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Und du liebst mich doch

von

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Kapitel 27

Misstrauisch wurde Harry von seinen Freunden und Klassenkameraden begrüßt, als er an diesem Morgen in die große Halle kam. Auf seinem Gesicht, für jedermann sichtbar, war ein unverschämt breites Grinsen. Es war Harry sogar egal, dass Snape ihn unterwegs an die Strafarbeit am Abend erinnert hatte. Im Augenblick war er einfach nur gut drauf. Ron und Hermine hatten erst gar nicht nachgefragt, wie das Gespräch mit Draco verlaufen war. Das pure Strahlen auf Harrys Gesicht hatte ihnen mehr als genug gesagt. Doch obwohl Harry wie ein Niffler im Goldrausch grinste, war er in Gedanken anwesend und voller Tatendrang. Schon vor dem Frühstück, bevor Ron auch nur aufgewacht war, war Harry in der Bibliothek gewesen, um weitere fünf viel versprechende Bücher auszuleihen.
 

Gerade lass er laut aus einem davon vor: „Verbindungszauber sind, wie jeder weiß, Zauber die oft mit Herzenszaubern einhergehen. So war es im Jahr 1733, dass Isolde von Dummingen bei dem Versuch einen Liebeszauber auf den Gutsverwalter des benachbarten Landsitzes, einem Muggel, versehentlich eine Verbindung zu dessen altersschwacher Großmutter aufbaute, welche dem Muggel sehr nahe gestanden hatte. Da die Großmutter zunehmend an einer altersbedingten Form der geistigen Umnachtung litt, dauerte es nur wenige Tage, bis auch bei Isolde von Dummingen erste Anzeichen einer Beeinträchtigung ihrer kognitiven Fähigkeiten festzustellen waren. Selbst als die Verbindung nach einigen Wochen durch den lang erwarteten Tod der kränklichen, alten Dame gelöst wurde, wurde Isolde von Dummingen nach Auskunft ihrer Verwandten nie wieder dieselbe. So konnte sie sich z.B. nie wieder daran erinnern, dass besagter Muggel Opfer ihrer Begierde werden sollte. Bis zu ihrem Tod, hielt sie den jungen Mann für ihren Neffen, was zu einigen für alle Beteiligten höchst peinlichen Szenen geführt haben soll.“
 

Zufrieden schlug Harry das Buch zu. „Ich glaube, ich komme dem ganzen einen Schritt näher.“

„Warum?“, nuschelte Ron mit vollen Backen kauend. „Weil Isolde einen Knall hatte?“

„Dummkopf“, schalt Hermine, „Denk doch mal nach. Wenn Verbindungszauber meistens mit Herzenszaubern einhergehen, dann ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass jemand Harry mit einem Liebeszauber belegen wollte, der gründlich schief gegangen ist.“

„Wer macht denn so was?“, fragte Ron, dem dabei das halbe Frühstück aus dem Mund fiel.

„Zum Beispiel jemand, der den Auftrag von Voldemort hat, Harry zu verführen?“

„Du meinst Blaise oder Draco wollten mich mit so einem Zauber belegen?“, hakte Harry nach. „Das macht aber keinen Sinn, zumindest nicht bei Draco. Draco ist ganz begierig darauf die Verbindung zwischen seinem Vater und mir zu lösen. Ich denke, er hätte längst etwas gesagt, wenn er es gewesen wäre.“

„Und wenn er sich schämt? Ich meine, es könnte ja sein, dass ihm das unangenehm ist, jetzt da ihr auch ohne Zauber zusammengekommen seid.“

„Nee, dann hätte er es doch Snape gesagt, wenn schon nicht mir. Falls es einer von beiden war, dann war es Zabini.“

„Nein!“ Rons Stimme war fest und eisig, als er sprach. „Blaise hat damit nichts zu tun.“

