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Der Wüstensohn

Im Laufe der Zeit
von

Vorwort zu diesem Kapitel:
Tut mir Leid, dass es wieder etwas gedauert hat, dafür lohnt es sich aber das Kapitel zu lesen. Es wird spannend...
Viel Spaß! :D Komplett anzeigen

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Hochmut kommt vor dem Fall

„Oh, was ist denn das? Da ist ja noch etwas, Sasuke-kun.“ Kakashi-san deutete vorwurfsvoll auf seine Weste. Ein winziger Brotkrümel vom Frühstück lag direkt über seinem Finger. Er hätte ihn ganz leicht selbst wegschnipsen können, aber er bevorzugte es natürlich mich vom Abwasch zurückzurufen.

Meine Wut unterdrückend, erhob ich mich und klopfte ihn mit meinem Geschirrtuch ab.

Den ganzen Morgen hatte Kakashi-san sich von vorne und hinten von mir bedienen lassen. 3 Mal musste ich ihm den Tee neu aufbrühen, da er mir 'nicht richtig gelungen war'. Dann ihm die Brote schmieren, in mundgerechte Happen schneiden und auch noch appetitlich verzieren. Für jeden noch so banalen Handgriff schickte er mich erst fort und rief mich dann wieder zurück. Es war ein wahres Wunder, dass ich noch nicht vor Wut explodiert war, aber was hätte mir das schon gebracht?

Nur weiteren Ärger, genau.

Im Anschluss an das Frühstück hatte Kakashi-san mich dann auch noch ganz alleine zum Abwasch verdonnert. Ich wandte mich wieder meiner eigentlichen Aufgabe zu und zog angewidert die total verkrustete Bratpfanne aus dem Waschwasser. Die hatte bestimmt noch nie seit ihrer Herstellung ein Reinigungsmittel gesehen. Diese schwarzen Placken auf der Rückseite waren einfach nicht normal. Ich schrubbte wütend mit der Drahtbürste drauflos und stellte mir vor es sei der Rücken des Straßenjungen. Der hatte mir das schließlich alles eingebrockt.

Mein einziger Trost war, dass es diese blonde Pest noch schlimmer getroffen hatte. Er musste Holz hacken und den Kamel-Dung wegräumen.

Ich hörte ihn draußen fröhlich pfeifen. Dieser Kerl hatte wahrhaftig ein Gemüt wie ein Fleischerhund.

„Alles fertig, Boss!“ Die Zeltwand teilte sich und der Vollidiot kam herein. Sein Platzbacken-Gesicht verbreiterte sich noch durch sein absolut dämliches Grinsen. Glücklich strahlte er Kakashi-san an.

„Du stinkst“, entgegnete ich sachlich.

Sofort verdunkelte sich seine Miene, aber er fing sich schnell wieder und gab ein überlegenes Lachen von sich.

„Ahaha, du dumm, Sidi. Das nix Gestank, das Dünger. Dünger gut, lässt wachsen Sachen.“

„Siehst du hier irgendwo Pflanzen im Sand?“, fragte ich trocken.

„Hier nicht, aber zurück in Gizeh, ich verkaufen Dünger.“

„Soll das etwa heißen, du willst dieses stinkende Zeug mit uns mitschleppen?“ Ich verengte meine Augen.

„Najaaa...“ Er starrte hinüber zu Kakashi-san. „Boss erlauben? Khaled gesagt ich kann haben alles. Aber großer, netter Sidi in Gizeh bezahlen Kamele, also Dünger seine. Ich kann haben, Boss? Bitteeeee.“ Er warf sich hin und hängte sich an das Bein des Sicherheitschefs. Der blickte ihn irritiert an.

„Lass das.“ Er versuchte den Lumpenjungen zunächst durch das Rütteln seines Beins abzuschütteln, der blieb aber daran hängen wie eine Klette. Dabei wiederholte er immer wieder mit weinerlicher Stimme und in einer ziemlichen Lautstärke sein enervierendes „Bittee, bitteee, bitteeeeeeee!“

Also wirklich. Manche Leute kennen echt keinen Stolz...

Schließlich schnippte Kakashi-san gelangweilt aber kräftig mit dem Finger gegen die Stirn der Nervensäge.

„AU!“ Der Junge ließ los und rieb sich die Stirn. Das kam mir irgendwie bekannt vor.

