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The promise which i gave you once

von

Vorwort zu diesem Kapitel:
Hey Ho, wie schön dass du zu meiner Geschichte gefunden hast. Du magst das Pairing Seiya & Bunny, oder auch die anderen beiden Paare? Dann bist du hier genau richtig. Auch ich bin vernarrt in dieses Pärchen und habe mir für die beiden und deren Freunde, so einiges einfallen lassen. Ich hoffe du liest dir diese Geschichte durch und lässt mir auch mal ein Feedback zurück. Vielleicht ist ja etwas unklar, oder möchtest mir sagen dass sie dir gefällt, oder eben nicht...oder, oder, oder. Wie dem auch sei, ich wünsche dir viel Spaß. :) Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Bitte bitte die Musik laufen lassen, ich fand sie so niedlich ^^ Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Bitte unbedingt anklicken, wenn du bei dem Flashback angekommen. Ich fand es so schön und passend.
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Vorwort zu diesem Kapitel:
http://www.youtube.com/watch?v=IWOpEe3FweY <- Bitte erst dann anklicken, wenn beim passenden Abschnitt darauf hingewiesen wird. Komplett anzeigen
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Folgender Link bitte anklicken, wenn ich das Zeichen gebe. ;) http://www.youtube.com/watch?v=pv1_5qWvGYY Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Bitte nach dem ersten Absatz klicken. ^^

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Vorwort zu diesem Kapitel:
Und wieder hätten wir einen Link -> http://www.youtube.com/watch?v=OH02OYFYzck&feature=related Komplett anzeigen

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Time of loneliness

Starlights kamen mit ihrer Prinzessin Kakyuu auf ihrem Heimatplaneten Kinmoku an. Die Zerstörung durch Galaxias Hand führte den drei Kriegerinnen deutlich vor Augen was sie wirklich angerichtet hatte. Einzig der Palast stand noch fast erhalten an seiner gewohnten Stelle, doch alles andere war vernichtet. Nichts erinnerte mehr an diesen friedvollen Planeten, der einst in Schönheit und Glanz erstrahlte. Bei diesem Anblick sahen sich alle betroffen in die Augen, das Entsetzen war deutlich in ihren Blicken zu erkennen. Die Kriegerinnen folgten der rothaarigen Thronfolgerin in den Palast um sich nun zusammenzusetzen und die letzte Zeit Revue passieren ließen. Als dieses Gespräch, mit schmerzhaften Erinnerungen, beendet war, sah man in allen Gesichtern die Erschöpfung. Dennoch bat Kakyuu die drei zum Essen. Keine dieser rührte jedoch ihr Essen wirklich an, stocherten mehr darin herum. Nach langem Schweigen schlug die Prinzessin vor, sich nun allen Ruhe zu gönnen nach dieser anstrengenden, weiten Reise. Jede ging in ihr Zimmer und allen dreien, solange sie auch dort lebten, schien diese Umgebung fremd, nachdem sie für eine Weile auf der Erde lebten und sich dort so wohl fühlten. Irgendetwas fehlte. Irgendjemand? Sie alle schienen auf dem blauen Planeten, jemanden gefunden zu haben der sie erfüllte und nun klaffte eine große Leere in den Herzen, auch wenn es sich die ein oder andere nicht eingestehen wollte. Die Schwarzhaarige ging in ihr Zimmer, betrat dann den Balkon und lehnte sich an die Brüstung. Sie schaute in die Nacht hinein und sah weit entfernt einen kleinen, aber so hell strahlenden Planeten. Bei diesem Anblick seufzte sie schwer und Tränen stiegen in ihre saphirblauen Augen. Ganz zart sah man ein Glitzern ihre Wangen hinunter laufen.
 

Das Chaos war besiegt, Seiya, Yaten und Taiki verabschiedet, und nun konnte endlich das Leben auf der Erde in Frieden geführt werden. Ein solches, welches die Blondine mit den zwei Zöpfen sich schon ewig gewünscht hatte. Ein Leben mit Mamoru und eine glückliche Zukunft mit Chibiusa und all ihren treuen Freunden. Und mit diesen Gedanken trennten sich die Mädchen auf dem Schuldach und jede ging zufrieden mit sich, nach Hause. Bunny lief mit ihrem Freund noch gemütlich durch den Park. Obwohl so viel passiert war, hatten sie sich in dem Moment nichts zu sagen. Mamoru schaffte seine Verlobte noch nach Hause und verabschiedete sie mit einem innigen Kuss. „Ich werde dich nie wieder gehen lassen, den Fehler mache ich nicht noch einmal. Es tut mir so leid. Aber nun bleiben wir für immer zusammen. Ich liebe dich.“ Sanft drückte sie sich gegen die Brust ihres Freundes mit den Worten: „Ich liebe dich auch.“ Doch irgendwie fühlte sich es seltsam an diese Worte zu erwidern. War es das Richtige? Sie überlegte kurz. Ach was sollte das? Natürlich war es das Richtige, es lag bestimmt nur daran, dass sie und Mamoru sich so lange nicht gesehen hatten und sich nur erst einmal daran gewöhnen mussten. Er war ihr Prinz. Sie hatten ein ganzes Leben vor sich und eine schöne Zukunft dazu. Eine schon ewig lang bestimmte, an der es nichts zu rütteln gab. War es nicht das was sie immer wollte? Warum also diese trüben Gedanken?
 

Ein halbes Jahr verging, alles verlief wie erhofft. Die Mädchen gingen zur Schule und machten ihren Abschluss. Dennoch, in den letzten Wochen verschloss sich die blonde Schönheit immer mehr gegenüber ihrem Freund und Freundinnen. Sie kam immer seltener zu den Treffen. Zu Mamoru ging sie kaum noch und wenn er bei ihr war, dann kam nur schwerlich ein Gespräch zu Stande indem es jedoch nur um banale Sachen ging. Studium, Wetter etc. Sobald er das Thema auf ihre Beziehung lenken wollte, blockte sie ab, versuchte aus dieser Situation herauszukommen in der sie sich seit einiger Zeit so unwohl fühlte. Aber warum? Sollte sie sich denn nicht wohl fühlen? Sie hatte doch alles. Durchaus, sie hatte verwirrte Gefühle, ein schlechtes Gewissen gegenüber ihrem Freund, ein Herz welches sie selbst nicht mehr verstand.

Sie konnte ihm doch nicht sagen dass ihre Gefühle nicht mehr die gleichen waren. Sie musste sich zusammen reißen, stark sein. Für sich und für alle anderen. Ihnen stand eine große Zukunft bevor und Pflichten mussten erfüllt werden. Chibiusa - Sie konnte es nicht über ihr Herz bringen sich gegen die Zukunft zu stellen und somit ihre Existenz auf´s Spiel zu setzen. Warum auch sollte sie sich dagegen wehren? Ändern konnte sich nichts. Es war ihre Bestimmung.
 

Auf Anrufe reagierte sie meist gleich. Erreichte man Ikuko, ließ Bunny ausrichten, dass sie nicht zu sprechen sei. Hatte man sie selbst in der Leitung, sagte sie lediglich dass sie sich nicht wohl fühlen würde oder keine Zeit für ein Treffen hätte. Die Besuche machten oft keinen Sinn, da sie sich in ihr Zimmer einschloss, sich völlig abschottete. Kam es dann doch einmal zu einer Zusammenkunft bei der sie anwesend war, war sie dies wiederum nicht. An Gesprächen nahm sie gar nicht richtig teil, reagierte nur, wenn man sie direkt ansprach und die Antworten waren kurz und knapp. Die Mädchen spürten dass etwas nicht mit ihr stimmte, nur was es war konnten sie sich nicht genau erklären. Eines Tages, als sich Bunny mal wieder zu einem Treffen überreden ließ, wollten ihre Freundinnen mit ihr sprechen, auch wenn sie ahnten, dass sie auf Granit beißen würden. Sie war niemand die ihre Probleme sofort auf den Tisch knallte. Wenn sie reden wollte dann würde sie das tun, nur wollte sie offensichtlich nicht.
 

Das Treffen fand in ihrem Stamm-Café, dem Crown, statt. Bunny war immer noch nicht da, schließlich hatte sie es nicht so mit der Pünktlichkeit. Die Mädchen sahen sich besorgt an und ohne ein Wort wusste trotzdem jede was der anderen im Kopf umher ging. Ami hob ihren blauen Schopf und blickte ihre Freundinnen besorgt an. „Sie wird zusehends unglücklicher, sie sieht schlecht aus. Ihr physischer Zustand macht mir große Sorgen.“ „Sie ist nicht mehr unsere Bunny. Mit jedem Tag verliert sie immer mehr ihre Freude, zieht sich zurück und ist gar nicht mehr anwesend.“ entgegnete ihr Makoto, die große Brünette. „Ich mach mir wirklich ernste Gedanken, warum spricht sie nicht mit uns?“ fragte Minako, die Blondine mit der roten Schleife im Haar. „Ich vermute etwas. Ist euch nicht aufgefallen dass das begann, als die Starlights sich verabschiedeten? Merkt ihr denn wirklich nicht was mit ihr los ist? Seit Wochen grübelt sie nur noch, in ihren Gedanken ganz verloren. Wenn sie von Mamoru wieder kommt sieht sie noch deprimierter aus als so schon.“ blickte Rei mit ihren durchdringenden lila Augen die Mädchenrunde an. „Meinst du es ist… aber ich kann mir das nicht vorstellen. Ja sie hatte eine enge Verbindung zu ihm, aber doch nicht mehr als Freundschaft und außerdem liebt sie doch Mamoru.“ Rei sah Minako darauf ernst an. „Um ehrlich zu sein, da bin ich mir nicht mehr so sicher.“
 

Plötzlich betrat die Blondine mit den zwei Zöpfen das Café und wurde überschwänglich von Minako begrüßt. „Oh Hey Bunny, wird aber auch Zeit, was hast du denn mit Mamoru getrieben?“ fragte sie übertrieben fröhlich. Nur war das, das falsche Thema. Ohne ein Wort darauf zu sagen, setzte sich an den Tisch. Schon begannen die Gespräche über sämtliche Dinge, die Modetrends, die süßesten Jungs etc., denen Bunny lediglich teilnahmslos folgte. „Bunny? Bunny! BUNNY!“ Die Blondine sah auf. „Ich rede mit dir!“ wurde sie forsch angefahren. „Entschuldige Rei, was wolltest du?“ Sie zwang sich zu einem Lächeln. „Ich wollte wissen ob alles in Ordnung ist bei dir und Mamoru.“ Gerade als sie zu einer Antwort ansetzen wollte, stoppte sie und zog sich umgehend in die Gedankenwelt zurück. Mamoru. Was tat sie hier? Sie sollte doch bei ihm sein, die Nähe genießen. In der Zeit mit Galaxia hatte sie sich nichts sehnlicher gewünscht. Warum jetzt nicht mehr? Sollte sie nicht glücklich mit ihm sein? Sie konnte sich nicht helfen, es stimmte einfach nicht mehr. Dennoch schüttelte sie den Gedanken ab.
 

Das Donnern der Tischplatte ließ alle vor Schreck zusammen zucken. Mit voller Wucht hatte die temperamentvolle Schwarzhaarige auf den Tisch geschlagen, die Getränke drohten umzukippen. Verzweifelt sah die Miko ihre Freundin an. „Bunny, was zur Hölle ist los mit dir? Wir alle merken dass etwas nicht stimmt und du von Tag zu Tag deine Lebensfreude verlierst.“ raunzte die sie die Blondine an. Diese sah sie nur entsetzt an, mit einem leeren Blick der selbst der Kriegerin des Feuers die Tränen in die Augen trieb. „Rei mach dir keine Sorgen mir geht es gut.“ Versuchte sie erfolglos und mit schwacher Stimme ihre Freundin zu beschwichtigen. „Hör auf mit dem Quatsch Bunny, wir alle sehen es doch.“ sagte sogar Makoto, nun selbst aufgebracht. „E-es tut mir leid, ich sollte gehen.“ Sie schmetterte noch das Geld für ihren Eistee hin, den sie nicht einmal angerührt hatte und verließ fluchtartig das Café.

„Es ist wegen ihm, ich bin mir absolut sicher. Seht sie euch an, das kann doch so nicht weiter gehen. Er fehlt ihr. Wie können wir ihr denn helfen?“ In allen Augen der Freundinnen, sah man ein verräterisches Glitzern. Ja, man konnte der blonden mit den Odangos regelrecht ihr Leid ansehen. Man sah deutlich dass sie abgenommen hatte. Ihre Arme waren dünner, die Wangenknochen hoben sich dezent hervor, jegliche Farbe war aus ihrem Gesicht gewichen, ihr Haar glänzte nicht mehr golden sondern schien matt und das Schlimmste - ihre Augen. Voll unendlicher Trauer, Leid, Qual, Hoffnungslosigkeit, Wehmut und doch so leer. Die einst kristallblauen Augen mit dem fröhlichen und herzlichen Blick, nichts war mehr davon da. Ihr Herz war leer und schlug kalt in ihrer Brust, ihr Körper war nur noch eine Hülle.
 

Bunny selbst war nun Zuhause angekommen, ging umgehend in ihr Zimmer und warf sich kraftlos auf ihr Bett. Sie hätte ihre Gefühle so gern ausgeschalten um nicht mehr innerlich zerrissen zu werden, nicht mehr dieses Gefühl ertragen zu müssen. Einfach nur um nichts zu spüren. Der Schmerz der ihre Brust erfüllte schien unerträglich. Sie sah aus dem Fenster, in den Himmel. Starr lag sie da, eine gefühlte Ewigkeit. Mittlerweile war es schon dunkel. Sie bemerkte nicht wie die Zeit verging. Diese war eh belanglos. Zeit war für sie nicht mehr wertvoll, sie konnte diese nicht ausfüllen. Es war eine sternenklare Nacht. Wunderschön. Sie erinnerte sich. Sie sah Augen, Augen die so wundervoll waren, die ihr immer Mut gaben. Doch wollte sie nicht daran denken, es hätte eh nichts geändert. Kurz darauf schlich eine schwarze Katze in ihr Zimmer und sprang auf das Bett. „Bunny.“ Sie vernahm diese Worte erst gar nicht. Erst als sie einen Halbmond auf dem Kopf der Katze wahr nahm, blickte sie ihr in die roten Augen. Die Katze erschrak als sie das Elend in dem Blick der Blondine erkannte. „Luna, was machst du denn hier?“ fragte sie und setzte in gespieltes Lächeln auf. Es erreichte ihre Augen nicht. Luna schmiegte sich an ihre Prinzessin. „Bunny was ist mit dir? Ich habe gespürt dass es dir nicht gut geht.“ „Alles in Ordnung, Luna.“ flüsterte sie mehr vor sich her. Doch wusste sie selber dass das nicht stimmte. „Vermisst du ihn so sehr?“ fragte ihre treue Begleiterin vorsichtig. Ihr Herzschlag setzte kurz aus, Tränen sammelten sich in ihren Augen und sie konnte sie nicht zurück halten. So liefen sie ihr über die eh schon geröteten Wangen. „Ihn? Wen meinst du?“ Die Stimme war heiser. „Bunny, willst du mich veräppeln? Du weißt genau wen ich meine!“ Sie weinte stumm. Eigentlich sollte niemand sehen wie schlecht es ihr wirklich ging, dann jedoch brach alles aus ihr heraus. Zu lange hatte sich alles in ihr aufgestaut. „Luna was soll ich machen? Er fehlt mir wirklich und doch hat es keinen Sinn. Jede Nacht sitze ich hier und blicke hinaus, hoffe dass ich ihn noch einmal sehen, ihm sagen könnte dass ich falsch lag und ich es bereue, dennoch kann ich nichts tun. Immer muss ich stark bleiben, zum Wohle der anderen. Ich stehe immer für meine Freunde ein und werde dies weiterhin tun und ich weiß dass sie das auch für mich tun und da sind, aber ich ertrag diese Nähe nicht. Ich weiß dass sie sich Sorgen machen, aber ich kann eifach nicht! Ich fühle mich im Moment so allein und zerbrechlich. Mein ganzes Leben bricht über mir zusammen.“ Sie schluchzte laut. „Oh Bunny.“ sprach die schwarze Katze gequält, deren Augen glitzerten. Ihre Freundin so leiden zu sehen brach ihr das Herz.

Dreams full of pain

„Schätzchen.“ vernahm sie eine Stimme die doch so weit weg schien. Mit aufgerissenen Augen suchte sie verzweifelt nach ihm, aber nirgends konnte sie ihn entdecken. „Seiya?“ rief auch sie. Keine Antwort. Doch war sie sich sicher ihn gehört zu haben. „Wir dürfen das nicht und du weißt es.“ „Ich kann so nicht weiter machen, nicht ohne dich.“ wisperte sie verloren „Es tut mir leid Schätzchen.“ Die Stimme verschwand. „Nein, nein! Komm zurück!“ rief sie noch, aber er war weg. Mit tränennassen Gesicht schreckte sie aus dem Schlaf, saß kerzengerade im Bett um dann sofort wieder weinend zusammenzubrechen. Genau so erging es ihr seit geraumer Zeit, daher zerriss ihr Herz in jeder der folgenden Nächte immer ein Stück mehr.
 

Am folgenden Morgen klingelte das Telefon. Eine Stimme rief freudig in den Hörer als Bunny abnahm: „Was hältst du davon, wenn wir zwei Hübschen uns einen schönen Tag machen? Wir gehen spazieren, shoppen und dann Eis essen. Alles was du möchtest. Na wie klingt das?“ Die Blondine war zu Beginn etwas überrumpelt. „Ä-äh Minako, eigentlich wollte ich…“ stammelte sie zusammen. „Nix da eigentlich. Ich komme dich in einer Stunde abholen und ich schlafe heute bei dir, da können wir mal wieder richtig quatschen, keine Widerrede!“ Nach diesen Worten war das Gespräch beendet, sodass nicht einmal die Möglichkeit bestand dem zu widersprechen. Also blieb ihr wohl nichts anderes übrig.
 

„Luna, schön dich mal wieder zu sehen, was führt dich her?“ fragte Michiru überrascht, als die schwarze Katze auf der Terrasse des großen Hauses am Strand erschien. „Wir müssen uns unterhalten, ich habe schlechte Nachrichten.“ Die Outer´s waren alle im Wohnzimmer und Luna begann zu erzählen: „Der Prinzessin geht es sehr schlecht, sie ist an ihrem persönlichen Tiefpunkt. Noch nie habe ich sie so unendlich traurig und verzweifelt gesehen.“ Diesen Worten folgte ein schwerer Seufzer. „Ich habe gespürt dass etwas geschehen ist und ihre Kraft immer mehr zu schwinden scheint, doch konnte ich mir noch nicht erklären weshalb.“ erklärte die kleine Schwarzhaarige im mysteriösen Ton. Alle blickten verwirrt zu Hotaru. „Ihr müsst mir, oder besser gesagt ihr, helfen. Sie zerbricht daran.“ bat die Katze die jungen Frauen. „Aber warum? Was ist los?“ Voller Erwartung sah Haruka die Katze an.
 

Er hörte sie seinen Namen rufen, er konnte nicht glauben wer ihn da rief. Von weither sah er ein Paar kristallklare Augen, die in der Dunkelheit jemanden suchten. Ihn suchten. „Schätzchen ich vermisse dich so, aber wir dürfen das nicht, versteh doch bitte.“ Sie rief verzweifelt nach ihm, er hörte die Qual in dieser Stimme. Dann war es still. Schweißgebadet wachte er auf, eine Träne stahl sich aus seinem Auge. Seit vielen Tagen verfolgten ihn solche Träume. Nicht mehr lang und er würde vollends verrückt werden. Er richtete sich auf, wischte sich den kalten Schweiß von seiner Stirn ab und starrte ins Nichts. Leere. Bildete er sich das nicht nur ein? Warum sollte sie an ihn denken, wo sie doch nun alles hatte was sie je wollte? Gewiss war es nur reines Wunschdenken.
 

Als beide Blondinen bei Bunny Zuhause ankamen, wollten sie geradewegs in ihr Zimmer. Doch Minako wurde von der Mutter ihrer Freundin abgefangen. Sie rief ihrer besten Freundin nach, die schon die Treppen hoch lief, dass sie gleich käme. Als sie hörten dass die Tür ins Schloss fiel, zog Ikuko Minako sanft in die Küche und legte umgehend los. „Ich mache mir ernsthafte Sorgen um mein Kind. Sie ist so verändert und nur noch traurig, ich komme nicht mehr an sie heran. Sie sieht so schlecht aus, ich habe mein kleines Mädchen noch nie so gesehen. Sie schottet sich komplett ab.“ In ihren Augen sah man die Besorgnis einer liebenden Mutter. „Du kannst dir nicht vorstellen wie schlimm die Nächte sind. Ich weiß nicht mehr was ich tun soll. Sie schreit und dann weint sie. Jede Nacht! Ich kann nichts machen, fühle mich so hilflos. Sie spricht nicht mit mir, geht auf keinerlei Gespräche ein.“ schluchzte sie. „Ich werde mit ihr reden.“ versprach die jüngere der beiden, die dann in das Zimmer ihrer Freundin ging. Dort angekommen, setzte sie sich zu ihr auf das Bett. „Danke Minako, der Tag war sehr schön.“ Seit langer Zeit legte sich ein ehrliches Lächeln auf ihre Lippen. „Gern geschehen, das freut mich. Aber sag mal, hast du den süßen Typen gesehen in der…“ Bunny hörte nur noch halbherzig zu, ihre Gedanken wieder einmal ganz woanders. Er würde ihr nie verzeihen. Hätte sie doch nur eher auf ihr Herz gehört, dann hätte er nicht so leiden müssen. Es tat ihr so leid. Sie vernahm zwar, dass ihre Freundin mit ihr sprach, aber sie konnte sich nicht darauf konzentrieren, denn ihre Gedanken kreisten stetig um das eine Thema. Hin und wieder summte sie ein: „Mh.“, damit Minako dachte, sie hörte wirklich zu. „Bunny?“ „Mh.“ „Hey, Bunny ich bin schwanger.“ „Mh.“ „Brabbeldi, Brubbeldi Blubb.“ Dieser Versuch scheiterte ebenso. „Süße bitte, jetzt hör mir endlich zu! Wir machen uns alle Sorgen um dich, wir sehen wie schlecht es dir geht und wenn du nicht redest, können wir dir nicht helfen.“ Besorgnis schwang in der Stimme der Hellblonden deutlich hörbar mit. „Minako, wie wollt ihr mir helfen? Ich kann es doch selber nicht.“ antwortete Bunny hoffnungslos. „Es ist wegen ihm, hab ich Recht?“ fragte die Blondine mit der roten Schleife im Haar. „Ich habe den zwei wichtigsten Menschen in meinem Leben weh getan, nur weil ich so egoistisch bin und war, mich nicht entscheiden zu wollen oder zu können. Ich muss mit Mamoru glücklich werden, schon allein wegen unserer Zukunft, Crystal Tokio und vor allem wegen Chibiusa.“ sagte sie mit zittriger Stimme. Beide Mädchen wussten für den Moment nichts zu sagen, als dann Minako ihrer Freundin ihre Hand auf die Brust legte. „Bunny, hier geht’s es darum.“ Sie tippte mit dem Finger auf die Stelle ihrer Brust. „Dein Herz und nicht um den Verstand. Es ist unmöglich glücklich zu werden, wenn man es muss. Was soll das für eine Zukunft werden, wenn die zukünftige Königin nicht glücklich ist? Wichtig ist, was dein Herz sagt. Hast du denn schon mit Mamoru gesprochen?“ „Nein noch nicht, ich weiß nicht wie ich es ihm beibringen soll, ich will ihn doch nicht wieder verletzen.“ seufzte sie. „Da wirst du nicht drum herum kommen. Es wird für euch beide nicht leicht werden, aber so wie es jetzt ist, kann es auf keinen Fall weiter gehen. Denk doch nicht immer nur an andere, kümmere dich auch mal um dich und vor allem um deine Gefühle.“ Nach dem die zwei noch eine Weile gesprochen hatten, schliefen sie zusammen im Bett ein.
 

In dieser Nacht hatte Bunny wieder diesen Traum. Erneut sprach er zu ihr. „Wir können uns nicht sehen, deine Zukunft ist vorbestimmt und ich komme nicht darin vor. Der Platz neben dir, ist für einen anderen bestimmt. Ich kann mich nicht einmischen, so sehr ich dich auch will.“ „Seiya nein, nicht! Lass mich nicht wieder allein. Tu mir das nicht an.“ Sie rief ihm nach: „Ich will keine Zukunft ohne dich. Bitte komm zu mir zurück!“ Doch er war nicht mehr da.
 

Die Sonne ging gerade auf, als Minako durch den Schrei ihrer besten Freund hochschreckte. Sie versuchte, nach dem was sie beobachtete, vorsichtig aufzustehen um Bunny nicht zu wecken. Dann ging sie leise aus dem Zimmer, die Treppe herunter zu Ikuko. Diese blickte sie besorgt an. „Genau das geht schon seit einigen Wochen so, jede Nacht schreit sie im Schlaf und ich höre sie dann immer noch weinen.“ Minako war fassungslos. Einige Stunden später traf sie sich mit den anderen Mädchen im Café und berichtete ihnen was in dieser Nacht vorfiel. „Es ist schlimmer als ich dachte. Gestern Abend konnte ich sie kaum beruhigen während sie mir alles erzählte und dann schlief sie vor Erschöpfung ein. Mitten im Schlaf schrie sie laut auf. Ich dachte mein Herz bleibt stehen. Dann rief sie seinen Namen. Als sie das tat, krümmte sie sich zusammen, als ob sie Höllenqualen zu leiden hätte.“ Alle sahen bedrückt auf den Tisch. „Ich glaube das tut sie auch.“ stellte die schwarzhaarige Miko fest.

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Die nächsten Tage zogen gnadenlos langsam an der Blondine mit den zwei Zöpfen vorbei. Sie folgte ihrem Trott weiterhin und schloss die Welt um sich aus.Das sollte es also sein, die Zukunft. Wie satt sie das alles hatte. Jeder meinte, ihr ihr Leben vorschreiben zu müssen. Konnte man doch seine Zukunft gestalten wie er es für richtig hielt, nur sie nicht?!
 

Auf einem anderen Planeten quälten jemanden eben solche Gedanken. Das konnte er nicht tun, konnte sich nicht in ihr vorherbestimmtes Leben drängen, das hätte alles geändert. Er hoffte schnellstmöglich einschlafen zu können, sodass er ihr erklären konnte. Und so kam es. „Schätzchen nun begreife endlich dass es nicht möglich ist!“ „Seiya hör auf, ich will dich, dich an meiner Seite. Zusammen schaffen wir alles.“ Ihr Flehen war für ihn beinah unerträglich. „Ich will es aber nicht. Ich will dich nicht mehr!“ So schwer es ihm fiel, diese Worte auszusprechen, wusste er, dass es die einzige Möglichkeit war, dachte er zumindest. „Nein!“ sagte die Blondine. „Das sagst du nur so, das glaube ich dir nicht.“ Die Tränen rannen der Blondine nur so über das Gesicht. Unfähig noch irgendetwas zu sagen, sank sie auf die Knie. „Das sagst du nur um mir weh zu tun. Ich liebe dich trotzdem.“ brachte sie nur noch schluchzend heraus. Er schreckte aus dem Traum hoch. Was hätte er tun sollen? Sie fehlte ihm, aber er konnte doch nicht ihr Leben kaputt machen. Er setzte sich hin und ließ seinen Gefühlen freien Lauf. Nach kürzester Zeit war sein Shirt tränennass. Sie durften sich nicht sehen, nicht einmal mehr im Traum, es musste aufhören. Es war das beste für sie.
 

Die Zeit heilt alle Wunden. Doch das tat sie nicht, zwei Herzen bluteten weiterhin, obwohl schon einiges an Zeit vergangen war. Die Aufbauarbeiten auf Kinmoku waren mittlerweile abgeschlossen, das Königreich erstrahlte in neuem Glanz. Es war wunderschön, am Tag wie bei Nacht. Doch in dieser Nacht zerriss ein Brüllen die friedliche Stille. „Aaaahh nein! Scheiße man!“ Seine Träume waren konfus. Alles drehte sich weiterhin um sie, er sah Bilder an sich vorbei ziehen. Ihre gemeinsamen Erinnerungen, spürte noch immer jede Berührung, konnte ihren Duft riechen, alles schien so nah und trotzdem so weit weg. Das durfte nicht wahr sein, es war zwar ein wenig erträglicher, als die Träume nachließen die so real wirkten, jedoch begann so etwas und das machte es wahrlich nicht besser. „Herr Gott was soll ich denn noch machen?“ Vor Wut schmetterte er sein Kissen durch das Zimmer.
 

Vor der Tür lauschten zwei besorgte Brüder. „Was können wir denn mit ihm nur tun? Es wird immer schlimmer, jede verdammte Nacht läuft das ab. Wir können ihn auch gleich einliefern lassen, wenn das weiterhin so geht.“ sprach ein junger silberhaariger, junger Mann und ging dann zurück in die Küche. Einige Zeit später, folgte, der von Träumen Geplagte. „Guten Morgen, du bist schon wach?“ „Konnte nicht mehr schlafen.“ raunte Seiya seinem ältesten Bruder zu und nippte an seiner Kaffeetasse die er hingestellt bekam. Der Schwarzhaarige sah nicht gut aus. Dunkle Ringe waren unter seinen Augen zu erkennen. Die Haare nicht richtig zu einem Zopf gebunden, einzelne Strähnen hingen heraus. Von seinen einst funkelnden, saphirblauen Augen, war jeglicher Glanz verschwunden. „Alter, jetzt ist aber langsam mal gut. Jede Nacht schreist du wie ein Bekloppter, du siehst wie ein Zombie aus, bist nicht mehr ansprechbar, für nichts mehr zu gebrauchen. Die Prinzessin macht sich große Sorgen.“ Müde zuckte der Angesprochene mit den Schultern und widmete sich dann wieder seinem Kaffee. „Vergiss sie endlich, sie hat sich entschieden, gegen dich. Wie kannst du nur so dumm sein? Du warst ihr nicht gut genug. Sieh es endlich ein! Du kannst hier jede haben, aber nein, die Göre muss es sein!“ schrie ihn sein kleiner Bruder zornig an. „Yaten!“ meldete sich jemand zu Wort. „Ja was denn Taiki? Es ist doch so. Siehst du nicht was sie mit ihm macht? Noch Monate, fast ein Jahr später? Das ist doch nicht mehr normal.“ schüttelte der Silberhaarige seinen Kopf. „Du hast keine Ahnung! Ich will keine andere, du weißt nicht im Geringsten was sie mir bedeutet, und ja sie hat sich gegen mich entschieden, das habe ich nicht vergessen, doch das ändert nichts an meinen Gefühlen für sie! Und nenn´ sie gefälligst nicht „Göre“, ansonsten zeige ich dir wo der Hammer hängt!“ Wutentbrannt lief er aus dem Zimmer, hinaus in den Garten.

Rose petals will fall

„Seiya, die Prinzessin wünscht uns zu sprechen.“ rief Taiki seinen jüngeren Bruder. Somit ging er zurück in Richtung Thronsaal. Sie traten in ihrer eigentlichen Gestalt - als Kriegerinnen - vor ihre Prinzessin. „Ihr wolltet uns sprechen?“ sagte die größte. „Schön euch zu sehen meine Freunde, ja das möchte ich in der Tat. Es erschreckt mich zu sehen wie miserabel es euch geht.“ Unwillkürlich blickte sie sofort zu Fighter. „Ihr habt uns sehr geholfen das Königreich aufzubauen, um es in neuem Glanz erstrahlen zu lassen. Doch nun möchte ich euch von euren Pflichten entlassen. Ihr sollt glücklich werden und das werdet ihr hier nicht mehr.“ „Aber Prinzessin…“ „Healer, lass mich zu Ende sprechen.“ „Natürlich, Verzeiht.“ „Ihr alle habt auf der Erde etwas zurück gelassen, was euch fehlt und hier nicht zu finden ist. Ich kann dem nicht weiter zusehen und entlasse euch hiermit aus meiner Leibgarde. Reist zurück auf die Erde und findet euer Glück.“ sprach sie im sanftmütigen Ton. Alle drei sahen verwundert in die roten, gütigen Augen ihrer Prinzessin und konnten nicht fassen, was sie da zu hören bekamen. Zum ersten Mal seit Monaten, sah man ein Funken Hoffnung in saphirblauen Augen. „Ist das Euer Ernst? fragte Healer nur noch einmal zur Sicherheit. „Ich meine es so, wie ich es gesagt habe.“ Die Kriegerinnen bedankten sich mit einem demütigen Kniefall bei der Thronfolgerin.
 

Im gleichen Moment betrat Sailor Pluto den Palast, gefolgt von Sailor Uranus, Sailor Neptun und Sailor Saturn. „Was wollt ihr denn hier?“ fragte die Grünäugige die vier Kriegerinnen empört. „Healer!“ ertönte die sanfte Stimme der Rothaarigen, die sich dann den Besuchern widmete. „Ich freue mich euch zu sehen. Was verschafft mir die Ehre?“ „Prinzessin, wir sollten uns zusammen setzen und alles in Ruhe besprechen.“ bat Sailor Pluto. „Natürlich, folgt mir bitte.“ So folgten ihr die sieben Kriegerinnen zweier Sonnensysteme. Als alle in dem Raum ankamen, begann die Wächterin vom Tor zu Raum und Zeit, die Situation zu erklären. „Prinzessin Kakyuu, die Zukunft hat sich drastisch verändert. Das Königspaar von Crystal Tokio wird es nicht mehr geben. Die Prinzessin hat beschlossen einen anderen Weg zu gehen. Sie hat ihr Herz jemand anderen geschenkt und sich vom Prinzen getrennt.“ Alle Blicke wanderten in Richtung der Schwarzhaarigen. Die Augen von Sailor Uranus wurden zu kleinen Schlitzen und man konnte das gefährliche Blitzen in ihren Iriden deutlich sehen, die sie der Frau mit den saphirblauen Augen zuwarf. „Prinzessin Serenity hat sich aufgegeben, wir alle spüren deutlich die Veränderung. Der Mond verliert sein Licht. Wenn nicht bald etwas geschieht, dann ist die Zukunft ungewiss.“ Sailor Neptun ergriff das Wort und wendete sich an die Starlights. „Wir möchten euch bitten, uns zur Erde zu folgen.“ Doch statt deren Antwort, folgte zuerst eine andere. „Gibt es wirklich keine andere Lösung?“ fragte die Kriegerin des Windes hörbar genervt. „Uranus, hier geht es um das Wohl unserer Prinzessin und nicht um die persönlichen Differenzen.“ mahnte Saturn. „Da ich meine treuen Freunde, vor eurem Erscheinen, vom Dienst der Leibgarde entbunden habe, dürfte dem jetzt nichts mehr im Wege stehen.“ sagte die Prinzessin des Planeten Kinmoku und sah alle mit ihrem warmen Blick an.
 

Ein paar Tage zuvor auf der Erde.

Sie saß bei ihrem Freund in der Wohnung, rutschte auf der Couch hin und her, bevor sie zu sprechen begann. „Also ich weiß nicht wie ich es dir erklären soll.“ Das Mädchen mit den Zöpfen druckste herum. „Bunny nun rück schon raus mit der Sprache.“ bat Mamoru. „Nun, es ist so. Ich habe lange darüber nach gedacht und ich denke es ist besser, wenn wir uns trennen.“ Sichtlich schwer, fielen ihr diese Worte über die Lippen zu kommen und ihre Hände zitterten. „Es ist wegen ihm, hab ich Recht?“ Mit großen Augen sah sie ihrem Gegenüber in die Augen. „Bunny, ich habe schon seit längerer Zeit gespürt dass du nicht mehr so empfindest wie ich, ich habe nur gewartet bis du es mir ehrlich sagen konntest.“ Dennoch klang er sehr deprimiert. „Seit wann?“ fragte die Blondine. „Ich es bemerkt habe? So richtig klar wurde es mir, seit deine Träume angefangen haben. Ich wusste erst nicht wie ich diese deuten sollte, doch als du dann jede Nacht geweint hast, wenn du mal bei mir warst und seinen Namen ein paar Mal leise sagtest, war mir alles klar.“ antwortete der große Schwarzhaarige. „Warum hast du nicht schon eher was gesagt?“ fragte sie entsetzt. „Ich liebe dich, aber ich wusste dass dieser Tag irgendwann kommt. Du warst nicht mehr die Gleiche. Ich schob es erst darauf, weil wir uns so lange nicht sehen konnten, aber es war nie wieder wie vorher. Und doch wollte ich diese Zeit mit dir genießen die mir noch blieb. Nimm mir nicht übel das ich nichts gesagt habe aber…“ Er wurde von der ihr unterbrochen. „Habe ich das richtig verstanden dass ich DIR das nicht übel nehmen soll? Ich sitze hier und trenne mich von dir, weil ich Gefühle für einen anderen Mann habe und ICH soll dir nichts übel nehmen?“ Dann sagte der schwarzhaarige Mann etwas, dass ihr die Tränen in die Augen schießen ließ. „Wie ich sagte, liebe ich dich von ganzem Herzen und ich möchte nur eins. Ich möchte dass du glücklich bist und wenn ich dich nicht glücklich machen kann...“ schluckte er. „…dann soll es eben jemand anderes sein.“ Man sah ihm deutlich an, das es ihm das Herz brach. „M-Mamoru, ich weiß nicht was ich dazu sagen soll. Ich danke dir und du wirst auch immer ein Teil von meinem Herzen sein. Du bist ein wundervoller Mensch und eines Tages wirst du eine Frau finden, die dich wirklich glücklich macht und die deine Liebe wirklich verdient.“ Sie legte ganz sanft ihre Hand auf seine Wange, worauf er die Augen schloss und seufzte. „Lass mir Zeit und irgendwann können wir auch wieder ganz normal eine Freundschaft pflegen, das hoffe ich zumindest. Aber bis dahin wird eine gewisse Zeit vergehen müssen. Wir werden spüren wenn es soweit ist.“ lächelte er seine große Liebe an. „Ich danke dir für dein Verständnis und werde dir die Zeit lassen die du brauchst.“ „Bunny ich würde dich bitten jetzt zu gehen.“ Gemeinsam gingen sie daraufhin zur Tür und verabschiedeten sich. Sie fiel ihm in die Arme, er sog ihren Duft noch einmal tief ein, genoss die Wärme die von ihr ausging, streichelte ihr noch einmal über ihre zarten Wangen, sah ihr in die Augen und ließ sie gehen. Als die Tür geschlossen war, verloren die roten Rosen, die in der Wohnung standen, ihre Blätter. Auf dem Balkon sah er ihr nach mit einer Träne in seinem Auge, die angesichts des Sonnenuntergangs glitzerte, als sie zu Boden fiel. Die Blondine mit den Zöpfen lief noch eine gefühlte Ewigkeit durch den Park um ihre Gefühle ordnen zu können. Plötzlich spürte sie einen Stich in ihrem Herzen. Sie schrieb es dem Gespräch mit Mamoru zu.
 

Im Tempel saßen vier junge Frauen, die sich den Kopf zermarterten wie es ihrer Freundin ginge und ob die Trennung nicht allzu schwer verlaufen ist, denn sie hatte versprochen dieses Gespräch bald zu führen, um Klarheit zu schaffen. Seitdem sie das sagte, hatte sie sich nicht mehr gemeldet. Plötzlich erschienen auf dem Tempelplatz drei Lichtstrahlen. Die Mädchen blickten sich irrtiert an. Um nachzusehen was da vor sich ging, standen alle langsam auf und traten vorsichtig nach draußen.

Was sie da sahen, verschlug ihnen die Sprache. Alle starrten sich an, keiner wusste etwas zu sagen, bis sich der jüngste der Brüder zu Wort meldete: „Wie ich sehe, seit ihr ja sehr erfreut uns zu sehen.“ Er grinste die Mädchen schelmisch an. „Yaten!“ Mit freudigem Aufschrei rannte die Blondine mit der roten Schleife im Haar zu dem Silberhaarigen und schmiss sich ihm in die Arme. Durch diesen Enthusiasmus landeten beide auf den Boden. „Aua Minako! War das jetzt wirklich nötig? Da mach ich mir den weiten Weg und als Dank willst du mich gleich ins Krankenhaus verfrachten?“ Das Mädchen errötete, sprang sofort von ihm runter und entschuldigte sich mehrmals. „Ich habe mich nur so gefreut dich wiederzusehen.“ flüsterte sie verlegen und senkte beschämt ihren Blick gen Boden. „Ach und über uns freust du dich nicht so sehr?“ grinste der Schwarzhaarige. Ami bekam einen roten Kopf, als Taiki auf sie zu ging um sie zu begrüßen. Sie blickte nach unten und bekam nur ein zartes: „Hallo Taiki.“ raus. Dieser musste etwas in sich hinein grinsen und nahm sie in die Arme.
 

Gemeinsam gingen sie in den Tempel und sprachen noch über die Geschehnisse der letzten Zeit. Einer von ihnen wirkte sehr unruhig. „Seiya.“ sagte Rei. „Ihr kommt genau zur richtigen Zeit.“ Er sah sie fragend an. „Bunny ging es in letzter Zeit immer schlechter. Es sah aus, als wenn sie sich selbst aufgegeben hätte. Sie war traurig, beinah depressiv, völlig in sich gekehrt, wie ein Häufchen Elend. Wir wussten schon nicht mehr, was wir machen sollten.“ Nun hörten alle gespannt zu. „Hat sie die Trennung so sehr mitgenommen? Setsuna sagte uns. dass sie sich vom Erdenprinzen getrennt hat.“ schaute er sie besorgt an. Rei baute sich auf, ballte ihre Fäuste und fuhr ihn an: „Seiya Kou, bist du so bescheuert oder tust du nur so?“ Etwas eingeschüchtert zog er seinen Kopf ein wenig ein, worüber seine Freunde breit grinsen mussten. Nachdem sich Rei wieder beruhigt hatte, setzte sie sich vor ihn und sah ihn mit einem mitfühlendem und sanften Blick an. „Seiya, du hast ihr so sehr gefehlt und ihre Beziehung zu Mamoru hat sie beendet, weil sie dich so sehr vermisste, ständig an dich dachte und nichts anderes mehr im Sinn hatte. Gesagt hatte sie es uns nie so direkt, aber irgendwann war es mehr als deutlich. Sie träumte von dir, jede Nacht. Zumindest erzählte uns das Minako so.“ Diese nickte bestätigend. Die saphirblauen Augen wurden immer größer. „Wo ist sie?“ fragte Seiya mit einer Ungeduld, die alle anderen lächeln ließ. „Das wissen wir nicht. Aber mach dir keine Sorgen, du wirst sie bald sehen und ich weiß auch schon wie!“ sagte die Göttin der Liebe mit einem breiten Grinsen im Gesicht, was so viel hieß, dass sie bereits einen Plan ausheckte.
 

Ein Piepen ließ Bunny hoch schrecken und sofort kramte sie ihr Handy aus der Tasche. „Wo bist du?“ stand in der SMS. „Ich bin im Park.“ war ihre Antwort und nicht mal eine Minute später kam eine weitere Nachricht. „Wir haben uns schon Sorgen gemacht. Du hast dich nicht gemeldet. Sag Bescheid wenn du uns brauchst.“ Nachdem sie dies gelesen hatte, klappte sie ihr Handy zu und steckte es wieder in die Tasche. Sie brauchte in dem Moment nur einen, dennoch konnte sie ihn nie mehr wieder sehen. Sie allein war Schuld, hatte die falsche Entscheidung getroffen und nun war es zu spät. Sie legte ihr Gesicht in die Hände und saß eine Weile grübelnd auf der Bank. Dann brach es aus ihr heraus: „DU HAST VERSPROCHEN IMMER FÜR MICH DA ZU SEIN!“ schrie sie verzweifelt mit Tränen in den Augen in den Abendhimmel. Darauf ertönte eine nur allzu bekannte Stimme: „Ich habe dieses Versprechen nie vergessen!“

Under the spell of magic

http://www.youtube.com/watch?v=5pqMuGIu0Yc
 

Hatte sie sich das nur eingebildet? Ja, sie war sich sicher. Aber sie hatte doch ganz deutlich seine Stimme gehört. Diese wunderschöne, unglaublich sanfte, die wie eine Melodie erklang, die niemals enden sollte. Oder nicht? Wurde sie schon verrückt? Sie sah sich um. Nur die Laternen beleuchteten den Platz ein wenig. Sie entdeckte einen Mann, der an einer Mauer gelehnt stand. Sie sah einen Ohrring, in Form einer Mondsichel glitzern. Lange Haare, welche zu einem Zopf gebunden waren, wehten sacht im Wind. Sie ging ein Stück voran, aber ihre Beine waren zittrig sodass sie stehen bleiben musste. Noch immer ungläubig, blickte sie in die Richtung, in der dieser Mann stand. Nun bewegte auch er sich auf sie zu. Alles schien in Zeitlupe. Ihre Blicke konnten sie nicht voneinander lösen, auch nicht, während unentwegt Tränen aus ihren Augen rannen. Wie hätte sie gekonnt, wenn es genau das war, was ihr so sehr fehlte? Dieses Strahlen, dieses Licht, dieser Glanz in seinen Iriden. Die Beine der Blondine gaben nach und sie sackte zu Boden, fiel auf die Knie. Sie erhob ihre Arme, streckte sie zu ihm aus, wollte ihn greifen. War er wirklich da? „Seiya?“ flüsterte sie weinerlich, doch er verstand sie nur allzu deutlich. Ihre traurige Hilflosigkeit und die so offensichtliche Sehnsucht nach ihm, ermöglichten kein Halten mehr. Umgehend lief er zu ihr und zog sie hoch. Er schlang seine Arme um ihre Taille und hielt sie fest. So, als wolle er sie nie wieder loslassen. Sie schmiss ihre Arme um seinen Hals und stieß einen lauten Schluchzer der Erleichterung aus, als sie wirklich realisierte, wer sie da hielt, wessen Duft sie nach langer Zeit vernahm, den sie doch nie vergessen hatte. Welch Haut sie berührte, dessen Wärme ihr kaltes Herz erfüllte und die Schmerzen der Leere linderten. Laut und bitterlich gab sie sich ihren Gefühlen hin.

Glitzernde Tropen, welche ihm über die Wangen rannen, vereinten sich mit ihren, die an seinem Hals entlang liefen, da sie ihr Gesicht in die Beuge gelegt hatte. Beiden kam es wie ein Traum vor. Nach so ewig langer Zeit, lagen sie sich in den Armen. Minuten vergingen in denen nichts geschah, gefangen von der Magie dieses Momentes. Sie sahen sich an und drohten in den Augen des anderen zu versinken. Urplötzlich jedoch, loderte in Bunny´s Seelenspiegeln der Zorn auf, ihr durchdringender Blick, bohrte sich in seine Seele. Dieser Moment verunsicherte Seiya, die Reaktion die daraus folgte, ließ alle zusammenschrecken. Sie begann wie wild auf seine Brust einzuschlagen und schrie ihn an: „Warum erst jetzt? Ich habe dich so dringend gebraucht! Wieso? Sag mir verdammt nochmal wieso!“ Er ließ sie gewähren, sie sollte ihre Wut auslassen. Die Schläge taten ihm nicht weh, lediglich ihre Verzweiflung schmerzte ihn. Wie muss sie doch gelitten haben, so kannte er sie gar nicht. Dieser Gefühlsausbruch schockte ihn zutiefst. Er gab sich die Schuld daran. Langsam wurde ihre Stimme schwächer, bis nur noch ein Wispern über ihre Lippen kam: „Seiya, lass mich nicht wieder allein.“ Er sah in die flehenden Augen des Mädchens und war sich noch nie so sicher, wie in diesem Augenblick. Vor Erschöpfung ließ sich in seine Arme sinken. Sanft strich er ihr die Perlen von den Wangen. „Engel weinen nicht, Schätzchen.“ Nach so langer Zeit erklang es wieder. Nur Gott wusste wie sehr sie dieses Wort vermisste, deshalb legte sich ein Lächeln auf ihre tränenbenetzten Lippen. „Bitte versprich mir, verlass mich nie wieder.“ „Nie wieder!“ antwortete er ihr wispernd, legte seine Hand auf ihren Hinterkopf und drückte diesen sanft gegen seine Brust, sodass sie den kräftigen Schlägen seines Herzens lauschen konnte, welche sie immer mehr beruhigten.
 