„Woher willst du das wissen, Ron?“ Hermine sah ihn streng an. „Als er zur Zweitbesetzung für Voldemorts Plan wurde, da gab’s dich noch nicht in seinem Leben. Es könnte ja sein, dass Blaise seine Chancen in der Rivalität mit Draco erhöhen und Draco so einen Strich durch die Rechnung machen wollte.“
 

Obwohl Rons Augenbrauen sich gefährlich zusammenzogen schien er darüber nachzudenken. Wenige Denksekunden später sagte er: „Vielleicht. Aber ich glaube nicht, dass es Blaise war. Er ähm… er hat Talente. Ich glaub nicht, dass er es nötig hätte.“

„Ist das jetzt ein Lob für Zabini oder eine Beleidigung für mich?“

„Sorry Harry, aber Blaise kann wirklich sehr überzeugend sein, wenn er will.“

Oh, Harry wusste nur zu genau, was Ron damit meinte, bloß dass Zabini bei ihm niemals eine wirkliche Chance gehabt hatte. Draco war ihm einfach zuvor gekommen. Aber das würde er Ron niemals freiwillig verraten. „Gut, aber wer war es dann?“

„Es tut mir leid dich zu enttäuschen, Harry, doch es könnte jeder hier sein. Schau dich doch mal um!“ Harry tat wie ihm geheißen. „Dort hinten sitzt Romilda Vane, daneben dein heimlicher Fanclub und selbst wenn du dort hinten an den Slytherin-Tisch guckst, die kleine Brünette neben Millicent Bulstrode ist auch in dich verknallt.“
 

Zum ersten Mal überhaupt fielen Harry die vielen Mädchen, die in seine Richtung stierten, auf. „Wo kommen die plötzlich her?“

„Die waren schon immer da, du hast sie nur nie bemerkt. Ich meine damals, als du mit Cho zusammen warst, hatte die Ärmste einiges zu erleiden.“

„Was meinst du damit?“

„Cho ist von einigen Mädchen ziemlich in die Mangel genommen worden wegen dir. Das war schlimm für sie. Sie musste die Sache mit Cedric verarbeiten, ihre Gefühle zu dir, und sich dem Druck der anderen aussetzen.“

„Warum habe ich nichts davon mitbekommen?“

„Du hattest anderes im Kopf mit Umbridge im Nacken.“ Hermine machte eine kurze Atempause, dann fuhr sie belehrend fort: „Ich denke auch, als das Petzen von Marietta hinzukam, gab es Cho den Rest. Und sein wir mal ehrlich – gekämpft hast du nicht um Cho. Hast du… Ich meine… Könnte es sein, dass du schon damals angefangen hast, dich für Draco zu interessieren? Immerhin hat er dich auf Schritt und Tritt verfolgt.“

„Nein! Auf keinen Fall! Draco wollte mich letztes Jahr umbringen!“

„Das hat er gesagt, aber nicht versucht“, meinte Hermine spitzfindig. „Außerdem hast du dich trotzdem sehr mit Draco und seiner Familie beschäftigt.“

„Also… Nee, das kann nicht sein.“ Nur leider klang das selbst in Harrys Ohren keinesfalls überzeugend.

„Gehen wir dieses Jahr eigentlich zum Halloween-Ball?“, fragte Ron, dessen Blick auf den durchsichtigen Schatten des betrübt wirkenden Sir Nicholas gefallen war. Die nächsten Minuten waren Harry und Hermine tatsächlich abgelenkt und gaben sich ganz der Planung für Halloween hin, von der sie hofften, dass der Fast-Kopflose-Nick sie auch hörte. Das Dilemma von Nicks Todestagsfeier sollte sich auf keinen Fall wiederholen. Erst als sie bereits auf dem Weg zu Verwandlungen waren, glichen sie nochmals ihre Planer ab und stellten fest, dass es Ron war, der heute eine Extraschicht in der Bibliothek machen sollte. Harry war abends zur Strafarbeit bei Professor Snape eingeteilt.
 

oooOOOooo
 

Das Einzige, was Harry an diesem Abend motivierte die Treppen zu Snapes Büro hinunter zu gehen, war die Tatsache, dass er Draco sehen würde. Snape wollte noch immer Draco in seiner Nähe wissen, wenn er versuchte die Verbindung zu lösen. Harry hoffte, dass die weiteren Tests nicht so katastrophal endeten, wie der letzte. Draco halb tot auf dem Boden liegen zu sehen, hatte ihn erschüttert.
 

