuer prasselte vor unseren Augen.

Manchmal überraschte mich Kakashi-san tatsächlich doch in positiver Weise.

Ich versuchte mir nichts davon anmerken zu lassen. Der Junge hingegen, immer noch mit seiner dämlichen Sonnenbrille auf der Nase, klatschte begeistert in die Hände und tanzte ums Feuer herum. Dazu krächzte er einen banalen Singsang, der ungefähr so ging:

„Feuer gut, macht uns warm, schützt vor Kälte und Schaitan*.“

Er schwang seine Beine abwechselnd hoch in die Luft und gab einen kreischenden Refrain von sich der sich anhörte wie: „Aiaiaiaiaiaiaiaiai!“

„Hast du dich verletzt oder heulst du den Mond an?“, fragte ich trocken um der unerträglichen Kakophonie endlich ein Ende zu setzen.

Der Junge erstarrte augenblicklich und fixierte mich mit geballten Fäusten.

„Was los mit dir Sidi? Du nicht kennen Musik?“

„Musik schon, aber Werwolfgeheul hätte ich erst zum nächsten Vollmond erwartet.“

„Maa, maa, Sasuke-kun. Du musst doch nicht gleich unhöflich werden, nur weil du ein defizitäres Wissen um die hiesige Kultur hegst.“ Kakashi-san stand plötzlich hinter mir und legte mir mit beträchtlichem Druck seine Hand auf die Schulter.

Und ich hatte gedacht, er wäre bereits in sein Zelt verschwunden und würde gedankenversunken in einer Ausgabe von 'Icha-Icha' blättern.

„Haaahahaha!“ Der Straßenjunge bog sich vor Lachen und zeigte mit dem Finger auf mich. „Genau, genau. Du Zitter-Kultur. Schon ganz weiß.“

Ich knirschte mit den Zähnen. Einerseits wollte ich keine weiteren schmerzhaften Druckstellen auf meinem Körper, andererseits überwältigte mich gerade meine Leidenschaft, die darin bestand, dass ich dem Jungen unbedingt eins aufs Maul hauen wollte. Ich riss mich los und stürmte auf ihn zu.

Soviel zum Thema 'Beherrschung'...

 
 

*

 

Als ich wieder zu mir kam, lag ich in einem Zelt. Mein Kopf tat mir tierisch weh und ich ertastete eine dicke Beule daran.

„Tut mir wirklich Leid, Sasuke-kun, aber du hast mir keine andere Wahl gelassen“, ertönte Kakashi-sans Stimme ohne Bedauern.

Ich richtete mich halb auf, was ich sofort bereute. Leise stöhnend hielt mir den hämmernden Schädel. Mein Kopf fühlte sich an als würde er gleich zerbersten und ich wusste nicht ob ich das fürchten oder lieber herbei sehnen sollte. Immerhin würde ich danach nichts mehr spüren.

„Sidi wieder wach?“, quäkte eine mir nur allzu bekannte, nervige Stimme dicht ins Ohr.

Mit einem Tritt beförderte ich die Wüstenpest auf eine gebührende Distanz, so dass er gegen die Zeltwand fiel. Es wackelte und der Boden löste sich etwas.

„Ey! Was du machen? Dummer Sidi!“

Der nervige Junge sprang sofort wieder auf und klopfte sich den Sand aus seinen Lumpen. „Du fast machen kaputt Zelt.“

„Dann halte Abstand, du Idiot! Noch nie was von persönlichem Freiraum gehört?“

„Was das sein?“ Er machte tatsächlich ein ratloses Gesicht. Ich schnaufte verächtlich.

„Andere Länder, andere Sitten, Sasuke-kun. Merk dir das besser fürs nächste Mal bevor du einfach etwas Unbedachtes tust.“ Kakashi-sans Stimme klang beinahe emotionslos, doch gerade das war bei ihm ein Zeichen von höchster Gefahr.

„Es scheint dir wieder recht gut zu gehen. Das ist fein. Dann kannst du ja noch etwas Feuerholz sammeln gehen.“

„In der Wüste?“ Ich riss ungläubig die Augen auf, doch Kakashi-san schenkte mir nur einen unbarmherzigen Blick.

„Keine Widerrede oder willst du noch eine Kopfnuss?“ Er stak mit dem Finger unsanft in meine Lädierung.

„AU! Nein, schon gut, ich geh ja schon.“

„Den Kleinen nimmst du mit. Ich will schließlich nicht, dass dir was passiert.“ Er drehte mir den Rücken zu und ich hörte ihn noch murmeln: „Der viele Papierkram käme mir echt ungelegen.“

Ich unterdrückte meinen Zorn und trat vors Zelt. Der Junge schien mir zu folgen, ausnahmsweise mal wortlos, was ein reines Wunder war. Doch im Großen und Ganzen war es mir egal was er tat. Bis er plötzlich die Hand auf meine Schulter legte.

„Nicht so schnell, Sidi! Erst mitnehmen Fackel. Sonst nichts sehen.“

Ich blieb stehen und schlug ihm im Umdrehen die Hand weg.

„Nicht anfassen, klar?“

„Ich nicht anfassen dich, nur machen stehen bleiben.“ Er hob die Hände abwehrend hoch und schien leicht beleidigt. „Ich nicht gehen ohne Licht. Du hier warten eine Moment!“

Eifrig umwickelte unser selbsternannter Scout einen Ast mit Lumpen, die er aus einem Sack beim Lagerfeuer holte und stak ihn in die Glut. Ich beobachte wie die improvisierte Fackel Feuer fing, der Junge sie freudig grinsend herauszog und stolz in die Luft hielt.

„Wüste nachts gefährlich, viele Dschinn.** Aber jetzt wir sicher, Feuer uns schützen. Machen böse Dschinn gehen weg.“

„Tsk!“ Ich stieß verächtlich die Luft aus. „Wer glaubt denn schon an solche Altweibermärchen? Ich bin 15 und nicht 5.“

„Das nix Märchen, das Wahrheit. Viele Leute schon gesehen Dschinn. Nie gut. Machen böse Magie.“

„Wie alt bist du eigentlich?“, entgegnete ich herablassend, doch er schien es als echte Frage aufzufassen.

„Ich äh... nicht weiß.“ Er scharrte verlegen mit den Füßen.

„Wie geht das denn, kannst du nicht zählen?“ Würde zumindest seine unverschämte Preisgestaltung erklären.

„Ich kann zählen“, entgegnete er beleidigt. „Was Sidi denken von mir?“

„Das möchtest du nicht wissen.“

Doch ich möchte wissen das.“ Er rückte mir schon wieder viel zu nah auf die Pelle.

Ich wich keinen Zentimeter zurück und starrte ihn feindselig an. Doch das beeindruckte ihn nicht.

„Sidi immer gemein zu mir. Warum?“

Warum? Fragst du das allen Ernstes, warum?“

„Ja, ich wissen wollen warum!“

„Na, erstens weil du ein penetranter, kleiner Schmarotzer bist und zweitens...“

„Ich nix Schmatzer, ich immer essen normal!“

Schmarotzer, hab ich gesagt, Schmarotzer, nicht Schmatzer, du Vollidiot!“

„Was ist denn da draußen los? Hattet ihr nicht eine Aufgabe?“, erklang plötzlich Kakashi-sans genervte Stimme aus dem Zelt heraus.

„Alles gut, wir nur bisschen Spaß gemacht“, rief der Junge ängstlich. „Du nix extra kommen hier, Sidi, ich Feuerholz sammeln, keine Angst.“

„Meine einzige Angst ist, dass ich nicht bis zum Ende meiner wichtigen Lektüre komme, wenn ihr weiter so einen Radau macht. Dann muss ich nämlich raus kommen und euch helfen.“ Der drohende Unterton in der Stimme des Sicherheitschefs ließ mich leicht frösteln.

„Das ist nicht nötig, Kakashi-san. Wir machen das schon“, versicherte ich ihm rasch. Manchmal ist ein taktischer Rückzug die einzig mögliche Strategie. Das oder Schmerzen und Hausarrest, da fällt die Wahl nicht schwer.

„Dein Wort als Uchiha darauf?“

„HÄ? Wegen so etwas wollen Sie, dass ich...“

„Dein Wort darauf oder nicht, Sasuke-kun?“

„Na schön, na schön, Sie haben mein Wort darauf, Kakashi-san. Ich mache keinen weiteren Ärger.“

„Na, dann will ich dir mal glauben Sasuke-kun. Und jetzt verpfeift euch, ihr beiden, ich hab noch was zu tun.“

Ich konnte mir auch lebhaft vorstellen was, verkniff mir aber meine Antwort. Wichtige Lektüre, am Arsch! Seit wann gehörte Schundliteratur dazu? Aber solange er sein 'Icha-Icha' las, war er mir jedenfalls vom Hals.

Wortlos packte ich den Jungen am Kragen und wir verschwanden in die Nacht.

 
 

*

 

„Wo du hin wollen, Sidi? Das falscher Weg.“

„Das kannst du gar nicht beurteilen, Usuratonkachi. Hier ist nämlich gar kein Weg und außerdem ist es stockdunkel.“

„Das deine Schuld, du mich machen fallen lassen Fackel! Nicht ich Usu... egal, du dumm! Jetzt böse Dschinn uns jagen.“ Der Lumpenjunge sah sich ängstlich um.

„Tsk!“ Ich wusste ja, dass die hiesige Bevölkerung abergläubisch ist, aber für so rückständig hätte ich hier doch niemanden gehalten. Der Junge musste ein besonders einfältiger Vertreter seiner Art sein.

„Du nicht machen komisches Geräusch! Das nix lustig. Wüste gefährlich.“ Er sah sich nervös um. Eine schmale Mondsichel bescherte uns wenigstens ein bisschen Licht. „Wir besser gehen zurück.“

„Ohne Feuerholz? Vergiss es. Ein Uchiha erfüllt stets seinen Auftrag.“

„Und wo du sehen Holz? Ich dir gesagt falsche Richtung, aber du mich geschlagen und dann Fackel gefallen in Sand.“ Er sah mich vorwurfsvoll an.

„Ich hab dich nicht geschlagen. Du wolltest mir die Fackel freiwillig nicht geben und hast beim Gerangel darum versehentlich meinen Ellbogen ins Gesicht bekommen.“

Versehentlich? Das Absicht gewesen. Du gemein.“

„Na und? Dann bin ich eben gemein. Ich bin gewissermaßen dein Boss und wenn du nicht tust was ich sage, musst du eben mit schmerzhaften Konsequenzen rechnen.“

„Du nix mein Boss! Netter Sidi mein Boss. Du besser rechnen mit Dschinn jetzt, dummer Sidi.“

„Pfffft!“ Ich warf einen abfälligen Blick nach hinten.

„Du nicht lachen! Dschinn dich hören und dann...“ Er zog seinen Finger quer über die Kehle und versuchte in dramatischer Weise tot auszusehen.

„Tut mir Leid, aber aus dem Märchenalter bin ich raus. Da musst du dir schon was Besseres einfallen lassen, um mich zu überzeugen.“ Das Ganze war einfach lachhaft.

Ssssssss

Moment, was war denn das für ein merkwürdiges Geräusch? Ich blieb stehen und der Junge prallte fast gegen mich.

„Was du machen, Sidi? Nix stehen bleiben, besser laufen, auch wenn Richtung ganz falsch.“

„Schhhht! Ich habe etwas gehört.“

Ssssssss

Da war es schon wieder.

Der Junge schluckte.

„Dschinn“, murmelte er nur.

„Jetzt mach dich nicht lächerlicher als du eh schon bist“, zischte ich zurück. Ganz wohl war mir aber auch nicht.

SSSSSSSSS

Diesmal war es lauter. Ich strengte meine Augen an.

„Ich glaube da bewegt sich was vor mir.“

Ich machte einen Schritt darauf zu, wurde aber im nächsten Moment zurück gerissen und prallte hart gegen den Jungen, der mich auch noch an sich drückte.

„Sag mal, spinnst du?“, schrie ich aufgebracht.

„Nix bewegen, Sidi.“ Seine Stimme klang auf einmal angestrengt leise und tödlich ernst. Ich spürte echte Gefahr in der Luft.

Direkt vor meinen Füßen schlängelte sich etwas träge durch den Sand. Eine Giftschlange?

Ich schluckte. Ausnahmsweise tat ich genau was er sagte und erstarrte.

Nach ein paar Minuten, die mir wie ein Ewigkeit vorkamen, war die Schlange verschwunden. Ich atmete auf.

„Schätze ich muss dir jetzt danken, was?“ Ich konnte den unzufriedenen Unterton in meiner Stimme nicht verbergen.

Er ließ mich los.

„Du mir nix danken, das nur mein Job.“

Das war schroff. Okay... wenn er es unbedingt so haben wollte...

„Da hast du Recht. Eigentlich hättest du mich vorher warnen müssen.“

Er sah mich fassungslos an.

„Du wirklich undankbar, Sidi! Ich gerade retten dein Leben.“

„Eben hast du noch gesagt, es sei nur dein Job gewesen.“

„Ja, aber...“

„Nichts aber! Wenn jemand bei uns seinen Job so schlecht machen würde wie du, wäre er längst gefeuert worden.“

„Dann feuere mich doch!“, schrie der Junge. „Meinetwegen gehen allein durch Wüste! Ich genug von dir, lieber ich verhungere als dauernd hören böse Worte. Ich jetzt gehen zurück.“

Er drehte sich um und stapfte in die Gegenrichtung.

Missmutig folgte ich ihm.

„Jetzt warte gefälligst. Ich bin immer noch dein Boss.“

„Du nix Boss. Du nur Plage.“

Also das war ein Tiefschlag. So hatte mich noch niemand genannt, noch nicht einmal Kakashi-san, obwohl er es sicherlich oft dachte...

„Na schön, vorläufig werde ich dich nicht feuern. Aber denk ja nicht, dass die Sache damit vom Tisch ist.“

„Hier kein Tisch. Du sehen Tisch?“

Mann war der dämlich.