Berührt von dem Wiedersehen, für das die zwei so leiden mussten, hörte man hinter den Büschen nur leises Schniefen, denn ihre Freundinnen, die sich dort versteckt hielten, hatten mit den Tränen zu kämpfen. Nun traten sie hervor und waren mit sich und der Welt zufrieden. „Na wie hab ich das gemacht?“ fragte Minako mit einem frechen Grinsen auf den Lippen. Als nun Bunny die anderen zwei Brüder zu Gesicht bekam, sprang sie diesen jauchzend in die Arme. „Ich bin so froh dass ihr hier seid.“ Taiki stimmte ihr zu. „Wir sind auch sehr froh wieder hier zu sein, wir haben euch auch vermisst.“ Dabei konnte er es sich nicht verkneifen, einen schüchternen Blick zu Ami zu werfen. In dem Moment, als sie dies registrierte, drehte sie ganz schnell den Kopf herum, damit er die Röte um ihre Nase nicht sehen konnte. Der große Brünette schmunzelte. Erwartungsvoll sah die Blonde mit den zwei Zöpfen, zu dem jungen Mann mit den smaragdgrünen Augen. Kurze Stille. „Ja ja okay, ich hab euch auch vermisst. Das wolltet ihr doch jetzt hören, oder nicht? Und könnten wir jetzt endlich mal unseren Bedürfnissen folgen? Diese Gefühlsduselei war eindeutig zu viel für mich.“ Arrogant – so wie es für ihn typisch war - strich er sich die verirrten Haarsträhnen aus dem Gesicht. Jeder wusste, dass er es auch so gemeint hatte, dass er hier so viel vermisste und auch jemand ganz Bestimmten. Nur war er einfach nicht der Typ dazu, um das, so mir nichts dir nichts, zugeben zu können. „Ach Yaten, immer noch die gleiche mürrische, genervte Diva wie früher.“ Bunny umarmte ihn fröhlich, was ihm nicht ganz geheuer war, dennoch musste er ein wenig schmunzeln.
 

„Ich denke, wir sollten zu mir gehen und dort etwas essen, meine Eltern sind auf langer Geschäftsreise, somit haben wir das Haus für uns.“ verkündete die Blondine mit der Schleife im Haar. Kurze Zeit später saßen alle bei Minako. Es wurde gegessen, sich unterhalten und gelacht. Außer Bunny und Seiya. Die beiden waren in ihrer Welt. Sie saß auf seinem Schoß, hatte ihren Kopf in seine Halsbeuge gelegt, döste vor sich her und hielt einfach nur seine Hand fest. An diesem Abend war die Umwelt der beiden, für sie nicht mehr im Geringsten interessant. Zu später Stunde, bevor sie noch gänzlich einschlief, machten sich die zwei auf den Weg zu Bunny´s Haus.
 

„Ich bin so froh dass sich alles zum Guten gewendet hat. Ihr hättet ihn sehen sollen als wir noch auf Kinmoku waren.“ „Taiki glaub mir, mit Bunny war auch nichts mehr anzufangen, man hätte meinen können dass ihre Seele ganz woanders war.“ sagte Rei. „Ich bin mir ziemlich sicher dass es so war, die Seele des Einen war bei dem Anderen im Herzen.“ sprach der Grünäugige etwas abwesend vor sich her. Die erstaunten Blicke richteten sich auf ihn und als er das bemerkte, räusperte er sich kurz und fuhr dann seine Freunde an. „Was denn? Ist es so ein Wunder dass auch ich mal so etwas sage?“ „Ja!“ kam es kichernd im Chor. Yaten verdrehte nur genervt die Augen.
 

„Schätzchen wir sind da.“ Noch immer gefangen in seinem Bann, war erst keine Reaktion an Bunny auszumachen. „Was?“ Der Schwarzhaarige musste schmunzeln. „Ich sagte, wir sind da.“ „Oh ja, bleibst du bei mir?“ flüsterte sie verträumt. „So gern wie ich dir den Wunsch erfüllen würde, aber ich halte das für keine gute Idee. Wenn dein Vater mitbekommt, dass sich ein fremder Mann in deinem Zimmer befindet, ist mein Leben auf der Erde schneller vorbei als es geplant war.“ Bunny grinste breit. „Ja stimmt, keine gute Idee. Ich sollte dann wohl gehen.“ Beide standen sich vorerst reglos gegenüber, bis er sich langsam zu ihr herab beugte. Nur noch wenige Zentimeter waren ihre Gesichter voneinander entfernt, die Spannung war zum Greifen. Doch dann zog sie ihren Kopf zurück, setzte ihm einen Kuss auf die Wange und säuselte zuckersüß, mit einem schelmischen Grinsen auf den Lippen: „Gute Nacht Seiya.“ Zurück blieb ein verdatterter junger Mann, der seine Arme vor Empörung hob und seiner Traumfrau hinterher blickte, welche leichtfüßig in ihr Haus ging. Der schwarzhaarige Mann drehte sich um, verschränkte seine Finger hinter seinem Nacken und ging nur langsam seines Weges. Daher konnte er noch den Freuden-Quietscher der Blondine in ihrem Haus hören. Mit seinem typischen schiefen Grinsen ging er zurück zu seinen Brüdern.
 

„Bunny was quietscht du denn so, ist irgendwas passiert?“ fragte Ikuko erschrocken. „Entschuldige Mama.“ Sie fiel ihrer Mutter um den Hals und hüpfte dann die Treppe hinauf in ihr Zimmer. „Gute Nacht Mama.“ rief sie noch nach unten, bevor die Tür ins Schloss fiel. Eigentlich war sie viel zu aufgedreht um schlafen zu können, aber als sie sich auf das Bett geschmissen hatte und mit ihren Gedanken bei Seiya war – wo sonst? - übermannte sie augenblicklich die Müdigkeit und blieb gleich so im Bett liegen. Umziehen hielt sie nicht mehr für nötig, außerdem konnte sie so besser schlafen, denn an ihren Sachen haftete noch immer sein Duft.

Power of emotions

Die folgenden zwei Wochen verbrachten sie bei Minako, bis die drei jungen Männer selbst eine Behausung hatten, die ihnen zusagte.
 

„Yaten! Frühstück.“ rief die Blondine mit der Schleife im Haar, durch das große Haus. „Minako, mach das lieber nicht, Yaten ist ein unausstehlicher Morgenmuffel.“ sagte Taiki, der die Küche betrat, sich seine Lesebrille auf der Nase zurecht schob, die Zeitung schnappte und sich dieser widmete. „Das hab ich gehört.“ rief der jüngste der Brüder. „Guten Morgen, habt ihr zwei denn gut geschlafen?“ fragte Minako ihre Freundin, die just dem großen brünetten Mann folgte, sich ebenso setzte und sich einen Teil der Zeitung von ihm geben ließ. „Ja sehr gut, danke.“ gab sie zur Antwort und nickte, als die Blondine eine Tasse hochhielt, als schweigende Frage, ob sie denn einen Kaffee möchte. Die Blauhaarige wandte sich an den Mann neben ihr und flüsterte: „Liebling, möchtest du auch Kaffee?“ Doch selbst das Flüstern war zu laut, nichts entging dem geschärften Hörsinn der Hellblonden. Genau dieser klappte in dem Moment der Mund auf. Sie ging zu dem Tisch an dem die beiden saßen, stemmte ihre Arme darauf und sah den beiden eindringlich in die Augen, zwischen denen sie hin und her switchte, während eben diese beiden verunsichert über ihre jeweilige Lesebrille lugten. Minako holte tief Luft und legte los: „L-Liebling? LIEBLING? Nicht euer Ernst? Wann? Warum? Wo? Wie?“ Das Pärchen errötete in diesem Augenblick und Ami schellte sich selbst, warum sie ihren Mund nicht halten hätte können. „Na ja weißt du...“ begann sie. Doch schon wurde sie von der Blondine unterbrochen. „Moment.“ Sie sprang auf, holte die Tassen aus dem Schrank, füllte diese mit heißem Kaffee, stellte den beiden jeweils eine hin und nahm von ihrem eigenen, einen kräftigen Schluck. „Also, schieß los!“ Die himmelblauen Augen waren voll von Neugier. Und so blieb Ami nichts anderes übrig, als Rede und Antwort zu stehen. Taiki hingegen, steckte die Nase lieber noch tiefer in die Zeitung und hielt sich aus den Erzählungen raus.

„Zu deiner ersten Frage: Ja, das ist unser Ernst. Wann, es beschränkt sich auf den Zeitraum seitdem die drei wieder da sind. Warum, das kannst wohl du, als Kriegerin der Liebe, am besten beantworten. Wo? Auf der Erde. Und wie, na ja...“
 

Flashback
 

Wenige Tage nach der Rückkehr der Starlights.

An einem ruhigen Abend, als alle schon in ihren Betten lagen, kam Taiki noch einmal in die Küche um sich einen Tee zu machen. Der Schlaf wollte ihn einfach nicht einholen. Auf der Couch im Wohnzimmer, sah er einen blauen Haarschopf und eine kleine Tischlampe, die noch ein wenig Licht in den Raum warf. Er ging herüber und erblickte Ami mit einem Buch in der Hand, auf dem Sofa liegen. Ein wenig musste er schmunzeln. „Kannst du auch nicht schlafen?“ Die blauhaarige Schönheit schreckte hoch und verlor fast ihr Buch aus den Händen. „Oh Gott hast du mich erschreckt.“ „Habe ich bemerkt.“ kicherte er. „Möchtest du auch noch einen Tee?“ Sie nickte zögerlich. „Gerne.“
 

Als dieser aufgebrüht war, brachte er die zwei Tassen mit hinüber und stellte sie auf den Tisch. Peinliches Schweigen folgte, denn keiner wusste was er sagen sollte. Sie starrten beide auf ihre Tasse und beobachteten den Dampf von dem Getränk, der in kleinen Schwaden empor stieg. Nach einer gefühlten Ewigkeit brach der Brünette die Stille: „Was liest du da?“ Ohne eine Antwort abzuwarten, griff er nach dem Buch. „Die menschliche Körpersprache – Wie Sie Zeichen des Körpers deuten können!- Warum liest du das? Hältst du nichts mehr von einer zivilisierten Konversation?“ Er grinste breit, im Gegensatz zu ihr. Sie wurde rot und eigentlich wäre eine Lampe nicht mehr von Nöten gewesen, so sehr wie ihr Kopf glühte. Er lächelte. „Wenn du etwas wissen willst, kannst du mich auch fragen.“ Lachte er sie jetzt auch noch aus? Wie kam er darauf dass sie ihn meinte? Das war mehr als peinlich für sie. Von der Scham überflutet stand sie auf und wollte schnellstmöglich aus dem Zimmer gehen, als sie eine Hand festhielt. „Warum willst du weg? Hab ich was Falsches gesagt? Wenn, dann tut es mir leid.“ sah er sie bedrückt an. Sie traute sich nicht ihn anzusehen, doch er entdeckte, wie sich ein salziger Tropfen aus ihrem Auge stahl. „Ami, warum weinst du?“ Er war verunsichert, weil er nicht wusste was in ihr vorging. Sie antworte ihm nicht, aber er zog sie zurück auf die Couch neben sich. Nun sah sie ihm in die Augen und er erkannte die Scheu darin. Er brauchte kein Buch, ihre Augen sagten ihm alles. Er ließ seine Hand an ihrer, streichelte ihr beruhigend mit dem Daumen über ihren Handrücken.
 

„Taiki sag, warum seid ihr zurück gekommen?! fragte sie etwas ängstlich. Sollte er sich wirklich trauen, ihr seine Gefühle offen zu legen? Was wäre, wenn sie ihn zurück weisen würde? Plötzlich fielen ihm die Worte von Prinzessin Kakyuu wieder ein. Er hatte etwas auf der Erde zurückgelassen und würde in seiner Heimat nicht mehr glücklich werden. Sie hatte Recht, das war er dort wirklich nicht mehr, aber nun war er es. Also was konnte der Grund sein? Ihm war völlig klar, dass sie es war. Er holte tief Luft, schloss noch einmal die Augen und sah sie dann an. Eine dezente Röte legte sich auf seine Wangen. „Hör zu, in allererster Linie sind wir wegen Seiya gekommen, du hast gesehen wie schlecht es ihm ging. Des weiteren…na ja…also ich…es fällt mir wirklich nicht leicht dir das zu sagen, also bitte lach mich nicht aus.“ Sie schüttelte den Kopf „Niemals.“ hauchte sie ihm entgegen. „Ich habe dich vermisst, und das wirklich sehr. Ich habe gewisse Empfindungen für dich und das, seitdem wir damals hier waren. Aber zu dem Zeitpunkt, hätten wir keine Zukunft gehabt und ich konnte eben diese Gefühle auch noch nicht wirklich einordnen. Das ist alles so anders. Ich habe noch nie so etwas gefühlt. Ich hoffe, ich habe mich jetzt nicht lächerlich gemacht.“ Etwas unangenehm war ihm das, dennoch fühlte er sich so viel besser, erleichtert. „Nein, nicht lächerlich. Wunderschön.“ Ein Lächeln zeigte sich auf ihren Lippen. Mit Tränen in den Augen, gerührt von seinen Worten, blickte sie ihn an. „Ich bin dir dankbar, dass du ehrlich zu mir warst, aber…“ Aber? Wieso denn jetzt aber? Hätte er es doch nicht sagen sollen? Er kam sich ziemlich bescheuert vor. Sie hatte ihn also doch zurück gewiesen. Diese Gedanken deprimierten ihn. Sie bekam mit, wie er auf einmal verkrampfte. Er entzog ihr seine Hand, welche sie jedoch ergriff. „…aber für mich ist das auch völlig neu, ich kenne mich da nicht aus und bin ebenso verwirrt, aber ich fühle Zuneigung für dich und als du nicht da warst, hat mir ein entscheidender Teil gefehlt und das warst du. Ich kann leider in keinem Buch nach lesen, wie es weiter geht. Ich hatte noch nie einen Freund.“ Freund? Herr je, hatte sie `Freund´ gesagt? Sie schlug sich vor Entsetzen die Hand vor den Mund. Sie hatten sich doch gerade erst gestanden, dass Gefühle vorhanden waren und dann sprach sie schon von Freund. Taiki amüsierte sich ein wenig über ihre Reaktion, nahm dann aber ihr Kinn zwischen seine Finger und drehte ihren Kopf zu sich. „Ich hatte auch noch nie eine Freundin, also keine Panik. Aber wenn du möchtest, mit mir… also dann…“ Er fing an zu stottern. Nun war sie es, die ein wenig grinsen musste. „Lass es uns einfach langsam angehen okay?“ Taiki beantwortete ihre Frage mit einem Nicken. Sie wollte also auch? Sie wollte auch! Zaghaft näherten sich ihre Gesichter. Beiden sprang fast das Herz aus der Brust. Ihren süßen Duft konnte er immer deutlicher wahrnehmen und sein Puls raste wahnsinnig, ihr erging es nicht anders. Dann trafen sich ihre Lippen zu dem ersten Kuss. Dieser war so zärtlich und sanft.
 

Flashback Ende
 

Gerade die zwei, die sonst so schüchtern waren und nie offen über das redeten was in ihnen vorging, hatten ihre Empfindungen für den anderen mitgeteilt und sich endlich gefunden.

Let´s go shopping – ready for living

„Was ist denn das für ein Lärm am frühen Morgen? Minako hast du dich nicht einmal im Griff?“ fragte der Silberhaarige mürrisch die Blondine. „Na entschuldige mal, meine Freundin hat ihre Liebe gefunden und da soll ich ruhig bleiben?“ zischte sie den jüngsten der Brüder an, der darauf grenzdebil, seinen großen Bruder angrinste. „Ach so ist das? Da ziehst du Seiya ziemlich schnell hinterher, Taiki?!“ „Also sind ja schon mal zwei von drei Brüdern vergeben. Und was ist mit dir, Yaten?“ fragte die schöne Blauhaarige beiläufig. „Hör mir bloß damit auf, ich brauche jetzt kein nervendes Weib an meiner Seite! Ich habe mein eigenes Leben um das ich mich kümmern muss, da brauch ich keine, die mir ständig dazwischen funkt. Allein lebe ich ruhiger.“ Als er diesen Satz zu Ende sprach, sah man in Minako´s Augen Enttäuschung. „Vielleicht solltest du erst mal deine Gefühlswelt in Ordnung bringen, du Gefühlskühlschrank!“ murmelte die Blondine, noch bevor sie zügig die Küche verließ. „Was hat sie denn jetzt schon wieder?“ fragte der Silberhaarige verwundert. Das Pärchen schüttelte fast zeitgleich den Kopf.
 

„Guten Morgen ihr drei, was kam mir denn da zu Ohren? Taiki, tz tz tz. Und da soll ich der Draufgänger der Familie sein? Da wurde doch bestimmt was verwechselt.“ lachte der Schwarzhaarige und nahm sich eine Tasse Kaffee, nachdem er die Küche betrat. „Seiya, du warst gestern aber auch recht spät zuhause. Wo hast du dich denn herum getrieben?“ „Liebling, die Frage hättest du dir auch sparen können.“ sagte die Blauhaarige und konnte sich ein kleines Kichern nicht verkneifen. „Ich denke, wir sollten uns um eine Wohngelegenheit kümmern, denn ewig können wir nicht bei Minako bleiben.“ sagte der älteste der Brüder. „Mich stört das nicht, bleibt so lange wie ihr wollt.“ grinste die Herrin des Hauses, die soeben wieder dazu kam. „Danke für deine Gastfreundschaft, wir wissen das sehr zu schätzen.“ sagte Taiki mit einem dankbaren Lächeln auf den Lippen. „Ich werde mich dann erkundigen, aber zuvor sollten wir frühstücken.“ Als sie dies taten und eine Weile danach beendeten, machten sie sich gemeinsam auf den Weg zum Tempel.
 

„Wo bleibt denn wieder Bunny?“ fragte Rei genervt. Die anderen schmunzelten nur. Und schon kam eine Blondine die Treppe hoch gerannt und stand dann, mit den Händen auf den Knien abgestützt, vor der Gruppe und konnte sich sofort eine Standpauke von der Prinzessin des Mars anhören, welche gefühlte zehn Minuten redete, aber sich vom Prinzip her, nur wiederholte. „Wieso kommst du wieder zu spät? Beweg´ deinen Hintern eher aus dem Haus, so blöd kannst auch nur du sein, du kommst sogar zu spät, wo doch dein Seiya hier wartet.“ Und so weiter. Alles das Gleiche, nur immer wieder anders ausgedrückt. „Rei ist gut, mein Schätzchen ist ja jetzt da. Sie wird sich bessern.“ grinste Bunny´s Freund. „Oh je, na jetzt kommen die Beschützerinstinkte wieder hoch.“ stellte der Silberhaarige fest. „Yaten, ich kann nichts dafür wenn du niemanden an deiner Seite hast, den du schützen würdest, gerade vor der Kriegerin des Feuers.“ Schelmisch zwinkerte er dieser zu, die darauf schon wieder lächelte. „Wir können uns dann eine Villa ansehen, ich habe heute früh mit einem Makler gesprochen.“ warf Taiki dazwischen. „Eine Villa?“ sah die Blondine, mit der roten Schleife, ihn mit großen Augen an. „Nun ja, eine 3-Zimmer Wohnung wäre etwas erdrückend für uns und wenn wir jetzt öfter weiblichen Besuch haben, muss für genug Freiheit gesorgt sein.“ grinste er und zwinkerte seiner blauhaarigen Freundin zu, die darauf etwas errötete. „Außerdem, auf zu engem Raum mit den anderen zwei Chaoten halte ich nicht aus.“ fügte der jüngste der Brüder flacksig hinzu. „Danke Bruder.“ sagte Seiya. Yaten grinste verächtlich, schmiss arrogant seine Haare nach hinten und ging hoch erhobenes Hauptes raus. „Mädels ihr kommt doch mit oder?“ fragte Seiya in die Runde und sah von allen ein euphorisches Nicken.
 

Vor dem Grundstück angekommen, staunten alle acht nicht schlecht. Die Villa war riesig. In weiß gehalten, zweistöckig, mit großen Fenstern, einem großen rechteckigen Anbau auf der rechten Seite, welcher scheinbar die Garage darstellen sollte. Im Haus, in dem Untergeschoss, sollte noch ein Tonstudio eingebaut werden. Der Wunsch wurde dem Makler mitgeteilt und dieser gab den Auftrag sofort in Arbeit. Die Gartenanlage war unglaublich. Der Rasen hatte eine frisch-grüne Farbe, sorgfältig gemäht. Der Gehweg zur Villa, war aus hellen Marmorplatten gelegt, der umsäumt von kleinen Rosenbüschen - in den Farben weiß, gelb und rot - war. Was für ein Zufall. Allen standen die Münder offen. „Meine Herren, kommen wir jetzt zum inneren Teil.“ sagte der Makler und führte sie hinein. „Oh Gott, wenn das drinnen genauso prächtig ist, dann fall´ ich aus den Latschen.“ sagte Minako ehrfürchtig. Nachdem alles besichtigt war, was eine gewisse Zeit beanspruchte bei so vielen Räumlichkeiten, verabschiedete sich der Makler. „Ich hoffe, Ihnen hat es gefallen.“ „Nun geben Sie endlich die Vertragspapiere her, dass wir fertig werden.“ sagte der Silberhaarige nun sichtlich genervt. „Yaten!“ mahnte ihn der älteste Bruder. „Ja, also wir unterschreiben noch heute.“ sagte Taiki mit einem verlegenen Lächeln. Dann verschwanden die drei Brüder mit dem Makler. „Sagt mal, ist das nicht der absolute Wahnsinn?“ piepste Minako aufgeregt. Wortlos wurde zugestimmt.
 

„So Mädels, Willkommen in eurem neuen Treffpunkt.“ grinste Seiya ganz stolz, als frischer Villen-Bewohner. Bunny rannte ihrem Freund in die Arme. „Seiya das ist ja der reine Wahnsinn.“ „Schätzchen, komm ich zeig dir was.“ Er ergriff ihre Hand und sie gingen daraufhin nach draußen. Hinter dem Haus war noch ein kleiner Park, der sich in der prächtigen, großen Gartenanlage befand. Die breiten Wege waren mit feinem, weißen Kies versehen. Dieser war umsäumt von Weidenbäumen, deren lange Äste, fast schon den Boden berührten. Durch den Wind schien es, als ob lange Haarsträhnen sanft aufgewirbelt wurden. Die grünen Blätter rauschten und wenn man genau hinhörte, hätte man meinen können, sie sängen ein Lied. Inmitten der ganzen Anlage, stand ein Brunnen, welcher in der Nacht romantisch beleuchtet wurde und somit das Wasser in pures Funkeln verwandelte. Nur wenige Meter davon entfernt, standen mehrere kleine Bänke rund um den Brunnen, sodass man einen wunderschönen Blick auf diese faszinierende Quelle hatte. Beide setzten sich auf eine der Sitzgelegenheiten und Seiya hielt seine Traumfrau in den Armen. „Schätzchen, nie wieder werde ich dich alleine lassen, bis zum Ende meines Lebens möchte ich an deiner Seite sein. Du bist mein Herz. Ich liebe Dich, mehr als mein Leben.“ Sie legte einen Finger auf seinen Mund. „Sag nichts!“ Beide vergaßen die Welt um sich herum. Nichts konnte diesen Moment zerstören. Sie lehnte sich nah an ihn und blickte ihm in seine saphirblauen Iriden. „Ich liebe dich und das jeden Tag mehr.“ sagte er. Gemeinsam sahen sie sich das Funkeln des Wassers eine Weile an, bis sie beschlossen wieder zurück zur Gruppe und dann zu Minako zu gehen. Am folgenden Tage wollten sie sich um die Raumeinrichtung, als auch die fahrbaren Untersätze kümmern.
 

Mit einem Leihwagen, den Taiki für diesen Tag gemietet hatte, fuhren alle am nächsten Tag in das größte Autohaus der Stadt. Nun galt es, drei Autos für die wählerischen Männer zu finden. Jeder hatte seine eigenen Vorstellungen, aber Hauptsache schnell, sportlich und elegant. So teilten sie sich auf und gingen auf die Suche. Seiya und Bunny liefen durch die riesige Verkaufshalle und der Blondine fielen fast die Augen raus, umrandet von so viel teuren Luxuskarossen. Sie klammerte sich fest an den Arm ihres Freundes. „Schätzchen, warum so ängstlich?“ „Ich habe Angst an irgendeinem Auto was kaputt zu machen, wenn ich daran vorbei laufe. Ist dir eigentlich klar, dass mein Taschengeld niemals ausreichen würde, um eine Reparatur zu bezahlen?“ flüsterte sie zu dem Schwarzhaarigen. Amüsiert grinste er über das Gesicht seines Engels. Warum flüsterte sie? Hatte sie Angst, dass die Autos sie hören konnten und von selbst den Motor starteten, den Gang einlegten, um sich schnellstens von der schusseligen Blondine zu entfernen, um Schäden zu vermeiden? Seiya legte seinen Arm um ihre Schultern, zog sie fest an sich und küsste sie auf die Schläfe. Eine Weile später, stand er vor dem Objekt seiner Begierde. Zumindest das mit den vier Reifen. „Und wie findest du ihn?“ fragte er seine Freundin begeistert. „Naja ein Auto eben.“ entgegnete sie gelangweilt, nachdem sie schon gefühlte 50 Autos betrachtet hatten. Seiya sah sie entsetzt an. „Ein Auto eben? Das ist ein Ferrari F430! Das Schätzchen hat 490 PS, beschleunigt von null auf hundert in vier Sekunden und die Höchstgeschwindigkeit beträgt 311 km/h. Und dann auch noch in weinrot. Ein Auto eben???“ quietschte er beinah. Bunny funkelte ihren Freund böse an. „Das Schätzchen?“ „Natürlich bleibst du mein allerliebstes Schätzchen.“ griente er. „Ich hoffe doch dein Einziges.“ sagte sie mit einem gewissen Unterton und sah sie ihn mit hoch gezogener Augenbraue an. Die versteckte Drohung entging ihm nicht. „Natürlich.“ flötete er und küsste sie mit einem Grinsen auf den Lippen, auf die Stirn. Die Verkäuferin kam zu zu ihnen. „Konnten Sie sich entscheiden?“ lächelte sie ihn an. „Ja habe ich und es wird definitiv der hier sein. Wo soll ich unterschreiben?“ grinste er sie keck an. „Bitte folgen Sie mir.“ Als sie im Büro angekommen waren, machte die Dame die Unterlagen fertig und Seiya unterschrieb den Kaufvertrag. „Gut, könnte ich ihn gleich mitnehmen?“ fragte er ungeduldig. „Oh das tut mir leid, das ist ein Ausstellungsmodel, Sie könnten den Wagen nächste Woche holen.“ „Ist da wirklich nichts zu machen?“ sah er die Frau mit einem Dackelblick der allerfeinsten Sorte an. Bunny erahnte schon, was kommen sollte. Sie verhandelten noch und er spielte seinen Charme auf´s Höchste aus. Die Frau war diesem regelrecht erlegen, sie hatte keine Chance sich zu dem zu widersetzen. Bunny musste sich ein Grinsen verkneifen, die Verkäuferin tat ihr fast schon leid. Sie fragte sich, wie sie ihm nur solange widerstehen konnte. Doch war sie stolz auf sich. Denn so war sie nicht wie alle anderen Mädchen und hatte viel mehr Stärke bewiesen, weil sie sich nicht sofort auf ihn einließ. Abgesehen davon, hatte sie zu dem Zeitpunkt noch einen Freund. Wie es ihm wohl ging?
 

Taiki und Ami schlenderten durch die Halle, sahen sich alles penibel an, bis sie plötzlich vor einem schwarzen Wagen anhielten. Ami sah das Glitzern in den Augen ihres Freundes „Er gefällt dir wohl?“ „Ja, so könnte man es auch sagen. Sie ihn dir an, er ist wundervoll, so elegant und schnittig.“ Ami kicherte. „Du redest von dem Auto, als ob du deine große Liebe gefunden hättest.“ Taiki sah sie mit großen Augen an. „Keine Sorge, die hab ich schon.“ Er küsste sie auf den blauen Haarschopf, worauf sich auf ihre Wangen ein rosa Schimmer legte. Und somit unterschrieb auch er, kurze Zeit später, den Vertrag für den schwarzen Mercedes C 250 BlueEFFICIENCY Coupé.
 

Yaten lief mittlerweile schon eine halbe Stunde herum und fand dennoch nichts was ihm gefiel. Ständig hatte er an allem etwas auszusetzen. Er bemerkte gar nicht, dass Minako nicht mehr bei ihm war. Er drehte sich suchend um, als er in dem Moment von ihr gerufen wurde. Langsam stolzierte er zu ihr und blieb vor einem Porsche Cayman stehen. Er sah die Blondine verdutzt an, woher kannte sie seinen Geschmack? Mit großen Augen musterte er den Wagen. „265 PS, von null auf hundert in 5,8 Sekunden und Höchstgeschwindigkeit 265 km/h. Das ist doch der Hammer, oder Yaten?“ „W-woher?“ Geschockt sah er sie an. „Woher ich das weiß? Es gibt noch vieles was du nicht über mich weißt.“ zwinkerte sie ihm zu. So schnappte sie sich, seine Hand und schleppte ihn zum Verkäufer, um diesem mitzuteilen, dass sie sich entschieden hatten. Wobei sich Minako da gar nicht mal sicher war, aber so wie er das Auto betrachtete, musste er nichts sagen. Er zog seine Hand nicht weg, genoss ihre Berührung, ihre Wärme. Es fühlte sich seltsam an. Leider ließ sie seine Hand schnell wieder los, als sie in dem Büro standen. Der Verkäufer wollte ihm noch Details erklären. „Verschonen Sie mich, legen sie den Schriebs hin und ich unterzeichne, aber etwas muss noch geändert werden. Ich will, dass das Auto eine andere Farbe bekommt.“ forderte er forsch. „Und was haben Sie sich vorgestellt?“ „Sehen Sie mir in die Augen!“ entgegnete Yaten. „Bitte was?“ fragte der Verkäufer verdattert. Der Silberhaarige riss seine Augen noch weiter auf, beinahe bedrohlich. „Was sehen Sie?“ Einen kleinen Moment rauchte der Kopf des Mannes, bis ihm bewusst wurde, was der junge Mann von ihm wollte. „J-ja natürlich, aber die Farbe müssten wir erst mischen und dann könnten Sie denn Wagen in zwei Tagen abholen.“ „Vergessen Sie´s! Sie lackieren ihn JETZT, sodass ich ihn dann gleich mitnehmen kann. Geld spielt keine Rolle!“ Der Mann wollte soeben etwas erwidern, als sich Minako einschaltete und sich lasziv auf den Schreibtisch des Verkäufers setzte. Mit ihren großen himmelblauen Augen, blickte sie den Verkäufer an. Der Mann musste schwer schlucken. „Bitte machen Sie doch eine Ausnahme. Ich würde Ihnen abraten, diese Diskussion fort zuführen, das würde unschön für Sie enden. Tun Sie mir bitte den Gefallen schöner Mann.“ klimperte sie mit ihren geschwungenen Wimpern, während sie ihm säuselnd diese Worte entgegen brachte. Der Verkäufer nickte kaum merklich. Yaten, der das Geschehene nicht fassen konnte, sah sie an, wie sie auf dem Tisch des Verkäufers saß, ihre Beine elegant über Kreuz und den Oberkörper zu dem Mann gewandt. Sie war wunderschön und so verdammt sexy. Das jedoch, sollte seiner Ansicht nach, kein anderer Mann sehen. Ein Stich der Eifersucht durch fuhr ihn, was irgendwie verwirrend für ihn war. „Gut, dann hätten wir das geklärt.“ sagte er schroff und nahm sie an die Hand, um sie von dem Tisch herunter zu ziehen. „Ich denke, in zwei Stunden, dürften Sie das ja erledigt haben.“ Der Mann, immer noch berauscht über den Anblick der jungen Blondine, konnte erst nicht reagieren, bis ihn die smaragdgrüne Augen vernichtend ansahen. „Ey, machen Sie gefälligst Ihren Job und starren meine Freundin nicht so an!“ „Ja natürlich, zwei Stunden.“ Schon verschwand der Mann. Hatte er wirklich er sie wirklich als seine Freundin betitelt? Das Herz der Blondine machte Purzelbäume. Hatte sie sich nicht doch getäuscht? Mit den Fragen in ihrem Kopf ging sie zu den anderen. Sie traute sich nicht ihn darauf anzusprechen.
 

Nach einer gefühlten Ewigkeit, konnten die drei jungen Männer, die Autos ihr Eigen nennen. Makoto und Rei hatten sich verabschiedet. Rei musste in den Tempel und die Brünette begleitete sie. „Hat unser kleiner Bruder also doch noch seine extra Wurst bekommen?“ grinste Seiya seinen silberhaarigen Bruder an. „Sonst hätte ich mich nicht auf der Straße blicken lassen können.“ antwortete Yaten. Sie stiegen in die Autos und fuhren in ein Einrichtungsmöbelhaus. Sie wollten zu einem bestimmten und mussten daher, für eine kurze Strecke auf die Autobahn. Wie der älteste der Brüder erwartet hatte, wollten seine jüngeren Brüder ihre neuen fahrbaren Untersätze austesten. Und somit nutzten sie die Gelegenheit aus, um das Gaspedal mit Kraft runter zudrücken. Die Mädchen hielten sich ängstlich und verkrampft an dem Griff der Autotür fest. Taiki fuhr in angemessener Geschwindigkeit hinterher. Ganz gentlemanlike, wollte er sich vor Ami nicht aufführen wie ein pubertierender Jugendlicher. Diese dankte es ihm mit einem Lächeln, denn sie hatte schon beim Anblick der zwei rasenden Autos Angst, ihre Freundinnen nie wieder zu sehen. Als sie, nach nur wenigen Minuten ankamen, stiegen Minako und Bunny hysterisch aus den Wagen und fuhren die Jungs synchron an: „Seit ihr total bescheuert?“ Die jungen Männer grinsten sich nur an. „Es ist doch nichts passiert.“ versuchte der Schwarzhaarige die Mädchen zu beschwichtigen. „Hätte aber!“ schrie Minako ihn an. „Wir sind zu schön und jung um jetzt schon zu sterben, wisst ihr eigentlich was das für ein Verlust für die Welt wäre?“ Die Blondinen drehten sich um, hakten sich in den Arm der anderen ein und gingen schon mal voraus. Taiki, der eben dazu gestoßen war, konnte nur lachen und legte seiner Freundin den Arm um die Schultern und folgte seinen Freunden. Die zurück Gebliebenen schüttelten nur den Kopf und gingen den anderen hinterher.
 

Wieder teilten sich die sechs auf. Taiki und Ami suchten die Einrichtung für sein Zimmer, die Küche und die Gästezimmer aus. Yaten und Minako kümmerten sich um sein Zimmer und natürlich das Bad. Bunny und Seiya waren für dessen Reich und den Wohnbereich zuständig. Nach vielen Stunden hatten sie alles zusammen was sie brauchten. Schnell eilte er zu dem Verkäufer, als er Yaten dort sah, der schon aufgebracht mit seinen Armen wild gestikulierte. Nein, das konnte er dem armen Mann nicht antun. Also kümmerte Taiki sich darum, dass noch an diesem Tag, alles in der Villa ankam. Nur mit seinen diplomatischen Überredungskünsten war dies möglich. Zwar mussten sie noch ein Sümmchen dafür drauf legen, wobei sie an diesem Tag eh schon soviel ausgegeben hatten. Drei teure Autos, eine komplette Einrichtung für eine zweitstöckige Villa, und darauf sollte noch der Großeinkauf folgen, damit der Kühlschrank reichlich gefüllt war. „Three Lights“ sei Dank.
 

Mittlerweile war es schon Nachmittag. Zuhause angekommen, sahen sie alle nicht schlecht aus der Wäsche, außer Ami und Taiki. Bei ihnen gingen die Maler ein und aus. Ein regelrechtes Durcheinander. „Was? Aber wie?“ „Ganz ruhig Yaten, ich habe heute früh noch die Maler bestellt, um die Zimmer streichen zu lassen.“ „Woher willst du wissen wie die aussehen sollen, vielleicht ist mein Zimmer jetzt rosa!?“ sagte der Silberhaarige empört. „Das glaubst du nicht wirklich oder? Ich kenne euch nicht erst seit gestern und eure Zimmer auf Kinmoku habe ich mehr als einmal gesehen. Warum vertraut ihr mich nicht?“ fragte der Brünette gespielt beleidigt. Alle waren schon sehr zeitig auf den Beinen und das machte sich mittlerweile bemerkbar, da der Abend nahte. Zuvor hatten sie sie noch bei einem Drive-In gehalten, um sich mit reichlich Coffee to go zu versorgen.
 

Die Maler waren fertig und nicht mehr lang, dann kämen schon die Möbel. Aber vorher wollten alle noch ihre Zimmer betrachten. „Gnade dir Gott, wenn es mir nicht gefällt.“ drohte der Silberhaarige seinem ältesten Bruder. Der schüttelte jedoch nur den Kopf und folgte ihm in sein Zimmer. Yaten´s Zimmerwände wurden mit einem hellen Grün gestrichen. Die Streifen gingen diagonal an der Wand entlang. Die Wand mit den zwei Fenstern, war komplett mit dem Grün gestrichen. Alles in allem war es nicht überladen und hell. „Und?“ fragte Taiki neugierig. „Hätte es mir schlimmer vorgestellt, ist okay.“ Was so viel heißen sollte, dass es ihm gefiel. Sein Bruder wusste das. Ein triumphierendes Lächeln zauberte sich auf seine Lippen. Zwei Wände waren in Seiya´s Zimmer komplett in einem schönen, warmen Rot gestrichen .Die anderen blieben weiß, damit es nicht zu erdrückend wirkte. Die Glasfront tat ihr Übriges. Die kräftige Farbe und doch lichtdurchflutet. Das Zimmer von Taiki, wurde schlicht gehalten. Eine einzige Wand war farbig, in einem hellen fliederton. Mehr wollte er nicht gemacht haben. Er mochte es lieber dezent. Die Gästezimmer waren in einem hellen Orange, hellblau und kräftigen, aber nicht allzu dunklem Lila gestrichen. In den Bädern gab es nichts zu tun, da sie komplett gefliest waren, lediglich die pastellfarbigen Fliesen und auch die Schränke in der gleichen Farbe, ließen es nicht so steril aussehen. Das Wohnzimmer war in einem beigeton gefärbt, mit großer Bordüre an den Wänden. Die Küche war mit silberweißen Fliesen verziert. Nachdem alles betrachtet und für gut befunden wurde, kamen auch schon die Möbelpacker. Der letzte Kraftakt des Tages stand bevor. Nachdem alles geliefert worden war, räumten sie die Lebensmittel, sowie ihre Klamotten ein und richteten sich persönlich noch gemütlich ein, zumindest halbwegs. Der Feinschliff sollte an einem anderen Tag erfolgen.
 

„Komm Schätzchen, gehen wir ein Stück.“ Die Sonne ging bereits unter und tauchte die Umgebung in ein warmes Orange-Rot. Zusammen gingen sie zur Parkanlage hinter der Villa. Vor dem Brunnen machten sie halt und Bunny starrte ihn mit großen Augen an. „Seiya das ist wunderschön.“ „Aber nicht so schön wie du.“ Er legte seinen Arm um ihre Schulter. Das Wasser sprudelte fröhlich heraus. Die letzten Sonnenstrahlen des Tages schienen darauf und es wirkte, als wenn tausende Funken daraus entsprangen. Seiya lächelte, als er den Blick seines Schätzchens sah. „Es erinnert mich an dich, deine Augen sind auch so schön, ihr Glänzen und voller Licht. Sie drehte sich zu ihm, nahm seine beiden starken Hände in die ihren und sah ihrem Traum von Mann in die Augen. „Ich hätte nie gedacht, dass du mich noch wolltest, nachdem ich dich so verletzt habe. Eigentlich hätte ich spüren müssen, dass da mehr war. Ich habe mich bei dir immer so wohl gefühlt, du hast mir Kraft gegeben wenn ich sie brauchte, warst mir ein guter Freund in dunklen Zeiten. Ich kann nicht glauben, hier mit dir zu stehen und zu wissen, dass du Mein bist. Ich bin so glücklich.“ Dem Schwarzhaarigen steckte ein Kloß im Hals, überwältigt von der Liebeserklärung seines Engels. Sie sah in liebevoll an, aber auch mit Erwartung. „Schätzchen, ich weiß gar nicht was ich darauf sagen soll. Ich wollte immer nur dich, obwohl ich wusste das es nicht möglich war. Selbst auf Kinmoku war ich jeden Tag in Gedanken bei dir. Ich spürte dass es dir schlecht ging, aber dass es wegen mir war, konnte ich nicht glauben. Das alles, hier mit dir zu stehen, deine Hand zu halten, in dein wunderschönes Gesicht zu sehen und zu hören dass du mich liebst, ist mehr als ich mir jemals erträumt hatte.“ Ihre Gesichter kamen sich immer näher, spürten wieder den Atem des anderen auf den Lippen, welcher kitzelte. Die Herzen der zwei schlugen so laut, der Partner musste es einfach hören. Kein Blatt Papier hätte noch zwischen die beiden gepasst. Sie schlossen ihre Augen und in dem Moment trafen sich ihre Lippen. Ein Feuerwerk entfachte in ihren Körpern. Sie legte ihre Arme um seinen Hals, vergrub ihre Hände in seinem schwarzen Haar. Der zärtliche Kuss wich einem leidenschaftlicherem. Er zog sie an der Taille näher zu sich, wenn dies überhaupt noch möglich war. Schier endlos stand das Pärchen so da und wollten sich nicht voneinander lösen. Doch machten sich ihre Lungen bemerkbar, so mussten sie doch voneinander lassen um tief Luft zu holen. Die blonde Schönheit grinste ihren Freund an. „So habe ich mir unseren ersten Kuss vorgestellt.“ „Ich liebe dich Schätzchen, so sehr.“ Dies wurde mit einem weiteren Kuss besiegelt.
 

Von dem großen Balkon aus, welcher sich hinten am Haus, mit Blick auf die Parkanlage befand, sahen sich vier junge Menschen das Schauspiel mit an. In allen Gesichtern war Freude und Erleichterung zu sehen. Der Anblick war wundervoll. Das Pärchen lag sich, vor dem Brunnen, welcher glitzernde Sterne warf, in den Armen. „Ich bin froh sie so glücklich zu sehen, lange Zeit war nicht daran zu denken.“ sprach Ami. „Das ging uns bei Seiya genauso. Er war völlig am Ende. Wir dachten schon, er kommt nie wieder aus seinem Zimmer raus. Das haben die beiden gemeinsam, sie können sich ihren Gefühlen völlig hingeben. Ob sie Trauer oder Freude spüren, unglaublich die zwei.“

A seemingly unattainable heart

Die große Gruppe versammelte sich in der Küche um den Esstisch herum. Ami und Taiki hatten den Kochlöffel geschwungen und ein hervorragendes Menü gezaubert, welches jeder genüsslich verzehrte. Als alle fertig waren, die große rote, glänzende Küchenzeile gesäubert war, setzten sie sich noch auf die riesige, hellbraune Wohnlandschaft im Wohnzimmer. Den imposanten, großen TV- Flatscreen ließen sie aus. Keiner hatte den Nerv, sich noch irgendwelche Nachrichten oder Gekreische anzuhören. Jeder kuschelte sich an seinen Partner. Ebenso Minako. Ihr Partner hieß Couchlehne. Kurz darauf schloss sie die Augen. Auch Seiya vernahm von seiner Freundin bereits regelmäßige Atemzüge. „Ich glaube es ist besser, wenn wir ins Bett gehen bevor wir hier alle einschlafen.“ flüsterte er. Stummes Nicken kam von denen die noch wach waren, mehr oder weniger. Jeder waren schon recht schläfrig. Seiya trug seine Prinzessin in sein Zimmer und legte sie auf das Bett. Nachdem er sich bettfertig gemacht hatte, kroch er unter die Decke zu ihr. Nach nur wenigen Augenblicken schlief auch er ein.
 

Er saß auf der Couch, nur wenige Zentimeter von der blonden Schönheit entfernt. Was sollte er denn tun? Ließ er sie liegen? Sollte er sie ins Gästezimmer bringen? Oder etwa? Sollte er sie wirklich in sein Zimmer bringen? Nach langem Überlegen und einem Seufzen stand er auf, schob seine Arme unter ihren Körper und trug sie die Treppen hinauf. Er hatte zwei Möglichkeiten. Entweder brachte er sie ins Zimmer vor dem er stand oder ging noch ein Stück weiter und legte sie dort ins Bett. Nach kurzen Zögern entschied er sich für die zweite Variante. Als er in seinem Zimmer angekommen war, brachte er sie behände in sein Bett. Die erste Nacht in seinem neuen Reich und die würde er auf der Couch verbringen. Grinsend schüttelte er seinen Kopf. Er beobachtete sie noch eine Weile und legte sich auf dann auf die Couch. Nach einigen Stunden schlug sie die Augen auf und musste erst einmal überlegen wo sie denn überhaupt war. Es war noch dunkel und der Mond schien. Sie lag auf einem großen Bett in schwarzer Seidenbettwäsche. Der Blick auf den LED-Wecker verriet ihr, dass es 2:38 Uhr war. Wie lange lag sie schon da? Sie wusste es nicht. Sie stand auf und wollte ins Bad gehen, als sie geschockt auf das Sofa sah und stehen blieb. Lag da wirklich Yaten? Hatte er sie hoch gebracht? Gut, wer sonst, aber warum hierher? Er hätte sie genauso gut in das Gästezimmer bringen können. In ihren Gedanken verloren, bemerkte sie nicht, wie sich der junge Mann aufrichtete und nach ihrem Handgelenk griff. Für einen kleinen Moment schreckte sie zusammen, sah auf ihren Arm und dann in diese smaragdgrünen Augen. Langsam zog er sie zu sich herunter. So saßen die beiden nebeneinander und blickten sich an, ohne auch nur ein Wort zu verlieren. Er ließ seine Hand dort wo sie war und sie machte keinerlei Anstalten dies zu ändern. Beide bemerkten nicht, wie lange sie in dieser Position verharrten, aber hielten dies auch nicht für tragisch. Yaten fand als erster die Worte wieder: „Minako, ich wollte mich bedanken dass du mir bei dem Autokauf geholfen hast und zusätzlich wollte ich mich noch entschuldigen. Ich wollte dich wirklich nicht so anfahren heute im Möbelhaus.“
 

Flashback
 

„Yaten guck doch mal, ist das nicht schön? Und sieh mal hier. Das passt doch zu dir. Yaten hörst du mir überhaupt zu?“ Minako hüpfte aufgedreht im Möbelhaus, bei so vielen schönen Dingen, herum. „Ja ich höre dir zu, nur leider kann ich mich für den Schrott den du toll findest, nicht begeistern.“ verdrehte er genervt die Augen. Er war so schon grantig, der Tag war stressig und das machte sich besonders an seiner Laune bemerkbar. „Schrott?“ sah sie ihn beleidigt an. „Ja Schrott, wie kannst du nur so etwas schön finden? Eine grüne Lampe deren Ständer eine Schwanenform hat, Standspiegel mit verschnörkeltem Plastikrahmen. Kitschige, herzförmige Kissen, Hocker mit Plüschbezug, zig Bilderrahmen in den grellsten Farben. Wie alt bist du bitte? Ich bin hier um mein Zimmer einzurichten und nicht eine Abstellkammer.“„Ich finde es hübsch.“ sagte sie trotzig. „Minako du ziehst aber nicht bei mir ein, also entscheide ich was schön ist und nicht du. Benimm dich zudem gefälligst nicht wie ein Kind, du blamierst uns hier mit deinem Auf und Ab Gehüpfe und Rumgequietsche.“ sprach er sichtlich aufgebracht. Sie machte ihrer Empörung laut Luft. „Ich renne mir hier die Hakken ab, nur um dir zu helfen und das ist dein Dank?!“ „Ich habe aber nicht um deine Hilfe gebeten!“ knurrte er sie an. Sie musste kräftig schlucken um den Kloß hinunter zu bekommen. Sofort lenkte er ein. „Minako, ich…“ „Komm lass gut sein, ich will dich nicht weiter blamieren.“ Enttäuscht ging sie schnellen Schrittes von ihm fort, sodass er ihre Tränen nicht sehen konnte. Es tat ihm leid, sein Stolz jedoch, war zu groß um ihr hinterher zu gehen und sich zu entschuldigen.
 

