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Be my drug

and stun me
von

Vorwort zu diesem Kapitel:
Zuerstmal wünsche ich fröhliche Weihnachten und eine schöne Weihnachtszeit mit euren Lieben! ☆ミ(o*・ω・)ノ
Und natürlich schon mal einen guten Rutsch ins neue Jahr 2015!

Als kleines Geschenk meinerseits präsentiere ich das zweite Kapitel (ich hoffe es wird noch rechtzeitig freigeschaltet haha)

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Warning: slightly ooc (I regret nothing) Komplett anzeigen

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Vodka

Er blinzelte müde.

Dunkle Wolken und ein paar einzelne Sterne blickten ihm entgegen.

„Ah…ich bin im Park…“, murmelte Shizuo leise. Er musste hier wohl eingeschlafen sein - auf der Bank im Park.

Na klasse.

Sein Rücken schmerzte ein wenig und er wollte sich eigentlich nicht bewegen, aber wenn er noch länger hier liegen bliebe, würde er gar nicht mehr hochkommen. Als er sich schließlich aufrichtete und kurz streckte, fiel etwas Weiches von seinem Körper auf seinen Schoß. Verwirrt schaute er an sich hinunter und blinzelte.

Eine schwarze Jacke mit weißem Fell bedeckte seinen Körper und schütze ihn vor der etwas kühleren Temperatur, die nachts anfing zu herrschen. Was zum-

Das war ganz sicher Izayas Jacke. Shizuo hob nachdenklich seine Augenbrauen an. Als er das schwarze Etwas mit den Fingerspitzen hochhob, flog dabei etwas Weißes auf den Boden. Verwirrt griff der Blondschopf danach und bemerkte, dass es ein kleines Stück Papier war.
 

Hoffe, du hattest eine angenehme Nacht, Shizu-chan~

Hör auf zu rauchen
 

Was zum Teufel sollte das? Angenehme Nacht? Eigentlich hatte er nicht mal geplant hier zu schlafen und selbst wenn, angenehm auf dieser Bank konnte die Nacht schon gar sein. Mit gemischten Gefühlen starrte er auf das kleine Stück Papier. Dieser Floh wurde immer unheimlicher… Schuldete er ihm nun einen Gefallen oder was? Er schüttelte den Kopf.

„Aber vom Rauchen kannst du mich trotzdem nicht aufhalten, du Floh.“, murmelte Shizuo und hob seine Hand zu seiner Weste, um seine besagten Zigaretten rauszuholen. Aber kaum ein paar Sekunden später erstarrte er, als er die Verpackung nicht fühlen konnte. Nicht da.

Seine Hände begannen zu zittern, als er realisierte, dass er nicht mal in der Lage war, eine einzelne verdammte Zigarette zu rauchen.

Weg.

Einfach weg.

Seine mörderischen Augen starrten hinunter auf das kleine Stück Papier. Nicht wirklich, oder…
 

Hör auf zu rauchen
 

Shizuo knirschte mit den Zähnen und zerknüllte das Stück Papier in seiner Hand, als er die Worte des Flohs nochmals durchlas.

„I-za-ya!“ Er spuckte schon fast seinen Namen, so wütend war er, ehe er aufstand und sich in Richtung Shinjuku bewegte. Izayas schwarze Jacke knüllte er zuerst in eine Faust, doch dann entschloss er sich doch anders und schmiss sie sich über die Schultern. Die Luft war fast am Frieren, auch wenn es sich tagsüber wie die Hölle höchstpersönlich angefühlt hatte. Dann sollte das Ding doch wenigstens seinen Job tun.

Dieser verdammte Floh…er würde dafür bezahlen! Shizuo überquerte gereizt mehrere Straßen, achtete nicht mal darauf, ob das grüne Männchen überhaupt leuchtete.

Seine Laune war nun absolut im Keller. Wer es wagte Shizuo seine Zigaretten zu klauen, hatte wohl definitiv einen Todeswunsch oder war einfach nur völlig übergeschnappt. Eher wohl letzteres, da Shizuo nicht glaubte, dass Izaya so leichtfertig mit seinem Leben um sich warf. Dafür war ihm sein Leben doch zu kostbar. Es war ihm einfach wichtig ihn auf die Palme zu bringen. Ihm irgendwelche Verbrechen auf die Nase zu binden. Egal wie. Hauptsache Shizuos Geduldfaden würde reißen. Aber eines war seltsam an der ganzen Sache. Was hatte es mit der Jacke auf sich…?

