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Die Gefühle zweier Halbdämonen

Und wie ihr Schicksal sie zusammen führte
von

Vorwort zu diesem Kapitel:
Meine erste FF, ich hoffe sie gefällt euch, auch wenn sie etwas kurz ist. Über Kommentare würde ich mich sehr freuen :) Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Wie immer würde ich mich sehr über Kommentare freuen :) Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Ich weiß, ich weiß. Dieses Kapitel hat extrem lange gedauert, bitte verzeiht mir :(

Dann wollte ich noch anmerken, dass ich mich dazu entschlossen habe, alles in der 3. Person zu schreiben, also nicht wundern :)

So jetzt aber viel Spaß beim neuen Kapitel :) Komplett anzeigen

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Flucht und Zuflucht

Hallo ihr Lieben und Herzlich willkommen zu meiner ersten Inuyasha FF.
 

Ich bin gerade dabei diese FF zu überarbeiten, also nicht über den neuen Titel wundern :)

Außerdem habe ich noch ein paar Kleinigkeiten verändert und sie von jemanden korrigieren lassen. Jetzt hoffe ich das meine FF für euch noch besser lesbar ist.
 

Ich wünsche euch nun viel Spaß beim lesen :)
 

1. Kapitel: Flucht und Zuflucht
 

Laute Schreie hallten durch den Wald. Durch das Stampfen der vielen Männer bebte der Boden. Sie waren in heller Aufruhr. Ständig schwangen sie ihre Fackeln hin und her um etwas sehen zu können. Eine ältere Dame mit Pfeil und Bogen bewaffnet lief voran. Sie waren auf der Suche nach etwas.
 

Ein kleines Mädchen rannte so schnell es ihre kleinen Beine tragen konnte durch den Wald. Ihr Herz schlug so stark dass es in ihrer Brust weh tat. Keuchend und nach Luft schnappend blieb sie an einem Baum gelehnt stehen, um gleich darauf wieder los zu rennen. In ihrem Kopf herrschte nur ein Gedanke: „Renn um dein Leben!“

Hinter ihr ertönte ein so lautes Geräusch, dass alle Vögel die in den Bäumen schliefen nun wild umher flatterten. Dieses Geräusch war so grausam, dass sie vor Schreck beinah hinfiel sich aber im letzten Moment wieder fing um weiter zu laufen.

Nach einigen Minuten des Rennens wurde das kleine Mädchen immer langsamer. Hinter sich hörte sie viele Bäume umstürzen. Sie spürte das es nicht mehr weit von ihr entfernt war. Trotz dieser Erkenntnis schaffte sie es nicht schneller zu laufen. Die Füße taten ihr weh und ihre Lungen brannten so sehr das sie kaum noch Atmen konnte. Ihr war innerlich so heiß, dass sie die kalte Luft der Nacht die sie umgab gar nicht spürte. Sie sah sich um und stellte fest das sich vor ihr nichts befand, also wagte das Mädchen einen Blick nach hinten über ihre Schulter, um was erkennen zu können. Das erste was sie sah war eine riesengroße Hand mit scharfen Krallen die einen Baum nach dem nächsten umwarf. Ihr Blick wanderte in Richtung Maul des Ungeheuers. In dem Zähne steckten die ihre Körpergröße bei Weitem überboten hätten. Bei diesem Anblick geriet sie in Panik. Schnell drehte sie sich wieder nach vorne. Dabei übersah sie die Wurzel eines Baumes über die sie stolperte und wehrlos zu Boden fiel.

Beim Sturz verletzte sie sich am Knie, allerdings hatte das Mädchen nicht besonders viel Zeit darüber nachzudenken. Sofort sprang sie wieder auf und unterdrückte den Schmerz bis sie durch ein starkes beben wieder zu Boden fiel.
 

In Sekundenschnelle drehte das Mädchen sich um. Ihr Blick fiel wieder auf die spitzen Zähne die sie mit einem Biss töten könnten und plötzlich wurde ihr ganz heiß. Sie merkte wie ihr der Schweiß übers Gesicht lief. Ohne das Monster aus den Augen zu lassen kroch sie nach hinten bis ihr ein Baum den Weg versperrte. Das Monster kam einen Schritt auf sie zu. Es schaute sie so hungrig an, als ob es seit Tagen nichts mehr gegessen hätte. Es war so furchterregend das sich das arme Ding nicht mehr bewegen konnte.

Sie wollte noch nicht sterben, nicht jetzt, nicht so und nicht ganz alleine. Sie war doch noch ein Kind, sollte ihre Zeit wirklich schon abgelaufen sein? Dem Dämon war sie völlig egal, er sah in ihr nur sein nächstes Opfer. Er starrte sie an, die Sekunden kamen ihr wie eine Ewigkeit vor. Sie hatte Angst, Angst vor den Schmerzen und vor dem Tod.

Plötzlich hob er seine Hand. Mit dieser Bewegung schreckte sie aus ihren Gedanken und duckte sich so schnell sie nur konnte. Der obere Teil des Baumes an dem das Mädchen lehnte wurde Blitzschnell abgetrennt und landete einige Meter von ihnen entfernt.

Sie zitterte am ganzen Körper, keinen Ton bekam sie heraus, nicht einmal Atmen konnte sie vor Schreck. Was um sie herum geschah bekam sie schon gar nicht mehr mit. Sie starrte nur noch auf den Dämon und er auf sie. Erneut hob er seine Hand und raste mit ihr direkt auf sie zu. Sie kniff die Augen zu und drehte sich zur Seite. Noch mehr Angst stieg in ihr hoch. So viel Angst und Panik, dass sie es nicht beschreiben konnte. Sie dachte an ihre Mutter und an ihren Vater das sie bald bei ihnen sein würde.
 

Auf einmal hörte das Mädchen ein lautes krachen, ein starker Windhauch fuhr ihr durch die Haare. Was sie erneut zusammen schrecken ließ. Sie zuckte mit ihren Ohren, um etwas hören zu können. Langsam öffnete sie ihre Augen. Alles was sie sah war verbrannter Boden und viele kleine Fleischklumpen. Sie drehte sich langsam um und hörte plötzlich Stimmen. Wieder versuchte sie sich ganz klein zu machen und gab keinen Mucks von sich.

„Ihr habt ihn besiegt Kaede-sama!“

„Das war ein ausgezeichneter Schuss“.

Wieder zuckte sie mit den Ohren. Langsam drehte sie ihren Kopf in die Richtung von wo die Stimmen kamen. Ihre Nase verriet ihre das es Menschen waren und trotzdem hatte sie Angst.

„Der Dämon ist besiegt, lasst uns nach Hause gehen!“ hörte das Mädchen eine etwas ältere Frauen Stimme sagen.

„Jawohl Kaede-sama!“ Erst jetzt atmete sie erleichtert aus und realisierte was passiert war. Sie lehnte sich zurück an den Baum und hörte ein leises knacken. Sie riss ihre Augen weit auf als sie bemerkte das sie dieses knacken verursacht hatte. Wieder hielt sie die Luft an und horchte ob sich etwas tat. Sie hörte viele Schritte die sich immer weiter von ihr entfernten, doch eine Person blieb stehen.

„Wer ist da?!“ kam es streng und ernst aus der Menschenmenge. Jetzt verstummten auch die restlichen Schritte.

Das Herz des verängstigten Mädchens fing an wie wild zu pochen, allerdings wusste sie jetzt nicht was sie tun sollte. Sollte sie sich ganz ruhig verhalten und warten das sie von alleine wieder gingen oder sollte sie sich zeigen, in der Hoffnung das sie ihr nichts tun würden. Diese Entscheidung wurde ihr allerdings von ihrem Körper abgenommen, da sie sich vor Angst nicht rühren konnte. Nun hörte sie wie jemand einen Bogen spannte und langsam auf sie zu kam. Da war sie wieder, die reine Panik, die das kleine Mädchen schon die ganze Nacht begleitet hatte. Sie fragte sich wann es endlich aufhören würde.

Sie war so erschöpft und müde und noch immer taten ihr die Füße und das Knie weh.

„Los! Antworte!“
 

Langsam reichte es ihr! Sie hatte die Hoffnung bereits aufgegeben hier lebend raus zu kommen. Sie drückte sich ganz fest an den Baum und fing so leise sie konnte an zu weinen. Sie spürte ihre Tränen die langsam über ihre Wangen hinunter bis hin zum Kinn liefen, um letztendlich auf den Boden zu fallen.

„Was wird nun mit mir geschehen?“ dachte das verzweifelte Mädchen als sie ihr weinendes Gesicht in den Händen vergrub und wartete. Das knirschen des Bogens wurde lauter und die Schritte kamen immer näher…

„Nanu? Wenn haben wir denn da?“

Das Mädchen hörte mehrere Schritte auf sich zu kommen und bemerkte das es immer wärmer und heller wurde. Langsam erhob sie ihren Kopf. Was sie sah war eine ältere Dame die sie sehr freundlich anschaute. Ihr Haar war grau, lang und zu einem Zopf gebunden. Sie war klein, trug ein Miko Gewand und hatte auf dem rechten Auge eine Augenklappe. Sie kniete sich zu dem verängstigten Mädchen runter und fragte, ob mit ihr alles in Ordnung war. Die kleine hatte ihre Stimme noch immer nicht wieder gefunden, also nickte sie der alten Dame nur zu.

All die Männer die bei ihr waren stellten sich um das Mädchen herum und begutachtenden sie skeptisch.

„Was ist das denn?“

„Die ist kein Mensch, soviel steht fest.“

„Was machen wir mit ihr Kaede-sama? Sollen wir sie töten?“ Bei dem letzten Satz zuckte das Mädchen zusammen und schaute die Person erschrocken an die das gesagt hatte.

„Um Himmels willen, seht sie euch mal an, sie ist doch noch ein Kind. Außerdem zittert sie am ganzen Körper.“ Kaede drehte sich wieder zum Mädchen um und sagte.

„Komm mit uns, ich werde mich um dich kümmern.“ Dabei lächelte Kaede gutmütig, so das sie den Mut faste ihr nickend zu zustimmen.

„Aber Kaede-sama…?“ kam es von einem der Männer. Doch Kaede hörte gar nicht mehr zu. Sie nahm das erschöpfte Kind hoch auf ihre Arme und sagte nur: „Lasst uns ins Dorf zurück kehren.“

Normalerweise hätte das Mädchen versucht sich zu wehren wenn sie jemand anfasste oder hoch nehmen wollte, aber in diesem Moment war sie einfach zu erschöpft um etwas sagen oder tun zu können.
 

Auf den Weg ins Dorf dachte das Mädchen über das nach was alles passiert war und darüber das sie tatsächlich überlebt hatte. Ihr kamen aber auch die Blicke der Männer ins Gedächtnis. Einige hatten sie völlig erstaunt angesehen, andere wiederum skeptisch und misstrauisch und einige sahen sogar richtig angewidert aus. Nur diese Frau war anders. Ihr erster Blick den sie ihr schenkte war sehr fürsorglich und liebevoll. Wäre sie nicht gewesen wäre die Kleine jetzt sicher Tod!

Entweder hätte sie der Dämon oder die Männer noch im Wald getötet.

Irgendwie hatte sie das Gefühl das sie ihr vertrauen konnte und mit diesem Gedanken schlief sie dann ein.

Ein schönes Leben?

2. Kapitel: Ein schönes Leben?
 

Erst am nächsten morgen wurde das Mädchen durch das helle Licht der Sonne geweckt. Sie lag auf einer auf Stroh ausgebreiteten Decke in einer recht kleinen und heruntergekommenen Hütte. Sie fragte sich wo sie wohl sei und was geschehen war, als sie ihr verarztetes Knie sah. Noch immer war sie ziemlich erschöpft aber langsam konnte sie sich wieder an alles erinnern.

„Hallo“

Erschrocken schaute das Mädchen in die Richtung von wo die Stimme kam. Sie sah ein kleines Mädchen die ungefähr in ihrem Alter war. Ihre Haare waren schwarz und schulternlang mit einem Pony. Auch sie trug ein Miko Gewand. Sie sah sehr Hübsch aus, allerdings war in ihrem Blick eine gewisse Leere die sie nicht beschreiben konnte.

„Wie geht’s dir?“

Das Mädchen schaute sie mit einem misstrauischen Blick an. Nach einer kurzen Zeit brachte sie ein kaum hörbares „gut“ hervor. Das Mädchen im Miko Gewand nickte, stand auf und ging in Richtung Eingang. Jetzt wurde der Neuankömmling mutiger.

„Wer bist du und wo bin ich hier?“

Sie blieb am Eingang stehen und hatte bereits den Vorhang zur Seite geschoben.

„Mein Name ist Kikyo, ich bin Kaedes Nichte. Du bist hier in unserem Dorf.“ mit diesem Satz verschwand sie aus der Tür.

„Irgendwie kommt sie mir unfreundlich vor“ dachte das Mädchen und stand auf, um einen Blick nach draußen zu werfen. Draußen sah sie viele Menschen. Männer die am arbeiten waren und Frauen die sich um ihre Kinder oder um ihren Haushalt kümmerten. Als sie nach rechts schaute sah sie Kikyo wie sie einen Eimer Wasser schleppte. Ohne nachzudenken rannte sie aus die Tür, direkt auf Kikyo zu.

„Lass mich den Eimer nehmen.“ ohne auf eine Antwort zu warten nahm sie ihr den Eimer aus der Hand. Leicht erschrocken und verwundert schaute Kikyo sie an. Lächelnd schaute sie zurück um zu zeigen, dass alles in Ordnung war.

„Für mich ist das nicht schwer.“ Ohne ein weiteres Wort zu sagen ging Kikyo weiter. Das fremde Mädchen blieb noch kurz stehen, weil sie sich wunderte wie ein Kind nur so ruhig sein konnte. Sie schüttelte sich diesen Gedanken ab und lief ihr nach.

„Ich bin Kagome. Wo gehen wir eigentlich hin?“

„Wir bringen Kaede das Wasser“ kam es wieder gewohnt kühl von ihr. Sie gingen ein paar Schritte in Richtung Mitte des Dorfes. Erst jetzt bemerkte Kagome das sie fast alle Dorfbewohner anstarrten. Es war so viel Getuschel zu hören, das sie nichts verstehen konnte. Aber ihre Blicke zeigten ihr eindeutig, dass sie Kagome hier nicht haben wollten. Sie versuchte sie zu ignorieren und schaute sich lieber weiter um.

Es war ein sehr schöner und ruhiger Ort wo sich das Dorf befand. Nicht weit war ein Fluss mit vielen Abzweigungen und der Wald aus dem Kagome gekommen war. Die Hütten in dem Dorf sahen fast alle gleich aus, sie hatten ihre beste Zeit schon hinter sich. Abgesehen von den Häusern der Dorfbewohner war es ein recht schönes Dorf.
 

Kikyo blieb vor einer in die Länge gebauten Hütte stehen aus der viel Lärm von Kindern unterschiedlichsten alters zu hören war. Als sie die Hütte betraten kam sie ihr auf einmal viel kleiner vor als sie von außen aussah.

„Wir bringen dir das Wasser um dass du gebeten hast.“

Kagome hielt den Eimer noch immer in ihren Händen, weil sie nicht wusste wohin damit.

Die ältere Frau lächelte Kagome an.

„Ah, du bist also aufgewacht“

Sie nickte und stellte den Eimer in ihre nähe. „ Mein Name ist Kagome, danke dass sie mich gestern gerettet haben.“

Kaede war zunächst erstaunt darüber Kagome sprechen zu hören, nach der gestrigen Nacht hatte sie wohl angenommen dass sie noch unter Schock stehen würde.

„Freut mich dich kennen zu lernen Kagome. Möchtest du mit uns essen?“ Kagome hatte seit Tagen nichts Richtiges mehr gegessen, weswegen sie ihre Frage sofort mit „JA“ beantwortete.

Es dauerte noch etwas bis das Mittagessen fertig war. Kagome nutzte die Gelegenheit um sich etwas in der Hütte umzusehen. Es war eine große längliche Fläche die in zwei Zimmer unterteilt war. Der kleinere Raum war wohl zum Schlafen gedacht, weil dort mehrere Betten lagen. In dem Raum wo sie hinein kam waren viele Kinder. Einige spielten miteinander und andere machten die Hütte sauber und die Betten ordentlich. Kagome kam sich nutzlos vor und fragte Kaede ob sie irgendwie helfen konnte. Doch sie meinte sie sollte sich etwas im Dorf umsehen oder sich mit den anderen Kindern anfreunden.
 

Langsam wunderte sich Kagome wieso hier so viele Kinder waren, daher fragte sie Kaede.

„Das hier ist ein Heim für alle Kinder des Dorfes die Ihre Eltern verloren haben. Ich bin das Oberhaupt des Dorfes und habe es mir zur Aufgabe gemacht mich um diese Kinder zu kümmern.“

Kagome senkte ihren Kopf in Richtung Boden, ihr wurde klar das sie genau wie diese Kinder war, eine Waise.

„Sag mein Kind, was ist mit deinen Eltern?“

Noch immer schaute Kagome zu Boden und sagte leise das ihre Eltern Tod seien.

„Meinen Vater habe ich nie kennen gelernt. Er starb, als ich noch ganz klein war und meine Mutter ist vor ca. einem Jahr an einer Krankheit gestorben.“ Kaede rührte im Kochtopf und machte ein trauriges Gesicht.

„Das tut mir sehr leid, wie alt bist du denn?“

„7 Jahre“ antwortete Kagome.

„Mein Gott, noch so jung und schon so ein schweres Schicksal.“

Die anderen Kinder im Raum hatten ebenfalls zugehört, auch sie machten traurige Gesichter. Wahrscheinlich, weil sie das an ihre eigenen Eltern erinnerte. Es war auf einmal ganz still im Raum, man hörte nur das knistern des Feuers mit dessen Hilfe Kaede das Essen der Kinder zubereitete.

„Dann… bist du ganz alleine?“ wurde Kagome von einem kleinem Mädchen gefragt, die noch jünger als sie war. Kagome hob ihren Kopf an und war erleichtert, dass diese schreckliche Stille endlich ein Ende hatte.

„Ja das bin ich!“ sagte sie entschlossen.

Wieder waren alle still, keiner wusste was er sagen sollte.

„Nein! Jetzt nicht mehr.“ fragend schaute Kagome zu Kaede rüber, da sie nicht verstanden hatte was sie damit meinte.

„Wenn du möchtest, kannst du hier bei uns bleiben.“ Im ersten Moment wusste Kagome gar nicht was sie sagen sollte. Innerlich hatte sie sich riesig über Kaedes Vorschlag gefreut, nur wollte sie sich ihre Freude nicht anmerken lassen. Keiner sollte erfahren wie schlimm das Jahr war in dem sie ganz alleine auf sich gestellt war. Sie wollte nicht hilfsbedürftig erscheinen. Auch wenn es schwer war, so hatte sie es dennoch immer geschafft und trotzdem sehnte Kagome sich nach einem sicherem Ort an dem sie Leben konnte

„Ja! Ich würde sehr gerne hier bleiben.“ Ein kleines Lächeln konnte Kagome sich nicht verkneifen, was jedoch schnell verschwand als sie die Gesichter der anderen Kinder sah. Kein einziges der Kinder freute sich über ihren Eintritt. Einige sahen sogar wie die Dorfbewohner aus die Kagome kurz vorher noch gesehen hatte.

Das kleine Mädchen das ihr vorhin noch eine Frage gestellt hatte versteckte sich nun hinter einem Mädchen das älter als Kagome zu seien schien.
 

Kikyo die die ganze Zeit neben Kaede saß und Gemüse klein schneidete hörte schlagartig auf und schaute Kaede fragend an.

„Das ist schön. Also Kinder, Kagome hat viel durchgemacht. Ich möchte, dass ihr alle nett zu ihr seid.“

Einige der Kinder nickten nur mit dem Kopf und der Rest brachte nur ein leises „Ja“ hervor. Nur Kikyo blieb stumm. Ihr Gesicht hatte wieder diese völlige Leere eingenommen.

„Was ist denn los?“ Alle schauten Kagome fragend an, sogar Kaede und Kikyo.

„Was meinst du?“ Fragte Kaede, doch Kagome schaute nur etwas grimmig in die Runde und fragte wieso sie alle so komisch anguckten. Doch Kaede winkte nur ab und meinte das dies ein armes Dorf sei und sie ohne hin schon wenig zu Essen hatten.

Jetzt schämte Kagome sich dafür dass sie vorhin leicht sauer klang.

„Ohh… tut mir Leid, dass wusste ich nicht“ versuchte sie sich zu endschuldigen. Doch Kaede sagte nur das das nicht so schlimm war. Kagome atmete leicht aus und schaute wieder zu dem kleinen Mädchen rüber. Zwar versteckte sie sich nicht mehr, doch man konnte immer noch die Angst in ihren Augen sehen. Alle anderen schauten Kagome misstrauisch an. Kaede stand auf und ging zu einer Holzkiste. Dort holte sie einen hellblauen Kimono mit lavendel färbenden Blumen heraus. Dann ging sie auf Kagome zu.

„Hier zieh das an.“

Wieder schaute Kagome sie fragend an.

„Du brauchst doch was Richtiges zum Anziehen. Deine Sachen sind doch schon völlig dreckig und zerrissen.“

Kagome schaute an sich herab und bemerkte erst jetzt dass sie ganz schmutzig war und ihre Kleidung viele kleine Löcher und Risse hatte. Kaede führte Kagome ins Schlafzimmer, damit sie sich in Ruhe umziehen konnte. Ihre alte Kleidung schmiss sie in eine Ecke und zog den Kimono an.

Er war nicht sehr lang er ging ihr gerade mal zu den Knien. Dafür passte die Farbe wunderbar zu ihren kräftigen blaufärbenden Augen. Ihre Langen schwarzen Haare reichten fast zur Schleife die sie nach hinten gebunden hatte. Vorne hingen ihr zwei Strähnen entlang ihres Gesichtes hinunter die verbergen sollten dass sie gar keine menschlichen Ohren besaß. Stattdessen hatte sie zwei Hundeohren die jeweils seitlich über ihrem Pony platziert waren.

Etwas schüchtern trat Kagome aus dem Zimmer. Alle schauten zu ihr rüber und guckten sie erstaunt an. Vorher hatte Kagome sich noch einen Eimer mit Wasser geschnappt und sich damit gewaschen. Außerdem hatte sie sich ihre Haare wieder zu Recht gekämmt, also konnte sie diesmal verstehen wieso sie alle so anstarrten.

„Ohhh Kagome, du siehst wunderschön aus!“ Kaede ging direkt auf Kagome zu und umarmte sie. Etwas überrumpelt erwiderte sie die Umarmung. Noch immer starrten alle Kagome an und die Kinder die herein kamen starrten sie ebenfalls an. Langsam wurde ihr alles zu viel. Ständig klebten diese Blicke an ihr und sie wusste nicht was sie zu bedeuten hatten. Sie wusste nicht ob es Hass, Trauer, Angst, Mitleid oder sogar Neid war.

Zu gerne hätte Kagome gewusst was jeder Einzelne von ihr dachte.
 

Nach der Umarmung ging Kaede nach draußen um eine für Kagome extrem laute Glocke zu läuten. Kurz darauf kamen noch viel mehr Kinder in die Hütte gestürmt. Jeder von ihnen blieb mit seinem Blick an Kagome hängen.

Alle nahmen sich eine Schüssel und stellten sich in einer Reihe vor dem Kochtopf wo Kaede ihnen was zu Essen gab. Wieder hörte Kagome viel Getuschel, einige Sätze davon hatte sie sogar verstanden und langsam begriff sie was los war. Sie war die einzige die anders war. Anscheinend erregte Kagome viel Aufsehen durch ihre Hundeohren, ihre besonders außergewöhnliche Augenfarbe oder durch ihre Fangzähne die immer zum Vorschein kamen wenn sie sprach. Immer mehr fing Kagome an sich unwohl zu fühlen, also beschloss sie die vielen Blicke und das Getuschel zu ignorieren. Sie nahm sich eine Schüssel und stellte sich zu den anderen in die Reihe.

Nach einer kurzen Zeit fragte ein Junge Kagome neugierig wer sie war und was sie hier machte. Kagome nannte ihm ihren Namen und dass sie hier neu war. Plötzlich fragte ein anderer Junge was sie denn für eine komische Gestalt wäre und zog ihr leicht an den Ohren. Kagome zog ihren Kopf weg und wusste erst gar nicht was sie sagen sollte.

„Ich bin ein Halbdämon“ antwortete sie nach langem zögern. Einige aus der Schlange drehten sich zu ihnen um und schon bereute Kagome es verraten zu haben was sie war denn nun hatten sie die Gewissheit. Keiner sagte mehr was und schon wieder brach ein unangenehmes Schweigen ein was aber erstaunlicherweise nicht lange anhielt.

„Ach sag bloß, ein Halbdämon also.“ Der Junge grinste Kagome irgendwie schmierig an und klopfte ihr auf die Schulter.

„Na dann, Herzlich Willkommen.“

Kagome bedankte sich skeptisch und drehte sich wieder in Richtung des Essens. Irgendwie kam ihr die ganze Sache komisch vor aber leider konnte sie nicht viel darüber nachdenken, da sie ihr Essen bekam. Kagome setzte sich neben ein Mädchen mit der sie sich zu unterhalten versuchte, leider vergebens. Auf all ihre Fragen antwortete sie nur kurz und knapp sodass Kagome nach einer Zeit keine Lust mehr hatte. Nach dem Essen half sie beim Abwaschen des Geschirrs mit. Die meisten der Kinder waren nun draußen um zu spielen oder den Erwachsenen zu helfen.
 

Kagome ging nun auch nach draußen um etwas zu Essen zu suchen, da sie nicht wirklich satt geworden war. Nach kurzer Zeit sah sie wie ein Korb voll mit Äpfeln vor einer Hütte stand. Vorsichtig klopfte sie an das Holz der Hütte. Im inneren saß eine Frau mit einem Baby im Arm.

„H-Hallo… darf ich mir einen Apfel nehmen? Ich habe noch großen Hunger“ fragte Kagome so freundlich wie es nur ging.

Die Frau drehte sich zu ihr um. Blitzschnell stand sie auf, schnappte sich einen Besen und schlug ihn in Kagomes Richtung.

„AHHH… . Hey, was soll das?“

„Mach das du verschwindest!“ während dieses Satzes versuchte die Frau Kagome erneut zu erwischen.

Gerade als Kagome weglaufen wollte knallte sie gegen das Bein eines Dorfbewohners und fiel zu Boden.

„Dreckiges Halbdämonen Blag, wie kannst du es wagen meine Frau zu belästigen.“ Er hob die Axt hoch die er in der Hand hielt und zielte direkt auf Kagome zu. Diese wich dem Schlag so schnell sie nur konnte aus und rannte sofort zu Kaede. Kagome konnte es immer noch nicht glauben, dieser Mann hätte sie ohne mit der Wimper zu zucken getötet. Langsam fragte sie sich, ob sie hier wirklich gut aufgehoben war.
 

„KAEDE!“ schrie Kagome schon von weiten, da ihr inzwischen eine Hand voll Männer hinterher jagte. Diese kam Gott sei dank schnell aus der Tür gestürmt und empfing Kagome besorgt.

„Die Dorfbewohner wollen mich UMBRINGEN!!!“ schrie sie ihr panisch ins Gesicht.

Nun waren auch die vielen Männer eingetroffen. Ängstlich klammerte Kagome sich an Kaedes Hose fest und schaute in Richtung der Männer.

„Kaede-sama, dieser Halbdämon wollte von meinen Äpfeln stehlen.“ Jetzt war Kagome sauer

„Gar nicht wahr!!! Ich habe höfflich nach einem gefragt!“ schrie sie dem Mann entgegen. Dieser kam wütend einen Schritt auf sie zu.

„Du freche Göre, dir sollte man mal das Maul stopfen!!!“ Noch fester klammerte sich Kagome an Kaedes Hose, da sie aber nicht zeigen wollte dass sie Angst hatte gucke sie den Mann weiterhin böse an.

„Jetzt beruhige dich mal, ich bin mir sicher dass das nur ein Missverständnis ist.“

„Was macht sie überhaupt hier? Sie ist ein Dämon!“

„Wir sollten sie verbrennen!“ sagte ein weiterer Mann der Gruppe wütend.

„Also wirklich, sie ist doch noch ein Kind und außerdem ist sie zur hälfte ein Mensch! Ich will das ihr sie genau wie die anderen Kinder behandelt!“

„A-Aber Kaede-sama?“

„Wenn wir jetzt nichts unternehmen wird sie uns später sicherlich töten!“ In Kagome tobte ein Gefühl nach dem nächsten. Sie würde niemals jemanden etwas antun, was dachten die bloß von ihr! Leider hatte sie momentan doch zu viel Angst, um etwas sagen zu können.

„Das ist völliger Unsinn, wenn wir sie menschlich erziehen passiert auch nichts.“ Kaede nahm Kagome an die Hand und ging mit ihr in die Hütte zurück. Kagome konnte aber von draußen noch gut hören wie sie sich alle darüber beschwerten über dass was Kaede sagte. Einer meinte das man da nichts machen könnte, um den wütenden Mann zu beruhigen.

„Was Kaede-sama sagt ist nun mal Gesetz.“

„Kommt lasst uns gehen.“
 

Kagome schaute ängstlich zu Kaede in der Annahme das sie gleich jeden Moment mit ihr schimpfen wurde. Doch das einzige was sie tat war sich wieder hinzusetzten, um ihre Kräuter zu sortieren.

„Kaede?“ Kagomes Stimme tastete sich vorsichtig heran.

„Ja mein Kind?“

„…. Tut mir leid.“

Kaede wandte ihren Blick von den Kräutern ab und schaute Kagome nun fragend an. „Wofür entschuldigst du dich? Hast du etwa doch einen Apfel geklaut?“

Erschrocken hob Kagome die Hände in die Luft, als ob man sie mit einer Waffe bedroht hätte. „WAS? Nein!“

Doch Kaede lachte nur „Dann brauchst du dich auch für nichts zu entschuldigen.“ Jetzt war Kagome verwirrt. Kaede schien nicht mal sauer zu sein und anders als die Dorfbewohner, schien sie zu respektieren was sie war. Kagome setzte sich zu ihr, da sie ganz alleine in der Hütte waren.
 

„Wieso mögen mich die anderen nicht?“ Eigentlich war es dumm von Kagome diese Frage zu stellen, da sie die Antwort doch schon längst wusste.

„Weißt du Kagome die Menschen haben Angst vor dir, weil du anders bist.“ „Angst?“ fragte sie etwas beleidigt.

„Aber ich tue doch niemanden was!“

„Ich weiß, sie haben auch nicht direkt Angst vor dir, sondern vor dem Unbekannten was in dir steckt.“

Kagome neigte ihren Kopf etwas zur Seite. „Was meinst du?“

Kaede packte die Kräuter zusammen und schaute ihr direkt ins Gesicht.

„Diese Menschen sehen nur den Dämon in dir und der bereitet ihnen Angst was auch verständlich ist wenn man mal sieht was manche Dämonen alles anrichten.“

„Aber so bin ich nicht!“

„ Das weiß ich Kagome, du musst ihnen nur etwas Zeit geben, dann werden sie es ganz sicher auch erkennen.“ Aufmunternd lächelte sie ihr zu.

„Wieso hattest du keine Angst vor mir?“ Kaede die etwas überrascht aussah antwortete ihr aber trotzdem.

„Nun, ich bin eine alte und weiße Frau. Ich habe schon viel von der Welt gesehen und daher weiß ich dass ein Halbdämon was ganz besonderes ist.“

Jetzt war es Kagome die überrascht war.

„Was besonderes?“

„Ja du bist viel stärker als ein Mensch und du besitzt besondere Fähigkeiten, das hast du deiner Dämonischen Seite zu verdanken. Deiner menschlichen Seite hast du es zu verdanken, dass du menschliche Gefühle besitzt. Du kannst Mitleid und Gnade, Freude und Spaß, Trauer und Leid oder Freundschaft und Liebe empfinden. Nicht jeder Halbdämon ist so aber bei dir habe ich etwas ganz besonderes gespürt. Du besitzt eine sehr große Seele die eine starke und reine Ausstrahlung hat und deswegen kann ich darauf Vertrauen dass du uns niemals etwas antun würdest.“

Nun war Kagome ganz still. Sie wusste nicht was sie sagen sollte. Noch nie zuvor hatte ihr jemand erklärt was sie eigentlich war.

Ein schweres Schicksal

3. Kapitel: Ein schweres Schicksal
 

Einige Tage später hatte Kagome sich schon ein wenig im Dorf eingelebt. Kaede hatte immer viel zu tun, daher versuchte sie ihr so gut es ging zu helfen. Gemeinsam mit ein paar anderen Kindern räumte sie die Hütte auf. Sie spielten immer noch nicht viel mit ihr was sie aber nicht störte, denn sie hatte sich bereits daran gewöhnt. Jeden morgen war sie dafür verantwortlich, aufgrund ihrer Stärke, das Wasser zu holen.

Das einzige Kind was sie genauso normal wie Kaede behandelte war Kikyo. Auch wenn Kagome sagen musste dass sie nicht ganz so herzlich und freundlich wie ihre Großmutter war. Mit ihr ging Kagome immer auf eine Wiese in der nähe des Dorfes, um Heilkräuter zu sammeln. Zugegeben sie hatte darin nicht viel Ahnung aber Kikyo zeigte ihr immer die richtigen Kräuter und erklärte ihr welche wofür geeignet waren.

„Ich glaube das reicht, lass uns zurückkehren bevor es noch dunkel wird.“

Kagome packte die restlichen Kräuter in ihren Korb und stimmte Kikyo währenddessen zu.

Auf dem Weg nach Hause ging langsam die Sonne unter was immer sehr schön aussah. Kagome blieb kurz stehen, um den Anblick besser genießen zu können. Dabei gingen ihr so viele Fragen durch den Kopf. Zum Beispiel was genau die Sonne überhaupt war. Ob man zu ihr hin laufen könnte und wo sie immer hin ging wenn es dunkel war. Kikyo stand etwas weiter vor Kagome und blieb eigentlich nur wegen ihr stehen. Sie schaute sich ebenfalls den Sonnenuntergang an. Dabei sah sie irgendwie fröhlich aus. Kagome brachte wegen Kikyos Anblick ein kleines Lächeln zustande und drehte sich wieder zur Sonne. Kikyo hatte sie zwar als neues Mitglied akzeptiert und war auch deutlich freundlicher zu ihr, aber trotzdem redeten sie kaum miteinander. Kagome war überhaupt aufgefallen das sie nicht viel sprach und auch gar nicht mit den anderen Kindern spielte, obwohl sie sich gut mit ihnen verstand.

Plötzlich wurde Kagome aus ihren Gedanken gerissen, weil sie irgendwer von hinten geschubst hatte. Fast wäre sie nach vorne gefallen, konnte sich aber im letzten Moment noch halten. Zwei Jungs waren lachend an ihnen vorbei gerannt.

“Hey, könnt ihr nicht besser aufpassen?!” rief Kagome den Beiden sauer hinterher. “Dann steh du nicht im Weg rum.”

“Tse, also echt, was denken die sich eigentlich?” murmelte Kagome beleidigt vor sich hin. Kikyo ging einfach weiter und meinte zu ihr dass sie sie einfach ignorieren sollte.
 

Auf dem Weg zur Hütte dachte Kagome über die zwei Jungs nach. Das war nicht das erste Mal dass so etwas geschah. Besonders die Jungs schubsten und beleidigten sie immer wieder mal. Sie fragte sich wieso sie das machten, etwa nur weil sie ein Halbdämon war?

Zurück in der Hütte war das Essen bereits fertig. Nach dem Abendessen spielten alle Kinder gemeinsam in der Hütte, da sie nach Anbruch der Dunkelheit nicht mehr raus durften. Kagome hatte schon öfters versucht sich ein paar Kindern beim Spielen anzuschließen, aber keiner wollte sie bis jetzt dabei haben. Also setzte Kagome sich zu Kaede und Kikyo, mit ihnen unterhielt sie sich jeden Abend bevor sie alle gemeinsam zu Bett gingen.

Seitdem Kagome hier war konnte sie eindeutig viel besser schlafen. Hier hatte sie eine Decke, ein Dach über dem Kopf und sie war nicht alleine. Falls ein Dämon angreifen sollte dann würden alle Männer des Dorfes die Kinder und Frauen beschützen.

Früher musste Kagome sich immer erst einen sicheren Unterschlupf suchen und selbst dann konnte sie nie richtig schlafen, weil immer die Gefahr bestand dass sie ein Dämon entdecken könnte. Sie war wirklich erleichtert dass diese Zeit endlich vorbei war.

Immer mehr Tage vergingen und Kagome war froh darüber sich nützlich machen zu können. Auch wenn nicht alle ihre Hilfe wollten. Viele der Dorfbewohner gingen ihr aus dem weg oder verscheuchten sie wenn sie ihnen zu nahe kam. Am Anfang war Kagome meistens traurig darüber und verletzt gewesen aber mittlerweile hatte sie sich daran gewöhnt.
 

Schön warm und in eine Decke eingekuschelt lag Kagome auf dem Holzboden der Hütte. Das ganze Stroh hatten sich die anderen alle genommen doch sie störte dass nicht, da sie schon weitaus unbequemer geschlafen hatte.

Jeden morgen wurde Kagome von dem Gezwitscher der Vögel geweckt. Sie zuckte mit den Ohren und öffnete langsam die Augen. Wie jeden morgen war sie die erste die wach war. Schnell stand sie auf um ihr Bett zu machen. Danach nahm Kagome sich einen Eimer und ging zu einem abgelegenem Bach, wo sie sich in ruhe waschen konnte.

“Ohje, es wird immer heller. Langsam muss ich mich beeilen.” Schnell zog Kagome sich ihren Kimono an und rannte zum heiligen Baum.

Kaede sagte immer dass sie nicht in den Wald solle und schon gar nicht alleine. Aber in dieser Sache war Kagome stur wie ein Esel.

Seit ihre Mutter gestorben war sah sie sich jeden morgen den Sonnenaufgang an. Auf dem höchsten Baum den sie finden konnte. In dieser Gegend war dies nun mal der heilige Baum und sooo weit war er nun auch wieder nicht vom Dorf entfernt.

“Ahhh, da ist er ja!” Nun stand Kagome genau vor ihm. Sie wusste nie wieso, aber immer wenn sie in der Nähe dieses Baumes war fühlte sie sich sicher und geborgen. Kaede erzählte ihr mal dass dieser Baum schon über hunderte von Jahren existierte. Er war so riesig dass Kagome sich unter ihm immer so klein vorkam.

Erschrocken sah sie in den Himmel.

“Oh nein, die Sonne geht auf!”

Kagome sprang hoch und krallte sich am Baum fest. So schnell sie konnte kletterte sie den Baum entlang bis hin zu ihrem Stammplatz. Dort setzte sie sich auf einen dicken Ast und atmete erleichtert aus.

“Ahhh, gerade noch rechtzeitig.” Nun schaute sie in Richtung Sonne die gerade am Horizont erschien. Überall wo das Sonnenlicht hinfiel erwachte das Leben. Sie lehnte sich zurück und genoss den Anblick.

Einige Minuten vergingen bis Kagome sich entschloss zurück zu gehen. Sie sprang vom Ast hinunter und landete direkt auf ihren Füßen. Dann nahm sie sich den Eimer und rannte zurück ins Dorf.

Im Dorf angekommen schnappte sie sich einen zweiten Eimer und rannte weiter in Richtung der Wasserfelder. Die meisten Dorfbewohner waren jetzt auch schon wach und machten sich langsam an die Arbeit. Auf dem Weg zurück wünschte Kagome fast jedem Bewohner dem sie begegnete einen schönen und guten Morgen. Auch wenn sie genau wusste dass sie keiner zurück grüßen würde, so machte sie es trotzdem.
 

Die zwei vollen Eimer brachte Kagome ins Waisenhaus, wo sie Kaede einen schönen guten morgen wünschte.

“Guten morgen Kagome, gut dass du kommst. Hilfst du uns beim Obst schneiden?” Sie stellte die Eimer an ihren Platz und holte ein Messer, um beim Schneiden helfen zu können. Nach dem Frühstück gingen einige Kinder draußen spielen. Ein paar andere halfen Kaede die Nahrungsvorräte nachzufüllen. Kagome wollte gerade hinterher, als sie plötzlich jemand am Arm festhielt. Etwas erschrocken drehte sie sich um, um zu sehen wer sie da festhielt. Es war ein Mädchen aus dem Heim die ungefähr zwei Jahre älter war als Kagome und ihr meistens doofe Sprüche an den Kopf warf. Genervt zog Kagome ihren Arm weg.

“Was willst du?”.

“Warum so gereizt? Ich will dich fragen, ob du mit uns fangen spielen willst?” Sie sah Kagome dabei lächelnd an.

“Was?” Skeptisch und auch etwas verwundert guckte Kagome sie an.

“Jetzt guck nicht so, komm!” Wieder packte das Mädchen Kagome am Arm und zog sie hinter sich her. Kagome wusste gar nicht wie sie reagieren sollte. Noch nie wollte jemand mit ihr spielen. Die ganze Zeit versuchte sie skeptisch zu bleiben, aber die Freude darüber dass sie endlich mit anderen Kindern spielen würde war einfach zu groß.

Auf einer großen Wiese mit ein paar kleinen Bäumen, standen noch ein paar andere der Kinder aus dem Heim. Ein paar waren nicht so begeistert Kagome zu sehen aber einige freuten sich sogar.

“Weißt du wie man fangen spielt?”

Wenn Kagome ehrlich war wusste sie es nur, weil sie ihnen hin und wieder heimlich dabei zugeschaut hatte aber das mussten sie ja nicht unbedingt wissen.

“J-Ja” sagte sie leise.

“Gut, dann können wir ja anfangen.”
 

In den ersten zwei Runden hatte Kagome direkt gewonnen, weil sie so schnell lief dass sie niemand fangen konnte. Beim dritten Mal hatte sie sogar absichtlich verloren, um niemanden den Spaß zu verderben. Trotzdem musste Kagome sich eingestehen dass sie schon lange nicht mehr so einen Spaß hatte. Beim vierten Spiel war nun sie an der Reihe zu fangen.

Sie hatte allen einen großen Vorsprung gelassen. Dennoch hatte sie die ersten zwei schon nach einigen Sekunden erwischt. Die Nächste war nicht weit entfernt. Kagome sprang von Baum zu Baum und landete schließlich direkt vor ihr.

Bei den Nächsten wurde es schon schwieriger. Jetzt benutzte Kagome ihre Nase und Ohren, um etwas riechen oder hören zu können. Ihre Nase war so gut wie die eines Hundes. Direkt am ersten Tag hatte sie sich den Geruch jedes einzelnen Kindes eingeprägt. Lange dauerte es nicht und sie hatte bereits ihr nächstes Opfer gefangen.

Kagome ging durch den Wald mit dem bereits richtigen Geruch in der Nase. Nur noch eine fehlte ihr. Plötzlich hörte sie ein Geräusch und drehte sich zu Seite, wo sie die Letzte die ihr noch fehlte wegrennen sah. Sofort rannte Kagome ihr hinterher.

“Du hast keine Chance, ich bin viel schneller als du.” rief Kagome ihr nach doch das Mädchen rannte einfach weiter.

Plötzlich hörte Kagome ein leises Rascheln gefolgt von einem Knistern. Ehe sie sich in diese Richtung drehen konnte fiel auch schon irgendein riesen Haufen auf sie zu. Kagome fiel durch das schwere Gewicht zu Boden und hielt sich entsetzt die Nase zu. An ihr klebte überall der Gestank von verdorbenen Essensresten. Alte Fischreste, Kartoffelschalen und noch vieles mehr. Alles war mit Dreck und Erde zusammen gemischt und direkt über ihr ausgekippt worden.

Alle Kinder mit denen Kagome kurz vorher noch gespielt hatte kamen nun aus ihren Verstecken. Sie lachten und zeigten mit den Fingern auf sie.

“Was… . Was soll das? … . Wieso habt ihr das getan?” Sichtlich bestürzt schaute Kagome eines der Kinder an von der sie vermutete dass sie dahinter steckte. Von hinten kamen noch einige Jungs hervor die wohl ebenfalls am Streich beteiligt waren.

“Hahaha, dachtest du wirklich dass wir mit dir spielen wollten?!” Wieder fingen alle an zu Lachen. Kagome ballte die Hände zu Fäusten und war so sauer dass sie am liebsten jeden Einzelnen eine Kopfnuss verpasst hätte. Stattdessen aber entspannte sie ihre Hände wieder und starrte auf den Boden. Der Gestank des Abfalls war ihr inzwischen egal. Zu groß war die Verzweiflung darüber ausgenutzt worden zu sein um den Spaßfaktor dieser Kinder zu erhöhen.

Ohne noch ein Wort zu sagen stand Kagome auf und rannte davon. Niemand sollte sehen wie sie vor Verzweiflung anfing zu weinen.

“Das hat echt gut geklappt. Die ist voll darauf reingefallen, hahaha.” Wieder fingen alle an zu Lachen.

In diesem Moment verfluchte Kagome ihr gutes Gehör. Sie musste eine ganze Weile rennen bis sie das Gelächter der Kinder nicht mehr hören konnte.
 

Irgendwann blieb Kagome stehen, weil sie die Tränen in ihren Augen nicht mehr ertrug und sie wegwischen wollte.

“Ich verstehe das nicht. Wie kann man nur so was gemeines machen? Ich habe ihnen nie was getan. Nein! Nie! Ich war immer nett und freundlich zu allen gewesen und habe sogar versucht zu helfen wo ich nur konnte.” dachte Kagome sich.

“Wieso? … . WIESO?” schrie sie mit voller Wut und ballte erneut ihre Fäuste, dabei stiegen ihr gleichzeitig weitere Tränen in die Augen.

Völlig unerwartet sprang ein Dämon aus einem Gebüsch und lief direkt auf Kagome zu. Sie hatte ihn wohl, durch ihr Geschrei auf sich aufmerksam gemacht und da sie so in ihren Gedanken versunken war hatte sie ihn gar nicht bemerkt. Vor Schreck fiel sie nach hinten. Er war zwar nicht sehr groß aber immer noch sehr angst einflößend. Kagome war wie erstarrt doch plötzlich erschien ein in einem leichten Licht eingehüllter Pfeil und teilte den Dämon in zwei Hälften.

Mit offenem Mund sah Kagome sich das Geschehene an bis ihr ein bekannter Geruch in die Nase stieg. Kikyo kam hinter einem Baum hervor und sah Kagome direkt in die Augen.

“Ist alles in Ordnung?” fragte Kikyo sie. Doch Kagome ertrug ihren Blick nicht und schaute weg. Sie nickte nur mit dem Kopf, um ihr damit zu sagen dass mit ihr alles in Ordnung war. Kikyo kniete sich zu Kagome runter und fragte, ob das die Kinder des Dorfes waren. Kagome war es unangenehm dass Kikyo sie so sah, deshalb konnte sie ihr immer noch nicht in die Augen schauen. Wieder nickte Kagome ihr zu.

“Verstehe.” erwiderte Kikyo ganz leise und erhob sich.

“Komm mit, wir gehen dich waschen.”

Fragend sah Kagome sie an was Kikyo aber gar nicht mitbekam, weil sie schon in Richtung des Dorfes lief. Kagome stand auf und lief etwas weiter entfernt hinter ihr her.

Raus aus dem Wald gelangten die zwei jungen Mädchen zu einem Bach. Kikyo nahm Kagome ihre Kleidung ab, damit sie in den Bach steigen konnte.

Kagome konnte diesen stinkenden Geruch an sich einfach nicht mehr ertragen. Er machte sie traurig und wütend, da sie so dumm gewesen war zu glauben dass sie diese Kinder endlich akzeptiert hätten. Kagome schwor sich nie wieder auf so was herein zu fallen. Als Kagome aus dem Wasser stieg übergab Kikyo ihr die von ihr gewaschene Kleidung. Sie waren zwar noch nass aber das störte Kagome nicht, da es nicht sehr kalt war.
 

Verzweifelt ließ sie sich auf den Boden fallen.

“Danke dass du mich vorhin gerettet hast.” sagte Kagome traurig. Kikyo schaute sie eine Weile an und setzte sich dann neben Kagome.

“Das ist doch selbstverständlich.”

“Nein das ist es nicht!” schluchzte Kagome und zog die Beine an ihren Körper. Dann verschränkte sie die Arme auf ihren Knien und versteckte ihr Gesicht darin.

“Ich bin ein Monster, ich verdiene es nicht zu leben!” Nun fing Kagome richtig an zu weinen. Diese Sache hatte sie wohl schlimmer verletzt als sie dachte. Normalerweise weinte sie nicht in der Gegenwart von anderen aber in diesem Augenblick war ihr das egal.

“So ein Unsinn! Jedes Lebewesen verdient es zu leben und wenn du mich fragst, dann sind diese Kinder die wahren Monster.”

Sofort hörte Kagome auf zu weinen von dem erschrocken was Kikyo da gerade gesagt hatte und vor allem wie sie es sagte. Noch nie hatte Kagome sie so wütend gesehen.

Kikyo schaute noch eine Weile wütend ins Wasser bis sie plötzlich aufstand. “Versuch ihnen einfach aus dem weg zu gehen, das ist dass Beste.” Sie machte Anstalten zu gehen doch eins wollte Kagome noch von ihr wissen.

“Wieso spielst du nie mit ihnen?” Fragend drehte sich Kikyo zu ihr um. Irgendwie war es Kagome unangenehm dass sie ihr so eine frage gestellt hatte. Trotzdem nahm sie ihren ganzen Mut zusammen und stand auf, um mit Kikyo auf Augenhöhe zu sein. “Mögen sie dich auch nicht oder was ist der Grund?”

Plötzlich sah Kikyo genauso traurig wie Kagome aus, weswegen ihr die Frage noch unangenehmer wurde. Am liebsten hätte sie sich wieder zurück ins Wasser verkrochen.

“Ich darf nicht.” antwortete Kikyo traurig. Jetzt wurde Kagome neugierig.

“Du darfst nicht? Aber wieso?”

Nun sah Kikyo Kagome ernst und entschlossen an.

“Ich habe eine Pflicht zu erfüllen! Kaede tut alles dafür, damit aus mir eine starke Miko wird. Eines Tages wird sie nicht mehr stark genug sein und dann muss ich das Dorf vor Dämonen beschützen. Das ist mein Schicksal!” Sie machte eine kurze Pause. “Ich kann meine Zeit nicht mit belanglosen Dingen vergeuden.”

“Belanglosen Dingen? Sie findet spielen also unwichtig und das, obwohl sie selbst noch ein Kind ist.” dachte sich Kagome insgeheim.

“Wieso sieht dein Blick dann immer so leer aus?” Für diese Frage hätte Kagome sich in den Hintern treten sollen. Kikyo guckte sie aber nur verwundert an.

“Das ist dir aufgefallen?” Stumm nickte Kagome ihr zu und wartete ab wie sie wohl antworten würde. Nachdenklich schaute Kikyo auf den Boden und dann wieder ernst zu Kagome.

“Lass uns gehen, es wird schon bald dunkel!”

“Häää….?” dachte Kagome sich. Das war das längste Gespräch das sie je mit ihr geführt hatte und trotzdem wurde sie nicht schlau aus Kikyo.
 

Auf den Weg zurück ins Dorf dachte Kagome über das nach was Kikyo ihr erzählt hatte. Der Gedanke machte sie traurig dass sie ihre ganze Kindheit dafür aufgeben musste, um später einmal das Dorf beschützen zu können. Kagome hatte das Gefühl dass sie nun Kikyo aufmuntern musste.

“Ich werde dir dabei helfen.” Fragend und leicht irritiert sah Kikyo Kagome an.

“Was meinst du?”

“Ich werde ganz viel trainieren um viel stärker zu werden, dann können wir später einmal das Dorf gemeinsam beschützen.” Kikyo blieb verdutzt stehen. Ihr war sichtlich anzusehen dass sie völlig sprachlos war.

“Aber… meinst du das ernst?”

“Aber natürlich meine ich das ernst! Du hast ein recht auf deine Kindheit wie jeder andere auch.”

In Kikyos Gesicht zeigte sich das breiteste Lächeln was Kagome je bei ihr gesehen hatte. Plötzlich fiel Kikyo ihr so schnell um den Hals dass Kagome gar nicht realisieren konnte was gerade geschah. Völlig überrumpelt wusste Kagome erst gar nicht was sie machen sollte aber sie war sehr froh darüber Kikyo glücklich zu sehen.

Wahre Stärke

4. Kapitel: Wahre Stärke
 

Viele Jahre vergingen und nun war Kagome 14 Jahre alt. An ihr hatte sich nicht viel verändert, außer dass sie nun einen einfarbigen Kimono in hellem rosa trug der ihr nicht mal zu den Knien ging aber dafür extrem breite Ärmel hatte.

An ihrer Persönlichkeit hatte sich schon etwas getan. Sie war nun viel mutiger und hatte einen viel stärkeren Kampfgeist entwickelt. Seit sie Kikyo das Versprechen gab ging sie fast jeden Tag in den Wald um zu trainieren. Es dauerte zwar lange aber Kagome wurde von Tag zu Tag immer stärker. Sie schaffte es sogar ihren ersten Gegner zu besiegen. Anfangs kämpfte sie nur gegen kleine und schwache Dämonen aber je stärker sie wurde desto größer und stärker wurden auch ihre Gegner. Keiner außer Kikyo wusste davon dass Kagome heimlich im Wald trainierte, nicht einmal Kaede.

Hin und wieder hatte sie Kikyo dabei beobachtet wie sie mit ihrem Bogen übte und Kagome musste zugeben dass auch Kikyo sehr viel stärker geworden ist.

Kikyo und Kagome verstanden sich immer noch sehr gut. Kikyos Persönlichkeit hatte sich allerdings nicht viel verändert. Sie wurde sogar noch distanzierter und ernster und wollte nie ihre Schwächen zeigen. Aber ohne sie wäre Kagome im Dorf sicher irgendwann durchgedreht.

Für die Dorfbewohner fungiere Kagome inzwischen als Dämonen Detektor. Sie schlug sofort Alarm wenn ihr ein dämonischer Gestank in die Nase stieg oder wenn sie ein verdächtiges Geräusch hörte. Die Menschen in diesem Dorf mochten Kagome zwar immer noch nicht aber immerhin, war sie ihnen von nutzen.

Jeden Tag nach dem Mittagessen ging Kagome los um nach Nahrung zu suchen. Sie pflückte Äpfel und Beeren, sammelte Pilze und Wurzeln oder fing Fische. Hin und wieder wurde sie von den anderen Kindern gestört. Aber es gelang ihnen nicht mehr Kagome irgendwelche Streiche zu spielen. Stattdessen bewarfen sie die Halbdämonin mit Steinen, schubsten, hauten sie oder machten sich über sie lustig. Eigentlich war Kagome viel stärker als alle zusammen, aber da sie nicht noch mehr Probleme bekommen wollte zog sie sich meistens einfach zurück. Kaede schimpfte oft mit den anderen Kindern aber das hielt sie auch nicht davon ab Kagome in ruhe zu lassen.
 

Kaede bat Kagome darum für sie ein paar Heilkräuter zu sammeln. Allerdings fand Kagome keinen der Körbe also lieh sie sich einen vom Nachbarn aus ohne dass dieser es wusste.

„Hey, was soll das werden?”

„Mist, das hat wohl nicht geklappt.” dachte sich Kagome, als sie sich den Korb schnappte und in Richtung Wiese rannte...

„Ich leihe in mir nur aus.” antwortete sie ihm grinsend da sie mittlerweile wusste, dass er sie sowieso nicht einholen konnte. Kagome hatte im laufe der Jahre gelernt auf ihre ganz eigene Art Spaß zu haben.

„Haha, fang mich doch.” Für Kagome war es ein Kinderspiel bis zur Wiese zu rennen aber wie sie hörten konnte war der liebe Herr Nachbar der sie verfolgte schon völlig außer Atem.

„Hee… heeee, haltet sieee!”

Wieder musste sie grinsen.

„Was ist das?” dachte Kagome und blieb plötzlich stehen.

„Ohh… . Gott sei Dank…. . Du bekommst… ärger…. Jetzt!” Nach einigen Sekunden hatte er sie eingeholt, doch Kagome ignorierte ihn einfach und konzentriere sich weiter auf den Geruch der ihr in der Nase hing.

„Na sag mal…. Hörst du mir nicht zu?!”

„Schh!” antwortete sie ihm nur.

„Was für eine Göre.” dachte er sich und starrte auf ihre Ohren die immer wieder mal zuckten. Kagomes Gedanken waren ganz wo anders. Völlig konzentriert schaute sie in Richtung Wald der hinter der Wiese lag, um etwas hören zu können.

„Tse… ich glaub ich….”

„Ruhe!”

Kagome klang so ernst, dass der Mann nun auch in Richtung der Bäume schaute. Ein leichter Windhauch wehte ihr ins Gesicht und schon war ihr klar was sie da roch.

„Ein Dämon!” rief Kagome entsetzt.

„Was?” Fragend schaute der Mann sie an.

Kagome lies den Korb fallen und schrie dem Mann direkt ins Gesicht.

„Ein Dämon kommt hier her!” Wieder guckte er sie fragend an und hob seinen Korb vom Boden auf.

„Du spinnst doch!” Schnell griff Kagome sich seinen Arm und zog ihn hinter sich her zurück ins Dorf.

„Lass mich los du Göre!” Er versuchte sich zu wehren doch Kagome ignorierte ihn einfach und rannte weiter zum Dorf.
 

„Ein Dämon kommt!” rief Kagome den Männern bei den Ackerfeldern vom weitem zu, um sie zu warnen. Bei ihnen angekommen lies sie den anderen Mann los.

„Schnell, ihr müsst die anderen warnen.” sagte sie zu ihnen und rannte weiter in Richtung Dorf um nach Kaede zu suchen, als plötzlich ein lautes Gebrüll ertönte. Jeder einzelne der Männer machte sich zum Kampf bereit.

„Kaede!”

„Mist, ich kann sie nicht finden.” dachte Kagome, als sie auf einmal dass fallen vieler Bäume hörte.

„Er kommt! Der Dämon kommt!” schrien einige Männer des Dorfes. Immer wieder bebte der Boden und Kagome bekam vom Geschrei der Leute Kopfschmerzen.

„Kagome geh in die Hütte!” Sie drehte sich um und sah Kaede die gerade auf ein Pferd stieg und mit Pfeil und Bogen bewaffnet war.

„Schnell!” Kagome nickte ihr zu, während Kaede an ihr vorbei ritt. So schnell sie konnte rannte Kagome zur Hütte.

Kikyo war damit beschäftigt die Kinder zu beruhigen und nachzuzählen, ob alle da waren. Als Kagome ankam wollte sie ihr helfen aber je näher Kagome den Kindern kam desto mehr Angst schienen sie zu haben. Daher entschied sie nach draußen zu schauen, um wache zu halten. Draußen war das pure Chaos ausgebrochen. Alle schrien und rannten um ihr Leben ohne Rücksicht auf andere zu nehmen. Vom weiten hörte man das Gebrüll des Dämons und das Geschrei der Männer im Kampf.

Es war ein schreckliches Bild was sich hier vor Kagomes Augen abspielte. Zu gerne hätte sie irgendwas unternommen damit es ein Ende hatte.

„Wo ist Sayuri?”

Fragend drehte Kagome sich um, um zu sehen was los war.

„Hat sie jemand gesehen?” Alle schüttelten den Kopf.

„Mist! Ich muss sie suchen gehen.” Kikyo schnappte sich Pfeil und Bogen und wollte gerade zur Tür raus, doch plötzlich hielt Kagome sie am Arm fest.

„Was tust du da?” Leicht gereizt und irritiert sah Kikyo Kagome an was ihr im Moment völlig egal war.

„Ich werde sie suchen gehen, durch meinen guten Geruchssinn habe ich viel besser Chancen sie zu finden.”

„A-Aber…?” Kikyo sah nicht sehr zufrieden mit Kagomes Vorschlag aus.

„Es ist vernünftiger wenn du hier bei den Kindern bleibst!” Nach diesem Satz stürmte Kagome auch schon aus der Tür raus und versuchte Sayuris Geruch zu finden.

Kikyo stand noch immer am Eingang der Hütte. Sie war nicht sehr einverstanden mit Kagomes Entschluss gewesen, musste aber einsehen dass sie recht hatte als Kikyo sich all die verängstigten Kinder ansah. Sie hoffte inständig dass Kagome nichts passieren würde.
 

Einige Minuten vergingen ohne dass Kagome auch nur einen Anhaltspunkt hatte. Es war hier viel zu laut, um sich auf ihre Ohren zu verlassen , also schnüffelte sie weiter durch die Gegend. Immer wieder wurde Kagome angerempelt und sogar umgeworfen aber das war ihr jetzt egal, sie wollte nur Sayuri finden. Sie war ein kleines schüchternes Mädchen. Kagome musste sie unbedingt finden.

„SAYURI!” Sie rannte und rief immer wieder ihren Namen.

„Sayuri wo steckst du?” Da war er, ihr Geruch, Kagome war sich ganz sicher.

Sie lief in die Richtung aus der der Geruch kam. Immer schneller rannte sie ohne zu merken, dass sie genau in Richtung des Dämons lief.

„Da ist sie!” Sayuri versteckte sich hinter einer Hütte und schien sich nicht mehr bewegen zu können. Kagome war so froh sie endlich gefunden zu haben und lächelte übers ganze Gesicht. Doch plötzlich blieb sie wie angewurzelt stehen. Nur einige Meter vor ihnen sah sie den Dämon und Kaede mit den vielen Männern die versuchten ihn zu bezwingen.

Das riesen Ungeheuer riss einen Baum aus und warf in direkt in Sayuris Richtung. Kagome blieb fast das Herz stehen als sie begriff, wo der Baum aufprallen würde.

„Sayuri, lauf weg!”

Kaede drehte sich um, als sie eine Stimme wahrnahm und fragte sich: “Was zum Teufel macht Kagome hier?”

Kagome rannte so schnell sie konnte zu Sayuri.

„So ein Mist, dass wird echt knapp.” dachte sie, rannte aber trotzdem weiter.

„)Kagome nein! Das schaffst du nicht mehr!” Kaede klang völlig verzweifelt aber das war Kagome jetzt egal. Auch wenn sie es nicht schaffen würde, sie musste es wenigstens versuchen.

Der Baumstamm kam immer näher. Blitzschnell packte Kagome Sayuri am Arm und zog sie zu sich. Dann machte sie einen so gewaltigen Sprung zur Seite, dass Kagome selbst darüber erstaunt war dass sie zu so was in der Lage war.

Nicht mal eine Sekunde verging nachdem sie weg waren und der Baum knallte mit voller Wucht auf die Hütte. Der Schock steckte Kagome noch immer im Ganzen Körper aber dafür hatte sie jetzt keine Zeit. Sie versteckte sich mit Sayuri im Arm ein paar Hütten weiter und wartete ab was geschah. Das kleine Mädchen war die ganze Zeit am weinen gab aber keinen mucks von sich. Urplötzlich hörten sie einen lauten Knall gefolgt vom Geschrei vieler Männer.

Kagome drehte sich zum Ort des Geschehens und sah wie der Dämon schonungslos auf Kaede zusteuerte. Sie war dem Dämon hilflos ausgeliefert, da ihre Pfeile ihm nichts ausmachten.

In diesem Moment kam Kikyo und schoss ohne zu zögern einen Pfeil auf den Dämon. Der Pfeil hatte verhindert das Kaede verletzt wurde aber dem Dämon schien es dennoch nichts auszumachen.

Da sprang Kagome auf und drückte Kikyo das weinende Mädchen in die Arme. Gänzlich verwundert schaute sie Kagome nach die in Richtung des Dämons rannte.

Mit einem gewaltigen Sprung war Kagome tatsächlich über dem Dämon und sauste mit voller Wucht auf ihn zu. Sie fuhr ihre Krallen aus, holte ordentlich Schwung und fetzte ihn in hundert Stücke.

Die Fleischstücke landeten um sie herum auf den Boden.

Kagomes Krallen taten ihr zwar etwas weh, weil dieser Dämon doch ganz schön groß war, dennoch war sie froh ihn besiegt zu haben bevor er noch mehr Schaden anrichten konnte.
 

Kagome drehte sich in Richtung der Dorfbewohner und sah in deren entsetzten Gesichter. Sogar Kaede sah regelrecht erstarrt aus.

„Ist bei euch alles in Ordnung?” frage Kagome besorgt. Ein paar der Männer waren schwer verletzt und wurden von den Frauen versorgt. Kaede stieg vom Pferd und kam langsam auf Kagome zu.

„I-Ich wusste gar nicht dass du so stark bist Kagome.” Damit sprach sie den anderen aus der Seele.

Jeder von ihnen wusste dass die Halbdämonin viel stärker war als sie . Aber dass sie einen Dämon mit nur einem Hieb besiegen konnte machte ihnen doch etwas Angst.

„Ach… dass war doch nichts besonderes.” antwortete Kagome etwas verlegen.

Kikyo kam nun auch dazu. Ihr passte es gar nicht dass Kagome es geschafft hatte den Dämon zu erlegen. Sie fühlte sich leicht ausgeschlossen, versuchte aber diesen Gedanken zu ignorieren. Sie erinnerte sich an Kagomes Worte von damals, dass sie ihr dabei helfen wollte das Dorf zu beschützen.

„Anscheinend ist jetzt die Zeit dafür gekommen.” dachte sie und sah Kagome mit einem kühlen Blick an was sie allerdings nicht bemerkt hatte.

„Ist bei dir alles in Ordnung?” fragte Kikyo.

„Alles ok, ich habe nur ein paar Schrammen.” antwortete Kagome ihr.

„Ich bin sehr froh dass euch nichts zugestoßen ist.” fuhr Kikyo fort und hielt dabei immer noch das kleine Mädchen auf den Armen.

„Du hast sie gefunden!” Lächelnd sah Kikyo Kagome an. Sie musste sofort zurück lächeln, da sie über glücklich war dass Sayuri nichts geschehen war.

„)Du hast ihr das Leben gerettet.” mischte sich Kaede nun ein. Kikyo guckte Kaede fragend an, da sie es ja nicht mitbekam was sich hier zugetragen hatte.

„Du hast uns alle gerettet!” Sie sagte es so stolz, dass Kagome noch verlegenener geworden war. Sie wusste gar nicht was sie sagen sollte und auch die Dorfbewohner waren ganz still.

Kikyo schaute Kaede verwundert an. Sie hatte schon öfter das Dorf vor Dämonen beschützt aber noch nie solch ein großes Lob bekommen.
 

Kaede ging mit Kagome zurück in die Hütte um ihre Wunden zu versorgen. Die unverletzten Männer fingen an die Fleischklumpen aufzusammeln und die restlichen Dorfbewohner räumten den Schaden auf den der Dämon verursacht hatte.

Kagome setzte sich vorsichtig auf den Boden während Kaede ein paar Kräuter und Verbandzeug holte. Dann setzte sie sich zu Kagome und fing an ihre Wunden zu säubern.

„)Das ist doch nicht nötig, die Kratzer heilen ganz schnell von selbst.” meinte Kagome, doch Kaede bestand darauf sie zu verarzten. Etwas Zeit verging in der sie nur schweigend da saßen.

„Es tut mir alles so Leid Kagome.” Dabei machte Kaede einen traurigen Eindruck. Überrascht schaute Kagome sie an.

„Wofür entschuldigst du dich?” Kagome hatte nämlich keine Ahnung von was sie sprach. Kaede schaute auf ihre Kräuter die sie in einer Schüssel zerkleinerte.

„Du hast seit dem du hier bist so viel durch gemacht. Verzeih mir bitte dass ich dir kein besseres Leben bieten konnte.”

Kagome war traurig zu erfahren dass Kaede mitbekam wie sie hier alle behandelten. Das letzte was sie wollte war dass Kaede sich um sie sorgte.

„Du bist das fürsorglichste, hilfsbereiteste und mutigste Mädchen das ich kenne. Du hast heute dein Leben riskiert, nicht nur für Sayuri sondern für uns alle! Du hast es nicht verdient so behandelt zu werden.” Eine ganze Weile war es still in der Hütte.

Kagome dachte darüber nach was Kaede gesagt hatte. Es stimmte, alle in diesem Dorf außer Kaede und Kikyo behandelten sie als Außenseiterin und ihnen war es egal was mit ihr geschah.

„Das stimmt.” entgegnete Kagome ernst. Kaede schaute ihr traurig ins Gesicht.

„Jeden Tag werde ich mit Steinen beworfen, geschlagen oder beleidigt. Jeden Tag werde ich von allen böse angeguckt und niemand will etwas mit mir zu tun haben. Aber ich bin trotzdem glücklich!” Kaede riss die Augen weit auf, damit hatte sie nicht gerechnet.

„Ich habe hier immer was zu tun und kann anderen helfen. Ich habe sogar ein Dach über dem Kopf und einen eigenen Platz zum Schlafen. Aber das Wichtigste ist, dass ich einen Ort gefunden habe in dem ich in Frieden leben kann. Ich muss keine angst mehr haben am nächsten Tag nicht mehr am Leben zu sein. Hier bin ich sicher und hier will ich bleiben!”.

Ein neuer Feind?

5. Kapitel: Ein neuer Feind?
 

„Er kommt aus dem Wald!”

„Schnell, jemand muss Kagome bescheid sagen!” Doch das war nicht nötig dachte sich Kagome als sie die Stimmen der Männer hörte. Sie hatte sich nämlich schon längst auf den weg gemacht, um den anderen zu helfen. Sie sprang über die Männer hinweg und landete unmittelbar vor ihnen. Dann rannte sie weiter in Richtung Wald.

„Da ist er!” Ein ca. vier Meter großer Bärendämon kam augenblicklich auf Kagome zu. Sie nahm Anlauf, sprang hoch und trat ihm mit voller Wucht gegen den Kopf. Der ganze Boden bebte als er fiel. Die Bewohner schauten aus sicherer Entfernung zu, um im Ernstfall eingreifen zu können. Kagome hingegen stand ganz in der Nähe des Dämons und wartete darauf dass er wieder aufstehen würde.

Sie streckte die Arme zur Seite aus und ließ zwei Schwerter in ihren Händen erscheinen. Sie waren ca. 50cm lang und an der Spitze leicht gebogen. All die Jahre befanden sie sich in Kagomes Körper ohne dass sie es wusste. Sie entdeckte sie zufällig während eines schweren Kampfes. Seitdem hatte sie steht’s mit ihnen trainiert, um gut mit ihnen umgehen zu können.

Endlich stand der Bärendämon wieder auf. Ohne zu zögern, rannte Kagome auf ihn zu und köpfte ihn mit nur einem Schlag.

„Oh man, die Dämonen sind auch nicht mehr das was sie mal wahren.” sagte Kagome gelangweilt, während sie eins ihrer Schwerter schulterte.

Vom weiten hörte sie die Bewohner jubeln.

„Großartig, du hast es geschafft!” begeistert kamen sie angerannt, um den Dämon genauer zu betrachten.

„Ahhh der… der lebt ja noch!” schrie ein Mann entsetzt als er den Bären noch zucken sah.

„Dämonen sind äußerst robust, ihr müsst ihn verbrennen damit er endgültig stirbt.” erklärte Kagome und ging zurück ins Dorf. Ihre Waffen hatte sie wieder innerhalb ihres Körpers verstaut. Diese Methode war sehr praktisch, so hatte sie ihre Schwerter immer bei sich.
 

Im laufe der Jahre hatte sich wieder viel verändert. Kagome war nun 18 Jahre alt und eine ziemlich gute Kämpferin geworden. Die Dorfbewohner hatten sie fast alle akzeptiert, kaum jemand hänselte oder ärgerte sie noch. Je älter sie wurde, desto mehr Respekt bekamen sie vor ihr. Einige fürchteten sich sogar vor ihr, aber das war für sie in Ordnung.

Immer noch half Kagome wo sie nur konnte und sogar die jüngeren Kinder mochten sie.

„Ah, hallo Kagome. Ist der Dämon besiegt?” fragte sie eine besorgte Frau und riss sie somit aus ihren Gedanken.

„Ja keine Sorge, ich habe ihn erlegt.” antwortete sie lächelnd der Frau.

„Na das ist ja ganz toll!” hörte die Halbdämonin Kikyo hinter sich sarkastisch sagen.

„Was ist? Bist du wieder sauer, weil ich gerufen wurde und nicht du um den Dämon zu beseitigen.” Kagome wirkte daraufhin leicht genervt.

„Wie oft habe ich dir schon gesagt, dass es meine Aufgabe ist das Dorf zu beschützen.?!” äußerte sich Kikyo bereits sehr wütend. Kagome hingegen blieb ruhig und meinte, dass sie es ihr doch damals versprochen hatte ihr zu helfen.

„Ja genau! Du hast gesagt dass wir das GEMEINSAM machen und nicht dass du dich in den Mittelpunkt stellst, während ich komplett in Vergessenheit gerate.”

Langsam wurde Kagome sauer.

„Ich will dir doch nur helfen!” schrie sie Kikyo gereizt an.

„Auf DEINE Hilfe kann ich verzichten!” Wütend ging sie davon.

Genervt seufzte Kagome und schaute ihr hinterher. In den letzten Jahren hatten sie sich schon öfter über dieses Thema gestritten.

Kikyo erzählte ihr, als sie noch klein waren, das es ihr Schicksal war das Dorf zu beschützen. Kagome wollte sie damals davor bewaren und hatte ihr versprochen, dass sie dieses Schicksal gemeinsam antraten. Über die Jahre hatten sie genau dies getan. Auch Kikyo besiegte viele Dämonen und beschützte das Dorf genauso gut wie Kagome es tat. Sie glaubte Kikyos eigentliches Problem war es dass die meisten Menschen aus dem Dorf sie irgendwie bewunderten. Sie waren stolz darauf einen Halbdämon als Beschützer zu haben. Kagome war so froh darüber endlich akzeptiert worden zu sein, dass sie gar nicht mitbekam dass sich Kikyo immer mehr zurück gezogen hatte. Sie war eigentlich immer zu allen sehr freundlich und auch sie half wo sie nur konnte. Aber schon seit Kagome sie kennenlernte hatte sie immer diese Leere und Traurigkeit in ihren Augen. Vielleicht war es das was die Menschen in diesem Dorf an Kikyo zweifeln ließ.
 

„Kagome, wo bleibst du denn? Du bist mit deiner Arbeit hier noch nicht fertig!”

„Ups… das hab ich ganz vergessen.” bemerkte Kagome erschrocken und rannte los. Sie war ja gerade dabei gewesen ein paar Bäume zu fällen, als der Dämon angriff. Der kleine Wald war ganz auf der anderen Seite des Dorfes. Sie hatte den Bewohner nur dank ihres guten Gehörs gehört. Sonst hätte Kagome sie völlig vergessen.

„Nicht der Dämon, sondern Kikyo hat mich völlig durcheinander gebracht” dachte sie auf dem Weg dort hin.

Kikyo war ins Heim gegangen, um mit Kaede über eine ganz bestimmte Sache zu reden. Als Kikyo dort ankam sah sie wie Kaede mit den Kindern beschäftigt war.

„Kaede, kann ich dich mal kurz sprechen?” Sie nickte und kam Kikyo entgegen.

„Was möchtest du denn von mir mein Kind?” Kikyo sah sie ernst an.

,,Unter vier Augen!” Sie ging nach draußen in der Annahme dass Kaede ihr folgen würde was sie auch tat. Sie gingen in die Hütte die eigentlich Kaede gehörte aber da diese die meiste Zeit bei den Kindern war überließ sie die Hütte Kikyo und Kagome. In der Hütte angekommen machten sie erst das Feuer an, da es draußen ziemlich kühl war.

„Du wolltest mich sprechen?” Sie setzte sich Kikyo gegenüber und wärmte sich ihre Hände am Feuer. Kikyo starrte eine Weile ins knisternde Feuer und überlegte, ob sie das folgende wirklich aussprechen sollte. Auch wenn sie sich öfter mit Kagome gestritten hatte, so war sie immer noch ihre einzigste oder engste Freundin. Aber dies hatte momentan nichts zu sagen.

„Findest du nicht auch dass uns in den letzten Jahren viel zu viele Dämonen angegriffen haben?” Kaede erhob ihren Kopf.

„Ja das ist mir auch schon aufgefallen. Und? Hast du vielleicht eine Theorie wieso das so ist?” Sie sah Kikyo abwartend an.

„Ist es nicht seltsam, dass es zu der Zeit anfing als Kagome zu uns kam.” Kaede blickte ins Feuer und erwiderte nichts.

„Nicht nur das, im laufe der Jahre wurden die Dämonen immer stärker, genau wie Kagome.”

„Und was willst du damit sagen?” Kaede klang sehr ernst.

„Aus irgend einen Grund werden diese Dämonen von etwas angelockt. Ich glaube dass sie dieser Grund dafür ist.”

Eine Weile war es ganz still, keiner sagte mehr einen Ton. Doch dann stand Kaede auf und ging zum Eingang.

„Kaede?” Kikyo stand ebenfalls auf und schaute verwundert zu ihrer Großmutter.

„Mag sein dass du mit deiner Theorie recht hast Kikyo. Aber wenn ich eins weiß, dann dass Kagome nie etwas Böses im Sinn hat.” Sie schaute Kikyo leicht vorwurfsvoll an und ging dann nach draußen. Kikyo sah etwas beleidigt aus und ging ebenfalls raus. Sie sah viele Menschen die sie nicht mal begrüßten. Kagome hingegen war immer für sie da gewesen. Plötzlich fühlte sie sich schuldig so über Kagome gedacht zu haben, aber trotzdem blieb sie skeptisch.

Von Kagome war eine sehr starke Kraft zu spüren. Kaede und sie fragten sich schon lange was es sein könnte. Vielleicht war es das was die Dämonen anlockte.
 

„Du hast dich verlaufen stimmt´s?”

„Sei ruhig, ich muss mich konzentrieren!”

„Hach…. Ich wusste es! Inuyashas Gespür ist zu nichts zu gebrauchen.” Dafür kassierte der kleine Fuchsdämon eine Kopfnuss.

„Und, was meinst du Inuyasha, weißt du wo es lang geht?” fragte Miroku und wartete auf eine Antwort des Halbdämons. Dieser schaute in eine bestimmte Richtung.

„Ich glaube da geht’s lang.”

„Du glaubst? Na das kann ja nichts werden.” Inuyasha verpasste Shippo einen so heftigen Tritt, dass dieser bereits in die Richtung flog, wo sie lang gehen wollten. „Dann seh doch selbst nach!” rief er ihm noch genervt hinterher.

Sango und Miroku verdrehten die Augen und folgten dem Halbdämon ohne noch ein weiteres Wort zu sagen.
 

Am Abend kam Kagome erst spät nach Hause. Kikyo war bereits in der Hütte und machte sich Bettfertig. Ihre Blicke trafen sich kurz, da aber eine sehr unangenehme Stimmung herrschte, sagte keiner von ihnen ein Wort. Das Feuer spendete eine angenehme Wärme und nur dessen Geknister war zu hören. Kagome setzte sich in ihre Ecke und versuchte zu schlafen. Ihre Art zu schlafen war ein wenig anders, als die eines Menschen. Es war so als ob sie im stand-by Modus wäre. Ihre Nase und Ohren waren immer auf der Hut auch wenn sie schlief.

Sie schaute ein letztes Mal zu Kikyo rüber die sich bereits hingelegt hatte. Kagome war enttäuschte darüber dass sie wirklich von ihr dachte, dass sie ihr die Show stehlen würde. Kagome wollte sich zu gerne mit ihr vertragen, beschloss aber dann sie für eine Weile in ruhe zu lassen. Sie schloss die Augen und fragte sich wie der morgige Tag wohl werden würde.
 

Inuyasha hatte für die kleine Gruppe was zu essen besorgt. Sango hatte in der Zwischenzeit ein Feuer gemacht und setzte sich mit Kirara davor.

„Miroku komm ans Feuer, diese Nacht wird sicherlich sehr kalt werden.” Ohne zu zögern setzte er sich neben sie.

„Du musst nur sagen wenn ich dich wärmen soll.” meinte er grinsend.

„Träum weiter.” Antwortete sie genervt.

„Geht das jetzt schon wieder los?!” Meldete sich nun Inuyasha ebenfalls genervt zu Wort.

„Du bist doch nur genervt, weil es niemanden gibt der dich anbaggert.” warf Shippo spaßeshalber ein. Doch Inuyasha fand das gar nicht lustig und warf ihm einen bösen Blick zu.

„So ein Unsinn!” widersprach er nun dem kleinen Kerl. Doch was Shippo da sagte traf ihn schon ein wenig. Inuyasha war es eigentlich gewohnt alleine durchs Land zu ziehen. Dass er nun gemeinsam mit Miroku, Sango und Shippo reiste war für ihn eine deutlich große Veränderung.

Ihr gemeinsames Ziel war es Naraku einen äußerst bösen Halbdämon zu finden und zur strecke zu bringen.

Er tötete Inuyashas Eltern als dieser noch ganz jung war. Seit diesem Tag war Inuyasha immer alleine unterwegs.

Vor nicht all zu langer Zeit traf er auf Miroku der ebenfalls hinter Naraku her war. Der Mönch hat ein schwarzes Loch in seiner rechten Hand. Ein Fluch den er Naraku zu verdanken hat. Damit konnte er alles einsaugen was ihm in die Quere kam. Wenn er es allerdings nicht schaffen sollte Naraku zu töten, dann wird ihn dieses Loch irgendwann selbst verschlingen. Miroku dachte sich, dass er gemeinsam mit Inuyasha bessere Chancen hatte ihren Feind zu töten.

Die nächste im Bunde war Sango. Ihr ganzes Dorf wurde von Narakus Dämonen zerstört. Als Inuyasha und Miroku das Dorf entdeckten, fanden sie Sango und Kirara schwer verletzt als einigste Überlebende. Seit diesem Tag wollte sie Rache an ihre toten Freunde und Familie nehmen.

Sie würde in diesem Dorf zur Dämonenjägerin ausgebildet und war eindeutig anders als die meisten Frauen in ihrem alter.

Der letzte der dazu kam war Shippo. Seine Eltern wurden von einem Dämon getötet. Zufällig traf er auf Inuyasha und seine Begleiter. Dank Sangos Hilfe begleitete er nun auch die kleine Gruppe. Inuyasha war nämlich nicht davon begeistert ein kleines Kind mit zu schleppen, aber mittlerweile hatte er sich daran gewöhnt.
 

„Sag Inuyasha, bist du sicher dass wir auf dem richtigen Weg sind?” fragte Miroku skeptisch.

„Ja ganz sicher! Ich kann es schon ganz deutlich spüren, Morgen müssten wir dort ankommen.”

„Sagt mal, was machen wir eigentlich wenn es jemanden gehört?” wollte Sango wissen.

„Ist doch klar, wir nehmen es ihm weg.”

„Nicht so voreilig Inuyasha. Was ist wenn es ein Mensch ist der es besitzt und gar nichts böses damit vor hat.” Miroku versuchte Inuyasha zu überzeugen erst mal ruhig an die Sache heran zu gehen, doch dieser wollte davon nichts hören.

„Soll dass ein Scherz sein? Wenn es jemand besitzt, dann kann es nur ein Dämon sein und die haben nie was Gutes damit vor. Außerdem brauchen wir es, um Naraku aus seinem Versteck zu locken oder habt ihr das etwa schon vergessen?!” Inuyasha wirkte leicht gereizt.

„)Nein natürlich nicht, aber wir sollten nicht ganz so brutal an diese Sache heran gehen.”

„Da stimme ich Miroku vollkommen zu.” sagte Sango und nickte. Doch Inuyasha seufzte nur und sprang auf einen Ast.

„Tse, macht doch was ihr wollt.” Er drehte sich um und versuchte zu schlafen.

Miroku, Sango und Shippo tauschten sich stumme Blicke untereinander aus, da sie inzwischen genau wussten dass Inuyasha jedes Wort hören konnte. Keiner von ihnen glaubte dass der morgige Tag so verlaufen würde wie sie es sich vorstellten. Doch nach einer Weile legten auch sie sich schlafen.

Am nächsten Morgen machten sie sich früh auf den Weg. Nach einigen Stunden erreichten sie das Ende des Waldes.

„Da unten im Tal ist es also.” stellte Sango fest die bereits ihren Kampfanzug an hatte.

„Ja ganz genau. Los, last uns keine Zeit verlieren.” Inuyasha rannte den Berg hinunter ohne auf die anderen zu warten. Shippo sprang auf Mirokus Schulter.

„Der hat es ja eilig.” Sango rief nach Kirara die sich in ihre Dämonengestalt verwandelte. Sie stiegen auf ihren Rücken und flogen Inuyasha hinterher.

„Na da bin ich mal gespannt was uns erwarten wird.” meinte Miroku leicht besorgt.

