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Hier, Jetzt, sowie damals und in Zukunft bin ich für dich da.

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Duell 1: Eine Neue Freundin?

Hier, Jetzt, sowie damals und in Zukunft bin ich für dich da.

Duell 1: Eine Neue Freundin?
 

Mit lautem Getöse landete das Flugzeug auf dem Flughafen von Domino und hatte somit sein Ziel erreicht. Es war in Kairo gestartet und hatte auf seinem Flug zweimal zwischenlanden müssen, so dass der Flug insgesamt über 15 Stunden gedauert hatte. Der Passagierflieger war eines der neuesten Modelle und beförderte eigentlich nur VIPs, die über das nötige Kleingeld verfügten. Es war kleiner als sie normalen Airlines und es gab nur Erste Klasse sitze. Die Stewardess öffnete die Tür des Flugzeugs und wurde fast von einem schwarzen riesigen Hund überrannt. Erschreckt sah sie im nach und atmete tief durch, erst als sie genauer hinsah bemerkte sie das es gar kein Hund war, sondern vielmehr ein schwarzer Wolf, der sich sichtlich freute wieder auf der Erde zu sein.

"Er scheint sich riesig zu freuen." meinte Odion der mit einem Koffer in der Hand als erster Mensch aus dem Flugzeug kam.

"Das versteht man doch, er ist es nicht gewohnt zu fliegen." erwiderte Marik, ihm folgten Ishisu und ein weiteres Mädchen. Sie waren die einzigen im Flugzeug gewesen und nur daher hatte man ihnen erlaubt den Wolf mit ins Flugzeug zu nehmen. Die Sonne schien sehr warm und blendete etwas, so wie man es am 30Mai auch erwaten konnte. Ishisu hatte neue Funde gemacht und eine neue Ausstellung im Dominomuseum. Die Ausstellungsstücke würden allerdings erst in zwei Tagen ankommen und so hatte Ishisu noch Zeit das Museum im leeren Zustand zu besichtigen und sich zu überlegen wo was hinkommen sollte. Dieses Mal hatte sie allerdings vor länger in Domino zu bleiben, zum großen Leid von Marik, den sie kurzerhand dazu verdonnert hatte, für die Dauer ihres Aufenthalts in die Schule zu gehen. Odion hatte ihm da auch nicht helfen können und würde mit Ishisu die Ausstellung vorbereiten und aufbauen.

"Wir sollen langsam gehen." sagte Ishisu und wandte sich dem Eingang zur Flughalle zu.

Ein scharfer Pfiff durchschnitt die Luft und das Getöse der Flugzeuge: "Horus, komm!" der Wolf, der weiter weg gelaufen war machte schlagartig kehrt, als er die weibliche, ihm so vertraute Stimme hörte und jagte auf das ägyptische Mädchen zu. Horus, der schwarze Wolf gehörte ihr und auch wenn er nicht viel auf das gab, was Ishisu, Marik und Odion von ihm wollten, hörte er immer auf Sie.
 

"Müssen wir wirklich?" Marik stand mit allen anderen vor dem Schultor.

"Meister Marik, es ist wichtig das ihr eure Bildung für das Weltliche nicht vernachlässigt. Ihr ward lange unter der Wüste zuhause und müsst noch vieles lernen, was nicht mit den alten Schriften zutun hat."

"Was für eine Gerechtigkeit... Da lernt man alles was man wissen soll und dann so was..." brummte Marik verstimmt. Seid er mit Odion und Ishisu zurück an die Oberfläche gekommen war, gab es doch immer wieder was, was er lernen musste.

"Sowie Ihr auch..." Odions Blick viel auf das Mädchen. Sie war sechzehn Jahre alt und der schwarze Wolf stand brav neben ihr und stupste sie liebevoll an.

"Hm... Muss das sein?"

"Ja! Geht euch jetzt anmelden. Und ab morgen werdet ihr hier zur Schule gehen." erwiderte Ishisu hart und sah auf den Wolf: "Was machen wir mit ihm?"

"Er bleibt bei mir oder ihm Schulhof. Komm schon, bringen wir`s hinter uns..." seufzte sie, warf Marik einen nachgiebigen Blick zu und betrat dann das Schulgelände.

"Bis später." verabschiedete sich Marik und lief ihr dann nach. "Warte doch..."

"Tut mir Leid... Warum müssen wir noch mal in die Schule?" Sie blieb stehen und wartete auf ihn.

"Weil Ishisu und Odion das so wollen." entgegnete Marik.

"Ja, aber ich bin nicht mit euch verwandt. Ich versteh ja, das Odion und Ishisu wollen das du ein gebildeter Mann wirst, aber warum muss ich denn dann auch? Ja gut, ich bin so alt wie du, aber nur ... lassen wir das. Kennst du dich hier aus?" wandte sie ein und sah auf das Schulgebäude.

Es war halb drei und die Schüler waren noch alle in den Klassenzimmern und hören sich den Unterrichtsstoff an. Die Schule war normal groß, aber trotzdem...

"Horus, du bleibst hier im Hof und versuch dich zu verstecken. Ich bezweifle das die Leute hier an freilaufende Wölfe gewöhnt sind." sie sah dem Wolf in die mandelbraunen Augen.

Der Wolf blickte sie verständig an und schlug sich in die Büsche auf dem Schulhof.

"Wieso hört er nur auf dich und dann auch noch so gut?" Marik sah dem Wolf fassungslos nach.

"Horus liebt mich in gewisser Weise und er will es so." zuckte sie mit den Schultern und ging mit Marik in das Schulgebäude.

Die Gänge sahen alle gleich aus und unterschieden sich nur anhand der Schilder über den Zimmern.

"Wie soll man sich hier nur auskennen? Die Tempelgänge waren übersichtlicher." ärgerte sie sich und blieb bei einem Langeplan stehen.

"Ich glaube wir müssen dahin, meine K..."

"Isahra, Marik. Ich heiße Isahra, das weißt du doch. Wenn ich schon einen Namen hab, dann benutz ihn doch auch." unterbrach sie ihn ernst.

"Wenn du meinst... Also vierter Stock, Zimmer 418." lächelte Marik sie an.
 

"Man... Warum müssen wir denn hier Rumsitzen... Wir haben Freistunde..." Joey lag auf seinem Tisch und kaute auf einem seiner Filzschreiber.

"Mensch reiß dich zusammen und mach deine Übungsaufgaben." meinte Tea streng.

"Für was denn? Niemand wird uns ja nach der französischen Revolution fragen."

"Tristan hat Recht, lasst uns lieber ausmachen, was wir an Yugis Geburtstag anstellen." grinste Joey.

"Stimmt ja, Yugi hat in ein paar Tagen Geburtstag." Bakura drehte sich zu ihnen um.

"Ich dachte, dass wir alle bei mir feiern und ein wenig Duell Monsters spielen. Mein Großvater hat gesagt, dass er eine Torte backen will und dass er sich freut euch alle zu sehen." sagte Yugi und wurde leicht rot.

"Toll! Was macht er denn für eine Torte?" fragte Joey nach.

"Ich weiß nicht, aber er meinte, dass es die beste Torte werden würde, die er je gemacht hat." antwortete Yugi.

"Du wirst siebzehn, nicht?" erkundigte sich Bakura.

"Ja." Yugi legte den Stift zur Seite.

"Dann müssen wir noch shoppen gehen und dir ein Geschenk kaufen." Tea fiel ein, dass sie noch gar kein Geschenk hatte.

"Was wünscht du dir denn?" wollte Tristan wissen.

"Also, das ist echt schwer... Im Moment wünsche ich mir eigentlich nur etwas Ruhe und Frieden und dass wir dem Pharao helfen können seine Fragen zu beantworten."

"Komm schon Yugi, du musst doch auch einen anderen Wunsch haben. Vielleicht ein Cabrio oder einen privaten Jet, dann kannst du uns immer überall hinfliegen." schwärmte Joey.

"Du übertreibst mal wieder maßlos..." stöhnte Tristan.

"Schon, aber im Grunde hat er schon Recht. Es ist dein Geburtstag, du solltest dir nicht immer über den Pharao und die Zukunft den Kopf zerbrechen. Im Moment haben wir ein Abenteuer hinter uns und sollten uns ein wenig entspannen. Wer weiß wann die nächste Gefahr kommt." gab Tea zu bedenken.

"Setzten!" ertönte die Stimme ihres Lehrers. Er kam gerade zur Tür herein.

>Tea hat Recht, Yugi. Es ist dein Geburtstag. Du solltest dir was wünschen. < hörte Yugi Yamis Stimme in seinen Gedanken.

>Ich wüsste aber auch nicht was. Früher hab ich mir immer Freunde gewünscht und die hab ich jetzt. Mir geht es gut und den Menschen die mir was Bedeuten auch. Was sollte ich mir also wünschen. Was würdest du dir denn Wünschen? < fragte Yugi zurück.

>Ich mir? Nun Ich würde gerne wissen wer ich eigentlich bin und hin und wieder wäre es sicher ganz schön einen eigenen Körper zu haben. Dann müsste ich mir keine allzu großen Sorgen um dich mehr machen. < erwiderte Yami lächelnd.

"Also es kommt etwas überraschend, aber wir werden auf unbestimmte Zeit zwei Gastschüler in unserer Klasse haben. Sie kommen aus Ägypten und sprechen unsere Sprache sehr gut. Sie sind heute angekommen und werden noch mit Schuluniformen ausgestattet, aber kommt erstmal rein." sagte der Lehrer.

Alle Blicke richteten sich auf die Tür.

"Das ist Marik!" stellte Tristan fest.

Marik hatte einen hellblaues Ärmelloses Shirt an über dem er eine dunkelblaue Weste trug, Seine Hose war schwarz, genau wie seine Schuhe. Auch hatte er sich kaum verändert, seit sie ihn das letzte Mal gesehen hatten.

"Hallo Leute, lange nicht gesehen." begrüßte er Tristan, Joey, Bakura, Tea und Yugi.

"Wahnsinn, wer ist denn der heiße Feger?" Joeys Aufmerksamkeit wandte sich dem Mädchen zu, das hinter Marik ins Klassenzimmer kam. Man sah ich ihre ägyptische Abstammung schon von weitem an. Ihre Haare waren Pechschwarz und schienen golden zu schimmern, dazu reichten sie bis zu ihrer Hüfte. Der Pony hing in insgesamt sechs Strähnen bis zu ihren Augenbrauen du eine große Haarsträhneverdeckte ihr linkes Ohr. Ihre Haut hatte einen kupferfarbenen Ton und schien makellos zu sein. Ihre Augen hatten eine unwirklichen goldenen Farbton, der wegen der Haut und den Haaren, sowie den schwarzen Umrandungen, die sie schon von Marik, Ishisu und Odion kannten, noch unwirklicher erschienen. Sie war schlank und hatte eine dunkelblaue Jeans und ein blaues Top an. Was aber neben ihren Augen am meisten auffiel war, der Oberarmreif den sie rechts trug. Er trug das Auge, das auch auf den Millenniumsgegenständen zu sehen war, nur war dieses hier mit sechs dreieckigen Strahlen umrandet. Über dem Reif, auf der Schulter, war eine Tätowierung zu sehen. Sie schien auch etwas kleiner als Marik zu sein.

"Dann stellt euch mal vor." bat der Lehrer.

"Ja, also ich bin Marik Ishtar, siebzehn Jahre alt und war bis vor kurzem auf einer Schule in Ägypten. Meine Schwester hat hier eine Ausstellung und solange wie diese hier geht, werden wir in eure Klasse gehen." stellte sich Marik seinen neuen Mitschülern vor. Dass er eigentlich Grabwächter war, verschwieg er vorausschauend.

"Ich bin Isahra, sechzehn Jahre." war alles was Isahra zu ihrer Vorstellung zu sagen hatte.

"Hm... wie ließt man das?" Der Lehrer deutete auf ein Wort, das ihn Hieroglyphen auf seinem Papier stand.

"Entschuldigung, ich muss mich noch umgewöhnen." Isahra nahm ihm den Stift aus der Hand und schrieb ihren Zweitnamen in lateinischer Schrift unter die Hieroglyphen.

"Ähm..." Der Lehrer starrte auf das Papier, so als könnte er nicht lesen.

"Das stimmt schon so." versicherte Isahra und lächelte ihn mild an.

"Setzt euch..." nickte der Lehrer leicht und ordnete seine Unterlagen.

"Marik, das ist ja eine Überraschung!" sagte Yugi, als Marik an ihn vorbeiging.

"Ja, das sollte auch Eine werden. Wo ist denn noch frei?"

"Dort hinten, am Fenster sind noch zwei Plätze und neben Joey..." Yugis Blick fiel auf Joey er aufgestanden war und Isahra angrinste.

"Hallo, meine Schöne, na, willst du dich nicht zu mir setzen, ich lass dich auch abschreiben." bot Joey an. Isahra blieb stehen und ihr Blick schweifte Joeys Übungsaufgaben, die er sogar mit Buch falsch gemacht hatte.

"Danke, aber lieber nicht. Weißt du, meine Sechser sind ehrlich verdient." lächelte sie ihn dann an und ging weiter nach hinten und setzte sich ans Fenster, neben Marik.

"Wieso müssen wir uns wegen einer Stunde hier noch reinsetzten?" brummte sie vor sich hin.

"Die haben hier ein strenges Schulsystem." zuckte Marik mit den Schultern.

"Schlimmer als Shimon können sie sicher nicht sein." zuckte Isahra mit den Schultern und hörte mit halbem Ohr zu, wie der Lehrer etwas über Biologie zu erzählen begann.
 

"Meine Güte, das Paarungsverhalten der Mehlwürmer, wie interessant." Joey ließ sich im Schulhof auf eine Bank sinken.

"Na ja, was wär dir denn lieber? Mathe?" erkundigte sich Bakura.

"Wo bleiben denn Marik und dieses Mädchen?" fragte Tea. Sie hatte nur am Rande mitbekommen das der Lehrer noch Marik und Isahra aufgehalten hatte, hatte aber nicht verstanden was er wollte.

"Sie werden schon noch kommen, wenn sie hier raus wollen, müssen sie an uns vorbei." beruhigte Tristan.

"Ich find es toll das Marik jetzt in unsere Klasse geht! Jetzt, wo er zu den Guten gehört, werden wir sicher viel Spaß mit ihm haben." meinte Bakura und sah zum Eingang der Schule.

"Er hat doch was von einer Ausstellung gesagt. Die müssen wir uns dann unbedingt ansehen. Vielleicht hilft das dem Pharao sich zu erinnern." erinnerte sich Joey.

"Das hast du mitbekommen? Du hast doch nur auf die Neue gestarrt." seufzte Tristan.

"Und du etwa nicht?" fuhr Joey ihn an.

"Joey könnte Recht haben, in dieser Ausstellung könnten Hinweiße auf den Pharao sein." unterbrach Yugi nachdenklich und sah auf das Puzzle.

>Wenn Ishisu extra auf Ägypten gekommen ist, wird sie sicher etwas über dich in Erfahrung gebracht haben oder? < Yugi sah zum Pharao der sehr abwesend wirkte.

>Pharao, ist irgendwas? < fragte Yugi nach.

>Ähm... nein, es ist nichts...< erwiderte Yami freundlich, schien aber weiter zu grübeln.

>Bist du dir da sicher? Seit dem Marik und Isahra ins Klassenzimmer gekommen sind, hab ich das Gefühl, das dich etwas beunruhigt.<

>Nein Yugi, ich bin nicht beunruhigt, aber ich hab das Gefühl, dass ich etwas vergessen habe. Das ist aber auch nichts Neues. < winkte Yami ab.

"Hey Leute, wartet ihr auf mich?" riss Marik Yugi aus seinem Gespräch mit dem Pharao.

"Ja, haben wir. Wir müssen doch feiern das du jetzt in unsere Klasse gehst!" antwortete Joey.

"Genau und daher laden wir dich zum Burgeressen ein." stimmte Tristan zu.

"Das ist ja sehr nett von euch, aber..."

"Isahra natürlich auch, wo ist sie denn?" fiel Bakura ihm ins Wort.

"Wo ist die denn?" wollte Tea wissen.

"Nun ja, sie..." Marik kratzte sich am Hinterkopf und dachte nach, wie er es am Besten erklären sollte: "... Sagen wir sie hat ein Problem mit der Farbe rosa."

"Ich versteh nicht..." Tea runzelte die Stirn.

"Unsere Uniformen für Mädchen sind doch rosa." bemerkte Bakura.

"Ja, aber doch nur der Blazer." zuckte Tristan mit den Schultern.

"Aber rosa ist rosa. Ich möchte diese Farbe auch nicht trag... Was ist das?!" Joey schluckte als er zwischen den Blättern zwei Augen aufblitzen sah.

"Das ist doch nur ein Hund." lächelte Yugi, der es besser sehen konnte, da er näher am Busch saß. Langsam trat der Hund aus dem Dicht und kam ins Licht.

"Das ist kein Hund das ist ein WOLF!" brüllte Tea ängstlich los und hielt sich an Yugi fest.

"Keine Angst, das ist nur Horus." versicherte Marik und sah auf den Wolf. Insgeheim betete er dafür das Horus auf ihn hören würde und Isahra schnell zurückkam. Im Grunde was der Wolf sehr brav und benahm sich, aber auf der anderen Seite konnte er auch ziemlich sauer waren.

"Gehört er dir?" wollte Tristan wissen.

"Ein sehr schönes Tier, sein Fell glänzt richtig in der Sonne." stellte Bakura fest.

"Nein, mir gehört er nicht." verneinte Marik und behielt Horus weiter im Auge, der die ganze Zeit auf Tea starrte, die sich immer noch an Yugi klammerte.

"Was guckt der mich so an?" zitterte Tea und drückte dabei Yugi immer fester. Ihr fiel gar nicht auf das Yugi rot anlief.

"Ach, der findet dich einfach nur toll, nicht wahr du süßes Hündch..."

"GRR WHAR..." Joey zog schnell seine Hand zurück, mit der er gerade den Wolf streicheln wollte. Horus hatte doch gerade nach seiner Hand geschnappt und durchbohrte ihn nun mit seinen dunkeln Augen, als wäre Joey nur ein Freiwild.

"Ist der etwa tollwütig?" Tristan rutschte ein Stück weiter weg.

"Der Kleine hat Geschmack, sonst nichts." ertönte Kaibas Stimme hinter Marik.

"Kaiba, immer ein freundliches Wort nicht?" Tristan schnaubte sarkastisch.

"Marik, wärst du so freundlich und würdest diese Töle zurückpfeifen!" bat Tea, die unwillkürlich Yugi lockerer ließ. Horus machte ihr wirklich Angst.

"Würde ich ja gern, aber er wird nicht auf mich hören. Er ist eigenwillig und stur." Marik sah hilfesuchend zum Eingang, doch von Isahra war nichts zusehen.

"Tea, würdest du mich bitte loslassen? Ich krieg keine Luft mehr!" japste Yugi unterdessen.

"Oh.... entschuldige." Tea sah ihn erst noch an und ließ ihn dann los, als sie sein blau angelaufenes Gesicht sah. "Geht`s wieder?" fragte sie dann besorgt nach.

"Ja, geht schon..." nickte Yugi und keuchte.

"Was für ein Kindergarten, Angst vor so einem kleinen Wolf." schüttelte Kaiba den Kopf.

Horus sah unterdessen Joey immer noch nicht freundlich an und blinzelte bisweilen Tea auch noch böse an.

"Horus!" plötzlich fuhr eine Hand auf den Kopf des Wolfes nieder. Isahra war nun endlich zur Gruppe gestoßen und der Wolf hörte schlagartig auf zu knurren: "Was hab ich zu dir gesagt? Du sollst dich verstecken, ich hab keine Lust darauf, dass die ganze Schule wegen dir in Panik gerät. Ich muss das dann immerhin ausbaden. Und hör endlich auf, alle die du nicht magst zu bedrohen, wir sind hier nicht in Ägypten!" Der Wolf drehte sich zu ihr um, senkte den Kopf und gab winselnde Laute von sich.