„Das ist nur eine Redensart.“

„Aha. Sidi reden zu viel.“

„Das sagt der Richtige.“ Die ganze Reise hatte der kleine Straßenhändler uns unentwegt zu gequatscht. Ich hatte mich schon gefragt woher er all die Energie nahm ...und die Spucke, denn die Wüstensonne hatte unbarmherzig auf uns nieder gebrannt und unsere Körper samt Zunge ausgedörrt.

„Ja ich immer sagen richtig.“ Unverhohlener Stolz schwang in seiner Stimme, was mich schon wieder nervte. Aber gut, ich wollte das jetzt nicht vertiefen und schluckte die passende Antwort herunter. Für die nächsten 10 Minuten schwiegen wir uns einfach an.

Anscheinend kannte der kleine Lumpensammler sich doch ganz gut in den örtlichen Gegebenheiten aus, denn mittlerweile sah ich von Weitem den Schein unseres Lagerfeuers auftauchen. Immerhin eine gute Eigenschaft, die er hatte.

Trotzdem misstraute ich ihm. Ich war sicher, dass er etwas ausheckte um uns dumme Touristengimpel,- denn nichts Anderes waren wir für ihn -, noch kräftig über den Tisch zu ziehen.

Als wir das Lager erreichten, war alles still. Waren wir so lange weg gewesen, dass Kakashi-san und der Kamelführer schon schliefen?

Nun, ich wollte unser Glück nicht überstrapazieren indem ich es überprüfte und steuerte darum einfach mein Zelt an. Der Junge folgte mir.

„Was soll das denn werden?“, fragte ich genervt und drehte mich um.

„Na, schlafen gehen.“

„Das kannst du vergessen, einer muss schließlich Wache halten und das werde garantiert nicht ich sein. Außerdem ist das mein Zelt.“

„Mein, mein, immer mein. Ihr Touristen immer nur denken so.“

„Ach und ihr Eingeborenen etwa nicht?“

„Einge... was?“

„Sagen wir einfach Ägypter“, erklärte ich herablassend.

Einen Moment lang sah er mich misstrauisch an, als ob er darüber nachdachte, dass es sich bei dem zuvor genannten Wort um eine Beleidigung handeln könne.

Wie auch immer, langes Nachdenken war offenbar nicht sein Ding, also entschloss er sich das schnell zu übergehen.

„Nein. Wir immer denken auch an Wohl von Andere.“

„Na, davon konnte ich bisher noch nicht viel merken, Mister 200 Ägyptische Pfund!“

„Das weil du Fremder. Fremde immer haben viel Geld. Wir arm, aber freiwillig ihr nichts geben. Religion aber sagt 'wenn du reich musst geben Arme etwas'. Du nicht geben, selber schuld wenn Arme nehmen. Das nix schlecht, nur selbst helfen machen Gerechtigkeit.“

„Na das ist mir ja vielleicht eine Logik.“

„Nix Logik, Moral. Aber davon du verstehen nix. Du kaltes Herz. Anderer Sidi gutes Herz, aber du nix gut, du... Blödmann.“ Er streckte mir die Zunge heraus.

So, das war's, jetzt hatte er den Bogen deutlich überspannt. Ich griff ihn mir und riss ihn zu Boden. Leider war er mir im Kampf ziemlich ebenbürtig, wie ich zu meinem Unbehagen feststellen musste. Was er nicht an Kraft und Geschicklichkeit hatte, machte er durch fiese Tricks wieder wett, wie zum Beispiel seine Finger in meine Nase zu stecken und damit mein Gesicht wegzudrehen. Das war ziemlich unangenehm, aber brachte mich nur umso mehr in Rage. Und so kämpften wir verbissen und mit allen Mitteln bis wir beide ziemlich am Ende waren. Doch keiner von uns wollte nachgeben. Unsere Schläge wurden nur einfach schwächer und schwächer, bis wir erschöpft liegen blieben.

„Pause?“, krächzte ich mühsam und spuckte etwas Blut aus. Er hatte es tatsächlich geschafft auch ein paar Glückstreffer in meinem Gesicht zu landen.

„Pause.“, grunzte er zurück und spuckte ebenfalls Blut aus.

Ich grinste zufrieden, auch wenn es weh tat.

Einige Minuten blieben wir einfach nur liegen bis unser schmerzhaftes Keuchen allmählich in normales Atmen überging.

„Wo ist eigentlich Kakashi-san?“ Erst jetzt fiel mir auf, dass niemand durch unsere heftigen Kampfgeräusche wach geworden war. Das war ungewöhnlich.

Ich richtete mich halb auf, was sich nicht gerade gut anfühlte und ächzte. Morgen würde ich von blauen Flecken sicherlich übersät sein.

„AUA, AU, AU!“, stöhnte der Junge, der sich ebenfalls zu erheben versuchte. Na immerhin, ich hatte es ihm ordentlich zurück gegeben.

Zufrieden sah ich zu ihm rüber. Seine Sonnenbrille war im Kampf halb verrutscht.

„Moment... was ist denn das?“ Mit einer raschen Bewegung zog ich ihm die Sonnenbrille ganz ab. Das waren definitiv blaue Augen, die mich im Schein des Lagerfeuers erschrocken aus seinem Gesicht anstarrten. Und ich meine damit seine Augenfarbe und nicht etwa ein paar Veilchen.

Seinen Schock ausnutzend riss ich ihm auch noch seine Umhüllung vom Kopf.

„HA! Hab ich's mir doch gedacht. Du Betrüger!“

Er war nicht nur blauäugig sondern auch noch strohblond. Das war definitiv kein Ägypter.

„Schätze, jetzt hast du mir Einiges zu erklären, Usuratonkachi.“ Ich verschränkte meine Arme und sah ihn überlegen an. Erwischt!

 

 

Glossar:

*Teufel

**Böse Geister/Dämonen

 

Zu verwendende Worte: Lagerfeuer, Sonnenuntergang/aufgang, Sonnenstich, Veränderung(en), Vollmond, Geheimnisse, Vögel, Musik, Leidenschaft, Misstrauen
 

 

 

 

Kollisionen

„Du geben zurück das!“, brüllte der Junge und grapschte nach dem Umhang.

„So siehst du aus!“ Ich zog das Tuch zurück und hielt ihn mit meinem Fuß auf Abstand. Dafür dass er gerade noch japsend im Sand gelegen hatte, entwickelte dieser Straßenbengel schon wieder eine erstaunliche Kraft.

„Erst mal erklärst du mir, wer du wirklich bist und was das hier zu bedeuten hat.“

„Dich nichts gehen an das. Du Fremder.“

„Ich geb dir gleich Fremder, Usuratonkachi!“ Mit einem Tritt stieß ich ihn weg.

„AU!“ Er purzelte über den Sandboden und rieb sich dann mit schmerzverzerrtem Gesicht den verlängerten Rücken.

„Selber schuld, Idiot. Jetzt antworte mir!“ Ich stand auf und hielt sein spärliches Eigentum über das Lagerfeuer. „Falls du dich weigerst verbrenne ich all deine Sachen. Dann kannst du sehen, wie du die Wahrheit noch verbergen willst.“ Ich grinste triumphierend.

„Nein! Bitte nicht tun das!“

„Dann rede! Und wehe du lügst, das merke ich sofort.“ Ich sah ihm direkt in die Augen.

Er sank in sich zusammen und blickte zu Boden.

„Du sowieso nicht verstehen“, murmelte er.

Wie war das?“ Ich hielt die Lumpen etwas dichter übers Feuer.

„Nein, nicht!“ Er streckte verzweifelt die Hände in Richtung seines Umhangs. Es war nicht mehr als eine Geste, da er viel zu weit weg war. „Ich reden, ich alles sagen was du wollen.“

„Na dann los. Wie war dein genauer Plan?“

„Plan?“ Er blinzelte überrascht und starrte mich an.

„Ja, dein Plan uns in die Irre zu führen und auszurauben.“

„Was du reden da, Sidi? Ich nix machen sowas.“

Ich schnaufte verächtlich und senkte den Umhang kurz ins Feuer.

„NEEEEIN!“ Er hechtete auf mich zu, doch ich wich blitzschnell aus und ließ ihn ins Leere stolpern. Eine meiner leichtesten Übungen.

„Deine letzte Warnung, Usuratonkachi.“ Ich hielt die noch intakten aber leicht rauchenden Lumpen wieder über das Feuer. „Jetzt raus mit der Wahrheit, aber schnell! Und lass bitte dieses lächerliche Kauderwelsch. Wen willst du damit noch verarschen?“

„Kau-was? Ich nix kauen. Was du meinen?“

Ich lächelte humorlos und senkte die Lumpen näher gen Feuer.

„Hör auf! Bitte, du müssen aufhören, Sidi! Das meine einzigen Sachen.“ Er wirkte verzweifelt.

„Dann kaufst du dir eben neue.“

„Ich nix haben Geld kaufen neue!“ Wütend schrie er mich an. Waren das etwa Tränen in seinen Augen? Ich schaute überrascht in sein Gesicht.

Sofort ging er in die Hocke und wischte hektisch seine Augenlider.

„Das nur Rauch. Du nicht denken ich weinen. Ich nie weinen, ich ganzer Mann.“

„Aber klar doch.“ Die Ironie in meinem Tonfall war wohl nicht zu überhören, denn er blickte zornig auf.

„Wie auch immer,“, fuhr ich fort. „Du sagst mir jetzt erst mal woher du kommst.“

„Ich kommen mit dir zusammen zurück aus Wüste, du nicht erinnern dich Sidi?“

„Mann! Ich hab dich nicht gefragt wo du jetzt her kommst sondern generell. Spiel hier nicht den Blöden!“ Ich nahm eine offensive Haltung ein. Der brachte mich echt auf die Palme!

„Ich nix General, ich nicht mal in Armee.“

„Du Blödmann! Du sollst mir sagen welche Nationalität du hast!“ Mein Tonfall war deutlich lauter geworden.

„Nationalität?“

„Ja, das Land, in dem du geboren bist.“ Ich glaube, mein Gesicht musste bereits rot angelaufen sein vor Wut. Verarschte der mich etwa?

„Ich hier geboren, Sidi. In Ägypten.“ Seine Stimme klang irritiert.

„Das glaube ich dir nicht.“

„Ist aber wahr.“ Er setzte ein überzeugtes Gesicht auf.

„Nein, ist es nicht!“, herrschte ich ihn an.

„Doch wahr!“ Er sprang auf.

„Das kann nicht sein.“ Ich machte einen Schritt in seine Richtung.

„Ist aber.“ Er trat mir energisch entgegen.

„Hör auf zu lügen!“

„Ich nix lügen!“ Er warf sich in die Brust.

„Doch!“

„Nein!“

„Doch!“

„Nein!“

Ich hatte mich so in Rage geredet, dass ich gar nicht bemerkt hatte wie wir uns während des Streits näher und näher gekommen waren. Fast berührten sich unsere Nasenspitzen.Trotzig starrten wir uns an, keiner von uns bereit auch nur einen Millimeter zurückzuweichen.

„Und warum bist du dann blond und hast blaue Augen, häh?“, warf ich ihm entgegen.

Er blickte beschämt nach unten, als wolle er den Beweis seiner Andersartigkeit verbergen.

„Du wie alle anderen“, murmelte er enttäuscht. „Nur sehen Äußeres, nicht sehen Seele.“

Irgendwie bereitete mir dieser Satz ein unangenehmes Gefühl in der Brust. Ich mochte mich aber nicht schlecht fühlen. Schon gar nicht wegen dem da. War doch eh alles bloß Theater.

Ärgerlich schmiss ich ihm seine Fetzen hin.

„Da, nimm! Es interessiert mich nicht mehr warum du dich maskierst. Nimm sie und hau einfach ab.“

„Sidi mich schicken weg?“ Er blickte erschrocken auf.

„Für Lügner ist hier kein Platz.“

„Ich nix Lügner! Ich nur...“ Er stockte mitten im Satz und scharrte verlegen mit den Füßen.

„Was?“ Langsam riss mir der Geduldsfaden.

„Leben einfacher so.“ Er setzte einen sturen Blick auf und machte dicht.

„Tse!“ Ich drehte mich um und nahm mir vor ihn nicht mehr zu beachten.

Leider wurde daraus nichts. Er packte meine Schulter und riss mich herum.

„Ich hier geboren, Sidi, ich Ägypter. Aber Menschen immer nur sehen DAS!“ Er zeigte auf seine Augen. „Dann sagen mir: Du nicht einer von uns, du fremder Teufel, gehen weg!“ Er senkte den Blick. „Du nicht wissen wie das ist, Sidi. Ich keine Familie, niemanden.“

„Na und? Ich heul gleich.“ Der Sarkasmus in meiner Stimme war deutlich erkennbar, selbst für diesen Vollidioten. Er zuckte zusammen und zeigte für den Bruchteil einer Sekunde einen verletzten Gesichtsausdruck, aber mir war das egal. Als hätte ich keine Probleme. „Sei doch froh! Keiner macht dir irgendwelche Vorschriften, du kannst tun was immer du willst, musst dich vor niemandem beweisen. Verwandte...“ Mein Ton wurde verächtlich. „...bringen nichts als Ärger.“

„Du nicht reden so!“, schrie er auf einmal los. „Du nie Hunger oder nicht wissen wo schlafen. Du Schule gehen, immer neue Sachen anziehen. Du nie Angst haben müssen, immer reden können mit jemand. Familie dich beschützen, immer für dich da.“

So hatte ich das noch nie gesehen. War das nicht selbstverständlich? Anscheinend nicht für jeden. Ich hatte noch nie darüber nachgedacht wie das Leben für jemanden ganz ohne Familie war.

„Materielle Sicherheit ist nicht alles“, murmelte ich. „Und Verwandte können wie die Pest sein, nur schlimmer. Was weißt du schon? Du hast ja niemanden.“

„Richtig, ich nix kennen Verwandte, nur kennen Waisenhaus.“ Er klang beleidigt. „Dort schlecht, wenig essen, viel Arbeit. Erwachsene immer schimpfen mit mir, manchmal auch schlagen, aber nix schlimm. Ich stark.“ Er schlug sich stolz gegen die Brust.