„Meinst du wir werden Probleme bekommen?”

„Naja, auszuschließen ist das ja nicht, so wie Inuyasha drauf ist. Wir sollten auf jeden fall vorsichtig sein.” Sango nickte ihm zu. Gemeinsam verfolgten sie Inuyasha der in Richtung eines Dorfes lief.
 

Die Sonne war schon längst aufgegangen als Kagome erwachte. Sie stand langsam auf, streckte sich und ging nach draußen. Sie hatte sich zu einem richtigen Langschläfer entwickelt. Wahrscheinlich lag es daran dass sie von nichts und niemanden mehr angst hatte und dadurch konnte sie viel besser schlafen. Erschöpft war sie eigentlich auch nie denn Energie hatte sie eindeutig genug. Sie genoss es einfach für eine Weile mal ihre Ruhe zu haben und entspannen zu können.

Gelangweilt lief Kagome durchs Dorf und wusste nicht was sie machen sollte. Einige Kinder, Dorfbewohner und auch Kaede wünschten ihr einen schönen guten morgen.

Kikyo war unmittelbar hinter ihr und kam mit langsamen Schritten auf sie zu.

„Hallo” sagte sie ganz leise, schaute Kagome aber aufrichtig in die Augen. Sie begrüßte sie ebenfalls ganz leise und in die Augen starrend.

„Tut mir Leid dass wir uns gestern gestritten haben.” In Kikyos Stimme lagen überhaupt keine Emotionen. Kagome kam es vor, als ob sie diese Entschuldigung gar nicht ernst meinte. Sie wollte aber auf keinen fall einen neuen Streit riskieren und entschuldigte sich ebenfalls bei ihr. Kikyo wollte gerade wieder gehen doch irgendwas musste Kagome noch sagen, um sie ein wenig auf zu muntern.

„Kikyo?” Sieh blieb stehen und drehte sich zu ihr um.

„Wenn du willst dann werde ich mich die nächsten Tage zurückhalten und dir die Dämonen überlassen.” Dabei lächelte Kagome sie aufmunternd an.

„Danke” sagte Kikyo nur leicht lächelnd und verschwand. Kagome war sich nun nicht sicher, ob sie ihr damit wirklich eine Freude gemacht hatte.
 

Der Tag war noch jung, Kagome wusste jedoch immer noch nicht was sie heute tun sollte. Sie sprang auf eines der Hütten und setzte sich aufs Dach. sie fing an die Leute zu beobachten und dachte darüber nach wie glücklich sie aussahen. Die Kinder die damals zusammen mit ihr im Heim waren sind ebenfalls zu junge Erwachsene heran gereift. Die Männer hatten ihre Aufgaben bekommen und die Frauen erledigten die leichteren Arbeiten. Einige hatten sich bereits verliebt und waren dabei eine Familie zu gründen.

„Hmmm… wie es wohl ist verliebt zu sein?” Wenn Kagome ehrlich war hatte sie noch nie darüber nachgedacht. Sie war ja auch noch nie verliebt gewesen. Sie glaubte kaum dass es jemanden in diesem Dorf gab der sich in sie verlieben würde. Verträumt schaute sie zum Himmel und dachte daran ob es jemanden gab der nur für sie bestimmt war und ob sie überhaupt in der Lage war Liebe zu empfinden.

„Kagome komm runter, wir wollen mit dir spielen.” Kagome schreckte aus ihren Gedanken und schaute runter, wo sie ein paar Kinder erblickte.

„Bitteee.” sagten alle im Chor. Sie konnte sich bei diesem Anblick ein Grinsen nicht verkneifen und sprang vom Dach.

„Ich komm ja schon aber ihr müsst mich zuerst fangen.” Schnell rannte Kagome zur großen Wiese. Hinter ihr hörte sie das Stampfen der vielen Kinder und wie sie nach ihr riefen. Auf der Wiese angekommen, wurde Kagome erst mal von allen umgeworfen.

„Haha, nicht so wild.”
 

„Wir sind da!” Nachdem Inuyasha dies sagte sprangen Miroku und Sango von Kirara runter die sich wieder in eine kleine süße Katze verwandelte.

„Das sieht mir wie ein ganz gewöhnliches Menschendorf aus.” meinte Sango leicht verwundert.

„Anscheinend besitzt es wohl doch ein Mensch.” fügte Miroku hinzu, während sie durchs Dorf liefen.

„Nicht ganz.” Inuyasha hob nachdenklich seinen Kopf an um genauer riechen zu können.

„Ich glaube… ich rieche einen Halbdämon!” Verwundert sahen die drei ihn an.

„Glaubst du etwa dass er es hat?” Miroku wartete gespannt auf eine Antwort.

„Ja ich denke schon.”

Auf den Weg dorthin wurden sie skeptisch von den Dorfbewohnern angestarrt. Miroku versuchte sie zu beruhigen in dem er ihnen erklärte dass sie nur Reisende waren. Inuyasha hingegen versuchte sich auf sein Gespür zu konzentrieren.
 

Kagome spielte eine ganze Weile mit den Kindern und hatte richtig Spaß. Kikyo kam einmal kurz vorbei und sah sie irgendwie wütend an. Kagome hatte sie eingeladen mit zu spielen, doch sie lehnte ab und verschwand. Während Kagome zwei der Kinder immer wieder hoch und runter hob fragte sie sich wieso Kikyo so abweisend zu ihr war. Sie hatte ihr doch nie was getan.

Plötzlich schreckte Kagome aus ihren Gedanken. Sie ließ die Kinder runter und schnüffelte durch die Gegend.

„Was ist das für ein Geruch?” fragte sie sich. Es roch nach Dämon aber auch nach Mensch. Sie wusste nicht was sie davon halten sollte und beschloss sich das genauer anzusehen. Ohne die Kinder noch weiter zu beachten rannte Kagome los. Diese sahen ihr nur noch fragend hinterher.
 

Inuyasha blieb erschrocken stehen was seinen Begleitern nicht entging.

„Was ist los Inuyasha?” wollte Miroku leicht besorgt wissen.

„Sie kommt auf uns zu!” Kaum hatte Inuyasha geantwortet rannte er auch schon los.

„Sie?” fragten alle drei im Chor.

„Hey, jetzt warte doch auf uns!” rief Shippo während Sango und Miroku Inuyasha schnell hinterher rannten.

Die Dorfbewohner wurden langsam unruhig und suchten nach Kaede und Kikyo, um ihnen von den Fremden im Dorf zu erzählen.

Währendessen lief Kagome immer weiter in die Richtung wo ihre Nase sie hin führte, bis sie plötzlich stehen blieb.

Einige Meter vor ihr stand eine Gestalt die eindeutig kein Mensch war. Aber die auch nicht so furchterregend wie ein Dämon aussah. Da Kagome vom Sehen und Geruch her nicht sagen konnte ob er ein Feind war versuchte sie es mal mit hören.

„Wer bist du und was willst du hier?” Ihre Stimme klang ernst und leicht drohend.

Der Fremde schaute sie misstrauisch an was wohl nichts gutes heißen konnte. Hinter ihm erschienen zwei Personen die eindeutig Menschen waren, was Kagome ein wenig beruhigte.

„Ist sie das?” fragte der Mönch leicht außer Atem.

„Ja das ist sie!” antwortete der Halbdämon. Jetzt war es Kagome die misstrauisch guckte, was wollten diese Leute von ihr.

„)Los antworte! Was wollt ihr von mir?” Sie klang immer gereizter und starrte den Halbdämon misstrauisch an.

Dieser ballte eine Faust nach oben und stampfte einen Schritt nach vorne und guckte Kagome dabei wütend an.

„Gib uns das Juwel der vier Seelen!” Verwundert schaute Kagome ihn an.

„Juwel der vier Seelen?”.

Das Juwel der vier Seelen

6. Kapitel: Das Juwel der vier Seelen
 

Kagome machte einen recht verwirrten Eindruck.

„Juwel?” murmelte sie leise und neigte dabei den Kopf etwas zur Seite.

„Los, rück es schon raus!” Der in rot gekleidete sah sie immer ungeduldiger an.

„Ich habe kein blödes Juwel!”

Jetzt knurrte er sie an.

„Tu doch nicht so, ich kann es ganz deutlich spüren dass du es hast.” Er fuhr seine Krallen aus und machte sich Kampfbereit. Die Dorfbewohner bekamen es mit der Angst zu tun.

“ Ich sollte schnell was unternehmen, bevor die Sache ausartet” dachte Kagome leicht nervös.

Kaede und Kikyo kamen zum Ort des geschehen und versuchten heraus zu finden was los war.

Der Mönch stellte sich vor den Halbdämon und versuchte ihn zu beruhigen.

„Lass mich das regeln Inuyasha.” Zum ersten Mal hörte Kagome seinen Namen.

„Entschuldige bitte, aber wir sind auf der Suche nach dem Juwel der vier Seelen und mein… ämm Kumpel hier sagt, dass er spürt das es sich in deinem besitz befindet”

Kikyo fragte Kaede ob sie schon mal von diesem Juwel gehört hatte. Kaede meinte dass es sich um dieses Juwel nur um eine alte Legende hielt. Beide waren neugierig was geschehen würde.

Kagome verschränkte die Arme und sah Beide ungläubig an. „Tut mir ja Leid, aber das Gespür deines Kumpels ist für den Arsch!”

Als sie das hörten viel Beiden wirklich alles aus dem Gesicht. Inuyasha sah nun richtig sauer aus und der Mönch hatte ganz schön Schwierigkeiten ihn zurück zu halten.

„Wie war das?!”

„Beruhig dich Inuyasha!”

„Lass mich durch, die mach ich alle!”

Kagome schaute sich das Spektakel leicht amüsiert an, nach einer kurzen Zeit reichte es ihr aber und sie wurde wieder ernst.

„Ihr bringt nichts als Ärger. Verlasst unser Dorf sofort!” Die Bewohner fingen an sich Kampfbereit zu machen.

„Ähh… Leute, es wird hier langsam etwas ungemütlich.” meldete sich die Dämonenjägerin zu Wort, die bereits von ein paar Bewohnern angegriffen wurde. Der Mönch kam ihr zur Hilfe und Inuyasha hatte dadurch freie Bahn und ging nun einige Schritte auf Kagome zu.

„Wenn du es mir nicht freiwillig geben willst dann hole ich es mir mit Gewalt!” Er rannte auf Kagome zu, sprang und zielte mit seinen Klauen tatsächlich auf sie zu.

Jetzt wurde es also doch ernst. Sie wich seinem Schlag schnell aus und sah mit Schrecken welche Kraft er hatte. Mit nur einem Hieb hatte er riesen Spalten in den Boden geschlagen. Kagome schluckte kurz, guckte ihn dann aber wieder böse an um sich nichts anmerken zu lassen.

„Na, hast du jetzt angst und übergibst mir das Juwel?”

„Ha, wer soll denn schon vor so einem Schosshund angst haben.” Provozierend sah sie ihm grinsend ins Gesicht.

„Sch-Schosshund?” Der Halbdämon sah etwas verwirrt aus. Anscheinend war er es nicht gewohnt von jemandem nicht ernst genommen zu werden. Dass Kagome im eigentlichen Sinne große Befürchtungen hatte, dass den Bewohnern irgendwas passieren könnte, zeigte sie natürlich nicht.

Auch Kaede war besorgt. Sie sah sofort dass diese Gegner nicht so leicht wie die anderen vielen Dämonen zu besiegen waren und versuchte sich was zu überlegen. Kikyo hingegen schien wütend zu sein. Wieder drehte sich alles nur um Kagome, was ihr gar nicht passte.

Der Mönch und die Dämonenjägerin waren unterdessen immer noch mit den Bewohnern beschäftigt.

„Wir dürfen nicht zu brutal mit ihnen umgehen, es sind schließlich nur Menschen.” mahnte der Mönch die Dämonenjägerin die mit ihrem riesen Bumerang jeden der sich ihr entgegen stellte aus dem weg räumte. „Hast du mal gesehen wie viele das sind?” Antwortete sie gereizt.
 

Kagome war etwas erleichtert darüber dass sie die Leute zumindest nicht verletzen wollten. Das einzigste Problem war dieser Inuyasha der sie durchgehend wütend ansah.

„Na warte. Du machst jetzt bekannt schafft mit meinem Schwert.” Damit kam er so schnell auf Kagome zu, dass sie kaum Zeit hatte zu reagieren. Schnell ließ sie ihre zwei Schwerter erscheinen und wehrte seinen Angriff in letzter Sekunde ab.

“ Man ist der schnell.” dachte Kagome als ihre Schwerter aufeinander prallten. Sie versuchten sich gegenseitig weg zu stoßen aber keiner von den Beiden schaffte auch nur einen Schritt nach vorne.

“Das gibt’s doch nicht. Noch nie habe ich gegen jemanden gekämpft der genauso stark ist wie ich.” dachte Kagome während er ihr angestrengt in die Augen sah. Man merkte dass auch er alle Kraft benötigte, um mit ihr stand halten zu können.

„Gib mir das Juwel und ich verschwinde.” forderte Inuyasha, als ob er mit ihr einen Handel schließen wollte. Aber Kagome wurde daraufhin richtig sauer. Sie konnte dieses blöde Juwel nicht mehr hören und schrie ihm ausdrücklich ins Gesicht.

„Ich habe dein blödes Juwel nicht!” Dabei nahm sie ihre ganze Kraft zusammen und schaffte es sogar ihn mit einem gewaltigen Schlag zurück zu stoßen.

Inuyasha landete nach einigen Metern auf seinen Füßen und richtete sein Schwert auf Kagome.

„So ein mist, ich hätte nie gedacht dass sie so stark ist.” dachte Inuyasha leicht besorgt. Er fletschte die Zähne und hob sein Schwert nach oben.

„Das reicht, jetzt mach ich ernst!”

Kagome bekam bei dieser Aussage doch etwas Angst. Sollte das etwa heißen, dass dies noch nicht alles war was er drauf hatte? Plötzlich sah sie wie sein Schwert von einer starken Kraft umhüllt wurde. Zum ersten Mal machte Kagome sich mal sorgen um sich selbst.

„Was hat er vor?” stammelte sie kaum hörbar.

Inuyasha machte sich bereit und nahm dann ordentlich Schwung: „Kaze no Kizu!”

Ein gewaltiger Wind kam auf und alle die gerade noch am kämpfen waren hörten schlagartig auf. Plötzlich sah Kagome wie ein gewaltiges Licht auf sie zukam was den ganzen Boden zerstörte. Zum ersten Mal seit langem erstarrte sie vor Angst und wusste nicht was sie tun sollte.

„Kagome! Geh da weg!” hörte sie Kaede völlig verzweifelt schreien.

Doch Kagome konnte nichts machen, ihre Beine fühlten sich wie Blei an. Das einzigste was sie konnte, war sich zur Seite zu drehen und sich mit ihren Schwertern zu schützen.

“Das war´s… so würde ich also sterben!” waren ihre letzten Gedanken.
 

Plötzlich hörte Kagome einen lauten Knall und ehe sie sich wieder umdrehen konnte um zu sehen was los war wurde sie mit einem gewaltigen Windstoß umgeworfen.

„Was zum…?” Inuyasha schaute mit offenem Mund aufs Geschehen und dann rüber zu Kikyo. Sie war es die einen Pfeil direkt aufs Kaze no Kizu schoss und es damit aufgehalten hatte.

„Wie ist das nur möglich?” wunderte sich Inuyasha durchaus überrascht.

Kikyo senkte den Bogen und schaute zu Kagome.

„Ist bei dir alles in Ordnung?” kam es leicht besorgt.

Kagome kniete inzwischen auf dem Boden und versuchte den Schock zu verdauen.

„J-Ja… . Danke” antworte sie mit zittriger Stimme. Kagome war wie vollkommen aus der Bahn geworfen. Ihr Herz pochte unendlich schnell in ihrer Brust. Sie sah zu Inuyasha rüber und mit einem Mal spürte sie wie die Wut in ihr aufstieg. Sie war sauer, richtig sauer!
 

Blitzschnell stand sie auf und rannte geradewegs auf Inuyasha zu. Dieser war noch so perplex von seinem gescheiterten Angriff, dass er seine Angreiferin gar nicht bemerkte.

Erst als die Dämonenjägerin ihn warnte reagierte er. Schützend hielt er sein Schwert vor sich. Mit enormer Kraft schlug Kagome mehrmals auf ihn ein.

„Du Schwein wolltest mich wirklich umbringen!” schrie sie ihm mit tiefen Hass in ihrer Stimme entgegen.

Inuyasha hatte Schwierigkeiten ihr auch nur einen Schlag zu versetzen, hielt ihren Angriffen aber trotzdem stand.

„Bitte beruhige dich, wir wollten euch wirklich nichts böses tun.” rief der Mönch Kagome zu.

„Ach ja? Das habe ich gemerkt, ich wäre beinah drauf gegangen!” antwortete sie ihm wütend. Miroku wirkte schon leicht verzweifelt.

„Nimm es ihm nicht übel, aber Inuyasha ist nicht gerade der hellste.” rief ein junges Fuchsdämonen Kind was gerade auf die Schulter des Mönchs sprang.

„Wie war das du kleiner Giftzwerg?!” fauchte Inuyasha, während er Kagomes Angriff stand hielt. Doch dann löste sie den Halt, um aufs Neue auf ihn einzuschlagen. Mit Erfolg, denn Inuyasha stürzte zu Boden.

„Jetzt hab ich dich!” freute sich Kagome und zielte mit eins ihrer Schwerter geradewegs auf ihn zu.

„Nein das hast du nicht!” rief die Dämonenjägerin und warf ihren riesigen Bumerang direkt auf sie zu. Kagome musste sofort ausweichen und Inuyasha sprang schnell wieder auf die Beine.

„Ich brauche deine Hilfe nicht Sango!” rief er ihr störrisch entgegen.

Diese fing ihren Bumerang ein und seufzte: „Wäre ein danke zu viel gewesen?”

Inuyasha ignorierte ihren Kommentar und rannte geradewegs auf Kagome zu. Er sprang nach oben und raste direkt auf sie zu. Sie wich nicht aus und hielt stattdessen ihre Schwerter schützend vor sich.
 

Doch auf einmal erschienen viele kleine leuchtende Kugeln die sich an Inuyashas Hals sammelten. Dieser brach dadurch seinen Angriff ab und landete wieder auf den Boden.

Kagome schaute zu Kaede die irgendeinen Spruch aufsagte.

„Was ist denn das?” fragte Inuyasha irritiert während er versuchte die Kette abzubekommen.

„Das ist ein Rosenkranz, du kannst es nicht mit Gewalt abbekommen.” rief Miroku ihm zu. Inuyasha war jetzt sichtlich verärgert und rannte erneut auf Kagome zu.

„Sag den Auslöser Kagome” Sie zuckte kurz zusammen.

„Hä, was denn für einen Auslöser?” fragte Kagome irritiert, während Inuyasha es geschafft hatte ihr eins ihrer Schwerter aus der Hand zu schlagen., weil sie von Kaede abgelenkt wurde.

„Das ist ganz egal, sag einfach irgendein Wort, dass die Kraft der Kette entfacht.”

Kagome war viel zu sehr damit beschäftigt Inuyashas Schlägen auszuweichen, wie sollte sie sich da ein Auslösewort einfallen lassen. Doch dann blickte sie auf Inuyashas Hundeohren und hatte sogleich eine Idee.

Inuyashas Schwert hatte wieder diese starke Ausstrahlung bekommen, da bekam Kagome plötzlich Panik und sagte schnell das Wort, was sie sich ausdachte.

„SITZ!”

Die Kette fing an zu leuchten und ohne dass er noch reagieren konnte fiel Inuyasha zu Boden. Seine Begleiter sahen sehr erschrocken aus als sie das sahen, doch Kagome atmete erleichtert aus. Kaede kam zu ihr und meinte, dass er nun keine Gefahr mehr wäre, solange sie dieses Wort benutzte. Kagome schaute zu ihm rüber während er wütend versuchte die Kette abzubekommen.

Der Mönch und die Dämonenjägerin gingen zu ihm, um ihn zu beruhigen.

Kikyo kam hinzu und fragte Kaede was wir jetzt mit ihnen machen sollten, was Kagome auch interessierte.

„Wir sollten uns anhören, was sie zu sagen haben. Kikyo bring sie bitte in eure Hütte.”

Kikyo sah nicht so ganz zufrieden mit diesem Entschluss aus, ging aber ohne ein Wort zu sagen zu ihnen.

„Was? Die haben versucht mich umzubringen!” Entsetzt schaute Kagome Kaede an.

„Ich bin mir sicher, dass es nur ein Missverständnis war. Bitte versuch nett zu sein, wenigstens zu den Menschen und dem kleinen Dämonen Kind.”

Kagome verzog das Gesicht, da ihr alleine der Gedanke gar nicht passte, andrerseits wollte sie Kaede nicht widersprechen und stimmte widerwillig zu.

Die Dorfbewohner hatten bereits begonnen die Schäden zu reparieren.

„Was für ein Tag.” meinte einer, wobei Kagome ihm nur zustimmen konnte.
 

Kikyo war mit den ungebetenen Gästen bereits in der Hütte. Kaede stand hinter Kagome und musste sie anschieben, um sie überhaupt hinein zu bekommen. Alle saßen ums Feuer während Kikyo ihnen einen Tee machte und der Mönch sich für die Unannehmlichkeiten entschuldigte. Inuyasha saß beleidigt in einer Ecke und schaute nun Kaede wütend an. Dies interessierte sie jedoch gar nicht und setzte sich ans Feuer.

Kagome wollte sich noch nicht setzen und fragte aufbrausend was sie nun endlich von ihr wollten.

„Na das Juwel natürlich du doofe Ziege!” knurrte Inuyasha sie an, während Kagome ihm ebenfalls knurrend zum wiederholten Mal antwortete, dass sie es nicht habe.

„Jetzt fangt nicht schon wieder an zu streiten.” mischte sich Kaede ein. Kagome setzte sich beleidigt ans Feuer und würdigte Inuyasha keines Blickes mehr. Kikyo fragte den Mönch, was das Juwel sei und wofür sie es brauchten. Miroku seufzte bedrückt und holte dann tief Luft und fing an ihnen die ganze Geschichte zu erzählen.

„Viele Dämonen sind hinter dem Juwel her, da es seinem Besitzer eine unendliche Kraft verleiht.”

Kaede und Kikyo sahen sich unauffällig an. Sie hatten Beide an das gleiche gedacht als sie das hörten.

„Besitzt das Juwel jemand mit reinem Herzen, so ist auch das Juwel im reinen. Gelangt es aber in die Hände eines Dämons, wird es unrein und würde seinen Besitzer in ein wahres Monster verwandeln. Wir sind auf der Suche nach einem äußerst bösen und gefährlichen Halbdämon namens Naraku.”

„Naraku?” fragte Kagome unwissend.

„Ja. Er hat uns dreien furchtbare Dinge angetan. Er brachte Inuyashas Eltern und alle aus Sangos Dorf um und mich hat er mit einem Fluch belegt. Seit kurzem reisen wir zusammen durchs Land und sind auf der Suche nach ihm. Wir wissen, dass er um jeden Preis das Juwel der vier Seelen erlangen will. Darum sind wir auf der Suche danach, um ihn damit zu uns zu locken.”
 

Es war eine Weile still in der Hütte nachdem der Mönch zu Ende gesprochen hatte. Kaede hatte recht damit gehabt ihnen erst mal zuzuhören. Dieser Naraku war wohl ein ganz übler Kerl. Da konnte Kagome Inuyasha doch irgendwie verstehen wieso er so aufbrausend und ungeduldig war.

„Das ist wirklich schlimm… . Aber so leid es mir auch tut, ich habe es nicht.”

Miroku und Sango machten traurige Gesichtsausdrücke, Inuyasha hingegen zuckte einmal mit den Ohren und stand auf.

„Lügnerin!” sagte er und ging auf Kagome zu.

Irgendwie bereute sie es gerade eben noch Mitleid mit ihm gehabt zu haben. Sie starrte ihn an ohne sich zu bewegen und brachte nur ein verdutztes „Eh?” hervor. Inuyasha hockte sich zu ihr runter und tastete sie überall ab, wirklich ÜBERALL!!!

„AHHH, SITZ!” schrie Kagome völlig durcheinander und stand vor chreck auf.

„Was sollte das du Perversling!?”

Inuyasha knallte zu Boden, Miroku schüttelte seufzend den Kopf und die anderen guckten sie verwundert an. Inuyasha richtete sich etwas auf, blieb aber dennoch liegen und schaute zu Kagome hoch.

„Tse, du interessierst mich nicht die Bohne, dass einzigste was ich von dir will ist das Juwel.”

„ICH HABE ES NICHT!” schrie sie extrem sauer und flüchtete aus der Hütte. Miroku und Shippo seufzten und Sango meinte: „Na das hast du ja toll hingekriegt.”

„Wieso ist das jetzt meine Schuld?” wollte Inuyasha wissen und setzte sich auf.

„Ihr müsst Kagome verzeihen, sie ist eigentlich ein sehr nettes Mädchen, aber zu Fremden ist sie nun mal sehr misstrauisch.” versuchte Kaede sie zu entschuldigen. Sango meinte, dass das kein Problem sei, während Inuyasha nur ein genervtes Geräusch machte.

Kikyo schaute sich Inuyasha genauer an. Ihr gefiel es jemanden zu sehen der Kagome nicht leiden konnte.
 

Die junge schwarz haarige Frau brauchte einfach mal frische Luft. Dieser Inuyasha brachte sie jedes Mal auf die Palme. In der Zwischenzeit wurde es dunkel und sie war mehr außerhalb des Dorfes unterwegs.

„Dieser Idiot! Der hat auch nur sein dämliches Juwel im Kopf.” fauchte Kagome leise aber sauer. Sie fing an sich zu fragen warum er es ausgerechnet bei ihr spürte. Dann dachte sie an die Worte des Mönchs, dass viele Dämonen hinter dem Juwel her waren.

„Ist es etwa meine Schuld dass uns so viele Dämonen angreifen? Vielleicht besitze ich es ja doch nur ohne es zu wissen, so wie bei meinen Schwertern… .”

Nach dieser Überlegung blieb Kagome kurz stehen, öffnete die Hände vor ihrer Brust und konzentrierte sich.

„Wenn es wirklich in mir drin ist, dann müsste ich es doch eigentlich auch erscheinen lassen können.” überlegte sie.

Einige Sekunden vergingen in denen Kagome sich stark konzentrierte.

„Komm schon.” betete sie leise.

„…… .”

Doch nichts passierte. Enttäuscht atmete sie aus.

„Hach ich hab’s doch gleich gewusst, dass das völliger Unsinn ist.”

Leicht verzweifelt setzte Kagome sich auf die Wiese und hoffte, dass diese Leute einfach von alleine wieder verschwinden würden.
 

„Inuyasha, geh und entschuldige dich bei ihr!” forderte Sango ihn auf.

„Wieso soll ich mich denn entschuldigen?”

„Weil du eindeutig zu weit gegangen bist! Wenn wir sie bedrängen werden wir nie das Juwel erlangen.”

„Da stimme ich Sango zu. Vielleicht weis Kagome gar nicht dass sie das Juwel besitzt.” Nachdenklich legte Miroku seine Hand ans Kinn.

Die kleine Gruppe war alleine in der Hütte, da Kaede und Kikyo ihren Pflichten nachkommen mussten.

„Versuch dich wenigstens mit ihr zu versöhnen.” bat Sango ihn erneut.

„Man ihr könnt einen echt auf den Geist gehen.” Inuyasha verschwand genervt aus der Hütte. Shippo und Miroku seufzten während Sango meinte das Inuyasha ganz schön anstrengend war.
 

„Wo ist diese blöde Ziege nur hin gegangen?” fragte sich Inuyasha als er Kagomes Geruch verfolgte. Er ereichte die Grenze des Dorfes und sah Kagome auf einer Wiese sitzen. Er atmete tief ein und hoffte, dass sie nicht wieder aneinander gerieten.

Kagome roch das Inuyasha auf sie zu kam hatte aber keine Lust sich umzudrehen.

„Hallo” kam es von ihm, doch Kagome antwortete nicht. Inuyasha setzte sich mit großem Abstand zu ihr. Er sah aus als ob er was sagen wollte, starrte aber immer wieder zu Boden. Kagome beobachtete ihn vorsichtig und sah dass er immer mürrischer wurde.

„Mein Gott, tut mir leid wegen vorhin, bist du jetzt zufrieden?!”

Kagome hatte sich etwas erschrocken, weil seine Entschuldigung sehr plötzlich kam. Sie hatte zwar nicht damit gerechnet, war aber dennoch sauer, da seine Entschuldigung nicht sehr ehrlich klang.

„Oh ja, danke.” antwortete sie deshalb leicht gereizt.

Inuyasha fing an zu grinsen, was ihr noch mehr auf die Nerven ging.

„Also wenn du Danke sagst hört sich das an wie: Fall tot um!” sagte er weiter grinsend.

„Ist ein Talent.” antwortete sie lächelnd zurück.

Kaum zu glauben aber dieser Idiot hatte es tatsächlich geschafft ihre Laune zu heben.

Kikyo hatte sie zufällig gesehen und beobachtete sie vom weiten. Irgendwie gefiel es ihr nicht die Beiden dort gemeinsam sitzen zu sehen. Sie fragte sich nur warum.

„Du hast das Juwel also dann wirklich nicht?” Inuyasha hatte leichte bedenken diese Frage zu stellen, was man an seiner vorsichtigen heran tastenden Stimme hörte.

„Nein… also ich meine, ich weiß es nicht.”

Inuyasha schaute enttäuscht zu Boden, doch dann zuckten sie Beide gleichzeitig mit den Ohren.
 

„Hast du das auch gehört?” fragte Kagome während sie aufgesprungen waren.

Kikyo konnte eine Dämonenaura spüren und alarmierte die Dorfbewohner. Auch Miroku und Sango spürten die Aura und machten sich mit Shippo und Kirara bereits auf dem Weg.

„Das ist ein… .” doch Inuyasha wurde unterbrochen, da der Boden unter ihnen anfing zu beben. Kagome hatte Schwierigkeiten das Gleichgewicht zu halten aber ehe sie darüber nachdenken konnte brach der Boden direkt unter ihren Füßen weg und sie fiel. Ihr erster Impuls war es zu schreien und sich an irgendwas fest zu halten, doch plötzlich war sie es die festgehalten wurde. Mehrere Hände hielten sie am ganzen Körper fest und hoben sie hoch in die Luft.

Es war ein Dämon der die Gestalt eines Tausendfüßlers und den eines Frauenoberkörpers mit sechs Armen hatte.

„Lass mich los!” schrie Kagome ihr entgegen und versuchte sich zu befreien.

„Das Juwel, gib mir das Juwel!”

Die Hüterin des Juwels

7.Kapitel: Die Hüterin des Juwels
 

Inuyasha schaute erschrocken zum Dämon und dann wütend zu Kagome.

„Also hast du doch das Juwel!”

Miroku und Sango kamen nun auch dazu während Kikyo und Kaede mit ein paar der Männer vor dem Dorf standen, um es im Ernstfall zu beschützen.

„Quatsch nicht doof rum und hilf mir!” Rief Kagome ihm genervt als Antwort, wobei sie immer noch versuchte sich zu befreien. Endlich sprang er auf den Dämon zu und fetzte ihre zwei Arme ab. Leider landete Kagome dadurch unsanft zu Boden.

„Auaa, ging das nicht auch anders?” Schmerzvoll rieb sie sich das Hinterteil.

„Pah, sei froh dass ich dir überhaupt geholfen habe.” Kam es pampig zurück.

„Hey, das warst du mir schuldig nachdem du mich schon umbringen wolltest!”

„Tse… .” Kam es von Inuyasha der sich zum Dämon drehte. Dieser ging auf dem schnellsten Weg auf Kagome zu und griff sie an.

„Gib mir das Juwel!”

“ Mein Gott, was wollen nur alle mit diesem Juwel?!” Dachte sich Kagome während sie den Angriffen auswich.

“Verdammt, ich muss eingreifen.“ Dachte Inuyasha und wollte gerade sein Schwert ziehen, dann wurde er aber mit einem heftigen Schlag von der Tausendfüßlerin nach hinten geschleudert.

„Inuyasha!” Kam es von seinen Begleitern. Sango warf ihren Bumerang, um den Teil abzutrennen der Inuyasha erwischt hatte.

Kagome wusste nicht wieso aber als sie sah wie er erwischt wurde, hatte sie sich kurz sorgen gemacht. Leider war das ein Fehler, denn sie war deswegen unachtsam gewesen. Der Dämon schaffte es sie zu erwischen. Ihre vielen spitzen Zähne bissen Kagome in die Seite und schleuderten sie nach oben. Noch nie zuvor hatte Kagome solch einen Schmerz gespürt. Es fühlte sich an, als ob man ihr ein Stück ihres Körpers abbeißen wollte. Sie spürte wie das Blut aus ihrer Wunde trat und war entsetzt darüber, dass sie den Geruch ihres eigenen Blutes wahrnahm.

Plötzlich erschien ein helles Licht in ihrer Wunde und alles was sie jetzt noch spürte waren noch mehr Schmerzen. Der Dämon ließ sie fallen aber das interessierte Kagome im Moment gar nicht.

“Scheiße, was ist das?” Dachte sie unter qualvollen Schmerzen. Irgendwas kam da gerade aus ihrem Körper geschossen.

„Ist das etwa das Juwel?”

Kaede machte sich große Sorgen um Kagome und kam einige Schritte näher auf sie zu, bis sie aber von Kikyo aufgehalten wurde.

Inuyasha und die anderen starrten entsetzt auf das was gerade aus ihrem Körper kam.

„Seht ihr dass auch, das ist doch… .”

„Ja kein Zweifel, das ist das Juwel.” Vollendete Miroku Sangos Satz.

Kagome landete unsanft auf den Boden. Der Aufprall war zwar schmerzhaft aber nicht so schmerzhaft wie ihre Verletzung. Mit zitternden Händen versuchte sie das Blut zu stoppen. Sie stand so unter Schock, dass sie am liebsten umgekippt wäre.
 

Ohne nachzudenken rannte Inuyasha zu dem Juwel, welches einige Meter vor Kagome auf den Boden fiel. Sango versuchte mit ihrem Bumerang den Dämon vom Juwel fern zu halten und Miroku warf einige Bannzettel in diese Richtung.

„Los, schnapp dir das Juwel!” rief Inuyasha ihr hektisch zu, doch Kagome hörte gar nicht hin, weil sie noch viel zu sehr unter Schock stand. Sie starrte die ganze Zeit auf ihr Blut und fühlte wie es aus ihrer Wunde trat. Panisch versuchte sie es davon abzuhalten ihren Körper zu verlassen.

“Verdammt was ist mit ihr?” Dachte sich Inuyasha und rief Kagomes Namen. Erst jetzt bemerkte sie ihn und rief ihm ängstlich zu dass sie blutete.

„Also echt , das ist doch nichts Besonderes.“ Er guckte sie verdutzt an und lief weiter zum Juwel.

Kagome war kurz entsetzt wegen dass was er sagte, doch dann kam ihr das Juwel in den Sinn. Vor lauter Schreck hatte sie es völlig vergessen. Vorsichtig versuchte sie aufzustehen was ihr einigermaßen gelang, nur mit dem laufen klappte es noch nicht so recht.

“Ich bin fast da.” Dachte sich Inuyasha doch plötzlich erwische ihn der Dämon und schlug ihn in Kagomes Richtung, wo er direkt vor ihr landete. Der Dämon war schon fast beim Juwel.

„Kirara!” Sango sprang auf ihren Rücken und wollte den Dämon davon abhalten. Doch kaum waren sie in der Luft, wurden sie gewaltsam zu Boden geschleudert.

„Sango!” Mirokus eilte panisch zur Dämonenjägerin und hielt sie besorgt im Arm.

„Sango, Kirara ist alles in Ordnung?” Sorgte sich auch Shippo.

Mit kleinen Schritten war Kagome bei Inuyasha angelangt und fragte, ob es ihm gut ging.

Dieser drehte sich nur wütend zu ihr um.

„Wieso hast du nichts getan?” Sein wütender Gesichtsausdruck verschwand jedoch schnell wieder, als er sah wie schwer sie wirklich verletzt war. Ein Gefühl von Schuld machte sich in ihm breit, doch sein Gesicht machte nur einen erschrockenen Eindruck.

Keiner hatte bemerkt, dass der Dämon bereits das Juwel in sich aufgenommen hatte.
 

Blitzschnell schlang sie ihren Körper um Inuyasha und Kagome, sodass sie Bauch an Bauch von ihr gefesselt wurden.

„Oh nein, Inuyasha, Kagome!” Hörten sie Miroku, Sango, Shippo, Kaede und Kikyo rufen.

Kagome schrie vor schmerzen und klammerte sich an Inuyashas Oberteil fest.

„So ein Mist! Ich kann mich nicht mehr bewegen.” fluchte Inuyasha.

Nach dem ersten Schock hatten alle nur noch Augen für den Dämon bei dem das Juwel seine Wirkung zeigte. Kagome sah besorgt aus, weil sie sich fragte was wohl jetzt passieren würde. Es dauerte nicht lange und sie bekam ihre Antwort.

Die abgetrennten Körperteile des Dämons fügten sich einfach wieder zusammen. Ihr Aussehen wurde noch furchterregender und ihre Dämonenaura noch viel stärker.

Inuyasha schien immer besorgter zu werden und versuchte mit ganzer Kraft den Körper der Tausendfüßlerin weg zu pressen, leider ohne Erfolg. Sie hatte die Beiden inzwischen vollkommen umhüllt. Sie konnte nur noch den dunklen Himmel sehen, wenn man nach oben schaute.

„Du könntest mir mal versuchen zu helfen.” Meinte Inuyasha angestrengt aber ohne es ernst zu meinen. Das Atmen fiel Kagome immer schwerer, aber trotzdem versuchte sie den Körper von ihr weg zu pressen.

„Ich schaffe es nicht.” Entgegnete sie nach langem versuchen und ruhte sich auf Inuyashas Schulter aus. Allein diese kleine Anstrengung brachte sie zur Erschöpfung, da sie schon einiges an Blut verloren hatte.

“Verdammt! Kagome verliert durch den starken Druck immer mehr Blut. Ich muss mir schnell etwas) einfallen lassen.” Dachte Inuyasha.

Er schaute besorgt zu ihr runter. Genau in diesem Moment drehte Kagome ihren Kopf zu ihm und bemerkte erst jetzt wie nah ihre Gesichter aneinander waren. Er schaute ihr direkt in die Augen und Beide schienen für einen Moment alles um sie herum zu vergessen. Sein Ausdruck war auf einmal so warm und fürsorglich.

“Was für wunderschöne blaue Augen sie hat.” Dachte Inuyasha.

Plötzlich zog der Dämon ihren Körper immer enger.

„AAAAHHH, ich kriege keine Luft!” Schrie Kagome und verkrampfte am ganzen Körper. Auch Inuyasha hatte sichtlich Schwierigkeiten zu atmen. Er quetschte seine Arme um Kagome herum und drückte mit ganzer Kraft den Körper der Tausendfüßlerin etwas von ihr weg damit sie besser atmen konnte.

„Danke.” Hauchte Kagome ganz leise während sie ihren Kopf wieder auf seiner Schulter ausruhte. Sie konnte hören wie sein Herzschlag raste, auch er hatte Angst.

Von draußen hörten sie wie die anderen versuchten sie zu befreien.

„Kagome du musst mir helfen.” Mit einer ernsten Stimme riss Inuyasha Kagome aus ihren Gedanken.

„Alleine schaffe ich das nicht.” Entschlossen sah er ihr in die Augen.

„Aber… .”

„Oder willst du hier mit mir gemeinsam sterben?” Fragte er leicht sarkastisch aber auch mit aufrichtiger Sorge.

„Inuyasha hat recht, alleine kann er das unmöglich schaffen. Und ich blöde Kuh mache mir Sorgen wegen so einer kleinen Wunde!” Gut, in Wahrheit wusste Kagome das ihre Wunde alles andere als klein war aber in diesem Moment musste sie es einfach verdrängen.

Sie sah Inuyasha entschlossen ins Gesicht. Er lächelte ihr mit einer alles ist möglich Einstellung zu. Zwar wusste sie nicht warum, aber ihre Ängste waren jetzt wie weg geblasen. Kagome streckte ihre Hände bis zum Körper des Dämons aus und versuchte gleichzeitig mit Inuyasha denn Tausendfüßler von ihr weg zu drücken.

„Es tut sich nichts.” Stellte sie bedrückt fest.

„Gib nicht auf, wir schaffen das!” Kagome versuchte auf Inuyashas Worte zu hören. Sie sammelte ihre letzte Kraft und presste so stark sie konnte gegen den Dämon.

Endlich tat sich was, sie konnten zumindest wieder atmen. Plötzlich drückte Inuyasha Kagome ganz feste an sich. Sie wusste zuerst nicht was er damit bezwecken wollte und wurde leicht verlegen. Dann schlang er seinen rechten Arm um sie, um sein Schwert greifen zu können. Er zog “Tessaiga” und zerstückelte mit einem Schlag den Körper des Dämons. Noch immer hielt er Kagome im Arm ehe er sie vorsichtig auf den Boden absetzte. Dann stellte er sich schützend vor sie und zielte mit Tessaiga auf den Dämon.

„Überlass mir den Rest.” Sagte er noch ehe er sein Kaze no Kizu abfeuerte und die Tausendfüßlerin damit komplett zerstückelte. Erleichtert atmete Kagome aus und sah, wie das Juwel zu Boden fiel.
 

Kaede und Kikyo kamen zu ihr geeilt.

„Oh Kagome, lass mich deine Wunden sehen.” Kaede war richtig besorgt um sie. Kikyo hingegen ging einfach weiter zu Inuyasha und fragte ihn ob alles in Ordnung sei. Inuyasha lächelte sie an und beantwortete ihre Frage mit “Ja“. Dann ging er zu Sango und Miroku die sich das Juwel genauer ansahen.

„)Das ist nicht gut.” meinte Miroku besorgt.

Er und Sango starrten auf ein Pech schwarzes Juwel bis Inuyasha hinzu kam.

„Was ist nicht gut?” Seine frage erledigte sich von selbst als er das schwarze Juwel sah.

„Was machen wir jetzt?” Wollte Sango von Miroku wissen.

„Hmm… .” Dieser überlegte einige Zeit und rief dann Kikyo und Kaede zu sich. Kikyo ging direkt zum Mönch, Kaede hingegen war gerade dabei Kagomes Wunde zu begutachten.

„Einen Augenblick… .”

„Ist schon gut Kaede, lass uns zu ihnen gehen.” Unterbrach die verletzte junge Frau sie.

„Aber Kagome deine Wunde?” Sie sah noch immer sehr besorgt aus.

„Ist nicht so schlimm.” Meinte Kagome und lächelte sie an. Die Wunde an sich war wirklich nicht das Problem. Ihr machte mehr der Schwindel zu schaffen, da sie sehr viel Blut verloren hatte. Kaede stütze Kagome etwas ab und gemeinsam gingen sie zum Juwel.

Dort angekommen fielen ihre Blicke direkt zum Juwel was so unrein war, dass man es sogar richtig spüren konnte.

„Meint ihr ihr könntet es schaffen das Juwel mit euren spirituellen Kräften zu läutern?” Fragte der Mönch die beiden Mikos.

„Nun ja, wir können es wenigstens versuchen.”. Kaede ließ Kagome vorsichtig los und kniete sich zusammen mit Kikyo vor das Juwel. Ihre Hände hielten sie dicht ans Juwel und versuchten es mit ganzer Kraft zu läutern.

„Ist alles ok bei dir Kagome?” Sango gesellte sich zur Halbdämonin und sah sie besorgt an. „Du siehst so blass aus.”

Inuyasha drehte sich unauffällig zu ihnen um, sagte aber kein Wort.

„Alles in Ordnung.” Kam es ruhig aber mit hörbarer Stimme von Kagome.

Sie wunderte sich das Sango sich anscheinend Sorgen um sie machte, dabei kannten sie sich doch kaum.

„Es klappt nicht.” Meinte Kikyo nachdem sie alles gegeben hatten, um das Juwel zu läutern.

„Grrr, so ein Mist und was nun?” Inuyasha sah wieder sehr gereizt aus.

„Jetzt beruhig dich, immerhin haben wir es gefunden.” Sagte Miroku.

„Toll und was bringt uns das jetzt? Wenn das Juwel weiterhin getrübt bleibt kann Naraku es sich ja gleich bei uns abholen.”

„Braucht ihr es denn nicht nur um Naraku anzulocken?” Kagome schaute die kleine Truppe leicht irritiert an. Miroku sah zu ihr rüber, um die Frage zu beantworten.

„Na ja, wir hatten auch gehofft, dass wir mit einem reinen Juwel Naraku endlich besiegen könnten.”

Kagome machte kleine wackelige Schritte nach vorne. Ihr war so schwindelig, dass sie nur die ungefähre Richtung erkennen konnte wo das Juwel sich befand. Bei ihm angekommen ließ sie sich erschöpft auf den Boden fallen.

„Was tust du da?” Wollte Inuyasha leicht misstrauisch von ihr wissen.

„Nichts, ich sehe es mir nur an.” Diese Antwort genügte dem weißhaarigen anscheinend, also drehte er sich zu Miroku, um die Lage zu besprechen.

„Als das Juwel noch in meinem Körper war war es rein. Vielleicht kann ich es schaffen es zu läutern.” Überlegte Kagome und streckte vorsichtig ihre Hand aus bevor die anderen merkten was sie vor hatte. Miroku unterhielt sich mit Inuyasha und Sango und überlegte immer wieder was man tun könnte. Plötzlich zuckte er aus seinen Gedanken, als er bemerkte was Kagome vor hatte.

„Nein Kagome, nicht anfassen!” Schnell eilte er zu ihr. Seine Befürchtung war es, dass das unreine Juwel von ihr besitz ergreifen würde. Kagome hörte zwar seine Warnung, griff aber trotzdem danach, mit der festen Überzeugung, dass sie es schaffen würde. Alle anderen schauten jetzt auch zu ihr.

“Verdammt, was tut sie da?” Dachte Inuyasha besorgt.

In ihrer Hand spürte Kagome ein leichtes pulsieren. Sie spürte wie die Dunkelheit versuchte in sie einzudringen, doch das würde sie niemals zu lassen. Plötzlich erschien ein helles Licht aus ihrer Hand. Miroku blieb erschrocken stehen und auch der Rest war gespannt was jetzt passieren würde. Das Licht wurde immer stärker. Es war aber ein wundervoll warmes und reines Gefühl was Kagome umgab. Leider merkte sie auch wie anstrengend es war dieses Gefühl beizubehalten und wie sie ihre letzten Kräfte verließen. Das Licht verblasste langsam und sie spürte wie ihr immer schwindeliger wurde.

Plötzlich wurde ihr ganz schwarz vor Augen und sie fiel zur Seite. Alle eilten sofort zu ihr. Kagome war zwar bewusstlos, doch in ihrer Hand befand sich ein reines Juwel. Es hatte sie die letzte Kraft gekostet es zu läutern.
 

„Wir müssen sie schnell ins Dorf bringen.” Meinte Kaede und bat Inuyasha sie zu tragen. Dabei viel Kagome das Juwel aus der Hand und Kikyo wollte es gerade aufheben, als sie aber plötzlich eine Art Stromschlag bekam ließ sie es vor Schreck sofort wieder fallen.

„Was ist passiert?” Wollte Inuyasha wissen.

„Das Juwel hat mich davon abgehalten es zu berühren.”

Alle machten ein überraschtes Gesicht, nur Kaede schien zu ahnen was hier los war.

„Anscheinend akzeptiert das Juwel nur Kagome. Sie muss wohl die Hüterin des Juwels sein.”

„Was, die Hüterin?” Inuyasha sah Kagome ins schlafende Gesicht, er konnte nicht glauben was er da hörte. Kikyo gefiel dieser Gedanke gar nicht, dass ihr so eine wichtige Aufgabe vermacht worden sein sollte.

„Das heißt also, dass nur Kagome das Juwel berühren darf.” Murmelte Miroku vor sich hin während sie ins Dorf zurückkehrten. In der Hütte angekommen wurde Kagome von Kaede verarztet. Vor der Hütte wollte Kikyo sich um Inuyashas Wunden kümmern. Da sich diese aber nur um kleine Kratzer handelten, lehnte er dankend ab.

Die kleine Gruppe diskutierte darüber wie sie jetzt weiter vorgehen würde.

„Auf keinen fall!”

„Jetzt beruhige dich doch mal Inuyasha, wir haben keine andere Wahl” Versuchte Miroku ihn zu beruhigen.

„Wir wissen ja nicht mal, ob sie überhaupt einverstanden ist.” Fügte Sango hinzu.

„Ich sage Nein! Und dabei bleibt es auch.” Wütend stand Inuyasha auf und verschwand. Kikyo hatte ihr Gespräch unauffällig mitgehört und folgte ihm.

„Hach, Inuyasha benimmt sich immer wie ein kleines Kind.” Äußerte Shippo, wobei ihm Miroku zustimmte. Sango ging in die Hütte um Kaede zur Hand zu gehen. Denn Kagome war nämlich noch immer bewusstlos.
 

Inuyasha drehte ein paar Runden durchs Dorf um sich abzureagieren. Anschließend setzte er sich auf einen Baum.

Nach langem Suchen hatte Kikyo ihn endlich wieder gefunden. Er saß mit dem Rücken zu ihr sodass sie seine wunderschönen langen weißen Haare sehen konnte. Sie wusste nicht warum aber irgendwas an diesem Halbdämon faszinierte sie. Sie ging zum Baum auf dem er saß und rief seinen Namen.

„Können wir kurz miteinander sprechen?” Fragte sie den Halbdämon.

Inuyasha wunderte sich was sie von ihm wollte, kam aber dennoch runter. Beide saßen nun unter dem Baum etwas außerhalb des Dorfes.

„Was willst du denn von mir?” Wollte Inuyasha, schlecht gelaunt wissen.

Kikyo zögerte kurz und schaute in den Himmel.

„Sag mal, wieso kannst du Kagome nicht leiden?” Mit so einer Frage hatte er nicht gerechnet. Inuyasha musste eine Weile überlegen, weil ihm auf die schnelle nichts einfiel.

„)Na ja… sie ist halt eine Nervensäge und… .” Er schaute nun auch zum Himmel, während er angestrengt nachdachte wieso er sie nicht mochte.

„Und?” Hackte Kikyo wartend nach.

Inuyasha wurde die Situation immer unangenehmer, also beschloss er einfach irgendwas zu sagen.

„Sie ist stur wie ein Esel und verdammt unfreundlich zu mir!” Inuyasha rechnete jetzt damit, dass Kikyo Kagome in Schutz nehmen würde.

„Ja da hast du recht.” Kam es stattdessen von ihr in einem ruhigen Tonfall.

Inuyasha war verwundert, Kikyo war die erste die ihm zustimmte. Vor ihnen ging die Sonne auf was eine wundervolle Atmosphäre zauberte.

„Wie stehst du zu Kagome?” Wollte nun Inuyasha wissen. Kikyo zögerte kurz mit ihrer Antwort.

„Kagome und ich haben uns mal sehr gut verstanden.”

„Was ist denn passiert, dass ihr euch nicht mehr so gut versteht?”

„Nun ja… wir sind halt beide erwachsen geworden und haben uns verändert. Kagome ist zum Liebling der Dorfbewohner geworden und hat mich in den Hintergrund gedrängt.” Kikyos Stimme klang immer trauriger, doch Inuyasha hörte ihr aufmerksam zu.

„Alles dreht sich immer nur um sie, jeder mag und bewundert sie. Deshalb fand ich es zur Abwechslung mal ganz schön, dass jemand auftauchte der sie nicht leiden kann.” Kikyo fing an zu frieren was Inuyasha sofort bemerkte und ihr sein Oberteil umlegte. Sie wurde plötzlich so rot, dass sie sich wegdrehen musste.

„Das tut mir Leid, aber sie hat es doch bestimmt nicht böse gemeint, oder?” Das tat weh, dachte sich Kikyo.

“Könnte es sein, dass Inuyasha auch auf Kagomes Seite ist, ohne es zu wissen?“.

Purer Hass stieg in ihr auf. Sie konnte nicht zulassen auch noch Inuyasha an sie zu verlieren.

„Ja wahrscheinlich hast du recht. Ich muss zugeben, dass ich auch einige male übertrieben habe und eigentlich verstehen wir uns ja recht gut.”

Inuyasha atmete erleichtert aus, als er plötzlich einen Druck auf seiner Schulter spürte. Es war Kikyo die sich an ihn Rangelehnt hatte und sich den Sonnenaufgang ansah.

“Was soll das werden?” Dachte er während er anfing rot zu werden.

Noch nie zuvor hatte sich eine Frau zu ihm hin gekuschelt. Er fand auch, dass Kikyo eine sehr merkwürdige Frau war, fand sie aber trotzdem sehr nett. Irgendwann bemerkte er, dass sie eingeschlafen war. Vorsichtig nahm er sie in die Arme und brachte sie zur Hütte zurück. Dort angekommen waren alle außer Miroku schon am schlafen. Inuyasha legte Kikyo in eines der Betten und deckte sie zu. Er schaute noch kurz zu Kagome rüber ehe auch er sich schlafen legte.
 

Drei Tage waren vergangen die Kagome regungslos im Bett verbracht hatte. Sie war zwar wach aber noch viel zu schwach.

Shippo hatte ihr aus dem Juwel eine Kette gebastelt die sie um den Hals trug. Die meiste Zeit waren Sango, Miroku, Shippo und Kirara bei ihr damit ihr nicht langweilig wurde. Kagome musste zugeben, dass sie sich immer besser mit ihnen verstand. Nur Inuyasha ließ sich nicht einmal blicken. Sango erzählte ihr, dass er viel Zeit mit Kikyo verbrachte und ihr half die Dämonen zu vertreiben.

Kagome war etwas sauer darüber, dass Inuyasha sich anscheinend gar nicht dafür interessierte wie es ihr ging. Die anderen meinten aber dass es so besser wäre, weil sie noch viel ruhe brauchte.
 

„Guten morgen Kagome, ich habe was zu essen für dich.”

„Guten morgen Sango” Kagome richtete sich vorsichtig auf und nahm das Essen entgegen.

„Wie geht es dir heute?” Wurde sie von Shippo gefragt der ihr etwas Wasser reichte.

„Schon viel besser. Ich glaube, ich sollte heute mal aufstehen.” Sango machte ein besorgtes Gesicht.

„Du solltest nichts überstürzen.”

„Nein wirklich, mir geht’s gut.” Versuchte Kagome sie zu überzeugen. „Sag mal, wo ist eigentlich Miroku?”

„Keine Ahnung, er sagte er wollte mit Inuyasha sprechen.” Antwortete ihr Shippo. Gleichgültig zuckte Kagome mit den Schultern und aß weiter.
 

„Sag mal Inuyasha, kann es sein, dass du auf Kikyo stehst?” Vor schreck ließ Inuyasha alle Holzpfähle fallen die er bis jetzt gesammelt hatte.

„Was, wie kommst du denn auf so was?” Fragte er entsetzt.

„Na mir ist aufgefallen, dass du die letzten Tage viel Zeit mit ihr verbracht hast.” Meinte Miroku gelassen, während er weiter nach Holz suchte. Inuyasha sammelte seine Pfähle wieder auf und meinte, dass sie sich nur gut verstehen würden.

„Ah ja… .” Skeptisch hob Miroku eine Augenbraue.

Inuyasha seufzte: „Es ist die Wahrheit. Ich mag Kikyo aber mehr auch nicht.” Diese Aussage überzeugte den Mönch zwar, aber trotzdem blieb er dran.

„Sie ist doch eine Bildhübsche Frau und sie scheint dich sehr zu mögen, also was spricht dagegen?”

Inuyasha ging die Unterhaltung langsam auf die Nerven, ließ sich aber nichts anmerken.

„Hast du sie dir mal richtig angesehen?” Fragte Inuyasha ernst.

„Ohh ja, aber natürlich.” Antwortete Miroku mit einem dreckigen Grinsen im Gesicht.

„Nicht so!” Fuhr er den Mönch gereizt an.

„Ich weiß auch nicht aber in ihrem Blick ist so eine Leere und Traurigkeit. Ich habe das Gefühl, dass sie sich selbst im weg steht.”

Miroku wurde nun auch ernst und musste sich eingestehen, dass Inuyasha mit dem was er sagte schon recht hatte. Inuyasha musste kurz an Kagomes Augen denken die so viel Freundlichkeit, Wärme und Stärke zeigten. Allerdings schüttelte er sich diesen Gedanken schnell wieder ab. Trotzdem beschloss er mal nach ihr zu sehen und machte sich mit Miroku auf ins Dorf.
 

Vorsichtig stand Kagome mit Sangos Hilfe, von ihrem Bett auf.

„Und wie ist es? Geht’s?”

Irgendwie fand Kagome es schön zu sehen, dass Sango sich sorgen um ihre Gesundheit machte. Sie musste zugeben, dass sie sich bis jetzt mit ihr am besten verstand.

„Ja alles gut, zwar fühle ich mich noch etwas angeschlagen aber sonst Top fit.” Antwortete Kagome ihr mit einem breiten lächeln, worauf Sango zurück lächelte und sie langsam los ließ. Kagome streckte sich einmal ordentlich und begab sich dann in Richtung Tür. Sie schob den Vorhang zur Seite und stieß plötzlich mit jemandem zusammen.

Erschrocken blickte sie in zwei wunderschöne gelb/gold färbende Augen. Es war Inuyasha der ebenfalls erschrocken sein Holz fallen gelassen hatte. Auch er sah ihr für eine Weile direkt in die Augen.

„H-Hallo.” Begrüßte er sie ganz schüchtern. Kagome bekam keinen Ton raus und schaute schnell nach unten, wo sie das Holz liegen sah.

„Ohh, tut mir leid, ich habe dich nicht gesehen.” Vorsichtig hockte sie sich runter um das Holz aufzusammeln. Auch Inuyasha hockte sich zu ihr runter.

“Nicht schlimm. Wie geht es dir denn?” Fragte er vorsichtig.

„Schon viel besser.” Antwortete Kagome leicht lächelnd. Irgendwie war sie froh, Inuyasha endlich wiederzusehen und dass er sich doch um ihre Gesundheit sorgte. In Gedanken versunken griff Kagome nach einem Holzpfahl, als sie plötzlich eine andere Hand auf ihrer spürte. Inuyasha und sie sahen sich verlegen in die Augen und für einen Moment verharrten sie in dieser Position. An seinen Händen hatte er scharfe Krallen, wodurch sie sehr gefährlich wirkten. Allerdings fühlten sie sich wunderbar zart und weich an.

“Moment, was denkst du da?!” Dachte Kagome während sie leicht verlegen ihre Hand wegnahm.

Sango hatte das ganze Szenario mit angesehen. Sie hatte das Gefühl zu wissen wo das ganze hinführte und grinste dabei vor sich hin. Hinter Inuyasha stand Miroku der ebenfalls in die Hütte wollte. „Was treibst du denn da so lange?”

Inuyasha zuckte erschrocken zusammen. “Was war gerade mit mir los? Als sich unsere Hände berührten, da... .”

„Ich glaube es ist an der Zeit Kagome alles zu erzählen.” Unterbrach Miroku somit Inuyashas Gedanken. Kagome schaute ihn fragend an und ging wieder zurück in die Hütte wo sie nur noch auf Kaede warteten die ihr alles erklären sollte.

Kikyos Gefühle

8. Kapitel: Kikyos Gefühle
 

„Was?” Mit offenem Mund schaute Kagome alle verwirrt an.

„Das kann nicht sein, woher wollt ihr das so genau wissen?”

„Das Juwel war in deinem Körper und niemand außer dir ist imstande es zu berühren. Mein Kind, ich bin mir sicher dass es dein Schicksal ist dieses Juwel vor dem Bösen zu schützen.” Erklärte Kaede.

“Wieso ist es nicht mein Schicksal?” Dachte sich Kikyo, während sie wütend ins Feuer starrte.

„Also… ich weiß ja nicht” Kagome war diese ganze Sache irgendwie nicht ganz geheuer.

„Keine Sorge, wir würden die dabei helfen.” Versuchte Sango ihr Mut zu machen. Dankbar lächelte Kagome sie freundschaftlich an.

„Da wäre aber noch eine Sache.” Fragend schaute die schwarzhaarige junge Frau zu Miroku.

„Du weißt ja dass wir das Juwel brauchen um Naraku zu besiegen und da er in gewisser Weise auch dein Feind ist, dachten wir uns dass du besser mit uns reisen solltest.”

„WAS?” Man hörte deutlich wie geschockt Kagome war.

„Hey was soll das? Ich habe doch gesagt, sie kommt nicht mit!” Wütend schaute Inuyasha Miroku an.

„Es geht nun mal nicht anders Inuyasha.” Versuchte er ihn zu besänftigen.

„Moment, aber da bin ich ausnahmsweise mal mit Inuyasha einer Meinung. Ich verlasse dieses Dorf nicht!”

„Das verstehen wir ja aber wenn du hier bleibst wirst du das Dorf nur unnötig in Gefahr bringen.” Fügte Sango hinzu. Diese Erkenntnis versetzte Kagome einen Stich durchs Herz. All die Jahre war es ihre Schuld gewesen, dass das Dorf so oft angegriffen wurde. Es war ihre Schuld dass so viele verletzt und einige sogar getötet wurden. Langsam spürte sie wie ihr die Tränen kamen.

“Dieser Geruch… .“ dachte Inuyasha und schaute unauffällig zu Kagome rüber.

Sie versuchte sie zu unterdrücken, doch es ging nicht. Noch bevor Kagome richtig anfing zu weinen, stürmte sie auch schon aus der Hütte. Alle sahen ihr verwundert hinterher, nur Inuyasha wollte gerade raus um ihr nach zu laufen.

„Warte Inuyasha! Wir sollten sie für eine Weile in ruhe lassen”

„Sei ruhig Miroku! Du solltest lieber froh sein, dass ich versuchen werde sie zu überreden.” Mit diesen Worten verschwand er.

„Eh? Ich versteh gar nichts mehr… .” Miroku sah sichtlich verwundert aus. Nicht nur er sondern auch die anderen fragten sich was in Inuyasha vorging.
 

Kagome rannte immer weiter in den Wald hinein bis sie endlich an ihrem Lieblings Ort ankam. Vor ihr stand der große heilige Baum. Dank seiner wohltuenden Atmosphäre ging es ihr schon gleich viel besser. Aber trotzdem war sie immer noch traurig. Sie setzte sich unter dem Baum und schaute hoch zu seinen Blättern.

“Was soll ich nur tun?” Dachte Kagome als sie plötzlich ein Geräusch hörte. Blitzschnell stand sie auf und starrte in dir Richtung von wo das Geräusch kam.

„Ach du bist es nur… .” stellte Kagome fest als sie Inuyasha sah.

„Deine Ohren sind nicht gerade die besten, kann das sein?” Fragte er auf seine blöde und nervige Art und Weise.

„Ich war abgelenkt.” Antwortete sie gereizt. Inuyasha ging nicht weiter drauf ein und fragte was sie hier machte.

„Ich komme immer hier hin um nach zu denken.”

„Du kannst denken?” Inuyasha verschränkte die Arme vor der Brust und konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen.

„Ja ha.” Antwortete sie ihm mit einem bösen Blick. Inuyasha aber ignorierte den Blick und setzte sich zu ihr.

„Über was warst du vorhin so traurig?” Verwundert schaute Kagome ihn an bis ihr klar wurde, dass er ihre Tränen anscheinend gerochen hatte.

„Es ist meine Schuld gewesen, dass uns so viele Dämonen über die ganzen Jahre hinweg angegriffen haben.” Diese Erkenntnis wieder in ihrem Gedächtnis hervor zu rufen machte sie immer enttäuschter.

„Tse, na und.” Inuyasha stand auf und entfernte sich ein paar Schritte von ihr.

„Na und?! Ich habe Menschenleben auf dem Gewissen!” Entsetzt von seiner Aussage schrie sie ihn wütend an. Sie konnte es einfach nicht fassen wie herzlos er damit umging.

„Du hast es ja nicht mit Absicht getan.” Inuyasha drehte sich um und sah ihr verständnisvoll in die Augen. Seinem Blick hatte sie es zu verdanken, dass sie einen Kloß im Hals hatte. Wie schaffte er es bloß immer wieder sie sprachlos zu machen. Als sie ihre Stimme wieder fand fragte sie ihn was er eigentlich hier machte.

„Ich bin hier um dich zu überreden mit uns zu kommen.” Jetzt war Kagome verwirrt und stand nun ebenfalls auf.

„Du willst dass ich mit euch komme?” Sie war gerührt das ausgerechnet von Inuyasha zu hören.

„Klar, ohne dich und das Juwel wird uns Naraku niemals finden und außerdem… .”

„SITZ!” Mit einem gewaltigen knall landete er auf den Boden. Nachdem er realisierte was geschehen war, erhob er seinen Kopf und schaute Kagome grimmig an.

„Hey!!! Was sollte das?” Doch als er sah wie aufgebracht sie auf ihn zu kam bekam er es dann doch leicht mit der Angst zu tun.

„Du willst mich nur als Lockvogel dabei haben!” Kagome war so richtig sauer auf ihn und kam sich dazu noch richtig blöd vor. Zu glauben dass er sie vielleicht dabei haben wollte, weil er sie mögen könnte. “Echt wie bescheuert kann man sein.” Dachte sie sich.

„Du bist echt bekloppt, dabei wollte ich gerade was Nettes sagen.”

Kagomes Ohren zuckten als er diesen Satz sagte und wie automatisch kniete sie sich zu ihm runter.

„Was nettes? Was denn?” Wollte sie nun neugierig wissen und ihre Wut war plötzlich wie weggeblasen.

„Pah, vergiss es. Zu dir gibt es nichts nettes zu sagen!” Beleidigt drehte Inuyasha seinen kopf zur Seite.

„Sitz!” Wütend stampfte Kagome zurück zum Dorf. Hinter ihr hörte sie Inuyasha wie er ihr einige Schimpfwörter an den Kopf warf, doch sie ignorierte ihn einfach. Ihm Dorf angekommen suchte Kagome die anderen, während Inuyasha einige Meter hinter ihr her lief.
 

„Ich komme mit euch.” Verkündete Kagome als sie die anderen endlich gefunden hatte. Hinter ihr machte Inuyasha einige verärgerte Laute.

„Was ist los? Ich dachte du wolltest dass sie mit uns kommt.” Fragte Miroku neckisch.

„ Hab es mir anders überlegt.” Kam es mürrisch zurück.

„Also ich freue mich sehr.” Meinte Sango und fiel der Halbdämonin freudig um den Hals.

„Ich auch.” Meinten Miroku und Shippo. Kirara miaute und schlich Kagome um die Füße, sie schien sich wohl auch zu freuen. Kaede sah etwas traurig aus, also ging Kagome zu ihr um sie in den Arm zu nehmen

„Keine Sorge, ich werde schon auf mich aufpassen.”. Anstatt einer Antwort schenkte Kaede ihr ein Lächeln was sagte, dass sie ihr vertrauen würde.

„Ich würde gerne noch einige Tage im Dorf bleiben um mich noch etwas zu erholen, wenn das in Ordnung ist?”

„Kein Problem.” Meinten alle und sogar Inuyasha widersprach nicht.

Kikyo erfuhr erst später von Kaede, dass Kagome sich entschieden hatte das Dorf zu verlassen. Sie wusste nicht wie sie mit dieser Nachricht umgehen sollte.

Inuyasha, Miroku, Sango, Shippo, Kirara und Kagome liefen durchs Dorf, um zu besprechen wie sie nun weiter vorgehen würden. Kagome wusste nicht, dass in der Zwischenzeit auch die Dorfbewohner davon wussten dass sie die Hüterin des heiligen Juwels war. Irgendwie fühlte sie sich wie an ihren ersten Tag hier im Dorf wo sie alle wie ein Monster angestarrt hatten. Als die kleine Gruppe an den Ackerfeldern vorbei liefen wurde es richtig schräg. Zuerst tuschelten sie nur aber plötzlich kamen alle Bewohner auf sie zu gerannt.

„Oh je.” Murmelte Kagome leise und bekam etwas Angst. Auch die anderen bemerkten die Bewohner. Kagome ging verunsichert einen Schritt nach hinten, doch als sie bei ihnen ankamen knieten sich alle vor ihre Füße.

„……. .” Mit offenem Mund starrte Kagome die Bewohner an.

„Was ist denn in die gefahren?” Verblüfft starrte Inuyasha in die Runde.

„OHH du weise Hüterin des Juwels, bitte vergebe uns wie wir dich in der Vergangenheit behandelt haben.”

„Eh?” Kagomes Gesicht machte einen sehr verdepperten Eindruck. Inuyasha fragte sich derweil was sie wohl damit meinten, wie sie Kagome in der Vergangenheit behandelt hatten.

„Wir sind deiner nicht würdig, bitte lasst es uns wieder gut machen.”

„Ämm… in Ordnung.” Stotterte Kagome daher, weil sie noch völlig überwältigt war. Einige der Bewohner verschwanden und holten einen großen Sack den sie vor ihren Füßen auskippten.

„Ohhh, das ist ja alles zum Essen.” sagte Shippo fasziniert.

Kagome hingegen stand nur da und starrte auf ihr Geschenk. Langsam fragte sie sich, ob die sie verarschen wollten. Miroku besänftigte nun an ihrer Stelle die Bewohner die zufrieden an ihre Arbeit gingen.

„Also, das war neu.” Meinte Kagome leicht verwirrt zu Inuyasha und seinen Freunden. Nach dem ersten Schock sammelte sie zusammen mit den anderen das Essen auf und begaben sich anschließend auf eine friedvolle Wiese. Sie legten das Obst und Gemüse auf den Boden sodass sich jeder bedienen konnte.

„Mensch hab ich einen Hunger.” Genüsslich stopfte Inuyasha sich einen Apfel nach den nächsten rein.

„Also Kagome ich muss schon sagen, dass du dich im Gegensatz zu Inuyasha viel menschlicher verhältst.” Fiel Sango auf als sie Inuyasha so essen sah.

„Das liegt daran das ich in einem Menschendorf aufgewachsen bin.”

„Was soll das denn heißen Sango?” Fragte Inuyasha beleidigt.

„Das soll heißen, dass du dich wie ein Tier benimmst.” Antwortete Kagome an Sangos stelle. Inuyasha ballte die Faust und schaute sie wütend an.

„Wie war das?!”

„Du hast schon richtig verstanden.” Seelenruhig aß Kagome die letzte Erdbeere auf, während Inuyasha sie weiterhin anschnauzte. Das ging noch eine ganze Weile, aber Kagome musste zugeben, dass sie auch viel spaß hatte. Zum ersten Mal in ihrem Leben hatte sie das Gefühl wirklich glücklich zu sein.
 

Kikyo dachte über die vergangenen Tage nach, vieles hatte sich verändert. Kagome würde bald fortgehen und dann war sie endlich die einigste die das Dorf beschützen würde. Aber wenn ihre Freundin ging hieß das auch dass Inuyasha gehen würde und das wollte Kikyo nicht.

Sie saß ganz alleine in der Hütte, keiner war mehr da.

“Was ist nur mit mir los? So ist es doch am besten für alle.” Dachte sie.

„Inuyasha… .” flüsterte sie so leise, dass es niemand hören konnte, ohne zu wissen, dass sie von jemand ganz bestimmtes beobachtet wurde.
 

Am nächsten Tag wurde Kagome durch ein lautes Geräusch geweckt. Als sie wach wurde sah sie nur noch Shippo der neben ihr schlief.

“Dieses Geräusch, das ist doch…?” Mit einer bösen Vorahnung, rannte Kagome in Richtung des Waldes und als sie dort ankam sah sie auch schon was sie geweckt hatte.

„Was tust du da? Die Bäume zu fällen ist meine Aufgabe!” Meckerte sie Inuyasha an.

„Komm mal wieder runter. Du hast geschlafen und die Arbeit musste nun mal erledigt werden. Außerdem ist das nichts für eine Frau. Geh lieber Sango beim Frühstück machen helfen.” Er wollte gerade wieder an die Arbeit gehen. Doch Kagome war über seine Aussage so wütend, dass sie ihm den nächst besten Stein an den Kopf warf.

„Aua!” Wütend drehte er sich zu ihr um. „Sag mal, spinnst du?!”

„Nur damit du es weißt, ich bin keine gewöhnliche Frau!” Sehr aufgebracht stampfte Kagome zurück ins Dorf.

“Der hat sie doch nicht mehr alle!” Dachte Kagome als sie an seine Worte dachte.

“Tse, die hat sie doch nicht mehr alle!” Dachte auch Inuyasha während er sich die schmerzende Stelle am Kopf rieb.
 

„Oh, es ist ganz schön voll hier.” Bemerkte Kagome als sie Kikyo und Kaede sah die Sango bereits halfen.

„Kein Problem, komm rein.” Sango sah immer so glücklich aus wenn sie Kagome sah, dass sie sie am liebsten jedes Mal umarmt hätte. Kaede und Kikyo begrüßten Kagome freundlich was für Kikyo etwas verwunderlich war.

“Hm, vielleicht hat sie heute einfach gute Laune.” dachte Kagome und fing an das Brot zu schneiden.

„Wo ist denn Miroku schon wieder?” Wollte Kagome wissen, da ihr auffiel, dass er öfter mal nicht da war. Sango machte einen leicht wütenden Gesichtsausdruck. „Bestimmt baggert er wieder die Frauen an.” Sie klang so, als ob es nicht das erste Mal wäre.

„Eh, das macht er doch nicht wirklich?“ Ungläubig sah Kagome sie an..

„Doch doch und er fragt auch ob sie seine Kinder zur Welt bringen.”

„Seine Kinder?” Jetzt klang Kagome leicht angewidert. Sie war etwas überrumpelt, das hätte sie nämlich nicht von Miroku gedacht aber sonderlich schlimm fand sie es nun auch wieder nicht. Was man von Sango nicht behaupten konnte, die immer noch sehr wütend aussah.

Miroku und Inuyasha kamen nach einiger Zeit auch in die Hütte. Kagome warf Inuyasha und Sango Miroku, einen bösen Blick zu und aßen dann weiter. Blitzschnell stand Inuyasha plötzlich auf.

„Ich rieche einen Dämon!”

„Was?” fragten alle im Chor. Erst jetzt roch Kagome ihn auch. Sie konnte nicht fassen, dass Inuyasha ihn eher gerochen hatte als sie.

„Los komm Kikyo!” Inuyasha hockte sich leicht runter damit sie auf seinen Rücken steigen konnte. Sie wollten gerade los, aber Kagome hatte noch was zu sagen.

„Moment mal. Ich will den…”

„Du bist noch zu schwach! Lass Kikyo und mich das machen.” Inuyasha rannte raus und ließ sie einfach stehen.

„Dieser elende Mistkerl!” Wütend ballte Kagome eine Faust nach oben. Plötzlich musste sie daran denken, wie vertraut Inuyasha und Kikyo schon miteinander waren.

„Kagome er hat recht, lass sie das machen.” Sagte Sango die wollte, dass ihre Freundin sich wieder hinsetzte. Kagome aber stürmte nach draußen und folgte dem Gestank des Dämons.

„Ha, wer hätte das gedacht, Kagome ist genauso stur wie Inuyasha.” Entgegnete Shippo verblüfft.
 

Als Kagome bei ihnen ankam waren sie bereits am kämpfen. Kikyo wollte gerade einen Pfeil schießen, doch der Dämon steuerte genau auf sie zu und spuckte irgendeine ätzende Flüssigkeit.

„Kikyo!” Verzweifelt rannte Kagome so schnell es ging zu ihr. Gott sei dank war Inuyasha schneller. Er nahm sie in die Arme und wich dem Angriff aus. Kikyo sah leicht geschockt aus, war aber froh von Inuyasha gerettet worden zu sein. Als er sie absetzte fiel Kagome ihr sofort um den Hals.

„Zum Glück! Dir ist nichts passiert.” Atmete sie erleichtert aus.

Inuyasha wendete sich dem Dämon zu und vernichtete ihn mit einem Schlag. Er steckte sein Schwert in die Schwertscheide und ging auf die zwei jungen Frauen zu.

„Danke dass du sie gerettet hast.” Kagome war so froh, das sie für einen Moment vergessen hatte, dass sie eigentlich sauer auf ihn war.

„Ist bei dir alles in Ordnung Kikyo?” Fragte Inuyasha besorgt.

„Ja, alles gut.” Antwortete sie ihm mit einem verlegendem lächeln.

„Sag mal was sollte das vorhin? Du kannst mich doch nicht einfach unterbrechen und dann abhauen!” Fuhr Kagome Inuyasha wütend an nachdem ihr wieder eingefallen war wieso sie eigentlich herkam.

„ Ich wusste doch eh was du sagen wolltest.” Sagte er so, als ob es ihn nicht interessieren würde.

„Wage es ja nicht mir noch einmal dazwischen zu funken klar!”

„Tse, als ob ich auf dich hören würde.” Jetzt hatte auch Inuyasha die Streitlust gepackt. “Außerdem wollte ich dir nur was Gutes tun.”

„ Ohh wie nett von dir.” Meinte Kagome sarkastisch. „Wenn du mir das nächste mal was gutes tun möchtest, dann halt dich gefälligst raus!” Schrie sie ihn wütend an.

„Du bist wirklich die nervigste Zicke die ich je gesehen habe!”

„Und du bist ein blöder Köter!”

„K-Köter.” Stotterte Inuyasha sichtlich geschockt. „Blöde Ziege!!!” Brüllte er zurück.

Kikyo war noch immer bei den zwei Streithähnen und starrte sie mit großen Augen an. Irgendwann kamen Miroku und Sango die die zwei auseinander hielten und sie versuchten zu besänftigten, sonst wäre das noch den ganzen Tag so weiter gegangen.

„Die ist echt unmöglich!” Sagte Inuyasha zu Miroku absichtlich laut, sodass Kagome es hören konnte.

Sie knurrte und wollte sich gerade umdrehen, doch Sango hielt sie davon ab.

“Ich will nicht wissen wie die nächsten Tage mit den Beiden werden.” Dachte sich Shippo und vermutlich auch die anderen anwesenden.
 

Am nächsten Tag hatte sich die Lage schon etwas beruhigt. Inuyasha war gemeinsam mit Kikyo Kräuter sammeln gegangen während Sango, Kirara und Kagome zusammen trainierten. Während des Trainings lästerte Kagome immer wieder über Inuyasha was Sango sehr amüsierte. Sango zeigte ihr wie es ist auf Kirara zu fliegen und das sie jedes Wort verstand was man ihr sagte. Mit Sango hatte Kagome enorm viel Spaß und sie musste zugeben dass sie für einen Menschen sehr stark war.

Derweil begaben sich Inuyasha und Kikyo zur großen Wiese.

„Danke dass du mich gestern gerettet hast.” Sagte Kikyo um das Gespräch in gang zu bringen.

„Kein Problem.” Kam es locker von dem Halbdämon. Kikyo blieb stehen und griff nach Inuyashas Hand. Er blieb ebenfalls stehen und schaute verwundert zu Kikyo die ihm tief in die Augen sah.

„Ich meine es ernst. Ich bin dir wirklich sehr dankbar.” Sie ließ seine Hand los und umarmte ihn stattdessen. Inuyasha ließ vor Schreck den Korb fallen den er die ganze Zeit in der Hand gehalten hatte. Er wusste zuerst gar nicht wie er reagieren sollte, da er sie aber nicht verletzen wollte entschloß er sich die Umarmung zu erwidern.

“Was ist nur mit dieser Frau? Sie fühlt sich so kalt und leer an.” Dachte Inuyasha und schloss Kikyo noch enger in seine Arme, da er das Gefühl hatte sie trösten zu müssen. Kikyo hingegen deutete es als ein Zeichen, dass auch er sie sehr mögen würde.

„Ich bin sehr froh, dich kennengelernt zu haben.” Sagte sie während sie die Umarmung löste.

„Äm, i-ich auch.” Inuyasha begriff langsam was hier los war.

“Kann es sein, dass Kikyo bestimmte Gefühle für mich entwickelt hat?” Dachte er, wobei er den Korb vom Boden aufhob. Kikyo ging schweigend mit einem Lächeln im Gesicht neben ihm her bis sie sich runter kniete um ein paar Kräuter zu pflücken.

“Was mache ich jetzt nur? Ich kann ihr doch nicht sagen, dass sie für mich nur eine gute Freundin ist.” Inuyasha bekam nichts mehr um sich herum mit, zu sehr war er in seinen Gedanken vertieft. Schließlich kam er auf den Entschluss sich das alles nur einzubilden.
 

„Inuyasha, was hältst du von mir?” Der Angesprochene starrte nach unten wo Kikyo noch immer am Kräuter pflücken war.

„W-Wie meinst d-du das?” Fragte Inuyasha verwirrt. Langsam brach bei ihm der Schweiß aus. Es passierte nicht oft, dass ihn jemand so nervös machte.

„Ich würde gerne wissen, welche Beziehung wir füreinander haben.” Kikyo klang so ruhig und gelassen, dass Inuyasha gleich noch nervöser wurde. Was sollte er bloß sagen, dachte er.

„Nun… also wir… s-sind Freunde?” Er hatte das Gefühl, dass sein Herz gerade stehen geblieben war. Er wollte sie unter keinen umständen irgendwie verletzen. Als Kikyo aufstand und sich zu ihm umdrehte, wäre er am liebsten schreiend weggelaufen. Doch er stand nur da und vermied den Augenkontakt mit ihr.

„Nur Freunde?” Sagte Kikyo in einem Ton, dass man es nicht heraushören konnte wie sie sich gerade fühlte.

„Also… w-wir kennen uns doch kaum und… ähm… .”

„Du meinst wir könnten irgendwann mehr als nur Freunde werden?” Fragte Kikyo mit einem leichten Ton von Hoffnung in der Stimme.

„Ähm, j-ja vielleicht.” antwortete Inuyasha ganz verlegen. Er schaffte es einfach nicht ihr das Herz zu brechen. Kikyo kam langsam auf ihn zu und umarmte ihn wieder, diesmal noch fester.

„Ich Liebe dich Inuyasha!” Sie sagte dies, als ob sie der glücklichste Mensch auf der ganzen Welt wäre. Inuyasha hingegen war so geschockt, dass er kein Wort mehr heraus bekam. Eine ganze weile verging in der Inuyasha überlegte was er ihr antworten sollte.

„Kikyo ich will ehrlich zu dir sein. Ich kann dir noch nicht dasselbe sagen, aber ich werde dir versprechen immer auf deiner Seite zu sein und dich zu beschützen.” Liebevoll streichelte er ihr übers Haar, in der Hoffnung dass sie nicht zu sehr enttäuscht sein würde.

„Das verstehe ich. Ich werde auf dich warten.” Meinte sie verständnisvoll.

„Lass uns zurück gehen, sonst machen sich die anderen noch sorgen.” Kikyo nickte ihm zu und klammerte sich an Inuyashas Arm. Auch wenn er ihre Gefühle noch nicht erwiderte war sie trotzdem noch nie so glücklich gewesen.
 

Kagome flog mit Kirara übers Dorf, als sie zufällig Miroku sah. Da bekam sie eine lustige Idee.

„Kirara flieg bitte ganz nah an Miroku vorbei.” Sofort begab sich die Dämonenkatze in den Sinkflug. Kagome konnte nun erkennen, dass er tatsächlich gerade dabei war eine Frau an zu baggern.

„Da hat Sango wohl nicht übertrieben… .” Murmelte sie leise vor sich hin und streckte den Arm aus. Als sie dann nah genug an Miroku dran waren, packte sie ihn am Kragen und flog wieder nach oben.

„AHHHHH!” Schrie er, als ob es um sein Leben gehen würde.

„Was tust du da?” Wollte Miroku erschrocken von ihr wissen. Kagome fing so an zu lachen, dass sie ihm seine Frage nicht beantworten konnte. Schließlich zog sie ihn rauf ehe sie vor lauter Lachen keine Kraft mehr hatte. Sango und Shippo hatten das Spektakel von weitem beobachtet und fingen ebenfalls an zu lachen.

„Verdammt, mir ist fast das Herz in die Hose gerutscht.” Äußerte sich Miroku völlig außer Atem. Als er den Schock verdaut hatte, musste auch er anfangen zu lachen. Inuyasha und Kikyo hatten diese Aktion auch gesehen. Während Inuyasha anfing zu grinsen meinte Kikyo dass Kagome nur Unsinn im Kopf hätte.
 

Am Abend waren schon alle außer Kikyo in der Hütte. Kagome ging raus um nach ihr zu suchen. Sie fand sie auf einem kleinen Hügel und sah wie sie die Sterne beobachtete.