"Gott sei dank, ich hab schon gedacht er fällt mich gleich an..." Joey rappelte sich wieder auf.

"So hätte er der Welt einen Gefallen getan." sagte Kaiba.

"Musst du immer deinen Senf dazugeben?" fauchte Joey.

"Joey, lass ihn doch, du weißt das er nicht anders kann." Tristan sprang auf und hielt Joey zurück, der sich auf Kaiba stürzen wollte.

"Und ihr nennt diesen Wolf tollwütig?" zuckte Kaiba mit den Schultern und verließ dann unter Joeys Verswünschungen das Schulgelände.

"Hat er was angestellt?" Isahra sah zu Marik auf.

"Nein, er hat nur Joey und Tea zu Tode erschreckt." erwiderte Marik.

"Dann ist ja gut! Aber in Zukunft kommt das nicht mehr vor, verstanden?" Isahra klopfte Horus noch mal auf den Kopf und erhob sich wieder.

"Du traust dich aber was? Was wenn er plötzlich beißt?" wandte Bakura ein.

"Nein, das wird er niemals tun. Was für ein Beschützer greift seinen Schützling an?" lächelte Isahra ihn an.

"Beschützer?" Yami sah auf den Wolf, der jetzt ganz zahm wirkte.

"Eine Macke von ihm. Er greift jeden an, der Isahra zunahe kommt." zuckte Marik mit den Schultern.

"Wirklich, aber ich hab weder ihm, noch Isahra was getan!" beschwerte sich Joey: "Und Tea hat auch nichts dergleichen gemacht."

"Vielleicht mag er deinen Geruch nicht." grinste Tristan.

"Ich denke eher du hast ihn beleidigt, als du ihn mit süßes Hünchen ansprechen wolltest, ist das so?" Yami kniete sich zu dem Wolf hinunter.

"Hey, pass auf, das Vieh ist gemeingefährlich!" warnte Joey.

"So ein Unsinn, er ist lediglich eigensinnig." meinte Marik. Horus konnte einem schon Angst machen, aber gemeingefährlich war wohl weit übertreiben.

"Offenbar hat er sich jetzt beruhigt." stellte Bakura fest, da Horus sich von Yami streicheln ließ.

"Horus entscheidet selbst wen er mag und wen nicht. Und er daher ist auch seine Entscheidung, ob man ihn anfassen darf oder nicht. Dich mag er offenbar." erklärte Isahra.

"Dann ist aber nicht gut erzogen." warf Tea ein.

"Wieso? Bist du denn anderes?" bekam sie als Antwort.

"Ich bin kein Wolf! Zudem, was glaubst du was passiert, wenn du mal nicht da bist? Dann fällt er den an, den er nicht mag und..."

"Tea, übertreibst du da nicht etwas?" fiel ihr Bakura ins Wort.

"Wenn ihn jetzt so sieht, wirkt er ziemlich friedlich und freundlich." musste Tristan zugeben.

Horus ging richtig auf die Streicheleinheiten ein, die er von Yami bekam und schleckte ihm sogar das Gesicht ab.

"Hey, lass das doch!" lachte Yami: "Ich bin schon sauber."

"Er scheint Yugi wirklich sympathisch zu finden, aber warum mich nicht?" grübelte Joey nach.

"Du magst doch auch nicht jeden." entgegnete Marik: "Und nicht immer hast du auch einen guten Grund dafür."

"Ja schon, das kommt zuweilen vor, aber das ist ein Wolf und kein Mensch."

"Deshalb ist er also weniger Intelligent?" Isahra warf ihm einen harten Blick zu.

"Ach, ja da fällt mir was ein. In drei Wochen ist ein neues Turnier geplant, allerdings muss man sich heute noch anmelden und unter den Anmeldungen werden dann die Vierzig besten Duellanten ausgesucht, die dann am Turnier teilnehmen dürfen." Bakura holte einen Flyer aus seiner Tasche.

"Wirklich? Wann hast du denn gekriegt?" Joey schnappte sich den Flyer und lass ihn durch.

"Die waren heute im Briefkasten. Nur heute kann man sich dafür anmelden. Ich dachte, dass ihr euch dazu anmelden möchtet." erklärte Bakura.

"Klar doch, oder Yugi?" Joey sah zu Yami der noch immer mit dem Wolf zugange war.

"Ja, warum nicht."

"Dann stehen ja die ersten beiden Plätze schon fest!" freute sich Joey.

"Wer? Yugi und Kaiba?" fragte Tristan hinterhältig.

"Marik, was ist mit dir? Hast du nicht auch Lust mitzumachen, du bist doch ein guter Duellant." wollte Tea wissen.

"Ja, warum eigentlich nicht? Ich hab schon lange nicht mehr gegen einen Gegner gewonnen." schmunzelte Marik.

"Gegen wen hast du denn verloren?" erkundigte sich Tristan.

"Gegen sie." Marik deutete mit dem Finger auf Isahra.

"Gegen dich?" Joey sah Isahra verwirrt an.

"Ja, hast du ein Problem damit. Horus, komm schon, lass ihn zufrieden, wir müssen los." Isahra kniete sich zu ihren Wolf und Yami und drückte ihren Wolf von Yami weg: "Lebst du noch?"

"Ja, ich glaub schon." Yami wischte sich über das vollgesabberte Gesicht.

"Dann ist ja gut, man sieht sich." Isahra strahlte ihn flüchtig an und half ihm dann auf, da Horus ihn sogar umgeschmissen hatte.

"Wo musst du noch hin?" fragte Tea eifrig, da es ihr nicht gefiel, was sie da sah. Irgendwie hatte sie das Gefühl, das sie da was anbahnte. Isahra war zudem auch noch ein kleines Stück Kleiner als Yami und sie würden ein schönes Paar abgeben.

"Ähm... Ich muss mein Deck fertig stellen. Marik, sei so nett und meld mich mit an, ja?" antwortete Isahra und rannte mit Horus durch das Schultor.

"Moment mal, sie hat dich doch geschlagen, oder?" fragte Joey nach.

"Ja, Isahra gehört zu den besten Duellanten die ich kenne, selbst mit den schlechtesten Karten kann sie noch gewinnen." zuckte Marik mit den Schultern.

"Yugi! Hallo?" Tristan klopfte Yami auf die Schulter.

"Was ist denn?"

"Die Kleine ist echt heiß, oder?" grinste Joey ihn an: "Ist sie deine Freundin?" wandte er sich an Marik.

"Was? Nein, wirklich nicht!" wehrte Marik Joeys, Tristans und Bakuras Blicke ab. Er lief hochrot an und trat sogar einen Schritt zurück.

"Aber du hättest gern, oder?" Joey stieß ihn mit dem Ellenbogen in die Seite.

"Ähm... Ich hätte eh nicht die kleinste Chance."

"Wer ist sie eigentlich? Gehört sie zum Grabwächterclan?" half Yami Marik aus dieser Situation.

"Nein, mein Pharao. Isahra gehört.... nun wie soll ich mich ausdrücken..." Marik runzelte die Stirn. Er konnte nicht sagen, wer sie war, das hatte er ihr versprechen müssen. "... Isahra ist eine Art Magierin. Ähnlich wie Shadi und doch auch wieder nicht... Fragt sie am Besten selbst, ist etwas kompliziert." redete er sich dann aus der Zwickmühle.

"Magierin, du meinst so mit Tauben oder Hasen aus dem Zylinder?" fragte Tristan nach.

"Nein, ich meine echte Magie, so wie sie von den Millenniumsgegenständen ausgeht. Führer in alter Zeit gab es viele Magier und Hexenmeister, die über große Macht verfügten, so ähnlich ist das auch bei ihr." erwiderte Marik schnell.

"Gehen wir endlich Burger essen und euch anmelden." unterbrach Tea, der das Thema auf irgendeinem unerfindlichen Grund nicht gefiel.
 

"Wow..." Joey kippte mit dem Stuhl nach hinten um, als Isahra ins Klassenzimmer kam. Schlagartig zog sie alle Blicke auf sich. Sie hatte tatsächlich ernst gemacht und den rosanen Blazer nicht angezogen. Isahra hatte von der vorgeschriebenen Uniform gerade Mal den Rock an. An ihren Füßen trug sie Turnschuhe und keine Socken. Statt des Blazers hatte sie das gleiche blaue Top wie vom Vortag an und an ihrem rechten Arm war ein rotes Band gebunden, das sich insgesamt viermal überschnitt.

"Die traut sich was..." Tea wusste nicht was sie dazu sagen sollte, sie hatte es noch nie gesehen, das ich jemand so über die Schulregeln hinwegsetzte.

Marik kam hinter ihr ins Klassenzimmer und zuckte nur mit den Schultern, als wollte er sagen: Ich bin unschuldig.

"Ich dachte das war nur ein Gag?" meinte Tristan, als Marik am ihm vorbeiging.

"Horus hat den Blazer, das Hemd und die Schleife zum Spielen bekommen." seufzte Marik.

"Im Ernst?" Yugi sah zu Marik auf.

"Ja, alles zerfetzt und schon entsorgt. Sie macht alles sehr gründlich." nickte Marik.

"Aber scharf ist ihr Outfit schon. Was sie Lehrer wohl dazu sagen?" fragte sich Joey.

"Ich bezweifle das sie das interessieren würde."

"Bakura hat Recht, es interessiert sie nicht, was andere sagen und denken. Isahra ist einfach sie selbst." stimmte Marik zu und setzte sich.
 

"Was machen Sie da?" der Lehrer ging durch das Klassenzimmer und lass aus einem Buch einen Text vor. Vor Isahra blieb er stehen, über ihren Aufzug hatte er schon genug aufgeregt, aber jetzt machte sie auch noch irgendwas anderes.

"Ich übersetzte was." meinte Isahra ruhig und ließ sich nicht stören.

Yugi, Marik, Joey, Tristan, Bakura, Kaiba und Tea drehten sich wie die meisten zu ihr um.

"Sie sollen meinem Unterricht folgen und nicht Zeichnungen beschreiben!" fuhr der Lehrer sie an.

"A: das sind Hieroglyphen und ich bezweifle das sie das können und B: Ich höre ihnen schon zu."

"Und was hab ich gerade gesagt?"

"Sie haben gerade etwas den Aufbau einer Erörterung vorgelesen. Seite 63 im Buch, sie sind bei Absatz 83, drittes Wort, erste Spalte. Soll ihnen auch noch den genauen Wortlaut wiedergeben?" erkundigte sich Isahra.

"Oh nein..." Marik stütze seinen Kopf auf den Händen ab. Was hatte sich Ishisu nur dabei Isahra in eine japanische Schule zu schicken? Es war nur eine Frage der Zeit gewesen bis sie den ersten Stress mit den Lehrern bekommen würde.

"Wie bitte?" der Lehrer sah auf Isahra hinunter und lief wutrot an.

"Soll ich ihnen ihren genauen Wortlaut wiedergeben?" wiederholte Isahra gelassen und sah abwartend zu ihm auf.

"Was soll das denn? Hat die keinen Respekt?" flüsterte Tea Yugi zu.

"Mut hat sie auf jeden Fall, aber vielleicht sind die Lehrer in Ägypten lockerer als unsere." zuckte Tristan mit den Schultern.

"Also, wenn sie nicht wissen was sie jetzt sagen sollen oder wollen, machen sie doch einfach mit dem Unterricht weiter. Ich werde ihnen schon zuhören, keine Sorge." versicherte Isahra, nachdem der Lehrer keinen Ton heraus brachte.

"Ich werde Ihre Eltern kontaktieren." brachte er dann unter Wutgeschnaube heraus.

"Oh, das dürfte schwer werden. Meine Mutter ist seid einiger Zeit tot und mein Vater ist, na ja lassen wir das... Er interessiert sich nicht für solche Belanglosigkeiten." sagte Isahra, als sich der Lehrer wieder umgedreht hatte.

Abrupt blieb er stehen und Bakura sah eine kleine Rauchwolke über seinem Kopf aufsteigen.

"Zudem bin ich ja wohl selbst für mein Handeln und Tun verantwortlich und nicht meine Eltern, wenn sie also ein Problem mit meiner Einstellung haben, dann machen sie das mit mir aus. Allerdings verstehe ich nicht, was sie sich so aufregen? Ich habe ihren Unterricht nicht gestört, sondern nur nebenbei etwas anderes gemacht. Hat keiner bemerkt, bis sie was gesagt haben, demnach haben sie den Unterricht unnötig unterbrochen und nicht ich. Für was wollen sie mich also bestrafen? Dafür das ich ruhig war und ihrem Unterricht zugehört habe?" setzte Isahra noch an.

"Hm?" Kaiba zog eine Augenbraue hoch.

Isahra verdrehte geschickt die Tatsachen und blieb dabei doch auch bei der Wahrheit. Der Lehrer drehte sich wieder zu ihr um und sah ihn ihre unschuldige Miene. "Das wird ein Nachspiel haben!"

"Sicher." Isahra lächelte nur und setzte sich wieder.

"Jetzt reicht es aber, was bildest du dir eigentlich ein wer du bist! Du kannst doch nicht so mit einem Lehrer sprechen!" platzte es aus Tea heraus.

"Aber Tea..." Yugi packte Tea am Arm und zog sie wieder zurück.

"Was sollte das denn?" wollte Joey wissen.

Isahra warf Tea nur einen forschenden Blick zu und setzte sich dann wieder hin, ohne auf sie einzugehen.

"Wir machen weiter..." verkündete der Lehrer verstimmt.
 

"Diese Isahra ist ja wohl das Letzte!" Tea machte auf dem Schulhof erstmal ihrer Wut Luft.

"So ist sie eben, man kann sie nicht mehr ändern." seufzte Marik, der am Schnellsten das Klassenzimmer verlassen hatte. "Was glaubt ihr was unser Lehrer mit ihr anstellen wird?" fragte Yugi besorgt nach.

"Was wohl, sie wird nachsitzen müssen und einen Verweiß bekommen." antwortete Joey, der das schon oft genug erlebt hatte.

"Glaubt ihr, dass sie das kratzt?" entgegnete Tristan.

"Um ehrlich zu sein... Nein, das wird ihr relativ egal sein." meinte Marik nachdenklich.

"Hey Leute kommt mal mit. Ich glaube Isahra bekommt Schwierigkeiten!" rief Bakura zu ihnen hinüber.

"Was ist denn jetzt schon wieder los?" stöhnte Tea.

"Komm schon, wenn sie auch eine Freundin von uns werden soll, müssen wir uns um sie kümmern und ihr helfen." erwiderte Yugi.
 

"Hey Kleine, warte mal." ein ziemlich großgewachsener Junge mit vielen Muskeln versperrte Isahra den Weg.

"Was?" Isahra sah zu ihm auf.

"Wo willst du denn hin, Süße? Weißt du, du gefällst mir..." Er legte seine Hand auf ihre Schulter und lächelte.

"Hm..." Isahra schob seine Hand beiseite: "Tja, kein Interesse." meinte sie und schlug eine andere Richtung ein.

"Nicht so schnell, du kennst mich doch gar nicht." hielt er sie wieder an der Schulter fest.

"Würdest du es wohl sein lassen, mich ununterbrochen anzufassen?" gab Isahra zurück und zog ihre Schulter geschickt weg.

"Was ist denn? Das gefällt dir doch oder? Mädchen wie du mögen harte Kerle wie mich, gib`s doch zu. Meine Muskeln gefallen dir." erneut packte er sie an der Schulter.

"Ja, Muskeln find ich wirklich gut, aber du hast eindeutig zuviel davon, wahrscheinlich ist dir deshalb das Hirn etwas vernebelt. Einen Aufdringlichen Charakter mag ich noch weniger, zudem ist des unhöflich sich nicht vorstellen. Zudem,..."

"Da hinten!" Bakura deutete auf die Gruppe, die sich um den Kerl und Isahra scharrte.

"Wer ist das?" wollte Marik wissen.

"Tamayuki, der Kapitän der Footballmanschaft und Anführer eines Schlägertrupps." antwortete Tristan.

"Was will er von ihr?" wunderte sich Tea.

"Na was wohl? Tamayuki findet Isahra wohl anziehend und macht sich an sie ran, offenbar ohne Erfolg." sagte Kaiba, der das alles mitverfolgte.

"Und warum hilfst du ihr dann nicht, wenn du es schon weißt, reicher Pinkel?" fuhr Joey ihn an.

"Warum sollte ich? Das geht mich nichts an." erwiderte Kaiba.

"Aber auch wenn einen das nichts angeht, kann man mal helfen, oder nicht?" entgegnete Yugi.

"Ach Yugi, warum glaubst du das jeder immer auf die Hilfe anderer angewiesen ist?" gab Kaiba zurück.

"Sie ist ein Mädchen und dementsprechend..."

"Wenn du mich noch einmal anfasst, tu ich dir weh, verstanden?!" unterbrach Isahras Stimme Tea. Sie war lauter geworden, da sich ihnen die Gruppe unbeabsichtigt genähert hatte.

"Was willst du schon tun, mit deinen Armen, willst du mir die Augen auskratzen, wie eine Katze?"

"Nein, ich bin ein Falke, keine Katze und du hast Glück, dass ich Horus heute nicht dabei habe, sonst wärst du schon ihm Krankenhaus. Aber ich meins Ernst, fass oder sprich mich noch einmal an und landest ihm Krankenzimmer der Schule." sagte Isahra mit warnendem Tonfall in der Stimme.

"Der Wolf ist nicht da?" Joey sah zu Marik. "

Nein, er war müde und so haben wir ihn bei Odion gelassen." erklärte Marik.

"Ich mag es wenn kleine Mädchen auf stark und schüchtern machen." hörten sie Tamayuki und sahen wie er seine Hand schon wieder auf Isahras Schulter legte.

Sie sah daraufhin seufzend zum Himmel: "Ich hab dich gewarnt." Dann ging alles sehr schnell.

Als erstes donnerte Isahra dem Footballspieler ihren Ellenboden in den Magen, so dass er einen Schritt zurückgehen musste. Danach nahm die sich einen Stock aus dem Blumenbeet und zog ihm damit den Boden unter den Füssen weg. Tamayuki landete unsanft auf dem Boden und bekam dann noch einen gemeinen Tritt in den Unterleib. Das alles ging so schnell das Tamayuki nicht reagieren konnte.

"Du bist erbärmlich, zu erbärmlich und das Krankenhaus mit dir zu belasten, weißt du das? Und du nennst dich wirklich einen Mann? Du bist ein Weichei, wenn sogar ein kleines Mädchen wie ich dich auf die Bretter schickt, nicht? Das Nächste mal kommst du nicht so glimpflich davon." Isahra redete den Stock noch mal herum und steckte ihn dann wieder ins Blumenbeet.

Tamayuki hustete und hielt sich sein bestes Stück.

"Wo hast du das denn gelernt?" wollte Tristan wissen, als sie zu ihnen hinüberging.

"Ach, war nichts Besonders. Der ist kein ernstzunehmender Gegner." winkte Isahra ab.

"Du hast den zweitgrößten Roadie der Schule zusammengeschlagen!" schluckte Bakura.

"Mit drei Schlägen? Was ist das für eine Flasche?" Isahra warf ihm noch mal einen Blick zu, jetzt tat er ihr irgendwie leid: "Wollt ihr was von mir?" erkundigte sie sich.

"Bakura meinte du hättest Schwierigkeiten." sagte Yugi.

"Hab ihr euch etwa Sorgen gemacht?" Isahras Blick schweifte alle umstehenden.

"Ja, du bist neu und hast auch schon Probleme mit dem Lehrer." bejahte Joey.

"Das ist nett, aber unnötig. Ich komm schon klar und eurer Lehrer hat sich wieder beruhigt. Er hätte mir eh nichts tun können." versicherte Isahra mit einen freundlichen Lächeln.

"Trotzdem solltest du dich in Zukunft nicht mehr so gehen lassen." wandte Tea ein.

"Ich bin nur ehrlich, das ist alles. Und wie ich mit wem und wann rede, ist ja wohl meine Sache. Ich schwänz übrigens den Rest des Tages, ich hab einen wichtigen Termin." erinnerte sich Isahra.

