„Wie du und ich“, strahltest du glücklich und drücktest mir einen Kuss auf, bevor du zufrieden auf das Sofa sankst, die rote Decke betrachtend, die deiner Haarfarbe glich, den schwarzen Stoff der Couch ansehend, der meiner glich.
Ein brennendes Fieber, das grausam meine zerrüttete Seele heimsucht,
denn du bist es, der dieses unbändige Feuer in mir stets neu entfacht
ein Fieber, das mir andauernd Illusionen beschert,
die ich in meinem Leben nicht wahr haben will
Was genau stellst du bitte mit mir an,
Mein Vermieter hatte mir vor einigen Tagen mitgeteilt, dass das Gebäude, in dem ich wohnte, von Grund auf saniert werden sollte, die Wohnungen somit auf den neusten Stand gebracht und anschließend renoviert wurden.
Der graue Alltag der uns gerade nahe zu umschlingt macht es um so schwieriger,
denn es fällt mir in letzter Zeit immer schwerer nicht an dich zu denken
„Ich heiße Daisuke. Aber du kannst mich Dai nennen.“ Wieder dieses Grinsen und am liebsten wäre ich seitwärts vom Stuhl gefallen und liegen geblieben, damit ich es nicht mehr sehen muss. Irgendwie bringt es mich total durcheinander.
„Kyo?“ Es ist nicht mehr als ein leises Hauchen, doch ich bin mir sicher, dass du es gehört hast. „…“ Ich bekomme keine Antwort. Ich seufze leise. Wie immer.
„Machst du das absichtlich, DIE?“
„Was denn, Tooru?“
„So verlockend auszusehen, dass ich mich schon dermaßen in Griff halten muss, nicht über dich her zu fallen“
„Vielen Dank, Tooru, dass du mich so anziehend findest“
Sonnenstrahlen brechen allmählich durch die dicken Vorhänge in meinem Schlafzimmer, welche die ungebetenen Gäste eigentlich abhalten sollten, und scheinen mir so erbarmungslos ins Gesicht, sodass ich schließlich verschlafen die Augen zusammen kneife.
„Die Angeklagten sollen nun vortreten“ erklang laut die Stimme durch die gesamte Halle und alle Blicke richteten sich auf die drei Männer, die auf der Anklagebank saßen.
Ich stehe auf dem Balkon in der Kälte und rauche.
Im Moment kreisen meine verwirrten Gedanken nur um eine Person:
Daisuke Andou, bekannt als „Die, Rhythmusgitarrist von Dir en grey“.
Denn der liebe Die will die Band verlassen.
Wegen uns, genauer gesagt: wegen mir.
Kyo war gerade mal 18 Jahre alt geworden. Und mit jedem Monat der verging in denen ihr kleines Teufelchen nicht mehr bei ihnen war, starb ein Teil mehr von ihm.
„Boah, Manabuu~!! Sag es ihm endlich und heul mir hier nicht die Ohren voll, davon wird es auch nicht besser.“, erklingt die Stimme meines besten Freundes, welcher mich mit einer Mischung aus genervt und doch auffordernd ansieht, dabei erneut an seiner Zigarette zieht.
"Kao? Hey, Kaoru. Aufwachen."
Ich öffne meine Augen als ich deine Stimme höre. Du hockst neben mir auf dem Bett, leicht über mich gebeugt & deine Hand ruht auf meiner Schulter, an welcher du bis eben noch leicht gerüttelt hast.
"Na endlich.", grinst du mir frech entgegen.
"NEIN! ....Warum ?? ...WARUUUMMM ??? ..."
Ich hörte deine Schreie bereits als ich aus dem Auto stieg, mit welchem ich voller Eile Toshiyas Anruf folgte.
Völlig fertig mit den Nerven schleppte sich der lilahaarige Gitarrist in den Backstage Bereich. Das Finale ihrer diesjährigen Tour war, wie er im geheimen erwartet hatte, ein riesen Erfolg geworden.
Aber das Bild brannte noch immer auf seiner Netzhaut, verschwand auch nicht, wenn er die Augen aufgerissen hielt und versuchte, nicht zu blinzeln.
Es war das Bild des toten Gibbon-Babys.
Kyo hatte sich auf einen großen Fels am Wasser gesetzt, er genoss den kühlenden Wind, der die Wipfel der Bäume leise zum Rauschen brachte, das stetige plätschern des Wassers, das ruhig an ihm vorbei floss...
Immer wieder sah er sie…
Diese Silhouette einer Gestalt…
Von Licht erfüllt, frei von Sünden…
Eine unberührte Seele, pure Reinheit, schöner als er es sich jemals vorstellen könnte…
Ein Dämon? Nein… Vielleicht ein Engel?
„Kein Problem. Du bist unser Gast.“
Habe ich es nicht gesagt? Kaoru und ich sind sehr sozial. Wir helfen, wo es nur geht. Wir hätten ebenso gut Feuerwehrmänner werden können. So müssen wir eben improvisieren, was das Spritzen mit dem Schlauch angeht.