„Kikyo wo bleibst du denn?” Sie zuckte kurz zusammen, freute sich aber Kagome zu sehen.

„Kagome setz dich zu mir, ich muss dir was wichtiges erzählen.” Es war schon eine Weile her, dass Kikyo so freundlich mit ihr sprach, das machte Kagome neugierig. Sie setzte sich neben sie und wartete gespannt ab was sie ihr erzählen wollte.

„Heute war ein großartiger Tag.” fing sie an.

„Ach ja, was ist den heute passiert?” Gespannt wartete Kagome auf eine Antwort.

„Ich habe mich verliebt!” Platzte es aus Kikyo heraus, doch trotzdem wirkte sie noch leicht schüchtern.

„WOW, das ist ja großartig” Rief Kagome vor Freude.

„Ja, schon seit ein paar Tagen aber heute habe ich es ihm gesagt.”

„Wie hat er reagiert?” Wollte die Halbdämonin nun unbedingt wissen. Sie freute sich richtig doll darüber. Wenn es jemand verdient hatte geliebt zu werden dann war es Kikyo.

„Also er sagte, dass er noch nicht genauso wie ich empfindet, aber dies liegt daran, dass wir uns noch nicht lange kennen. Er meinte, dass er mich sehr mag und es nicht ausschließen würde mich eines Tages auch zu lieben.”

„Zumindest ist er ehrlich.” Meinte Kagome zufrieden. Kikyo wurde langsam rot im Gesicht, sie schien wohl ernsthaft verliebt zu sein.

„Sag schon, wer ist es? Kenne ich ihn?” Kagome hatte jetzt richtig die Neugier gepackt.

„ Ja du kennst ihn. Es ist….. Inuyasha.” Verkündete Kikyo.

„……………. .” Kagomes Lächeln verwandelte sich in ein geschockt offen stehenden Mund.

„Inuyasha?”

Kikyo nickte mit dem Kopf.

„INUYASHA!!!” Schrie Kagome sie entsetzt an.

„Ja wieso? Was hast du denn?” Fragte sie verwundert.

„Wie kannst du dich in den verlieben?!” Kagomes Stimme klang immer entsetzter. Sie konnte es nicht fassen, dass sich eine so tolle Person wie Kikyo, in einen Trottel wie Inuyasha verliebt hatte.

„Weißt du, zu mir ist er nicht so wie bei dir” Kikyo klang leicht gereizt.

“Oh je, wenn ich so weiter mache wird sie sauer.” Dachte sich Kagome.

„Alles klar… ok. Ha, wo die Liebe hinfällt… .” Versuchte sie sich noch zu retten. Kikyo guckte sie allerdings immer noch skeptisch an.

„Nun es… ähm ist schon spät, ich sollte schlafen gehen. Ich freue mich wirklich darüber und wünsche dir viel Glück mit… ihm.” Ohne auf eine Antwort zu warten verschwand Kagome. Sie konnte es einfach nicht glauben, am liebsten hätte sie es ihr verboten.

Geschockt blieb sie stehen und wunderte sich, wieso sie eigentlich so dagegen war. Gut, Inuyasha war nicht gerade der netteste zu ihr aber wie Kikyo schon sagte war er zu ihr ganz anders. Auf den Weg zur Hütte versuchte Kagome den Schock zu verdauen und sich für sie zu freuen. In der Hütte angekommen fiel ihr Blick sofort auf Inuyasha, der bereits in einer Ecke saß und schlief. Sie fragte sich wie er wohl über Kikyo dachte.

Berechtigte Eifersucht?

9. Kapitel: Berechtigte Eifersucht?
 

“Kagome, komm doch bitte mal.” rief sie Kaede am nächsten Tag zu sich.

“Könntest du heute auf die Jagt gehen?”

“Klar, ich gehe sofort los.” Kagome stand auf, streckte sich und wollte gerade gehen. Doch Kaede bat sie noch einen Augenblick zu warten und drehte sich zu Inuyasha um.

“Könntest du sie begleiten?”

“Was?” Fragend schaute Kagome zu Kaede noch bevor Inuyasha antworten konnte.

“Wieso soll er mich begleiten?” Sie war nicht sehr begeistert von dem Vorschlag und so wie es aussah, war Kikyo es ebenfalls nicht.

“Ich möchte das er auf dich aufpasst, da du noch nicht deine volle stärke zurück hast.” erklärte Kaede.

“Dann soll er doch Jagen gehen.” fügte die Halbdämonin als Vorschlag hinzu.

“Nein ich möchte dass du gehst. Es würde dir nicht schaden, dich mal wieder mit was sinnvollem zu beschäftigen.” Kagome machte ein grimmiges Gesicht.

“Also ich habe kein Problem damit.” meinte Inuyasha gelangweilt und stand auf. “Na los komm, wir gehen.” Widerwillig setzte sich Kagome in Bewegung.

“Wartet!” Die zwei Halbdämonen drehten sich gleichzeitig zu Kikyo.

“Ich komme mit euch.”

Kagome machte ein nicht sonderlich freundliches Gesicht. Mit Inuyasha allein war es ja schon schlimm genug gewesen aber mit Inuyasha UND Kikyo zusammen, fühlte sie sich erst recht unwohl.
 

Im Wald angekommen suchte Inuyasha nach einer Spur.

“Musst du so am Boden rumschnüffeln? Das sieht total bescheuert aus.” Man merkte, dass Kagome nicht gerade die beste Laune hatte.

“Wenn es dir nicht passt, dann hau doch ab!”

“Könnt ihr zwei nicht einfach mal still sein!!!” fuhr Kikyo die beiden sehr gereizt an. Erschrocken sahen sie die Miko an. Keiner von beiden hatte gemerkt, dass sie sich schon die ganze Zeit über stritten und sie Kikyo damit auf die Nerven gingen. Etwas später roch Inuyasha endlich was

“Es richt nach Vogel.”

“Wen Interessier schon ein Vogel? Such nach Wildschweinen!” Langsam riss Kagome der Geduldsfaden, weshalb sie ihn genervt anbrüllte. Inuyasha guckte sie böse an, bis er plötzlich aufschreckte. Kagome roch es auch, der Vogel den Inuyasha witterte, war ein Dämon! Noch bevor sie sich umdrehen konnte, packte sie was am Arm und zog sie nach oben. Sie stieß einen lauten schrei aus und sah, wie Inuyasha und Kikyo immer kleiner wurden. In weniger als ein paar Sekunden, hatte der Dämon sie weit nach oben verschleppt.

“Scheiße! Los steig auf.” Mit Kikyo auf dem Rücken rannte Inuyasha, so schnell er konnte, hinter dem Dämon her. Kikyo meinte, dass der Dämon es wahrscheinlich auf das Juwel abgesehen hätte. Inuyasha stimmt ihr zu und rannte aus dem Wald raus, wo er bessere sicht hatte.

Sango war gerade dabei mit Kirara zu spielen, als sie zufällig den Dämon erblickte. Sie schreckte zusammen als sie sah, dass der Dämon Kagome in seiner Gewalt hatte. Ohne zu zögern flog sie mit Kirara auf sie zu. Miroku und Shippo bemerkten was los war und machten sich zu Fuß auf den Weg.
 

“Zerfetz den Dämon einfach.” rief Inuyasha ihr zu.

“Dann falle ich, Idiot!”. Kagome fragte sich manchmal wirklich, ob er ein Gehirn besaß.

“Ich fang dich auf. Vertrau mir!” sagte er als ob es dass normalste auf der Welt wäre.

“Ja klar…” kam die sarkastische Antwort.

“Sie vertraut mir nicht.” dachte Inuyasha und machte ein leicht enttäuschtes Gesicht.

“Also echt, auf was für Ideen der manchmal kommt.” dachte sich Kagome. Aber lange konnte es nicht so weiter gehen. Sie fragte sich wo der Vogel sie hinbringen wollte, als sie plötzlich ein wirbelndes Geräusch hörte. Sango hatte mit ihrem Knochenbumerang den Fuß, der ihre Freundin fest hielt, abgetrennt. Das Problem war nur, dass sie fiel und zwar ganz schön schnell und Sango war noch zu weit weg um sie aufzufangen.

“AHHHH, denkt ihr auch mal nach bevor ihr handelt!!!” schrie Kagome verzweifelt, da sie diesmal wirklich Angst bekam.

“Kagome!!!” reflexartig ließ Inuyasha Kikyo etwas unsanft fallen, um schneller bei Kagome zu sein. Sie knallte mit wucht auf den Boden und war völlig entsetzt von Inuyashas verhalten.

“Oh je, nicht mehr lange und ich bin matsche.” dachte die junge fallende Frau, als sie den Boden immer näher auf sich zukommen sah. “Ich kann nicht hinsehen.” Ängstlich kniff sie die Augen zu.

Plötzlich spürte Kagome wie sie jemand in letzter Sekunde auffing. Sie öffnete ihre Augen und sah Inuyasha, der sanft mit ihr im Arm auf den Boden landete.

“Ist alles in Ordnung?” fragte er sie besorgt, doch Kagome starrte ihn nur entgeistert an.

“Du… hast mich aufgefangen?!” Das junge Ding war völlig durcheinander, niemals hätte sie gedacht dass er es wirklich schaffen würde. Sie schaute ihn noch eine ganze weile mit großen Augen an und fragte sich, wie er so schnell bei ihr sein konnte?

Kikyo war wütend, da Inuyasha sie ohne Vorwarnung einfach fallen gelassen hatte, um Kagome zu retten. Noch wütender machte sie aber dieser Anblick, wie Inuyasha sie fürsorglich im Arm hielt.

Miroku und Shippo kamen nun auch endlich am ort des Geschehens an. Ohne zu zögern entfernte er die Perlen um seiner rechten Hand und hielt sie auf den Dämon. Was jetzt folgte ließ alle unwissenden ruckartig aus ihren Gedanken schrecken. Inuyasha hielt Kagome fest im Arm, weil ein sehr starker sog aufkam. Es kam aus Mirokus Hand und ehe sie sich versahen, hatte er den kompletten Dämon eingesaugt.

“Was zum Teufel war das denn?” fragte Kagome erstaunt, als Inuyasha sie runter ließ.

“Das schwarze Loch.” Inuyasha erklärte ihr was geschehen würde, wenn Naraku nicht besiegt wird. Der Gedanke von einem schwarzen Loch verschluckt zu werden, bereitete ihr eine Gänsehaut.

“Ist bei dir alles in Ordnung?” wurde sie besorgt von Sango gefragt, die gerade mit Kirara landete. Kagome nickte ihr zu und wendete sich dann an Inuyasha.

“Danke dass du mich aufgefangen hast und Entschuldige dass ich dir nicht vertraut habe.” bat sie ihn verlegen um Verzeihung. Inuyasha, der mit so was überhaupt nicht gerechnet hatte, wurde plötzlich rot.

“A-Ach was… das muss dir nicht leid tun.” Ebenfalls verlegen schaute Inuyasha seitlich nach oben.

Kikyo konnte nicht fassen was sie da sah. IHR Inuyasha wurde rot und verlegen, nur weil er mit Kagome sprach! Sie war so wütend, das sie ihren Bogen so stark fest hielt, dass das Holz leicht knarrte.

“Das lasse ich nicht zu!”
 

Der Rest des Tages verlief ruhig. Kagome verstand sich sogar gut mit Inuyasha und fing mit ihm, noch ein prächtiges Wildschwein. Kikyo hatte sich seit dem Kampf nicht mehr blicken lassen, nicht mal bei Inuyasha. Langsam machte sich Kagome Sorgen und begab sich auf die Suche nach ihr. Kurz bevor die Sonne unter ging fand sie Kikyo bei den Wasserfeldern.

“Ah, da bist du ja. Ich habe mir schon Sorgen gemacht.” Kikyo sah sich den Sonnenuntergang an. Dann kam sie mit einem blick, der Kagome nicht gefiel, auf sie zu und hob die Hand.

KLATSCH!!!

“………………………….”.

Wie erstarrt hielt sie sich ihre rot gewordene Wange.

“Was ist gerade passiert? Kikyo hat mir doch nicht gerade wirklich eine Ohrfeige verpasst!?” Kagome verstand die Welt nicht mehr. Was war bloß in sie gefahren. Vollkommen geschockt, sah sie Kikyo fragend an.

“W-Warum hast du das gemacht?” Noch immer war sie wie von sinnen. Noch nie zuvor, hatte ihr jemand ins Gesicht geschlagen.

“Jetzt tu nicht so scheinheilig. Denkst du ich sehe nicht was du vorhast!” Kikyos Stimme klang so voller Hass, wie sie es noch nie zuvor von ihr gehört hatte.

“W-Was ist denn los? … Was meinst du?” Kagome war so durcheinander. Sie machte sich solche Schuldgefühle, obwohl sie nicht mal wusste wieso Kikyo überhaupt wütend auf sie war.

“Du willst mir Inuyasha wegnehmen!“ schrie sie ihr aufgebracht ins Gesicht. Kagomes Mund stand weit offen, sie konnte nicht fassen was sie da gerade gehört hatte.

“WAS?” fragte sie daher empört.

“Du kannst dir das Leugnen sparen, ich sehe doch wie du ihn ansiehst.”. Der geschockter Blick von Kagome, verwandelte sich schlagartig in ein ´´du hast sie doch nicht mehr alle´´ Gesichtsausdruck.

“Ich soll ihr Inuyasha wegnehmen wollen?” Dieser Gedanke war so absurd, dass sie nur mit dem Kopf schütteln konnte.

“Inuyasha und ich, wir können uns kein stück leiden und sind nur am streiten. Wie kommst du also auf so einen Unsinn?” wollte Kagome ernsthaft von ihr wissen.

“Du bist so erbärmlich!” sagte Kikyo voller Verachtung, statt auf ihre frage zu antworten. Sichtlich verletzt sah Kagome ihr in die Augen.

“Was… Was habe ich dir getan, dass du mich so sehr Hasst Kikyo?” Wut und Verzweiflung lagen in ihrer Stimme. Ihr schrei war so emotional, dass Kagome sich selbst über diesen Gefühlsausbruch erschrocken hatte. Kikyo hingegen verzog keine Mine und ging selbstbewusst an ihr vorbei.

“Halte dich von Inuyasha fern oder du wirst es bereuen!” Mit diesen letzten Worten verschwand Kikyo. Dieser Satz hatte Kagome zutiefst bestürzt. Was war gesehen, dass Kikyo sie auf einmal so sehr verachtete. Allein der Vorwurf, dass sie ihr Inuyasha wegnehmen wollte war absurd. Erschöpft setzte sich Kagome auf den Boden.

“Ich sehe doch wie du ihn ansiehst” Dieser Satz ging ihr nicht mehr aus dem Kopf. “Wie sehe ich ihn denn an?” Seine Augen waren schon was besonderes, weshalb sie hin und wieder darin versank. Aber ihr gleich deswegen zu unterstellen ihn ihr wegnehmen zu wollen, war absurd. Als Kinder hatten sie sich so gut verstanden, was war nur passiert?

Seufzend setzte Kagome sich langsam in Bewegung. In der Hütte wollte sie heute definitiv nicht schlafe. Also begab sie sich auf einen Baum direkt daneben und versuchte zu schlafen, was ihr nicht wirklich gelang.
 

“Hehehe, das ist sie also, die Frau die das Juwel beschützt.”. Der Mann der dies sagte, hielt sich in einem weit entfernten Schloss auf. Durch einen Spiegel, den ein komplett weißes Mädchen hielt, beobachtete er sie.

“Schauen wir uns doch mal an, wie stark sie wirklich ist.” sagte er mit einem abscheulichen grinsen.

“Kanna und Kagura, ich habe eine Aufgabe für euch.”
 

Noch immer konnte Kagome nicht einschlafen. Kikyos Worte ging immer wieder durch ihren Kopf. Je mehr sie daran dachte, desto trauriger wurde sie.

“Hey! Was machst du hier draußen?” Es war Inuyasha, der nach Kagome gesucht hatte.

“Lass mich in ruhe.” fauchte sie ihn abweisend an. Er bemerkte natürlich, dass irgendwas mit ihr nicht stimmte.

“Was hast du denn? Ist irgendwas passiert?” Seine Stimme klang leicht besorgt, doch Kagome ging er gerade nur auf die Nerven. Sie dachte an Kikyos Worte, dass sie sich von Inuyasha fernhalten sollte.

“Verschwinde!” schrie sie so laut, dass fast das ganze Dorf geweckt wurde. Inuyasha machte erschrocken einen schritt nach hinten. Er fragte sich wieso Kagome plötzlich so abweisend zu ihm war, obwohl sie sich heute eigentlich gut verstanden hatten.

“Man dich versteht echt keiner…” entgegnete er gereizt, obwohl er eigentlich etwas enttäuscht war.

“Was macht ihr hier draußen für einen Lärm?!” Kikyo kam aus der Hütte, da sie bemerkt hatte, dass Inuyasha nicht da war. Wütend schaute Kagome sie an, sprang vom Baum und ging an Inuyasha vorbei, ohne ihn zu beachten, direkt auf Kikyo zu. Miroku, Sango und Kaede kamen nun auch aus der Hütte.

“Wenn du ein Problem mit mir hast, dann ist das DEINE Sache!” Kagome klang so ernst, dass sie von Kikyo ganz entgeistert angesehen wurde. Miroku und Sango gingen zu Inuyasha und fragten ihn was da los war. Doch er zuckte nur mit den Schultern, da auch er völlig ahnungslos war.

“Was ist denn hier los?” fragte Kaede die zu den zwei jungen Frauen ging, doch Kikyo und Kagome wendeten jeweils ihren wütenden Blick, nicht voneinander ab.

Plötzlich hörten die zwei Halbdämonen ein Geräusch. Sofort drehten sie sich in die Richtung von wo es kam und sahen einige der Dorfbewohner, die geradewegs auf sie zu kamen. Kagome war kurz verlegen, da sie dachte, dass sie alle mit ihrem Geschrei geweckt hätte. Als die Bewohner dann aber anfingen sie anzugreifen, bemerkte sie dass mit ihnen was nicht stimmte.

“Was zum…?” wunderte sich Inuyasha der ebenfalls angegriffen wurde.

“Sango, hilf mir bitte Kaede und Kikyo zu beschützen, es sind zu viele.” Nachdem Kagome das gesagt hatte, kam sie sofort zu ihr geeilt. Gemeinsam werten sie die angriffe ab, doch sie mussten aufpassen, dass sie niemanden verletzten.

“Was ist mit euch los?”Ahnungslos versuchte Kagome eine Erklärung für ihr verhalten zu finden, aber es war vergebens.

“Es sieht so aus, als ob sie von irgendjemand gesteuert werden.” meinte Miroku, während er gekonnt, einige Männer zu Boden warf.

“Aber wer? Ich kann keinen Dämon riechen.”

“Hm, wenn Inuyasha keinen Dämon riecht und ich auch keine Dämonenara spüre, dann kann es doch nur…?” Kagome sah auf einmal ein kleines weißes Mädchen mit einem Spiegel in der Hand, auf sie zu kommen.

“Wer ist das?” wollte sie von Miroku wissen, doch noch bevor dieser antworten konnte, rannte Inuyasha direkt auf das Mädchen zu und zog Tessaiga. Kagome war schockiert, wollte er sie etwa umbringen?

“Jetzt weiß ich was hier vorgeht. Kanna, gib mir den Spiegel!” rief Inuyasha, doch das Mädchen verzog keine Mine. Plötzlich erschienen einige licht Klingen, die direkt vor Inuyasha einschlugen. Eine verletzte ihn sogar am Arm.

“Inuyasha!” schrien Kikyo und Kagome gleichzeitig.

“Kagura!” stellte Miroku gereizt fest. Fragend schaute Kagome ihn an.

“Das sind Kanna und Kagura, zwei Abkömmlinge von Naraku. Wir müssen den Spiegel zerstören, um die Seelen der Dorfbewohner zu befreien.” antwortete er ihr.

“S-Seelen?” Leicht verwirrt ließ Kagome ihren Blick zum Spiegel schweifen. Sie konnte sich nur schwer vorstellen, dass dieses kleine Mädchen etwas so böses anstellen konnte.

“Wenn sie uns hier angreifen, dann wissen sie vermutlich dass Kagome das Juwel hat.” stellte Sango fest. Inuyasha hatte Sangos Vermutung gehört und schaute böse zu Kagura hoch, die weit über ihnen auf einer Riesen Feder saß.

“Ist das Wahr? Naraku weiß also endlich bescheid.” Kagura fing hämisch an zu kichern.

“Wie dumm ihr doch seit. Naraku wusste die ganze zeit, dass dieses Mädchen das Juwel besitzt. Er hat nur darauf gewartet, dass ihr es endlich auch findet.”

“Was sagst du?” Inuyasha klang sichtlich verwirt. Nicht nur er, auch alle anderen verstanden nicht, was Naraku damit bezwecken wollte.

“Naraku war es, der dir über die ganzen Jahre die Dämonen auf den Hals gesetzt hatte. Er wollte damit testen wie stark du bist. Dann hatte er gehofft das Inuyasha und seine Leute dich aus dem Weg räumen, tja aber das hat wohl nicht geklappt.” fuhr Kagura fort. Kagome war völlig entsetzt darüber, was sie da hörte. Dieser Naraku hatte das alles geplant, er war an allem Schuld gewesen. Wer war bloß dieser Mistkerl und wieso zeigte er sich nie?
 

Inuyasha fing an zu knurren, der Gedanke wieder von Naraku benutzt worden zu sein passte ihm gar nicht. Plötzlich leuchtete ein helles Licht aus dem Spiegel. Es war so hell, dass sich alle wegdrehen mussten. Ein komisches Gefühl machte sich in Kagome breit. Es war, als ob ihr irgendwas entzogen wurde. Das Licht verblasste und der Spiegel saugte nun etwas in sich hinein. Neben ihr sah sie, wie die anderen erschöpft auf die Knie fielen. Nur Inuyasha und sie standen noch. Aber sie merkte, wie auch dies ihr immer schwerer fiel.

“Verdammt! Sie saugen uns die Seele aus.” hauchte Miroku mit letzter Kraft, ehe er umkippte. Kagome sah zu Sango, Kaede und Kikyo, die ebenfalls am Boden lagen. Sie versuchte mit aller Kraft stehen zu bleiben, aber es gelang ihr nicht. Sie fiel auf die Knie und sah zu Inuyasha, der sich krampfhaft an Tessaiga klammerte. Auch er schaute zu ihr und sah sehr besorgt aus.

“Kagome…” flüsterte er angestrengt, ehe auch er zu Boden ging.

Es war so schrecklich, alle waren zwar noch bei Bewusstsein, konnten sich aber kein stück mehr bewegen. Kanna war nur noch damit beschäftigt, Kagome die Seele zu entziehen.

“Verdammt! Ich muss irgendwas unternehmen.” dachte sie und fiel nun komplett zu Boden. Inuyasha war so besorgt um Kagome, dass er es zumindest schaffte sich leicht aufzurichten. “Halte durch, Kagome!”

Da Kikyo bei Bewusstsein war, bekam sie alles mit. Sie sah dass Inuyasha viel mehr um Kagome besorgt war, anstatt um sie und das machte sie traurig und wütend zugleich.

“Was ist los Kanna, wieso dauert das so lange?” fragte Kagura ungeduldig. Kanna sah hingegen wie eine leblose Puppe aus.

“Ihre Seele, ist zu groß.”antwortete sie ohne Emotionen.

So konnte das nicht weiter gehen dachte Kagome, während sie sich umsah. Ihr blick blieb an Kikyos Bogen hängen, der neben ihr lag. Sie versuchte mit letzter Kraft dort hin zu kriechen. Dann nahm sie sich den Bogen und einen Pfeil, der aus dem Köcher gefallen war. Zwar hatte Kagome noch nie mit einem Bogen geschossen, doch es war ihre letzte Chance. Sie stützte sich am Boden ab, um sich aufrichten zu können. Dann spannte sie den Bogen und richtete den Pfeil direkt auf den Spiegel. Die anderen beobachtete Kagome und hofften, dass es funktionieren würde.

“Ha, als ob so ein lächerlicher Pfeil was bringen würde.” äußerte sich Kagura amüsiert, nachdem sie bemerkte was Kagome vor hatte.

“Immer noch besser als nichts zu tun” Wütend schoss sie den Pfeil ab.

Was dann geschah war wirklich unglaublich. Der Peil wurde von einem starken leuchten umhüllt und traf direkt auf den Spiegel. Der Aufprall war so hell, dass Kagome nichts mehr sehen konnte. Kaede und Kikyo sahen sich das Spektakel genau an und waren fassungslos.

“Das war doch ein magischer Peil.” dachten beide gleichzeitig.

Als Kagome wieder was sehen konnte sah sie, dass nicht nur der Spiegel, sondern auch Kanna in Tausend stücke gesplittert waren. All die Seelen kehrten nun zu ihren jeweiligen Besitzer zurück , so dass sich wieder jeder bewegen konnte. Kagome stand langsam auf und fragte sich, was das für eine enorme Kraft war, die ihren Pfeil umgeben hatte.. Inuyasha sprang sofort auf und half Kikyo wieder auf die Beine.

All die verstreuten Splitter sammelten sich im Spiegel, den Kagura aufhob und verschwand.

“Kagome, du hast uns alle gerettet.” Freute sich Sango die von Miroku gestützt wurde. Kagome freute sich über diese Tatsache, doch dann bemerkte sie Kikyo, die auf sie zu kam, aber nur um ihr den Bogen aus der Hand zu reißen. Kagome spürte förmlich wie wütend Kikyo auf sie war, obwohl sie auch sie gerettet hatte.
 

“Du überrascht mich immer aufs neue, Kagome.” sagte Kaede die sich zu ihr gesellte. Kagome schaute sie fragend an.“Weißt du, was das eben war?”

“Das war ein magischer Pfeil, den nur Mikos verwenden können.”

Noch immer schaute sie Kaede fragend an.

“Soll das etwa heißen das Kagome eine Miko ist und spirituelle Kräfte besitzt?” wollte Miroku von Kaede wissen.

“Ja ganz recht.” antwortete sie nickend.

“A-Aber wie kann das sein? Sie ist doch ein Halbdämon.” mischte sich nun Kikyo ein, diese Frage Interessierte Kagome allerdings auch.

“Kagome ist zur hälfte ein Mensch und das bedeutet, dass ihre Menschliche Seite eine Miko sein muss.” Irgendwie wusste Kagome nicht ,wie sie mit dieser Erkenntnis umgehen sollte. Sie fühlte sich ja eigentlich so wie immer. Die Dorfbewohner kamen langsam wieder zu Bewusstsein und Kaede erzählte ihnen was gesehen war. Die anderen saßen in der Hütte. Kikyo kümmerte sich liebevoll um Inuyashas Verletzung, während Kagome versuchte nicht dorthin zu starren.

“Naraku scheint wohl langsam ernst zu machen das heißt, wir müssen das Dorf so schnell wie möglich verlassen.” eröffnete Miroku das Gesprächsthema.

Kagome hielt einen schlafenden Shippo im Arm, der sich die ganze Zeit über, ängstlich versteckt hatte. Sie dachte darüber nach, wie es wohl sein würde nicht mehr hier in diesem Dorf zu sein. Doch ihr bereitete ein viel größeres Problem sorgen. Heute hatte sie zum ersten mal Narakus macht zu spüren bekommen und beinah wären alle dabei drauf gegangen. Sie freute sich zwar, dass das Dorf von nun an in sicher sein würde, aber sie hatte Angst, Angst um sich und um die anderen. Naraku war wirklich kein leichter Gegner und keiner konnte mit Gewissheit sagen, ob sie den Kampf mit ihm überleben würden.

“Und was sagst du Kagome?” Erschrocken zuckte sie zusammen, als sie Mirokus Frage hörte. Kagome war so in Gedanken versunken, dass sie ihm gar nicht zugehört hatte.

“Bist du damit einverstanden, wenn wir morgen früh losziehen?” Sie schaute Inuyasha, Miroku und Sango nacheinander direkt in die Augen.

“Wir müssen diesen Misskerl zur strecke bringen, damit wir endlich in Frieden leben können!” antwortete sie entschlossen.

“Also ist das ein ja?!” erwiderte Inuyasha, der irgendwie erfreut schien. Kagome nickte ihm zu.

“Ja, morgen wird unsere Reise beginnen!”

unterwegs mit Freunden

10. Kapitel: unterwegs mit Freunden
 

“Wir gehen dann jetzt.” Leicht betrübt schaute Kagome zu Kaede, die einen mitgenommenen Eindruck machte.

“Bitte komm heil zurück.”

Kagome konnte diesen Anblick nicht ertragen und nahm sie in den Arm.

“Du warst für mich immer wie eine Mutter.” Sie wollte noch unbedingt dass Kaede dies wusste, bevor sie gehen würde. Sie sah Kagome berührt an und drückte ihr dann einen Bogen in die Hand.

“Du wirst in brauchen.” Dankbar lächelte Kagome sie an und begab sich dann zu den anderen. Inuyasha verabschiedete sich währenddessen bei Kikyo. Liebevoll nahm er sie in den Arm.

“Ich würde so gerne mit dir gehen.” Enttäuschung machte sich bei Kikyo breit.

“Du weißt dass das nicht geht. Du musst das Dorf beschützen.” antwortete er ihr aufmunternd.

“Wenn wir wieder zurück sind, wirst du eine Antwort über meine Gefühle bekommen.” er klang sehr ernst und schloss Kikyo noch fester in seine Arme. Kagome wusste nicht warum aber irgendwie konnte sie sich das nicht mit ansehen. Also verstaute sie ,zur Ablenkung, ihren neu dazu gewonnen bogen, zu ihren Schwertern. Als Inuyasha dann endlich zu ihnen kam, machten sie sich langsam auf den Weg. Kagome blieb noch einmal stehen und drehte sich zu Kikyo um.

“Egal was passieren wird, du wirst immer meine Freundin bleiben!” Dabei lächelte sie sie an und auch Kikyo konnte sich ein berührtes lächeln nicht verkneifen.
 

Einige Stunden waren sie nun schon unterwegs. Am Anfang war es Kagome doch ziemlich unwohl, nach so vielen Jahren das Dorf zu verlassen. Aber als sie sah wie schön die ganze Landschaft war, verflog ihre Angst ganz schnell wieder. Inuyasha lief voraus, sie war mit Shippo auf ihrer Schulter direkt hinter ihm und Miroku, Sango und Kirara waren hinter ihr. Bis Miroku plötzlich neben ihr stand um sich zu unterhalten.

“Dir scheint es wieder komplett gut zu gehen, oder?” fragte er sie eher neugierig als besorgt.

“Ja, ich bin wieder ganz die alte.” antwortete Kagome ihm trotzdem freundlich.

“Hach, das ist ja wunderbar, dann kann ich dir ja endlich meine Frage stellen.” Miroku blieb stehen und ergriff ihre Hand.

“Was kommt denn jetzt?” Verwunderte schaute die Halbdämonin ihn an.

“Kagome, willst du mir meine Kinder gebären?” Ernst schaute er ihr in die Augen. Noch bevor sie reagieren oder Antworten konnte, schlug Sango ihren Bumerang auf seinen Kopf.

“Ich fasse es nicht!” fauchte sie ihn aggressiv an. Inuyasha drehte sich zum geschehen um.

“Sogar Kagome baggerst du an?!” bemerkte er gleichgültig.

“Natürlich, sie ist doch eine Bildhübsche Frau.” meinte Miroku, während er Kagome an den Hintern grabschte.

“AAHHHH!” Ehe er sich versah, hatte sie ihm auch schon eine Ohrfeige verpasst.

“Aua!”

Aufbrausend ging Inuyasha auf Miroku zu und verpasste ihm einen Schlag auf den Kopf.

“Aua! Wieso schlägst DU mich denn?” wollte er verwundert wissen. Auch Kagome war auf die antwort gespannt.

“Du dreckiger Mönch, wage es nicht noch mal Kagome anzugrabschen!!!” Inuyasha sah sehr geladen aus. Sie fragte sich nur warum.

“Wieso bist du denn sauer?” Wurde er von Shippo neugierig gefragt. Erst jetzt realisierte Inuyasha wie er sich verhalten hatte und wurde schlagartig rot.

“Was war auf einmal mit mir los?” fragte er sich, während er immer verlegender wurde.

“Ha, ich weiß es. Du bist Eifersüchtig!” platzte es aus Shippo raus.

“Was?” Schlagartig wurde Kagome ebenfalls leicht rot. Inuyasha machte ein erschrockenes Gesicht.

“S-So ein Unsinn!“ stotterte Inuyasha gereizt.

“Ach ja, und wieso bist du dann knall rot im Gesicht?” fragte Shippo neckisch. Jetzt reichte es dem Halbdämon und er verpasste Shippo eine saftige Kopfnuss.

“Sei endlich still!”

“Was fällt dir ein ihn zu schlagen!” schrie Kagome ihn wütend an.

“Er hat angefangen!”

“Er ist doch noch ein Kind.”

“Tse, na und?!” Das ging noch eine ganze weile, während Sango und Miroku sich ebenfalls stritten.
 

Am Abend machten sie in mitten eines Waldes, ein Lagerfeuer. Alle waren vom stundenlangen laufen erschöpft, nur die zwei Halbdämonen nicht. Einige Zeit hatten sie sich unterhalten, wodurch Kagome Sango, Miroku und Shippo noch besser kennenlernte. Nur Inuyasha saß schweigsam an einem Baum gelehnt und hörte ihnen zu.

“Wie bist du überhaupt im Dorf gelandet?” fragte Sango ihre neue Freundin neugierig, da sie noch nicht viel über sich erzählt hatte.

“Kaede hat mich im Wald vor einen Dämon gerettet. Ich glaube, da war ich gerade mal 7 Jahre alt.”

“Oh, also bist du schon recht lange dort.” Zur Bestätigung nickte Kagome Miroku zu.

“Ja sie hat mich aufgenommen, da meine Eltern zu der Zeit bereits verstorben waren.” Inuyasha zuckte bei ihren Worten kurz mit den Ohren und hob seinen Kopf leicht an.

“Wie schrecklich.” meinte Sango niedergeschlagen.

“Ein ganzes Jahr nachdem meine Eltern fort waren, müsste ich mich alleine in dieser Welt durchschlagen. Für ein Kind ist das wirklich nicht einfach. Ständig sind Dämonen hinter dir her und du bist einfach noch zu schwach, um sie besiegen zu können.” Mit einem leeren Blick starrte Kagome ins Feuer. Sehr ungern dachte sie an diese Zeit zurück.

“Das kannst du laut sagen.” kam es von Inuyasha, der ihr aufrichtig zugehört hatte.

“Seit dem Tod meiner Eltern war ich immer auf mich allein gestellt. Irgendwann hatte ich es satt immer weg zu rennen, deshalb habe ich versucht immer stärker zu werden, um mir meinen eigenen Platz in dieser Welt, mit Gewalt zu schaffen.” Etwas verwundert war Kagome darüber, Inuyasha so offen sprechen zu hören.

“Du also auch?”

“Ja und ich hatte nicht das Glück in einem Menschendorf aufgenommen worden zu sein. Die Menschen verachteten mich und die Dämonen wollten mich töten. Da blieb ich doch lieber alleine.” Mit großen Augen schaute sie Inuyasha an. Das was sie nur ein Jahr lang durchgemacht hatte, musste er sein ganzes leben ertragen.

“Im Dorf war es auch nicht immer leicht. Jeden Tag wurde ich von den anderen Kindern beleidigt, geschlagen oder einfach ignoriert und sogar die Erwachsenen behandelten mich schlecht.. Aber das alles habe ich über mich ergehen lassen, nur um nicht alleine zu sein.” Als Kagome dies aussprach, hielt sie sich ohne es zu merken, an ihren langen Ärmeln fest. Diese Erinnerungen verursachten in ihr immer einen schmerz, den sie nicht ertragen konnte.

“Aber mittlerweile scheinen sie dich Akzeptiert zu haben.” Miroku versuchte, in einem fröhlicheren Ton, die trübe Stimmung etwas anzuheben. Kagome lächelte ihm zu.

“Ja das stimmt. Es ist schön wenn sich das Leben zum Guten entwickelt.”Dann schaute sie aufmunternd zu Inuyasha.

“Stimmt´s Inuyasha?” Verwundert schaute er sie an und fragte sich, was sie wohl meinte.

“Dein Leben hat sich doch auch zum positiven entwickelt. Du bist stark und du musst vor niemanden mehr davon laufen. Aber das wichtigste ist, dass du nicht mehr alleine bist.” Kagomes stimme klang dabei fröhlich und aufmunternd. Die Worte die sie sagte, umhüllten Inuyashas Herz mit so viel wärme, dass ihm innerlich ganz heiß wurde. Er hatte es nicht einmal gemerkt, dass Sango, Miroku und Shippo ihn Akzeptierten so wie er war und sich sogar gut mit ihm verstanden. Andere wären niemals auf die Idee gekommen einen Halbdämon zu begleiten. Inuyasha konnte sich ein lächeln nicht verkneifen. Auf einmal fand er es schön, hier nicht alleine zu sitzen. Die anderen bemerkten, dass Inuyasha sehr zufrieden aussah.

“Auch wenn du mürrisch, stur, voreilig und immer streit suchst, so mögen wir dich trotzdem.“ meinte Shippo, der sich auf Inuyashas Schoss setzte. Inuyasha wurde leicht verlegen und streichelte Shippo zur Abwechslung mal am Kopf.

“Es ist schon spät, wir sollten versuchen zu schlafen.” Müde fing Sango an zu gähnen. Alle stimmten ihr zu. Kagome fühlte sich leicht unwohl, da es schon so viele Jahre her war, als sie das letzte mal in einem Wald geschlafen hatte. Daher legte sie sich ganz nah ans Feuer, weil sie sich so sicherer fühlte.
 

“So ein Mist! Jetzt haben wir schon das Juwel und wissen trotzdem nicht wo Naraku steckt.” fluchte Inuyasha der am Boden rumschnüffelte, um wenigstens Narakus Geruch ausfindig zu machen. Kagome holte das Juwel hervor und schaute es sich genauer an. Dann bekam sie eine Idee und legte es in ihre Handflächen. Inuyasha und die anderen merkten, dass sie stehen geblieben war.

“Was treibst du da?” rief Inuyasha ihr ungeduldig zu.

“Sei ruhig! Ich muss mich konzentrieren.” Kagome widmete ihre ganze Konzentration wieder dem Juwel zu. Währendessen stellten sich die anderen neugierig um das Juwel herum. Plötzlich erschien im Juwel ein leicht leuchtender Pfeil, der in eine bestimmte Richtung zeigte.

“Ohhh, wie machst du das?” fragte Shippo mit einer verblüfften Stimme. Alle schauten wie erstarrt auf das Juwel. Keiner wusste was er dazu sagen sollte.

“Na also, da geht’s lang!” Mit selbstbewussten schritten ging Kagome in die Richtung, die das Juwel angezeigt hatte. Inuyasha, Miroku, Sango und Shippo sahen ihr nur verwundert hinterher, ohne sich ein stück bewegt zu haben.

“Also… Kagome kann manchmal irgendwie unheimlich sein.” flüsterte Sango, während sie sich leicht zu Miroku lehnte.

“Absolut!” sagten die drei Jungs zustimmend. Kagome hatte das Getuschel natürlich mitbekommen und drehte sich zu ihnen um. “Ihr wisst, dass ich jedes Wort von euch hören kann?”

Alle vier legten ein verlegendes lächeln auf, wovon Kagome direkt schmunzeln musste.

“HaHa, so gefällt mir das!” Mit einem breiten Lächeln, Klopfte Inuyasha ihr auf die Schulter.

“Jetzt da wir die Richtung kennen, sollten wir keine Zeit verlieren.” Nachdem er das sagte, rannte Inuyasha auch schon los. Kirara wusste genau was zu tun war und verwandelte sich. Noch bevor Kagome sich umdrehen konnte, flog sie an ihr vorbei.

“Hey, wartet auf mich!” rief sie ihnen hinterher und rannte ebenfalls los.

“Mein Gott sind die schnell.” dachte Kagome, weil sie es gar nicht schaffte sie einzuholen.

“Was treibst du denn da hinten?” wollte Inuyasha nun wissen.

“Ich bin nicht so schnell!” Schlagartig blieb Inuyasha stehen und wartete bis sie bei ihm angekommen war.

“Du bist ja lahm wie eine Ente.”

Grimmig schaute Kagome ihn an. “Dafür habe ich mehr Kraft als du!” rechtfertigte sie sich, bereits völlig außer Atem.

“Pah, los steig auf.” Inuyasha machte sich etwas kleiner, um anzudeuten, dass sie auf seinen Rücken klettern sollte.

“Was, du willst mich tragen?!”

“Klar, sonst kommen wir nicht mal in hundert Jahren bei Naraku an.” Kagome guckte ihn leicht böse an. Doch ehe sie was sagen konnte, packte er sie am Arm und zog sie auf seinen Rücken.

“Wahh!” Reflexartig hielt sie sich an ihm fest.

“So jetzt kann es weiter gehen.” sagte er zu Miroku und Sango, die etwas weiter entfernt auf sie gewartet hatten. Nach der ersten Überwindung musste Kagome zugeben, dass es gar nicht so schlecht war, von Inuyasha getragen zu werden. Es fühlte sich sogar richtig schön an, besonders dass er plötzlich so nett zu ihr war.

“Woher wusstest du dass, das Juwel uns die Richtung zeigen kann?” Shippo riss Kagome, mit seiner frage, aus ihren Gedanken.

“Ich wusste es nicht. Ich habe es einfach ausprobiert.”

“Du bist echt schräg.” meinte Inuyasha. Daraufhin schnappte Kagome sich eins seiner Hundeohren und zog leicht daran.

“Und du bist ziemlich frech!” antwortete sie ihm neckisch. Er schüttelte seinen Kopf, damit sie sein Ohr los ließ. “Pah” kam es nur von ihm.

“Ich muss schon sagen, du überrascht einen immer aufs neue.” meinte Miroku, wobei ihm Sango zustimmte.
 

Kurz vorm Abend trafen sie in einem großen Dorf ein.

“Lasst uns für heute hier übernachten.” meinte Miroku, der von Kirara abstieg. Kagome stieg ebenfalls von Inuyasha runter und war leicht irritiert.

“Wie sollen wir das anstellen? Ich glaube kaum dass die Leute zwei Halbdämonen und zwei volle Dämonen in ihr Haus lassen.”

“Lass ihn mal machen.” meinte Inuyasha, der sich in Bewegung setzte. Vor einem Anwesen, was das größte im Dorf zu seien schien, blieben sie stehen.

“H-Hier willst du übernachten?” Ungläubig starrte Kagome auf das große Anwesen. Miroku nickte ihr zu und ging zum Herrn des Hauses.

“Ihnen ist es vielleicht noch nicht aufgefallen, aber ich spüre eine dunkle Aura um ihr Anwese!”. Der etwas ältere Mann schreckte zusammen.

“W-Was? Etwa ein Dämon?” fragte er mit zittriger stimme.

“Ja vermutlich! Lasst ihn mich bitte gemeinsam mit meinen Freunden austreiben.”

Der alte Mann klang nun etwas enttäuscht. “Aber… ich habe nicht genug Geld um euch zu bezahlen.”

“Wir verlangen kein Geld. Nur um ein warmes Essen und einen platz zum Schlafen.”

Kagome wandte sich skeptisch an Inuyasha, da ihr dass ganze irgendwie komisch vorkam.

“Spürst du etwa eine Dämonische Aura?”

“Spiel einfach mit.” Gab er seufzend als Antwort.

“Was steht ihr da noch rum? Kommt rein.” rief der Mönch seinen Begleitern zu. Kagome war zwar noch etwas skeptisch, freute sich aber trotzdem das sie einen richtigen platz zum schlafen hatten.
 

Im Haus bekamen sie was leckeres zu essen, während Miroku noch dabei war Bannzettel anzubringen. Nachdem er fertig war, gesellte er sich zu den anderen.

“Sag mal Miroku, wo siehst du hier einen Dämon? Ich kann weder einen riechen noch spüren.” Nichts ahnend begann Kagome zu essen.

“Es gibt keinen.” antwortete er leise. Kagome hatte sich an ihrem Reis verschluckt und fing dadurch stark an zu Husten.

“Was?” verwirt sah sie ihn an.

“Hast du es immer noch nicht kapiert? Miroku verarsch die Leute, damit wir einen platz zum schlafen bekommen.”

“Nicht so laut Inuyasha!” mahnte ihn Sango.

“D-Du bist ein Betrüger?!” stellte Kagome entsetzt fest.

“Ach eine kleine Notlüge hat noch niemanden geschadet.” Miroku schien die ganze Sache völlig gelassen zu nehmen. Doch Kagome hingegen war zunächst entsetzt darüber. Als sie aber das alles noch mal durchdachte und sich das leckere Essen ansah, fand sie es auf einmal gar nicht mehr so schlimm.

“Hmm… ach egal, man nimmt was man kriegen kann, richtig?” äußerte sie sich mit einem breiten grinsen und widmete sich wieder ihrem Essen zu.

“Ha Ha, das sage ich auch immer.” Lautstark fing Miroku an zu Lachen.

“Man du bist ja genauso schlimm wie er.” stellte Inuyasha leicht genervt und verwundert fest.

“Ach komm, dir gefällt es doch auch.” Ihr freundlicher Gesichtsausdruck, machte Inuyasha etwas verlegen.

“Äh… also… mir macht es nichts im freien zu schlafen.” versuchte er sich rauszuwinden.

Später am Abend legten sie sich schlafen. Kagome lag genau vor Inuyasha, der ihr direkt ins Gesicht sehen konnte. Es dauerte nicht lange und alle waren eingeschlafen. Alle, bis auf Inuyasha, der Kagome beim schlafen beobachtete.

“Eigentlich ist sie gar nicht so übel. Seitdem sie bei uns ist, ist es viel lustiger mit den anderen.” Noch eine ganze weile schaute er sie an.

“Irgendwie sieht sie richtig süß aus, wenn sie schläft.” Während er das dachte, fing Inuyasha leicht an zu lächeln. Doch plötzlich zuckte er zusammen.

“Moment mal, was denkst du denn da? Sie ist überhaupt nicht süß! Sie ist stur, nervig und widerspricht mir ständig.” doch dann fing er wieder an zu grinsen. Auch diese Eigenschaften mochte er an ihr. Es gefiel ihm, dass sie sich von niemanden etwas sagen ließ und dass sie selbstbewusst im Leben stand. Zum ersten mal seit langem, legte sich Inuyasha zum schlafen hin, direkt neben Kagome. Noch immer sah er sie an, bis auch er irgendwann einschlief.
 

Als Kagome am nächsten morgen aufwachte bemerkte sie, dass irgendwas nicht stimmte. Sie war noch so verschlafen, dass sie nicht gleich bemerkte was es war, aber irgendwie lag sie anderes als sonst. Verschlafen rieb sie sich die Augen.

“Was ist das? Mein Kopfkissen ist so schön warm und kuschelig.” Langsam wollte Kagome sich aufrichten, bis sie plötzlich irgendjemand festhielt und an sich drückte. Es war so ein schönes Gefühl, dass die junge Frau es zunächst erwiderte.

“Moment mal, es richt stark nach Inuyasha!” Blitzschnell öffnete Kagome die Augen und richtete sich wieder leicht auf und tatsächlich, direkt neben ihr lag ein schlafender Inuyasha. Ihr Mund stand weit offen und viele fragen schwirrten durch ihren Kopf.

“Was macht er hier? Wieso lag ich in seinen Armen und warum gefiel mir das?” Langsam machte Inuyasha die Augen auf. Die stelle wo Kagome mit ihrem Kopf gelegen hatte, wurde kalt und das weckte ihn. Erschrocken schaute sie ihn an und wusste nicht wie er reagieren wurde, konnte es sich aber schon denken.

“Guten morgen” Noch ganz verschlafen streckte Inuyasha sich im liegen. Kagome ging gar nicht darauf ein und schaute ihn fragend an. “Inuyasha, wieso hältst du mich im Arm?”

Plötzlich riss er seine Augen weit auf und schaute ihr verwundert ins Gesicht.

“Wahhh!” schrie er erschrocken, ließ sie los und setzte sich auf. So schnell konnte Kagome gar nicht reagieren und knallte zu Boden.

“W-Was sollte das?” fragte er sie verlegen. Kagome richtete sich leicht auf und schaute ihn gereizt an.“Moment mal, du hast dich an mich rangekuschelt!”

Inuyasha wurde schlagartig rot wie eine Tomate. “H-Hab ich nicht!” versuchte er es abzustreiten.

“Oh seid ihr turteltauben endlich aufgewacht.” Verlegen schauten beide zu Miroku der gerade das Zimmer betrat. Hinter ihm war Sango, die auch rein kam.

“Ihr zwei habt so süß zusammen geschlafen, da wollten wir euch nicht wecken.” sagte sie mit einem breiten grinsen. Jetzt bekam auch Kagome einen roten Schimmer auf den Wangen. Sie war sich sicher, dass es Inuyasha war, der sich an sie rangekuschelt hatte. Aber genau genommen, hätte sie sich ja dagegen wehren können, hat sie aber nicht! Inuyasha schaute sie kurz an, seine Wangen waren immer noch rot. Kagome hatte das Gefühl, dass ihm der Anblick ihres ebenfalls roten Gesichtes, diese Sache noch peinlicher machte.

“W-Wir sollten aufbrechen!” versuchte er das Thema zu wechseln. Ohne irgendjemanden von ihnen anzusehen, stampfte er noch draußen.

“Verdammt! Was ist denn mit mir los? Wieso bin ich überhaupt eingeschlafen?”Völlig durcheinander lief Inuyasha hin und her. “Das muss aufhören! Kagome ist unser Lockvogel für Naraku, mehr nicht!”

“Na, hast du dich abreagiert?” fragte Miroku der mit Sango und Kagome aus dem Zimmer kam. Sie schaffte es nicht Inuyasha anzusehen und auch er bekam durch ihre bloße Anwesenheit wieder leicht errötete Wangen.

“Wo geht’s lang?” wollte Sango wissen, die sich ihren Bumerang schnappte.

“D-Da lang.” Mit ihrem Finger zeigte Kagome in Richtung Norden.
 

Als die Sonne bereits hoch am Himmel stand, machten sie für Sango und Miroku eine kurze Pause. Kagome musste zugeben, dass auch sie diese dringend nötig hatte. Das einzigste was sie störte, war das sie wieder einmal mitten in einem Wald waren.

“Ich rieche einen Dämon!” Die anderen schauten zu Kagome, während Inuyasha bereits in die Richtung lief aus der der Geruch kam.

“Los kommt, der Dämon ist eh auf dem Weg zu uns.” Da Miroku und Sango dem Tempo schritt halten konnten, verzichteten sie diesmal auf Kirara zu reiten. Kagome hatte Inuyasha fast erreicht und rief ihm zu, dass sie den Dämon erledigen wollte. Doch bevor er antworten konnte, erschien eine Zweiköpfige Riesen Schlange direkt vor ihnen. Inuyasha wollte sich gerade auf die Schlange stürzen, als Kagome ihn an der Schulter fest hielt.

“Grrr, was ist denn?” fragte er gereizt.

“Ich sagte doch ich will die Schlange erledigen!”

“Pah, dass ist nichts für kleine Mädchen.”

In Kagome fing es langsam an zu brodeln. sie hasste es, wenn er sie nicht ernst nahm. Plötzlich schoss der Dämon ein ätzendes Sekret auf sie zwei, so dass sie ausweichen mussten. Sofort nutze Kagome die Gelegenheit, um den Dämon anzugreifen. Sie holte ihre Schwerter hervor und sprang auf seinen Körper. Dann stach sie ihr Schwerter in sein Fleisch, um hoch zu seinem Kopf zu klettern. Die Schlange hatte sichtlich schmerzen und zappelte wild umher. Inuyasha hatte genug gesehen und griff nun den zweiten Kopf an. Mit seinen klauen verpasste er ihm eine große Fleischwunde und krallte sich dann an seinem Rücken fest. Plötzlich fing der Körper des Dämons an zu verkrampfen und warf Inuyasha und Kagome mit einem ruck von sich runter. Dabei spuckte er sein Gift, wovon ein strahl direkt auf Miroku zusteuerte. Dieser wollte schon sein schwarzes Loch benutzen, als ihm klar wurde dass dies nicht bringen würde, weil es Gift war.

“Miroku!!!” schrie Sango, die leider zu weit weg war um ihm zu helfen. Auch Inuyasha schaute in die Richtung des Mönches. In ihm machte sich ein Gefühl von Angst breit, Angst Miroku zu verlieren. Kagome hingegen rannt ohne zu überlegen auf ihn zu und riss ihn mit einem gewaltigen Sprung zur Seite. Beide knallten zwar hart auf den Boden, doch das Gift hatte sie zum Glück knapp verfehlt. Alles ging so schnell, das Miroku es noch gar nicht realisieren konnte. Sango war sofort zu ihm geeilt und fragte ob alles ok war. Auch Inuyasha konnte man es ansehen, dass ihm der schreck noch in den Knochen steckte. Aber trotzdem war er sichtlich erleichtert und Atmete tief aus. Was er allerdings nicht bemerkte, war das die Schlange direkt auf ihn zusteuerte. Blitzschnell öffnete sie ihr Maul und packte sich Inuyasha.

“AHHH!”.

Sein schrei lenkte unsere Aufmerksamkeit auf ihn.

“INUYASHA!” schrie Kagome entsetzt, während Sango sofort ihren Bumerang war. Doch dieser zerschmetterte bei seinem Rückflug den anderen Kopf.

“Ahh, du scheiß Vieh! Lass mich los!” brüllte Inuyasha, der versuchte sich zu befreien. Mit einem gewaltigen Sprung, landete Kagome auf den Kopf des Dämons und kletterte in Richtung Maul.

“Verdammt! Was machst du hier? Das ist zu gefährlich!” Sie hörte Inuyasha gar nicht zu und versuchte mit aller Kraft, das Maul der Schlange zu öffnen.

“Scheiße! Ich kriege es nicht auf.” dachte Kagome, da sich die Schlange viel zu viel bewegte und es dadurch ziemlich schwer war, sich nur auf eine Sache zu konzentrieren. Immer wieder musste sie sich irgendwo festhalten, um nicht runter zu fallen.

“Kagome das ist zu gefährlich, verschwinde endlich!” In seiner Stimme konnte sie hören, dass Inuyasha im Moment ihre Sicherheit wichtiger war. Vielleicht wollte er aber auch einfach nur nicht, dass sie bei dem versuch ihn zu retten verletzt wurde.

“Ich lasse dich nicht im stich!!!” Felsenfest brüllte Kagome ihn an. Inuyasha riss seine Augen weit auf. Er konnte ihre Entschlossenheit förmlich spüren, was ihn sehr berührte.

Plötzlich kam der Halbdämonin eine Idee. Sie nahm ihr Schwert und stach es dem Dämon voll ins Auge. Vor lauter Schmerzen riss er sein Maul auf, wodurch Inuyasha zu Boden fiel. Mit voller Wucht, schleuderte er Kagome gegen einen Baum. Der Aufprall war so heftig, dass sie bewusstlos zu Boden stürzte.

“Kagome!” schrie Inuyasha besorgt und eilte zu ihr.

Miroku warf einige Bannzettel auf den Dämon, wodurch sich dieser nicht mehr bewegen konnte. Sango verpasste ihm den gnaden Stoß und fetzt ihn mit ihrem Bumerang in Stücke.

Als Inuyasha bei der Bewusstlosen ankam, nahm er sie vorsichtig in den Arm.

“Hey Kagome, wach auf!” Er bemerkte das sie am Hinterkopf eine schwere Platzwunde hatte, was ihm ein schlechtes gewissen machte. Sehr vorsichtig schüttelte er sie leicht, um sie zu wecken.

“Komm schon, bitte wach auf!”

Vollmond

11. Kapitel: Vollmond
 

Miroku, Sango und Shippo kamen ebenfalls besorgt zu ihnen. Plötzlich zuckten alle zusammen, als sie sahen wie Kagome ihre Nase bewegte.

“Kagome ist alles in Ordnung?” wollte Inuyasha besorgt als erster wissen.

“D-Du bist verletzt.” stellte sie fest.
 

Vorsichtig hielt Kagome sich die Hand an den Kopf, weil ihr doch ein bisschen schwindelig war. Dann Kniete sie sich zu Inuyasha, um sich seine Verletzung anzusehen.

“W-Was machst du da?” Verlegen starrte Inuyasha sie an, als er bemerkte dass sie ihm sein Oberteil ausziehen wollte.

“Ich rieche doch dass du verletzt bist. Ich will mir die Wunde ansehen.” Hartnäckig versuchte Kagome wieder sein Oberteil auszuziehen.

“Hör auf damit! Das ist doch nur ein Kratzer.” entgegnete Inuyasha, während er versuchte sich zu wehren.

“Du Blutest stark am Kopf Kagome. Wir sollten versuchen die Blutung zu stoppen.” Sango hockte sich besorgt zu ihr runter, um die Wunde genauer zu betrachten.

“Mir geht’s gut aber wir brauchen Heilkräuter und Verbandzeug, um die Wunden zu versorgen.” Sango nickte ihr zu und ging dann zu Miroku.

“Wir werden die Sachen besorgen, ihr zwei wartet solange hier.” Miroku wusste sofort was Sango vorhatte und schnappte sich Shippo, der sie begleiten sollte. Ehe die zwei Halbdämonen noch was sagen konnten, waren sie bereits mit Kirara unterwegs ins nächste Dorf.

Verwundert schauten sie ich an. “Weißt du was auf einmal mit denen los war?”

Inuyasha schüttelte nur mit dem Kopf. Kurz überlegte Kagome was sie machen sollten und stand dann langsam auf.

“Was machst du?” Besorgt stand Inuyasha ebenfalls schnell auf, was er sofort wieder bereute und sich schmerzhaft an seine Wunde fasste.

“Du darfst dich nicht viel bewegen!” mahnte Kagome ihn und half ihm sich vorsichtig hinzusetzen.

“Wieso hast du mir geholfen?” Verwundert schaute sie Inuyasha an, der irgendwie nachdenklich aussah.

“Ich wollte nicht, dass dir was zustößt.”

Sein Gesicht machte nun einen überraschten Eindruck. Er war überwältigt davon, dass sie ihm das so ehrlich ins Gesicht sagte.

“Hast du dir etwa Sorgen um mich gemacht?” fragte er neugierig.

“Ja natürlich!”, antwortete sie ihm ohne zu zögern.

“Und jetzt lass mich deine Wunde sehen.”

Ohne sich zu wehren hob Inuyasha sein Oberteil an, was Kagome doch ein bisschen wunderte, da er sich vorhin so dagegen gesträubt hatte. Der Dämon hatte mit einem Zahn, Inuyasha an der Seite erwischt und ihm eine tiefe Fleischwunde verpasst. So gut es ging versuchte Kagome die Wunde zu saubern. Dabei bemerkte sie, dass leider auch das Gift der Schlange in die Wunde eingedrungen war.
 

“Sieh nur Sango, da unten ist eine schöne große Wiese.” bemerkte Miroku, worauf Sango Kirara miteilte dort zu landen.

“Miroku, wieso sollte ich eigentlich mitkommen?” wollte Shippo neugierig wissen.

“Wir sollte den beiden Mal ein wenig Privatsphäre gönnen.” Miroku schaute dabei hoffnungsvoll zu Sango, die bereits dabei war nach Heilkräutern zu suchen. Dann wandte er sich wieder an Shippo.

“Wenn du möchtest kannst du mit Kirara ein bisschen spielen gehen.” Der kleine Fuchsdämon konnte sich ein breites grinsen nicht verkneifen und rannte mit Kirara runter zu einem Fluss.

“Wo gehen die denn hin?” wollte Sango wissen.

“Ich habe ihm gesagt, dass er uns ein Weilchen alleine lassen soll.” Sango drehte sich empört zu Miroku um, der sie plötzlich zu sich ran zog, um sie zu umarmen. Eine ganze Minute lang war alles still um sie herum. Sango vergaß sogar ihre Wut und schmiegte sich verlegen an die Brust des Mönches. Dabei fragte sie sich was das sollte. Miroku streichelte ihr währenddessen behutsam über die Haare. Als Sango wieder bei sinnen war, wollte sie von Miroku wissen, was er nun schon wieder vor hatte.

“Du hast dir heute Sorgen um mich gemacht, oder Sango?” Dabei sah er ihr liebevoll in die Augen.

“I-Ich emm…”

“Es ist ein schönes Gefühl, wenn du dich um mich sorgst.” Miroku schloss sie dabei ganz feste in seine Arme. Sango wurde zwar schon leicht rot, faste aber trotzdem all ihren Mut zusammen und drückte Miroku so fest sie nur konnte an sich. Dabei merkte sie gar nicht, dass ihr bereits die Tränen über die Wange liefen.

“Ich dachte du wurdest sterben!” sagte sie mit weinerlicher Stimme. Miroku war ganz ruhig und hielt sie weiterhin im Arm. Dann wischte er ihr die Tränen aus dem Gesicht.

“Ach Sango… bitte weine nicht um mich.” Sie hörte ihm gar nicht zu und drückte ihr Gesicht wieder an seine Brust.

“Ich bin so froh, dass es dir gut geht!”

“Ich auch, so kann ich weiterhin dein hübsches Gesicht sehen.” Behutsam legte Miroku seine Hand an Sangos Kinn und hob somit ihren Kopf leicht an. Sie bekam wieder einen leichten roten Schimmer auf den Wangen. Aber nicht nur sie, sondern auch Mirokus Gesichtsfarbe hatte sich leicht verändert. Langsam neigte er seinen Kopf zu ihr runter, so das ihre Gesichter sehr nah bei einander waren. Sango konnte es noch gar nicht fassen was gleich geschehen würde und schloss die Augen. Eine Hand von Miroku ruhte auf Sangos Wange, während die andere sich behutsam auf ihren Hintern platzierte. Blitzschnell öffnete Sango ihre Augen und sah, dass Miroku immer näher kam, um sie zu küssen.

KLATSCH!!!

“Ich fasse es nicht, dass du mich sogar jetzt begrabscht!!!” Wütend ging sie davon, um nach den Heilkräutern zu suchen. Miroku, der durch ihren Schlag zu Boden geworfen wurde, schaute ihr völlig überrascht hinterher.

“Was habe ich denn jetzt wieder falsch gemacht?” dachte er und stand auf, um ihr zu helfen.
 

“Du darfst dich nicht viel bewegen, sonst verteilt sich das Gift!” mahnte Kagome Inuyasha.

“Bist du fertig mit der Untersuchung?” Dabei drehte er sich genervt zu ihr.

“Du kannst wirklich nicht danke sagen, oder?” stellte Kagome, ebenfalls genervt, fest. Inuyasha holte unerwartet ein Stofftuch hervor und kam ihr immer näher. Reflexartig wich sie leicht zurück. Er aber legte seine Hand auf ihre Wange, um ihren Kopf vorsichtige an ihn ran zu schieben. Dann drückte er das Tuch auf ihre Wunde und versuchte die Blutung zu stillen.

“Jetzt wirst du behandelt.” sagte er spaßeshalber und grinste dabei.

“D-Das ist doch nicht nötig.” stotterte die junge Frau, da sie merkte wie ihre Wangen immer wärmer wurden. Nach einiger Zeit, nahm er ihre Hand um sie auf das Tuch zu legen und setzte sich neben sie. Als Inuyasha ihre Hand berührte, bemerkte Kagome, dass sie sehr warm war. Anscheinend hatte er durch das Gift Fiber bekommen. Ohne zu fragen, legte sie eine Hand auf seine Stirn.

“Was tust du da?” fragte Inuyasha, der durch ihre Handlung leicht rot wurde.

“Du hast Fiber.” stellte Kagome besorgt fest. Inuyasha erkannte die Sorge in ihrer Stimme und irgendwie gefiel ihm das Gefühl.

“Du Kagome… sag mal… magst du mich eigentlich?”

Verblüfft starrte sie ihn an. Sie fragte sich, wieso er ihr so eine Frage stellte. Allerdings war sie im ersten Moment so verwundert, dass sie ihre Stimme verloren hatte. Inuyasha bemerkte ihre Verwunderung und starrte verlegen zu Boden. Trotzdem entschloss er sich, seinen ganzen Mut zusammen zunehmen und ihr die Wahrheit zu sagen.

“Ich… ich mag dich.” hauchte er so leise, dass Kagome ihn nur dank ihres guten Gehörs verstehen konnte. Als sie dann aber realisierte was er da zu ihr gesagt hatte, blieb ihr Herz für einen Augenblick lang stehen. “Was soll das heißen, er mag mich?”

“I-Ich habe dich wohl falsch eingeschätzt… d-du bist gar nicht so übel.” fuhr er fort. Noch immer war sie so gefesselt von dem was er sagte, dass sie nur ein leises “Danke” heraus bekam. Danach folgte eine kurze stille, die ihnen wie eine Ewigkeit vorkam.

“Ich bin so ein Idiot! Warum habe ich ihr das gesagt?!” dachte Inuyasha, der sich wie der letzte Volltrottel vor kam. Er seufzte und hatte die Hoffnung bereits aufgegeben, dass Kagome noch was sagen würde. Aber als sie in sein enttäuschtes Gesicht sah, bekam sie dadurch den Mut etwas zu sagen. “I-Ich mag dich auch.”

“Wirklich?” kam es von Inuyasha wie aus der Pistole geschossen. Kagome schreckte kurz zusammen, fuhr dann aber fort. “Klar, sonst hätte ich mir wohl kaum solche sorgen um dich gemacht.”

Inuyasha wirkte nun sehr erleichtert. Er hatte schon befürchtet, dass er ihr zu oft auf die Nerven gegangen war.

“Außerdem… fühle ich mich… sehr wohl in deiner nähe.” Bei diesem Satz wurden Kagomes Wangen knall rot, wodurch sie es gleich wieder bereute, in ausgesprochen zu haben. Inuyasha schaute sie verwundert an. Ihre Worte gingen ihm durch den Kopf und dadurch wurde er ebenfalls rot.

“D-Das freut mich.” Verlegen brachte er ein Lächeln zustande.
 

Vorsichtig nahm Kagome das Tuch von ihrem Kopf und schaute es sich genau an, in der Hoffnung das Thema wechseln zu können.

“Woher hast du das?” Sie schaute zu Inuyasha und deutete auf das Stofftuch.

“Es hat mal meiner Mutter gehört.” antwortete er leicht traurig.

“Ich finde es sehr schön.” meinte sie, da sie das Gefühl hatte ihn aufzumuntern zu müssen. Nach einer kurzen Denkpause, fing Inuyasha an zu lächeln.

“Ich schenke es dir.”

Fest umklammerte Kagome das Tuch in ihrer Hand und konnte nicht fassen was sie da hörte.

“D-Das kann ich nicht annehmen! Es gehörte doch deiner Mutter.”

Inuyasha ergriff ihre Hand mit dem Tuch und sah ihr direkt in die Augen. Ihr Herz fing plötzlich wie wild an zu schlagen.

“Ich möchte, dass du es bekommst!” Er klang so freundlich, was Kagome gar nicht von ihm gewohnt war. Sie schaute ihm ebenfalls direkt in die Augen und noch immer schlug ihr das Herz bis zum Halse.

“Aber es bedeutet dir doch bestimmt viel, oder?”

“Ja schon, aber ich will trotzdem das du es bekommst. Sieh es einfach als wieder gut Machung.” Dabei ließ er ihre Hand los und lehnte sich leicht nach hinten.

“I-In Ordnung… danke.” Noch genauer sah sich Kagome das Tuch an, was voll mit ihrem Blut war. Auch wenn es nur ein gewöhnliches Stofftuch war, so war es das schönste Geschenk, was Inuyasha ihr machen konnte.
 

“Du solltest dich hinlegen, ich werde uns ein schön warmes Feuer machen.”. In Kagomes Stimme hörte man wie zufrieden sie war. Der Gedanke, dass Inuyasha sie gut leiden konnte, machte ihr richtig gute Laune. Als sie wieder da war, zündete sie ein Feuer an und schaute sich noch mal Inuyashas Wunde an.

“Ich habe ein paar Heilkräuter gefunden, die gegen das Gift wirken. Du musst sie am besten essen.” Inuyasha sah sie an, als ob Kagome nicht mehr alle Tassen im Schrank hätte.

“Das esse ich nicht!” stäubte er sich. Grimmig schaute sie ihn an und kam ihm immer näher.

“Wach soll dat…?” fragte er erschrocken, als Kagome versuchte seinen Mund zu öffnen.

“Du machst jetzt den Mund auf und isst diese Kräuter!” fauchte sie ihn gereizt. Inuyasha lehnte sich immer weiter nach hinten, um von ihr weg zu kommen. Was aber nicht viel nutze, weil sie hartnäckig dran blieb. Plötzlich verlor er sein Gleichgewicht und fiel nach hinten. Das dumme war nur, dass er Kagome gleich mitgerissen hatte, so dass sie direkt auf ihn drauf landete.

“Aua…”

“Hast du dir wehgetan?”

“Nein, gar nicht!” antwortete Inuyasha sarkastisch. Er richtete seinen Oberkörper auf, wodurch ihre Gesichter gefährlich nahe beieinander waren.

“Sie ist wirklich stur!” dachte Inuyasha, während er ihr tief in die Augen schaute.

“Stur… und wunderschön.” Das lustige war, dass Kagome im selben Moment, genau dass gleiche gedacht hatte. Plötzlich kam in ihr wieder dieses Gefühl, was sie nicht beschreiben konnte.

“Was macht ihr da?” hörten sie plötzlich eine ihnen bekannte Kinderstimme fragen. Gleichzeitig drehten die zwei Halbdämonen zu Shippo um, der auf Mirokus Schulter saß, der sie ebenfalls beobachtet hatte.

“Ich hoffe wir stören nicht.” meinte Sango, die einen kleinen Korb mit Heilkräutern und Verbandzeug hoch hielt. Verlegen schauten Inuyasha und Kagome sich an, ehe sie blitzschnell von ihm runter stieg.

“Oh je… wie peinlich.” dachte die junge Frau als ihr Sango den Korb überreichte.

“Inuyasha du bist ja knall rot im Gesicht.” stellte Shippo fest, worauf Inuyasha ihm eine verpasste.

“Wir hätten uns wohl doch mehr Zeit lassen können.” meinte Miroku zu Sango, die ihn verlegen ansah. Kagome bemerkte die Blicke der Beiden und fragte sich, was sie wohl zu bedeuten hatten. Nachdem Kagome Inuyashas Wunde versorgt hatte und Sango wiederum ihre, machten sie sich im normalen Tempo auf den Weg.
 

Ca. eine Woche war vergangen, in der die kleine Gruppe gemeinsam unterwegs waren. Fleißig gingen sie immer in die Richtung, die ihnen das Juwel anzeigte. Leider hatten sie bis jetzt immer noch keine spur von Naraku, was Inuyasha sehr reizte.

Plötzlich blieb Kagome stehen und schaute erschrocken zur Sonne, die bald unter gehen würde.

“Ähh Leute… wisst ihr ob heute Vollmond ist?” Die anderen drehten sich fragend zu ihr um.

“Ja heute ist Vollmond, Wieso?” fragte Miroku neugierig.

“Ach nur so.” Ohne jemanden anzusehen ging Kagome an ihnen vorbei, blieb aber dann trotzdem stehen und drehte sich um.

“Ich verliere heute Nacht meine Dämonischen Kräfte.” verkündete sie ganz leise.

“Oh, dann sollten wir heute besser einen sicheren Ort zum schlafen suchen.” Miroku ging auf Kagome zu und lächelt ihr mut zu und auch Sango gesellte sich zu ihnen, um weiter zu gehen.

“Pah, wozu brauchen wir einen sicheren Ort. Ich bin doch auch noch da, um uns alle zu beschützen!”. Alle drehten sich zu Inuyasha und starrten ihn stumm an. Dann wandte sich Miroku wieder zu Kagome.

“Ich glaube ich habe vorhin einen Tempel auf dem Berg dort drüben gesehen.”

“Dann lasst uns dort hingegen.”

“Eine gute Idee Sango.” meinte die Halbdämonin und ging gemeinsam mit ihnen los.

“Hey! Was fällt euch ein mich einfach zu ignorieren!” schrie Inuyasha ihnen hinterher.

“Jetzt Trödel nicht so.” Kam es von Kagome als Antwort, die einfach weiter ging.

“Tse, tolle Freunde.” murmelte Inuyasha beleidigt, während er hinter ihnen her lief.
 

Kurz bevor es endgültig dunkel wurde, ereichten sie den Tempel. Es kam ein alter Priester auf sie zu, der sie freundlich begrüßte und ohne umschweife in sein Haus einlud. Kagome war sehr erleichtert, dass sie dies Mal Mirokus Flunkereien nicht brauchten.

“Reisenden steht mein Tempel, immer gerne zur Verfügung.” meinte der Priester und führte die Neuankömmlinge ins Esszimmer.

“Das Essen wird noch eine weile dauern, ihr könnt euch solange gerne umsehen.”. Während des warteten, begann Kagomes Körper sich in einen Menschen zu verwandeln. In ihrer Menschlichen gestallt hatte sie normale Ohren und Zähne und braune Augen.

“Ohhh, also ich muss sagen, dass du selbst als Mensch sehr hübsch bist.” Das Kompliment kam natürlich von Miroku, wofür sie sich bei ihm bedankte.

“Pah, wo ist die denn Hübsch.” meckerte Inuyasha, da er wegen vorhin immer noch schlecht gelaunt war. Ganz nah kniete Kagome sich neben ihn hin und schaute ihn mit großen, traurigen Augen an.

“Du findest mich also nicht Hübsch?” Ihre Stimme klang sehr verletzlich, was Inuyasha ein stich ins Herz versetzte.

“W-Was? Ähhh… Nein, so meinte ich das nicht!” versuchte er sich zu entschuldigen. Bei diesem Anblick konnte Kagome ihre Rolle nicht weiter spielen und musste anfangen zu lachen.

“Reingefallen!” Neckisch streckte sie ihm die Zunge raus. Miroku, Sango und Shippo fingen nun auch an zu lachen, auch sie waren auf ihren kleinen streich reingefallen. Inuyasha Atmete erleichtert aus, weil im klar wurde, dass er sie nicht verletzt hatte.

“Man du bist echt fies! Ich dachte du würdest gleich jeden Moment los heulen.”

“Tut mir leid aber hin und wieder muss man dir eine Lektion erteilen.” meinte Kagome mit einem breiten grinsen, wobei ihr Sango zustimmte.

“Na komm, ich mache es wieder gut. Willst du mit mir spazieren gehen?”

Inuyasha tat spaßeshalber so, als müsste er lange über Kagomes Vorschlag nachdenken und stimmte dann zu.
 

“Wieso wolltest du eigentlich spazieren gehen?”

“Ich wollte Sango und Miroku mal für ein Weilchen alleine lassen.”

“Hää, wieso das denn?”

“Hmm, ich weiß nicht. Irgendwie habe ich das Gefühl, dass sich zwischen den beiden was anbahnt.”

Inuyasha schaute sie ungläubig an. “Und woher nimmst du dieses Gefühl?” wollte er nun skeptisch wissen.

“Weibliche Intuition.” antwortete Kagome ihm lächelnd.

Eine ganze weile hatten sie sich noch unterhalten, bis Inuyasha sie plötzlich hoch nahm und mit ihr auf eins der Dächer sprang.

“Was tust du?” wollte sie verwundert wissen.

“Hier kann man den Mond besser sehen.” antwortete er ihr und setzte sie vorsichtig aufs Dach. Da Kagome momentan ja ein Mensch war, hatte sie angst runter zu fallen und klammerte sich an Inuyashas Arm fest, was ihm irgendwie gefiel. Sie musste zugeben, dass der Anblick von hier oben wirklich noch viel schöner war. Dann dachte sie an Kaede, Kikyo und die anderen Dorfbewohner und hoffte, dass es ihnen gut ging.

“Inuyasha… was ist nun eigentlich mit dir und Kikyo?” Es war gut dass Kagome nicht vorher über diese Frage nachgedacht hatte, sonst hätte sie sich bestimmt nicht getraut sie zu stellen.

“Wieso fragst du mich das?” dabei sah Inuyasha sie verwundert an.

“Weißt du… ich möchte nicht, dass sie verletzt wird. Auch wenn es nicht immer so aussah, so ist sie doch meine Freundin und ich möchte, dass sie glücklich wird.”

Inuyasha bemerkte den ernsten und besorgten Ton in ihrer Stimme und versuchte deshalb ehrlich zu antworten.

“Ich will auch nicht das Kikyo verletzt wird aber… das ging alles so schnell.” Inuyasha schaute traurig zum Mond. Kagome spürte, dass ihm irgendwas auf dem Herzen lag.

“Liebst du Kikyo?” fragte sie ganz behutsam. Inuyasha wendete seinen Blick vom Mond ab und schaute nach unten.

“I-Ich weiß es nicht. Sie ist mir sehr wichtig geworden aber ich glaube nicht, dass das Liebe ist.”

In Kagome tobten so viele Gefühle, dass sie sie gar nicht alle einordnen konnte. Wut, weil er ihr was vorgemacht hatte. Verständnis, weil er sie eigentlich nicht verletzen wollte. Traurigkeit, wegen Kikyo und da war noch ein Gefühl in ihr, was sie sich nicht erklären konnte. Sie war irgendwie erleichtert als sie hörte, dass er nicht in Kikyo verliebt war. Gerade als Kagome was sagen wollte, nahmen sie Sangos stimme war.

“Das Essen ist fertig.”

Inuyasha sah Kagome leicht besorgt ins Gesicht. Aufmunternd lächelte sie ihm zu, um zu sagen, dass sein Geheimnis bei ihr sicher war. Daraufhin sah er etwas munterer aus und trug dann die schwarzhaarige junge Frau wieder nach unten.
 

Als die drei ankamen, war das Essen bereits da. Miroku und Shippo hatten nur noch auf sie gewartet.

“Mmmh, das sieht lecker aus.” Gierig nahm Kagome sich eine dicke Keule von ihrem Teller und wollte gerade rein Beißen.

“Nicht essen!” Blitzschnell schlug Inuyasha ihr die Keule aus der Hand, die voll gegen Shippos Gesicht knallte.

“Hey, was soll das?” fragte sie ihn irritiert.

“Ja genau! Was sollte das?!” knurrte Shippo verärgert.

“Nicht essen, es ist vergiftet!” schrie Inuyasha zu Sango und Miroku, die daraufhin alles vor schreck aus den Händen fallen ließen. Erschrocken starrte Kagome auf ihr Essen.

“Gut das Inuyasha uns gewarnt hat.” meinte sie zu den anderen.

“Ja, aber was hat das zu bedeuten?” fragte sich Miroku. Plötzlich hörte Inuyasha ein Geräusch, wodurch er sich schützend vor Kagome stellte.

“Bleib dicht hinter mir, Kagome!”

Sie nickte ihm zu und tat das, was er ihr sagte.

“Los komm raus! Ich kann ganz deutlich riechen, dass da jemand ist.” Der Priester, der sie so freundlich empfangen hatte, trat aus der Tür hervor. Sein Gesicht machte nun ein richtig unheimlichen Eindruck, was Kagome ein wenig angst machte. Sango nahm ihren Bumerang und wirkte sehr bedrohlich. “Wieso wolltest du uns vergiften?”

“HeHeHe, na weil Naraku es mir befohlen hat.” Nach diesen letzten Worten, fiel er plötzlich auseinander.

“Ahhh, was ist denn jetzt los?” Vor schreck klammerte sich Kagome an Inuyasha fest.

“Verdammt! Er wurde von Kagura kontrolliert, dann…”

“Dann muss sie hier in der nähe sein.” vollendete Miroku, Inuyashas Satz. Plötzlich knallte von hinten irgendwas in den Raum rein, schlang sich um Kagomes Hals und zog sie nach draußen.

“Ahhhhhh!” schrie sie so laut es ging.

“Kagome!” Inuyasha rannte ihr schnell hinterher, bis er von zwei spitzen wurzeln angegriffen wurde und ausweichen musste. Genau von solch einer Wurzel wurde Kagome festgehalten, die ihr die Luft zum Atmen abschnürte.

“I-Ich… kriege… keine Luft!” versuchte sie zu Sagen. Schnell befreite Sango sie mit ihrem Bumerang und Inuyasha fing Kagome noch rechtzeitig auf, bevor sie auf den Boden landete.

“Ist alles in Ordnung?” fragte er sie besorgt. Nachdem Kagome zu Ende gehustet hatte, antwortete sie ihm, dass es ihr gut ging.

“Seht mal!” rief Miroku, der auf eine gestallt im Paviankostüm zeigte.

“Ist das Naraku?” wollte Kagome von Inuyasha wissen.

“Nicht ganz, dass ist nur eine Puppe die ihn vertreten soll, weil er zu feige ist selbst aufzukreuzen.”

Plötzlich packte Inuyasha sich die junge Frau und wich irgendwelchen scharfen Lichtklingen aus.

“Kagura, du schon wieder.” stellte er genervt fest. Dann zog er sein rotes Oberteil aus und warf es Kagome über.

“Was…?”

“Es ist zwar nicht viel aber es schützt dich wenigstens ein bisschen.” erklärte Inuyasha, während er sich wieder schützend vor sie stellte.

“Was wollt ihr hier?” fragte Miroku, der seine rechte Hand hoch hielt. Plötzlich tauchten überall diese Giftinsekten auf, was Kagome wunderte.

“Wenn du dein schwarzes Loch benutzt, wirst du vergiftet!” sorgte sich Sango. Miroku machte ein wütendes Gesicht und senkte seine Hand wieder.

“Also los, gibt mir das Juwel der vier Seelen oder Kagome wird dran glauben müssen!” äußerte Kagura sich ungeduldig.

“Pah, nur über meine Leiche!” Inuyasha zog sein Schwert und feuerte sein Kaze no Kizu auf sie ab. Diese konnte jedoch geschickt ausweichen.

“Huch, was ist denn los Kagome? Willst du heute Inuyasha das Kämpfen überlassen?” Die Feindin schaute Kagome dabei provozierend an. Sie umklammerte den Bogen in ihrer Hand, den sie kurz vor ihrer Verwandlung hervor geholt hatte und schaute sie fragend an.

“Ach ich verstehe, du kannst momentan nicht kämpfen, weil du bei Vollmond zu einem gewöhnlichen Menschen wirst.”. Entsetzt starrten alle Kagura an. Kagome konnte nicht fassen, was sie da hörte.

“Woher weißt du das?” schrie Inuyasha sie an.

“Naraku hat Kagome Jahre lang beobachtet, da ist es ein leichtes spiel heraus zu finde, wann sie ihre Kräfte verliert.”

“Es ist also kein Zufall, dass sie gerade heute bei uns auftauchen.” dachte sich Miroku. Plötzlich fing Narakus Puppe an, sie mit seinen Wurzeln anzugreifen. Miroku und Sango versuchten die Wurzeln zu zerstören, was sehr schwierig war, weil sie sich wieder regenerieren konnten. Inuyasha setzte Kagome und Shippo auf Kirara, da es am Boden zu gefährlich war. Zwar hatte Kagome versucht sich dagegen zu wehren, weil sie ihnen helfen wollte. Musste aber dann doch einsehen, dass Inuyasha recht hatte. Von oben sah sie zu, wie die anderen versuchten die Puppe zu zerstören, als plötzlich Kaguras Lichtklingen direkt auf sie zu kamen.

“Ahhh!” schrien Kagome und Shippo, während Kirara den angriffen gekonnt auswich. Bis sie eine der Wurzeln an der Pfote erwischte und die drei gewaltsam zu Boden gerissen wurden.

“Kagome!!!” rief Inuyasha und eilte sofort zu ihr. Benebelt hörte Kagome ihren Namen rufen. Langsam kam sie zu sich und stand vorsichtig auf.

“Mir… geht’s gut.” versuchte sie Inuyasha zu beruhigen und ging auf ihn zu. Inuyasha war fast bei ihr als er plötzlich sah, wie sich hinter mir ihr der Boden leicht aufspaltete.

“Kagome, hinter dir!”

Inuyashas Panik in der Stimme machte der jungen Frau angst, trotzdem drehte sie sich langsam um. Was sie dann sah, schnürte ihr regelrecht den Atem ab. Eine sehr spitze Wurzel kam aus dem Boden geschossen und zielte direkt auf sie zu. Kagome war wie erstarrt, als sie plötzlich jemand brutal wegschubste. Sie stürzte zu Boden und hörte einen ,mit viel schmerz, erfüllten schrei. Ihr ganzer Körper fing an zu zittern als sie realisierte, wessen schrei das war. Völlig verschreck drehte sich Kagome um und sah, wie die Wurzel Inuyashas Bauch durchbohrte.

“INUYASHA!!!”