„Na Klasse! Wenn es so toll für dich war, wieso bist du dann hier? Außerdem... du bist noch nicht 21 und ich glaube kaum, dass man da wegen guter Führung vorzeitig entlassen wird.“ Zugegeben, das war jetzt vielleicht ein klein wenig gemein, aber ich hatte seine laute, aufdringliche Art einfach satt. Außerdem... erst einen auf Mitleid machen und dann hervorheben was für ein harter Kerl man war, also echt... Welches Räubermärchen wollte der Lumpenjunge mir hier eigentlich auftischen?

Ein dunkler Schleier legte sich plötzlich über seine Augen und ließ sie fast schwarz erscheinen.

„Andere Kinder nicht ansehen mich“ flüsterte er heiser. Dann fuhr er etwas lauter fort. „Ich müssen machen Beweis, ich selbe wie sie. Aber...“ Er stockte.

„Was?“

„Sehr, sehr schwierig.“

„Tse. Wann wäre im Leben je etwas leicht gewesen? Tu nicht so als wärst du der Einzige, der es schwer hatte.“ Ich machte eine abfällige Geste.

„Ja, aber...“ Er blickte rebellisch zu mir auf, zuckte dann aber die Schultern. „Du sowieso nicht verstehen. Du reich.“

„Was hat das denn damit zu tun?“ Langsam machte der Kerl mich wirklich wütend.

„Reiche Leute nie verstehen. Nicht kennen Gemeinheit von anderen.“

„Als ob! Gerade die Wohlhabenden sind von gemeinen Schmarotzern umgeben, die einem schön tun, es aber nicht so meinen. In Wirklichkeit denken sie ganz anders über dich, tuscheln hinter deinem Rücken und machen dich herunter. Der Neid frisst sie auf, aber sie wollen um jeden Preis von dir profitieren. Diese Leute schwirren um dich herum wie Fliegen um einen Haufen Scheiße. In der Not lassen sie dich dann fallen als wärst du ein Stein, der um ihren Hals hängt. Du kannst nie wissen wem du trauen kannst. Als Reicher hat man keine Freunde, nur Verbündete und Untergebene.“ Meine Wangen fingen an zu glühen.

Der Junge starrte mich betroffen an. Ich stockte als mir bewusst wurde, wie viel ich von mir Preis gegeben hatte. Wann hatte ich mir je so eine Blöße gegeben? Ärgerlich kniff ich meine Augen zusammen.

„Wie auch immer. Ich bin ich sehr wohl in der Lage etwas zu verstehen. Also heraus damit, was haben sie als Beweis von dir verlangt?“

„Ich nicht sagen.“ Er machte ein abweisendes Gesicht.

„Muss ich es erst aus dir heraus prügeln?“ Ich zeigte ihm meine geballte Faust.

„Ich trotzdem nicht sagen.“ Er schien nicht im Geringsten eingeschüchtert.

„Na, dann hau doch ab“, zischte ich. „Du bist sowieso schon viel zu lange hier.“

„Nein, ich nicht wollen weg.“ Seine Stimme klang etwas kleinlauter.

„Dann sag's mir. Bin ich der Meinung dass du mir die Wahrheit erzählst und nichts auf dem Kerbholz hast, darfst du vielleicht bleiben.“

„Sidi du immer reden von Holz. Das fixe Idee von dir?“

„Jetzt lenk nicht ab. Erzähl endlich!“ Der brachte mich schon wieder zur Weißglut.

„Aber.. aber das sehr peinlich.“

„Ist mir egal. Erzähl.“

„Also ich... ich keine Schuld. Ich nix machen Böses, nur möchte sein wie andere Kinder. Aber andere Kinder sagen: Du nix wie wir, erst Beweis machen. Du machen Mutprobe, entweder stehlen Schlüssel von Waisenhaus-Boss oder zeigen alles.“

„Was meinst du damit 'zeigen alles'?“ Ich runzelte die Stirn.

„Na, ausziehen. Zeigen alles, auch Pipimann. M..mädchen auch zusehen.“ Eine deutliche Röte überzog auf einmal seine Wangen und er blickte verschämt nach unten.

„Und das hast du gemacht?“ Ich riss ungläubig die Augen auf.

„Nein, haha, ich gehen stehlen Schlüssel.“ Er schaute wieder auf und grinste stolz.

„Na dann war doch alles in Ordnung.“

„Äh, nein, nicht wirklich.“ Er kratzte sich verlegen am Kopf. „Boss aufwecken und sehen mich.“ Sein Gesichtsausdruck veränderte sich zu einer schmerzhaften Grimasse. „Wenn Boss mich erwischen, vielleicht totschlagen mich. Darum ich schnell weglaufen, verstecken. Aber ich nie wieder können zurück.“ Sein Tonfall wurde traurig. „Waisenhaus nix gut, aber einzige Familie. Draußen keine Familie, Leben hart. Leute nicht kennen mich. Niemand helfen mir, alle nur sehen Augen, Haare, nur sehen Äußeres und ich ganz allein.“ Er klang als stünden ihm Tränen in den Augen. Ich starrte ihn für einen kurzen Moment an. Er senkte den Blick.

„Dann ich nehmen Tuch, verstecken Haare, verstecken Augen, gehen Gizeh.“ Er verstärkte seine Stimme. „Jetzt alles gut. Menschen bisschen helfen, geben Essen, Wasser, manchmal Schlafplatz. Ich bisschen Arbeit, lernen deine Sprache, führen Touristen, machen Geschäfte. Nur wenig Geld, aber okay. Mein Leben jetzt bisschen besser, du nicht mir nehmen weg, Sidi.“ Sein Tonfall wurde mit jedem Wort lauter und verzweifelter. „Ich nicht wollen gehen andere Stadt. Gizeh gut. Ich hierbleiben, bitte!“ Er packte meine Schultern und schüttelte mich.

Verärgert schlug ich seine Hände weg.

„Jetzt hör auf hier so einen verdammten Aufstand zu machen, Usuratonkachi! Du weckst noch Kakashi-san und dann sind wir beide in Schwierigkeiten.“

Er stand da und ließ betrübt die Arme hängen. Alle Hoffnung war aus seinen Augen verschwunden.

„Meinetwegen kannst du bleiben“, nuschelte ich undeutlich.

Er blickte überrascht auf und strahlte mich an. „Wirklich?“

„Es ist ohnehin nur noch ein Tag und eine Nacht, da kommt es jetzt auch nicht mehr drauf an.“

„Sidi...“ Er breitete glücklich die Arme aus. Wollte der mich jetzt etwa umarmen?

„Außerdem bist du ein Depp und ich glaube nicht, dass du zu so einem ausgeklügelten Plan fähig bist“, fuhr ich ungerührt fort. „Dazu bist du einfach zu dumm.“

Seine Arme sanken abrupt herunter und seine Freude machte einem verärgerten Gesichtsausdruck Platz.

„Ich nix dumm, du nehmen sofort zurück das!“, schrie er mich an.

„Halt die Klappe, Usuratonkachi. Ich habe dir eben schon mal gesagt, dass du nicht so laut sein sollst.“

„Du mich nicht mehr nennen Usurutu... dingsbums! Du selber Usuru... du Blödmann!“

„Nimm das zurück“, knurrte ich. Also wirklich, da war man einmal großzügig und dann sowas. Einen Nerv hatte der...

Mich total ignorierend band er sich das Tuch wieder über den Kopf und zog die kaputte Sonnenbrille auf.

„Ich nehmen zurück wenn du nehmen zurück ich dumm.“ Er verschränkte die Arme vorm Körper und nickte bekräftigend.

„Nie im Leben. Ich kann nämlich nicht lügen. Das unterscheidet mich von dir.“

„OH, erst du sagen ich dumm und jetzt sagen ich lügen? Du... du...“

„Na? Sag's ruhig, nur raus damit!“ Ich schnaubte verächtlich. „Sofern du das überhaupt in deinem spärlichen Wortschatz hast, heißt das.“

„Du nix dich machen lustig über mich! Ich arm, ich kein Schatz.“

Wortschatz, du Idiot. Wortschatz!“

„Wo Unterschied? Schatz ist Schatz, ich nix reich so wie du.“

„Ma-ann! Halt die Klappe, Vollidiot!“

„Du selber Vollidiot!“

„Nein du, Usuratonkachi!“

„Nein du sein Vollidiot, Sidi!“

„Nein du!“

„Nein du!“

„Nein du!“

„Nein du!“

„Ich möchte euren Ehestreit ja nur ungern unterbrechen, Mädels, aber wäre es nicht schön, wenn ihr mir mal erklären würdet wo ihr so lange abgeblieben seid?“

Wir erstarrten beide in unseren Bewegungen als sich Kakashi-sans schwere Hände auf unsere Schultern legten.

„Khaled und ich haben nämlich die halbe Wüste nach euch abgesucht nachdem ihr über 2 Stunden verschollen wart und ich wäre jetzt wirklich verärgert, wenn das ganz und gar umsonst gewesen sein sollte.“

Ich drehte mich vorsichtig zu ihm um und sah, dass Kakashi-san lächelte. Das war kein besonders gutes Zeichen. Ein ganz und gar nicht gutes Zeichen, um exakt zu sein. Wir hatten quasi Alarmstufe rot und standen kurz vor einer fatalen Kollision mit dem Sicherheitschef.

„Das alles seine Schuld, Sidi, ehrlich“, hörte ich den Jungen krähen. „Ich nix gemacht, ich ganz unschuldig.“

Meine Augen verengten sich zu schmalen Schlitzen. Soviel zum Thema Mildtätigkeit und Vertrauen...

 

Hochmut kommt vor dem Fall

„Oh, was ist denn das? Da ist ja noch etwas, Sasuke-kun.“ Kakashi-san deutete vorwurfsvoll auf seine Weste. Ein winziger Brotkrümel vom Frühstück lag direkt über seinem Finger. Er hätte ihn ganz leicht selbst wegschnipsen können, aber er bevorzugte es natürlich mich vom Abwasch zurückzurufen.

Meine Wut unterdrückend, erhob ich mich und klopfte ihn mit meinem Geschirrtuch ab.

Den ganzen Morgen hatte Kakashi-san sich von vorne und hinten von mir bedienen lassen. 3 Mal musste ich ihm den Tee neu aufbrühen, da er mir 'nicht richtig gelungen war'. Dann ihm die Brote schmieren, in mundgerechte Happen schneiden und auch noch appetitlich verzieren. Für jeden noch so banalen Handgriff schickte er mich erst fort und rief mich dann wieder zurück. Es war ein wahres Wunder, dass ich noch nicht vor Wut explodiert war, aber was hätte mir das schon gebracht?

Nur weiteren Ärger, genau.

Im Anschluss an das Frühstück hatte Kakashi-san mich dann auch noch ganz alleine zum Abwasch verdonnert. Ich wandte mich wieder meiner eigentlichen Aufgabe zu und zog angewidert die total verkrustete Bratpfanne aus dem Waschwasser. Die hatte bestimmt noch nie seit ihrer Herstellung ein Reinigungsmittel gesehen. Diese schwarzen Placken auf der Rückseite waren einfach nicht normal. Ich schrubbte wütend mit der Drahtbürste drauflos und stellte mir vor es sei der Rücken des Straßenjungen. Der hatte mir das schließlich alles eingebrockt.

Mein einziger Trost war, dass es diese blonde Pest noch schlimmer getroffen hatte. Er musste Holz hacken und den Kamel-Dung wegräumen.

Ich hörte ihn draußen fröhlich pfeifen. Dieser Kerl hatte wahrhaftig ein Gemüt wie ein Fleischerhund.

„Alles fertig, Boss!“ Die Zeltwand teilte sich und der Vollidiot kam herein. Sein Platzbacken-Gesicht verbreiterte sich noch durch sein absolut dämliches Grinsen. Glücklich strahlte er Kakashi-san an.

„Du stinkst“, entgegnete ich sachlich.

Sofort verdunkelte sich seine Miene, aber er fing sich schnell wieder und gab ein überlegenes Lachen von sich.

„Ahaha, du dumm, Sidi. Das nix Gestank, das Dünger. Dünger gut, lässt wachsen Sachen.“

„Siehst du hier irgendwo Pflanzen im Sand?“, fragte ich trocken.

„Hier nicht, aber zurück in Gizeh, ich verkaufen Dünger.“

„Soll das etwa heißen, du willst dieses stinkende Zeug mit uns mitschleppen?“ Ich verengte meine Augen.

„Najaaa...“ Er starrte hinüber zu Kakashi-san. „Boss erlauben? Khaled gesagt ich kann haben alles. Aber großer, netter Sidi in Gizeh bezahlen Kamele, also Dünger seine. Ich kann haben, Boss? Bitteeeee.“ Er warf sich hin und hängte sich an das Bein des Sicherheitschefs. Der blickte ihn irritiert an.

„Lass das.“ Er versuchte den Lumpenjungen zunächst durch das Rütteln seines Beins abzuschütteln, der blieb aber daran hängen wie eine Klette. Dabei wiederholte er immer wieder mit weinerlicher Stimme und in einer ziemlichen Lautstärke sein enervierendes „Bittee, bitteee, bitteeeeeeee!“

Also wirklich. Manche Leute kennen echt keinen Stolz...

Schließlich schnippte Kakashi-san gelangweilt aber kräftig mit dem Finger gegen die Stirn der Nervensäge.

„AU!“ Der Junge ließ los und rieb sich die Stirn. Das kam mir irgendwie bekannt vor.

„Bitte, Boss, ich auch wieder gutmachen alles. Bitte, bitte, bitteeeeee!“

„Von mir aus.“ Kakashi-san zuckte desinteressiert die Schultern. „Aber nur, wenn Sasuke-kun die Hälfte davon auf seinem Kamel mitnimmt. Wir wollen die armen Tiere doch nicht überanstrengen.“

„Wie? Ich höre wohl nicht richtig, Kakashi-san. Ich soll Scheiße auf meinem Kamel transportieren?“ Jetzt platzte mir aber doch der Kragen. Das ging deutlich zu weit. Selbst für ihn.