"Stopp! Das kannst du doch nicht machen!" Tea versperrte ihr den Weg.

"Warum nicht?"

"Ja, warum nicht?" wollte Kaiba wissen.

"Weil wir... weil die Schule wichtig ist, für die Zukunft." meinte Tea leicht verwirrt.

"Ich kann rechnen, schreiben und lesen und das in fünf Sprachen fließend. Die Technik hab ich auch rauf und was muss ich sonst noch können?" fragte Isahra spitzfindig nach: "Zudem wer sagt das Schule bildet?" Ihr Blick schweift ganz flüchtig Joey, was aber nur Kaiba aufzufallen schein.

"Soll ich dich mitnehmen? Ich hab eine Dienstbesprechung." fragte Kaiba.

"Gern, ich muss aber Industriell Illusion Nebensitz." erwiderte Isahra.

"Ich lass dich hinfahren." nickte Kaiba.

"Hey, soll das ..." Joey sah ihnen nach und verstand gar nichts mehr. Aber auch Tea, Bakura, Tristan und Yugi schien es nicht viel anderes zu gehen.

"Warum ist der reiche Pinkel so nett zu ihr?" kam von Joey.

"Weiß ich auch nicht..." Marik verstand das auch nicht so ganz. Isahra war im Grunde ein sehr nettes Mädchen, allerdings hatte ihre Vergangenheit sie sehr geprägt und so erschein sie oft als abgebrüht. Aber wie hatte sie sich Kaiba zum Freund gemacht, oder groß mit ihm zu sprechen?

"Was will sie denn im Industriell Illusion Nebensitz?" wandte Bakura ein.

"Sie hat gestern mit Pegasus gesprochen, mehr weiß ich auch nicht." zuckte Marik mit den Schultern.

Duell 2 - Die erste Begegnung

Duell 2 - Die erste Begegnung
 

"Ich bin zurück!" Yugi betrat den Spieleladen seines Großvaters und schloss die Tür hinter sich.

"Ah, da bist du ja! Was meinst du, hättest du lieber eine Schokoladentorte oder eine mit Vanille und Erdbeeren?" Yugis Großvater hielt ihm ein Backbuch unter die Nase und zeigte auf die beiden Torten. "Weißt du was, ich mach Beide! Es kommen ja auch viele Gäste. Tea, Joey, Tristan, Bakura, Duke, Mai, Marik, Ishisu, Odion, Mokuba und ja, Rebecca hat angerufen und bescheidgesagt das sie nun doch kommen kann, ihr Großvater kommt auch mit und sie bringt auch ihre Cousine Marina mit. Mit eurer neuen Freundin sind wir also Sechzehn. Da brauchen wir zwei Torten und Kaffee, Tee, Kakao und Musik!" wirbelte Salomon weiter und ließ Yugi stehen.

>Er scheint sich schon sehr auf deinen Geburtstag zu freuen. < stellte Yami fest.

"Er ist immer so und jetzt, wo ich so viele Freunde habe ist er ganz aus dem Häuschen. Er will sogar ein kleines Duell Monsters Turnier im Freundeskreis veranstalten. Nur so zum Spaß." erklärte Yugi

>Nur so zum Spaß? Ist doch eine gute Idee, wir haben uns schon lange nicht mehr, nur so zum Spaß duelliert.< meinte Yami.

"Ich finde es nur Schade, das wir nicht gegeneinander antreten können."

>Wieso das denn?<

"Na ja, du hilfst mir immer oder wir unterstützen uns. Wir haben uns schon seit Ewigkeiten nicht mehr alleine duelliert. Ich würde gerne wissen wie gut ich wirklich bin, ich meine im Vergleich zu dir, Yami."

>Darüber hab ich mir noch nie Gedanken gemacht. Aber wenn du möchtest Tauschen wir immer, so können wir zumindest beide mit unseren Freunden spielen.<

"Das ist eine tolle Idee!" Yugi erreichte sein Zimmer am Ende der Treppe und betrat sein Zimmer. "Ich freu mich richtig, endlich haben wir mal ein wenig Ruhe und können uns amüsieren." Yugi stellte seine Schultasche ab und zog sich seinen Schlafanzug an.

Es war schon spät, da er mit Joey noch in einem Kartentauschladen die Zeit vergessen hatte. In zwei Tagen hatte er Geburtstag. Letztes Jahr um diese Zeit hatte er noch keine Freunde gehabt und war am Millenniumspuzzle gesessen, um es zusammen zu bauen. Und jetzt hatte er viele neue gute Freunde und eine ganze Menge Abenteuer hinter sich. "Yami, was ist, worüber denkst du nach?" Yugi sah das Yami am Fenster stand und hinaussah.

>Horus, ist da unten. < meinte er.

"Isahras Wolf?" Yugi kam zu ihm und sah ebenfalls den großen schwarzen Wolf, im Schatten einer Laterne. "Isahra wird ihn ausführen. Nachts ist es wohl nicht ganz so auffällig mit einem Wolf, es sind weniger Leute unterwegs. Da ist sie ja." Yugi hatte Isahra entdeckt die die Straße entlang ging. "Sie gefällt dir, oder?" fragte Yugi, da Yami sie genau zu beobachten schien.

>Ich habe das Gefühl sie zu kennen, das ist alles, aber ich erinnere mich nicht. Vielleicht täusche ich mich auch oder bilde es mir nur ein. < erwiderte Yami nachdenklich.

"Hm... Marik hat ja nicht viel gesagt, aber er meine sie sei so was Ähnliches wie Shadi, nach all dem was wir bis jetzt durchgemacht haben, wäre es doch gut möglich, dass sie dich kennt. Wir können sie ja fragen wenn du willst."

>Mal sehen, was hast du morgen vor? <

"Erstmal ausschlafen, morgen ist ja keine Schule und dann werd ich Großvater helfen alles für meine Feier vorzubereiten." zählte Yugi auf und verließ das Zimmer um sich die Zähne zu putzen.

>Dann hast du morgen viel zu tun, ruf mich einfach wenn du mich brauchst.< verabschiedete sich Yami und zog sich in seine Seelenkammer zurück. Schon wieder waren es mehr Gänge geworden und die Fragen mehrten sich. Er ging einige Zeit lang herum und dachte nach. Irgendwann kam er zu seiner Schlafkammer, legte sich hin und schlief auch gleich ein...
 

~#~ "Was ist mit ihm?" eine männliche Stimme drang an sein Ohr.

"Er wird wieder, man hat glücklicherweise schnell den Stich des Skorpions bemerkt und reagiert. Meine Schülerin wird sich um ihn kümmern. Gehen wir und gönnen ihm Ruhe." sagte eine andere Männerstimme. Die erste Stimme hatte er schon mal gehört, aber die andere nicht. Atemu spürte wie ein feuchtes Tuch ihm den Schweiß auf dem Gesicht tupfte. Und wie ein Umschlag an seinem Bein gewechselt wurde.

"Hm...?" stöhnte er und schlug die Augen auf. Er sah an die Decke und stellte fest, dass er sie nicht kannte.

"Schön dass du endlich aufgewacht bist. Ich hab schon gedacht du schaffst es nicht mehr." ein Mädchen, in seinem Alter kniete neben ihm auf dem Bett und sah ihn erfreut an.

"Wer bist und wo bin ich hier?" fragte er und stellte fest, das seine Stimme sehr schwach klang.

"Ich bin Isahra und du bist im Amun-Ra-Tempel. Deine Gefolgsleute haben dich hergebracht, nachdem du von einem Skorpion gestochen worden bist. Du hattest Glück, das ihr gerade in der Nähe ward und deine Leute so schnell gehandelt haben. Sonst wärst du stündest du jetzt vor Anubis Gericht." lächelte sie ihn an.

"Skorpion?" Atemu runzelte die Stirn und dachte nach. Ja, er war mit einer Karawane des Palastes zum Amun-Ra-Tempel aufgebrochen, um dort etwas zu lernen. Er war gerade sieben Jahre alt und sollte hier in einige Zeit von den Amun-Ra-Priestern unterrichtet werden. Auf dem Weg hatte er einen Skorpion übersehen und als es den Schmerz spürte war es schon zuspät gewesen. Seine Freunde, Dienerinnen und Wachleute hatten ihn nur noch mehr in Panik versetzt und irgendwann war er zusammengebrochen.

"Du bist der Prinz, nicht? Der Sohn von Pharao A...kun...um...ka...non.... hab ich recht?" fragte Isahra und tupfte ihm die Stirn nochmals ab.

"Wieso sprichst du den Namen meines Vaters so gebrochen aus?" wunderte sich Atemu.

"Nun ja, wenn ich ihn schnell ausspreche verhaspele ich mich und dann hört sich das so an: Akumumkaron, oder so ähnlich." lachte sie verlegen: "Oh! Verzeiht, mein Prinz, das ich es an den Euch gebührenden Ehrungen fehlen ließ..."

"Nein, schon gut, ich mag das auch gar nicht so gern." unterbrach er Isahra die gerade von Bett rutschen wollte, da ihr einfiel, dass sie sich eigentlich verbeugen und den Boden mit der Stirn berühren müsste.

"Danke! Aber ich warne dich, jetzt werd sicher nie mehr vor dir auf die Knie fallen! Im Grunde ist das ja auch nur Schwachsinn, du bist und bleibst ein Mensch und auch wenn es heißt, dass der Pharao ein Gott ist. Sterben tut er doch trotzdem und er wird als ein Mensch geboren, zumeist als Sohn des Pharaos und seiner Königin, aber das Komische daran ist doch, dass nur einer zum neuen Gott wird und alle anderen Kinder, nur Menschen bleiben, oder?" Isahra sah ihn fragend an.

"Was redest du dann da?" Atemu konnte ihr nicht folgen.

"Die Wahrheit denke ich. Willst du was Trinken oder einen Brei? Feste Nahrung darfst du erst morgen zu dir nehmen." sagte sie und streckte sich.

"Wasser wäre nett." Atemu setzte sich aufrecht hin und sah zu wie Isahra Wasser in einem Becher goss. Sie saß immer noch auf dem großen Bett und klettere wieder mit vollem Becher zu ihm hinüber.

"Hier, aber trink langsam, es ist kalt." Das Wasser war wirklich kühl, aber erfrischte Atemu und weckte seine Lebensgeister ein wenig.

"Du bist also Isahra, richtig? Was machst du hier, bist du nicht ein wenig jung um ihm Tempel zu sein?"

"Na ja, ich bin hier aufgewachsen. Seit ich denken kann, bin ich hier. Meine Mutter starb vor zwei Jahren und mein Vater hat nie Zeit. Ich bin die Schülerin von Hohepriester Feonn und werde seine Nachfolgerin werden, wenn es an der Zeit ist. Ich kenne nichts anders, aber in der Stadt ist es viel interessanter und auf dem Marktplatz vor dem Tempel auch. Brauchst du noch was?" sagte sie und ließ die Füße von der Bettkante baumeln.

"Du siehst müde aus..." stellte Atemu fest.

"Bin ich auch, ich war die ganze Nacht auf den Beinen und hab mich um dich gekümmert. Du hattest Fieberträume und hast sehr stark geschwitzt. Ich hab mir wirklich sorgen gemacht, das du es nicht schaffen würdest." entgegnete Isahra und unterdrückte ein Gähnen.

"Und warum du?" wollte Atemu wissen.

"Wegen meinem Vater, schätze ich, und auf mich können sie gut und gerne verzichten. Ich geh den Priestern bisweilen ziemlich auf die Nerven, wenn ich wie so oft daneben benehme. Mir geht dieses strenge Gehabe auf den Geist, aber sie können nicht viel dagegen tun. das Schlimmste was sie bis jetzt getan haben war, dass ich einen Tag nichts zu essen bekommen habe. Sag mal hast du was dagegen, wenn ich mich ein bisschen hinlege? Aber nicht weglaufen, ich will keinen Ärger bekommen." fragte Isahra und streckte sich.

"Nein, schon okay, ich bin auch noch etwas müde." lächelte Atemu.

"Weck mich, wenn du was brauchst, ja?" Ohne auf sein verwirrtes Gesicht zu achten krabbelte Isahra ein Stück weiter zu ihm und legte neben ihn. Atemu war es nicht gewöhnt, dass sich jemand derart benahm und wusste nicht so recht, was sie von ihm halten sollte. Isahra schien es nicht zu stören, dass sie neben dem Prinzen lag und schlief sehr schnell ein. ~#~
 

"Wo warst du?" Marik wartete vor dem Museum und sah zu Isahra die eben mit Horus zurückkam.

"Unterwegs. Habt ihr mich vermisst?" wollte Isahra wissen und ging die Stufen zu ihm nach oben.

"Du kannst doch nicht einfach verschwinden, ist doch klar, dass wir uns sorgen machen, wenn du einfach so abhaust." entgegnete Marik eindringlich.

"Was willst du hören? Das es mir Leid tut? Ich bin kein Kind mehr und ich kann auf mich aufpassen. Es ist ja lieb von dir, das du dir Sorgen machst, aber ich kann einfach nicht anders. Mein Geist ist mittlerweile über 5000Jahre alt und nicht mehr so jung wie Deiner. Ich weiß, ich geh euch etwas auf die Nerven, doch so war, bin und werde ich immer sein. Entspann dich und lass mich nur machen, ich weiß was ich zu tun habe. Auf Vorschriften kann ich ebenfalls verzichten, ich halt mich eh nicht dran und Horus musste auch raus." sagte Isahra und setzte sich auf die Stufen. Horus stand noch unten an den Stufen und schnupperte an einer Ecke.

"Sag doch wenigstens Bescheid wenn Ihr schon gehen müsst und ich fühle mich auch nicht wohl, dass wir Euch mit du ansprechen sollen." Ishisu kam aus dem Museum, gefolgt von Odion.

"Ishisu, ich wollte diesen Titel nie haben, ich hab für Ihn getan. Ich will, dass ihr mich mit du ansprecht, damit ich nicht ungewollt und übereilt erklären muss wer ich bin. Ich glaube nicht, dass es gut ist ihn zu überrennen, Stück für werden seine Erinnerungen zurückkommen..." Isahras Stimme wurde leiser bis Marik, Odion und Ishisu sie nicht mehr verstanden.

"Ich verstehe, wir werden uns Mühe geben und uns an deine Order halten." sagte Odion.

"Danke, der Wind dreht sich, es wird Zeit, das Rad des Schicksal dreht sich weiter und die Götter werden unruhig, selbst die Erde bebt und die letzte Schlacht um das Schicksal des Erde rückt näher. Doch noch haben wir genug Zeit um die Finsternis abzuwenden." Isahra erhob sich und sah zum Himmel, er hatte sich zugezogen und es begann zu regnen. Horus rannte hoch und stellte sich unter dem Vordach des Museums unter. Ishisu, Marik und Odion liefen ihm nach, nur Isahra blieb stehen. "Man sagt es habe bei der Geburt von nur zwei Horusfalken geregnet. Die Erde war durstig und der Regen, der eigentlich gar nicht hätte fallen dürfen, tränkte das rote und schwarze Land. Es soll ein Omen der Götter der Götter gewesen sein." erinnerte sich Isahra an etwas, das ihr der ihr Lehrmeister eins Tages erzählt hatte.

"Isahra...?" Marik verstand nicht was das sollte.

"Die Priester sagen mit, bei meiner Geburt habe es wie aus Eimer gegossen und die Regenzeit war noch fern. Meine Mutter wäre an den Strapazen der Geburt fast gestorben, kurz nachdem sie mich in den Armen halten durfte und mir meinen Namen gab. Sie soll sich sehr gefreut haben obwohl mein Leben ihres beinahe nahm. Wisst ihr, ich erinnere mich an ihr Gesicht, dass ich in diesem Moment sah. Sie hat wirklich gelächelt und mir einen Kuss auf die Stirn gegeben. Sie bat mich dass ich ein besserer Mensch, als sie einer war, werde. Ich solle frei Entscheiden können und nur das Tun von dem ich weiß, dass es richtig ist. Die Maat solle mein Leben leiten und mein Herz sollte frei wählen können. ... - ... Entschuldigt, ich schweife ab." Isahras Stimme wechselte den Tonfall und schlagartig lächelte sie.

"Bei wessen Geburt hat er Himmel sich denn noch geöffnet?" fragte Ishisu.

Isahra ging zu ihr und wiegte den Kopf zur Seite, sie lächelte nur und ging dann in das Museum.
 

~#~ "Hey, wach auf, deine Leute wollen dich sehen!" Isahra rüttelte an Atemus Schulter, bis er verschlafen die Augen aufbrachte. Die Sonne schien jetzt hell und stand hoch am Himmel und schickte ihr Licht durch das Fenster. Atemu war eingeschlafen und hatte Isahra einfach schlafen lassen und sich keine Gedanken mehr darum gemacht. Sein Vater hatte ja oft Frauen in seinem Bett und was war schon dabei, wenn er in seinem Alter neben einer Priesternovizin schlief.

"Was?!" Nur nach und nach klärten sich die Gedanken des jungen Prinzen.

"Ein angehender Magier Namens Mahado, sowie ein junger Priester mit Namen Karim und noch ein alter der sich Akunadin nennt, wollen dich sehen." erklärte Isahra und fühlte seine Stirn mit Ihrer.

"Ähm... was tust du da?" Atemu rutschte zurück.

"Ich wollte sehen, ob du nicht Fieber hast, aber offenbar nicht. Soll ich sie reinlassen?" erkundigte sich Isahra.

"Ja..." nickte Atemu und wusste nicht ob er nicht doch noch träumte. Isahra schien wirklich nicht so zu sein wie alle andern. Noch nie hatte sich Jemand, in so kurzer Zeit, so respektlos verhalten, doch aus irgendeinem Grund, schien sie es selbst gar nicht zu bemerken. Sie hatte nur ein Lendentuch um und rutschte vom Bett und öffnete die Tür.

"Der ehrenwerte Prinz von Ägypten kann nun besucht werden. Es geht ihm gut und er wird schon morgen wieder aufstehen können."

Atemu glaubte sich verhört zu haben. Die Stimme von Isahra hörte sich schlagartig so gesittet an, ganz anders als in seiner Gegenwart.

"Junger Prinz, wie geht es euch?" Mahado kam zu seinem Bett und verbeugte sich tief, genauso wie Akunadin und Karim.

"Ich hoffe der Skorpionstich hat keine Narben hinterlassen." meinte Akunadin und sah ihn besorgt an.

"Es geht mir soweit gut, ihr braucht euch keine Sorgen mehr zu machen."

"Mein Prinz, wie konnte das passieren? Wir haben doch alles abgesucht, es tut uns wirklich leid, dass uns so was nur passieren konnte." beteuerte Akunadin.

"Der Skorpion wurde umgehend eingefangen und getötet." fiel es Karim ein.

"Ich hoffe ihr werdet hier gut versorgt. Die Priester wollten nicht, dass wir euch aufsuchen, bis ihr wieder Gesund genug seid, um euch zu bewegen." erklärte Mahado.

"Es fehlt an nichts, es ist immer jemand da, der sich um mich kümmern kann." versicherte Atemu.

"Hey, Kleine!" Akunadin drehte sich zur Tür, in der Isahra stand.

"Ja, ihr wünscht?" Sie sah zu ihm auf.

"Bring gefälligst Wein und Speisen und vergiss das Wasser und die Milch nicht! Der Prinz muss essen, um wieder zu Kräften zu kommen." ordnete Akunadin an.

"Natürlich, ich werde mich darum kümmern." Isahra senkte den Kopf. Als sich Akunadin wieder an den Prinzen wandte, bemerkte Atemu das sie Akunadin Grimassen schnitt. Isahra bemerke wie er sich das Lachen verkniff, grinste ihn an und verschwand dann.

"Mein Prinz, was ist denn so lustig?" wunderte sich Karim.

"Gar nichts. Wie geht es meinem Vater?" fragte Atemu nach.