Flashback Ende
 

Erstaunt über seine Entschuldigung, drückte sie seine Hand fester. „Ist schon gut.“ flüsterte sie. „Nein, ist es nicht. Ich… „ Doch seine Stimme versagte, auf einmal war sein Kopf einfach leer. Er stand auf, zog sie zu seinem Bett und legte sich mit ihr hin. Erneut sahen sie sich einfach nur an und lauschten dem Atem des anderen. Es schien, als würden seine Augen leuchten. Sie bettete ihren Kopf auf seine Brust und hörte seinem Herzen zu, worauf er seinen Arm sanft um sie legte. Irgendwann drifteten sie völlig erschöpft in den Schlaf ab.
 

Das Kitzeln der Sonnenstrahlen weckte sie aus ihrem erholsamen Schlaf. Nun lag sie da, im Arm ihres Freundes, unsagbar glücklich. Niemals hätte sie gedacht, dass ihr so etwas passieren konnte. Mit jedem Mal wenn sie in sein Gesicht sah, machte ihr Herz einen Hüpfer. Die Zeit mit ihm, war so wertvoll für sie. Er nahm sie so, wie sie war, hatte nichts daran auszusetzen. Sie ergänzten sich. Er drängte sie zu nichts, gab ihr die Zeit die sie brauchte. Mit ihm war alles so einfach. Einfach, wie das Atmen selbst. Als sie über all das nachdachte, musste sie lächeln. „Warum grinst du so breit?“ Ein paar violette Augen sahen sie amüsiert an und wieder hüpfte ihr Herz. „Guten Morgen.“ wandte sie sich zu ihm. „Guten Morgen meine Hübsche.“ Taiki küsste sie auf die Stirn als sie ihren Kopf hob. Ein rosa Schimmer legte sich auf ihre Wangen. Gott weiß wie sehr er das liebte, wie sehr er sie liebte. Diese Augen, diese unglaublichen Augen. Jedes Mal wenn er in sie sah, fühlte es sich an, als ob sie bis in seine Seele blicken konnte. Sie kannte sein Inneres. Gab es so etwas wie Seelenverwandtschaft? Wenn ja, dann hatte er seine gefunden. Dieses stille Mädchen, das so ganz anders als alle Anderen war. Irgendwas fehlte ihm in seinen Leben. Bis er sie endlich traf. Sie hatte gefehlt. „Du hast mir meine Frage noch nicht beantwortet.“ grinste er sie an. „Weißt du wie sehr ich dich liebe? Ich bin glücklich an deiner Seite.“ „Mir geht’s genauso.“ „Das ist schön zu wissen.“ Ami gab ihm einen zärtlichen Kuss, den er nur zu gern erwiderte. „Dieser Moment sollte ewig währen!“„Schön wäre es, aber wir sollten trotzdem langsam aufstehen und das Frühstück vorbereiten. Nicht mehr lange, dann steht die Meute auf der Matte, außerdem wollten Rei und Makoto dann auch gleich kommen.“ Taiki nahm seine Freundin an der Hand und zog sie mit aus dem Bett.
 

Saphirblaue Augen blickten in das Gesicht eines Engels. So friedlich, mit einem kleinen Lächeln auf den Lippen. Er strich eine verirrte Strähne aus ihrem Gesicht, hinter ihr Ohr. Unfassbar diese ganze Situation. Sie lag in seinen Armen. Wie sehr er sie doch liebte, alles an ihr. Schon seit dem ersten Treffen ging sie ihm nicht aus dem Kopf, vernebelte seine Sinne. Er würde sie nie wieder hergeben. Für nichts auf dieser Welt, denn nun war sie seine. Doch auch diese Welt musste irgendwann aufstehen. „Schätzchen, wir sollten nun langsam aus den Federn kriechen.“ versuchte er sie zu wecken. „Nein noch 5 Minuten.“ murmelte sie völlig verschlafen. Der Schwarzhaarige grinste breit und stand auf. Bunny verkroch sich währenddessen tief unter der Decke. Nach zehn Minuten, die er im Bad verbrachte, hatte sich allerdings nichts geregt. Seiya trat an das Bett heran und zog ihr mit einem Ruck die Bettdecke weg.
 

„SEIYA KOU!“ hörte man die Blondine laut erzürnt rufen. Die, die sich in der Küche befanden, schauten erschrocken nach oben, als ein lauthals lachender Mann die Treppe herunter gerannt kam. „Was hast du denn jetzt angestellt?“ fragte Makoto. „Seiya wenn ich dich in die Finger bekomme, Gnade dir Gott.“ Mit den Worten kam Bunny bis vor zur Treppe. Ihre Haare verwuselt und noch schlaftrunken, funkelte die Blondine ihren Freund böse an und ging dann ins Bad um sich fertig zu machen. „Du hast sie doch wohl nicht unsanft geweckt?“ hakte die Brünette nach. „Öh nein, das nicht, aber als sie ewig nicht aufstehen wollte, habe ich ihr die Bettdecke weggezogen.“ „Oh mein lieber Seiya, das war´s für dich. Solltest du nicht langsam wissen, das Bunny ein furchtbarer Morgenmuffel ist oder ist dir entgangen, dass sie in der Schule ständig zu spät kam, weil sie ewig nicht aus dem Bett kam oder wollte?“ Nun blickte der Schwarzhaarige etwas verunsichert in die Runde und die anderen brachen in Gelächter aus. „So Bürschchen, jetzt erlebst du dein blaues Wunder.“ hörte man Bunny losdonnern, die oben auf der Treppe stand. Sie lief weniger galant diese herunter, bis sie, ab dem letzten Treppenabsatz, auf ihn zu rannte. Und schon lief er weg, mit den Worten: „Ach komm schon Schätzchen.“ Bunny sauste ihm hinterher, so sportlich kannten sie ihre Freundin gar nicht, deshalb war kurz Ruhe im Raum als sie den beiden hinterher sahen. Die stille Freude in der Küche schwang in ein herzliches Lachen um. „Ja, das nennt man dann wohl Liebe.“ vermutete Rei kichernd. Seiya rannte bis zu dem Brunnen im Park und kam dort langsam zum Stehen, machte sich innerlich schon auf die Standpauke seiner Freundin bereit, rief noch: „Es tut mir doch leid, Gnade Prinzessin.“ und lachte. Anders als erwartet, sprang ihm seine Freundin stürmisch um den Hals und somit fielen beide in das weiche Gras. Lachend lag sie über ihm. „Also Schätzchen, wenn du mir morgens immer so um den Hals fällst und es so endet, dann wiederhole ich das gerne öfters.“ „Wage es dir.“ sagte sie ihm drohend jedoch mit einem Lächeln auf den Lippen.
 

Währenddessen im Zimmer mit den grünen diagonalen Streifen. Sie öffnete zaghaft ihre Augen und sah sich kurz um. Es war also doch kein Traum, sie war wirklich dort. Eine Hand strich ihr zärtlich über den Rücken. Sie blickte auf und die katzenhaften, leuchtenden Augen sahen sie an. „Gott sei Dank kein Traum.“ Er lächelte darauf. Hatte sie das wirklich laut gesagt? Schnell senkte sie ihren Kopf wieder auf seine Brust. Dennoch spürte er, wie ihre Wangen heiß wurden. Er musste schmunzeln. Wie süß sie doch war. Süß? Ernsthaft? Herrje was war nur mit ihm los? Er würde doch nicht wirklich etwas für dieses Mädchen empfinden. Für dieses wunderhübsche Mädchen, diese engelsgleiche Schönheit. Nein! Auf keinen Fall, so etwas ginge nie gut. Das durfte er nicht. „Ich denke, du solltest jetzt aufstehen, die anderen werden schon warten. Du kannst als erste ins Bad und gehst dann am besten schon mal runter. Es muss ja keiner wissen dass du die Nacht hier warst.“ Enttäuscht über seine Aussage, konnte sie sich für kurz nicht rühren. „Es wäre schön wenn das heute noch was werden würde.“ erinnerte er sie erneut, nur dieses Mal mit einem schrofferen Ton. Daraufhin stand sie schnellstmöglich auf und hastete in das Badezimmer. Sie war verletzt über seine Reaktion, dass ihr Tränen in die Augen stiegen. Über dem Waschbecken kühlte sie ihr Gesicht erst einmal mit kaltem Wasser ab. Warum hat er sie denn erst mit in sein Zimmer genommen? Warum saßen sie Hand in Hand auf seiner Couch? Und warum verdammt nochmal, führte er sie zu seinem Bett und legte sich mit ihr hin - umarmte sie? Merkte er denn nicht wie weh er ihr damit tat? Jedoch wusste er das sehr wohl. Er setzte sich ins Bett, legte sich eine Hand auf die Brust. Er spürte noch immer ihre Wärme darauf. War es doch so schön gewesen. Aber er traute sich nicht, Gefühle zu zulassen. Nein, das wäre doch ein Zeichen von Schwäche gewesen. Ein Yaten Kou darf nicht schwach sein!
 

Bunny und Seiya, die mittlerweile wieder in der Küche am Tisch mit den anderen saßen, hörten eine Tür aufgehen und eine ziemlich aufgelöste Minako kam zu ihnen gelaufen. Man sah, dass es ihr nicht gut ging. Sie hatte gerötete Augen und blickte traurig in die Runde, versuchte jedoch ein Lächeln aufzusetzen, welches mehr einer Grimasse ähnelte. „Mina, ist alles in Ordnung bei dir?“ „Ja klar, ich hab nur schlecht geschlafen.“ antwortete sie ihrer besten Freundin. Doch wirklich glauben konnte sie ihr nicht. Sie setzte sich an den Tisch und nahm sich eine Tasse Kaffee, doch starrte sie ihn mehr an als zu trinken. Es herrschte erdrückende Stille im Raum als sich Yaten zu ihnen gesellte. Alle sahen zu ihm, nur Minako starrte weiter auf ihr Getränk. Sie musste sich sehr zusammen reißen, denn Tränen versuchten sich einen Weg zu bahnen. Noch immer sagte keiner ein Wort, bis Ami die Stille durchbrach: „Ist alles okay mit euch?“ In dem Moment sprang Minako auf und sprintete in Richtung der Tür. Sie zog sich flink die Schuhe an und rannte los. Ein lautes Schluchzen war aber noch zu vernehmen bevor sie die Tür zuknallte und weg lief, ohne Ziel. Wie konnte er nur so etwas tun? Spürte er denn nicht auch, dass da noch etwas war? Oder war sie einfach nur zu dumm? Einfach so zu glauben, dass auch er etwas für sie empfand? Er, der unerreichbare Yaten Kou. Sie zweifelte selber an ihrem Verstand. Doch nun wollte sie einfach nur weg. Ihre Beine trugen sie geschwind in den Park, bis sie sich an einem Baum herunter rutschen ließ und anfing lauthals zu weinen.
 

„Was ist passiert Yaten?“ Der Angesprochene sah die Goldblonde teilnahmslos an und als ewig keine Antwort kam, rannte sie ihrer besten Freundin hinterher, aber nicht ohne noch einmal dem Silberhaarigen einen vernichtenden Blick zu zuwerfen. Bunny wusste nicht in welche Richtung sie laufen sollte, sie folgte lediglich ihrem Gefühl. Und dieses sollte sie nicht täuschen. Sie fand Minako an einem Baum lehnend und hörte ihr Weinen. Als sie bei ihr ankam, ließ sie sich auf ihre Knie nieder und nahm ihre beste Freundin in den Arm. Sie erwiderte die Umarmung und weinte einfach weiter.
 

„Kannst du mir mal verraten was du jetzt wieder angerichtet hast?“ fragte Seiya seinen Bruder. „Nichts.“ murmelte er, doch er wusste selbst ganz genau was er verbockt hatte. „Für `nichts´ sah Minako aber schlecht aus und rennt nicht einfach mal so weinend aus dem Haus.“ sagte er Yaten in einem vorwurfsvollen Ton. „Ach lass mich, du hast ja keine Ahnung.“ fuhr ihn der Silberhaarige an und stand auf. „Wie auch, wenn du nicht sprichst?“ schrie ihn sein Bruder hinterher. „Vielleicht will ich auch gar nicht reden, Arschloch!“ „Wie bitte? Yaten ich habe mich wohl verhört.“ Seiya ballte seine Hände zu Fäusten und wollte gerade zu ihm, als Rei ihn zurück hielt. „Das hat jetzt keinen Sinn, glaub mir.“ beschwichtigte sie ihn. Der Schwarzhaarige setzte sich zurück auf seinen Stuhl.
 

„Bunny warum tut er das? Es war doch so schön, womit hab ich das denn verdient?“ „Süße, was ist denn überhaupt passiert?“ Schluchzend erzählte sie ihrer Freundin was in der letzten Nacht gesehen ist. „Wenn er nichts von mir wissen will, dann soll er es mir sagen, aber keine Hoffnung machen.“ wetterte die Hellblonde verzweifelt los. „Minako, ich kann jetzt nur vermuten, aber ich denke, dass du Yaten schon etwas mehr bedeutest. Du weißt jedoch, dass er nicht der Typ ist, um das zu zugeben. Er lässt doch viele Leute nicht an sich ran. Ich glaube, er will sich einfach nicht eingestehen, dass er mehr Gefühle für dich hat. Aber man sieht es in seinen Augen, so wie er dich immer ansieht. Sein Blick wird so viel weicher, man könnte dennoch meinen, dass er krampfhaft versucht dagegen ankämpfen. Auch in einem Yaten Kou steckt ein Herz, nur dass es viel schwerer ist es zu erreichen, was aber nicht heißt dass es gänzlich unmöglich ist.“ Bunny zwinkerte Minako zu, welche erleichtert seufzte und sich dann aufrichtete. „Ich möchte nach Hause, ich habe immer noch die Sachen von gestern an und möchte duschen.“ Angewidert sah sich an sich hinab. Bunny gluckste. „Soll ich mitkommen oder kommst du später alleine nach?“ „Würdest du mich bitte begleiten? Ich möchte dann nicht dort ankommen und ihm allein unter die Augen treten.“ bat die Hellblonde. „Na dann, los geht’s. Ach und pack´ mal deine Badesachen ein, wir springen dann einfach mal in den Pool, aber wir müssen vorher noch zu mir. Ich hätte auch neue Sachen nötig.“ Die Freundinnen machten sich Hand in Hand auf den Weg.

From beautiful goddesses and tight jeans

„Was haltet ihr davon, wenn wir später den Pool einweihen?“ fragte Seiya begeistert in die Runde. „Das ist eine tolle Idee, ich würde zu gern mal wieder schwimmen gehen.“ antwortete Ami nickend. „Da müssen ich und Makoto nochmal nach Hause, denn wir haben keine Badesachen hier.“stellte Rei fest. „Ich glaube, es ist besser, wenn ihr euch ein paar Sachen auf Reserve mitbringt, denn ich gehe davon aus, dass ihr des Öfteren bei uns sein werdet.“ schlug Taiki schmunzelnd vor.
 

Gegen Nachmittag waren alle wieder da und betraten nach und nach den Pool, wobei `Pool´ bei der Größe weit untertrieben war. Glich es wohl eher einem großen Becken. Makoto trug einen schwarz weißen Bikini, welcher ihre athletische Figur in Szene setzte. Einen feuerroten Bikini hatte Rei gewählt, ein schöner Kontrast zu ihrer schwarzen Mähne. Bunny legte ihr Handtuch ab und Seiya war froh im Wasser zu sein. Ihr Bikini war schwarz und rot umsäumt. Sehr schlicht, dennoch betonte er ihre weiblichen Rundungen, sehr zu Seiya´s Leidwesen. Taiki erging es nicht anders. Seine Freundin hatte sich für einen eisblauen Triangel-Bikini entschieden und sah einfach nur unglaublich aus. Noch nie hatte er seine Angebetete so gesehen, denn selbst zum Schlafen trug sie seine langen T-Shirts. Der Verstand beider Brüder setzte einen Moment lang aus. Yaten hingegen, versuchte teilnahmslos zu wirken, musste dann aber doch zu der Blondine sehen, bei deren Anblick ihm fast der Atem stockte. Ihr Haar fiel offen über die Schultern und sie trug einen dunkelblauen, dezent schimmernden Bikini.
 

„Schätzchen, ich dachte wir wollten schwimmen, oder hast du einen anderen Plan?“ fragte er seine bezaubernd aussehende Freundin, mit einem schiefen Grinsen auf den Lippen. Diese sah ihn etwas irritiert an. „Wir sind doch schon hier und haben unsere Badesachen an?!“ Genau das, liebte er an seiner Bunny. Tollpatschig und etwas schwer von Begriff. Er stieg aus dem Wasser, ging zu ihr und fasste ihr um die Handgelenke. „Ich liebe dich wirklich und deswegen verzeih mir bitte.“ Sie verstand nicht genau, was er ihr damit sagen wollte. „Ich liebe dich auch, aber was soll ich dir verzeihen?“ Schon landete sie mit einem riesen Platscher im Wasser. Als sie wieder ihren Kopf in die Luft hielt, konnte sich Seiya kaum halten vor Lachen. „Schätzchen dein Gesicht eben, göttlich.“ Sie blickte ihn darauf böse an. Anmutig sprang er zu ihr ins Wasser, was sie natürlich sofort nutzte, um seinen Kopf unter Wasser zu drücken „Sch…sch…ätz…blubb blubb.“ Auf einmal tauchte er unter ihr durch. Bunny sah sich hektisch um. Plötzlich wurden ihre Fesseln umgriffen und an diesen herunter gezogen. Beide tauchten kurz darauf wieder auf und mussten erst einmal kräftig nach Luft schnappen, sodass die Oberkörper bebten. Daraufhin drückte er sie gegen die Poolwand und küsste sie innig. Ihre Beine schlang sie um seine Hüfte und zog ihn näher an sich ran. Leidenschaft ergriff diesen Kuss. Sie schmiegte sich immer näher an ihn, griff ihm in den Nacken, drückte ihr Becken sanft gegen seines und... „WASSERBOMBE!“ rief eine weibliche schrille Stimme. Eine Wasserwelle traf die beiden und drückte sie nochmals gegen die Wand. Die Stimmung war damit unterbrochen und so schwamm Bunny auf Minako zu, nachdem sie sich von Seiya löste. Eine heftige Wasserschlacht der Blondinen begann. Bunny nutzte die Sturmflut. Minako konterte mit den Niagara Fällen. Der Anblick erinnerte an die Ferien am See, worüber sich die jungen Männer köstlich amüsierten.
 

Ami hatte sich mit den anderen zwei Mädchen etwas zurückgezogen und sie schwammen gemeinsam ihre Runden. Zumindest versuchten sie es. Rei und Makoto hechelten der Blauhaarigen hinterher, sie hatten keine Chance gegen die Kriegerin des Wassers. Dabei war dies noch nicht einmal ein Wettschwimmen. „Was ist mit euch?“ fragte diese. „Bin ich euch zu schnell?“ Makoto winkte ab. „Ach auf keinen Fall, wir wollen uns nur nicht so verausgaben.“ Ami musste über diesen Schwenk Ironie unwillkürlich lächeln. Im Wasser war sie wirklich unschlagbar, lediglich Michiru war eine ernsthafte Gegnerin. Somit zog sie allein ihre Bahnen. Die andern zwei stiegen, nach einer Weile des Rumtümpelns, schon mal raus, trockneten sich ab, zogen sich um und gingen zurück ins Haus um das Abendessen vorzubereiten.
 

So vergingen die Tage und alle waren zufrieden und hatten ihren Spaß. Man hätte es auch `Idylle´ nennen können. Noch konnte keiner ahnen was die Truppe noch zukommen würde.
 

„So Mädels, heute gehen wir aus. Eine Nobeldisco hat eröffnet und da wollen wir uns doch mal umsehen.“ eröffnete Minako den Plan des Abends. „Ich hab´ doch gar nichts zum Anziehen.“ protestierte die Jüngste.“ „Bunny, da schaffen wir Abhilfe, Shopping!“ rief die Blondine mit der roten Schleife im Haar. Die anderen Mädchen verdrehten die Augen, leisteten dennoch keinen Widerstand, es wäre eh zwecklos gewesen. Im Vorbeigehen flötete sie den Jungs noch zu: „Wollen wir den Männern mal zeigen, was für Sahneschnitten sie um sich haben.“ Diese schluckten schwer. Vor allem Yaten. Sie kannten Minako und das beunruhigte sie etwas.
 

In der Einkaufsmall angekommen, zog Minako die anderen vier Mädchen in sämtliche Geschäfte. Gefühlte einhundert Kleidungsstücke hatten sie probiert. Wobei dies wahrscheinlich hinkäme, so viel wie ihnen die Blondine in die Hände gedrückt hatte. Nach geschlagenen vier Stunden, kamen sie wieder in der Villa an und ließen sich, sichtlich geschafft, auf die Couch sinken. Die Jungs saßen in der Küche an der Theke und schüttelten die Köpfe. „Was ist? Schließlich haben wir uns das nur für euch angetan.“ zischte die Hellblonde sie an. „Minako jetzt schieb´ das nicht auf uns. Ihr wolltet unbedingt einkaufen.“ Ganz langsam kamen hinter der Couchlehne zwei blonde Schöpfe hoch. Mit bösem, eiskaltem und gereiztem Blick, sahen sie den jungen Männern in die Augen. Es schien, als sähe man kleine Blitze in den Iriden der Blondinen. Yaten und Seiya sahen sich mit großen Augen an und hoben gleichzeitig die Hände vor ihre Oberkörper. „Okay okay, wir haben nichts gesagt. Seiya wolltest du mir nicht noch was zeigen?“ Der Angesprochene sah seinen Bruder mit hoch gezogener Augenbraue an, bis es Klick machte. „Ach ja, da war ja noch was…ähm bis später Ladies.“ Und schon waren die zwei verschwunden. Taiki lächelte. „Man sollte besser wissen, wann man den Mund hält und sich von zickigen Mädchen fern hält.“ murmelte er mehr zu sich selbst, doch leider konnten das die „Zicken“ hören. Und als er einen vernichtenden Blick seiner Freundin erntete, wich ihm die Farbe aus dem Gesicht. „Ich gehe lieber noch ein wenig lesen, zur Entspannung versteht sich.“ Er lief ebenfalls zügig aus dem Raum. Die Mädchen brachen, nach der Reaktionen der Jungs, in schallendes Gelächter aus.
 

Ein paar Stunden später warteten die Herren der Schöpfung auf die Damen. „Wo bleiben denn die Mädchen, wir wollten heute noch mal los. Habt ihr sie eigentlich nochmal gesehen, nachdem sie wieder da waren?“ fragte der Silberhaarige. „Ich habe nur Minako durch den Flur huschen sehen, und das mehrmals vom Bad wieder ins Gästezimmer. Ein paar Proteste habe ich ebenso hören können.“ beantwortete Taiki seine Frage. Natürlich waren die Jungs schon eher fertig. Yaten hatte sich eine dunkelblaue Jeans und ein weißes Hemd ausgesucht, welches er offen ließ, jedoch mit einem schwarzen T-Shirt darunter, dazu helle Sneakers. Taiki beließ es bei klassisch. Er hatte eine anthrazitfarbene Stoffhose, schwarzes Hemd, ein helles Sakko und schwarze Slipper gewählt. Seiya trug ein dunkelrotes Hemd, welches er locker in seiner enganliegende schwarze Hose steckte und somit der Gürtel noch zu sehen war und ließ die die ersten drei Knöpfe seines Hemdes offen. Zum Abschluss noch die schwarzen Lederschuhe. Er sah verdammt gut darin aus, ja das tat er wirklich.
 

Schritte waren auf dem Gang zu hören. Rei und Makoto kamen als erste die Treppen herunter. Erstere trug ein schlichtes, enganliegendes, schwarzes Kleid, welches sich ab dem rechten Knie öffnete und schwarze Pumps zum Vorschein kamen. Dazu funkelten lila Ohrringe, die zu ihren Augen passten, durch ihre offenen Haare durch. Makoto trug ein enganliegendes Long-Shirt im kräftigen Grün mit einem V-Ausschnitt der ihre Oberweite zur Geltung brachte. Darunter eine weiße Leggins, ebenso weißen Sandaletten mit wenig Absatz. Sie sah in ihrem Outfit wunderschön aus. Trotz Hose bzw. Leggings, nahm das keinerlei Eleganz ihres Erscheinens. „Meine Damen, ihr seht hinreißend aus.“ machte Seiya den beiden ein aufrichtiges Kompliment. „Oh je, dann hoffe ich, ihr seid bereit für die drei Grazien. Sollte ich euch vielleicht meine Hand unter die Gesichter legen?“ Der Silberhaarige sah die Brünette fragend an, als in diesem Moment Minako die Treppen herunter lief. Makoto hätte es tatsächlich tun sollen, denn nun entgleisten ihm die Gesichtszüge und die Kinnlade stand auf. Die Blondine stolzierte die Treppen hinunter und Yaten wusste nicht, wo er zuerst hinsehen sollte. Ein kurzes, beiges Kleid mit großen goldenen Pailletten, zierte ihren Körper. Dieses ging ihr bis kurz über die Kniekehlen. Die goldenen Stiefel reichten hoch bis über die Wade. Der Ausschnitt war nicht der kleinste, jedoch wirkte es in keinster Weise billig. An ihrem Handgelenk trug sie mehrere dünne goldene Armbänder und ihr Hals schmückte ein dezentes Kettchen in Gold. Sie sprühte vor Glamour. Der junge, silberhaarige Mann, brachte kein Wort heraus, so überrascht über das Antlitz dieser Göttin, im wahrsten Sinne des Wortes. Diese musste sich angestrengt ein Lächeln verkneifen. Genau darauf war sie aus, sollte er genau sehen was ihm entging.
 

Dann folgte Ami. Ihr Freund verschluckte sich an seinem Kaffee und röchelte lauthals bei dem Anblick seiner unglaublich aussehenden Freundin. Die Blauhaarige sah etwas unsicher zu Taiki. Ein trägerloses, enganliegendes Kleid betonte ihre so schon schlanke Figur. Die Farben verliefen in der Länge ihres Kleides. Kurz über ihrer Brust begann es mit einem strahlenden weiß, ab der Taille lief es in hellblau über, abwärts zur Hüfte ging es in ein dunkles Blau bis zum Saum des Kleides, welcher sich kurz unter den Knien befand. An ihren Füßen hatte sie hellblaue Abatzschuhe. Ihre Haare waren etwas hoch gesteckt. Silberne Ohrhänger, in Form von Wassertropfen, betonten ihre wasserblauen Augen noch einmal. Seiya klopfte seinem Bruder, der seine Stimme immer noch nicht wirklich in Griff hatte, auf die Schulter. „Mein Lieber, das hätte ich ihr gar nicht zugetraut.“ und schmunzelte dabei. Dieser nickte dann erstaunt seinem Bruder zu, dass er sich umdrehen solle. Er folgte dem Blick und fiel fast von seinem Barhocker, wo er bis dahin lässig gesessen hatte. Seine Prinzessin lief voller Grazie die Treppe herab. Das kannte man sonst gar nicht von dem jungen Mädchen, was ständig über ihre eigenen Füße fiel. Selbst die anderen waren erstaunt über diese Tatsache. Ein dunkelrotes Neckholder-Kleid, welches ihr bis zu den Knien ging, schmiegte sich an ihren engelsgleichen Körper. Auf diesem war schwarze Spitze vernäht, die jedoch so dünn war, dass das Rot noch deutlich zur Geltung kam. Kleine Glitzerpartikel waren auf dem Kleid versehen. Der, doch etwas gewagtere Ausschnitt, setzte ihre Oberweite perfekt in Szene. Ein schwarzes Seidenband wand sich um ihre schmale Taille. Die hohen weinroten Sandaletten mit den silbernen Riemchen, betonten ihre langen Beine zusätzlich. Ihre Haare trug sie offen und diese fielen ihr in großen Locken über den Rücken. Der Kontrast von dem dunklem Rot und dem Gold ihrer Haare war faszinierend. Der Schwarzhaarige verfluchte sich innerlich für die Entscheidung, eine enge Hose gewählt zu haben. Langsam aber sicher wurde es eng dort unten.
 

Nun standen alle fünf Schönheiten im Eingangsbereich der Villa. Die Männer bewegten sich immer noch nicht. Die Damen hingegen sahen sich an und begannen zu kichern. „Gefällt euch was ihr seht?“ fragte die Blondine mit der Schleife im Haar, neckisch die verdatterten Brüder, die jedoch immer noch kein Wort über die Lippen brachten. „Na dann Mädels, da die drei Herren der Schöpfung hier Wurzeln schlagen wollen, gehen wir schon mal. Bereit der Männerwelt den Kopf zu verdrehen?“ Minako war völlig aufgedreht und freute sich auf den Abend. „Schon passiert.“ schwafelte der Schwarzhaarige. „Seiya, ihr seid nicht die einzigen Männer auf dieser Erde.“ neckte ihn die Liebesgöttin. „Hey, Moment mal!“ rief der Silberhaarige den Mädchen hinterher und hastete ihnen nach, die schon mal zu den Autos gegangen sind.
 

„Seiya wir sollten jetzt lieber auch gehen, sie warten schon auf uns.“ „Ja natürlich, ich komm gleich nach. Noch zwei Minuten.“ „Geht es dir nicht gut, sollen wir vielleicht … Oh Gott nein, ja gut, wir warten draußen. Aber lass dir nicht allzu viel Zeit, sonst kommt Bunny rein und ihr dann gar nicht mehr raus.“ lachend ging sein älterer Bruder raus. Der Schwarzhaarige sprach gedanklich mit dem unteren Teil seines Körpers, um diesen wieder zu beruhigen und der Blamage zu entgehen. Wollte er doch nicht dass sein Engel dies mitbekam und ihn möglicherweise für pervers hielt. Nach einigen Moment stand er auf und ging langsam hinterher.
 

Taiki kam bei den anderen an. „Wo bleibt denn Seiya, ich dachte wir wollten los?“ Der Angesprochene antwortete der Goldblonden: „Er kommt gleich, er wollte sich nur nochmal kurz, na ja, abkühlen!“ Bei der Erklärung musste er sich, sichtlich angestrengt, ein Lachen verkneifen, was ihm nicht wirklich gelingen wollte. Als dann auch bei den Anderen der Schalter umkippte, mussten auch sie sich tierisch zusammen reißen, um nicht los zu prusten. Sogar Ami wusste sofort was gemeint war, nur einzig allein Bunny sah fragend ihre Freunde an, sie wusste nicht was sie meinten. „Ich geh mal lieber rein und sehe nach was ihm fehlt!“ Besorgt wollte sie gerade in das Haus gehen als im Chor ein: „NEIN!“ erklang. Kurz darauf kam auch schon derjenige, um den es sich handelte. Alle sahen ihn feixend an und der Schwarzhaarige wurde puterrot. Yaten klopfte ihm auf die Schulter. „Das wird eine lange Nacht.“ So verteilten sie sich in die Autos. Yaten fuhr mit Minako, Bunny, Seiya und Taiki mit Ami, Rei und Makoto.
 

Das Pärchen saß schweigend auf der Rückbank, bis sie ihrem Freund die Hand auf den Oberschenkel legte. Alarmierend sah er in ihre Augen. „Was ist los Seiya, geht’s dir nicht gut?“ „Nein alles bestens.“ Innerlich sprach er sein Mantra `Sie hat nur ihre Hand auf meinem Oberschenkel, nur die Hand auf meinem Oberschenkel… wenn sie jetzt noch ein Stück höher streifen würde. Oh Gott, krieg dich in den Griff!´ Minako, die die Situation im Rückspiegel betrachtete, sah in Seiya´s verkrampftes Gesicht und versuchte ihn irgendwie daraus zu boxen. „Bunny sieh mal, da sind schon die Lichter des Clubs zu sehen. Ist das nicht riesig?“ Um Genaueres zu erkennen, musste Bunny sich ein Stück nach vorn lehnen und somit auch die Hand von Seiya´s Oberschenkel lassen. Dankbar sah er zu Minako in den Spiegel. Somit war sie die letzten Minuten bis zur Ankunft des Clubs abgelenkt und er konnte sich – wieder mal - beruhigen. Nachdem die Autos geparkt waren, standen sie vor dem riesigen Gebäude und einer ewig langen Warteschleife. „Oh nein, hier warten wir ja ewig.“ jammerte die Blondine in ihrem goldenen Kleid. „Wartet mal kurz.“ Der smarte schwarzhaarige Sänger verließ die Gruppe, um dann nach ein paar Minuten seine Freunde zu sich zu winken. „Wäre ja gelacht wenn man seine Berühmtheit nicht ausnutzen könnte.“ grinste er schelmisch und schon waren sie im Inneren des Clubs. Die Mädchen liefen voraus, die Jungs hatten das Vergnügen der Rückenansicht, und dieser war nicht der Schlechteste. Die Musik dröhnte aus den Boxen. So konnten sie die anerkennenden Pfiffe der fremden Männer nicht hören. Sie hatten sich eine Etage höher verzogen und konnten das Geschehen auf der Tanzfläche in Ruhe betrachten. „Stoßen wir an auf … auf was eigentlich?“ fragte der Schwarzhaarige in die Runde. „Auf uns natürlich.“ Sie stimmten Minako zu und erhoben ihre soeben servierten Sektgläser. Der Abend konnte beginnen. „Los, gehen wir tanzen.“ forderte die Blondine mit dem goldenen Kleid ihre Freunde auf. Das war nicht Ami´s und Taiki´s Musikgeschmack, sie warteten lieber, bis etwas nicht so ein ohrenbetäubendes Gehämmer lief. Rei war auf einmal verschwunden, Makoto schien gar nicht anwesend und die zwei Brüder winkten nur grinsend ab. Somit machten sich die zwei Blondinen auf den Weg nach unten, auf den Floor.
 

„Yaten, du musst zugeben, dass Minako wirklich scharf aussieht. Warum klärst du das nicht endlich und genießt den Abend?“ „Sie scheint doch viel Spaß zu haben, warum soll ich mich jetzt einmischen?“ Der größere Bruder verdrehte seine blauen Augen. „Wenn du dir Chance entgehen lässt, bist du dämlicher als ich dachte. Was denkst du, für wen sie sich so aufgebrezelt hat?“ Smaragdgrüne Augen blickten fragend in die saphirfarbenen. Sie stellten sich gemeinsam an das Geländer und suchten die zwei Mädchen auf der Tanzfläche, in der Menschenmasse. Die Musik traf voll und ganz der Geschmack der besten Freundinnen, also tanzten sie ausgelassen, schwangen ihre Hüften, warfen die Arme in die Luft und schlossen die Augen, um sich voll und ganz dem Beat hinzugeben. Dass sie dabei eine Menge sabbernder Männer betrachtete, bemerkten sie gar nicht. Ganz im Gegensatz zu zwei Männern, die oben an dem Geländer gelehnt standen und mit skeptischem Blick die Runde um die Frauen beobachteten. Die langen blonden Haare der zwei, wirbelten durch die Luft, als sie sich im Takt bewegten. Da beide ihre Haare offen trugen, konnte man meinen, dass dort Zwillinge tanzten. Die fremden Männer kamen den zwei Schönheiten immer näher auf der Tanzfläche. Der Puls zweier Brüder stieg immer höher. Wenn sie es wagten sie noch anzupacken dann...
 

„Hallo schöne Frau.“ Sie blickte hoch in zwei ozeanblaue Augen. „Mamoru? Was machst du denn hier?“ fragte Rei den groß gewachsenen Mann. „Na ja ich wollte mal raus und bin ausgegangen mit ein paar Studienfreunden. Oder was machst du in einem Club?“ „Ja natürlich, entschuldige, ich habe dich hier nur nicht erwartet.“ antwortete sie verlegen. „Bist du allein hier, wohl eher nicht, oder?“ Sie schüttelte zaghaft ihr Haupt. „Nein, die Mädels und deren Männer sind dabei.“ Er nickte, aber wechselte umgehend das Thema. „Möchtest du was trinken? Bring doch Makoto mit her. Sie sitzt so verlassen an dem Tisch. Ich stelle euch meine Kommilitonen vor.“ Begeistert nahm sie das Angebot an und schliff ihre braunhaarige Freundin mit zu dem anderen Tisch.
 

„Eh sag mal hast du einen totalen Klatsch? Nimm deine Pfoten von mir!“ schrie Minako einen schmalzigen Typ an, der seinen Arm um ihre Hüfte gelegt hatte und mit der Hand zu ihrem Hintern runter fuhr. Geschockt über die Situation, konnte sie sich erst gar nicht rühren und war mehr als angewidert. Nochmal startete sie einen Versuch. „LASS MICH LOS!“ brüllte sie ihn erneut an. „Baby, hab dich doch nicht so. Wir könnten es uns schön machen, mein Auto steht draußen.“ Er zwinkerte ihr zu. In dem Moment wurde die Blondine zurück gerissen.

Emotions are a pure confusion

Rückblick
 

„Eh sag mal hast du einen totalen Klatsch? Nimm deine Pfoten von mir!“ schrie Minako einen schmalzigen Typ an, der seinen Arm um ihre Hüfte gelegt hatte und mit der Hand zu ihrem Hintern runter fuhr. Geschockt über die Situation, konnte sie sich erst gar nicht rühren und war mehr als angewidert. Nochmal startete sie einen Versuch. „LASS MICH LOS!“ brüllte sie ihn erneut an. „Baby, hab dich doch nicht so. Wir könnten es uns schön machen, mein Auto steht draußen.“ Er zwinkerte ihr zu. In dem Moment wurde die Blondine zurück gerissen.
 

Rückblick Ende
 

Mit dem Rücken zu ihr gewandt, stand Yaten, dessen Fäuste zitterten und Schultern zuckten. Er bebte vor Wut. „Verpiss dich, ansonsten mach ich dich gleich schön!“ brüllte er die Schmalzbacke an. „Was willst du denn von mir? Ihre Zeichen sind doch eindeutig, die sie aussendet. Sieh dir doch ihr Outfit an. Freizügiger geht’s ja wohl nicht mehr, die Schnecke schreit doch regelrecht nach einem Mann!!!“ fuhr der Fremde den Silberhaarigen an, dem nun alle Geduldsfäden rissen. Er packte den ihn am Kragen und zog ihn grob an sich ran. „Jetzt pass mal auf du Pfosten. Sie sieht in diesen Klamotten atemberaubend aus. Diese „Schnecke“ ist meine und das einzige was sie schreit, wird mein Name sein. Haben wir uns verstanden du Wurst?“ schrie er außer sich. „Ist ja gut Alter, beruhig dich!“ versuchte ihn der Typ zu beschwichtigen. „Ich beruhige mich erst, wenn du außer Sichtweite bist und getrau dir noch einmal in die Nähe meiner Freundin zu kommen, ansonsten unterziehe ich dich meiner persönlichen Schönheitskur.“ knurrte er den Kerl an, den er mit einem kräftigen Stoß auf den Hosenboden verfrachtete. Er legte seinen Arm zärtlich um die Hüfte der Blondine und ging mit ihr zusammen, wieder nach oben und bestellte zwei Drinks.
 

Seiya hatte sich inzwischen zu seinem Schätzchen auf die Tanzfläche gesellt. Taiki und Ami waren auch unten, endlich lief Musik, zu der auch sie tanzen konnten. „Hast du das gesehen? War das nicht irre? Mir kann keiner erzählen, dass er nichts für sie empfindet!“ stellte die Blondine aufgeregt brabbelnd fest und sah ihrem schwarzhaarigen Freund in die Augen. „Ist er dann immer so drauf? Oh Gott, ich hab ja selber Angst bekommen. Ich dachte schon, Yaten bringt den Typ um! Seiya? Hallo ich rede mit dir!“„Ich weiß.“ Der smarte Mann amüsierte sich über den Anblick seiner Freundin. „Schätzchen du bist so süß, wenn du aufgeregt bist.“ grinste er breit. Sie sah ihn beleidigt an. „Ja, ich habe es gesehen und ich stimme dir voll und ganz zu, dass er etwas empfindet, aber das wusste ich auch schon vorher. Ich kann dir nicht sagen ob er dann immer so drauf ist, denn das habe ich das erste Mal gesehen und ich bin wirklich froh, das ich nicht an der Stelle des Typen war. Alles beantwortet?“ Sie nickte zufrieden. „Hat dich eigentlich auch jemand angemacht?“ fragte er mit hochgezogener Augenbraue. „Eifersüchtig?“ Sie setzte ein süffisantes Lächeln auf. „Vielleicht…“
 

Selbst auf der Tanzfläche ergänzten sie sich, harmonierten perfekt miteinander. Sie lag in seinen Armen, mit denen er sie sanft hielt und nie wieder loslassen wollte. In Gedanken lief er Gefahr, sie zu verlieren, wenn er dies täte. Sie verströmte einen zarten Duft von Lilien, der seine Sinne vernebelte. Ihr Blick unschuldig und rein, ihre Bewegungen so elegant, voller Anmut, wie die einer Elfe. Seiner Elfe. Was sie mit ihm tat, war nicht zu beschreiben, diese Gefühle nicht in Worte zu fassen. „Woher hast du nur gelernt, so wundervoll zu tanzen?“ Ihre Wangen schimmerten rosa. „Willst du das wirklich wissen?“ „Ja umsonst frage ich ja nicht!“ Das Rosa wechselte zu einem Rot. „Also gut, um ehrlich zu sein hatten wir fünf Mädchen mal einen Prinzessinnen-Kurs absolviert, da gehörte das dazu.“ Sie neigte den Kopf nach unten. Was würde er denn jetzt denken? War das nicht ein wenig arg kitschig? Er nahm ihr Kinn zwischen seine Finger und drückte es sanft nach oben, sodass sie ihn ansehen musste. Er beugte sich zu ihr herunter und küsste sie zärtlich, jedoch sehr innig. Ohne darüber nachzudenken, erwiderte sie und so stand die Welt für die beiden still, genossen den Augenblick. „Habe ich dir heute eigentlich schon gesagt, wie wunderschön du aussiehst?“ wisperte er ihr ins Ohr. Trotz der lauten Musik, verstand sie jedes einzelne Wort klar und deutlich. Ihr lief es warm und kalt den Rücken hinunter. „Nein, nicht dass ich wüsste.“ sagte sie und grinste schelmisch dabei. „Oh, Verzeiht Prinzessin. Ich muss gestehen, Ihr seht absolut atemberaubend aus.“
 

Beide schwiegen, keiner traute sich etwas zu sagen. Beide Herzen schlugen rasant, bei den Gedanken an die letzten Minuten. Sie schlürfte ihren Cocktail, ließ den Blick gesenkt. „D-danke.“ sagte sie, worauf er ihr lächelnd zunickte, auch wenn sie es nicht sah. „Yaten was soll das? Erst liegst du mit mir im Bett, dann weist du mich hart ab, ignorierst mich, wir gehen uns tagelang aus dem Weg und jetzt das. Und deine Worte vor allem? Ich verstehe das nicht. Wenn du mich nicht willst dann…“ „Minako das ist es nicht, aber ich …“ er brach ab und holte tief Luft. „Willst du noch was trinken?“ Ohne auf ihre Antwort zu warten, stand er auf und ging an die Bar. Er wusste nicht wie er es ihr sagen sollte, die Hemmschwelle war so gewaltig.
 

„Guck mal wie schön die zwei tanzen können. Sieht das nicht toll aus Seiya?“ „Ja stimmt, ich wusste gar nicht, dass Taiki das so gut drauf hat. Tja, stille Wasser sind tief.“ Der nächste Titel begann, eine Ballade. Zeit für die Pärchen, die Fläche zu betreten. Nach nur wenigen Augenblicken, war nicht mehr viel Platz auf dieser. Er sah seinen ältesten Bruder mit seiner Freundin und als er sich nach rechts drehte, traute er seinen Augen kaum. Da kam Yaten, mit einer ihm wohl bekannten Blondine an der Hand, drehte sie zu sich, schloss seine Arme um ihre Taille und begann nun ebenfalls, sich langsam mit ihr im Takt zu bewegen. Bunny und Seiya schauten nicht schlecht aus der Wäsche, wollten die beiden aber auch nicht weiter mit ihren Blicken nerven, also widmeten sie sich wieder, sich selbst zu. Aber ganz kurz mussten sie ein oder zwei Mal lunschen.
 

Kurz zuvor. Als er wieder zurück zum Tisch kam, sah er die blonde Schönheit, wie sie deprimiert auf den Tisch blickte. Er stellte die Getränke ab und reichte ihr seine Hand. Nur zögernd ergriff sie diese und ließ sich dann von ihm die Treppen herunter begleiten. Nun standen sie auf der Tanzfläche, er zog sie an sich. Ohne wirklich zu wissen was er da tat, legte er seine Hände um ihre Taille und führte sie zum Klang der Musik. Sie realisierte im ersten Moment nicht, wie ihr wahrhaftig geschah. Seine Hände auf ihrer Haut entfachten ein angenehmes Brennen. Smaragdgrün traf Himmelblau, sie verloren sich darin. Sein Duft machte sie regelrecht betrunken. Hätte er sie nicht gehalten, hätte sie sich auf dem Boden wieder gefunden. Nach wenigen Minuten legte sie ihre Hände in seinen Nacken, krallte sich sanft darin fest, aus Angst dass er sich jeden Moment lösen könnte. Ihre Gesichter näherten sich unbewusst, bis der Atem des anderen, auf der eigenen Haut kitzelte. Immer wieder blickte er von ihren Augen, hinab zu den rosigen Lippen, die ihn auf irgendeiner Art und Weise anzogen. Ihre Nähe berauschte ihn, tief nahm er den süßen Duft von Mandeln in sich auf und schloss die Augen. Ihre Lider flatterten, Röte stieg ihr ins Gesicht. Peinlich war ihr das nicht, auf keinen Fall. Jedoch durchströmte sie eine Wärme, die sie nicht zu beschreiben vermochte. Ihre Herzen schlugen im gleichen Takt, dieser Moment schien endlos.
 

Dennoch vergingen die Stunden zügiger, als es ihnen allen erschien. „Ich denke, wir sollten uns langsam nach Hause.“ „Ich habe krampfhaft nach Makoto und Rei gesucht, aber ich kann sie nicht finden, was ist, wenn ihnen was passiert ist? Wir wollten doch zusammen gehen?“ „Bunny ganz ruhig, sie sind keine Kinder mehr und werden schon zurechtkommen.“ beruhigte die Blauhaarige ihre aufgewühlte Freundin. Dann machten sie sich auf den Weg. Jedes Pärchen saß in seinem Wagen. Yaten´s letzte Getränke waren alkoholfrei, denn sonst hätten sie sein geliebtes Auto stehen lassen müssen. Er konnte sich während der Fahrt nicht richtig konzentrieren. Immer wieder schweifte er in Gedanken zu dem Moment, in dem Club, als sie sich so nah waren. Während der Fahrt sprachen sie nicht. Jeder der beiden ging nochmal diese Augenblicke durch. Die Autos kamen nacheinander in der Garage zum Stehen. Alle stiegen aus und ging in die Villa. Außer die Insassen des grünen Autos.
 