Dünger, Sasuke-kun. Du hast es doch gehört. Es wird Zeit, dass du die Gaben der Natur zu schätzen lernst.“ Er lehnte sich zufrieden zurück. „Ein bisschen Gestank kann einem echten Uchiha doch nichts anhaben, oder?“

Ich hätte dem arroganten Weißkopfseeadler am Liebsten seine blöde Maske vom Gesicht gerissen und vor seinen Augen zerschreddert, doch das falsche Lächeln darunter hätte mich nur noch mehr aufgebracht. Außerdem brachte mir so etwas gar nichts. Im Moment war er hier immer noch der Überlegene. Wortlos drehte ich Kakashi-san den Rücken zu.

Jedwede Gegenwehr wäre jetzt nicht nur zwecklos sondern auch höchst kontraproduktiv. Ich musste klug taktieren und erst einmal alles hinnehmen.

Aber diese Demütigung würde mir der Straßenjunge noch büßen!

 
 

*

 

„Also ich sehe hier nichts Ungewöhnliches, Sie etwa Kakashi-san?“ Ich lehnte mich auf meinem Kamel zurück und spähte demonstrativ mit einer Hand über den Augen in die Ferne.

„Ist noch nicht Mittag, Boss. Das warum.“ Der Junge grinste Kakashi-san zuversichtlich an. „Ist Wander-Pyramide tief unter Erde. Nur kann man sehen manchmal, wenn Sonne ganz hoch.“

„Das ist aber mal eine nette Ausrede. Warum fällt mir so etwas nie ein?“ Ich imitierte den Tonfall des Jungen. „OH, Sensei, ich habe die Hausaufgaben gemacht, ich habe sie nur kurz unter der Erde vergraben und dann sind sie weg gewandert, äährlich!“

„Du nicht dich machen lustig über mich!“

„Ah ja? Dann zeig mir doch mal deine wundersame Wander-Pyramide! Vielleicht glaub ich dir dann.“

„Du warten. Jetzt noch nicht Mittag. Wenn Mittag dann du sehen und entschuldigen bei mir!“

„Das wüsste ich aber!“

„Sasuke-kun...“ Die übertrieben freundliche Stimme des Sicherheitschefs ließ mich innehalten. „...du solltest dich etwas mehr in Geduld üben.“

„Schon gut, ich habe verstanden, Kakashi-san.“ Das Blut stieg mir in die Wangen. Dass ich vor diesem Vollpfosten jetzt klein bei geben musste, wurmte mich.

„Wirklich? Das hast du schon öfter gesagt, wenn ich mich nicht irre. Erst gestern Abend musste ich meine wichtige Lektüre unterbrechen, da ein gewisser Uchiha, nennen wir ihn einmal Sosuke...“

„JA, ist ja gut! Ich habe verstanden. Ich werde mich in Zukunft mehr beherrschen Kakashi-san.“ Ich erstickte fast an diesen Worten, aber mir blieb leider keine andere Wahl. Hier herrschte das Gesetz des Stärkeren.

„Ich werde dich im Auge behalten, Sasuke-kun.“ Kakakshi-san zwinkerte mir zu, aber es war so überhaupt keine freundliche Geste. Dazu kannte ich ihn zu gut.

„Ihr steigt jetzt erst einmal ab und schlagt hier unser provisorisches Lager auf“, orderte er. „Sasuke-kun, du und dein bester Kumpel, ihr werdet die Zelte doch diesmal sicher alleine hinkriegen, nicht wahr? Dann können Khaled und ich die Kamele an einen etwas schattigeren Ort bringen. In der Nähe soll es eine Oase geben.“

„Warum gehen wir nicht an einen etwas schattigeren Ort?“, schlug ich vor. Ich mochte Kakashi-san zwar generell unterlegen sein, aber das brachte meine Gegenwehr doch noch nicht vollständig zum Erliegen.

„Nun, die Kamele brauchen wir noch später für die Heimreise...“ Er sah mich verheißungsvoll an.

„...und mich etwa nicht?“, entgegnete ich empört.

„Ahaha, das hast du jetzt gesagt, Sasuke-kun. Mir fiele das doch im Traum nicht ein.“ Er zwinkerte. „Dein Vater würde es mir sicher übel nehmen, wenn ich dich nicht zurück brächte. Nicht wahr? Von deinem Bruder möchte ich lieber gar nicht erst reden.“

„Wenn das so ist sollten Sie da nicht mehr um mein Wohl besorgt sein anstatt um das der dämlichen Kamele?“

„Aber, aber, ich möchte dich doch um nichts in der Welt um den einmaligen Anblick einer unterirdischen Wander-Pyramide bringen, Sasuke-kun. Und die erscheint laut Auskunft unseres freundlichen und kompetenten Reiseführers nun einmal nur hier.“ Kakashi-san grinste hämisch unter seinem dämlichen Tuch, das konnte ich an seinen Augen erkennen. „Schatten habt ihr außerdem genug sobald ihr die Zelte aufgeschlagen habt. Also, gebt euer Bestes! Wir sind bald wieder zurück.“ Sprach's und warf mir die Ausrüstung vor die Füße.

Einen Moment später war er mitsamt Khaled und den weitgehend entpackten Kamelen hinter der nächsten Sanddüne verschwunden. Vermutlich würde er es sich im Schatten der Oase erst einmal so richtig gemütlich machen und in seinem verdammten Schmonzetten-Roman herum lesen während wir hier schufteten wie die Sklaven. Also wirklich, was bildete dieser arrogante Arsch sich eigentlich ein? Das würde noch ein Nachspiel haben, das schwor ich mir.

„Du mir helfen, nix rumstehen, Sidi, sonst wir gleich gebratene Hammel.“

Du vielleicht“, schnaufte ich unfreundlich zurück. Ich verpasste der vor mir auf dem Sand liegenden Ausrüstung einen kräftigen Tritt. „Und überhaupt, das ist alles nur deine Schuld.“

Ich hatte eine Mordswut auf den Jungen. Da war man einmal im Leben freundlich zu Jemandem und bekam es prompt mit unverdienter Strafe vergolten.

„Ich nicht glauben Sonne machen Unterschied wer schuld. Du mir helfen jetzt oder lieber ausdörren? Hitze schnell machen alles kaputt in Wüste.“

War das jetzt etwa ein beleidigter Tonfall? Ich stutzte.

Der Junge sah mich kurz an, schnappte sich einen Teil der Ausrüstung und wuselte damit an mir vorbei.

„Hey, warte gefälligst, du Vollidiot! Wo willst du denn damit hin?“, rief ich ihm hinterher.

Da er mir keine Antwort gab, musste ich ihm wohl oder übel folgen. Konnte schließlich nicht zulassen, dass er am Ende das Zeug noch klaute.

 
 

*

 

„Ich habe dir ja gleich gesagt, dass das so nicht geht“, wetterte ich.

Es war eine gefühlte Ewigkeit, in Echtzeit jedoch wohl eher eine halbe Stunde her, dass wir versucht hatten das erste Behelfs-Zelt aufzuschlagen.

„Du immer nur sagen 'das falsch'. Aber nie machen selber“ protestierte der Junge.

„Weil das eben deine Aufgabe ist, Kamel-Junge. Wofür bezahle ich dich sonst?“

Was bildete der sich eigentlich ein?

Du mich nix bezahlen. Netter Sidi in Gizeh mich bezahlen. Und Kaka-Mann gesagt, du auch müssen helfen machen.“

„Kakashi-san, heißt das, du Dödel“ wies ich ihn, mühsam ein Lachen unterdrückend, zurecht. 'Kaka-Mann', das würde ab sofort mein bevorzugter Spitzname für den blöden Weißkopfseeadler sein. „Und außerdem hat der mir gar nichts zu sagen“, erklärte ich patzig und verschränkte meine Arme als Zeichen der Überlegenheit. „Mein Vater ist schließlich sein Chef, hn.“

„Ah, ich verstehen, du reiten auf Rücken von Papa.“

Was hast du gesagt, Usuratonkachi?“ Meine Augen verengten sich.

„Du immer schreien Papa, wenn du machen Fehler.“

„Nimm das sofort zurück! Uchihas machen keine Fehler.“ Ich baute mich drohend vor ihm auf.

„Dann du vielleicht ein Findelkind?“

„Du willst wohl noch eine Abreibung, hä?“ Ich ballte meine Faust.

Er zuckte nur die Schultern.

„Du nix mir machen Angst. Ich selbe wie du.“

„Am Arsch!“ Ich lief rot an vor Wut. Mehr aber auch nicht. Zum Einen war ich von unserem letzten Kampf her noch viel zu lädiert um mich auf einen weiteren einzulassen, zum Anderen war ich von der Hitze zu ausgetrocknet um überhaupt an so etwas zu denken, geschweige denn um es auch auszuführen. Außerdem war mir der kleine Straßenhändler im Kampf nicht gerade unterlegen und das wussten wir beide. Dass er es aber auch offen aussprach war eine Beleidigung für mich, die ich nicht so einfach auf mir sitzen lassen konnte.

„Du besser helfen machen oder ich deine Arsch Prügel geben.“ Der Lumpenjunge ballte nun tatsächlich auch seine Faust.

Ich schnaufte. „Ach vergiss es. Du bist es nicht wert, dass ich auch nur einen Schweißtropfen für dich vergeude.“ Ich drehte ihm den Rücken zu und langte nach der Wasserflasche. Allein schon der Wortwechsel hatte mich enorm durstig gemacht.

„Selbe hier!“, schrie er mir noch hinterher, doch anscheinend hatte der Junge auch keine große Lust unseren Disput nonverbal fortzusetzen, denn er wandte seine Aufmerksamkeit wieder den Zelten zu.

„Ich gewusst, ich immer Arbeit allein machen müssen“, murmelte er dabei vorwurfsvoll, was mich aber wenig störte. Stattdessen betrachtete ich den Himmel. Er war absolut wolkenfrei. Ein wirklich seltener und erhabener Anblick, der mich etwas milder stimmte.

Mein Blick wanderte auf den Boden. Die Luft flimmerte in der enormen Mittagshitze und kleine Ansammlungen von Sand tanzten von einem sachten Wind getrieben durch die Luft. Die Sandkörner wirbelten immer schneller umeinander und schienen sich sogar noch zu vermehren.

„Hey, Usuratonkachi! Gibt es das hier öfter oder ist das etwa schon ein Anzeichen deiner mysteriösen Wander-Pyramide?“ Ich deutete auf die Sand-Verwirbelungen.

Unwirsch drehte er sich zu mir um, folgte meinem Blick und erstarrte augenblicklich.

„Oh, f...“, sagte er krächzend.

Weiter kam er nicht, denn im nächsten Moment brach bereits die Hölle los.

 

Der Sand war plötzlich überall, in rasender Geschwindigkeit hatten sich die Körnchen zu Abertausenden vermehrt und drangen in Augen, Ohren und alle sonstigen, freiliegenden Körperöffnungen. Ich hustete, aber der einzige Effekt war, dass mein Mund sich ebenfalls mit Sand füllte und mir das Gefühl des Erstickens vermittelte. Egal was ich tat, ich bekam keine Luft.

Ich verfiel in Panik, mein Herz raste, mir wurde heiß und kalt, mein Gehirn suchte verzweifelt nach einem Ausweg, doch es gab keinen. Das würde definitiv mein Ende sein, schoss es mir durch den Kopf.

Mein Disput mit Itachi kam mir irrigerweise in den Sinn. Nun würde ich wohl tatsächlich in einer Urne auf seinem Schreibtisch landen. Ich hätte lachen können über solch eine Ironie, wenn die Situation nicht so fatal gewesen wäre. Nun würde mein Bruder mich als zänkischen, kleinen Widerling in Erinnerung behalten. Dabei bewunderte ich ihn doch so sehr. Er war mein Vorbild, schon seit ich denken konnte und würde es auch immer sein. Doch das würde ich ihm nicht mehr sagen können. Nichts würde ich je mehr tun können. Nur ersticken.

Plötzlich packte mich jemand und presste mich flach auf den heißen Sandboden. Ich stieß die letzte noch verbliebene Luft aus meiner Lunge und merkte zu meiner größten Verwunderung dass ich auf einmal wieder atmen konnte. Nicht gut, aber immerhin etwas. Ich hustete und würgte den Sand aus meinem Mund. Etwas wie eine Decke lag über mir, ich konnte sie nur fühlen, denn um uns wütete der Sandsturm und ein Öffnen der Augen schien mir viel zu riskant.

Etwas regte sich neben mir und ich merkte wie mir hastig ein Tuch ums Gesicht geschlungen wurde. Außerdem lockerte sich der Sand unter mir und meinem mysteriösen Retter und wir rutschten tiefer hinein. Ich fragte mich ob es wohl Kakashi-san war, aber das war eigentlich unmöglich. Die von ihm erwähnte Oase lag mindestens 3 Kilometer entfernt, da sie außer Sichtweite war und der Sturm war viel zu plötzlich, praktisch aus dem Nichts, über uns hereingebrochen.

Folglich gab es nur eine Person, die als mein Retter in Frage kam...

Ich fluchte innerlich. Nicht schon wieder er. Ich durfte gar nicht daran denken was für ein Tuch ich jetzt unmittelbar vor dem Gesicht hatte. Dennoch war ich unendlich dankbar für das schmutzige Stück Stoff und ein Ablegen kam nicht in Frage. Ich fühlte mich ungemein erleichtert und dankbar, dass ich leben durfte. Gleichzeitig war ich aber auch wütend. Wieso rettete er mich dauernd? Erst vor der Schlange und nun vorm Ersticken. Ich war doch keine Maid in Nöten! Ich war ein Kerl, verdammt nochmal! Und was für einer. Keiner legte sich je mit mir an, wenn er wusste was gut für ihn war. Im Kampf war ich normalerweise allen überlegen. Nur dieser kleine Straßenjunge hatte es geschafft mir Paroli zu bieten. Natürlich war ihm das nur durch schmutzige Tricks gelungen, aber immerhin...