Er stoppte in seinen Überlegungen, als er fast von einem LKW überfahren wurde, welcher ungebremst an ihm vorbei sauste. Der Blondschopf zischte wütend. Rotes Männchen.

Es war kurz nach Mitternacht, wie Shizuo auf einem Neon Schild neben einem Café erkennen konnte. Natürlich. Es war Ikebukuro. Diese Stadt schlief nie. Vor allem hier nicht.

Je näher er zu Izayas Apartment kam, desto härter wurde sein Ausdruck im Gesicht. Er bog noch um eine Ecke, als schließlich seine Wohnung in Sicht kam. Als er dann endlich vor seiner Tür stand, wartete er auch keinen Moment länger.

„I-za-ya-kun!“, brüllte er so laut, dass selbst die Nachbarn es hören konnten. Eine kleine Warnung war alles, was er bekommen sollte. Natürlich passierte nichts, weshalb er schon mal sein Bein anhob, bereit die Tür jeden Moment in kleine Stückchen zu zerteilen. Aber bevor er agieren konnte, öffnete sich die Tür und Shizuo ließ sein Bein wieder hinunter.

„Aber, aber Shizu-chan… du weckst noch alle Nachbarn~“, kam eine säuselnde Stimme an seine Ohren und im nächsten Moment stand der Informant vor seiner Nase. Nur in einem schwarzen Shirt und einer lockeren Hose bekleidet, grinste er zu ihm hoch.

„Was führt dich zu mir, mitten in der Nacht?“ Hätte Shizuo mehr Aufmerksamkeit in diesem Moment gehabt, wäre ihm sicherlich der andersartige Tonfall aufgefallen. Doch Shizuo wartete nicht.

Mit Gewalt schnappte er sich den Floh an seinem Kragen, welcher sich nicht mal dagegen wehrte, während Shizuo ihn weiter in seine Wohnung schob.

„Du verdammter Floh, gib mir meine Zigaretten zurück!“, sagte er mit eiskalter Stimme, die er kaum unter Kontrolle hatte. Sie gingen immer noch quer durch die Wohnung, bis beide plötzlich eine Wand trafen. Unmittelbar wurden beide Arme des Informanten an die Wand genagelt, sodass er nicht an seine Messer kommen konnte. Sofort versuchte Izaya seine Beine zu benutzen, aber auch das wusste Shizuo zu verhindern. Durch den starken Druck, den der Blondschopf auf ihn ausübte, war es nicht gerade einfach sich aus seinen Klauen zu entwinden. Aber alles was der Floh tat, war ihn doof anzugrinsen.

„Ich weiß nicht, wovon du sprichst.“

„Du weißt ganz genau wovon ich spreche, Bastard.“, zischte Shizuo, kam mit seinem dunklen Gesicht immer näher. Und nun tat er so, als ob er nichts wüsste?

„Ah, willst du dich nicht erst mal bei mir bedanken, Shizu-chan?“, erwiderte Izaya ruhig und Shizuo dachte, er hätte ein Problem mit seinen Ohren.

„Dir danken? Wofür? Dass du meine Zigaretten gestohlen hast?“ Der Druck nahm zu, als der Blondschopf mehr Kraft aufwand, und endlich zeigte der Floh ein wenig Unbehagen.

„Dafür vielleicht auch. Aber meine Jacke fliegt ja nicht einfach so zu dir, Shizu-chan...“ Izayas Blick fiel auf sein Markenzeichen, welches schief auf Shizuos Schultern hing und drohte jeden Moment hinunter zu rutschen.

„Ich hab weder nach deiner Jacke noch nach deiner vorgetäuschten Fürsorge gefragt!“ Die braunen Augen des ehemaligen Bartenders versuchten ihn zu durchdringen, durch den Mann zu sehen, der Izaya Orihara genannt wurde. Warum? Was für ein Spiel spielt er hier?

„Wie gemein, Shizu-chan. Ich habe nur einen fairen Deal ausgehandelt.“ Deal? Was genau plant er nun schon wieder, diese dreckige Ratte?

„Ohne meine Zustimmung, ja, das habe ich auch gemerkt! Nun gib sie mir…“ Shizuo geriet langsam aber sicher an seine Grenzen was seine Selbstbeherrschung anbelangte. Izaya merkte es an seiner krampfartigen Körperhaltung. Es war ein Wunder, dass er noch nicht von Shizuo zu Tode geprügelt worden war, denn Shizuo zu ärgern, war immer schon ein gefährliches Spiel gewesen.