Die Entstehung von Liebe und Hass

Hallöchen,

Ich hoffe es hat nicht zu lange mit diesem Kapitel gedauert, hatte nämlich eine ganz schöne Blockade. Aber jetzt ist es ja draußen und ich hoffe, dass ihr mir viele Kommentare schreibt :) Es interessiert mich, was ihr von meiner Geschichte haltet und ob ihr verbesserungs- Vorschläge habt. So jetzt hab ich genug geredet, viel spaß beim lesen :)
 

12. Kapitel: Die Entstehung von Liebe und Hass
 

Bei diesem Anblick schossen Kagome, ohne das sie es bemerkte, die Tränen in die Augen. Sie war so in Panik, dass sie das Gefühl hatte, ihr Herz hätte aufgehört zu schlagen. Sie hatte jetzt keine Zeit, um wieder vor Angst zu erstarren. Ihr einziger Gedanke galt Inuyasha, dem sie unbedingt helfen musste. Den Bogen hielt Kagome fest in den Händen, dann nahm sie ihre ganze Kraft und schlug damit auf die Wurzel ein, die sie mit nur einem Schlag abtrennten konnte. Inuyasha, der sich bis gerade eben noch auf den Beinen halten konnte, fiel nun zu Boden. Sofort eilte Kagome zu ihm, so dass er ihr direkt in die Arme fiel.

Sango und Miroku hatten nach Kagomes entsetzlichen schrei, mitbekommen was passiert war. Trotzdem mussten sie sich erst mal um Narakus Puppe und um Kagura kümmern.

Mit Inuyasha, fest in ihren Armen haltend, saß Kagome auf dem Boden. Noch immer war sie zutiefst geschockt, besonders weil noch ein stück der Wurzel in seinem Bauch steckte.

“Inuyasha…” hauchte sie leise. Ihr war es im Moment völlig egal, dass sie weinte. Ihre Gedanken waren nur noch bei ihm.

“Inuyasha, bitte wach auf!” schluchzte sie.

Inuyasha, der den salzigen Geruch ihrer Tränen war nahm, öffnete langsam die Augen.

“Oh Gott sei dank!” dachte Kagome, als sie sah, wie er wieder zu sich kam. Inuyasha sah sie erschöpft an.

“Kagome… geht’s… dir gut?” fragte er so leise, dass man es kaum hören könnte.

“N-Natürlich geht’s mir gut, aber was ist mit dir?”

Ihre Stimme bebte vor Sorge. Noch nie zuvor, hatte sie so was Schreckliches erlebt.

“Es… geht schon.” stöhnte Inuyasha vor schmerz, ehe er wieder bewusstlos wurde.

“Nein, Inuyasha!”

Traurig schaute Kagome zu ihm runter, da er sie nicht mehr gehört hatte. Dann schaute sie zur Wurzel, die immer noch in Inuyashas Bauch steckte und riss sie mit einem ruck raus. So viel Wut hatte sich in ihr gesammelte, weil Inuyasha wegen ihr so schwer verletzt wurde. Aber der eigentliche schuldige, war Naraku!
 

Kagome stand auf und stellte sich schützend vor Inuyasha. Dann nahm sie einen Pfeil und spannte damit den Bogen.

“Miroku, Sango geht da weg!”

Sofort taten die zwei was ihnen gesagt wurde, als sie bemerkten, dass Kagome gerade dabei war Narakus Puppe zu fixieren. Kaum waren sie weg, da schoss sie den Pfeil ab. Das gleiche wie letzte Mal passierte. Der Pfeil wurde von einer enorm starken Kraft umgeben und sprengte die Puppe in tausend teile.

“Er kann sich nicht mehr regenerieren!” stellte Miroku fest und ging mit Sango auf Kagome zu. Diese Kniete sich wieder zu Inuyasha und sah, wie die ersten Sonnenstrahlen auf sein Gesicht schienen. Kagome war so in Sorge, dass sie gar nicht bemerkte, wie sie sich zurück verwandelte.

Kagura war es allerdings sofort aufgefallen, dass Kagome ihre Dämonischen Kräfte wieder hatte und suchte schnell das weite.

Behutsam legte die Halbdämonin ihre Hand auf seine.

“Wieso hat er das gemacht?”

Wieder stiegen ihr Tränen in die Augen, was auch Sango und Miroku auffiel.

“Wir sollten einen sicheren Unterschlupf suchen.” meinte Miroku, während er ebenfalls besorgt zu Inuyasha schaute.

Sango machte sich auf die Suche, nach einem sicheren Ort. Als sie wieder kam, hoben sie gemeinsam Inuyasha auf Kiraras Rücken, die ihn in eine verlassene Hütte, in mitten eines Waldes Trug.
 

“Ich gehe Heilkräuter suchen.”

Kagome wollte gerade aufstehen, als Sango sie unerwartet an den Schultern packte und sie wieder nach unten drückte.

“Lass mich und Miroku das machen. Bleib du hier bei Inuyasha.”

Ohne auf eine Antwort zu warten, gingen die beiden los. Kagome drehte sich zu Inuyasha und schaute in sein schlafendes Gesicht. Shippo, der nicht mit den anderen mitgegangen war, setzte sich zu ihr.

“Hoffentlich wird Inuyasha wieder gesund.” sagte er, während er sich eine kleine Träne wegwischte. Auch ihm machte die Situation schwer zu schaffen, trotzdem versuchte er stark zu bleiben.

“Es ist meine Schuld!”

Shippo, der nun etwas verwundert aussah, drehte sich zu Kagome um. Noch immer starrte sie auf Inuyashas Gesicht, bis ihr vor lauter Verzweiflung die Tränen kamen und sich die Hände vors Gesicht hielt.

“Ich verstehe das nicht. Wieso hat er das gemacht?” überlegte Kagome, während sie immer heftiger anfing zu weinen. Shippo wusste nicht so recht, wie er mit ihrem Gefühlsausbruch umgehen sollte und streichelte ihr deshalb sanft über den Rücken.

“Er wird bestimmt wieder Gesund!” versuchte er sie aufzumuntern. Allerdings war die Halbdämonin so in ihren Gedanken versunken, dass sie gar nichts mehr um sich herum mitbekam.

“Ka…go…me?”

Erschrocken zuckte sie zusammen und nahm sofort die Hände aus dem Gesicht.

“Inuyasha!”

Die Freude seine Stimme zu hören war so groß, dass es Kagome völlig egal war, dass ihre Wangen noch ganz nass von ihren Tränen waren. Alles was sie im Moment Interessierte, war Inuyashas zustand.

“Wieso… weinst du?” brachte er kaum hörbar raus. Seine frage verwunderte Kagome und machte sie zugleich etwas wütend.

“Na, weil ich Angst um dich hatte, Idiot!”

Wieder kamen ihr die Tränen und es gelang ihr nicht, sie zurück zuhalten. Plötzlich bemerkte sie, wie Inuyasha seine Hand auf ihre legte und sie so fest, er in seinem zustand konnte, umklammerte.

“Geht’s dir gut Kagome?”

“Natürlich geht’s mir gut! Du bist doch der jenige, der verletzt wurde und… und es ist auch noch meine Schuld!”

In diesem Moment, fühlte sie sich so schuldig.

“Wäre ich nicht ein Mensch gewesen, wäre das alles gar nicht passiert!”

“Das ist nicht deine Schuld!” sagte Inuyasha in einem beruhigenden Tonfall.

“Aber…”

“Kein aber! Es war meine Entscheidung und wenn jemand schuld daran ist, dann Naraku!”

Kagome brauchte ein kleines lächeln zustande, was Inuyasha leicht beruhigte.

“Ich möchte mich gerne noch eine weile ausruhen.” Erschöpft schloss er die Augen.

“I-In Ordnung.” Sie stand auf und wollte die Hütte gerade verlassen.

“Kagome…?”

Fragend drehte sie sich zu Inuyasha um, um zu erfahren, was er noch von ihr wollte.

“Bitte weine nicht mehr um mich, mir geht es gut.”

Inuyasha konnte es nicht ertragen, wenn Mädchen weinten. Schon gar nicht um ihn und erst recht nicht wenn es Kagome war, die um ihn Weinte.

“I-Ich Versuchs.” sagte sie mit leicht zittriger stimme und ging nach draußen, während Shippo ihr folgte.

“Hoffentlich erholt er sich schnell” hoffte Kagome und setzte sich auf den Boden, um auf Sango und Miroku zu warten.
 

Es dauerte eine weile bis sie zurück waren. Zusammen gingen sie in die Hütte. Kagomes erster blick fiel sofort auf Inuyasha, der in der zwischen zeit eingeschlafen war. Sango half ihr seine Wunden zu versorgen, während Miroku nach was zu essen suchte. Die Wunde war schlimmer als gedacht. Es war kein Wunder, dass sie ihm stark zusetzte.

“Ist alles in Ordnung bei dir?”

“J-Ja, alles gut…” antwortete Kagome, während sie versuchte Sangos blick auszuweichen. Tröstend legte Sango ihre Hand auf Kagomes Schulter und sah sie besorgt an.

“Du kannst mit mir über alles sprechen, Kagome.” sagte Sango fürsorglich. Kagome wusste dies, doch trotzdem bekam sie im Moment keinen Ton raus.

“Ich hab doch gesehen wie dich das mitgenommen hat. Du magst Inuyasha sehr, oder?”

Noch immer fand sie keine Worte, also nickte sie nur und schaute dabei auf den schlafenden Inuyasha.

“Er mag dich auch sehr, da bin ich mir sicher!”

Nun war Kagome neugierig geworden und schaute ihre Freundin fragend an.

“Seitdem du bei uns bist, ist Inuyasha irgendwie… anders. Auch wenn ihr euch hin und wieder streitet, so scheint er doch glücklich zu sein, dass du da bist!”

Sie ließ sich Sangos Worte durch den Kopf gehen, dann musste sie an Kikyo denken und daran, was Inuyasha ihr erzählt hatte.

“Was geht nur in ihm vor?” dachte Kagome, während sie ihren Kopf sanft auf Sangos Schulter legte.

“Danke dass du für mich da bist!”

Im Moment war Kagome sehr gerührt davon, dass Sango sie in der kurzen Zeit, in der sie sich kannten, so gut verstehen konnte. Noch nie zuvor hatte sie so eine gute Freundin.
 

Zwei Tage waren vergangen in denen sie sich in der Hütte aufhielten und sich um Inuyasha Kümmerten.

“Ich sagte nein, Inuyasha!”

“Warum nicht?”

“Weil deine Wunde noch nicht ganz verheilt ist!”

Kagome klang verärgert aber trotzdem sorgte sie sich um ihn. Er war wirklich stur! Obwohl er noch nicht vollkommen bei Kräften war, wollte er unbedingt weiter, um nach Naraku zu suchen.

“Kagome hat recht, lass uns noch für ein paar Tage hier bleiben.” versuchte Miroku ihr zu helfen, doch Inuyasha ignorierte ihn einfach und versuchte aufzustehen.

“Bleib liegen!” mahnte sie ihn, doch auch diese Worte ignorierte er.

“Ich brauche mal frische Luft!” kam es genervt von Inuyasha. Doch plötzlich blieb er an der Tür stehen. Nach kurzem überlegen, drehte er sich zu Kagome um.

“Kannst du mich begleiten?”

Überrascht sah sie ihn an. Dann fragte sie sich, was er wohl von ihr wollte. Nach kurzem zögern, stand sie schließlich auf und folgte ihm. Sango, Miroku und Shippo warfen sich fragende blicke zu.
 

Nach einigen Metern blieb Inuyasha vor Erschöpfung stehen.

“Siehst du, du bist doch schon nach den paar schritten erschöpft! Lass uns zurück gehen.”

Kagome machte Anstalten zurück zu gehen.

“Kagome… Es tut mir leid.”

Fragend drehte sie sich in seine Richtung. Kurz starrte sie ihn an, bis er sich in Kagomes Richtung drehte. Er schaute sie nicht an und seine Hand lag auf seiner Wunde.

“Was tut dir leid?” Auf die Antwort war Kagome wirklich gespannt, denn Inuyasha machte ein sehr niedergeschlagenes Gesicht.

“Das du in die Sache mit Naraku mit hinein gezogen wurdest. Ich hätte dir das gerne erspart.”

Damit hatte sie nicht gerechnet.

“Aber du kannst doch nichts dafür. So wie es aussieht ist es halt mein Schicksal, sonst wäre das Juwel nicht in meinem Körper gewesen.”

Inuyasha kam einen schritt auf sie zu. Er hatte so einen Hundeblick aufgesetzt, dass sogar ihr die Knie weich wurden.

“Mir tut es auch leid, dass du dir sorgen um mich gemacht hast.”

Inuyasha musste daran denken, wie Kagome seinetwegen geweint hatte. Einerseits war er sehr gerührt gewesen, noch nie zuvor hatte jemand für ihn Tränen vergossen. Doch andererseits fühlte er sich schuldig, ihr so einen schock versetzt zu haben.

“Das sollte dir auch leid tun! Was hast du dir überhaupt dabei gedacht, dein Leben für mich zu riskieren!?”

Diese frage stellte Kagome sich schon die ganze Zeit und sie wollte nun endlich eine Antwort von ihm haben.

“Pah, ich konnte doch nicht zulassen dass du stirbst!” antwortete Inuyasha, als ob es selbstverständlich wäre. Wut Stieg in ihr auf.

“Aber dafür hättest DU sterben können!”

“Lieber ich als du!!!” schrie er so laut, wie es für ihn möglich war. Kagome war so verwirt, dass sie gar nicht wusste, was sie sagen sollte. Inuyasha bemerkte ihren blick und drehte sich verlegen um.

“Hatte er das gerade wirklich gesagt?” fragte sie sich in Gedanken.

“Verdammt, bin ich bescheuert?! Wieso habe ich das Gesagt?”

Inuyasha machte sich sorgen, wie Kagome wohl reagieren würde, daher schaffte er es nicht sich wieder zu ihr zu drehen. Noch immer stand die Halbdämonin direkt hinter ihm und starrte auf seine wunderschönen, weißen Haare.

“Was soll ich denn jetzt machen?” überlegte sie, doch plötzlich drehte sich Inuyasha um und kam ihr noch näher, als er eh schon war.
 

Alles ging so schnell. Er griff nach ihrem Arm und zog sie an sich heran, dabei hatte er Kagome nicht angesehen. Ihr kam es sogar vor, als ob er ihrem Blick ausgewichen war. Das nächste was sie spürte, war wie er sie ganz feste an sich drückte. Einige Sekunden vergingen, in denen sich keiner von beiden bewegte. In Kagomes Kopf herrschte die reinste leer. Sie war so überwältigt, dass sie nicht mal imstande war, irgendeinen klaren Gedanken zu fassen. Das einzigste was sie wahrnahm, war Inuyashas Geruch, der ihr in diesem Moment sehr anziehend vorkam. Sie spürte seine wärme, die ihr ein kribbeln durch ihren ganzen Körper versetzte.

Plötzlich drückte er sie noch fester an sich. Wie verrückt fing Kagomes Herz an zu schlagen, weil es sich so unglaublich schön anfühlte, so umarmt zu werden.

“Ich hatte solche Angst dich zu verlieren, dass ich einfach nicht darüber nachgedacht habe was ich tue.”

Seine Stimme klang so ernst und besorgt, dass man gleich eine Gänsehaut bekam.

“Ich… Ich könnte es nicht ertragen, wenn dir etwas zustoßen würde.”

Die ganze zeit, während er diese wundervollen Worte sagte, raste Kagomes Herz wie wild. Sie konnte einfach nicht glauben, was sie da hörte. Noch nie zuvor hatte jemand sein Leben für sie riskiert und noch nie hatte ihr jemand so was schönes gesagt.

“Wann sind wir so wichtig für einander geworden? Wir haben uns am Anfang so gehasst und nur miteinander gestritten und jetzt? Jetzt habe ich sogar um lauter sorge um ihn geweint, was ich eigentlich so gut wie nie tue.” Erst jetzt begriff Kagome, dass Inuyasha ihr sehr am Herzen lag. Auch wenn er manchmal anstrengend war, so würde sie es auch wie er, nicht ertragen können, wenn ihm irgendwas zustoßen würde.

Langsam hob Kagome ihre Arme an und drückte ihn ebenfalls fest an sich. Inuyasha genoss dieses Gefühl, auch sein Herz fing nun an wie wild zu Schlagen.

“Irgendwas ist anders, als bei Kikyos Umarmung…” dachte Inuyasha, doch er konnte sich einfach nicht erklären was es war. Nur das er sich bei Kagome viel wohler fühlte und ein ganzes kribbeln durch seinen Körper floss. Am liebsten hätten sie ewig in dieser Position verharrt, doch sie wussten beide, dass dies nicht gehen würde.
 

Langsam ließ Inuyasha sie los und auch Kagome löste die Umarmung, dennoch hatte er seine Hände noch um ihre Taille. Da sie nicht wusste, wie er nun reagieren würde, schaute sie verlegen in Richtung Boden, während ihre Hände auf seiner Brust ruhten. Inuyasha bemerkte Kagomes verhalten und legte behutsam seine Hand auf ihre Wange. Dann hob er ihr Gesicht an, so dass sie direkt in sein Gesicht sah. Sie schaute genau in seine Wunderschönen Augen und bemerkte erst gar nicht, wie Inuyasha ihr immer näher kam.

“W-Will er mich etwa Küssen?” Kagome ertabte sich dabei, wie ihr dieser Gedanke durchaus gefiel. Doch plötzlich kam ihr Kikyos Gesicht vor Augen. Sie zuckte innerlich so zusammen, dass sogar Inuyasha es bemerkte.

“Wahhhh, nein!”

Panisch schubste sie ihn von sich weg. Völlig überrumpelt viel Inuyasha zu Boden. Beruhigend legte Kagome die Hände auf ihre Brust, um ihren Herzschlag zu beruhigen.

“Oh je, was war gerade mit uns los? Er… er hätte mich fast geküsst!” dachte sie und wagte einen Blick zu Inuyasha. Der immer noch am Boden lag, da er sich vor lauter schmerzen nicht sehr schnell bewegen konnte.

“Spinnst du?! Das tat weh!” kam es gereizt von ihm, während er sich vorsichtig aufrichtete.

“T-Tut mir leid.” Peinlich berührt machte sich Kagome auf den Weg, zurück zu den anderen. Inuyasha schaute ihr, immer noch völlig überrumpelt, hinterher. Dann entschloss er sich, ihr widerwillig zu folgen.
 

Auf dem Rückweg liefen sie schweigend nebeneinander her. Beiden war dieser Vorfall von vorhin mehr als unangenehm, doch jeder von ihnen war in seinen eigenen Gedanke vertieft.

“Gott ich bin so dumm!… Dumm! Dumm! DUMM!!! Was hab ich mir bloß dabei gedacht?” dachte Inuyasha. Auch Kagome dachte darüber nach, was beinah geschehen wäre und wie es überhaupt dazu kam. Aber am meisten Gedanken machte sie sich über Kikyo.

“Das kann ich ihr nicht antun. Sie wäre am Boden zerstört und eigentlich will ich doch gar nichts von Inuyasha… oder? Was!? Nein, natürlich nicht! Wir sind nur Freunde…”

In Kagomes Kopf hörte es sich so an, als ob sie sich gerade mit ihrem eigenen gewissen streiten würde.

“Hmmm, wieso sie mich wohl weggeschubst hat? Vielleicht fühlt sie ja gar nicht so wie ich. Moment mal, ich empfinde doch gar nichts für sie! Aber wieso verhalte ich mich dann immer so merkwürdig und ständig will ich in ihrer nähe sein?”

Inuyasha versuchte seine Gedanken abzuschütteln und sich von nun an auf Kikyo zu konzentrieren, schließlich wollte er sie ja nicht verletzen. Allerdings würde sich das als schwierig erweisen, da ja Kagome die ganze Zeit in seiner Nähe war und nicht Kikyo.

Inuyasha seufzte so laut, dass er seine Begleiterin aus ihren Gedanken riss. Reflexartig schauten sie sich an, um direkt darauf wieder beschämt wegzuschauen.
 

Als sie bei Miroku und Sango ankamen, ging Inuyasha geradewegs in die Hütte, ohne noch ein Wort zu sagen.

“Wo wart ihr denn so lange?” fragte Sango die verbleibende. Durch ihre Frage wurde Kagome leicht rot im Gesicht, was ihrer Freundin sofort auffiel.

“A-Ach… so lange waren wir doch gar nicht weg.” versuchte sie es abzustreiten.

“Inuyasha komm raus. Wir haben was zu essen für dich.” rief Miroku ihm zu, während Sango Kagome ihre Portion reichte.

“Ich hab keinen Hunger!” kam es von ihm schlecht gelaunt zurück.

“Hää, na das ist ja mal was ganz neues.” wunderte sich Shippo.

“Was hast du denn mit Inuyasha gemacht?” fragte Miroku verwundert. Verlegen starrte Kagome auf ihr Essen.

“N-Nichts.” antwortete sie ihm. Miroku warf ihr einen fragenden Blick zu, hackte aber nicht weiter nach, wofür Kagome ihm innerlich sehr dankbar war. Der Rest des Abends verlief ruhig. Wahrscheinlich dadurch, weil die beiden Halbdämonen kein Wort miteinander gewechselt hatten. Miroku, Sango und Shippo wurden dadurch erst recht misstrauisch.

“Irgendwas ist doch zwischen den beiden passiert, als sie spazieren waren.” dachte Sango

“Die zwei verhalten sich ganz schön merkwürdig.” dachte Miroku.

“Wie ich Inuyasha kenne, hat er bestimmt wieder was dummes angestellt.” dachte Shippo. Kagome musste seufzte, als sie die nachdenklichen Gesichter der anderen sah und legte sich schließlich schlafen.
 

In der Zwischenzeit in Kaedes Dorf.
 

Alles war ruhig, dass ganze Dorf schien zu schlafen, nur eine Person wanderte umher. Es war Kikyo, die eine geheimnisvolle Aura spürte, die sie in den Wald lockte. Immer tiefer ging sie in den Wald, als sie plötzlich, blitzschnell einen Pfeil auf ihren Bogen spannte und ihn in eine bestimmte Richtung zielte.

“Wer ist da?!”

Ihre stimme klang so bedrohlich, dass einige Vögel die in den Bäumen geschlafen hatten, aufschreckten und wegflogen. Doch dann spürte sie, wie die Aura immer stärker und bedrohlicher wurde. Dann kam ein starker Wind auf und die Luft wurde mit Miasma verpesstet. Dank ihrer spirituellen Kräfte machte ihr der Giftrauch nichts aus, also konzentrierte sie sich weiter auf die Richtung, von wo die starke Energie kam. Plötzlich erschien ein Mann mit langen schwarzen Haaren. Man konnte auf den ersten Blick erkennen, dass er kein Mensch war.

“Wer bist du?” wollte die Miko wissen, obwohl sie bereits glaubte zu wissen, wer da vor ihr stand.

“Ich bin nicht hier, um zu kämpfen, Kikyo.”

Allein seine Stimme hätte gewöhnlichen Menschen Angst und schrecken bereitet, aber nicht Kikyo. Sie verzog keine Mine, auch dann nicht, als er ihren Namen nannte.

“Das mag sein, aber du bist der Feind!”

Nach diesen Worten spannte sie ihren Bogen noch straffer.

“Ach, ist das so? Und was ist mit dieser Person?”

Neben Naraku tauchte Kanna mit ihrem Spiegel auf. Kikyo ließ sich noch immer nichts anmerken, obwohl sie verwundert war Kanna am Leben zu sehen. Doch was nun im Spiegel erschien, ließ ihre Gesichtszüge erschrocken wirken. Kagome war es die im Spiegel erschien, zusammen mit Inuyasha.

“Sie sind nicht meine Feinde!” sagte Kikyo, nachdem sie ihre Stimme wieder gefunden hatte.

“Bist du dir da sicher, Kikyo? Du hältst Kagome für deine Freundin, dabei hat sie dir so viel weggenommen. Die Dorfbewohner bewundern sie und nicht dich. Sie war es die das Dorf beschützte und jetzt wo sie eine bessere Aufgabe gefunden hat, überlässt sie dir den Kleinkram.”

Kikyo machte ein wütendes Gesicht. Naraku wusste ganz genau, dass diese Erkenntnis Kikyo schmerzte.

“Aber das ist noch nicht alles, Stimmt´s Kikyo? Sie hat ihr versprechen gebrochen. Anstatt dir bei deinem Schicksal zu helfen, hat sie es dir einfach weggenommen und zu guter letzt, schnappt sie dir den Mann weg, in den du dich verliebt hast!”

“SEI STILL!!!” schrie Kikyo ihn an. Sie konnte es einfach nicht mehr ertragen, diese Worte zu hören.

“Das ist nicht wahr, Kagome ist meine Freundin und sie würde mir niemals so was antun!”
 

Naraku fing an zu grinsen. Auf das was jetzt kommen würde, hatte er sich schon lange drauf gefreut.

“He He He, bist du dir da auch sicher?”

In Kannas Spiegel, spielten sich mehrere Szenen zwischen Kagome und Inuyasha ab. Jeder innige Moment von den beiden wurde gezeigt.

Die stelle wo sie die Tausendfüßlerin gefesselt hatte oder wo Kagome Inuyasha half das Holz aufzusammeln und sich dabei ihre Hände zufällig berührten. Der Moment wo er auf Miroku eifersüchtig war oder wo er ihr das Stofftuch seiner Mutter geschenkt hatte und er ihr sagte, dass er sie mag. Dann kam die stelle wo Inuyasha sein Leben für Kagome riskiert hatte und ganz zum Schluss, wurde dass Ereignis des heutigen Tages gezeigt. Der Spiegel stoppte genau da, wo Inuyasha und Kagome sich beinah geküsst hätten. Dieser Anblick versetzte Kikyo ein stich durchs Herz. Entsetzt senkte sie ihren Pfeil und starrte verzweifelt zum Spiegel.

“Siehst du es nun endlich ein? Kagome hat dir die ganze Zeit was vorgemacht!”

Das fiese grinsen wollte einfach nicht aus Narakus Gesicht verschwinden, doch das fiel Kikyo nicht mal auf. Zu groß war der Schock über das was sie alles gesehen hatte.

Sie bemerkte nicht mal, dass ihre spirituellen Kräfte immer mehr nachließen und sie dadurch das Miasma nach und nach einatmete.

“Wie konnte sie mir das nur antun?” dachte sich Kikyo, während ihr eine Träne über die Wange lief.

“Sie hat dein ganzes Leben zerstört. Hasse sie!”

Kikyo konnte keinen klaren Gedanken mehr fassen. In diesem Augenblick fing sie tatsächlich an, Kagome zu hassen. Vergessen waren die schönen Zeiten, die sie miteinander hatten. Für Kikyo war sie nur noch eine Verräterin.

“Sie steht deinem Glück im Wege Kikyo. Du musst was dagegen unternehmen, bevor es zu spät ist!” meinte Naraku. Immer weitere Tränen liefen Kikyo die Wange hinunter. Sie wollte sich gegen dieses Gefühl des Hasses wehren, doch irgendwas in ihrem Kopf ließ sie immer und immer wieder diese Bilder sehen. Das meiste was sie schmerzte, war Inuyashas Blick.

“So wie er Kagome immer ansieht, so hat er mich nie angesehen!” dachte sie und ließ Peil und Bogen fallen.

Alles war ihr im Moment egal, was Naraku sofort ausnutzte, um Kikyo den größten teil ihrer Seele zu entziehen. Den freigewordenen Platz ersetzte er mit seinem Miasma. Alles ging so schnell, dass Kikyo nicht einmal realisieren konnte, was gerade mit ihr geschehen war. Das einzige was sie noch spürte, was die Liebe zu Inuyasha und ein gewaltiger Hass auf Kagome.

“Sag mir Kikyo was wirst du tun, wenn du Kagome das nächste Mal begegnest?”

Narakus grinsen schien jetzt noch furchterregender als zuvor zu sein. Langsam erhob Kikyo sich und sah Naraku mit einem leeren Blick an.

“Ich werde sie töten!”

Eine nervige Räuberbande

So, dieses Kapitel soll ein bisschen spaß in die Geschichte bringen. Ich wünsche euch wieder viel spaß beim lesen
 

13. Kapitel: Eine nervige Räuberbande
 

“Um Himmels willen, wo willst du denn hin Kikyo?” Kaede war völlig überrascht als Kikyo meinte, dass sie das Dorf verlassen muss.

“Ich will zu Inuyasha.” antwortete sie nur, während sie ein paar Sachen zusammen packte.

“Und was ist mit deiner Aufgabe hier? Du hast versprochen… “

“Welche Aufgabe meinst du, Kaede?! Vor was soll ich das Dorf denn beschützen? Seitdem Kagome weg ist, hat uns nicht ein einziger Dämon mehr angegriffen!” unterbrach Kikyo ihre Großmutter in einem gereizten Tonfall. Kaede bekam kein Wort mehr raus. Sie konnte nur noch dabei zusehen, wie ihre Nichte das Dorf verließ und sie somit im stich ließ. Kaede wusste ganz genau, dass was faul war. So wie heute hatte Kikyo noch nie mit ihr gesprochen und es war sehr untypisch für sie, dass ihr egal war was aus Kaede und den Dorfbewohnern wurde.
 

Die fünf Freunde sind am nächsten morgen schon früh losgegangen. Inuyasha schien soweit wieder ganz fit zu sein, jedenfalls war er wieder fleißig am rumnörgeln. Kagome musste zugeben, dass sie dies irgendwie vermisst hatte. Nach einigen Stunden kamen sie in einem Dorf an, wo sie sich eigentlich nur was zu Essen kaufen wollten. Doch die Bewohner baten die Gruppe dringend um Hilfe. Seit einiger Zeit hielten sich Waschbärdämonen im nahe gelegenen Wald auf. Jede Nacht kamen sie ins Dorf geschlichen und stahlen alles, was sie nur finden konnten. Dabei handelte es sich nie um Essen. Viel mehr ging es um Wertsachen wie Seide, Handgemachte Töpfe oder Gemälde. Auch die selbstgemachten Spielsachen der Kinder, waren für die Räuber zum Ziel geworden.

“Pah, also das geht uns nun wirklich nichts an.” Ohne mit der Wimper zu zucken, marschierte Inuyasha los.

“Keine sorge, wir werden uns darum kümmern.” versprach Kagome währenddessen den Dorfbewohnern. Inuyasha blieb abrupt stehen und fragte sich, ob er das gerade richtig verstanden hätte.

“Was soll das Kagome? Wir haben für so was keine Zeit!” Inuyasha stand wütend neben ihr und wartete ungeduldig auf eine Antwort.

“Wir können doch schlecht nein sagen, wenn sie uns um Hilfe bitten.”

“Warum nicht?”

“…… Du hast echt kein Mitgefühl.” seufzte Kagome und machte sich mit den anderen auf den Weg. Inuyasha, der eh schon wusste dass er verloren hatte, trottete ihnen beleidigt hinterher.
 

Im Wald angekommen, bemerkten die mit Dämonischer Abstammung, dass es hier stark nach Waschbären roch.

“Ihr müsst vorsichtig sein. So kleine Dämonen sind zwar nicht sehr stark, dafür unheimlich schlau und spielen einem häufig streiche.” versuchte Shippo seine Freunde zu warnen.

“Wir werden auf der Hut sein.” versprach Sango dem Fuchsdämon.

“Pah, was sollen die schon großartig… “ Noch bevor Inuyasha den Satz beenden konnte, stürzte der Boden unter ihm zusammen und er fiel in ein ca. zwei Meter tiefes Loch.

“Inuyasha!” kam es von den anderen wie aus einem Munde.

“Grrr, was zum Teufel soll der Mist!” meckerte Inuyasha, während die zwei Frauen der Gruppe ihm raus halfen.

“Hmm, eine Fallgrube?” murmelte Miroku nachdenklich.

“Wahrscheinlich von den Waschbären.” fügte Shippo hinzu, während er sich auf Mirokus Schulter setzte. Plötzlich ertönte ein lautes Gelächter, was aus allen ecken des Waldes kam.

“Los zeigt euch!” brüllte Inuyasha, der schon ein wenig genervt aussah. Direkt darauf kamen auch schon die meisten aus ihren verstecken gekrochen.

“Ohhh, die sehen ja süß aus.” fand Kagome, während Inuyasha sie mit einem Blick ansah, der sagte: Meint die das ernst!?

“Emm… entschuldigt bitte, die Dorfbewohner schicken uns. Ihr sollt deren Sachen geklaut haben, stimmt das?” begann Miroku den Grund anzusprechen, weswegen sie ja eigentlich hier waren. Ein kleiner Waschbär, der ungefähr einen Kopf größer war als Shippo, trat hervor.

“Ja das stimmt.”

“………………” Die fünf Freunde schauten den kleinen Waschbär verdutzt an.

“Die streiten es nicht mal ab.” wunderte sich Inuyasha und sprach dass aus, was alle gedacht hatten. Miroku ging ein paar schritte auf den Waschbären zu und beugte sich leicht zu ihm runter.

“Sei vorsichtig Miroku!” warnte ihn Shippo, doch er bekam nur eine kleine Handbewegung als Antwort.

“Könnten die Dorfbewohner bitte die Sachen zurück bekommen?”

Der Waschbär schaute Miroku direkt in die Augen, sprang hoch und klebte ihm ein Blatt auf die Stirn. Miroku schaute verwundert nach oben, um erkennen zu können, was da an seiner Stirn klebte. Plötzlich erschien um ihn herum viel Rauch, bis man ihn nicht mehr sehen konnten.
 

“Hust… Hust…, das ist nicht gut.” meinte Shippo, der auf Kagomes Schulter gesprungen war. Als man ihn wieder sehen konnten, trauten sie ihren Augen nicht.

“Wahhhh!!!” schrie Sango entsetzt.

“Oh mein Gott, Miroku!?” folgte Inuyasha ebenfalls entsetzt.

“D-Du bist ein… Affe!?” stellte Kagome fassungslos fest und guckte geschockt zu den anderen. Miroku… oder besser gesagt der Affe, bohrte genüsslich in der Nase herum. Alle Waschbären fingen laut an zu Lachen. Einige hatten sogar Tränen in den Augen.

“Grrr, das ist nicht lustig, macht ihn sofort wieder normal!” forderte Inuyasha aggressiv und verpasste drei der Waschbären eine Kopfnuss. Als Antwort bekam er einen Eimer Wasser über den Kopf geschüttet. Shippo konnte sich ein leises Kichern nicht verkneifen, wofür ihn Inuyasha böse ansah.

“Also wirklich, dass reicht jetzt mit den Albernheiten!” Sichtlich gereizt riss Kagome dem Affen… Ähh sie meinte Miroku, das Blatt von der Stirn, wodurch er Gott sei dank, wieder normal wurde. Dieser saß auf dem Boden und wunderte sich, wieso er den Finger in der Nase hatte.

“Ist bei dir alles wieder normal?” fragte Sango ihn mit einem kleinen grinsen im Gesicht.

“J-Ja, ich glaube schon.” antwortete er ihr leicht irritiert und stand auf. Zwar war Kagome froh, dass Miroku wieder der alte war, trotzdem drehte sie sich wütend zu den Waschbären.

“So und jetzt zu euch!” knurrte sie im strengen Tonfall.

“Ohhh bitte, bitte sei nicht sauer auf uns.”

“Wir tun es auch nie wieder.” meinte ein anderer, noch kleinerer Waschbär.

“Ja ja, schon gut. Können wir jetzt bitte die….?”

Eins der flinksten Waschbären nutzte die Gelegenheit und stopfte Kagome was essbaren in den Mund, was sie leider instinktiv runter schluckte. Vor lauter sorge was sie da wohl gerade gegessen hatte, erstarrte sie.
 

“K-Kagome?” Besorgt ging Inuyasha mehrere Schritte auf sie zu. Doch plötzlich hielt Kagome sich die Hand vor dem Mund und rannte zum nächsten Busch. Sie war so schnell, dass Shippo von ihrer Schulter fiel. Am Busch angekommen fiel sie direkt auf die Knie und übergab sich.

Wieder machten die anderen ein entsetztes Gesicht und die Waschbären fingen wieder an zu Lachen.

“Oh mein Gott Kagome, ist alles in Ordnung?” Besorgt eilte Inuyasha zu ihr.

“Sehe ich so aus!?” antwortete sie ihm launisch und übergab sich erneut.

“Hey ihr! Was habt ihr mit ka…?” Nun wurde Shippo vom selben Waschbär unterbrochen und hatte irgendwas im Mund, auf das er aus versehen drauf biss. Mit einem Lauten schrei, rannte er nun hin und her.

“AHHHH, ist das scharf!!!!”

Sango versuchte Shippo irgendwie zu beruhigen, doch sie schaffte es nicht mal ihn einzufangen.

“Baäähh… mir ist sooo übel.” beklagte sich Kagome, während Inuyasha ihr sanft über den Rücken streichelte.

“Wasser, Wasser, Wasser… ich will WASSER!” schrie Shippo verzweifelt. Sango riss langsam der Geduldsfaden. Sie schnappte sich ihren Bumerang und warf ihn aus lauter Frust, in irgendeine Richtung. Plötzlich war es still. Man hörte kein Getuschel und kein Gelächter mehr und sogar Shippo war jetzt still.

“Wo sind sie hin?” wollte Miroku wissen.

“Sie müssen hier irgendwo sein. Ich kann sie noch ganz deutlich riechen.” meinte Inuyasha.

“Vielleicht haben sie Angst bekommen.” Benommen hob Kagome Shippo vom Boden auf. Dieser war inzwischen fix und fertig.
 

Plötzlich erklang ein rascheln, gefolgt von einem unbekannten Geräusch. Alle schauten in verschiedene Richtungen und versuchten irgendwas zu entdecken.

“Wahhhh!” schrie Sango, während die restlichen besorgt zu ihr schauten. Sie war mit irgendeiner weißen und klebrigen Masse überschüttet worden.

Bei diesem Anblick stand Kagome der Mund zwar weit offen, trotzdem musste sie sich ein grinsen verkneifen. Der Anblick wie Sango zusammen mit der verwandelten Kirara aneinander klebte und versuchte das Zeug abzubekommen, war durchaus amüsant.

“So ein Dreck!” fluchte sie.

“Warte, ich komm und helfe dir.” Miroku wollte gerade zu ihr eilen, als sich plötzlich eine weibliche gestalt vor ihm formte.

“D-Das ist Sango!” stellte Kagome verwirt fest. Auch Miroku sah durchaus irritiert aus, als sich die falsche Sango um seinen Hals warf. Auch sie trug den gleichen Kampfanzug wie die echte Sango und sah ihr zum verwechseln ähnlich.

“Ach Miroku, ich werde dir ganz viele Kinder zur Welt bringen!”

Sangos Kopf wurde bei diesen Worten knall rot. Einmal vor Verlegenheit und einmal vor lauter Wut.

“Hey du Fälschung, lass deine Finger von ihm!!!”

Jetzt versuchte Sango um so heftiger frei zu kommen. Inuyasha und Kagome schauten sich das ganze Spektakel seelenruhig an. Sie genossen es, mal nicht die Zielscheibe der frechen Dämonen zu sein. Miroku konnte der Falschen Sango nicht mehr lange widerstehen und schloss sie fest in seine Arme. Er wusste genau, dass es nicht die echte war aber solange sie sich wie Sango anfühlte, war es ihm egal. Jetzt wurde die Dämonenjägerin stinksauer, besonders als sie sah, wie der Mönch das Hinterteil der Fälschung streichelte.

“Hey, lass mich… sie… ES! Lass es sofort los!!!” brüllte sie ihn an.

“Haaa, aber sie duftet genauso gut wie du.” antwortete Miroku verträumt. Inuyasha und Kagome warfen sich fragende Blicke zu. Shippo war inzwischen wieder fit und auch er wunderte sich über das geschehen, was sich vor seinen Augen abspielte.

“Na warte! Wenn ich erstmal hier raus bin, kannst du dich auf was gefasst machen!” Angestrengt versuchte Sango sich weiter zu befreien. Langsam beschloss Kagome ihr zu helfen und ging ein paar schritte auf sie zu, als plötzlich wieder das Gelächter der Waschbären erschallte.

“Ha Ha, dass ist deine strafe, weil du uns angegriffen hast.” sagte einer von vielen.

“Jetzt hab ich aber die Schnauze voll von dem Theater!” Wütend zog Inuyasha Tessaiga und wollte gerade sein Kaze no Kizu in eine beliebige Richtung abfeuern. Als plötzlich ein Übels stinkender Geruch auftauchte. Sofort hielt Kagome die Nase zu, was Inuyasha nicht so schnell gelang, da er mit beiden Händen Tessaiga hoch hielt.

“Inuyasha?” Besorgt sah Kagome ihn an, da er mit dem Rücken zu ihr stand und sich kein stück mehr bewegt hatte. Miroku schaute nun ebenfalls besorgt zu Inuyasha, da sich seine falsche Sango in Luft aufgelöst hatte. Plötzlich fiel Inuyasha, mit samt Tessaiga nach hinten.

“Inuyasha!” Besorgt eilte die Halbdämonin zu ihm, während sie sich immer noch die Nase zuhielt.

“Was ist mit Ihm?” fragte Shippo erschrocken.

“Er ist ohnmächtig. So ein intensiver Gestank aus nächster nähe, hat ihn vollkommen umgehauen.”

Auf einmal spürte Kagome wie der Boden unter ihnen anfing zu beben und ehe sie sich versahen, Wurden die drei wie mit einem Katerpult weggeschleudert.

“AHHHHHHH!” schrien Shippo und Kagome, bis sie in einem See landeten.

Miroku und Sango sahen ihnen überrascht hinterher. Mit so was hatte wirklich keiner gerechnet.
 

Miroku ging nun in Sangos Richtung, die davon gar nicht begeistert war.

“Komm mir bloß nicht zu nahe, du Lüstling!”

Dabei streckte sie ihm drohend die Faust entgegen.

“Aber Sango… sei doch nicht sauer. Immerhin sah sie aus wie du und nicht wie eine andere Frau.”

Währendessen versuchte Miroku Sango und Kirara von diesem klebrigen zeug zu befreien. Sango warf ihm einen bösen Blick zu, bis plötzlich auch unter ihnen der Boden anfing zu beben. Anders als bei ihren Freunden, erschien unter ihren Füßen ein Netz, was sie nach oben zog und sie dort gefangen hielt.

“Na toll…” seufzte Miroku als er bemerkte, dass er nun auch voll mit diesem klebrigen zeug war.

“Was machen wir jetzt?” fragte Sango lustlos.

“Ach weißt du… lass uns doch einfach hier auf die anderen warten.” schlug Miroku vor, wobei Sango nichts dagegen hatte.

Inuyasha, der durch den fall ins Wasser wieder erwacht war, schwamm mit den andern zwei ans Ufer.

“Na warte, wenn ich die in die Finger bekomme mach ich Hackfleisch aus denen!”

“Beruhige dich Inu…?!” Fragend schaute Inuyasha zu Kagome.

“Was hast du?”

“Ähhh… Ich glaube, ich spüre das Juwel.” antwortete sie ihm verwundert.

“Wa-Was?!”

Reflexartig fasste sich Kagome an ihren Hals, wo die Kette mit dem Juwel sein sollte. Doch da war nichts. Erschrocken schauten sie zu Inuyasha an.

“Ich fasse es nicht, die haben das Juwel geklaut! Konntest du nicht besser aufpassen!” schimpfte er sie aus.

“Hey, schrei mich nicht an! Außerdem kann ich gar nicht dafür. Das muss passiert sein als mir so schlecht war.” versuchte sie seinen Vorwurf abzustreiten.

“Los, worauf warten wir noch? Wir müssen es zurück holen!” mischte sich Shippo ein, um einen streit zwischen Inuyasha und Kagome zu verhindern.

Beleidigt sahen sie sich an und rannten schließlich los, doch weit kamen sie nicht, da sie direkt in eine versteckte Fallgrube tappten. Diesmal fiel Kagome zusammen mit Inuyasha hinein, der voll auf sie drauf landete.

Bauch an Bauch lagen sie dort und verdauten den ersten schrecken. Kagome versuchte sich aufzurichten, was ihr allerdings nicht gelingen konnte, weil Inuyashas Gesicht ihr im weg war. Sie waren so nah aneinander, dass sich beinah ihre Nasenspitzen berührten. Inuyasha zuckte innerlich zusammen, als er seine Augen öffnete und dabei direkt in Kagomes sah. Er spürte wie ihm die nähe zu ihr gefiel, was ihn leicht erröten ließ. Kagome musste an das letzte Mal denken, als sie sich so nahe waren und wurde ebenfalls rot.

“Aua…” ächzte Shippo unter ihnen und riss sie somit aus ihren innigen Moment. Schnell wurde die junge Frau wieder klar im Kopf und auch Inuyasha konzentrierte sich wieder nur auf das Juwel.

“Du bist schwer!” Genervt versuchte Kagome ihn von sich runter zu schieben. Doch das einzige was Inuyasha interessierte, waren diese Waschbären.

“Man die gehen mir echt auf die Nerven!”
 

Sie folgten Kagomes Gespür und fanden nach einigen Minuten den Anführer, der tatsächlich das Juwel hatte.

“Was machen wir jetzt?” flüsterte sie Inuyasha zu.

“Ist doch ganz klar. Wir verkloppen alle und nehmen uns das Juwel!”

“Echt jetzt?! Was Besseres fällt dir nicht ein?!”

Inuyasha schaute Kagome beleidigt an, doch ohne ein weiteres Wort zu sagen, setzte er sich in Bewegung.

“Hey ihr, gebt uns sofort das Juwel zurück!”

Inuyasha sah für die Waschbären sehr bedrohlich aus, da er wütend am knurren war. Die meisten verwandelten sich in Steine und der Rest versteckte sich hinter ihrem Anführer.

“Also echt, lass mich das lieber machen!”

Inuyasha sah Kagome skeptisch an, als sie an ihm vorbei lief.

“Hallo, es geht noch mal um die Dorfbewohner. Wisst ihr, sie vermissen ihre Sachen wirklich sehr und es wäre nett von euch, wenn ihr sie zurück geben könntet.”

Sie versuchte so freundlich wie möglich zu klingen, doch der Anführer machte dennoch ein grimmiges Gesicht.

“Nein!”

“Tse, hast du echt toll hingekriegt.” Erwartungslos verschränkte Inuyasha die Arme vor der Brust. Kagome warf ihm kurz einen bösen Blick zu und wendete sich dann wieder zum Anführer.

“Und Warum nicht?”

“Weil es in unserer Natur liegt, Sachen zu stehlen!” Hinter ihm nickten alle fleißig mit dem Kopf.

“Schnapp dir endlich das Juwel du dumme Gans!” platzte es ungeduldig und gereizt aus Inuyasha heraus.

“Sitz!”

Gezwungenermaßen fiel Inuyasha zu Boden und versetzte die Waschbärdämonen in großes staunen.

“Das verstehe ich. Liegt es denn auch in eurer Natur die Sachen zu horten?”

Der Anführer, war über die Frage der hübschen Halbdämonin, sichtlich verwundert.

“Ähh nein, eigentlich nicht.” antwortete er ihr leicht irritiert.

“Ich habe einen Vorschlag für euch. Ihr könnt die Dorfbewohner in jeder Nacht weiter bestehlen, aber dafür bringt ihr die Sachen am nächsten Morgen wieder zurück. Na, wie hört sich das an?”

Jetzt fing der Anführer an zu grübeln und berat sich mit ein paar anderen Waschbären. Dann drehte er sich wieder zu Kagome.

“Hmm… ja das würde gehen. Hier ist euer Juwel.”

“Ohh, vielen dank.” Etwas überrumpelt nahm sie es entgegen.

“Ich hätte nie gedacht, dass es so einfach werden würde.” dachte Kagome, während sie sich schnell aus dem staub machten.
 

“Na los, gib schon zu dass ich das gut hinbekommen habe!” stachelte Kagome Inuyasha an, der mittlerweile echt eingeschnappt war

“Pah, ich hätte das auch geschafft!”

“Ja natürlich. Nachdem du jedem eine verpasst hättest, hätten sie es dir bestimmt gerne übergeben.” Dafür kassierte Kagome einen viel sagenden Blick seitens Inuyashas.

Kurz darauf Trafen sie auf Sango, Miroku und Kirara, die sie aus ihrer misslichen Lage befreiten. Auf dem weg zurück ins Dorf, erzählte Shippo ihnen Freunden was passiert war. Im Dorf angekommen, erklärten sie den Bewohnern die Abmachung mit den Waschbärdämonen. Sie waren einigermaßen zufrieden mit dem Handel, so konnte die kleine Gruppe endlich mit ihrer Reise fortfahren.
 


 

Na, wie hat es euch gefallen?

Ich hoffe gut, wenn ja dann hinterlasst mir einfach ein paar Kommentare :)

Unerwartete Begegnung

14. Kapitel: Unter Narakus Kontrolle
 

“Seht mal, da ist eine heiße Quelle!” entdeckte Kagome und zeigte dabei in eine bestimmte Richtung.

“Ahh, das ist jetzt genau, dass richtige.” meinte Sango und lief mit ihrer Freundin voraus.

“Hey! Wo geht ihr denn hin, dass ist die falsche Richtung?” wollte Inuyasha wissen.

“Wohin wohl?! Wir wollen ein Bad nehmen.”

“A-Aber…”

“Lass sie Inuyasha. Es ist eh schon fast dunkel. Wir sollten hier unser Nachtlager aufschlagen.” meinte Miroku, womit Inuyasha widerwillig einverstanden war.

“Wagt es ja nicht zu gucken!” rief Kagome den beiden Kerlen warnend zu, ehe Sango und sie in die heiße Quelle stiegen.

“Pah, keine Sorge, wir haben kein Interesse.” gab Inuyasha gelangweilt zurück.

“Also ich schon!” hörten sie Miroku noch protestieren.
 

“Hach, was für ein Tag.” seufzte Kagome erschöpft und lehnte sich an einen Felsen.

“Ja da sagst du was. Diese Waschbären haben uns ganz schön viel Zeit gekostet.” stimmte Sango ihr zu. Eine ganze weile saßen sie nur da und entspannten. Das Wasser war so schön angenehm war. Kagome musste richtig dagegen ankämpfen, nicht einzuschlafen.

“Du Kagome… Was war eigentlich letztens mit dir und Inuyasha los?” fragte Sango und unterbrach somit die stille. Kagome wusste sofort was sie meinte und wurde schlagartig rot im Gesicht, trotzdem tat sie so, als ob sie nicht wüsste, was sie meinte.

“Jetzt tu nicht so. Als ihr letztens von eurem Spaziergang zurück kamt, habt ihr kein Wort mehr miteinander gesprochen. Also, was ist zwischen euch vorgefallen?”

Sango war wirklich sehr neugierig und versuchte noch nicht einmal es zu verstecken, darum hätte es keinen Sinn gehabt es vor ihr geheim zu halten.

“E-Er hat mich… umarmt.” gab Kagome leise zu.

“Ohhh… und weiter?” Jetzt hatte Sango richtig die Neugier gepackt.

“Nun ja… er sagte, dass ich ihm sehr wichtig bin und das er nicht ertragen könnte, wenn mir was zustoßen würde.”

“Wow, ich hätte nie gedacht das Inuyasha mal so was sagen würde. Aber das war doch sehr schön von ihm, wieso wart ihr dann so komisch?”

“Weil er… er hat versucht… Er hat versucht mich zu… Küssen.”

Sangos Mund stand weit offen und auch Shippo, der die ganze Zeit über bei den Frauen war, konnte nicht fassen was er da hörte.

“Oh mein Gott!” äußerten Sango und Shippo gleichzeitig. Bei dieser Erinnerung wurde Kagome wieder leicht rot im Gesicht.

“Als ich realisierte was er vor hatte, habe ich ihn reflexartig weggeschubst.” fügte sie noch hinzu.

“Dann ist ja jetzt alles klar. Inuyasha hat sich in dich verliebt!”

Bei Shippos Worten fing Kagomes Herz wie wild an zu schlagen.

“Ja da hast du wohl recht Shippo, aber was ist mit dir Kagome, du empfindest doch das selbe für Inuyasha. Wieso hast du den armen Kerl dann weggeschubst?” Man merkte, dass Sango unbedingt eine Antwort haben wollte.

“I-Ich weiß es nicht. Es ging alles so schnell und plötzlich hatte ich Kikyos Gesicht vor Augen und da… da konnte ich es einfach nicht tun…”

Sango sah ihre Freundin mitfühlend an. Sie wusste ganz genau, dass sie nicht der Typ war, andere zu verletzen.
 

Plötzlich kam Kagome ein Gedanke und empört drehte sie sich zu Sango. “Moment mal, was meintest du gerade damit, dass ich das selbe für Inuyasha empfinde?”

“Du kannst mir nichts vormachen. Ich habe deinen Gesichtsausdruck gesehen, als Inuyasha schwer verwundet wurde und außerdem, waren da noch mehrere kleine Anzeichen die dafür sprechen, dass du auch in Inuyasha verliebt bist.”

Kagome stoppte der Atem. “Hat sie das gerade tatsächlich gesagt? Ich… in Inuyasha verliebt?”

“Jetzt guck nicht so. Du kannst Inuyasha nicht zwingen sich in Kikyo zu verlieben, nur damit sie glücklich ist. Kikyo würde sich dabei bestimmt auch nicht wohl fühlen mit einem Mann zusammen zu sein, der sie gar nicht liebt und du musst auch mal an dich denken!”

Die Halbdämonin ließ sich Sangos Worte durch den Kopf gehen und seufzte. Sie wusste ja, dass ihre Freundin recht hatte aber wenn sie jetzt noch ihre Gefühle offen zeigen würde, würde alles nur noch komplizierter werden. Kagome musste Inuyasha einfach vergessen, damit er sie vergessen konnte und so glücklich mit Kikyo sein würde.

“Ich bin nicht in Inuyasha verliebt! Ich gebe zu, dass er mir sehr wichtig geworden ist, weshalb ich mir auch große sorgen mache, wenn ihm was zustößt. Aber ich bin nicht verliebt in ihn!”

Sango war zwar etwas verwundert über Kagomes Aussage, glaubte ihr jedoch kein Wort. Sie wusste was sie gesehen hatte, beschloss aber vorerst, es dabei zu belassen.

“Wenn du meinst.” murmelte sie ungläubig vor sich hin und versuchte das Thema zu wechseln. Kagome jedoch bemerkte sofort den unterton in ihrer Stimme.

“Jetzt tu nicht so, als ob du die Expertin in Sachen Gefühlen wärst. Du bist doch mit Miroku auch noch keinen schritt weiter!”

“W-Was? Ich will doch nichts von diesem Lüstling!” protestierte sie.

“Ach nein? Du sahst heute aber sehr eifersüchtig aus. Außerdem ist mir aufgefallen, dass er dich auffallend oft begrabsch. Ich glaube, dass er dich ganz besonders mag.”

Sango wurde durch Kagomes Worte leicht rot an den Wangen und starrte verlegen zum Wasser.

“M-Meinst du?” fragte sie noch verlegender und bekam dabei eine noch intensivere röte im Gesicht.

“Ha, erwischt! Ich wusste doch dass du ihn magst.”

Sango schaute ihre Freundin ertappt an, um gleich darauf wieder ins Wasser zu starren.

“Na gut, vielleicht ein bisschen.” gab sie schließlich zu.

Die zwei jungen Frauen unterhielten sich noch eine ganze weile. Sango erzählte von dem Ereignis, wo Miroku sie fast geküsst hätte und aber auch davon, dass sie ihn in Sachen Frauen, einfach nicht verstehen kann.
 

In der Zwischenzeit waren Miroku und Inuyasha auch in einer spannenden Unterhaltung verwickelt. Sie hatten bereits ein Lagerfeuer angezündet und ein paar Fische gefangen, die sie gerade am grillen waren.

“Jetzt sag schon, was war damals vorgefallen?”

Miroku versuchte schon eine ganze weile, den Halbdämon zum reden zu bringen. Lange hielt Inuyasha dies nicht aus und bekann schließlich widerwillig zu erzählen, was passiert war.

“Ich… Ich hätte an diesem Tag… beinah Kagome geküsst.” gab er ganz leise zu. Erschrocken ließ Miroku seinen Fisch aus der Hand fallen.

“Du hast was?”

Auch Miroku hatte, wie zuvor Sango, überhaupt nicht damit gerechnet. Inuyasha konnte nicht länger sitzen bleiben und stand auf.

“Ich weiß auch nicht wie das passieren konnte. Ich hielt sie im Arm und als ich ihr dann in die Augen schaute, konnte ich nicht mehr klar denken. Da war nur noch ein Gefühl, dass mich steuerte.”

So durcheinander hatte Miroku Inuyasha noch nie zuvor gesehen.

“Was ist passiert, dass es nicht zum Kuss kam?” wollte Miroku nun wissen. Inuyasha schaute traurig zu Boden.

“Eigentlich war alles sehr schön. Ich spürte, dass ihr dieser innige Moment, genauso sehr gefiel wie mir…”

Inuyasha setzte sich wieder und schaute verlegen ins Feuer.

“Doch dann zuckte sie plötzlich leicht zusammen und schubste mich von sich weg. Anscheinend fühlt sie wohl nicht so, wie ich es tue.” Den letzte Satz seufzte er schon fast aus seinem Mund. Miroku konnte dadurch deutlich Inuyashas Enttäuschung spüren.

“Das muss nicht sein, vielleicht ging ihr das ganze einfach zu schnell. Außerdem weiß Kagome was zwischen dir und Kikyo läuft, vielleicht hat sie es deshalb abgebrochen, um Kikyo nicht zu verletzen.” versuchte Miroku ihm Mut zu machen.

“Hmmm… vielleicht.” antwortete Inuyasha ihm nur. Innerlich gefiel im diese Überlegung mehr als seine eigene, doch er versuchte sich vor Miroku nichts anmerken zu lassen.

“Dann bist du als in Kagome verliebt und nicht in Kikyo?” fragte Miroku, obwohl es gar nicht nach einer Frage klang.

“Was? Nein! Ich bin in niemanden verliebt!” streitet Inuyasha es ab.

“Und wieso hast du versucht Kagome zu küssen?” konterte Miroku.

“Ähm… weil………….”

Miroku müsste bei Inuyashas Anblick anfangen zu Grinsen.

“Du musst es nicht zugeben. Das wichtigste ist, dass du dir deiner Gefühle im klaren bist.”

Nach dieser aussage des Mönchs, ließ sich Inuyasha die Worte von Mirokus durch den Kopf gehen
 

“Wahhhh!”

Inuyasha und Miroku schreckten beide zusammen als sie den unerwarteten schrei hörten.

“Das war Kagome!” stellte Inuyasha entsetzt fest und rannte sofort in ihre Richtung.
 

Nach dem schrei war Kagome sofort aufgesprungen, weil sie neben sich eine dicke Spinne entdeckt hatte. Nur noch bis zum Bauchnabel war sie vom Wasser bedeckt. Plötzlich erblickte sie Inuyasha, der geschockt vor ihr stehen blieb. Er sah wie erstarrt aus, nur seine Wangen veränderten schlagartig ihre Farbe. Als Kagome realisierte was ihn so aus der Fassung brachte, wurde sie ebenfalls rot im Gesicht und bedeckte Blitzschnell ihre Brüste.

“Ahhhhhhh, SITZ!!!!!”

Sofort verkroch sie sich zurück ins Wasser, während Inuyasha zu Boden viel.

“Was ist passiert?” wollte Miroku besorgt wissen, doch als Antwort bekam er von Sango einen Stein an den Kopf geworfen.

“Los verschwindet!” rief sie innen aufgebracht zu.

Nach dem Bad gingen die zwei jungen Frauen zum Lagerfeuer, wo sie gegrillten Fisch bekamen. Die zwei Halbdämonen wurden direkt wieder knallrot im Gesicht, als sie sich begegneten. Doch der Rest des Abends verlief ruhig, so dass sich alle schnell schlafen legten.
 

Am nächsten Tag, machten die Freunde sich auf in Richtung Berge.

“Bist du sicher das es hier lang geht?” fragte Inuyasha skeptisch, worauf Kagome im zum dritten mal gereizt mit einem “Ja!” antwortete.

Plötzlich hörten sie alle ein lautes und immer näher kommendes Geräusch.

“Das ist ein Dämon!” warnte Kagome die anderen. Sofort griff Inuyasha nach Tessaiga und ehe sie sich versahen, erschien auch schon ein Riesen Skorpionen Dämon. Sofort mussten alle ihm ausweichen, um nicht überrannt zu werden. Dann bremste der Dämon ab und kam erneut auf sie zugerast.

Inuyasha zögerte nicht länger, um sein Schwert zu ziehen. Auch Kagome ließ ihre Schwerter in ihren Händen erscheinen und gemeinsam griffen sie an. Kirara verwandelte sich in Ihre Dämonen gestalt und flog mit Sango über den Dämon.

Kagome sprang auf einen der vielen Bäume und sah, wie Inuyasha gerade angreifen wollte, doch er wurde von dem Skorpion zurückgeschleudert. Sango warf ihren Bumerang und trennte sogleich, einen Arm des Gegners ab.
 

Der Dämon wurde darauf sehr wütend und verpasste Sango und Kirara einen Schlag mit seinem Schwanz, wodurch sie brutal zu Boden geworfen wurden. Schnell tausche Kagome Schwert gegen Pfeil und Bogen und nahm den Dämon ins visier. Plötzlich fing der Baum, auf dem sie stand, stark an zu wackeln. Der Dämon teilte ihn in zwei Hälften wodurch Kagome mitsamt der Baumkrone umfiel.

Inuyasha fing sie in der letzten Sekunde auf. Doch nun raste der Skorpion direkt auf Sango zu.

Er erhob seinen Schwanz, an dessen ende sich ein giftiger Stachel befand und schlug zu.

“Oh nein, SANGO!“ Den Halbdämonen blieb vor schreck der Atem stehen.

Auch Sango war geschockt, trotzdem stand sie auf, um ihren Bumerang zu holen, doch er lag zu weit weg. Plötzlich hörte sie einen aus schmerz erfüllten schrei und landete mit jemanden zu Boden.
 

Es war Miroku der sie schützend in den Arm nahm und somit den stich des Skorpions abbekam.

Inuyasha nutze sofort die Gelegenheit und wendete sein Kaze no Kizu an, wodurch der Skorpion besiegt wurde.

Besorgt rannte Kagome zu Sango und Miroku. Sango versuchte bereits die Wunde zu versorgen und machte sich dabei schreckliche vorwürfe.

“Verdammt Miroku! Du Idiot! Warum hast du das getan?!” schimpfte sie ihn besorgt aus.

Auf Mirokus Stirn bildeten sich bereits die ersten Schweißtropfen und das Atmen fiel ihm schwer.

“Ich konnte doch nicht zulassen… das dir was passiert”

“Oh Miroku!” Tränen stiegen Sango in die Augen. Man sah ihr deutlich an, dass sie sich um ihn sorgte.

“Sango, du bringst Miroku zu einem sicheren Ort. Inuyasha und ich werden nach Heilkräutern suchen.”

Alle waren mit Kagomes Einwand einverstanden, also machte sie sich mit Inuyasha auf den Weg.
 

Bis ganz nach oben des Berges mussten die zwei Halbdämonen wandern, um endlich ein paar Kräuter zu finden.

“Ich hoffe Miroku steht das durch.” sorgte sich Kagome.

“Keine sorge, der ist zäh. Wir sollten uns trotzdem beeilen” Man sah es Inuyasha zwar nicht an, doch auch er machte sich große Sorgen um ihn.

Kagome nickte ihm nachdenklich zu und suchte weiter, als sie plötzlich einen bekannten Geruch in der Nase hatte.

Blitzschnell drehte sie sich um und ließ vor schreck alle Kräuter fallen, die sie bis dahin gesammelt hatte. Inuyasha bemerkte ihre Reaktion und schaute nun in dieselbe Richtung.

“K-Kikyo?” stammelte er verwundert.

“Was tust du hier?” fragte Kagome sie, nachdem sie ihre Stimme wieder hatte.

Kikyo kam direkt auf sie zu. Kagome wusste nicht warum aber irgendwie hatte sie ein komisches Gefühl.

“Ich habe mir Sorgen um euch gemacht, da beschloss ich mal nach euch zu sehen” Kikyo schaute kurz zu Inuyasha und lächelte ihn an. Dann ging sie weiter auf ihre vermeintliche Freundin zu und nahm sie in den Arm.

“Freust du dich gar nicht mich zu sehen?” Kikyo wirkte leicht enttäuscht.

Zwar war Kagome etwas überrumpelt, doch da sie ihre Freundin nicht verletzen wollte, erwiderte sie die Umarmung.

“Doch, doch, ich freu mich dich zu… “
 

Mit einem lauten Aufschrei unterbrach Kagome ihren Satz , weil sie plötzlich einen starken schmerz im Rücken spürte. Es fühlte sich an, als ob ihr jemand ein Messer ins Fleisch bohrte.

“Kagome!!!” rief Inuyasha besorgt und eilte zu ihr, doch er wurde von Kaguras Lichtklingen aufgehalten.

“Du schon wieder!” schrie er sie wütend an, doch Kagura grinste nur fies.
 

“Na Kagome, wie fühlt sich der Schmerz an?” dabei bewegte Kikyo das Messer in ihrer Wunde, was die junge Frau wieder Aufschreien lies. Dann zog sie es raus und entfernte sich einen schritt von ihr.

“W-Wieso… hast du das getan?” fragte sie unter schmerzen und völlig verwirrt.

Kikyo sah sie nur wütend an und rammte ihr erneut das Messer ins Fleisch, diesmal in den Bauch.

“AHHHHH!!!” Mit voller wucht stieß Kagome sie von sich weg, so dass Kikyo zu Boden fiel. Aber auch die verletzte sank vor lauter schmerzen auf die Knie.
 

“KAGOME!!!” wieder versuchte Inuyasha zu ihr zu gelangen, doch er wurde von einem enormen Windstoß davon abgehalten.

“Grrr, was geht hier vor Kagura?”

“Du kannst dir ja wohl denken das Naraku dahinter steckt” antwortete Kagura, während sie auf dem Boden landete und einige Dämonen auf Inuyasha hetze, womit er fürs erste beschäftigt war.
 

Unter starken schmerzen hielt Kagome sich ihre Wunde am Bauch fest. Dann bemerkte sie, wie Kikyo aufstand und einen Pfeil auf sie richtete.

“Scheiße, was ist nur los mit dir?” Kagomes frage war durchaus berechtigt. Noch nie zuvor hatte Kikyo sie verletzt, sie wäre nie dazu in der Lage gewesen. In diesem Moment verstand Kagome die Welt nicht mehr.

“Du bist eine hinterhältige Schlange! Ich habe von Anfang an gewusst, dass du mir Inuyasha wegnehmen willst!”

Kikyos Stimme klang so voller hass, dass der Halbdämonin ein kalter Schauer über den Rücken lief.

“W-Was redest du denn da? Das stimmt nicht!” versuchte sie es anzustreiten.

“Sei still! Ich habe alles gesehen, was bisher zwischen euch passiert ist und wenn ich nichts gegen dich unternehme, dann wirst du ihn mir wegnehmen.”

Nach diesen Hass erfüllten Worten lies Kikyo den Pfeil los, der mit einer gewaltigen bösen Energie, direkt vor Kagome einschlug. Durch die starke Wucht, wurde sie einige Meter weggeschleudert. Der ganze Boden, um den Pfeil herum, wurde einfach weggefetzt. Hart Knallte Kagome auf den Boden auf. Da sie den lauten Knall aus nächster nähe erlebte, konnte sie im ersten Moment nichts hören.
 

“Scheiße, ich muss was unternehmen!” dachte Inuyasha und versuchte erneut zu ihr zu eilen. Doch diesmal erschien Kagura genau vor ihm und griff an. Durch viel Glück, konnte er ihren angriff abwehren.

“Lass mich durch!” schrie Inuyasha sie an, doch Kagura lachte nur.

“Du weißt genau, dass ich das nicht tun werde.” sagte sie und griff erneut an. Diesmal wich Inuyasha nur aus und wandte sich zu Kikyo.

“Warum tust du das? Kagome ist doch deine Freundin!”

“Auf so eine Freundin kann ich verzichten!” antwortete Kikyo, im gereiztem Tonfall.

“Dann sag mir warum du das tust? Was hat Kagome dir getan?” langsam klang Inuyasha immer wütender.

“Sie will dich mir wegnehmen! Aber ich mache dir keinen Vorwurf. Du bist nicht der erste, der auf ihre fiesen kleinen Spielchen hereinfällt.”

“Nein du irrst dich Kikyo! Egal was du gesehen hast, es ging von MIR aus. Kagome trifft keine schuld!” sagte Inuyasha in der Hoffnung, dass Kikyo es endlich einsehen würde.

“Du musst sie nicht in Schutz nehmen. Glaub mir, ich tue dir einen gefallen, wenn ich sie umbringe.”

Inuyasha bekam einen entsetzten Gesichtsausdruck, als er Kikyos Worte hörte.

“Nein das wirst du nicht!!!” wütend rannte er auf Kikyo zu, die ihn mit einer einfachen Handbewegung zurück warf. Inuyasha war zuerst etwas überrumpelt, doch er fing sich schnell wieder.

“Das ist Narakus werk! Ich weiß zwar nicht wie aber er bringt dich dazu, Kagome zu Hassen!” versuchte Inuyasha immer noch sie umzustimmen.

“Ich glaube du hast genug geredet” mischte sich Kagura ein und griff Inuyasha erneut an.

Kikyo ging ein paar schritte auf Kagome zu, was Inuyasha sehr beunruhigte.

“Verdammt! Was mache ich jetzt?” überlegte er verzweifelt.
 

Die Verletzte, lag in der zwischen Zeit, während Inuyasha und Kikyo sich unterhielten, einfach auf dem Boden, um sich auszuruhen.

“Los, steh auf und kämpfe!” hörte sie Kikyos stimme sagen.

“Ich kämpfe nicht… gegen dich!” Erschöpft versuchte Kagome langsam aufzustehen.

“Dann wirst du sterben!” antwortete Kikyo gefühllos und schoss erneut einen Pfeil auf sie.

Kagome versuchte die schmerzen, so gut es ging, zu ignorieren und versuchte sich mit ihren Schwertern zu schützten.

Der Pfeil prallte zwar ab, traf sie jedoch an der Schulter. Vor lauter schmerzen, lies sie ihre Schwerter fallen und stieß einen so lauten Schrei aus, dass er noch Kilometer weit zu hören war.

Inuyasha verkrampfte regelrecht, auch ihm bereitete es schmerzen sie so leiden zu sehen.

Wieder wurde Kagome durch die Wucht des Pfeils zurückgeworfen. Erschöpft und unter Höllenqualen lag sie regungslos auf dem Boden.

Inuyasha hatte nun endgültig die Schnauze voll und schoss, ohne Vorwarnung, sein Kaze no Kizu auf Kikyo ab.

Auch wenn Kagome starke schmerzen hatte, für die Kikyo verantwortlich war, so sorgte sie sich dennoch als sie sah, wie Inuyashas angriff auf ihre Freundin zusteuerte.

Kikyo war völlig entsetzt als sie bemerkte, wie das Kaze no Kizu mit einer gewaltigen Geschwindigkeit auf sie zu raste. Sie erstarrte regelrecht. Nicht weil sie angst hatte, sondern viel eher weil der Gedanke, dass Inuyasha imstande war sie anzugreifen, sie zutiefst verletzte.

Doch noch bevor was schlimmes passieren konnte, kam Kagura ihr zur Hilfe. So flogen sie gemeinsam auf ihrer riesigen Feder davon.
 

Inuyasha steckte Tessaiga weg und eilte sofort zu Kagome. Er Kniete sich zu ihr runter und zog vorsichtig den Pfeil aus der Schulter.

“Sag mal spinnst du?!” fragte sie wütend, nachdem der schmerz etwas nachgelassen hatte.

“Tut mir leid aber der musste raus”

“Das meinte ich nicht! Wie konntest du es wagen Kikyo anzureifen?! Sie hätte sterben können!” schrie sie ihn, so laut es ihr möglich war, an.

“Jetzt beruhig dich mal wieder. Irgendwas musste ich unternehmen, sonst hätte sie dich getötete!” schrie Inuyasha zurück.

Kagome war bewusst das er quasi aus Notwehr gehandelt hatte, aber trotzdem war sie sauer.

“Wenn es dich beruhigt, ich hatte mir schon gedacht das Naraku nicht so schnell zulassen würde, dass Kikyo stirbt.” meinte Inuyasha als er Kagomes, immer noch wütenden, Gesichtsausdruck bemerkte. Diese aussage besänftigte sie in der tat, so dass sie ein leichtes lächeln hervor brachte. Die Schmerzen waren allerdings zu stark, so dass ihr lächeln schnell wieder verschwand.

Auch Inuyasha schmerzte es immer noch, sie leiden zu sehen.

Nach kurzem überlegen stand er auf um die Kräuter, die sie bisher gesammelt hatten, aufzuheben um sie Kagome in die Hand zu drücken. Dann hob er sie, so vorsichtig wie es ging, hoch und rannte zurück zu den anderen.
 

“Oh mein Gott, was ist passiert?” Sango war von Kagomes Anblick regelrecht schockiert. Inuyasha legte sie vorsichtig auf den Boden. Sie befanden sich in einer Höhle, die nah an einem Fluss war. Sango hielt sie für einen guten Unterschlupf und brachte deshalb den bewusstlosen Miroku hier her.

Inuyasha schaute die schwer verletzte fragend an, doch sie richtete ihren Blick zu Sango.

“Kikyo…” antwortete Kagome ihr mit schwacher Stimme.

Sango hatte einen deutlich verwunderten Gesichtsausdruck, doch Inuyasha Interessierte dies nicht.

“Kümmere dich bitte um Kagomes Wunden, sie ist schwer verletzt worden.” sagte er besorgt, wodurch Sango aus ihren Gedanken geholt wurde und sich sogleich an die Arbeit machte.

Inuyasha bereitete in er Zwischenzeit eine Medizin aus den Kräutern zu, die er Miroku dann vorsichtig einflößte.

Die ganze Zeit, war Kagome bei Bewusstsein, während Sango sie verarztete. Zwar hatte sie große schmerze, doch ihre Gedanken schwirrten die ganze Zeit um Kikyo herum. Nachdem Sango fertig war, setzte sich Inuyasha zu Kagome und nahm sie vorsichtig in den Arm.

“Tut mir leid, dass ich dich nicht beschützen konnte.” In seiner Stimme konnte Kagome hören, dass er sich deswegen vorwürfe machte.

“Dummkopf! Wofür entschuldigst du dich? Wärst du nicht gewesen hätte sie mich ganz sicher umgebracht!”

Sie versuchte mit ihren Worten Inuyasha aufzumuntern, doch Kagome selbst versetzten sie in tiefe Traurigkeit. Kikyo hatte versucht sie umzubringen, aber warum? Als sie sie ansah, war der pure Hass in ihren Augen. Inuyasha bemerkte Kagomes traurigen Blick und drückte sie noch fester an sich. Dadurch bekam sie zwar leichte schmerzen, doch das war ihr egal. Viel schöner fand sie das Gefühl, in Inuyashas Armen zu liegen und so von ihm getröstet zu werden.

Sango bemerkte die traute Zweisamkeit und setzte sich darum ganz nah zu Miroku, der noch immer bewusstlos war. Auch sie machte sich vorwürfe und fragte sich, wieso Miroku sie beschütz haben könnte. Sie lehnte sich an die Wand der Höhle und legte Mirokus Kopf vorsichtig auf ihren Schoß. Danach strich sie ihm durchs Haar und hoffte, dass er schnell wieder gesund werden würde.

Narakus erscheinen

So, ich hoffe ich habe euch diesmal nicht zu lange warten lassen. Ich muss ehrlich gestehen, dass mir in der letzten zeit, einfach die Lust zum schreiben gefehlt hat. Das 15. Kapitel ist eigentlich schon etwas länger fertig. Ich musste es nur noch mal durchlesen und dann abtippen.

Das 16. Kapitel wird wahrscheinlich noch ein Weilchen dauern, da ich erstmal meine Geschichte komplett durchlesen muss, damit ich wieder weiß, was schon alles passiert ist und wie ich weiter machen wollte.

Zum Glück hab ich mir Stichpunkte gemacht :D
 

15. Kapitel: Narakus erscheinen
 

Am nächsten morgen, wachte Kagome in Inuyashas Armen auf. Dieser hatte die ganze Nacht kein Auge zu getan, um über sie zu wachen. Leise wünschte er ihr einen guten morgen und deutete dann auf Sango, die mit Mirokus Kopf auf dem Schoß, noch schlief.

Kagome gefiel dieser Anblick, was sie zum schmunzeln brachte. Doch kurz darauf, spürte sie einen stechenden Schmerz, was sie verkrampfen ließ.

“Ach ja, meine Wunden…” In ihren Gedanken versunken, starrte Kagome hinunter zu ihren Bauch von wo der Schmerz kam. Dabei bemerkte sie nicht, wie Inuyasha sie besorgt ansah.

“Hast du noch starke Schmerzen?”

“N-Nein, es geht schon.” Kagome versuchte ein leichtes lächeln zustande zubringen, um ihm seine Sorgen zu nehmen.

Ein leises stöhnen war von Miroku zu hören, was Inuyasha und Kagome wissen ließ, dass er wohl langsam aufwachte. Durch ihr Geflüster wurde er anscheinend wach und öffnete darum langsam die Augen. Verträumt sah er in Sangos schlafendes Gesicht. Dabei spürte er, wie sich in seinem Körper, eine wohltuende Wärme ausbreitete.

Plötzlich verkrampfte er, doch der Schmerz ließ schnell wieder nach und so atmete er erleichtert aus. Schlagartig wurde Sango wach, denn sie spürte förmlich, dass etwas mit dem Mann, welchen sie heimlich liebte, nicht stimmte.

“Miroku, wie geht es dir?” Hellwach sah Sango ihn an und auch Inuyasha lauschte, um Mirokus Antwort zu erfahren.

“Schon viel besser.” gab der Mönch von sich und zauberte damit ein kleines Lächeln auf Sangos Lippen.

Inuyasha, Shippo und Kagome freuten sich ebenfalls ihn wohlauf zu sehen. Mit Sangos Hilfe, richtete sich Miroku vorsichtig auf. Erschöpft lehnte er sich an die Wand der Höhle und fragte besorgt, was passiert sei, als er Kagome entdeckte und ihre blutverschmierten Sachen sah. Auch Sango wusste ja immer noch nicht, was genau passiert war und setzte sich neben Miroku. Inuyasha, der Kagome noch immer im Arm hielt, fing an zu erzählen, während ihm die anderen aufmerksam zuhörten.
 

“A-Aber wie kann das sein?” Sango war die Erste, die ihre Stimme, nach der Geschichte, wiedergefunden hatte. Miroku fasste sich nachdenklich ans Kinn. “Da Kagura auch dabei war, können wir davon ausgehen, dass Naraku seine Finger im Spiel hat.”

“Dieser verdammte Mistkerl! Er benutzt Kikyo, um Kagome aus dem Weg zu räumen.” Vor lauter Wut, wollte Inuyasha seine Hände zu Fäusten ballen, doch da er Kagome noch immer im Arm hielt, versuchte er sich zu beherrschen.

“Naraku wusste anscheinend ganz genau über Kikyos Gefühle für Inuyasha bescheid und versucht nun, das auszunutzen.” fuhr Miroku fort.

“Was machen wir denn jetzt mit Kikyo? Sie ist fest davon überzeugt, Kagome zu töten!” Miroku ließ sich Sangos Worte noch einmal gründlich durch den Kopf gehen. “Wir haben keine andere Wahl, Kikyo ist nun auf Narakus Seite. Das heißt, dass wir nun auch gegen sie kämpfen müssen und sie wahrscheinlich sogar…”

“Nein!!!” Die ganze Zeit, während des Gesprächs, hatte Kagome geschwiegen aber jetzt musste sie sich einmischen. “Das will ich nicht, sie kann doch nichts dafür!”

“Aber Kagome…” Noch bevor Miroku versuchen konnte Kagome zu überzeugen, unterbrach sie ihn auch schon.

“Kein aber! Kikyo wird irgendwie von Naraku kontrolliert. Das gestern… das war nicht sie selbst. Sie wäre niemals im Stande gewesen, mir so was anzutun und solange Kikyo am Leben ist, werde ich sie nicht aufgeben!”

Alle schauten sie verwundert an, außer Inuyasha. Auch ihm hat Mirokus Einwand nicht ganz gepasst und nachdem er sich jetzt sicher war, dass Kagome auch einer anderen Meinung war, beschloss er die Aufmerksamkeit auf sich zu lenken. “Kagome hat Recht! Wir können Kikyo nicht einfach so im Stich lassen. Es wird wahrscheinlich sehr schwer werden, doch wir müssen es wenigstens versuchen, sie zu retten!” Entschlossen sah er in die Runde und wartete auf eine Antwort.

Miroku und Sango wussten dass sie Recht hatten und irgendwie schämten sie sich dafür, Kikyo so schnell aufgegeben zu haben. Auch sie wollten Kikyo aus Narakus Fängen befreien und stimmten somit Inuyashas und Kagomes Rede, überzeugt zu. In diesem Moment war Kagome so unendlich glücklich, solch tolle Freunde zu haben.

“Dann ist es also entschieden!” beendete Inuyasha vorerst das Thema.
 

Ein paar Tage vergingen in denen sie sich ausruhten. Inuyasha kümmerte sich in der Zeit sehr fürsorglich um Kagome. Er wechselte jeden Tag ihren Verband, gab ihr was zu essen und zu trinken und sorgte dafür, dass ihr nicht langweilig wurde, wofür sie ihm sehr dankbar war.

“Manchmal kann er doch ganz süß sein.” Auf diesen Gedanken kam Kagome, als Inuyasha gerade dabei war, sie mit seinem roten Oberteil zuzudecken, damit ihr nicht kalt wurde. Dann lehnte er sich an die Wand und versuchte sich ein wenig auszuruhen, da er die letzten Tage, kaum geschlafen hatte.

“Er muss sehr müde sein. Kein Wunder, da er sich so rührend um mich kümmert.” Ein sanftes lächeln kam über Kagomes Lippen bei diesem Gedanken, doch lange hielt es nicht an, da auch sie so langsam die Müdigkeit packte.
 

Sango und Miroku waren derweil unterwegs, um nach frischen Heilkräutern für Kagomes Wunden zu suchen. Miroku war soweit wieder ganz fit, nur die Wunde des Einstichs bereitete ihm noch leichte Schmerzen.

Nach einigen Minuten des Schweigens ergriff Sango das Wort, da sie sich um Mirokus Wohlbefinden sorgte.

“Wie geht es deiner Wunde?”

“Schon viel besser, dank deiner guten Pflege.” Die Worte des Mönchs ließen Sango leicht erröten.

“D-Das war doch das Mindeste, was ich für dich tun konnte. Immerhin… hast du mich… beschützt.” Verlegen drehte sie sich zur Seite. Miroku bemerkte ihre Verlegenheit, sagte aber nichts weiter dazu.

In der kurzen Stille, die eingetroffen war, nahm Sango all ihren Mut zusammen und schaute Miroku nun direkt in die Augen.

“I-Ich wollte mich noch dafür… bei dir… bedanken.”

“Ach, ist doch nicht der Rede wert.” Dabei machte Miroku eine lässige Handbewegung und schaute Sango lächelnd an.

Ein kurzes verblüffen machte sich in ihrem Gesicht breit, was aber schnell wieder ernst wurde. “Doch das ist es!” Sie machte eine kurze Pause und sprach dann aus, was sie sich die ganze Zeit über fragte.

“Wieso hast du das getan Miroku? Du hättest sterben können!”

Der Angesprochene, der Sangos vorwurfsvollen Blick auf sich ruhen ließ, ging einige Schritte auf sie zu und ergriff ihre Hand.

“Sango, hast du denn immer noch nicht begriffen, wie wichtig du für mich bist?”

Die Wangen der Dämonenjägerin bekamen wieder eine leichte Röte. “Was meint er damit?” Das sonst so robuste Mädchen, war nun mit ihren Gedanken völlig durcheinander.

“Du bist für mich eine ganz besondere Frau. Ich könnte es nicht ertragen, wenn dir irgendetwas zustoßen würde.” fuhr Miroku in einem sehr aufrichtigen und besorgten Tonfall fort.

Sangos Herz schlug wie verrückt. Gerade war sie noch durcheinander aber jetzt, jetzt schien es ihr, als ob ihr Gehirn langsam zu versagen drohte, da ihre Gefühle immer mehr die Oberhand gewannen. Trotzdem war sie sich nicht sicher, ob sie Mirokus Worte glauben schenken konnte. Sie wusste all zu gut, wie seine Beziehung zu Frauen war. Deshalb fiel es ihr so schwer zu glauben, dass sie für ihn was ganz Besonderes sein sollte.