Und jetzt rettete dieser Junge mich gleich zweimal obwohl ich ihn dauernd beschimpfte und wie einen Vollidioten behandelte. Das war doch nicht normal. Er musste irgendein eigennütziges Motiv dafür haben, doch das bekäme ich schon noch heraus.

Im Moment aber hatte ich ganz andere Sorgen. Wir mussten erst einmal diesen verdammten Sandsturm überstehen.

 

Es dauerte eine gefühlte Ewigkeit, um ein Vielfaches mehr als der Aufbau der Zelte in der glühenden Sonne, doch irgendwann ebbte der Sandsturm ab und wir krabbelten mühsam aus der Bodensenke. Die Decke war beschwert von Sand, daher mussten wir praktisch unseren Weg darunter freischaufeln. Ich kam mir vor wie ein Maulwurf in der Kaffeeröstmaschine.

Als wir es endlich geschafft hatten, merkte ich, dass die vermeintliche Decke eine Zeltplane war. Ganz schön reaktionsschnell von dem Jungen. Scheinbar war er doch nicht so dumm wie er sich gab.

Wir husteten beide und befreiten uns soweit möglich von den Staub- und Sandpartikeln, die immer noch überall an und in uns waren.

Der Junge lachte. „Du viel Glück gehabt, Sidi,“

„Du doch auch“, entgegnete ich mürrisch. „Hätte ich dich nicht auf die Sandwirbel aufmerksam gemacht, wären wir jetzt beide hinüber.“

„Hahaha, egal, Hauptsache leben.“ Er entledigte sich seiner Sonnenbrille sowie sämtlicher Tücher um den Kopf und schüttelte alles kräftig aus. Dabei grinste er mich fröhlich an.

Ich sah dass seine Hände rot waren. An einigen Stellen warf die Haut sogar Blasen oder war aufgerissen. Sicher war das passiert als er für uns die Kuhle in den glühend heißen Sand gegraben hatte. Er bemerkte meinen Blick und verbarg die Hände schnell in seinem Umhang.

„Das nix, Sidi, haha! Nix schlimm, immer passieren wenn Arbeit, schnell wieder gut.“ Den konnte wohl gar nichts erschüttern. „Wir viel Glück, Sandsturm nix oft, aber wenn kommen, dann immer schnell wie Wind.“

Ich schnaubte noch etwas Sand aus meiner Nase.

„Was du nicht sagst. Eigentlich wäre es ja deine Aufgabe gewesen so etwas zu bemerken“, stichelte ich weiter. „Als Scout gibst du wirklich eine armselige Figur ab.“

„Waaas?“ Er riss empört seine Augen auf. „Ich dich retten, Sidi, sogar zweimal.“ Zählen konnte er also auch. Ich knirschte mit den Zähnen.

„Nachdem du mich erst in die Gefahr gebracht hast, wolltest du sagen.“ Wieso konnte ich nicht aufhören? Es war als stünde ich neben mir und beobachtete mich dabei genau das Falsche zu tun. Und doch konnte ich einfach nicht anders. Mein Stolz ließ es nicht zu mich bei dem Jungen zu bedanken. Es wäre wie ein Eingeständnis meiner Schwäche gewesen.

„Ich nicht Schlange gerufen oder Sandsturm gezaubert. Das kommen von Wüste.“

„Ja, aber du hast uns doch erst in diese Wüste gelockt. Oder nicht?“

„Du reden Unsinn, Sidi. Du wollen sehen Wüste. Anderer, netter Sidi in Gizeh mir gesagt. Darum ich Angebot gemacht.“ Sein Ton wurde lauter und sein Gesicht fing vor Ärger an rot anzulaufen.

Pyramiden wollte ich sehen und nicht das hier!“ Ich machte eine ausladende Geste. „Du hast uns ein einmaliges Erlebnis versprochen. Ich wusste nicht, dass du damit den Tod auf Raten meintest.“

„Du nix tot, oder? Ich dich retten machen, zweimal!“ Er hob beide Finger in die Luft. Schon wieder diese Zahl. Meine Wangen färbten sich rot, ich konnte es fühlen.

„Das war deine verdammte Pflicht, Usuratonkachi! Schließlich hast du mich erst hierher gebracht,“

„Du selber wollen, ich gesagt!“ Der Junge plusterte sich auf.

„Du hast von einer Pyramide geredet, aber davon sehe ich leider nichts.“ Mein Tonfall war so giftig, dass er einer Natter hätte Konkurrenz machen können.

„Das Wander-Pyramide, tief in Sand. Nur sehen manchmal.“

„Na das ist ja eine feine Ausrede.“ Ich verschränkte meine Arme.

„Das nix Ausrede, Wander-Pyramide wirklich da.“

„Na wo ist sie denn dann, deine mysteriöse Pyramide?“ Ich lief in weit ausladenden Schritten herum und stampfte dabei demonstrativ auf den Sandboden. „Hier vielleicht oder hier oder hier?“

„Du nix machen Sidi, das gefährlich. Sandsturm alles verändern.“ Er kam mit wedelnden Armen auf mich zu, doch ich hatte mich schon zu sehr in Rage geredet.

„Ah, ich weiß“, sagte ich bissig als er direkt vor mir stand. „Vermutlich ist sie...“ Ich hüpfte hoch in die Luft und kam mit beiden Beinen gleichzeitig auf. „H....“

Ein tiefes Loch tat sich unter unter uns auf und wir fielen in einen endlosen Abgrund. „...IIIIIIEEEER!“

„AIIIIEEEEEE!“

Im Dunkeln gelassen

Wir stürzten in die Tiefe. Nach einem kurzen Schreckmoment realisierte ich, dass wir uns nicht im freien Fall sondern auf etwas wie einem sandigen Abhang befanden. Wir rutschten mit wahnsinniger Geschwindigkeit abwärts. Und die ganze Zeit auf dem Weg nach unten schrie der Straßenjunge wie am Spieß. Tch, als ob das irgendetwas daran geändert hätte, dieser kleine Vollidiot!

Zugegeben, auch mir hatte sich im ersten Moment des Falls ein überraschter Aufschrei entrungen. Aber ich fing mich doch recht schnell wieder und versuchte die Abfahrt zu bremsen indem ich Arme und Beine ausstreckte und nach Halt suchte. Die Strecke war uneben, an manchen Stellen waren Begrenzungen, fast wie auf einer Rutsche. Schließlich gelang es mir mich mit Armen und Beinen in einer Art seitlicher Kaminposition zu verkeilen. Die Freude darüber währte aber nur kurz, da im nächsten Moment der kleine Kameltreiber auf mich fiel und uns beide weiter nach unten riss. Ich fluchte kräftig. Einen Moment später kam ein Vorsprung und wir rutschten mit Karacho darüber hinweg. Ich spürte nichts als Luft unter mir. Dann war es auch schon vorbei. Mit einem dumpfen Laut schlug ich auf dem Boden auf und verlor das Bewusstsein.

 
 

*

 

Als ich meine Augen wieder öffnete, tat mir alles weh. Um mich herum war nichts als Dunkelheit. Ächzend richtete ich mich halb auf. Meine Hände ertasteten eine ganze Menge Sand unter mir. Das hatte wohl auch den Aufprall gemildert. Ansonsten wäre ich jetzt vermutlich Matsch. Langsam tastete ich mich ab, bewegte vorsichtig Arme und Beine. Offenbar hatte ich keinerlei Knochenbrüche, aber die ganzen Prellungen und der Hautabrieb taten verdammt weh. Trotzdem, Glück gehabt! Plötzlich fiel mir der Junge ein.

„Hey, Usuratonkachi!“ krächzte ich heiser. „Lebst du noch?“

Ein lautes Stöhnen ertönte etwas weiter vor mir. Ich konnte nichts sehen, doch hörte ich Bewegungen auf dem Sand. Er schien sich auch langsam aufzurappeln.

„Oh, Allah, Allah, großer Allah!“ jammerte er.

„Was ist, bist du verletzt?“

„Du... du... duuuuu!“ Er fing an mich heftig auf arabisch zu beschimpfen, jedenfalls hörte es sich nach Beschimpfungen an, bevor er wieder in unsere Sprache verfiel. „Du dummer Sidi! Ich tot sein können! Was du denken, hüpfen auf Sand wie verrückte Kröte? Ich dir gesagt, gefährlich! Aber du nix aufhören, immer weiter machen. Dummer Sidi, dumm, dumm, dumm!!!“

„Hört sich so an als ginge es dir gut. Ich scheine heute einfach kein Glück zu haben.“ entgegnete ich trocken.

„Du herzlose Hundeschwein!“

„Du meinst wohl Schweinehund...“

„Schweinehund zu gut für dich! Du schlimmste, gemeinste Mensch ich in meinem Leben gesehen! Selbst Boss von Waisenhaus sein Engel gegen dir!“

„Jetzt mach aber mal einen Punkt...“

„Ich nix wollen machen Punkt! Das hier nix Hockeyspiel. Wir gefallen in Loch, brauchen Hilfe.“

„Ma-aann! Ich bin echt noch nie jemandem begegnet, der unsere Sprache so verdreht wie du.“ Ich schnaufte verächtlich. „Wenn du dich schon als Fremdenführer anbietest, dann mach auch mal was richtig!“

„Ich alles machen richtig!“ schrie der Junge aufgebracht zurück. „Sidi alles falsch machen. Darum wir hier in Loch sitzen!“

„Halt bloß die Klappe, sonst findet dich am Ende noch einer von deinen Dschinn.“ entgegnete ich wütend. Plötzlich war es totenstill.

Na also, ging doch. Ich genoss die Ruhe und sammelte mich erst mal. Doch als es nach ein paar Minuten immer noch still war, kam mir das merkwürdig vor. Nie im Leben würde das Plappermaul freiwillig so lange den Mund halten. Da war was oberfaul.

„Hey, Usuratonkachi, bist du noch da?“ Ich hörte ein merkwürdiges Geräusch, fast wie ein Knacken, dann nichts mehr. „Mach keinen Quatsch, du Vollhorst! Wenn du mich allein gelassen hast, wirst du was erleben!“ Ich fummelte in meinen Taschen. Irgendwo musste das verdammte Ding doch sein. Ich hatte eine eingesteckt, das wusste ich ganz genau. Schon wieder dieses Knacken. Langsam wurde ich nervös, Schweißtropfen erschienen auf meiner Stirn und rannen mir in die Augen. Ärgerlich wischte ich sie weg. Wie das brannte! Ich fummelte noch hektischer in meinen Taschen herum, während ich mir die unglaublichsten Dinge ausmalte, die da möglicherweise gerade mir gegenüber geschahen. Endlich ertasteten meine Finger wonach ich gesucht hatte. Ich zog den metallischen Gegenstand heraus und schaltete ihn ein. Licht flutete durch den kleinen Raum und zerteilte die Finsternis.

„AAAAAHH!“ Der Junge sprang aus der Hocke fast einen Meter in die Luft als ihn der Lichtkegel meiner Taschenlampe traf. Vor ihm lagen kleine Steine und ein paar Fetzen seiner Lumpenkleidung. Offensichtlich hatte er versucht damit Feuer zu machen.

„Dschinn, Dschinn, Dschinn!“ schrie er und lief ohne Plan, mit erhobenen Händen weg. „Lauf Sidi, lauf, lauf!“ Im Wegrennen drehte er sich noch einmal halb nach mir um bevor er direkt gegen die Wand unseres Gefängnisses prallte und mit einem dumpfen Laut zu Boden sank. „Urgh.“

Na toll, dachte ich. Ein Fremdenführer der den Strahl einer Taschenlampe für einen Geist hält und sich dann selber k.o. haut. Ganz toll, echt. Wir waren so was von erledigt!

 
 

*

 

Der Junge blieb für mindestens 10 Minuten reglos liegen bevor er mit einem schmerzvollen Stöhnen erwachte.

Ich leuchtete ihn mit meiner Taschenlampe mitten ins Gesicht.

„Na, ausgeschlafen, Dornröschen?“

Sicherheitshalber hatte ich meinen Fuß auf ihn gestellt damit er nicht ein zweites Mal versuchte zu flüchten und sich wieder dabei k.o. schlug.

„AH, ich tot?“ schrie er sofort in Panik.

„Noch nicht, aber gleich, wenn du nicht deine Lautstärke etwas runter fährst.“ Ich leuchtete mir ins Gesicht damit er sehen konnte, dass ich es war.

„AH, ich tot und in Hölle!“ rief er aus.

Ich versetzte ihm einen kräftigen Tritt in den Allerwertesten.

„AU!“

„Hör auf schlechte Witze zu reißen und setz dich in Bewegung! Du bist mir vielleicht eine Memme, schreckhaft wie ein kleines Kätzchen. Was ich vorhin im Dunkeln gehört habe war sicher auch nur das Klappern deiner Zähne.“

„Das nicht wahr! Meine Zähne nie klappern. Zähne ganz fest in Mund!“ Er bewies es mir indem er den Unterkiefer vor schob und fest an seinem Gebiss zog.

„Ah, ah, autsch.“ Der Junge verzog schmerzhaft das Gesicht, zog aber weiter. „Dschu schehen?“ nuschelte er mühsam mit der Hand im Mund. „Aua, ah.“

„Tch, du Vollidiot! Hör auf dir die Zähne auszubrechen und steh auf. Wir brauchen einen Plan wie wir hier wieder raus kommen. Und falls du darauf spekulierst dass ich dich trage, hast du dich geschnitten.“ Ich versetzte ihm sicherheitshalber noch einen Tritt.

„AUA!“ Der Junge stand umständlich auf und rieb sich dabei beleidigt sein Hinterteil.

„Du nicht gleich müssen treten meine Popo. Ich auch raus möchte.“

„Wo sind wir hier überhaupt?“ Ich leuchtete die Wände unseres Kerkers ab und richtete den Strahl der Taschenlampe dabei weit nach oben. „Anscheinend sind wir ganz schön tief gestürzt. Ich kann noch nicht mal die Öffnung erkennen.“

„Ich glaube wir in Wanderpyramide.“ murmelte der Junge.

„Was soll das heißen, du glaubst?“ Ich starrte ihn an.

„Naja...“ druckste er rum. „Ich noch nie drin gewesen,“

„Und da verkaufst du das als Touristenattraktion?“ Ich war fassungslos.