„Nur, wenn du mich runterlässt.“, kam es vorlaut und Shizuo verengte die Augen.

„Du bist nicht in der Position, um hier Forderungen zu stellen, du Ratte!“ Izaya kicherte leise, bevor seine Augen sich nach oben an die Decke richteten.

„Dann kann ich dir nicht helfen. Ich muss an meine Hosentasche kommen, um dir deine geliebten Zigaretten zu geben.“ Izaya ließ eine kurze Pause und sein stechender Blick bohrte sich in braune Augen. „Aber so ein bestimmter Muskelprotz meinte ja, er könnte einfach in mein Zimmer spazieren und mich hier festhalten.“ Shizuos Ausdruck verfinsterte sich um eine weitere Nuance, wenn das überhaupt noch möglich war. Er wusste genau, dass der Floh nur mit ihm spielte. Der Informant hatte immer ein Ass im Ärmel.

Izayas Augen blickten wieder zu ihm und ein seltsamer Ausdruck zierte sein Gesicht.

„Aber du könntest sie dir ja holen. Sie sind direkt in meiner linken Hosentasche.“, lockte der andere und seine Stimme war dieses Mal ein wenig anders. Shizuo merkte, wie ein unheimliches Gefühl ihn überkam. Theoretisch könnte er sie kriegen, wenn er wollte, aber um das zu tun, müsste er einen von Izayas Armen loslassen. Und dann wäre die Chance auf ein Messer in seinem Bauch nicht gerade niedrig.

„Tch, Bastard…“, zischte er schließlich unter einem halben Grummeln, seine Stimme ein wenig unsicher. Was hatte er auch schon für eine Wahl? Er müsste bloß schnell genug sein.

Er ließ Izayas linken Arm los und genau wie erwartet, fuhr dessen Hand in seine Jackentasche zu seinen Messern. Zu schnell, als dass Shizuo an seine Hosentasche rangekommen wäre. Zischend ließ er ihn komplett los und sprang zurück, bevor der Informant ihn aufschlitzen konnte.

Haarscharf war Shizuo der Messerspitze entkommen und nur einige blonde Haarspitzen flogen seicht durch die Luft – als einziger Hinweis, dass der Blondschopf fast getroffen worden wäre. Nun standen sie da, so ruhig, dass die Lage zum Zerreißen gespannt war. Gegenseitig beobachteten sie sich, scannten sich ab, bevor Shizuo als Erster reagierte.

Mit der Faust langte er nach dem Floh, doch er war schneller und hatte keine Probleme damit, der Attacke auszuweichen. Mit einem eher lauten Krachen landete seine geballte Faust in der Hauswand, welche eine Delle formte.

„Du weißt schon, dass ich dich für das Ganze hier anzeigen kann, ne?“, warnte der Floh, offensichtlich verärgert über die Zerstörung seines Apartments. Sicherlich hatte der Floh was gegen ihn in der Hand, aber dann hätte er das schon viel früher tun können. Chancen dafür gab es in der Vergangenheit schon genügend.

„Tch. Als ob du das tun würdest.“, sagte Shizuo und langte erneut vorwärts um den grinsenden Informanten zu treffen, doch dieser hüpfte auf seine linke Seite.

Der andere lachte und traf den ehemaligen Bartender kurz an der Schulter, wich aber direkt danach der rechten Faust aus, die erneut auf ihn zukam.

„Shizu-chan scheint mich ja doch gut zu kennen.“, sagte Izaya mit einer Stimme zwischen Belustigung und Verärgerung.

„Nach den sieben Jahren in denen du mir schon Leid und Ärger eingebrockt hast, ist es kein Wunder.“, antwortete Shizuo und blieb erneut stehen. Keiner der beiden bewegte sich und es schien wieder eines dieser kampflosen Gespräche zu werden.

Izaya bemerkte es ebenfalls, fühlte wie sich die Luft rapide veränderte. Er starrte auf das Monster von Ikebukuro und sah, wie der blonde Mann einen tiefen Seufzer ausstieß.

Die Luft vibrierte wieder und der ehemalige Bartender blickte auf, sah wie der Floh abermals auf ihn zu trottete. Es brachte Shizuo für einen kurzen Moment aus seinem Rhythmus und perplex starrte er auf den schwarzhaarigen Mann, der immer näher kam.