“Sango?” Mirokus Stimme riss Sango aus ihren Gedanken und erst jetzt bemerkte sie, wie feste sie Mirokus Hand umschlungen hielt, darum lockerte sie leicht ihren griff.

“D-Du… Du bist mir auch sehr wichtig. Aber wie kann ich sicher sein, dass du es ernst mit mir meinst, wenn du jeder hübschen Frau hinterher läufst?!” Die letzten Worte sprach Sango immer gereizter aus, was Miroku nicht entgangen war. Behutsam nahm er sie in den Arm, um ihre Wut zu besänftigen.

“Bitte verzeih mir meine schlechten Angewohnheiten. Ich werde versuchen mich zu bessern… für dich!” Dabei klang er so aufrichtig, wie er nur konnte. All seine Worte, entsprachen der Wahrheit und dies wollte er sie auch wissen lassen.

Sango, die von der Umarmung noch leicht irritiert war und dessen Herz noch viel stärker pulsierte als zuvor, war trotzdem noch ein wenig misstrauisch. Schließlich entschloss sie sich, dieses Gefühl fürs erste zu verdrängen und stattdessen die innige Umarmung zu genießen. Nach einigen Minuten und ein paar verlegenen Blicken, ging die Suche nach Heilkräutern weiter.
 

Am nächsten Tag beschlossen sie weiter zu ziehen. Inuyasha trug Kagome die meiste Zeit auf seinem Rücken, weil sie noch nicht vollständig wieder fit wahr. Miroku und Sango schienen heute gute Laune zu haben, aber vielleicht bildete Kagome sich das auch nur ein. Am Ende des Flusses, den sie die ganze zeit entlang gelaufen waren, befand sich ein großes Dorf.

Einige Zeit später, kamen sie in besagtem Dorf an, dass Miroku eilig um Hilfe bat. Man führte die kleine Gruppe zu einem großen Anwesen und bat sie, auf den Herrn des Hauses zu warten. Kaum war er eingetroffen, fing er an, ihnen sein Problem zu erzählen.

Die Miko des Dorfes, wurde von einem Dämon getötet und nun hatte der Vater der verstorbenen Miko die Sorge, dass die Leiche von diesem Dämon entführt wird.

“Wieso sollte er sie denn entführen?” wollte Kagome wissen.

“Um sie zu essen! Meine Tochter hatte starke spirituelle Kräfte. Der Dämon darf sie unter keinen umständen bekommen. Nicht ehe wir alles für die Beerdigung vorbereitet haben.”

“Machen sie sich bitte keine Sorgen, wir werden uns darum kümmern.” Miroku stand auf, um zu zeigen, dass er jetzt zur toten Miko gebracht werden wollte.

“Wir?” fragte Inuyasha nicht gerade begeistert, während er gleichzeitig mit Sango und Kagome aufstand. Kagome stieß ihm ihren Ellebogen in die Rippen, um zu sagen, dass er nicht so unhöfflich sein sollte. Als Antwort bekam sie allerdings nur ein beleidigtes grummeln.

Plötzlich ging eine Tür von draußen auf und eine wunderschöne, junge Frau betrat das Zimmer.

“Dies ist meine jüngere Tochter, sie wird euch führen.”

Mit schnellen Schritten steuerte Miroku auf die junge Prinzessin zu. Er nahm ihre Hand in seine, ging vor ihr auf die Knie und teilte ihr sein Beileid mit. Die Prinzessin, die etwas überrumpelt wirkte, bedankte sich höfflich beim Mönch.

“Wenn eure Schwester nur halb so schön war wie ihr, dann ist es eine wahre Schande dass sie verstorben ist!”
 

Kagome glaubte, sich im ersten Moment gründlich verhört zu haben.

“Das hat er doch jetzt nicht wirklich gesagt, oder?” Geschockt wandte sie sich an Inuyasha. Dieser sah Miroku mit einem verachtenden Blick an und seufzte schließlich.

“Doch, ich fürchte schon.”

Man merkte eindeutig, dass Inuyasha dieses Theater schon öfters miterleben musste.

Plötzlich spürte Kagome eine schreckliche, unheimliche und starke Energie die sich direkt hinter ihr zu befinden schien und auch Inuyasha, der ja genau daneben stand, blieb sie nicht verborgen. Shippo sprang verängstigt in Kagomes Arme und drückte sich ganz fest an sie. Inuyasha und Kagome schauten sich kurz an und nickten einmal, zur Bestätigung. Dann drehten sie sich ganz langsam und ängstlich um. Was sie erblickten, war ganz und gar nicht schön.

Es war Sango, die vor lauter Wut schon anfing zu kochen. Ihre Hände waren zu Fäusten geballt, ein knurren drang aus ihrer Kehle, was sie eigentlich nur von Inuyasha kannten und ihre Augen sahen mit voller Zorn, in Mirokus Richtung.

Inuyasha und Kagome fühlten sich bei diesem Anblick so unwohl, dass sie sich schnell wieder wegdrehten und ganz nah aneinander rückten.

“Ich habe Angst.” flüsterte Kagome.

“Ich auch.” dachte Inuyasha, da er zu Stolz war, um es zuzugeben.

“Und ich erst!” wimmerte Shippo.

Als Sango schließlich stampfend an ihnen vorbei ging, lief allen dreien ein kalter Schauer über den Rücken.

“Wo ist jetzt die verstorbene Miko!” Sangos strenge und kräftige Stimme, ließ Miroku fast an einem Herzanfall erleiden. Doch auch Inuyasha und Kagome zuckten vor Schreck zusammen. Blitzschnell ließ Miroku die Hand der Prinzessin los, stand auf und versuchte sich seine Nervosität nicht anmerken zu lassen, womit die Schweißperlen auf seiner Stirn nicht gerade hilfreich waren.

Sango würdigte Miroku keines Blickes und wartete auf die Antwort der Prinzessin, der das alles sehr kurios vorkam.

“B-Bitte folgt mir.”
 

Auf dem Weg zur Miko, fragte Kagome Sango, wieso sie denn so wütend sei.

“Ich bin nicht wütend!”, gab sie ihr gereizt als Antwort. Kagome wusste das dieser scharfe Ton in ihrer Stimme nicht ihr galt, trotzdem beschloss sie es dabei zu belassen und gesellte sich lieber zu Inuyasha.

Miroku spürte schon die ganze Zeit, Sangos bösen Blick im Rücken. Immer wieder dachte er daran, dass er sich zusammenreißen musste.

Im Raum angekommen, ließ die Prinzessin sie mit der toten Miko alleine, um bei den Vorbereitungen zu helfen.

Inuyasha, Kagome und Shippo saßen zur rechten Seite der Miko, die direkt vor ihnen lag. Miroku, Sango und Kirara saßen ihnen gegenüber.

Nach einer Weile des Wartens, beschloss Miroku sich im Dorf umzuschauen. Natürlich wusste Sango was er eigentlich vorhatte, auch wenn sie es ihm nach dem vorherigen Vorfall nicht zutraute, begleitete sie ihn trotzdem.
 

Nun waren die drei alleine, mit der Leiche. Shippo saß neben Kagome, auf Inuyashas Schoß und versuchte die ganze Zeit, die Verstorbene nicht anzusehen, da sie ihm Angst machte. Auch Kagome hatte ein ungutes Gefühl in der Magengegend. Anders als Shippo, konnte sie die Miko gar nicht aus den Augen lassen.

Ängstlich lehnte Kagome sich ganz nah an Inuyasha ran. Leicht verlegen sah er sie aus den Augenwinkeln an und wurde sogar ein wenig rot.

“W-Was tust du da…?”

“Ich habe Angst! Sie sieht aus, als würde sie gleich wieder zum Leben erwachen.” Inuyasha sah Kagome verdutzt an, so ängstlich kannte er sie gar nicht.

“Du kämpfst gegen furchteinflößende Dämonen und hast Angst, vor einer Leiche?”

“Nein! Also… v-vielleicht ein bisschen…”

“Ha, ich wusste doch das du noch ein kleines Mädchen bist!” Kagome konnte eindeutig den Spott in seiner Stimme hören, was sie sehr verärgerte.

“Gar nicht wahr!!!”

Inuyasha wollte sie gerade erneut aufziehen, als sich plötzlich die Miko vor ihren Augen erhob. Ein lauter Schrei drang aus Kagomes Kehle und sofort sprang sie Inuyasha panisch um den Hals. Auch er hatte einen lauten Schrei von sich gegeben und umklammerte Kagome ebenfalls.

Nur Shippo hatte keine Chance zu reagieren, da er zwischen den beiden eingequetscht wurde.

“D-Da, siehst du! Meine Angst war berechtigt!”

Inuyasha nickte Kagome zustimmend zu, da er vor Schreck kein Wort raus bekam und guckte wie erstarrt, die eigentlich verstorben sein sollende Miko, an. Plötzlich fiel ihm an ihr ein Geruch auf, der ihn wieder zur Besinnung kommen ließ. Die Miko schenkte ihnen keine Beachtung und lief geradewegs nach draußen. Inuyasha stand mit Kagome gemeinsam auf oder eher gesagt, hob er sie hoch und stellte sie auf ihre Beine, die noch ganz schön wackelig waren.

Shippo, der den schock fürs erste verdaut hatte, sprang auf Inuyashas Schulter und schaute ihn erstaunt an.

“Wie ist sie denn wieder zum Leben erwacht?”

“Das ist sie nicht. An ihr klebt immer noch der Geruch einer Leiche!”

Inuyashas Worte gaben Kagome zu denken und auch ihr fiel jetzt der Geruch auf. Sie nahm ihren ganzen Mut zusammen und beschloss, dass sie ihr folgen sollten, womit Inuyasha und Shippo einverstanden waren.
 

Draußen angelangt, versteckten sie sich erstmal hinter einen großen Baum und warteten ab, was passieren würde. Sie befanden sich nun außerhalb des großen Anwesens, nur ein paar kleine Hütten waren in der Dunkelheit zu erkennen. Inuyashas Blick suchte angestrengt nach der Miko. Auch Kagome hielt Ausschau, bis ihr jedoch ein anderer Gedanke kam, den sie unbedingt los werden wollte.

“Hey Inuyasha, gib zu das du vorhin auch Angst hattest!” Ihre Worte ließen ihn regelrecht zusammenzucken. Gereizt sah er Kagome an, wobei seine Wangen einen leichten Rotschimmer aufwiesen, da ihm die Sache anscheinend peinlich war.

“Keh, so ein Unsinn!!!” Dabei drehte er sich beleidigt weg.

“Du brauchst es gar nicht abzustreiten, ich habe es doch genau gesehen. Du hast sogar noch lauter geschrien als ich!”

Wieder drehte sich Inuyasha zu ihr, nur diesmal eindeutig grimmiger. Doch ehe er was sagen konnte, zeigte Kagome auch schon mit ihrem Finger in eine Richtung.

“Da, sieh mal!”

Inuyasha tat was sie sagte und erblickte viele Spinnenfäden, die am ganzen Körper der Miko befestigt waren. Plötzlich kam Inuyasha ein bekannter Geruch in die Nase, wodurch er anfing zu Knurren. Kagome wunderte sich über seine Reaktion, bis auch ihr der Geruch in die Nase stieg. Auch Kagome war dieser Geruch nicht fremd, doch diesmal war er irgendwie anders.
 

“Sag mal was fällt dir ein die Prinzessin vor meinen Augen anzubaggern?! Du hast sie doch nicht mehr alle!”

“Ich habe sie nicht angebaggert… Ich habe ihr nur mein Beileid ausgesprochen.” versuchte Miroku sich rauszureden. Doch Sango drohte allmählich zu Explodieren.

“Ja natürlich! Und dann dieser Vorwand, dass du dich ein wenig umsehen wolltest. Für wie dumm hältst du mich?!”

Aus Mirokus Kehle drang ein verzweifeltes seufzen. Nie hätte er es für möglich gehalten, dass Sango ihn so gut durchschauen konnte.

Doch plötzlich würde ihre Diskussion von einer sehr starken Aura unterbrochen, die beide wahr genommen hatten. Eilig rannten sie in die Richtung von wo die Energie kam. Es dauerte nicht lange, da erblickten sie auch schon die verstorbene Miko. Im ersten Moment glaubten Miroku und Sango, sich gründlich verguckt zu haben, doch dem war nicht so. Nach den ersten Schock, rannten sie weiter ihn ihre Richtung, bis sie Inuyasha und Kagome erblickten.

“Was ist hier los?” wollte Miroku als erster wissen. Doch ehe sie antworten konnten, kam ein verflücht starker Wind auf, der ihnen das Atmen erschwerte. Als sie wieder was sehen konnten, erblickten sie eine Person, die einige Meter von ihnen entfernt war.
 

“He he he, es freut mich dich endlich kennenzulernen, Kagome.”

Kagome hatte das Gefühl, das ihr Herz einen kurzen Aussetzer machte. Auch wenn sie diese Person noch nie zuvor gesehen hatte, wusste sie ganz genau, um wen es sich hier handelte.

“Naraku!!!” rief Inuyasha ihm wütend entgegen.

Seine Aura bereitete Kagome eine richtige Gänsehaut und nicht nur das. Sie bemerkte, wie ihr ganzer Körper ganz leicht anfing zu zittern. So eine starke Aura hatte sie bisher noch nie zuvor gespürt.

“Du Scheißkerl, endlich tauchst du mal persönlich auf!” Soviel Hass hatte Kagome bisher noch nie in Inuyashas Stimme gehört. Mit geballten Fäusten und einem viel sagendem Blick stand er direkt vor ihr und ließ Naraku nicht eine Sekunde aus den Augen.

“Es ist lange her, nicht wahr Inuyasha?!” Naraku schaute Inuyasha dabei mit einem fiesen grinsen an, was Inuyasha noch wütender machte. Allein schon sein Erscheinen hatte in ihm den Verlust seiner Eltern wieder ins Gedächnis gerufen und allein das war schon Grund genug, Naraku dafür zu hassen.

“Na warte, dich mach ich jetzt alle!!!” schrie Inuyasha wutentbrannt und rannte, ohne zu zögern, auf Naraku zu.
 

Kagome war mit ihren Gedanken die ganze Zeit bei Inuyasha, weshalb sie nicht bemerkte, dass auch Sango Naraku mit einem hasserfüllten Blick ansah. Sie musste wohl an ihre Familie und Freunde aus ihrem Dorf denken, die alle von Naraku getötet wurden.

In dem Moment, als Inuyasha Tessaiga zog und los rannte, startete sie einen Angriff mit ihrem Bumerang, der genau auf Naraku zusteuerte. Gleichzeitig als der Bumerang ihn erreichte, schlug auch Inuyasha mit Tessaiga zu, doch beide prallten an irgendetwas ab und wurden somit zurückgeschleudert.

“Scheiße, was war das?” fluchte Inuyasha.

“Eine Barriere!” gab Sango verärgert als Antwort, während sie ihre Waffe auffing. Miroku war tief in Gedanken versunken, doch dann trat er einige Schritte nach vorne.

“Du warst es der die Miko dieses Dorfes umbrachte, nicht wahr Naraku! Aber aus welchem Grund?”

Verwundert schauten sie alle zu Miroku, nur Naraku verzog keine Mine. Stattdessen kamen aus seinem Rücken mehrere Tentakel artigen Wurzeln geschossen, die für reichlich Unruhe sorgten. Kagome schnappte sich Shippo und wich ihnen aus.

“Halt dich gut fest Shippo!” befahl Kagome ihm, während sie die Wurzeln mit ihren Krallen in Fetzen riss. Der Kleine tat natürlich sofort was sie ihm sagte und krallte sich ängstlich an ihrer Schulter fest. Inuyasha versuchte sich einen Weg zu Naraku durchzuschlagen, wobei er tatkräftige Unterstützung von Sangos Bumerang bekam. Miroku musste derweil versuchen sich selbst zu schützen doch kurz darauf kam ihm Kirara in ihrer verwandelten Dämonenform zur Hilfe.

Plötzlich hielt Inuyasha inne und erblickte die tote Miko, die Naraku sich im ganzen Trubel, heimlich geschnappt hatte.
 

“Das hast du gut beobachtet Mönch. Ich habe vor dieser Miko die Kräfte zu entziehen, um sie dann auf Kikyo zu übertragen.”

Geschockt sah Kagome ihn an. Dieser Mistkerl hatte doch tatsächlich vor, Kikyo noch stärker zu machen, um sie dann wieder auf sie zu hetzen. Der Gedanke, dass er Kikyo nur als Werkzeug benutzte, machte Kagome so richtig wütend, was sie auch zum Ausdruck brachte.

“Du verdammter Mistkerl! Halt Kikyo gefälligst da raus!” platzte es aufbrausend aus ihr heraus.

Naraku schaute Kagome direkt an. Sein Blick wirkte sehr herablassend, als ob sie alle nur kleine Würmchen wären, die er zertreten könnte. Dieser Blick gefiel Kagome überhaupt nicht. Am liebsten hätte sie ihm sofort ins Gesicht geschlagen, doch auf einmal setzte er wieder dieses fiese und unheimliche grinsen auf, was sie neugierig werden ließ.

“Ich schlage dir einen Deal vor. Ich befreie Kikyo von ihrer Kontrolle, aber dafür übergibst du mir das Juwel der vier Seelen. Was hältst du davon?”

Verwundert sah Kagome ihn an

“Meint er das jetzt ernst? Wenn ich ihm das Juwel gebe… kann ich Kikyo retten! Aber… das kann ich nicht machen! Er würde zu einem wahren Monster werden und jeden umbringen, der ihm in die Quere käme.”

Inuyasha, Miroku und Sango sahen ihren überlegenden Gesichtsausdruck. Sie wussten dass es nur eine Falle sein konnte, doch noch bevor sie Kagome warnen konnten, antwortete sie auf Narakus Vorschlag.

“Für wie dumm hältst du mich?! Niemals werde ich dir das Juwel überlassen!”

Naraku verzog angespannt das Gesicht, war er sich doch sicher, dass Kagome auf seinen kleinen Trick reinfallen würde.
 

Sango nutze die Ablenkung und versuchte die Miko zu befreien.

“Wir dürfen nicht zulassen, dass er seinen Plan in die Tat umsetzt!” dachte Miroku, während er zusah, wie Sangos Bumerang die vielen Tentakeln zerstörte. Der leblose Körper fiel zu Boden. Kagome warf Shippo zu Miroku, damit er in Sicherheit war und eilte so schnell sie konnte zur Miko, damit Naraku sie nicht wieder in die Finger bekam.

Kagome hatte sie schon fast erreicht, als plötzlich wieder diese Spinnenfäden erschienen. Sie schlagen sich um die Miko herum und zogen sie in Narakus Barriere.

“Scheiße!” fluchte Kagome und sah dann dabei zu, wie Inuyasha sein Kaze no Kizu auf Naraku abfeuerte. Mit einer rasenden Geschwindigkeit, steuerte der Angriff auf ihn zu, doch er zeigte keine Wirkung.

“W-Was… nicht mal das Kaze no Kizu kann seine Barriere zerstören?” Inuyashas sah sichtlich geschockt aus und ein kurzer Funke von Hoffnungslosigkeit machte sich bei allen breit.

“Hehe, sieh es ein Inuyasha, du bist einfach zu schwach!”

Inuyasha fing laut an zu knurren. Wie sehr er diesen Mistkerl hasste! Aber viel mehr hasste er es, nichts tun zu können!
 

“Das ist deine letzte Chance. Gib mir das Juwel!” Naraku wirkte immer unfreundlicher und gieriger, aber das war Kagome egal.

“Niemals!” schrie sie ihm mit so fester Stimme entgegen wie sie nur konnte. Kagome war wütend, wütend auf das was er bis jetzt schon alles angerichtet hatte. Wenn sie ihm das Juwel geben würde, würde es noch viel schlimmer werden und niemand könnte ihn dann noch aufhalten.

“Dann wist du eben sterben!” Naraku Geduldsfaden war nun endgültig gerissen. Ohne noch eine Sekunde zu verlieren, griff er Kagome mit seinem stark ätzenden Miasma an.

Blitzschnell kam Inuyasha zu ihr gestürmt und stellte sich mit Tessaiga schützend vor sie. Kagome machte sich fürchterliche Sorgen um ihn. Doch dann sah sie, wie Tessaiga eine Barriere um sie errichtete und das Miasma daran abprallte.

“Bleib dicht hinter mir!”

Ohne zu überlegen tat Kagome das, was Inuyasha ihr sagte und klammerte sich an sein Oberteil. Sango legte sofort ihre Gasmaske an, während Miroku versuchte irgendwas zu erkennen, da Inuyasha und Kagome komplett vom Miasma eingehüllt wurden und er sich um sie sorgte.

“Alles in Ordnung?” Besorgt schaute Inuyasha Kagome an, nachdem sich der giftige Rauch verzogen hatte. Sie hustete kurz und nickte ihm dann zu. Innerlich fiel Inuyasha ein Stein vom Herzen, da er sich bereits ein wenig Sorgen gemacht hatte. Aber anstatt dies zu zeigen, wandte er sich knurrend an Naraku.

“Du Mistkerl, wage es nie wieder Kagome was anzutun!”

Naraku fing hämisch an zu lachen. “Und was willst du dagegen machen?”

Wütend hob Inuyasha Tessaiga in die Höhe und nahm ordentlich Schwung, um erneut sein Kaze no Kizu abzufeuern.

“Ich werde sie BESCHÜTZEN!!!”
 

“Was… was hat er da gerade gesagt?” Verwundert schaute Kagome zu Inuyasha, musste ihr Gesicht jedoch wieder hinter seiner Schulter verstecken, da ein wahnsinnig helles Licht von Tessaigas Angriff erstrahlte. Kurz darauf, erschienen mehrere Speere, die wie spitze Steine aus Glas aussahen. Völlig ahnungslos sahen alle zu, wie sie Narakus Barriere zerstörten und seinen Körper sogar durchbohrten. Inuyashas Augen und Mund waren weit aufgerissen. Verwundert schaute er zu Tessaiga, was Ähnlichkeit zu einem Kristall hatte.

Naraku versuchte derweil unter starken Schmerzen, seinen Körper wieder zu regenerieren, doch es gelang ihm nicht. Auch wenn Kagome leicht irritiert war, über das was gerade geschehen war, so wollte sie trotzdem nicht einfach so rumstehen. Naraku war noch nicht besiegt und das mussten sie schleunigst ändern. Kagome holte ihren Bogen hervor und spannte einen Pfeil, den sie direkt auf Naraku zielte. Doch noch bevor sie den Pfeil abschießen konnte, schnappte er sich die Miko und flüchtete in einem Tornado aus Miasma.

“Er ist geflohen.” stellte Miroku leicht bedrückt fest, während er mit Sango, Shippo und Kirara zu Kagome und Inuyasha ging. Dann blieben ihre Blicke an Tessaiga hängen. Kagome drehte sich zu ihnen um und sah Inuyasha fragend an.

“Was war denn das gerade für eine Technik?”

Inuyasha wandte seinen Blick von Tessaiga ab und sah sie, immer noch verwundert, an.

“Ich habe keine Ahnung…”
 

So, dieses Kapitel ist geschafft. Hoffe es hat euch gefallen :)

Ernste Gespräche

16. Kapitel: Ernste Gespräche
 

Stumm auf einem Baum sitzend, betrachtete Inuyasha schon eine ganze weile sein rostiges Schwert. So nachdenklich hatte Kagome ihn bisher noch nie gesehen, daher beschloss sie ihn fürs erste in ruhe zulassen. Gemeinsam mit Sango, erklärten sie den Dorfbewohnern was geschehen war.

Immer wieder viel ihr Blick zu Miroku, der wohl die schwerste Aufgabe zu erfüllen hatte. Der arme Kerl musste nämlich dem Vater der verstorbenen Miko, schweren Herzens mitteilen, dass sie es nicht geschafft hatten, seine Tochter zu beschützen. Irgendwann gesellte sich Miroku, mit einem lauten seufzten, zu seinen Freunden.

“Wie ist es gelaufen?” wollte Sango wissen, doch Miroku machte einen sehr niedergeschlagenen Eindruck.

“Er bittet uns, das Dorf so schnell wie möglich zu verlassen.”

Inuyasha, der das Gespräch mitverfolgt hatte, gesellte sich zu ihnen.

“Wir sollten uns eh wieder auf den Weg machen. Schließlich ist Naraku geflohen, also sollten wir keine Zeit vertrödeln!”
 

Weit von seinen Feinden entfernt, ließ sich Naraku schwer verletzt in seinem Schloss nieder. Er hatte deutliche Schwierigkeiten damit, seinen Körper zu regenerieren. Also beauftragte er Kagura, dass sie ihm Teile von verschiedenen Dämonen zukommen lassen sollte.

Kikyo, die Kagura gerade wegfliegen sah, hatte bemerkt dass Naraku sich wieder im Schloss aufhielt. Auch wenn er nicht nach ihr rufen ließ, so ging sie trotzdem in sein Gemach. Als Kikyo bei ihm ankam, blieb sie genau vor ihm und der toten Miko stehen.

“Du scheinst wohl Schwierigkeiten gehabt zu haben.”

Naraku hatte den schadenfrohen unterton, in ihrer Stimme genaustens gehört, doch das konnte ihm im Augenblick egal sein. Geduldig wartete Kikyo auf eine Antwort, doch die blieb aus. Stattdessen befahl ihr Naraku, die tote Miko zu nehmen und ihr die Kräfte zu entziehen.

“Danach wirst du Kagome und ihren kleinen Freunden einen Besuch abstatten.”

Kikyo tat was ihr befohlen wurde und verschwand.

Nachdem sie gegangen war, machte sich Naraku an die Arbeit. Er entfernte die spitzen, kristallartigen Wurfgeschosse, die von Inuyashas Angriff stammten.

“Dieser verfluchte Bastard hat es doch tatsächlich geschafft, mich zu verletzen. Das wirst du bereuen… Inuyasha!”
 

“Hey, was ist denn los mit dir? … Hallo? … KAGOME?!”

“Hmmm, was ist?” Die Halbdämonin war so tief in Gedanken, dass sie Sangos Stimme gar nicht wahrgenommen hatte.

“Du bist seit gestern so still. Hast du was?” Sango machte einen besorgten Gesichtsausdruck, was man durchaus nachvollziehen konnte. Nachdem sie das Dorf verlassen hatten, machte Kagome einen recht betrübten Eindruck. Mal wieder hatte sie gesehen, wozu Naraku im Stande war und der Gedanke, dass er Kikyo weiterhin manipulieren würde, behagte ihr gar nicht.

“Wie kann ich Kikyo befreien? Bin ich überhaupt stark genug, um Naraku zu besiegen?” Das waren die Fragen die sich Kagome seit gestern stellte und es machte sie wahnsinnig, dass sie keine Antwort darauf wusste.

“Es ist alles in Ordnung. Ich bin nur müde.” entgegnete sie Sango, die sie aufmunternd anlächelte.

Inuyasha lief, ohne sich was anmerken zu lassen, voraus. Er hatte da schon so eine Ahnung, was Kagome wirklich beschäftigte. Am Abend, als die anderen bereits schliefen, beschloss er sie darauf anzusprechen.

Diesmal hatte Kagome es sich auf einem Baum bequem gemacht, um weiter ihren Gedanken nachzugehen, bis sie plötzlich neben sich ein rascheln vernahm. Es war Inuyasha, der sich zu ihr setzte und verträumt in die Sterne schaute. Kagome wunderte sich über sein unerwartetes auftauchen, doch noch bevor sie was sagen konnte, ergriff er das Wort.

“Sag, was ist wirklich mit dir los?”

Fragend sah sie ihn an, was er natürlich sofort bemerkte, da er sich schon dachte, dass sie die Ahnungslose spielen würde.

“Du machst dir Sorgen wegen Kikyo, stimmt´s?” Noch immer war sein Blick zum dunkelblauem Himmel gerichtet. Langsam hatte Kagome das Gefühl, als ob Inuyasha ihre Gedanken lesen konnte. Sie ließ sich eine ganze weile Zeit mit ihrer Antwort, obwohl es doch eigentlich klar auf der Hand lag. Aber dies war nicht der einzige Grund. Viel mehr wollte sie es vermeiden, Inuyasha zu nahe an sich rankommen zu lassen.

“Kann schon sein…” Beantwortete sie im kurz und knapp seine Frage. Skeptisch beobachtete Inuyasha sie aus den Augenwinkeln.

“Da ist doch noch ein Grund. Los, spuck´s aus!”

Wie ertappt starrte Kagome ihn an, wendete sich aber schnell wieder von ihm ab.

“Das gibt es doch nicht! Bin ich für ihn wie ein offenes Buch oder was?!” So wie es momentan lief, würde sie es nie schaffen ihn von sich fern zu halten, also gab sie vorerst auf.

“Es ist wegen Naraku, seine Aura ist so unglaublich stark. Ich weiß einfach nicht, ob ich ihn besiegen kann.”

“Keh, soll das ein scherz sein?! Wir hätten ihn doch letztens fast gehabt, also kann er gar nicht so stark sein!” Inuyasha klang so selbstbewusst. Man musste sich einfach die Frage stellen, von wo er all diese Motivation nahm.

“Kann schon sein… aber was ist, wenn er noch stärker wird? Dann habe ich doch keine Chance!”

“Doch die hast du! Du bist nämlich nicht alleine. Miroku, Sango, Shippo, Kirara und ich, wir stehen alle hinter dir und unterstützen dich so gut wir nur können. Wir erledigen die Vorarbeit und du musst dich einfach darauf konzentrieren, seine Seele mit Hilfe des Juwels zu läutern.”

Sprachlos, dies war wohl das naheliegendste Wort um zu beschreiben, wie Kagome sich im Augeblick fühlte. Wie gebannt schaute sie zu Inuyasha, um sich jedes seiner Worte nochmals ins Gedächtnis zu rufen.

“I-Ich… Ich weiß nicht was ich sagen soll… Danke.”

“Ach, ist doch selbstverständlich.” erwiderte Inuyasha, während er sich verlegen am Hinterkopf kratzte. Die junge Frau wusste nicht warum, aber er schaffte es immer wieder ihr neuen Mut einzureden, wofür sie ihm sehr dankbar war.
 

Still schweigend beobachteten beide die Sterne. Ein Gesprächsthema lag Kagome noch auf der Zunge, worüber sie unbedingt mit Inuyasha reden wollte. Nur war es leider nicht einfach, damit anzufangen.

“Du… Inuyasha?”

“Hmm, was ist denn? Jetzt sag nicht, dass du immer noch schieß vor Naraku hast. Ich sagte doch schon…”

“Nein, nein, darum geht es nicht.” unterbrach sie ihn schnell. Es fiel ihr sichtlich schwer, dieses Thema anzusprechen.

“Und worum geht’s dann?” Inuyasha machte einen recht begriffsstutzigen Eindruck und wartete ungeduldig auf ihre Antwort.

“Also… Es geht um letztens…” fing Kagome an, doch irgendwie wollten die Worte nicht aus ihren Mund. Immer wieder schaute sie zu Inuyasha. Dann aber doch wieder weg, weil sie ihm einfach nicht in die Augen schauen konnte.

“Ähm… wo du…”

“Mein Gott, kommt da jetzt noch was? Das kann doch nicht so schwer sein?!” äußerte sich Inuyasha gereizt, versuchte aber dennoch leise zu sein, um die anderen nicht zu wecken. Kagome hatte sich über seinen kleinen Wutausbruch leicht erschrocken und sah deshalb ein, jetzt mit der Sprache rauszurücken.

“W-Wieso hast du… versucht mich zu… Küssen?”

“Ufff, jetzt ist es raus.” dachte sie und wartete gespannt auf Inuyashas Antwort. Dieser sah allerdings nicht so aus, als ob er ihr so schnell eine geben würde. Mit weit aufgerissenen Augen starrte er sie an und seine Gesichtsfarbe wurde nach jeder einzelnen Sekunde immer roter. Lange konnte er ihren abwartenden Blick nicht stand halten und schaute zu Boden, wo er Sango schlafend an Kirara gekuschelt sah.

“Ähm, ich… Ähm…” Das war das einzigste, was er vorerst raus bekam. Nun schaute auch Kagome in Richtung Boden, um ihn mit ihrem durchbohrenden Blick, nicht noch nervöser zu machen.

“Verdammt! Warum fängt sie auf einmal mit dem Thema an?!” Inuyasha wusste nicht, wie er auf ihre Frage antworten sollte. Er wusste es ja selber nicht, wieso er sie fast geküsst hätte aber eins war klar, er musste sich schnell eine Ausrede einfallen lassen.

“Ähhh, also… i-ich weiß auch nicht so recht, was da mit mir los war.” Er wagte einen kurzen Blick zu ihr und fuhr dann in einem abweisenden Tonfall fort.

“Wahrscheinlich hatte ich zu viel Blut verloren. Es hatte nichts zu bedeuten, vergiss es einfach!” Mit verschränkten armen, saß er nun neben ihr. Irgendwie fühlte Kagome sich enttäuscht, obwohl jetzt alles zwischen ihnen geklärt war. Sie schaute kurz zu Inuyasha auf, um seine Aussage mit einem nicken zu bestätigen.

“Ja du hast recht, es hatte nichts zu bedeuten…”

Inuyasha spürte einen leichten stich durchs Herz, als er diese Worte vernahm. Unerwartet stand er auf.

“Dann gibt es ja nichts mehr zu sagen!” Er sprang vom Baum und hatte somit das Gespräch für beendet erklärt. Kagome sah ihm noch kurz nach und fragte sich, ob er irgendwie beleidigt war? Dann beschloss sie aber, diesen Gedanken zu verwerfen und sich endlich schlafen zu legen.
 

“Findest du nicht auch, dass die Beiden sich heute irgendwie merkwürdig benehmen?” Sango hatte darauf geachtet einen großen abstand von den zwei Halbdämonen mit den guten Hundeohren zu halten, ehe sie Miroku diese Frage stellte.

“Ja das ist mir auch schon aufgefallen, Ich habe aber keine Ahnung, was zwischen ihnen vorgefallen sein könnte…”

Ein deprimiertes Seufzen war nun von Sango zu hören. Schließlich hatte sie sich erhofft, dass dem Mönch vielleicht was aufgefallen wäre.

“MUUUUHHH!!!”

Verdutz blieben die zwei Menschen aus der Gruppe stehen.

“Habt ihr das auch gehört?” Fragend schaute Sango zu Miroku, bekam aber von Shippo eine Antwort, der sich auf Mirokus Schulter platzierte. “Ja! Das war doch eine Kuh, oder?!”

Inuyasha und Kagome hatten ebenfalls das Muhen gehört, weshalb auch sie stehen blieben und sich in alle Richtungen umschauten.

“Also ich sehe hier weit und breit keine Kuh.” Desinteressiert ging Inuyasha weiter, bis plötzlich ein lautes Donnern, all ihre Aufmerksamkeit auf den Himmel richtete. Eine dunkle Wolke hatte sich über Sango und Miroku gebildet. Diese mussten schnell ausweichen, als ein Blitz mit rasender Geschwindigkeit auf sie zusteuerte. Durch den Knall entstand ein starker Wind und viel Rauch. All die Haare von Kagome wurden durcheinander gewirbelt. Als sie wieder freie Sicht hatte, sah sie in der Mitte von ihnen eine Kuh, mit einem alten Knacker auf dem Rücken.

“Wer ist das denn?” Angespannt ließ Kagome den Fremden keine Sekunde aus den Augen und wartete gespannt darauf, was er von ihnen wollte.
 

“Ahhh Inuyasha. Endlich habe ich dich gefunden!”

Inuyashas Freunde schauten eben benannten verblüfft an. “Ihr kennt euch?!” kam es wie aus einem Munde von ihnen. Dann sah Kagome, wie ein ganz kleines etwas aus dem Fell der Kuh gesprungen kam und sich genau auf Inuyashas Nase platzierte. “Inuyasha-sama!”

Ohne zu zögern erhob er seine rechte Hand und schlug sich damit auf die Nase. “Na endlich Myoga! Was hat das denn so lange gedauert?!”

Myoga, der sich auf Inuyashas Hand vom schlag erholte, entschuldigte sich vielmals bei seinem Herrn.

“Oh, hallo Myoga,” begrüßten Sango, Miroku und Shippo den alten Flohgeist, den sie wohl schon zu kennen schienen.

Der alte Knacker stieg derweilen von seiner Kuh und gesellte sich dann zu der kleinen Gruppe. “So, ich denke du hast mich bereits erwartet Inuyasha. Na dann zeig mal her.”

Ohne zu zögern überreichte er Tessaiga, an den alten Kerl. “Und ich nehme an, dass du bereits weißt, was da letztens mit Tessaiga los war.”

Kagome war doch leicht überrascht darüber, wie Inuyasha diesem Kerl, ganz ohne Sorgen, sein Schwert in die Hand drückte. Allmählich wurde es Zeit sie aufzuklären, also erkundigte sie sich, wer das überhaupt war. Gespannt warteten auch Miroku, Sango und Shippo auf die Antwort, da sie ihn wohl auch nicht zu kennen schienen.

“Das ist Totosai, Tessaigas Schwertschmied!” erklärte Myoga. Verwundert starrten sie Totosai an, der gerade dabei war das Schwert zu begutachten. “Hmm, seit wann bist du denn mit Menschen unterwegs? Sind das Freunde von dir?”

Inuyasha, der so aussah, als ob ihm die Frage ein wenig unangenehm war, nickte nur stumm mit dem Kopf.

“Ahh verstehe. Freut mich euch kennen zu lernen.” Ohne auf eine Antwort zu warten, widmete er wieder Tessaiga seine Aufmerksamkeit. Der zustand der Verwunderung blieb zwar vorerst bestehen, trotzdem wollte Kagome nicht unhöfflich sein und stellte sich deshalb vor, genau wie die anderen es auch taten.
 

Die ganze Zeit hatte Inuyasha ungeduldig gewartet, während Totosai sein Schwert schlief, aber nun reichte es ihm. “Jetzt spuck´s schon aus! Was war das letztens für eine Technik?”

Totosai ließ sich von Inuyashas groben und ungeduldigen Tonfall, nicht aus der Ruhe bringen. Ein letztes mal spuckte er Feuer auf Tessaiga, klopfte dreimal mit seinem Hammer darauf und überreichte es ihm anschließend. “Das war, das Kongosoha!”

“Kongo…soha?” wiederholte Inuyasha leicht irritiert und sah Totosai mit großen fragenden Augen an. Dieser setzte sich gemütlich zu seiner Kuh und fing dann an, ihnen alles von dieser Technik zu erzählen.

“Das Kongosoha ist ein Angriff, der noch weitaus stärker als das Kaze no Kizu ist. Die Wurfgeschoße, die wie übergroße Splitter aussehen, bestehen aus Adamanten, dem härteste Material, was es auf Erden gibt!” Er machte eine kurze Pause, die sich Miroku zu nutzen machte.

“Ich habe noch nie was von Adamanten gehört?”

Myoga, der sich auf Totosais Schulter platziert hatte, gab ihm darauf eine Antwort. “Das liegt daran, weil es vor vielen Jahrhunderten nur einen einzigen Dämon gab, dessen Körper komplett aus Adamanten bestand. Dieser Dämon war einst ein guter Freund von Inuyashas Vater, deshalb übertrug er nach seinem Tod, seine ganze Kraft auf Tessaiga. Allerdings nur unter einer Bedingung: Man kann diese Technik nur dann anwenden, wenn man jemanden beschützen will, der einem sehr wichtig ist!”
 

Bei Myogas Erzählung, wurden zwei bestimmte Halbdämonen leicht rot im Gesicht, da sie ja beide wussten, dass Kagome die jenige war, die Inuyasha um jeden Preis beschützen wollte. Sango sah sehr begeistert über diese kleine Geschichte aus und wollte dies gleich zum Ausdruck bringen. “Das hört sich ja alles sehr interessant an.”

Shippo, der eher in seinen Gedanken vertieft war, fiel in diesem Moment was wichtiges ein. “Ah, jetzt verstehe ich! Das Kongosoha hat funktioniert, weil Inuyasha Kagome unbedingt beschützen wollte!”

“Oh Shippo…” dachte Kagome nur, während sie Knall rot anlief, aber Inuyasha erging es da nicht anders. Am liebsten hätte er Shippo eine saftige Kopfnuss verpasst. Sein Pech war nur, dass Shippo auf Kagomes Schoß saß und somit in Sicherheit war.

Totosai schaute nachdenklich zu den zwei Frauen hin und her. “Ähh… Wer war noch mal Kagome?”

Peinlich berührt, hob die Halbdämonin ganz langsam die Hand. Daraufhin ging Totosai direkt auf Inuyasha zu und klopfte ihm fest auf die Schulter. “Mein Glückwunsch Inuyasha, so eine hübsche Gefährtin hätte ich dir gar nicht zugetraut!”

Blitzschnell verpasste Inuyasha ihm einen Schlag auf den Kopf. “Sie ist nicht meine Gefährtin!!!” So schnell wie er rot wurde, konnte man es ihm deutlich ansehen wie unangenehm ihm diese Bemerkung von Totosai war.

Kagome schlug sich, aus tiefster Verzweiflung, die Hand vors Gesicht. “Ohh Gott wie peinlich! Schlimmer kann es doch nicht mehr werden…”

Totosai, der von Inuyasha sehr wütend angeknurrt wurde, rieb sich die schmerzende Beule auf seinem Kopf. “Ach echt nicht? Na ja, du kannst aber nicht abstreiten, dass sie dir sehr wichtig ist, sonst hätte das Kongosoha nicht funktioniert.”

Inuyashas Wut war in Sekunden schnelle verschwunden, stattdessen machte sich nun Verlegenheit in ihm breit. Schnell schaute er runter auf den Boden, damit niemand sein stark errötetes Gesicht erblicken konnte.

Miroku, der das ganze Szenario mit einem breiten Grinsen betrachtete, genau wie Sango, versuchte nun das Thema zu wechseln, um Inuyasha aus dieser misslichen Lage zu befreien.

“Da Inuyasha jetzt eine neue Technik beherrscht, haben wir gute Karten, um Naraku zu besiegen!”

“Da hast du voll und ganz recht, Miroku!” stimmte Sango ihm zu.

Auch in Inuyasha und Kagome machte sich die Hoffnung breit. Totosai stimmte ihnen mit einem Nicken zu und setzte sich dann wieder auf seine Kuh.

“So meine Lieben, ich geh dann mal. Kommst du Myoga?”

“Ich komme!”

So schnell wie sie gekommen waren, so schnell verschwanden sie auch wieder. Inuyasha schaute sich sein Schwert nochmals ganz genau an, ehe er es wieder in die Schwertscheide steckte.

“Der Tag ist noch jung, wir sollten weiter ziehen.” Damit hatte Miroku vollkommen recht, also machten sie sich weiter auf die Suche nach Naraku.
 

Kurz bevor die Nacht einbrach, errichtete die kleine Gruppe ihr Nachtlager. Miroku und Inuyasha gingen nach Holz suchen. Als sie jedoch wieder kamen, fiel Kagome an Inuyashas Geruch etwas ganz besonderes auf. “Inuyasha, kann es sein das du heute Nacht zum Menschen wirst?”

Vor lauter Schreck, ließ Inuyasha all sein Holz fallen. Ein Gefühl von Schwäche machte sich in ihm breit. Sollte er es ihr sagen? Doch noch bevor er was antworten konnte, ergriff Sango das Wort.

“Ach stimmt ja, heute Nacht ist Neumond.”

Kagome wandte sich an Sango, die ihr ihre Frage somit bestätigte. Kagome hielt es für nichts besonderes, da sie ja wusste, dass sich jeder Halbdämon zu einer bestimmten Zeit in einen Menschen verwandelte. Inuyasha hingegen sah sehr angespannt aus.

Einige Zeit später, als sie das Feuer anzündeten und leckeren Fisch gegessen hatten, fing Inuyasha an sich zu verwandeln. Sango, Miroku und Shippo kannten dies bereits, von daher war es für sie nichts besonderes mehr. Kagome hingegen starrte Inuyasha mit großen Augen an. All seine Dämonischen Merkmale, wie zum Beispiel die Hundeohren, waren verschwunden. Eigentlich sollte dies Kagome nicht wundern, da sie es schließlich von sich selbst kannte. Aber das außergewöhnliche an ihm war, dass seine sonst so schön strahlend weißen Haare, genauso Pech schwarz waren wie ihre.

“Du siehst ja ganz anders aus!”

“Aber irgendwie süß…” fügte Kagome gedanklich noch hinzu.

Mürrisch schaute Inuyasha sie an. Es gefiel ihm nicht, so angestarrt zu werden. “Hey, glotz mich gefälligst nicht so an!”

Kagome schenkte ihm ein leicht beleidigten Blick und neigte sich dann ein wenig zu Miroku, da er genau neben ihr saß. “Ist der als Mensch immer so drauf?” fragte sie ihn im Flüsterton. Als Antwort bekam sie ein tiefes Seufzen und ein: “Ja… leider…”
 

Nachdem Kagome ein wenig die Umgebung erkundet hatte und alles für sicher erklärte, legten sie sich schlafen. Nun ja, alle bis auf Inuyasha, der starr in Feuer schaute. Im ersten Moment interessierte es Kagome nicht sonderlich. Als sie aber nach ca. einer Stunde bemerkte, dass er immer noch wach war, wurde sie stutzig.

“Wieso bist du denn noch wach?”

“Keh, ich schlafe nie wenn ich ein Mensch bin!” Mit verschränkten Armen, an einem Baum gelehnt, saß er da. Kagome wollte gerade was dazu sagen, als ihr ganz unerwartet ein Bekannter Geruch in die Nase stieg.

“Das ist Kikyo… Sie ist in der Nähe!” Blitzschnell stand sie auf und rannte in die Richtung, aus der Kagome den Geruch vermutete.

“Hey, warte doch!”

Durch Inuyashas lautes Rufen, wurden Miroku und Sango aus ihrem schlaf geholt. Sofort waren sie aufgesprungen und wollten wissen, was los war.

“Schnell, wir müssen Kagome hinterher!” Ohne ihnen eine richtige Antwort zu geben, packte Inuyasha Sango am Arm und zog sie auf Kiraras Rücken, die sich sofort in Bewegung setzte. Miroku, der ein wenig beunruhigt über Inuyashas verhalten war, schnappte sich den noch schlafenden Shippo und rannte ihnen hinterher.

“Jetzt erzähl schon was los ist?!” forderte Sango Inuyasha auf, da sie mittlerweile immer besorgter wurde.

“Kikyo muss hier irgendwo in der Nähe sein! Kagome hat nämlich ihren Geruch wahrgenommen und ist dann sofort aufgesprungen, um nach ihr zu suchen.”

Miroku, der sich in der Zwischenzeit ebenfalls auf Kirara platziert hatte, machte einen ernsten und besorgten Gesichtsausdruck.

“Das ist nicht gut… wir müssen uns beeilen!”

Sango teilte die sorge um Kagome, deshalb forderte sie Kirara auf, sich in die Luft zu erheben, damit sie sie schneller einholen konnten.
 

Kagome war inzwischen aus dem Wald draußen. Einige Meter vor ihr, befand sich eine tiefe Schlucht. Ansonsten war hier nicht viel zu sehen. Da heute Neumond war, war es ohne hin schon sehr dunkel. Suchend ließ sie ihren Blick über die Gegend schweifen. Allerdings war hier keine Spur von Kikyo. Völlig unerwartet tauchte plötzlich ein dichter Nebel, nahe der Schlucht, auf. Langsam wurde es hier echt düster, wodurch Kagome bemerkte, dass irgendwas faul war. Sie versuchte etwas in dem Nebel zu erkennen, leider vergebens.

“Also schön. Wenn ich nichts sehen kann, versuche ich es mal mit riechen.” Vorsichtig ging Kagome kleine Schritte auf den Nebel zu. Noch immer hatte sie Kikyos Duft in der Nase, sie musste also ganz in der Nähe sein. Aber da war noch ein anderer Geruch, der Gestank, eines Dämons. Gerade als Kagome wieder ein paar Schritte zurück machen wollte, kamen urplötzlich mehrere Dornenranken aus dem Nebel geschossen und wickelten sich um ihre Handgelenke.

“Ahhh, so ein Mist!”

Egal wie sehr Kagome es auch versuchte, sie konnte sich nicht los reißen. Stattdessen bohrten sich die Dornen immer tiefer ins Fleisch. Sie schaute entlang der Ranken und sah, wie auf einmal jemand aus dem Nebel trat. Diese Gestalt hatte ein sanftmutiges Lächeln aufgesetzt und schaute Kagome zufrieden an.

Irgendwas gefiel ihr nicht an seinem Blick. Sie hatte das Gefühl, als ob er versuchte, ihr in die Seele zu schauen.

“Herzlich Willkommen, Kagome. Ich habe dich bereits erwartet.”
 

So hier ist auch schon der Rest, viel Spaß beim weiter lesen :)

Verzweifelte Seelen

Hallo meine Lieben, hier ist auch schon das nächste Kapitel. Hoffe es hat nicht zu lange gedauert.

An dieser stelle möchte ich mich ganz herzlich bei euch bedanken, für die 70 Kommentare, die ihr mir zu meiner FF hinterlassen habt. Also vielen, vielen Danke und viel Spaß beim lesen.

Kleine Vorwarnung, dieses Kapitel ist ein wenig gemein, also bitte nicht böse sein :)

Wenn ihr irgendwelche fragen habt, dann könnt ihr sie ruhig in den Kommentaren erwähnen.
 

17. Kapitel: Verzweifelte Seelen
 

“Seht doch, da unten ist sie!” Shippo, der auf Kiraras Nacken saß und mittlerweile hellwach war, entdeckte Kagome als erster. Sofort befahl Sango ihrer treuen Dämonenkatze, hinunter zu fliegen. In ihnen machte sich kurz die Erleichterung breit. Doch als sie genauer hinsahen, bemerkten sie, dass irgendwas nicht stimmte.

“Wer ist denn dieser weiße Typ da unten?” Besorgt schaute Miroku zu seinen Begleitern, bei denen sich ebenfalls besorgte Gesichtszüge zeigten. Besonders bei Inuyasha.

“Scheiße! Kagome steckt in Schwierigkeiten. Los wir müssen ihr Helfen!”

In der Zwischenzeit versuchte Kagome weiterhin, sich von den Dornenranken zu lösen, leider vergebens.

“Meine Liebe, du vergeudest nur deine Kraft. Du kannst diese Dornenranken nicht mehr zerstören!”

Anstatt sich mit diesem lästigen Typen zu beschäftigen, wollte Kagome viel lieber nach Kikyo suchen. Vor allem, weil sie immer noch ihren Geruch in der Nase hatte.
 

Plötzlich ertönte ein Wirbelndes Geräusch und kurz darauf, wurde Kagome aus ihrer misslichen Lage befreit. Schmerzhaft fasste sie sich an ihre blutenden Handgelenke, ehe die Halbdämonin bemerkte, wer ihr da geholfen hatte.

“Kagome, geht es dir gut?” Gekonnt fing Sango ihren Bumerang auf, mit dem sie ihre Freundin befreit hatte und ging auf sie zu.

“Ja… mir geht’s gut.” Ein kleines lächeln war in Kagomes Gesicht zu erkennen, da sie sich freute ihre Freunde zu sehen. Es verschwand jedoch schnell wieder, als sie einen sehr aufgebrachten Inuyasha auf sich zulaufen sah.

“Verdammt, sag mal spinnst du!? Du kannst doch nicht einfach alleine drauf los stürmen! Dir hätte sonst was passieren können!” Auch wenn er Momentan noch in seiner Menschlichen Gestalt war, so machte er doch einen recht bedrohlichen Eindruck.

“Mach das nie wieder!”

Verwundert sah Kagome ihn an und konnte nur leicht beschämt mit dem Kopf nicken. Nie im Leben hätte sie damit gerechnet, von Inuyasha so eine Standpauke zu erhalten. Aber er hatte schon recht, dass war Kagome klar. Es war unüberlegt von ihr gewesen, sich alleine auf den Weg zu machen.

“Wer ist das?” mischte sich nun Miroku ein, um aufs eigentliche Thema zu kommen.

“Ich habe keine Ahnung, wer er ist und nach Naraku stinkt er auch nicht…” Irgendwie fand Kagome diesen Typen unheimlich. Er hatte die gestallt eines jungen Mannes und war komplett in weiß gehüllt. Sogar seine kurzen Haare und Augen, die ihn dadurch Blind erscheinen ließen, erstrahlten im reinsten weiß.

“Oh bitte verzeiht mir, dass ich mich noch nicht vorgestellt habe. Mein Name ist Fuan und seid versichert, dass ich euch nichts böses antun möchte.”

“Willst du uns verarschen?! Du warst es doch, der Kagome ohne einen triftigen Grund, angegriffen hat!” Selbst als Mensch konnte Inuyasha seine große Klappe nicht halten.

“Bitte versteht mich nicht falsch. Dies tat ich nicht, um sie zu verletzen. Nein, ich möchte euch viel eher, von euren schlimmsten Ängsten befreien!” Nach diesen sanftmütig klingenden Worten, griff er erneut an. Gezwungenermaßen musste Inuyasha ausweichen. Miroku und Sango gingen direkt auf Angriff, während Shippo sich in Sicherheit brachte.

Nur Kagome schien irgendwelche Schwierigkeiten zu haben. Egal wie oft oder wie feste sie mir ihren Krallen zu schlug, die Dornenranken ließen sich von ihr einfach nicht zerstören.

“Wieso kriege ich, diese scheiß Dinger, nicht Kaputt!?” fluchte sie Gedanklich, bis sie plötzlich ein leichtes pulsieren an ihren, immer noch blutenden, Handgelenken verspürte.
 

Irgendwas war hier faul, da war Kagome sich sicher. Doch noch bevor sie weiter darüber nachdenken konnte, vernahm sie einen lauten schrei seitens Inuyasha.

“Ahhh, verdammt!”

Panisch schaute die Halbdämonin sich um, bis sie ihn schließlich, einige Meter, von sich entfernt entdeckte. Sofort eilte sie zu Inuyasha, der inzwischen von einigen Dornenranken gefesselt wurde.

Auch er spürte nun den Schmerz der Dornen, die sich in seine Haut bohrten.

“Verdammt, dass tut weh!” Im Moment verfluchte er es, ein Mensch zu sein. Trotz der Schmerze versuchte er sich zu befreien, bis ihn plötzlich ein komisches Gefühl überkam.

“Inuyasha!” Gerade als Kagome zuschlagen wollte, wickelte sich eine Dornenranke um ihren Fuß. Sie wurde so schnell umschlugen, dass sie keine Chance hatte sich zu wehren.

“Kagome!!!” Wieder versuchte Inuyasha sich zu befreien, auch wenn die Schmerzen für ihn schon fast unerträglich waren.

“Ich muss ihr Helfen!” ging es ihm die ganze Zeit durch den Kopf. Doch auch Kagome machte sich schreckliche sorgen um ihn und versuchte, wie verrückt, frei zu kommen.

Leider waren Miroku und Sango selbst zu beschäftigt, um ihren Freunden zu Helfen. Doch zum Glück war da ja noch Kirara, die mit einem rasanten Tempo, auf Fuan zuflog. Dieser hatte die Raubkatze natürlich längst bemerkt und verpasste ihr, mit seinen Ranken, einen so heftigen Schlag, dass sie einige Meter entfernt, bewusstlos auf dem Boden aufschlug.

“Kirara!!!” In voller Sorge wollte Sango zu ihrer treuen Begleiterin eilen. Wurde aber dann, wegen ihrer Unachtsamkeit, von den Dornenranken festgehalten und umschlugen. Miroku wollte ihr zur Hilfe kommen, doch ihm blühte dasselbe Schicksal, weil er ebenfalls aus sorge um Sango, unachtsam gewesen ist. Zwar konnte er noch stehen, aber sich keinen Schritt mehr bewegen, da er von den Ranken um Arme und Bauch umschlugen wurde, genau wie seine Freunde.

“Na endlich, so ist es doch viel besser.” In Fuans Gesicht zeigte sich ein gutmütiges Lächeln, was Inuyasha allmählich auf die Nerven ging.

“Du Scheißkerl! Was willst du überhaupt von uns?”

Kagome, die über die Antwort auch gespannt war, hatte ein ungutes Gefühl in der Magen Gegend. Sie hoffte inständig, dass keinem ihrer Freunde was zustoßen würde.

“Das habe ich doch schon gesagt. Ich möchte euch von euren Ängsten befreien.”

Alle schauten Fuan fragend an. Was hatte dies nur zu bedeuten? Ehe jemand von ihnen was darauf erwidern konnte, ergriff der Mann in weiß wieder das Wort.

“Nun ist genug gesprochen. Zeit ins Land der Träume zu gehen!” Fuans Stimme klang ganz sanft und beruhigend, wodurch seine Gefangenen immer müder wurden.

“Irgendwas dringt, über die Dornen, in uns ein!” Kagome hatte sichtlich Schwierigkeiten, die Augen offen zu halten und ihren Freunden erging es da nicht anders.

“Leute… ihr… ihr müsst versuchen, euch dagegen zu wehren…”

Zwar hatten Inuyasha, Miroku und Sango Kagomes Worte noch wahrgenommen, doch es war bereits zu spät. Jeder einzelne von ihnen, fiel nacheinander, in eine tiefe Bewusstlosigkeit. Verzweifelt versuchte Kagome sich dagegen zu wehren. Sie schaute noch einmal zu jedem ihrer Freunde, bis auch sie in einen tiefen Schlaf fiel.

Shippo, der sich im Wald versteckt hatte, musste hilflos dabei zusehen wie seine Freunde gefangen genommen würden und nun diesem Fuan ausgeliefert waren.

“Oh je, ich muss irgendwas unternehmen” Panisch lief der kleine Fuchsdämon hin und her. Doch was sollte er schon ausrichten können, immerhin war er doch noch ein kleines Kind…
 

****
 

“Wo bin ich…? Wieso… ist es hier so laut?” Sango, die auf dem Boden eines Schlachtfeldes lag, öffnete langsam die Augen. Sie erblickte ein großes Dorf, in dem sie sich befand und viele Dämonen, die gerade dabei waren dieses Dorf zu zerstören. So viele Menschen schrien um ihr Leben. Sie rannten wild umher, verbrannten im Feuer oder wurden von den Dämonen getötet.

Vollkommen entsetzt schaute Sango sich um.

“Wo zum Teufel bin ich hier?”

Hektisch ließ sie ihren Blick über das Schlachtfeld schweifen, bis sie plötzlich bei einem Mann hängen blieb. Dieser Mann, trug den gleichen Kampfanzug, wie sie. Immer weiter schaute Sango sich die Umgebung an, bis sie ihr irgendwie immer bekannter vorkam.

“Hier sieht es aus… wie in meinem Heimatdorf!” Wie ein Blitz schlug diese Erkenntnis bei ihr ein. Und wie aufs Stichwort, wurde alles um sie herum totenstill. Keine Dämonen waren mehr zu sehen. Nur noch der Berg von Leichen und die zerstörte Umgebung blieben vorhanden. Nun war Sango sich absolut sicher, dass dies ihr ehemaliges Zuhause war. Ganz kleine Tränen bildeten sich in ihren Augenwinkeln, doch Stolz wie sie war, versuchte sie diese zu unterdrücken. Bis sie unerwartet eine ihr bekannte Person erblickte.

“… Kohaku?”

Entsetzt blickte Sango in das Gesicht ihres tot geglaubten Bruders. War das alles hier vielleicht nur Einbildung? Ganz egal was es war, Sango musste es unbedingt heraus finden! Doch als sie gerade ein paar Meter auf ihn zu gerannt war, erschien plötzlich Naraku, der Kohaku mit einem brutalen Schlag, in Sangos Richtung schleuderte.

“NEIN!!!” Entsetzt und in voller sorge, rannte Sango weiter zu ihrem Bruder. Verzweifelt ließ sie sich auf die Knie fallen und nahm Kohaku behutsam in den Arm. Sie wollte irgendwas unternehmen, doch es war bereits zu spät. Ein zweites mal musste Sango mit ansehen, wie ihr geliebter Bruder, in ihren Armen starb.

“Ohhh bitte nicht…” Nun war ihr alles gleichgültig. Wie ein Wasserfall flossen ihre Tränen die Wange hinunter. All der Schmerz und die Trauer, die sie bis dahin unterdrückt hatte, kamen nun zum Vorschein.

“Warum… warum müsste das wieder passieren!?“ Immer verzweifelter klammerte sich Sango an ihren Bruder, da sie es sich einfach nicht verzeihen konnte, ihn wieder im Stich gelassen zu haben.

“Du hast ihn sterben lassen!”

“Nein… das stimmt nicht!” schluchzte Sango und sah Naraku mit einem Hasserfüllten Blick an.

Plötzlich verschwand Kohaku, was bei der Dämonenjägerin pures entsetzen auslöste.

“Wo ist er?!” Aggressiv stand sie auf und zog ihr Schwert, da ihr Bumerang nirgends zu finden war.

Als Naraku ihr nach einer weile immer noch keine Antwort gab, drohte Sango vor Wut zu platzen. Sie wollte gerade auf ihn los stürmen, als auf einmal Miroku, einige Meter von ihr entfernt, auftauchte.

Noch bevor sie irgendwie auf sein erscheinen reagieren konnte, erstrahlte plötzlich ein helles Licht aus seiner rechten Hand. Alles ging dann ganz schnell. Ein so starker sog entstand, dass Sango deutliche Schwierigkeiten hatte, dem stand zu halten. Ein lauter Angstschrei seitens Miroku war zu hören, der Sango das Blut in den Adern gefrieren ließ. Mit eigenen Augen musste sie hilflos dabei zusehen, wie der Mann den sie über alles liebte, in sein schwarzes Loch gezogen wurde.

“Nein… MIROKU!!!”
 

****
 

In mitten einer großen Wiese, wanderte der Mönch Miroku umher. Das einzige, was er erkennen konnte, waren die dunkle Wolken oben am Himmel und ein leichter Nebel. Er befand sich an einem, ihm unbekannten und düstern, Ort. Weit und breit war für ihn nichts hilfreiches zu entdecken. Also machte er sich, ohne einen einzigen Anhaltspunkt, auf die Suche nach seinen Freunden. Bis plötzlich ein recht unheimlich wirkender Wind entstand, der Miroku zum stehen bleiben bewirkte.

“Das gefällt mir ganz und gar nicht…”

Angespannt schaute er sich in alle Richtungen um, bis er auf einmal eine bekannte Stimme hörte, die seinen Namen rief.

“Das ist doch Sango?!” Kaum hatte er ihren Namen ausgesprochen, erblickte er sie auch schon.

“Oh Miroku, bin ich froh dich zu sehen!” Freudig kam sie auf ihn zu gerannt. Auch dem Mönch viel ein Stein vom Herzen, als er Sango wohlauf sah. Gerade als er sich in Bewegung setzen wollte, hielt ihn ein steckender Schmerz davon ab. Verwundert erhob er seine rechte Hand und schaute sie sich genauer an. Sango kam derweilen immer näher auf ihn zu, was den jungen Mann beunruhigte.

“Bleib da stehen Sango! Irgendwas stimmt hier nicht!” Genau nachdem Miroku seinen Satz beendet hatte, fing seine Hand stark an zu verkrampfen. Vor lauter schmerzen hielt er sich mit der linken Hand am rechten Handgelenk fest. Als nächstes zersprangen die Perlen, die sein schwarzes Loch, versiegelt hielten.

Die reinste Panik stieg in dem Mönch auf, da sich seine Vermutung immer weiter bestätigte. Ein immer stärker werdender Sog entstand. Erst jetzt bemerkte Miroku, dass Sango immer näher kam.

“Verdammt Sango! Bleib sofort stehen!!!” schrie er ihr verzweifelt entgegen, doch die Dämonenjägerin schien seine Worte komplett zu ignorieren.

“Was ist nur los mit ihr? Sie sieht doch was hier los ist. Warum läuft sie nicht weg?!”

Plötzlich entstand ein helles Licht aus Mirokus rechter Hand und der Sog wurde nun unerträglich stark. Immer mehr Panik stieg in ihm auf, denn lange würde es nicht mehr dauern und Miroku wurde von seiner eigenen Waffe verschluckt! Doch die Sache, dass Sango immer noch genau auf ihn zu lief, bereitete ihm noch viel größere Angst. Niemals könnte er sich verzeihen, die Frau in die er verliebt war, mit ins verderben zu stürzen. Doch genau dies sollte hier und heute passieren!

Sango war inzwischen schon viel zu nah heran gekommen und versuchte sich krampfhaft, am Boden fest zu halten.

“Los du musst Verschwinden!!!” Mit aller Kraft versuchte Miroku seine Hand zu schließen, doch es gelang ihm einfach nicht und ehe er sich versah, wurde Sango auch schon in sein schwarzes Loh gesaugt.

“NEIIIIN!!!”

Wie erstarrt und blass wie eine Leiche, stand er da. Mit weit aufgerissenen Augen, schaute er in Richtung seiner Hand. Die pure Verzweiflung war in seinem Gesicht zu erkennen. In diesem Moment, war es ihm nun vollkommen gleichgültig, ob er sterben würde. Denn seine geliebte Sango, wurde ein Opfer seiner selbst und genau das, war immer Mirokus größte Angst gewesen…
 

****
 

“Na los, komm Inuyasha! Der Dämon ist besiegt, also lass uns nach Hause gehen”

“Ich komm ja schon!” Inuyasha, der Tessaiga zurück in seine Schwertscheide steckte, gesellte sich zu Miroku, der bereits voraus gegangen war.

“Seit wann hast du es denn so eilig?” wollte der Halbdämon wissen.

“Na, ich habe Hunger und außerdem vermisse ich meine Frau.” beantworte er die Frage, doch dann machte sich ein breites Grinsen in seinem Gesicht breit.

“Jetzt tu nicht so unschuldig, als ob es dir da anders ergeht.” Neckisch stach Miroku seinem Kumpel, den Ellbogen in die Rippen. Inuyasha konnte sich daraufhin ein verlegendes Lächeln nicht verkneifen.

Als sie im Dorf ankamen, wurden sie freudig von Shippo und Sango begrüßt.

“War der Dämon leicht zu besiegen?” erkundigte sich die damalige Dämonenjägerin.

“Ja ja, war nur ein kleines Reptil.” gab Miroku als Antwort, während er sie Herzlich in den Arm nahm und ihr anschließend einen Kuss auf die Wange gab.

“Ist das Essen schon fertig?” fragte Inuyasha, der anscheinend großen Hunger hatte.

“Ja ist es!”

Leicht erschrocken drehte Inuyasha sich um, wo er in zwei wunderschöne blaue Augen schaute. Noch bevor er was sagen konnte, gab Kagome ihm einen zärtlichen Kuss auf den Mund, den er nur zu gern erwiderte.

“Hallo, meine Hübsche.” begrüßte Inuyasha seine Frau, während er ihr behutsam eine Strähne aus dem Gesicht strich. Sein Hunger war ihm auf einmal völlig egal. Für ihn zählte nur noch die Nähe zu der Frau, in die er sich verliebt hatte.

Überglücklich schenkte Kagome ihm ein bezauberndes Lächeln, ehe sie nach seiner Hand griff.

“Na los kommt, sonst wird das Essen kalt!”

Miroku und Sango folgten dem verliebten paar, ebenfalls Hand in Hand.

Kagome führte ihren Mann und dessen Freunde zum heiligen Baum, wo bereits ein prächtiges Wildschein über dem Lagerfeuer hing.

“Das sieht aber lecker aus.” freute sich Shippo, der ebenfalls mitgekommen war.

Nach dem guten Essen gingen Miroku, Sango und Shippo zurück ins Dorf, um ihren beiden Halbdämonischen Freunden, ein wenig Zweisamkeit zu gönnen.

“Es ist so schön ruhig hier… findest du nicht auch, Inuyasha?”

Der Angesprochene lehnte am heiligen Baum und hatte seine Liebste im Arm.

“Ja… da hast du recht.”

Verträumt schaute er auf Kagome hinunter. Noch immer konnte er sein Glück kaum fassen. Die Frau, die er über alles liebte, erwiderte seine Gefühle! Noch besser konnte es Inuyasha, im Augenblick nicht gehen.

“Ich Liebe dich, Kagome!”

Für Inuyasha war es nicht mal unangenehm es auszusprechen. In diesem Moment schien alles so perfekt zu sein. Wieder schenkte Kagome ihm ein bezauberndes Lächeln, was sein Herz noch schneller schlagen ließ.

“Ich Liebe dich auch!”

Noch nie zuvor war Inuyasha so glücklich gewesen. Alles was er je wollte, hatte er erreicht. Doch plötzlich sollte sich schlagartig alles ändern.

Verwundert und leicht in Panik suchte er nach Kagome, die auf einmal verschwunden war. Doch das einzige was er sah, war ein tiefes schwarz, was sich um ihn herum befand.

“Kagome!”

Keine Antwort kam. Inuyasha stand nun ganz alleine in der Dunkelheit und machte sich wahnsinnige Sorgen, um seine Frau.
 

****
 

Ein hämisches Grinsen machte sich in Fuans Gesicht breit, als er seine vier Gefangenen unruhig schlafen sah. Er liebte die Gesichtsausdrücke seiner Opfer, während sie gerade ihre schlimmsten Ängste durchlebten.

“Wie geht’s voran?”

Die kühle Stimme Kikyos, riss den Dämon aus seinen Gedanken. Da die Miko auf den ersten Blick erkennen konnte, dass sich das Erscheinungsbild von Fuan deutlich verändert hatte, nahm sie an, dass wohl alles genau nach Plan verlief. Der sonst so strahlend weiße Dämon, besaß nun mehrere schwarze Flecken auf seinem Körper. Die immer größer wurden, je mehr Ängste er in sich aufnahm.

“Es läuft alles hervorragend. Seitdem ihr Blut mit meinen Dornen in Kontakt kam, können sie die Ranken nicht zerstören. Sie können sich nur befreien, indem sie sich ihren Ängsten stellen. Aber solange dies nicht passiert, werden sie niemals wieder aufwachen!”

In Kikyos Gesicht, zeigte sich kurz ein heimtückisches Grinsen, ehe es wieder den gewohnten ernsten Ausdruck bekam.

“Es ist mir egal was mit den anderen passiert, aber Inuyasha lässt du gefälligst am Leben!”
 

****
 

“Miroku, Sango, KAGOME! Wo seid ihr?” Noch immer lief Inuyasha wild umher, auf der Suche nach seinen Freunden. Doch noch immer war alles um ihn herum schwarz. Nur den Boden, unter seinen Füßen, konnte man erkennen.

“Verdammt, ich verstehe das nicht! Was ist hier los?” Angespannt verzog er das Gesicht, als er unerwartet ein leises flüstern hörte.

“D-Das ist doch Kagome?!” Erwartungsvoll drehte er sich in die Richtung, aus der er glaubte, ihre Stimme war genommen zu haben.

“Inu… yasha…”

“Keine Zweifel, dass ist Kagome!” Wie von der Tarantel gestochen rannte Inuyasha los, in der Hoffung sie schnellst möglich zu finden. Denn die art, wie sie nach ihm gerufen hatte, behagte ihm ganz und gar nicht. Ihre Stimme klang so schwach und hilflos, als ob sie in keiner guten Verfassung wäre und als ob das nicht schon schlimm genug war, hatte Inuyasha auch noch den Geruch von Blut in der Nase, ihrem Blut!

“KAGOME!”

Immer panischer suchte er nach ihr, bis er sie schließlich, schwer verletzt am Boden liegend, fand. Geschockt blieb Inuyasha stehen und konnte seinen Augen nicht trauen. Kagome war überall mit Blut verschmiert, was in ihm das pure entsetzen auslöste.

“Ohhh Gott, Kagome!” Schnell eilte er zu ihr und nahm sie vorsichtig in den Arm. Aus nächster Nähe konnte er erkennen, wie schwer sie tatsächlich verletzt war. Doch dann fiel ihm noch was viel grausameres auf. Eine Entdeckung, die ihm das Herz aus der Brust riss. Kagome weilte nicht länger, unter den Lebenden. Was Inuyasha da im Arm hielt, war nur noch ihr lebloser Körper.

“Nein… das kann nicht sein…”

Völlig entsetzt schaute er ihr ins Gesicht, doch da war nichts zu sehen. Keine Regung, keine Atmung, nichts! Er konnte es einfach nicht glauben, sollte jetzt alles vorbei sein?

“Hast du es immer noch nicht eingesehen, Inuyasha? Du bist zu schwach, um die Frau die du liebst, zu beschützen!”

Erschrocken von dieser Erkenntnis und von der Stimme, die diesen Satz aussprach, erstarrte Inuyasha. Doch dann kam all sein Zorn hinaus geschossen.

“Halt den Mund du Schwein! Du warst das! Du hast sie umgebracht!!!” Der pure Hass war in Inuyashas Stimme zu hören. Am liebsten wäre er vor Wut in die Luft gegangen, doch innerlich machte sich die reinste Verzweiflung breit.

“Es ist meine Schuld… das Kagome jetzt…?” Inuyasha fing an, Narakus Worten glauben zu schenken. Er machte sich tatsächlich dafür verantwortlich, dass er sie nicht beschützen konnte.

Behutsam drückte er, die Frau die er über alles liebte, an sich.

“Kagome.. Es tut mir so leid… “

Inuyasha hatte deutlich Schwierigkeiten, seine Tränen zurück zuhalten. Der Schmerz, Kagome für immer verloren zu haben, war einfach zu groß. All die schönen Momente, die er mit ihr erlebt hatte, spiegelten sich vor seinem geistigen Auge ab. Nichts wünsche er sich mehr, als noch einmal in ihr Lächelndes Gesicht zu schauen. Verzweifelt drückte er sie noch fester an sich, während ihm nun doch eine einzelne Träne die Wange entlang floss.

“KAGOMEEEE!!!”
 

****
 

“Das ist doch…” Nach kurzem überlegen erkannte Kagome, dass sie sich in dem Wald befand, in dem sie einst als kleines Kind geflüchtet war. Leicht benommen, stand sie auf und wollte gerade den ersten Schritt wagen, als sie plötzlich einen Dämon vor sich erblickte, der ihr bekannt zu seien schien.

Kein Zweifel! Das Ungetüm war dasselbe von damals, vor dem Kaede sie gerettet hatte. Ängstlich machte Kagome ein paar schritte zurück, bis ihr ein Baum den weg versperrte. Eigentlich wäre dieser Dämon für sie, ein leichtes zu besiegen gewesen, aber irgendwas an ihm ließ Kagome die furcht spüren. Ob es daran lag, dass sieh ihn damals als Kind nicht besiegen konnteß Innerlich hoffte sie, das Kaede ihr wieder zur Hilfe kommen würde, doch dies sollte nicht der Fall sein. Stattdessen ertönte plötzlich ein lautes Brüllen, was Kagome aus ihren Gedanken schrecken ließ und ehe sie sich versah, wurde sie vom Dämon angegriffen und mehrere Meter weg geschlagen. Hart schlug sie auf dem Boden auf und wollte eigentlich sofort wieder aufstehen. Doch da bemerkte Kagome, dass sie am Oberarm verletzt wurde. Immer mehr Angst stieg in ihr auf, die sie aber tapfer versuchte zu unterdrücken. Gerade als sie sich Kampfbereit machen wollte, war der Dämon urplötzlich verschwunden. Stattdessen tauchte eine andere Person auf, die Kagome zwar nicht fremd war, aber alles andere als erfreute.

“Naraku!” Reflexartig ließ sie ihre beiden Schwerter erscheinen und ging in Kampfstellung.

“So hübsch aber doch so dumm. Glaubst du wirklich, du hättest gegen mich eine Chance!?”

“Natürlich habe ich das! Ich werde dich töten und Kikyo befreien!”

Ein bedrohliches knurren drang aus Kagomes Kehle. Auch wenn sie sich vor Naraku fürchtete, so wollte sie sich dennoch nichts anmerken lassen.

“Und wie willst du das anstellen? Immerhin bist du ganz alleine!”

“Ich bin nicht alleine! Meine Freunde…”

“Und wo sind deine Freunde?” unterbrach Naraku sie in einem ernsten Tonfall. Verwundert schaute Kagome ihn an.

“Sieh dich doch mal um. Du bist hier ganz alleine und niemand wird kommen, um dir zu Helfen!”

“Nein das stimmt nicht!” Zwar wusste sie nicht, was Naraku im Schilde führte, aber sie durfte ihm auf keinen fall glauben schenken.

“Sehe es ein Kagome! Du bist deinen, ach so tollen Freunden, völlig egal. Deshalb haben sie dich im Stich gelassen. Ohne sie bist du nicht in der Lage, mich zu besiegen und Kikyo zu retten!”

Da war leider was wahres dran. Alleine wäre es für Kagome unmöglich, sich gegen Naraku zu stellen. Zweifelnd schaute sie sich um, doch niemand war zu entdecken. Wo waren ihre Freunde, als sie sie gerade am dringendsten brauchte? Wo war Inuyasha?

“Bin ich ihnen wirklich so egal… Nein!”

Ernst schaute Kagome ihren Feind an.

“Netter versuch Naraku aber ich vertraue meinen Freunden. Du wirst mich nicht dazu bringen, sie zu Hassen!”

Der Angesprochene verzog, bei ihren Wort, keine Mine. Stattdessen ließ er Kanna neben sich erscheinen.

“Gut, dann lässt du mir keine Wahl.”

Sofort wurde Kagome misstrauisch. Schützend hielt sie ihre Schwerter vor sich, falls Naraku einen Angriff auf sie starten würde, doch dem war nicht so. Stattdessen formte sich in Kannas Spiegel ein Bild.

“Schau dir an, was deine so genanten Freunde gerade machen.”

Immer noch misstrauisch, ging Kagome vorsichtig auf Kanna zu. Natürlich wunderte sie sich, wieso Kanna überhaupt noch am leben war, aber das war vorerst unwichtig. Als sie dann nah genug heran getreten war, konnte sie ihren eigenen Augen nicht trauen.

“D-Das… das kann nicht sein…”

Im Spiegel erblickte sie all ihre Freunde, sogar Kikyo war dabei. Alle schienen richtig gute Laune zu haben, da sie viel lachten und Scherze machten.

“Bin ich froh, dass wir Kagome endlich los sind!”

Diese Aussage versetzte ihr einen Stich durchs Herz, vor allem, weil Inuyasha es war, der dies aussprach.

“Ja, ich auch.” meinte Kikyo, die Inuyasha verliebt umarmte und er diese Umarmung sogar erwiderte. Das war nun eindeutig zu viel für Kagome. Geschockt, über das eben gesehene, ließ sie ihre Schwerter fallen und trat ein paar Schritte zurück.

“A-Aber… ich dachte…”

“Falsch gedacht! Sie waren niemals deine Freunde!” Mit diesen letzten Worten, verschwand Naraku zusammen mit Kanna und ließ Kagome, ganz alleine in der Dunkelheit, zurück.

Verzweifelt ließ die Halbdämonin sich auf den Boden fallen. Sie hatte nicht mal gemerkt, wie alles schwarz um sie herum geworden war.

“Was mache ich denn jetzt?” Die pure Traurigkeit machte sich in ihrem Herzen breit, da sie nun wieder ganz alleine war.

“Wie konnte ich mich nur so in sie täuschen. Ich dachte wirklich, dass sie meine Freunde wären…”

Nicht allein

18. Kapitel: Nicht allein
 

Kikyo erschien sehr zufrieden, als sie sich Fuans Körper betrachtete. Der Dämon war nämlich inzwischen komplett schwarz. Dank der Dornenranken konnte er all die Ängste in sich aufnehmen und dadurch gewann er immer mehr an Kraft.

Kikyo überlegte sich währenddessen, was ihre nächsten Schritte sein sollten. Zuerst musste sie Kagome aus dem Weg räumen. Was mit der Dämonenjägerin und dem Mönch geschah, war ihr so ziemlich egal. Dann wurde die Miko Inuyasha von Kagomes Tod berichten und sobald er über die Halbdämonin hinweg war, würde ihnen einer glücklichen Zukunft nichts mehr im Wege stehen. Natürlich würde Kikyo das kleine Detail, dass sie Kagome umbrachte, für sich behalten.
 

Nervös zappelte der Kleine Fuchsdämon auf und ab. Er hatte die zeit, während er sich im Wald versteckte, genutzt um sich was einfallen zu lassen. Tatsächlich hatte er sich sogar was überlegt, allerdings hatte er keine Garantie, ob es auch funktionieren würde. Dazu kam noch, dass ihm ganz offensichtlich der Mut fehlte.

“I-Ich bin ihre einzige H-Hoffnung!” redete Shippo sich immer wieder ein. Angespannt schaute er in die Gesichter seiner Freunde. In ihnen konnte er so viel Schmerz, Wut oder Verzweiflung erkennen, was in ihm nur noch mehr Sorge entfachte. Doch das war gut, denn dadurch fasste er endlich den Endschluss, was zu unternehmen!

Vorsichtig trat Shippo aus seinem Versteck heraus und rannte, so schnell er konnte, auf Kagome zu. Er wusste das Fuan und Kikyo ihn sofort entdecken würden, also hatte er nicht viel zeit. Schon von weitem rief er immer wieder ihren Namen und das sie aufwachen sollte. Als er bei der Halbdämonin ankam, biss er ihr so feste in die Wade, wie er nur konnte.

“Kagome, wach auf!”

Doch wieder geschah nichts, also wagte er den nächsten Schritt.

“Bitte verzeih mir…” dachte Shippo, während er auf ihre Schulter sprang und dort erneut zubiss.

Kikyo hatte sich das Schauspiel des kleinen Dämons gelangweilt mit angesehen. Doch als sie sah, wie er mit allen mitteln versuchte Kagome zu wecken, platze ihr der Kragen. Mit einer kurzen Handbewegung, warf sie ihn von der Halbdämonin runter.

Durch sein geringes Körpergewicht, wurde Shippo bis zur Grenze des Waldes geschleudert. Mit einem leichten Herz rasen richtete er sich auf und schaute traurig zu Boden, da er es nicht geschafft hatte, seine Freundin zu wecken. Was er allerdings nicht wusste, war das Kagome sehr wohl etwas von ihm vernommen hatte.
 

****
 

Zusammen gekauert, saß sie immer noch ganz alleine in der Dunkelheit. Eine unerträgliche Traurigkeit steckte in ihr.

“Was habe ich nur falsch gemacht?… Wieso hassen mich alle?” Immer depressivere Gedanken überkamen Kagome. Sie fühlte sich wie damals, als sie dachte, die Kinder aus dem Heim wollten sich mit ihr anfreunden. Stattdessen hatten sie, sie nur benutzt. Obwohl sie sich geschworen hatte, dass ihr so was nie wieder passieren sollte, geschah es trotzdem wieder. Nur war es diesmal noch viel, viel schlimmer. Die Halbdämonin musste an die schönen Zeiten denken, die sie mit ihren geglaubten Freunden verbracht hatte. Sango war immer eine so gute Freundin gewesen. Sie ihr immer zugehört, sie getröstet oder einfach mit ihr zusammen gelacht. Miroku war da nicht anders, außerdem hatte er häufig einen guten Rat parat gehabt. Und wenn er ständig Frauen anbaggerte, fand Kagome das schon immer sehr witzig.

Dann war da noch Inuyasha, der Sture, Impulsive, unsensible Halbdämon, an den sie ihr Herz verloren hatte…

“Ja es stimmt… ich habe mich in Inuyasha verliebt!” Dieses eigen Geständnis hinterließ bei Kagome nur noch größere Wunden. Am liebsten wäre sie ihnen niemals begegnet!

Der Zeitpunkt war angelangt, an dem sie drohte, noch tiefer in ihren Ängsten zu versinken. Doch dann hörten plötzlich ihre Hundeohren eine Kindliche Stimme, die immer wieder ihren Namen rief. Leicht benommen, erhob die Halbdämonin den Kopf.

“Hat da gerade jemand nach mir gerufen?” Zweifelnd schaute sie sich in der Dunkelheit um, doch da war niemand. Sie vermutete, sich das nur eingebildet zu haben, bis sie unerwartet einen stechenden Schmerz in der Wade verspürte.

“Aua! Mich hat doch eben was gebissen” Verwundert schaute sie zu der Stelle , von wo der Schmerz kam, doch da war nichts zu sehen.

“KAGOME, wach auf!”

“Shippo… das war doch gerade seine Stimme!?” Vollkommen irritiert stand sie auf und schaute sich wieder um, bis sie einen erneuten Schmerz, dieses mal an der Schulter, verspürte.

“B-Bilde ich mir das alles nur ein?” Völlig durcheinander fasste Kagome sich an den Kopf und versuchte das Chaos darin zu ordnen.

“Er sagte, ich solle aufwachen… aber… ich bin doch wach… oder?” Vorsichtig wagte sie die ersten Schritte nach vorne. Erst jetzt kam es ihr merkwürdig vor, dass die ganze Umgebung Pech schwarz war, sogar den Boden unter ihren Füßen konnte man nicht erkennen.
 