„Hi Harry.“ Harry sah auf, während Draco sich aus den Schatten schälte.

„Hast du auf mich gewartet?“

„Ja. Ich wollte dich noch ein paar Minuten für mich alleine haben.“
 

Harrys Herz machte einen Hopser. „Und was fangen wir mit den Minuten an?“

„Wir reden.“

„Reden?“ Harry hatte an etwas ganz anderes gedacht.

„Küssen und Laufen geht so schlecht gleichzeitig.“

Ertappt errötete Harry leicht. „Wir könnten es ja üben“, schäkerte er.

„Und wenn uns jemand sieht? Es ist schon verdächtig genug, dass wir nebeneinander her laufen.“

„Denkst du, wir werden diese Slytherin-Gryffindor-Sache irgendwann regeln können?“

„Vielleicht. Aber ist es jetzt nicht erst mal wichtiger, dass wir uns um die aktuellen Probleme kümmern?“

„Warum bist du manchmal so schrecklich vernünftig?“

„Weil ich der Klügere von uns beiden bin. Der sprechende Hut wollte mich nicht umsonst nach Ravenclaw schicken.“

„Bitte? Er hat bei dir doch keine Sekunde gezögert!“

„Ja, aber es war nicht das erste Mal, dass der Hut auf meinem Kopf saß.“
 

Jetzt war Harry wirklich erstaunt. „Mein Vater hat mich ein paar Wochen vor meiner Einschulung zu einem Besuch bei Dumbledore mitgenommen und als mich die beiden kurz alleine gelassen haben, habe ich den Hut aufgesetzt.“

„Wow, das ist…“

„…unerwartet, ich weiß. Wenn ich ehrlich bin, war ich so schockiert, dass ich mir am Tag meiner Einschulung ununterbrochen gewünscht habe nach Slytherin zu kommen. Deswegen hat der Hut keine Sekunde gezögert mich dorthin zu schicken. Mein Vater hätte mich getötet, wenn-“

„Wegen was hätte ich dich getötet, mein Sohn?“
 

Erschrocken wirbelten Harry und Draco herum. Hinter ihnen stand Lucius und sah sie mit seinem üblichen arrogant-blasierten Blick an.

„Wegen nichts, Vater. Wegen nichts.“ Draco lächelte, so als hätte er Harry nicht gerade ein Geheimnis verraten. Lucius skeptisch hochgezogene rechte Braue verriet nur zu deutlich, was er von Dracos Antwort hielt, jedoch behielt Lucius jeden weiteren Kommentar für sich.
 

Schweigend gingen sie zu Snapes Büro, wo dieser auch schon auf Harry und die Malfoys wartete. „Lucius, Draco“, begrüßte Snape die Malfoys mit einem wollgesonnenen Nicken. Harry bekam lediglich ein: „Hinsetzen, Potter“ zu hören. Auch wenn ihm diese Unfreundlichkeit gegen den Strich ging, atmete Harry zwei Mal tief durch und setzte sich tatsächlich auf den gerichteten Stuhl. Aus den Augenwinkeln konnte er sehen, wie sich die Malfoys ebenfalls hinsetzten.
 

„Nun da wir vollzählig sind, können wir ja gleich anfangen“, begann Snape. „Nach dem Fiasko mit Draco habe ich weitere Pergamente und Bücher studiert und bin auf einen Trank gestoßen, der – sofern er korrekt angewandt und wie erhofft wirkt – die Verbindung zumindest für ein paar Stunden aussetzen lassen sollte. Wegen der potenziellen Nebenwirkungen habe ich mich jedoch für den Test für eine abgeschwächte Form des Trankes entschieden.“
 

Harrys Herz pochte heftig. Schnell schaute er zu Draco hinüber, der seinen Blick ebenso hoffnungsvoll erwiderte.
 