Es war einfach sonderbar, dass der andere von sich aus mit Absicht auf ihn zuging. Eigentlich flüchtete er, bevor etwas Schlimmeres passieren konnte. Vielleicht dachte er, hier in seinem „Territorium“ kann er es sich erlauben? Shizuo verengte die Augen.

„Gib mir einfach meine Zigaretten und ich gehe.“, schnitt Shizuo in die angespannte Luft, woraufhin der Informant in seinen Zügen stoppte und dabei fragend die Augenbrauen hob. Shizuo wusste, dass Izaya ihn hier nicht haben wollte, also war das doch ein Deal oder?

Für eine Weile waren sie beide ruhig, sprachen kein Wort, bis der Blondschopf plötzlich sah, wie Izaya sein Messer wegsteckte.

„Haha, und wo würdest du hingehen? Wieder in den Park?“, schlug der Floh zurück und die Realität traf ihn wie ein Schlag. Izaya hatte Recht, auch wenn er es nicht zugeben wollte. Er war obdachlos. Shizuo biss sich verärgert auf die Lippe. Doch darum ging es nun nicht.

„Meine Zigaretten.“ Shizuo streckte die Hand nach ihm aus und machte ein genervtes Gesicht. Izaya seufzte.

„Bleibst du hier, wenn ich dir deine Zigaretten gebe?“ Shizuo war buchstäblich überrumpelt. Schon wieder. Seine Augen weiteten sich, als er die Bedeutung seiner Worte vernahm. Der Floh schlug nun genau das Gegenteil vor, was er ihm angeboten hatte. Was zum Teufel sollte das?

Der Informant blickte ihn ungehemmt an, mit einem schiefen Grinsen im Gesicht. Als könnte es nicht noch seltsamer zwischen ihnen werden…

„Wie bitte?“, fragte Shizuo irritiert, während sein Mund vor Überraschung leicht offen stand.

„Du hast mich schon gehört, Shizu-chan.“ Izaya machte eine Handbewegung zu seinem Ohr und grinste schelmisch.

Oh, also will er doch noch ein wenig spielen, dieser verdammte Floh… Als ob Shizuo nicht schon genug angepisst war. Sein Gesicht verzog sich. Es nervte ihn tierisch, dass er nie sagen konnte, was er vorhatte. Was genau er damit bezweckte. Aber gut, wenn er spielen will, dann wird gespielt. Shizuo schnaubte kurz, bevor er mit einem Nicken einwilligte.

„Okay, gut.“ Seine Stimme klang schon fast neutral. Dann war es still.

Die Anspannung war schon fast in der Luft spürbar. Izaya konnte wahrscheinlich hören, dass Shizuo log, trotzdem war sein Gesichtsausdruck köstlich. Sicherlich hatte der Informant seine Zustimmung nicht kommen sehen…

Im nächsten Moment prustete der Informant lauthals los, brach dabei fast in Tränen aus, so hart war er am Lachen. Während Izaya sich schon den Bauch hielt, hob Shizuo nur eine Augenbraue, unsicher wie er darauf reagieren sollte.

„Also wirklich, Shizu-chan, du schaffst es immer wieder mich zu überraschen…“, sagte der Informant zwischen seinem Gekicher und wischte sich in einer schnellen Bewegung die kleinen Lachtränen aus den Augenwinkeln. Er wusste gar nicht, dass Shizuo auch zurückschlagen konnte. Na, das würde ja noch interessant werden…

Der ehemalige Bartender starrte ihn nur irritiert an.

„Dann schließ die Tür und komm rein. Möchtest du etwas trinken?“ Izaya drehte sich ohne einen weiteren Blick um, und lief weiter in sein Apartment hinein.

Ernsthaft? Das konnte nur ein schlechter Scherz sein, oder? Shizuo war nicht amüsiert. Hat der verdammte Floh nicht gesehen, dass er gescherzt hatte? Er wollte nicht hier bleiben, auch wenn er dann angeblich seine Zigaretten wieder bekommen würde.

Shizuo hatte im Moment nicht das Geld, um sich mal eben neue zu kaufen, schließlich herrschte auf seinem Konto weiterhin gähnende Leere bis zu seiner nächsten Gehaltsüberweisung. Und das bisschen was er im Moment an Bares dabei hatte, musste für andere, wichtigere Dinge garantieren können. Vielleicht mal für eine Nacht im Hotel oder sowas…

Außerdem schaffte er es doch wohl seinen Drang nach Zigaretten zu unterdrücken, wenigstens für einen Tag. Aber gerade als Shizuo an seine geliebten Nikotinstängel dachte, fühlte er diese ungebremste Lust aufkommen. Er konnte quasi den Qualm auf seiner Zunge schmecken, so dringend wollte er eine Zigarette rauchen. Er fluchte.