"Der große Pharao Akunumkanon ist leider verhindert und lässt euch bestellen, dass er sobald er es einrichten kann, kommen wird. Er machte sich große Sorgen um euch und wird sehr erleichtert sein, wenn er hört, dass es euch besser geht. Shimon ist auch schon auf den Weg hierher, um sich persönlich von euerer Genesung zu überzeugen. Der ganze Palast geriet in Aufruhr, als die Kunde vom Skorpionstich ankam." berichtete Mahado: "Euer Vater ist momentan mit der Verteidigung des Landes beschäftig und es grämt ihn sehr, nicht selbst nach euch sehen zu können."

"Ja ich weiß, Ägypten ist sehr wichtig. und er als der große Falke ist für ganz Ägypten verantwortlich. Solltest du dann nicht auf bei ihm sein, Akunadin?" wollte Atemu wissen. Er hatte seinen Kopf gesenkt und sah nur halb zu dem Priester auf.

"Ich bin dieses Mal nicht von Nöten und Euer Vater, unser mächtiger Pharao, bat mich nach Euch zu sehen. Es liegt ihm viel an Eurer Gesundheit und Eurem Wohlergehen." erklärte Akunadin, der im Besitz des Millenniumsauges war.

Es klopfte an der Türe und Isahra, sowie zwei Tempeldienerinnen mit Großen Tabletts kamen in die Kammer. Auf den Tabletts standen Platten mit geröstet Antilopenfleisch, in Honig eingelegtes Entenfleisch, sowie eine marinierte Früchte, ein Krug Wein, Bier, Wasser und Milch. Saubere Tücher um sich die Hände nach dem Essen anzuwischen, Teller und Becher. Stumm stellten die, in weiße leicht durchschimmernde Gewänder gehüllten Tempeldienerinnen, alles ab und verließen wieder die Kammer. Nur Isahra blieb noch zurück: "Wenn ihr noch etwas braucht, dann ruft nach mir, ich werde vor der Türe warten."

"Gut, geh schon!" winkte Akunadin sie hinaus und höre wie sie Tür mit einem gewaltigen Krach zugeschlagen wurde.

"Du hast sie dir nicht zur Freundin gemacht." stellte Mahado fest. "Wenn interessiert dieses Mistgör einer Priesteranwärterin." Akunadin widmete sich dem Wein.

"Wer ist sie eigentlich?" wollte Karim wissen: "Sie ist noch sehr jung."

"Ihr Name ist Isahra Nuththys. Soweit ich gehört habe ist sie hier im Tempel von einer Frau Namens Ahmea geboren wurden. Ihre Mutter ist nun tot und die Priester nahmen sie auf. Es geht das Gerücht um, sie sei eine Tochter von Ra und damit wäre sie selbst so etwas wie eine Halbgöttin. Nur deshalb haben die Amun.-Ra-Priester sie auch hier aufgenommen, allerdings scheint sie sehr anstrengend zu sein und verschwindet immer wieder. Meinst findet man sie dann auf den Märkten vor dem Tempel, wo sie so ziemlich jeder Händler zu kennen scheint. Irgendwie ist dort sehr beliebt und jeder mag sie."

"Ahmeas Tochter und Ra als Vater das ich nicht lache! Ahmea war eine Diebin und Betrügerin. Sie hat so viele Häuser ausgeräumt und Menschen mit wirkungslosen Tränken und Salben betrogen und so eine Schlange soll von unserem großen und allmächtigen Sonnengott ein Kind empfangen haben? Das ist so was von lächerlich. Eine Lüge ist das, nichts weiter! Sie wollte nur Gnade erschleichen und hatte nur die Möglichkeit wieder zu lügen und zu betrügen." brummte Akunadin und ließ sich den Wein schmecken.

"Aber ihre Augenfarbe ist unnatürlich." fiel es Atemu ein. Er hatte ihre Augen genau gesehen, als er aufgewacht war, aber es nicht wirklich beachtet.

"Was meint Ihr damit?" erkundigte sich Karim.

"Ihre Augen sind golden."

"Mein Prinz, ihr ward dem Tode nahe und die Sonne wird euch da einen Streich gespielt haben. Ihre Augen sind heller als die der meisten Ägypter, aber sie sind braun, ganz sicher. Kümmert euch nicht um sie, sie ist lediglich eine derer die euch zur Verfügung stehen, um euern Aufenthalt hier so angenehm wie möglich zu gestalten." erwiderte Akunadin.
 

"Isahra, was machst du da?" Hohepriester Feonn entdeckte seine Schülerin am Ufer des heiligen Sees, des Tempelgeländes. Sie stand neben einem Baum und fuchtelte mit einem Stock in der Gegend herum.

"Ich trainiere! Jath meinte ich hätte Talent." Isahra senkte den Stock.

Der Hohepriester bemerkte, dass es ein ausgemusterter Kampfstab war. "Jath ist doch er zweite Kommandant der Tempelwache. Du wirst Hohepriesterin und bist die Tochter des großen Ras, du solltest dich nicht mit derartigen Dingen beschäftigen." tadelte er seine Schülerin.

"Ich will aber! Ich will nicht darauf angewiesen sein, beschützt zu werden. Wie du ja sicher schon gemerkt hast, bin ich ziemlich unberechenbar und da ist doch nur von Vorteil, wenn ich mich verteidigen kann, oder?" erwiderte sie.

"Ja, das ist schon richtig, aber du bist ein Mädchen und kein Junge. Es war schwer genug durchzusetzen das du meine Nachfolge antreten kann..."

"Mein Vater ist Ra, da kann es wohl kaum Probleme gegeben haben." fiel im Isahra ins Wort: "Zudem was spielt das Geschlecht für eine Rolle? Ich wäre auch nicht anderes, wenn ich ein Junge wäre. Ich kann genauso viel leisten wie ein Mann und auch dasselbe ertragen."

"Du bist noch ein Kind, du weißt doch gar nicht, was du da sagst. Bitte, geh zu den Tänzerinnen und lerne die Tänze und Hymen des Tempels." bat Feonn.

"Das sagst du immer, wenn du nicht weißt, wie du mich von Gegenteil überzeugen kannst. Ich kann das alles schon."

"Isahra..."

"Nichts da Isahra, ich bin zwar noch ein Kind, aber ich bin nicht blöd. Du kannst es mir nicht verbieten und ich hör auch nicht damit auf." Isahra drehte sich weg und ging am Seeufer weiter.

"Dieses Kind..." Feonn seufzte und sah ihr nach.

"Ist sie immer so?"

"Mein Prinz?" Feonn drehte sich zu ihm um und sank auf die Knie. "Ich wusste nicht, dass ihr hier seid."

"Schon gut, aber ich hab was gefragt." winkte Atemu ab. "Ja, Isahra ist immer so. Zudem ist sie gern vorlaut, frech, neugierig und websig, sie kann es nicht leiden länger als nötig stillzusitzen. Aber vor allem ist sie stur. Es tut mir Leid, dass wir euch sie als Dienerin zur Verfügung stellen mussten, aber Ra selbst, hat und das befohlen." sagte Feonn.

"Ra? Stimmt es das Isahra seine Tochter ist?" wollte Mahado wissen.

"Ja, auch wenn es viele als Unsinn abtun, es ist wirklich so. Isahras Geburt war von Wundern begleitet. Zuerst das ihre Mutter so lange durchhielt, nach jedem Gutachten, hätte sie schon sterben müssen, vor ihrer Niederkunft, und Isahra demnach mit ihr. Dann der Regen, der am Tag ihrer Geburt über das Land zog, obwohl die Regenzeit schon lange vorbei war und Ra selbst erschien am Bett ihrer Mutter und sagte es uns. Ich glaube fest daran, dass sie ein Geschenk der Götter ist. Wenn sie nur nicht so stur wäre." seufzte Feonn, der Isahra zusah wie sie weiter übte. Sie stellte wirklich nicht dumm an und in ein paar Jahren würde sie sicher nahezu perfekt sein.

"Akunadin hat gesagt, dass nur eine Lüge ist." erinnerte sich Atemu. Akunadin war im Tempel verschwunden und hatte Karim mitgenommen, so konnte er jetzt nichts dazu sagen.

"Das glauben sehr Viele, aber ihr werdet mit Isahra noch viel zutun haben. Ihr könnt Euch selbst davon überzeugen, ob ich Recht habe oder nicht. Isahra ist etwas schwierig, aber ein sehr liebes, aufrichtiges und nettes Mädchen." versicherte Feonn: "Verzeiht nun, ich muss nun zur Opferung." verabschiedete er sich noch und verschwand dann im Tempel.

"Mein Prinz, soll ich nicht darum bitten, in Eurer Nähe bleiben zu dürfen? Ihr ward noch nie hier und..."

"Nein Mahado, ich bin hier sicher und komme zurecht. Mach dir keine Sorgen. Du hast im Palast noch sehr viel zu tun." verneinte Atemu. Mahado passte schon seit Jahren auf ihn auf und das würde er wohl auch weiterhin tun. Dem Magier und Priester war es jetzt schon bestimmt, in seinem engsten Beraterkreis einen Platz zu haben.

"Seid Ihr Euch da wirklich sicher?" Mahado schien sehr besorgt zu sein.

"Es nur für vierzig Tage, dann werdet ihr mich wieder abholen." beruhigte Atemu seinen treuen Freund und ging mit ihm zu Isahra hinüber. Sie stand mit dem Rücken zu ihnen und verprügelte mit gezielten Schlägen den Baum, der vor ihr stand.

"Sie ist nicht schlecht, nur noch etwas ungeschliffen. Aber ein Mädchen sollte sich nicht mit Kriegshandwerk beschäftige...." murmelte Mahado vor sich hin und stockte als der Kampfstab nur knapp vor seinen Augen zum halten kam.

"Das hab ich gehört!" Isahra zog das Ende das Stabs zurück und stellte ihn auf dem Boden ab: "Wer bist du überhaupt?"

"Gib das Ding her, du bist ja gemeingefährlich!" Mahado nahm ihr den Kampfstab weg.

"Hey, das will ich überhört haben! Ich hab dich nicht getroffen und du hast sicher kein recht mir irgendwelche Vorschriften zu machen! Gib mir den zurück!" schnaubte Isahra und sah wütend zu Mahado auf.

"Ich denk ja nicht dran! Was wenn du damit unseren Prinzen verletzt!?"

"Das werd ich schon nicht! Ich bin ja nicht bescheuert. Ach, behalte ihn Jath gibt schon wieder einen, wenn ich lieb frag." zuckte Isahra beleidigt mit den Schultern.

"Du kleine..."

"Mahado, beruhige dich, gib ihr den Stab zurück, sie hat dich nicht verletzt." mischte sich Atemu ein.

"Aber mein Prinz..." Mahado sah ihn verwirrt an. Atemu nahm ihm den Stab ab und gab ihn Isahra zurück.

"Danke... Aber das hätte ich auch alleine geschafft." erwiderte Isahra.

"Etwas mehr Respekt wenn ich bitten darf. Du sprichst mit dem zukünftigen Pharao von Ober- und Unterägypten. Den nächsten Horusfalken und starken Stier, geliebt von..."

"Meinem Vater... Für wie blöd und beschränkt hältst du mich eigentlich?" unterbrach ihn Isahra: "Zudem hat dein Prinz mir erlaubt ihn mit du anzusprechen."

"Was? Das ist doch..."

"Es stimmt Mahado, ich hab es ihr erlaubt. Ist doch nichts dabei, ich bin auch nur ein Mensch." fiel Atemu seinem Freund ins Wort.

"Aber das ist respektlos! Sie muss sich genauso wie alle anderen an die Rangordnung halten. Ich verlange das du dein freches Mundwerk nur mit angemessenen Worten füllst und den edlen Prinzen nicht so vertraut ansprichst." mischte sich Akunadin ein, der mit Karim aufgetaucht war. Sie waren gekommen und sich zu verabschieden und Mahado mitzunehmen.

"Hm..." Isahra wandte sich schmollend zur Seite.

"Hast du mich verstanden, kleine Mistgöre und Bastardstochter einer Dirne!?" Akunadin zog eine Augenbraue hoch.

"Ja..." knurrte Isahra und warf ihm unmerklich einen mehr als tödlichen Blick zu.

"Mein Prinz, wir verlassen euch nun. Ich habe mit der Tempelwache gesprochen und alles arrangiert. Ihr werdet hier bestens bewacht und die Wachen sind doppelt so aufmerksam wie sonst. Jeder hier wird euch den Aufenthalt so angenehm wie möglich gestallten." wandte sich Akunadin wieder an Atemu und verneigte sich tief.

"Wenn ihr irgendetwas benötigen solltet, schickt uns einen Boten. Wir werden sofort zurückkommen." Karim tat es ihm nach.

"Auf ein baldiges Wiedersehen, mein Prinz." verabschiedete sich dann auch noch Mahado, ehe sie alle zu den Pferden gingen.

"Was für ein Arsch..." Isahra beobachtete Akunadin wie eine Löwin ihre Beute.

"Isahra?" Atemu war sichtlich verwirrt.

"Wenn ich älter wäre und meine magischen Kräfte kontrollieren könnte, hätte ich ihn nicht einfach gegen lassen! Meine Mutter war nun wirklich keine Heilige. Ich weiß, was sie alles getan hat und das sie dafür in den Steinbrüchen hätte arbeiten müssen und den Tod verdient hatte, aber sie war keine Dirne! Sie hat sich nicht an dahergelaufene Reiche oder Arme verkauft und ich bin kein Bastardskind! Zudem finde ich diesen alten Priester alles andere als sympathisch." ihre Stimme blieb die ganze sachlich, als würde sie nicht von sich sprechen, sondern von einer Fremden, deren Geschichte auf einer Steintafel eingemeißelt wäre.

"Er macht sich nur sorgen und ..."

"Hör auf, nimm in nicht Schutz. Du bist nicht für ihn verantwortlich und eine Schlage nährt man nicht an seinem Busen. Von so einem lasse ich mir gar nichts sagen! Egal, er ist ja ab jetzt nicht mehr da und ich muss ihn nicht mehr ertragen. Ich führ dich jetzt ein wenig rum, du bist ja bis jetzt kaum aus deinem Gemach gekommen, komm schon!" Isahra schien einen schlagartigen Stimmungsumschwung zu haben, packte Atemu am Handgelenk und zog den völlig überraschten und sprachlosen Prinzen hinter sich her. ~#~

Yami schlug die Augen auf, ihm schwebten noch die Bilder seines Traumes von dem inneren Auge. Eben hatte er noch alles gewusst, was er da geträumt hatte, aber jetzt schien alles, bis aus ein verwirrt aber erheiterndes Gefühl, wie weggeblasen zu sein.

>Yugi?<

"Ah, guten Morgen Yami, ich dachte schon du meldest dich heute gar nicht mehr bei mir." sagte Yugi der damit beschäftigt war, eine Girlande aufzuhängen.

>Wieso? Wie spät ist es denn? < wunderte sich Yami.

"Gleich drei."

>Schon so spät? < Yami gähnte noch mal.

"Ja und wir müssen auch gleich los. Ishisu hat angerufen und uns zu einer Vorbesichtigung eingeladen." klärte Yugi auf.
 

"YUGI!" Tea winkte Yugi schon von weitem zu. Sie und auch Joey und Tristan warten vor dem Museum auf ihn.

"Ihr seid ja schon alle da." keuchte Yugi, der den ganzen Weg gerannt war.

"Im Gegensatz zu dir, sind wir auch pünktlich." entgegnete Joey.

"Gehen wir rein. Ishisu und die Anderen warten schon auf uns." schlug Tristan vor und öffnete die Türe.

"Schön, das ihr da seid." Odion saß in einer Ecke und schien auf sie gewartet zu haben: "Wir warten schon auf euch." Er ging an ihnen vorbei und schloss die Türe ab.

"Was soll das?" wollte Joey wissen.

"Sicherheitsmassnahmen. Wir haben hier Ausstellungsstücke, die mehrere Millionen wert sind." erwiderte Odion.

"Rrau!" Horus jagte auf sie zu. Es war schon fast ein Wunder wie der Wolf durch die Ausstellung rannte, ohne etwas umzuwerfen. Abrupt blieb er stehen und sah zu Yugi auf.

"Was hat er denn?" wollte Tea wissen: "Das letzte mal hat er doch..."

"Warum darf der Köter hier rumlaufen?" Joey ging einen Schritt zurück.

"Ihr solltet ihn nicht beleidigen, dass mag er nicht." erwiderte Odion und führte sie in den hinteren Teil der Ausstellung zu Ishisu und Marik.

"Hallo."

"Ich freue mich euch zu sehen." begrüßten sie Marik und Ishisu, die grade damit beschäftig waren einen Papyrus aufzuspannen.

"Yugi, könnte ich bitte mit dem Pharao sprechen?" bat Ishisu.

"Klar!" lächelte Yugi und wechselte mit Yami.

"Mein Pharao, ich freue mich Euch wieder zusehen." Ishisu und Odion verneigten sich.

"Ja, ich mich auch." entgegnete Yami.

"Wir haben Euch eingeladen, damit ihr euch in Ruhe umsehen könnt. Es ist gut möglich, dass ihr hier etwas seht, das euch an eure Vergangenheit erinnert." erklärte Marik.

"Wieso sollte das der Fall sein?" fragte Tristan.

"Die ganze Ausstellung ist mit Artefakten aus der Zeit des Pharaos gefüllt. Schriften und Darstellungen, sowie Schmuck und alles andere auch. Deshalb haben wir diese Ausstellung hierher gebracht. Wir hoffen, dem Pharao, so eine Hilfe zu sein. Wenn ihr Fragen habt, dann stellt sie." klärte Ishisu auf.

"Dieser Wolf ist merkwürdig, eben war er noch ..."

"Horus weiß immer wen er vor sich hat. Ob nun Yugi oder den Pharao. Zumindest sagt das Isahra." erinnerte sich Odion.

"Ist das so?" Yami sah zu Horus der sich vertraulich an ihn schmiegte und seine Hand anstupste, als wollte er sagen, streichle mich.

"Was ist das?" Tea lenkte ihre Aufmerksamkeit auf eine Steintafel, auf der ein Text stand. Da es nur Hieroglyphen waren, verstand sie es natürlich nicht. Der Text war mit Sonnen und Monden gesäumt und durchwirkt. Zudem wirkte die Steintafel, als bestünde sie aus zwei Farbnuancen, dunkel und hell.

"Das weiß ich nicht. Diese Art Hieroglyphen ist uns unbekannt." musste Ishisu leider zugeben.

Yami trat näher an den Stein und sah sich die Hieroglyphen an. Sie kamen ihm bekannt vor, aber lesen konnte er sie nicht. Er sah an der Tafel nach oben und dachte nach, was war das nur?

"Das Original dieser Tafel befindet sich in einem Vorraum zur Grabkammer des Pharaos. Wir sind der Meinung, dass diese Hieroglyphen ein eigenes System darstellen, das nur zu bestimmten Schriftverkehren eingesetzt wurde. Unsere Mutter hat mal was davon gesagt das der Sethtempel und der Amun-Ra-Tempel ein eigenes Schriftsystem hatten, das sie in Briefverkehren mit dem Pharao anwendeten." erklärte Odion.

"Das ist ja interessant, aber noch mehr würde mich interessieren was dort geschrieben steht." Tea seufzte.

"Niemand kann es les..." begann Marik, doch:

" Licht und Dunkelheit

So gegensätzlich sie auch sein mögen, so ziehen sie sich dennoch an.

Ein Licht, das in der Dunkelheit leuchtet, wird immer heller sein, als ein Licht unter Lichtern.

Die Dunkelheit ist auch nur dann Dunkel, wenn man das Licht kennt.

Wie zwei Seiten einer Medaille , die nur zusammen ein Ganzes sind.

Genau so sind auch wir.

Deine Macht entspringt der Dunkelheit, mit all ihren Schrecken, ihrer Ruhe und Geborgenheit.

Meine kommt aus dem Licht, der Hitze der Sonne, mit Durst, Leben und vollen Stimmen

Jedes für sich, eine starke Kraft, die Grenzen hat, wenn sie auf die Andere trifft.

Zusammen, verbunden, entfalten sie jedoch ungeahnte Kräfte, deren Grenzen im Sand verrinnen.