„Jedoch muss ich warnen, Potter.“ Snapes eisiger Blick richtete sich auf Harry. „Es kommt auf die korrekte Anwendung an. Sie dürfen sich keinesfalls davon verführen lassen, mehr von dem Trank zu nehmen, als ich Ihnen sage. Gleichfalls müsstest auch du, Lucius, von dem Trank zu dir nehmen. Aber um tatsächlich herausfinden zu können, ob die Verbindung tatsächlich unterbrochen wurde, müssten sich Harry und Draco in jene Situationen begeben, die die Visionen auslösen.“
 

„Aber…“, stammelte Harry und wurde einfach nur rot. Snape wusste nicht, in welcher Lage er und Draco sein mussten, er suchte mit den Augen Hilfe bei Draco, doch dieser konnte sich ein freches Grinsen nicht verkneifen. Ausgerechnet Lucius Malfoy griff nun ein: „Severus, meinst du nicht es gibt eine andere Möglichkeit, um die Wirkung des Trankes zu testen? Ich, möchte daran erinnern, dass die Art der Visionen doch einen erheblichen Peinlichkeitsgrad hatte.“

„Sofern ich weiß, war es ansonsten nur deine Verfolgung durch die Todessern, die weitere Visionen heraufbeschworen hat. Aber irgendwie bezweifle ich, dass du dich noch einmal in diese Todesgefahr begeben möchtest“, entgegnete Snape süffisant.

„Professor“, meldete sich Harry zu Wort. „Dieser Trank, hat er auch Auswirkungen auf Draco?“ Mit Schaudern dachte Harry an den letzten Versuch zurück.
 

„Nun, er sollte nicht. Jedoch, bei dieser merkwürdigen Kreuzwirkung, kann ich eine Gefährdung Dracos nicht zu 100% ausschließen. Ich würde daher empfehlen, dass der erste Versuch dieser Reihe in meiner unmittelbaren Nähe standfindet.“

„Sie wollen zusehen?“, keuchte Harry entsetzt.

„Moment Severus, dass geht eindeutig zu weit“, mischte sich jetzt auch Draco ein.

„Warum, Sohn? Wenn es deiner Gesundheit dient.“ Der Blick, den Draco seinem Vater bei diesem boshaften Kommentar zuwarf, war mörderisch.

„Vater, bedenke doch die enorme Peinlichkeit, welcher wir dich dann mit aussetzen müssten“, lächelte Draco. Lucius Gesicht nahm einen ebenso mörderischen Ausdruck an.
 

Ein Räuspern erfolgte und sämtliche Aufmerksamkeit wandte sich wieder Professor Snape zu, der das Verhalten aller Beteiligten sehr genau beobachtet hatte. Irgendwie bekam Harry immer deutlicher das Gefühl, dass Snape von der Liaison zwischen Draco und ihm wusste. „Wie wäre der Vorschlag zur Güte, dass Harry und Draco einfach im Nebenzimmer machen, was sie auch immer für die Visionen machen müssen, während Lucius und ich hier bleiben. Sollte dann etwas mit Draco passieren, so wäre ich immer noch in der Nähe.“
 

Obwohl Harry auch dies nicht behagte, stimmte er dem Vorschlag zu. Allerdings konnte er nicht verhindern, dass ihm ganz merkwürdig zumute wurde. Mit Draco in erotische Gefilde aufzubrechen, wo Malfoy Senior und Snape nur eine Türe weiter waren, fand er keineswegs besonders anregend. Als er zusammen mit Draco hinter eine bislang verborgene Tür geschoben wurde und in einem weiteren ungemütlichem Kerkerraum stand, fühlte er sich noch unbehaglicher.
 