„Shizu-chan? Bist du am Boden festgefroren?“, hörte er den schwarzhaarigen Mann amüsiert von weiter hinten rufen. Shizuo schüttelte den Kopf. Er musste seine Zigaretten kriegen, koste es was es wolle. Andernfalls würde er hier noch verrückt werden!

Es dauerte noch ein paar Sekunden, eher er langsam reagierte und die Wohnungstür hinter sich schloss. Dann zog Shizuo sich genervt Izayas Plüschjacke von seinem Rücken, packte es an, als ob er einen Sack Müll in den Händen hielt und lief in die Richtung in die der Floh verschwunden war.

Was war sein Plan? Warum ließ er ihn nun seelenruhig in seine Wohnung? Wollte er-

„Shizu-chan, was möchtest du trinken?“, fragte Izaya erneut und unterbrach seine Gedanken, während der Blondschopf um die Ecke trat und in die Küche stapfte.

„Gib mir einfach meine Zigaretten. Du willst doch sicherlich auch deine Jacke wieder haben.“ Shizuo blieb hartnäckig und probierte es dieses Mal mit einer anderen Taktik. Doch er wurde keines Blickes gewürdigt. Izaya stand direkt vor der Minibar, scannte mit seinen Augen die verschiedenen Getränke ab. Er hob nicht mal den Blick als er sprach.

„Sorry, aber diese Art von Deal hatten wir doch schon. Behalt die Jacke.“

Shizuo fühlte, wie erneut sein Blut begann zu kochen. Dieser dreckige…

Der ehemalige Bartender hob halb die Faust, stoppte sich jedoch noch rechtzeitig. Er merkte es in der Sekunde, als Izaya ihn aus den Augenwinkeln einen gefährlichen Blick zuwarf. Er hatte ganz vergessen, dass er in dem Haus des Flohs war. Sein Blick alleine sagte ihm, dass wenn er etwas Falsches tat, er direkt in die Falle des Flohs tappen würde. Shizuo atmete etwas schneller. Unachtsam warf er die Plüschjacke auf die Couch.

„Lass uns erstmal was trinken. Ich glaube du könntest einen guten Drink gebrauchen…“ Der Floh grinste wieder schelmisch, fischte sich eine Flasche Vodka aus der Minibar - zumindest sah es für den ehemaligen Bartender danach aus. Er wollte nicht wissen, was die Flasche wirklich beinhaltete. Der Floh schnappte sich zwei Gläser aus dem Schrank und befüllte sie mit dem besagten Getränk; dazu kamen noch ein paar Eiswürfel.

„Ich brauche nur meine Zigaretten. Wie oft muss ich dir das noch sagen?“, zischte der Blondschopf genervt und beobachtete, wie Izaya derweil die Gläser auf den Tisch neben der Couch platzierte.

„Ich glaube du hast mir vorhin nicht richtig zugehört Shizu-chan, ne? Aber was erwarte ich auch schon.“, erwiderte Izaya und hob die Hand in einer abwinkenden Gestik. Der Blondschopf fühlte, wie sein Körper sich wieder anspannte. Warum musste er ihn auch immer wieder provozieren? Dann sah er, wie Izaya mit seiner Hand auf die Couch neben sich klopfte, offensichtlich um ihm zu sagen, wo er sich hinsetzen sollte.

„Setz dich. Trink was und entspann dich mal. Täte einem Monster wie dir bestimmt auch mal ganz gut.“

„Ich werde nichts trinken.“, lehnte Shizuo sofort ab und ignorierte seine indirekte Beleidigung.

„Oh? Also willst du deine Zigaretten nicht zurück haben?“, fragte der schwarzhaarige Mann ruhig und machte sich nichts draus, dass Shizuos Gesicht sich merklich verdunkelte. „Ich werde nichts tun, versprochen.“, fügte Izaya eher amüsiert hinzu und lehnte sich zurück, in seiner linken Hand das Glas Vodka. Der Blondschopf stand noch einige Momente auf derselben Stelle, ehe er sich endlich bewegte und Platz neben seinen größten Feind nahm. Jedoch mit einem deutlichen Sicherheitsabstand.