Deine Dunkelheit und mein Licht geben sich gegenseitig Kraft.

Zusammen sind wir unangreifbar, Ich stütze dich, so wie du mich hältst.

Mann und Frau, du und ich, bringen neues Leben in diese Welt,

Erinnere dich... Bei Licht trafen wir uns, - In der Dunkelheit wurden wir eins."

Isahra saß auf einer Treppe, die zum Keller führte. Sie sah nicht mal auf die Tafel und lehnte mit dem Rücken an der Wand. Ihr Blick war einem Fenster zugewandt, durch das sie die Wolken sehen konnte, die vom Wind vorbei getragen wurden.

"Was soll das?" Joey runzelte die Stirn.

"Das steht dort, im Hieroglyphensystem des Amun-Ra-Tempels. Die Priester nannten sie damals Naran. Die Schreibart der Sethpriester was Durain. Nur die Hohepriester der Tempel sowie der Wesir und der Pharao konnten sie lesen und schreiben. Es ist kein Wunder, das die Grabwächter sie nicht lesen können, was so aufgeschrieben wurde, sollten nur ganz bestimmte Menschen lesen, vorzugsweise der Pharao." sagte sie. Horus lief zu ihr und legte seinen Kopf auf ihr Bein.

"Und warum kannst du es dann lesen?" wunderte sich Tristan.

"Das wüsste ich auch gern, oder bist du im Endeffekt schon eine 5000Jahre alte Oma, die sich mit SchönheitsOPs auf Jung getrimmt hat?" lachte Joey.

"Joey, lass..."

"Nein, Ishisu, lass ihn nur. Jeder hat das Recht zu sagen was er will und wann, zudem ist nicht jeder im Stande seine Worte mit Verstand zu wählen." unterbrach Isahra und stand auf: "Sei froh das du in dieser Zeit lebst, in einer Anderen hätten dich solche Worte den Kopf gekostet!" Isahra warf Joey noch einen harten Blick zu bevor sie aufstand.

"Und dich fand ich mal nett..." grummelte Joey.

"Hör auf damit!" Tea stieß ihn in die Seite: "Ich brauch dringend mehr Freundinnen!"

"Bist du denn wirklich aus der Zeit des Pharaos?" wollte Tristan neugierig wissen.

"Und wie stellst du dir das vor?" wollte Marik von ihm wissen.

"Mein Gott was weiß ich, aber ich weiß, dass alles möglich ist. Dieser Armschmuck könnte auch ein Millenniumsgegenstand sein." zuckte Tristan mit den Schultern und deutete auf den Oberarmreif, den Isahra am linken Arm trug. Er war aus purem Gold und zeigte das Auge, das auf den Millenniumsgegenständen zu sehen war, nur war das Auge mit sechs Strahlen umrandet.

"Nein, das ist unmöglich. Es gibt nur sechs Millenniumsgegenstände. Ring, Auge, Waage, Kette, Stab, Ankh und Puzzle." winkte Ishisu ab.

"Tristan, was glaubst denn, was oder wer bin ich?" wollte Isahra wissen.

"Was soll die Frage?" mischte sich Tea laut ein: "Er wollte doch nur wissen, ob du was mit dem alten Ägypten und dem Pharao zutun hast!"

"Ja, hab ich. Was glaubst du woher ich das sonst alles weiß? Meine ganze Familie hat was mit dem alten Ägypten zutun, obwohl sie sich nie dem Pharao unterordnen würden. Aber meine Eltern dürften euch nichts angehen. Hört zu, ich bin seit gut einer Woche nur noch im Stress und versuch wirklich so nett zu sein, wie es mir im Moment möglich ist. Tut mir Leid wenn ich euch unsympathisch erscheine, aber ich hab einen Japanischcrashkurs hinter mir. Ich hatte zwei Wochen um eure Sprache zu lernen, also seht mir eine miese bitte nach." klärte Isahra auf.

"Was?" Joey, Tristan, Tea und Yami rissen die Augen auf. Hatte sie eben gesagt, dass sie Japanisch in zwei Wochen so gut gelernt hatte?

"Da seht ihrs, ich verplappere mich, vergesst es einfach, ja?" grinste Isahra frech und kratze sich am Hinterkopf. Sie hatte wirklich in zwei Wochen Japanisch gelernt, Marik, Ishisu und Odion hatten sich Tag und Nacht abgewechselt und ihr alles eingetrichtert. Wie sie das alles aufnehmen konnte, war ihr schleierhaft, aber sie schob es auf ihren Vater. Sie gab sich Mühe normal zu sein, aber die letzte Zeit hatte sie derart gestresst, dass sie immer wieder zickig wurde. Dazu kam noch diese Klimaumstellung und die Mentalität einiger Leute machte ihr zu schaffen. Und dann noch Yami...

Er war so nah und doch im Moment war es einfach nicht mehr dasselbe, da er sich nicht erinnerte. Horus stupste die an und leckte ihre Hand ab.

"Hey, schon okay, ich hab nichts. Ich muss nur wieder zu mir selbst finden. Du musst dir keine Sorgen machen." Sie ging in die Knie und kraulte den Wolf hinterm Ohr.

"Du bist..."

"durchgeknallt, unberechenbar, imponderabel, launenhaft, verrückt? Nenn`s ruhig beim Namen. Niemand kann seine Natur verleugnen, genauso wie seine Gefühle und seine Vergangenheit. Das alles macht uns nämlich aus und weißt uns unseren Weg." lächelte Isahra zu Joey auf. Horus wurde plötzlich unruhig, sein Fell sträubte sich und seine Augen verengten sich.

"Was hat er?" wollte Odion wissen, doch da spurtete der Wolf auch schon los. Er rannte die Treppe zum Keller hinunter und bellte.

"Hinterher!" rief Marik und alle rannten dem Wolf nach. Im Keller war das Licht an, als sie durch den Gang rannten.

"Nein, das ist nicht möglich!" Ishisu trat einen Schritt zurück, als sie eine aufgebrochene Vitrine bemerkte.

"Horus!" Isahra bemerkte ihren Wolf, der auf sie zuhumpelte und einen Pfeil im Bein stecken hatte.

"Was ist hier denn los?" schluckte Joey.

"Was fehlt denn?" fragte Tea nach.

"Mehrere Sachen... Einige Papyrus, Schmuck und ..."

"Der Bogen und die Pfeile..." Odion bemerkte Ishisus fahles Gesicht.

"Wie ist das möglich? Man kommt doch durch den Keller nicht ins Museum und." zitterte sie und setzte sich hin.

"Wird er wieder?" wollte Yami wissen und ging neben Isahra in die Knie, die Horus den Pfeil aus dem Bein zog.

"Ja, der Pfeil ist nur ins Fleisch gegangen, aber es wird ihn einschränken."

"Hier, verbind ihm das Bein." Yami zog ein Tuch aus der Hosentasche und hielt es Isahra hin.

"Lieb von dir, halt mal!" Isahra drückte ihm den Pfeil in die Hand und wickelte das Tuch um Horus Bein.

"Was ist das für ein Pfeil?" erkundigte sich Tea.

"Der Pfeil gehört zu einem Bogen, den wir hier unten aufbewahrt haben. Er gehört zu Relikten aus der Zeit des Pharaos. Soweit wir feststellen konnten, gehörte er einem Sethpriester..."

"Nein Marik, sieh ihn dir noch mal genau an! Die Enden der Spitze sind vergoldet und tragen das Symbol des Amun-Ra-Tempels. Die Federn am Ende sind von einem Falken und dazwischen ist ein Name eingeritzt. Es sind Sonderanfertigungen, die die Hohepriester des Amun-Ra besitzen." schüttelte Isahra den Kopf.

"Was?" Marik sah sich den Pfeil genau an und Isahra hatte Recht.

"Wem gehörte der denn?" fragte Joey neugierig und wollte Marik den Pfeil wegnehmen, der ihn aber schnell Odion gab.

"Einem Hohepriester, der Name ist zu verblichen, als das man ihn noch lesen könnte. Es gibt genau zehn dieser Pfeile, also hat der Dieb noch neun davon." erinnerte sich Ishisu.

"Aber der Dieb muss doch noch hier sein, oder? Ihr habt doch gesagt, das man hier nicht rauskommt, außer an uns vorbei." bemerkte Joey.

"Da dann komm, wir gehen uns mal umsehen." schlug Tristan vor.

"Genau Alter!"

"Ich komme auch mit." Odion folgte Joey und Tristan weiter nach hinter.

"Wir sind doch nicht in Gefahr, oder?" Tea fröstelte bei dem Gedanken, dass hier ein Fremder war, der sie mit Pfeilen abschießen konnte.

"Komm Tea, gehen wir nach oben." Ishisu legte ihre Hand auf Teas Schulter und begleitete sie nach oben.

"Horus, wen hast du gesehen?" Isahra sah ihren Wolf an, der einzige Zeuge und der konnten nicht sprechen. Auch überstieg es Isahras magische Kräfte ihm diese Fähigkeit zu verleihen. Der Wolf tat sich schwer sich hinzustellen: "Geh nach oben und warte dort, ja?" Isahra strich ihm durchs Fell und Horus schleppte sich nach oben. "Marik, sieh nach was alles fehlt."

"Hab ich schon, es sind Kopien der Papyrus die mit dem Pharao zutun haben... Was suchen sie nur?" seufzte Marik.

"Wer es auch ist er wird den Namen des Pharaos suchen!"

"Meinen Namen?" Yami runzelte die Stirn.

"Ja, dein Name, auch er eine Art Schüssel zu deiner Vergangenheit. Deine Eltern haben damals schon dafür gesorgt, dass ihn niemand erfährt. Yami ist nur eine Art Kosename, deinen echten Namen kannte kaum jemand, noch nicht mal deine Getreuen kannten ihn." erklärte Isahra und fuhr abwesend über ihren Armreif.

"Hey, wir haben da was gefunden!" Joey wedelte mit einem Papyrus herum. "Was ist das?" fragte Marik und sah sich das Stück an. Er kannte es nicht.

"Das ist eine Schlange!" strahlte Joey.

"Das seh ich selbst! Es ist eine Apophisschlange."

"Apophis?" Isahra sah zu Marik.

"Ja, hier!" er zeigte ihr das Bild: "Hast du eine Idee?"

"Vielleicht, die Geschichte erzählt von Apophis, der sich einmal gegen die Götter stellte, aber nicht der Gott, sondern sein oberster Priester. Wir werden abwarten müssen, in Gefahr ist niemand von uns, da keiner den Namen des Pharaos kennt." dachte Isahra laut nach. Dieser Priester... Wer war es gewesen?

"Tut uns Leid, das das ausgerechnet heute passieren musste." entschuldigte sich Ishisu als sie Tristan, Yami, Tea und Joey verabschiedete.

"Schon gut, es war nicht deine Schuld. Sehen wir uns dann morgen, zu Yugis Geburtstagsparty?" erkundigte sich Tea.

"Ich denke schon." versicherte Ishisu.

Duell 3: Ein ganz besonders Geschenk

Duell 3: Ein ganz besonders Geschenk
 

"Alles Gute, YUGI!" Joey, Tea, Tristan, Duke, Serenety, Mai, Mokuba, Rebecca, ihre Cousine Marina, Professor Hawkings und Yugis Großvater schossen bunte Luftschlangen in die Luft. Yugi blies die vielen Kerzen aus, die auf der Schokotorte standen und schaffte es alle auszublasen.

>Alles Gute zum Geburtstag< sagte Yami.

"Danke!" lachte Yugi und freute sich darüber, dass seine Freunde wirklich alle gekommen waren.

"Ich freu mich so, dass du mich auch eingeladen, mein Yugi!" Rebecca fiel ihm um den Hals.

"Nicht so stürmisch Rebecca." meinte ihr Großvater.

DINGDONG

"Ich geh schon, dass müssen Ishisu und die anderen sein." Yugis Großvater erhob sich und ging zur Tür.

"He, Yugi, mach doch endlich die Geschenke auf." Joey drückte ihm ein Päckchen in die Hand.

"Sorry, wir sind etwas zu spät!" entschuldigte sich Marik.

"Macht doch nicht! Hauptsache ihr kommt überhaupt." meinte Mokuba.

"Habt ihr gestern noch alles geschafft?" erkundigte sich Tea.

"Ja, es ist nicht ganz so schlimm, wie wir vermutet hatten." beruhigte Marik.

"Hier bitte, ein Geschenk von uns dreien. Wir hoffen das es dir gefällt." Odion reichte Yugi ein Päckchen, das in einer Art Sandpapier eingewickelt war. Es war nicht sehr groß, hatte aber eine seltsame Form.

"Guten Tag, ich bin Professor Arthur Hawkings, Ägyptologe, ich kann doch davon aufgehen, dass ihr zum Clan der Grabwächter gehört?" stellte sich Professor Hawkings vor.

"Wir freuen uns, sie kennen zu lernen." Ishisu neigte höflich den Kopf.

"Aber ist das denn nicht gefährlich das Grab des Pharaos unbewacht zu lassen?" wunderte sich Rebecca und sah sich die drei Ägypter interessiert an. Die beiden Jungs waren normal in Jeans gekleidet und Ishisu in einem ägyptisch wirkendem Kleid.

"Wer sagt, dass es unbewacht ist?" Isahra stieß nun auch zu den anderen, sie war auf dem Klo gewesen. Sie hatte ihr blaues Top an und eine Jeans mit einem weiten Gürtel, der rechts nach unten hing und ein rotes Zackenmuster hatte. Das rote Band war wieder im ihren rechten Oberarm gebunden, ihre Haare waren offen und fielen über ihren Rücken. Horus begann die Gäste der Reihe nach zu beschnuppern.

"Wer ist das denn?" wundert sich Mai.

"Isahra, sie ist mit Marik, Ishisu und Odion aus Ägypten gekommen." klärte Bakura auf.

"Wer bewacht denn das Grab?" wollte Rebecca wissen.

"Shadi! Ich hab ihn ganz nett gebeten und da er es eh als eine seiner Aufgaben ansieht uns im Moment nichts zu tun hat, ist das kein Problem für ihn." lächelte Isahra.

"Das ist aber nett von ihm..." meinte Duke und musterte Isahra genau.

"Hey, Yugi, jetzt mach schon seine Geschenke auf!" wechselte Joey das Thema.

"Ja, wir wollen doch alle wissen, was du bekommen hast." stimme Serenety ihrem großen Bruder zu.

"Schon gut, welches denn zuerst..." Yugi gab sich geschlagen und sah auf die vielen Geschenke.

"Hier, meins! Das ist unschlagbar!" Joey drückte ihm wieder sein Päckchen in die Hand. Yugi packte es aus. Es waren Duell Monsters Karten...

"Na was sagst du!? Mit diesen Karten kannst du dein Deck verbessern. Ich hab sie alle extra für dich ausgesucht." klärte Joey auf, als sich Yugi die Karten durchsah.

"Danke Joey!" Yugi konnte ihm nicht sagen, dass es ein Fehler von Joey gewesen war, nur Monster zu wählen die mehr als sechs Sterne hatten, dafür würden sie alle gut zu seinen Karten passen. Tea und Tristan hatten zusammengelegt und ihm ein neues T-Shirt gekauft, dass Yugi bei einem Schaufensterbummel aufgefallen war. Mai hatte ihm ein Souvenir von ihren Reise mitgebracht, es war eine Flasche Wein aus Frankreich. Duke hatte ihm ein neues Buch über Duell Monsters geschenkt, indem alle Karten und Regeln aufgelistet waren, dazu hatte er einen Umschlag anfertigen lassen, auf dem Yugis Name stand. Von Mokuba hatte er eine Kartensoftware bekommen, die Kaiba entwickelt hatte und die ihn über das Internet mit den neusten Informationen versorgte. Die Hawkings hatten Yugi einen selbst geschriebenen Band über als alte Ägypten, mit Schwerpunkt auf den Pharao, mitgebracht. Er war reich mit Abbildungen und Fotos belegt und erklärt, sogar eine Hieroglyphenübersetzungsliste, hatten sie ihm dazugetan. Bakura hatte Yugi geschnitzte Figuren seiner Freunde und sich selbst gemacht und von seinem Großvater bekam Yugi einen Gutschein um mit ihm Einkaufen zu gehen. Jetzt nahm er das Geschenk der Grabwächter zur Hand und packte es auf. Es war eine Statue eines Falken, dessen Schwingen ausgebreitet waren und er schien in den Himmel zu fliegen. Er schimmerte gold und braun und war exakt gearbeitet.

"Das ist ein Horusfalke, oder?" Yugis Großvater sah ihn sich sofort genau an. Es war eine meisterliche Handarbeit und sehr wertvoll, wenn ihn sein Auge nicht täuschte war er schon sehr alt.

"Ja, Horus ist der Beschützergott der Pharaonen sie zum Teil auch selbst als Horusfalken bezeichnet werden. Wir dachten uns das Yugi auch unter seinem Schutz stehen sollte, da er immer in Gefahr gerät. Diese Statue ist ein Erbstück unserer Familie." erläuterte Marik.

"Das kann ich doch nicht annehmen."

"Es ist unhöflich ein Geschenk abzulehnen und würde unsere Ehre sehr kränken." erwiderte Ishisu.

"Seid ihr euch sicher, dass ihr meinem Enkel so etwas Wertvolles schenken wollt?" Salomon stellte den Falken ab.

"Genauso ist es. Meister Marik, hat ihn mit uns ausgesucht." nickte Odion.

"Und was ist mit dir? Hast du nichts für Yugi?" wollte Rebecca von Isahra wissen.

"Ich? Ich kenn ihn doch erst seit ein paar Tagen." Isahra saß mittlerweile auf dem Boden und sah Horus zu, wie er das Wohnzimmer durchschubberte.

"Eine Frage, dieser Reif, den du da trägst. Er ist doch ein Relikt, oder?" Professor Hawkings, hatte schon sie ganze Zeit überlegt woher er diese Darstellung auf dem Reif kannte.

"Eigentlich schon..." Horus sprang sofort zu Isahra zurück und legte sich schützend neben sie.

"Dürfte ich mal sehen?" bat der Professor.

"Nein, ich nehm ihn nicht ab. Er war das Geschenk eines Menschen, für den ich sterben würde, wenn es ihm in irgendeiner Weise helfen würde. Ich hänge sehr an diesem Stück." erwiderte Isahra.

"Isa, jetzt rück schon raus mit deinem Geschenk für Yugi!" Marina stand auf und baute sich Isahra auf.

"Wie kommst du darauf, dass ich eines hätte? Ich hab doch gesagt, das ich Yugi erst seit kurzem kenne und einen Geldscheißer hab ich nun wirklich nicht."

"Ich kenn dich zu genüge! Ich weiß das du was geplant hast, dafür kenn ich dich nun wirklich zu lange. Oder willst du etwa leugnen das wir uns kennen?" Marinas lange rötlichbraune Haare, die zu einem dicken Zopf geflochten waren, schlugen ihr auf den Rücken, als sie sich auf die Knie fielen ließ.

"Ihr kennt euch?" Mai runzelte die Stirn, aber auch Rebecca und Arthur schienen verwirrt zu sein, ebenso die Grabwächter.

"Geh auf Anstand, du Nervensäge! Warum glaubst du eigentlich das ich mich verändert habe?"

"Weil du das großzügigste und hellste Herz hast, das ich kenne. Und jetzt hör auf einen auf Zicke und Empfindungslos zu machen und rückst mit dem Geschenk raus!" Marina packte sie am Arm und wollte sie aufziehen. Horus sah zu Marina auf und wedelte mit dem Schwanz.

"Lass los, Marina! Solltest du dich nicht um deinen Vogel kümmern, anstatt mir auf den Keks zu gehen."

"Zen ist nicht mehr da, ich hab niemand anderen mehr! Außerdem bin ich neugierig, was du dir ausgedacht hast!"

"Marina, jetzt lass das doch." Duke packte sie an den Schultern und zog sie ein Stück zurück.

"Woher kennt ihr euch?" fragte Marik verwundert nach.

"Hm..." Isahra erhob sich und flüsterte ihm etwas ins Ohr.

