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Nachbarn werden ist nicht schwer

von

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Schon fast vergessen

Die beiden Freundinnen hatten so viele Themen, über die sie sich austauschen mussten, dass sie gar nicht merkten, wie lange sie wirklich schon auf dem Bett der Blonden saßen und redeten.

One-Hit lag auf Ravens Schoß und ließ sich die ganze Zeit über kraulen.

Anfangs war Clarke wirklich erstaunt darüber, da er keine Anstalten machte, sie auch nur in irgendeiner Art und Weise anzufauchen.

Aber es freute sie auch.

Vielleicht wurde der Kater wirklich ruhiger – wo er doch älter wurde.

Ein Gähnen verließ den Mund der Braunhaarigen.

Clarke ließ sich von dem Gähnen anstecken.

„Weißt du, wie spät es ist?“, wollte Raven beiläufig wissen.

Erst jetzt schaute die Angesprochene das erste mal wieder auf ihr Handy.

„Es ist fast sechs!“, gab sie erschrocken von sich und blickte Raven fassungslos an.

„Wie bitte?“, vergewisserte sich die Latina.

Clarke konnte nur noch nicken, ehe sie anfing, zu kichern.

„Anscheinend hatten wir viel zu reden“, schmunzelte sie.

„Und wir haben alles nur grob überschlagen“, stimmte Raven ihrer Freundin zu.

„Na gut. Frühstücken wir noch zusammen?“ Clarke grinste und schaute dann wieder auf ihr Handy.

„Oh shit… ich habe Lexa ganz vergessen ...“, murmelte sie leise während sie die Nachricht ihrer Nachbarin öffnete.

 

Lexa:

Ich denke, ich kann nicht mehr mit dir rechnen?

Es ist fast drei, Clarke.

Nimm es mir nicht übel, dass ich jetzt schlafen gehe.

Vielleicht träume ich ja von dir ;)

 

„Ach, Mist…“ Clarke seufzte. Sie plagte das schlechte Gewissen der Braunhaarigen gegenüber.

Sie hatten ein Date gehabt und sie hatte nichts besseres zu tun, als die Ältere abzuwimmeln und sich dann nicht einmal mehr zu melden.

Sie fühlte sich wirklich schlecht.

 

„Du magst sie, oder?“, wollte Raven neugierig wissen und schob den schwarzen Kater von ihrem Schoß, um sich ausgiebig zu strecken.

„Hast du Kaffee?“, wollte sie müde wissen.

Eigentlich war sie es gewohnt, die ein oder andere Nacht durchzumachen.

Allerdings nur, wenn es genügend Koffein gab.

Die Blonde lachte.

„Natürlich, sorry … ich hätte dir auch eher etwas zu trinken anbieten können. Tut mir echt leid.

Irgendwie habe ich alles vergessen“, murmelte sie entschuldigend, während sie aufstand und dicht gefolgt von ihrer Kindergartenfreundin, die Küche betrat.

In der Wohnung konnte man eine Stecknadel fallen hören.

Octavia hatte sich und Bellamy ausquartiert, um Clarke und Lexa die Wohnung zu überlassen.

Jeder wusste, wo das Date hingeführt hätte.

Kurze Zeit später erklang der Ton der Kaffeemaschine, die langsam damit anfing, das Wasser durch das Pulver zu brühen.

 

„Also?“, hakte Raven noch einmal eindringlich nach.

Die Angesprochene schaute erst kurz verwirrt zu der Älteren, schaltete dann aber relativ schnell, worum es eben noch ging.

„Ja …“, seufzte sie.

„Sogar sehr.“ Ein leichtes Lächeln umspielte ihre Lippen, während sich ihre Wangen rot färbten.

„Woran hapert es?“, fragte Raven interessiert und spielte mit der Tasse zwischen ihren Fingern, welche ihr gerade gereicht wurde.

Die Jüngere schüttelte ihren Kopf.

„An gar nichts eigentlich … also vielleicht doch. Ich weiß es nicht. Ich denke, dass sie auch Gefühle hat. Wenn wir uns küssen, dann ist das so… schön?“ Sie schmunzelte unsicher und richtete ihren Blick auf den Boden.

Auf ihren Armen bildete sich eine angenehme Gänsehaut.

„Ich bekomme schon eine Gänsehaut, wenn ich nur daran denke.“

Sie hörte, wie ihre Freundin kurz auflachte und blickte dann zu ihr.

„Ich kenne das Gefühl.“ Raven grinste.

„Naja. Und sie will mich ja auch küssen. Tut sie auch. Ja.. sie hat letztens ziemlich doof reagiert. Das war eine dämliche Situation. Aber gestern… unser erstes, offizielles Date. Das war einfach schön und wenn ihr… wenn ihr uns nicht unterbrochen hättet - Nimm mir das nicht übel, ich freue mich wirklich, dich endlich wiederzusehen – dann wäre der Abend wahrscheinlich so geendet, wie ein erstes Date nicht enden sollte.“ Nun war es an Clarke zu lachen.

„Also eigentlich bin ich dir so gesehen dankbar. Auch wenn mir das andere Ende definitiv auch gefallen hätte“, sie grinste während sie den Kaffee in die Tassen schenkte.

„Es freut mich, dass du so glücklich bist, Griffin.“

Clarke setzte sich ihrer alten Freundin gegenüber.

Einen Moment schwiegen die beiden Frauen und gaben sich kurz ihrer Müdigkeit hin.

Die Blonde nutzte die kurze Stille, um ihrer Nachbarin zurück zu schreiben.

 

Clarke:

Hey… Guten Morgen.

Wir haben uns total verquatscht …

Ich habe auch immer noch nicht geschlafen.

Es tut mir so leid.