„Ich gar nix verkaufen. Ich nur führen zu Pyramide und Leute ansehen. Von außen. Nix reingehen. Für normale Menschen das genug. Aber du nix normal, du Sohn von Dschinn und Schaitan!“

„Das nimmst du zurück!“ Meine Augen verengten sich.

„Ich niemals nehmen zurück etwas. Das Prinzip meine als Händler!“ Er warf sich in die Brust.

„Ich zeig dir gleich meine Prinzipien, Dobe!“ Ich ballte drohend meine Faust.

„Ich nix Angst deine!“ Er ballte ebenfalls die Fäuste. Seine Hände waren noch stärker aufgerissen als zuvor und bluteten. Ich senkte meine Faust wieder.

„Ach, ist doch eh egal.“ sagte ich resignierend. „Wir werden elendiglich hier drin verdursten und zu Sandmumien werden. Da verschwende ich nicht noch meine letzte Energie an dich.“

„Wir nix sterben, wir andere Ausgang suchen.“ Der Junge machte ein entschlossenes Gesicht.

„Du bist ein ewiger Optimist, was?“ höhnte ich.

„Pyramide immer zwei Ausgang haben. Wir einfach suchen andere Ausgang und gehen Hause.“

„Und wenn der verschüttet ist? Oder wir unterwegs von Speeren durchbohrt werden, weil du eine tödliche Falle auslöst?“

„Wieso ich? Du immer machen. Und warum du immer nur schlechte Dinge denken? Schlecht denken machen schlechte Sachen erst kommen. Du dumm.“

„Du wiederholst dich, Dobe.“ knurrte ich.

„Du mich nicht immer nennen Dobe, Usu, Opti und andere! Du immer mich beleidigen, aber selber nix richtig machen!“

„Halt die Klappe und mach's besser. Falls du wirklich einen anderen Ausgang findest, ändere ich vielleicht auch meine Meinung über dich.“

„Ha, ich finden Ausgang und dann du küssen meine Füße, Sidi.“

„Als ob. Du solltest dir realistische Ziele setzen, Usuratonkachi.“ Die Wahrscheinlichkeit hier wieder raus zukommen ging zwar gegen Null, aber ich würde dennoch keinerlei Zugeständnisse fantastischer Art machen. Schließlich hatte ich im Gegensatz zu dieser kleinen Sandkröte noch einen gewissen Stolz im Leib.

„Du nur Angst ich gewinnen.“ sagte er herausfordernd.

„Wenn du gewinnst, gewinne ich auch, du Schwachkopf. Dann bleibe ich nämlich am Leben. Also wovor sollte ich Angst haben, hä?“

„Du Angst müssen küssen meine Füße.“ Er grinste als ob er sich bereits darauf freute.

„Du küsst gleich meine Faust, Usuratonkachi.“ knurrte ich. „Also verärgere mich nicht und bring uns gefälligst hier raus.“

„Was du mir geben?“

„Häh, ich hör wohl nicht richtig? Du wirst bereits bezahlt.“

„Ja, für Trip in Wüste, aber nicht für das hier.“ Der Straßenjunge zeigte vorwurfsvoll um sich. „Das hier nix normal, das Extra.“ Er nickte bekräftigend.

„Das nennst du Extra? Eine extra Scheiße ist das höchstens! Und dafür willst du auch noch bezahlt werden?“ Ich steigerte mich in Rage. „Gar nichts sollte ich dir geben und dich stattdessen ins Gefängnis werfen lassen!“

„Wenn du denken so, dann ich machen gar nix.“ Der Junge ließ sich wieder auf den Sand nieder und setzte eine sture Miene auf.

„Meinetwegen. Dann gehe ich eben alleine. Ich werde den Ausgang auch ohne dich finden, wenn es denn überhaupt einen gibt.“ Ich drehte mich um und leuchtete erneut die Wände ab.War da nicht ein Fleck, der dunkler war als alles Andere?

Ich kniff die Augen zusammen. Tatsächlich, da war offensichtlich ein Gang. Ich leuchtete hinein, es war als absorbiere die Finsternis den Strahl der Taschenlampe komplett. Ich schluckte.

Etwas mulmig war mir jetzt doch zumute, aber das konnte ich mir vor dem kleinen Streuner unmöglich anmerken lassen. Ich hatte es laut ausgesprochen, folglich musste ich das jetzt auch durchziehen. Es ging hier schließlich um meine Ehre als Uchiha.

Entschlossen stapfte ich los.

„Ey, was du machen, Sidi? Nicht gehen alleine, das gefährlich!“

„Halt die Klappe, du Angsthase!“ rief ich ihm zu. „Viele Grüße an die Dschinn!“ Ich lief in den Gang ohne sein aufgeregtes Quäken zu beachten.

Trotz Taschenlampe war nicht viel zu sehen. Hin und wieder stolperte ich über etwas Festes auf dem Untergrund. Steine vermutlich oder irgendwelche Überreste. Ich schauderte. Inzwischen war ich mir gar nicht mehr sicher ob das hier so eine gute Idee war. Ich sah fast nichts und überall konnten tödliche Fallen lauern. Aber umkehren kam nicht in Frage. Oder doch?

Ich konnte ja behaupten, dass der Gang verschüttet war. Das war sogar sehr wahrscheinlich, also warum weiter laufen? Am Ende führte mich dieser Weg noch weiter nach unten? Irgendwann würde sicherlich die Batterie der Taschenlampe schlapp machen und dann saß ich mutterseelenallein im finsteren Bauch der Pyramide während die Sandkäfer auf mich zu krabbelten um mich Stück für Stück zu verspeisen. Ich schüttelte mich. Nein, besser ich kehrte zurück und wir versuchten unser Glück beim Raufklettern.

Ich drehte mich um, da prallte ein harter Körper gegen mich und brachte mich zu Fall.

„AU, AUA, ah!“ rief eine mir allzu bekannte Stimme in nächster Nähe.

„Du Vollidiot!“ schrie ich aufgebracht und trat nach ihm. „Warum bist du mir gefolgt? Wolltest du dass ich einen Herzstillstand bekomme?“

Ich leuchtete in das Gesicht des Straßenjungen. Mann, sah der verbeult aus. Musste wohl im Dunkeln permanent gegen die Wände gelaufen und hingefallen sein.

„Du nix gehen allein, Sidi. Ich Angst deine. Darum ich kommen.“ Er sah tatsächlich ängstlich aus. Wenn ich es mir recht überlegte, hatte er ziemliche Angst im Dunkeln. Sicher war ihm im Nachhinein klar geworden, dass mit mir auch die einzige Lichtquelle verschwunden war.

„Gib's zu, du hattest nur Angst von den Dschinn gefressen zu werden.“ gab ich höhnisch zurück.

Er zuckte ein wenig zusammen, setzte dann aber sofort eine beleidigte Miene auf.

„Ich nix Angst meine, nur Angst deine, Sidi.“

„Ja klar, und Schweine fliegen.“

„Eh? Wie möglich? Schweine nix Flügel. Außerdem Schweine essen verboten.“

Ich rollte mit den Augen.

„Bei dir ist echt Hopfen und Malz verloren.“

„Was das sein, Sidi? Ich nix kennen diese Sachen.“

„Damit braut man Bier.“

„Ah, Bier auch verboten, Sidi. Du trinken Bier?“ Er legte den Kopf schief und sah mich erstaunt an.

„Ach Mann, vergiss es!“ schnaufte ich und stapfte voran. Dieser Typ verdrehte einem jedes Wort im Mund.

Er wuselte hinter mir her. „Du besser nix trinken Bier, Sidi. Alkohol schlecht sein. Prophet sagen...“

„Mich interessiert nicht was dein Prophet sagt, Usuratonkachi. Außerdem ist es nur eine Redensart, kapiert? Re-dens-art.“

„Eh, Redensart? Ah, ich wissen, du immer sagen Dinge komische Art.“

„Nicht ich bin komisch sondern du, du Knallcharge!“ Also echt jetzt...

„Ich nix komisch und auch nicht Knall machen.“

„Da sieht man's doch, du verdrehst immer alles.“

„Ich nix drehen. Du drehen. Du gehen zurück, Sidi.“

„Das weiß ich.“ Der ging mir voll auf den Nerv.

„Warum du gehen zurück? Du gesagt wollen gehen andere Ausgang.“

„Der Weg ist versperrt.“ nuschelte ich.

„Du sicher? Ich einmal schauen? Vielleicht zusammen können...“

„Nix da. Wenn ich sage der Weg ist versperrt, dann ist er auch versperrt, klar?“ Ich drehte mich um und funkelte den Jungen böse an. „Wir werden wohl oder übel versuchen müssen von dort aus wo wir heruntergerutscht sind nach oben zu klettern.“

„Du haben Schwein das fliegt?“

„Was soll das denn jetzt heißen?“

„Wenn du nicht haben Schwein das fliegt, wir niemals erreichen oben.“ Er verschränkte seine Arme und nickte bekräftigend.

„Das werden wir ja sehen. Jetzt komm, du faule Socke, oder ich mach dir Beine!“

„Ich nix haben Socken, ich immer barfuß, aber ich haben schon Beine du nix müssen erst machen.“

Großer Gott, gib mir Geduld oder es gibt noch einen Mord hier unten! Ich knirschte mit den Zähnen, drehte mich wortlos um und ging weiter. Ich beschloss von jetzt an gar nichts mehr zu sagen.

„Du meine warten, Sidi! Du zu schnell, dann ich verlieren deine.“

„Genau das war der Plan.“ murmelte ich.

„Was, du Plan haben von Pyramide?“

„Halt die Klappe!!!“

 
 

*

 

„Ich dir gesagt, Sidi, unmöglich.“

„Für einen Uchiha ist nichts unmöglich.“ Ich kniff angestrengt die Augen zusammen und versuchte mithilfe meiner Taschenlampe die Dunkelheit zu durchdringen, nachdem wir wieder an unserem Ausgangspunkt angelangt waren. Doch der Vorsprung versperrte mir den Blick nach oben. Ich konnte nicht einmal sagen, wie tief wir wirklich runter gerutscht waren. Jedenfalls war überall Sand, soviel war klar. Ich leuchtete die Wände links und rechts vom Vorsprung ab. Ragte da nicht eine Unebenheit aus der Wand hervor? Ich leuchtete genauer drauf, es war immer noch nicht genau zu erkennen, doch befand es sich so zirka anderthalb Meter über uns.

„Mach mal 'ne Räuberleiter.“ kommandierte ich und steckte die Taschenlampe ein.

„Ich nix Räuber, Sidi, ich dir gesagt.“ Die Stimme des Jungen klang empört. „Und auch nix haben Leiter.“

„Mann, jetzt hör endlich auf mit deiner Wortverdreherei!“ schimpfte ich. „Du sollst dich etwas runter beugen und die Hände ineinander verschränken damit ich drauf steigen kann.“

„Wo drauf?“

„Auf deine Hände, du Idiot, auf deine Hände!“ Ich schrie mich schon fast heiser. Es war unglaublich, wie beschränkt der Typ war. „Bist du denn noch nie mit Hilfe von Freunden über eine Mauer geklettert?“

„Ich nix Freunde.“ Seine Stimme klang auf einmal traurig. „Ich niemals Freunde haben. Du sicher haben viele Freunde, Sidi.“

„Nicht wirklich.“ murmelte ich.

„Eh, was du sagen?“

„Ich habe gesagt, Freunde werden reichlich überschätzt. Und jetzt beug dich endlich runter und tu was ich sage.“

„Das klingen komisch, Sidi. Du sicher, nicht wieder wollen treten meine Popo?“ Er klang misstrauisch.

„Dein Popo interessiert mich nicht im Geringsten. Ich will da rauf, kapiert?“

Der brachte mich echt aus der Fassung.

„Gut, ich machen. Aber wenn du treten, dann ich treten zurück.“

„Jetzt mach schon!“

Immerhin hatte er endlich kapiert was ich von ihm wollte und hievte mich nach oben. Leider reichte es nicht ganz.

„Höher!“ rief ich.

„Geht nicht. Du schwer.“

„Jetzt mach schon, du Schwächling!“

„Ich nix schwach, du essen zu viel.“

„Das sind Muskeln, du Volltrottel. Solltest dir auch mal welche zulegen.“

„Ich haben Muskeln.“

„Dann schieb mich nach oben und jammere nicht.“

„Hnnngg.“ Der Junge strengte sich wirklich an und ich kam meinem Ziel um Einiges näher. Ich konnte bereits die Unterseite fühlen.

„Nur noch ein kleines Stück. Ich komm immer noch nicht ran.“

„Wo ran?“

„Da ist irgend was in der Wand. Los, nur ein bisschen höher!“

„Was sein da? Besser nix anfassen, Sidi. Das Pyramide.“

Ich spürte, wie der Druck von unten nachließ. Dieser verdammte, abergläubische Jammerlappen! Aufgeben war jedenfalls keine Option für mich, schon gar nicht da ich es doch schon so weit geschafft hatte. Ich biss die Zähne zusammen, stieg auf die Schulter des Jungen und stieß mich mit beiden Füßen ab.

„AU!!! Das du nicht gesagt!“ protestierte der kleine Taugenichts unter mir, doch ich beachtete ihn nicht.

Der Sprung brachte mir nur ein paar Zentimeter, aber es reichte. Ich fasste beherzt die Unebenheit und der Sand darauf bröselte ab. Was immer auch darunter war, es fühlte sich relativ glatt und länglich an.

„Ich hab es!“ rief ich triumphierend. Daran hängend, tastete ich den Gegenstand soweit es ging ab. „Ich glaube, es ist ein ziemlich langer Mauervorsprung, er fühlt sich etwas locker an.“

„Locker? Aah! Loslassen, Sidi, sofort loslassen!“ Die Stimme des Jungen klang panisch.

„Wovon redest du, Usuraton...?“ Aber da gab das Ding schon krachend nach, senkte sich schräg nach unten mit mir und löste ein ohrenbetäubendes Rumpeln aus. Irgendwie hörte sich das Ganze nicht gut an. So ganz und gar nicht gut...