"Oh..." Marik wandte sich an Ishisu, die die Nachricht an Odion weitergab.

"Hallo, dürfen wir das auch erfahren?" mischte sich Mai ein.

"Ist doch egal, aber damit du Ruhe gibst..." Isahra setzte sich gegenüber von Yugi und fixierte ihn geheimnisvoll.

"Was?" Yugi schluckte und hatte ein seltsames Gefühl. Diese Augen von Isahra waren doch tatsächlich golden.

"Ich schenk dir einen Wunsch." erwiderte Isahra.

"Einen Wunsch?" Tristan verdrehte die Augen und auch sonst verstand sie Keiner.

>Was meinst sie damit? < fragte Yami.

"Ich versteh nicht..." sagte Yugi unsicher.

"Ich erfüll dir einen Wunsch, insofern es in meiner Macht steht. Allerdings mit Geld kann ich nicht dienen, sag einfach was du willst und ich sag dir ob ich das kann. Wie du von Marik und Marina weißt, bin ich eine Art Magierin, demnach keine Scheu. Ich kann Teileweise sogar unmögliche Dinge." lächelte sie ihn wissend an.

"Ähm... also das ist schwer..."

"Eine Jacht! Kannst du eine Jacht beschaffen?" fiel Joey Yugi ins Wort: "Oder ein Jet, eine Limousine oder ein eigenes Wellnesshotel mit Angestellten und Pool. Oder Kaibas Firma, damit können wir dem reinen Pinkel Eine reinwürgen. ... Vielleicht auch einfach nur alles Wissen, oder die sechs Richtige im Lotto..."

"Hey, du hast nicht Geburtstag!" Tea gab ihm eine Kopfnuss.

"Ja, es ist ein Wunsch den Yugi hat und nicht du."

"Serenety hat Recht, es ist seine Entscheidung." stimmte Mai Joeys Schwester zu.

"Kannst du auch Zen zurückholen?" fragte Marina.

"Ähm... Der Aufwand, Osiris zu überreden die Seele eines Papageis auf seinem Reich zurückzuholen, ist mir einfach zu groß. Tut mir leid." stöhnte Isahra.

"Du kannst tote zurückholen?" staunte Mokuba.

"Na ja, irgendwie schon, aber das ist nicht einfach und die Totengötter wollen immer was dafür haben, zudem muss eine Seele sein, die gegen die Maat bestanden hat. Es ist schwer und ich hab's noch nie versucht, aber theoretisch ist es möglich." entgegnete Isahra.

"Du, Isahra. Ich würde gerne mit all meinen Freunden feiern, aber der Pharao..."

>Yugi, was hast du denn vor? < unterbrach Yami, aber Yugi sprach einfach weiter.

"Also, es wäre schön, wenn auch er an dieser Feier richtig teilnehmen könnte. Nicht nur als Geister und so das ihn alle sehen können."

"Was redest du denn da?" Mai verstand nichts mehr.

"Du willst also das Yami und du jeder im einen eigenen Körper an dieser Feier teilnehmt." fasste Isahra zusammen.

"Geht das denn?" fragte Bakura nach.

"Jepp, das kann ich, allerdings, das Puzzle solltest du weiterhin haben. Ich bin nicht nämlich nicht sicher, wie lange ich Yamis Körper halten kann und da sein Geist wieder zurück ins Puzzle kehrt, wenn der Zauber endet, ist es besser, es ist bei dir. Auch sollten nach oben gehen, da ich die Kleider nicht herstellen kann und ich bezweifele das hier jemand einen nackten Pharao sehen möchte." Isahra streckte sich.

"Doch ich!" meldete sich Mai, die das für einen Scherz gehalten hatte.

"Ich will das sehen!" Duke stand auf.

"Na gut, wenn du meinst. Können wir in dein Zimmer?" fragte Isahra schulterzuckend nach. Am Ende gingen alle Jungs außer Marik und Odion mit. Auch Arthur Hawkings und Salomon Muto blieben bei den Mädchen. Isahra kam recht schnell zurück und setzte sich hin.

"Wo sind die Jungs?" fragte Tea mit angespannten Nerven.

"Sie kleiden Yami ein. Sie müssten bald kommen."

"Hast du was gesehen?" erkundigte sich Marina neugierig.

"Nee, ich hab`s mir verkniffen, waren zu viele da..." seufzte Isahra, die wirklich nur zu gern einen Blick riskiert hätte.

"Woher kannst du das denn?" erkundigte sich Serenety.

"Meine Familie ist schon seit Ewigkeiten mit Magie vertraut und es wird innerhalb der Familie weitergegeben. Magie, wie sie schon früher praktiziert wurde ist ein Teil meines Lebens und ich habe gelernt damit umzugehen." meinte Isahra.

"Und ich hab dafür kein Talent..." brummte Marina.

"Meine Cousine hat Ähnlichkeit mit einer Priesterin die damals gelebt hat, seit sie die Bilder gesehen hat, ist überzeugt davon das sie auch was in der Richtung können müsste." erklärte Rebecca.

"Nur weil man Ähnlichkeit muss man doch nicht mit einem Menschen verwandt sein, der über 5000Jahre alt ist. Ist Yugi doch auch nicht, oder?" wandte Tea ein.

"Nein, der Pharao hatte keine Kinder, er war sehr jung als er starb." antwortete Ishisu.

"Ja ich erinnere mich! Die Ph..."

"Marina!" Isahra warf ihr einen eisigen Blick zu.

"Du bist ein Mensch dieser Zeit und keine Ägypterin!" erwiderte Mai, die das eben nicht ganz mitbekommen hatte.

"Aber ich war es mal! Ich bin eine Reinkarnation!" bockte Marina.

Plötzlich räusperte sich Joey, er stand in der Tür: "Meine Damen und Herren darf ich vorstellen! Der Pharao!" es machte ihm sichtlich riesigen Spaß, sich derart aufspielen zu können. Hinter ihm kamen erst noch Tristan und Duke, dann Yugi und Yami und zuletzt Bakura und Mokuba. Yami schien sich sichtlich, wegen Joeys Ankündigung, unwohl zu fühlen. "

Wow..." Mais Augen weiteten sich und auch Tea starrte ihn an. Er sah wie immer Yugi sehr ähnlich, nur dieses Mal war seine Hautfarbe dunkeler, wie die eines Ägypters. Seine Muskeln waren auch etwas stärker hervorgetreten und wie immer war er größer als Yugi. "Lass das, das ist peinlich." Yami sah Joey an.

"Ist doch nur Spaß, wenn hat man schon mal einen Pharao zu Besuch!" Tristan schlug ihm auf die Schulter.

"Mein Pharao." Ishisu, Marik und Odion verneigten sich tief.

"Lasst das doch, wir sind hier nicht im alten Ägypten und wir sind Freunde." unterbrach sie Yami hastig.

"Pharao!" Marina sprang auf und umarmte ihn kurz. "Ich freu mich, dass es dir gut geht!" selbst Horus kam auf ihn zu und sah ihn schwanzwedelt an, zudem bellte er erfreut auf.

"Wie lange wird der Zauber halten?" erkundigte sich Yugi. "Mal sehen? Liegt am morgigen Wetter. Je länger und kräftiger die Sonne scheint, desto länger kann ich seinen Körper aufrechterhalten." antwortete Isahra nachdenklich.

"Das ist wirklich verblüffend, diese Ähnlichkeit. Ich hab schon mal mit Euch geredet, aber das hier ist wirklich mehr als ich je zu träumen gewagt hatte." freute sich Professor Hawkings. "

Das ist klasse, dann können Yugi und der Pharao gleichzeitig und unabhängig voneinander da sein." Rebecca strahlte richtig.

"Wenn ich das Seto erzähle, hält er mich für komplett durchgeknallt." dachte Mokuba nach.

"Dann solltet du es ihm nicht erzählen." schlug Salomon vor, der selbst ganz aus dem Häuschen war und den Pharao musterte. Alle plapperten auf Yami ein, nur Isahra sah da und beobachtete ihn unauffällig.

"Hey, Leute lasst ihn doch mal Luft holen!" Tea trieb alle auseinander um Yami Luft zu machen.

"Danke Tea."

"Setzt euch, es ging Kuchen und Kaba, Kaffee, Tee."

"Ich helf dir, Großvater." Yugi wollte ihm nach.

"Nein, du hast Geburtstag!" widersprach Salomon und knallte ihm die Tür vor der Nase zu.

"Dein Großvater ist sehr nett, Yugi." stellte Serenety fest.

"Sag mal, hast du heute auch Geburtstag?" wollte Tristan von Yami wissen, der sich inzwischen gesetzt hatte.

"Das weiß ich nicht." musste Yami leider sagen.

"Ist doch auch egal, feiern wir einfach!" winkte Tea ab, um ihm zu helfen.

"Hier, bitte, bedient euch." Yugis Großvater stellte Kannen mit Kaba, Tee und Kaffee auf den Tisch und begann die Torten aufzuteilen. Er hatte ja schon alles vorbreitet und nur noch die Getränke holen müssen.

"Die sehen ja lecker aus." Serenety bekam das erste Stück der Erdbeertorte.

"Ich bitte Schokolade." bat Tea und so wurden die Torten immer weniger.

"Ach ja, dem Wolf scheint es schon wieder gut zugehen." bemerkte Tristan, da Horus ihnen aufmerksam zusah, allerdings hatte er immer noch das Tuch von Yami um die Pfote gebunden.

"Ja, Horus ist tapfer und lässt sich nichts anmerken. Wir wollten ihn schon zu Hause lassen, aber er wollte mit." nickte Ishisu und aß ihre Erdbeertorte.

"Komm her, mein Süßer." Isahra zog die Beine an und winkelte sie hinten an, Horus kam unter dem Tisch zu ihr und stellte sich mit seinen Vorderbeinen auf ihren Knien ab.

"Süßer?" Tristan verdrehte die Augen.

"Im Gegensatz zu dir schon." grinste Duke.

"Was habt ihr denn? Ich finde er ist ganz lieb und so wohlerzogen." meinte Serenety.

"Wohlerzogen? Dieser Kläffer wollte mich anfallen!" erinnerte Joey und hörte schon wie der Wolf zu knurren begann.

"Schluss Horus. Ich will nicht, dass du irgendjemand in der Runde hier verletzt. Man tut Freunden nichts, verstanden?" Isahra sah ihren Freund tief in die Augen und bekam einen eingezogenen Schwanz und ein unterdrücktes Bellen zur Antwort.

"Wieso hört der nur bei dir?" wollte Tea wissen.

"Woher soll ich das wissen? Ist einfach so, hier, willst du auch was?" Isahra hatte noch die halb gegessene Torte auf dem Teller. Erst jetzt, da Isahra es ihm erlaubte begann er sie zu verschlingen.

"Hat der Name Horus einen bestimmten Grund?" erkundigte sich Salomon, da er ja wusste, welche Rolle der Gott Horus im alten Ägypten gespielt hatte.

"Ja, mir hat mal jemand gesagt, dass auch ich unter Horus Schutz stehen würde und kurz drauf hab ich ihn hier im Wüstensand gefunden. Er war noch klein und halb verhungert, seit der Zeit tut er alles um mich zu beschützen, darum hab ich ihn Horus genannt. Der Gott hat es mir sicher nachgesehen." Isahra fuhr Horus durch das Fell und hatte schlagartig einen verträumten Blick in den Augen.

"Du hast den, der dir das gesagt hat wohl sehr gern." bemerkte Rebecca.

"Gehen wir endlich runter und spielen!" schlug Mokuba vor.

"Das ist eine gute Idee, ich will euch fertig machen!" Joey rieb sich die Hände.

"Ja spielen wir Duell Monsters und wir spielen auch mit, nicht Arthur?" Salomon sah zu seinem alten Freund.

"Aber gerne doch!" Professor Hawkings erhob sich.
 

"Ha, damit hab ich dich geschlagen!" Joey führte einen Freudentanz auf, das er eben gegen Duke gewonnen hatte.

"Ach, was soll`s. Hast du eben auch mal Glück gehabt." zuckte Duke mit den Schultern. Mittlerweile waren Tea, Duke, Serenety, Odion, Tristan, Salomon, Marina, Ishisu und Mokuba ausgeschieden. Blieben also noch Marik, Arthur, Yami, Yugi, Isahra, Mai, Rebecca und Joey.

"Okay, kommt her und zieht euren nächsten Gegner." Salomon hielt ihnen einen Topf hin indem acht Zettel lagen. Je zwei mit derselben Nummer.

"Drei, wer hat drei?" fragte Joey neugierig.

"Ich, Joey, das wir ein echt spannendes Duell." freute sich Marik.

"Zwei?" Rebecca sah in die Runde.

"Hier." Yugi zeigte ihr seinen Zettel.

"Ich hab vier." meinte Mai, dann spiel ich gegen dich." Isahra drehte ihre Nummer zwischen den Fingern.

"Dann hab ich die Ehre gegen den Pharao zu spielen." stellte Arthur klar. Er schien sich richtig zu freuen, auch wenn er am Ende verlor. Ebenso unterlagen Mai, Rebecca und Marik. So blieben nur noch vier übrig.

"So ein Mist, wie konnte ich nur verlieren?" ärgerte sich Mai, nach ihrem Duell. Isahra hatte sie sehr deutlich geschlagen und Mai keine Gelegenheit gegeben zurückzuschlagen.

"Isa ist eine der besten Spielerinnen sie ich kenne, wenn nicht die Beste. Ich glaube nur der Pharao kommt an ihre Fähigkeiten ran, aber ich frag mich warum sie ihre starken Karten nicht spielt?" mischte sich Marina ein, die Horus mit Streicheleinheiten überschüttete.

Dummerweise hörte ihr Keiner zu.

"Also ich hab eine Idee, wie wäre es mit meinem Doppelduell zum Abschluss." schlug Rebecca vor.

"Die Idee gefällt mir. Was ist mit euch?" fragte Mokuba in die Runde.

"Schön dann ziehen wir Strohhalme. Zwei hab ich unten zugespitzt. Wer die Gleichen hat, spielt zusammen." gab Salomon vor und hielt den restlichen vier Spielern die Strohhalme vor die Nase. Joey hob schon die Hand und wollte ziehen, da zog Salomon die Hand zurück: "Hast du denn gar keine Manieren!? Ladys First!" fuhr er Joey an.

"Sie müssen nicht gleich so brüllen!" bockte Joey und verschränkte die Arme.

"Danke." Isahra zog als Erste einen angespitzten Strohhalm.

"Jetzt aber ich!"

"Mach wir es doch gleichzeitig!" schlug Yugi vor und nahm einen Strohhalm in die Hand. Joey wählte und Yami nahm den Letzten. Salomon ließ los und sie vergleichen ihre Strohhalme.

"JA! Ich spiel mit Yugi!" Joey begann wieder zu tanzen.

"Och und ich hatte mich schon auf ein spannendes Spiel gefreut..." brummte Marina.

"Du kannst einem ganz schön auf den Zeiger gehen, wieso sollte dieses Spiel langweilig werden?" sagte Tristan leicht sauer.

"Weil König und Königin zusammen nicht verlieren können. Ich sag doch das Isahra einen super Spielerin ist."

"Kann schon sein, aber das heißt ja noch lange nicht, das sie mit dem Pharao gut zusammen spielt." gab Mokuba zu bedenken.

"Marina, vielleicht solltest du auch einfach abwarten wie das Duell verläuft. Yugi und der Pharao haben lange zusammen gespielt und kennen sich somit sehr gut." wandte Ishisu ein.

"Schon, aber..."

"Marina, tu mir den Gefallen und denk nach bevor du sprichst, ja? Man muss nicht alles was man denkt anderen auf die Nase binden, konnte ein diplomatischer Fehler sein." Isahra warf ihr einen strafenden Blick zu.

"Also ich würde sagen, das ihr erstmal eure Decks gemeinsam abstimmt. Zehn Minuten und dann spielen wir um die Entscheidung." meinte Arthur.

"Warum denn nur zehn Minuten?" fragte Joey.

"Ist mehr als du bei einigen Turnieren bekommst." zuckte Marik mit den Schultern. "

Das schafft ihr schon." beruhigte Yami

"Komm schon, Joey, die Zeit läuft schon." Yugi setzte sich mit ihm an einen Tisch.

"Hm, mal sehen..." Isahra hatte sich mit Yami unter einen Baum verzogen. Sie hielten ihre Karten in den Händen und begannen aus zu sortieren.

"Wie konnte ich nur verlieren?" Mai war immer noch etwas sauer und sah sich ihre Karten an und ging ihre Strategie in Gedanken noch mal durch.

"Jetzt lass doch, du hattest eben kein Glück bei diesem Spiel." meinte Serenety: "Das nächste Mal bist du besser."

"Ich glaub nicht, dass es am Glück lag." Rebecca setzte sich zu ihnen.

"Wie meinst du das?" wunderte sich Tea.

"Ich hab gesehen, wie sie ihre Karten zusammengestellt hat. Dabei hat sie einige sehr mächtige Karten nicht in ihr Deck genommen. Zum Beispiel Raigeki oder Horus, den Schwarzflammendrachen LV8. Ich glaub meine Cousine hat Recht und Isahra ist eine wirklich gefährliche Gegnerin. Zudem frag ich mich die ganze Zeit was das Symbol auf ihren Oberarmreif für eine Bedeutung hat und warum die ihn uns nicht zeigen will." zählte Rebecca auf und beobachtete Isahra und Yami beim Deckumbau.

"Herrin Isahra ist zwar kein Mitglied des Grabwächterclans, aber sie eine Geheimniswahrerin." sagte Odion plötzlich.

"Geheimniswahrerin?" Alle sahen zu ihm auf.

"Ja, ihre Wurzeln reichen in der Tat bis ins alte Ägypten, zur Zeit des Pharaos und noch viel weiter zurück. Sie kennt viele Geheimnisse der alten Zeit die sie bewahren muss, bis der richtige Zeitpunkt gekommen ist. Sie muss ihre Worte immer gut wählen und sich dreimal überlegen, bevor sie etwas preisgibt. Die Dinge die gestohlen worden, gehörten ursprünglich ihr..."

"Du meinst es sind Erbstücke." fiel ihm Salomon ins Wort.

"Wie auch immer, vergebt ihr ihre scheinbare Distanz zu allen, sie ist nötig und selbst uns verschweigt sie mehr als sie zugeben möchte, weil es ihr Schwur von ihr erfordert." brachte Odion seinen Satz schließlich zu Ende.

"Im Moment scheint sie aber ziemlich vertraut mit dem Pharao zu sein..." knirschte Tea säuerlich.

"Mir fällt auch auf, dass ihr euch dem Pharao gegenüber anderes verhaltet als sie. Ihr sprecht ihn mit Pharao oder so an und sie mit du."

"Nun das kommt daher, dass sie einfach frecher ist als wir." antwortete Marik Duke.

"Frech ist das richtige Wort, aber sie auch vorlaut." stellte Tristan klar.

"Das seht ihr falsch. Ich glaube, dass sie nach ihrem Wolf geht, wen er mag, den mag auch sie und dementsprechend verhält sie sich auch." wandte Bakura ein.

"Ich finde das Isahra ein interessanter Mensch ist." Professor Hawkings setzte sich neben Mai.

"Ach ja?" Tea sah immer noch heimlich zu Yami und Isahra, die ihrer Meinung nach zu vertraut miteinander umgingen.

"Sie ist Magierin, wie wir alle gesehen haben, aber besitzt keinen Millenniumsgegenstand. Auch glaube ich, dass sie ihre wahren Gefühle versucht zu verbergen und deshalb härter auftritt als sie ist. In gewisser Weise scheint sie auch reifer zu sein, ähnlich dem Pharao." lächelte Arthur.

"Dann ist doch ein Geist!"

"Den du anfassen kannst oder was?" Rebecca sah Duke skeptisch an.

"Mein Gott, sie ist Hexe, da glaub ich..."

"RRRARR!" Horus wandte sich von Marina ab und knurrte Duke an.

"Was ist denn jetzt."

"Du hast Isa beleidigt und das mag er nun mal nicht. Sie ist keine Hexe, sondern eine gewisse Art von Magierin."