Als sie im Zimmer des Schwarzhaarigen ankamen, setzte sich dieser auf sein rotes Himmelbett. Sein Schätzchen stand am Schrank, holte sich ein T-Shirt und Boxershorts von ihm, um sich danach bettfertig zu machen. „Du siehst so unglaublich schön aus.“ schwärmte er ihr vor. „Seiya, bitte …“ „Was denn? Es ist die Wahrheit, du bist einem Engel gleich.“ Sie wurde rot. „Das hast du Minako zu verdanken. Sie hat ewig an mir rumgewerkelt und dass wir im Partnerlook gingen, war wohl so beabsichtigt.“ „Ja die Frau kennt meinen Geschmack, einfach atemberaubend. Sei froh, dass ich so eine Selbstbeherrschung habe sonst …“ „Sonst was?“ lächelte sie ihn keck an. „Ich könnte deine Beherrschung ja testen, mal sehen, wie sehr du dich wirklich beherrschen kannst.“ „Schätzchen tu was du nicht lassen kannst, aber sag nicht, ich habe dich nicht gewarnt, wenn du zu weit gehst.“ Ein freches Grinsen umspielte ihre Lippen. Das konnte jetzt doch nicht wirklich ihr Ernst sein, das war doch mehr ein Scherz, oder nicht? Galant und mit funkelnden Augen, lief sie in ihrem sexy Outfit, auf ihn zu. Vor ihm kam sie zum Stehen, drückte ihn sanft nach hinten in die Kissen. Er riss die Augen auf, als sie sich, mit gespreizten Beinen auf seinem Schoß niederließ. Nein nicht gut, überhaupt nicht gut. Er spürte die Erregung, die auch bald einen anderen Punkt erreichen würde. Sie beugte sich über ihn, küsste ihn leidenschaftlich, strich mit ihrer Zungenspitze über seine Lippen und bat um Einlass, welcher gewährt wurde, worauf ein zärtliches Zungenspiel folgte. Nebenbei öffnete sie die Knöpfe seines Hemdes. Als alle geöffnet waren, fuhr sie mit ihren Fingern, über seinen muskulösen Oberkörper, ein Seufzen entglitt ihm. Die Beule in seiner Hose war deutlich zu spüren. Sie lächelte. Als er ihr Kleid über die Oberschenkel ziehen wollte, stoppte sie ihn an seinen Handgelenken und stand auf. Er blickte sie verwirrt an. „Schätzchen …“ hechelte er. „Tja mein Lieber, soviel zum Thema Selbstbeherrschung.“ streckte ihm die Zunge raus, schnappte sich ihre Sachen und verschwand im Bad. Ein Kichern konnte sie sich nicht verkneifen. Verdattert saß er auf seinem Bett und nach dem er begriff was sie getan hatte, ließ er sich auf seinen Rücken fallen, schlug die Hände auf´s Gesicht. „Schätzchen das war unfair, das bekommst du wieder.“ Er hörte sie glucksen. Als sie aus dem Bad kam, war das Zimmer leer, sie sah sich um. „Seiya?“ Es kam keine Antwort. Kurz bevor sie beim Bett stand, griffen zwei starke Arme nach ihr. Sie erschrak und konnte den kurzen Angstschrei nicht unterdrücken. „Hast du sie noch alle? Ich hab mich erschrocken.“ blaffte sie ihn an. „Ich habe dir gesagt, das bekommst du wieder, außerdem war ich viel schlimmer dran.“ „Oh Gott, du bist blöd.“ „Danke, aber es reicht wenn du mich Seiya nennst.“ schmunzelte er. Nachdem sie ein paar Augenblicke später verstand, verdrehte sie die Augen und ging trotzig ins Bett. Als er nach wenigen Minuten aus dem Bad kam, lag seine Angebetete schon schlafend da. Er huschte zu ihr unter die Decke, beobachtete sie noch eine Weile und dann fielen auch ihm die Augen zu.

Nightly insight with intense consequences

[Dieses Kapitel ist nur Volljährigen zugänglich]

The menacing will come

„Tja, ausgehend von der Lautstärke der beiden, kann man annehmen, dass sie sich versöhnt haben.“ feixte der junge Mann mit den violetten Augen. „Ich gönne es den beiden, vor allem Minako. Lang genug musste sie ja warten. Obwohl ich gespannt bin, wie es weiter geht. Denn ich hoffe, Yaten lässt sie nicht wieder sitzen.“ „Ganz schön neugierig!“ Die Blauhaarige kicherte verlegen. „Nein, ich interessiere mich nur für meine Mitmenschen.“ Taiki lachte. „Ach na wenn das so ist. Dann lass uns schnell schlafen, dann kannst du morgen dein Interesse aussprechen.“ „Gute Nacht, meine Elfe.“ Ami lächelte glückselig, bevor sie in den Armen ihres Freundes einschlief.
 

Am nächsten Morgen, als Rei und Makoto bereits da waren, saß die Gruppe am Frühstückstisch, wobei zwei fehlten. „Wo sind denn die beiden?“ Die anderen grinsten lediglich. „Nein! Doch nicht was ich denke!“ frage die Brünette entrüstet. Eine Antwort bekam sie nicht, denn das Thema wurde ein anderes.
 

„Sagt mal, wo seid ihr denn gestern hin? Ihr wart auf einmal weg, wir haben euch noch gesucht.“ Die Blondine fragte ihre Freundinnen neugierig. „Wir haben ein paar Jungs kennen gelernt. Mamoru hat uns seine Freunde vorgestellt, die ebenfalls mit ihm an der Uni sind.“ erklärte Rei. „Mamoru?“ fragte die blonde Schönheit mit großen Augen, der ihr Brötchen fast im Halse stecken blieb. Ein kleiner Stich der Eifersucht durchfuhr sie, das bemerkten auch ihre Freunde. Nachdem Bunny sah, wie ihre Freunde sie anstarrten wegen ihrer Reaktion, lächelte sie dann zaghaft. Was hatte sie sich denn so affig? Sie war glücklich mit einem anderen Mann an ihrer Seite, warum sollte denn auch nicht er wieder seinen Spaß haben? Trotzdem fühlte es sich komisch an. „Bunny, alles ist Ordnung?“ fragte Makoto. „Ja …ja natürlich.“ Sie schüttelte diese Gedanken fort und lenkte das Thema erneut um. „Jetzt nochmal zu euch beiden. Freunde vorgestellt also, und weiter?“
 

Flashback
 

Nachdem die zwei an dem Tisch bei den Studenten ankamen, stellte Mamoru höflich die Mädchen seinen Freunden vor. Es stellte sich raus, dass die vier jungen Herren, Jack, Ben, Taylor und John hießen, aus Amerika stammten, und nun in Japan Medizin studierten. Die zwei Damen, die nett begrüßt wurden, setzten sich mit zu ihnen und Mamoru holte weitere Getränke. Die Gespräche beinhalteten banale Dinge, wobei die Mädchen wahrlich ihren Spaß an dem amerikanischen Akzent der Männer hatten.
 

Verstohlen blickte Makoto des Öfteren zu dem jungen Mann im weißen, enganliegenden Shirt, welches sein muskulösen Arme durchaus betonte. Der Kontrast zu seiner gebräunten Haut war göttlich. Seine mandelförmigen, tiefbraunen Augen luden zum Träumen ein. Das Haar trug er kurz, dennoch hingen ihm einige Strähnen verspielt auf der Stirn. Um ihn nicht die ganze Zeit anstarren, nestelte sie an ihrem Longshirt herum, bis sie plötzlich angesprochen wurde: „Also Makoto. Makoto war doch richtig, oder? Was treibst du so?“ Sprachlos blickte sie in seine wunderschönen Iriden. „Äh hallo? Bist du überhaupt ansprechbar?“ fragte er amüsiert nach. Sie blinzelte und stammelte lediglich ein paar Worte zusammen. Innerlich schellte sie sich für dieses Verhalten. Da saß schon mal ein Traummann neben ihr und sie schwafelte nur unverständliches Zeug. Moment. Traummann? Entsetzt von ihren eigenen Gedanken, lief sie rot an. Sie hoffte dass er dies nicht sehen konnte und da die Lichter im Club in sämtlichen Farben flackerten, hatte sie gute Chancen. Taylor empfand diese Reaktion in gewisser Weise als niedlich und grinste sie daher schelmisch an. Sich gedanklich ermahnend, raffte sie sich auf um mit ihm eine normale Konversation aufbauen zu können. „Wieso studierst du hier? In Amerika gibt es doch bestimmt genug gute Universitäten.“ „Ja, das stimmt schon. Aber ich wollte raus aus dem Land der unbegrenzten Möglichkeiten und ich finde dieses Land sehr faszinierend. Bereut habe ich es bisher nicht, zudem gibt es hier auch viele schöne Frauen.“ Keck zwinkerte er ihr zu, worauf ihre Wangen wärmer wurden. „Für einen Amerikaner ist dein japanisch beinah perfekt. Man hört diesen Akzent, wie bei deinen Freunden, bei dir nicht so deutlich raus.“ „Das liegt daran, dass meine Wurzeln teils auch aus Japan entspringen. Meine Mum ist Japanerin und mein Dad Amerikaner. Bis ich ungefähr 5 war, lebten wir Beika. Dann kam der Umzug nach Amerika.“ Somit erklärte den japanischen Hauch seiner Optik. Gläser, gefüllt mit Sekt standen noch auf dem Tisch. Er drückte ihr einess in die Hand. nahm sich ebenso eins und hob das Glas zum Anstoßen. Sie tat es ihm gleich. „Auf Tokio.“ Und darauf tranken sie. Angeregt unterhielten sie sich weiter, was Makoto irgendwann auch gar nicht mehr schwer fiel. Was aber auch an dem, bereits dritten Glas Sekt, gelegen haben könnte.
 

„Und wie geht’s dir?“ fragte Rei vorsichtig. „Du willst nicht zufällig wissen, wie es mir nach der Trennung von Bunny geht?“ Sie senkte den Kopf, er seufzte. „Es geht schon besser. Es ist immer noch schwer und ich möchte nicht unbedingt die beiden sehen, wenn sie rumturteln, aber ich habe mich damit abgefunden. Ich will sie nur glücklich sehen. Und wer weiß, vielleicht verliebe ich mich auch neu und meine Traumfrau ist hier ganz in der Nähe!“ lächelte er seine Gesprächspartnerin an. Sie unterhielten sich noch eine Weile und gingen dann sogar tanzen. Beide waren voneinander überrascht, wie gut der andere jeweils einen Partnertanz beherrschte. Das führte dazu, dass noch einige Lieder dran gehangen wurden, woraus aus ursprünglich einem Tanz, dann doch mehrere wurden.
 

Derweilen am Tisch. Makoto spürte, dass sich der Alkohol immer mehr bemerkbar machte und verabschiedete sich deswegen von den anderen, bevor es zu Peinlichkeiten kommen konnte. „Ich bring dich noch nach Hause.“ sagte Taylor. „Das musst du nicht, ich…“ „Keine Widerrede. Eine so schöne Frau, sollte um die Zeit nicht mehr allein draußen rumlaufen. Die plötzliche Frischluft setzte ihr doch etwas zu. Daher musste sie sich erst einmal sammeln, um dann nicht allzu stark schwankend, den Weg nach Hause anzutreten. Dies blieb dem schönen Studenten nicht unbemerkt. Er bot ihr seinen Arm an, den die Brünette zögerlich, aber dankend annahm. So hakte sie sich bei ihm ein und ging gemütlich mit ihm ihres Weges.
 

Flashback Ende
 

„Makoto, ich bin schwer beeindruckt. Und wie seid ihr verblieben?“ fragte die Blauhaarige. „Na ja, er hat mir seine Nummer gegeben und ich soll ihn anrufen.“ antwortete sie. „Und machst du´s?“ Der älteste Bruder schmunzelte in sich hinein. Neugierig? Nein, wäre ja Quatsch. „Ich weiß noch nicht!“ In dem Moment kam eine Blondine die Treppe herunter, gefolgt von einem jungen silberhaarigen jungen Mann. „Sag mal Minako, hat dich Yaten die Nacht aus dem Bett geschmissen oder warum hast du ihn so angeschrien?“ wollte ihre beste Freundin wissen. Die Angesprochene errötete stark, ebenso der jüngste der drei Brüder, der sich trotzdem, ein breites Grinsen nicht verkneifen konnte. Minako hob die Hand um weitere Fragen und Kommentare zu stoppen. „Später.“ War ihr knapper Kommentar, denn sie wusste dass sie Stellung gegenüber ihren Freundinnen beziehen musste. Bei dem Gedanken verdrehte sie die Augen. Sie holten sich einen Kaffee und gingen dann wieder auf sein Zimmer.
 

„Yaten wie geht es jetzt weiter? Was hat es für dich bedeutet?“ Minako nestelte nervös an dem Hemd von ihm, welches sie trug, herum. Mit dieser Frage hatte er nicht gerechnet, er wusste nicht was er dazu sagen sollte. Nachdem er tief Luft holte, sah er sie eindringlich an. Sollte er es wirklich offen legen? „Du bedeutest mir viel, sehr sogar. Nur, ich kann nicht...“ Die Augen der Blondine weiteten sich vor Entsetzen. „Du kannst was nicht? Weist du mich ab? Schon wieder? Gerade nach dieser Nacht?“ donnerte sie zornig mit ihren Fragen los. „Mina lass mich ausreden!“ forderte er, worauf sie still schwieg.
 

„Versteh doch, ich kann nicht...also es...“ er atmete angestrengt aus. „...meine Güte ist das kompliziert.“ „Nein, es ist nicht kompliziert. Du machst es nur dazu. Sag doch einfach was dir auf dem Herzen liegt, sonst drehen wir uns nur im Kreis.“ Er nickte darauf. „Du hast Recht. Also ich fühle das schon, denk ich. Und ich weiß, dass du es hören willst, aber ich kann es nicht sagen. Nicht, weil ich nicht will, aber es geht nicht.“ Minako begann zu kichern. Warum lachte sie ihn denn aus? Er hatte sich blamiert, es war ihm peinlich und war er wütend. Er wollte aufstehen und gehen. Jedoch wurde er von der Blondine gehindert, indem sich diese freudig um seinen Hals warf. „Endlich, endlich hast du es gesagt.“ wisperte sie und küsste ihn innig. Irritiert löste er sich von ihr und fragte sicherheitshalber noch einmal nach ob sie denn wirklich verstanden hätte. „Natürlich habe ich das und das meinte ich auch nicht. Sondern eher dass du es zugibst, genau darauf habe ich so gewartet. Ich muss zugeben, dass ich etwas enttäuscht über dein Geständnis bin, aber du warst ehrlich und das zählt. Wir haben Zeit und wenn es soweit ist, dann lässt du es mich mit Worten wissen.“ Aufrichtig lächelte sie ihn an, bis ihr Blick fragend wurde. „Bist du und ich jetzt überhaupt ein `Wir´?“ Grinsend nickte er ihr zu und besiegelte dies mit einem Kuss.
 

„Etwas Bedrohliches kommt auf uns zu, der Frieden ist in Gefahr. Ich spüre es ganz deutlich, weiß dennoch nicht genau was es genau ist, aber es scheint gravierend zu sein. Es beängstigt mich ein wenig.“ Solche Worte aus dem Munde der Kriegerin des Todes und Zerstörung, waren äußerst beunruhigend. „Sie hat Recht, etwas hat sich verändert.“ sprach eine mysteriöse Stimme. „Setsuna? Du hier? Was ist geschehen?“ Haruka war verunsichert. Erst die Worte von Hotaru, was an sich schon höchst verwirrend war und jetzt noch die Hüterin des Tores zu Raum und Zeit, die dieses nie verlassen durfte und immer nur dann bei stand, wenn alle in höchster Gefahr schwebten. Setsuna begann: „Ich bin noch einmal in die Zukunft gereist, nachdem fest stand, dass sich die Prinzessin vom Prinz getrennt hat. Ich wollte sehen ob sich was geändert hat und tatsächlich… Crystal Tokio, wie wir es kennen, existiert nicht mehr in der Form wie es sein sollte.“ „Wie bitte?“ fragte die Sandblonde geschockt. „Es scheint wie stehen geblieben zu sein. Es ist Tatsache, dass Serenity, Crystal Tokio nicht allein auferstehen lassen kann, es bedarf den Erdenprinz an ihrer Seite. Schon in der Vergangenheit war immer klar, dass dies nur mit ihm geschehen kann, aber da dieser nicht mehr an ihrer Seite ist, scheint es wie angehalten.“ „Aber es gibt doch nur einen Prinzen. Müsste Crystal Tokio, in dem Falle, nicht völlig von der Bildfläche verschwunden sein? Wie soll die Möglichkeit bestehen, das Königreich aufzubauen? Regieren kann sie doch nur mit einem Mann, königlicher Abstammung, oder nicht?“ fragte Michiru. Setsuna überlegte, ob sie den anderen mitteilen sollte, was sie wusste. Keiner bemerkte ihre Unsicherheit, lediglich Hotaru konnte es spüren. „Aber irgendwas muss doch passieren, das ist schließlich das, wofür wir alle seit Jahren gekämpft haben. Argh, das ist alles nur die Schuld von diesem Seiya. Wäre der nie aufgetaucht, hätte sich die Prinzessin niemals vom Prinzen getrennt! Wie soll es jetzt weiter gehen?“ fragte Haruka zerknirscht. „Am besten bewahren wir erst einmal die Ruhe, wir können jetzt Nichts ändern.“ Setsuna. „Sollen wir es den Mädchen sagen?“ „Nein Michiru, noch nicht. Es ist noch zu früh. Sobald wir mehr wissen werden wir es ihnen sagen.“

American dreamboy

Die Tage zogen ins Land, in denen sich Makoto des Öfteren mit Taylor verabredete. Irgendwann schlug Minako vor, eine Poolparty zu veranstalten und sie sollte ihn doch einladen. Makoto wurde rot bei dem Gedanken ihn oberkörperfrei zu sehen. Zwei Tage später war es dann soweit. Die drei Pärchen waren schon da, soweit hatten sie es ja nicht. Nur Rei konnte nicht kommen, da sie im Tempel mithelfen musste. Sie erwarteten nur noch Makoto und Taylor und dann klingelte es auch schon. Makoto trat ein und der große schwarzhaarige, muskulöse, unglaublich gut aussehende, junge Mann folgte ihr. Die Mädchen staunten nicht schlecht bei diesem Anblick. Die Brünette errötete, als sie bemerkte wie sie den jungen, sexy Mann anstarrten. Er ging auf die Jungs zu, stellte sich vor und reichte jedem die Hand. Seiya und Yaten mussten ein Quieken unterdrücken, der Händedruck war doch recht männlich. Lediglich Taiki nahm das nicht so wahr, da er mit einem schiefen Blick seine Freundin beobachtete, wie sie den schönen Schönling ansah. „Hallo die Damen.“ So begrüßte er die drei schmachtenden Mädchen. Taiki bot Taylor an, zu zeigen, wo er sich umziehen konnte und dieser folgte ihm. Ein Räuspern brachte die jungen Frauen wieder in die wirkliche Welt. „Wir sollten auch reingehen, wir wollen die zwei doch nicht so lange warten lassen.“ Minako hakte sich bei ihren Freundinnen ein und wetzte in Richtung der Halle. Die zurück Gelassenen sahen sich skeptisch an und folgten dann ihren Badenixen.
 

Makoto war bereits im Wasser und als die Mädels sie sahen, hüpften sie rein und schwammen zu ihr. „Wo ist er???“ fragten sie aufgedreht. „Er kommt gleich, jetzt beruhigt euch mal.“ Die Brünette war selbst aufgeregt. Dennoch versuchte sie, es sich nicht allzu sehr anmerken zu lassen. Drei Männer mit langen Haaren, kamen in die Halle und blieben erst einmal am Beckenrand stehen. Sie sahen auch verdammt gut aus, man sah deutlich ihre Muskeln und deren Freundinnen sahen sie auch dementsprechend an. Die Jungs lächelten. Doch dann… Da stand er. - Mister Bombastic! Seine Nackenmuskeln ähnelten kleinen Hügeln, Arme wie Stahl. Die Brustmuskeln luden ein zum Drauflegen und die Bauchmuskeln zeichneten sich nicht nur ab, sondern waren mehr als deutlich und gut definiert zu sehen. Die schwarze Badeshorts reichte über seine Oberschenkel. Der Bund schmiegte sich um seine Hüfte, lag eng an aber sah nicht gequetscht aus. In Klamotten sah er schon umwerfend aus, aber das übertraf alles. Wenn er in einem Film mitgespielt hätte, in dem er die ganze Zeit, oberkörperfrei herumrennen müsste, würde er gewiss Millionen damit verdienen.
 

Den vier Mädchen entfuhr unwillkürlichen ein kleiner Quietscher. Dieser blieb Taylor nicht unbemerkt und er wurde ein wenig rot um die Nase. Das sah schon wieder so süß aus, dass die Mädchen kurz seufzten. Deren Freunde funkelten sie böse an. Als sie das merkten, drehten sie schnell ihre Köpfe herum und suchten sich irgendein Punkt zum Anstarren, außer Makoto. Taylor begab sich zu der Brünetten. Die anderen Mädels tauchten ihre Köpfe unter, um erst mal klar zu werden und sich auf den Anpfiff ihrer Männer vorzubereiten. Dieser sollte nicht lange auf sich warten lassen. Ami verschwand lieber schon mal und zog ihre Bahnen. Nun blieben noch die zwei Blondinen übrig, die mit einem Ruck unter Wasser gezogen wurden. Als sie wieder auftauchten, hatte jede ihren Freund vor sich und kniffen schon die Augen um nicht in gefährlich blitzende Iriden sehen zu müssen.
 

„Schätzchen?“ fragte er sie mit hochgezogener Augenbraue. „Ja?“ piepste sie.

„Sag mal warum hast du Taylor so angestarrt?“ Er wusste ja eigentlich warum, aber wollte es von ihr hören. „Ach, hab ich das?“ Unschuldig sah sie ihn an. Innerlich musste er schmunzeln, wie sie doch versuchte so zu tun, als hätte sie nichts verbrochen. „Bunny, das finde ich echt nicht in Ordnung, stell dir mal vor ich würde so etwas machen?“ Er schüttelte theatralisch den Kopf. Ihre Gewissensbisse wurden immer größer. „Es tut mir leid, wirklich!“ Beinah flehend sah sie ihn an, mit geschürzter Unterlippe. So sah sie unglaublich niedlich aus. „Wirklich?“ „Jaaaa, glaub mir doch!“ Er sie unter Wasser und tauchte sie somit erst einmal schön unter. Er spürte ihren Protest, ließ sie kurz zum Luft holen hoch, um sie dann sofort wieder unterzutauchen. Als er nach einer gefühlten Ewigkeit von ihr abließ, kam sie hoch wie eine Furie und er schwamm schon lieber mal ein paar Meter voraus. „Seiya komm sofort her!“ rief sie noch mit Schnappatmung hinterher. „Schätzchen wir sind quitt.“ lachte er lauthals und irgendwie tat sein Schätzchen ihm leid, wie sie weiterhin mit ihren Beinen im Wasser strampelte und wartete. So schwamm er wieder zu ihr und sie kletterte auf seinen Rücken.
 

So wie sie auftauchte, wurde sie sofort an den Beckenrand gedrückt. Zwei smaragdgrüne Augen funkelten sie an. Bei dem Blick konnte sie nichts sagen, sie versuchte ihn zu deuten. Eifersucht war ganz deutlich. Wut? Ja ein wenig schon. Aber da war doch noch was anderes… Leidenschaft! Verlangen! Er drückte sie fester an sich, ihre Oberkörper pressten sich schon aufeinander. Er kam ihr immer näher und dann drückte er ihr einen leidenschaftlichen Kuss auf. Nachdem sie für eine Sekunde geschockt die Augen aufriss, erwiderte sie dann den seinen. Sie krallte sich in seine Haare. Fordernd schob er seine Zunge in ihren Mund, ein Kampf begann, als wenn sie entscheiden müssten wer die Oberhand behielt. Sie schlang ihre Beine um seine Hüfte und bemerkte deutlich die Regung unter der Shorts. Er legte seine Hand auf ihren Oberschenkel, driftete nach innen und schob sie bis kurz vor ihrem Höschen, sie stöhnte in seinen Nacken. Beide wussten was sie wollten, sie mussten nur noch kurz warten bis sich die Situation in Yaten´s Hose beruhigte, was gar nicht mal so einfach war. Als dies dann geschah, schwammen sie zur Treppe, stiegen eilig hinaus, nahmen sich an den Händen an verschwanden ganz schnell aus der Halle.
 

Er schwamm ihr schon eine Weile hinterher, hatte aber keine Chance sie zu erreichen. So blieb er am Beckenrand stehen. Früher oder später würde schon von allein kommen. Wenige Minuten später war sie bei ihm und sah ihn mit großen blauen Augen an. „Ich…äh…also, weißt du…“ Währenddessen sie vor sich her stammelte, sah sie hinab. Was auch wieder komisch aussah, denn so schien es ,als ob sie Richtung seiner Shorts sah und das war ihr auch wieder unangenehm. Der Brünette musste schon schmunzeln als er sie dabei beobachtete, wie sie nicht wusste wohin sie sehen sollte. Doch dann sprang sie, soweit es ging, hoch. Schmiss sich um seinen Hals und sah im genau in seine violetten Augen. Durch diese Aktion waren diese auch relativ weit geöffnet. Über sein Gesicht musste sie kichern. Sie legte eine Hand auf seine Wange, zog ihn näher zu sich, um ihn dann zärtlich zu küssen, was er ohne Frage erwiderte. Aber es gab ein Problem. Das Wasser stand selbstverständlicher Weise nicht still und da sie sich um seinen Nacken geworfen hatte lagen ihre Beine mittelst in seinem Schritt. Nun bewegten sich ihre Beine und rieben daran. Das machte es ihm unglaublich schwer, sich zu beherrschen. Das war eine mehr als brenzlige Situation. Da hang sie, seine Elfe, eng an ihn geschmiegt, die Hände in seinem Nacken, die Beine im Schritt und nun machten sich auch noch ihre Brustwarzen bemerkbar, unter dem dünnen Stoff. Das durfte einfach nicht wahr sein. Was jetzt? Würde er sie von sich lösen, käme sie sich bestimmt weggestoßen vor. Das wollte er auf keinen Fall. Blieb sie dennoch länger so, dann würde sich bald jemand in der Hose bemerkbar machen. Diese ausweglose Situation machte ihn fast wahnsinnig. Als sein Bruder das sah, wusste er sofort weswegen er ihn so bittend ansah. „Ami komm mal her, Bunny sollte lieber noch ein paar Runden schwimmen. Bei mir hängt sie nur auf dem Rücken!“ rief er der Blauhaarigen zu. „Schätzchen bitte spiel mit, ich erkläre dir das später.“ flüsterte der Schwarzhaarige noch seiner Freundin zu, bevor er grinsend zu seinem Bruder schwamm.
 

Makoto und Taylor unterhielten sich mehr, als dass sie schwammen. Sie verstanden sich wunderbar, lachten viel und rutschten unbewusst immer näher aneinander. „Makoto, du bist eine wunderschöne Frau!“ Die Brünette wurde rot. „D-danke.“ „Ich bin froh, wenn ich so viel Zeit in deiner Nähe verbringen kann und ich danke dir sehr, dass du mich deinen Freunden vorgestellt hast.“ Er startete den Versuch und legte sein Arm um ihre Schulter. Sie wies ihn nicht zurück, aber weiter wollte er nicht gehen, obwohl die Versuchung groß war. Er empfand etwas für dieses Mädchen, aber wusste nicht, wie er es einordnen sollte. Makoto hingegen war erstarrt unter seiner Berührung, entspannte sich aber doch wieder recht schnell. Sie genoss es und rutschte noch ein Stück näher zu ihm um ihren Kopf in seine Halsbeuge zu betten. So verharrten sie eine ganze Weile. Es fühlte sich gut an.
 

Die Zeit verstrich wie im Flug und die Sonne ging unter. Mittlerweile saßen alle bei Kou´s am Esstisch zum Abendessen. Taiki lud Taylor ein und er nahm dankend an. Es war eine gemütliche Stimmung. „Ich wollte mich bedanken, dass ihr mich für heut´ Nachmittag eingeladen habt und ebenso zum Essen.“ Was für ein Gentleman, dachten sich die Mädchen und drohten in seinen Seelenspiegeln zu versinken, als er jeden im Zimmer in die Augen sah. Durch ein Räuspern des Silberhaarigen kamen sie schnell zur Besinnung. „Kommst du jetzt öfters?“ fragte die Blondine neben ihrem schwarzhaarigen Freund. „Wenn ich darf, dann komme ich gern.“ Und lächelte in die Runde. Er war nett, das mussten sie alle zugeben. Gut, die Mädchen wussten das sowieso, aber auch die Männer mussten sich das eingestehen und man merkte, dass er sich nur für eine interessierte und das war definitiv keine ihrer Freundinnen. „Also was ist nun mit euch zwei, seid ihr…“ „Minako!“ zischte Makoto sauer. Die anderen waren peinlich berührt. „Was ist? Ich spreche nur das aus was alle wissen wollen.“ Wo sie Recht hatte, hatte sie Recht.
 

Makoto war puterrot vor Scham und Wut. Jeder spürte die Anspannung im Raum bis Taylor diese unterbrach: „Ich mag diese Schönheit neben mir, sehr sogar. Aber ich werde sich nicht zu irgendwas drängen wobei sie sich nicht wohl fühlt. Wenn mal irgendwas passieren sollte, dass sie mehr für mich empfindet, dann werden wir sehen wie es weiter geht und was sich entwickelt.“ Ein Seufzen konnten sie sich die Mädchen nicht verkneifen, es ging einfach nicht. „Wie romantisch.“ säuselte die Blondine mit der roten Schleife, sehr zum Leidwesen des Silberhaarigen. „Taylor wie sieht´s aus mit Sport? Treibst du welchen? Wollte der Schwarzhaarige mit dem langen Haarzopf wissen. „Ja, ich spiele Football und trainiere auch die Nachwuchsmannschaft.“ Der Groschen war gefallen und somit hatten Seiya und Taylor ein Thema, über welches sie Stunden reden konnten und verzogen sich in die Stube, auf die Wohnlandschaft. Der Rest in der Küche schüttelte den Kopf und kümmerte sich um das Abräumen des Tisches. Als alles fertig war, verschwanden die vier Mädchen in die Parkanlage und gingen noch ein wenig spazieren. Hauptsächlich zur Tagesauswertung. Taiki setzte sich an den Tisch mit einer Zeitung und Yaten beschloss, sich ein ausgiebiges Bad zu gönnen.
 

An einem anderen Ort…

„Ich fasse es nicht, er hat es allen Ernstes gewagt wieder hierher zu kommen? Wie dumm kann er sein?“ „Das Schicksal hat sich eben so gefügt, akzeptiere das. Gegen die Liebe kannst du nichts tun.“ „Das werde ich nicht hinnehmen. Mein Sohn hat eine Aufgabe und eine Pflicht. Diese sollte er erfüllen und das hätte er auch getan wäre ER nicht aufgetaucht. Ich werde das niemals zulassen und mit allen Mitteln zu verhindern wissen!“
 

„Der Typ ist ein Traum von Mann!“ stellte Minako fest. „Ja wirklich, lass ihn nicht wieder gehen. Er sieht unglaublich aus, natürlich nicht so sehr wie mein Seiya, aber trotzdem, unglaublich!“ „Er studiert ebenfalls Medizin habe ich gehört nicht wahr?“ „Ja das stimmt.“ nickte die Makoto Ami zu.

„Dein Freund weiß was wichtig im Leben ist, lernen ist die höchste Priorität. Weißt du welches Gebiet er gewählt hat oder zufällig welche Noten er hat?“„Ami, ich unterhalte mich über Vieles mit ihm, aber sicherlich nicht über seine Noten. Und was meintest du bitte mit `Freund´? Er ist nicht mein Freund!“ „NOCH nicht.“ flötete die Kriegerin der Liebe. „Ich weiß so etwas!“ kicherte sie.
 

„Wisst ihr eigentlich was mit Rei los ist? Sie hat sich gar nicht mehr gemeldet? Nicht dass ihr etwas zugestoßen ist, wir haben sie völlig vernachlässigt in der ganzen Zeit.“ Die Freundinnen sahen sich beschämt an. „Nein, keine Sorge. Ich habe mit ihr öfters telefoniert. Ich sollte sie doch auf dem Laufenden halten was Taylor betrifft. Sie hatte ihn an dem Abend auch kennen gelernt. Momentan hat sie sehr viel im Tempel zu tun und sie erzählte mir, dass sie sich des Öfteren mit einem jungen Mann trifft. Aber ich soll euch lieb grüßen.“ „Warum erzählst du uns das erst jetzt? Und was für ein Typ?“ „Weil ihr nicht gefragt habt und Bunny ich weiß nicht was für einen Typ sie meinte, sie hat es mir nicht gesagt!“ „So Minako, und jetzt zu dir. Du wolltest uns noch von deiner Nacht mit Yaten erzählen.“ Die Blondine gab sich geschlagen als sie von allen mit neugierigen Blicken gemustert wurde. Deswegen erzählte sie ihnen was gelaufen ist, aber ließ einige Details bewusst aus. „Und ihr seid jetzt fest zusammen? So richtig?“ wollte die Brünette wissen. Minako nickte und wirkte äußerst glücklich.

The moonlight which connects us for ever

Er zuckte kurz zusammen. „Seiya was ist?“ Seine Freundin sah ihn besorgt an. „Nichts Schätzchen, alles in Ordnung.“ lächelte er sie an. „Bist du dir sicher?“ Er nickte ihr zu. Taiki sah auf die Uhr. „Es ist schon spät, wir sollten uns auf den Weg in die Betten machen. Taylor und Makoto, wollt ihr nicht lieber über Nacht bei uns bleiben. Es ist besser, ihr lauft um die Uhrzeit nicht mehr alleine draußen herum.“ bot er den beiden an. „Ich bin zwar schon groß, aber es wäre nett, denn ich bin müde und habe ehrlich gesagt auch keine Lust mehr, das ganze Stück nach Hause zu laufen.“ Beide willigten ein und Taiki begleitete sie in die Gästezimmer. Makoto überkam ein mulmiges Gefühl. Mit ihm allein? In einem Zimmer? Als die beiden im Zimmer ankamen und Taiki ihnen eine Gute Nacht gewünscht hatte, standen die beiden regungslos da. Taylor bemerkte die gespannte Stimmung im Zimmer. In diesem stand eine ausklappbare Couch und das große Bett gegenüber. „Ich werde auf der Couch schlafen, so hast du das Bett.“ er grinste schief. „Danke Taylor.“ „Nicht dafür.“ Sie ging als Erste ins Bad, machte sich noch ein wenig frisch und zog sich ein langes Shirt, was ihr Taiki gegeben hat, über und flitzte ins Bett. Nach ein paar Minuten kam auch der Schwarzhaarige aus dem Bad. Oberkörperfrei! Ihr stockte der Atem. Sie konnte gar nicht anders als hinzusehen. Dann legte er sich auf die Couch, zog die Decke bis über die Hüften und schloss die Augen. Er musste sich ein Lächeln verkneifen, denn er hat ihre Reaktion wohl bemerkt.
 

Bunny und Seiya machten sich ebenso auf den Weg nach oben. Doch plötzlich durchfuhr es Seiya. Mit einem Schrei, bäumte er sich auf und fiel dann zu Boden. Bunny reagierte blitzschnell und fing ihn auf, sodass er nicht direkt auf den Boden prallte und kniete auf diesem, mit seinem Kopf in ihrem Schoß. Erschrocken sah sie ihn an „Seiya, sag doch was. Hörst du mich? Seiya?“ Tränen des Schocks standen ihr in den Augen. Langsam öffnete er gequält die Augen. „Oh Schätzchen was ist denn? Warum weinst du?“ Er legte sein Hand auf ihre Wange und strich die Tränen weg. „Seiya geht’s dir gut?“ fragte ihn seine Freundin besorgt. „Ich bin nur etwas müde, lass uns nach oben gehen.“ Langsam stand er auf und wollte allein laufen, doch Bunny wich ihm nicht von der Seite und stützte ihn, bis sie in seinem Zimmer waren. Alle standen vor der Tür und konnten sich nicht erklären was der Vorfall zu bedeuten hatte. „Bunny wenn etwas ist dann sag Bescheid.“ „Danke Taiki, mach ich.“ Dann gingen alle in ihre Zimmer. Bunny stand vor dem Bett und beobachtete ihren Freund beim Schlafen, denn so wie er lag schloss er auch wieder die Augen und rätselte, was es damit auf sich hatte. Besorgt legte sie sich zu ihm, darauf bedacht ihn nicht zu wecken. Dann kehrte im Haus Ruhe ein.
 

Am nächsten Abend erwartete die Truppe Besuch, welcher nervös vor der Tür stand. „Willst du das wirklich? Wenn du dir nicht sicher bist, dann verschieben wir den Besuch. Ich will nicht dass du dich unwohl fühlst, ich könnte es verstehen.“

„Ganz ruhig, wir gehen jetzt zu ihnen und lassen uns überraschen was passiert.“ Er drückte ihr noch einen zärtlichen Kuss auf die Lippen und dann klingelten sie bei den Kou´s. Rei hatte vor ein paar Tagen angerufen und wollte sie besuchen. Da die Mädchen aber von ihrem Date wussten, bestanden sie darauf, dass sie ihn mitbringen sollte. Nun war es soweit und ihr rutschte das Herz mit einem mal in die Hose. Die Tür wurde geöffnet und sie wurde von allen freudig begrüßt, sie hatten sich lange nicht mehr gesehen. „Mamoru was machst du denn hier? Rei ich denke du wolltest dein Date mitbringen?“ fragte die Blondine mit Odangos neugierig und zugleich irritiert. Sie alle erstarrten, als sie begriffen, was dies bedeutete. Sämtliche Blicke gingen zu Bunny, die im ersten Moment noch nicht verstand. Aber als auch ihr das Licht aufging, schaute sie verwirrt immer wieder zu Rei und Mamoru. Die Schwarzhaarige wusste nicht was sie tun sollte. Machte sie jetzt weiter wie immer, oder sollte sie das klären. Aber warum sollte sie sich rechtfertigen? Sie waren nicht mehr zusammen und sie hatte einen neuen Freund. Sie hatte sich doch von ihm getrennt. Trotzdem fühlte sie sich unwohl und wollte das besprochen haben, damit ihre Freundschaft nicht darunter litt. Mamoru war es genauso unangenehm, das merkte man ihm deutlich an. „Bunny können wir reden?“ fragte die Rei ihre Freundin, die noch immer starr da stand. Sie nickte kaum merklich. Als sie an der Hand genommen wurde, zog sie diese zurück und folgte dann ihrer Freundin auf den Balkon. Im Raum war es totenstill. Sie sahen sich alle unsicher an, wussten nicht was folgte. Würde Bunny ihr eine Szene machen oder weinend wegrennen? Vor allem Seiya machte sich große Sorgen.
 

„Bunny, wie soll ich dir das erklären?“ versuchte die Schwarzhaarige das Gespräch zu beginnen. „Weißt du, ich habe mich anfänglich nur mit ihm getroffen weil es ihm schlecht ging, ich wollte für ihn da sein und …“ „Rei hör auf!“ wurde sie von der Blondine unterbrochen. Sie war sich nicht sicher was jetzt kommen würde. „Hör zu, mich und Mamoru verbindet eine gemeinsame Vergangenheit, wir haben viel zusammen durchgestanden. Die letzten zwei, fast drei Jahre, haben uns zusammen geschweißt. Wir kannten unsere Zukunft und lernten sogar unsere Tochter kennen. Dann hat sich Alles geändert. Ich habe mich gegen ihn und das Alles entschieden. Ich habe mich verliebt und wollte frei wählen. Gegen Gefühle kann man nichts machen und ich kenne mich da aus.“ sie lächelte zart. Tränen stiegen ihr in die Augen und drohten überzulaufen. Warum sollte er nicht auch glücklich werden, er hatte es doch so verdient. „Und ich weiß, dass du die ganze Zeit über Gefühle für ihn hattest und sie meinetwegen verdrängt hast. Rei, du bist meine Freundin, ich will auch dich glücklich sehen.“ Mittlerweile konnte sie die Tränen nicht mehr halten und schluchzte. „Wenn ihr zwei euch gefunden habt, dann ist das doch toll. Erwarte dennoch bitte nicht von mir, dass ich mich so schnell daran gewöhne. Ich denke, ihm wird es nicht anders gehen mit Seiya und mir. Rei, bitte mach ihn glücklich.“ Die letzten Sätze versuchte sie mit tränenerstickter Stimme zu sprechen, aber es wollte ihr nicht gelingen. Sie konnte die letzten Worte trotzdem sehr gut verstehen. Aus lila Seelenspiegeln, liefen deshalb ebenfalls heiße Tränen. Sie war zutiefst gerührt von dem Verständnis ihrer Freundin, denn somit gab sie ihn endgültig frei. Nun lagen sich die zwei Freundinnen, die sich sonst bei jeder Kleinigkeit stritten und anschrien, weinend in den Armen. Jede bedacht auf das Glück der anderen. Dieser Moment ergriff auch das Gemüt anderen, die dieses Gespräch mit verfolgen konnten. „Würdest du mir bitte noch Mamoru rausschicken.“ „Natürlich.“ So ging die schwarzhaarige Schönheit wieder rein und nickte ihrem Freund zu. Dieser holte nochmal tief Luft und begab sich zu ihr.
 

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„Mamoru, jedes Mal wenn ich mir vornehme nicht zu weinen, scheitert mein Vorhaben kläglich, aber das dürftest du ja gewohnt sein.“ Sie schmunzelte, er ebenfalls. „Das was ich dir sagen möchte, ist eigentlich das gleiche, was ich ihr schon mitgeteilt habe. Aber ich wollte es dir selbst noch sagen.“ Erneut liefen ihr die Tränen hinab und sie musste sich wirklich zusammen reißen um überhaupt noch etwas deutlich hervor zubringen. Am liebsten wäre sie zusammen gebrochen und hätte einfach nur geweint, aber das musste sie jetzt tun, sie wollte sich alles von der Seele reden, ihm erklären. „Ich habe dich geliebt, das tat ich wirklich und das musst du mir glauben. Dass ich mich neu verlieben könnte, daran hätte ich nie gedacht. Doch nun ist es einmal so. Die Gefühle gehen ihren eigenen Weg, ohne zu fragen ob es richtig ist.“ Sie nahm ihn an den Händen, drückte diese fest. Sie konnte ihre Tränen nicht stoppen. „Wir haben so viel zusammen durch gemacht. Gegen Feinde gekämpft, gewonnen, verloren unsere Leben, um dann wieder einander zu finden. Das alles wird uns auf ewig verbinden und ich liebe dich auch jetzt noch und das werde ich immer tun, aber als einen Freund. Bitte, ich bitte dich - Verzeih mir. Ich wollte nicht dass es so kommt, ich wollte dir nie weh tun. Aber tu mir einen Gefallen, werde glücklich. Ich wünsche mir das so für dich. Du bist ein ganz großartiger Mann und ich denke Rei weiß das und weiß es auch zu schätzen.“ Ihre Stimme zitterte unsäglich, ihre Unterlippe bebte. „Oh je, ich hätte nie gedacht, dass mir das so schwer fällt.“ So fiel sie ihm in seine Arme, schmiegte sich an ihn und hielt ihn fest. Er streichelte ihr blondes Haar und ihren Nacken. Damit konnte er sie immer beruhigen, und er tat es wieder. Trotz allem, stand er ihr immer noch bei und half ihr so gut er konnte. Sie ließ ihren Kopf unten, auf seiner Brust, hörte seinem Herz zu, wie sie es so oft getan hatte, aber es fühlte sich anders an. Anders, jedoch gut. „Ich habe immer versucht dich zu schützen und werde dies auch weiterhin tun. Ich bin für dich viele Tode gestorben und ich würde es immer wieder tun.“ Sie schluchzte laut und schüttelte ihren Kopf bei seinen berührenden Worten. „Ich habe mich auf eine Zukunft mit dir gefreut, ich wollte mit dir glücklich sein. Und als ich unsere Zukunft kannte, war ich dankbar. Dankbar dafür, dass mich so viel erwarten würde. Mit dir und Chibiusa.“ Bei diesem Namen zuckte sie unwillkürlich kurz zusammen. „Ich werde unsere gemeinsame Zeit niemals vergessen und in Ehren halten. Auch ich wünsche mir für dich, dass du glücklich bist und dem Anschein nach, bist du das. Ich freue mich für dich, auch wenn es doch recht gewöhnungsbedürftig ist, dich in den Armen eines anderen Mannes zu sehen. Das Versprechen glücklich zu werden, kann ich dir noch nicht abnehmen. Rei ist eine wundervolle Frau und ich schätze sie sehr. Sie stand mir in der letzten Zeit zur Seite und das habe ich gebraucht. Ich weiß nicht, ob man schon von Liebe sprechen kann, sie bedeutet mir jedoch sehr viel. Ich werde dich für immer, in einer gewissen Art und Weise lieben, denn uns verbindet so viel.“ Er pausierte kurz. „Ich bin froh, das wir reinen Tisch machen konnten und wer weiß, vielleicht kann ich mich eines Tages mit deinem Seiya anfreunden.“ Sie lächelte. „Aber bis dahin, sollten wir so gut es geht versuchen, mit der Situation umzugehen.“ Er wollte noch etwas sagen, aber dies blieb ihm verwehrt. Stattdessen schloss er die Augen und eine kleine Träne stahl sich aus seinem Auge. So hielt sich das ehemals zukünftige Königspaar Serenity und Endymion von Crystal Tokio, in den Armen und betrachteten gemeinsam, mit leichter Wehmut, den Vollmond.
 

In den folgenden Tagen lief alles soweit harmonisch ab. Mamoru kam öfter mit Rei vorbei, auch um sich dem allen ein wenig anzupassen. Sie hatte mehr Zeit, denn ihr Opa hatte jemanden eingestellt, der ihr im Tempel eine Menge Arbeit abnahm. Mit der Zeit, musste das zweite Gästezimmer hergerichtet werden. Fünf Pärchen, eigentlich vier, bewegten sich in dieser Villa. Diese, die ursprünglich für die Starlights gedacht war, hatte sich zu einer riesigen WG entwickelt.
 

Nach einem langen Tag gingen alle in ihre Zimmer und ließen sich verhältnismäßig zeitig in die Federn sinken. Weit nach Mitternacht zerriss ein gellender Schrei die friedliche Stille: „Seiya, oh Gott nein. Hilfe!“

There is more between sky and earth

Dieser Schrei riss alle aus ihrem Schlaf und rannten in Seiya´s Zimmer. „Helft ihm, so helft ihm doch!!!“ schrie Bunny ihre Freunde verzweifelt an.
 

Er lag im Bett, sein ganzer Körper bäumte sich unter Schmerzen auf und er schrie. Bunny stand völlig starr und verzweifelt daneben. Tränen rannen ihr die Wangen. Sie musste mit ansehen, wie ihr Geliebter Qualen litt und konnte doch nichts tun. Zu gern hätte sie ihm das Leid abgenommen. Auch die Anderen wussten nicht, wie sie hätten helfen können. Auf einmal war alles still. Der Schwarzhaarige atmete schwer, sein Puls raste, Schweiß stand ihm auf der Stirn. Seine Freundin eilte zu ihm und in dem Moment als sie ihn berühren wollte, bekam sie eine Art elektrischen Schlag und riss augenblicklich die Hand zurück, legte diese sich auf den Mund um nicht laut aufzuschreien. Noch einmal begann er zu zittern, riss die Augen auf, aber sah niemanden wirklich an. Vor Schmerzen windend, schrie er ein weiteres Mal laut auf. Lautes Gekreische verließ nun Bunny´s Mund. „Seiya, was ist mit dir? So sag doch was!“ rief sie ihn, doch er konnte sie nicht hören. „Er leidet!“ schrie sie ihre Freunde panisch, mit tränenüberströmten Gesicht, an. Der Schmerz in ihren Seelenspiegeln war unerträglich. Sie litt mit ihm mit. Ihr Halbmond erstrahlte und durchflutete kurz den Raum. Dann war es totenstill. Alle Blicke lagen auf dem Schwarzhaarigen und der Blondine. Völlig entkräftet stand sie da, mit besorgtem Blick auf ihren Freund. Sie musste sich stützen und sich soweit beruhigen, sodass ihr Brustkorb sich wieder regelmäßig hob und senkte. Auch auf Seiyas Stirn zeigte sich ein helles Leuchten, welches jedoch umgehend erlosch. In dem Moment brach Bunny zusammen. Mamoru, der ihr am nächsten war, fing sie auf und legte sie dann ebenfalls zu ihm ins Bett. Das Pärchen lag im Bett und die Situation entspannte sich allmählich. Die Freunde sahen sich besorgt an und mussten selbst erst einmal tief Luft holen, nachdem sie dies sahen und auch hörten. „Wir können jetzt nichts für die beiden tun, lassen wir die Tür offen und werfen ein Ohr drauf.“ schlug Mamoru vor.
 

„Wäre einer so nett und würde mich mal aufklären, was das zu bedeuten hat?“ fragte Taylor und sah in die Runde. Makoto antwortete: „Wir sollten lieber runter gehen, dann werde ich dir alles erklären.“ Sie nahm seine Hand und begab sich in den Wohnbereich. Ihre Freunde folgten ihr, sie wollten sie damit nicht allein lassen. Es war so oder so schon schwer, ihm alles zu verheimlichen und nun sollte sie alles erzählen. Sie standen ihrer Freundin bei. Ami bereitete für alle noch Tee zu und als dieser fertig war, servierte sie diesen, ihren Freunden, auf einem großen Tablett. Makoto wusste nicht so recht, wie sie anfangen sollte, war völlig verunsichert.
 