„Bitte, Boss, ich auch wieder gutmachen alles. Bitte, bitte, bitteeeeee!“

„Von mir aus.“ Kakashi-san zuckte desinteressiert die Schultern. „Aber nur, wenn Sasuke-kun die Hälfte davon auf seinem Kamel mitnimmt. Wir wollen die armen Tiere doch nicht überanstrengen.“

„Wie? Ich höre wohl nicht richtig, Kakashi-san. Ich soll Scheiße auf meinem Kamel transportieren?“ Jetzt platzte mir aber doch der Kragen. Das ging deutlich zu weit. Selbst für ihn.

Dünger, Sasuke-kun. Du hast es doch gehört. Es wird Zeit, dass du die Gaben der Natur zu schätzen lernst.“ Er lehnte sich zufrieden zurück. „Ein bisschen Gestank kann einem echten Uchiha doch nichts anhaben, oder?“

Ich hätte dem arroganten Weißkopfseeadler am Liebsten seine blöde Maske vom Gesicht gerissen und vor seinen Augen zerschreddert, doch das falsche Lächeln darunter hätte mich nur noch mehr aufgebracht. Außerdem brachte mir so etwas gar nichts. Im Moment war er hier immer noch der Überlegene. Wortlos drehte ich Kakashi-san den Rücken zu.

Jedwede Gegenwehr wäre jetzt nicht nur zwecklos sondern auch höchst kontraproduktiv. Ich musste klug taktieren und erst einmal alles hinnehmen.

Aber diese Demütigung würde mir der Straßenjunge noch büßen!

 
 

*

 

„Also ich sehe hier nichts Ungewöhnliches, Sie etwa Kakashi-san?“ Ich lehnte mich auf meinem Kamel zurück und spähte demonstrativ mit einer Hand über den Augen in die Ferne.

„Ist noch nicht Mittag, Boss. Das warum.“ Der Junge grinste Kakashi-san zuversichtlich an. „Ist Wander-Pyramide tief unter Erde. Nur kann man sehen manchmal, wenn Sonne ganz hoch.“

„Das ist aber mal eine nette Ausrede. Warum fällt mir so etwas nie ein?“ Ich imitierte den Tonfall des Jungen. „OH, Sensei, ich habe die Hausaufgaben gemacht, ich habe sie nur kurz unter der Erde vergraben und dann sind sie weg gewandert, äährlich!“

„Du nicht dich machen lustig über mich!“

„Ah ja? Dann zeig mir doch mal deine wundersame Wander-Pyramide! Vielleicht glaub ich dir dann.“

„Du warten. Jetzt noch nicht Mittag. Wenn Mittag dann du sehen und entschuldigen bei mir!“

„Das wüsste ich aber!“

„Sasuke-kun...“ Die übertrieben freundliche Stimme des Sicherheitschefs ließ mich innehalten. „...du solltest dich etwas mehr in Geduld üben.“

„Schon gut, ich habe verstanden, Kakashi-san.“ Das Blut stieg mir in die Wangen. Dass ich vor diesem Vollpfosten jetzt klein bei geben musste, wurmte mich.

„Wirklich? Das hast du schon öfter gesagt, wenn ich mich nicht irre. Erst gestern Abend musste ich meine wichtige Lektüre unterbrechen, da ein gewisser Uchiha, nennen wir ihn einmal Sosuke...“

„JA, ist ja gut! Ich habe verstanden. Ich werde mich in Zukunft mehr beherrschen Kakashi-san.“ Ich erstickte fast an diesen Worten, aber mir blieb leider keine andere Wahl. Hier herrschte das Gesetz des Stärkeren.

„Ich werde dich im Auge behalten, Sasuke-kun.“ Kakakshi-san zwinkerte mir zu, aber es war so überhaupt keine freundliche Geste. Dazu kannte ich ihn zu gut.

„Ihr steigt jetzt erst einmal ab und schlagt hier unser provisorisches Lager auf“, orderte er. „Sasuke-kun, du und dein bester Kumpel, ihr werdet die Zelte doch diesmal sicher alleine hinkriegen, nicht wahr? Dann können Khaled und ich die Kamele an einen etwas schattigeren Ort bringen. In der Nähe soll es eine Oase geben.“

„Warum gehen wir nicht an einen etwas schattigeren Ort?“, schlug ich vor. Ich mochte Kakashi-san zwar generell unterlegen sein, aber das brachte meine Gegenwehr doch noch nicht vollständig zum Erliegen.

„Nun, die Kamele brauchen wir noch später für die Heimreise...“ Er sah mich verheißungsvoll an.

„...und mich etwa nicht?“, entgegnete ich empört.