„Ah, das ist das Beste!“, schwärmte der Floh, als er ein paar Schlucke von seinem Glas nahm. Shizuo verengte die Augen und musterte sein Getränk misstrauisch, fast so, als ob es vergiftet wäre. Vielleicht war es das ja auch? Wer weiß was der Floh dort heimlich für Substanzen hinein gemischt hatte… Schließlich schien er in sowas ja verdammt geschickt zu sein.

„Magst du etwa kein Vodka? Ah, was für eine Verschwendung.“ Der Floh warf seine Hände in die Luft in einer Art von enttäuschten Gestik.

„Habe ich nie gesagt. Ich wollte nur nichts trinken, Bastard.“, zischte Shizuo nun und sein skeptischer Blick schweifte weiterhin von Izaya zu seinem Glas hin und her. Und da dämmerte es dem Informanten und er grinste.

„Sag bloß, du denkst wirklich ich hab dir was untergemischt?“

Shizuo schnaubte nur und versuchte erst gar nicht, sich gegen die Aussage zu wehren, als Izaya den Nagel auf den Kopf getroffen hatte. Der schwarzhaarige Mann begann daraufhin kurz zu lachen, ehe er ihm sein Glas entgegen streckte.

„Dann tauschen wir eben die Gläser. Probier mal - schmeckt klasse. Ich muss sagen, es ist der beste Vodka weit und breit.“ Er grinste zufrieden.

Shizuo fragte sich, wann die beiden Erzfeinde zuletzt so ruhig zusammen gesessen haben. Wahrscheinlich war das letzte Mal in der High School, bei der Abschlussfahrt. Dort war es ja noch spannend gewesen, wenn irgendjemand heimlich Alkohol mitgebracht hatte, und man hinterher wie ein kicherndes Mädchen herumgesprungen war. Sowas bescheuertes.

„Trinkst du öfters Vodka?“, fragte der Blondschopf skeptisch, tauschte schließlich sein Glas mit dem des Flohs, aber rührte es weiterhin nicht an, hielt es nur in seiner Hand fest. Es wunderte ihn, dass der Informant Alkohol vor seinen Augen trank. Zumindest konnte er sich bisher kaum daran erinnern, dass Izaya je ein großer Freund von Alkohol gewesen war. Eher hatte er das Trinkgift bewusst gemieden. Und doch saß er nun hier und trank es seelenruhig – und das mit dem Monster von Ikebukuro.

„Ich habe ein paar russische Freunde, die mich immer gerne mal mit Verlaub in ihre russischen Trinkspielchen hinein gezogen haben. Das waren ulkige Zeiten, muss ich sagen. Aber dafür habe ich ihren Alkohol lieben gelernt.“, sagte er ruhig und in seiner Stimme schwankte etwas Melodramatisches mit.

„Russische Freunde also…“, kommentierte Shizuo nachdenklich und versuchte sich dabei den Informanten zwischen mehreren Russen in einem Saufgelage vorzustellen. Unmöglich.

„Jetzt erzähl mal was passiert ist.“, forderte der Floh plötzlich zum wiederholten Male und Shizuos starrer Blick auf sein Glas Vodka schnellte hoch. Er schnaubte.

„Das weißt du doch sicherlich ins kleinste Detail. Ich habe keine Lust dir meine Leidensgeschichte zu erzählen.“ Probeweise nippte der ehemalige Bartender an seinem Glas, oder eher Izayas Glas. Und er musste überraschender Weise zugeben, dass es für Vodka nicht mal so schlecht schmeckte. Dabei merkte er nicht, wie Izaya ihn aus den Augenwinkel amüsiert angrinste.

„Ich weiß nur, dass du nicht mehr ins Haus kommst. So allwissend bin ich nun auch nicht.“ Shizuo schnaubte daraufhin. Wie offensichtlich wollte er ihm denn noch einen vorlügen?

„Sagt der Informant…ist klar.“ Izaya lachte kurz, als er sich ein wenig nach vorne setzte und eine andere Sitzposition einnahm. In der einen Hand stützte er seinen Kopf ab, während er in der anderen sein Glas Vodka festhielt.

„Nein ernsthaft, erzähl’s mir.“

Was zum Teufel hatte er davon, wenn er es aus seinem Munde persönlich hörte? Die Hand des Blondschopfes verkrampfte sich um sein Knie.

„Da gibt’s nichts zu erzählen.“ Izaya blieb ausnahmsweise stumm, nippte lediglich ein weiteres Mal an seinem Glas, während seine dunklen Augen immer noch auf seinem Gesicht lagen. Fast als wollte er keine einzige Regung des ehemaligen Bartenders verpassen.