„Taylor, ich weiß nicht so recht. Das ist so schwer.“ Ihre Stimme wurde zittrig, ihre Hände ebenso. Sie hatte so sehr Angst, dass er sich, nachdem er alles wissen würde, sich von ihr abwandt. Sie ihn, aufgrund ihrer Bestimmung gehen lassen musste, gerade zu dem Zeitpunkt, wo sie jemanden fand, der gut zu ihr passt. Natürlich entging ihm dies nicht und griff darauf nach ihrer Hand, legte sie in seine und die andere darauf. Er strahlte eine unglaubliche Wärme aus, die sie etwas beruhigte. Auch sein weicher Blick ließen es ihr, etwas besser gehen, sodass sie anfangen konnte zu erzählen. Dies dauerte einige Stunden, denn die Geschichte war lang. Als Makoto alles erzählt hatte, war sie zwar teils erleichtert, aber auch sehr nervös. Taylor hatte sie nicht einmal unterbrochen, nicht den Kopf geschüttelt oder sie seltsam angesehen, hielt durchgängig ihre Hand. Die ganze Zeit hörte er aufmerksam zu und saß zum Schluss starr da. Genau diese Reaktion verunsicherte sie nur noch mehr, sie malte sich schon das schlimmste aus. In dem Raum herrschte eine erdrückende Stille, weil niemand wusste was kommen würde. Taylor schluckte einmal kräftig und holte tief Luft: „Habt ihr Bier im Haus? Ich würde mir darauf, gern eines genehmigen.“ Ami sprang auf, ging zum Kühlschrank und holte eine Flasche, die sie ihm kurz darauf in die Hand drückte. Er öffnete diese und leerte mit einem Zug die Hälfte, dann räusperte er sich. „Ich glaube, dass es auf dieser Welt, weitaus mehr als das Leben und den Tod gibt, aber mit so etwas, hatte ich nun wirklich nicht gerechnet. Das war wirklich etwas viel und ihr werdet verstehen, dass das erst einmal sacken muss. Aber nur noch einmal zum Verständnis – Ich sitze hier mit Sailor Kriegerinnen zusammen, die die Elemente beherrschen und schon einmal lebten, und das im Silberjahrtausend auf dem Mond? Mein werter Herr Mitstudent, war früher einmal der Prinz der Erde und sollte in der Zukunft, mit Bunny, als Königin Serenity dieses Crystal Tokio regieren, ja? Ihr kennt also eure Zukunft. Die anderen drei stammen aus einem völlig anderen Sonnensystem und wechseln ihre Geschlechter, was echt verrückt ist.“ Er runzelte kurz die Stirn. „Ihr beschützt die Erde, also seit ihr die Guten und kämpft gegen das Böse, habt auch schon mehrfach eure Leben verloren. Das klingt alles wie aus uralten Legenden und wenn man sich das durch den Kopf gehen lässt, könnte man meinen, dass das nur zusammen gesponnen ist. Es ist nicht so, dass ich euch nicht glauben würde, daher verzeiht mir meine Frage, aber könntet ihr mir das irgendwie zeigen? Euch verwandeln oder so? Fragend blickte er in die Runde, bis Makoto sich zuerst erhob, sich etwas weiter weg stellte und dann ihren Spruch aufsagte. Ein Grollen ging durch den Raum und grüne Blitze durchzuckten ihn. Mittendrin sein Mädchen, welches ihr Outfit wechselte und dann in ihrem Foku vor ihm stand. Mit offenem Mund starrte er sie an. „D-das war ja...wow.“ Kurz darauf wechselte sie wieder zu ihrer zivilen Form. Langsam und vorsichtig wandte er sich Yaten und Taiki zu und diese wussten was er sehen wollte und als Taylor dies sah, legte sich ein roter Schimmer auf seine Wangen. Er wollte nicht nachfragen, es erschien ihm unhöflich. Neugierig war er trotzdem. Seufzend stand Yaten auf, trat vor ihn und schon umgab auch ihn, nein sie, ein grünes Licht. Kurz darauf stand eine silberhaarige, junge Frau vor ihm. Fassungslos musterten sie zwei aufgerissene, tiefbraune Augen. „Es ist tatsächlich wahr.“ murmelte er leise vor sich her. „Man natürlich ist es das, oder denkst du sie erzählt dir eine Gute Nacht Geschichte?“ fuhr Healer ihn an und setzte sich dann, wieder in männlicher Form, zurück auf die Couch. Geschockt blickte er auf den Boden, dennoch ins Nichts sehend. Das saß. Makoto, die immer noch ein Stück weiter weg stand, legte sich die Hand vor den Mund, um nicht lauthals loszuweinen, als ihr schon die ersten Tränen über die Wangen liefen. Hatte sie es doch gewusst, er konnte das einfach nicht verstehen, war überfordert damit. Die anderen beobachteten ihre Reaktion und fühlten sich selbst irgendwie hilflos. Minako überspielte ihre Unsicherheit, ging auf Taylor zu, boxte ihn freundschaftlich auf den Arm und bereute es sofort, da hätte sie auch auf Stahl schlagen können. Zerknirscht sagte sie ihm: „Komm schon, wir sind die Guten. Zwar etwas außergewöhnlich, aber gut.“ Taylor stand auf, ging zu der aufgelösten Brünetten, reichte ihr die Hand und ging mir ihr gemeinsam in den Garten.
 

„Hör bitte auf zu weinen, ich sehe ungern Tränen bei dir.“ versuchte er sie zu beschwichtigen. Makoto, ich danke dir für dein Vertrauen, dass du mir alles erzählt hast. Wie schwer muss es dir gefallen sein, das zu verheimlichen?“ „Also um ehrlich zu sein, im Moment nicht zu sehr, denn es herrscht Frieden auf der Erde. Also gibt es keinen Grund sich verwandeln zu müssen.“ lächelte sie. „Ich muss dir was gestehen.“ Ihre Hand verkrampfte in seiner. Was wollte er ihr sagen? Dass er das zwar akzeptiert, aber sich von ihr fernhalten würde, gar nichts mehr mit ihr zu tun haben wollte? „Du bist so wundervoll, immer wieder für eine Überraschung gut. Ich weiß, wir kennen uns noch nicht allzu lang, aber du hast mich überwältigt. Schon im Club, als ich dich das erste Mal sah, war ich fasziniert von deiner Ausstrahlung und deinem Wesen.“ Verdattert blickte sie ihn an, bis heiße Tränen in ihre Augen stiegen. Dies irritierte ihn wiederum. „Ich wollte dich nicht zum weinen bringen, wollte nicht aufdringlich sein. Es tut mir leid.“ Reumütig senkte er seinen Kopf. „Nein, das ist es nicht, aber so was hat noch keiner zu mir gesagt. Ich weiß nur nicht, was ich dazu sagen soll.“ „Nichts, sag nichts, bis du dir endgültig sicher bist, egal welche Entscheidung du fällen wirst.“ Er strich ihr die Tränen aus dem Gesicht. Sie drückte sich fest an seine Brust, und krallte sich in seine starken Oberarme. Er legte seinen Arm um sie und blickte lächelnd in den Sternenhimmel.
 

Der Morgen kam schneller als erwartet, niemand fand den ruhigen Schlaf. Alle beschäftigte der Vorfall der letzten Nacht, dennoch konnten sich keinen Reim drauf machen. Nach und nach kamen sie aus den Zimmern und trafen sich in der Küche. Bunny und Seiya waren noch nicht wach, sollten auch nicht geweckt werden. Ob sie sich überhaupt erinnern konnten? „Ist die Nacht noch etwas passiert? Gab es noch irgendwelche Zwischenfälle?“ Rei verneinte Taikis Frage. „Das hat mir echt, eine Scheiß, Angst gemacht. Was war das?“ „Yaten, wir wissen es auch nicht. Das kam so plötzlich, ohne Vorwarnung. Oder könnte es sein, dass das was mit seinem Zusammenbruch vor einiger Zeit zu tun hatte?!“ Sein größter Bruder machte sich riesige Sorgen.
 

Er öffnete gequält die Augen. Ihm tat alles weh, sein Kopf dröhnte, der Hals war trocken. Er fühlte sich wie gerädert. Seine nasse Brust zog seine Aufmerksamkeit dahin. Ein blonder Schopf lag darauf. Er lächelte, doch dies verging ihm, als er leises Weinen vernahm. „Schätzchen?“ Es war mehr ein Röcheln, als alles andere. Sie hob den Kopf und sah ihn an. Entsetzt riss er die Augen auf. „Bunny, was hast du gemacht?“ „Ich hab auf dich aufgepasst.“ sagte sie mit schwacher Stimme. Die ganze Nacht lag sie voller Angst neben ihm, befürchtete, dass er wieder schrie oder Schmerzen hatte. Sie konnte ihre Augen vor Panik nicht schließen. Genau so sah sie aus. Die Augen stark gerötet, dunkle Ringe darunter und sie war blass. Sie sah richtig fertig aus. Die Reaktion Seiya´s war nicht verwunderlich. „Wie fühlst du dich?“ Die Blondine sah ihn fragend an. „Na ja, außer dass mir alles weh tut und es in meinem Kopf hämmert, ganz gut. Können wir runter gehen, oder möchtest du noch liegen bleiben und dich ausruhen?“ Hecktisch schüttelte sie ihren Kopf, sie wollte ihm nicht von der Seite weichen. Mit wackeligen Beinen stand sie auf und ging ins Bad. Er hörte, wie sie die Dusche anstellte. Wirklich wohl fühlte er sich nicht, wollte aber sein Schätzchen nicht beunruhigen. Er schloss noch einmal die Augen, bis er ihre panischen Rufe hörte. „Seiya ist alles in Ordnung, fühlst du dich nicht gut?“ Sie kam auf das Bett zugehastet. „Bunny es ist alles in Ordnung, was ist denn los mit dir?“ Erschrocken blickte er sie an. Wortlos ging sie zum Schrank, kramte sich ein T-Shirt und Boxershorts raus und zog sich an. Dass sie vor lediglich in ihrer Unterwäsche vor ihm hin und her lief, bemerkte er gar nicht, zu groß die Sorge um seine Traumfrau. Als auch er sich aus dem Bett bewegte, hielt er seinen Kopf nur kurz unter den Wasserhahn des Waschbeckens. Duschen ginge er später. Zuerst wollte er wissen was los war. Hand in Hand kam das Pärchen die Treppe hinab. Die Augenpaare ihrer Freunde richteten sich auf sie und waren entsetzt beim Anblick ihrer Freundin. Geht’s dir besser?“ stürmte Minako auf sie zu. „Wieso denn besser? Könntet ihr mir mal bitte erklären was hier los war?“ Der Schwarzhaarige, mit den saphirblauen Augen, sah seine Freunde zornig an.
 

Sie gingen zusammen auf die Wohnlandschaft in dem Wohnzimmer und ließen sich nieder. Bunny legte ihren Kopf in den Schoß ihres Freundes und machte sich lang. Den Kopf hatte sie gegen seinen Bauch gelehnt. Dass sich dieser regelmäßig hob und senkte, beruhigte sie. Sie hatten ihre Hände ineinander gelegt und Seiya streichelte ihr zärtlich mit seinem Daumen über ihren Handrücken, mit der anderen fuhr er sanft durch ihr langes Haar. Die letzte Nacht forderte ihren Tribut und so sank die Blondine in einen ruhigen Dämmerschlaf. „So, und jetzt wäre ich euch verbunden, wenn ihr mir alles erzählt!“ forderte er. „Gut Seiya, in der letzten Nacht hörten wir Bunny deinen Namen schreien, wir sind sofort zu euch gerannt. Du lagst auf deinem Bett, hast vor Schmerz geschrien und sie stand nur daneben. Als du dich wieder beruhigt hast, wollte sie zu dir, aber du hast ihr irgendwie einen elektrischen Schlag verpasst. Dann fing es wieder an, erneut hast du dir die Seele aus dem Leib geschrien. Bunny war so panisch, dass auch sie unter Tränen schrie, sie litt mit dir. Ihr Halbmond erschien darauf und flutete den Raum mit dem Licht. Kurz darauf war es ruhig. Sie stand völlig fertig neben dir, atmete schwer als ob sie nach einem Marathon erst einmal wieder kräftig Luft holen müsse. Auf deiner Stirn erschien auch etwas, aber es war viel zu schnell wieder weg, um das man es hätte erkennen können. Als dieses Licht erlosch, brach zeitgleich auch Bunny zusammen. Ich konnte sie noch rechtzeitig auffangen und dann habe ich sie mit zu dir gelegt und ihr habt sofort geschlafen. Das war auch schon soweit alles.“ beendete Mamoru seine Erzählung. „Nachdem sie ihre Kräfte freisetzt, passiert das meistens. Diese Macht ist überwältigend und verlangt alles von ihr ab. Nur warum sie diese, diesmal nutzen musste, ist mir noch nicht ganz klar.“ fügte er hinzu. Seiya sah ratlos hinunter zu seiner Freundin, deren Atem gleichmäßig ging. „Und was jetzt?“ „Wir wissen es selber nicht. Ich werde mit Ami in die Bibliothek des Hauses gehen und werden versuchen etwas herauszufinden.“ „Wir haben eine Bibliothek in der Villa?“ Der Silberhaarige sah verwundert aus. „Ja in der Tat, aber es wundert mich nicht, dass du nichts davon weißt.“„Ja wenn mir das keiner sagt, wie auch?“ „Du würdest sie doch eh nicht nutzen.“ Lächelnd ging der Brünette mit seiner blauhaarigen Schönheit in die, tatsächlich vorhandene Bibliothek.

Maybe i´m your Mister Right

Trotz dessen weitere Tage, ohne dramatische Vorkomnissen vergingen, war nichts mehr von der einst ausgelassenen Stimmung zu spüren. Es herrschte eine gewissen Anspannung, denn keiner konnte irgendetwas rausfinden. Noch nicht einmal ein Anhaltspunkt. Gar nichts. Abwechselnd gingen die Freunde jede Nacht noch einmal zur Kontrolle in das Zimmer des Schwarzhaarigen und der Blondine. Den Beiden ging es zwar besser, dennoch ließen ihnen die Vorfälle nicht die gewünschte Ruhe.
 

Ein heftiges Gewitter zog über die Stadt. Das Donnergrollen war ließ den Boden erbeben, als ob Zeus einen cholerischen Anfall hatte. Die vielen Blitze rasten regelrecht Richtung Erdboden. Der Regen prasselte gegen die Fenster und in einem Zimmer des Hauses, lag eine verängstigte junge Frau im Bett und hatte die Decke bis über ihren Kopf gezogen. „Ich hasse Gewitter.“ wimmerte die junge Frau unter der Bettdecke hervor. Ihr schwarzhaariger Freund lag daneben und amüsierte sich köstlich über seine verängstigte Prinzessin. „Schätzchen hab doch keine Angst.“ „Das sagst du so leicht.“ „Was ist wenn uns ein Blitz hier trifft?“ Und schon wurde die Nacht hell erleuchtet. „Es gibt eine super Erfindung und die nennt sich Blitzableiter.“ Versuchte er seine Freundin zu beruhigen. Diese kam langsam unter der Decke hervor und sah ihn mit großen Augen an. Das nächste Donnergrollen ließ nicht lange auf sich warten und mit einem Ruck war die Bettdecke wieder über ihren Kopf gezogen. Es sah so niedlich aus, wie sie sich versteckte, als ob sie das Gewitter genau beobachten würde. Wie ein Würmchen lag sie da. „Ich beschütze dich, Schätzchen.“ sagte er liebevoll. „Seiya ich habe Angst.“ „Ich habe doch gesagt das…“ „Nein das meine ich nicht. Wegen uns! Ich weiß nicht was es zu bedeuten hat und ich möchte dich so auch nicht mehr sehen müssen, das war schrecklich.“ Sie schluckte den Kloß in ihrem Hals herunter. Mittlerweile traute sie sich wieder unter der Decke hervor zu kriechen und legte sich nun auf seine Brust und zeichnete seine Bauchmuskeln nach. Ein warmer Schauer überkam ihn. Dies blieb ihr nicht verborgen. „Was ist?“ fragte sie ihn keck lächelnd. Er schmunzelte. „Ich liebe dich, was immer hier mit uns passiert, ich beschütze dich!“ Sie zog sich zu ihm hoch und küsste ihn innig als Antwort. „Ich dich auch.“ Sie bezog es auf beides. Sie liebten sich und sie würden sich schützen. Mit ihrem Leben!
 

Sie stand am Fenster und beobachtete das Wetter, sah fasziniert in den Himmel. Das Licht im Zimmer war erloschen. Durch die Blitze sah er ihre Silhouette vom Bett aus. Sie blieb einfach nur ruhig stehen, selbst bei dem lauten Donner, zuckte sie nicht zusammen. Zwei starke Arme schlangen sich um ihre Taille. Sie erschrak. „Hey, ich denke du schläfst?“ fragte sie ihn leise. „Das Bett ist so leer und kalt ohne dich und außerdem, wenn eine so schöne Frau am Fenster steht und ihre wundervolle Figur im Licht der Blitze erscheint, da kann ich doch nicht schlafen.“ Sie wurde rot. „Hast du gar keine Angst vor Gewitter? Jedes andere Mädchen verkriecht sich doch.“ „Na hör mal, ich bin die Kriegerin des Donners. Wie sähe das denn aus, wenn ich mich in dem einen Moment verstecke und im nächsten, mit Donnerschlägen um mich werfe?“ Unwillkürlich musste sie kichern. „Ah ich vergaß, da war ja noch was.“ sagte er theatralisch und grinste schief. „Taylor, ich habe wirklich Angst. Bunny und Seiya machen mir große Sorgen, wir wissen nicht was es ist oder was es zu bedeuten hat. Vielleicht sind sie in Gefahr, wir können ihnen nicht helfen.“ Tränen der Verzweiflung stiegen in die Augen der Brünetten. Zwei dunkelbraune Augen sahen sie an. „Pass auf mein Schatz, wir müssen einfach abwarten und müssen uns irgendwie arrangieren. Sie wissen, das wir alle zur Unterstützung da sind und ich denke, das gibt den beiden Kraft, nein ich bin sogar davon überzeugt. In dem ihr euch alle verrückt macht, kommt ihr auch nicht voran. Mach dich bitte nicht fertig.“ „Du hast leicht Reden, aber danke dass du für mich da bist.“ Sie lächelte ihn an, stellte sich auf die Zehenspitzen - denn auch wenn sie groß war, er war größer - und gab ihm einen zärtlichen Kuss auf seine vollen, weichen, bittersüßen Lippen. Diese machten sie wahnsinnig und ließen alles um sie herum vergessen, zumindest für diesen Moment.
 

Flashback
 

Sie ließen das Thema ruhen, noch wollte keiner darüber sprechen. Sie kamen nach seinem Geständnis, im Zimmer an. Sogleich machte sich Makoto für das Bett fertig und kroch hinein. Taylor begnügte sich, wie die Zeit vorher, mit der Couch. Peinlich Stille entstand, denn schlafen konnten sie nicht. „Taylor?“ „Hm?“ „Du kannst auch ins Bett kommen. Ich denke, auf Dauer ist das Sofa, nicht das bequemste.“ Sie errötete sofort, als ihr bewusst war, was sie ihm da für eine Frage stellte. Sie wünschte sich, dass er es nicht gehört hatte. Unwahrscheinlich, so weit lagen sie nicht voneinander entfernt und geflüstert hatte sich auch nicht. Super! „Da hast du Recht, aber bist du dir wirklich sicher?“ „Ähm…also…ich.“ Makoto nahm ihren Mut zusammen. „Ja natürlich, ich habe ja nicht umsonst gefragt und du wirst ja nicht gleich auf mich drauf springen.“ Himmel, war sie denn völlig bescheuert? Warum musste sie sich ständig selbst blamieren? Auf sie drauf springen, sowas kann ja auch nur ihr einfallen.
 

Er gluckste und bewegte seinen Traumkörper in Richtung der freien Bettseite. Die Matratze senkte sich und ihr Puls erhöhte sich. Einen Nachteil hatte das Ganze. Es gab zwar genug Kissen, aber nur eine Decke. Eine Decke für zwei Personen. Sie wurde innerlich schon fast hysterisch. “D-du kannst die Decke ruhig nehmen.“ „Nein keine Sorge, nimm du sie. Ich schlafe eh meistens nackt und eine Decke wäre mir zu viel des Guten, denn es ist auch recht warm hier drin.“ Sie schlug sich die Hand vor den Mund, ihr Gesicht glühte. Nackt? Na da hatte sie sich was eingebrockt. Er bemerkte das natürlich und musste sich das Lachen verkneifen. Anstatt hinüber zum Sofa zu gehen und sich von dort die Decke zu holen, erlaubte er sich den Spaß. Auf die Idee wäre die Brünette in dem Moment gar nicht gekommen, zu sehr spielten ihre Gedanken verrückt. Er bewegte sich hin und her, wahrscheinlich um eine angenehme Position zum Schlafen zu finden. Dass er dabei seinen betörenden Duft aufwirbelte, merkte er nicht und auch nicht, dass dieser bei Makoto, wie ein Schlag an kam. Er roch so gut, eine Mischung aus Holz und frischem Moos und noch etwas Herbes, aber sie wusste nicht was. Ein Wunder dass sie überhaupt noch einiger Maßen klar denken konnte. Tat er das wirklich unbewusst? Er wusste, dass dieses Mädchen mehr für ihn übrig hatte und ihm ging es nicht anders. Sie bezauberte ihn, immer wieder auf´s Neue. Er wünschte ihr eine Gute Nacht und sie ihm das Selbe, das aber mehr einem Piepsen glich, so wie sie es sagte. Mit einem seligen Lächeln auf den Lippen schlief er ein. Die Brünette brauchte noch ein paar Minuten mehr, musste erst einmal wieder Herrin ihrer Sinne werden. Als ihr das nach endlosen Minuten glückte, schlief auch sie ein. Aber sie hatte sich fest vorgenommen, sich nicht zu ihm zudrehen. Sie würde ihn anstarren, denn sie bemerkte, dass sein Atem auf ihrem Rücken kroch.
 

In den folgenden Tagen, verbrachten sie ihre Zeit fast immer gemeinsam. Dass sie die Nähe des anderen suchten, spürten beide. Sie unterhielten sich viel über ihre jeweilige Vergangenheit und so erfuhr er, dass ihre Eltern zeitig starben, sie Probleme an der Schule, wegen Gewalt hatte, sie Kampfsport trainierte, gerne kochte und Blumen liebte. Seine Mutter starb sehr früh und sein Vater lebte weit weg von hier. Nach einem tragischen Unfall, saß er im Rollstuhl. Taylor´s Interesse galt Wölfen. Diese Tiere faszinierten ihn, ihr Wesen, ihr Auftreten, dieses ganze Leben. Frei sein, tun und lassen was man möchte. Er hatte auch mal etwas von Werwölfen gelesen. Wie sich raus stellte, ging es dort mehr, um so genannte Gestaltwandler. Irgendwann würde er sich mehr damit beschäftigen, denn dazu gab es noch einige Familienlegenden. Zumindest erwähnte das sein Vater vor einiger Zeit. In vielen Hinsichten waren sie sich sehr ähnlich und die Chemie zwischen ihnen stimmte. Er war einer, der die Brünette als wirkliche Frau sah, nicht als eine gute Freundin oder Kumpel. Ihre, doch manchmal schroffere Art, eben das Temperament der Kriegerin des Donners, erschreckte ihn keines Wegs. Er nahm sie wie sie war. So und nicht anders.
 

„Taylor, ich habe viel und lange nachgedacht. Über dich, mich, uns. Du bedeutest mir sehr viel und ich bin gern in deiner Nähe. Ich denke, dir geht es genauso. Zumindest hoffe ich das.“ wisperte sie. „Ich weiß nicht genau was es bei uns beiden ist, oder was es wird, aber ich…“ Nun stand er direkt vor ihr, sah in ihre grünen Iriden. Sie verlor sich in diesen großen, liebevollen, leicht rostbraunen Augen. „Ich habe dir schon einmal gesagt, dass du dir über deine Gefühle für mich klar werden sollst und erst dann sollten wir darüber sprechen.“ „Dann müsstest du mich mal ausreden lassen.“ unterbrach sie ihn, doch schwieg still. Er sah sie verdutzt an. Sie wusste was sie wollte, legte ihre Arme um seinen Nacken, zog ihn ein Stück runter und hauchte ihm an sein Ohr. „Ich möchte es mit dir versuchen, vielleicht bist du endlich der Richtige.“ Sie zog ihr Gesicht ein Stück zurück, sodass sie ihn direkt ansehen konnte und amüsierte sich sogleich über das Gesicht des Mannes vor ihr. Er war völlig perplex, hatte mit Allem gerechnet, jedoch nicht damit. Ihm stand der Mund offen und seine Augen wirkten mit einem Mal so groß. Sie legte ihre Finger unter sein Kinn, führte ihre Lippen wieder zu ihm, um ihm dann, ihren ersten gemeinsamen Kuss zu geben. Es war ja nicht ihr allererster im Leben, aber dafür der Schönste. Die Gefühle fuhren Achterbahn, es war fremd, dennoch so wundervoll. Als er ihren Kuss erwiderte, seufzte sie kurz. Er schmunzelte. Es war der Beginn von etwas Neuem.
 

Flashback Ende
 

„Wir sollten nach dem Rechten sehen gehen.“ „Ja, du hast recht.“ nickte er seiner brünetten Schönheit zu. Noch ganz berauscht von dem Kuss den die beiden geteilt hatten, machten sie sich auf den Weg zu Bunny und Seiya. Es war bereits nach zwei, als sie das Licht in dem Zimmer erblickten. „Meinst du, sie sind noch munter oder haben einfach vergessen das Licht auszuschalten?“ Ohne eine Antwort ging Makoto voraus und öffnete sacht die Tür des Zimmers. Ihr klappte die Kinnlade runter, wollte sich umdrehen, um zu wissen, ob auch er das gesehen hatte, aber er war nicht mehr da. Dieser lief nämlich zu den Zimmern seiner Freunde, holte sie aus ihrem Schlaf und rief einfach nur: „Bunny!“ Schon waren alle zu diesem Raum gerast. Ungläubig und stumm beobachteten sie auf das Schauspiel, welches sich ihnen bot.

Time to break the silence

Beide schwebten kurz über dem Boden. Seiya trug eine Rüstung, die stark der von Prinz Endymion ähnelte, lediglich das die Farbe eine andere war. Endymion seine, war blau-schwarz, doch Seiya´s war in einem tief-dunklem rot und schwarz. Er trug ebenso ein langes Schwert und hohe, bis über die Knie reichende, Stiefel. Die Rüstung eines Prinzen gleich. Ihm gegenüber, nur wenige Zentimeter trennend, Prinzessin Serenity. Ihr Halbmond erstrahlte und auch auf Seiya´s Stirn erschien erneut dieses mysteriöse Symbol. Dieses Leuchten, was von ihnen beiden ausging, verband sich und dieses Strahlen, welches sich daraus ergab, war blendend hell und tauchte das Zimmer in ein weiß-goldenes, unglaublich angenehmes Licht. Als die Freunde wieder hinsehen konnten, hielten sich Bunny und Seiya an den Händen. Noch immer schwebend, flüsterte er ehrfürchtig ihren Namen: „Serenity.“ „Takeru“. wisperte sie ihm liebevoll entgegen. Langsam sanken die zwei zu Boden und standen sich gegenüber. Das Leuchten ließ nach bis es dann gänzlich verschwunden war. In der Gestalt von, nun wieder, Seiya und Bunny, öffneten beide zaghaft ihre Augen.
 

An einem anderen Ort
 

„Es ist soweit, der Prinz ist erwacht. Ihr Schicksal ist besiegelt.“ „Wie konntest du das nur zulassen? Er hätte nie wieder hierher kommen sollen, er bringt Alles durcheinander. Und du bist Schuld! Die Wiedergeburt war ein großer Fehler.“ „Gegen die Liebe kannst du nichts tun, die Prinzessin hat sich entschieden. Für Takeru.“ „Nein!“ brüllte er. „Endymion gehört auf diesen Platz. Schon immer war das so. Das ist sein Schicksal, dieser Wicht hat dort nichts verloren.“ „Takuya, es reicht! Er ist auch dein Sohn, ob du willst oder nicht und er wird mit der Prinzessin den Thron besteigen, in seinen Adern fließt auch dein königliches Blut.“ schrie sie ihn an. „Das werde ich niemals zu lassen, dann muss er verschwinden. Die Prinzessin wird rechtzeitig bemerken, wer besser für sie. Das ist ihre Bestimmung.“ „Hör auf, du kannst nichts ausrichten.“ flehend sprach sie ihn an. „Doch ich kann, ich kann Yuuka. Und ich werde, ob es dir passt oder nicht. Meine Entscheidung steht fest.“ Erhobenen Hauptes verschwand er.
 

Hotaru öffnete ihre Augen. „Der Erdenprinz ist erwacht, ich spüre seine Kraft ganz deutlich.“ „Der Erdenprinz? Endymion ist doch längst erwacht.“ „Er steht nicht mehr an der Seite der Prinzessin, ein anderer nimmt seinen Platz ein.“ „Ein anderer? Ich dachte es gibt nur einen?“ sprang Haruka auf. „Ja eigentlich sollte das auch so sein.“

„Eigentlich?“ Die Sandblonde konnte sich kaum halten. „Haruka, jetzt setz´ dich hin und lass Hotaru zu Ende sprechen.“ „Danke Michiru.“ zwinkerte die Kleine ihrer Ziehmutter zu. „Nun denn, solange Prinzessin Serenity existiert, wird ein Teil der Zukunft bestehen. Vor langer Zeit habe ich eine Geschichte gehört, aber an die kann ich mich nicht mehr genau erinnern. Ich weiß noch, dass es um zwei Prinzen ging, die Erde und die Mondprinzessin.“ Hotaru überlegte angestrengt bis eine Stimme unterbrach. „Den Rest werde ich euch erzählen.“ Setsuna, du weißt davon?“ fragte die Türkishaarige erstaunt. „Es ist mir eigentlich verboten darüber zu berichten, aber da die Situation nun doch eingetreten ist, muss ich mein Schweigen brechen.“ Michiru eilte in die Küche, um noch fix für jeden einen Tee zu kochen und brachte diesen dann, nach wenigen Minuten zu den dreien. Dann begann Setsuna zu erzählen.
 

„Gaia war die Erdenmutter. Den Vater, zugleich König der Erde, nannte man Takuya. Viele Jahre hielten sie den Frieden auf dem Planet. Dann wurde ihr Sohn Endymion geboren, der später einmal zusammen mit Königin Serenity, die Herrschaft übernehmen sollte. Die Geschichte ist soweit jedem bekannt. Was jedoch niemand wusste, war, dass König Takuya des Öfteren Kontakt zur Königin von Kinmoku herstellte. Obwohl beiden bewusst war, dass sie an die Seite von jemand anderen gehörten, war die Sehnsucht so stark, dass sie sich, nichtsdestotrotz heimlich trafen.

Königin Yuuka vom Planeten Kinmoku, genoss ihre Treffen mit Leidenschaft. Ihre Zusammenkünfte währten nicht lange, denn der König versprach seiner Königin stets, schnellstmöglich wieder bei ihr zu sein, müsse aber durch die Galaxie zu anderen Planeten reisen, um Friedenspakte zu schließen. Kurze Zeit darauf, wurde Königin Yuuka schwanger und gebar einen Sohn. Jeder im Königreich war sich sicher, dass er der zweite Sohn des Königs Kenta von Kinmoku und der Königin sei, doch nur sie wusste um das dunkle Geheimnis. Als der König der Erde ein weiteres Mal kam, hielt sie ihr Kind im Arm und berichtete ihm, dass er sein Sohn wäre. Er war entsetzt und ließ seiner Wut freien Lauf. Er wollte seinen Sohn nicht anerkennen und niemand sollte jemals davon erfahren. Sie erklärte ihm dass er das nicht tun könne, es sei auch sein Kind. Denn dieser war damit zum Teil ein Erdenprinz, so wie Endymion, denn auch ihn ihm floss Blut königlicher Abstammung. König Takuya wollte dies nicht wahr haben und sprach ihr das Verbot aus, jemals die Erde mit diesem Kind zu betreten. So verließ er den Planeten und kam nie wieder zurück. Für ihn stand fest, dass niemals, auch nur irgendjemand, davon erfahren durfte. Kein anderer als sein Sohn durfte den Thron besteigen, schließlich war er der ältere der beiden und somit auch der rechtmäßige Kronprinz. Königin Yuuka war am Boden zerstört doch verlor sie nie wieder ein Wort darüber und hielt damit den Schein aufrecht um den Frieden des Planeten zu wahren. Kurz darauf gebar sie einen weiteren Sohn, der vom Königspaar entstand. Das Königspaar von Kinmoku hatte drei gesunde Söhne.“ Sie pausierte kurz und nahm einen kräftigen Schluck von ihrem Tee, bevor sie fortsetzte. Erst Jahre später wurde das Geheimnis gelüftet. Die Eifersucht des Königs Kenta kannte keine Grenzen und somit begab er sich zur Erde, um sich dem Übeltäter gegenüber zu stellen. Daraufhin begann ein erbarmungsloser Krieg und beide Planeten wurden schwer in Mitleidenschaft gezogen. Die Mutter blieb mit ihren Söhnen auf Kinmoku, wollte sie nicht in den Krieg ziehen lassen, obwohl diese alt genug waren und auch die beste Ausbildung genossen hatten. Kurz darauf kamen die letzten Krieger der Erde, um allem endgültig ein Ende zu setzen. Die Mutter schützte ihre Kinder vor den Angriffen, konnte diesen selbst jedoch, nicht lange Stand halten und verlor ihr Leben. Die drei jungen Männer zogen darauf doch in den Kampf, aber kamen gegen diese Streitmächte nicht an. Somit mussten auch sie ihr Leben lassen. Kurz vor dem Krieg, der unausweichlich war, konnte Königin Yuuka mit ihrer Macht dafür sorgen, dass ihre Kinder nach langer Zeit wieder geboren werden würden, wenn sie ihr Leben lassen mussten. Nach dieser sehr, sehr langen Zeit, sollte dies geschehen und die drei Brüder wurden auf dem Planeten wieder geboren. Doch dann brach erneut ein Krieg aus und die Jungen verloren in jungen Jahren ihre derzeitigen Eltern. Der Palast nahm sie auf und ihnen wurde die Gabe geschenkt, sich in Frauen verwandeln zu können, um sich dann zu Kriegerinnen und zur Leibgarde der Prinzessin ausbilden zu lassen. Denn es war üblich, dass nur Frauen diese Positionen einnehmen konnten. Jahre vergingen, dann griff Galaxia an und wieder wurde der Planet zerstört. Die Prinzessin des Planeten Kinmoku floh und ihre Leibgarde folgte. Nur hatten sie diese, in den Weiten des Universums verloren. Die Prinzessin erreichte die Erde, hielt sich dennoch vorerst versteckt. Mit Verzweiflung suchten die Kriegerinnen ihre Prinzessin und kamen auf den blauen Planeten an. So nahm das Schicksal seinen Lauf.“ Mit diesem Satz beendete Setsuna ihre Erzählung. Die restlichen Outers konnten nicht glauben was sie da hörten, waren gebannt von dem was sie erklärte. Nur ihre Augen sprachen Bände. „Das heißt ja…das heißt…“ Haruka verschlug es die Sprache, Hotaru führte fort: „Das heißt, dass er den Platz des Erdenprinzen eingenommen hat und nun an der Seite unserer Prinzessin steht.“ Man sah Haruka´s Zornesröte im Gesicht aufsteigen. „Was? Der Typ? Mein Prinz? Ich glaub ich höre nicht richtig!“ Weiß Mondgesicht und die anderen davon?“„Ich werde mich sofort mit ihnen in Verbindung setzen und uns für morgen mit ihnen verabreden. Sie müssen das erfahren. Setsuna würdest du uns begleiten um die Kriegerinnen und das zukünftige Königspaar darüber aufklären?“ „Selbstverständlich.“ nickte die Wächterin Michiru zu. „Zukünftiges Königspaar? Mir wird schlecht bei diesem Gedanken, ernsthaft!“ Wütend verließ Haruka das Haus, um Dampf abzulassen. Nur wenige Augenblicke später, hörte man den Motor eines Sportwagens aufjaulen.
 

„Michiru hat vorhin angerufen, die Outers kommen morgen hierher. Sie wollen uns etwas Wichtiges mitteilen, es scheint dringend zu sein. Ich vermute, sie wissen mehr über die Vorfälle als wir.“ sagte Taiki, als er das Telefonat kurz zuvor beendet hatte. Der nächste Tag sollte die Wahrheit ans Licht bringen und mit dem Wissen gingen alle schlafen.

The positions are exchanged

Als am nächsten Morgen alle um den großen Tisch in der Küche saßen, klingelte es an der Tür. Ami öffnete und die Outers betraten das Haus. Die Anspannung, als sich Seiya und Haruka gegenüber standen, war beinah unerträglich. In ihrem Blick der Hass und Verachtung. Nun stand sie vor dem, der alles durcheinander brachte und dem sie zukünftig noch untertänig sein sollte. Er hingegen blieb relativ gelassen, sah sie dennoch eindringlich an. Als sich ein kleines, nur für Haruka sichtbares, süffisantes Grinsen auf seine Lippen legte, ballte sie ihre zitternden Hände zu Fäusten. Mamoru trat an sie heran, legte eine Hand auf ihre Schulter und sagte: „Wir sollten uns lieber zusammensetzen und wichtigere Dinge besprechen.“ Haruka löste ihre verkrampften Finger, antwortete Mamoru, obwohl sie mit stechendem Blick Seiya ansah: Natürlich mein König!“ Noch wusste er nicht, was sie damit ausdrücken wollte. Gemeinsam gingen sie zur Wohnlandschaft und ließen sich nieder. „Bevor ich beginne, möchte ich euch bitten, dass ihr alles erzählt was vorgefallen ist. Jedes einzelne Detail ist wichtig.“ bat Setsuna.
 

Rei erzählte den Outers von den Vorkommnissen der letzten Zeit. Seiyas Zusammenbruch, dann von dem der beiden, die leuchtenden Symbolen und so weiter. Makoto für mit den Geschehnisse der sonderbaren Nacht fort. Das betroffene Pärchen schaute nicht schlecht aus der Wäsche. „Davon weiß ich gar nichts, Schätzchen kannst du ich daran erinnern?“ Sie schüttelte mit dem Kopf. „Bunny erwähnte zudem noch einen Namen – Takeru.“ Für ein paar Augenblicke herrschte Stille. „Seiya, könntest du mir einen Gefallen tun und dich verwandeln?“ fragte Hotaru. „Ich? Warum soll ich mich jetzt verwandeln? Einfach so?“ fragte er irritiert. „Was denn? Schämt sich der Herr? Wir haben dich doch schon so oft als Frau gesehen.“ zog Haruka die Worte in die Länge mit einem hämischen Grinsen. Er warf ihr einen vernichtenden Blick zu und rief seine Formel auf. Nichts passierte. Der Schwarzhaarige sah verblüfft an sich herunter und versuchte es erneut. „Es geht nicht!“ murmelte er vor sich her. „Mein Verdacht hat sich bestätigt.“ Alle, außer den Outers, drehten sich verwirrt zu Hotaru um. „Der Prinz ist erwacht.“ „Wie jetzt, was denn nun für ein Prinz?“ fragte Yaten ungeduldig. Die Kleine wandte sich an den Verwandlungsunfähigen. „Deine Zeit als Sailor Star Fighter ist vorbei, deine Kräfte sind nun andere. Die Kriegerin in dir, hat den Platz mit dem Prinzen getauscht. Daher auch deine Schmerzen. Du hast seine Stelle eingenommen. Das was in der Nacht geschehen ist, hat eure Schicksale verbunden, nun liegt die Zukunft in euren Händen. Mein Prinz, meine Prinzessin.“ Hotaru stand auf und verbeugte sich vor dem Paar. „Hör bitte auf, und erklärt mir bitte, was hier passiert. Was denn für ein Prinz?“ verlangte Seiya.“ Die Prinzessin hat sich gegen eine Zukunft mit Prinz Endymion entschieden, doch Crystal Tokio wird es geben. Nur mit einem anderen Mann an ihrer Seite.“ erklärte Setsuna. „Ich dachte, die Prinzessin kann nur mit dem Prinz der Erde das Königreich auferstehen lassen und darüber als Königspaar regieren?“ fragte Ami. „Ganz Recht. Und das wird sie.“ Mehr als Fragezeichen konnte man in den Gesichtern nicht erkennen. „Aber Mamoru ist doch der Prinz, oder wendet sich doch noch einmal alles?“ Rei fragte das, was jeder wissen wollte. „Ich werde euch jetzt eine Geschichte erzählen, die Licht in das Dunkel bringen. Ich werde es mit den gleichen Worten tun, wie ich es schon bei Haruka, Michiru, und Hotaru getan habe. Des weiteren möchte ich euch bitten mich nicht zu unterbrechen, lasst mich vorerst alles genau erklären.“ Stummes Nicken. Setsuna erzählte ihnen genau das, was die Outers schon wussten.
 

Nach einer knappen halben Stunde, hatte sie gesagt, was zu sagen war. Taiki, der als erster wieder in der Lage war zu sprechen, stellte seine Fragen. „Das würde bedeuten dass Seiya der neue Erdenprinz ist, daher auch sein Zeichen auf der Stirn. Und in vergangenen Zeiten war er der Halbbruder von Endymion?“ „Genau und deswegen fließt auch in ihm das Blut eines Prinzen.“ beantwortete ihm Michiru seine Frage. „Daher ist es auch möglich, dass Bunny und Seiya in der Zukunft als Königspaar Serenity und Takeru, über die Erde regieren können.“ „Moment mal!“ schaltete sich der Silberhaarige ein. „Laut der Erzählung, gab es damals drei Königskinder, was heißen würde, das zwei davon rein kinmokuianischer Abstammung waren und einer eben nicht. Bedeutet aber auch, dass Taiki und ich ebenso Prinzen waren und das ja noch vor Kakyuu, in der Zeit ihrer Mutter. Logischerweise waren wir die Prinzen von Kinmoku und Seiya, oder eben Takeru, unser Halbbruder. Sehe ich doch jetzt richtig oder?“ Mit riesengroßen, fragenden Augen sah er in die Runde. „Mein liebes Brüderlein, ich bin schwer begeistert. Clever kombiniert, soweit war ich ja noch nicht mal.“ Beeindruckt sah der Brünette seinen Bruder an. „Himmel, ich bin so klug und sogar ein Prinz. Ha, ich hab´s schon immer gewusst. Ich bin zu etwas Höherem bestimmt.“ Stolz hielt er seinen Kopf in die Höhe und griente breit. „Schatz, ich muss dich leider enttäuschen. Du wirst genau so weiter machen, lediglich Seiya und Bunny werden regieren. Aber du bist mein Prinz.“ Liebevoll sah sie ihn an. „Ganz toll, da bin und war ich schon Prinz und habe als jüngster, schon wieder die Arschkarte.“ Sichtlich genervt verschränkte er seine Arme vor der Brust.
 

„Das geht mir alles zu schnell, gerade war ich noch der Freund einer Prinzessin, kämpfte als Sailor Kriegerin mit meinen Brüdern, oder eben Schwestern und wollte ein normales Leben auf der Erde führen und jetzt erfahre ich, dass ich ein Prinz bin, später als König über die Erde regieren und für alles verantwortlich sein soll? Das kann nicht euer Ernst sein!“ Seiya stürzte hinaus auf den Balkon. Verzweiflung stieg in der zukünftigen Königin auf, das hatte sie so nie gewollt. „Bunny er wird sich schon wieder fangen, gib ihm etwas Zeit.“ sagte Makoto, als sie sah, dass sich in deren Augen Tränen sammelten. „Ich habe das Gefühl, dass eben diese Zukunft, mein ganzes Leben im Hier und Jetzt zerstört.“ schluchzte sie.
 

„Der kann was erleben!“ Yaten ging ihm nach. Erbost schrie er ihn an: „Sag mal Arschloch, was soll das? Dein Mädchen sitzt weinend da drin und du rennst raus und lässt sie allein? Denkst du, für sie ist das einfach? Sie hat schon vor Jahren über ihr Schicksal Bescheid gewusst und muss damit leben. Hieß es nicht vorhin, dass die Frau in dir weg sei? Sieht mir nicht so aus. Denn anstatt ihr beizustehen, heulst hier rum wie eine Pussy. Sie hat gerade genau das Gleiche wie du erfahren, auch für sie ist das sicherlich nicht leicht. Warum freust du dich nicht? Was willst du denn mehr? Wolltest du nicht für immer mit ihr zusammen sein? Ihr habt eine gemeinsame Zukunft die sicher ist und euch verbindet. Weißt du wie viel das wert ist? Und wehe du setzt das auf´s Spiel mein Freund, denn ich will mit Minako auch meine Zukunft haben und das so lange wie es geht. Also rate ich dir, dich zusammenzureißen oder ich zieh dir eine drüber, meine königliche Hoheit! Aber nein, vielleicht auch nicht. Ich weiß noch was besseres. Laut den Tatsachen ist Bunny eine Prinzessin, Mina ist die solche von der Venus und ich ein Prinz. Da schnapp ich mir die zwei und dann regiere ich, als König Yaten, mit zwei blonden Königinnen die Welt. Überleg dir also genau, was du jetzt tust, Vollidiot!“
 

Erleichtert und stolz über seine, doch recht empathische, aber auch dezent theatralische Ansage, ging er wieder zu seiner Freundin und setzte sich neben seine Göttin. Seine Gesichtsfarbe wurde wieder normal und das Rot des Zorns verschwand. Das Gespräch konnte man laut und deutlich auch drinnen verfolgen. Nicht nur weil Yaten sich lauthals Luft machte, sondern auch weil die Balkontür aufgerissen war. Es war doch von Vorteil, dass das Villen-Gelände so riesig war und in der näheren Umgebung keine Nachbarn wohnten. Alle im Raum starrten ihn erschrocken, aber auch äußerst belustigt an. „Was?“ fragte er. “Ich hätte es nicht besser ausdrücken können.“ grinste ihn Haruka an. „Aber wegen dem König müssten wir noch sprechen.“ Mit hochgezogener Augenbraue sah die Sandblonde ihn an. Minako hingegen, die von seinen Worten ergriffen war, blickte ihn schmachtend an.
 

Bunny fand ihren Freund auf dem großen Balkon, welcher an der Brüstung lehnte. Unsicher ging sie auf ihn zu. „Schätzchen du brauchst nicht hinter mir zustehen, komm her.“ Einladend hielt er den Arm hoch. Sie stellte sich neben ihn und er hielt sie fest. „Seiya, du wusstest um meine Bestimmung, meine Zukunft und ich hätte nie gedacht, dass dich das einmal soweit mit einbeziehen würde, das habe ich nie gewollt. Nachdem ich mich von Mamoru getrennt hatte, dachte ich, dass es so eine Zukunft nicht mehr für mich gibt. Ich könnte verstehen wenn dir das zu viel ist und du das nicht willst und dich trennen willst.“ Seiya drehte sich zu ihr, nahm ihr Gesicht in seine Hände und küsste sie zärtlich. „Schätzchen, nie im Leben würde ich mich von dir trennen. Es war immer mein größter Traum, mit dir zusammen zu leben. Nur ist das wirklich gerade viel. Bitte entschuldige meine Reaktion, das war so dumm. Yaten hat Recht, mehr konnte ich mir nicht wünschen. Wir schaffen das zusammen meine Prinzessin.“ „Ha! Das hab ich gehört, ich habe Recht. Gewöhn´ dich schon mal dran und wenn du abdankst, sag Bescheid, ich steh für meine Krönung bereit!“ rief eine Männerstimme aus dem Haus. Der Schwarzhaarige schüttelte den Kopf. „Wir sollten später nochmal darüber sprechen, denn ich muss dir noch Einiges erklären, stell dir das nicht so einfach vor.“ Sie ihren Prinz breit an. „Dein Gesichtsausdruck macht mir Angst.“ Beide feixten dennoch.
 