„Ahaha, das hast du jetzt gesagt, Sasuke-kun. Mir fiele das doch im Traum nicht ein.“ Er zwinkerte. „Dein Vater würde es mir sicher übel nehmen, wenn ich dich nicht zurück brächte. Nicht wahr? Von deinem Bruder möchte ich lieber gar nicht erst reden.“

„Wenn das so ist sollten Sie da nicht mehr um mein Wohl besorgt sein anstatt um das der dämlichen Kamele?“

„Aber, aber, ich möchte dich doch um nichts in der Welt um den einmaligen Anblick einer unterirdischen Wander-Pyramide bringen, Sasuke-kun. Und die erscheint laut Auskunft unseres freundlichen und kompetenten Reiseführers nun einmal nur hier.“ Kakashi-san grinste hämisch unter seinem dämlichen Tuch, das konnte ich an seinen Augen erkennen. „Schatten habt ihr außerdem genug sobald ihr die Zelte aufgeschlagen habt. Also, gebt euer Bestes! Wir sind bald wieder zurück.“ Sprach's und warf mir die Ausrüstung vor die Füße.

Einen Moment später war er mitsamt Khaled und den weitgehend entpackten Kamelen hinter der nächsten Sanddüne verschwunden. Vermutlich würde er es sich im Schatten der Oase erst einmal so richtig gemütlich machen und in seinem verdammten Schmonzetten-Roman herum lesen während wir hier schufteten wie die Sklaven. Also wirklich, was bildete dieser arrogante Arsch sich eigentlich ein? Das würde noch ein Nachspiel haben, das schwor ich mir.

„Du mir helfen, nix rumstehen, Sidi, sonst wir gleich gebratene Hammel.“

Du vielleicht“, schnaufte ich unfreundlich zurück. Ich verpasste der vor mir auf dem Sand liegenden Ausrüstung einen kräftigen Tritt. „Und überhaupt, das ist alles nur deine Schuld.“

Ich hatte eine Mordswut auf den Jungen. Da war man einmal im Leben freundlich zu Jemandem und bekam es prompt mit unverdienter Strafe vergolten.

„Ich nicht glauben Sonne machen Unterschied wer schuld. Du mir helfen jetzt oder lieber ausdörren? Hitze schnell machen alles kaputt in Wüste.“

War das jetzt etwa ein beleidigter Tonfall? Ich stutzte.

Der Junge sah mich kurz an, schnappte sich einen Teil der Ausrüstung und wuselte damit an mir vorbei.

„Hey, warte gefälligst, du Vollidiot! Wo willst du denn damit hin?“, rief ich ihm hinterher.

Da er mir keine Antwort gab, musste ich ihm wohl oder übel folgen. Konnte schließlich nicht zulassen, dass er am Ende das Zeug noch klaute.

 
 

*

 

„Ich habe dir ja gleich gesagt, dass das so nicht geht“, wetterte ich.

Es war eine gefühlte Ewigkeit, in Echtzeit jedoch wohl eher eine halbe Stunde her, dass wir versucht hatten das erste Behelfs-Zelt aufzuschlagen.

„Du immer nur sagen 'das falsch'. Aber nie machen selber“ protestierte der Junge.

„Weil das eben deine Aufgabe ist, Kamel-Junge. Wofür bezahle ich dich sonst?“

Was bildete der sich eigentlich ein?

Du mich nix bezahlen. Netter Sidi in Gizeh mich bezahlen. Und Kaka-Mann gesagt, du auch müssen helfen machen.“

„Kakashi-san, heißt das, du Dödel“ wies ich ihn, mühsam ein Lachen unterdrückend, zurecht. 'Kaka-Mann', das würde ab sofort mein bevorzugter Spitzname für den blöden Weißkopfseeadler sein. „Und außerdem hat der mir gar nichts zu sagen“, erklärte ich patzig und verschränkte meine Arme als Zeichen der Überlegenheit. „Mein Vater ist schließlich sein Chef, hn.“

„Ah, ich verstehen, du reiten auf Rücken von Papa.“

Was hast du gesagt, Usuratonkachi?“ Meine Augen verengten sich.

„Du immer schreien Papa, wenn du machen Fehler.“

„Nimm das sofort zurück! Uchihas machen keine Fehler.“ Ich baute mich drohend vor ihm auf.

„Dann du vielleicht ein Findelkind?“

„Du willst wohl noch eine Abreibung, hä?“ Ich ballte meine Faust.

Er zuckte nur die Schultern.

„Du nix mir machen Angst. Ich selbe wie du.“

„Am Arsch!“ Ich lief rot an vor Wut. Mehr aber auch nicht. Zum Einen war ich von unserem letzten Kampf her noch viel zu lädiert um mich auf einen weiteren einzulassen, zum Anderen war ich von der Hitze zu ausgetrocknet um überhaupt an so etwas zu denken, geschweige denn um es auch auszuführen. Außerdem war mir der kleine Straßenhändler im Kampf nicht gerade unterlegen und das wussten wir beide. Dass er es aber auch offen aussprach war eine Beleidigung für mich, die ich nicht so einfach auf mir sitzen lassen konnte.