„Mr. Potter, hier ist der Zaubertrank, den Sie zu nehmen haben. Die Dosierung ist genau bemessen und für den ersten Test eher schwach ausgewählt. Sofern alles planmäßig läuft, müsste die Wirkung 10 Minuten anhalten.“ Snape, der mit Lucius gefolgt war, überreichte nun auch Lucius deinen dampfenden Becher. „Auf mein Kommando trinkt ihr den Trank möglichst gleichzeitig und schnell. Bereit?“
 

Lucius und Harry standen sich gegenüber und nickten sich gegenseitig zu. Snape zählte bis drei, dann tranken sie in großen Schlucken, den Trank aus, der irgendwie nach geronnener Milch mit dreckigen Socken schmeckte. Harry musste würgen und schlucken, damit ihm der zähflüssige Trank nicht wieder die Kehle hochkroch. Aus den tränenden Augenwinkeln konnte er erkennen, dass es Mr. Malfoy ähnlich erging. Nach einigen Minuten war der Kampf gewonnen. Harry richtete sich wieder auf.

„Hättest du nicht einen besser schmeckenden Trank brauen können?“, keifte Lucius Snape an.

„Wenn du so schimpfen kannst, geht es dir gut.“ Lucius brummelte etwas, das keiner verstehen konnte und hielt sich dann, noch immer etwas blass um die Nase, zurück.

„Potter?“

„Mir geht es gut, glaub ich.“

„Draco?“

„Ich spüre keine Veränderung.“

„Gut, dann ziehen Lucius und ich uns wieder in mein Büro zurück. In 10 Minuten kommen wir nachsehen. Sollte natürlich vorher eine unvorhergesehene Reaktion erfolgen, holt ihr mich sofort.“
 

Als die Tür hinter den beiden Männern ins Schloss fiel, bemerkte Harry die eisige Kälte im Raum. Seine Augen schweiften umher und betrachteten das Séparée von Snapes Büro genau. Der Raum war dunkel, roch muffig und war ungepflegt. In einer Ecke stand eine alte Couch, deren Bezug seine besten Zeiten schon seit langem hinter sich hatte. Harry stellte sich vor, dass sich Snape während der einzelnen Unterrichtsstunden für eine Pause hierhin zurück zog.
 

„Harry“, hauchte Draco, welcher sich dicht hinter ihn gestellt hatte. „Meinst du nicht, wir sollten sehen, ob die Wirkung des Trankes hält, was sie verspricht?“

„Doch“, murmelte Harry errötend.

„Aber?“

„Ich hab nichts gesagt.“

„Aber du genierst dich, richtig? Mein Vater und Severus sind neben an, der Raum fremd und nicht gerade einladend und du bist so verdammt brav.“ Wenn möglich errötete Harry noch einen Ticken mehr. „Hey, das ist nicht schlimm. Versuch nur, dich auf mich zu konzentrieren. Sieh mir in die Augen, sag mir, dass du mich nicht küssen willst und alles ist gut. Dann probieren wir es morgen noch einmal. Aber das ist nicht was du möchtest, oder?“
 

Dracos Stimme war zu verlockendem Samt geworden. Harry hatte ihm tatsächlich tief in seine sturmgrauen Augen geblickt, doch kaum dass das Wort „küssen“ gefallen war, waren seine Augen zu Dracos sinnlichen Lippen geglitten. Er bemerkte, die körperliche Präsenz von Draco umso deutlicher und alles verschwamm um ihn herum. Da war kein Lucius, kein Snape und kein vergammeltes Zimmer mehr. In diesem Moment nahm er ausschließlich Draco wahr. Wie von alleine fanden ihre Münder zueinander, verschmolzen in einem innigen Kuss. Irgendwie, Harry hatte keine Ahnung wie, fand er sich auf der Couch wieder, Draco über ihn gebeugt. Harrys Hände hatten sich in Dracos Haar gekrallt, Dracos Finger tastenden sich unter sein T-Shirt. Mit den Fingerspitzen liebkoste Draco seine Brustwarzen sanft, bis er endlich Harrys Shirt hochschob und seine Finger, durch seine Lippen ersetzte. Wie von fern hörte Harry sich stöhnen. Er war erregt, in seinen Lenden breitete sich ein Brennen aus, dann riss ein hämmerndes Klopfen ihn aus seiner Trance. Blitzschnell brachten Draco und er sich wieder halbwegs in Ordnung, doch da stand Snape schon in der Tür, mit einem diabolischen Funkeln in den schwarzen Augen.
 