Gemütlich wanderte die Halbdämonin umher, musste aber die ganze Zeit an Inuyasha Worte denken, die sie im Spiegel vernommen hatte. Wieder breitete sich die Traurigkeit in ihrem Herzen aus. Doch plötzlich musste sie an andere Worte denken, die ebenfalls von Inuyasha stammten.

“Du bist nämlich nicht alleine. Miroku, Sango, Shippo, Kirara und ich, wir stehen alle hinter dir und unterstützen dich so gut wir nur können!”

Wieder war Kagome durcheinander. Was war denn nun die Wahrheit? Langsam hatte sie die ständige Grüblerei satt! Es gab nur eine Lösung, um die Wahrheit zu erfahren. Sie musste Inuyasha finden und ihn zur Rede stellen!

Mit neuer Hoffnung rannte sie los, auch wenn sie nicht die geringste Ahnung hatte, wo es lang ging. Doch irgendwie schien ihr das völlig gleichgültig zu sein. Den einzigen Gedanken den sie hatte, war es Inuyasha wiederzusehen, ganz egal wie er auf sie reagieren würde.
 

Eine gefühlte Ewigkeit war vergangen, in der Kagome wie wild umher rannte. Langsam machte sie sich Sorgen, ob Inuyasha und auch den anderen irgendwas zugestoßen war. Leicht verzweifelt und völlig außer Atem blieb sie stehen. Der Gedanke, dass er vielleicht gerade in Schwierigkeiten steckte, beunruhigte sie noch viel mehr.

“Es ist mir egal, ob er mich hasst! Aber ich muss ihn einfach FINDEN!!!”

Ob aus Wut oder Verzweiflung wusste Kagome zwar nicht, aber sie musste einfach mal Dampf ablassen und schrie deshalb all ihre Emotionen hinaus. Mit Erfolg. Nicht nur, dass sie sich jetzt ein bisschen besser fühlte, sondern es erschien auch plötzlich direkt vor ihr ein so helles Licht, dass sie sich zum Schutz die Hand davor halten musste.

Nachdem sich ihre Augen ein wenig daran gewöhnt hatten, wagte sie es, einen Blick zu riskieren.

“…. a-aber, dass ist doch…”

Mit weit aufgerissenen Augen, entdeckte die Halbdämonin in dem Licht Inuyasha, der ihr vertrauensvoll die Hand hinreichte.

“Du bist nicht alleine!”

Nun waren endgültig alle Zweifel von Kagome beiseite geräumt. Entschlossen ging sie auf Inuyasha zu und ergriff seine Hand.

“Er hat recht, ich bin nicht alleine. Gemeinsam werden wir Naraku besiegen!”

Ein so helles Leuchten entstand, was die ganze Umgebung erstrahlte und ehe Kagome sich versah, wachte sie auch schon auf.
 

****
 

Noch leicht benommen stellte sie fest, dass sie noch immer von den Dornenranken festgehalten wurde. All ihr Kampfeswillen kam in diesem Moment zurück und dadurch schaffte sie es, mit nur einem Schlag, diese Ranken in kleine Stücke zu fetzen.

Shippo war überglücklich mit anzusehen, das seine Freundin sich endlich befreien konnte. Mit neuer Hoffnung machte er sich auf den Weg zu Kirara, die immer noch bewusstlos auf dem Boden lag, um sich um sie zu kümmern. Denn das war vorerst das einzige, was er tun konnte.

Während Kagome sich wunderte, wieso sie plötzlich diese Dornenranken zerstören konnte, war Fuan ebenfalls über den gleichen Gedanke entsetzt.

“Wie ist das nur möglich? Niemand ist in der Lage, sich meinem Zauber zu entfliehen!”

Doch sein entsetzen war nichts im Vergleich dazu, wie Kikyo sich gerade fühlte. Die pure Wut stieg in ihr auf, da Kagome ihren Plan zum scheitern gebracht hatte. Doch bevor Kikyo irgendwie reagieren konnte, musste sie sich auch schon in Sicherheit bringen, weil gerade besagte Halbdämonin geradewegs auf Fuan und sie zu gerannt kam. Momentan war die Miko ihr aber völlig egal, sie hatte nur Augen für Fuan, dem sie mit ihren Schwertern einen ordentlichen Angriff entgegen schleuderte. Dieser hatte dies nicht so schnell kommen sehen und wurde brutal zurück geworfen.

Vorerst zufrieden ging Kagome zu ihren Freunden, um jeden einzelnen von ihnen von diesen Ranken zu befreien.

“Shippo, komm her und versuche Miroku und Sango zu wecken!”

Der Fuchsdämon tat sofort was seine Freundin ihm befahl und eilte zusammen mit Kirara, die sich inzwischen ein wenig erholt hatte, zu den zwei Bewusstlosen. Derweil versuchte Kagome, den immer noch Menschlichen Inuyasha, aus dem Land der Albträume zu holen.

“Hey, komm schon. Du musst aufwachen!” Sie griff nach seinen Schultern und rüttelte zunächst leicht daran. Doch nachdem sich nichts tat, wurde sie doch etwas grober und schüttelte ihn umso fester.

“INUYASHA!”
 

****
 

Immer noch tief in seinen Ängsten verunken, hielt der Halbdämon die verstorbene Kagome in den Armen. Er hatte keine Ahnung wie lange er schon so verharrte, aber es war ihm auch egal. All seine Emotionen und Gefühle waren in diesem Moment verschwunden. Das einzige Gefühl was blieb, war Schuld. Er gab sich die Schuld, seine Geliebte Kagome nicht beschütz zu haben.

Keinen Millimeter hatte er sich nicht mehr bewegt, doch auf einmal zuckte er unerwartet zusammen.

“Da hat doch gerade jemand nach mir gerufen?!”

Inuyasha wusste auch sofort zu wem die Stimme gehörte, doch das konnte unmöglich sein. Kagome war Tod und den beweis dafür, hielt er in den Armen.

“INUYASHA!”

“Da, schon wieder! Aber wie kann das sein? Fange ich langsam an verrückt zu werden?” Inuyasha war völlig ratlos und durcheinander. Natürlich hoffte er, dass Kagome noch am Leben war. Alles wäre besser, als sie so leblos in seinen Armen liegen zu sehen.

Hoffnungsvoll schloss er seine Augen und lauschte der immer lauter werdenden Stimme.

“Bitte wach auf, Inuyasha!”

Und genau das tat er auch.
 

****
 

Als der Halbdämon seine Augen vorsichtig öffnete, erblickte er eine lebende Kagome, die ihn besorgt aber dennoch freudig ansah.

“Ohh Gott sei dank, du bist endlich wach!”

Mit weit aufgerissenen Augen, starrte Inuyasha sie an. Die junge Frau bemerkte seinen fassungslosen und zugleich fragenden Gesichtsausdruck und versuchte ihm daher alles zu erklären.

“Hör mir zu! Egal was du erlebt hast, dass war alles nur eine Illusion. Du musst dir also…”

Doch weiter kam Kagome nicht, da Inuyasha ihr, vor lauter Erleichterung, um den Hals fiel. Leicht überrumpelt schaute sie zu ihm rüber, konnte aber natürlich nur seine Pech schwarzen Haare sehen.

“Ich hatte solche Angst, um dich. Ich dachte… du wärst tot!” Noch fester drückte er die Frau, in die er heimlich verliebt war, an sich und wollte sie am liebsten nie wieder los lassen. Nu konnte Kagome seine Reaktion durchaus verstehen und bekam sogar, wegen seines Benehmens, eine leichte röte an den Wangen. Sie war sehr berührt davon, dass Inuyasha ihr gegenüber solch Emotionen zeigen konnte.

In der Zwischenzeit hatte Shippo es ebenfalls geschafft, seine anderen beiden Freunde zu wecken.

“Miroku…?”

“Ich bin hier… Ich bin hier Sango!” Behutsam nahm er sie in den Arm und war überglücklich, sie am leben zu sehen, doch der Dämonenjägerin erging es da nicht anders.

“Geht’s es dir auch wirklich gut?” Besorgt schaute sie dem Mönch ins Gesicht, um ihn gleich darauf noch fester an sich zu drücken.

“Ja, jetzt geht es mir wieder wunderbar.”

Shippo stand direkt neben den beiden und wunderte sich über deren inniges verhalten.

“Ich will lieber gar nicht wissen, was die zwei durch machen mussten…” Ein wenig betrübt schaute er zu seinen anderen beiden Freunden, die sich ebenfalls in den Armen lagen.

“Eh… die zwei etwa auch?” wunderte sich der kleine Fuchsdämon und behielt seine Hintergedanken lieber für sich.
 

Kagome hatte seine Umarmung inzwischen erwidert und war überglücklich, ihm so nahe zu kommen. Doch lange konnten sie nicht so verweilen, das war ihr klar. Besonders weil Kikyo hier noch irgendwo ganz in der Nähe war.

Ein letztes mal drückte sie Inuyasha an sich, ehe sie die Umarmung langsam lösen wollte. Doch dann roch sie völlig unerwartet, den Geruch von Tränen. Ziemlich verwundert öffnete sie die Augen.

“Sag mal… weinst du?”

Erschrocken von Kagomes Frage, löste Inuyasha schlagartig die innige Umarmung und starrte sie zuerst verblüfft, dann aber gereizt an.

“Was?! Nein! … Spinnst du!? Ich würde niemals weinen!”

Leicht verschreckt schaute die Halbdämonin ihn mit großen Augen an. Es stimmte, sie konnte keine Tränen in seinem Gesicht entdecken. Allerdings war ihr nicht entgangen, dass seine Augen leicht feucht waren. Sie war von Inuyasha verhalten zu gerührt, dass sie deshalb Kikyo für einen Moment völlig vergessen hatte. Eifersüchtig hatte diese das ganze Geschehen natürlich beobachtet und drohte nun, vor lauter Wut zu platzen. Sie sammelte genügend Kraft und warf anschließend eine Menge Energie auf Kagome und ihre Freunde. So das diese, wie kleine Insekten, weggepustet wurden. Keiner von ihnen hatte mit so einem Angriff gerechnet, daher schlugen sie, nahe des Waldes, ziemlich hart auf dem Boden auf.

“Seit wann hat Kikyo denn so eine enorme Kraft?” wunderte sich Sango, die sie vorsichtig wieder aufrichtete, genau wie die anderen.

“Das muss wohl an der verstorbenen Miko liegen. Sie scheint ihr tatsächlich die Kräfte entzogen zu haben!”

Kagome hatte Miroku aufmerksam zugehört und wagte sich schließlich, sich auf Kikyo zu zu bewegen.

“Ich bitte dich, hör auf damit!”

“Wage es nicht, mir befehle zu erteilen!” So viel Boshaftigkeit lag in ihrer Stimme, dass der Halbdämonin ein kalter Schauer über den Rücken lief. So wütend hatte sie die Miko, wahrhaftig noch nie gesehen.

“Wie kann ich sie nur besänftigen?” ging es ihr durch den Kopf, doch viel zeit zum überlegen hatte sie nicht, denn Kikyo war bereits dabei einen Pfeil auf ihren Bogen zu spannen. Kagome wusste, dass ganz allein sie ihr Ziel war. Also musst sie sich, so schnell wie möglich, von ihren Freunden entfernen, damit sie nicht ihretwegen in Gefahr gerieten. Ohne umschweife lief sie auf Kikyo zu und konnte gerade noch rechtzeitig, dem ersten Pfeil ausweichen.
 

“Kagome!” Sofort wollte Inuyasha ihr hinterher, wurde aber von Miroku aufgehalten.

“Das ist momentan noch zu gefährlich für dich!”

“So ein Quatsch! Kikyo würde mir niemals etwas antun, also geh mir aus dem Weg!”

Eine heftige Diskussion zwischen ihnen entstand, da Miroku in dem Punkt genauso Stur sein konnte wie sein Freund.

“Das ist jetzt nicht der richtige Zeitpunkt, um zu streiten!” fauchte Sango die zwei Männer an, die sie erschrocken mit großen Augen ansahen. Bevor jemand von ihnen was darauf erwidern konnte, hörten sie plötzlich eine bekannte Stimme. Es war Fuan, der sich mittlerweile vom Angriff erholt hatte und sehr aufgebracht aussah.

“Niemand von euch wird mir lebend entkommen!” Nach diesen Worten fing sein Körper an, sich in einen Furcht einflößenden Dämon zu verwandeln.

“Überlass ihn Sango und Mir. Du bleibst hier in Sicherheit!” Ohne auf eine Antwort zu warten, stürmte Miroku auch schon los. Sango, die schon voraus gegangen war, warf ihren Bumerang und eröffnete somit den Kampf.

“Also echt, der behandelt mich ja wie ein kleines Kind!” Inuyasha dachte nicht im geringsten daran, auf den Mönch zu hören und hier einfach tatenlos rumzustehen. Stattdessen ignorierte er einfach seinen befehl und machte sich schnurstracks auf den Weg zu Kagome und Kikyo. Diese waren in der Zwischenzeit ebenfalls in einer hitzigen Diskussion verstrickt, ehe Kikyo erneut der Geduldsfaden riss und sie weitere Pfeile auf ihre Konkurrentin abschoss.

“Verdammt das reicht!” schrie Kagome, während sie mit erhobenen Schwertern, genau auf ihre ehemalige Freundin zu steuerte. Ihr Plan war es natürlich nicht sie zu verletzten, sondern einfach nur ihren Bogen zu zerstören. Kurz bevor die Halbdämonin ihr Ziel erreicht hatte, feuerte die Miko aber einen Energieball auf sie ab, der Kagome mit voller Wucht in Richtung Schlucht schleuderte.
 

“Da bist du selber Schuld, wenn du es wagst mir zu nahe zu kommen!” meinte Kikyo selbstsicher und erhob die rechte Hand, um einen erneuten Angriff zu starten. Bis sie plötzlich jemand am Handgelenk ergriff. Erschrocken drehte sie sich um und erblickte Inuyasha, der sie ernst anschaute.

“Inuyasha?” ging es allen durch den Kopf. Sogar Miroku und Sango mussten ihren Kampf, wegen ihrer Verwunderung, kurz unterbrechen.

“Dieser Idiot! Er muss auch immer seinen Dickschädel durchsetzen.” dachte sich Miroku leicht schmunzelnd, ehe er sich wieder dem Dämon widmete.

Kagome hingegen war leicht in Sorge. Wollte sie doch niemanden, wegen sich in Gefahr bringen.

“Was tust du da?” wollte sie von ihm wissen, doch Inuyasha ignorierte sie vollkommen und richtete seine ganze Aufmerksamkeit auf Kikyo.

“So kann das nicht weiter gehen! Siehst du denn nicht, dass Naraku dich vollkommen unter Kontrolle hat!”

Noch immer hielt er sie am Handgelenk fest und schaute ihr tief in die Augen. Leicht verlegen sah die Miko ihn an, denn so nah war sie ihm schon lange nicht mehr gewesen. Doch dann resignierte sie seine Worte und fühlte sich zugleich ungerecht behandelt.

“Nein, DU willst es wohl nicht einsehen! Kagome ist es, die uns beide auseinander bringen will, sie ist die Böse!”

“NEIN, das ist sie nicht!!!” schrie Inuyasha ihr entgegen, während sein griff um ihr Handgelenk so fest wurde, dass Kikyo davon schon leichte Schmerzen bekam und sich losreißen wollte.

“Kagome würde alles für dich tun! Verdammt noch mal, sie würde sogar ihr eigenes Glück verwehren, nur damit du in frieden Leben kannst!” So aufgebracht hatte Kikyo ihn noch nie zuvor gesehen. Aber anstatt seinen Worten glauben zu schenken, versetzten sie ihr einen schmerzlichen Stich durchs Herz. Er war eindeutig auf Kagomes Seite und je mehr er das zum Ausdruck brachte, desto wütender wurde die junge Miko.

“Du wagst es…”

Es war zwar nicht viel aber die paar Worte, die Inuyasha von ihr vernahm, ließen ihn nichts gutes erahnen. In ihrer Stimme lag so viel unterdrückte Wut und Enttäuschung, dass Kikyo keine andere Wahl blieb, als ihren Gefühlen freien lauf zu lassen. Mit einem verletzlichen und dennoch sehr aufgebrachten Gesichtsausdruck, schaute sie ihn an, ehe sie ihn mit einem Energie geladenen Schlag, von sich weg schleuderte. Inuyasha wurde einige Meter zurück geworfen, ehe er unglücklicherweise mit dem Kopf auf dem Boden aufschlug und Bewusstlos wurde.
 

“INUYASHA!” Völlig in Sorge wollte Kagome zu ihm eilen, doch Kikyo machte ihr da einen Strich durch die Rechnung. So viel Zorn hatte sich in ihr aufgestaut, was sie jetzt alles an ihrer Konkurrentin auslassen musste. Erneut spannte sie einen Pfeil auf ihren Bogen und schoss ihn, ohne Skrupel ab. Zu ihrem Glück, hatte Kagome momentan nur Augen für Inuyasha, weshalb sie den angriff nicht bemerkte. Erst als Sango sie lautstark warnte, bemerkte die Halbdämonin den gefährlich schnell herankommenden Pfeil. Schützend hielt sie ihre Schwerter vor sich, woran der Pfeil zwar abprallte aber Kagome dennoch, durch die enorme Wucht, gefährlich nah an die Schlucht geworfen wurde.

Besorgt wollte Sango zu ihrer Freundin eilen, wurde aber immer wieder vom Dämon daran gehindert.

“So ein Mist!” fluchte sie, während sie erneut mit ihrem Bumerang angriff. Auch Miroku hatte alle Hände voll zu tun und Shippo versuchte währenddessen verzweifelt Inuyasha zu wecken, bis jetzt leider ohne Erfolg.

Plötzlich ließ Kikyo Pfeil und Bogen fallen und rannte geradewegs auf ihre Feindin zu.

Kagome, die direkt am Abhang erschöpft auf dem Rücken lag, musste sich vom Angriff erstmal ein wenig erholen. Gerade als sie sich vorsichtig aufrichten wollte, erblickte sie urplötzlich Kikyo, die sich gerade genau über sie beugte.

Noch bevor Kagome irgendwie reagieren konnte, wurde sie von ihrer damaligen Freundin am Hals gepackt und gewürgt. Sofort versuchte die Halbdämonin sich zu wehren, doch aus irgendeinem Grund schien Kikyo unglaublich stark zu sein, weshalb sie es nicht schaffte sich los zu reißen.
 

Miroku und Sango gerieten bei diesem Anblick erst richtig in Panik.

“Verdammt, wir müssen uns beeilen und diesen Dämon beseitigen!” Miroku wollte schon seine rechte Hand zum Einsatz bringen, als plötzlich Narakus Giftinsekten auftauchten und ihn somit daran hinderten.

“Diese scheiß Viecher tauchen auch immer zum ungünstigsten Zeitpunkt auf!” ärgerte sich Sango, die hofft, dass ihre Freundin noch etwas durchhalten würde.

“B-Bitte… hör auf…!” flehte Kagome, doch sie kassierte dafür nur einen bösen Blick.

“Sei STILL!” fauchte Kikyo sie an und drückte sogar noch fester zu, was ihre gefangene laut aufschreien ließ.

“Kagome!!!” Wie vom Blitz getroffen erwachte Inuyasha, der sich schmerzhaft am Kopf fasste. Sein Blickfeld war noch ein wenig verschwommen, als er aber nach kurzer Zeit wieder klare Sicht hatte, bemerkte er sofort in welcher misslichen Lage sich Kagome befand. Ohne zu überlegen rannte er, auf leicht wackeligen Beinen, auf die zwei Frauen zu. Obwohl Shippo noch versucht hatte ihn aufzuhalten.
 

“Wenn ich dich erstmal ins Jenseits befördert habe, dann werde ich endlich mit Inuyasha zusammen sein können!” Ein heimtückisches grinsen machte sich in Kikyos Gesicht breit, was Kagome gar nicht gefiel.

“Wenn ich nichts unternehme, wird sie mich wirklich noch umbringen!”

Auch wenn ihr immer mehr die Luft zum Atmen fehlte, versuchte sie nicht in Panik zu geraten.

“… Kikyo… b-bitte, tu das nicht…”

“Ich sagte, sei STILL!”

Die Wut der Miko steigerte sich ins unermessliche. Erneut verstärkte sie ihren Griff und sah ihrer damaligen Freundin, mit hasserfüllten Augen an. Doch Kagome interessierte dies momentan herzlich wenig, sie war nämlich an ihrer Grenze angereicht und versuchte wie verrückt, nach Luft zu schnappen.

Inuyasha, der das ganze geschehen mit ansehen musste, war noch viel zu weit weg um eingreifen zu können.

Völlig panisch versuchte Kagome sich von dem Griff zu befreien. Ihre Lungen brannten wie Feuer und ihr ganzer Körper verkrampfte buchstäblich.

“I-Ich kriege keine Luft!” War ihr einziger Gedanke. Sie wusste, sobald sie sich noch mehr in Lebensgefahr befand, würde sie ohne vorher zu überlegen, handeln. Langsam fing ihre Sicht an zu verschwimmen, was in ihr nur noch mehr Panik auslöste. Ihr einziger Wunsch war es, endlich wieder Frei Atmen zu können, doch dafür musste sie erstmal was unternehmen. Instinktiv schubste sie Kikyo mit aller Kraft, die sie noch auftreiben konnte, von sich runter. Nach dem ersten Atemzug, realisierte Kagome sofort was sie da gerade getan hatte. Blitzschnell drehte sie sich auf den Bauch und konnte somit, in letzter Sekunde, Kikyos Hand ergreifen. Durch die Wucht des Stoßes, wäre diese nämlich beinahe in die Schlucht gefallen, hätte Kagome sie nicht noch rechtzeitig festgehalten.
 

Geschockt über das eben gesehene Geschehnis, blieb Inuyasha auf halber strecke stehen. Er konnte es einfach nicht fassen, was sich da vor seinen Augen abgespielt hatte. Die Person, die ihm am meisten auf dieser Welt was bedeutete, steckte in Lebensgefahr und er war einfach zu langsam, um ihr zur Hilfe zu kommen.

“Verdammt! Wann geht endlich die Sonne auf!?”

Auch wenn seine Sorge sich leicht gelegt hatte, so wollte er dennoch nichts dem Zufall überlassen. Gerade als er weiter laufen wollte, kamen ihm plötzlich Narakus giftige Insekten in die Quere.

“Was zum…? Los aus dem Weg!”

“Nein nicht Inuyasha!”

Reflexartig hielt Sango ihren Freund am Arm fest, um zu verhindern, dass er sich in Gefahr brachte.

“Wir müssen vorsichtig sein. Ein Stich und wir haben ernste Probleme! Natürlich verstand Inuyasha Sangos berechtigte sorge, aber das war für ihn dennoch kein Grund einfach nichts zu tun. Doch noch bevor er was sagen konnte, warf sie ihm einen entschlossenen Blick zu.

“Los, zieh Tessaiga! Gemeinsam bringen wir diese Insekten zur strecke!”

Verwundert schaute Inuyasha sie an.

“Und was ist mit Miroku?”

“Der Dämon Fuan ist so gut wie erledigt, dass schafft er auch ohne mich und außerdem ist Kirara an seiner Seite. Und wenn wir erstmal alle Giftinsekten vernichtet haben, kann Miroku sein schwarzes Loch benutzen und den Dämon endgültig beseitigen.”

Inuyasha musste zugeben, dass es wirklich eine gute Überlegung war. Nun ebenfalls entschlossen, nickte er Sango zu und zog Tessaiga. Auch wenn es momentan nur ein rostiges Schwert war, für diese Insekten würde es reichen.
 

“Hab keine Angst, ich zieh dich hoch.” Durch den vorherigen Vorfall war Kagome zwar noch etwas geschwächt, trotzdem versuchte sie mit aller Kraft, Kikyo hoch zu ziehen. Musste aber nachdem ersten versuch kurz nach Luft schnappen, da sie sich noch immer nicht vollkommen erholt hatte.

“Wieso solltest du das tun. Sobald ich gerettet bin, werde ich wieder versuchen dich zu töten!”

Verwundert schaute Kagome sie an. Es schmerzte sie zwar das zu hören aber sie wusste, dass das nicht die echte Kikyo war, die da sprach.

“Das ist mir egal!” Erneut startete die Halbdämonin einen versuch, wurde jedoch diesmal von der Miko daran gehindert.

“Du bist so eine Närrin!” Wutentbrannt hielt sie sich, mit ihrer freien Hand, an Kagomes Handgelenk fest. Was anschließend folgte, ließ ihre Konkurrentin schmerzhaft aufschreien, denn Kikyo brannte ihr mit irgendeiner Säure, die aus ihrer Hand kam, die Haut an.

“AHHHH, hör auf!”

Wegen der Schmerzen hatte die Halbdämonin sichtlich Schwierigkeiten, ihre damalige Freundin festzuhalten.

“Lass mich doch einfach los und dein leiden wird ein Ende haben.”

Entsetzt starrte sie Kikyo an. Hatte sie das gerade wirklich vorgeschlagen? Doch lange konnte sie nicht darüber nachdenken, denn der Schmerz wurde einfach zu groß. Immer weiter breitete sich die Säure an ihrem Handgelenk aus, was mittlerweile unerträglich für sie war.

“Verdammt, das tut so weh!” dachte die junge Frau, während sie die Augen zukniff, um sich weiterhin drauf zu konzentrieren, Kikyo festzuhalten.

“Na los, tu es!”

“Nein, niemals!” antwortete ihr die Halbdämonin, was sie dadurch aber schnell bereuen sollte. Denn der Schmerz, wurde durch Kikyos Einfluss, noch einmal verstärkt.

“AHHH, bitte hör auf!” Nun konnte Kagome ihre Tränen nicht mehr zurück halten. Ob sie wegen der Schmerzen oder wegen ihrer momentanen Lage weinte, wusste sie selbst nicht so genau. Aber eins wusste sie und zwar, dass sie ihre Freundin niemals los lassen würde.
 

Doch Kikyos Geduld war langsam am Ende. Sie wollte nicht ausgerechnet von der Person gerettet werden, die sie am meisten hasste.

“Wieso denn nicht? Wieso lässt du mich nicht einfach los?”

Angestrengt öffnete Kagome wieder ihre Augen, um die Miko mit einem sanften Lächeln anzusehen, was wegen ihrer starken Schmerzen gar nicht so einfach war.

“Hast du etwa schon vergessen, was ich dir vor meiner Abreise gesagt habe?

Fragend und leicht irritiert schaute Kikyo sie an, also wollte die Halbdämonin sie nicht länger auf die Folter spannen. Sie sammelte ihre letzten Kräfte, um folgenden Satz zu sagen: “Wir… werden immer… Freunde bleiben!”

Mit weit aufgerissenen Augen schaute die Miko sie an.

“Ist das ihr Ernst? Nach allem was ich ihr angetan habe, will sie immer noch meine Freundin sein?“ Zum ersten mal seit langen, war sie gerührt von ihren Worten. Ein aufkommendes Gefühl von wärme und Geborgenheit machte sich in ihrem Herzen breit. Doch ihr verstand sagte was anderes. Genervt von Kagomes ständiger Gutherzigkeit, ignorierte sie ihr aufkommendes Gefühl und entschied sich lieber, zum Angriff.

“Wir sind keine Freunde!” Erneut entfachte Kikyo ein brennen auf der Haut ihrer Konkurrentin, was diese verzweifelt Aufschreien ließ.
 

“So ein Mist! Was sollen wir nur tun?” überlegte Inuyasha, während er einer der Insekten den Kopf abschlug. Lage würde Kagome das ganze nicht mehr durchhalten können, da war er sich sicher.

“Los Inuyasha, geh zu ihr!”

Vom weiten hörten Sango und der Angesprochene Mirokus Stimme rufen. Dank der Ablenkung seiner Freunde hatte er es endlich geschafft, den Dämon in sein schwarzes Loch zu ziehen. Nach getaner arbeit, war er sofort zu ihnen geeilt.

“Sango wird dir mit ihrem Bumerang den Weg frei machen, während ich ihr bei diesen Viechern Helfe.” Miroku mag zwar ein Lüstling sein, trotzdem war er sehr raffiniert und man konnte sich hundertprozentig auf ihn verlassen.

“Alles klar so machen wir es. Bist du bereit?”

“Aber so was von!” Bestätigte Inuyasha Sangos Aufforderung und schaute seine beiden Freunde entschlossen an. Zu diesem Zeitpunkt war er wirklich froh, sie an seiner Seite zu haben.

Mit voller Wucht warf die Dämonenjägerin ihren Bumerang in den Insektenschwarm, woraufhin Inuyasha ihm ohne zu zögern folgte. Es dauerte auch nicht lange und er kam auf der anderen Seite unversehrt raus. Jetzt musste er nur noch so schnell wie möglich zu Kagome gelangen.
 

Während diese immer noch unter Höllenqualen am Abhang lag.

“Wieso tust du das?” schrie sie Kikyo verzweifelt und mittlerweile auch gereizt entgegen, doch diese dachte nicht mal im Traum daran zu antworten. Doch plötzlich ließ sie tatsächlich das Handgelenk ihrer Feindin los, aber nur um sich mit ihrer frei gewordenen Hand an der Felswand festzuhalten. Ein tief erleichtertes Seufzen entfiel der Halbdämonin, da dieses schreckliche brennen endlich ein Ende hatte. Doch was dann folgte ließ ihr Herz vor Schreck still stehen. Statt der Säure ließ Kikyo Blitzartige Geschosse aus ihrer Hand frei und zerstörte damit den Boden, auf dem sie Person lag, die sie um jeden Preis los werden wollte.

“Wenn ich sterbe, dann werde ich dich mit mir nehmen!”

“Kikyo NEIN!!!” Panisch versuchte Kagome sich irgendwo festzuhalten, doch das war leider vergebens. Gemeinsam mit Kikyo stürzte sie die Schlucht hinunter. Das letzte was sie sah, war Inuyasha, der gerade am Abhang angekommen war und verzweifelt ihren Namen rief.

“KAGOMEEE!!!”
 

Sooo, endlich ist das 18. Kapitel fertig. Ich weiß, es ist verdammt fies von mir an der stelle aufzuhören aber sonst wäre das Kapitel zu lang geworden und eigentlich finde ich es doch recht gut an der stelle aufzuhören. Soll ja spannend bleiben ;)
 

Wie immer würde ich mich sehr über Kommentare freuen :)

Angst um Kagome

19. Kapitel: Angst um Kagome
 

“Hier fließt ein Fluss?!” meinte Sango, die mit ihren drei Männlichen Begleitern die Schlucht hinunter flog, natürlich dank Kiraras Hilfe. Inuyasha, der zurzeit immer noch ein Mensch war, stieg eilig von der Dämonenkatze runter nachdem sie den Boden erreicht hatten, um einen besseren überblick zu bekommen. Doch von Kagome fehlte jede Spur.

“Sie sind wohl in den Fluss Gefallen und dann abgetrieben worden.” vermutete Miroku, der gemeinsam mit Sango und Shippo auf Kirara Rücken sitzen geblieben war.

“Vermutlich… Beeilung, wenn wir den Fluss entlang laufen, dann werden wir sie schon finden!” Ohne auf eine Antwort zu warten, rannte Inuyasha los. Auch seine Freunde fackelten nicht lange und flogen ihm hinterher. Jeder von ihnen wusste, dass sie vom schlimmsten ausgehen mussten. Ein Sturz aus solch einer Höhe, wäre selbst für einen Halbdämon lebensgefährlich. Dank des Flusses hatten sie wenigstens noch einen funken Hoffnung, dass ihre Freundin noch am Leben sein könnte.
 

Das laute Plätschern des Wassers und das zwitschern der Vögel, war das erste was die junge Frau wahrnahm. Völlig entkräftet lag sie, nahe eines Flusses, auf dem Bauch. Ganz vorsichtig erhob sie ihren Kopf, der höllisch weh tat. Alles in ihr drehte sich, weshalb sie kurz ihre Augen schloss, um sich zu sammeln.

“Na, bist du endlich wach?”

Erschrocken richtete Kagome sich ruckartig auf und schaute sich in alle Richtungen um. Erst jetzt bemerkte sie, dass sie sich in mitten eines Waldes befand und ihre Klamotten klatsch nass waren. Doch dann viel ihr wieder diese Stimme ein, die ihr merkwürdigerweise bekannt vorkam. Gerade wollte sie ihren Blick weiter durch den Wald schweifen lassen, als plötzlich eine ihr bekannte Frau von einem Baum hinunter sprang. Die junge Frau traute ihren Augen nicht als sie erkannte, dass Kagura geradewegs auf sie zu kam.

“Du warst ja ziemlich lange bewusstlos.” meinte die Windherrscherin und achtete darauf, genügend abstand zu halten. Verwundert starrte die Halbdämonin ihren gegenüber an und fasste sich , noch leicht irritiert, an den Kopf.

“Was… Was ist überhaupt passiert?” flüsterte sie mehr zu sich selbst, doch zu ihrer Verwunderung bekam sie dennoch eine Antwort darauf.

“Kikyo und du, ihr seid in die Schlucht gefallen und dann in einem Fluss gelandet. Daraufhin wurdet ihr immer weiter abgetrieben, bis ihr diesen Wasserfall hinunter gestürzt seid und ich euch dann letztendlich hier rausgefischt habe.” Während ihrer Erzählung schaute Kagura zum besagten Wasserfall. Kagome folgte ihrem Blick, bekam jedoch gleich noch weitere Kopfschmerzen als ihr bewusst wurde, dass sie dort tatsächlich runter gestürzt war. Doch dann schreckte sie unerwartet zusammen.

“Moment mal, du sagtest du hättest mich UND Kikyo aus dem Fluss geholt. Aber wo ist sie, wo ist Kikyo?”
 

Langsam viel der jungen Frau alles wieder ein. Doch all das, was zuvor geschehen war verdrängte sie, da sie sich wahnsinnige Sorgen um die Miko machte. Die Windherrscherin bemerkte sofort den besorgten Tonfall in ihrer Stimme, daher beeilte sie sich mit ihrer Antwort.

“Keine Sorge, ihr geht es gut. Sie ist vor dir aufgewacht und bereits gegangen.”

Ein großer Stein fiel der Halbdämonin vom Herzen, da sie jetzt die Gewissheit hatte, dass es Kikyo gut ging. Doch eins machte sie dennoch stutzig. Wenn die Miko wirklich vor ihr erwacht war, wieso hat sie dann nicht die Gelegenheit genutzt, um ihre Konkurrentin zu beseitigen? Hatte Kagura sie vielleicht daran gehindert oder hatte Kikyo eigene Gründe wieso sie es nicht tat? So viele Fragen schwirrten Kagome durch den Kopf, dass ihr gleich wieder der Schädel brummte. Doch eins war ihr klar, nämlich das sie dem Tod nur ganz knapp entkommen war. Plötzlich stellte sich ihr eine ganz andere Frage, die sie sehr neugierig erscheinen ließ.

“Sag mal, wieso hast du mich eigentlich gerettet? Ich meine… also bei Kikyo kann ich es ja verstehen. Sie ist ja jetzt schließlich auf Narakus Seite, genau wie du. Aber ich, ich bin doch sozusagen euer Feind, wieso rettest du mich dann?”

“Ich bin nicht auf Narakus Seite!”

“Eh, wie meinst du das?” leicht irritiert schaute die Halbdämonin sie an. Mit so einer Antwort hatte sie nicht gerechnet. Doch da sie diese Aussage noch neugieriger gemacht hatte, beschloss sie still sitzen zu bleiben und aufmerksam zuzuhören.

“Naraku ist mein Schöpfer, mehr nicht. Doch leider besitzt er mein Herz in seiner Gewalt, weshalb ich sozusagen unter seiner Kontrolle stehe. Und wenn ich seinen befehlen nicht folge leiste, würde er mich ohne mit der Wimper zu zucken töten!”

Man konnte ihr es deutlich ansehen, wie wütend sie diese Sache machte. Weshalb Kagome durchaus den Eindruck hatte, das sie die Wahrheit sagte.

“Ich bin der Wind, daher wünsche ich mir nichts sehnlicheres als Frei zu sein und ich glaube, dass du mir diesen Wunsch erfüllen kannst.”

“W-Was ich?” Jetzt war die junge Frau wieder verwirrt. Wie sollte ausgerechnet sie ihr helfen können?

“Ja du. Ich glaube nämlich auch, dass du die einzige bist die Naraku besiegen kann. Und wenn er erstmal tot ist, dann werde ich endlich Frei sein!” Mit einem hoffnungsvollen Gesichtsausdruck, schaute Kagura zum Himmel. Kagome hingegen ließ sich die Worte der Windherrscherin nochmals durch den Kopf gehen. Anschließend stand sie vorsichtig auf und wagte ein paar Schritte auf sie zuzugehen.

“Ich… hatte ja keine Ahnung, dass du wegen ihm so leidest…”

“Tja , jetzt weißt du es und ich wäre dir sehr dankbar, wenn Naraku nicht davon erfahren würde!”

“N-natürlich, i-ich schweige wie ein grab!”

Bei diesem Gestotter der Halbdämonin, entwich der Frau mit den roten Augen ein amüsiertes Grinsen.

“Ich sollte jetzt besser gehen, bevor Naraku noch misstrauisch wird.” meinte die Windherrscherin und zog sich bereits eine Feder aus den Haaren.

“Warte bitte noch!”

Verwundert drehte sie sich um und schaute Kagome fragend an.

“Ich weiß nicht, ob ich es schaffen werde Naraku zu besiegen… aber meine Freunde und ich, wir werden auf jeden fall versuchen dein Herz aus seinen Fängen zu befreien!” Mit einem entschlossenen lächeln, sah sie ihre damalige Feindin an. Ja, sie war fest davon überzeugt Kagura zu helfen. Denn auch sie hatte es verdient Frei zu sein.

“Ich danke dir!” Die Windherrscherin war sehr gerührt von ihren Worten gewesen, wollte sich aber nichts anmerken lassen und erhob sich in die Lüfte. Nachdem der starke Wind nachgelassen hatte, schaute die junge Frau ihrer neugewonnenen Freundin hinterher, bis diese nicht mehr zu sehen war. Anschließend beschloss sie, sich ans Ufer des Flusses zu setzen und auf ihre Freunde zu warten.
 

“Verdammt wo ist sie denn nur?” Mit voller Wucht schlug Inuyasha gegen einen Felsen, um seiner Wut freien lauf zu lassen.

“Jetzt beruhige dich, dass bringt uns auch nichts!”

“Grrr, halt die klappe Miroku!” Aufgebraucht stampfte er zum Fluss, um irgendeine Witterung aufzunehmen. Seit kurzem war nämlich endlich die Sonne aufgegangen, womit er seine Dämonischen Kräfte zurück erlangt hatte. Aber leider waren ihm diese keine große Hilfe gewesen, denn von Kagome fehlte immer noch jede Spur.

Miroku ignorierte den kurzen Ausraster seines Freundes und gesellte sich zu ihm. Er konnte gut nachvollziehen wie Inuyasha sich im Augenblick fühlen musste, deshalb war er ihm auch nicht böse.

“Und, irgendeine Spur?”

“Nein, nichts…”

“Mach dir keine Gedanken, wir werden sie schon finden, ganz sicher!” versuchte Sango ihren Halbdämonischen Freund aufzumuntern, doch auch sie befürchtete langsam das Schlimmste.

“U-Und was ist… W-Wenn sie den Sturz… n-nicht überlegt hat?” Shippo, der den Tränen nahe war, klammerte sich verzweifelt an Mirokus Schulter. Keiner von seinen Freunden hatte sich bisher getraut, diesen Gedanken auszusprechen. Traurige und besorgte Blicke hafteten nun auf den kleinen Fuchsdämon. Nur Inuyasha starrte verzweifelt zu Boden und ballte seine Hände zu Fäusten.

“Hätte ich doch nur besser auf sie aufgepasst, dann wäre das alles nicht passiert!” dachte er, wodurch er sich schlimme vorwürfe machte. Doch hier rumzustehen und rumzujammern war so gar nicht seine art, also musste was unternommen werden.

“Kagome ist ganz sicher am Leben! Wir müssen nur weiter suchen, dann werden wir sie auch finden!”
 

“Herr Gott, wie weit ist es denn noch bis zu Narakus Schloss?!” fluchte Kikyo Gedanklich, während sie den Wald durchquerte. Nachdem sie aus ihrer Bewusstlosigkeit erwacht war, hatte sie sich sofort auf den Weg gemacht. Sie hörte nicht einmal Kaguras Erzählung zu, wie sie die zwei Frauen aus dem Wasser gezogen hatte. Noch nicht mal ein dank sprach sie ihr aus. Das einzige was die Miko vor ihrem Aufbruch tat, war es sich die noch bewusstlose Kagome anzuschauen. Zu diesem Zeitpunkte hätte Kikyo sie ganz einfach töten können, doch sie tat es nicht. Stattdessen verschwand sie, ohne ein weiteres Wort zu verlieren, in den Wald. Wieso sie ihre damalige Freundin verschont hatte, wusste sie selbst nicht so genau. Vielleicht lag es daran, dass der jungen Frau das Geschehnis am Abhang einfach nicht mehr aus dem Kopf ging.

“Wir werden immer Freunde bleiben!”

Dies waren Kagomes Worte gewesen, die Kikyos Herz berührt hatten, auch wenn sie es nicht offen zugab. Auch die Tatsache, dass Kagome sich strickt dagegen geweigert hatte sie los zu lassen, brachte die Miko ins grübeln.

“Sie musste unter Höllenqualen gelitten haben und dennoch… hat sie mich nicht in den Tod stürzen lassen.”

Mit einem leichten Kopfschütteln versuchte sie all ihre Gedanken zu verwerfen. Schließlich sollten ihr die Beweggründe ihrer Feindin egal sein. Der einzige der zählte war Inuyasha, für den sie bis zum bitteren Ende Kämpfen würde.

Kurze Zeit später kam Kikyo endlich in Narakus Schloss an. Die böse Aura, die das ganze Schloss umgab, war sogar noch stärker geworden.

“Wie ist es gelaufen?” erkundigte sich Naraku, der im inneren des Schlosses bereits auf die Miko gewartet hatte.

“Nicht sehr gut.” gab sie ihm knapp als antwort und verschwand in ihr Schlafgemach, ohne ihn eines Blickes zu würdigen. Naraku hatte sich solch eine Antwort bereits gedacht. Gut das er sich schon einen neuen Plan ausgedacht hatte.
 

In der Wartezeit hatte Kagome über vieles nachgedacht. Ihr Hauptgedanke galt natürlich Kikyo. Die Halbdämonin fragte sich immer noch, wieso sie nicht von ihr getötet wurde. Dann dachte sie an das am Abhang geschehne Szenario. Das ganze war schon heftig gewesen. Solch eine Auseinandersetzung hatte sie bisher noch nie mit ihr gehabt. Anschließend musste sie an Inuyasha denken, was der Auslöser für ihre jetzige Frage war.

“Meine Güte, wo bleiben die denn?!”

Auf einmal fiel ihr wieder ein, dass er der letzte war den sie gesehen hatte, ehe sie die Schlucht hinunter stürzte. Seinen Gesichtsausdruck würde sie wohl niemals vergessen, weil es die pure Angst und Verzweiflung widerspiegelte, die sie ebenfalls empfunden hatte. Ja sie hatte Angst, aber nicht vor dem Tod. Viel mehr fürchtete sich die junge Frau davor, Inuyasha nie wieder zu sehen. Wahrscheinlich wartete sie deswegen so sehnsüchtig auf ihre Freunde. Was die Halbdämonin nicht wusste, war dass diese schon ganz in ihrer nähe waren.
 

“Kagome!” Inuyasha konnte seinen Augen nicht trauen, als er die Gesuchte endlich gefunden hatte. Voller freunde rannte er auf sie zu. Er musste sich richtig zusammen reißen, um Kagome nicht wieder sehnsüchtig in seine Arme zu schließen. Zweimal in so kurzer Zeit, wäre ihm doch ein wenig unangenehm gewesen. Doch ehe er sich noch weitere Gedanken darüber machen konnte, kam die Halbdämonin ihm auf halber strecke entgegen und fiel ihm stürmisch um den Hals.

“Ohhh bin ich froh dich zu sehen!”

Leicht überfordert stand Inuyasha da und wusste nicht, wie er sich verhalten sollte. Allerdings war das Verlangen nach ihr so überwältigend, dass er sie kurzerhand ebenfalls feste an sich drückte.

“Du Dummkopf! Weißt du eigentlich was wir uns für Sorgen gemacht haben?!”

Eigentlich wollte der Halbdämon sie mit seinen Worten richtig zusammen pfeifen. Aber die Freude darüber, dass sie wohlauf war, machte es ihm unmöglich wütend zu klingen.

“Tut mir leid…” entschuldigte sie sich reumütig, während sie sich noch fester an ihn krallte. Im Moment schien ihr alles egal zu sein, sie war einfach nur glücklich ihn endlich wieder zu sehen.
 

“Kagome, geht es dir gut?” Nun waren Miroku und Sango ebenfalls bei ihrer Freundin angekommen. Beiden fiel ein Stein vom Herzen als sie sahen, dass es ihr anscheinend gut ging. Shippo konnte es gar nicht abwarten und stürmte auf Kagome zu. Diese musste die Umarmung lösen, als sie den jungen Fuchsdämon auf sich zu rennen sah. Und ehe sie sich versah, steckte sie schon in der nächsten Umarmung, da Shippo ihr freudig in die Arme sprang.

“Mir geht’s gut… Es ist alles in Ordnung.” meinte sie und bemühte sich ein falsches lächeln aufzusetzen. Doch Inuyasha merkte sofort, dass was mit ihr nicht stimmte. Allerdings konnte er sich schon denken woran oder besser gesagte, an wen das lag.

“Du siehst ziemlich mitgenommen aus. Wir sollten uns vorerst irgendwo ausruhen.” Besorgt ging Sango einige Schritte auf ihre Freundin zu.

“Nein das ist nicht nötig. Wir sollten weiter ziehen. Der Tag ist ja noch jung.”

“B-Bist du sicher?”

“Aber ja, mir geht’s gut.”

“Na gut, wie du meinst. Aber wir sollten uns auf jeden fall um dein Handgelenk kümmern, dass sieht nämlich gar nicht gut aus!”

Sango hatte recht. Die Verbrennung ihrer Freundin musste unbedingt behandelt werden. Also machte sie sich, zusammen mit Kirara, auf den Weg um nach frische Heilkräutern zu suchen.
 

Während Kagome ihre Verletzung begutachtete, zündeten Inuyasha und Miroku ein Feuer an, um ihre durchnässte Freundin aufzuwärmen.

“Was ist eigentlich mit dir und Kikyo passiert, nachdem ihr in den Fluss gefallen seid?” erkundigte sich der Mönch und setzte sich auf den Boden. Da sie tief in ihren Gedanken versunken war, schaute die Halbdämonin ihn erschrocken an. Doch dann fiel ihr ein wichtiger Gedanke wieder ein, denn sie ihren Freunden unbedingt mitteilen musste.

“Ach stimmt ja! Ich muss euch noch unbedingt was erzählen.”

Ihre drei männlichen Gefährten schauten sie gespannt an. Was war wohl so wichtig, dass Kagomes Laune sich schlagartig änderte? Vorhin wirkte sie noch recht deprimiert. Doch jetzt schien es so, als müsste man sie vor lauter Aufregung bremsen.

“Es war Kagura die uns gerettet hat!”

Den drei Kerlen fiel nun alles aus dem Gesicht. Da hatten sie ihre Antwort, wieso ihre Freundin plötzlich zu hibbelig war.

“Das war noch nicht alles. Kagura wünscht sich nämlich auch Narakus Tod, weil dieser ihr Herz in seiner Gewalt hat und das bedeutet, dass sie alles tun muss was er von ihr verlangt, sonst würde er sie umbringen!”

“Moment mal, willst du damit sagen, dass Kagura gar nicht unsere Feindin ist?”

“Ja ganz recht Inuyasha. Sie ist genau wie wir, ein Opfer Narakus. Deswegen habe ich ihr versprochen, dass wir ihr helfen werden.”

“Du hast was?!” Geschockt starrte Inuyasha sie an. Er konnte nicht fassen was seine Hundeohren da gerade gehört hatten.

“Wieso sollen wir der Helfen? Schließlich hat sie schon öfter versucht uns zu töten!”

“Sag mal, hörst du mir nicht zu?! Sie wird von Naraku dazu gezwungen, außerdem hat sie mir heute das Leben gerettet!”

“Ach so du meinst also, dass du deshalb jetzt in ihrer Schuld stehst.

“HACH, nein das meine ich nicht! Selbst wenn ich nicht in ihrer Schuld stehen würde, würde ich ihr trotzdem helfen wollen!”

“Häää, wieso das denn?”

Stumm schaute Kagome ihren Halbdämonischen Freund an. Manchmal konnte sie wirklich nicht sagen, ob er unsensibel oder einfach nur dumm war.
 

Allmählich bemerkte Miroku, dass die junge Frau zu Verzweifeln drohte oder kurz vorm explodieren war, daher beschloss er sie ihn ihrem Vorhaben zu unterstützen.

“Also ich finde, wir sollten wenigstens versuchen Kagura zu helfen.”

Die Blicke der beiden Halbdämonin fielen direkt auf den Mönch, der bis gerade eben nur stumm da gesessen hatte.

Misstrauisch verschränkte Inuyasha die Arme vor seiner Brust und fing an zu grübeln. Er wusste wenn Kagome sich erstmal was in den Kopf gesetzt hatte, war es schwer sie wieder davon abzubringen. Daher beschloss er vorerst nachzugeben.

“Na gut, wir werden ihr Helfen. Aber im Gegenzug will ich ein paar Informationen von ihr über Naraku bekommen!”

Kagome strahlte über beide Ohren als sie sein Einverständnis hörte, während Miroku ein leicht beeindruckten Eindruck machte.

“Oh das ist eine Wirklich gut Idee!”

“Ja, seltsam das Inuyasha darauf gekommen ist und nicht du Miroku.”

“Hey, was soll das denn schon wieder heißen du Zwerg?!”

“Das soll heißen, dass Miroku der kluge Kopf in unserer Gruppe ist und du bist der Schwachkopf, der immer gleich handelt bevor er nachdenkt!”

“Grrr, na warte!“ Wütend über diese Aussage packte er sich Shippo am Schwanz und zog ihn zu sich hoch.

“Ahhh bitte nicht, ich habe es nicht so gemeint.” flehte der kleine Fuchsdämon und zappelte wie verrückt, um wieder auf den Boden zu kommen.

“Keh und du bist der Schwachkopf, der SPRICHT bevor er nachdenkt!”

“Das reicht jetzt Inuyasha, lass ihn runter!”

“Wieso? Er hat doch angefangen!”

“Meine Güte, er ist doch noch ein Kind!”

Eine erneute Diskussion zwischen den zwei Halbdämonen entstand. Vergebens musste Miroku erkennen, dass es keinen Zweck hatte einzugreifen, deshalb wartete er sehnsüchtig auf Sangos baldige Rückkehr.
 

Nachdem die Dämonenjägerin zurück war und sich um die Verletzung ihrer Freundin gekümmert hatte, machte sich die Gruppe wieder auf den Weg. Miroku erzählte ihr währenddessen was sie von Kagome über Kagura erfahren hatten, worüber Sango nicht schlecht staunte. Ansonsten verlief der Tag recht ruhig. Keiner von ihnen redete großartig viel und irgendwelche Angriffe von Dämonen gab es auch nicht. Wie immer musste Kagome die ganze Zeit an Kikyo denken, doch auch Inuyasha spielte in ihren Gedanken eine große Rolle. Doch auch er musste die ganze Zeit an die Halbdämonin denken. Immer wieder kamen ihm die Bilder seines Traumes vor Augen. Die Angst Kagome für immer zu verlieren, steckte noch tief in seinem Herzen. Daher wollte er am liebste jede einzelne Sekunde mit ihr verbringen. Die Freundschaft allein reichte dem Halbdämon nicht, denn er sehnte sich immer mehr danach mit ihr zusammen zu sein, so wie in seinem Traum.

Miroku und Sango liefen ebenfalls schweigend nebeneinander her. Auch ihre Gedanken kreisten um den jeweils anderen. Da diese trübe Stimmung dem kleinen Fuchsdämon sehr unangenehm war, versuchte er seine Freunde auf andere Gedanken zu bringen.

“Jetzt lasst doch den Kopf nicht so hängen. Ich würde vorschlagen, dass wir uns jetzt um so mehr anstrengen, um Naraku zu besiegen! Kagome, schau doch mal in welcher Richtung er sich befindet.”

Die angesprochene holte das Juwel hervor und konzentrierte sich darauf. Nachdem sie wussten wo es lang ging, machten sie sich in einem etwas flotterem Tempo auf die Suche. Allerdings blieb die Trübe Stimmung vorerst bestehen.
 

Kurz vor Einbruch der Dunkelheit machten sie es sich in einer kleinen Hütte, die sich in mitten eines Waldes befand, gemütlich. Alle wahren bereits tief und fest am schlafen, bis auf Inuyasha. Er war noch viel zu aufgewühlt um jetzt schlafen zu können. Fast durchgehend ruhte sein Blick auf Kagome, bis er auf einmal seine restlichen Freunde anschaute, um sich zu vergewissern, dass sie auch wirklich schliefen. Dann stand er vorsichtig auf und ging ganz leise auf die Halbdämonin zu. Sein vorhaben war es sie zu wecken, doch bevor er dies tat schaute er ihr nochmals verträumt ins Gesicht.

“Verdammt was mache ich hier?!” ging es ihm durch den Kopf, doch ehe er es sich anders überlegen konnte, bemerkte er wie sich die junge Frau anfing zu strecken. Anscheinend wurde sie langsam, aus irgendeinem Grund, wach.

“Na gut, jetzt oder nie!” Entschlossen rüttelte er behutsam an ihre Schulter. Dann sprach er im sachten Flüsterton, dass sie aufwachen sollte. Der Halbdämon hatte Glück, denn Kagome schien tatsächlich wach zu werden.

“Inuyasha…? Was ist denn… wieso weckst du mich?” Verschlafen rieb sie sich bei ihrer Frage ein Auge.

“Ich muss mit dir reden!”

Verwundert und leicht mürrisch starrte sie ihn an.

“Und das muss mitten in der Nacht sein?!”

“… Ähm… also…” Leicht verlegen kratzte Inuyasha sich an seiner Wange die leicht rot wurden, was man aber wegen der Dunkelheit nicht erkennen konnte. Ihm war es gar nicht in den Sinn gekommen, dass der Zeitpunkt nicht gerade der Passenste war. Allerdings wollte er auch nicht, dass die anderen was davon mitbekamen. So gesehen war es dann doch die perfekte Gelegenheit.

“Ja… es muss jetzt sein!”

Als antwort bekam er zwar ein müdes Gähnen von ihr, doch davon ließ er sich nicht abhalten. Ohne zu zögern ergriff er ihre Hand und zog sie mit sich nach draußen.

“H-Hey, was soll das?!” Aller Widerstand, der ihr in dieser müden Verfassung möglich war, war zwecklos, also ließ sie sich wohl oder übel darauf ein.

“Hmm, was ist denn ihr los?” Sango, die von dem Gespräch der beiden Halbdämonen wach wurde, schaute sich verschlafen in der Hütte um.

“Na nu? Wo Sind denn Inuyasha und Kagome?

“Die sind für einen Moment raus gegangen, wahrscheinlich haben die was wichtiges zu besprechen.”

“M-Miroku, du bist auch wach?”

“Natürlich, wer wäre denn bei diesem krach nicht wach geworden?!” Ein tiefes Seufzen entwich dem Mönch, da er nun hell wach war, doch viel mehr nervte ihn die Tatsache, dass es Shippo als einziger gelungen war nichts von dem lärm mitzubekommen.
 

Auf wackeligen Beinen folgte Kagome ihm durch den Wald. Leider war sie immer noch nicht so richtig wach, weshalb sie hin und wieder über einen Ast oder eine Wurzel stolperte. Zum Glück hielt Inuyasha sie noch an der Hand, was ihr ein bisschen halt gab.

“Hach… er hat so schöne zarte Hände… M-Moment mal, was denkst du denn da?!” Peinlich berührt wurde sie leicht rot an den Wangen und betete, dass Inuyasha sich nicht gerade jetzt zu ihr umdrehen würde. Zu ihrem Glück geschah das nicht. Schnurstracks lief der Halbdämon weiter hin durch den Wald. Langsam wurde die junge Frau skeptisch, daher beschloss sie ihn zu fragen wo sie eigentlich hin gingen.

“Wir sind gleich da!” bekam sie als Antwort, was so klang, als ob er auf keine weiteren Fragen mehr Antworten würde. Mit einem Seufzen beschloss Kagome aufzugeben und abzuwarten.

Nach ein paar weiteren Minuten des Schweigens gelangten sie an einem großen See.

“Sag schon, was machen wir hier?”

“Ich muss mit dir sprechen.”

“Ja das weiß ich ja aber nur deshalb entführst du mich, mitten in der Nacht, hier her?”

“……”

Stumm richtete Inuyasha seinen Blick in Richtung Boden. Seiner Begleiterin war nicht entgangen in welchem zustand er sich momentan befand. Irgendwie schien er so traurig, besorgt und angespannt. Außerdem verhielt er sich schon den ganzen Tag so still, was für ihn äußerst untypisch war. Es war also nicht zu übersehen, dass ihm was auf dem Herzen lag. Also bemühte Kagome sich, ihm aufrichtig zuzuhören. “Erzähl, was ist los?”
 

Inuyasha ging ein paar schritte in Richtung See, so das seine Gesprächspartnerin nur noch seinen Rücken sehen konnte.

“Es ist wegen Naraku. Ich denke… dass du dich zurück ziehen solltest.”

“Was?!” Empört über diese Aussage ging Kagome auf ihn zu und stellte sich genau vor ihm, damit sie ihm ins Gesicht schauen konnte. Doch darin lag nur ein leerer und trauriger Blick, denn sie sonst nur von Kikyo kannte.

“Wieso sagst du das?”

“Weil Naraku sehr gefährlich ist und ich dich heute beinahe verloren hätte!”

“Das… das verstehe ich nicht. Es ist noch nicht all zu lange her da sagtest du, dass wir ihn Gemeinsam besiegen können! Wieso schließt du mich jetzt aus?!”

“Ja ich weiß… aber die umstände haben sich jetzt geändert!” Sein Blick bekam allmählich einen gereizten Eindruck. Wieso auch konnte sie seine Entscheidung nicht einfach akzeptieren? Doch da verlangte er wohl zu viel von ihr.

“Äh, was denn für Umstände?! Naraku ist sehr gefährlich und Kikyo steht immer noch unter seinem Einfluss. Außerdem braucht ihr mich, da ich die einzige bin die mit Hilfe des Juwels seine Seele läutern kann. Also was hat sich geändert?!”

Eine kurze Stille entstand, da die Stelle an der Inuyasha mit sprechen dran war aus blieb. Anscheinend brauchte er noch ein wenig Zeit, um sich eine passende Antwort zu überlegen, da er ihr die Wahrheit eigentlich noch nicht sagen wollte. Da der jungen Frau das allerdings zu lange dauerte, übernahm sie wieder das Wort.

“Außerdem WILL ich Naraku unbedingt töten, damit Kikyo und Kagura von seinem Einfluss bereit werden und alle in frieden Leben können!”

“J-Ja aber… es ist zu gefährlich!”

“Eh?” leicht verdutzt schaute sie ihn stumm an. Langsam kam sie sich wirklich veräppelt vor, da er ihr echt auf die Nerven ging.

“Meine Güte was ist denn mit dir los?”

“Ich will einfach nicht dass du Stirbst, weil ich noch den Rest meines Lebens mit dir verbringen will!”
 

Mit weit aufgerissenen Augen starrte Kagome ihn an. Nun war sie es, die nicht wusste was sie sagen sollte. Was hatte dieser Satz zu bedeuten? War das ein Liebes Geständnis oder meinte er das in Freundschaftlicher Hinsicht? Ganz egal was es zu bedeuten hatte, sie war fest entschlossen es heraus zu finden. Allerdings schien ihre Stimmte nicht der gleichen Meinung zu sein, weil sie immer noch keinen Ton heraus bringen konnte.

Inuyasha konnte ihren Blick nicht länger stand halten und ging wieder ein paar Schritte auf den See zu.

“Als wir letztens unter dem Einfluss von diesem Dämon Fuan standen, da zeigte er mir… deinen Tod!”

Bei dieser Aussage blieb der Halbdämonin ein weiterer Kloß im Halse stecken, da sie bereits befürchtete worauf dieses Gespräch hinaus lief.

“Aber das… war nur ein Traum, es war nicht echt.”

“Ach ja?! Wer sagte denn, dass dir das nicht wirklich passieren kann?! Ich musste mit ansehen, wie du vor meinen Augen gestorben bist und ich konnte nichts tun, um dir zu helfen!” Mit geballten Fäusten drehte Inuyasha sich zu Kagome um und schaute ihr direkt in die Augen.

“Das war dass schlimmste, was ich jemals erlebte habe und heute hatte ich bereits die Befürchtung, dass es Wirklichkeit wird!”

Allmählich konnte die Halbdämonin seine Beweggründe verstehen, doch das war kein Grund sie deshalb im Kampf gegen Naraku raushalten zu wollen.

“Ich verstehe ja wie du dich fühlst, auch ich habe Angst um dich und die Anderen. Aber die Tatsache ist nun mal, dass ich die einzige bin die Naraku töten kann!”

Ein lautstarkes Seufzen entwich dem Halbdämon. Er wusste nur zu gut, dass sie recht hatte. Doch was sollte er nur tun? Egal wie sehr er sie auch Beschützen würde, es könnte immer etwas passieren womit man nicht rechnete.
 

Wie in Trance ging er auf die hübsche Schwarzhaarige zu und legte behutsam seine Hand auf ihre Wange.

“Aber wenn du sterben solltest, dann könnte auch ich nicht weiter Leben!”

“Inuyasha…?!” Völlig überwältigt schaute Kagome ihn an und erkannte dabei seinen ernsten Gesichtsausdruck. Ihr Herz schlug bei seinen Worten wie verrückt und eine leichte röte war in ihrem Gesicht zu sehen, weshalb sie ihren Kopf zur Seite drehte. Doch Inuyasha richtete ihren Blick wieder zu sich, da er ihr bei dem folgenden Satz in die Augen schauen wollte.

“Du bist die Frau… mit der ich zusammen sein will…”

Eine kurze Pause entstand, da dem Halbdämon seine Worte sehr schwer fielen. Kagome kam diese Pause wie eine halbe Ewigkeit vor. Tausend Gedanken schossen ihr durch den Kopf. Natürlich ahnte sie was wohl jetzt kommen würde, weshalb sie schon mal versuchte sich darauf vorzubereiten. Am Liebsten wäre sie aber einfach davon gelaufen, doch ihr Herz zwang sie zu bleiben. Wenn er es aussprechen würde, würde es alles nur noch komplizierter machen, doch im Augenblick war das nebensächlich. Gespannt wartete sie auf den Rest seines Satzes, da sie sich insgeheim nichts sehnsüchtiger wünschte, als dass er ihre Gefühle erwiderte. Und nun war es soweit.

Inuyasha ergriff mit seiner Freien Hand die ihre und schaute ihr tief in die Augen.

“… Weil ich mich… in dich… verliebt habe!”
 

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Also ich muss sagen dass das Ende dieses Kapitels richtig schwer zu schreiben war. Habe irgendwie nie einen vernünftigen Satz zustande gekriegt und war schon echt am verzweifeln. Auch wenn ich mir romantische stellen gut ausdenken kann, kann ich sie nicht so beschreiben, wie ich es mir vorgestellt habe. Mein größtes Problem war Inuyasha, da ich ihn nicht zu sensibel wirken lassen wollte. Hoffe es hat euch trotzdem gefallen und sorry, wenn es zu lange gedauert hat. Mich hat nämlich momentan ein richtig heftiger Magendarm Virus erwischt :(

Aber jetzt ist es ja draußen und ich hoffe ihr hattet viel Spaß beim lesen.

Herz aus Glas

Sooo, ein neues Kapitel ist fertig, ENDLICH!

Ich hoffe ich habe euch nicht zu sehr warten lassen und viel spaß bei lesen.
 

20. Kapitel: Herz aus Glas
 

Er hatte es tatsächlich getan, endlich hatte er ihr seine Liebe gestanden. Doch wie würde sie reagieren? Empfand sie überhaupt die selben Gefühle für ihn? Leichte Zweifel entstanden beim Halbdämon und je mehr Gedanken er sich darüber machte, desto unangenehmer wurde ihm diese Situation. Besonders, weil Kagome noch keinerlei Reaktionen gezeigt hatte. Doch plötzlich erschien ein bezauberndes Lächeln auf ihren Lippen, was sie selbst gar nicht bemerkte. Irgendwie schien die Halbdämonin wie in Trance. Das einzige was sie wahr nahm, waren Inuyashas Worte, die ihr immer und immer wieder durch den Kopf gingen. Dem jungen Mann fiel ein Stein vom Herzen, da er ihr Lächeln als positive Antwort auffasste. Doch bevor er anfangen konnte sich richtig darüber zu freuen, zeigte sich auf einmal in ihrem Gesicht leichte Zweifel, was Inuyasha prompt wieder Nervös werden ließ.

“Wieso…?”

“hm, wieso was?”

“Wieso sagst du mir das? Das macht alles nur noch komplizierter!” leicht verärgert zog Kagome ihre Hand weg und entfernte sich einen Schritt von ihm, obwohl sie ihm am liebsten um den Hals gefallen wäre.
 

Jedoch ging das nicht, schließlich musste sie an Kikyos Gefühle denken. Wenn die Miko hiervon erfahren würde, wäre sie wahrlich am Boden zerstört und das konnte Kagome ihr unmöglich antun.

Heimlich beobachtete der Mann mit den silber/weißen Haar seine Angebetete. Er konnte ihr buchstäblich von den Augen ablesen, dass sie gerade an Kikyo dachte.

“Ich weiß ja, dass du Kikyo nicht verletzen möchtest, das will ich doch auch nicht. Sie ist ein toller Mensch und ich habe sie wirklich sehr gerne, aber ich fühle mich nicht zu ihr hingezogen!”

Obwohl diese aussage Kagome hätte glücklich stimmen sollen, fühlte es sich wie ein Schlag ins Gesicht an. Nachdenklich schaute sie zum See hinüber. Sie wusste dass sie ihn nicht zwingen konnte, sich in Kikyo zu verlieben und insgeheim wollte sie das auch gar nicht. Es war einfach nur diese ganze Situation, die sie regelrecht wütend machte.

“Ach verdammt, wieso musstest du mir überhaupt über den Weg laufen!” fuhr sie ihn gereizt an. Mit so einem Ausbruch hatte der Halbdämon nicht gerechnet, weshalb er sie leicht erschrocken anstarrte. Doch dann machte auch er einen beleidigten Eindruck.

“Wie war das?!”

“Ist doch wahr! Seitdem ich dich kenne, habe ich nichts als Schwierigkeiten! Kikyo hasst mich, Naraku will mich und alle die ich kenne umbringen, du hast dich in MICH verliebt und nicht in Kikyo und zu guter letzt habe ich auch noch die selben Gefühle für dich entwickelt, wofür Kikyo mich ganz sicher noch mehr hassen wird!”
 

Das war zu viel für Inuyasha. Er konnte ja verstehen dass sie sauer war, aber ihm gleich die ganze Schuld zu geben war eindeutig nicht fair. Rasend vor Wut wollte er gerade was dazu sagen, als ihm plötzlich klar wurde, was Kagome da gerade gestanden hatte. Völlig sprachlos starrte er sie an, was die Halbdämonin doch etwas wunderte, da sie eigentlich mit einem Wutausbruch seinerseits gerechnet hatte.

“Was ist?” knurrte sie ihn an, weil sein merkwürdiges verhalten ihr allmählich auf die Nerven ging. Inuyasha hingegen musste sich einmal kurz sammeln, um folgende Frage zu stellen : “Du hast… die selben Gefühle für mich entwickelt?”

Kagome fiel von allen Wolken, als sie diese Frage vernommen hatte.

“W-Woher weiß er das? Oh je… sag nicht dass ich mich gerade verplappert habe!”

Der ertappte Ausdruck wollte einfach nicht aus ihrem Gesicht verschwinden, stattdessen gesellte sich noch ein starkes Herz klopfen zu ihrer momentanen Verfassung.

Mit einem unterdrückten Grinsen, kam Inuyasha einen Schritt auf sie zu.

“So so, es stimmt also!”

Nach jedem einzelnen Wort wurde sein Grinsen immer breiter, was die jungen Frau tierisch aufregte.

“N-Na und, dass ändert trotzdem nichts an meiner Entscheidung!”

Mit einer hoch gezogenen Augenbraue schaute er sie skeptisch an, denn irgendwie klang sie nicht sehr überzeugend.

“G-Guck nicht so!” Leicht nervös drehte sie sich wieder zum See, da sie spürte wie ihre Wangen sich langsam rot färbten und sie seinen durchbohrenden Blick nicht mehr ertragen konnte. Gerade als Inuyasha was darauf erwidern wollte, leuchtete plötzlich ein helles Licht auf, was vom See zu kommen schien.
 

“Bist du noch wach Miroku?”

“Hm? Ja bin ich.”

Sango, die seit dem verschwinden ihrer Freunde keinen Schlaf finden konnte, richtete sich langsam auf, so dass sie an der Wand der Hütte lehnte..

“Die zwei sind schon ziemlich lange weg, findest du nicht?”

“Ach, die kommen bestimmt gleich zurück. Wir sollten uns lieber glücklich schätzen, da wir so ein wenig Zeit für uns haben.”

Ganz vorsichtig stand Miroku auf, um Shippo nicht zu wecken. Dann setzte er sich ganz nah zu seiner angebeteten und legte verführerisch seinen Arm um ihre Schultern. Der Dämonenjägerin war dieses Verhalten nicht ganz geheuer, trotzdem genoss sie seine Nähe.

“Wage es nicht, unanständig zu werden!” mahnte sie ihn vorsichtshalber, doch der Mönch versicherte ihr, das er keine Hintergedanken hätte sondern nur mit ihr reden wollte.

“Weißt du Sango, ich habe sehr große Angst davor, dass wir es nicht schaffen Naraku zu besiegen und somit nicht den Fluch meines schwarzen Loches aufheben können.”

Das war das erste mal, dass die junge Frau Miroku so offen darüber sprechen hörte. Allerdings fragte sie sich aus welchem Grund er ausgerechnet dieses Thema ansprach. Schließlich waren sie ganz alleine, abgesehen vom schlafenden Shippo und Kirara. Daher hätte sie eher ein anderes Gesprächsthema von ihm vermutet. Doch da er sehr Ernst klang, wollte sie ihn nicht damit aufziehen und hörte stattdessen weiter aufmerksam zu.

“Durch diesen Traum den uns Fuan gezeigt hat, da ist mir eins klar geworden. Meine größte Angst ist nicht mein eigener Tod, sondern der deine. Ich habe schreckliche Angst davor, dich zu verlieren!”
 

“Miroku…” Absolut fassungslos schaute die Dämonenjägerin ihn an. Sie konnte es zuerst gar nicht glauben, was sie da hörte. Ein leichtes kribbeln durchströmte ihren Körper, da sie gänzlich gerührt von seinen Worten war. Während seiner Ansprache schaute Miroku sie nicht einmal an, er drückte sie nur immer fester an sich. Nichtsdestotrotz wollte er ihr bei seinen folgenden Worten ins Gesicht schauen, also drehte er sich zu ihr und ergriff mit seiner Hand die ihre.

“Sango, du bist die Frau meiner Träume, nie hätte ich gedacht jemanden wie dich zu finden. Ich weiß, dass meine schlechten Angewohnheiten mit anderen Frauen dich verletzen, doch ich schwöre dir dass ich das von nun an nicht mehr nötig habe. Denn du bist die Frau, die ich Heiraten will!”

Entschlossen hielt er noch immer ihre Hand fest und schaute in ihr sehr überraschtes Gesicht.

“Oh Gott, war das gerade ein Antrag?!” dachte die Dämonenjägerin, während sie versuchte ihre Nerven zu beruhigen. Doch nichts half, ihr Herz schlug wie verrückt und der abwartende Blick des Mönches, machte es ihr nicht gerade leichter.

“Und, was sagst du? Willst du mich… Heiraten?”

Zwar sah man es Miroku nicht an, doch auch er war zum ersten mal in seinem Leben, richtig Nervös. Eigentlich hatte er nicht geplant ihr diese Frage zu stellen, daher war er umso verwunderter über Sangos Reaktion. Diese hatte nämlich inzwischen ein breites Lächeln aufgesetzt. Ohne Vorwarnung packte sie Miroku am Kragen, zog ihn ganz sah zu sich, um ihm anschließend einen Kuss direkt auf den Mund zu verpassen.

Vollkommen überrascht wusste der Mönch zuerst gar nicht, wie er reagieren sollte. Doch die Zuckersüßen Lippen von seiner geliebten spornten ihn regelrecht an, so dass auch er den Kuss leidenschaftlich erwiderte. Nach kurzer Zeit löste die Dämonenjägerin widerwillig diesen innigen Moment, doch sie war ihm ja noch eine Antwort schuldig.

“Ja… ich will!” verkündete sie überglücklich und wartete gespannt auf die Reaktion ihres Gegenübers.

“W-Wirklich?!” Irgendwie schien das alles wie ein Traum zu sein, daher musste Miroku vorsichtshalber noch mal nachfragen. Doch als Sango seine Frage mit einem Nicken bestätigte, gab es für ihn kein halten mehr. Überglücklich schloss er seine nun Verlobte in die Arme und wollte sie am liebsten nie wieder los lassen.
 

“Was ist das denn?” Verwundert schaute Kagome zum See, da dieser mit eine art Glasschicht bedeckt war und sich in dessen Mitte ein Spiegel befand. Gerade als sie sich darauf zu bewegen wollte, würde sie von Inuyasha am Arm festgehalten.

“Bleib hier, dass ist zu gefährlich!”

Jetzt reichte es der jungen Frau endgültig. Mit einem Ruck riss sie sich los und schaute ihn wütend an.

“Jetzt habe ich aber die Schnauze voll von deiner Überfürsorglichkeit! Du könntest mir auch mal Vertrauen!!!”

Erschrocken wich Inuyasha einen schritt nach hinten, allerdings war er weniger über ihren Ausbruch verschreckt, sondern viel eher über das, was sie gesagte hatte.

“Vertrauen…?”

Irgendwie hatte er das Gefühl, dass sie recht hatte. Wenn er schließlich auf ihr können vertrauen würde, müsste er sich auch nicht so viele Sorgen um sie machen. Leider konnte er diesen Gedanken nicht weiter führen, da ihn ein klirrendes Geräusch unterbrach. Die Aufmerksamkeit der zwei Halbdämonen richtete sich nun wieder zum Spiegel, aus dem irgendeine art Dämon aus Glas zum Vorschein kam. Es sah wie eine riesige Glasfigur aus, die sich allerdings bewegte und sogar angreifen konnte.

“Der ist aber groß…” meinte Kagome, als sie und Inuyasha dem Angriff auswichen.

“Keh, das ist doch gut! Das bedeutet nämlich, dass er lahm wie eine Ente ist!” Mit seiner rechten Hand zog er sein Schwert Tessaiga und stürmte sogleich auf seinen Gegner zu. Mit der festen Überzeugung, dass dieses Ding nicht viel drauf haben konnte, schlug Inuyasha zu. Doch zu seiner großen Verwunderung, war der Körper dieses Dämons so hart, dass Tessaiga glatt abprallte und mit seinem Besitzer zurück geschleudert wurde. Einige Meter flog der Halbdämon, bis er letztendlich auf den Boden aufprallte.
 

Langsam aber mit großen Schritten, bewegte sich dieser Glasdämon auf Inuyasha zu, doch Kagome beschloss ihn daran zu hindern und schoss ohne zu zögern einen Pfeil auf ihren Gegner ab, der ihn direkt am Hals erwischte. Die wucht des Pfeils war so enorm, dass der Dämon den halt verlor und auf den See stürzte. Zwar entstand dadurch ein starkes beben, doch die Glasoberfläche des Sees hatte keinen Kratzer abbekommen, was die junge Frau doch leicht Wunderte. Doch viel mehr irritierte sie die Stelle am Hals des Dämons, weil ihr Pfeil dort keinerlei Schaden angerichtet hatte.

“Da steckt bestimmt Naraku dahinter!” meinte Inuyasha, der sich von seinem Rückschlag erholt hatte und sich zu seiner Begleiterin gesellte. Doch lange fackelte er nicht, da stürmte er bereits wieder auf den Dämon zu. Kagome hingegen schaute sich erstmal um, die Worte ihres Freundes hatten ihr nämlich zu denken gegeben. Wenn Naraku wirklich was damit zutun hatte, wovon sie stark ausging, dann musste irgendwo ein Hinweis dafür stecken und so war es auch. Nach nicht langem Suchen entdeckte sie Kanna, die sich im Wald zwischen den Bäumen aufhielt. Nach dieser Entdeckung begriff die Halbdämonin sofort, dass sie es sein musste, die dieses Geschöpf aus Glas kontrollierte.

“Kanna, lass den Unsinn! Wir müssen nicht gegeneinander Kämpfen!”

Doch sie bekam keine Antwort, stattdessen sah es viel eher so aus, als ob sie von dem Mädchen in weiß vollkommen ignoriert wurde.
 

“Kongosoha!”

Neugierig drehte Kagome sich zum Kampfgeschehen um und sah, wie Inuyasha es tatsächlich geschafft hatte, mit Hilfe seiner neuen Angriffstechnik, den Glasdämon an der Schulter zu verletzen. Viele Risse hatten sich dort gebildet, doch es dauerte nicht lange, da waren sie schon wieder verheilt.

“Was zum…?” Mit einem weit offen stehenden Mund, schaute der Halbdämon sich das geschehen an. Regelrecht sprachlos ließ er die Spitze seines Schwertes zu Boden sinken und musste sich nun doch eingestehen, dass dieser Kampf wohl doch schwieriger wird als gedacht, wenn nicht einmal das Kongosoha dieses Ding verletzen konnte. Auch Kagome staunte nicht schlecht als die Risse langsam verschwanden. Wieder drehte sie sich zu Kanna, um nochmals auf sie einzureden. Doch dann erblickte sie mehrere Risse auf der Schulter des weißen Mädchens, die sehr der vorherigen Wunde des Glasdämons ähnelte.

“Hat sie etwa die Verletzung auf sich selbst übertragen?!” Überlegend schaute die Halbdämonin abwechselnd ihre beiden Gegner an, doch es blieb keine andere Erklärung, so musste es einfach gewesen sein.

“Kanna, bitte hör auf damit! Wenn du diesen Kampf weiter führst, dann wirst du sterben!”

Wieder war keine Reaktion von ihr zu sehen, doch als Inuyasha die Worte seiner Freundin vernahm, begriff auch er was hier vor sich ging.

“Verdammt lass den Scheiß, das ist och sinnlos!”

Immer noch vollkommen gelassen und ohne einen Ton zu sagen, stand das junge Mädchen da. Einzig allein ihre Hände setzte sich in bewegten und formten sich zu einem Kreis. Plötzlich erstrahlte ein helles Leuchten, was vom Bauch des Glasdämons zu kommen schien. Die zwei Halbdämonen hatten deshalb sichtliche Schwierigkeiten, etwas zu sehen. Trotzdem bemerkte Inuyasha, recht schnell, einen Schatten um sich herum, der wie der Rand von Kannas Spiegel aussah. Doch ehe er weiter darüber Nachdenken konnte, wurde er auch schon von einem gewaltigen Energiestrahl zu Boden gerückt.
 

“Inuyasha!!!” Panik stieg in Kagome auf, als sie erkannte, welch schweren Verletzungen er von diesem Angriff davon getragen hatte. Mehrere Schnittwunden waren auf seinem ganzen Körper übersät, wodurch es ihm schwer viel, wieder auf die Beine zu kommen. Nun fiel auch ihr der Schatten auf, was sie reflexartig nach oben schauen ließ, wo sich tatsächlich ein riesen Ebenbild von Kannas Spiegel zeigte. Plötzlich entstand ein erneutes Leuchten, was wieder Panik bei der Halbdämonin auslöste.

“Schnell Inuyasha, du musst da weg!”

Der angesprochene erkannte den ernst der Lage und versuchte ihren Rat zu befolgen. Mühselig versuchte er sich vom Schatten zu entfernen, doch dieser kam ihm einfach hinterher geflogen und verpasste ihm einen erneuten Angriff.

“AHHHHHHH!!!”

Weitere Wunden platzierten sich auf seinem Körper, was ihn noch weiter schwächte und ihn erneut zu Boden gehen ließ. Doch anstatt den Schmerz hinzunehmen, stand er vorsichtig auf und sammelte seine letzten Kräfte. Dem Schatten auszuweichen hatte anscheinend keinen Sinn, also beschloss er auf Angriff zu gehen. Mit erhobenem Schwert, rannte er auf den Dämon zu.

Kagome schaute sich das Spektakel fassungslos an, sie konnte einfach nicht verstehen von wo Inuyasha diese Kraft und Ausdauer her nahm, doch trotz ihrer Bewunderung sorgte sie sich unheimlich um ihn, da selbst er auch irgendwann an seine Grenzen stoßen würde.

Trotz starker Schmerze sprang der Verwundete Halbdämon so hoch er konnte nach oben. Gerade als er mit seinem Schwert zuschlagen wollte, erschien dieser verdammte Spiegel genau vor ihm und schleuderte diesmal Inuyashas eigenen Angriff auf ihn zurück. Zwar versuchte er dem stand zu halten, doch es half nicht, da er schon zu geschwächt war. Mit voller Wucht wurde er zurück geworfen und schlug erneut hart auf dem Boden auf. Zwar war er noch bei Bewusstsein, doch dieses mal schaffte er es nicht so schnell, sich wieder aufzurichten. Sein ganzer Körper war mit Verbrennungen, Schürfwunden und Schnittwunden übersät und wahrscheinlich waren auch ein paar seiner Rippen gebrochen.
 

Kagome konnte diesen Anblick nicht länger ertragen, daher ´beschloss sie was zu unternehmen! Schnell entschied sie sich dazu auf Kanna zu zugehen, um mit ihr zu reden, da sie nicht glaubte gegen den Glasdämon eine Chance zu haben, wenn Inuyasha schon Schwierigkeiten mit ihm hatte. Das weiße Mädchen zeigte keinerlei Reaktion, nicht einmal als die schwarzhaarige sich zu ihr Kniete.

“Du musst damit aufhören, dass alles hat doch keinen Sinn!” Flehend schaute die junge Frau sie an, doch wieder bekam sie keine Antwort, stattdessen startete Narakus Abkömmling einen erneuten Angriff auf Inuyasha. Dieser konnte sein Schwert, gerade noch rechtzeitig, schützend über sich halten, da ein erneuter Energiestrahl von oben auf ihn drauf prallte. Allerdings fiel es ihm sehr schwer, dem stand zu halten.

Schnell merkte Kagome, dass die Zeit drängte, da die Kraft ihres Freundes immer weiter zu schwinden drohte. Verzweifelt ergriff sie Kanna an den Schultern und schaute ihr tief in die Augen.

“Wieso tust du das?”

Aus lauter Sorge um Inuyasha, hatte sie das junge Mädchen regelrecht angeschrien. Dazu kam noch, dass sie mit eh keiner Antwort gerechnet hatte und das zerrte sehr an ihren Nerven.

Doch vollkommen unerwartet drehte Kanna sich zu ihrer eigentliche Feindin und schaute sie mit leeren Augen an.

“Naraku…”

Jetzt war für Kagome alles klar. Als ob ein Blitz bei ihr eingeschlagen wäre, kam sie zu der Erkenntnis, dass nicht nur Kagura, sondern wahrscheinlich auch Kanna tun musste, was Naraku von ihr verlangte.

“Ich verstehe…” Betrübt senkte die Halbdämonin ihren Kopf. Das Schicksal der zwei Abkömmlinge machte ihr schwer zu schaffen. Als sie jedoch einen Aufschrei seitens Inuyasha vernahm, der deutlich nach starker Anstrengung klang, kam sie wieder auf ihr eigentliches vorhaben zurück.

“Bitte sag mir was ich tun soll, um dem ganzen ein Ende zu setzen!” Wieder schaute die Schwarzhaarige sie flehend an und zu ihrer großen Verwunderung, bekam sie sogar eine Antwort.

“Zerstöre den Spiegel…”

Verwundert folgte Kagome der Richtung, die Kanna ihr anzeigte. Diese führte direkt zu dem Spiegel, der in der Mitte des Sees lag.