„Du besser helfen machen oder ich deine Arsch Prügel geben.“ Der Lumpenjunge ballte nun tatsächlich auch seine Faust.

Ich schnaufte. „Ach vergiss es. Du bist es nicht wert, dass ich auch nur einen Schweißtropfen für dich vergeude.“ Ich drehte ihm den Rücken zu und langte nach der Wasserflasche. Allein schon der Wortwechsel hatte mich enorm durstig gemacht.

„Selbe hier!“, schrie er mir noch hinterher, doch anscheinend hatte der Junge auch keine große Lust unseren Disput nonverbal fortzusetzen, denn er wandte seine Aufmerksamkeit wieder den Zelten zu.

„Ich gewusst, ich immer Arbeit allein machen müssen“, murmelte er dabei vorwurfsvoll, was mich aber wenig störte. Stattdessen betrachtete ich den Himmel. Er war absolut wolkenfrei. Ein wirklich seltener und erhabener Anblick, der mich etwas milder stimmte.

Mein Blick wanderte auf den Boden. Die Luft flimmerte in der enormen Mittagshitze und kleine Ansammlungen von Sand tanzten von einem sachten Wind getrieben durch die Luft. Die Sandkörner wirbelten immer schneller umeinander und schienen sich sogar noch zu vermehren.

„Hey, Usuratonkachi! Gibt es das hier öfter oder ist das etwa schon ein Anzeichen deiner mysteriösen Wander-Pyramide?“ Ich deutete auf die Sand-Verwirbelungen.

Unwirsch drehte er sich zu mir um, folgte meinem Blick und erstarrte augenblicklich.

„Oh, f...“, sagte er krächzend.

Weiter kam er nicht, denn im nächsten Moment brach bereits die Hölle los.

 

Der Sand war plötzlich überall, in rasender Geschwindigkeit hatten sich die Körnchen zu Abertausenden vermehrt und drangen in Augen, Ohren und alle sonstigen, freiliegenden Körperöffnungen. Ich hustete, aber der einzige Effekt war, dass mein Mund sich ebenfalls mit Sand füllte und mir das Gefühl des Erstickens vermittelte. Egal was ich tat, ich bekam keine Luft.

Ich verfiel in Panik, mein Herz raste, mir wurde heiß und kalt, mein Gehirn suchte verzweifelt nach einem Ausweg, doch es gab keinen. Das würde definitiv mein Ende sein, schoss es mir durch den Kopf.

Mein Disput mit Itachi kam mir irrigerweise in den Sinn. Nun würde ich wohl tatsächlich in einer Urne auf seinem Schreibtisch landen. Ich hätte lachen können über solch eine Ironie, wenn die Situation nicht so fatal gewesen wäre. Nun würde mein Bruder mich als zänkischen, kleinen Widerling in Erinnerung behalten. Dabei bewunderte ich ihn doch so sehr. Er war mein Vorbild, schon seit ich denken konnte und würde es auch immer sein. Doch das würde ich ihm nicht mehr sagen können. Nichts würde ich je mehr tun können. Nur ersticken.

Plötzlich packte mich jemand und presste mich flach auf den heißen Sandboden. Ich stieß die letzte noch verbliebene Luft aus meiner Lunge und merkte zu meiner größten Verwunderung dass ich auf einmal wieder atmen konnte. Nicht gut, aber immerhin etwas. Ich hustete und würgte den Sand aus meinem Mund. Etwas wie eine Decke lag über mir, ich konnte sie nur fühlen, denn um uns wütete der Sandsturm und ein Öffnen der Augen schien mir viel zu riskant.

Etwas regte sich neben mir und ich merkte wie mir hastig ein Tuch ums Gesicht geschlungen wurde. Außerdem lockerte sich der Sand unter mir und meinem mysteriösen Retter und wir rutschten tiefer hinein. Ich fragte mich ob es wohl Kakashi-san war, aber das war eigentlich unmöglich. Die von ihm erwähnte Oase lag mindestens 3 Kilometer entfernt, da sie außer Sichtweite war und der Sturm war viel zu plötzlich, praktisch aus dem Nichts, über uns hereingebrochen.

Folglich gab es nur eine Person, die als mein Retter in Frage kam...