„Es gibt noch etwas anderes, über das ich mit euch sprechen wollte. Ich habe eine Macht gespürt, schon seit Tagen. Etwas kommt auf uns zu, es ist äußerst bedrohlich.“ „Hotaru, was denkst du, kann es sein?“ sah die Blauhaarige sie an. Darauf meldete sich jedoch Haruka: „Ich habe eine Vermutung. In der Erzählung von Setsuna hieß es, dass der Erdenkönig es niemals zu lassen werde, dass ein anderer als Endymion, den Thron besteigt. Da sich das geändert hat, denke ich, werden wir es mit der Kraft des Königs zu tun bekommen. Er wird in jeglicher Hinsicht versuchen, zu verhindern, dass Seiya an der Stelle Endymion´s stehen wird.“ Besorgte Blicke gingen durch den Raum. „Das heißt, Seiya schwebt in großer Gefahr.“ schlussfolgerte Makoto. „Vielleicht sollten wir mal mit Mamoru mal etwas dazu sagen.“ Dieser hatte die ganze Zeit schweigend da gesessen und sich dies angehört. „Takuya und Gaia sagen mir natürlich was, sie waren meine früheren Eltern. „Kennst du auch Königin Yuuka?“ „Nicht wirklich, ich weiß lediglich, dass sie eine Vertraute meiner Mutter war. „Oh!“ sagte Setsuna. „Das Detail kannte ich nicht.“ „Hätte sich Bunny nicht von mir getrennt, wäre nie rausgekommen, dass Takeru mein Halbbruder war. Da ist es logisch, dass nun König Takuya auf der Bildfläche erscheint.“ Dann stand er auf.
 

Das Pärchen hatte vom Balkon aus alles mitgehört und traten danach vorsichtig in das Zimmer, um die Reaktion von Mamoru abzuwarten. Dieser musste sich noch einmal alles durch den Kopf gehen lassen. Bunny und die anderen erwarteten schon das Schlimmste. Langsam ging er auf Seiya zu. Die Anspannung wuchs. Er blieb vor ihm stehen und starrte den jüngeren an, niemand traute sich etwas zu sagen. Dann sah er zu Bunny, die unsicher zu ihm hinauf blickte. „Nun denn Bruder, da hast du dir ja was vorgenommen, es ist nämlich nicht so einfach König zu sein und die Welt zu regieren.“ Er klopfte ihm auf die Schulter und ging kichernd weiter, in Richtung Küche, um sich etwas zu trinken zu holen. Erstarrt blickten sie durch den Raum, keiner konnte sich bewegen. Mamoru fand diese Reaktion köstlich. „Was ist? Soll ich mich jetzt weinend auf den Boden schmeißen wie ein kleines Kind und in Tränen ausbrechen? Er wird schon sehen, was er davon hat. Und sollte ich in der Zukunft noch vorkommen…“ dabei zwinkerte er Rei zu „… dann werde ich ihm mit Rat und Tat zur Seite stehen, so einfach ist das.“ Die Truppe konnte nicht glauben was sie da hörte. Er trat einfach so seinen Platz an Seiya ab, regte sich nicht auf und lachte noch darüber? Das klang ja überhaupt nicht nach dem Mamoru, den sie kannten. Doch er schien es ernst zu meinen. Als erster drehte Seiya seinem Kopf zu ihm um. „Können wir reden?“ Mamoru nickte Richtung Balkon. Sie begaben sich dorthin und schlossen die Tür. Minako fand als erste ihre Worte wieder. „Kann mir das mal einer erklären?“ „Ich kann es selbst kaum fassen, aber das ist doch gut oder nicht?“ fragte die blauhaarige Schönheit in die Runde. „Etwas schade ist es schon, ich dachte er gibt mehr Widerstand.“ sagte Haruka etwas zerknirscht und enttäuscht, worauf die anderen schmunzelten.
 

Lediglich Bunny stand verloren am großen Fenster in der Küche und schaute hinaus. Der Silberhaarige machte sich auf den Weg zu ihr. „Hey was ist los? Was schaust du so bedrückt? Es ist doch bestens gelaufen.“ „Yaten das ist es nicht, aber hast du vorhin mal genau zugehört was Haruka gesagt hat? Wenn ihre Vermutung stimmen sollte, dann schwebt Seiya in höchster Gefahr. Ich kann doch nicht zulassen dass ihm was passiert. Das könnte ich mir nie verzeihen.“ „Bunny jetzt mal ganz ruhig, wir stehen alle an eurer Seite. Wenn es dazu kommen sollte, werden wir, mit und für euch kämpfen und beschützen. Mach dir nicht zu viel Sorgen, und wer weiß, vielleicht trifft es ja gar nicht zu.“ „Unsere Feinde haben meine Liebe immer ausgenutzt und gegen mich verwendet, das kann ich Seiya doch nicht antun.“ Yaten wusste nicht was gemeint war, doch die anderen verstanden ganz gut. Schon immer hatten ihre Gegner, die es auf die Mondprinzessin abgesehen haben, sich auf Endymion konzentriert. Denn diese Liebe, war ihre größte Schwäche. War er in den Fängen des Bösen, dann war sie fast machtlos. Sie musste gegen ihn kämpfen und das wollte sie nie. Zwar hat genau diese Liebe, die beiden letztendlich immer gerettet, doch der Kampf blieb nie aus. Und wie grausam ist es, wenn man seine große Liebe bekämpfen muss?
 

Er sah Mamoru irritiert an. „Was soll das? Machst du hier nur gute Miene zum bösen Spiel, um Bunny nicht zu verletzen?“„Nein Seiya, das mache ich nicht so, weil ich Bunny nicht verletzen will, sondern weil sie glücklich werden soll. Und wenn du nun mal der Auserwählte bist, dann soll es so sein. Mach das Beste draus, aber vor allem, steh ihr zur Seite. Sie wird diese Hilfe nötig haben. Des weiteren bin ich auch sehr erleichtert, denn diese Verantwortung lastet schwer auf den Schultern. Du wirst noch verstehen was ich meine, aber mit eurer Liebe werdet ihr das schaffen. Nun kann ich freier Leben, verstehst du? Immer war ich darauf bedacht, alles richtig zu machen, um ein guter König zu werden. Aber nun kann ich mich auf mein Leben im Hier und Jetzt konzentrieren.“ „Du sprichst so als ob das alles eine Strafe wäre.“ „Nein, es ist keine Strafe, dennoch eine große Verantwortung und dieser solltest du dir bewusst werden, aber ich habe angeboten dir zu helfen und weißt du was? Du bist kein schlechter Kerl, zwar hätte ich dich des Öfteren gern mal in die Hölle geschickt, aber wenn ich sehe wie es Bunny an deiner Seite geht, dann macht es das besser. Und vielleicht haben wir ja die Chance Freunde zu werden, jetzt wo wir wissen, dass auch uns etwas verbindet.“ Er grinste. „Ich danke dir für dein Verständnis und ja, vielleicht wird’s werden, Bruder.“ Mamoru musste unwillkürlich lachen. Sie gingen zurück in das Wohnzimmer, in welche laut diskutiert wurde.
 

„Haruka was soll das? Warum machst du ihnen ihr Glück mies? Du machst das hier alles kaputt, gerade jetzt, wo alles friedlich geklärt werden konnte.“ fuhr Ami die große Sandblonde an. „Ich? Ich mache alles kaputt? Er ist doch schuld an allem, wäre alles beim Alten geblieben, hätten wir die Sorgen jetzt nicht!“ „Welche Sorgen?“ schaltete sich der großgewachsene, schwarzhaarige Mann ein, der soeben mit seinem Gesprächspartner den Raum betrat. „Der Frieden wäre erhalten geblieben, wäre das Popsternchen nicht da. Aber nein, jetzt müssen wir wieder kämpfen und das nur weil er sich eingemischt hat, wieso wollt…“„Uranus!“ erklang die Stimme der Prinzessin. Angesprochene schwieg sofort. „Untersteh dich fortzuführen. Er kann überhaupt nichts dafür. Ich habe diesen Weg gewählt, aus freien Stücken und aus Liebe. Jeder findet sich mit der Situation hier ab, sogar Mamoru, nur du nicht. Akzeptiere wie es ist, denn ich bin deine zukünftige Königin und Seiya wird dein König sein!“ Die Prinzessin legte ihren Arm um die Hüfte ihres Prinzen, der sich zu ihr gestellt hatte. Haruka hatte ihre Fäuste vor Wut geballt, doch konnte sie nichts mehr sagen, ihre Prinzessin hatte es ihr untersagt. Ihr autoritärer Ton und ihre Haltung, wenn die Prinzessin in ihr zum Vorschein kam, beeindruckten die anderen immer wieder aufs Neue. „Was mich interessiert, was geschieht mit Chibiusa?“ wollte Mamoru wissen.

The countdown begins

„Die kleine Lady wird geboren, es ist ihr Schicksal, auch sie gehört zur Zukunft. Nur, dass eben ein anderer ihr Vater sein wird.“ gab ihm Hotaru die Antwort. Dem Schwarzhaarigen wurde schwer um sein Herz, seine Tochter war nun nicht mehr die Seine. Doch damit musste er nun leben und er würde sie wieder sehen, nur das zählte. „Chibiusa? Wer ist das?“ Die Starlights, inklusive Taylor kannten sie nicht, wussten auch nicht, in welcher Verbindung sie zueinander standen. Bunny wusste im ersten Moment nicht, was sie sagen sollte, bat ihren Freund dann dennoch heraus, zu einem Spaziergang, bei dem sie ihm erklären wollte. Die anderen klärten Taiki und Yaten auf, die sich mit großen Augen ansahen und dann losprusteten. „Seiya und Vater? Das kann ich mir beim besten Willen nicht vorstellen. Na ja, da kann er sich ja schon langsam aber sich auf das Papi Dasein vorbereiten.“ Yaten hielt sich den Bauch vor Lachen.
 

„Wer ist Chibiusa?“ „Also das ist so...“ Bunny atmete einmal kräftig durch. „Sie ist meine Tochter aus der Zukunft.“ „Deine Tochter?“ Er sah sie erstaunt an. „Aber du und Mamoru? Ich meine … wir… Oder nicht?“ „Seiya ganz ruhig, ja Chibiusa ist meine Tochter, aber eben erst in der Zukunft und du hast Hotaru gehört, sie wird geboren, so oder so. Da Mamoru nicht mehr in Frage kommt und du, also dann...“ stammelte sie verlegen. Sie hatte Angst vor seiner Reaktion. Was würde er sagen? „Ich? Du meinst ich bin… ich werde ihr Vater sein?“ Völlig überfordert sah er sie fragend an, worauf sie stumm nickte. Seine Augen wurden glasig. Hatte sie es doch gewusst, sie hätte es ihm an einem anderen Tag sagen sollen. An diesem prasselte alles auf ihn ein. Mamoru war sein Halbbruder, er würde König werden und wusste nun auch, dass er eine Tochter in der Zukunft mit ihr haben würde. Seiya musste sich erst einmal auf die Bank setzen und tief Luft holen. Dieser Tag änderte sein ganzes Leben, wenn er sich wirklich auf alles einlassen würde. Er wusste nun von seiner Bestimmung, seine Zukunft war ihm soweit auch bekannt. Ob er das so toll finden sollte, wusste er aber nicht. War es nicht besser, nichts von seiner Zukunft zu wissen? Gestaltete man sich diese nicht in der Gegenwart, um selbst entscheiden zu können?
 

„Und du weißt das alles schon seit Jahren? Hat dich das nicht wahnsinnig gemacht? Nie selbst entscheiden zu können?“ wollte der Schwarzhaarige von seiner Freundin wissen. „Weißt du, ich habe mir das auch alles anders vorgestellt, aber das ist nun mal meine Bestimmung, ich musste mich damit abfinden und ich hatte auch soweit kein Problem damit. Ich war glücklich, zu wissen, dass ich immer mit dem Mann zusammen bleiben kann, den ich liebe. Hier, wie in der Zukunft. Wir hatten schon unsere Tochter kennen gelernt. Ich wollte nichts anderes… Bis ich dich traf.“ Er schwieg einen Moment und ließ sich alles noch einmal durch den Kopf gehen. „Das heißt, wenn ich mit dir zusammen bleibe, muss ich dieses Schicksal antreten? Wir regieren zusammen als Königspaar über die Erde? Leben in einem Palast mit unserer Tochter und den Kriegerinnen?“ „Ja, das wäre unser Schicksal, aber wenn ich könnte, würde ich alles hinschmeißen.“ Er legte seine Finger auf ihren Mund. „Das ist wirklich viel, aber ich liebe dich und wenn das unsere Aufgabe ist, dann werden wir das zusammen schaffen. Du bist eine starke Frau und wirst eine tolle Königin, als auch Mutter sein. Ich bleibe natürlich an der Seite meiner Prinzessin.“ Er sah sie liebevoll an und wollte sie küssen, doch sie schob ihn von sich. Tränen füllten ihre Augen. Sie konnte nichts sagen, überwältigt von seinen Worten. „Schätzchen, ist das jetzt doch nicht mehr so eine gute Idee?“ Sah er sie fragend an. Sie schüttelte heftig ihren Kopf. „Seiya, wenn das dein Ernst ist, dann bin ich die glücklichste Frau auf der Welt.“ schluchzte sie. Die Blondine fiel ihrem Prinzen in die Arme. „Außerdem wollte mir Yaten sonst eine drüber ziehen und da bin ich nicht wirklich scharf drauf. Aber sag mal, kann ich Haruka jetzt befehlen vor mir auf die Knie zu fallen, als ihr zukünftiger König?“ Sie lachten beide.
 

„Und meint ihr Seiya kommt damit zurecht? Also mit dieser Verantwortung?“ Minako fragte unsicher in die Runde. „So dämlich wie sich mein Bruder manchmal auch anstellt, wird er sich der Sache definitiv stellen. Allein schon Bunny zur Liebe.“ „Taiki, das `dämlich´ hab ich gehört!“ rief der Schwarzhaarige von draußen hinein.
 

Es vergingen ein paar Tage und an jenem, zogen sich die Wolken bedrohlich zu, ein grauer Schleier legte sich über Tokio. Der Wind pfiff um das Haus am Strand, ein beängstigendes Heulen entstand, dieses bescherte den Bewohnern eine leichte Gänsehaut. Das Meer schlug gefährlich hohe Wellen. Das Schauspiel wirkte etwas gefahrvoll. „Die Bedrohung ist ganz nah, ich kann es deutlich spüren. Michiru sah Haruka an. „Ja ich weiß, etwas ist im Gange. Wir sollten uns mit den anderen Kriegerinnen zusammensetzen, uns bleibt nicht mehr viel Zeit!“
 

Das schwarzhaarige Pärchen stand auf dem Balkon der Villa und sah in den Himmel. „Mamoru, was denkst du, was hier passiert, ich habe kein gutes Gefühl dabei. Seit Tagen spüre ich diese Unruhe. Jedoch selbst vom Feuer bekomme ich keine Antworten, die auch nur im Ansatz weiter helfen könnten.“ Traurig sah sie in seine ozeanblauen Augen. „Ich vermute stark, dass Haruka Recht hat, und deshalb können wir auch nichts finden, was uns helfen würde. Diese Möglichkeit, dass ein anderer Mann als ich, an Serenity´s Stelle sein würde, bestand nie. Alles war immer vorherbestimmt und es gab daran nichts zu rütteln. Genau das will der König verhindern und ich gehe davon aus, dass es zum Kampf kommen wird und Seiya sein Ziel ist.“ Die Miko versuchte ihren Kloß im Hals runter zu schlucken. Ihrem Partner entging ihre Angst nicht und nahm sie daher fest in den Arm. Zärtlich streichelte er ihr über die lange, schwarze Mähne. „Kommt ihr bitte rein? Michiru, Haruka und Hotaru sind da, sie möchten mit uns sprechen.“ Die zwei folgten Minako´s Aufforderung.
 

„Es wird nicht mehr lange dauern, wir sollten in höchster Alarmbereitschaft sein. Er kommt näher. Auch wenn wir uns nach wie vor nicht festlegen können, wird die Vermutung, der wir nachgehen, höchstwahrscheinlich eintreffen.“ „Haruka, du meinst dass es doch der König Takuya ist? Aber was will er denn? Es ist doch alles friedlich geklärt.“ Die Blondine mit den zwei Zöpfen war sehr beunruhigt. „Er will dass du bei Endymion bleibst und den Thron mit ihm gemeinsam besteigst. Und das was er außerdem will…“ Haruka traute sich fast nicht weiter zu sprechen, sie wusste wie sehr ihrer Prinzessin dies weh tun würde. „…ist Seiya. Er will, das er verschwindet.“ Bunny erstarrte kurzzeitig, obwohl sie es eigentlich wusste. „Er will Seiya!?“ wisperte sie und wie erwartet, stiegen ihr die Tränen der Verzweiflung und Angst in die Augen. Gerade als sie etwas sagen wollte, unterbrach sie ein schepperndes Donnergrollen. Dies war so heftig, dass sie zur Balkontür liefen und ihren Augen nicht trauten. Auf dem Rasen stand ein großer Mann, seine schwarzen Haare fielen ihm bis kurz über die Schulter und wehten wie züngelnde Flammen hin und her. Seine blauen Augen waren angsteinflößend. Sein Gewand, eine hellbraun-schwarze Rüstung. Mit finsterem Blick nach oben, wo die ganze Gruppe versammelt, auf dem Balkon standen und musterte alle genau. Als sein Blick auf Mamoru fiel, wurde sein Blick weicher. „Endymion, mein geliebter Sohn…“ „Was willst du?“ fragte dieser schroff. „Wer ist denn gleich so unfreundlich? Ich wollte mich erkundigen ob ihr euch umentschieden habt, eurem Schicksal folgt, wie es für euch bestimmt war?“ „Das Schicksal hat sich geändert, wir haben eine friedliche Lösung gefunden, mit welcher alle glücklich sind und der Frieden bleibt aufrecht erhalten.“ sagte Mamoru mit eiskalter Stimme und sturem Blick. „Willst du dich einfach geschlagen geben? Überlässt einem Anderen deinen Platz? Du solltest König werden und kein Anderer.“ Des Königs Blick fiel nun auf Seiya, er starrte ihn hasserfüllt an. Zum ersten Mal sah er seinen verstoßenen Sohn direkt vor sich. „Du?!“ Rasend vor Zorn, ballte er seine Hände zu Fäusten, seine weißen Knöchel traten hervor und die Schultern bebten. Er hob einen Arm, öffnete die Hand und sofort flog ein Energiestrahl auf Seiya zu. Niemand hatte in dem Moment damit gerechnet und keiner konnte so schnell reagieren, da flog Seiya schon mit einer enormen Wucht durch die Glastür, die in abertausende Scherben zerbarst. Seine Brüder eilten ihm sofort zur Hilfe. Bewusstlos lag er vor einem Haufen kleinen Steinbrocken, der einmal ein kleiner Marmortisch war, durch den harten Aufprall jedoch zerschmettert wurde.
 

In Bunny stieg Wut empor. Als Prinzessin Serenity ging sie hervor zu Mamoru, der sich mittlerweile in Endymion verwandelt hatte. „Wie könnt Ihr es wagen, König Takuya?“ zischte sie ihn an. „Prinzessin Serenity, schön Euch wieder zu sehen.“ begrüßte er sie mit einem heimtückischen Lächeln. „Woher nehmt Ihr Euch das Recht, meinen Geliebten anzugreifen?“ „Euren Geliebten?“ Verächtlich lachte er. „Dieser steht neben Euch! So sollte es sein und bleiben.“ sagte er nun erbost. Das Bild dass sich ihm bot, erinnerte stark an vergangene Zeiten, das Prinzenpaar stand zusammen, vorn an der Balkonbrüstung, neben ihnen die Kriegerinnen aufgereiht. Und genauso wollte er es sehen. „Kommt zur Besinnung, Ihr kennt Eure Pflichten. Dieser schwache Junge passt nicht zu Euch Serenity, Endymion ist für Euch bestimmt.“ fuhr er sie forsch an. „Dieser „schwache“ Junge, ist Euer Sohn und ist sehr viel stärker, als Ihr denkt. Ich bedanke mich herzlich bei euch, für den netten Hinweis. Dennoch ist mir bewusst, welche Pflichten die meinen sind. Euch scheinbar nicht. Wärt Ihr Eurer Königin treu geblieben, müsstet Ihr Euch hier nicht so aufführen. Nichtsdestotrotz bin ich Euch dafür dankbar, denn sonst hätte ich diesen wundervollen, starken Mann, nie kennen gelernt.“ Sie grinste ihn an, verspottete ihn für seinen begangenen Fehler. Der Zorn stand dem König ins Gesicht geschrieben. Es wirkte, als hätten seine Augen Feuer gefangen, noch mehr, als er einen anderen jungen Mann entdeckte. „Du auch? Einst verbannte ich euer räudiges Gesindel und doch scheint ihr wieder da zu sein. Mich sollte es nicht wundern, warum du genau hier aufgetaucht bist.“ Takuya wendete sich danach erneut Endymion zu. „Warum tust du das? Warum hintergehst du deinen Vater und trittst deinen rechtmäßigen Platz ab? Und als ob das noch nicht reicht, schleppst du dieses Dreckspack mit an.“ Beinah verrückt vor Wut, ließ er ihm nicht mal eine Chance zur Antwort, sondern donnerte umgehend weiter. „Ich gebe euch genau 72 Stunden Bedenkzeit, um wieder zu Sinnen zu kommen und den richtigen, rechtmäßigen Weg zu wählen. Ich komme wieder und wenn es die falsche Entscheidung ist, dann werdet ihr mit den Konsequenzen zu rechnen haben, überlegt es euch gut.“ Der König der Erde verschwand.
 

Bunny rannte sofort hinein, um nach Seiya zusehen. Der Schwarzhaarige lag mittlerweile auf der Couch, hielt die Augen geschlossen. Erst als er mehrere Stimmen im Raum vernahm, öffnete er gequält die Augen. Alle sahen ihn besorgt und mitleidig an. Er blickte in die Iriden seiner Prinzessin, voller Besorgnis. Es tat ihm fast selber weh, dass sie wegen ihm so litt. Mit zittrigen Fingern berührte er ihre Wange. Sie schloss die Augen, und drückte so, nur noch mehr Tränen hervor. Er fing sie mit seinem Daumen ab, strich sie ihr weg, lächelte sie zaghaft an, wollte ihr Mut geben, ihr zeigen dass sie sich keine Vorwürfe machen sollte, denn er wusste dass sie es tat. Er schüttelte seinen Kopf, um ihr mitzuteilen dass sie aufhören sollte zu weinen, denn die heißen Tropfen wollten einfach nicht versiegen. Die anderen verließen den Raum, sie wollten den beiden ihre Ruhe geben und tun, hätten sie auch nichts können. Außer sich große Sorgen zu machen und das taten sie, das taten sie wirklich. „Seiya was soll ich machen, was kann ich nur machen um dich zu beschützen? Ich weiß es nicht.“ schluchzte sie verzweifelt. „Schätzchen du kannst tatsächlich etwas für mich tun.“„Was? Wie kann ich dir helfen, sag´s mir.“ fragte sie ganz euphorisch, in der Hoffnung dass es ihm dann besser ginge. Dass er ihr verzeihen würde, dass sie ihn nicht schützen konnte.

If you want it, you are able to do it

„Erzähl mir von ihr, erzähl mir von Chibiusa.“ Sie sah ihn mit großen Augen an, wusste nicht, ob er das wirklich wissen sollte. „Schließlich ist sie meine Tochter, ich muss mich ja schon mal darauf vorbereiten.“ Er lachte so gut es ging, denn auch das tat ihm noch weh, zu schmerzhaft die Verletzungen. Aber er wollte es ihr nicht zeigen. „Bist du dir sicher? Eigentlich sollte man nicht zu viel von seiner Zukunft wissen.“ „Hey, das ist jetzt aber unfair, du kennst sie ja schon.“ Er schob seine Unterlippe vor und sah aus, wie ein kleiner Junge, dem ein Geheimnis nicht verraten werden sollte. Sie kicherte und gab ihm noch einen zärtlichen Kuss, bevor sie ihm erzählte, was auf ihn zukommen würde. Von ihrem rosa Haar mit den Odangos, ihren großen bordeuxfarbenen Augen, wie rotzfrech und vorlaut sie wäre, ihren eigenen sturen Kopf den sie hätte, sie trotzdem zum Knutschen und Knuddeln wäre. Die Geschichte von Pegasus, oder auch Helios, auch dass sie eine Kriegerin wäre, und so weiter. „Also ganz wie die Mama.“ sagte er mit einem liebevollen Lächeln auf den Lippen. „Aber das heißt ja, dass unser Mädchen schon einen Freund hatte.“ stellte er mit hoch gezogener Augenbraue fest. Sie kicherte und nickte. „Und sie musste auch schon mit euch als Sailor Kriegerin kämpfen?“ Die kristallklaren Augen verloren kurz ihre freudige Ausstrahlung. Bei dem Gedanken, dass ihre Tochter gegen ihre Gegner kämpfen musste und auch schon in die Fänge des Bösen geraten war, schmerzte ihr das Herz. „Ja leider, ich hatte es mir anders gewünscht.“ So wie sie gemeinsam, Arm in Arm auf der Couch lagen, so schliefen sie auch ein. Ihre Freunde schauten noch einmal nach ihnen und zogen sich dann in den Garten zurück, um zu besprechen, wie sie am besagten Tag gegen den König angehen sollten. Leider wusste niemand eine Antwort darauf. Sie kannten seine Waffen nicht, auch nicht seine Schwächen. Sie hatten nun nicht mal mehr drei Tage Zeit, um sich was zu überlegen.
 

Am nächsten Morgen. „Wie soll ich denn überhaupt kämpfen, wenn es Sailor Star Fighter nicht mehr gibt? Ich kann doch nicht dumm herum stehen und nichts machen?“ „Mh, du müsstest dich in Prinz Takeru verwandeln, um dich verteidigen zu können.“ „Na du bist gut Hotaru, ich war bisher nur einmal in der Gestalt und selbst da, hab ich´s nicht gemerkt. Soll ich da auch etwas rufen? Vielleicht so etwas wie: „Macht der Erdnebel verwandelt mich zum Prinz!“ oder „Erde, Mond und Sterne, wir haben uns alle gerne, macht mich zum Prinz!?“ Schallendes Gelächter folgte. „Jetzt aber mal im Ernst. Mamoru, du müsstest doch wissen wie das funktioniert?“ „Seiya um ehrlich zu sein, einen gewissen Spruch gibt es da nicht. Der reine Wille zählt.“ antwortete der Schwarzhaarige mit den ozeanblauen Augen noch immer kichernd. „Das heißt, ich stelle mich hin und wünsche mir, dass ich in Rüstung rumstolzieren kann?“ „Wenn du´s so sagen willst, dann ja.“ „Ich schlage vor, wir frühstücken erst einmal und dann werden wir das Ganze mal testen.“ beendete Rei dieses Gespräch. Gesagt, getan. Alle gingen danach in den Garten. Dort war genug Platz und im Umkreis von mehreren hundert Metern, war kein Nachbar zu sehen und wenn, hätten sie durch die hohe Hecken eh nichts sehen können.
 

Ein helles Licht erschien und da wo Mamoru stand, war nun Endymion. „Ok, und ich soll mein inneres Mantra sprechen und hoffen dass ich jetzt im gleichen Aufzug wie du stehe? Nun gut.“ So stand er da, doch nichts passierte, obwohl er sich so anstrengte und es immer wieder versuchte. „Es geht nicht!“ Schon fast verzweifelt sah er Endymion an. „Mach dich nicht verrückt. Denk´ dran, du als Prinz, bist dafür da, um die Prinzessin zu schützen. Nur darauf solltest du dich konzentrieren.“ „Bei dir geht das so einfach.“ seufzte er trotzig. „Ich mach das auch schon ein wenig länger wie du.“ zwinkerte Mamoru dem jüngeren zu. In dem Moment kam Bunny zu den zwei Männern. „Und wie geht es voran?“ „Schätzchen es geht nicht, das deprimiert mich jetzt wirklich. Da hätte ich lieber weiter als Frau gekämpft.“ Sie schüttelte den Kopf und strich ihm über die Wange. „Keine Sorge, versuch es weiterhin, du schaffst es, ich glaube an dich.“ In dem Moment riss Endymion Bunny zu sich zurück, schloss seinen Arm um ihre Schultern, zog sein Schwert und hielt ihr die Klinge dicht an das Gesicht. Bunny´s Augen weiteten sich vor Angst. Ohne das sein Gegenüber etwas bemerkte, flüsterte er ihr ins Ohr: „Es ist zu seinem Nutzen.“ In Seiya´s Augen las man Verwunderung, Entsetzen und dann Wut. Was tat er da? Er tat ihr doch wohl nichts an, war er wahnsinnig geworden? Schon im nächsten Augenblick, stand er als Prinz Takeru vor ihnen. Sofort zog er, völlig unbewusst, ebenfalls seine Waffe und richtete sie auf Endymion. Dieser stieß Bunny sanft von sich und erhob sein Schwert. Ein Klingenkampf entstand, doch nach wenigen Minuten, lag Seiya auf dem Boden, mit dem Schwert des Gegners, an seiner Kehle.
 

Alle Freunde standen auf dem Balkon, um das Spektakel zu verfolgen. Haruka musste breit grinsen, als seine Versuche scheiterten. Im nächsten Moment jedoch, stockte ihr der Atem. Hielt Endymion tatsächlich der Prinzessin sein Schwert vor? Alle konnten nicht glauben was sie sahen und wollten schon los sprinten, als Rei in die Runde rief: „Nein nicht. Ich glaube, ich weiß was er vor hat.“ „Was? Siehst du nicht was er da macht?“ „Haruka! Mamoru würde Bunny nie wehtun. Wartet ab und seht was kommt.“ Die Miko musste lächeln. Sie wusste doch ziemlich gut über ihren persönlichen Prinzen Bescheid.
 

„Sag mal spinnst du jetzt völlig?“ Seiya spürte noch immer die kalte Klinge an seinem Hals, daher wurde ihm das Aufstehen verwehrt. „Ich werde das Schwert nicht eher wegnehmen, bevor du dich beruhigt hast und mich erklären lässt.“ „Na jetzt bin ich aber gespannt.“ sagte der jüngere erwartungsvoll und das Schwert verschwand von seinem Hals. „Hast du dich mal angesehen?“ Seiya sah an sich hinab. „Ja und weiter, es… was…oh!“ Seine saphirblauen Augen weiteten sich vor Erstaunen. „Ich habe dir doch vorhin was vom Schutz der Prinzessin erzählt, weißt du jetzt was ich meinte?“ Sichtlich erleichtert sah er zum älteren rauf, welcher ihm die Hand reichte und ihm half, sich aufzurichten. Schon wieder war das Schwert des älteren auf ihn gerichtet. „Wir müssen noch dringend an deinem Schwertkampf arbeiten, für den Anfang nicht schlecht, aber damit kommst du nicht weit und hast keine Chance.“ Mamoru, der sich nun zurück verwandelt hatte, wurde von der Bunny angesprochen: „Ich finde es toll, dass du ihm helfen wolltest, aber mach das nie wieder, sonst bestrafe ich dich mit der Macht des Mondes.“ lächelte sie. „Verzeiht mir, Prinzessin.“ sprach er theatralisch und legte sein unschuldigstes Lächeln auf, das hatte sie so geliebt. Sie richtete ihre Aufmerksamkeit auf ihren Freund und sprang ihm in die Arme. „Mein Prinz, Ihr seht in Eurer Rüstung unglaublich scharf aus, wenn man das so sagen darf.“ wisperte sie ihm zu. Er sah sie verdattert an und errötete. Solche Worte von seinem Schätzchen. „Das darfst du gern öfters sagen, aber wie verwandle ich mich jetzt wieder zurück?“ Bunny prustete los. „Ich weiß es auch nicht.“ Gemeinsam gingen sie zurück ins Haus. „Alter, das war ja abgefahren. Du siehst so …so männlich aus.“ stellte der Silberhaarige fest. „Na hör mal, tu ich das sonst nicht oder wie? Schätzchen?“ Sie tänzelte kichernd in die Küche. „Na vielen Dank für die Unterstützung.“ rief er ihr noch beleidigt nach, als er sich an Mamoru wandte. „Ähm, ich möchte mich für deine Hilfe bedanken, obwohl ich die echt fragwürdig fand, aber ok. Könntest du mir noch verraten, wie ich mich zurück verwandeln kann?“ Der größere schmunzelte. „Gleiches Prinzip Seiya. Willensstärke.“ Und tatsächlich, diesmal funktionierte es auf Anhieb. „Morgen beginnen wir mit dem Schwertkampf-Training, in voller Montur.“ Seiya schluckte, Mamoru war ein harter Gegner, das durfte er am eigenen Leib erfahren.
 

Dieser Kontrahent, begab sich zu Rei, die ihn mit offenen Armen empfang. „Diese Rüstung macht dich noch attraktiver, als du eigentlich schon bist.“ grinste sie keck. „Du warst unglaublich und Bunny´s Gesicht war wirklich göttlich.“ Sie lachte. „Man tut, was man kann schöne Frau.“ raunte er ihr zu. Jedes Mal wenn er das sagte, kribbelte es wie verrückt in ihrem Bauch. Eigentlich kribbelte es immer wenn er bei ihr war. Die ozeanblauen Augen waren für´s Versinken gemacht. Sein Duft war betörend, wie er sie behandelte. Wie eine Prinzessin, ja sie war seine Prinzessin und dies ließ er sie spüren. Zuvorkommend, höflich, zärtlich. Einfach ihr Traummann. Endlich konnte sie ihn als ihr Eigen bezeichnen. Sie brauchten sich nicht verstecken, Bunny und er hatten alles geklärt. Und sie hatte so Recht gehabt mit dem, was sie sagte. Ja, sie hatte die ganze Zeit über Gefühle für ihn und musste sie verstecken, zum Wohle aller. Was hatte sie ihn begehrt. Sie wäre damals so gern, statt Bunny, an seiner Seite gewesen. Etwas schmerzte sie es auch, dass sie immer eine gemeinsame Zukunft hatten, aber das tat zu dem Zeitpunkt nichts zur Sache und außerdem hatte sie ihn jetzt wieder. Sie waren bereits schon ein Mal zusammen gewesen, aber das war Jahre her und da hatte ihre Beziehung keine Chance. Heute sah das anders aus. „Ich liebe dich.“ wisperte sie ihm zu. Er grinste ihr zu und küsste sie auf die Stirn. Er hatte diese Worte, in ihrer gemeinsamen Zeit, noch nicht erwidert und sie fand das nicht weiter schlimm. Er hatte ihr erklärt dass es nicht so einfach ist. Das war zwar schon eine Weile her, aber sie hatten ja alle Zeit der Welt.
 

Als alle entspannt auf der Couch saßen, sprachen sie über Dies und Das, wollten den Tag nicht mit anderen Gedanken betrüben. Das sollte erst am nächsten Tag folgen. Und auch noch an vielen Tagen danach. Als das Thema auf die Kriegerinnen des Mondes gerichtet wurde, hörte Taylor aufmerksam zu, obwohl ihn noch eine ganz andere Frage beschäftigte. Diese würde er dennoch erst später stellen. „Ich möchte nicht aufdringlich wirken, aber mich würde schon interessieren wie das bei euch läuft. Oder eher gesagt, mich würde eure Vergangenheit interessieren, wie es dazu kam und was ihr erlebt habt in der ganzen Zeit.“ sprach der junge, muskulöse Mann, sein Interesse aus. „Na das ist eine wirklich lange Geschichte.“ sagte Bunny. „Dürften wir sie hören?“ fragte Taiki. „Nein. Würde es euch was ausmachen, wenn ich euch die Geschichte zeige? Zum erzählen, ist sie wirklichen zu lang.“ Die anderen sahen die Blondine fragend an. „Seid ihr euch sicher? Es gibt nicht nur Freudiges zu sehen.“ fragte sie eindringlich nach, worauf stummes Nicken folgte. Und schon saß sie als Prinzessin Serenity neben ihren Freunden. Der Halbmond auf ihrer Stirn leuchtete hell. Sie projizierte damit Bilder auf die Wand und ließ nun all Erinnerungen ablaufen, um den anderen ihr, teils trauriges, Wissen zu schenken.

Only the moon saw this tender love

[Dieses Kapitel ist nur Volljährigen zugänglich]

A fight that was over before it began

Mit einem breiten Grinsen, kamen die zwei Turteltauben am nächsten Morgen in die Küche. Er sprang auf einen Barhocker, nachdem er sich ein Kaffee geholt hatte und sie schwang sich zwischen seine Beine, mit dem Rücken zu ihm. Sie nahm sich seinen langen, schwarzen Haarzopf nach vorn, über ihre rechte Schulter und spielte mit diesem, zwischen ihren Fingern. Mit seiner freien Hand strich er ihr, eher unbewusst, über ihre linke Schulter. Die anderen sahen sie erst skeptisch an, wussten aber ziemlich schnell, was der Grund für dieses grenzdebile Dauergrinsen war. Der Balkon schien der neue Lieblingsplatz aller Bewohner zu sein. Gut, dass dieser groß genug war. Michiru und Haruka saßen auf den Korbstühlen draußen. Es war ein wunderschöner Tag, die Sonne strahlte. Schon am Morgen herrschten angenehme Temperaturen. Alle Büsche, die Bäume und die Wiese leuchteten in einem satten, kräftigen Grün. Die großen Blumenbeete gaben einen wundervollen Kontrast. So viele verschiedene Arten, Farne, Kamelien, Rhododendren, Orchideen, Rosen und Lilien in sämtlichen Farben, liebevoll gehegt und gepflegt. Taiki hatte der Blumenfee angeboten, sich um den Garten zu kümmern, wenn sie denn wolle. Das ließ sich die große Brünette nicht zwei Mal sagen und begann umgehend damit. Der Begriff „Grüner Daumen“ hatte einen neuen Namen - Makoto Kino! Von allen wurde sie für dieses Talent bewundert und das Ergebnis natürlich auch. Tage vorher, hatten sie Gartenmöbel besorgt, die nun auf der großen Terrasse standen und einluden, für viele Stunden im Freien. Es hätte alles so schön sein können.
 

Trotz dieser vermeintlichen Idylle, durfte das Training für Seiya, nicht vernachlässigt werden. Viel Zeit blieb ihnen nicht, dann mussten sie sich dem König stellen. Mamoru übernahm den Schwertkampf. Doch dann sollte Seiya zusätzlich gegen die Kriegerinnen kämpfen. Sailor Uranus nahm das Angebot mit Freuden an. Sie schmetterte ihre Attacke des Öfteren gegen ihn, doch er schlug sich wacker. Natürlich bestand die Gefahr, verletzt zu werden, aber er musste für den Ernstfall gerüstet sein. Sie wussten ja nicht, welche Waffen der König hatte. Seiya war nun mal sein Ziel, sie alle würden versuchen ihn so weit zu schützen, wie es ihnen möglich war. So flogen die Angriffe der Outer´s und seinen Brüdern, in den Momenten - Schwestern, auf ihn. Den letzteren Zwei gefiel das überhaupt. Sie wollten nicht gegen ihn kämpfen. Feuerpfeile und Donnerschläge wurden auf ihn gerichtet. Nun sah Taylor das erste Mal seine Freundin in Aktion und war begeistert von ihrer Stärke. Ihre Attacke beeindruckte ihn wahnsinnig. Zwar hatte er diese schon bei dem Rückblick gesehen, aber high-live war dann doch nochmal was anderes. Das Training brachte Seiya an den Rand der totalen Erschöpfung. Die Kriegerinnen jedoch, sollten kein Erbarmen haben, schließlich war es auch zu seinem Wohl. Er sah das irgendwann ganz anders. „Können wir jetzt bitte mal eine Pause machen?“ hechelte er. Bunny war im Haus geblieben, sie wollte nicht sehen, wie die Waffen auf ihren Geliebten gerichtet wurden. Jeder musste allerdings zugeben, dass er sich wirklich gut schlug. Er konnte den Angriffen ausweichen, außer einem einzigen Flammenpfeil und einem Beauty Shock von Sailor Venus. Als diese ihn trafen, entfuhr ihm ein gequälter Schrei. Sailor Mars hielt sich geschockt die Hand vor den Mund. Auch Sailor Venus fühlte sich unwohl dabei. Doch zum Glück traf der Pfeil nur seinen Arm, das Blut rann ihm trotzdem herunter. Die Attacke von Venus traf ihn mit voller Wucht und so wurde er durch den Garten geschleudert. Bunny verzweifelte schon fast, als sie dann doch mal zusah. Sie wollte zu ihm rennen, doch sie wurde fest gehalten. „Wenn du mich nicht sofort los lässt, erlebst du was, Michiru!“ zischte die Blondine ihre Kriegerin, mit funkelnden Augen an. Daraufhin ließ sie sie laufen. Als sie bei ihm ankam, fing sie an zu weinen. Ihn so zu sehen, tat ihr weh. Der Arm blutete immer noch, keuchend lag er am Boden. Man sah ihm den Schmerz an. „Hotaru, bitte komm schnell her!“ Die Kleine kam sofort zu den beiden und legte ihm eine Hand über den Arm und dann auf den Brustkorb. Ein helles Licht umgab ihn kurz und er fühlte sich umgehend, um einiges besser. Müde war er trotzdem. Da die Outer´s wussten, dass die Prinzessin auf die Kraft von Saturn zurückgreifen würde, hatten sie schonungslos gegen ihn gekämpft. „Gut, dann würde ich vorschlagen, du machst eine Pause und dann machen wir weiter.“ „Wie bitte? Uranus hast du noch alle Latten am Zaun? Sie ihn dir an, er ist mit seinen Kräften am Ende und du willst ihn weiter kämpfen lassen? Er steht das schon seit Stunden durch!“ schrie die Blonde mit den zwei Zöpfen die Kriegerin des Windes an. „Aber…“ „Nichts aber, für heute ist Schluss!“ Sie lief mit ihrem, leicht schwankendem Freund ins Haus. Die Freunde folgten ihr. Seiya ging zum Kühlschrank und wollte sich eine Flasche Wasser holen. Er lehnte sich an die Bar und brach dort zusammen. Haruka, die ihm am nächsten war, fing ihn auf. „Er ist nur erschöpft, er sollte wohl ins Bett. Er hat sich die Ruhe wirklich verdient, er hat länger durch gehalten, als wir gedacht hatten.“ „Seht ihr, was ihr mit ihm gemacht habt?“ sagte die Blondine vorwurfsvoll und sah alle mit empörten Blick an. Die Senshi hatten ein schlechtes Gewissen, wollten sie ihm doch nur helfen. Er wachte seit dem Nachmittag nicht mehr auf, er schlief bis zum nächsten Morgen durch. Am nächsten Tag jedoch, folgte wieder das gleiche Martyrium. Bunny wollte schon streiken, aber er hatte sie beruhigt, dass das in Ordnung ginge, er musste trainieren, denn er wollte sein Schätzchen beschützen. Erneut kamen ihm die Attacken der Krieger entgegen, doch diesmal traf ihn keine Einzige. Im Schwertkampf wurde er immer besser. Der junge Mann hatte eine unglaublich gute Auffassungsgabe und lernte schnell.
 

„Jetzt dauert es nicht mehr lange, wir sollten uns bereit machen. Der König ist im Anmarsch, ich spüre seine Aura.“ „Hotaru, wie lange denkst du haben wir noch?“ „Wenige Minuten.“ Seiya und seine Angebetete waren noch in ihrem Zimmer. „Schatz, ich habe kein gutes Gefühl dabei. Was ist, wenn dir was passiert? Ich könnte das nicht ertragen.“ „Schätzchen, es ist alles gut. Wir sind neun starke Kriegerinnen, inklusive einer mächtigen Mondprinzessin und zwei Prinzen. Der König wird genug zu tun haben und so leicht geben wir uns nicht geschlagen, wir werden es schaffen.“
 

„Setsuna, was machst du denn hier?“ Die Blonde, die soeben mit ihrem Freund die Treppe hinab kam, staunte, dass die Wächterin von Raum und Zeit da war. Durfte sie ihren Platz doch nie verlassen. Sie kam immer nur dann, wenn ein mächtiger Kampf bevor stand und jede Hilfe nötig war. „Prinzessin, ich bin gekommen um euch zu unterstützen, mit diesem König ist nicht zu scherzen. Wir sollten uns verwandeln.“ Alle folgten ihrer Anweisung. Einzig und allein Taylor stand da und kam sich etwas ausgeschlossen vor. Sailor Jupiter sprach zu ihm: „Egal was passiert, misch dich nicht mit ein. Ich bitte dich, das wird zu gefährlich und du hast keinerlei Kräfte um dich zu wehren. Hast du mich verstanden?“ „Ja… ja natürlich.“ Er wusste nicht was da auf ihn zu kam und ein mulmiges Gefühl breitete sich in ihm aus. Er musste bei allen zusehen und konnte nicht helfen. Kurz darauf ein Donnergrollen, jeder wusste was das bedeutete. Dass das Anwesen der Kou´s der Austragungsort werden sollte, war so nicht geplant, aber verhindern konnten sie es jetzt eh nicht mehr. Endymion trat zusammen mit Takeru und Serenity aus dem Haus hinaus. Die Prinzessin fand sich in der Mitte der zwei Prinzen wieder. Die Kriegerinnen folgten. Damit standen zehn Krieger, eine Mondprinzessin und zwei Erdenprinzen vor dem König, der sie argwöhnisch betrachtete. Die Diskussion zwischen König Takuya und Prinzessin Serenity begann. „Nun Serenity, wie habt Ihr Euch entschieden? Bleibt Ihr an Endymions Seite und wahrt den Frieden, oder legt Ihr es wirklich auf einen Kampf an?“ „Ich habe mich entschieden, für die Liebe. Und wenn es sein muss, dann kämpfe ich darum. So, wie ich es immer tat.“ machte sie ihm die Kampfansage. „Seid Ihr Euch sicher? Ihr könnt Eure Meinung jederzeit ändern“. „Das werde ich nicht und dabei belasse ich es.“ „Wenn das Euer letztes Wort ist, dann soll es so sein.“
 

Jeder wartete auf den ersten Angriff des Anderen. Ein paar Augenblicke geschah nichts, doch dann brach der Kampf los. Der König setzte an, leitete seine Angriffe zuerst auf die Senshi, um diese außer Gefecht zu setzen. Mit dieser Gegenwehr, die folgte, hatte er nicht gerechnet. Er kannte die Kräfte die sie besaßen, sie waren stark keine Frage, aber diese Macht war unglaublich. Nacheinander prasselten Attacken der Senshi gegen ihn und wahrlich, sie konnten ihm durchaus etwas anhaben, aber nicht genug. So sehr ihre Waffen ihn trafen, schleuderte er sie mit aller Gewalt zurück. Die Kriegerinnen wurden verwundet, doch damit mussten alle rechnen und keiner gab auf. Wieder feuerten sie auf ihn ein, mit dem Wissen, dass auch sie es wieder zurück bekämen, doch wollten sie Nichts unversucht lassen. Ein Donnerschlag traf den großen schwarzhaarigen Mann, mit den braunen Augen, als er sich vor seine Freundin stellte, um sie zu schützen. Konnte er einfach nicht mit ansehen, wie sie litt. „Taylor NEIN!“ Doch der junge Mann war renitent und stand wieder auf, an der Seite seiner Kriegerin des Donners. Er würde nicht mehr von ihrer Seite weichen. Sailor Mars trafen ihre eigenen Pfeile, verwundeten sie am rechten Bein. Mit Tränen des Schmerzes in den Augen, ging sie zu Boden. Das Aufstehen fiel ihr schwer, so sehr Endymion ihr helfen wollte, konnte er nicht fort von Serenity. Er musste sie beschützen. Sobald der König sich auf sie konzentrieren würde, was auch nicht mehr lange dauern sollte, musste er bereit sein. Bei den Kriegerinnen sah man viele Abschürfungen der Haut, Rinnsale von Blut, liefen an ihren Körper hinab, bei einigen mehr, bei anderen weniger. Sailor Saturn versuchte die Senshi so gut es ging zu schützen, doch ewig konnte auch sie das nicht durchhalten. Einzelne Attacken der Kriegerinnen, konnten dem König nicht das Erhoffte anhaben, auch wenn sie stark waren. Mindestens zwei oder auch drei Krieger, mussten ihre Kräfte verbinden. Und mittlerweile waren sie stark geschwächt, dass nur noch wenige zusammen kämpfen konnten. Trotzdem versuchten sie es immer wieder. Dennoch mussten sie sich eingestehen, den König unterschätzt zu haben. Als dieser, die schwindende Kraft der Kriegerinnen bemerkte, konnte er sich nun endlich seinem eigentlichen Ziel widmen.
 