Mit ein wenig Hoffnung, über die Hilfe des weißen Mädchens, schaute die junge Frau sie lächelnd an.

“Danke! Ich verspreche dir, ich werde versuchen auch dich zu befreien!” Nach diesen Worten stand die Halbdämonin auf und rannte so schnell sie konnte in Richtung See. Kanna blieb, ohne ein Wort zu sagen, an Ort und stelle stehen. Zwar sah man ihr nichts an, doch innerlich machte sich ein Gefühl von freunde bei ihr breit. Trotzdem durfte Naraku keinen Verdacht schöpfen, weswegen sie weiterhin fleißig seinen befehlen gehorchte.
 

Als Kagome in Inuyashas nähe angekommen war, schoss sie einen Pfeil auf die Abbildung des Spiegels, damit er ein wenig Zeit zum ausruhen bekam.

“Halte noch ein wenig durch!” rief sie ihm zu, ehe sie sich wieder in Bewegung setzte.

Krampfhaft hielt der Halbdämon sich an Tessaiga fest. Innerlich war er sehr dankbar für die Hilfe seiner Freundin gewesen, da seine Schmerzen langsam unerträglich wurden. Nun hatte er keine andere Wahl, als ihr zu vertrauen und zu hoffen, dass sie diesen Kampf gewinnen würde.

Immer weiter rannte die junge Frau auf den See zu, bis sie plötzlich genau am Ufer stand. Ein leicht mulmiges Gefühl machte sich in ihr breit. Sie nahm an, dass sie ein wenig scheu davor hatte, diese Glasoberfläche zu betreten. Doch ihm eigentlichem Sinne war es was ganz anderes, was sie ein ungutes Gefühl haben ließ, nur konnte man zu diesem Zeitpunkt noch nicht sagen, was es war.

Allerdings war jetzt nicht der richtige Zeitpunkt, um auf dieses Gefühl zu hören, also sammelte Kagome all ihren Mut zusammen und wagte die ersten Schritte.

“E-Es geht!” freute sie sich, doch ihre Positive Stimmung verblasste schnell, als sie einen schmerzerfüllten Schrei seitens Inuyasha hörte.

Unter Höllenqualen versuchte dieser nämlich wieder dem Angriff des Spiegels stand zu halten, doch auch Kannas Körper begann immer weiter zu zerbrechen, je mehr druck sie auf ihn ausübte.

Ohne weitere Zeit zu verlieren rannte die Halbdämonin los, um schneller bei dem Spiegel anzukommen.

“Dieses Schwein will doch tatsächlich, dass Inuyasha und Kanna sich gegenseitig umbringen!”

Es war klar, dass Naraku seinen Abkömmling dazu zwang aufs ganze zu gegen, ob sie dabei sterben könnte war ihm natürlich egal. Dieser Gedanke machte Kagome rasend vor Wut und genauso wie sie es vermutete, war es tatsächlich.
 

Naraku stand seelenruhig in seinem Schlafgemach und schaute dabei gespannt in die Ferne. In seiner Hand hielt er Kannas Herz, was komplett aus Glas bestand.

“Lass nicht locker… bis Inuyasha stirbt! Dies ist deine Bestimmung. Dazu wurdest du von mir erschaffen!”
 

Endlich war die Halbdämonin am Spiegel angelangt, doch zu ihrer Verwunderung musste sie feststellen, dass sie keine Pfeile mehr hatte.

“Gut, dann eben so!”

Schnell tauschte sie ihren Bogen gegen eins ihrer Schwerter und schlug dann, mit aller kraft, auf den Spiegel. Zu ihrer Verwunderung war dieser bereits nach dem ersten Schlag zerstört worden, was sie ein wenig misstrauisch machte. Doch dann erschien unerwartet ein sanftes Licht aus dem Spiegel, was sich zu einer Kugel formte und in eine bestimmte Richtung verschwand.

“Das sah aus, wie eine Seele…?!” Verwundert folgte Kagome mit ihrem Blick der Kugel, bis diese verschwunden war.

Plötzlich entstand ein helles Licht aus dem Spiegel was die Halbdämonin vor schreck zusammen zucken ließ und kurz darauf verspürte sie einen stechenden schmerz in ihrem Herzen, was sie nur leise aufschreien ließ. Reflexartig legte sie die Hand auf ihre Brust, doch es dauerte nicht lange und der Schmerz ließ schlagartig nach.

“W-Was war das? Es fühlte sich so an, als ob etwas in mein Herz eingedrungen wäre…”

Leicht irritiert schaute sie herab auf den Spiegel, wo nur noch mehrere Scherben lagen. Dann beschloss sie, nicht weiter darüber nachzudenken, da es ihr ja eigentlich wieder gut ging.

Stattdessen konzentrierte sie sich auf ihr eigentliches Problem, doch als sie sich zu Inuyasha umdrehte, konnte sie erkennen, dass er nicht mehr vom Glasdämon angegriffen wurde. Erleichtert setzte sie sich in Bewegung und schaute dabei in Kannas Richtung.

“Du kannst jetzt gehen Kanna, es ist vorbei!” rief die Halbdämonin ihr zu, während sich ein sanftes Lächeln auf ihrem Gesicht zeigte und sie vorsichtig über die Glasoberfläche lief.
 

“Diese Närrin! Sie hat doch tatsächlich Mitgefühl für Kanna, dabei kennt sie nicht mal die Bedeutung des Wortes Mitleid!” Ein fieses Grinsen zeigte sich auf Narakus Gesicht, während er seinem Abkömmling einen befehl aus der Ferne erteilte.

“Es ist noch lange nicht vorbei. Kanna, dies ist deine letzte Aufgabe. Nimm Inuyasha und Kagome mit ins Grab!”

Immer fester und fester drückte er das Herz aus Glas, was sich in seiner Hand befand, zusammen, bis es letztendlich in tausende von Splittern zerbrach.
 

Inuyasha Atmete erleichtert aus, als er sich endlich von dieser starken Anstrengung erholen konnte. Diesem Angriff in seinem momentanen zustand stand zu halten, hatte ihn einiges an Kraft gekostet. Von weitem konnte er erkennen, wie Kagome auf ihn zu lief. Sie hatte es tatsächlich geschafft und das ganz ohne seine Hilfe. In diesem Moment musste er sich eingestehen, dass sie recht gehabte hatte. Er hatte ihr nicht vertraut und das war ein Fehler gewesen. Von nun an beschloss er Seite an Seite mit ihr zu Kämpfen und sie zu Beschützen.

Plötzlich würde der angeschlagene Halbdämon durch ein helles Licht und lautes Klirren von Glas, aus seinen Gedanken gerissen. Irgendwas stimmte hier nicht, dass war ihm bewusst und auch Kagome überkam ein merkwürdiges Gefühl, was sie immer schneller laufen ließ, bis sie schließlich besorgt auf Inuyasha zu rannte.

“Scheiße, was passiert da?!”

Aus heiterem Himmel war nun ein lautes Krachen zu hören, was wohl vom Glasdämon ausging, da er immer weitere Risse bekam. Doch auch Kanna erging es nicht besser, was die Halbdämonin immer besorgter werden ließ und zu allem Unglück, befand sich Inuyasha genau in der Mitte von den beiden. Dieser versuchte sich vorsichtig aufzurichten, als er es schließlich geschafft hatte, wurde er jedoch direkt wieder zu Boden geworfen, weil das Geschöpf aus Glas nun endgültig explodiert war. Ein extrem lauter Knall war zu hören und tausende von Glasscherben und Splittern flogen durch die Gegend.

“INUYASHA!!!” Panisch eilte Kagome zu ihm, doch noch bevor sie von irgendwelchen Glasstücken getroffen werden konnte, fiel sie ins Wasser. Der Boden unter ihren Füssen war auf einmal verschwunden und das nächste was die junge Frau spürte, war eine eisige Kälte, die ihren ganzen Körper umgab. Nach dem ersten Schock, versuchte sie so schnell wie möglich wieder aufzutauchen. Als sie endlich an der Oberfläche ankam holte sie zuerst tief Luft, da sie wegen des unerwarteten fall ins Wasser, nicht dazu gekommen war. Dann erblickte sie Inuyasha, der regungslos am Boden lag. Auf dem schnellsten Weg schwamm sie ans Ufer, rannte zu ihm und kniete sich besorgt an seine Seite.

“Oh nein, Inuyasha!”

Die Schwarzhaarige konnte ihren Augen nicht trauen, als sie feststellte wie viele Wunden er davon getragen hatte. Doch nicht nur das, sein Gesicht, sein Körper, ja sogar die Haare waren übersät mit vielen feinen splittern, die er wohl der Explosion zu verdanken hatte.

Schweren Herzens wandte Kagome ihren Blick ab, um nach einem kleinen, weißen Mädchen zu Suchen, doch von ihr fehlte jede Spur.

Mit einem traurigen Ausdruck schaute sie wieder zum bewusstlosen Halbdämon, ehe sie ihren Blick auf den See richtete.

“Es tut mir so leid… Kanna.”
 

Ein tiefes Seufzen entwich der Halbdämonin, da sie sich dazu durchringen musste, dass Geschehen hinter sich zu lassen. Das wichtigste war jetzt, dass Inuyashas Wunden schnellst möglich versorgt wurden. Daher ergriff sie seinen Arm und legte ihn über ihre Schultern damit sie ihn hoch auf seine Beine ziehen konnte. Da er noch immer bewusstlos war, konnte er selbstverständlich nicht von selbst laufen. Also schleppte die junge Frau ihn durch den Wald, um zurück zur Hütte zu gelangen.

“Verdammt, halte durch Inuyasha!”

Während des ganzen Weges schien Kagome ziemlich unruhig und nervös zu sein. Seine schlimmen Verletzungen machten ihr doch mehr zu schaffen, als sie eigentlich zugab.

Und dann war ja da noch die Sache mit ihren Gefühlen für ihn, was sie durchaus dazu verleitete etwas überempfindlich zu reagieren.

Gemeinsam mit Inuyasha ließ sie sich auf die Knie fallen, da sie den Tränen nahe war. Natürlich war sie auch sehr erschöpft, da ihre momentane Lage sehr anstrengend war. Doch ihren geliebten Halbdämon in so einer Verfassung zu sehen, zerrte sehr an ihren Nerven, daher musste sie eine kurze Pause einlegen, um sich einmal zu sammeln.

Plötzlich zuckten die Hundeohren der jungen Frau. Irgendwas hatte sie gehört, was sie sofort anspannen ließ. Doch schnell legte sich ihre Anspannung als sie ihre Freunde erblickte.

“Was ist passiert?” erkundigte sich Sango, die mit Miroku und Shippo auf Kiraras Rücken saß.

Nachdem sie einen lauten Knall vernommen hatten, haben sie sich sofort auf die Suche nach ihren Halbdämonischen Freunden begeben.
 

“Ich erzähl euch alles später. Zuerst muss Inuyasha versorgt werden!” Vorsichtig übergab Kagome den Bewusstlosen an Miroku, der ihn mit Sangos Hilfe auf Kiraras Rücken hob. Nach getaner Arbeit gesellte sich die Dämonenjägerin zu ihrer Freundin, da ihr sofort aufgefallen war, dass sie in keiner guten seelischen Verfassung war. Behutsam legte sie ihre Hand auf die Schulter der Halbdämonin und fragte, ob mit ihr alles in Ordnung sei?

Auch wenn Sango ihre Freundin war, so versuchte sie dennoch vor ihr stark zu wirken, doch egal wie sehr sich Kagome bemühte, es gelang ihr einfach nicht. So kam es wie es kommen musste. Die ersten Tränen kullerten ihre Wange hinunter und ein unterdrücktes Schluchzen drang aus ihrer Kehle.

Als Sango den bevorstehenden Gefühlsausbruch ihrer Freundin bemerkte, nahm sie sie ohne zu zögern in den Arm. Jetzt gab es für Kagome kein halten mehr. All ihren Kummer weinte sie an der Schulter ihrer besten Freundin aus. So viel Furcht und Verzweiflung hatte sich in ihr angestaut, dass sie ihren Gefühlen nun freien lauf lassen musste.

“Er… Er ist so schwer verletzt… und ich… ich hatte solche Angst… um ihn!”

Vollkommen außer sich klammerte sich die junge Frau an Sango fest, die ihr behutsam über den Rücken strich.

“Beruhig dich… es wird alles wieder gut…”
 

Hoffe es hat euch gut gefallen.

Ich wollte es eigentlich noch vor weihnachten fertig haben, aber wie man sieht hat das leider nicht geklappt. Tja und während der ganzen Feiertage habe ich einfach nicht die Zeit gefunden weiter zuschreiben, so das ich erst nach Silvester anfangen konnte.
 

Ich hoffe ihr hattet auch ein schönes Weihnachtsfest und das ihr gut ins neue Jahr gekommen seid.

Wie immer würde ich mich sehr über Kommentare freuen

Die Verstrickungen des Schicksals

In diesem Kapitel wird es erst ganz zum Schluss sehr spannend, aber mehr verrate ich nicht und nun viel Spaß beim lesen :)
 

21. Kapitel: Die Verstrickungen des Schicksals
 

Wie ein Häufchen elend, lag Kagome in einer Ecke und schlief. Nicht weit von ihr entfernt lag Inuyasha, der noch immer bewusstlos war. Kleine Regungen zeigten sich bei der Schwarzhaarigen, was daraus schließen ließ, dass sie anscheinend aus ihrem tiefen Schlaf erwachte. Langsam öffnete sie ihre Augen, die vom vielen Weinen noch ganz rot und geschwollen waren.

“Ich muss wohl eingeschlafen sein…” Noch leicht benommen, richtete sie sich vorsichtig auf und schaute sich fragend um. Als sie dann schließlich den bewusstlosen Halbdämon erblickte, fiel ihr alles Schritt für Schritt wieder ein…

Nachdem Miroku und Sango ihre Freunde gefunden hatten, die sich in einem schlimmen Zustand befanden, brachten sie sie erstmal zurück zur Hütte. Dort angekommen kümmerte sich der Mönch, gemeinsam mit Shippo, um den verletzten. Der weilen war die Dämonenjägerin damit beschäftigt, ihre völlig in Tränen ausgebrochene Freundin zu beruhigen. In ihrem zustand wäre sie nicht in der Lage gewesen, die Wunden des Halbdämons zu versorgen, da sie vor lauter Aufregung und Nervosität am ganzen Körper zitterte.

Über eine Stunde war vergangen als Miroku, zusammen mit dem kleinen Fuchsdämon, aus der Hütte trat. Inzwischen hatte sich auch Kagome ein wenig beruhigt, weshalb sie ihren Freunden nun endlich erzählen konnte, war überhaupt passiert war. Natürlich waren diese sehr geschockt über dass eben gehörte, darum beschloss Sango, dass sie sich erstmal für eine weile ausruhen sollten. Besonders ihre Freundin brauchte ein ausgiebiges Schläfchen.

Wie nicht anders zu erwarten, setzte sich die Halbdämonin direkt zu Inuyasha und schlief dann, vor lauter Erschöpfung, neben ihm ein.
 

Und nun saß sie da und fühlte sich kein stück besser. Das was geschehen war, ließ ihr einfach keine Ruhe. Traurig schaute die junge Frau in das Gesicht des Bewusstlosen.

“Eigentlich sollte ich es sein, die ihn dazu auffordern sollte, sich aus der ganzen Sache mit Naraku rauszuhalten…” Wieder war sie den Tränen nahe, doch diesmal versuchte sie diese zu unterdrücken, mit erfolg.

“Ständig bringt er sich wegen mir in Gefahr und riskiert sogar sein Leben…! Ich bin so eine dumme Kuh! Er verdient es die Wahrheit über meine Gefühle für ihn zu erfahren, denn es kann alles so schnell vorbei sein…”

“Ist alles in Ordnung?” Diese Frage, gestellt von Sango, ließ Kagome unwillkürlich aus ihren Gedanken schrecken.

“J-Ja… alles gut. Wie geht es den Inuyasha?”

“Na ja… er wird noch ein wenig Zeit brauchen, um sich vollständig zu erholen. Aber ich bin mir sicher, dass er schon bald wieder der Alte sein wird..” Miroku, der nun ebenfalls erwacht war, versuchte sie mit seinen Worten zu besänftigen, was ihm allen Anschein wohl auch gelang, da Kagome nun eindeutig erleichterter schien. Die Dämonenjägerin hingegen war noch nicht ganz zufrieden, da sie der Meinung war, dass ihre Freundin eher Ablenkung brauchte. Daher stand sie, wie vom Blitz getroffen, auf und ergriff die Halbdämonin am Arm. Mit einem Ruck, zog sie sie auf ihre Beine und zerrte sie geradewegs nach draußen. Fragend schaute der Mönch den zwei Damen hinterher, ehe er beschloss sich nicht weiter einzumischen und sich noch ein wenig auszuruhen.
 

“Jetzt warte doch mal! Wieso hast du mich eigentlich aus der Hütte entführt?” Sichtlich verwundert lief Kagome ihrer Freundin hinterher, die sich anscheinend von nichts und niemanden aufhalten lies.

“Damit du mal auf andere Gedanken kommst, außerdem brauchen wir noch mehr Heilkräuter.”

“Ja klar, als ob das der einzige Grund wäre…” dachte die Halbdämonin und glaubte ihr somit kein Wort.

Nach kurzer weile hatten sie einiges zusammen gesammelt, so dass sie daher beschlossen zurück zu kehren.

“Kagome?”

“Ja?”

“Sei ehrlich, du hast dich in Inuyasha verliebt, Stimmt´s!”

Vor lauter Schreck, blieb die junge Frau mit den Hundeohren stehen und ließ sogar all ihre gesammelten Kräuter, zu Boden fallen. Mit solch einer Frage hatte sie definitiv nicht gerechnet, doch was sollte sie nun tun? Sollte sie ihr wirklich die Wahrheit sagen? Denn das wäre wie ein Eingeständnis, Obwohl, wenn sie sich recht erinnerte hatte sie es sich bereits eingestanden, dass sie in den Hundejungen verliebt war.

“Versuch es gar nicht erst zu leugnen! Nach deinem Gefühlsausbruch neulich zu urteilen, ist es ziemlich offensichtlich.”

“Eh?” Verdutzt schaute Kagome sie an. War sie etwa wirklich so leicht zu durchschauen? Nach kurzem grübeln entwich ihr ein schweres seufzen, da sie sich schließlich dazu entschieden hatte Sango die Wahrheit zu sagen, was ihr nicht gerade leicht fiel.

“Ja… es stimmt. Ich will aber jetzt wirklich nicht darüber reden…”

Natürlich hatte die Dämonenjägerin Verständnis dafür, allerdings musste sie eins noch los werden.

“In Ordnung, das verstehe ich. Trotzdem will ich dir nochmals sagen, dass du nicht immer auf Kikyo Rücksicht nehmen kannst, das ist dir doch hoffentlich klar?!”

Ein leicht beleidigter Ausdruck zeigte sich in Kagomes Gesicht, doch schnell änderte sich dieser in ein leicht deprimiertes,

“Ja, ich weiß…”

Selbstverständlich wusste sie, dass Sango recht hatte. Deshalb beschloss sie mit Inuyasha zu reden, sobald es ihm wieder besser ging.
 

Zwei Tage waren vergangen, in denen sich seine Freunde fürsorglich um den verletzten Halbdämon kümmerten. Bisher war noch keine Änderung in Sicht, doch an diesem Tag, sollte es anders sein. Es war bereits Mittag, als Inuyasha langsam seine Augen auf schlug. Zu aller erst verspürte er starke Schmerzen an seinem gesamten Körper, die er versuchte, so gut es ging, zu unter drücken. Vorsichtig drehte er den Kopf zur Seite, um sich etwas umzuschauen, da er ihm Moment keine Ahnung hatte, wo er sich überhaupt befand. Doch als er in Kagomes schlafendes Gesicht sah, war seine Anspannung wie weggeblasen und er realisierte, dass er sich in Sicherheit befand.

“Ein Glück, ihr geht es gut.” Ein erleichtertes Lächeln zierte seine Lippen, was jedoch schnell wieder verschwand, weil ihm ein stechender Schmerz durch seinen gesamten Körper fuhr. Krampfhaft versuchte er einen Schmerzens Aufschrei zu unterdrücken, bis der Schmerz nachließ und er sich wieder entspannen konnte.

Blitzschnell öffnete Kagome ihre Augen, da sie irgendwas gespürt hatte und tatsächlich, so wie sie vermutet hatte, war ihr verletzter Freund endlich erwacht.

“Inuyasha! Wie geht es dir?”

Wieder schaute der Halbdämon in ihr besorgtes Gesicht. Er konnte es nicht ertragen sie so zu sehen, deswegen beschloss er sie durch ein sanftes Lächeln aufzumuntern.

“Mach dir keine Sorgen, ich wird schon wieder Gesund.”

Die junge Frau konnte sich bei diesem Anblick ein erleichtertes Lächeln nicht verkneifen. Dann schaute sie ihn liebevoll an, während sie ihm vorsichtig ein paar, vom Schweiß verklebte Haarsträhnen, aus dem Gesicht strich. Diese gefühlvolle Atmosphäre, die gerade zwischen den beiden entstanden war, war Inuyasha natürlich nicht entgangen und gerade als er was sagen wollte, platzte plötzlich Shippo wie aus dem nichts in die Hütte hinein, um einen feuchten Lappen zu bringen.

“Shippo, du verdammter Idiot!” Schimpfte er ihn gedanklich aus und wäre ihm am liebsten an die Gurgel gesprungen, da dieser schöne und innige Moment nun zerstört war.

Dankend nahm die junge Frau den kühlen Lappen entgegen, um den verletzten damit den Schweiß von der Stirn zu tupfen.

“Inuyasha, du bist ja endlich wach!” Tierisch freute sich der kleine Fuchsdämon über diese Erkenntnis und auch Sango und Miroku, die nun ebenfalls die Hütte betraten, freuten sich ihren Freund endlich wieder bei Bewusstsein zu sehen.
 

Ein weiterer Tag war vergangen, an dem sich der Halbdämon nicht bewegen konnte, doch am Abend zeigten sich erste Besserungen. Dank Kagomes Hilfe, konnte er zumindest aufrecht sitzen und auch schon ein wenig Nahrung zu sich nehmen.

“Die habe ich alle ganz alleine gefangen!” verkündete Shippo stolz, während er freudig mit einem Fisch in der Hand, vor Inuyasha auf und ab sprang.

“Echt? Das hast du wirklich gut gemacht!” lobte der Weißhaarige ihn und biss danach gierig in seinen Fisch hinein. Trotz der vergangenen Tage, herrschte eine friedvolle Stimmung bei der Gruppe. Allerdings schaffte Miroku es, diese mit einem einzigen Schlag zunichte zu machen.

“Wie wollen wir nun weiter vorgehen, in Bezug auf Naraku?”

Urplötzlich herrschte ein unangenehmes Schweigen in der kleinen Hütte und alle Blicke waren nun auf den Mönch gerichtet.

“Wie meinst du das?”

“Nun ja Sango… in letzter Zeit ist viel passiert und besonders Kagome und Inuyasha hatten darunter zu leiden. Es wäre daher hilfreich zu wissen, wie ihr über diese Sache denkt?” Mit dem letzten Satz wandte er sich an seine zwei Halbdämonischen Begleiter, in dessen Gesichter sich jeweils eine andere Reaktion zeigte.

Recht nachdenklich schaute Kagome zu Boden, während Inuyasha den Mönch ernst und entschlossen in die Augen schaute.

“Keh, denkst du etwa, ich würde den Schwanz einziehen?! Wir bleiben natürlich bei unserem ursprünglichen Plan, indem wir Naraku mit dem Juwel der vier Seelen vernichten!”

Sehr verwundert über diese Aussage, drehte die Halbdämonin ihren Kopf in Windeseile in Inuyashas Richtung.

“Was?! Ist das sein ernst?” irritiert starrte sie ihn an. “Hatte er nicht noch vo ein paar Tagen gesagt, dass es für mich zu gefährlich sei? Was hat seine Meinung auf einmal geändert?”

Der Mann mit den niedlichen Hundeohren bemerkte den verwirrten Blick von Kagome, der auf ihm ruhte. Allerdings hatte er gerade wirklich keine Lust, ihr seine meinungs- Änderung zu erklären, also ignorierte er sie einfach.

Miroku und Sango kam das Verhalten ihrer Freunde ein wenig merkwürdig vor, dennoch nickten sie dem Halbdämon entschlossen zu und erklärten sich somit für einverstanden.
 

“Such gefälligst schneller! Ich will Naraku, so schnell wie möglich, den Kopf abreißen!”

“Jetzt komm mal wieder runter Inuyasha! Nur weil du dich wieder bewegen kannst, heißt das noch lange nicht, dass du wieder vollkommen fit bist!” mahnte Kagome ihren ungeduldigen und aufbrausenden Begleiter, doch dieser antwortete darauf nur mit einem beleidigten grummeln, da er genau wusste, dass sie recht hatte.

Nach weiteren zwei Tagen ging es dem Halbdämon bereits erstaunlich besser, so dass sich die Gruppe dazu entschloss weiter zu reisen.

“In welche Richtung müssen wir denn nun lang?” erkundigte sich Miroku, der somit hoffte seinem Kumpel ein wenig behilflich zu sein. Die Angesprochene holte, ohne wenn und aber, das Juwel hervor und konzentrierte sich darauf.

“Da geht’s lang!” Mit ihrem Finger zeigte sie schließlich in Richtung Norden, woraufhin Inuyasha sogleich losstürmte.

“Jetzt warte doch auf uns!” forderte die Halbdämonin, die ihm eilig hinterher gelaufen war und versucht seinem Tempo schritt zu halten.

“Also ich frage mich wirklich, von wo er diese ganze Energie auftreibt…“ Kopfschüttelnd schlug sich Sango ihre Hand an die Stirn.

“Tja, er ist eben nicht so schnell klein zu kriegen.” gab ihr der Mönch als Antwort und wirkte dabei irgendwie gut gelaunt. “Na los, komm, sonst verlieren wir die beiden noch.”
 

Nicht mehr all zu weit von der kleinen Gruppe entfernt war Kikyo, die ganz alleine in einem alten und verlassenen Verließ saß, dass sich tief ihm inneren von Narakus Schloss befand. So gefangen, wie sie momentan war, hatte sie viel Zeit zum nachdenken gehabt, besonders das Ereignis vor einigen Tagen ging ihr nicht mehr aus dem Kopf…

Die Miko hatte sich auf den Hof des Schlosses begeben und auf weitere Anweisungen von Naraku gewartet, als sie plötzlich vom weiten eine Art leuchtende Kugel am dunklen Nachthimmel erblickte. Irritiert blieb sie stehen und beobachtete, wie dieses etwas immer näher auf sie zugeflogen kam und dann ging alles ganz schnell. Völlig unerwartet drang das Licht in sie ein und verursachte somit einen fürchterlichen Schmerz. Erschöpft ließ sie sich zu Boden fallen und auf einmal hatte sie das Gefühl, als ob eine große leere in ihrem Herzen ausgefüllt worden wäre.

“Was… Was ist gerade geschehen?” Vollkommen durcheinander fasste sich Kikyo an den Kopf, da sie versuchte sich krampfhaft an etwas zu erinnern, doch noch bevor sie eine Antwort finden konnte, bildete sich plötzlich ein Schatten genau über sie.

“Naraku!” Die ersten Erinnerungen kehrten zurück, doch darüber konnte sie sich keine Gedanken mehr machen, da sie von diesem Fiesling bewusstlos geschlagen wurde. Als sie wieder erwacht war, befand sie sich in diesem Kerker. Inzwischen hatte sich die Miko an noch vieles weitere erinnert, was sie regelrecht verzweifeln ließ.

“Verdammt, was… was habe ich bloß getan?! Wie… Wie konnte ich nur?!”

Vereinzelte Tränen liefen ihr die Wangen hinunter, da sie längst begriff, was sie alles angerichtet hatte.

“Kagome… bitte verzeih mir!”
 

“Ich glaube, wir sind nicht mehr weit von Narakus Aufenthaltsort entfernt.”

“Ja… du hast recht Kagome. Es ist zwar nur sehr schwach, aber man kann seine dunkle Aura schon deutlich spüren.” bestätigte Miroku die Vermutung der Schwarzhaarigen.

“Na das ist doch super! Je schneller wir da sind, desto besser”

“Nicht so voreilig Inuyasha, wir sollten nichts überstürzen!”

“Sango hat recht, außerdem sind deine Wunden noch nicht vollständig verheilt!”

“Keh, nichts kann mich davon abhalten, Naraku endlich ins Jenseits zu befördern!”

Den beiden Frauen entwich ein verzweifeltes Seufzen, da die Sturheit des Halbdämons manchmal sehr anstrengend war.

“Es wird bestimmt noch ein paar Tage dauern, bis wir Narakus Schloss erreichen und bis dahin wird Inuyasha sich schon erholt haben.” Ohne weiter auf die Diskussion seiner drei Freunde einzugehen, spazierte Miroku, mit Shippo auf seiner Schulter, gelassen an ihnen vorbei.
 

Zwei weitere Tage waren vergangen, die recht ruhig verliefen. Es gab nur ein paar kleine zwischen fälle mit Dämonen, die allerdings recht einfach zu besiegen waren.

“W-Wir sollen d-da hinein g-gehen?” Ängstlich klammerte sich Shippo an Kagomes Schulter fest, die gerade verkündet hatte, dass sie durch einen düsteren Wald hindurch müssten, der genau vor ihnen lag.

“Was ist den los, hast du etwa Angst?” Mit einem verspottenden Grinsen, zog Inuyasha den kleinen Fuchsdämon auf, woran er sichtlich Spaß hatte, anders als Shippo.

“S-So ein Blödsinn, i-ich wollte nur sicher gehen…”

“Na klar…”

“Das reicht jetzt ihr beiden, lasst uns weiter gehen!” Mutig wagte Miroku den ersten Schritt hinein, gefolgt von Sango, die ebenfalls keine Furcht zeigte.

“Na dann wollen wir mal.” Mit einem Nicken bestätigte Kagome die Aussage des Halbdämons und gemeinsam durchschritten sie die Grenze des Waldes. Nur Shippo, der sich immer noch krampfhaft an der Schulter der jungen Frau festkrallte, kämpfte verzweifelt damit, nicht vor Angst in Ohnmacht zu fallen. Allerdings war es nicht seine Einbildung, die ihm solche Furcht einflößte, denn auch die anderen spürten diese unheilvolle Aura, die den gesamten Wald umgab.
 

“He he he, bald wird es nicht mehr lange dauern und das Juwel gehört mir!” Naraku, der mit einem fiesen Grinsen in Kannas Spiegel schaute, überlegte sich ganz genau seine nächsten Schritte. Er wollte um jeden Preis, dass seine Feinde so viel wie nur irgend möglich, leiden mussten. Ziemlich Angst einflößend stand er auf und schaute in eine Ecke des Raumes.

“Kagura, du weißt was zu tun ist!”

Die Angesprochene schaute ihren Meister mit einem verachtenden Blick an, ehe sie das Zimmer verließ und sich in Richtung Hof begab.

“Lieber verrecke ich, als deinen befehlen folge zu leisten!” dachte sich die Windherrscherin, als sie draußen angekommen war und sich hoch in die Lüfte erhob.
 

Mehrere Stunden irrte die buntgemischte Gruppe durch den Wald. Als es langsam anfing dunkel zu werden, beschlossen sie für heute in diesem Wald zu übernachten.

“Sagt mal… findet ihr es nicht auch merkwürdig, dass wir seit Tagen nichts mehr von Naraku gehört haben?” Sango, die ihre süße Dämonenkatze Kirara streichelte, schaute besorgt in die Runde.

“Ja das stimmt. Wahrscheinlich ist das die Ruhe vor dem Sturm.” meinte Miroku, der verdächtig nah neben der Dämonenjägerin saß.

“Jetzt zieht nicht so besorgte Gesichter! Bald haben wir es ja hinter uns und dieser Mistkerl wird endlich von dieser Welt verschwinden!”

“Und was ist, wenn wir es nicht schaffen ihn zu besiegen?” Nun hatte Sango die Neugier gepackt, denn insgeheim bewunderte sie die positive Einstellung des Halbdämons.

“Na ja, wenn wir verlieren, dann sind wir wenigstens ehrenhaft im Kampf gestorben.”

“Na toll…” ging es den vier Anwesenden durch den Kopf, während sie Inuyasha nur noch stumm anstarren konnten.
 

Der Abend war noch relativ jung, also unterhielten sich die fünf Freunde noch ein wenig. Nur Kagome schien nachdenklich still zu sein. Immer wieder gingen ihr Mirokus Worte durch den Kopf, dass dies nur die Ruhe vor dem Sturm wäre. Wenn das stimmte, dann würde es bedeuten, dass sich langsam alles dem Ende zuneigte und das wiederum hieß, dass sie endlich mit Inuyasha ein ernsthaftes Gespräch führen musste!

Ohne Vorwarnung stand die Halbdämonin plötzlich auf, was all ihre Freunde hoch schrecken ließ.

“Inuyasha… komm bitte mal mit, ich muss mit dir reden!”

Ohne auf eine Antwort zu warten, lief Kagome in irgendeine beliebige Richtung. Inuyasha war von ihrem Verhalten relativ perplex und schaute darum Miroku und Sango fragend an. Diese jedoch konnten nur ahnungslos mit den Schultern wackeln, weshalb er beschloss ihr zügig hinterher zu laufen. Nachdem er sie eingeholt hatte, liefen die beiden schweigend nebeneinander her.

“Was hat sie denn plötzlich? Habe ich vielleicht irgendwas gesagt, was sie verärgert haben könnte?” Alles Grübeln brachte dem Hundejungen auch nicht weiter, doch alles war besser, als diese unangenehme Stille zu ertragen.
 

Urplötzlich blieb seine Begleiterin stehen, was auch ihn zum anhalten brachte. Langsam fing er an, sich ernsthafte Sorgen um sie zu machen, denn so schweigsam hatte er sie bisher noch nicht erlebt.

“Du weißt… was ich Kikyo damals für ein versprechen gegeben habe, oder?!”

Nun schien Inuyasha ebenfalls ein nachdenkliches Gesicht zu machen, da er nicht verstand, wieso sie gerade dieses Thema ansprach.

“Äh… j-ja…?” fragend schaute er sie an und war nun gespannt was sie als nächstes sagen würde. Doch als er sah, wie Kagome traurig zu Boden schaute, breitete sich ein unangenehmes Gefühl in ihm aus.

“Weißt du… kurz bevor ich ihr dieses versprechen gab, haben die Kinder aus meinem damaligem Heim ,mir einen ziemlich üblen streich gespielt, was mich an jenem Tag wirklich sehr verletzt hatte. Weinend bin ich in den Wald gelaufen… tja… und dann war da Kikyo, die mich vor einen Dämon rettete und mich als einzige so Akzeptiert hatte, wie ich war. Ich war ihr damals so dankbar, dass ich ihr deswegen was gutes tun wollte.”

“Deshalb hast du ihr versprochen, gemeinsam das Dorf vor Dämonen zu beschützen.” schlussfolgerte Inuyasha, woraufhin sie ihn bestätigend ansah.

“Ja… aber das war ein Fehler!”

“W-Was?” Seine Irritation führte nun ins unermessliche, wieso sollte es ein Fehler gewesen sein, jemanden zu Helfen?

“Man sollte sich nicht in das Schicksal anderer Leute einmischen, das weiß ich jetzt. Durch mein einmischen ist Kikyo ihre wahre Macht verwert geblieben. Wenn sie alleine gegen all diese Dämonen gekämpft hätte, dann hätte sie noch viel mehr Kampf Erfahrung erlernen können und auch ihre spirituellen Kräfte wären ums vielfache gestiegen. Ich glaube, dass ich damals eine art Test für sie gewesen bin, denn sie leider nicht bestanden hatte. Ihr Schicksal war es eine starke und erfahrene Miko zu werden, doch dies kann man unmöglich werden, wenn man sich für den einfacheren weg entscheidet.”

“Das… das kann ja sein, aber ihr wart damals doch noch Kinder, das hättet ihr niemals erahnen können, selbst nicht Kikyo!”

“Mag sein… trotzdem hat es damit alles angefangen. Das hat sie geschwächt und deshalb konnte sie sich nicht gegen Narakus Einfluss währen. Hm… Jetzt versteh ich auch wieso Kikyo später immer so wütend geworden ist wenn ich, mal wieder, einen Dämon an ihrer Stelle erledigt hatte. Sie muss es wohl instinktiv gespürt haben, dass es so nicht richtig war. Aber wenn der Stein erstmal ins rollen kommt, ist er nur schwer wieder aufzuhalten…”
 

“Aber…” Langsam fehlten Inuyasha die Worte, zwar wusste er immer noch nicht, worauf Kagome eigentlich hinaus wollte, aber sie so bedrückt zu sehen, behagte ihm ganz und gar nicht. Dennoch musste er einsehen, dass sie mit ihren Worten nicht ganz unrecht hatte. Trotzdem war diese ganze Situation nicht ihre Schuld, was er schließlich auch laut aussprach.

“Ich weiß… und irgendwie glaube ich auch, dass alles so kommen sollte. Frag mich nicht wieso, aber ich habe so das Gefühl, als ob das Juwel all unsere Schicksale miteinander verknüpft. Nicht umsonst sind wir beide uns über den weg gelaufen. Vielleicht erschien das Juwel, um jedem eine zweite Chance auf Glück zu gewähren und glücklich kann ich nur mit dir an meiner Seite werden!”

Mit weit aufgerissenen Augen starrte Inuyasha sie an. Der letzte Satz hatte ihn so aus der Bahn geworfen, dass er gerade nicht fähig war zu sprechen. Natürlich bemerkte Kagome seinen momentanen Schockzustand, weshalb sie auch sogleich fortführen würde, doch zuerst ging sie ein paar Schritte auf ihn zu, so dass sie sich nun genau gegenüber standen.

“Zuerst wollte ich es nicht wahrhaben, weil ich Kikyo nicht verletzen wollte. Aber seit unserem letzten Kampf ist mir klar geworden, wie schnell alles vorbei sein kann und selbst jetzt haben wir das Schlimmste noch nicht hinter uns und niemand kann sagen, ob wir alle das überhaupt überleben werden! Deshalb muss ich dir sagen, dass ich unendlich glücklich bin, dich getroffen zu haben. Auch wenn du schnell mal über reagierst oder dich stur wie ein kleines Kind benimmst, so macht mir das überhaupt nichts aus, weil ich jede deiner Eigenschaften vom ganzen Herzen Liebe!”

Innerlich fühlte sich die Halbdämonin, als ob sie von einer Riesen Last befreit wurde, denn endlich hatte sie ihm ihre Liebe gestanden und das diesmal richtig. Ein so wundervolles Gefühl breitete sich in ihr aus, was sie bisher noch nie zuvor verspürt hatte. Ihr Herz pochte wie verrückt, allerdings nicht nur ihres, auch Inuyashas Herz drohte jeden Moment aus seiner Brust zu springen.

“Das muss ein Traum sein… nein… es ist wahr… es ist wirklich war!” Ganz vorsichtig ergriff er ihre Hand und konnte sich dabei ein verlegendes Lächeln nicht verkneifen.

“Ist das nicht verrückt? Wir konnten uns am Anfang nicht mal ausstehen und jetzt…”

“Jetzt haben wir uns in einander verliebt!” vollendete die schwarzhaarige seinen Satz, während sie das zarte und warme Gefühl genoss, als sich ihre Hände berührten. Auch der Halbdämon schien dieses Gefühl zu genießen, allein das sie in seiner nähe war reichte ihm schon aus. Doch jetzt noch diese Akzeptierenden Gefühle von ihr zu erhalten, machte ihn zum Glücklichsten Mann der Welt, auch wenn er es im Augenblick noch kaum glauben konnte.

“Ja, ganz recht… und nun kann ich mir ein Leben ohne dich, nicht mehr vorstellen…” Leichte Besorgnis spiegelte sich in seinem Gesicht wieder, da ihm wieder seine Worte in den sinn kamen, die er ihr noch vor ein paar tagen gesagt hatte. Doch nicht nur er, sondern auch Kagome wirkte plötzlich leicht bedrückt.

“Hör zu, ich… ich muss dir noch etwas sagen…”

Die weißen Hundeohren fingen bei diesen Worten nervös an zu zucken, denn sein Gefühl ließ ihn nichts gutes erahnen.

“Auch wenn ich es mir vom ganzen Herzen wünsche, so können wir dennoch nicht zusammen sein, jedenfalls… noch nicht…”

“Wegen Kikyo…?” vermutete Inuyasha, woraufhin er ein bestätigendes Nicken von ihr erhielt.

“Ich weiß, dass du dich für mich entschieden hast und dass sie die jenige ist, die damit zurecht kommen muss… trotzdem würde ich mich besser fühlen, wenn sie uns ihren Segen geben würde. N-Natürlich weiß ich nicht wie lange es dauern wird, bis sie über dich hinweg ist, aber wenn du damit einverstanden wärst, möchte ich dich bitten… solange auf mich zu warten…” Diese Bitte zu äußern, war für die Halbdämonin sehr unangenehm gewesen. Schließlich verlangte sie da gerade nicht einfach nach irgendeiner Kleinigkeit und noch dazu kam, dass sie wahnsinnige Angst vor seiner Antwort hatte, weswegen sie es nicht lange aushielt, ihm in die Augen zu schauen. Doch plötzlich spürte sie, wie sie behutsam in den Arm genommen wurde. Im ersten Moment wusste die junge Frau nicht, wie sie diese Handlung deuten sollte, also beschloss sie diese wohltuende nähe zu ihm, zu genießen.
 

Einige Minuten verharrten die beiden so, ehe Inuyasha sich ein wenig löste, um seiner geliebten tief in die Augen zu schauen. Allein dieser blick verursachte in ihr ein so starkes kribbeln, dass sie das Gefühl hatte, ihre Beine würden jeden Moment nachgeben und als er dann noch vorsichtig seine Hand auf ihre Wange legte, kämpfte sie ernsthaft damit, nicht ihn Ohnmacht zu fallen. Langsam kam er ihrem Gesicht immer näher, bis sich ihre Nasenspitzen berührten. Für Kagome war das nun der Ausschlag gebende Punkt, ihren Kopf einfach auszuschalten und sich voll und ganz von ihren Gefühlen leiten zu lassen. Auch Inuyasha dachte an gar nichts mehr, er hielt nur kurz einmal inne, um sicher zu gehen, dass seine geliebte es auch wirklich wollte. Nicht dass es so wie beim letzten mal lief, was dem Halbdämon noch schmerzlich in Erinnerung war.

Sehnsüchtig schaute er ihr in die wunderschönen blauen Augen, um daraus ihre Antwort erkennen zu können. Als Kagome dann schließlich ihre Augen schloss, war das für ihn das Zeichen, dass er die Erlaubnis bekommen hatte. Nun schloss auch er seine Augen und genoss das unfassbar weiche Gefühl ihrer Lippen, die er mit einem zärtlichen Kuss versiegelte. Beide bekamen nichts mehr von ihrer Außenwelt mit, das einzige was sie wollten, war es dass dieser Augenblick nie enden sollte. Doch sie wussten, dass es leider nicht ewig andauern konnte, daher legten sie all ihre Liebe für einander in diesen einen Kuss.

Nach einer gefühlten Ewigkeit löste Inuyasha sich von den Lippen seiner geliebten und drückte sie nochmals feste an sich, während er ihr etwas ins Ohr flüsterte.

“Egal wie lange es dauert, ich werde auf dich warten, weil du mein Schicksal bist!”

Der Kampf beginnt

Sorry das ihr so lange warten musstet, aber jetzt ist das Kapitel ja draußen und ich werde mich bemühen, um die nächsten auch schell fertig zu kriegen.

Wie immer viel Spaß beim lesen :)
 

22. Kapitel: Der Kampf beginnt
 

Am nächsten Tag machte sich die kleine Gruppe schon früh auf den Weg, schließlich lag noch ein langer Fußmarsch vor ihnen. Der Wald, in dem sie sich momentan befanden, schien immer düsterer zu wirken, allerdings ließen sie sich dadurch nicht sonderlich einschüchtern. Es schien sogar so, als ob die fünf Freunde diese furchteinflößende Gegend, um sie herum, völlig vergessen hätten. Jedenfalls vermittelten die beiden Halbdämonen, die voraus liefen, so den Eindruck. Ständig fing Kagome an zu Kichern, weil Inuyasha ihr ein paar lustige Geschichten erzählte, die ihm früher mal passiert waren. Aber auch die junge Frau hatte viel zu erzählen, was ihm hin und wieder ein Lächeln ins Gesicht zauberte. Doch auch wenn sie sich viel zu erzählen hatten, so schlichen sich immer wieder mal verliebte Blicke hindurch, die der Dämonenjägerin nicht verborgen blieben.

Die ganze Zeit über hatte sie sich gefragt, wieso sich die zwei plötzlich so gut miteinander verstanden. Schon gestern hatte sie bemerkt, dass irgendwas anders war. Als die Halbdämonen nämlich nach ihrem Gespräch zurück kamen, hatten beide einen leichten Rotschimmer auf den Wangen und sie schenkten sich die selben blicke, wie sie es gerade eben auch taten.
 

So tief wie Inuyasha und Kagome im Gespräch vertieft waren, bemerkten sie natürlich nicht den neugierigen und beobachtenden Blick von Sango, die bereits ihren Kampfanzug an hatte. Stattdessen redeten sie munter weiter, bis die Dämonenjägerin es einfach nicht mehr aushalten konnte und die beiden prompt unterbrach.

“Seit wann versteht ihr euch denn so gut?!” Ein deutlich skeptischer unterton war ihn ihrer Stimme zu hören, weshalb alle anderen Anwesenden abrupt stehen geblieben waren. Die Angesprochenen drehten sich fragend zu ihr um und bekamen sogar eine leichte röte, da sie sich irgendwie ertappt vorkamen.

“Na los, sagt schon! Ist gestern vielleicht irgendwas schönes vorgefallen, von dem wir wissen sollten?!” Auf eine Antwort wartend verschränkte Sango die Arme vor ihrer Brust und zog misstrauisch eine Augenbraue hoch. Miroku, dem das Verhalten der Halbdämonen ebenfalls nicht entgangen war, wartete auch gespannt auf eine Antwort.

“S-So ein Unsinn! D-Das bildest du dir nur ein!” stammelte ihre Freundin verlegen.

“D-Da ist gestern überhaupt nichts zwischen Kagome und mir vorgefallen, klar!”

“Ach ja? Dann erklärt mir doch mal eure so plötzliche gute Laune und wieso ihr auf einmal so vertraut miteinander seit?!” Weiterhin misstrauisch beobachtete Sango haargenau das Verhalten ihrer Freunde, so dass sie sofort erkennen konnte, dass diese immer nervöser und verlegender wurden.

“Ähhh… also…”
 

“Habt ihr euch etwa auch verlobt, genau wie Miroku und Sango?”

“WAS?!” kam es von Inuyasha und Kagome wie im Chor, während sie den Fuchsdämon überrascht anstarrten. Mit so einer Reaktion hatte Shippo nicht gerechnet, weshalb er erschrocken einen Schritt nach hinten machte. Doch auch der Mönch und die Dämonenjägerin wirkten regelrecht sprachlos, da sie mit dieser Äußerung von ihrem kleinen Freund nicht gerechnet hatten.

“A-Aber Shippo, was redest du denn da?!” Sango, die ihre Stimme als erste wieder gefunden hatte, versuchte diese unangenehme Situation zu entschärfen, indem sie es als ein Missverständnis aussehen lassen wollte, doch da machte ihr der Mönch, unbewusst, einen Strich durch die Rechnung.

“Woher weißt du das überhaupt?”

Ein wütender Blick der Dämonenjägerin ließ ihn schlagartig inne halten, allerdings zu spät.

“Na ja, euer Gespräch hat sich sehr interessant angehört, daher habe ich nur so getan als würde ich schlafen.” meinte der junge Dämon, der versuchte so unschuldig wie möglich auszusehen.

“Er hat und belauscht…” ging es Miroku und Sango gleichzeitig durch den Kopf.

“Dann… stimmt es also, ihr seid verlobt!?” Vorsichtshalber fragte Kagome noch mal nach, da sie es eigentlich nicht so richtig glauben konnte, als sie dann aber von ihrer Freundin die Bestätigung bekam, gab es für sie kein halten mehr. Überglücklich schloss sie beide gleichzeitig in die Arme, während Inuyasha sich ebenfalls über diese guten Neuigkeiten freute.

“Wieso habt ihr und das nicht schon eher gesagt?”

“Na ja… Eigentlich wollten wir damit warten, bis wir Naraku besiegt haben.” röchelte Miroku, der vom Kagomes festen griff kaum noch Luft bekam.

“Außerdem wäre es momentan einfach nicht der richtige Zeitpunkt gewesen.” fügte seine Verlobte leicht verlegen hinzu.

“Das kann ich verstehen, aber ich freue mich trotzdem!” Ein weiteres lächeln strählte über das Gesicht der Halbdämonin, während sie die frisch Verlobten endlich wieder Atmen ließ.
 

Da diese Sache nun so gut wie beendet war, wollte Sango schnellstmöglich aufs vorherige Thema zurück.

“Und was ist jetzt mit euch beiden? Da läuft doch was!”

Etwas überrumpelt über diesen plötzlichen Themenwechsel, schauten sich die beiden Halbdämonen verlegen an. Dann stammelten sie nur irgendwas unmissverständliches daher, was allerdings keine aufschlussreiche Erklärung war. Am schlimmsten war Inuyasha, dem diese ganze Situation mehr als unangenehm war. Über solchen Gefühlskram zu sprechen, war so gar nicht sein ding, weshalb Kagome nun das Reden übernahm, obwohl es ihr auch ein wenig schwer viel, doch der nachdrückliche Blick von Sango ließ ihr keine andere Wahl.

“Na ja… also… uns ist klar geworden, dass wir Gefühle füreinander hegen und daher haben wir beschlossen, dass wir zusammen sein möchten… aber erst nachdem wir Naraku besiegt haben und Kikyo……… und Kikyo damit einverstanden ist.”

“Wirklich, ihr habt euch endlich eure Liebe gestanden?!” Jetzt war es Sango die übers ganze Gesicht strahlte und diese Neuigkeiten nicht so recht glauben konnte.

“Was heißt den hier endlich?!” Leicht beleidigt schaute Inuyasha die Dämonenjägerin an, da ihr Tonfall ihm recht gegen den Strich ging, doch statt einer Antwort wurde er einfach ignoriert, was ihn nur umso mehr reizte. Die Halbdämonin hingegen brachte nur ein verlegendes Nicken zustande.
 

“Hm, gute Entscheidung. Wir wollen ja auch erst Heiraten, wenn Naraku endlich besiegt ist.” Bei seinen Worten strahlte der Mönch seine Verlobte förmlich an, da er es immer noch nicht glauben konnte, dass diese Frau tatsächlich dazu bereit war ihm seine Kinder zu gebären. Plötzlich viel Inuyasha eine wichtige Tatsache ein, die er als Rache für Sangos vorherige Äußerung benutzen wollte.

“Sag mal… bist du dir sicher, dass du Miroku wirklich Heiraten willst? Schließlich rennt er jeder Frau hinterher und ich glaube kaum, dass er sich durch eine Vermählung ändern wird!”

“SITZ!!!”

Wie nicht anders zu erwarten landete der Halbdämon, mit voller Wucht, auf den Boden.

“So was sagt man nicht! Hast du denn gar kein Feingefühl?!” Wütend beugte sich Kagome über ihn, wobei Miroku es ihr gleich tat.

“Außerdem würde ich so etwas nie tun!”

Der Angeschlagene hob beleidigt sein Gesicht aus der Erde und knurrte die junge Frau, die ihn zu Boden geschickt hatte, gereizt an.

Ziemlich gelassen gesellte sich nun auch die Dämonenjägerin zu ihnen, doch ihr Gesichtsausdruck ließ einen ganz anderen Gemütszustand vermuten.

“Er kann es ja ruhig versuchen, aber sollte ich ihn auch nur einmal dabei erwischen, dann ist sein glückliches Leben vorbei!”

Ein verängstigtes Schluckgeräusch war vom Mönch zu hören, da er nicht mit Sicherheit sagen konnte, ob sie nur einen Scherz machte oder es ihr bitterer Ernst war. Kagome bekam es ebenfalls mit der Angst zu tun, weswegen sie schnell versuchte das Thema zu Wechseln.

“K-Keine sorge, ich bin sicher Miroku wird ganz anständig sein.”

“Nach der Drohung auf jeden fall!” dachte sich Inuyasha, der einsehen musste, dass sein Rachefeldzug nach hinten losgegangen war.
 

Während einer kurzen Rast, war Sango mit Kirara ein wenig die Umgebung auskundschaften, da die Dämonische Aura um einiges stärker geworden war. Als sie von ihrem Rundflug zurück kam, berichtete sie ihren Freunden, dass Narakus Schloss nicht mehr weit entfernt sei. Mit der festen Überzeugung, diese Sache ein für alle mal zu beenden, gingen sie weiter, bis den Halbdämon nach einigen Metern etwas auffiel.

“Seht ihr auch diese dunklen Wolken da oben? Die gefallen mir gar nicht!”

Alle schauten nach oben, als wie zu erwarten, ein lautes Grollen erklang.

“Seid auf der Hut. Naraku schickt seine Dämonen!” warnte Inuyasha seine Freunde, die sofort in Kampfstellung gingen. Es dauerte auch nicht lange, da wurden sie bereits angegriffen.

Gekonnt sprang die Dämonenjägerin gemeinsam mit Miroku auf Kiraras Rücken, ehe sie den ersten Wurf mit ihrem Bumerang startete. Derweilen zerschlug der Mönch mit seinem Stab die zu nahe heran kommenden Gegner, während Shippo sich ängstlich zwischen den beiden verkrümelte.

Während ihre Freunde in der Luft kämpften, kümmerten sich die zwei Halbdämonen um die nahe am Boden fliegenden Dämonen. Mit ihren Schwertern erledigte Kagome geschickt einen nach dem anderen und auch Inuyasha schien keine Schwierigkeiten zu haben. Sie kamen ihm eher wie lästige Insekten vor.

“Grrr, aus dem Weg!!!”
 

Das ganze ging noch eine weile so weiter, wahrscheinlich erhoffte sich Naraku so, seine Feinde aus der puste zu bringen, doch da kannte er sie schlecht. Plötzlich erschienen vom Himmel mehrere weiß leuchtende, sichelförmige Klingen, die mit einem lauten knall auf den Boden einschlugen und sogar mehrere Bäume fällten. Mit viel Glück konnte jeder der Gruppe den Geschossen ausweichen und jedem war klar, zu wem dieser Angriff gehörte.

Wie aufs Stichwort erschien Kagura und landete leichtfüßig auf dem Schlachtfeld. Miroku und Sango beschlossen nun ebenfalls auf dem Erdboden zu landen, da in der Luft nicht mehr all zu viel zu tun war.

“Verflucht Kagura, was hast du denn hier zu suchen?!” Auch wenn er wusste, dass es nicht viel bringen würde, so ging Inuyasha trotzdem in Angriffsstellung.

“Das kannst du dir sicher denken.”

Ein leises knurren drang aus der Kehle des Halbdämons, was aber nicht an die Windherrscherin gerichtet war, denn er wusste nur zu gut, dass Naraku ihr befohlen haben musste sie anzugreifen. Auch Kagome wusste nur zu gut über die Umstände bescheid, trotzdem wollte sie nicht gegen den Abkömmling kämpfen, was sie auch offen ausdrückte.

“Ja, ich weiß… aber solange ich unter seiner Gewalt stehe, muss ich tun was er von mir verlangt und sein befehl lautet: Niemanden von euch durch zu lassen!” Der nächste Angriff der Windherrscherin folgte, wodurch die Freunde gezwungen waren auszuweichen. Doch plötzlich zeigte sich auf Kaguras Lippen ein heimtückisches Lächeln.

“Aber niemand hat behauptet, dass mir das auch gelingen wird!”

Natürlich begriffen alle sofort, was sie damit meinte. Inuyasha, der nun wusste was zu tun war, schritt nach vorne und brachte sich mit Tessaiga in Kampf Stellung.

“Verstehe, na dann zeig mal was du drauf hast!” ohne noch weitere Zeit zu verschwenden, stürmte er geradewegs auf sie zu.

“Übertreib es bitte nicht!” sorgte sich die Halbdämonin, obwohl sie genau wusste, dass er Kagura niemals ernsthaft verletzen würde.

“Das weiß ich selbst!” kam daher die pampige Antwort zurück.

“Aber für Naraku muss es wenigstens wie ein Kampf aussehen!” fügte er gedanklich noch hinzu, ehe er sein Schwert nur haarscharf an der Windherrscherin niedersausen ließ. Doch wie zu erwarten, konnte sie dem Angriff mit Leichtigkeit ausweichen, genauso wie Inuyasha ihre Windklingen locker abwehrte.
 

In der Zwischenzeit hatte Miroku so viele Dämonen wie möglich in sein schwarzes Loch gesaugt, doch als die giftigen Insekten auftauchten, war er leider dazu gezwungen sein Loch zu schließen. Eilig gesellte sich Kagome zu ihren Menschlichen Freunden, um sie im Kampf zu unterstützen.

“Sobald wir all diese Viecher erledigt haben, werdet ihr euch um Kagura kümmern, während Inuyasha und ich schon mal voraus gehen, in Ordnung?”

“Verstanden!” bestätigte Sango, die mit ihrem Bumerang jeden Dämon der ihr in die Quere kam, vernichtete.

“Wir werden in der Zwischenzeit versuchen die Insekten zu beseitigen, damit Kagura sich schon mal in Sicherheit bringen kann, danach werden wir versuchen so schnell wie möglich nach zu kommen.” meinte Miroku der die Dämonen mit seinen heiligen Bannzetteln und seinem Stab bekämpfte.

“In Ordnung.” bestätigte die Halbdämonin seine aussage und konzentrierte sich nun voll und ganz auf den Kampf.
 

Nachdem alle Dämonen beseitigt waren, machte sich Kagome auf den weg zu Inuyasha, der in etwas weiterer Entfernung, den Angriffen von Kagura auswich. Gerade als die Windherrscherin erneut angreifen wollte, wurde sie von Sangos Bumerang daran gehindert.

Die junge Frau nutze die Gelegenheit und eilte zu ihrem geliebten Halbdämon.

“Es wird Zeit!”

“In Ordnung.” Ohne zu zögern steckte er Tessaiga weg und ließ die Schwarzhaarige auf seinen Rücken steigen. Gerade als Inuyasha los laufen wollte, wurde er von dem Abkömmling nochmals aufgehalten.

“Wartet, da ist noch was, dass ihr wissen solltet.”

Fragend schauten die beiden sie an, woraufhin Kagura schnell fortfuhr.

“Kikyo steht nicht mehr unter Narakus Einfluss, sie wird deshalb von ihm in einem Kerker gefangen gehalten.”

“Was?” Durchaus überrascht über diese Information, fragte sich die Halbdämonin, was das wohl zu bedeuten hatte. Letztendlich bedankte sie sich bei ihrer heimlichen Komplizin, ehe Inuyasha auf in Richtung Schloss stürmte. Zurück blieben Miroku und Sango, die sich der Windherrscherin Kampfbereit gegenüber stellten.

“Na dann, wollen wir mal!” eröffnete die Dämonenjägerin den Kampf und warf erneut ihren Bumerang.
 

So schnell wie der Halbdämonische junge Mann laufen konnte, rannte er durch den Wald. Seine Gedanken kreisten die ganze Zeit, um das bevorstehende Ereignis. Was würde wohl alles geschehen? Würde er die Frau, die er liebte auch beschützen können? Und was war mit Kikyo? Hatte sie wirklich ihr altes ich zurück? Nicht nur ihm, sondern auch der Frau auf seinem Rücken schwirrten solch ähnliche Fragen durch den Kopf. Besonders die Sache mit Kikyo zerrte an ihren Nerven.

“Kagome?”

Die Angesprochene wurde prompt aus ihren Gedanken gerissen und versuchte nun Inuyasha, so gut es eben ging, ins Gesicht zu schauen.

“Ja?”

“Ganz egal was passieren wird, ich vertraue dir und werde dich mit meinem Leben beschützen!

Mit weit aufgerissenen Agen schaute sie ihn an, doch seine Worte rührten sie zutiefst.

“Ich weiß. Solange du an meiner Seite bist, kann mir nichts passieren!” Unbewusst klammerte sie sich noch fester an ihn, denn die Sorge Inuyasha für immer verlieren zu können, bereitete ihr eine Heiden Angst. Natürlich bemerkte dieser ihre Furch, weswegen er versuchte ihr Mut zuzureden.

“Keine Sorge, gemeinsam schaffen wir alles!”

Seine Worte gaben Kagome wirklich neue Kraft und das war auch gut so, denn sie würde alle Energie brauchen die sie kriegen konnte. Ein letztes mal platzierte sie ihren Kopf auf seinen Schultern, um sich ein wenig entspannen zu können, ehe sie Naraku gegenüber treten würden.
 

Kurze Zeit später ereichten sie eine Barriere, die mit dem Kongosoha mit Leichtigkeit zerstört wurde. Was nun sichtbar wurde, ließ beiden eine Gänsehaut über den Rücken laufen. Vor ihnen lag tatsächlich das Schloss, nachdem sie so lange gesucht hatten. Schlagartig kam nun doch all die Furcht vors scheitern zurück, denn die böse Aura war hier um ein vielfaches Stärker, als sie es bisher gewohnt waren. Mutig versuchte Kagome ihre Angst zu überspielen, indem sie die ersten Schritte wagte, dicht gefolgt von ihrem Halbdämonischen Freund.

“Egal was geschieht, du schaffst das! Inuyasha ist ja bei dir.” ging es der jungen Frau immer wieder durch den Kopf, womit sie versuchte sich selber Mut zu machen. In der Mitte des Hofes blieben sie stehen, denn bis jetzt hatte sich nichts außergewöhnliches getan.

“Naraku, komm raus du verdammter Feigling!” schrie Inuyasha, der das Warten langsam satt hatte, denn er wollte das hier so schnell wie möglich hinter sich bringen.

Wie aufs Stichwort wurden die beiden von mehreren gigantisch, großen Wurzeln angegriffen. Gerade noch rechtzeitig konnten sie diesen ausweichen, doch zum lange Nachdenken blieb keine Zeit, denn schon wurden sie erneut angegriffen. Statt dieses mal wieder auszuweichen, zog der Halbdämon Tessaiga und zerstörte gleich mehrere mit nur einem Schlag. Seine Begleiterin wollte es ihm gleich tun, doch der schock über diese plötzliche Attacke, steckte ihr noch tief in den Knochen.

“Verdammt, was ist nur los mit dir?! Alle geben ihr bestes, um Naraku endlich ein ende zu setzen, also hör endlich auf hier vor Angst im selbst Mitleid zu versinken und Kämpfe!” Diese Standpauke, die Kagome sich gedanklich selbst erteilt hatte, zeigte anscheinend Wirkung. Endlich war ihre Hoffnung und ihr vertrauen an Inuyasha und ihren Freunden größer als ihre Angst vor Naraku. Ohne noch weiter Nachzudenken holte die Halbdämonin ihre Schwerter hervor und stürmte auf die Riesen Wurzeln zu.
 

“Verdammt sind das viele!” fluchte sie, während sie einen nach dem nächsten zerstörte, doch diese Dinger schienen von alles Seiten zu kommen.

“Gebt auf, ihr habt nicht die geringste Chance!”

Allein diese Stimme brauchte Inuyasha regelrecht zum Kochen.

“Ach ja? Das wollen wir doch mal sehen!” Mit voller Wucht feuerte er sein Kaze no Kizu in die Richtung ab, von wo er vermutete Narakus abscheuliche Stimme vernommen zu haben. Mehrer Wurzeln wurden sogleich mit zerstört, doch als sein Angriff tatsächlich bei seinem Erzfeind ankam, prallte dieser einfach an seiner Barriere ab.

Ein wutentbranntes knurren drang aus der kehle des Halbdämons, da sein Kaze no Kizu wohl wirklich keine Wirkung mehr bei diesem Mistkerl hatte.

Kagome, die immer noch mit den Wurzeln beschäftigt war, schaute in einer Freien Minute kurz zu den beiden Kontrahenten. Der Anblick von Naraku ließ ihr zwar kurz wieder ein komisches Gefühl aufkommen, aber davon schien die junge Frau sich nicht mehr beirren zu lassen, denn nun war sie fest entschlossen diesen Mistkerl zu töten!
 

Etwas weiter von ihnen entfernt waren Miroku, Sango, Kagura und sogar Shippo damit beschäftigt alle giftigen Insekten zu zerstören. Nachdem sie sich sicher waren, dass keiner mehr von diesen Viechern am Leben war, stellten sie die Vernichtungsaktion ein.

“So, dass wäre erledigt. Wir sollten uns jetzt auch auf den Weg machen Miroku.”

Der Angesprochene nickte seiner Verlobten bestätigend zu, doch bevor sie aufbrachen wollte er noch etwas mit der Windherrscherin besprechen.

“Du solltest nicht in der Nähe von Narakus Schloss sein, dich aber auch nicht zu weit davon entfernen.”

“Verstanden. Ich werde am Anfang des Waldes auf euch warten.” Nach diesen Worten ging sie los, bis sie sich plötzlich noch mal zu dem Mönch und der Dämonenjägerin umdrehte.

“Ach ja, da wäre noch etwas. Naraku hat große Angst vor Kagomes Kräften, weshalb er irgendwas mit ihr plant. Leider weiß ich nicht was, da er mir ja, wie ihr wisst, nicht vertraut.”

Besorgte Blicke herrschten zwischen den beiden Menschlichen Anwesenden, denn sie wussten nur zu gut, dass wenn es um Naraku geht, nichts gutes dabei raus kam.

“Schon in Ordnung. Dank dir sind wir jetzt wenigstens vorbereitet.”

Sango bedankte sich ebenfalls und sprang, gemeinsam mit Miroku und Shippo, auf Kiraras Rücken, die im Eiltempo in Richtung Schloss flog.

Nachdenklich schaute Kagura der mutigen Truppe hinterher, bis diese nicht mehr zu sehen waren.

“Hoffentlich schaffen sie es!”
 

“So ein Dreck! Das nimmt ja gar kein Ende!” Immer noch waren die Halbdämonen dabei diese Wurzeln zu zerstören, doch allmählich riss Kagome der Geduldsfaden.

“Lass den Scheiß und sag mir endlich wo Kikyo ist!“ Sie wusste ganz genau, dass Naraku mit seinem sinnlosen Angriffen nur Zeit schinden wollte. Wahrscheinlich erhoffte er sich somit, dass seine Gegner aus der puste kommen würden, doch da kannte er die Ausdauer eines Halbdämons aber schlecht.

“He He, du wirst es noch früh genug erfahren.” Sein alt bekanntest heimtückisches Grinsen erschien auf Narakus Lippen, wodurch die junge Frau ein ungutes Gefühl bekam. Ihr Instinkt sagte, dass irgendetwas faul an der ganzen Sache war, nicht umsonst hielt er sie solange hin, doch anstatt weiter darüber nachzudenken, ließ die Halbdämonin ihre Schwerter verschwinden und holte stattdessen Pfeil und Bogen hervor. Dann spannte sie den Bogen und hatte den Feind bereits fest im visier.

“Egal was er gerade ausheckt, wenn ich ihn jetzt töte, wird er keine Gelegenheit mehr haben seinen Plan in die Tat umzusetzen!”

“Tse, als ob ich dich schießen lasse!” Ein überheblicher Ausdruck zeigte sich auf Narakus Gesicht, da er der festen Überzeugung war, alles genaustes durchdacht zu haben. Noch bevor Kagome ihren Pfeil abschießen konnte, ließ er eine gewaltige menge Miasma auf sie los.
 

“Mist ich kann nichts sehen!” Blind schoss sie den Pfeil ab, der zwar das Miasma läuterte, aber sein wahres Ziel nur knapp verfehlte. Sofort wollte die Schwarzhaarige einen erneuten Pfeil abschießen, als sie plötzlich durch einen stechenden Stich in der Brust daran gehindert wurde.

“Da ist es schon wieder, der selbe Schmerz wie letztens. Was ist das?” Noch bevor sie weiter darüber nachdenken konnte, ließ sie all ihre Waffen aus den Händen fallen und sank vor lauter Schmerzen auf die Knie.

“Kagome! Was ist mit dir?” Besorgt wollte Inuyasha zu ihr eilen, doch diese verfluchten Wurzeln versperrten ihm immer wieder den Weg, so dass es für ihn unmöglich war durchzukommen und sein Kaze no Kizu konnte er auch nicht einsetzen, da die Gefahr bestand, dass er Kagome womöglich verletzen könnte.

“Inuyasha…. AHHH!” Verzweifelt fasste sich die Halbdämonin an die Brust, auf der Seite ihres Herzens.

“Verdammt, was… was geschieht mit mir?!” Die schmerzen steigerten sich allmählich bis ins unerträgliche, wodurch sie schwer damit zu kämpfen hatte, nicht das Bewusstsein zu verlieren.

“Verdammt Kagome, was ist mit dir?” sorgte sich der Halbdämon, der immer noch versuchte sich durch dieses Gestrüpp durchzukämpfen. Doch als er plötzlich eine der Wurzeln sah, die genau auf seine geliebte Frau zusteuerte, blieb ihm vor schreck fast die Luft weg. Er musste Handeln, ganz egal wie!

“Kaze no Kizu!”

Ein sehr starker Wind und ein helles Licht, dass war das einzige was die junge Frau, in ihrer momentanen Lage mitbekommen hatte. Zwar war es riskant gewesen, doch irgendetwas musste Inuyasha unternehmen, sonst wäre sie von dieser Wurzel durchbohrt worden. Zumindest hatte der Halbdämon jetzt freie Bahn, weshalb er nun versuchte so schnell wie möglich zu ihr zu gelangen. Aber Kagome war inzwischen an ihre Grenzen angekommen. Ein letztes mal schaute sie den Mann an, den sie über alles auf dieser Welt liebte, ehe sie nichts mehr von ihrer Umgebung mitbekam.
 

Fast wäre er bei ihr angekommen, als sich plötzlich und völlig unerwartet Naraku höchstpersönlich einmischte, indem er mit einer Verlängerung seines rechten Armes seinen Gegner einen gewaltigen Schlag in die Magengegend verpasste, was diesen einige Meter zurück warf. Da er so in Sorge war, hatte Inuyasha nicht mit diesen Angriff gerechnet.

“Du Mistkerl!“ Mühselig rappelte er sich wieder auf und wollte gerade in Angriffs Position gehen, als er plötzlich aus den Augenwinkeln heraus bemerkte, wie Kagome sich ihren Bogen und ihre Pfeile nahm und vorsichtig aufstand.

“Ein Glück, ihr geht es gut!” Ein erleichtertes Seufzen war von ihm zu hören, ehe er sich mit neugewonnener Hoffnung an Naraku wandte.

“Jetzt ist es aus mit dir!” Siegessicher hob Inuyasha sein Schwert in die Höhe und wollte gerade das Kongosoha einsetzen, als Tessaiga plötzlich von einem magischen Pfeil getroffen wurde und sich zurück in ein rostiges Schwert verwandelte.

“Was zum…?” Verwundert schaute er in die Richtung, von wo der Pfeil gekommen sein musste. Seine eigentliche Vermutung war es, dass Kikyo dahinter steckte, doch als er sah, wie Kagome gerade dabei war ihn mit einem erneuten Pfeil zu fixieren, schaute er sie fassungslosen an.

“Was machst du denn da?” wollte er von ihr wissen, da ihr Verhalten ihn ganz durcheinander brachte. Doch statt einer Antwort schaute die Halbdämonin ihren gegenüber mit einen gleichgültigen Blick an. Langsam beschlich Inuyasha das Gefühl, dass irgendwas mit ihr nicht stimmte. So jedenfalls hatte sie sich bisher noch nie benommen. Hatte sich die Frau, die er vom ganzen Herzen liebte, etwa gegen ihn gewand?

“Nein… Nein, dass kann nicht sein!” Schnell versuchte er sich diesen Gedanken abzuschütteln, denn eigentlich war es für ihn klar, wer dahinter steckte und diese Person hatte anscheinend als einiger großen Spaß an dieser Sache. Doch langsam fand Naraku, dass es an der Zeit war, dass ganze zu beenden.

Noch fester spannte die Halbdämonin den Bogen und schaute den weißhaarigen jungen Mann mit einem Hasserfüllten Blick an.

“Stirb Inuyasha!” Ohne zu zögern schoss sie den Pfeil ab, der nun geradewegs auf einen zutiefst geschockten Halbdämon zusteuerte.
 


 

Puhhh, endlich fertig. Ich denk mal, dass es nicht mehr all zu viele Kapitel werden, da wir schon fast am Ende angelangt sind. Ich hoffe trotzdem das es euch gefallen hat und sorry, dass ich an so einer spannenden stelle Schluss mache, aber das nächste Kapitel werde ich versuchen schneller fertig zu kriegen :)

Der Kampf zweier Liebenden

Hi Leute, sorry das ihr etwas warten musstet. Eigentlich ist dieses Kapitel schon längst fertig, aber da ich momentan nur auf dem Handy Internet habe, bin ich die letzten Tage nur noch am rumexperimentieren wie ich meine Kapitel hochladen kann und ich hoffe das ich es jetzt auch endlich geschafft habe, also viel Spaß beim lesen und schreibt mir ob alles geklappt hat.
 

23. Kapitel: Der Kampf zweier Liebenden
 

Gerade noch rechtzeitig schaffte Inuyasha es dem Pfeil auszuweichen, allerdings fühlte es sich irgendwie so an, als ob er doch schwer getroffen worden wäre. Ihre Worte hatten ihn tief verletzt, trotzdem musste er versuchen stark zu bleiben, um sich nicht von Narakus erbärmlichen Tricks blenden zu lassen.

"Komm wieder zu dir Kagome!"

"Ich bin klar bei Verstand!" Wie aus dem Nichts ließ die Angesprochene ihre beiden Schwerter erscheinen und Griff erbarmungslos an.

"Aber…" Inuyasha war von ihrem Verhalten regelrecht perplex, konnte sich aber noch im letzten Moment, mit Tessaiga, vor ihrem Angriff schützen.

"Verdammt, hör auf damit!" versuchte er sie weiterhin zur Vernunft zu bringen, da er deutliche Schwierigkeiten hatte dem Druck standzuhalten. Ungeachtet dessen, wollte Kagome von all dem nichts mehr hören.

"Ich werde erst aufhören, wenn ich dich vernichtet habe!" Mit voller Wucht schlug sie immer wieder auf ihn ein, während der Halbdämon pausenlos versuchte die Schlage zu parieren. Was leider sehr anstrengend war, da sie ja mit zwei Schwertern kämpfte.

Der Jenige, der diese ganze Situation eingefädelt hatte, schaute aus sicherer Entfernung zu und freute sich sehr über das Ergebnis seiner Arbeit.

"Nachdem du Inuyasha getötet hast, werde ich dich von dem Bann befreien und dann wirst du aus lauter Verzweiflung und Schuldgefühlen zu Grunde gehen." Intrigant beobachtete Naraku das Spektakel und konnte es kaum abwarten seine Feinde leiden zu sehen.
 

Gar nicht mal all zu weit vom Ort des Geschehens entfernt war Kikyo, die merkte, dass draußen irgendwas im gang war. Ständig hörte sie laute Geräusche und das klirren von zwei aufeinander prallender Schwerter.

"Was geht da oben bloß vor sich?" Fest entschlossen es heraus zu finden, stand sie auf und begab sich in Richtung Tür, die sie hier in diesem Kerker gefangen hielt.

"Irgendwie muss ich dieses verdammte Schloss aufbekommen!" Mit ausreichender Konzentration legte sie ihre Hände auf die Oberfläche der Tür. Ein sanftes Licht strömte nun aus ihren Händen, was bezwecken sollte, dass das Schloss aufbrach. Leider blieb ihre Mühe erfolglos, denn es hatte sich kein Stück bewegt. Anscheinend wurden ihre Kräfte, hier im inneren von Narakus Schloss, zu sehr von der dämonischen Energie unterdrückt.

Durch ihr gescheitertes Vorhaben schweiften Kikyos Gedanken zu ihrer Freundin Kagome ab. Wahrscheinlich war sie es, die dort oben so einen lärm verursachte.

"Ich weiß das sie es schaffen wird, trotzdem muss ich alles dafür tun, um sie im Kampf zu unterstützen. Das bin ich ihr schuldig!" Zielstrebig versuchte die Miko es erneut, denn irgendetwas musste sie einfach unternehmen.
 

Bisher hatte Inuyasha es ganz gut geschaffte jeden von Kagomes schlagen abzuwehren, jedoch war die Situation für ihn nicht gerade einfach, da er sie keines falls verletzen wollte, was man von ihr nicht gerade behaupten konnte. Wieder einmal kreuzten sich ihre Klingen, doch diesmal verhaarten beide in dieser Position und lieferten sich ein anstrengendes Kräftemessen.

"Naraku kontrolliert dich, genau wie er es bei Kikyo getan hat. Du musst versuchen dich von seinem Einfluss zu lösen!"

Allmählich von seinen Worten gereizt, schaute die Halbdämonin ihn wütend an.

"Wann kapierst du es endlich du blöder Köter? Ich stand von Anfang an auf Narakus Seite und habe euch allen nur etwas vorgemacht!"

"Nein das glaube ich dir nicht!" Ein leises Knurren war von ihm zu hören, was deutlich ausdrückte wie verärgert er über ihre Worte war. Ein spöttisches Grinsen war nun auf dem Gesicht der Schwarzhaarigen zu sehen, da sein dummes verhalten sie durchaus amüsierte.

"Du hast doch nicht allen ernstes geglaubt, dass ich mein ganzes Leben mit dir gemeinsam verbringen wollte!?"

"Was… Was meinst du damit?" leicht entsetzt schaute der Halbdämon sie an, doch Kagome konnte sich bei diesem Anblick ein gehässiges Kichern nicht verkneifen.

"Du bist wirklich naiv. Als ob ich mich jemals in so einen schwachen Straßenköter verlieben würde."

"Du lügst!" Schwer von ihren Worten gekrängt, wollte Inuyasha diese nicht wahrhaben, weshalb er seine momentane Gegnerin abweisend von sich weg stieß. Diese landete einige Meter von ihm entfernt auf ihren Füßen und schaute ihn mit einem Eiskalten blick an. Doch diesen Blich bemerkte der Weißhaarige bereits gar nicht mehr, da ihre Worte ihn zutiefst verletzt hatten.

"War alles etwa nur von ihr gespielt? All die Momente die wir zusammen erlebt haben, all ihre Sorge um mich und auch all ihre Gefühle?" Wutentbrannt umklammerte er den Griff seines Schwertes, da er sich aus lauter Verzweiflung nicht anders zu helfen wusste.

Da Inuyasha viel zu sehr in seinen Gedanken vertieft war, bemerkte er auch nichts wie die Halbdämonin in erneut angriff.
 

Als es fast schon zu spät war, schaffte er es gerade eben noch ihrem Angriff abzufangen und Standzuhalten. Bittend schaute er in ihre blauen Augen, die so eine Kälte ausstrahlten, was er zuvor noch nie bei ihr gesehen hatte. Sein Vertraue zu ihr wurde dadurch ein weiteres mal angekratzt und genau das machte sich Kagome zu nutzen. Mit aller Energie die sie auftreiben konnte, hievte sie mit der bloßen Kraft ihres einen Armes sein Schwert in die Höhe, wodurch er im Bauch und Brust bereich schutzlos wurde. Dann verpasste sie ihm mit ihrem noch nicht zum Einsatz gekommenen Schwert eine schwere Schnittwunde, die sich vom Bauch bist fast zur Schulter hin durchzog.

Ein lauter Schmerzens Schrei war nun von dem Verletzten zu hören, doch irgendwie schaffte er es noch mit letzter Kraft die junge Frau von sich zu stoßen. Dieses mal landete sie etwas unsanft auf den Rücken Anscheinend hatte der Halbdämon durch seine starken schmerzen nicht darauf geachtet wie fest er zugetreten hatte, was wohl momentan auch an seinem hohen Adrenalin Pegel lag. Unweigerlich kniete er zu Boden und hielt sich seine blutende Wunde.

Die Frau, die er so sehr liebte, hatte ihn tatsächlich verletzt. Doch das war nicht ihre schuld, davon war er Felsen fest überzeugt. Er schämte sich sogar regalrecht auch nur kurz an ihr gezweifelt zu haben. Wusste er doch ganz genau, wer wirklich dahinter steckte. Mit einem frechen Grinsen versuchte er seine Schmerzen zu überspielen und stand vorsichtig auf.

"Ich gebe nicht dir die Schuld mich verletzt zu haben. Ganz allein meine Zweifel waren daran Schuld, aber das ist jetzt vorbei! Du bist stark, dass weiß ich und ich habe dir versprochen egal was passiert, ich bleibe an deiner Seite und dieses Versprechen werde ich auch halten!"

Mit einem immer noch Kühlen Blick, schaute die Halbdämonin ihn an. "Du willst es einfach nicht verstehen oder?"

"Halt die klappe!" Allmählich hatte Inuyasha dieses ganze Theater satt, jedoch galt sein wütender Tonfall nicht ihr, sondern Naraku, dem er sich nun auch zuwandte.

"Deine billigen Tricks haben bei uns keine Wirkung. Ich vertraue Kagome und ich weiß das sie stark genug ist, um sich deiner Kontrolle zu entziehen!"

Ein lautstarkes und herablassende Gelächter seitens Naraku, war nun zu hören. "Sei dir da mal nicht so sicher. Kagome, übergib mir das Juwel!"

Alle Alarm Glocken fingen nun an bei dem Halbdämon zu läuten, da er genau wusste das sie in ihrer momentanen Verfassung nicht zögern und Naraku das Juwel aushändigen wurde.

"Nein, tu das nicht!"

Wie nicht anders zu erwarten holte die Schwarzhaarige die Kette hervor, an der das Juwel befestigt war. Mit einem Ruck riss sie diese von ihrem Hals und warf sie bedenkenlos in Narakus Richtung. Dieser fing das Schmuckstück, mit einer Verlängerung seines rechten Armes, auf und bedankte sich bei seiner momentanen Gehilfin. Inuyasha hingegen konnte sich das ganze Spektakel nur fassungslos mit ansehen. "Mist, dass ist ganz und gar nicht gut!"
 

Etwas weiter vom ganzen Trubel entfernt war Kagura, die am Eingang des Waldes saß und wartete. Mit ihren Gedanken war sie die ganze Zeit bei den Anderen, die alles dafür taten um ihr Herz wohlbehalten zurück zu bringen. Zum aller ersten mal in ihrem Leben hatte die Windherrscherin ein schlechtes Gewissen. Denn hier rum zu sitzen und nichts zu tun fühlte sich irgendwie nicht richtig an.

"Hmm, ob sie wohl Hilfe brauchen?"

Eigentlich beantwortete sich die Frage schon selbst. Denn wer würde keine Hilfe brauchen, wenn man gegen Naraku antritt? Daher erhob sich Kagura mit einem lauten Seufzer und zog sich eine Feder aus den Haaren, ehe sie in die Lüfte empor stieg und in eine ganz bestimmte Richtung flog.

"Herr je, ich muss vollkommen lebensmüde sein…"
 

In der Zwischenzeit waren Miroku und Sango am Schloss angekommen, doch was sie dort am Hofe erblickten, verschlug ihnen regelrecht die Sprache.

"Was ist denn da los?" stellte der Fuchsdämon als erster die Frage, die jedem von ihnen auf der Zunge lag.

"Wahrscheinlich ist das Narakus Plan von dem Kagura und erzählt hat." Während ihres Gesprächs landete Kirara behutsam auf den Boden des Hofes, wodurch die beiden Vertreter der Menschlichen Rasse absteigen konnten. Nur allein Shippo blieb auf der Dämonenkatze sitzen, weil er sich bei ihr momentan am sichersten fühlte.

"Kagome, was tust du denn da?"

Die verwirrte Stimme Sangos ließ Inuyasha kurz inne halten und sich suchend umschauen. Es dauerte auch nicht lange, da erblickte er seine Freunde, die geradewegs auf ihn zu liefen. Nur die Halbdämonin schien kein Interesse an ihnen zu zeigen, was sie auch gleich dem Ausdruck brachte, indem ihren Gegenüber ein weiteres mal angriff.

"Kommt nicht näher!" warnte dieser noch seine Freunde, ehe er ihrem Schlag auswich.

Miroku, der die Warnung einfach zu ignorieren schien, nährte sich dennoch mit ein paar weiteren Schritten dem Kampfgeschehen.

"Kagome wird von Naraku kontrolliert. Du darfst ihr deshalb nichts antun!"