Ich fluchte innerlich. Nicht schon wieder er. Ich durfte gar nicht daran denken was für ein Tuch ich jetzt unmittelbar vor dem Gesicht hatte. Dennoch war ich unendlich dankbar für das schmutzige Stück Stoff und ein Ablegen kam nicht in Frage. Ich fühlte mich ungemein erleichtert und dankbar, dass ich leben durfte. Gleichzeitig war ich aber auch wütend. Wieso rettete er mich dauernd? Erst vor der Schlange und nun vorm Ersticken. Ich war doch keine Maid in Nöten! Ich war ein Kerl, verdammt nochmal! Und was für einer. Keiner legte sich je mit mir an, wenn er wusste was gut für ihn war. Im Kampf war ich normalerweise allen überlegen. Nur dieser kleine Straßenjunge hatte es geschafft mir Paroli zu bieten. Natürlich war ihm das nur durch schmutzige Tricks gelungen, aber immerhin...

Und jetzt rettete dieser Junge mich gleich zweimal obwohl ich ihn dauernd beschimpfte und wie einen Vollidioten behandelte. Das war doch nicht normal. Er musste irgendein eigennütziges Motiv dafür haben, doch das bekäme ich schon noch heraus.

Im Moment aber hatte ich ganz andere Sorgen. Wir mussten erst einmal diesen verdammten Sandsturm überstehen.

 

Es dauerte eine gefühlte Ewigkeit, um ein Vielfaches mehr als der Aufbau der Zelte in der glühenden Sonne, doch irgendwann ebbte der Sandsturm ab und wir krabbelten mühsam aus der Bodensenke. Die Decke war beschwert von Sand, daher mussten wir praktisch unseren Weg darunter freischaufeln. Ich kam mir vor wie ein Maulwurf in der Kaffeeröstmaschine.

Als wir es endlich geschafft hatten, merkte ich, dass die vermeintliche Decke eine Zeltplane war. Ganz schön reaktionsschnell von dem Jungen. Scheinbar war er doch nicht so dumm wie er sich gab.

Wir husteten beide und befreiten uns soweit möglich von den Staub- und Sandpartikeln, die immer noch überall an und in uns waren.

Der Junge lachte. „Du viel Glück gehabt, Sidi,“

„Du doch auch“, entgegnete ich mürrisch. „Hätte ich dich nicht auf die Sandwirbel aufmerksam gemacht, wären wir jetzt beide hinüber.“

„Hahaha, egal, Hauptsache leben.“ Er entledigte sich seiner Sonnenbrille sowie sämtlicher Tücher um den Kopf und schüttelte alles kräftig aus. Dabei grinste er mich fröhlich an.

Ich sah dass seine Hände rot waren. An einigen Stellen warf die Haut sogar Blasen oder war aufgerissen. Sicher war das passiert als er für uns die Kuhle in den glühend heißen Sand gegraben hatte. Er bemerkte meinen Blick und verbarg die Hände schnell in seinem Umhang.

„Das nix, Sidi, haha! Nix schlimm, immer passieren wenn Arbeit, schnell wieder gut.“ Den konnte wohl gar nichts erschüttern. „Wir viel Glück, Sandsturm nix oft, aber wenn kommen, dann immer schnell wie Wind.“

Ich schnaubte noch etwas Sand aus meiner Nase.

„Was du nicht sagst. Eigentlich wäre es ja deine Aufgabe gewesen so etwas zu bemerken“, stichelte ich weiter. „Als Scout gibst du wirklich eine armselige Figur ab.“

„Waaas?“ Er riss empört seine Augen auf. „Ich dich retten, Sidi, sogar zweimal.“ Zählen konnte er also auch. Ich knirschte mit den Zähnen.

„Nachdem du mich erst in die Gefahr gebracht hast, wolltest du sagen.“ Wieso konnte ich nicht aufhören? Es war als stünde ich neben mir und beobachtete mich dabei genau das Falsche zu tun. Und doch konnte ich einfach nicht anders. Mein Stolz ließ es nicht zu mich bei dem Jungen zu bedanken. Es wäre wie ein Eingeständnis meiner Schwäche gewesen.

„Ich nicht Schlange gerufen oder Sandsturm gezaubert. Das kommen von Wüste.“

„Ja, aber du hast uns doch erst in diese Wüste gelockt. Oder nicht?“

„Du reden Unsinn, Sidi. Du wollen sehen Wüste. Anderer, netter Sidi in Gizeh mir gesagt. Darum ich Angebot gemacht.“ Sein Ton wurde lauter und sein Gesicht fing vor Ärger an rot anzulaufen.