„Mir scheint, der erste Test war erfolgreich. Lucius sagte, bei ihm wäre keine Vision aufgetreten. Bei Ihnen, Mr. Potter?“

„Nein“, sagte Harry mit belegter Stimme. „Nein, ich hatte auch keine Vision.“

„Gut, dann sind Sie und Draco für heute entlassen. Sollte Ihnen in den nächsten Stunden schlecht werden, dann gehen Sie umgehend in den Krankenflügel. Madam Pomfrey wurde entsprechend über mögliche Nachwirkungen von mir informiert.“ An Draco und seinem Vater gewandt, bat er die beiden noch kurz zu bleiben.
 

Mit zitternden Knien verschwand Harry so schnell wie möglich. Er eilte die Treppen hinauf zum Gryffindorturm ohne sich umzusehen. Erst als er den Gemeinschaftsraum durchquert und im Schlafsaal angelangt war, traute er sich zu verschnaufen. Glücklicherweise hatte er den Raum für sich. Ohne es zu bemerken war er im Gemeinschaftsraum an Neville, Seamus und Dean vorbeigerannt, die genüsslich ihre neuesten Errungenschaften der Weasley Zwillinge testeten.
 

Noch immer pulsierte sein Blut heiß von den Küssen und Liebkosungen Dracos. Scham flackerte darin, da er so schnell alles missachtet hatte, das in seiner Umgebung gewesen war. Wie schnell er Snape und Lucius verdrängt hatte, kaum dass Draco ihn zu verführen begann. Harry fühlte sich in diesem Augenblick fast ein bisschen liederlich. Mit Mühe gelang es ihm, seine Lust zu unterdrücken, da bemerkte er die Bücher, welche er am Morgen aus der Bibliothek geholt hatte.
 

Ein kleines Buch mit goldenem Einband lag auf dem Stapel. Harry war sich sicher, dass er dieses Buch nicht mitgenommen hatte. Neugierig nahm er es in die Hand, drehte und wendete es. Er war sich immer sicherer, dass er dieses alte Buch noch nie gesehen hatte. Verwirrt lass er den Buchtitel: „Das Märchen über des Herzenfängers Herz.“ Noch neugieriger geworden machte er es sich auf seinem Bett bequem, schlug es ohne zu zögern auf und begann konzentriert zu lesen.
 

Fortsetzung folgt…


Nachwort zu diesem Kapitel:
Hey ^^ Das war es auch schon wieder von mir. Ich hoffe, dass Kapitel hat euch gefallen. Über Kommentare würde ich mich jedenfalls sehr freuen. ^___~ Liebe Grüße eure Amunet Komplett anzeigen

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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Fliederbeere
2015-01-16T21:01:07+00:00 16.01.2015 22:01
Eeeendlich :D
Ich muss löbich sagen, dass deine Ausdrucksweise immer gehobener wirkt!
Nicht, dass ich bei deinen Geschichten jemals ins Stocken gekommen wäre, aber so kurz waren 8 Seiten noch nie! Und ich freue mich schon rießig auf die Fortsetzung...
Antwort von:  Amunet
17.01.2015 08:59
DANKE für das riesige Lob!!! Bin ganz rot geworden. ^^ Einen Teil des Lobes werde ich an meine Beta und meine 2't Beta weitergeben, da diese mich immer auf Formulierungsschwächen hinweisen. ^___~ Ich hoffe, dass die Fortsetzung schnell kommt. Aber meine 2't Beta hat gemeint, sie versucht es diesen Monat noch fertig zu machen und mir zu schicken. Sie will nämlich auch wissen wie es weitergeht. ^___~ LG Amunet


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