Shizuo seufzte erneut, und er merkte langsam, wie ausgelaugt er doch von allem war. Wie alles gerade an ihm nagte. Kein Zuhause, keine richtige Arbeit, keine Zigaretten, aber dafür einen nervigen Floh, der alles wissen wollte.

„Izaya…gib mir einfach meine Zigaretten. Sonst…“, der Blondschopf klang gereizt und erschöpft zugleich, wobei er am Ende hin sogar abbrach. Mit einem abwesenden Blick starrte er für eine Weile auf sein alkoholisches Getränk, bevor er es anhob und einen großen Schluck davon nahm.

„Sonst was?“, fragte Izaya neugierig und provozierend zugleich, legte dabei den Kopf schief. Erst schien Shizuo nicht antworten zu wollen, doch als seine freie Hand sich zu einer Faust ballte, sah man, dass er innerlich kämpfte.

„Sonst kann ich für nichts garantieren.“ Normalerweise sagten das viele Leute, in den verschiedensten Situationen. Die meisten hatten einfach eine große Klappe und nichts war wirklich dahinter. Doch bei Shizuo wusste Izaya, dass er das was er sagte, auch umsetzen konnte – und das meist nicht zum Guten. Und genau wie jetzt, wusste er, dass er seine Worte ernst meinte.

Anscheinend war sein Körper immer noch extrem vom Nikotin abhängig. Izaya musterte den Blondschopf, dessen Gestalt ein wenig zu zittern begann.

„Hmm, okay. Eine Zigarette.“ Izaya grinste. Das konnte man zu einem interessanten Experiment umwandeln.

Sobald Shizuo die kleinen Worte des Flohs wahrnahm, fingen seine Augen plötzlich an, hoffnungsvoll zu leuchten, und es erinnerte den Informanten daran, dass seine Menschen auch immer so aussahen, sobald er ihnen eine Chance gab.

Doch bei Shizuo erlosch dieser Funke genauso schnell, wie er auch gekommen war. Der Blondschopf schien genau zu wissen, dass der andere log. Izaya nahm noch schnell einen Schluck von seinem geliebten Vodka, ehe er das Glas auf den Tisch abstellte. Dann wanderte seine Hand zu seiner Hosentasche und verschwand darin, um die Zigaretten hervor zu holen. Der Blick des anderen war schon fast unheimlich, so fixiert starrte Shizuo plötzlich auf seine Hand, die nach seinen Zigaretten suchte. Und dann ging alles plötzlich ganz schnell.

Es dauerte nicht mal eine Sekunde. Sobald der Blondschopf die bekannte Verpackung seiner Lieblingszigaretten sah, begannen seine Muskeln wie von selbst zu arbeiten. Er schnellte vor, doch der Floh wich hektisch zurück, hatte nicht gedacht, dass der Größere so schnell reagieren würde. Izaya rutschte ans Ende der Couch und merkte es erst, als sein Rücken die Lehne traf. Shizuo folgte ihm und ließ ihm keine Ausweichmöglichkeiten, als er ihn mit seinen Armen den Weg versperrte. Izaya zog sich die Zigaretten wieder zu sich heran, doch Shizuo war schneller. Mit seiner linken Hand hatte er Izayas Handgelenk gefangen, sein Griff mörderisch fest.

Izayas Hand begann zu zittern unter dem heftigen Druck, sodass die Schachtel drohte, ihm aus der Hand zu rutschen.

„Izaya…“, knurrte Shizuo plötzlich, als der Floh rechtzeitig ein Messer aus seiner Plüschjacke hervor geholt hatte und ihm scharf an den Hals drückte.

„Nicht so eilig Shizu-chan.“

„Jetzt gib sie endlich her!“, knurrte er und rückte noch näher an den Floh heran, schien dabei das Messer an seinem Hals komplett zu ignorieren.

Eigentlich wollte der Informant den anderen nicht wirklich verletzen, zumindest nicht, wenn sie in seiner Wohnung waren. Das würde ja die ganzen Möbel ruinieren…

„Du solltest dich mal sehen, Shizu-chan…“, sagte Izaya eher verärgert als belustigt, aber entfernte sein Messer, um schnell eine Zigarette aus der Schachtel zu holen.