"Das weiß ich selber!" gab der Halbdämon gereizt als Antwort, während er es doch tatsächlich schaffte der jungen Frau eins ihrer Schwerter aus der Hand zu Schlagen.

"Ich glaube Inuyasha hat wohl alle Hände voll zu tun." stellte die Dämonenjägerin fest und gesellte sich an die Seite ihres Verlobten.

"Hm, wohl wahr. Dann sollten wir uns auch irgendwie nützlich machen." Der Blick des Mönchs wanderte unwillkürlich zu Naraku, der bereits ahnte was die beiden Sterblichen als nächstes vor hatten. Ohne weiteres nährten sie sich ihrem Erzfeind, welcher sie tatkräftig mit seinen Wurzeln attackierte.
 

Hartnäckig versuchte die Halbdämonin ihren Gegenüber zu verletzten, doch dieser schaffte es immer wieder ihren Schlägen auszuweichen oder zu parieren.

"Kämpfe dagegen an! Erinnere dich an deine Freunde und an all die schönen und auch schwierigen Momente die wir zusammen verbracht haben!"

"Tse das ist doch lächerlich!" genervt über sein ständiges Gerede griff Kagome erneut an und schaffte es sogar ihm Tessaiga aus der Hand zu Schlagen, indem sie ihm mit ihren scharfen Krallen am Handgelenk erwischte. Wieder fügte sie ihm somit eine blutende Wunde zu, doch Inuyashas größeres Problem war es das er nun ohne Waffe da stand.

Mit einem siegessicherem Lächeln auf den Lippen erhob die schwarzhaarige ihr Schwert und wollte gerade zuschlagen, als sie plötzlich einen festen Griff am Handgelenk verspürte.

"Wenn du glaubst das ich es dir da so einfach mache, dann hast du dich getäuscht!"

Mit gefletschten Zähnen und einem aufgebrachten Gesichtsausdruck schaute sie ihrem Gegner tief in die Augen.

"Dieser verdammte Idiot ist schwerer zu besiegen als ich dachte!"
 

In einer freien Minute schaffte der Mönch es einen kurzen Blick zu seinen beiden Halbdämonischen Freunden zu wagen, doch was er sah gefiel ihm ganz und gar nicht.

"Das sieht nicht gut aus."

Sango, die seine Sorge teilte, versuchte einen Vorschlag einzubringen.

"Vielleicht sollten wir eingreifen?"

Nach kurzem überlegen entschied sich Miroku jedoch dagegen.

"Nein… da müssen die Beiden wohl ganz alleine durch und außerdem wird Inuyasha schon wissen Was er tut."

"He He selbst wenn ihr es versuchen würdet so würde es eh nichts bringen. Diese Göre ist unmöglich dazu imstande sich meiner Kontrolle zu widersetzen." Ein gehässiges Gelächter war nun zu hören, was Sango stinksauer werden ließ. Allein die Tatsache das er ihre Freundin aufs übelste ausnutzte, entfachte in der Dämonenjägerin eine stark brodelnde Wut die sie nur schwer zurück halten konnte.

"Du elender Mistkerl widerst mich an!" Mit all ihrer Kraft warf sie den Bumerang, welcher es tatsächlich geschafft hatte Naraku in der Mitte zu zerteilen, aber leider fügten sich seine einzelnen Körperteile schnell wieder zusammen.

"Versteht ihr immer noch nicht wie sinnlos eure Attacken sind?!"

Diese Aussage hinterließ einen salzigen Nachgeschmack bei dem Mönch und seiner Verlobten.

"Wenn sich nicht schnell was ändert, dann wird das ganze hier kein gutes Ende nehmen."
 

Im Keller des Schlosses war die junge Miko regelrecht am verzweifeln, da sie es einfach nicht schaffte das Schloss zu entriegeln egal wie sehr sie sich auch bemühte.

"Wenn ich doch bloß einen Bogen hier hätte." Deprimiert wollte sie sich gerade in eine ecke des Kerkers setzen als sie plötzlich ein verdächtiges Geräusch hörte, was sie misstrauisch in Richtung Tür schauen ließ.

"Wer ist da!" Die Frage der Miko klang viel eher wie ein Befehl, was sie auch durchaus beabsichtigt hatte. Egal wer da nämlich war er sollte nicht erkennen das sie sich nämlich fürchtete. Mit einem lauten Knarren öffnete sich schließlich die Tür.

"Immer mit der Ruhe Kikyo. Ich bin hier um dich zu befreien."

Erstaunt schaute die Miko zu ihrer Befreierin, welche sie wohl als aller letzte vermutet hätte.

"K-Kagura?"
 

Der bittere Kampf der Halbdämonen schien noch lange kein Ende zu nehmen. Stattdessen war die junge Frau an ihrer Geduldsgrenze angelangt, da Inuyasha sie inzwischen an beiden Handgelenken festhielt und er nicht den Anschein machte sie so bald wieder loszulassen. Gewaltsam versuchte sie sich loszureißen, weil sie so einfach nicht kämpfen konnte.

"Wir alle glauben an dich, also gib dir verdammt noch mal mühe!"

"Halt die Klappe! Ihr seit mir alle so was von egal!" schrie sie dem Halbdämon direkt ins Gesicht ehe sie weiterhin versuchte sich zu befreien. Auch wenn ihre Worte verletzend waren so durfte er die Hoffnung dennoch nicht aufgeben.

"Nein das sind wir nicht und du bist uns auch nicht egal!"

Für einen kurzen Moment schien Kagome ruhig zu sein. Sei es vor lauter Erschöpfung oder durch seine Worte, aber diese Gelegenheit wollte Inuyasha sich nicht entgehen lassen. Blitzschnell zog er sie näher an sich um sie dann fest in die Arme zu schließen. Im ersten Moment wusste die junge Frau gar nicht was sie tun sollte, denn da war ein Gefühl in ihr was sie völlig durcheinander brachte. Es war wie ein kribbeln was ihr Herz aufs höchste beschleunigen ließ. Lag das an ihm? War er etwa der Grund für ihr momentanes Befinden?

Ganz zärtlich streichelte der Halbdämon über ihre seidig glatten Haare. Er konnte ganz deutlich spüren das sein Handeln etwas in ihr wachgerüttelt hatte.

"Willst du mir wirklich sagen, dass du vergessen hast wie sehr ich dich Liebe? Wenn ja dann kann ich das einfach nicht Akzeptieren!"

Mit weit aufgerissenen Augen starrte Kagome in die Ferne und ließ sogar vor lauter Fassungslosigkeit ihr Schwert fallen.

"… Liebe?" kam es kaum hörbar über ihre Lippen, doch der Mann mit dem guten Gehör hatte es selbstverständlich wahrgenommen. Daraufhin packte er sie behutsam an den Oberarmen und schob sie ein klein wenig von sich weg, um ihr ins Gesicht schauen zu können.

"Ja Kagome, ich Liebe dich!"
 

Auch wenn Kikyo es schon längst gewusst hatte so tat es dennoch in ihrem Herzen weh es mit eigenen Augen mit ansehen zu müssen. Sie hatte Inuyasha verloren und es würde lange dauern bis sie über diesen Schmerz hinweg war.

Seit kurzem hielt sie sich versteckt auf dem Hof auf, während Kagura nochmals ins innere des Schlosses gegangen war um nach ihrem Herzen zu suchen. Mittlerweile wusste die Miko über alles genausten Bescheid und die Tatsache das Naraku nun Kagome kontrollierte machte sie rasend vor Wut, was sie sich allerdings nicht anmerken ließ. Die Zeiten waren vorbei in denen sich Kikyo von ihrer Wut leiten ließ, denn durch ihre bloße Eifersucht hatte sie vieles kaputt gemacht. Nachdenklich schaute sie wieder zu ihrer Freundin.

"Es muss doch irgendwas geben das ich tun kann."
 

Deutlich konnte Inuyasha erkennen, dass seine Geliebte sichtlich ins Grübeln gekommen war. Anscheinend zeigten seine Worte endlich Wirkung daher hoffte er inständig, dass sie nun wieder zur Vernunft kommen würde, doch die junge Frau war wie hin und her gerissen. Zwar gehorchte ihr Körper ihr immer noch nicht voll und ganz, aber ihre Gedanken fingen langsam an klarer zu werden, als ob sich ein dichter Nebel in Luft auflösen würde.

"Inuyasha liebt mich? … Inuyasha… liebt mich!"
 

Wie ein Blitz durchströmte etwas Narakus Körper, da er deutlich spüren konnte wie Kagome drauf und dran war sich von seinem Einfluss zu befreien.

"Diese verfluchte Göre!"

Verwundert schauten Miroku und Sango ihren Feind an, da sie seine gereizte Außerdung genausten gehört hatten. Sie bemerkten schnell, dass seine Konzentration durch irgendwas gestört wurde weshalb die Dämonenjägerin einen Angriff auf ihn startete, doch leider wurde sie von seinen Wurzeln erwischt und in die Luft geschleudert noch bevor sie ihren Bumerang werfen konnte. Dem Mönch stand die Panik schon deutlich ins Gesicht geschrieben, doch zum Glück hatte Kirara ihre treue Gefährtin noch rechtzeitig aufgefangen bevor diese sich noch ernsthaft verletzt hatte.

Erleichtert atmete Miroku aus und wollte gerade zu seiner Verlobten eilen als er plötzlich abrupt stehen blieb, weil er nicht all zu weit von sich entfernt zufällig Kikyo erblickte die sich noch immer versteckt hielt. Auch die Miko bemerkte das sie entdeckt worden war, weshalb sie ihren Zeigefinger vor ihre Lippen platzierte um dem Mönch zu verstehen zu geben, dass er ihr versteck nicht preisgeben sollte. Dieser hatte die Gestik natürlich verstanden und nickte ihr unauffällig zu, ehe er weiter in Sangos Richtung lief.
 

Das Bewusstsein der Halbdämonin schien immer weiter zum Vorschein zu kommen und langsam bekam sie auch die Kontrolle über ihren Körper zurück. Auch Inuyasha bemerkte das positive Verhalten seiner Freundin weshalb er gerade neue Hoffnung schöpfen wollte, doch plötzlich zuckte Kagome krampfhaft zusammen. Wenige Schweißperlen bildeten sich auf ihrer Stirn, da der stechende Schmerz in ihrem Herzen zurück gekehrt war.

"Verdammt… nicht schon wieder!" dachte sie und fasste sich ein weiteres mal an die Brust. Besorgt wollte der Halbdämon ihr irgendwie helfen, doch es war bereits zu spät. Ihre Augen wurden auf einmal ganz glasig und ehe er sich versah wurde er wieder einmal von ihr angegriffen. Zum Glück konnte er in letzter Sekunde noch ausweichen, weshalb er nur einen Kratzer an der Wange abbekommen hatte.

"Mist, sie steht wieder unter seiner Kontrolle."

Anders als seine Gegner, war Naraku sichtlich erleichtert darüber das Herz dieser Rebellin wieder beeinflussen zu können. Wenn er nicht seine ganze Konzentration auf sie richtete, wurde sie es wahrscheinlich wieder schaffen das Bewusstsein zu erlangen.
 

Wie in Trance hob Kagome ihr Schwert vom Boden und hob es in Angriffsposition nach oben, was Inuyasha leicht Nervös werden ließ, doch plötzlich tauchte ein magischer Pfeil auf, der ihr das Schwer mit einer enormen Wucht aus der Hand schlug. Völlig überrascht, über dieses unerwartete eingreifen, schaute alle in die Richtung von wo der heilige Pfeil herkam.

"Kikyo!" fluchte Naraku, als er diese gemeinsam mit seinem Abkömmling erblickte.

Verblüfft starrten Sango und der Halbdämon die Miko an, da sie mit ihr gar nicht gerechnet hatten. Auch Kagome war über ihr Auftauchen sehr überrascht, obwohl man es ihr äußerlich nicht ansehen konnte.

"Verdammt was macht sie noch hier? Hier ist es viel zu gefährlich!"

Dankend wandte sich Kikyo an Kagura, da sie ihr den Bogen gebracht hatte.

"Konntest du dein Herz finden?"

"Ja, ich habe es endlich wieder." Lächelnd legte die Windherrscherin eine Hand auf ihre Brust und lauschte dem gleichmäßig schlagendem Geräusch ihres Herzens. Glücklich musste nun auch die Miko anfangen zu Lächeln, da dies die erste positive Neuigkeit überhaupt war. Lange hielt diese friedvolle Stimmung allerdings nicht stand, da Naraku die beiden Frauen aus lauter Wut angriff. Langsam hatte er es nämlich satt das sich ständig alle einmischten.

So schnell wie möglich kamen ihnen Miroku und Sango zur Hilfe und wehrten gemeinsam mit Kagura die angreifenden wurzeln ab. Da Kikyo nur noch einen einzigen Pfeil übrig hatte, waren alle darauf bedacht sie zu beschützen, obwohl die Miko auch ganz gut alleine zurecht kam.

"Das sollte sie für eine weile beschäftigen." Mit einem teuflischem Ausdruck im Gesicht wandte er sich wieder den beiden Halbdämonen zu, um dem ganzen ein Ende zu setzten.
 

Eigentlich wollte Inuyasha die Unaufmerksamkeit seines Feindes ausnutzen um sich Tessaiga zurück zu holen, aber leider war er zu spät gewesen. Denn kurz bevor er sein Schwert erreicht hatte, packte Naraku ihn mit seinen Wurzeln an beiden Armen und hielt ihn somit davon ab. Fluchend versuchte der Halbdämon sich loszureißen, als er plötzlich aus den Augenwinkel bemerkte wie Kagome sich, in einigen Metern Entfernung, direkt vor ihm platzierte. Als dann noch Pfeil und Bogen in ihren Händen erschienen, ließ ihn das nichts gutes erahnen. Hecktisch versuchte er sich wieder zu befreien, aber egal wie sehr er es auch versuchte diese Verfluchten Dinger ließen einfach nicht locker.

Währendessen spannte die Halbdämonin den Bogen, obwohl sie innerlich verzweifelt versuchte sich dagegen zu wehren.

"Oh nein, bitte nicht!"

Auch ihre Freunde hatten bereits gemerkt in welcher misslichen Lage sich Inuyasha befand, doch keiner von ihnen hatte irgendeine Chance um einzugreifen, da sie alle Hände voll zu tun hatten.

"Scheiße wenn der Pfeil ihn trifft, dann überlebt er das nicht!" dachte Miroku, dem diese verzwickte Situation alles andere als recht war.

"Bitte tu das nicht Kagome, komm zu dir!"

Die schwarzhaarige konnte Kikyos Stimme zwar deutlich wahrnehmen, doch ihr Körper gehorchte ihr einfach nicht mehr. Nur zu gern würde sie ihre Waffe einfach fallen lassen, aber es ging nicht egal wie sehr sie sich es wünschte. Die ersten Tränen bildeten sich in ihren Auge, die ihre pure Verzweiflung widerspiegelten.

"Was kann ich nur machen? Ich will das nicht tun! Nein ich will nicht! Ich will Inuyasha nicht umbringen!"
 

Juuuhuuu, danke für über 100 Kommentare. Ich hätte nie gedacht, dass es mal welche geben würde die sich meine FF durchlesen, aber ihr seit der Beweis dafür und dafür danke ich euch. Es freut mich wirklich sehr das euch meine FF zum weiterlesen animiert und ich bin echt schon traurig darüber, dass es bald vorbei sein wird :(

Ich schätzte noch ca. zwei Kapitel dann ist Schluss, aber Hauptsache ich konnte euch eine Freude machen :)

Kagomes wahre Kraft

24. Kapitel: Kagomes wahre Kraft
 

Vor lauter Anspannung fing der gesamte Körper der Halbdämonin an zu zittern, da sie sich mit aller Kraft dagegen wehrte den Pfeil loszulassen. Inuyasha konnte deutlich spüren wie sehr sie versuchte dagegen anzukämpfen, was ihn dadurch nicht ans Aufgeben Denken ließ.

“Du schaffst es Kagome das weiß ich!” Wieder versuchte er sich loszureißen, was allerdings dazu führte das sein Körper noch fester umschlungen wurde. Selbst wenn er vorhin noch eine Chance gehabt hätte so war diese nun vertan, denn selbst für ihn wäre jetzt unmöglich sich aus dieser Lage zu entziehen.

“Verdammt, wenn ich mich doch nur befreien könnte, dann würde sie nicht so darunter leiden.” Selbst in so einer Situation dachte Inuyasha nicht an sich selbst, sondern nur an die Frau die er liebte. Er wusste dass sie zu Grunde gehen würde wenn sie ihn auf dem Gewissen hätte und er wusste auch, dass das genau Narakus Plan war. Seine letzte Hoffnung bestand nun darin das Kagomes Gefühle für ihn stark genug waren, um sich von Narakus Manipulation zu befreien.
 

Mittlerweile hatte dieser genug gesehen, weshalb er dem ganzen endgültig ein Ende setzten wollte.

“Es wird Zeit Kagome. Du hast verloren.” Mit diesen Worten erhöhte er den drück, der bereits auf der jungen Frau lastete, um ein vielfaches mehr.

Geschockt bemerkte Kagome welch unglaubliche Kraft ihren Körper in beschlag nahm. Sie spürte das sie dieser nicht gewachsen war, dennoch versuchte sie sich mit aller Kraft dagegen zu wehren.

“Nein bitte… bitte nicht!” Vereinzelte Tränen liefen nun ihre Wangen hinunter und der enorme Druck, der bereits auf ihr lastete, wurde von mal zu mal stärker.

“Wenn das so weiter geht werde ich…”

Weiter traute sie sich gar nicht diesen Gedanken weiterzuführen, da der Schmerz Inuyasha zu verlieren einfach zu unerträglich war.

“Was für eine Hartnäckige Göre.” Allmählich hatte Naraku keinen Spaß mehr an der ganzen Sache, da dieser starke Wille der in seiner Feindin ruhte, ihm gehörig auf den Geist ging.

Nicht nur er, sondern auch Miroku konnte sich das ganze Geschehnis nicht mehr länger mit ansehen, jedoch aus einem anderen Grund. Kurzer Hand entschied er sich sein schwarzes Loch einzusetzen, auch wenn dadurch die Gefahr bestand von den Insekten vergiftet zu werden so wollte er es dennoch riskieren. Gerade als er die Gebetskette seiner rechten Hand entfernen wollte, bemerkte Naraku das Vorhaben des Mönchs und schlug ihn, gerade noch rechtzeitig, bei Seite. Sango, die bis her nichts von dem vorhaben ihres verlobten geahnt hatte, eilte nun besorgt zu ihm der vom Schlag ohnmächtig geworden war.
 

Mit einem hinterhältigem Grinsen im Gesicht lenkte Naraku seine volle Aufmerksamkeit wieder auf Kagome, die mittlerweile am Ende ihrer Kräfte war. Immer und immer mehr merkte sie wie sie den Halt verlor, bis es schließlich zu spät war.

“Nein… NEIN!!!”

Viele weitere Tränen rannten ihre Wangen hinunter als sie realisierte, dass sie den Pfeil tatsächlich losgelassen hatte. Auch wenn sie immer noch keine Kontrolle über ihren Körper hatte so zeigte sich dennoch in ihrem Gesicht die reinste Angst und Verzweiflung. Inuyasha erging es da nicht anders. Wie gerne hätte er sein Leben mit ihr verbracht, doch dieser Wunsch sollte wohl nie in Erfüllung gehen.

“Wenn ich so sterben soll, dann soll es so sein. Ich werde dir gewiss keine Vorwürfe machen, meine geliebte Kagome…” Mit einem verständnisvollen Blick sah er den Pfeil auf sich zu rasen, denn er hatte sein Schicksal akzeptiert. Allein die Tatsache das er Kagome begegnet war reichte ihm völlig aus, um sein Leben mit einem Lächeln zu beenden.

Wie in Zeitlupe kam der Halbdämonin das ganze Geschehnis vor. Da war ihr Pfeil, der von einem reinen Licht umhüllt war und dieser raste genau auf die Liebe ihres Lebens zu. Schnellstmöglich wollte sie etwas dagegen unternehmen, doch es ging einfach nicht.

“Bin ich vielleicht doch nicht stark genug? Soll so etwa mein Schicksal aussehen, dass Inuyasha durch meine Hand stirbt? … Nein das kann ich nicht akzeptieren! Ich will mit Inuyasha zusammen sein! Ich will mit ihm Lachen und Streiten und mit ihm für den Rest meines Lebens glücklich sein!”

Wie in Trance bewegte sie sich einen Schritt in seine Richtung und bemerkte dabei gar nicht wie der Glassplitter, der sich die ganze Zeit in ihrem Herzen befand, aus ihrem Körper ausgestoßen wurde, wodurch die junge Frau endlich von Narakus Einfluss befreit war. Aus tiefster Sorge rannte Kagome in seine Richtung, obwohl sie genau wusste das sie nicht mehr rechtzeitig bei ihm ankommen würde.

“INUYASHA!!!”
 

Die pure Verzweiflung war in ihrer Stimme zu hören gewesen, was allen Anwesenden einen kalten Schauer über den Rücken jagte. Nur Naraku hatte sichtlich Freude daran seine Feinde so leiden zu sehen, obwohl ihn die Tatsache das Kagome es geschafft hatte sich ihm zu entziehen doch ein wenig reizte, doch das konnte ihm im Augenblick egal sein.

Auch Inuyasha versetzte dieser Schrei einen Stich durchs Herz, da er es einfach nicht ertragen konnte wenn sie litt und schon gar nicht wegen ihm. Daher versuchte er ein letztes mal Blickkontakt zu ihr herzustellen, doch das einzige was er sah war ihr hell leuchtender Pfeil, der nun gefährlich nah vor ihm lag. Jetzt schien es endgültig vorbei mit seinem Leben zu sein. Ein letztes mal schaute er zu seinen Freunden hinüber, die ihn ebenfalls mit entsetzten Augen anschauten. Da war Sango, in der er eine gute Kampfpartnerin gefunden hatte und auf die er sich immer verlassen konnte. Miroku, der ihm mit seinen Frauen Geschichten oft auf die Nerven gegangen war, aber dennoch zu seinem besten Freund wurde. Shippo, der immer sehr frech und Nervig war, aber den er trotzdem irgendwie gern hatte. Und da war Kikyo, die Frau die er sehr gern hatte aber leider nicht liebte, womit er ihr sehr weh getan hatte weshalb er sich gerne noch bei ihr entschuldigt hätte, doch dafür war es jetzt leider zu spät. Der Pfeil war bei ihm angekommen und würde ihn jeden Augenblick durchbohren, doch als er nur noch wenige Zentimeter von ihm entfernt war verschwand er plötzlich.

Vor lauter Verwunderung blieb die Halbdämonin abrupt stehen und auch Inuyasha konnte nicht fassen was gerade vor seinen Augen passiert war. Miroku, der inzwischen wieder das Bewusstsein erlangt hatte, sprach aus was alle dachten.

“Wo ist der Pfeil?”

Noch bevor irgendjemand eine Erklärung finden konnte tauchte der Pfeil, wie aus dem nichts, direkt hinter Inuyasha hervor und steuerte nun genau auf Naraku zu.

“W-Was?” Dieser war von diesem plötzlichen Wandel des Geschehen so geschockt, dass er keine Möglichkeit mehr hatte auszuweichen und so wurde er mit voller Wucht getroffen. Durch die starke spirituelle Energie, die sein Miasma läuterte, wurde er in tausend Teile gefetzt und hatte dadurch sogar deutliche Schwierigkeiten seinen Körper wieder zu regenerieren.
 

Kikyo, die das Spektakel ebenfalls mit weit aufgerissenen Augen beobachtet hatte, war wegen noch etwas ganz anderem erstaunt. Diese Technik die Kagome angewandt hatte, davon hatte sie zwar schon mal gehört, aber es noch nie mit eigenen Augen miterlebt. In diesem Moment wurde ihr bewusst, dass ihre Freundin wirklich was ganz besonderes war.
 

Da Naraku im Moment nicht imstande war seine Wurzeln zu kontrollieren, schnappte sich Sango ihren Bumerang und befreite Inuyasha somit aus seiner misslichen Lage. Dieser atmete zu aller erst erleichtert aus, da er zum glück noch am Leben war, auch wenn er nicht wusste wie das überhaupt möglich sein konnte.

“Inuyasha!”

Noch bevor er irgendwie reagieren konnte fiel ihm Kagome völlig aufgelöst, um den Hals. Sofort schloss er sie ebenfalls in seine Arme und genoss eine Augenblick diesen wundervollen Duft an dem er sie immer erkennen würde. Gerade wollte er etwas sagen um sie zu beruhigen, doch da kam sie ihm zuvor.

“Ich Liebe dich auch!”

Wie versteinert stand er da und konnte nicht glauben, was er da gerade gehört hatte. Plötzlich fing sein Herz an wie verrückt zu Schlagen, so stark, dass es ihm beinah schon unangenehm war, da er befürchtete sie könne es hören. Doch dann wurde ihm klar wie lächerlich diese Befürchtung war, da sie in ihrer momentanen Verfassung gar nicht auf so was achten würde.

Anstatt sich also solch sinnlose Gedanken zu machen wollte er viel lieber in ihr wunderschönes Gesicht schauen, welches mit unzähligen Tränen bedeckt war die er erstmal fürsorglich wegwischte.

“Ich… Ich hatte solche Angst um dich!” schluchzte die Halbdämonin, die sich wohl nicht beruhigen konnte.

“Es ist doch alles gut. Ich wusste sowieso das du es schaffen würdest.” versuchte er sie zu beruhigen, doch irgendwie erzielte er damit ein anderes Ergebnis.

“Sag mal spinnst du?! Weißt du überhaupt was ich durchmachen musste und wie schwer das ganze war? Ich war mit den Nerven total am Ende, weil ich befürchtete dich auf dem Gewissen zu haben und du willst mir allen ernstes sagen, dass du die ganze Zeit an mich geglaubt hast?!”

“Eh?” Völlig mit diesem Wutausbruch überfordert wich Inuyasha erschrocken einen Schritt zurück.

“W-Was hat sie den auf einmal?” Mit großen und irritieren Augen starrte er sie an, was die junge Frau wohl noch wütender machte, da man zum aller ersten mal ein sehr beängstigendes Knurren von ihr vernahm.

“G-Ganz ruhig, dass sind nur die extremen Umstände. D-Die beruhigt sich schon wieder…” versuchte der Halbdämon sich einzureden, da Kagomes Verhalten momentan wirklich zum Fürchten war. Aber alles war besser als sie weinen zu sehen, weshalb er doch erleichtert war das nun alles wieder beim alten war.
 

“Hey ihr zwei, zum Streiten ist wirklich nicht der richtige Zeitpunkt!”

“Shippo hat recht, Naraku ist immer noch am Leben und jetzt ist die perfekte Gelegenheit ihn mitsamt dem Juwel zu läutern.”

“Genau, jetzt oder nie!” fügte Sango als letzte noch hinzu.

Natürlich hatten ihre Freunde recht. Naraku war noch sehr damit beschäftigt seinen zerstörten Körper wieder herzustellen und durch den ersten Pfeil wurde bereits ein kleines Stück vom Juwel geläutert.

Entschlossen schaute Inuyasha die Halbdämonin an.

“Kannst du noch Kämpfen?”

“Was ist das denn für eine Frage? Natürlich kann ich das!”

Ein stolzes Grinsen zierte die Lippen des weißhaarigen Mannes, ehe er anschließend leicht in die Hocke ging.

“Na dann wollen wir mal.”

Kagome, die nun ebenfalls sehr entschlossen wirkte, nickte ihm bestätigend zu und stieg auf seinen Rücken. In einem gleichmäßigem Tempo rannte er nun geradewegs auf seinen Widersacher zu, während die Frau auf seinem Rücken bereits ihren Bogen spannte. Irgendwann bemerkte auch Naraku was seine Feinde mit ihm vor hatten, weshalb er schleunigst Handeln musste.

“Dieser Mistkerl will fliehen!” stellte Kagura verärgert fest, doch Kikyo wusste dies zu verhindern. Blitzschnell schnappte sie sich ihren letzten Pfeil und schoss ihn genau dort ab, wo er Naraku den Fluchtweg abschnitt.
 

Erleichtert über Kikyos Hilfe konnte Kagome sich nun voll und ganz auf ihren Feind konzentrieren, indem sie versuchte ihn so genau wie möglich ins Visier zu nehmen.

“Endlich ist es soweit. Ich… Nein… Wir können es endlich schaffen diesen Bastard in die Hölle zu schicken!”

Verzweifelt versuchte dieser mit seinem Miasma die zwei auf sich zu kommenden Halbdämonen von sich fern zu halten, allerdings ohne erfolg, da das ganz Miasma um Kagome herum geläutert wurde.

“Ich verfluche euch!” Seine Hasserfüllte Stimme ließ die mutige Frau keines falls mehr in Angst und schrecken verfallen, denn sie wusste das sie nicht alleine war und durch dieser Erkenntnis war sie der festen Überzeugung dem ganzen ein Ende zu setzen und nun sollte es soweit sein.

Mit Schwung stieß sich Inuyasha vom Boden ab und sprang so hoch er konnte nach oben. Dabei versuchte er so still wie möglich zu halten, damit seine Geliebte ihr Ziel nicht verfehlte. Ein letztes mal fixierte die Halbdämonin ihren Pfeil haargenau aufs Juwel, ehe se diesen mit all ihrer Kraft und dem Glauben ihrer Freunde abschoss.

“Nein… Nein das kann nicht sein! Ich werde von so einer Göre besiegt? Unmöglich…”

Ein extrem helles Leuchten gefolgt von einer gigantischen Explosion erschien, was wohl daraus schließen ließ das der Pfeil sein Ziel tatsächlich getroffen hatte. Doch da sich die Halbdämonen viel zu nah am Ort des Geschehens befanden handelte Inuyasha so schnell wie möglich und versuchte Kagome so gut es ging in Schutz zu nehmen doch die enorme Wucht war einfach zu groß weshalb die beiden wie kleine Insekten davon geschleudert wurden.

Ihre Freunde hatten verzweifelt versucht etwas erkennen zu können, allerdings war das Licht einfach viel zu hell und als noch der Wind gehörig an Kraft zunahm, mussten auch sie sich schleunigst in Sicherheit bringen. Jetzt blieb ihnen nur noch die Möglichkeit abzuwarten, um zu erfahren ob es ihren Freunden gut ging, was jeder von ihnen stark hoffte.
 

Während Miroku, Sango und Shippo hinter Kirara Schutz suchten, hatte Kikyo für sich und Kagura einen Bannkreis errichtet. Nicht nur das der Wind ungeheuer stark war, sondern auch die Verschiedensten Dinge flogen durch die Luft wie Holz, Erde oder sogar auch die verschiedensten Körperteile von Dämonen die Naraku sich einverleibt hatte.

Nachdem alles wieder zur Ruhe gekommen war, konnte man das ganze ausmaß der Explosion erkennen. Das gesamte Schloss und ein großer Teil der Erdoberfläche wurden komplett zerstört und von Naraku und dem Juwel fehlte jede Spür. Um ganz sicher zu gehen betrachtete der Mönch seine rechte Handfläche und was er dort zu sehen bekam, ließ ihn regelrecht sprachlos werden.

“M-Miroku dein schwarzes Loch…

“Es ist verschwunden!” vollendete Shippo den Satz der Dämonenjägerin, welche fassungslos auf seine freie Handfläche starrte. Als sie schließlich realisierte das der Fluch tatsächlich gebrochen war, könnte sie ihre Freude darüber nicht länger zurückhalten und viel dem Mönch überglücklich um den Hals. Zwar war dieser auch sehr früh darüber, vor allem weil dies ein Zeichen dafür war das Naraku wirklich besiegt wurde, dennoch konnte er es noch nicht so richtig glauben.

“Inuyasha, Kagome!”

Das entsetzte rufen Kikyos ließ die beiden sofort in Sorge verfallen. Schnell kamen sie hinter Kirara hervor, um die Ursache für Kikyos Reaktion zu erfahren, doch was sieh sahen ließ beide geschockt inne halten.
 

Auf der Mitte des Hofes lagen die beiden Halbdämonen, mit ca. einen Meter abstand von einander entfernt, bewusstlos auf dem Boden. Die Miko und Kagura waren bereits bei ihnen und auch Sango lief nun in Windeseile zu ihren Freunden.

“Oh nein Kagome!” entsetzt über das was sie sah, kniete sie sich zu ihrer Freundin runter. Es hatte sich eine mittelgroße Blutlache am Boden gebildet was daraus schließen ließ, dass die Halbdämonin am Hinterkopf verletzt sein musste.

Dafür hatte Inuyasha durch die Explosion keine schwerwiegenden Verletzungen davon getragen, doch auch er sah schlimm zugerichtet aus.

“Wir sollten hier warten bis die Beiden aufgewacht sind.” schlug Miroku vor, der sich in die Mitte seiner bewusstlosen Freunde platzierte.

“Einverstanden.” Die Miko hatte sich zu erst an die Seite des weißhaarigen Mannes gekniet, doch nun stand sie auf erschöpften Beinen vorsichtig auf und begab sich an Kagomes Seite, wo sie ihr ein weißes Stofftuch auf die Wunde am Hinterkopf drückte. Miroku, der ihr Handeln genausten beobachtet hatte, begutachtete nun die Verletzungen des Halbdämons wodurch dieser unerwartet wach wurde.

“Inuyasha!” freute sich Shippo als erster über sein erwachen und richtete somit die Aufmerksamkeit von Kikyo und der Dämonenjägerin auf den verletzten.

“Inuyasha wie geht’s es dir?” Besorgt eilte die Miko wieder zu ihm zurück, während Sango weiterhin bei ihrer bewusstlosen Freundin blieb und sich um dessen Verletzung kümmerte, doch auch sie war sehr froh darüber ihren Halbdämonischen Freund wohl auf zu sehen.
 

Langsam versucht Inuyasha sich aufzurichten, was ihm jedoch nicht wirklich gelang und er schmerzhaft wieder zurück auf den Rücken fiel.

“Nicht aufstehen!” mahnte ihn der Mönch, was wohl eindeutig zu spät kam.

“Grrr ja, ja…!” Mit einem genervten Seufzer drehte der junge Mann mit den Hundeohren seinen Kopf zur Seite, wo er eine Bewusstlose Kagome liegen sah. Wie durch Zauberhand gelang es ihm plötzlich mit einem Ruck aufzustehen, da seine Sorge um sie ihn jeden Schmerz vergessen ließ.

“Was ist mit ihr?” Noch bevor er eine Antwort bekam entdeckte Inuyasha die Blutlache, was ihm einen gewaltigen Schock versetzte.

“Ohh nein Kagome!”

“Keine Sorge. Ich bin sicher, dass sie schon bald wieder aufwachen wird.” versuchte Kikyo ihn zu beruhigen, da sie es einfach nicht ertragen konnte ihn so besorgt leiden zu sehen. Schließlich waren ihre Gefühle ihn noch nicht vollständig verschwunden.

Inuyasha wusste ihre aufmunternden Worte zu schätzen, weshalb er sie dankend ansah. Dennoch machte er sich schlimme Vorwürfe, da er es überhaupt so weit hatte kommen lassen. Behutsam ergriff er ihre Hand und streichelte ihr liebevoll über die Haare.

“Bitte lass es ihr gut gehen!”
 


 

Keine Panik, die Geschichte ist noch nicht vorbei. Das letzte Kapitel wird bald folgen :)

Getrennte Wege

So meine Lieben, ich präsentiere euch jetzt das letzte Kapitel meiner FF.

Ich will jetzt gar nicht viel sagen und euch mal einfach lesen lassen, also viel Spaß :)
 

25. Kapitel: Getrennte Wege
 

Ca. eine Woche war vergangen nachdem Naraku besiegt wurde. Inzwischen war wieder ruhe eingekehrt, nur die Tatsache das Kagome immer noch nicht aufgewacht war bereitete ihren Freunden große Sorgen.

Nachdem der Kampf vorbei war, hatten sie beschlossen ins Dorf zurückzukehren. Die Freude war bei Kaede groß als sie alle Wohlauf wiedersah, doch als sie die Bewusstlose erblickte versetzte ihr das einen gewaltigen Schock. Sofort kümmerte sich die alte Miko um sie und forderte an, sie in ihre frühere Hütte zu bringen. Seitdem war Inuyasha nicht einmal von ihrer Seite gewichen und auch Miroku, Sango und Shippo waren fast ständig bei ihrer Freundin.

“Und, hat sich was getan?” In die Hütte trat der Mönch, der zuvor ein paar Worte mit Kikyo gewechselt hatte.

“Immer noch unverändert…” gab ihm seine Verlobte als Antwort, der diese ganze Situation schwer zu schaffen machte.

“Ich verstehe das nicht… Wieso wacht Kagome denn nicht auf?” Alle Blicke waren nun auf Shippo gerichtet da sie sich das selbe fragten, doch Miroku versuchte dem kleinen Fuchsdämon deren Vermutung zu erklären.

“Nun das liegt wohl daran, weil Kagome unglaublich viel Kraft aufbringen musste um das komplette Juwel von Narakus böser Energie zu läutern.” Auch wenn der kleine Dämon die Erklärung verstanden hatte, so ließ er dennoch deprimiert den Kopf hängen. Alles war anders seitdem der Kampf vorbei war. Zwar waren sie ins Dorf zurück gekehrt und Kagura war nun endlich frei, dennoch war die Stimmung sehr betrübt. Ganz besonders Inuyasha hatte seit ihrer Rückkehr nicht viel gesagt. Er war nur noch damit beschäftigt die Hand der Frau zu halten, die er so sehr liebte und zu hoffen das sie endlich aufwachen würde. Plötzlich zuckte der Weißhaarige mit seinen Hundeohren. Hatte er es sich etwa nur eingebildet oder hatte er gerade tatsächlich einen leisen laut von der Bewusstlosen vernommen? Gespannt schaute er in ihr Gesicht um irgendeine Regung erkennen zu können, womit er nun auch seine Freunde neugierig machte. Kurze Zeit tat sich nichts was ihnen jedoch wie eine halbe Ewigkeit vorkam, doch dann fingen die Augenlieder der jungen Frau leicht an zu zucken, ehe sie diese dann verschlafen öffnete.

“Warum… starrt ihr mich alle so an?” Benommen schaute sie in die begeisterten Gesichter ihrer Freunde und war dadurch leicht irritiert.

“Bin ich froh, du bist endlich wach!” Überglücklich kam Sango auf sie zugestürmt, konnte sich aber im letzten Moment noch bremsen um ihr nicht um den Hals zu fallen. Shippo hingegen fiel es da schon deutlich schwerer seine Freude zu unterdrücken, weshalb er ihr hoffnungsvoll in die arme sprang, nachdem die Halbdämonin sich aufgerichtet hatte.

“Kagomeee!”

“Shippo du Idiot, sei gefälligst vorsichtig!” Wütend packte Inuyasha diesen am Schwanz und zerrte ihn weg von der gerade erwachten Frau. Natürlich warf ihm der kleine Fuchsdämon einige Schimpfwörter an den Kopf, doch diese ignorierte der Halbdämon vollkommen und wandte sich stattdessen besorgt an Kagome.

“Geht es dir gut? Wie fühlst du dich? Willst du dich nicht besser wieder hinlegen?”

“Ähh a-alles in Ordnung, mir geht es soweit ganz gut.”

Ein erleichtertes ging durch die Runde, während Inuyasha Shippo etwas unsanft fallen ließ.

“Mensch du hast uns ja ganz schöne Sorgen bereitet.” meldete sich nun auch Miroku zu Wort, der nun auch sichtlich erleichtert wirkte.

“T-Tut mir leid das ich euch Sorgen bereitet habe, aber… was ist überhaupt passiert?” Noch leicht durcheinander fasste sich die junge Frau an den Kopf, da sie das Gefühl hatte von einem großen Stein erschlagen worden zu sein.

“Das weißt du nicht mehr? Du hast Naraku besiegt.”

“Was?” ungläubig schaute sie Sango an, doch langsam kamen ihre Erinnerungen Schritt für Schritt zurück.

“Es ist wahr. Hier schau mal.” Zur Bestätigung zeigte Miroku seine rechte Hand wo sich nun kein schwarzes Loch mehr befand. Verblüfft starrte die Halbdämonin seine Handfläche an, ehe der Mönch fortfuhr.

“Nachdem du Naraku mit einem gigantischen Knall besiegt hattest, warst du durch die Wucht des Aufpralls und durch die enorme Kraft die du angewandt hattest, eine ganze Woche lang bewusstlos.”

“Was, eine ganze Woche?” Geschockt starrte sie ihn an, wenigstens konnte sie jetzt verstehen wieso ihre Freunde sich solche Sorgen um sie gemacht hatten.

“Ja, aber jetzt ist endlich alles so wie es sein sollte.” Beruhigend ergriff Inuyasha ihre Hand, dabei hatte er einen erleichterten Ausdruck im Gesicht was Kagome unweigerlich zum lächeln brachte.

“Es ist endlich vorbei und das alles dank dir.”

“Nein Sango, ohne euch hätte ich das niemals geschafft. WIR haben Naraku besiegt!”
 

Etwas Zeit war vergangen in der sich die junge Frau noch etwas ausruhte. Inzwischen war Miroku unterwegs gewesen um den beiden Mikos von der Positiven Nachricht zu berichten.

“Ich finde du solltest noch nicht aufstehen.”

“Und ich finde, dass ich jetzt schon lang genug gelegen habe Inuyasha. Ich muss mir mal die Beine vertreten.” Gesagt, getan. Ohne noch weiter dem Halbdämon zuzuhören stand sie auf und begab sich auf leicht wackeligen Beinen nach draußen.

“Keh, so ein Sturkopf!” beschwerte Inuyasha sich noch, ehe er ebenfalls aufstand und ihr klar machte sie zu begleiten.

“Von mir aus.” leicht genervt schob Kagome den Vorhang bei Seite und ging aus der Hütte, als sie plötzlich geschockt stehen blieb und fast einen Herzinfarkt erlag. Genau vor ihr stand Kikyo, die anscheinend gerade in die Hütte hinein wollte, um nach dem rechten zu sehen. Ihr so nah gegenüber zu stehen ließ die Halbdämonin ein unwohles Gefühl bekommen, noch dazu kam das sie keine Ahnung hatte wie ihre Freundin reagieren würde, wenn sie sie überhaupt noch als Freundin bezeichnen konnte. Wie angewurzelt blieb sie daher vor der Miko stehen, sichtlich nicht wissend was sie jetzt tun sollte, doch zum Glück wurde ihr diese Entscheidung kurzerhand abgenommen.

“Wie schön, es ist also wahr. Du bist endlich wach!” Überglücklich fiel Kikyo ihr um den Hals, was sie ein wenig mehr irritierte.

“Geht es dir wirklich wieder besser?”

“Ähhh j-ja, ich denke schon…”

“Welch ein Glück!” Erleichtert löste sich die Miko von ihr und schaute sie nun freundschaftlich an, doch Kagome konnte dieses unwohl Gefühl einfach nicht abschütteln. Ob es wohl daran lag was zwischen ihnen vorgefallen war und sollte jetzt etwa alles wieder gut sein? Sie wusste das sie sich nicht eher besser fühlen würde wenn sie es nicht genaustes bewiesen bekäme.

“Du… bist mir also nicht mehr böse?”

Leich verwundert über diese Frage schaute Kikyo sie an, doch eigentlich war es selbstverständlich warum ihre Freundin diese Frage stellte.

“Nein, ich bin dir nicht mehr böse. Es ist nun alles in Ordnung.”

“Wirklich?!” Erleichtert über diese Aussage war es nun die Halbdämonin die Kikyo stürmisch in ihr Arme schloss. Wie sehr hatte sie sich gewünscht mit ihr Frieden zu schließen und sie in Sicherheit zu wissen und nun war es endlich soweit. Für einen kurzen Moment vergaß Kagome alles um sich herum, als sie auf einmal ein ziehen an ihrem linken Ärmel verspürte. Fragend drehte sie sich zur Seite, um der Ursache dafür auf den Grund zu gehen. Was oder besser gesagt wenn sie sah war Inuyasha, der sie teils beleidigt und teils verlegen ansah.

“Ich will ja nicht stören, aber hast du da nicht etwas vergessen?!”

“Hm?”

“Du wolltest Kikyo doch noch etwas fragen.”

“Ähm, ich weiß gerade nicht was du meinst.” Nachdenklich fasste sich die Halbdämonin ans Kinn, was Inuyasha eindeutig noch mehr reizte.

“Willst du mich verarschen?!” fuhr er sie wütend an, doch das brachte ihn auch nicht viel weiter.

“Ich glaube ich weiß worauf Inuyasha hinaus will und die Antwort heißt: Ja!” mischte sich nun Kikyo ein, die von ihrer Freundin mit Fragenden Augen angeschaut würde.

“Ja?” Anscheinend war sie immer noch völlig ahnungslos und begriff so gar nicht von was die beiden da überhaupt sprachen. Ein Blick in das Gesicht des Halbdämons brachte sie auch nicht viel weiter, da dieser sehr erstaunt wirkte.

“Ich habe nichts mehr dagegen wenn ihr zusammen sein wollt.” fügte die Miko noch hinzu, um Kagome genauer zu erklären worum es überhaupt ging und plötzlich klingelte es bei ihr, was sie schnell rot anlaufen ließ.

“A-Aso, d-dass meint ihr…” Vor lauter Verlegenheit kratzte sie sich am Hinterkopf und starrte peinlich berührt auf den Boden, damit niemand sehen konnte wie knall rot sie geworden war.

Inuyasha hatte sich inzwischen etwas beruhigt und das Kikyo ihnen ihren Segen gegeben hatte freute ihn natürlich sehr. Trotzdem war er noch immer verärgert darüber, dass seine nun offizielle Freundin es einfach vergessen hatte, was er auch sogleich zum Ausdruck brachte.

“Keh, nicht zu fassen das du so was wichtiges vergessen hast!” Um seinen Standpunkt noch deutlicher klar zu machen verschränkte er beleidigt die Arme vor seiner Brust, was sie Stimmung seiner Freundin schlagartig änderte.

“Na hör mal, ich bin doch gerade eben erst wach geworden! Außerdem hättest du sie ja fragen können, Zeit genug hattest du ja.”

“……” Nachdem sich Kagome so geschickt herausgeredete war Inuyasha jetzt erstmal sprachlos, was ja auch kein wunder war denn irgendwie stimmte es ja auch was sie sagte, daher beschloss er dieses Thema schnellstmöglich zu beenden.

“A-Ach vergiss es!”

Unauffällig war Kikyo zu dem Mönch und der Dämonenjägerin geschlichen, die ebenfalls seit einer weile draußen vor der Hütte standen.

“Ich frage mich ernsthaft, wie die zwei sich in einander verlieben konnten.” flüsterte sie ihnen leise zu, woraufhin die Miko von ihnen ein tatkräftiges Nicken erhielt.
 

Da sich die Halbdämonin ein wenig die Beine vertreten wollte, spazieren sie alle gemeinsam durchs Dorf. Es dauerte auch nicht lange als sie zufällig an dem Heim vorbei kamen, wo die zwei schwarzhaarigen Frauen damals aufgewachsen waren. So viele Erinnerungen kamen Kagome als sie vor der großen Hütte stand, aus der noch immer lautes Kinder Geschrei zu hören war. Plötzlich trat Kaede aus der Hütte, doch kaum war sie draußen da wurde sie auch schon stürmisch von einer gewissen jungen Frau begrüßt.

“Hallo Kaede!”

“Oh mein Kind, nicht so stürmisch oder hast du vergessen das ich nicht mehr die Jüngste bin?” Spaßeshalber versuchte die alte Miko streng zu klingen, doch die Freude darüber Kagome wohlauf zu sehen ließ es ihr nicht so ganz gelingen. Diese war jedoch ein wenig verlegen geworden, darüber das sie ihre Gefühle nicht so ganz unter Kontrolle gehabt hatte.

“E-Endschuldige…”

Bei dem Gesicht was sie machte müsste Kaede nun Herzhaft anfangen zu Lachen.

“Ach wie sehr ich dich vermisst habe, aber genug jetzt, kommt erstmal rein dann könnt ihr mir in aller ruhe erzählen was ihr erlebt habt.”

Dankend nahm jeder die Einladung an und verschwand kurz darauf in der großen Hütte.
 

Zweifelsohne war es Kagome die am meisten von ihren Abenteuern erzählte. Sie blühte sogar regelrecht auf und war für Kaede kaum wieder zuerkennen. Das Leben da draußen hatte sie wahrlich verändert und es war gut, dass sie dadurch viele neue Erfahrungen sammeln konnte. Immer wieder fügten auch die Anderen etwas zu den Erzählungen der Halbdämonin hinzu, so das sie sich alle sehr angeregt unterhielten. Doch irgendwann wendete sich das Blatt, als sie auf das Thema Naraku kamen. Ganz besonders Kikyo hatte dabei ein schlechtes Gewissen, weshalb sie sich mehrfach bei allen entschuldigte.

“Jetzt hör mal auf dich ständig zu entschuldigen, das war schließlich nicht deine Schuld!”

“Inuyasha hat recht. Von Naraku kontrolliert zu werden hätte jeden von uns treffen können.” gab Sango ihm recht und auch Shippo war der selben Meinung.

“Genau. Schließlich wurde Kagome ja auch von ihm fremd gesteuert.”

Die erwähnte ließ daraufhin betrübt den Kopf hängen, denn es gefiel ihr gar nicht daran erinnert zu werden. Wie nicht anders zu erwarten, war nun deshalb ihre gute Laune für den Rest des Abends dahin. Stattdessen wirkte sie recht traurig und äußerst nachdenklich. Dem einzigen dem das auffiel war Inuyasha, der auch direkt neben ihr saß.

“Hast du was? Du bist plötzlich so still.”

Erschrocken darüber das sie so direkt angesprochen wurde, schaute die junge Frau ihren Sitznachbar verwundert an.

“Äh… nein, nein, es ist alles gut. Ich bin nur müde.” Dabei setzte sie ein gespieltes Lächeln auf um ihn nicht weiter misstrauisch werden zu lassen, allerdings erzielte sie damit genau das Gegenteil da ihr der Halbdämon diese Lüge nicht abkaufte. Dennoch sagte er nichts weiter dazu und beschloss erstmal abzuwarten.
 

Später am Abend als bereits alle schlafen gegangen waren schlich Kagome sich heimlich raus, um zu einem ganz bestimmten Ort zu gehen. Als sie dort ankam setzte sie sich zu aller erst unter den großen, heiligen Baum und beobachtete diesen stillschweigend. Sie hatte schon ganz vergessen welch wohltuende Atmosphäre er ausstrahlte und wie entspannt sie in seiner nähe immer gewesen war. Was sie noch nicht bemerkte hatte war, dass Inuyasha ihr heimlich gefolgt war und nun fand er war es an der Zeit sich zu zeigen.

“Dein gehör ist ja immer noch so schlecht wie damals.”

Leicht verschreckt drehte sich die Halbdämonin in die Richtung von wo sie die Stimme vernommen hatte. Da sie aber sofort erkannt hatte um wen es sich da handelte, war sie keinesfalls nervös nur etwas verwundert, da sie nicht mit ihm gerechnet hatte.

“Was machst du hier?”

Statt auf ihre Frage zu antworten, ignorierte Inuyasha diese vollkommen und setzte sich zu seiner Geliebten auf den Boden. Anders als damals war jedoch der Abstand zwischen ihnen nicht sehr groß gewesen.

“Du solltest inzwischen wissen das du mir nichts verheimliche kannst, also spuck schon aus was dich bedrückt!”

Da sich die Angesprochene leicht ertappt fühlte, legte sie ihren Kopf deprimiert auf ihre zum Körper angezogenen Knie. Ein bedrücktes schweigen trat ein, was jedoch nicht sehr lange anhielt.

“Es tut mir leid Inuyasha…”

Etwas irritiert starrte er sie an und fragte auch sogleich wofür sie sich überhaupt entschuldigte. Irgendwie schaffte es die junge Frau nicht ihm in die Augen zu sehen, weshalb sie lieber den Boden anstarrte.

“Ich habe dich schlimm verletzt, körperlich und auch seelisch. Ich will gar nicht wissen wie du dich gefühlt haben musst als ich dich angegriffen habe.”

“Das war es also was sie bedrückt hatte, ein schlechtes Gewissen…” Inuyasha konnte ihre Gefühle gut verstehen. Er selbst würde es sich niemals verzeihen können wenn er Kagome etwas angetan hätte, aber dennoch musste er sie jetzt dazu bringen die Vergangenheit ruhen zu lassen.

“Jetzt hör aber mal auf damit! Genau wie bei Kikyo war es nicht deine Schuld, sondern die von Naraku. Außerdem hast du es ja noch rechtzeitig geschafft, dich aus eigener Kraft von seinem Einfluss zu lösen und darauf solltest du Stolz sein.”

“Ja… aber beinah zu spät! Ich hätte es mir nie verzeihen können wenn ich dich…” weiter kam die Halbdämonin nicht mehr, da sie plötzlich die zarten Lippen ihres geliebten Inuyashas auf ihren spürte. Dieser hatte sie nämlich durch einen Kuss daran gehindert weiterzusprechen, was sie völlig aus der Bahn geworfen hat. Doch es dauerte nicht lange, da gab auch sie sich dem Kuss voll und ganz hin.

Eine weile verharrten sie so, bis der Halbdämon sich behutsam von ihren Lippen löste, um sie weiter auf andere Gedanken zu bringen.

“Hast du aber nicht und jetzt vergiss dieses Thema.”

“Aber…”

“Kein Aber! Freu dich lieber auf die schönen Momente die wir von nun an erleben werden.” Ein aufbauendes Lächeln zeigte sich in seinem Gesicht was ihm allerdings echt schwer fiel, da die Sturheit seiner Freundin echt anstrengend war. Doch als auch sie sich zu einem Schmunzeln breit schlagen ließ, war das die ganze mühe wert gewesen. Erleichtert lehnte Kagome sich an seine Schulter und war dankbar dafür, dass Inuyasha immer für sie da war.

“Du hast ja recht, dass werde ich.”
 

Einige Wochen waren nun vergangen seitdem Naraku besiegt wurde und mittlerweile hatte sich alles wieder normalisiert. Kagura kam hin und wieder mal vorbei, um nach dem rechten zu sehen. Miroku und Sango waren inzwischen verheiratet und die beidem Halbdämonin waren erstaunlicherweise noch glücklich zusammen, sogar Kikyo hatte jemanden kennengelernt der ihr Interesse geweckt hatte, allerdings wollte sie sich dies nicht so ganz eingestehen, aber dennoch wirkte sie nun viel glücklicher als früher. Die Dorfbewohner hatten sie nun vollkommen als Miko des Dorfes Akzeptiert, weshalb sich Kaede nun etwas zur ruhe setzen konnte. Tag für Tag fiel Kagome auf wie positiv sich alles verändert hatte. Ihre Freundin aus Kindertagen hatte ihre Aufgabe gefunden und wurde dieser auch mehr als gerecht. Noch dazu kam, dass sie glücklich zu seien schien und genau das hatte sich die Halbdämonin immer gewünscht, daher beschloss sie das es an der Zeit war zu gehen um ihr eigenes Leben zu leben.
 

Eines Abends in der Hütte, lag sie in Inuyashas Armen und erzählte ihm von ihrem vorhaben.

“Du willst das Dorf verlassen?!” Er wirkte ein wenig verwundert, da er eigentlich davon ausging das es seiner Freundin hier gefiel und das sie sich hier Zuhause fühlen würde.

“Ja. Mir hat das reisen und mit euch das bekämpfen von Dämonen irgendwie viel mehr gefallen.”

“Hm kann ich verstehen, so ein langweiliges Dorf ist auf Dauer nichts für einen Halbdämon.” Da sprach Inuyasha wohl eher aus eigenen Meinung, denn seitdem alles so friedlich war langweilte er sich fast zu Tode, doch war dies nicht der Grund wieso Kagome gehen wollte.

“Hm naja ich habe ja früher auch über Jahre hier gelebt, aber seitdem wir zurück sind fühle ich mich hier irgendwie fehl am Platz.” Irgendwas anderes Trieb sie dazu das Dorf zu verlassen, doch ehe sie ihre Vermutung äußern konnte kamen plötzlich Miroku und Sango in die Hütte gefolgt von Shippo und Kirara. Diese setzten sich nah ums Feuer herum und wurden auch sogleich mit eingeweiht in den Plänen der Halbdämonen.

“Hm… also ich würde gerne Mitkommen. Was ist mit dir Miroku?”

“Da fragst du noch? Wo du hin gehst, da komme ich selbstverständlich mit.”

“Wirklich, ich wollt mitkommen!?” freute sich Kagome nur ihr Freund schien ein wenig überrascht.

“Ich dachte ihr würdet jetzt sesshaft werden und eine Familie Gründen.”

“Ach das hat doch noch Zeit.

Mit weit Aufgerissenen Augen starrte Inuyasha den Mönch an, da er mit so einer Antwort, gerade von ihm, nicht gerechnet hatte. Schließlich war es Miroku immer gewesen, der jede Frau nach einem Kind fragte, aber anscheinend hatten sich seine Prioritäten nun etwas verändert.

“Außerdem gibt es noch viele Dämonen da draußen die wir ja schlecht einfach so ignorieren können.” fügte Sango noch entschlossen hinzu, was ihre Freundin mehr als nur freute, denn auch sie war der Meinung den von Dämonen geplagten Menschen zu helfen.

“Sollen wir morgen Aufbrechen?”

“Ja in Ordnung, aber vorher sollten wir Kaede und Kikyo davon erzählen.” meinte Miroku vorsichtshalber, was die enthusiastische Halbdämonin schlagartig verstummen ließ. Sie hatte nämlich noch gar nicht daran gedacht wie die beiden Mikos wohl auf ihr vorhaben reagieren würden.

“Ich gehe sie holen, dann können wir es ihnen gleich sagen.” Eilig rannte Shippo aus der Hütte, doch das plötzlich alles so schnell ging machte Kagome relativ nervös und wie sich später zeigte war ihre Sorge durchaus berechtigt.

Nachdem die zwei Mikos nämlich eingeweiht waren machten beide ein nicht sehr erfreutes Gesicht. Kaede schien ein wenig traurig zu sein, akzeptierte aber die Entscheidung der Gruppe. Kikyo hingegen schaute ihre Freundin fassungslos an.

“Ihr wollt fort von hier?”

Mit einem aufmunternden lächeln versuchte die Schwarzhaarige mit den Hundeohren ihr mitzuteilen, dass das ganze doch nicht so schlimm sei, allerdings schien die Miko das anders zu sehen. Ohne noch jemanden eines Blickes zu würdigen stampfte sie aus der Hütte. Ein deprimiertes Seufzen machte die Runde, ehe Shippo aussprach was allen aufgefallen war.

“Sie sah ziemlich enttäuscht und wütend aus.”

Mit einem nachdenklichen Blick schaute Kagome den kleinen Fuchsdämon an, doch dann stand auch sie auf und ging nach draußen.

“Ich sollte mit ihr reden.”
 

Irgendwann blieb die Miko stehen, nachdem sie einen ruhigen Ort zum nachdenken gefunden hatte. Es dauerte auch nicht lange, da bemerkte sie das sie von jemanden verfolgt wurde.

“Wieso willst du gehen?”

Erschrocken über diesen ernsten Tonfall wich die Halbdämonin einen Schritt zurück. Zwar konnte sie durchaus verstehen wieso Kikyo so wütend war, dennoch musste sie irgendwie versuchen zu erklären warum sie sich dazu entschieden hatte.

“Es ist einfach besser so. Ich möchte dir nicht wieder bei irgendwas im weg stehen. Außerdem habe ich nie wirklich hier her gehört.”

“Was redest du denn da? Natürlich gehörst du hier her!” Leicht aufgebracht über diese Aussage drehte sich Kikyo zu ihrer Gesprächspartnerin um, die jedoch ganz leicht den Kopf schüttelte.

“Das hier ist dein Zuhause. Du bist für das Wohl des Dorfes verantwortlich und du bist es die die Dorfbewohner um Rat fragen und so hätte es von Anfang an sein müssen, doch durch mein Auftauchen ist hier alles ein wenig durcheinander geraten, deshalb ist es besser wenn ich gehe.”

“A-Aber niemand zwingt dich dazu.”

“Es ist ja auch nicht so das ich mich gezwungen fühle, sondern ich möchte gerne gehen.”

Traurig schaute Kikyo auf den Boden, da sie dachte sie wäre der Grund dafür das ihre Freundin gehen wollte. Irgendwie konnte Kagome ihre Gedanken förmlich von den Augen ablesen, weshalb sie die Miko schnellstmöglich über ihre wahren Beweggründe aufklären musste.

“Es liegt auf keinen Fall wegen dir das ich das Dorf verlassen möchte. Es ist nur so, dass sich in den vergangenen Monaten viel verändert hat. Ich habe ganz anders gelebt als zuvor und es hat mir irgendwie richtig Spaß gemacht mit meinen Freunden durchs Land zu ziehen und Menschen vor Dämonen zu schützen. Es hat mir Freude bereitet mit ihnen am Lagerfeuer zu sitzen und sich mit ihnen zu unterhalten oder einfach nur im Wald zu schlafen. Das alles sind vielleicht nur Kleinigkeiten, aber es sind Dinge die mir irgendwie fehlen.”

“Ich verstehe, also findest du das Leben hier langweilig…”

“Was? N-Nein so meinte ich das nicht.” besorgt darüber, Kikyo mit ihren Worten verletzt zu haben, wollte die Halbdämonin versuchen das Missverständnis zu klären, doch dann fing die Miko plötzlich an zu Schmunzeln.

“Na ja, du bist schließlich zur Hälfte ein Dämon, wahrscheinlich brauchst du deshalb mehr Abendteuer im Leben.”

“Äh…” Sprachlos starrte Kagome sie an, da sie irgendwie das Gefühl hatte, als ob sich ihre Freundin über sie lustig machte, doch eigentlich war ihr das im Augenblick so ziemlich egal.

“Du… bist mir also nicht mehr böse?”

“Nein es… ist in Ordnung. Wenn du anderen Menschen helfen möchtest und lieber auf Reisen gehst, dann solltest du das auch machen. Hauptsache du bist glücklich.” Zwar war die Miko immer noch nicht ganz einverstanden mit dieser Idee, weil sie ihre Freundin schrecklich vermissen würde, trotzdem riss sie sich zu einem verständnisvollen lächeln zusammen, was dafür sorgte das der Halbdämonin vor Erleichterung ein Riesen Stein vom Herzen fiel. Dankend sah sie Kikyo an, ehe sie beschlossen zurück zu kehren.
 

“Jetzt hör doch mal auf ständig hin und her zu Laufen, dass macht einen ja wahnsinnig!”

“Du kannst vielleicht gut Reden. Ich muss noch so viele Sachen vorbereiten und mich noch von so vielen verabschieden und meinen alten Kimono hab ich auch noch nicht gefunden.”

“Was willst du denn mit dem ollen Ding?”

“Denn hat mir meine Mutter genäht, deshalb will ich ihn mitnehmen. Außerdem hängen da viele schöne Erinnerungen dran.”

“Sagtest du nicht mal, dass da viele Löcher drin wären und das er ganz schmutzig sei?”

“Na und, ich will ihn ja schließlich nicht mehr anziehen.”

“Keh, wie denn auch? Bist ja inzwischen viel zu dick, da würdest du eh nicht mehr rein passen.”

“Sitz!!!”

Verärgert stampfte eine wütende junge Frau aus dem Kinderheim und hinterließ einen am Boden liegenden Inuyasha, der von mehreren Kinderaugen begutachtet wurde. Wie meistens üblich, hatten sie gerade einer ihrer Diskussionen gehabt, doch heute hatten sie definitiv keine Zeit für so was, da sie schließlich gleich aufbrechen wollten. Ca. eine weitere Stunde war seit dem kleinen Vorfall vergangen, in der die Gruppe alles erledigt hatte und nun bereit zum aufbrechen waren.

Mit gemächlichen Schritten begaben sie sich zum Rande des Dorfes, wo sie bereits erwartet wurden.

“Es ist also nun soweit?” Auch wenn Kaede sehr gefasst wirkte so war sie dennoch traurig über diesen Abschied. Sie liebte bisher alle Kinder die sie groß gezogen hatte, aber Kagome war für sie immer schon etwas besonderes gewesen und auch die Anderen waren ihr ans Herz gewachsen. Miroku, Sango, Inuyasha und Shippo waren die ersten die sich bei der alten Miko verabschiedeten, ehe sie rüber zu Kikyo gingen um auch ihr auf wiedersehen zu sagen. Ein letztes mal nahm der Halbdämon sie Freundschaftlich in den Arm.

“Du bist eine tolle Frau und ich bin mir sicher, dass deine wahre liebe schon ganz in der Nähe ist. Bestimmt ist es dieser junge Reisende, der die letzten Tage im Dorf verbracht hat.” Mit einem frechen grinsen im Gesicht löste er die Umarmung und war gespannt was sie darauf erwidern würde.

“S-So ein Unsinn. Wir haben uns noch nicht mal gut miteinander verstanden…”

“Na und, Kagome und ich verstehen uns bis heute nicht sehr gut miteinander.” scherzte der weißhaarige was nun auch die junge Frau zum kichern brachte, doch langsam wurde es Zeit. Ein letztes mal schaute er sie lächelnd an, ehe er sich abwandte und gemeinsam mit seinen Freunden auf Kagome wartete. Diese hing nämlich noch in Kaedes Armen fest und tat sich schwer sie loszulassen.

“Ich bin dir für alles was du für mich getan hast so unendlich dankbar.”

“Ach mein Kind… Ich bin so Stolz auf dich!” behutsam legte die alte Miko ihre Hand auf die Wange der Schwarzhaarigen und schaute sie dabei mit einem sanften Lächeln an.

“Bitte pass auf dich auf.”

“Das werde ich.” Schweren Herzens ging die Halbdämonin nun auf Kikyo zu, der man deutlich ansehen konnte wie schwer ihr dieser Abschied fiel.

“Du… wirst mir fehlen.”

“Und du mir erst! Du warst meine erste beste Freundin und du warst die einzige, die immer zu mir gehalten hat und das werde ich dir nie vergessen!” Nun konnte Kagome ihre Tränen nicht mehr zurück halten, als sie ihre Freundin umarmte. Auch Kikyo war den Tränen nahe, versuchte aber dennoch stark zu bleiben.

“Es wird Zeit… deine Freunde warten schon.” Widerwillig löste die Miko die Umarmung und sah ihre Freundin lächelnd an.

“Du kommst uns aber besuchen, ja?”

“Versprochen!” versicherte ihr die Halbdämonin mit einem zuversichtlichen Nicken, ehe sie zu den Anderen ging.

“Passt gut auf euch auf.” rief sie ihnen noch zu und bekam als Antwort das selbe, begleitet von einen tatkräftigen Winken. Ein letztes mal schaute sie sich das Dorf an, ehe sie mit ihren Freunden Aufbrach.

Auch wenn Kikyo und Kaede traurig waren so wussten sie, dass es kein Abschied für immer sei. Als die Gruppe nicht mehr zu sehen war kehrten sie ins Dorf zurück und gingen wieder ihren gewöhnlichen Aufgaben nach.
 

Eine ganze Weile spazierten die fünf Freunde schon durch die Gegend. Ihre einzige Beschäftigung momentan war es sich zu unterhalten und das schöne Wetter zu genießen.

“Und was machen wir jetzt?” fragte Shippo neugierig, da ihm nach einer Zeit langweilig wurde.

“Ich würde vorschlagen das wir weiter durch die Gegend laufen, bis wir einen Dämon begegnen oder ein Dorf das unsere Hilfe braucht.”

“Keh das ist doch langweilig Miroku. Ich schlage vor, das wir in ein Gebiet gehen wo es von Dämonen nur so wimmelt.”

“Also echt, wir müssen uns doch nicht gleich in Lebensgefahr bringen!”

Beleidigt über Sangos Einwand schaute Inuyasha sie gereizt an.

“Was soll das denn heißen? Glaubst du etwa ich wäre nicht stark genug?!”

“Na ja, du bist schließlich nur ein Halbdämon.”

“Wie war das du halbe Portion?!”

“Na na, nicht Streiten Leute.” mischte sich nun der Mönch ein, da sein Kumpel drauf und dran war Shippo, für seine freche Bemerkung, eine Kopfnuss zu verpassen. Plötzlich hörten die vier lautes Gelächter, was wohl von hinten zu kommen schien. Verwundert drehten sich alle zu Kagome, die sich langsam wieder einkriegte.

“Was gibt es denn da zu Lachen?” wollte ein immer noch ziemlich gereizter Halbdämon wissen, doch seine Freundin ließ sich von seinem barschen Tonfall nicht die Laune verderben.

“Ach ich Liebe euch Leute! Genau deshalb bin ich so gerne mit euch zusammen.”

Fragende Blicke gingen nun durch die Runde, weshalb keiner bemerkt hatte wie Kagome sich zu ihnen gesellte und Inuyashas Hand ergriff.

“Na los, kommt schon. Wir müssen doch schließlich ein paar Dämonen beseitigen.” Mit einer positiven und entschlossenen Ausstrahlung zerrte sie ihren Freund hinter sich her, während Miroku und Sango ihnen Verwundert hinterher blickten. Irgendwie war es seltsam sie so zu sehen, doch das ihre Freundin so gute Laune hatte freute die beiden natürlich, weshalb sie nun ebenfalls gut gelaunt den beiden hinterher gingen.

“Sag mal stimmt irgendwas nicht mit dir?” Das Verhalten seiner Freundin war Inuyasha nämlich nicht ganz geheuer.

“Alles super. Wieso fragst du?”

“Na ja du bist irgendwie so…”

“Glücklich?”

“Eigentlich wollte ich seltsam sagen, aber das geht natürlich auch.” scherzte der Halbdämon, da auch er inzwischen durch sie eine bessere Laune bekommen hatte. Über seine Bemerkung musste die junge Frau kurz anfangen zu Schmunzeln, doch dann hackte sie sich in seinen Arm ein und schmiegte sich verliebt an ihm.

“Ich freue mich einfach auf unser gemeinsames Leben und darauf das wir viele schöne Momente erleben werden.”

Jetzt war es Inuyasha der sich ein Grinsen nicht verkneifen konnte, denn er wusste ganz genau wie recht sie hatte. Für nichts auf der Welt würde er Kagome verlassen, denn sie war die Frau für die er bestimmt war und gemeinsam würden sie nun ihr Schicksal selbst in die Hand nehmen.
 

ENDE
 


 

Es ist vollbracht, meine erste Geschichte zu meiner Lieblingsserie Inuyasha. Wenn ich ehrlich bin hätte ich nicht gedacht, dass ich es schaffen würde diese FF zu ende zu schreiben, weil ich ja eigentlich nicht so der Schreibtyp bin und früher in Deutsch meistens immer die Note vier hatte. Aber dank euch, meinen fleißigen Leserin und Leser, habe ich es doch tatsächlich geschafft und ich habe mir sogar sehr viel mühe gegeben, damit auch was anständiges dabei raus kam.

Es ist wirklich schade das hier jetzt Schluss ist und ich werde es auch richtig vermissen, allerdings kann ich nicht mit Sicherheit sagen, ob ich noch eine weitere FF schreiben werde, da es mich leider wirklich viel Zeit gekostet hat. Außerdem hatte ich am Anfang nicht damit gerechnet das sich diese FF so lange hinziehen würde, da ich für den Anfang erstmal eine kleine Geschichte schreiben wollte.

Na ja, ihr seht ja was dabei raus gekommen ist :D

Aber da ich noch viele Ideen für eine weitere Geschichte hätte, würde ich es zumindest nicht ausschließen das ich mich irgendwann wieder an den Schreibtisch setzte und meiner Fantasie freien lauf lasse.
 

So zum Schluss bin ich jetzt natürlich gespannt was ihr von meiner FF gehalten habt und noch mal ein vielen Dank an alle, die mir immer so fleißige Kommentare geschrieben haben und natürlich auch an die, die jedes Kapitel gelesen haben auch wenn sie sich nicht dazu geäußert haben.
 

Danke und bis irgendwann mal ;)



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Von:  Todesengel1618
2015-05-22T21:12:45+00:00 22.05.2015 23:12
Hallo, meld mich jetzt auch endlich einmal um zu kommentieren. Eigentlich hatte ich es dir schon vor sehr sehr langer Zeit versprochen auch zu kommentieren, aber ich hatte leider selbst sehr viel zu tun gehabt, und wenn ich Zeit gehabt habe dann aber leider nur kurz…ich hoffe das ich mich bei dir dann wieder öfters melden kann. :-(
Noch dazu hatte es zusätzlich lange gedauert da ich mir den Kopf zerbrochen habe was ich kommentieren kann, da mir bei deiner Geschichte sehr viel gefallen hat was ich noch erwähnen wollte.
Also zurück zu meinem Kommentar zu deiner Geschichte. ^_^

Ich finde deine Geschichte einfach traumhaft…bei deiner Geschichte gibt es nur ein einziges Wort darauf zu sagen…himmlisch. Generell wie du die Geschichte aufgebaut hast ist echt wirklich beeindruckend und wunderschön. Am Anfang der Geschichte waren die Sätze zwar etwas zu kurz, aber es wurde dann nach und nach immer besser. ^.^
Ebenfalls wurde es dann von Szene zu Szene immer spannender (was ich sehr an Geschichten liebe) und deine Fachbegriffe zu speziellen Wörtern haben mich regelrecht staunen lassen, auf welche ich eigentlich niemals drauf gekommen wäre. Du verdienst von mir auf jeden Fall einen großen Lob und hoffe, dass ich dich etwas motiviert habe irgendwann wieder eine schöne Geschichte zu schreiben. Du hast dafür wirklich enorm viel Talent, das sollte genützt und heraus gefordert werden! ^_^
Also, kommen wir jetzt zu den Szenen die mir besonders gut gefallen haben. :-)

Kapitel 9: Kikyous Eifersucht war schon irgendwie sehr erschreckend gewesen…besonders als sie Kagome geschlagen und angeschrieen hat. Es war zwar berechtigt gewesen, aber trotzdem war es unnötig das zu tun. Noch dazu hatte sie Kagome eine unheimliche Drohung mitgeteilt, Frauen können miteinander sowas von gemein sein! Ab da brodelte meine Wut auf diese……enorm und hätte sie selbst liebend gern geschlagen! *wütend bin*

Kapitel 12: Am Ende als Narake Kikyou in dem Spiegel zeigte wie Inu Yasha und Kagome miteinander umgehen und sie somit manipulierte bekam ich schon etwas Gänsehaut da Narake wie immer sehr unheimlich war (was ich immer toll finde) und es so fesselnd war was alls nächstes passierte. Das ist dir richtig gut gelungen. *freu*

Kapitel 15: Narakes Erscheinung und der kurze Kampf zwischen den anderen und ihm fand ich richtig spannend und toll. Auch als Inu Yasha Kagome beschützte und somit eine neue Technik des Tessaigas bekam als er sagte das er Kagome beschützen würde fand ich sehr schön, und mir stockte dann auch der Atem als die Attacke so plötzlich aktiviert wurde und Narake schließlich mit voller Wucht traf… .

Kapitel 17,18: Der Kampf mit dem Alptraum Dämon war dir ebenfalls sehr gut gelungen, die Träume von jedem Einzelnen war bei allem nachvollziehbar gewesen und es schwang in dieser Geschichte auch sehr viel Schock und Schmerz mit. Es war richtig schön das zu lesen und mit zu fiebern. Als Kagome schließlich wieder aufwachte und die anderen wieder bei Bewustsein verhalf war ich schon sehr erleichtert gewesen zu wissen dass es doch nicht so nach Plan lief wie es sich Kikyou, der Alptraum Dämon und Narake vorgestellt hatten, und auch der Kampf zwischen Kagome und Kikyou war extrem spannend gewesen.

Kapitel 19,20: am Ende von Kapitel 19 wo Inu Yasha Kagome seine Gefühle gestand war ich sehr gerührt von seinen Worten gewesen. Am liebsten wäre ich in diese Szene gesprungen und hätte mit Freuden zugeschaut. ^_^
Was ich in Kapitel 20 auch toll fand war, dass sich Kagome verplappert hatte als sie ihm ebenfalls sagte das sie seine Gefühle ebenfalls erwiederte und Inu Yasha dann anfangen musste zu grinsen. *kicher*
Dann mochte ich die sehr innigen Momente von Inu Yasha & Kagome, Sango & Miroke sehr gerne, das faszinierte mich am meisten und es war auch sehr schön das durch zu lesen. Der Kampf zwischen InuYasha, den Spiegel Dämon, Kanna und Kagome fand ich sehr fesselnd geschrieben. Man konnte nicht wirklich sagen was als nächstes kam.

Kapitel 21: Kagomes Einsicht, dass sie sich ihren Gefühlen für Inu Yasha stellen soll und es ihm dann persöhnlich sagt war richtig inspirierend gewesen. Auch als sie ihm dann sagte das alles Schicksal war dass sie sich begegnet sind fand ich richtig genial. Als sie sich dann endlich küssten, hab ich mir das bildlich vorgestellt und musste innerlich seufzen, so schön fand ich es dass sie sich dann endlich gefunden hatten. Und dann der letzte Satz von Inu Yasha, ( “Egal wie lange es dauert, ich werde auf dich warten, weil du mein Schicksal bist!”) der war sowas von schön und episch gewesen…ich bin auch jetzt noch hin und weg von dem Satz. *träumerisch seufz*

Kapitel 22,23,24: Der Kampf am Anfang war richtig toll gewesen der war fesselnd und lustig zugleich, als die beiden zu Narakes Schloss kamen um ihn zu erledigen. Dann im 23 Kapitel war die Spannung und Dramatik so hoch und stark, sodass ich keinen anderen und klaren Gedanken mehr fassen konnte. Es war so fesselnd gewesen…ich glaube ich könnte das gar nicht mal so genau in Worte fassen wenn ich darüber weiter nachdenke. Die Spannung wuchs dann am meisten am Ende als Inu Yasha von Narakes Tentakeln gefesselt wurde und Kagome sich dann auch noch zwischen ihm positionierte um auf ihn zu schießen…Dramatik und Spannung pur. Als ich dann Kapitel 24 las war ich sozusagen mittendrin dieses Geschehens, da die Lage zum Zerreißen gespannt war…und dann war da die Sache mit dem Pfeil. Ich wunderte mich dann weshalb der Pfeil verschwand und wo er sich befand, aber dann kam mir diese Szene von einer Folge wieder bekannt vor und war dann letztendlich auch gespannt wie die anderen (insbesondere Narake) darauf reagieren würden. *grins*
Ich war dann soo erleichtert, dass Inu Yasha dann doch nicht sterben musste, (was sicherlich alle waren) da er einfach für Kagome bestimmt war. Was mir halt noch immer sehr stark missfällt und an Schmerz sehr zusetzt ist, das Narake dann ausgerechnet so sterben musste, (mir wäre sogar lieber gewesen wenn er noch leben würde) auch wenn er es natürlich verdient hat und wie immer das Böse vernichtet und verlieren muss. Gehört halt leider zu den Bösen…da kann man nichts machen. *deprimierend seufz*

Und schließlich auch Kapitel 25: Als dann Kagome mit Inu Yasha aus der Hütte ging und sich dann wieder mit Kikyou vertrug war ich sowas von erleichtert, dass das Schlimmste nun endlich vorbei war. Nun ist endlich Frieden eingekehrt. ^_^
Am meisten gefiel mir an dem Kapitel als sich Inu Yasha so richtig über Kagome maßlos ärgerte, als Kagome dann nicht mehr wusste was sie Kikyou noch fragen musste. XD
Diese Stelle war sooo geil gewesen, die ist dir am meisten gut gelungen. ^.^
Und das Ende fand ich sehr schön geschrieben, genauso sollte eine schöne, wunderbare, fantastische und glorreiche Geschichte zu ende gehen. Das hast du ganz ganz toll gemacht! :-)

Deine Geschichte hat mich für meine Geschichte auch etwas inspiriert und bin generell sehr froh darüber, dass ich deine Geschichte lesen, kennenlernen und lieben lernen durfte. Du kannst sehr stolz auf dich sein, dass du deine Geschichte so erfolgreich abschließen konntest. Ich bin sehr stolz auf dich dass du das gut meistern konntest. Es gelingt nicht gerade vielen mich zu überzeugen, um von anderen Geschichten zu lesen die mein Interesse und in mir gewisse Gefühle erwecken, doch deine hat es umso mehr geschafft mich zu überzeugen um es dann letztendlich zu lesen. Würde mich auf jeden Fall sehr freuen wenn du eines Tages wieder eine Geschichte über Inu Yasha schreiben würdest. ^_^

LG, Todesengel1618
Antwort von:  Inuyasha20
23.05.2015 18:50
Wow also allein dein Kommentar hat mich echt sprachlos gemacht. Ich hatte die ganze Zeit ein Grinsen im Gesicht als ich mir jede einzelne Zeile durchlas. Ich bin echt froh darüber das dir meine FF so gefallen hat und das ich anscheinend doch nicht so schlecht bin was das Schreiben angeht. Tut mir leid für dich wegen das mit Naraku, aber in meiner Vorstellung muss er leider immer besiegt werden, weil er einfach zu böse ist. Vielleicht überlege ich mir irgendwann mal ein anderes Ende für ihn, falls ich überhaupt noch einmal an einer Geschichte schreiben werde. Zwar hat es mir unendlich viel spaß gemacht, aber ich muss auch sagen das es enorm viel Arbeit war und ich hätte wirklich nicht gedacht das ich diese FF zu ende schreibe, aber wie man ja sieht hat sich die ganze sache ja gelohnt :)

Vielleicht werde ich irgendwann mal wieder in die Tastatur hauen aber so wie es im Moment aussieht fehlt mir einfach die Zeit dazu. Ich schaffe es nicht mal mehr andere FFs zu lesen :( aber ich hoffe das es bald anders aussieht.
Falls ich aber irgendwann mal wieder lust zum schreiben bekommen sollte, würde ich mich freuen dich wieder als Beta Leserin engagieren zu dürfen.
Von:  Lisanaund1
2015-04-01T07:39:30+00:00 01.04.2015 09:39
Acht gut, nur schade das es schon vorbei ist.
Aber ich hoffe du schreibst schon an eine neue Geschichte.
Lisanaund1
Von:  Lisanaund1
2015-03-31T11:54:04+00:00 31.03.2015 13:54
Hi
Ziemlich du getroffen tut mir leid dass ich erst jetzt schreibe aber hatte noch eine andere Geschichte zu lesen und hoffe du machst noch weiter.
Lisanaund1
Antwort von:  Inuyasha20
31.03.2015 23:36
hi macht doch nichts :) hoffe dir wird auch das letzte kapitel gefallen.
Von:  DarkKagome
2015-03-29T22:18:26+00:00 30.03.2015 00:18
Wow ein schönes Ende :3. War eine echt tolle Story ;-). Mach weiter so :). lg Kagome
Von:  Songohangirl1990
2015-03-29T12:31:34+00:00 29.03.2015 14:31
Echt super kapitel hast du geschrieben echt super und auch das super Ende ist voll schön☺
2015-03-24T10:23:09+00:00 24.03.2015 11:23
bitte lass es schnell weiter gehen und eine frage muss es denn schon bald zuende sein würde mich sehr freuen wenn es noch ein bissl weiter geht ich liebe deine geschichte und möchte nicht wirklich das es schon zum ende geht
Antwort von:  Inuyasha20
24.03.2015 16:01
freut mich sehr das dir meine Geschichte so gefällt, aber leider muss alles mal ein ende haben. Vielleicht werde ich irgendwann mal eine Fortsetzung schreiben, aber fürs erste musst du dich leider mit dem letzten kapitel zufrieden geben, welches bereits fertig ist und schon bald von mir hochgeladen wird.
Von:  Songohangirl1990
2015-03-24T04:39:37+00:00 24.03.2015 05:39
Echt super kapitel und ich bin gespannt ob Kagome es überlebt
scheib schnell weiter ist echt voll spannt :)

Gruß Songohangirl1990
Von:  DarkKagome
2015-03-21T21:22:50+00:00 21.03.2015 22:22
Tolles Kapitel :D. Oje mal sehen ob es Kagome schafft sich zu wiedersetzen und sie den Pfeil noch umlenken so das er sein ziel verfehlt. Freu mich schon wenn weiter geht ;-). Lg Kago
Von:  akiko1710
2015-03-21T02:54:45+00:00 21.03.2015 03:54
Das Kapitel War gut und ich hoffe du schreibst bald weiter
Du kannst gut schreiben

Lieb Gruß
Von:  Songohangirl1990
2015-03-12T18:39:06+00:00 12.03.2015 19:39
Voll schöne kapitel ich hoffe du schreibst weiter weil Kagome miss ja wieder normal werden und naraku muss ja auch besiegt werden und ich hoffe du schreibst weiter :)


Gruß Songohangirl1990 ^^


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