"Was heißt hier immer gewisse Art?" stöhnte Tristan.

"Nicht so wichtig. Das Duell fängt gleich an." wechselte Ishisu das Thema.

"Ha! Ihr habt keine Chance!" prallte Joey.

"Ja, Joey zeig`s ihnen!" feuerte ihn Serenety an.

"Viel Glück." wünschte Yami Joey und Yugi, während sie sich die Hände schüttelten und die Decks der anderen mischten.

"Jetzt können wir doch gegeneinander spielen." lächelte Yugi.

"Ja, ist echt klasse und Glück braucht ihr um meinem besten Kumpel und mich schlagen zu können! Euch zwei schlagen wir mit verbunden Augen!"

Joey nahm Isahra sein Deck wieder weg und drückte ihr ihres in die Hand.

"Aber nachher nicht weinen, weinende Jungs machen mich immer schwach." grinste sie ihn hinterhältig an.

"Das Gleiche wollte ich zu dir sagen." brummte Joey.

"Aber ich bin kein Junge." widersprach Isahra: "Zudem warum machen dich weinende Jungs wach?"

"A..." Joey blieb das Wort im Hals stecken.

"Das war gemein." meinte Rebecca.

"Aber lustig, guck dir sein Gesicht an." lachten Duke und Mai herzhaft los.

Yugis Großvater machte den Ansager des Duells. Es war ein interessantes und spannendes Duell, bei den Joey und Yugi trotz aller Anstrengungen und Mühen verloren.

"Das ist nicht wahr, ich war so nah dran..." Joey sank auf die Knie, unter nah dran verstand er 850 Lebendpunkte unterschied. Yami und Isahra hatten sich als ein spitzen Team erwiesen.

"Und dabei hab ich noch gar nicht meine ganzen Karten und mich zugehalten..." murmelte Isahra in ihre Hand.

"Armer Joey, er hat sich doch so angestrengt, er hätte gewinnen müssen." seufzte Serenety.

"Wie du meinst..." Mokuba drehte sich zur Seite, er bewunderte seinen Bruder zwar auch, aber Serenety übertrieb nun wirklich maßlos.

"War ein gutes Duell." sagte Yami und half Joey wieder auf.

"Find ich auch! Es hätte auch anders ausgehen können." stimmte Yugi zu.

"Aber ihr kennt euch doch gar nicht, wie konntet ihr uns schlagen!? Wir kennen uns schon seit Ewigkeiten." schniefte Joey.

"Jetzt übertreib mal nicht." widersprach Yugi.

"Ist doch egal wer gewonnen hat! Gegen den Pharao zu gewinnen hat eh noch keiner geschafft." wandte Duke ein.

"Doch, Rafael als er noch für Dartz gearbeitet hat." erwiderte Mai.

"Aber das gilt nicht! Der Pharao war damals nicht ganz er selbst." winkte Tea schnell ab.

"Find ich auch." nickte Yugi.

"Ich hätte mich damals nicht von der Finsternis einnehmen lassen dürfen." Yami sah auf seine Karten.

"Um was geht`s hier?" Marina zog nachdenklich die Augenbrauen zusammen.

"Hab ich dir doch alles erzählt, Dartz, der ehemalige Herrscher von Atlantis hat die Welt angegriffen und das weißt du doch alles schon!" wehrte Rebecca ihre Cousine ab.

"Ach, lassen wir das doch!" wandte Serenety ein, die sah das Yami leicht niedergeschlagen wirkte.
 

"Also dann, wir gehen, bis morgen!" verabschiedeten sich alle bei Yugi und Yami. Es war inzwischen Abend geworden und so allmählich wurde es Zeit zu nach Hause zu gehen.

"Ist das auch wirklich in Ordnung wenn ich hier bleibe?" fragte Yami nach.

"Was soll denn diese Frage!? Du bist doch praktisch ein Teil dieser Familie. Ich warne euch, Pharao, meine Gastfreundschaft schlägt niemand in den Wind." drohte Salomon mit erhobenen Finger: "Ich hab extra das Gästezimmer hergerichtet!"

"Also dann, gute Nacht!" lächelte Serenety und lief Joey, Tristan, Duke und Tea nach. Mai war schon mit ihrem Motorrad und die Hawkings mit ihrem Auto weggefahren.

"Und du, Mokuba, wie kommst du nach Hause?" erkundigte sich Ishisu.

"Ich lauf, so weit ist es ja nun auch wieder nicht."

"Das kommt ja gar nicht in Frage, dass du um diese Zeit noch alleine in den Straßen umherwandelst! Es ist schon dunkel." schluckte Yugis Großvater.

"Wenn du willst, kannst du Kaiba anrufen, damit er dich abholt." schlug Yugi vor.

"Nein, schon gut. Seto hat eine Menge in der Firma zu tun. Ich will ihn nicht stören." lehnte Mokuba ab.

"Aber um diese Zeit solltest du wirklich nicht alleine durch die Gegend laufen." dachte Marik nach.

"Nein, es ist wirklich okay, macht euch keine Umstände wegen mir."

"Weißt du was, ich begleite dich, dann sind alle beruhigt." meinte Isahra plötzlich.

"Du?" Odion sah sie fragend an.

"Dann musst du aber alleine zurücklaufen und ..."

"Horus muss eh noch raus und in welche Richtung, ist unwichtig." unterbrach Isahra Salomon: "Komm Horus!" und schon war sie mit Mokuba und Horus verschwunden.

"Ihr lasst sie so einfach gehen?" wollte Yugi wissen.

"Ja, du hast doch selbst gesehen, wie es diesem Tamayuki ergangen ist und jetzt ist Horus auch noch dabei. Ihr passiert schon nichts, außerdem geht sie ständig nachts mit dem Wolf raus." zuckte Marik mit den Schultern.

"Wir verabschieden uns dann auch." Ishisu verneigte sich.
 

~#~ Die Sonne brannte heiß herunter und Atemu saß unter einem Baum. Auf seinem Schoß hatte er einen Bogen Papyrus und in der Hand eine Feder. Es war nun schon sein dritter Aufenthalt im Amun-Ra-Tempel. Er verbrachte jedes Jahr genau vierzig Tage in diesem Mauern und lernte. Sein Vater hatte das so gewünscht, da die Amun-Ra-Priester ihm hier viel besser die Schrift des Tempels beibringen konnten und er hier am Geschehen des Tempellebens aktiver teilnehmen konnte, als im Palast. Hier war er nicht in seiner üblichen Umgebung und wurde daher auch anderes behandelt.

"Mein Prinz!" Ein Mädchen, jünger als er und mit rotbraunen Haaren rannte aus einem der Tore auf ihn zu.

"Was ist denn?" Atemu sah von seiner Schreiberei auf.

"Hohepriester Feonn möchte ihm Heiligtum sehen." keuchte sie. Ihr Name war Pacey und sie ein Findelkind das auf dem Nil getrieben hatte. Die Priester hatten sich ihrer angenommen und sie, wie Isahra in die Priesterausbildung eingeführt. Nur Pacey hatte nicht das Zeug zu einer Priesterin und war stattdessen zu den Tempeltänzerinnen gekommen. Allerdings machte sie ständig Botengänge für die Hohepriester.

"Ja ist gut." Atemu rollte den Papyrus zusammen und erhob sich. "Hat er was Genaueres gesagt?"

"Nein, aber es geht wohl um gestern..." knirschte Pacey.

"Oh..." Atemu verzog das Gesicht. Gerstern war er, ohne Erlaubnis!, mit Isahra und Pacey auf den Marktplatz gegangen. Es war Paceys Idee gewesen, da ihr langweilig gewesen war und in Grunde hatten die Mädchen ihn nicht mit eingeplant. Doch nachdem er aber alles mitbekommen hatte... "Und Isa?" fragte Atemu nach.

"Ich hab sie heute den ganzen Tag noch nicht gesehen. Ich schätze sie muss das ausbaden, was wir zu dritt verbockt haben..."

"Was?"

"Ach, vergesst es, sie wird sicher nur irgendwo etwas zu tun haben." sagte Pacey hastig und suchte das Weite. Sie wusste genau wo Isahra abgeblieben war, aber sie hatte ihrer besten Freundin versprochen dem Prinzen nichts zu sagen. Sie hatte sich eben schon fast verplappert, aber was sollte sie denn tun? Sie war halt so. Seit sie vor fünf Jahren im Alter von drei Sommern hierher gekommen war, hatte sie sich hier gut eingelebt. Isahra war das einzige Mädchen in ihrem Alter, nur ein Jahr älter, allerdings waren die Tempeltänzerinnen und - dienerinnen und auch Priesterinnen für sie da. Pacey sah man an, das sie keine Ägypterin war, ihre rotbraunen Haare verrieten das nur zu gut, auch ihr restliches Aussehen war anderes und passte sich durch Schminke und Kleider lediglich an. Pacey erinnerte sich nur schwach an ihre Eltern und das sie auf einer Fahrt über den Nil gewesen war. Durch Feonn hatte sie erfahren, dass sie und ihre Eltern wohl als Sklaven hätten verkauft werden sollen. Kurz nachdem sie gefunden worden war, hatte sich zudem die Nachricht verbreitet das eine Barke die Sklaven trug, von Krokodielen angegriffen und zerstört worden war. Deshalb ging man davon aus das Paceys Eltern Tod waren. Auch ihren Namen hatte man verändert, da sie ihren richtigen nicht mehr kannte. Eine der Tänzerinnen hatte sie schließlich Pachet-Meri genannt. Das hatte sie von der Göttin der Pachet, was soviel wie die Reisende bedeutete. Meri hatte der Tänzerin als Abwandlung von Mertserger  die das Schweigen liebt, genommen, da Pacey Anfangs immer so schweigsam gewesen war. Mittlerweile hatte sich das geändert und Pacey war zu einem Wildfang mutiert, der sich grundsätzlich verlief.

Atemu sah ihr nach, er hatte nicht oft mit ihr zutun, da die Priester nicht wollten, dass er sich mit ihr abgab. Isahra war eigentlich seine ständige Begleitung, wenn er nicht gerade mit einem der Hohepriester lernen musste. Er hatte sich schon gewundert, wo sie die ganze Nacht über gewesen war. Da sie ja für ihn verantwortlich war, schlief sie eigentlich auch bei ihm in Zimmer, allerdings nicht mehr in seinem Bett, wie sie es am ersten Tag getan hatte, sondern auf deiner Schilfmatte, neben der Türe. Pacey hatte diese Nacht ihre Stelle eingenommen und vor seiner Türe waren auch noch Wachposten gestanden. Langsam ging er durch die Gänge und dann sie Treppe zum Heiligtum hinunter. Feonn wartete schon auf ihn.

"Euer Hoheit!" Feonn verneigte sich tief, als Atemu bei ihm ankam.

"Was gibt es denn?" fragte Atemu nach und gab sich Mühe nicht unsicher zu klingen.

"Ich möchte mich dafür entschuldigen, dass ihr gestern in Gefahr gebracht wurdet. Pacey ist nun mal unbesonnen, aber von Isahra hätte ich mehr erwartet. Es war unverantwortlich Euch, den zukünftigen Pharao Ober- und Unterägyptens, geliebt von Ra, auf einen Marktplatz zu bringen. Ihr habt viele Feinde, gerade weil ihr der nächste Pharao sein werdet. Zudem kann auf solchen Plätzen alles Mögliche und Unbeabsichtigte passieren, ganz zu schweigen von dem fehlenden Respekt den das einfache Volk an den Tag legt."

"Aber ich bin freiwillig mitgegangen."

"Ihr wurdet verführt! In eurem Alter ist vieles interessant was neu ist und gerade Isahra und Pacey sind mehr als abenteuerlustig. Sie tun was sie wollen und denken nicht nach, wenn sie unterwegs sind. Im Normalfall ist das schon schlimm genug, aber ihr habt Recht, es war eure freie Entscheidung mit ihnen zu gehen. Daher bitte ich Euch, mein Prinz, in Zukunft nicht mehr auf den Marktplatz zu gehen, zumindest nicht ohne entsprechende Sicherheitsvorkehrungen." bat Feonn untertänigst: "Wir wollen Euch nicht einsperren oder so, aber Euer Vater würde es uns nie verziehen, wenn euch etwas zustoßen würde. Wie läuft es mit eueren Studien? Ich hoffe hier in unseren Tempel findet ihr die nötige Ruhe!?" wechselte Feonn das Thema.

"Ja, ich werde hier gut gefördert. Sagt mir, wo ist Isahra abgeblieben. Es ist ungewöhnlich das sie..."

"Sie sitzt im Verließ."

"WAS?!" Atemu blieb stocksteif stehen.

"Isahra hat euch wissentlich und leichtfertig in Gefahr gebracht, dafür wird sie bestraft. Seit wir euch gestern gefunden und zurück in den Tempel gebracht haben, ist sie dort eingesperrt. Ohne Wasser und Brot wird sie noch bis zum Abendbrot dort bleiben. Dort untern kann sie in Ruhe und in absoluter Dunkelheit darüber nachdenken, was sie getan hat. Nach dem Abendbrot werden wir sie wieder rauslassen." erklärte Feonn.

Atemu rührte sich immer noch nicht. Ihm kam das etwas übertreiben vor.

"Hohepriester, ist diese Strafe nicht zu hart?" fragte er schließlich. Er hatte das Verließ schon mal gesehen, als er hier herum geführt worden war. Es bestand auf vier winzigen Kammern, in denen man kaum aufrecht stehen konnte. Sie stanken nach feuchtem Stroh und die Luft war unerträglich schwül und stickig. Ungeziefer hatte er auch dort auch gesehen, sogar eine Schlange war dort gewesen. Das Verließ existierte auch nur um Gefangene übergangsweiße unterzubringen, aber das Feonn sogar seine eigene Schülerin dort einsperrte war ihm unverständlich.

"Sie hat es sich selbst zuzuschreiben, Isahra hat schon genug angestellt und ich hab keine andere Wahl mehr, was anderes zieht eben nicht. Ich bitte euch, mein Prinz, versteht das bitte. Ich versuche diesem Wirbelwind Respekt und Disziplin beizubringen, bevor sie auf Eurem Vater trifft. Ich liebe Isahra, wie eine Tochter und will nicht, dass sie in größere Schwierigkeiten gerät. Es geht einfach zweit das sie sich wie ein Junge mit Kampftraining beschäftigt und nicht den Pflichten einer Frau nachkommt." wandte Feonn ein.
 

Atemu saß am Abend auf seinem Bett und dachte nach. Feonn war ein guter Mann und tüchtiger Priester. Aber das er sich so verhalten würde, hatte den jungen Prinzen geschockt. Auch mit Pacey hatte er noch gesprochen und erfahren das es kein Einzelfall war, das Isahra wegen Regelverstößen im Verließ saß. Auch hatte Pacey ihm erklärt, das Isahra immer alles auf sich nahm, um Pacey zu beschützen, wenn sie zusammen etwas angestellt hatten.

"Was ist denn mit dir?" schreckte ihn eine bekannte Stimme auf, Isahra stand in der Tür und rieb sich mit einem Tuch ihre Haare trocken. Sie roch nach den Ölen, die er in den Bäder gerochen hatte, offenbar hatte sie sich gründlich gereinigt, bevor zu ihm gegangen war. "Pacey hat mir erzählt, das du nach mir gesucht hast." meinte sie.

"Ja, ich hab mich gewundert wo du warst, aber Feonn hat es mir gesagt..."

"Was hat er dir gesagt?" Isahra sah unsicher zu ihm auf.

"Das du ihm Verließ gesessen hast." antwortete Atemu.

"Ach so, vergiss es, ja?"

"Aber wenn ich nicht gefragt hätte, ob ich mit kann, dann hättest du nicht ins Verließ gemusst." widersprach Atemu.

"Unsinn!" Isahra kletterte auf das Bett und kniete sich neben ihn: "Es ist nicht deine Schuld. Immerhin, ich hab ja gesagt, dass du mitkannst. Ich krieg öfters Ärger wegen irgendwas und dieses Mal hat es sich mal zur Abwechslung richtig geloht!"

"Hä?" Atemu wirke schlagartig verwirrt.

"Ja, du bist mal unter ganz einfache Leute gekommen und hast dich ohne Beaufsichtigung umsehen können. Für einige Stunden warst du ein ganz einfacher Junge und kein Prinz. Deswegen bin ich gern dort, die Menschen auf den Märkten kennen mich zwar, aber sie sehen mich nicht als Priesterin oder so, sondern als Mädchen. Es tut gut mal den Tempel und die Pflichten hinter sich lassen. Also vergiss es einfach. Ich hab`s gern getan und war mir der Konsequenzen bewusst. Und jetzt hör auf so ein Gesicht zu ziehen!" Isahra streckte ihm die Zunge raus.

"Du bist durchgeknallt!" sagte Atemu und verkniff sich das Lachen.

"Das ist meine Stärke! Allerdings wenn mir schon jeder meine Kindheit verbieten will... aber was red ich, dir gönnen sie ja auch keine richtige Kindheit. Bei dir dreht sich die meiste Zeit des Tages auch nur darum der nächste Pharao zu werden... Als Bauerkinder hätten wir diese Probleme nicht." Isahra ließ sich nach hinten umfallen und starrte an die Decke. Eine Weile kehrte Ruhe ein, keiner der Beiden sagte etwas, doch dann, als der Himmel sich schon langsam mit Sternen schmückte. "Wir sollten schlafen, morgen ist wieder viel zu lernen." seufzte Isahra und richtete sich auf.

"Sag mal, Isa, wie oft warst du schon im Verließ eingesperrt?" wollte Atemu ohne Grund wissen.

"Oh... hm... mehr als fünfzig Mal bestimmt. Ich zähl das nicht und versuch immer zu schlafen, damit ich die Schlagen nicht sehen muss..."

"Schlangen?" Atemu hatte zwar eine Schlange gesehen, aber er dachte es wäre ein Einzelfall.

"Ja, gerade in der Nacht und in der Mittaghitze kommen sie durch die kleinen Fenster gekrochen und suchen Schutz." nickte Isahra ein kalter Schauer lief ihr über den Rücken. Ihr waren Schlangen unheimlich und eklig fand sie diese Tiere auch.

"Bist du schon mal gebissen worden?" wollte Atemu gleich darauf wissen.

"Nein, nicht das ich mich erinnern würde. Irgendwie halten sie Abstand zu mir..." überlegte Isahra. "Was ist?" erkundigte sie sich als sie bemerkte das Atemu erleichtert durchatmete.

"Ich glaub du stehst unter dem Schütz des Horus." lächelte er amüsiert.

"Spinnst du jetzt? Horus beschützt die Pharaonen und nicht jemand wie mich, zudem hat der Falkengott doch sicher besseres zu tun, als sich um mich zu kümmern. Ich bin schließlich nur eine unbedeutende kleine angehende Priesterin." protestierte Isahra.

"Bist du nicht! Für die Priester bist wie ein Schatz, immerhin bei deinem Vater..."

"So ein Unsinn, was spielt denn mein alter Herr da für eine Rolle? Ich kenne ihn ja nicht mal wirklich. Ich hab ihn bis jetzt zweimal zu Gesicht bekommen, das ist kein Vater, sondern ein Fremder. Mir ist es relativ egal was andere von mir halten, aber ich will nicht an meinem Vater gemessen werden, nur weil er Ra ist." schnaubte Isahra. Sie und der Prinz hatten in dieser Beziehung dasselbe Problem. Ihre Väter genossen einen großen Ruf und daran würden sie sich immer messen müssen. Sie standen im Schatten ihrer Ahnen und wurden demnach behandelt. Sie und der Prinz mussten sehr viel lernen und man verlangte mehr von ihnen als von jedem Anderen in ihrem Alter. Sie mussten schneller erwachsen werden und durften sich keinesfalls daneben benehmen. Nur irgendwie tat ihr Atemu noch mehr leid, da er ja auf Schritt und Tritt bewacht wurde. Sie hingegen nahm sich ihre Freiheiten, auch wenn die Strafen seit einem Jahr schlimmer geworden waren.