 


Nachwort zu diesem Kapitel:
So, das war das erste Kapitel. Ich hoffe, es hat euch gefallen. Über (nette) Kommentare würde ich mich wirklich sehr freuen. Konstruktive Kritik ist ebenfalls willkommen und falls ihr irgendwo Rechtschreibfehler seht, weist mich bitte darauf hin. Nobody's perfect. ;) Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
So, ich hoffe, es hat euch wieder gefallen. Schreibt mir eure Meinung dazu, ich bin gespannt. Auch konstruktive Kritik ist stets willkommen.
Bemühe mich, das neue Kapitel schneller fertig zu stellen als dieses, kann aber noch nichts versprechen. Das Leben hält mich momentan ziemlich fest im Griff. Die Geschichte wird aber auf jeden Fall fortgeführt bis zum Ende. Freue mich auf euer Feedback. :D Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
Ende? XD
Nein, so gemein bin ich nicht. Es geht natürlich weiter. Fortsetzung folgt... ;)
Lasst einen Kommi da, falls es euch gefallen hat. Ich freue mich über jede Kritik und Anregung. Komplett anzeigen

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Kommentare zu dieser Fanfic (13)

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Von:  nackmu
2017-08-09T20:01:20+00:00 09.08.2017 22:01
Bin mir beim Lesen nicht so sicher, was die Zeichensetzung hinsichtlch der direkten Rede angeht. Du hast oft Punkte in der direkte Rede, wenn der Anschlussatz mit einem Komma weitergeht... Fühlt sich falsch a *shrug*
http://www.wörtlicherede.de/
Antwort von:  animaid101
13.08.2017 13:04
Vielen Dank für den Hinweis! Ich hatte vor einiger Zeit extra nachgesehen wie in solchen Fällen die Kommasetzung funktioniert, aber glatt überlesen, dass der Punkt wegfällt während die anderen Satzzeichen bleiben. Habe es auf DA in Kapitel 1 schon geändert, korrigiere es hier auch asap.
Von:  nackmu
2017-08-09T19:54:53+00:00 09.08.2017 21:54
*PRUUST*mirdasGetränkdurch dieNaseschieß* Hahahaha!!! Oh Mann, Chicana, da hast du aber ein geiles Einstiegsbild kreiert!!! LOLOLOL Nein, ehrlich. Allein schon dieser KRÜMEL auf Kakashi's Weste, der allein wär schon geil gewesen... aber deine ganze Umschreibung dieser Bedien-mich-Szene, KÖSTLICH!!! hahaha, hab jetzt noch Tränen in den Augen *wegwisch* Ein Schmankerl! *Kussmundzuwerf*
Wiederholung: Waschwasser - gewaschen. Besser: gereinigt?
Hahaha, Sasuke's Vorstellung, Naruto sei die Pfanne. LOL Pfiffig. LIKE! <3
Was ist denn Bitte ein PLATZBACKENGESICHT??? O_o
„Soll das etwa heißen, du willst dieses stinkende Zeug mit uns mitschleppen?“ Ich verengte meine Augen. <-- Hier hätt ich einen entsetzen Sasuke goldiger gefunden *giggle*
Also wirklich. Manche Leute kennen echt keinen Stolz... <--- Oder "Wegen so ein bisschen Scheiße solch einen Aufruhr zu machen!..." X''''D Hihihi
Schließlich schnippte Kakashi-san gelangweilt aber kräftihg mit dem Finger gegen die Stirn der Nervensäge. <-- ITACHI-GESTURE!!!!!!!!!! *ouahhhhhhhhhhhhhhhhhhhh*
„AU!“ Der Junge ließ los und rieb sich die Stirn. Das kam mir irgendwie bekannt vor. <--- hahaha, genau ;-P LOL (Ich kann dich gut lesen - weil du's gut geschrieben hast ;-))
Aha, Sasuke weigert sich die Hälfte des Dungs zu transportieren?... Lass mich raten: die Scheiße kommt auf das eine Kamel und Sasnar auf das andere ^^
Kakashi der Weißkopfseeadler ROFL... Kein Taka-Falke, aber fast... hehehe ;-)
Kakakshi-san . . . . . . . .. .. .. ... . . . <-- MUAHAHAHAHAAAAAAAAAAAAA Du Depp, du. Hast nur Scheiße grad im Kopf, gell!?? *kikikikiii*
Sprach's und warf mir die Ausrüstung vor die Füße. <-- hehe, cool ^^
Kaka-Mann <--- ahahaaaaaaaaaa, hab ich doch Recht behalten mit de Kacke im Kopf :-D (auch mein neuer bevorzugter Spitzname :-P Versuchst du hier gerade einen Trend zu kreieren??...)
„Dann du vielleicht ein Findelkind?“ <--- Ohhooo, für so schlagfertig hätt ich diesen Wüstenfuchs gar nicht gehalten ;-) ...
Ohhhohoho *Spannung* was bricht denn da gerade aus dem Sand los??? *Nägelabkau*
"...und alle sonstigen, freiliegenden Körperöffnungen" <--- FREILIEGEND. Gut mitgedacht ;-)
Ich kam mir vor wie ein Maulwurf in der Kaffeeröstmaschine. <--- Was ist denn bitte DAS für ein Vergleich!??? XD
Iiiieh, wo der Sand überall so hi ist (Sasukes Nase)... ätzend :-(
~~~
Hahahaha, welch ein krönender Abschluss!!! LOLOL Das scheint ja viel verspechend zu werden ^^
Erinnert mich gerade ein bisschen an IndianaJones oder TombRaider ^^
Cool. Nein, ehrlich. Weiter so!! Hat Spaß gemacht *nod*
Antwort von:  animaid101
13.08.2017 13:00
Oh Mann, dein Kommentar ist ja wieder einmal mega! Dankeeeee! <3 <3 <3

Ich stelle mir Kakashi immer mit einem leichten Hang zum Sadismus vor. Ich finde das steht ihm. Lol

Hm, Waschwasser und gewaschen ist nicht unbedingt eine Wiederholung, aber danke für den Hinweis. Vielleicht ändere ich es noch.

Was ist denn Bitte ein PLATZBACKENGESICHT??? O_o
Leider kann man hier keine Bilder einfügen, sonst hätte ich es dir gezeigt. XD
Es handelt sich um einen Begriff aus der medizinischen Diagnostik. Stell dir einfach ein Gesicht mit besonders aufgeblähten Backen vor. Es ist abfällig gemeint, sonst hätte Sasuke wohl Pausbackengesicht gesagt, das sieht ähnlich aus, ist aber nicht ganz so krass.

Ich denke Sasuke möchte nicht goldig sein. XD XD

Lass mich raten: die Scheiße kommt auf das eine Kamel und Sasnar auf das andere ^^
Was ist denn das für ein Vorschlag? (Und wieso komme ich nicht auf sowas?) Lol

Habe ich wirklich Kakakshi-san geschrieben? Uuuups!
Aber da es dir so gut gefällt, bleibt es auch so. ;)

Wenn ein Name mit Kaka beginnt, fordert man so eine Assoziation doch geradezu heraus. XD
Hast nur Scheiße grad im Kopf, gell!??
Wieso ich? Kishimoto-san hat ihm doch den Namen Kakashi gegeben, oder? Lol

Trend? Warum nicht, wenn's gefällt. ;)

--- FREILIEGEND. Gut mitgedacht ;-)
Ich kenne eben meine Leser, respektive dich. XD

Ich kam mir vor wie ein Maulwurf in der Kaffeeröstmaschine. <--- Was ist denn bitte DAS für ein Vergleich!??? XD
Na Sasuke muss sich durch lauter heiße Körner schaufeln, genau wie ein Maulwurf in der Kaffeeröstmaschine also. =p

Ja, so ein Sandsturm ist alles andere als erfreulich.

Ja, es wird noch viel spannender. Freue mich, dass du dich an diese beiden Vorbilder erinnert fühlst. Ein bisschen was davon ist garantiert eingeflossen. Ich liebe gut gemachte Abenteuerfilme dieser Art. :D
Antwort von:  nackmu
13.08.2017 20:46
Kakashi, sadistisch --> genial! Agreed. *nod
Ein Bild hätte ich mir tatsächlich zu dem Platzbackengesicht gewünscht LOL Zu schade ;-P
Lass mich raten: die Scheiße kommt auf das eine Kamel und Sasnar auf das andere ^^ // Was ist denn das für ein Vorschlag? (Und wieso komme ich nicht auf sowas?) Lol <-- Ich dachte echt, du würdest das bringen!!! X''''''''D
NEIIIIIN, du wirst es nicht bei Kakakshi-san beibehalten, oder doch, oder nicht!??? *shocked
Respective nackmu-chan -->> let me cuddle you, Hon!!!! *glomp

Hild mir mal bitte wie ich hier kursiv oder fett schreiben kann!? O_o
Antwort von:  animaid101
13.08.2017 23:32
Wie schön, dass du mir da zustimmst. :D
Ich schicke dir ein entsprechendes Bild auf DA. ;)
Haha, da hast du mir wohl zuviel zugetraut. Aber wäre das überhaupt gutgegangen, die beiden Streithähne auf ein Kamel zu packen? Kakashi-san hätte das sicherlich nie zugelassen. Das wäre ja als ob er den Ärger extra vorprogrammieren würde. Und dazu ist er erstens zu schlau und zweitens viel zu faul. Lol
Cuddle accepted. ;D

Also, das mit kursiv und fett geht so: Wenn du schreibst, erscheint ganz unten, unter dem Textfeld "Format:" dann ein "B" in eckigen Klammern, ein "I", usw. Für kursiv kopierst du einfach das "I" mitsamt der eckigen Klammern und fügst es vor dem Wort oder Satz ein, das/der kursiv erscheinen soll. Am Ende der als kursiv gewünschten Worte fügst du es nochmal ein, nur mit einem Schrägstrich (/) vor dem "I". Für fett nimmst du ein "B" statt dem "I". Es ist praktisch HTML, nur mit anderen Klammern. Mit "URL" kannst du einen Link und mit "EMAIL" eine - wer hätte es gedacht? - E-Mail-Adresse einfügen.
Hoffe das war verständlich. ^^;

Antwort von:  nackmu
14.08.2017 17:46
Jupp, das war verständlich. Quasi genau siwe auf DA, nur statt der <> die []
test
Funzt? ... JAAAAAAAAAA (Cool, es gibt ja sogar ne Vorschauansicht)
Antwort von:  animaid101
14.08.2017 19:13
Freut mich. Jetzt steht der formatierten Gestaltung ja nichts mehr im Weg. :D
Von:  nackmu
2017-08-09T17:25:57+00:00 09.08.2017 19:25
Oh mann, ich glaubs ja nicht... Nicht mal #2 habe ich bisher gelesen *ouff* Nun denn, dann mal ran an die Bouletten ^^
„Ich geb dir gleich Fremder, Usuratonkachi!“ <--- hehe, gefällt mir gut, Animaid. Erinnert mich an Tsunades "Ich geb dir gleich 'Ohayou'!" aus Sentou *giggle*
Du bist echt gemein, wie du Sasuke den armen Naruto sprichwörtlich mit seinem Lumpen über dem feuer brutzeln lässt.
Kaudelwelsch --> kauen --> ROFL!!!
„Ich nix General, ich nicht mal in Armee.“ <------------- HHAHAHAHAHAHAAAA!!!
„Dann sagen mir: Du nicht einer von uns, du fremder Teufel, gehen weg!“ <--- Ohhh *PipiindieAugenbekomm* Armer Naruto... Du fährst ja gz harte Geschütze auf *sniff*...
Räubermärchen + Lumpenjunge in einem Satz --> *giggle*
„Sidi du immer reden von Holz. Das fixe Idee von dir?“ <---- MUHAHAHAHA!!! Find ich urkomisch ROFL auch wenn ich mich nicht erinnern kann, wann Sasuke schonmal von HOLZ gesprochen haben soll ^^' *hehe*
~~~
Hahaha, ok, bin jetzt durch. Kakashi-sans Auftritt am Ende, das "Lächen" --> einfach nur GOLD wert!! ^^
Hat mir gefallen. Narutos Sprache. Mal was anderes. Klingt nach Herausforderung...
Werd weiterlesen *nod*
Bye!
Antwort von:  animaid101
13.08.2017 12:03
Haha, besser spät als nie. :D

"Ich geb dir gleich...." ist ein gängiger Begrif, kann aber sein, dass ich es noch unbewusst in Erinnerung hatte von deiner Geschichte. Ausschließen tu ich da nichts. Wir sind stets die Summe unserer Erfahrungen im Leben. ;)
Freue mich, dass dir meine Wortspiele gefallen.

Tja, der arme Naruto hat in diesem AU eine ähnlich schwere Kindheit wie im Original.

Das mit dem Holz bezieht sich auf das Wortmissverständnis mit der Redewendung "vom Tisch sein" und natürlich auch die Suche nach Feuerholz im vorangegangenen Kapitel. Kommt vielleicht nicht so klar durch.