Pyramiden wollte ich sehen und nicht das hier!“ Ich machte eine ausladende Geste. „Du hast uns ein einmaliges Erlebnis versprochen. Ich wusste nicht, dass du damit den Tod auf Raten meintest.“

„Du nix tot, oder? Ich dich retten machen, zweimal!“ Er hob beide Finger in die Luft. Schon wieder diese Zahl. Meine Wangen färbten sich rot, ich konnte es fühlen.

„Das war deine verdammte Pflicht, Usuratonkachi! Schließlich hast du mich erst hierher gebracht,“

„Du selber wollen, ich gesagt!“ Der Junge plusterte sich auf.

„Du hast von einer Pyramide geredet, aber davon sehe ich leider nichts.“ Mein Tonfall war so giftig, dass er einer Natter hätte Konkurrenz machen können.

„Das Wander-Pyramide, tief in Sand. Nur sehen manchmal.“

„Na das ist ja eine feine Ausrede.“ Ich verschränkte meine Arme.

„Das nix Ausrede, Wander-Pyramide wirklich da.“

„Na wo ist sie denn dann, deine mysteriöse Pyramide?“ Ich lief in weit ausladenden Schritten herum und stampfte dabei demonstrativ auf den Sandboden. „Hier vielleicht oder hier oder hier?“

„Du nix machen Sidi, das gefährlich. Sandsturm alles verändern.“ Er kam mit wedelnden Armen auf mich zu, doch ich hatte mich schon zu sehr in Rage geredet.

„Ah, ich weiß“, sagte ich bissig als er direkt vor mir stand. „Vermutlich ist sie...“ Ich hüpfte hoch in die Luft und kam mit beiden Beinen gleichzeitig auf. „H....“

Ein tiefes Loch tat sich unter unter uns auf und wir fielen in einen endlosen Abgrund. „...IIIIIIEEEER!“

„AIIIIEEEEEE!“


Nachwort zu diesem Kapitel:
Ende? XD
Nein, so gemein bin ich nicht. Es geht natürlich weiter. Fortsetzung folgt... ;)
Lasst einen Kommi da, falls es euch gefallen hat. Ich freue mich über jede Kritik und Anregung. Komplett anzeigen

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Kommentare zu diesem Kapitel (3)