„Endymion, du beschützt die Prinzessin immer noch? Obwohl sie dich verstoßen hat? Warum tust du das?“ Ungläubig sah Takuya zu, wie sich der Prinz, vor Serenity stellte. „Ganz einfach, auch wenn ich nicht mehr an ihrer Seite bin, werde ich für ihren Schutz sorgen. Die Welt verdient eine großartige Zukunft und du machst alles zu Nichte. Sie könnte alles schaffen, mit Takeru. Er ist nun mal der, den sie gewählt hat und ich mache ihr keinerlei Vorwürfe, die Liebe geht manchmal andere Wege, doch davon scheinst du keine Ahnung zu haben. Obwohl, du kennst es doch. Hast Mutter sogar hintergangen, zudem nie dazu gestanden, was du getan hast.“ „Was fällt dir ein so mit mir zu reden? Das ist alles deine Schuld, Takeru.“ Erbost schrie er den jüngeren Prinzen an. Dieser erwiderte nichts. Hatte er nicht vielleicht doch Recht? Ohne ihn würde es diesen Kampf nie geben und keiner wäre in Gefahr. Nein, für Selbstzweifel war jetzt nicht die Zeit, es galt die Prinzessin zu schützen. Seine Prinzessin. Mit einer unglaublichen Geschwindigkeit, stürzte der König auf ihn zu, erhob sein Schwert und ließ es auf Takeru zurasen. Dank seinem schnellen Reaktionsvermögen, konnte er ausweichen. Er versuchte den König ein Stück weg zu locken. Serenity musste aus der Schussbahn raus. Dies gelang ihm und ein erbitterter Zweikampf begann. Als Endymion bemerkte, dass auch Takerus Kräfte schwanden, kämpfte er mit ihm, Seite an Seite. „Du stellst dich gegen mich? Du als Erdenprinz kämpfst gegen mich? Dem König der Erde, deinem eigenen Vater?“ „Ich kann es nicht zulassen, dass du meinen Bruder verletzt!“ „Deinen Bruder? Bist du von allen guten Geistern verlassen? Er hätte hier noch nicht einmal etwas zu suchen und du verteidigst ihn? Wie dumm bist du eigentlich?“ Endymion holte zum ersten Hieb aus, doch der König war schneller. Nur wenige Zentimeter rauscht das Blatt des Schwertes an ihm vorbei. Die Prinzen gaben alles. Doch schien es zu wenig zu sein. Plötzlich erstrahlte ein helles Licht. Die Mondprinzessin stand bei den schwarzhaarigen Brüdern. „Warum tut Ihr so etwas? Können wir nicht in Frieden leben? Muss es denn immer Krieg geben?“ versuchte sie einzulenken. „Den hätte es nicht geben müssen, wärt Ihr nicht so dumm gewesen, Serenity.“ „Lasst uns den Kampf beenden und in Ruhe leben.“ Doch all dies interessierte den König nicht, er hatte sein Ziel vor Augen und wollte dies durchsetzen.
 

„Ihr hättet es verhindern können, aber Ihr habt sie beide benutzt, nur für Euer Glück. War Euch der eine nicht mehr gut genug, schon hattet Ihr Euch einem anderen, minderwertigem, an Hals geworfen. Habt Ihr jemals an die anderen gedacht? Wie sehr Ihr Endymion verletzt habt?“ Dieser brüllte ihn an. „Hör auf damit, ich habe dir erklärt wie die Dinge liegen, daran wird sich nichts ändern.“ brachte ihm Endymion entgegen. Erneut brach der Kampf los. Die Senshi konnten nichts mehr tun, zu sehr waren sie geschwächt, außer Kraft gesetzt, durch ihre eigenen Waffen. Die Prinzen kämpften, schwitzten Blut und Wasser. Der König verletzte beide Männer schwer. Serenity konnte sich das nicht weiter sehen und griff in das Geschehen ein. Ihr Halbmond erstrahlte, sie sammelte ihre Kräfte und richtete die gesamte Macht des Mondes, auf den König der Erde. Dieser musste seinen Kampf unterbrechen, denn er flog mit einer bemerkenswerten Kraft zurück. Er prallte gegen einen Baum, den er samt Wurzel mit sich riss und weitere dahinter. „Serenity, Ihr wagt es?“ hallte die aufgebrachte Stimme. Er war nicht zu sehen, aber sein Zorn war überall zu spüren. Eine Attacke richtete sich mit seiner gesamten Kraft, auf den Prinzen Takeru. Die Prinzessin stellte sich sofort vor ihn und bekam seine Macht zu spüren. Es schleuderte sie zu Boden und sie schrie schmerzlich auf. “SERENITY!“ riefen ihre Kriegerinnen. Von ihrer Schläfe lief Blut hinab, Schürfwunden hatte sie zu genüge. Dieser Angriff des Königs hatte es wahrlich in sich. Unter quälenden Schmerzen, richtete sie sich wieder auf. Plötzlich stand Takuya hinter ihr. Damit hatte sie nicht gerechnet. Er war zu schnell. Fassungslos konnten die anderen nur zusehen und brüllten kurz darauf: „PASS AUF HINTER DIR!!

Dramatic twist of fate

Das Schwert des Königs bohrte sich durch das Herz der Mondprinzessin. Diese riss die Augen auf. Aus ihrem Mund jedoch, kam kein Ton. Die Prinzen schrien, wanden sich vor Schmerzen, fühlten durch die enge Verbindung, mit ihr. Wenige Sekunden später, sah sie, noch immer mit entsetztem Blick, an sich herunter. Kleine Tränen liefen ihr aus den Seelenspiegeln und tropften auf den Silberkristall, der vor ihrer Brust zum Vorschein kam. Der König zog langsam sein Schwert zurück. Die blonde Schönheit bäumte sich nach hinten auf, kurze stockende Laute vernahm man von ihr. Der Silberkristall begann in tausend Scherben zu zerbrechen. Kleine, silberne Sterne fielen zu Boden, sie sank auf die Knie. Keiner wollte seinen Augen trauen, konnten nicht begreifen was da ablief. Takeru rannte stolpernd zu ihr, kniete sich nieder. Rücklinks fiel Serenity in seine Arme. Die geschwächten Kriegerinnen, hasteten ebenfalls zu ihr.
 

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Er sah in ihre Augen, heiße Tränen liefen ihm über die Wangen. „Schätzchen, hey komm schon, sag was!“ Seine Stimme zitterte erheblich, sodass es einem Stottern glich. Seine bebenden Lippen waren überströmt, mit den Tropfen der absoluten Verzweiflung. Sie lächelte ihn schwach an, legte ihre Hand auf seine Wange, versuchte seinen Tränen Einhalt zu gebieten. Es wollte ihr nicht gelingen. Sie spürte jede einzelne an ihrer zitternden Hand hinab laufen. „Engel weinen nicht.“ sagte sie liebevoll zu ihm. Das hatte er ihr immer gesagt, wenn sie weinte. Er versuchte zu lächeln, aber es misslang ihm. Sturzbäche flossen über sein schönes Antlitz. Nun glitzerten auch ihre Augen. „Bitte…bitte hör auf.“ Ihre Stimme wurde zunehmend leiser. Sie hielt seine Hand fest, strich mit ihrem Daumen über seinen Handrücken, um ihn irgendwie zu beruhigen. Kleine weiße, silbern schimmernde Kügelchen verließen ihren Körper. Mit jeder einzelnen davon, schwand ihre Lebenskraft. „Nein, nein tu mir das nicht an, verlass mich nicht. Wir hatten doch noch so viel vor. Oh Gott bitte nicht. Bunny bitte bleib bei mir.“ bat er sie flehend, schluchzte herzerweichend. Sein Gebet wurde nicht erhört. „Seiya, ich liebe dich.“ flüsterte sie noch. „Schätzchen ich dich auch und deswegen musst du auch bei mir bleiben. Komm schon, ich habe dich doch gerade erst wieder.“ versuchter er ihr zu sagen, doch seine Stimme war tränenerstickt. Sie verstand ihn dennoch, blickte dann noch einmal in die Gesichter ihrer Freunde. In allen waren Ungläubigkeit und Qual zu lesen. Tränen stiegen in ihnen hoch. Dann sah sie wieder zu ihrem, in Tränen aufgelösten Freund. „Küss mich mein Prinz.“ wisperte sie nur noch sehr schwach, mit zuckenden Lippen. Sie schloss die Augen und fühlte zum letzten Mal seine unglaublich sanften Lippen, die sie immer so wärmten, ihr ein Gefühl von Geborgenheit und Liebe, aufrichtiger Liebe vermittelten. Als er bemerkte, dass sein Kuss nicht mehr erwidert wurde, öffnete er die Augen. Sie war weg. Soeben hielt er dieses zarte Wesen noch in seinen Armen. Er verharrte in dieser Position, bebte unter diesem Schmerz der Leere und umgriff seinen eigenen Oberkörper. In einem markerschütterndem Schrei rief er die Worte, seiner über alles Geliebten Prinzessin nach: „Nein das ist nicht wahr, das kann einfach nicht wahr sein. Komm zu mir zurück. Bunny bitte komm zurück!!!“ Er legte seinen Kopf in den Nacken, hatte seine Arme nun gen Himmel gerichtet, als wolle er sie auffangen wenn sie zurück käme. Aber das tat sie nicht. Er schloss die Augen und weinte, weinte um seinen geliebten blonden Engel. Er zitterte am ganzen Körper, sackte nach vorn und vergrub sein Gesicht in den Händen.
 

Sein Schätzchen… Bunny… Sailor Moon… Prinzessin Serenity und ehemals zukünftige Königin von Crystal Tokio, war tot.
 

Als sie in den Himmel sahen, war der Schimmer verschwunden. Die Welt stand still, kein einziges Lüftchen wehte, kein Rascheln der Blätter, kein Zwitschern der Vögel. Lediglich das Schluchzen eines Mannes, der soeben die Liebe seines Lebens für immer verloren hatte, war zu hören. Regungslos standen sie da, mit der Situation völlig überfordert. Noch immer konnten sie nicht begreifen was geschehen war. Einige sanken nun zu Boden, auf die Knie. Mussten sich mit den Händen auf dem Boden abstützen, um nicht vollends umzufallen. Und doch starrten sie nur den Boden an. Die Augen geweitet vor Entsetzen. „Soll das alles gewesen sein, haben wir Jahre gekämpft um dann zu verlieren? Um SIE zu verlieren? Wir konnten sie nicht beschützen! Warum nicht? Wir haben alles gegeben!“ brüllte die Kriegerin des Windes in den Himmel, hob ihr Schwert in die Lüfte, um dieses mit voller Kraft in den Boden zu rammen. Die Erde tat sich ein Stück auf. Durch dieses schwache Beben, kamen die anderen erst wieder zur Besinnung. Mittlerweile waren alle wieder zurück verwandelt, ihre Kräfte waren erschöpft und so konnten sie diese nicht mehr aufbringen, um als Sailor Kriegerinnen weiterhin diese Form zu halten. Sie richteten sich auf, nur mit Hilfe ihres Partners. Außer Seiya, er hatte keinen Partner mehr, um gestützt zu werden. Nachdem Mamoru Rei aufgeholfen hatte, eilte er zu dem jüngeren Schwarzhaarigen, versuchte ihn auf seine Beine zu stellen, aber sein Körper ließ es nicht zu. Seine Beine gaben nach. Es blieb ihm nichts anderes übrig, als den jungen Prinzen zu tragen. Obwohl auch er, der ältere der beiden, diesen schmerzlichen Verlust hinnehmen musste, konnte er noch einigermaßen einen klaren Kopf behalten. Doch noch bevor sie gingen, hörten sie ein hämisches Lachen. „Ha, die Mondprinzessin ist tot. Das habt ihr nun davon, ich habe euch gewarnt. Endymion, wenn du dich entschieden hast, doch noch den Thron zu besteigen, dann rufe mich und ich werde da sein. Dann können wir alles andere klären!“ Mit diesen Worten verschwand der König der Erde.
 

Der Angesprochene sagte nichts darauf und ging mit Seiya in den Armen, zurück in das Haus und legte ihn auf der Couch ab. Seine Haut war bleich. Durch seine Verletzungen, war diese übersät mit kleinen Kratzern. Einzelne Strähnen seiner Haare, hingen aus dem Zopf. In ihnen war noch Erde und Staub versehen, von den ständigen Stürzen während des Kampfes. Seine Augen waren stark gerötet, die Lippen spröde von der salzigen Flüssigkeit, die sich noch immer in seinen Augen sammelte und weiter sein Gesicht benetzte. Er starrte apathisch ins Nichts. Seine Augen waren leer, nichts war in ihnen zu erkennen. Sein Kopf jedoch nicht. Immer wieder liefen diese Bilder vor ihm ab. Der Kampf, das Schwert in ihrer Brust, das Zerbrechen ihres Kristalls, das noch so laut in seinem Kopf widerhallte. Wie sie sterbend in seinen Armen lag, ein letzter liebevoller Blick, ein letztes Lächeln und der letzte Kuss. Zum letzten Mal durfte er von ihren Lippen kosten, ihre Wärme genießen und ihm das Gefühl von bedingungsloser Liebe geben, dass er tief in sich aufnahm. Nur noch dieses eine Mal. Das letzte Mal.
 

Minako ließ sich in die Arme ihres Partners sinken. „Oh Gott Yaten, sag mir dass das nicht wahr ist, das kann nicht wahr sein.“ Mit großen, nassen Augen, sah sie zu ihm herauf. Ihre Lippen bebten, die nun auch mit Trauerperlen überrollt wurden. Sein Herz brach, noch nie hatte er sie so aufgelöst gesehen. So verletzlich und verzweifelt. Er drückte ihren Kopf sanft an seine Brust und streichelte ihr Haar. Ihre Schultern zuckten im regelmäßigen Takt. Sagen hätte er nichts können, selbst realisierte er noch nicht ganz, was sich da abgespielt hatte.
 

Die Blauhaarige stand vor ihrem Freund, weinte stumme Tränen. Er zog sie fest an sich, umgriff ihre Schultern und hielt seinen Blick gesenkt. Rei saß auf dem Boden, ihre Knie nah an sich gezogen und legte ihren Kopf darauf. An ihren Unterschenkeln liefen dicke Tränen herunter. Die große Brünette vergrub ihr Gesicht in der Halsbeuge ihres Freundes und ließ ihre Arme gesenkt. Taylor legte seine Hände um ihre. Die kleine Hotaru schlang ihre Arme um die Beine der großen grünhaarigen Frau und schluchzte laut, strich sich ab und an mit dem Handrücken über ihre Augen. Die Hand der Frau streichelte ihr sacht über den schwarzen Schopf.
 

Mit der Stirn lehnte sich Haruka gegen die Wand. Ihre Fäuste waren geballt und zitterten. Vor Wut, Entsetzen, Enttäuschung und vor allem über ihr Versagen. Sie zermarterte sich den Kopf darüber, warum sie sie nicht schützen konnte, hatte sie doch alles versucht was möglich war, dennoch waren sie machtlos. Sie, der nichts wichtiger war, als der Schutz der Prinzessin, abgesehen von ihrer Gefährtin, hatte versagt. Es zerfraß sie innerlich. Mitfühlend legte die türkishaarige eine Hand auf die Schulter und neigte ihren Kopf dagegen.
 

Mamoru saß noch immer neben Seiya, beide sahen zu Boden. Währenddessen wollten die Tränen bei dem jüngeren kein Ende nehmen, zu groß war der Verlust den er erleiden musste. Die Augen des älteren waren auch deutlich gezeichnet, doch war sein Augenwasser versiegt. Er legte seinem Sitznachbarn die Hand auf die Schulter. Dieser blickte auf, sah ihm in die Iriden und erkannte Mitgefühl. Er senkte seinen Kopf und verbarg ihn in seinen Händen, krallte sie sich in die Haare. Der großgewachsene Schwarzhaarige ging zu seiner Freundin, zog sie an ihren Händen hoch und nahm sie in den Arm. Diese legte ihre Arme um seine Taille und drückte ihren Schopf gegen seine Brust und sah nach unten. Die Tränen platschten auf den Boden.
 

An einem anderen Ort.

„Wie konntest du das nur tun? Du hast beiden genommen, was ihnen das Wichtigste war. Hast du eine Ahnung, was du damit angerichtet hast?“„Ich habe sie gewarnt, sie wussten was sie erwartet. Sie haben sich gegen die Vernunft entschieden, dass er so töricht ist, hätte ich nicht erwartet, aber dann sollte es nun mal so sein.“ „Sie wussten was sie erwartet? Weißt du selbst was du redest? Wie konnten sie das wissen? Dass du es auf einen Kampf anlegst, war ihnen klar, aber doch nicht dass du der Mondprinzessin das Leben nimmt. Ihre Prinzessin, du Narr!“ schrie die nun aufgebrachte Frau. „Rede nicht so mit mir Yuuka, es ist nun mal geschehen. Endymion kann nun den Thron besteigen und eine andere Prinzessin wird sich finden lassen. Ist er denn nicht mit dieser Prinzessin des Mars liiert?“ „Mein lieber König, wenn du dich da mal nicht überschätzt hast. Sie werden sie rächen und das mit all ihren Kräften.“ „Die konnten doch nichts gegen mich ausrichten.“ „Sei vorsichtig, ich würde mich nicht darauf verlassen. Wut und Trauer machen manchen Menschen unberechenbar. Gerade du kannst ein Lied davon singen, habe ich nicht Recht Takuya? flötete sie ihm bedrohlich zu. Ohne auf eine Antwort zu warten, verschwand sie.
 

Einen Tag nach dieser schrecklichen Schicksalswendung, beschlossen sie vorerst gemeinsam in das Strandhaus von Haruka und Michiru zu ziehen. Es bot genügend Platz für alle, keiner wollte in der Villa bleiben. Alles erinnerte an sie, die Wunden waren einfach noch zu frisch. Der Strand, das Meer und die Brise die wehte, bot eine willkommene Abwechslung. Doch in nur wenigen Tagen, sollten sie Abschied nehmen. Jeder fürchtete sich davor, denn es war real.

Time to say goodbye

An sich war es ein schöner Tag. Die Sonne strahlte, eine sanfte Brise wehte. Alles wirkte friedlich. Der Schein trog. Die Trauergemeinde hatte sich um das Grab der Mondprinzessin versammelt. Dieses war nicht auf dem Friedhof, nein das käme nicht in Frage. Für Ihre Prinzessin wollten sie etwas Ebenbürtiges. Zwischen zwei blühenden Kirschbäumen, deren Blütenblätter sanft im Wind tanzten, stand ein großer weiß marmorierter Stein. Seine oberen Ecken waren rund geschliffen, die Oberfläche glänzte und schimmerte im Schein der Sonne. In jeweils einer Ecke war eine große Rose eingraviert, in der Mitte sah man die Erde, umfasst von einer Mondsichel.
 

**Wenn ich fort bin…
 

Wenn ich fort bin, dann gebt mich frei, lasst mich gehen, es gibt so viele Dinge für mich zu sehen. Seid dankbar für die schönen Zeiten, die wir zusammen verbringen durften. Ich habe euch meine Liebe gegeben, und ihr wisst gar nicht, wie viel Glück ihr mir beschert habt. Ich danke euch für die Liebe, die ihr mir gegeben habt. Aber jetzt ist es Zeit, alleine weiterzugehen. Wenn euch die Trauer hilft, so trauert und dann lasst die Trauer dem Glauben weichen. Wir müssen uns nur eine Weile trennen, drum haltet fest an den Erinnerungen in eurem Herzen. Ich werde nie weit von euch entfernt sein. Und wenn ihr mich braucht, ruft nach mir – Und ich werde DA sein. Auch wenn ihr mich nicht berühren oder sehen könnt, ich bin euch nah – und wenn ihr mit eurem Herzen lauscht, dann werdet ihr meine Liebe überall fühlen können, ganz nah und deutlich. Und wenn es für euch an der Zeit ist, diese Reise alleine anzutreten, werde ich euch mit einem Lächeln erwarten und euch in eurem neuen Zuhause begrüßen.**
 

Sie begruben zwölf kleine rosafarbene Schatullen. In jeder eine persönliche Erinnerung an ihre Freundin. Zwölf Augenpaare richteten sich auf das Grab ihrer Prinzessin. Auf ihm lag ein aufwendig gefertigtes Blumenbouquet. Es zierte dreizehn Rosen mit großen Blüten. Neun schneeweiße, zwei rote und eine in rosa. Bei genauerer Betrachtung sah man, dass sich das Sonnenlicht in den Rosen brach. In jeder einzelnen Blütenmitte, entdeckte man einen kleinen Edelstein, welcher mit einem feinen, silberglitzernden Band in der Blütenmitte befestigt war. Diejenigen der Krieger und treuen Freunde und den zwei Männern, die ihre große Liebe auf brutalste Weise verloren hatten.
 

Der Saphir des Merkurs, der Rubin des Mars. Des weiteren der Smaragd des Jupiters und der Topas der Venus. Somit hatten die Inner Senshi ihrer Prinzessin, ihr Geschenk auf ihrem letzten Weg mitgegeben. Es folgten der Bernstein des Uranus, der Aquamarin des Neptun, der Granat des Pluto und der Flourit des Saturn. Der Amethyist und der Diopsoll von Maker und Healer funkelten ebenso. Die weißen Rosen waren im Kreis gelegt. Die rosa Blüte lag in der Mitte, in ihr war ein kleiner Diamant eingefasst. Die zwei roten Rosen lagen daneben. Deren Steine jedoch, wurden durch goldene Bänder gehalten. Die zwei goldenen Kristalle leuchteten um die Wette. Die Steine der Erdenprinzen Takeru und Endymion. Ein funkelnd warmer Zauber umgab das Grab. Die Strahlen der Sonne umspielte die Edelsteine und es schien, als würden sich hunderte Regenbögen zeigen. „Das hätte der Prinzessin gefallen. Das warme Farbenspiel, es ist atemberaubend.“ sagte Hotaru bedächtig. „Genau wie sie es war. Unglaublich, warmherzig und wunderschön.“ Vollendete Seiya diesen Satz, mit einem Bruch in der Stimme. Als das Farbenspektakel langsam verebbte, bemerkten sie, wie sich die Sonne gen Horizont neigte. Die Freundinnen drehten sich um und gingen ein Stück voraus.
 

Zurück blieben die beiden Prinzen, die auf das Grab starrten. Beide schwiegen noch eine Weile, bis Seiya die Stille unterbrach: „Warum konnten wir sie nicht beschützen? Mich hätte es treffen sollen und nun ist sie, statt mir weg. Das hat sie nicht verdient, nein das ist nicht fair.“ schluchzte er nur noch mehr, als er wirklich reden konnte. „Ich weiß Seiya, ich weiß. Das ist alles unfassbar, sonst hatte sie es immer wieder zurück geschafft und nun ist es endgültig.“ Eine Träne stahl sich aus dem Auge des älteren. „Mamoru, es tut mir leid. Wäre ich nicht in ihr Leben getreten, dann wäre sie an deiner Seite geblieben und ihr hättet den Thron besteigen können, dann hätte es den Kampf nie gegeben und sie wäre…“ Seine beinah tränenerstickte Stimme, versagte vollends und Mamoru legte ihm tröstend eine Hand auf die Schulter. „Nein, so sehe ich das nicht.“ Verwirrt blickte Seiya in die Augen seines Freundes. „Weißt du, ich war glücklich mit Bunny und sie auch mit mir, aber dann hat uns das Schicksal einen anderen Weg gewiesen und obwohl es mir weh tat zu sehen, dass sie sich für einen anderen Mann entscheiden hatte, musste ich das akzeptieren. Natürlich gab es Momente in denen ich es nicht wahr haben wollte, aber eines wollte ich vorrangig. Ich wollte sie glücklich sehen und als du wieder hier warst, war sie das. Vielleicht sogar mehr als mit mir. Nein, ich bin mir sicher. Sie war so viel zufriedener. Das verrieten mir ihre Augen. Nur ist es doch etwas verblüffend, dass sie ausgerechnet meinen `Bruder´ wählt.“ Ein kleines Schmunzeln legte sich auf die Lippen der beiden. „Danke, für Alles.“ Die einstigen Brüder lagen sich, vor dem Grab ihrer Prinzessin, in den Armen und versuchten sich ein wenig Trost zu spenden. Von Weitem betrachteten die Freundinnen und Freunde die zwei und waren zutiefst, von diesem Anblick, gerührt.
 

Stille beherrschte den Raum, als alle wieder im Strandhaus ankamen. Keiner konnte und wollte etwas sagen. Alle ließen diesen Tag in Gedanken noch einmal vor sich ablaufen. Bei einigen liefen stumme Tränen die Gesichter hinunter. Andere saßen einfach nur da, starrten ins Nichts, leere Blicke. Die Trauer über die Beerdigung der Prinzessin saß so tief. Minako verließ das Haus, ging auf die Terrasse und dann in Richtung Strand. Yaten wollte soeben hinterher, als er von Ami sanft an der Schulter nach unten gedrückt wurde. Sie schüttelte sacht ihren Kopf.
 

Die blonde Schönheit lief allein den Strand entlang. Das Wasser berührte sanft ihre Füße, der Sand knirschte unter ihren Füßen. Sie hing ihren Gedanken nach. Wo war sie nun? Wie konnte sie so dumm sein und sich wieder für ihre Freunde opfern? Sie wollten sich doch nie wieder trennen. Warum hatte sie das getan? Sie litten alle schmerzlich unter ihrem Verlust. Sie war das Wichtigste, für sie alle. Was sollte sie denn ohne ihre beste Freundin tun? Tränen liefen in Sturzbächen ihre Wangen hinab. „Ich vermisse dich so! Seiya vermisst dich! Verdammt, wir alle vermissen dich.“ sprach sie in die Nacht und sank auf ihre Knie. Der Vollmond schien und für einen kleinen Moment dachte sie, sie sähe das Gesicht ihrer besten Freundin im Schein des Lichtes. Sie umklammerte zitternd ihren Oberkörper und schrie aus Leibeskräften: „Komm zurück, komm zurück zu mir!“ Der Weinkrampf durchschüttelte sie bitterlich. Yaten, der das Ganze von der Terrasse aus betrachtete, lief sofort zu ihr und nahm sie in die Arme, wog sie sacht hin und her. „Scht, scht.“ Was hätte er sagen sollen? Das alles wieder gut werden würde? Dass es besser werden würde? Nein, es würde nicht gut, geschweige denn besser werden. Sie hatte ihre beste Freundin verloren und sie käme auch nicht mehr zurück. Zeit heilt alle Wunden. Wer hatte sich diesen dämlichen Satz ausgedacht? Nein, niemals. Die Zeit macht es nur erträglicher. Zum Heilen war die Wunde zu groß, auch wenn sie geschlossen wäre, Narben blieben immer zurück. „Scheiße Minako, es tut mir so leid.“ Noch lange saßen die beiden so am Strand. Als er das gleichmäßige Atmen seiner Freundin vernahm, trug er sie auf Händen ins Haus. „Ich bringe sie ins Zimmer, sie ist völlig erschöpft.“ flüsterte er denn anderen zu, die sie mitleidend betrachteten.
 

Die Müdigkeit war allen anzusehen, der Tag war lang und hart. Einige schliefen auf der Couch, beziehungsweise in den Sesseln ein. Andere gingen auf ihre Zimmer. Lediglich Seiya stand noch auf der Terrasse und blickte auf das Meer, welches der Mondschein in ein Glitzern versetzte. Dieses erinnerte ihn an die kristallklaren Augen seiner verstorbenen Freundin. Wie sie ihn immer ansah wenn sie lachte, sich freute oder um etwas bettelte. Wenn er an dieses Gesicht dachte, musste er ein wenig schmunzeln. „Ach Schätzchen.“ Gedankenverloren bemerkte er nicht, wie jemand die Terrasse betrat und sich neben ihn stellte. „Wenn der Mond so strahlt, denke ich, dass sie auf uns herab sieht und sich schuldig fühlt und sich Vorwürfe macht. Sie würde sagen: - Bitte weint nicht um mich, ich möchte euch nicht leiden sehen. - Wobei sie doch die größte Heulsuse war.“ Man konnte ein kleines Grinsen, als Unterton, in Rei´s Stimme wahrnehmen. Erschrocken drehte sich der Schwarzhaarige zu ihr um und sah darauf, ein verräterisches Glitzern in ihren Augen, als sie zum Mond hinauf sah. „Ich hätte nie gedacht, dass so etwas passiert! Ihr musstet beide um eure Liebe kämpfen und habt gelitten, habt euch gegen das Schicksal gestellt und wart so glücklich und dann so etwas. Das ist typisch Bunny. Ständig wollte sie solche Kämpfe alleine bestreiten, weil sie uns nicht gefährden wollte. Sie war so dumm!“ In ihrer Stimme schwang ein wenig Wut mit, die eher ihre Verzweiflung ausdrückte, weil sie nicht mehr helfen konnte.„Rei, könntest du mir einen Gefallen tun?“ fragte der Mann mit dem schwarzen Haarzopf. „Ja, sicher.“ „Erzähl mir von der Zeit, als ich noch auf Kinmoku war. Wie ging es ihr? Sie hat nie mit mir darüber gesprochen.“

„Seiya du weißt dass es hart für sie war und sie gelitten hat. Willst du das wirklich hören?“ Er überlegte einen Moment. „Ja das möchte ich, aber ich würde gern noch einen Kaffee trinken, möchtest du auch?“ Die schwarzhaarige Schönheit nickte dankend. Als sie nach ein paar Minuten wieder draußen waren, setzten sich beide in die geflochtenen Korbstühle und Rei begann zu erzählen, von der schrecklichen Zeit, in der sie sich so große Sorgen um sie gemacht hatte. „Für mich ist es auch nicht leicht.“ Und schon da bildete sich erneut ein Funkeln, in den einst so ausdrucksvollen Augen der Schwarzhaarigen.
 

„Anfänglich schien noch alles in bester Ordnung zu sein, als ihr weg wart. Wir brauchten nicht mehr kämpfen, Bunny hatte Mamoru und alles ging seinen Gang, es herrschte Frieden. Doch bemerkten wir nach und nach, dass irgendwas mit ihr nicht stimmte, nur konnten wir uns erst nicht erklären was es war. Wir wussten ja dass sie dich vermisste, aber nicht in welchem Ausmaß. Wir hielten es für eine Phase, oder dass sie erst einmal wieder mit Mamoru´s Nähe klar kommen musste. Auf unsere Fragen, wie es ihr ginge, bekamen wir immer nur eine Antwort. Alles wäre okay und wir sollten uns keine Sorgen machen. Glauben konnten wir ihr nicht, aber drängen wollten wir sie auch nicht. Viele Wochen lief das so. Doch bemerkte man deutlich dass es ihr schlechter ging. Über Mamoru sprach sie nicht mehr und wenn wir sie darauf ansprachen, konnte man spüren wie sehr sie sich plötzlich verkrampfte. Sie erzählte nichts, sondern lächelte meist. Aber dieses erreichte nicht ihre Augen. Sie hatten kein Leuchten mehr, der Glanz war völlig verloren gegangen und eine Leere ihres Herzens, Verzweiflung und Trauer war so deutlich. Mit der Zeit wurde es schlimmer. Sie sprach nicht mehr viel. Zu unseren Treffen kam sie gar nicht mehr und wenn, dann war sie abwesend. Sie wollte keinen mehr sehen. Am Telefon war sie nicht mehr zu erreichen, schloss sich in ihrem Zimmer ein und es war erschreckend zu sehen, wie sie sich immer mehr veränderte. Sie wurde immer zerbrechlicher. Wir konnten nur Vermutungen anstellen und dann wurde klar, dass es daran liegen musste, dass sie dich vermisste. Minako war einmal bei ihr, nachdem sie keine Ruhe gegeben hat, du weißt wie sie sein kann. Sie hatte bei ihr geschlafen und soweit wie ich weiß, schlief Bunny sehr unruhig und dann schrie sie. Dein Name muss gefallen sein und dann weinte sie im Schlaf. Ihre Mutter meinte, dass das schon eine Weile so ginge und machte sich große Sorgen. Aber das hatten wir dir schon einmal erzählt. Nun ja und dann hat sie den Entschluss gefasst, sich von Mamoru zu trennen, weil sie nicht mehr das empfand, was nötig gewesen wäre und seine Nähe nicht ertrug. Na ja und den Rest kennst du.“
 

Seiya kämpfte mit den Tränen. „Hätte ich das gewusst, wäre ich eher gekommen. Ich habe zwar gespürt dass es ihr schlecht ging, aber dass es so schlimm war, nein das wusste ich nicht. Es ist alles meine Schuld.“ Resignierend schüttelte er den Kopf. „Hör auf, woher solltest du das wissen? Wir dachten alle dass sie mit ihrem Leben glücklich war, bis zu einem gewissen Punkt. Auch wir konnten ihr nicht helfen. Dir schien es aber auch nicht besser zu gehen, nicht wahr?“ stellte Rei dem jungen Mann die Frage. „Nein nicht wirklich, ich habe jeden Tag an sie gedacht, sie so schrecklich vermisst. Eine einseitige Liebe tut weh, aber ich wollte dass sie glücklich wird und wollte mich nicht weiter einmischen. Ich ging also meinen Pflichten nach und versuchte, so gut wie ich konnte, mich abzulenken. Ich habe mich auch ziemlich gehen lassen, habe ich zumindest gehört.“ Er grinste sacht. „Ich verzehrte mich nach ihr und wollte des Öfteren zu ihr zurück, aber ich durfte nicht. Ich wollte und konnte keine Zukunft zerstören. Umso überraschter war ich, als eure Outers im Palast erschienen. Nun denn, der weitere Verlauf, ist auch dir bekannt.“ Die zwei saßen noch eine Weile schweigend auf der Terrasse, bis die Sonne wieder aufging.
 

Es dauerte nicht allzu lang, bis die Anderen wieder wach waren, an Schlaf war nicht recht zu denken. Dementsprechend sah man ihnen das an. Das einzige Wundermittel – Kaffee. Michiru kochte mehrere Kannen, damit alle versorgt waren. Mit elf Kaffeetrinkern im Haus, war das nicht gerade wenig. Im Laufe des Vormittags beschlossen Haruka, Michiru und Setsuna einkaufen zu gehen. Der Kühlschrank war für diese Menge an Leuten, nicht ausgestattet. Niemand wusste, wann sie alle wieder für den Alltag bereit waren. Würde es den Alltag überhaupt noch geben? Unwahrscheinlich.

The heart whose wound gapes openly

Auf dem Bett liegend, verschränkte er seine Arme hinter dem Kopf und starrte mit müden, ozeanblauen Augen, an die Decke. Er konnte sie nicht vergessen, nicht diese Blicke, diese Tränen, die Trauer einer Familie. Einen Tag, nach diesem schrecklichen Vorfall, entschied er sich zu seinen ehemaligen Schwiegereltern in spe zu gehen, um ihnen diese grausame Nachricht zu überbringen. Schon als Ikuko die Tür öffnete, an welcher er klopfte und sie ihn erstaunt, dennoch fröhlich ansah, verkrampfte sein Herz. Noch wusste er nicht, wie er es ihnen beibringen sollte. Wie konnte er erklären, dass die über alles geliebte Tochter und tragischsten Umständen ihr Leben lassen musste, nur weil sie, wieder einmal, die Menschen beschützen wollte, die sie so liebte? Er selbst kannte seine damalige Tochter, wusste, was wahre Vaterliebe bedeutete. Umso schwerer fiel es ihm. Versammelt in dem Wohnzimmer, versuchte Mamoru den Eltern und Shingo beizubringen, dass ihr Kind und Schwester, nicht mehr am Leben sei. Er wollte ehrlich sein und erzählte die schonungslose Wahrheit. Die Vergangenheit als Serenity, als Sailor Moon, die Kämpfe und mehreren Tode. Wie grauenvoll dies klang. Kenji und Ikuko konnten nicht glauben, was sie da erzählt bekamen, all das glich eher einem Märchen, oder schlechtem Albtraum. Nach seiner Erklärung, beherrschte eisige Stille das Haus. Ikuko richtete sich auf, musste sich dennoch an der Couchlehne stützen, sie zitterte, ihre Unterlippe bebte und ihre Seelenspiegel zeigten die schreiende Leere. Ihr herzzereißender Schrei durchbrach das Schweigen. Verzweifelt sank sie auf die Knie, legte ihr Gesicht in die Hände und schluchzte. Mamoru wollte zu ihr, doch Kenji schrie ihn an. Fort solle er bleiben, nie wieder in die Nähe kommen. Lautstark machte er ihm Vorwürfe, dass er sie hätte beschützen müssen. Tränen liefen über das Gesicht des Vaters, dessen Herz brach, weil sein Mädchen nicht mehr da war. Shingo saß völlig geschockt und leichenblass auf dem Sessel, schwieg still. Nochmals ertönte die kraftvolle Stimme Kenjis, die Mamoru unsanft heraus beförderte. Er konnte nichts mehr tun und ging. Das Weinen Ikukos, blieb ihm noch lange im Gehörgang.
 

Jeder suchte sich eine Aufgabe, um sich halbwegs abzulenken. Seiya war die meiste Zeit in seinem Zimmer und spielte auf der Gitarre. Alle Pärchen versuchten, aus Rücksicht auf ihren Freund und Bruder, nicht ständig zusammen zuhängen, was dem Schwarzhaarigen natürlich auffiel und tierisch nervte. „Ihr müsst nicht ständig wegen mir auf Abstand gehen, nur um mir zu ersparen, dass ich sehe, dass ihr eure Partner noch habt und glücklich seid. Bitte lasst das und genießt das ihr einander habt. Es kann schneller vorbei sein als man denkt.“ Mit einem ehrlichen Lächeln, jedoch glänzenden Augen, verließ ging er zurück in sein Zimmer, nachdem er sich einen Kaffee holte. Alle hatten einen Kloß im Hals und fühlten sich mit dem Gedanken unwohl. Wie hätten sie glücklich sein sollen? Ja, sie hatten ihre Freunde und waren sich gegenseitig eine gute Stütze für diese schwere Zeit, nur sollte Seiya sich nicht fühlen, als ob er keinen Rückhalt hätte. Natürlich waren alle für ihn da, aber sie waren eben nicht sein Schätzchen. Das war einfach nicht das Gleiche.
 

Mit seiner sechsten Tasse Kaffee an diesem Tag, stand er am Fenster und starrte hinaus. Es schien, als wäre dieses Heißgetränk, sein neues Hauptnahrungsmittel. Doch er versuchte lediglich, so lange wie möglich der Müdigkeit zu entkommen, um dann nicht einzuschlafen zu müssen. Die Träume die ihn verfolgten, machten es nur schlimmer. Jedes Mal sah er sein Schätzchen, sie wollte dass er glücklich ist, auch ohne sie, und schien ihm dies mitteilen zu wollen. Undenkbar! Wie konnte sie so etwas von ihm verlangen? Nie wieder würde er wieder so empfinden können. Das musste sie doch wissen.
 

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An einem Abend ging der schwarzhaarige Sänger, zu dem Grab seiner Prinzessin. Seine Gitarre platzierte er neben sich, ging in die Knie und legte neue rote Rosen vor den Grabstein. Das Blumenbouquet von der Beerdigung lag unverändert. Es hatte seine Schönheit nicht verloren und es funkelte wieder, diesmal im Schein des Mondes. „Schätzchen ich bin so allein. Ich kann nicht glauben dass du weg bist. Ich fühle mich so leer ohne dich. Dein Platz sollte an meiner Seite sein. Wir hatten doch noch unser gemeinsames Leben vor uns. Jeder versucht Rücksicht auf mich zu nehmen. Du hast mein Herz mit dir genommen, es ist mit dir gestorben. Nur der Gott allein weiß, wie sehr ich dich liebe, du fehlst mir hier so.“ Wieder suchten sich die Tränen einen Weg auf den Boden. „Was soll ich denn tun? Ich wünschte du wärst jetzt bei mir, dann könnte ich dir sagen, wie wunderschön du bist und du würdest wieder diesen roten Schimmer auf deinen Wangen bekommen. Ich würde deine zarten Wangen streicheln, dein Gesicht in meine Hände nehmen, deinen süßen Atem auf meinem Gesicht spüren und deine rosigen zarten Lippen küssen. Warum blieb uns unser Glück verwehrt? Wir haben doch solange kämpfen müssen und waren glücklich. War denn unser Leid umsonst? War das alles mehr, als wir erwarten durften weil wir die Regeln brachen?“ Seine Sicht verschwamm, er wischte sich mit dem Handrücken über die Wangen. „Ich habe einen Song geschrieben, für dich mein Schätzchen, ich hoffe er gefällt dir.“ Er setzte sich hin, nahm sich die Gitarre auf seinen Schoß und ließ die Gitarrenklänge ertönen. Doch so wie er die ersten Akkorde anschlug, verklangen sie. Seine zitternden Hände machten ihm einen Strich durch die Rechnung. Seine Stimme selbst, wäre nicht in der Lage gewesen auch nur irgendetwas erklingen zu lassen. Das Instrument landete, aus Verzweiflung geschmissen, irgendwo auf dem Rasen. Er legte seinen Kopf in die Hände, kleine Tropfen bahnten sich ihren Weg zwischen seine Finger hindurch. Sie vereinten sich mit dem beginnenden Regen, der auf ihn nieder ging. Er spürte nichts. Lediglich den Schmerz, da ihm ein Teil seines Herzen raus gerissen wurde.
 

„Weiß jemand wo Seiya ist? Er ist schon seit Stunden weg, es ist bereits stockdunkel und es fängt an zu regnen.“ fragte dessen silberhaariger Bruder besorgt in die Runde. „Nein, er hat nicht gesagt wo er hin wollte. Meint ihr, wir sollten ihn suchen gehen?“ fragte Rei, worauf Taiki nickte. „Wo sollen wir suchen?“ „Am besten wir fangen mit dem wahrscheinlichstem Ort an.“ schlug Minako vor. Alle sahen sich mit bedrückten Blick an. Sie waren nicht mehr an diesem Ort, seit der Beisetzung. Aus Angst? Um wieder damit konfrontiert zu werden? Das zählte nicht, sie mussten ihren Freund und Bruder finden. „Gut, dann nichts wie los.“ forderte Mamoru auf. „Alle?“ „Äh nein, ich denke es reicht wenn Mamoru, Taiki und Rei gehen." sagte Ami. Die drei machten sich auf den Weg. Der Regen peitschte ihnen in die Gesichter, der kalte Wind war schneidend. Lange hatten sie nicht gebraucht und von Weitem hörten sie jemanden schluchzen und als das Mondlicht, das zwischen den Wolken auf den Mann schien, rannten sie auf ihn zu. Der Anblick, der sich ihnen bot, war herzzerreißend und versetzte allen einen Stich im Herzen. So viel Leid und Elend. Da lag der einst so lebenslustige, junge Mann neben dem Grab seiner Freundin, von Weinkrämpfen geschüttelt und geschwächt. Dass drei Personen ihn riefen, bemerkte er nicht. Erst als sich zwei Arme unter ihn schoben und hoch hoben, nahm er die Anwesenheit seines Bruders wahr.
 

Als sie im Haus durch die Tür kamen, sahen alle erschrocken, auf den in Taiki´s Armen liegenden, Seiya. Entsetzen machte sich im Raum breit. Mamoru begleitete die zwei in Seiya´s Zimmer. Nach zehn Minuten kamen die beiden runter. „Er ist etwas unterkühlt und erlitt einen Nervenzusammenbruch. Er brauch jetzt dringend Ruhe.“ erklärte ihnen der angehende Arzt. „Was ist denn mit ihm passiert? Er sieht furchtbar aus.“ wollte die Blondine mit der roten Schleife im Haar wissen. Rei kämpfte mit den Tränen. „Als wir ankamen, sahen wir jemanden an Bunny´s Grab. Als wir dann erkannten, dass es Seiya ist, rannten wir zu ihm. Er lag am Boden und musste heftig geweint haben, er zitterte. Vermutlich von der Unterkühlung und von den Weinkrämpfen. Er flüsterte die ganze Zeit ihren Namen und ansprechbar war er auch nicht.“ Bei den Worten musste der Silberhaarige das Gesicht wegdrehen und die Tränen aus den smaragdgrünen Augen wegblinzeln. Es schmerzte ihn sehr, zu hören wie fertig sein Bruder war. „Was sollen wir denn machen? Wie können wir ihm denn helfen? Das kann so nicht weiter gehen.“ „Gar nicht!“ meldete sich eine Stimme aus dem Hintergrund. „Aber Haruka…“ wurde die Miko von ihr unterbrochen. „Was? Wie wollt ihr ihm denn helfen? Wir können Bunny auch nicht herzaubern, wir alle vermissen sie. Er muss mit dem Schmerz leben und sich damit arrangieren. Es ist nicht mehr zu ändern. Ich weiß dass es hart ist, aber es ist nun mal die Realität und in dieser leben wir. Mehr als uns gegenseitig zu stützen, können wir nicht.“ So schmerzlich wie es war, mussten sich dennoch alle eingestehen, dass es die Wahrheit war.
 

Ein Schrei von oben unterbrach die Stille. Sofort rannten Mamoru und Rei in das Zimmer. Seiya lag in seinem Bett, völlig durch geschwitzt und wälzte sich hin und her. „Schätzchen bitte. Lass mich nicht allein hier, ich will nicht ...“ rief er im Schlaf. Sie wollten ihn wecken, aber das stellte sich schwerer raus als gedacht. Wild schlug er mit seinen Armen um sich, um sich scheinbar von etwas zu lösen. Es verlangte viel Kraft von Mamoru und Rei ab, ihn zu beruhigen. Dann schlug er die Augen auf, verwirrt sah er die zwei an. „Wieso liege ich im Bett, ich war doch bei …“ Ihm stockte der Atem. „Seiya bitte ruh´ dich um Himmels Willen aus, leg dich schlafen.“ „Nein, Mamoru nein. Ich will nicht mehr schlafen, diese Träume machen mich wahnsinnig, es hört einfach nicht auf!“ Verzweifelt sahen sie sich in die Augen. „Okay, möchtest du mit runter kommen oder allein sein?“ „Ich komme mit. Ich will vieles nicht, aber allein sein, jetzt auf keinen Fall.“ „Lass es bitte ruhig angehen.“ „Natürlich, großer Bruder.“ Er klopfte Mamoru sachte auf dessen Schulter und ein kleines schelmisches Grinsen legte sich auf seine Lippen. Seiya sah in die Runde, als er bei den anderen ankam und alle blickten ihm etwas verwirrt entgegen. „Was ist?“ wollte der Schwarzhaarige wissen. Betretenes Schweigen. „Hallo? Es ist nicht so, als wenn ich mit euch reden würde!“ „Nun, auch wenn es deinem Ego schadet, aber du siehst echt Scheiße aus.“ klärte ihn Haruka auf. „Danke, nett wie eh und je.“ Er verdrehte genervt die Augen. „Ja, so bin ich.“ Die Sandblonde konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen. „Gibt’s noch Kaffee?“ fragte der junge Mann, dessen Haare offen und strähnig auf seinen Schultern lagen und ging schon in die Küche, holte sich eine Tasse und lehnte sich gegen den Türrahmen. Auf Minako´s Lippen zeigte sich ein breites Grinsen. Alle sahen sie fragend an. „Das hätte Bunny gefallen!“ Sofort hielt sie sich die Hand vor den Mund, doch dann mussten alle lächeln, denn sie fanden dass es Zeit war, das Thema „Bunny“ nicht weiter zu verdrängen. „Was hätte ihr gefallen? Dass er so miserabel aussieht?“ „Danke Yaten, es reicht dann auch.“ fuhr Seiya seinen silberhaarigen Bruder an. „Nein, ich meine Seiya mit offenen Haaren. Bunny hat mir mal erzählt, dass sie das irgendwie anziehend fand.“ erzählte Minako. Der Betroffene wurde rot um die Nase und der Rest im Raum musste schmunzeln. In dem Moment drehte sich die Blondine zu ihrem silberhaarigen Freund um, machte große Augen und setzte einen Dackelblick auf. Zuerst sah man Verwirrung in den smaragdgrünen Augen, dann jedoch dämmerte es ihm. „Nein Minako vergiss es, das werde ich definitiv nicht machen.“ „Och Schatzi bitte.“ „Nein, dann bist du nur noch neidisch auf meine wundervollen, seidigen Haare!“ „Neidisch? Das ich nicht lache, meine sind viel schöner, glänzender und haben auch mehr Schwung.“ Und in dem Moment, drehte sie ihren Kopf so schnell zur anderen Seite, sodass Yaten die Haare seiner Freundin ins Gesicht gepeitscht bekam. Minako sprang auf und fuhr sich währenddessen sie auf die Terrasse lief, noch einmal theatralisch durch ihre blonde Mähne.
 