Ich versuche jeden Charakter möglichst originalgetreu wiederzugeben, auch Kakashi und ich könte mir gut vorstellen, dass er eben so reagiert. der gute Mann ist schließlich nicht so leicht aus der Ruhe zu bringen, reagiert oft mit unangebrachtem Humor und lässt sich ungern in die Karten schauen.
Freue mich, dass du weiterliest. :D

Von:  -Shira-
2017-08-08T20:15:05+00:00 08.08.2017 22:15
Hahaha, endlich wieder ein neues Kapi. Echt, dein Humor wird immer besser, ich halt mir schon den Bauch vor Lachen. (T v T)
Narutos Schrei am Ende hat mich zum Schmunzeln gebracht. Mal daavon abgesehen, dass sie gerade in einer echt miesen Lage sind. Das macht mich umso gespannter, wie es weiter gehen wird. Naja, jetzt wissen wir ja was Sasu wirklich von seinem Bruder denkt. (> _ O)

Mach bald weiter!
SALG Black-_-Demon
Antwort von:  animaid101
13.08.2017 12:28
Vielen Dank, ich freue mich, dass ich dich zum Lachen bringen konnte. :D
Ich glaube die beiden finden die Situation jetzt nicht so komisch. Lol
Tja, seltsam was einem so in den letzten Minuten des Lebens alles durch den Kopf geht. Zum Glück war es ja noch nicht sein Ende. Und ich glaube auch nicht, dass Sasuke Itachi das je sagen wird und wenn er 100 Jahre alt wird. XD

Ich bemühe mich nach Kräften. Kann aber nicht sagen wann das nächste Kapitel erscheint. Bin momemtan schwer im Stress. Aber eins kann ich schon verraten: Es wird noch seeehr spannend. ;)
Von:  Scorbion1984
2017-08-08T09:02:35+00:00 08.08.2017 11:02
Die Dialoge der Beiden finde ich toll,Sasuke kehrt wieder mal den Emo voll raus !
Was ist das mit Naruto ,wer ist er und wie kommt er in die Wüste ? Er ist doch nicht dort geboren ,zu welcher Zeit bzw Jahrhundert spielt sich das alles ab?
Antwort von:  animaid101
13.08.2017 12:21
Vielen lieben Dank für deinen schönen Kommentar! <3
Ich freue mich, dass dir die Dialoge gefallen. Ich muss mir die beiden nur vorstellen und dann kommen die Worte quasi von selbst. Lol

Was ist das mit Naruto ,wer ist er und wie kommt er in die Wüste?
Tja, das ist die Frage aller Fragen, nicht wahr? Wird vielleicht noch in den späteren Kapiteln enthüllt, darum jetzt keine Spoiler. ;)

Auf deine Frage nach der Zeit kann ich dir sagen, dass es sich um ein AU (alternatives Universum) handelt, das weitgehend in der Moderne spielt. Die westliche Welt befindet sich so in etwa auf dem Stand der 1980er Jahre, Ägypten ist hier aber eher noch auf dem Stand der 1930er Jahre. Ist also nicht so genau einzuordnen. Es gibt Flugzeuge und allerhand modernen Komfort, aber Handys sind beispielsweise noch nicht generell in Umlauf.
Von:  Scorbion1984
2017-06-26T07:06:22+00:00 26.06.2017 09:06
Lustiges Kapitel ,also zwischen den Beiden ist alles wie immer, streiten und nochmal streiten !
Wird bestimmt noch lustiger zwischen ihnen ,da wird Kakashi noch einiges zu tun bekommen !
Antwort von:  animaid101
26.06.2017 14:12
Danke. :D
Du hast's erfasst, Sasuke und Naruto sind die beiden ewigen Kontrahenten, egal in welchem Leben. XD
Na mal sehn was noch passiert. ;)
Von:  -Shira-
2017-06-25T13:47:03+00:00 25.06.2017 15:47
Naruto hat's ja nicht so in “mit der Sprache rausrücken“, nicht wahr? (^ . ^) Schönes Kapi, war sehr amüsant! Ich würde mich freuen, wenn in der Fanfic auch noch irgendetwas krasses passiert, ich meine so etwas wie ein merkwürdiges Phänomen, oder so. Würde sehr in die Wüste passen und Spannung aufbringen! Schreib bald weiter! Freu mich drauf! (^ . ^)

LG

Black-_-Demon
Antwort von:  animaid101
25.06.2017 15:52
Auch Naruto kann sehr stur sein, besonders wenn ihm etwas peinlich ist. XD
Vielen Dank! Freue mich sehr, dass es dir gefallen hat. :D
Keine Sorge, habe da noch so Einiges geplant für die Beiden... Ich verrate nur soviel: Ein Urlaub wird das für den armen Kakashi-san bestimmt nicht. Lol
Von:  -Shira-
2017-06-17T20:17:00+00:00 17.06.2017 22:17
Hallo! Ich mag deine Fanfic, sie hat eine Menge Humor an sich. Wie wird Naruto seine Trickserei erklären? Bin gespannt! Sasuke hat ja irgendwie ein Problem mit jedem, was? (^ . ^) Mach schnell weiter, ich freu mich.
Antwort von:  animaid101
18.06.2017 12:46
Vielen Dank! Ich freue mich, dass dir meine Fanfic gefällt. :)
Ich schreibe derzeit noch am nächsten Kapitel. Im Moment habe ich leider recht viel im "richtigen Leben" um die Ohren, aber ich bemühe mich, dass es bald fertig wird. Ein wenig Geduld noch, es lohnt sich.
Sasuke hat tatsächlich so ein "klein" wenig sozial-kommunikative Probleme, mal sehen, ob Naruto das ändern kann. Was meinst du? XD
Von:  nackmu
2017-06-05T12:03:06+00:00 05.06.2017 14:03
Hi Animaid, Danke für den Link! Habe den freien Pfingstmontag genutzt und mir im zweiten Anlauf deine neue Geschichte vorgenommen ^^ (Zweiter Anlauf nur, da der erste leise vorlesend in der Tram erfolgte und es da doch irgendwie unentspannt war...)
Auch wenn ich so meine Schwierigkeiten hatte, was den Einstieg angeht, hat es mir im Großen und Ganzen gut gefallen.
Es ist schon einmal etwas ganz anderes, es auf Dtsch lesen zu dürfen. Ein Vorteil denke ich.
Die Szene auf dem Bazar (oder wo auch immer die stattfindet) fand ich als Einstieg gz ok. Irgendwie hatte ich die Vorstellung, dass ein kleines Kind oder etwas jüngeres um die zwei Uchihabrüder herumschlawenzelt. Schubladendenken LOL Aber da es hier nicht um die Szene, sondern die Charatere ist, bin ich mit der Anpassung meiner Erwartung gern einverstanden :-D
Dass Sasuke mit seinem Bruder in Rivalität steht, hervorgerufen durch die Eltern, fand ich gut. Ungünstig fand ich, dass Sasuke sich klar darüber ist, wo diese Eifersucht her kommt, dass sie nicht fair ist und dass Itachi ein guter Mensch ist. Ich hätte einen (noch) unreifen Sasuke bevorzugt, der durchweg genervt vons einem großen Bruder ist.
Witzig fand ich den Einbau mit Kisame, als den zwielichtigen Ex-Mitbewohner XD Zahlreiche mysteriöse Unfälle, immer im Zusammenhang mit einer haifischähnlichen Person und Itachi hält alles für Zufälle!?? XD Bitte! Okay, er scheint viel auf das Wort seines Freundes zu geben, aber woher dieses Vertrauen? Zudem wirkte es ein wenig zwiespältig: einerseits guckt Itachi verlegen zur seite (wie "erwischt") und andererseits beharrt er auf Kisames Unschuld. ... Just a thought.
Kakashi als Leibwächter ist gut gewählt. Erinnert mich an die ganze Madara/Uchihaclan/Yakuza Geschichte von ovicati Plantinblond XD Da musst ich lachen XD
Was mir v.a. an der Geschichte gefiel war die Sprache <3 Ich fand es schön, wie jeder Charakter seine eigene bekommt. Das kannst du wirklich gut ^^ Und es macht es auch so lebendig.
...
Bin gespannt, was Narutos Geschichte ist. Wie er auf der Straße und so weit weg von einem Zuhause gelandet ist... Ob er damit ein wenig Mitgefühl bei unserem Uchihaspross erwecken kann?... Bin gespannt ^^
Antwort von:  animaid101
05.06.2017 15:30
Gern geschehen. Freut mich dass du hergefunden hast. :D
Erstmal viiieeeelen Dank für deinen langen Kommentar!
So ganz falsch liegst du mit deiner Vorstellungskraft nicht, hatte ich doch ursprünglich geplant Sasuke und Naruto jünger zu machen, nämllich so ca. 13 Jahre alt. Aber dann habe ich es mir angesichts des Wüstentrips doch anders überlegt und das Alter etwas angehoben. Mit knapp 15 ist man ja wohl immer noch kindisch genug, um sich wegen aller möglicher Dinge zu streiten, nicht wahr?
Zu deiner Kritik: Sasuke ist, genau wie im Manga, hin und her gerissen zwischen Bewunderung und Rivalität zu seinem Bruder. Im Unterschied zum Manga hat es hier aber keine Tragödie gegeben, die den absoluten Hass auf seinen Bruder entfachen konnte. Somit durfte sich auch Itachi so entwickeln, wie er im Grunde seines Wesens ist: Sanftmütig und verständnisvoll. Dennoch bleibt da die ständige Bevorzugung Itachis durch den Vater und natürlich seine physische und psychische Überlegenheit. Das weckt nun einmal Sasukes Eifersucht und macht ihn auf Dauer so wie er in der Geschichte ist: Misstrauisch und ablehnend. Itachi seinerseits kehrt nie heraus dass er Sasuke überlegen ist, es ist einfach so, größtenteils schon wegen des Altersunterschieds. Er liebt seinen kleinen Bruder abgöttisch und tut fast alles für ihn.
Da Sasuke nicht dumm und in der Geschichte bereits 15 ist, war es für mich logisch, dass er diese Zusammenhänge erkennt und sich darum trotz aller Eifersucht hin und wieder sein schlechtes Gewissen bei ihm meldet. Schließlich unternimmt er trotz aller Rivalität doch immer alles zusammen mit seinem Bruder, der gewissermaßen seine einzige Vertrauensperson ist. Und er ist ja auch oft genervt von ihm. Das Eine schließt das Andere eben nicht aus.
Sasuke ist zudem immer noch der Pubertät ausgesetzt und da sind Gefühle sehr sprunghaft.

Haha, die Idee mit Kisame hat mir außerordentlich viel Spaß gemacht. Das war so eine Eingebung. Lol
Natürlich ist Itachi die Sache etwas peinlich, es hat damals schließlich viel Wirbel um den Fall gegeben und Fugaku wird sicherlich nicht erfreut gewesen sein, dass der gute Name der Uchihas darin auftauchte. Das ist so eine Art dunkler Fleck in Itachis Vergangenheit. Letztlich glaubt er aber der Aussage seines Freundes. Vielleicht ist er aber wirklich zu gutgläubig und hat selbst leichte Zweifel, wer weiß? Tatsache ist aber, dass Kisame sich ihm gegenüber immer als echter Freund erwiesen hat und darum hält er immer noch zu ihm, egal was ihm vorgeworfen wird.

Danke für dein Lob. <3 Ich versuche stets mein Bestes zu geben damit die Geschichte so realistisch wie nur möglich wirkt. Sie soll doch Spaß machen. :D

Zu Narutos Geschichte kommen wir im nächsten Kapitel. ;)

Antwort von:  nackmu
05.06.2017 17:34
Ein dunkler Fleck in Itachis Vergangenheit? Wohl eher ein RABENschwarzer ;-P *kukukuku*
Ich finde es seltsam, dass Itachi nicht schon nach dem ERSTEN mysteriösen "Unfall" ein anderes Zimmer bezogen hat (musste). Quasi als Anweisung seines Clans... Allein bei Verdacht, weißt du. Schwarze Weste bleibt schwarze Weste, auch wenn eine reine Seele drin steckt. Uchihas wollen mit sowas sicher nichts zu tun haben... Von daher: Was steckt dahinter? Kisame als heimlicher EliteBodyGuard? Und die unglücklichen Opfer waren vllcht Attentäter, die es auf den jungen Uchihaerben abgesehen hatten. Kisame hat nur seinen Job gemacht. Am Ende vllcht nicht mehr gut genug, da es sich nicht mehr vertuschen ließ oder er sich einen groben Schnitzer erlaubte. Und wie es sich für einen guten Angestellten gehört, hat Kisame ohne mit der Wimper zu zucken, seine Zeit abgesessen. Wer weiß, vllcht war Itachi auch in irgendetwas verstrickt, und Kisame hat ihn sogar gedeckt... Vllcht deshalb Itachis seltsames Verhalten Sasuke gegenüber... Wie gesagt: grundlos wurde diese WG sicherlich nicht von den Uchihas nach den ersten Vorwürfen weiter geduldet...
Na, bin ich gut? Ich lasse meiner Fantasie gerade freien Lauf XD Mir gefällt das Thema :-D
Antwort von:  animaid101
05.06.2017 18:18
Hey, das ist ja wirklich 'ne megastarke Idee, gefällt mir sehr, Kompliment! Lass deiner Fantasie ruhig öfter freien Lauf. :D
Vielleicht war Kisame aber auch nur besonders sorgfältig in der Vertuschung seiner Spuren zuvor. Da ich in dieser Geschichte wohl nicht näher auf die Kisame-Affair eingehen werde, darf sich jeder gerne seinen eigenen Reim darauf machen. Sollte ich mir das aber nochmal überlegen, lasse ich es dich wissen. Vielleicht schreibe ich ja noch ein Lantern danach aus Kisames Sicht. ;)
Von:  Scorbion1984
2017-05-24T10:20:28+00:00 24.05.2017 12:20
Jetzt Frage ich mich ist der Junge (ich nehme an das es Naruto ist )wirklich ein Straßenkind?
Sasuke ist wie immer ein ein gebildeter Emo ,Itachi ist da schon verstaendnisvoller !
Scheint eine interessante Geschichte zu werden !
Antwort von:  animaid101
24.05.2017 22:16
Erst einmal vielen Dank für deinen Kommentar! <3
Du hast schon mal gut erkannt um wen es sich bei dem kleinen Straßenhändler in Wirklichkeit handelt, das freut mich sehr. :D
Sasuke hat so seine Probleme damit anderen Leuten zu vertrauen und seine Emo-Haltung ist in dieser Geschichte die logische Konsequenz zum Verhalten seines Vaters, der stets seinen großen Bruder bevorzugt. Itachi ist so wie er im Original-Manga gewesen wäre, hätte es keinen Dorf-Konflikt gegeben. Ich sehe ihn als sehr verständnisvollen und gutherzigen Menschen.
Mehr vom Hintergrund Narutos erfahrt ihr bald im 2. Kapitel, darum verrate ich jetzt noch nichts darüber. :3
Na das hoffe ich doch, dass es noch sehr interessant wird, wir haben uns schließlich gerade erst warmgelaufen. ;)


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