Der Blondschopf riss sie ihm quasi aus der Hand, sobald er sie in seine Richtung hielt und stieß einen erschöpften Seufzer aus. Shizuo rückte ab, ließ sich wieder auf die Couch sinken. Izaya beobachtete seine Reaktion, und tat es ihm gleich, als er von der Sessellehne abrückte. Fast mechanisch stand der Blondschopf auf, bewegte sich in Richtung Haustür, während er die Zigarette unter seiner Nase hielt und schon den altbekannten Geruch seiner Lieblingszigaretten einatmete.

Izaya schüttelte den Kopf. Er würde sich nicht mehr von sowas abhängig machen. Er sah ja selbst was es mit manchen Menschen anstellte, diese Nikotinstängel. Er folgte dem anderen vor die Haustür und lehnte sich an den Rahmen, als Shizuo sich sein Feuerzeug aus seiner Weste hervor holte.

Es dauerte nicht lange und der erste Qualm stieg in den dunklen Nachthimmel, vermischte sich mit der Nacht, ehe er verblasste. Izaya hörte wie Shizuo ein undefinierbares Geräusch von sich gab, dass fast wie ein gesättigtes Seufzen klang.

„Du solltest echt mal daran denken, aufzuhören.“, sagte Izaya ruhig, aber der Blondschopf schien ihn fürs erste zu ignorieren. Im Moment gab es nur ihn und die Zigarette.

Irgendwann - Izaya konnte schon gar nicht mehr sagen, wie lange er auf Shizuos Rücken gestarrt hatte - drehte sich der Blondschopf zu ihm um.

„Wehe, du kommst noch einmal nach Ikebukuro.“, sagte er, nun eine gewisse Ruhe in seiner Stimme, die gleichzeitig gefährlich klang. Sein Blick war scharf und er schien dem Informanten seine Position deutlich machen zu wollen. Doch dieser erwiderte den drohenden Blick und grinste im nächsten Moment. Er hatte das nun schon so oft gesagt und trotzdem hatte er doch keinen Erfolg damit. Da schien sein Monster auch nicht dazu zu lernen. Izaya grinste schelmisch zu ihm hoch.

„Wenn du hier bleibst, habe ich ja auch keinen Grund dafür.“, sagte er und für einen Moment war der blonde Mann ein wenig überrascht. Aber das legte sich genauso schnell wieder, wie es gekommen war. Der ehemalige Bartender blies wütend den Rauch aus dem Mund. Anscheinend hatte er genug von seinem Spielchen.

Shizuo zischte, sagte aber nichts mehr und ließ den Floh einfach hinter sich, als er davonstapfte. Izaya grinste weiterhin, hielt den anderen aber nicht auf. Denn er würde wiederkommen. Schließlich glaubte Shizuo es doch wohl selber nicht, dass er es mit nur einer Zigarette lange genug aushalten würde. Nachdem was Izaya heute gesehen hatte, würde es mit Shizuo doch noch ziemlich interessant werden…


Nachwort zu diesem Kapitel:
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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  LoveGaara
2016-01-10T12:47:00+00:00 10.01.2016 13:47
Die Story gefällt mir jetzt schon :D supi freue mich schon drauf wie es weitergeht

Liebe grüße

LoveGaara ;D
Antwort von: minowari
10.01.2016 15:47
Das freut mich, vielen lieben Dank! (*´ч ` *)

LG ♥
Von:  Mickimaus8
2014-12-25T23:06:08+00:00 26.12.2014 00:06
Hallöchen!

Als ich das gerade gesehen hab war ich sehr erfreut. Ich hab deine letzte FF so verschlungen und lege somit große Hoffnungen in diese! Die Idee ist Klasse und dein Schreibstil, aber das hab ich dir glaube ich auch schon gesagt ... Super! ^^ ich mag die beiden einfach gerne! Ich freue mich aufs nächste Kapitel und hoffe das du schnell weiter schreibst

Schöne Feiertage ( auch wenn von denen jetzt nicht mehr ganz so viele übrig sind ) und einen guten Rutsch ins neue Jahr
LG. ^^
Antwort von: minowari
26.12.2014 00:59
Lieben Dank für dein Feedback!! ((*ノωノ)

Schön dich wieder als Leser begrüßen zu können, freut mich dass es dir bisher gefallen hat :)
Ja, die Idee ist mir spontan gekommen und ich wollte das unbedingt weiter ausbauen. Mal schauen was mir noch so alles dazu einfällt. ಠ ▽ ಠ

Danke, dir natürlich auch schöne Feiertage und einen guten Rutsch ins Jahr 2015! <3
LG


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