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Von:  nackmu
2017-08-09T19:54:53+00:00 09.08.2017 21:54
*PRUUST*mirdasGetränkdurch dieNaseschieß* Hahahaha!!! Oh Mann, Chicana, da hast du aber ein geiles Einstiegsbild kreiert!!! LOLOLOL Nein, ehrlich. Allein schon dieser KRÜMEL auf Kakashi's Weste, der allein wär schon geil gewesen... aber deine ganze Umschreibung dieser Bedien-mich-Szene, KÖSTLICH!!! hahaha, hab jetzt noch Tränen in den Augen *wegwisch* Ein Schmankerl! *Kussmundzuwerf*
Wiederholung: Waschwasser - gewaschen. Besser: gereinigt?
Hahaha, Sasuke's Vorstellung, Naruto sei die Pfanne. LOL Pfiffig. LIKE! <3
Was ist denn Bitte ein PLATZBACKENGESICHT??? O_o
„Soll das etwa heißen, du willst dieses stinkende Zeug mit uns mitschleppen?“ Ich verengte meine Augen. <-- Hier hätt ich einen entsetzen Sasuke goldiger gefunden *giggle*
Also wirklich. Manche Leute kennen echt keinen Stolz... <--- Oder "Wegen so ein bisschen Scheiße solch einen Aufruhr zu machen!..." X''''D Hihihi
Schließlich schnippte Kakashi-san gelangweilt aber kräftihg mit dem Finger gegen die Stirn der Nervensäge. <-- ITACHI-GESTURE!!!!!!!!!! *ouahhhhhhhhhhhhhhhhhhhh*
„AU!“ Der Junge ließ los und rieb sich die Stirn. Das kam mir irgendwie bekannt vor. <--- hahaha, genau ;-P LOL (Ich kann dich gut lesen - weil du's gut geschrieben hast ;-))
Aha, Sasuke weigert sich die Hälfte des Dungs zu transportieren?... Lass mich raten: die Scheiße kommt auf das eine Kamel und Sasnar auf das andere ^^
Kakashi der Weißkopfseeadler ROFL... Kein Taka-Falke, aber fast... hehehe ;-)
Kakakshi-san . . . . . . . .. .. .. ... . . . <-- MUAHAHAHAHAAAAAAAAAAAAA Du Depp, du. Hast nur Scheiße grad im Kopf, gell!?? *kikikikiii*
Sprach's und warf mir die Ausrüstung vor die Füße. <-- hehe, cool ^^
Kaka-Mann <--- ahahaaaaaaaaaa, hab ich doch Recht behalten mit de Kacke im Kopf :-D (auch mein neuer bevorzugter Spitzname :-P Versuchst du hier gerade einen Trend zu kreieren??...)
„Dann du vielleicht ein Findelkind?“ <--- Ohhooo, für so schlagfertig hätt ich diesen Wüstenfuchs gar nicht gehalten ;-) ...
Ohhhohoho *Spannung* was bricht denn da gerade aus dem Sand los??? *Nägelabkau*
"...und alle sonstigen, freiliegenden Körperöffnungen" <--- FREILIEGEND. Gut mitgedacht ;-)
Ich kam mir vor wie ein Maulwurf in der Kaffeeröstmaschine. <--- Was ist denn bitte DAS für ein Vergleich!??? XD
Iiiieh, wo der Sand überall so hi ist (Sasukes Nase)... ätzend :-(
~~~
Hahahaha, welch ein krönender Abschluss!!! LOLOL Das scheint ja viel verspechend zu werden ^^
Erinnert mich gerade ein bisschen an IndianaJones oder TombRaider ^^
Cool. Nein, ehrlich. Weiter so!! Hat Spaß gemacht *nod*
Antwort von:  animaid101
13.08.2017 13:00
Oh Mann, dein Kommentar ist ja wieder einmal mega! Dankeeeee! <3 <3 <3

Ich stelle mir Kakashi immer mit einem leichten Hang zum Sadismus vor. Ich finde das steht ihm. Lol

Hm, Waschwasser und gewaschen ist nicht unbedingt eine Wiederholung, aber danke für den Hinweis. Vielleicht ändere ich es noch.

Was ist denn Bitte ein PLATZBACKENGESICHT??? O_o
Leider kann man hier keine Bilder einfügen, sonst hätte ich es dir gezeigt. XD
Es handelt sich um einen Begriff aus der medizinischen Diagnostik. Stell dir einfach ein Gesicht mit besonders aufgeblähten Backen vor. Es ist abfällig gemeint, sonst hätte Sasuke wohl Pausbackengesicht gesagt, das sieht ähnlich aus, ist aber nicht ganz so krass.

Ich denke Sasuke möchte nicht goldig sein. XD XD

Lass mich raten: die Scheiße kommt auf das eine Kamel und Sasnar auf das andere ^^
Was ist denn das für ein Vorschlag? (Und wieso komme ich nicht auf sowas?) Lol

Habe ich wirklich Kakakshi-san geschrieben? Uuuups!
Aber da es dir so gut gefällt, bleibt es auch so. ;)

Wenn ein Name mit Kaka beginnt, fordert man so eine Assoziation doch geradezu heraus. XD
Hast nur Scheiße grad im Kopf, gell!??
Wieso ich? Kishimoto-san hat ihm doch den Namen Kakashi gegeben, oder? Lol

Trend? Warum nicht, wenn's gefällt. ;)

--- FREILIEGEND. Gut mitgedacht ;-)
Ich kenne eben meine Leser, respektive dich. XD

Ich kam mir vor wie ein Maulwurf in der Kaffeeröstmaschine. <--- Was ist denn bitte DAS für ein Vergleich!??? XD
Na Sasuke muss sich durch lauter heiße Körner schaufeln, genau wie ein Maulwurf in der Kaffeeröstmaschine also. =p

Ja, so ein Sandsturm ist alles andere als erfreulich.

Ja, es wird noch viel spannender. Freue mich, dass du dich an diese beiden Vorbilder erinnert fühlst. Ein bisschen was davon ist garantiert eingeflossen. Ich liebe gut gemachte Abenteuerfilme dieser Art. :D