Ich hatte mir den Abend auch anders vorgestellt.

Hoffentlich konntest du gut schlafen?

 

Unter Lexas Namen, auf Clarkes Smartphone, erschien ein ‚online‘.

 

Lexa:

Guten Morgen Sonnenschein~

Alles okay, wirklich.

Ist Raven noch bei dir?

 

Clarke:

Ja, wir wollen gleich frühstücken.

Ich habe noch Aufbackbrötchen hier.

Magst du rüberkommen?
 

 

„Wie geht es deinen Eltern?“, wollte Raven dann wissen und unterbrach die Stille zwischen ihnen. Bei allen Themen hatten sie das Thema ‚Eltern‘ gar nicht angesprochen.

Die Blonde schluckte kurz.

„Also… Dad ist gestorben. Kurz nachdem wir beide uns aus den Augen verloren haben.

Es war… ach eigentlich war es total plötzlich und ich kann mich kaum mehr daran erinnern.

Er war auf einer Geschäftsreise gewesen.

Auf dem Rückweg gab es, laut meiner Mom, einen schweren Sturm.

Das Flugzeug von meinem Dad … ist abgestürzt.“ Ein tiefes Seufzen ging durch den Raum, nachdem Clarke das erzählte.

„Das tut mir leid..“, murmelte nun die Braunhaarige und schaute betrübt in ihre Tasse.

Clarke schüttelte den Kopf.

„Das muss es nicht, wirklich. Du kannst ja nichts dafür.

Meiner Mom geht es aber wirklich gut. Sie hat einen neuen Mann gefunden, als ich schon älter war.

Marcus. Ich komme echt gut mit ihm klar. Und er macht sie so glücklich.“

Nun grinste die Jüngere zufrieden.

Sie mochte den Freund ihrer Mutter wirklich gerne.

 

Aus Ravens Magengend kam ein lautes Grummeln.

„Sorry. Ich hab wirklich Hunger“, lachte sie peinlich berührt und Clarke konnte gar nicht anders, als mit einzustimmen.

„Ich backe Brötchen auf. Lexa ist noch wach… oder schon wieder. Hast du was dagegen, wenn sie rüberkommt?“, wollte die Blonde etwas unsicher wissen.

„Was? Nein, quatsch. Ich kann auch jetzt schon fahren, wenn dir das lieber ist“, bot sie an.

„Auf gar keinen Fall, Rey. Iss wenigstens noch etwas. Laut deinem Magen bist du kurz vor dem Hungertod“, kicherte die Blonde.

Raven hob abwehrend und geschlagen die Hände.

„Okay, okay.“

Clarke stand auf und stellte den Backofen an.

Im nächsten Atemzug holte sie die Brötchen aus dem Vorratsschrank und verteilte sie auf dem Backblech.

„Und du? Du bist also mit Lexas Schwester zusammen? Anya? Ist sie nicht total anstrengend und grummelig?“, wollte Clarke beiläufig wissen.

Raven schmunzelte.

„Wie kommst du dadrauf?“

Clarke zuckte mit ihren Schultern.

„Zu mir war sie nicht besonders nett“, meinte die Jüngere.

„Sie hat mir die Geschichte mit One-Hit erzählt, als du gerade hier eingezogen warst.“ Raven kicherte.

„Anya ist wirklich gar nicht so übel, wenn man sie genauer kennenlernt. Wir hatten am Anfang auch unsere Schwierigkeiten miteinander. Aber irgendwie.. hat sie so was anziehendes. Wir haben uns in der Uni kennen gelernt. Und glaub mir, eigentlich guckt sie immer nur grimmig. Damit verschreckt sie die meisten. Aber auch wenn man es nicht glaubt, sie kann total romantisch sein.“

Skeptisch hob die Blonde ihre Augenbraue.

„Nicht so wie du denkst, Clarke. Wir haben uns das erste mal an einem See geküsst im Sommer, unter dem Sternenhimmel. Es war wirklich schön. Wir haben uns auch viel Zeit gelassen, bis wir zusammen gekommen sind“, aufmerksam hörte die Blonde ihrer Freundin zu.

So hatte sie die Dunkelblonde von nebenan tatsächlich nicht eingeschätzt.

 

Das Klopfen an der Tür ließ die jungen Frauen aufblicken, als auch das Handy von Clarke anfing, zu klingeln.

„Das ist meine Mom? Um diese Uhrzeit?“, wunderte sich die Blondine, als sie ihr Handy in die Hand nahm und skeptisch auf das Display sah.

„Kannst du die Tür aufmachen gehen, bitte?“, mit einem Nicken stand die Braunhaarige auf und lief zur Wohnungstür.

„Guten Morgen~“, begrüßte sie die Frau vor ihr, als sie die Tür öffnete.

„Wo ist Clarke?“, wollte Lexa skeptisch wissen.

 

„Mom was- Marcus?“

Clarke machte eine Pause.

„WAS? I – Ich komme!“

Fragend kamen die Braunhaarigen in die Küche. Clarke hatte sich gegen die Arbeitsplatte gelehnt und schaute ungläubig auf ihr Handy.

„Clarke, was ist los?“, wollte Lexa besorgt wissen.

Allerdings bekam sie keine Antwort.

Unsicher ging sie auf die Kleinere zu, um sich vor sie zu stellen und ihren Blickkontakt zu suchen.

„Meine Mom hatte einen Unfall.“

 



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Sundy
2018-05-05T20:30:58+00:00 05.05.2018 22:30
Und dabei war in letzter Zeit alles gut.
Antwort von:  Karlchen
05.05.2018 22:40
Ja .... manchmal ist das Leben nicht nur Friede Freude Eierkuchen :(

Danke für deine beiden Kommentare :)


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