„Das ist nicht wahr!“ Elf Köpfe drehten sich in die Richtung, aus dem der empörte Ruf ertönte. Im Bad machte Seiya eine schreckliche Entdeckung. Taiki rannte in das Bad und brach in schallendes Gelächter aus, als er das Gesicht seines Bruders sah. Seiya scheuchte seinen Bruder aus dem Bad. „Was hat er denn? Hat er irgendwas Erschreckendes entdeckt?“ fragte ihn seine blauhaarige Freundin. „Ja, könnte man so sagen.“ Die anderen verstanden nur Bahnhof. „Sein Spiegelbild.“ Und nun hielt er sich den Bauch vor Lachen. Gelächter hallte durch den Raum, nach einiger Zeit wieder durch den Raum. Ungefähr eine halben Stunde später, kam Seiya aus dem Bad. „Oh seht, die Sonne geht auf.“ Er blickte seinen Bruder finster an und streckte ihm die Zunge heraus. Doch er sah wirklich besser aus. Seine Haare wirkten nun nicht mehr strähnig und waren ordentlich zum Zopf gebunden. Auch im Gesicht sah er frischer aus. „Apropos, wir sollten uns tatsächlich hinlegen, denn sonst geht die Sonne bald wirklich auf.“ schlug Makoto vor und nach kürzester Zeit waren alle in ihren Zimmern verschwunden.

You´re always on my mind

Seiya blieb wach, er wollte nicht schon wieder in diese entsetzlichen Träume verfallen. Daher setzte er sich vor den Fernseher und blieb an einem Footballspiel hängen. Nach einiger Zeit, schaltete er nur noch sinnlos durch die Programme und da nichts Interessantes lief, entschloss er sich, diesen doch wieder auszuschalten. Danach ging er auf die Terrasse und sah in den Himmel, der sich schon langsam rötlich färbte um somit den Beginn des neuen Tages ankündigen. Da er sich langweilte, beschloss er das Frühstück vorzubereiten, was für zwölf Personen schon ein klein wenig Aufwand war. Als er sein Werk zufrieden betrachtete, setzte er mehrere Kannen Kaffee auf, füllte diesen in Thermoskannen um und stellte sie auf den Tisch. Die Brötchen fehlten, also beschloss er, noch zum Bäcker zu gehen um welche zu besorgen. Es wäre ein Fußmarsch von einer halben Stunde gewesen, denn das Haus lag etwas abgelegener von der Stadt. Ergo eine Stunde hin und zurück. Nein, da hatte er keine Lust dazu, also nahm er sich heimlich den Autoschlüssel von Haruka und ging hinaus zum Auto. Bis er wieder da wäre, würde sie noch schlafen, dachte er sich. Falsch gedacht. Die Sandblonde drehte sich im Halbschlaf zu ihrer Freundin, um noch ein wenig deren körperliche Nähe zu genießen, als sie den Motor ihres Autos hörte. Sie schlug die Augen auf und hoffte sich verhört zu haben. In Windeseile stand sie am Fenster und sah das Auto wegfahren. Ihre Freundin mit den türkisfarbenen Haaren stand plötzlich hinter ihr. „Was ist denn los?“ „Mein-mein… Auto!“ quietschte sie stotternd. Sie hetzte hinunter in die Küche und sah den reichlich gedeckten Tisch. Da alle anderen noch schliefen, konnte nur einer dafür verantwortlich sein. Er hatte doch nicht wirklich ihr Auto genommen?! Man sah ihr die Wut im Gesicht an. Ein paar Minuten später, parkte das Auto vor dem Haus und Seiya betrat mit einem großen Brötchenbeutel das Haus. Sofort wurde er am Kragen gepackt und gegen die Tür gedrückt. „Was erlaubst du dir, einfach mein Auto zu nehmen ohne zu fragen?“ fuhr Haruka den Schwarzhaarigen laut an. „Weil du es eh nicht erlaubt hättest und ich war nur ein paar Minuten weg und das Auto ist noch ganz.“ erklärte er leicht amüsiert. „Richtig, ich hätte es dir nicht erlaubt und das mit gutem Grund.“ wurde die größere nun lauter. Seiya schmunzelte nur und hielt ihr den Beutel vor´s Gesicht. „Frühstück?“ fragte er sie mit einem süffisanten Grinsen, welches die Sandblonde nur noch wütender werden ließ, als sich plötzlich die Hand ihrer Freundin auf ihre Schulter legte. „Er hat es nur gut gemeint.“ flötete sie in einem melodisch klingenden Ton, bei dem sich Haruka wieder beruhigte. „Mach das nicht noch einmal!“ warnte sie den smarten jungen Mann, der jedoch noch immer breit grinste. Nach und nach kamen die anderen aus ihren Zimmern gekrochen, denn diese Diskussion war nicht zu überhören. Dann setzten sich alle an den Tisch und genossen ihr Frühstück. „Seiya, danke für deine Mühen.“ „Kein Problem.“ antwortete er Michiru. „Daran könnte ich mich gewöhnen.“ Setsuna schmunzelte. „Aber dann setz´ dich früh zu Fuß in Bewegung und lass ja mein Auto stehen.“ Seiya wurde erneut angezischt. Nachdem alles abgeräumt und gesäubert war, setzten sich alle auf die Terrasse. Die Sonne schien und sie wollten das warme Wetter genießen.
 

Und so verflogen die Tage schneller als erwartet. Natürlich war es nicht leicht, aber wie lange sollten sie noch Trübsal blasen? Konnten sie an der Situation doch nichts ändern. Einmal besuchten sie gemeinsam das Grab und waren verwundert, da das Rosenbouquet nichts an seiner Schönheit verloren hatte. Noch immer waren die Rosenblüten in voller Pracht und die Sonnenstrahlen spielten weiterhin mit den Edelsteinen. Etwas seltsam war es schon, denn keiner pflegte diese Rosen. Als wenn jemand wollten, dass sie erhalten blieben …
 

An einem verregneten Tag, saßen alle gemeinsam im Wohnzimmer. Ami erhob das Wort. „Wisst ihr, Bunny war mir immer eine gute Freundin. Ohne sie, hätte ich niemals den Mut aufgebracht mit anderen zu reden, geschweige denn mich zu treffen. Ich habe mich in meine Bücher vertieft, diese waren meine Freunde, sie konnten mich nicht verletzen. Alle hielten mich damals für ein arrogantes Mädchen, das immer zeigen wollte dass sie die Beste in der Schule war. Aber so war es nicht, ich war einfach nur allein. Bis ich sie kennen lernte. Sie ging einfach auf mich zu, sämtlich Vorurteile ignorierend und freundete sie sich mit mir an. Sie hatte ein offenes Gemüt, ich fühlte mich sofort wohl, obwohl sie mir eigentlich völlig fremd war. Sie hat es sogar geschafft, mich in eine Spielhalle zu ziehen.“ Sie grinste als sie sich erinnerte. „Klar, ich habe sie mehr als hundertmal daran erinnert, wie wichtig Schule ist und dass sie mehr lernen müsse und unser gemeinsames Lernen nützte wohl auch nicht viel, aber sie hat mich etwas anderes gelehrt. Gefühle zu zulassen. Für mich war das undenkbar. Ohne ihre Hilfe hätte ich heute nicht mal einen Freund.“ Kurz sah sie zu Taiki und als sich ihr Blicke trafen, bekam sie ein leichte Röte auf ihren Wangen. „Sie hat mir immer Mut gemacht und den Rücken gestärkt. Auch wenn es aussichtslos schien, auch was die Kämpfe betrifft. Sie war nie so schwach, wie sie immer meinte. Nein, sie war stark. Die Stärkste von uns allen. Ich habe sie immer für ihr Wesen bewundert. Sie fehlt mir und ich bin dankbar für jeden einzelnen Moment mit ihr.“ Es war wirklich verwunderlich, dass gerade das schüchterne Mädchen, so offen über ihre Gefühle sprach, aber das zeigte den Erfolg von Bunny.
 

„Also ich kann ja nicht nur Positives über sie sagen.“ Sie hob ihren Zeigefinger und ließ ihn hin und her wackeln als Zeichen, dass nicht alles so super an ihr war. „Sie war eine Heulsuse der feinsten Sorte, ein Tollpatsch, unpünktlich, verfressen, streitsüchtig, nervig, dumm und naiv.“ Die Worte von Rei klangen hart. „Aber trotzdem, all das hat sie ausgemacht. So war nun mal Bunny. Des Öfteren hat sie mich um den Verstand gebracht, doch diese Streitereien vermisse ich. Sie war die Einzige die mir immer Kontra geboten hat. Auch sie hat mich unterstützt wenn ich Hilfe brauchte, manchmal mehr schlecht als recht, edoch war sie für mich da. Aber das Schlimmste an der ganzen Sache ist, dass sie mir meinen ersten Freund ausgespannt hat. Schicksal hin oder her.“ Mamoru wurde verlegen. Arrogant warf sie ihren Kopf nach hinten und hob die Nase ganz nach oben. Jeder wusste dennoch, dass das nicht böse gemeint war, außerdem hatte sie ihn ja wieder. „Zwar musste ich in den Kämpfen ihr mal einen Arschtritt verpassen, doch hat sie es meist allein geschafft, obwohl die Hürde noch so groß schien. Uns hat man oft gesagt, je mehr Streit es gäbe umso größer wäre die Freundschaft. Wir beide glaubten es nicht, aber wenn ich heute so darüber nach denke, entspricht es der ganzen Wahrheit. Ihr Verstand setzte öfters mal aus, aber die Entscheidungen die sie in solchen Momenten traf, in denen sie ihr Herz leitete, waren meiner Meinung nach, nie falsch. Trotz allem, sie war eine meiner besten Freundinnen.“
 

„Bevor ich an unsere Schule gekommen bin, lebte ich allein und ohne Freunde, ähnlich wie bei Ami. Ständig hatten alle Angst vor mir und trauten sich noch nicht mal mich anzusprechen. Bunny hatte damals ihr Pausenbrot vergessen und wir alle wissen, wie sie war, wenn nichts Essbares in ihrer Nähe war. Und somit schlich sie sich an mich ran. Natürlich bemerkte ich das und dann hing sie sabbernd neben mir und starrte auf mein Essen. Sie tat mir so leid, also bot ich ihr etwas an und dann schaufelte sie es in sich rein. Währenddessen fragte sie mich, warum ich allein da säße und warum ich an eine neue Schule kam. Ich erzählte ihr, dass ich von der Schule geflogen war, weil ich mich öfters geprügelt hatte. Zuerst musste sie stark schlucken, dennoch schreckte sie es nicht ab. Wir wurden gute Freundinnen. Ich vermisse ihre leuchtenden Augen wenn sie etwas zu Essen bekam, sie freute sich darüber. Oder auch über schöne Blumen. Ich fand es wahnsinnig süß, dass sie sich über solche Kleinigkeiten erfreuen konnte.“
 

„Bunny und ich, trafen uns das erste Mal nach einem Kampf. Sie sah mich an und ich glaube, sie vergötterte mich. Wer kann es ihr verübeln?“ sagte Minako hochnäsig. „Ich war damals noch als Sailor V bekannt und es gab Videospiele und Puppen von mir. Ich schweife ab… Nun, wir verstanden uns auf Anhieb bestens. Wir waren uns in vielerlei Hinsicht so ähnlich. Wir kamen immer zu spät. In der Schule waren wir beide mies. Wenn wir eine Arbeit versauten, lagen wir uns beide weinend in den Armen und sahen den Untergang unserer schulischen Leistung. Aber anstatt zu lernen, gingen wir nach der Schule schnurstracks in die Spielhalle um uns abzulenken. Wir schwärmten gemeinsam anderen Jungs nach, wobei es kurze Zeit später nur noch einen für sie gab.“ Sie räusperte sich und blickte zu dem großen schwarzhaarigen Mann. „Nicht wahr Mamoru?“ Sie legte ein süffisantes Lächeln auf. Der Angesprochene wurde rot. „Ich kann nur zustimmen, dass Bunny immer für jeden da war. Doch wenn es ihr schlecht ging, wollte sie sich keinem anvertrauen, sie wollte uns nicht damit belasten. Sie war so gutmütig.“ Ihr stiegen Krokodilstränen in die Augen. „Sie war meine beste Freundin.“
 

Und somit hatten die Inner Senshi ihre Gefühle zum Ausdruck gebracht. Die bewegenden Worte, gaben den Outer´s den Anstoß, um auch von ihren Gefühlen zu sprechen, was ihnen gar nicht mal so leicht fiel.
 

„Mein Mondgesicht.“ Ein schwerer Seufzer entfuhr ihr. „Als wir uns das erste Mal trafen, in der Spielhalle, saßen sie und Minako am Rennspielautomaten. Ich beobachtete sie eine Weile und fand es amüsant, wie sie immer und immer wieder gekämpft hatte, um dieses Spiel zu gewinnen. Dann setzte ich mich neben sie und wir spielten gegeneinander. Wer da wohl gewonnen hatte, war ja klar. Ich machte mir einen Spaß daraus, sie zu verunsichern, da sie zu dem Zeitpunkt noch dachte, ich sei ein Mann. Sie war so leicht zu irritieren.“ Haruka grinste breit, doch wurde darauf sofort ernst. „Dennoch, wie konnte man so dumm und naiv sein? Sie hat in Allen und Jedem das Gute gesehen. Sogar gegenüber unseren Feinden. Wenn man sich das mal vorstellt. Wenn sie fest davon überzeugt war, und das war sie fast immer, dass man den Gegnern noch irgendwie helfen konnte, dann nahm sie sie sogar noch in Schutz, stellte sich vor sie und lief Gefahr unsere Attacken abzubekommen. Das hat sie nicht interessiert. Ich hielt sie für so dämlich, doch letztendlich zeigte sie das Herz einer Prinzessin, unserer Prinzessin. Die wir schließlich hätten beschützen müssen und ich habe jämmerlich versagt.“ Den letzten Satz flüsterte sie mehr zu sich selbst. „Ich kann dazu nicht mehr viel sagen, denn ich habe die gleiche Ansicht über Bunny´s Wesen, wie Haruka und stimme ihr vollends zu.“ beendete Michiru diese Erklärung.
 

„Da ich mit der gegenwärtigen Prinzessin nicht im regelmäßigen Kontakt stand, kann ich keine langen Erklärungen abgeben. Aber so wie ich sie hier kennen lernte, war sie wirklich liebenswürdig. Trotz dessen dass sie manchmal noch sehr kindisch war, hatte sie eine unglaubliche Ausstrahlung und des Öfteren kam in ihr die Prinzessin zum Vorschein, die mir um einiges vertrauter war. Ihre warme Aura war umwerfend, nahm jeden für sich ein und ich kann sagen, dass sie in der Zukunft eine wunderbare Königin gewesen wäre. sprach Setsuna.
 

Zuerst hörte man das kleine Mädchen sprechen. „Bunny war so unglaublich nett zu mir, alle anderen haben mich ausgeschlossen. Ich habe mich sehr gut mit Chibiusa angefreundet und sie war meine beste Freundin. Dadurch hat mich Bunny sehr schnell in ihren Freundeskreis aufgenommen. Ich bin ihr sehr dankbar dafür, denn ich war nicht mehr allein und hatte Spaß, den hatte ich vorher nie. Noch nie habe ich mich so wohl gefühlt wie in diesen Momenten.“ Doch nun sprach die Kriegerin des Todes. „Die Prinzessin war ein herzensguter Mensch, sie beschützte alles was sie liebte. Selbst mit ihrem eigenen Leben, wie auch dieses Mal. Ihr habe ich es zu verdanken wiedergeboren zu sein. Ich hatte ihr verboten mit mir zu kämpfen, gegen Pharao 90. Doch sie ließ sich nicht beirren. Selbst als ich zu Mistress 9 verwandelt worden war, gab sie nie auf und kämpfte bis alles Böse vertrieben war. Ich habe nie an ihr gezweifelt und bin umso bestürzter, dass sie nicht mehr unter uns weilt.“ Somit hatten auch die Outer´s ihre Gedanken über ihre Prinzessin geäußert.
 

„Anfänglich konnte ich sie überhaupt nicht ausstehen. Ich sah in ihr ein nerviges, aufdringliches, dummes Nervenbündel.“ Man merkte wirklich die Ähnlichkeit zwischen ihr und Minako. Aber das dachte er sich lieber nur, zu seiner eigenen Sicherheit. „Ich verstand einfach nicht, was Seiya an ihr so toll fand und nachdem er verletzte wurde, wegen ihr, das konnte ich ihr nicht verzeihen. Doch spätestens im Kampf gegen Galaxia, sah ich sie mit anderen Augen. Sie war bereit sich für uns zu opfern, für die, die aus einem anderen Sonnensystem kommen, für Fremde. Diese Herzensgüte hat mich beeindruckt. Dieser Glaube an das Gute, ihr reines Herz, hat uns alle gerettet. Ich bin ihr so dankbar dafür.“ sprach der Silberhaarige und schloss seine smaragdgrünen Augen. „Nun, ich habe sie kennen gelernt, als ein aufgekratztes naives Mädchen. Sie war zu laut und zu hibbelig für mich. Die Verletzung von Seiya, ich kann Yaten´s Einstellung verstehen. Und doch gab sie mir, in einer schweren Zeit mein Lachen zurück. Sie hatte etwas an sich, dass es einem besser ging. Und das tat mir gut und ohne sie, hätte ich meine wundervolle Freundin nicht an meiner Seite. Wie mein Bruderherz erwähnte, sehe ich das genauso mit dem Kampf gegen Galaxia. Wir haben ihr zu verdanken. dass wir hier alle zusammen sitzen können.“
 

„Ich kannte sie ja noch nicht so lang um ausschweifende Erzählungen von mir geben zu können, aber ihr Wesen war wirklich beeindruckend. Ihre Art, so unbeschwert, obwohl sie schon so viel erlebt hatte. In einem Moment quietschfidel und dann so betrübt. Sie war einfühlsam.“ Mehr konnte Taylor nicht sagen, zu kurz war die Zeit, um sich weiter kennen lernen zu können.

Fairness that never existed

Es wurden lustige Geschichten über die Zeit mit ihr erzählt. Die Starlights, die Outers und Taylor hörten einige zum ersten Mal und mussten sich zum Teil, den Bauch vor Lachen halten. Wobei der Letztere fast ständig feixte, denn er kannte so gut wie keine Geschichte davon. „Mädels, erinnert ihr euch noch an die Party bei dem englischen Grafen, auf der wir eingeladen waren? Wir alle mussten unser Englisch aufbessern um dort mitreden zu können. Für Ami war das natürlich kein Problem, wir schlugen uns soweit durch, dass wir verstanden wurden. Bunny kam plötzlich torkelnd auf zwei Männer zu. Sie war sturzbetrunken, und so versuchte sie, das Rezept für Pudding an die Zwei weiter zu geben. Natürlich auch mit körperlichem Einsatz. Dass die beiden auch japanisch konnten, wusste sie nicht.“ „DON´T WORRY, DON´T CURRY!“ So gab Minako diese ganze Geschichte zum Besten. Lautes Gelächter war zu vernehmen, sie amüsierten sich köstlich. Makoto erzählte von der Prinzessinnen Schule. „Sie wollte damals daran teilnehmen, um eine bessere Prinzessin zu werden, leider schien dies nicht erfolgreich. Zum Abschluss gab es einen Ball. Es sollte Walzer getanzt werden. Ami und ich waren wir wirklich gut, aber unsere drei Diven haben kläglich versagt. Ihr hättet sie sehen sollen, wie Hampelmänner haben sie getanzt und ihre Tanzpartner sind schreiend geflüchtet.“ Wieder erfreuten sich alle daran, außer Minako und Rei, die peinlich berührt im Boden versinken wollten. „Ich fand die Zickereien zwischen Bunny und Rei immer wieder amüsant. Es gibt so einige die mir einfallen, aber die beste, meines Erachtens ist, als Bunny uns bei Makoto vorgestellt hatte. Als sie Rei bekannt machte, sagte Bunny lediglich - und das ist die fiese Rei - Die Diskussion die dann los brach, war doch sehr belustigend.“ erzählte Ami. „Ja, da fällt mir auch noch was ein.“ rief Minako dazwischen. „Es war ein Tag, an dem Rei mal wieder sehr von sich überzeugt war und das auch offen zeigte. Sie meinte sie sei eine Schönheit worauf Bunny nur ganz trocken sagte: - Du bist keine Schönheit sondern eine Blödheit - Ich fand das göttlich.“ Und daraufhin prustete Minako los und die anderen stimmten mit einem Kichern ein. Dies schienen alle lustig zu finden, außer Rei selbst, die schon vor Wut rot anlief. „Sie hatte auch ein super Talent Männer kennenzulernen.“ Sie sahen Makoto fragend an. „Na sie einfach umzurennen. Soweit wie ich mich erinnere, war das doch bei Mamoru und Seiya auch so.“ Beide Männer mussten unwillkürlich schmunzeln. „Erst rennt sie blindlinks in sie rein, regt sich tierisch auf, wird beleidigend und zum Schluss verliebte sie sich dann doch, wobei sie natürlich vorher die größten Dummköpfe für sie waren.“
 

Darauf meldete sich einer der beiden zu Wort. „Als ich mich mit ihr, an meinem freien Tag im Jordan Park treffen wollte, wartete sie schon eine Weile auf mich. Ein Junge fiel vor ihr hin und weinte lauthals, da er sich sein Knie aufgeschlagen hatte. Bunny kniete sich zu ihm nieder, sah in mit ihren liebevollen Blick an, gab ihm neuen Mut und so ging er zurück zu seinen Freunden spielen. Als ich um die Ecke kam und fragte ob sie schon lang warten würde - eigentlich eine sinnlose Frage, denn ich war schon über eine halbe Stunde zu spät - richtete sie sich auf und lief fluchend zu mir, übersah aber eine Getränkedose am Boden, rutschte mit ihren Schuhen aus und fiel geradewegs auf ihr Knie. Sie kauerte am Boden und jammerte. Soviel dazu, dass sie anderen immer Mut machte, aber selber über sich weinte. Wir waren dann an verschiedenen Imbissständen und ich musste mit Entsetzen feststellen, dass ich noch nie jemanden getroffen habe, der so viel essen kann, ohne zu platzen. Ich musste ihr sogar noch etwas hinterher tragen und mir war schon schlecht allein vom Hinsehen.“ sagte er ein klein wenig angewidert. „Hey, aber das Beste war euer Softballtraining.“ setzte der älteste der Brüder fort. „Wie sie sich anstellte, fand ich klasse. Ein Ball nach dem anderen ging daneben und als einer im Gesicht landete, fiel sie um und lag wie ein Maikäfer auf dem Rücken.“ Taiki und Yaten feixten laut, da sie sich dies damals angesehen hatten. Die Inners lächelten, denn so etwas waren sie von Bunny schon gewohnt. „Aber wir haben gewonnen!“ sagte der Schwarzhaarige stolz und nickte kräftig. Dann setzte jemand anders fort.
 

„Ich kann mich noch zu gut daran erinnern, wie wir uns das erste Mal begegneten.

Sie warf mir ihre Schulaufgabe zufällig an den Kopf und ich zog sie damit auf, denn diese war wirklich miserabel. Und somit stritten wir uns jedes Mal wenn wir uns sahen. Und ich muss gestehen, dass mir das wirklich Spaß gemacht hat.“ Ein Lächeln legte sich auf seine Lippen. „Dass wir damals schon miteinander kämpften, wussten wir noch nicht. Doch ich hatte Interesse an Sailor Moon. Dass es sich um die gleiche Person handelte, hätte ich nie gedacht. Als wir dann wussten wer der Andere war, staunten wir beide nicht schlecht. Im Kampf, um sie zu beschützen, wurde ich verletzt und starb in ihren Armen, dann erwachte die Mondprinzessin und so nahm das Schicksal seinen Lauf. Uns wurde eine glückliche Zukunft prophezeit und wir würden das Herrscherpaar der Erde sein. Wir wussten dass wir eine Tochter in der Zukunft bekämen und haben sie auch kennen lernen dürfen. Wir erlebten glückliche Zeiten und unsere Beziehung verlief soweit gut, doch mein größter Fehler den ich gemacht habe…Ich habe sie verlassen.“ Bedrückt sah er zu Boden. „Ich habe sie immer geliebt und das tue ich auch heute noch. Ich war glücklich über die Vorstellung einer gemeinsamen Zukunft. Mit ihr bis an das Ende der Zeit. Aber ich denke, das hat sie erdrückt. Sie hatte keine normale Jugend. Sie musste kämpfen, sah ihre Freunde sterben, verlor selbst ihr Leben. Sie hatte keine Chance ihr Leben nach ihren Vorstellungen zu leben. Wir waren uns sicher, dass wir uns nie in jemand anderen verlieben würden, schworen uns ewige Treue. Doch letztlich kann man gegen seine Gefühle nichts tun. Und so musste ich sie ziehen lassen, doch ich weiß in welch guten Hände sie gelandet war, auch wenn ich mir das nicht gleich eingestehen wollte.“ Alle hörten ihrem ehemaligen König gespannt zu und es herrschte eine erdrückende Atmosphäre im Raum. Es war das erste Mal das Mamoru so offen vor anderen über seine Gefühle sprach. Das ganze Gegenteil von Seiya. Dieser holte einmal tief Luft und begann mit seinen Worten zu erklären wie er zu seinem Schätzchen stand.
 

„Wo soll ich denn da anfangen?“ seufzte er. „Ich denke ihr alle wisst, wie ich zu ihr stehe. Sie hat mich schon verzaubert, als ich sie das erste Mal sah. Dieses Mädchen hat mich magisch angezogen, hat mich fasziniert. Von ihr ging eine magische Aura aus, welche mich sofort beeindruckte. Als wir in eure Klasse kamen, war ich sehr glücklich, nun konnte ich diesen Engel jeden Tag sehen. So offen konnte ich das vor anderen natürlich nicht zeigen, dies hätte meinem Image als Sänger geschadet, denn vor Freude hätte ich am liebsten einen Luftsprung gemacht.“ grinste er. „Dennoch wollte ich nichts unversucht lassen, um sie bei mir in der Nähe zu haben. Man konnte sie so leicht auf die Palme bringen und ich fand das so niedlich. Bei jeder Gelegenheit sagte sie mir, dass sie einen Freund habe und ihn liebte und sie ihn heiraten würde. Ich hielt dies für naive Mädchenträume. Ich konnte ja nicht wissen wie viel dahinter stand. Alle anderen spürten dass das nicht nur Freundschaft meinerseits war. Und Einigen passte das überhaupt nicht in den Kram, trotzdem haben wir uns weiterhin getroffen.“ Er schielte kurz zu Haruka, die die Augen verdrehte. „Ich hoffte so sehr, dass sie sich in mich verlieben würde und ich Chancen hätte, da ihr Freund nicht da war. Ich konnte ja nicht wissen, was sie zu Mamoru verband, welch Zukunft ihnen bevor stand. Die Sache dass wir beide Sailor Kriegerinnen waren und keiner davon wusste, machte es nicht einfacher. Ich wollte es ihr erzählen als wir allein bei ihr Zuhause waren. Wenn mir Chibi Chibi nicht die Torte ins Gesicht geklatscht hätte, dann hätte ich es ihr erklären können. Nur leider verstand sie die Situation falsch. Ich wollte ihr lediglich erklären, dass auch ich eine Sailor Kriegerin war, doch sie dachte, dass ich das ausnutzen wollte, da wir allein waren, für andere Sachen. Eigentlich redeten wir in dem Moment aneinander vorbei. Es hätte so vieles einfacher gemacht. Im Flugzeug kam es ja dann so oder so raus, wobei ich mir das anders vorgestellt hatte. Wir wollten keine Geheimnisse voreinander haben. Doch da war es schon zu spät. Aber es störte sie nicht im Geringsten dass ich als Frau kämpfte und doch als Mann hier lebte. Sie sah keinen Unterschied, soviel Toleranz ist beeindruckend. Zu dem Vorfall als ich verletzt wurde, weil ich sie schützen wollte, kann ich nur sagen, dass ich es immer wieder getan hätte und letztendlich auch getan habe und ich bereue es nicht. Wir haben ihr so viel zu verdanken. Im Kampf gegen Galaxia hat sie gezeigt was für eine Kraft von ihr ausging und zu was sie in der Lage war. Der Tag im Freizeitpark hatte mir ein paar mehr Seiten von ihr zeigen können. Sie konnte sich für so Vieles begeistern, die Tiere im Park, ihre Augen strahlten dabei so unglaublich, ihr Lachen glockenhell. Im Horrorkabinett sprang sie mir vor Angst in die Arme und drückte sich an mich.“ Dass er sich selber ängstlich an sie klammerte, schien er erfolgreich verdrängt zu haben. „Da war das junge Mädchen, was Angst hatte, jemanden an ihrer Seite zum Schutz brauchte und eigentlich eine doch sehr starke Kriegerin und Prinzessin war.“ Er musste schwer schlucken. „Ihre Art war so unbeschwert und froh, eben wie ein normales Mädchen. Das Softball Turnier. Ja das war schon ein Spaß. Aber wohl nicht für sie.“ Er musste unwillkürlich lächeln. Die, die bei dem Training mit dabei waren wussten warum. „Fast wollte sie aufgeben, das sah ihr überhaupt nicht ähnlich und als sie mich mit ihren großen, trotzigen und enttäuschten Augen ansah, da blieb einem doch nichts anderes übrig, als ihr Mut zu zusprechen, wobei ich dies sowieso getan hätte. Sie konnte mit ihren Augen alle Emotionen preisgeben und das verriet sie in einigen Momenten, doch wollte sie nie ihren Kummer und ihr Leid zeigen. Immer war sie darauf bedacht, dass es anderen Menschen gut ging, nur selten hörte sie in sich hinein. Eines Abends, nach dem Training, saßen wir auf der Bank beim Spielfeld und betrachteten den Sternenhimmel. Eine sternenklare Nacht. Dieser Moment war für mich irgendwie denkwürdig. Aber doch sehr schön. Nur die Sterne und wir. Als ich ihr bei unserem Abschiedskonzert noch einmal meine Liebe gestand, wusste ich dennoch nicht genau was ich fühlen sollte. Zum einen war ich froh ihr es endlich offen zu sagen, aber andererseits tat es auch weh, denn ich wusste dass sie nicht das gleiche fühlte und ich bat sie zu schweigen, denn die Zurückweisung hätte nur noch mehr geschmerzt und doch genoss ich ihre Nähe, jeden Augenblick, jede Berührung.“ Seine Augen wurden glasig. „Als wir die Erde verließen, blutete mein Herz. Es tat weh, zu wissen, dass sie glücklich war, wobei ich ihr all das gewünscht hatte, nur leider konnte ich nicht der Mann sein, der sie glücklich machen konnte.“ Eine Träne stahl sich aus seinem Auge und diese einzelne, ließ jedem im Raum seine Traurigkeit spüren. „Ich habe sie so sehr vermisst, und jeden Tag an sie gedacht. Und jeden Tag musste ich mit dem Wissen leben, dass jemand anderes an ihrer Seite stand und sie glücklich war. Er hatte all das was ich nie bekommen sollte und das fraß mich innerlich auf. Irgendwann spürte ich, dass es ihr immer schlechter ging. Ich machte mir Sorgen, aber was hätte ich tun können? Ich hatte keinen Platz in ihrem Leben. Ich habe versucht mich bestmöglich abzulenken, doch es wollte mir nicht gelingen. Irgendwann bin ich in Selbstmitleid versunken und wollte nichts mehr von meiner Umgebung wissen, geschweige denn sehen. Mein Welt hörte sich auf zu drehen.“ Er blickte betrübt zu Boden. „Bis plötzlich eure Outer Senshi im Palast ankamen. Der Rest ist bekannt. Ich war unendlich froh sie zu sehen, doch als ich es tat, war ich erschrocken. So hatte ich sie noch nie gesehen und es tat mir weh. Als sie mir dann sagte, dass sie mich wollte und mich liebte, spürte ich, dass mir mein Herz aus der Brust springen wollte. Noch nie hatte ich so etwas gefühlt, das war unbeschreiblich. Wir mussten um unsere Liebe kämpfen und doch haben wir zum Schluss verloren.“ Als er den Satz beendete, verschwamm ihm die Sicht und er konnte nicht sehen wie ihn alle anderen mitleidig ansahen. Doch sie sahen so viel mehr bei ihm. Qual, Verzweiflung, Einsamkeit. Dennoch konnten sie nichts tun. Mit zittriger Stimme sprach er weiter. „Bin ich also zurück gekommen, um dann meine große Liebe zu verlieren? Sie beim Sterben in den Armen zu halten? Um sehen zu müssen, dass sie verschwand und ich es nicht verhindern konnte? DAFÜR? Es ist nicht fair, wie es gekommen ist. Womit haben wir das verdient? Es ist einfach ungerecht!!!“ schrie er den letzten Satz aus. Alle waren erschrocken und bei dem Schwarzhaarigen brachen nun alle Dämme. Weinend sank er an der Wand hinunter und vergrub sein tränennasses Gesicht in seinen Händen. Einige konnten sich das Elend und diese Verzweiflung nicht länger mit ansehen und verließen den Raum, um selbst ihren Emotionen freien Lauf zu lassen. Über den Verlust ihrer Freundin. Das Leid ihres Freundes. Nichts konnte für alle Freunde schlimmer sein, als den Schmerz der anderen sehen zu müssen. Und es wollte nicht besser werden. Konnte es jemals besser werden? In allen Herzen war ein Teil gestorben. Mit ihrer Prinzessin.
 

Nach einer Weile des Schweigens, räusperte sich Setsuna und wandte sich dann an einen jungen Mann. „Hättest du ein wenig Zeit für mich? Ich müsste dringend etwas mit dir besprechen. Meines Wissens nach, gibt es bei dir eine weitreichende Familienlegende, nicht wahr? Eventuell könnte ich dich noch ein einige Dinge einweihen, die ich noch weiß und damit auch einiges aufklären.“ Taylor sah sie irritiert an, nickte jedoch und folgte ihr nach draußen. Dorthin wo es ruhig war, dahin wo sich ein weiteres Geheimnis lüften sollte.

The secret of the seal

Vorerst schweigend, liefen sie den Sandweg entlang, wobei Taylor schon vor Neugier platzte. „Erzähl mir all das, was du von deiner Familienlegende weißt. Vorab muss ich dies wissen, um dann mehr erklären zu können.“ forderte Setsuna den jungen Mann auf, der kurz überlegte. „Um ehrlich zu sein, kann ich dir dazu gar nicht so viel sagen. Mein Vater machte stets ein großes Geheimnis daraus. Irgendwann fand ich mal sehr alte Aufzeichnung von irgendeinem Ur-Ahn. Die Rede war von Gestaltwandlern aus längst vergangenen Zeiten, aus einem Königreich. Nur bin ich daraus nicht schlau geworden. Als ich meinen Dad darauf ansprach, sagte er lediglich, dass dies längst vorbei sei und es mich nicht zu interessieren hätte, ich nichts darüber erfahren bräuchte. Es wäre besser so. Ich habe zwar selbst einige Nachforschungen angestellt, aber bin nicht fündig geworden. Das war´s.“ Die große Frau seuzfte nur. „Das ist also alles? Deine Familie hat dir eine Menge verschwiegen. Du weißt bereits, dass wir alle ein Vorleben hatten, so auch du.“ Taylor dachte nicht recht zu hören. „A-aber ich weiß nichts davon. Müsste ich nicht auch so etwas wie Erinnerungen haben?“ „Es verwundert mich nicht, diese Erinnerungen wurden versiegelt, denn ihr wurdet aus dem goldenen Königreich verbannt. Deswegen hat keiner von den anderen, auch nur eine Ahnung wer du wirklich bist.“ „Moment mal, goldenes Königreich? Ist es nicht das, wo Mamoru, also Endymion mal lebte?“ „Ganz recht. Denkst du es war Zufall, dass ihr euch begegnet seid? Das Leben hält so viel bereit und doch ist es vom Schicksal geschrieben. Gewiss, man kann es umschreiben. Serenity hat dies mit ihrem Handeln bewiesen. Deshalb kamst auch du ins Spiel und auch, dass Makoto und du zueinander finden war so gedacht.“ Taylor stutzte, als er realisierte, dass längst vorgeschrieben war, dass er Mamoru treffen würde und dass sich nun auch die magische Anziehung von Makoto, die von Anfang an bestand, erklärte. Dennoch tummelten sich noch genügend Fragen in seinem Kopf. Setsuna bemerkte seine Anspannung und legte im beruhigend ihre Hand auf seine kräftige Schulter. Sie zeigte ihm einen großen Baumstamm, der gestrandet schien und bot ihm an, sich mit ihr hinzusetzen. Unsicher, weil sich noch so einiges erklären würde, folgte er ihr.
 

„Helios, der Beschützer des goldenen Kristalls, hat selbst die Macht sich in Pegasus zu verwandeln. Das heißt, er kann seine Gestalt wandeln, wenn es nötig ist. Und auch du gehörst zu den Gestaltwandlern, wie eure gesamte Familie. Vor langer Zeit habt ihr in den Wäldern vom Erdkönigreich gelebt. Das Zusammenleben zwischen euch und den Bewohner war friedlich, obwohl einige Menschen euch fürchteten. Prinz Endymion war ein sehr guter Freund deinerseits, ihr habt euch sehr oft getroffen. Er bestand darauf, dass niemand vor euch Angst haben müsse. Gaia vertraute ihrem Sohn vollends, nur Takuya blickte dem skeptisch entgegen. Eines Tages besetzte eine böse Macht einige von euch und wurden von ihr manipuliert. Sie griffen die Menschen an. Einige wurde nur verletzt, andere mussten ihr Leben lassen. Wesen deiner Art, besitzen eine Menge an Kraft, nicht jeder konnte sie kontrollieren, ihr Maß einschätzen. Die Königsfamilie konnte dem nicht weiter zusehen und musste handeln, sie konnten ihr Volk nicht in Angst leben lassen. Der König entschied sich für die Verbannung, obwohl das Böse, welches die Manipulation auslöste, vertrieben worden war. Endymion versuchte alles um seinen Vater umstimmen zu können, doch dies war vergebens. Auch Gaia hieß dies nicht für gut, denn sie wusste was dies für ihren Sohn bedeuten würde, wenn dieser seinen besten Freund verlieren würde. Jedoch konnte sie sich dem Willen des Königs nicht widersetzen. Um es allen zu „erleichtern“ sprach er nicht nur die Verbannung aus, sondern legte allen zugleich ein Siegel auf, wegen dem ihr all eure Erinnerungen und Kräfte verloren habt, als hätte es euch Gestaltwandler nie gegeben.“
 

Taylor griff sich an den Kopf, musste all das erst einmal zu seinen Gehirnwindungen durchdringen lassen. „Wieso kann ich mich trotzdem, jetzt nachdem ich das weiß, an nichts erinnern? Noch immer das Siegel? Kann man es brechen?“ Setsuna nickte erst und schüttelte dann ihren Kopf. „Ja, das Siegel hält die Erinnerungen zurück und brechen kann dies nur jemand mit adligem Blut, der zudem des goldenen Königreiches abstammen muss.“ Erstaunt blickte Taylor in die Augen der schönen Frau. „Mamoru!“ Setsuna musste ihn jedoch enttäuschen. „Nein. Wie sollte er auch? Er kann sich nicht an dich erinnern. Er weiß nichts von eurer Vergangenheit, nichts von einem Siegel und dergleichen.“ Der junge Mann sah bedrückt aus. „Erzähl ihm nichts davon, noch nicht.“ bat sie ihn, worauf er nickte und sie dann durchdringend ansah. „Aber...warum Makoto? Warum sie und ich? Lebte sie nicht ebenso im Silberreich?“ „Gewiss tat sie das, aber auch sie besuchte ab und an die Erde, auch wenn sie es eigentlich nicht durfte. Dennoch begleitete sie die Prinzessin, wenn diese sich mit dem Prinzen traf. Hauptsächlich zum Schutz, jedoch genauso fasziniert von der Natur der Erde. Allein ihre jetzige Namensbedeutung macht es deutlich: Aufrichtigkeit des Holzes oder Beständigkeit des Baumes. Mit ihrer Kraft beherrscht sie die Blumen. Das alles kommt nicht von ungefähr. Genau in dieser Umgebung, deinem Lebensraum, lernte sie dich kennen.“ „Wie konnte sie mich denn vergessen, wenn der König nur die Erinnerungen der Erdenbewohner und die unseren nahm und nicht die der Mondbewohner?“ Setsuna überlegte kurz. „Das ist eine andere Geschichte.“ Mehr sagte sie nicht, aber auch das sollte noch ans Tageslicht kommen. Unzwar dann, wenn die Zeit dafür reif war. „Lebten wir nur in dieser Gestalt?“ Die Frau schmunzelte kurz. „Natürlich nicht. Ihr lebtet euer Leben den Großteil in menschlicher Form. Verwandelt habt ihr euch nur, wenn Gefahr drohte oder ihr euren natürlichen Trieben hingegeben habt.“ Daraufhin kicherte Taylor kurz. „Natürliche Triebe, das klingt irritierend. Aber, in was für Gestalten verwandelten wir uns? Das weiß ich bis jetzt nicht.“ Setsuna gab dieses vorerst letzte Geheimnis preis, welches ihn schockierte. „Woher weißt du das alles?“ „Taylor, ich existiere seit Anbeginn der Zeit.“ Mit einem Zwinkern stand sie auf und wandte sich dem Haus zu. „Ich gehe davon aus, dass du erst einmal allein sein möchtest. Nimm dir Zeit, aber bewahre Stillschweigen.“ Sie verließ den jungen Mann, der nun allein auf dem Baumstamm saß, auf das Meer hinaus blickte und die Wellen beobachtete. Es bildete sich ein Kloß in seinem Hals, kurz darauf verließ eine einzelne Träne seine wunderschönen, braunen Augen. Dieses Wissen, welches er nun besaß, lastete schwer.
 

Zurück im Haus angekommen, trommelte sie die anderen zusammen und setzte sich dann an den Tisch. Jeder wartete gespannt auf das, was sie zu sagen hatte. Außer Makoto. Diese sah sich suchend nach ihrem Freund um, konnte ihn jedoch nicht finden. Suchen gehen konnte sie ihn auch nicht, da Setsuna mit allen sprechen wollte und dies über wichtige Dinge. „Nun ist bereits etwas an Zeit vergangen. Ich weiß dass es weh tut sich mit der Situation zu befassen, aber ich bin der Meinung, dass wir uns langsam aber sicher mal überlegen sollten, wie wir gegen den König vorgehen. Serenitys Tod sollte nicht umsonst gewesen sein.“ Alle nickten zustimmend und machten sich umgehend an die Entwicklung eines Planes.



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Kommentare zu dieser Fanfic (58)
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Von:  Schreibfeder
2015-07-06T23:58:03+00:00 07.07.2015 01:58
Weißt du was? Ich finde deine FF oberspitzenklasse. Ich finde sie so toll, dass ih sie kaum in Worte fassen kann.
Die ganze Idee der Story mit der Verwandtschaft von Mamo-chan und Seiya fand ich auch toll.
Als Bunny jedoch gestorben ist, habe ich ganz ehrlich über ganze drei Kapitel lang Tränen vergossen und geheult wie ein Schlosshund.
Du musst wissen, das Sailormoon fast zwei ganze Jahre meines Lebens geprägt hat und selbst heute finde ich sie noch toll.
Um ehrlich zu sein, würde ich alles tun um die sechste Staffel zu bekommen, die es leider nie geben wird.;.;
Deswegen größte ich mich ein wenig mit guten FFs.:)
Ohne die lustigen Momente geht es natürlich nicht und ich fies es gut, dass du auch diese eingebaut hast. Zwischendurch musste ich echt lachen.
Z.b als Seiyas Hose ziemlich eng wurde, als er sie in dem Kleid für die Disco gesehen hat und Bunny Taikis Anspielung nicht verstanden hat und sie nach ihm sehen wollte.
Als die Senshis und unsere lieben zwei Prinzen *Taylor mal in den Hintergrund drück* sich über ihre Eindrücke von Bunny und ihre liebevolle Art unterhalten haben, war es sau schön und auch einfach nur traurig.
Oh, ja. Mamo-chans und Bunnys erste Begegnung war schon ein Knüller.
Er: Mister Obercool, Sie: das Mondgesicht.
Aber mir deiner Theorie, dass Bunny die besten Männer immer beim zusammenstoßen trifft hast du schon recht. :3
Bitte schreib weiter und bitte, bitte, bitte lass Bunny zurück kommen. Lass sie wieder leben.
Ich kann Seiya und die anderen nicht so ertragen.
Also, ich persönlich finde Seiya ja ganz toll*-*
Schon von der ersten Sekunden an mochte ich ihn mehr als Mamo-chan.
Er war offener, lachte viel mehr, zeigte Bunny nicht immer ihre Fehler, kümmerte sich um sie, hatte immer Zeit für sie und er liebste sie von ganzen Herzen.
Ok, ok. Mamo-chan hab ich auch ganz toll lieb.
In der ersten Staffel konnte ich ihn überhaupt nicht leiden, aber ab dem ersten teil der zweite. Staffel fand ich ihn ganz toll. Danach als er sich von Bunny getrennt hat hasste ich ihn.
Er war für mich der größte Arsch.
Und ab da war er für mich nicht mehr so der Held. Ich fand ihn langweilig!
Ich Frage mich echt warum sie Bunny am Ende nicht mit Seiya verkuppelt haben!
Nur wegen diesen doofen Serenity und Endymion Quatsch.
Lieber Serenity und Seiya (Takeru :)) ) die die Eltern von Chibiusa werden. Am liebste wäres mir ja noch, wenn ChibiChibi auch eine Tochter von ihnen werden würde.
Ich Steiger mich in diese Kommi gerade voll rein und lasse deine FF völlig außer acht.
Sie ist einfach nur GEIL!
So wie die sechste Staffel, die ich nie bekommen werde ;.;
XD.
Danke für deine tolle FF und dass ich in diesem Kommi mal meine Ansichten kundtun konnte :D
Allerliebste Grüße,
Madline

PS: SCHREIB WEITER!!! ICH WILL DAS ENDE ERFAHREN! :*

Von:  fahnm
2014-11-07T00:29:42+00:00 07.11.2014 01:29
Super Kapitel
Von: abgemeldet
2014-11-01T11:35:49+00:00 01.11.2014 12:35
Tolles Kapitel mir kamen die Tränen ~.~
Mach weiter so ♡♡♡♡
Von: abgemeldet
2014-11-01T09:43:49+00:00 01.11.2014 10:43
Wunderschön geschrieben wie immer ^^
Von:  fahnm
2014-10-31T21:56:32+00:00 31.10.2014 22:56
Spitzen Kapi
Von:  fahnm
2014-10-31T21:00:40+00:00 31.10.2014 22:00
Spitzen Kapi^^
Von:  fahnm
2014-10-20T00:09:50+00:00 20.10.2014 02:09
Super Kapi^^
Von: abgemeldet
2014-10-18T22:55:33+00:00 19.10.2014 00:55
Eeeeeersteeeeeee ^^
Lange nicht mehr so gelacht auch wenn es sehr dramatisch war.
Ich hoffe du machst schnell weiter und vergisst die andere FF nicht ;)

Glg
Von: abgemeldet
2014-10-14T12:26:25+00:00 14.10.2014 14:26
Tränen sind geflossen reicht das ? ^^"
Super geschrieben und ich hoffe es geht bald weiter ;)
Ggggglg
Von:  schmertiberti
2014-10-14T07:25:27+00:00 14.10.2014 09:25
So traurig :( aber super geschrieben (:


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