Antwort von:  nackmu
13.08.2017 20:46
Kakashi, sadistisch --> genial! Agreed. *nod
Ein Bild hätte ich mir tatsächlich zu dem Platzbackengesicht gewünscht LOL Zu schade ;-P
Lass mich raten: die Scheiße kommt auf das eine Kamel und Sasnar auf das andere ^^ // Was ist denn das für ein Vorschlag? (Und wieso komme ich nicht auf sowas?) Lol <-- Ich dachte echt, du würdest das bringen!!! X''''''''D
NEIIIIIN, du wirst es nicht bei Kakakshi-san beibehalten, oder doch, oder nicht!??? *shocked
Respective nackmu-chan -->> let me cuddle you, Hon!!!! *glomp

Hild mir mal bitte wie ich hier kursiv oder fett schreiben kann!? O_o
Antwort von:  animaid101
13.08.2017 23:32
Wie schön, dass du mir da zustimmst. :D
Ich schicke dir ein entsprechendes Bild auf DA. ;)
Haha, da hast du mir wohl zuviel zugetraut. Aber wäre das überhaupt gutgegangen, die beiden Streithähne auf ein Kamel zu packen? Kakashi-san hätte das sicherlich nie zugelassen. Das wäre ja als ob er den Ärger extra vorprogrammieren würde. Und dazu ist er erstens zu schlau und zweitens viel zu faul. Lol
Cuddle accepted. ;D

Also, das mit kursiv und fett geht so: Wenn du schreibst, erscheint ganz unten, unter dem Textfeld "Format:" dann ein "B" in eckigen Klammern, ein "I", usw. Für kursiv kopierst du einfach das "I" mitsamt der eckigen Klammern und fügst es vor dem Wort oder Satz ein, das/der kursiv erscheinen soll. Am Ende der als kursiv gewünschten Worte fügst du es nochmal ein, nur mit einem Schrägstrich (/) vor dem "I". Für fett nimmst du ein "B" statt dem "I". Es ist praktisch HTML, nur mit anderen Klammern. Mit "URL" kannst du einen Link und mit "EMAIL" eine - wer hätte es gedacht? - E-Mail-Adresse einfügen.
Hoffe das war verständlich. ^^;

Antwort von:  nackmu
14.08.2017 17:46
Jupp, das war verständlich. Quasi genau siwe auf DA, nur statt der <> die []
test
Funzt? ... JAAAAAAAAAA (Cool, es gibt ja sogar ne Vorschauansicht)
Antwort von:  animaid101
14.08.2017 19:13
Freut mich. Jetzt steht der formatierten Gestaltung ja nichts mehr im Weg. :D
Von:  -Shira-
2017-08-08T20:15:05+00:00 08.08.2017 22:15
Hahaha, endlich wieder ein neues Kapi. Echt, dein Humor wird immer besser, ich halt mir schon den Bauch vor Lachen. (T v T)
Narutos Schrei am Ende hat mich zum Schmunzeln gebracht. Mal daavon abgesehen, dass sie gerade in einer echt miesen Lage sind. Das macht mich umso gespannter, wie es weiter gehen wird. Naja, jetzt wissen wir ja was Sasu wirklich von seinem Bruder denkt. (> _ O)

Mach bald weiter!
SALG Black-_-Demon
Antwort von:  animaid101
13.08.2017 12:28
Vielen Dank, ich freue mich, dass ich dich zum Lachen bringen konnte. :D
Ich glaube die beiden finden die Situation jetzt nicht so komisch. Lol
Tja, seltsam was einem so in den letzten Minuten des Lebens alles durch den Kopf geht. Zum Glück war es ja noch nicht sein Ende. Und ich glaube auch nicht, dass Sasuke Itachi das je sagen wird und wenn er 100 Jahre alt wird. XD

Ich bemühe mich nach Kräften. Kann aber nicht sagen wann das nächste Kapitel erscheint. Bin momemtan schwer im Stress. Aber eins kann ich schon verraten: Es wird noch seeehr spannend. ;)
Von:  Scorbion1984
2017-08-08T09:02:35+00:00 08.08.2017 11:02
Die Dialoge der Beiden finde ich toll,Sasuke kehrt wieder mal den Emo voll raus !
Was ist das mit Naruto ,wer ist er und wie kommt er in die Wüste ? Er ist doch nicht dort geboren ,zu welcher Zeit bzw Jahrhundert spielt sich das alles ab?
Antwort von:  animaid101
13.08.2017 12:21
Vielen lieben Dank für deinen schönen Kommentar! <3
Ich freue mich, dass dir die Dialoge gefallen. Ich muss mir die beiden nur vorstellen und dann kommen die Worte quasi von selbst. Lol

Was ist das mit Naruto ,wer ist er und wie kommt er in die Wüste?
Tja, das ist die Frage aller Fragen, nicht wahr? Wird vielleicht noch in den späteren Kapiteln enthüllt, darum jetzt keine Spoiler. ;)

Auf deine Frage nach der Zeit kann ich dir sagen, dass es sich um ein AU (alternatives Universum) handelt, das weitgehend in der Moderne spielt. Die westliche Welt befindet sich so in etwa auf dem Stand der 1980er Jahre, Ägypten ist hier aber eher noch auf dem Stand der 1930er Jahre. Ist also nicht so genau einzuordnen. Es gibt Flugzeuge und allerhand modernen Komfort, aber Handys sind beispielsweise noch nicht generell in Umlauf.


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