"Wir sind beide Kinder der Götter." seufzte Atemu.

"Sieht so aus, aber ich schlaf jetzt. Ich will morgen Bogenschießen und Jath hat nicht allzu viel Zeit." zuckte Isahra mit den Schultern und wollte vom Bett rutschen.

"Warte mal, willst du heute bei mir schlafen?" er hielt sie unwillkürlich am Arm fest.

"Tu ich doch, ich schlaf neben der Tür." verwirrt sah sie zu ihm.

"Ich mein hier, bei mir im Bett. Als einen Art Wiedergutmachung, dass du wegen mir im Verließ warst." sagte er kleinlaut.

"Das ist nett gemeint, aber besser nicht. Du stehst im Rang viel höher und Feonn schimpft mich schon fast täglich das ich dir nicht den gebührenden Respekt entgegenbringe. Zudem, ich brauch viel Platz." Isahra lächelte mild und sprang auf den Boden: "Außerdem, ich hab schon gesagt, dass du nichts damit zutun hast. Für meine Fehler steh immer noch ich grade und nicht andere."

"Isahra..." Atemu griff noch mal nach ihr und streifte dabei unsanft ihren Rücken.

"Ahh!" Isahra zuckte unter einem unterdrückten schmerzhaften Aufschrei zusammen.

"Äh..." Atemu sah sie verdutzt an, das hätte doch gar nicht wehtun dürfen, zudem war Isahra nun wirklich nicht wehleidig. Sie war schon mal vom Baum gefallen und hatte keinen Pips von sich gegeben, sondern gelacht.

Isahra wandte sich zu ihm um: "Du hast mich erschreckt, ich hab nicht damit gerechnet." Sie grinste leicht unsicher und ging ein paar Schritte zurück.

"Das glaub ich dir aber nicht!" widersprach Atemu: "Kann ich mal deinen Rücken sehen?"

"Wozu denn? Was ist an meinem Rücken denn schon interessant? Der ist auch nicht anderes, wie der eines anderen Mädchens. Wenn du willst hol ich Pacey, dann kannst du dir ihren ansehen." wehrte sie ab und stellte sich mit dem Rücken zur Wand.

"Dann kannst du mir auch deinen zeigen. Wenn ich es mir recht überlege hab ich ihn noch nie gesehen."

"Weswegen auch, beim Waschen helfen dir ja die Priester. Also... geh weg von mir, sonst scheuer ich dir Eine!" drohte Isahra und drückte sich an die Wand, da Atemu ihr immer näher kam. Sie schob ihn sogar mit den Handflächen zurück.

"Jetzt lass sehen." forderte er sie auf.

"Nein, ich will nicht! Das geht dich nichts an! Ich bin nicht dein Eigentum oder etwas in der Art, wenn ich nicht will, dann akzeptier das! Noch bist du nicht Pharao und ich muss dir nicht gehorchen!" fuhr sie ihn an und merkte gar nicht, dass sie ihm danach den Rücken zuwandte. Erst als sie die Wand sah, war ihr klar, dass sie einen Fehler gemacht hatte, leider war es auch schon zuspät.

"Was soll das Theater? Ich mach mir noch Sor..." Atemu stockte. Er hatte ihre Haare weg geschoben und da Isahra im Moment nur mit einem Hüfttuch rumlief, konnte er ihren Rücken sehen. Isahras Rücken war mit Striemen übersät. Einige waren schon alt und hatten die ein oder andere Narbe hinterlassen, andere waren ganz frisch und Blutverkrustet. Sie sah unentschlossen über die Schulter zurück und sein erschrecktes Gesicht an.

"Vergiss es, ja? das ist nichts." meinte sie schließlich und ging auf Abstand.

"Nichts? Isahra was ist passiert?" bohrte er weiter.

"Nichts!" sie blieb dabei.

"Ach ja? Soll ich Pacey fragen? Sie ist gesprächiger als du."

"Nein, bitte nicht! Wenn sie weiß, dass du es weißt, weiß es bald der ganze Tempel und dann wird's ..."

"Dann red!" er warf ihr einen harten Blick zu.

"Es waren zehn Peitschenhiebe, weil ich dich in Gefahr gebracht habe. Ich hab sie gestern noch bekommen und dann war ich im Verließ. Mehr ist da nicht." murmelte sie unverständlich vor sich hin.

"Du bist Novizin, keine..."

"Prinz! Es ist okay, ich hab mich dran gewöhnt! Ich verstoß nun mal oft gehen Riten und Bräuche. Ist doch klar, dass ich dafür bestraft werde. Ich hätte auch viel schlimmer wegkommen können. Feonn ist ein guter Mensch, aber auch er muss sich an die Vorschriften halten. Gerade weil ich auch noch stur und unbelehrbar bin, muss das Strafmaß eben strenger werden." unterbrach sie ihn und fuhr mit der Hand durch ihre Haare, bis sie wieder über ihren Rücken fielen.

"Du bist ausgepeitscht worden, wie ein Sklave!" regte er sich auf. Isahra erhob sich und stellte sich vor ihn, so dass er sie ansah.

"Auch Sklaven sind Menschen. Lass es auf sich beruhen und schwieg darüber, wenn du mir helfen willst. Wenn Feonn oder einer der Anderen erfährt, dass du es weiß, muss ich dafür den Kopf hinhalten! Du bist der Prinz und von dir wird alles ferngehalten. Du bist die Zukunft Ägyptens und der, auf den es ankommt. Du bist ein lieber Mensch und ich weiß, dass du auch alle Menschen als gleich ansiehst. Aber die Realität sieht nun mal ganz anders aus. Akzeptier es, bist du and er Reihe bist etwas zu ändern und dann tu es, wenn du willst. Doch was mich angeht und meine Bestrafungen, denk noch nicht mal dran, dich deshalb aufzuregen! Ich will deine Hilfe nämlich nicht."

"Aber ich könnte..."

"Ich will deine Hilfe nicht! Ich will selbst was ändern und mich nicht auf andere stützen. Zudem könntest du Probleme kriegen, wenn du dich für mich einsetzt. Akunadin mag mich nicht und es würde vielleicht zu unschönen Gerüchten kommen. Bitte, versprich mir, dass du es für dich behältst." bat Isahra und sah ihn eindringlich an.

"Das gefällt mir aber nicht, wir sind doch Freunde... - ... Okay, wenn es dir so wichtig ist, dann werd ich nichts sagen." brummte er und wandte den Blick ab.

"Danke... äh... Wie heißt du eigentlich?" Isahra fiel gerade auf, dass die den Prinzen noch nie mit seinem Namen angesprochen hatte, auch wenn sie es schon oft gerne getan hätte.

"Das darf ich dir nicht sagen. Niemand darf es wissen, ist eine Anordnung meines Vaters." antwortete Atemu leise und ging zurück zu seinem Bett~#~

Duell 4: Nur Freunde oder mehr?

Duell 4: Nur Freunde oder mehr?
 

"Danke fürs herbringen." bedankte sich Mokuba bei Isahra und gab den Türcode ein.

"Hab ich gern gemacht. Wir sehen uns sicher noch, grüß Seto von mir." lächelte Isahra und drehte sich weg.

"Ihr versteht euch gut, oder?" fragte Mokuba nach.

"Sagen wir, wir liegen zum Teil auf einer Wellenlänge. Eigentlich keine große Sache und im Grunde ist er ja ein netter Kerl, doch das weißt du besser als ich. Ich kenn ihn ja erst seit Kurzen. Schlaf gut, Mokuba."

"Ja, mach ich, komm du gut nach Hause. Tschüß Horus." der Wolf ließ sich noch kurz von Mokuba streicheln, wedelte mit dem Schwanz und lief dann Isahra nach. Er war langsamer als sonst, denn die Wunde, die ihm der Pfeil zugefügt hatte, schmerzte beim Auftreten.
 

"Das war ein toller Tag! Hier eine Zahnbürste." Yugi gab Yami eine neue Zahnbürste, damit riss er ihn unbeabsichtigt aus einem Tagtraum, den Yami aber sofort wieder vergaß.

"Danke." Yami sah auf die Zahnbürste. Bis jetzt war noch nicht viel zum Nachdenken gekommen, doch jetzt war es ein komisches Gefühl neben Yugi zu stehen. Er hatte vorübergehend einen Körper, mit dem er tun konnte was er wollte. Er musste sich keine Gedanken darüber machen, dass er Yugi schaden konnte oder in Gefahr brachte.

"Was ist, Pharao?" erkundigte sich Yugi.

"Ach, ich bin es nicht gewöhnt, alleine in einem Körper zu sein. Ich hab mich schon an dich gewöhnt." winkte er ab und putzte sich die Zähne.

"Ja, ist schon merkwürdig, aber wer weiß wie lange das so bleibt. Isahra konnte ja nicht genau sagen, wie lange das so bleibt." erinnerte sich Yugi und spülte sich den Mund aus.

"Das werden wir dann sehen. Ich geh noch ein wenig spazieren, Yugi. Gute Nacht." Yami ging die Treppe hinunter und zog sie die Schuhe an.

"Soll ich mitkommen?"

"Wohin?" Salomon sah aus der Küchentür.

"Der Pharao will noch raus gehen." antwortete Yugi.

"Um diese Zeit? Es ist schon elf, ihr solltet schlafen gehen." erwiderte Salomon Muto.

"Ich hab den Kopf voll und brauch frische Luft. Ich bleib auch nicht lang draußen." erwiderte Yami und wollte zur Tür.

"Bist du dir sicher?" fragte Yugi noch mal nach.

"Ja, ganz sicher."

"Dann nimm den Schlüssel mit, Pharao. Ich hab keine Lust nachts noch mal aufzustehen, weil du vor der Tür stehst und nicht rein kommst." Salomon hielt seinen Enkel zurück, bis Yami die Tür hinter sich geschlossen hatte.

"Großvater?" Yugi sah ihn verwirrt an.

"Lass ihn ruhig ein wenig alleine durch die Straßen laufen. Es war ein aufregender Tag für ihn und er wird es ausnützen wollen, mal alleine zu sein. Weißt du Yugi, es ist manchmal gar nicht mal schlecht allein zu sein und zu sich selbst zu finden. Du bist doch bei ihm, seid er wieder erwacht ist, das schränkt ihn ein und dich auch. Er kommt schon klar." versicherte Salomon seinem Enkel.

"Wenn du meinst. Ich geh dann schlafen." Yugi ging die Treppe wieder nach oben und sah aus dem Fenster. Er sah den Pharao gerade um eine Ecke verschwinden. Yugi sah ihm länger nach, als er zu sehen war, auch für ihn war es ungewohnt. Immerhin hatte er sich an den Pharao gewöhnt und es war auch sehr beruhigend immer jemand an seiner Seite zu haben. Der Pharao hatte ihm immer sehr geholfen und durch ihn hatte er endlich Freunde gefunden. Irgendwie drängte sich Yugi die Frage auf, welche Freunde der Pharao damals gehabt hatte, oder ab er wirklich alleine gewesen war.
 

Yami atmete die frische Nachtluft ein. Es war angenehm kühl, aber man konnte noch im T-Shirt durch die Gegend laufen. So ganz ohne Yugi war nun alleine, so wie damals als Dartz Yugis Seele gefangen genommen hatte. Doch jetzt wusste Yami das Yugi in Sicherheit war, er musste sich keine Sorgen machen und sich auch nicht überlegen, wie er Yugi retten konnte. Die Häuser waren schon fast alle dunkel, nur noch der Park wurde noch von den Laternen erleuchtete, aber eher schlecht als Recht. Yami steuerte ihn an und schlenderte durch die Anlage. Die Bäume standen stumm da und hier und da knackte das Unterholz. Wäre Yugi jetzt bei ihm, würden sie sich unterhalten und sich so von der Nacht ablenken, aber so. Plötzlich hörte er ein Geräusch, von dem er sich sicher war, dass nicht zu den normalen Nachtgeräuschen gehörte. Kurz darauf sah er eine Gestalt durch die Büsche schleichen, die ihn aber nicht zu bemerkten schien. Neugierig folgte er der Gestalt, die an einen Hund erinnerte, bis sie im Schein einer Laterne anhielt.

"Horus?" Yami ging zu ihm und streichelte den Wolf, der sofort mit dem Schwanz wedelte. Er ging in die Knie: "Was machst du denn noch hier?" Horus schleckte ihm übers Gesicht. "Hey, schon gut." lachte Yami fröhlich.

Horus schien ihn wirklich sehr gern zu haben, auch wenn er sich erklären konnte weshalb. Ein Pfiff durchschnitt die Luft und der Wolf spitzte die Ohren. Er drehte sich um und lief ein Stück, dann blieb er stehen, sah zu Yami und bellte. Yami glaubte zu verstehen, dass er ihm folgen sollte und lief dem Wolf nach. Horus verschwand hinter einer Hecke. Als er ebenfalls bei der Hecke war, sah er den Grund, warum Horus hierher gelaufen war. Isahra sah auf einer der Abgrenzstangen und Horus hatte seinen Kopf auf ihren Schoß gelegt.

"Hallo." sagte Yami unschlüssig.

"Hä?" Isahra sah zu ihm auf. Ich war die Überraschung ins Gesicht geschrieben: "Du hier?"

"Das Gleiche könnte ich dich fragen. Du wolltest doch schon vor zwei Stunden mit ihm raus." er zeigte auf Horus der um ihn herum lief und sich sichtlich freute.

"Ich versuch zu mir selbst zu finden. Im Laufe der Jahre, hab ich mich verloren. Horus ist ein guter Vorwand alleine zu sein, außerdem sind alle beruhigt, wenn sie wissen, dass er mich beschützt. Jetzt du!" Isahra stand auf und ging zu ihm.

"Ich wollte nachdenken, ähnlich wie du." antwortete er und wandte den Blick an den Wolf, der sich wie wild an ihn schmiegte.

"Horus, lass das ja? Ich versteh dich ja, aber Yami ist das unangenehm." Isahra kraulte den Wolf zwischen den Ohren.

"Das gefällt ihm wohl?" stellte Yami fest.

"Klar, na los, geh und tob dich aus." lächele Isahra mild und der Wolf gehorchte. Schnell war er wieder verschwunden und Yami du Isahra waren alleine. "Was beschäftigt dich?" fragte Isahra.

"Was?!" Yami schluckte, woher wusste sie das? Er hatte über Dartz nachgedacht und über das, was mit ihm geschehen war, als er das Siegel in den Händen gehabt hatte. Ihr Lächeln spielte sich zwischen geheimnisvoll und mild nachsichtig ab.

"Gib dir nicht die Schuld daran, dass die Dunkelheit sich in deinem Herzen breit machen konnte. Weißt du, Yami, die Dunkelheit ist genauso ein Teil von uns, wie das Licht. Es gibt kaum einen Menschen, der nicht mal seiner dunkeln Seite nachgibt. So was ist nur allzu menschlich und du bist ein Mensch. Wichtig ist nur, dass du wieder zu dir selbst findest. Egal was du getan hast, du bist du und weißt wer du bist. Auf der anderen Seite ist die Macht des Puzzles nun mal Dunkel und nicht Hell. Du hast das Siegel überwunden und bist daran gewachsen, dass ist es um was es geht."

"Woher weißt du...?" Yami unterbrach sich selbst, er wusste selbst nicht, was er eben sagen wollte, und weswegen.

"Licht und Dunkelheit, sind zwei Seiten eines Ganzen. Alleine sind sie uns Menschen unbekannt, da wir sie nicht wahrnehmen können. Erinnerst du dich an den Text? Er wurde für dich geschrieben. Deine Dunkelheit, hat auch soviel Gutes. Nimm zum Beispiel diese Nacht, sie ist dunkel, aber nicht böse." erwiderte Isahra.

"Schon, aber ich hab mich selbst vergessen! Das könnte Jederzeit wieder passieren, nur wenn Yugi da ist, hab ich genug Licht..."

"Das ist Unsinn, hast du es denn nicht verstanden? Du warst es doch selbst, der den Leviatan besiegt hat. Das Licht in deinem Inneren ist heller als das vieler anderer, es ist nur verschüttet. Es kommt zurück, dass hast du doch gesehen. Wo Licht ist, muss Dunkelheit auch sein, das ist ein Gesetz, dass niemand ändern kann. Du hast ein gutes, reines und starkes Herz, genauso wie du es immer gebraucht hast, nur hast du vergessen. Menschen, die dir wichtig waren und die dir halt gegeben haben. Deine Getreuen und Freunde, aus der damaligen Zeit, siehst du zwar nicht mehr, aber ihre Herzen und ihr Glaube an dich sind immer noch für dich da. Man muss nicht immer mit den Augen etwas sehen, denn dass, was wirklich zählt, ist sowie unsichtbar. Wichtig ist, das du auf dein Herz hörst und zulässt, dass die Vergangenheit dich einholt. Klar, auch du hast nicht immer nur schöne Dinge erlebt und warst nicht immer stolz auf dich, aber wer ist das schon? Und warum glaubst du, dass sich alle von dir anwenden, nur weil du einen Fehler gemacht hast? Du merkst nicht mal von wie vielen Freunden du eigentlich umgeben bist, auch wenn es nur ihr Ka ist, dass dich begleitet. Du bist alles aber nicht böse!" unterbrach sie ihn. Isahra sah ihn dabei die ganze Zeit über an, als wüsste sie etwas, dass er nicht wissen konnte. Dazu kam ein merkwürdig vertrautes Gefühl in ihm hoch. Ihre ganze Art mit ihm zu reden, sich zu bewegen, ihre Mimik, wirkten im schwachen Licht der Laternen unerklärlich vertraulich.

"Bist du dir da sicher? Ich bin ..." Yami drehte sich weg und ließ sich auf einer Bank nieder, er dachte eine Weile nach, da er nicht wusste wie er es erklären sollte. "Ich finde einfach keine Antworten und wenn doch, dann bringen sie nur noch mehr Fragen mit sich. Selbst du machst da keine Ausnahme. Das Marik, Ishisu und Odion nichts über dich erzählen und du selbst auch nicht gerade viel erzählst..."

"Das hat seine Gründe." Isahra setzte sich nehmen ihn und sah in den Himmel: "Aber ein paar Antworten bin ich dir schuldig... Mein Geist ist wie deiner schon über 5000Jahre alt. Uns unterscheidet jedoch das mein Geist nicht geschlafen hat, sondern durch die fünf Jahrtausende wandeln musste. Allerdings hatte ich keinen eigenen Körper, sondern war wie du, ein Gast im Körper eines anderen, meist Mädchen. Ich war eine Priesterin und als du Pharao wurdest, wurde ich Hohepriesterin. Dein Vater noch, bat mich in gewisser auf dich zu achten, da er um die dunklen Mächte der Millenniumsgegenstände wusste. Auch wusste er das sie sehr gefährlich werden konnte, wenn man sie unterschätz und ohne Grenzen einsetzt. Da meine Zauberkraft jedoch das Licht als Quelle hatte, war ich eine Art Schutz vor unerwünschten Nebenwirkungen, wenn die Gegenstände eingesetzt wurden. Daher kenne ich dich sehr gut. Ich bin Geheimniswahrerin und beschütze Geheimnisse die dich betreffen. Ich darf aber selbst dir nicht einfach alles sagen was ich weiß. Eigentlich darf ich dir gar nichts sagen, da ich es dir vor versprochen habe. Ich selbst weiß auch nicht so recht was ich tun soll und wie ich mich verhalten soll. Es ist alles kompliziert, denn jedes Wort von mir, das ich nicht genau überdenke, könnte zuviel vertraten."

"Isa, wenn du etwas weißt, dann könnte es mir doch helfen mich zu erinnern." wandte Yami ein.

"Nein, das bezweifle ich." schüttelte Isahra den Kopf.

"Und warum nicht?" wollte er hektisch wissen.

"Weil du dann nicht mehr weist, was du von mir weißt und was deine eigenen Erinnerungen sind. Zudem hab ich meine Sicht der Dinge und du die Deine. Alles was ich dir sage, ist von dem geprägt, wie ich es erlebt habe. Ich helf dir, aber auf meine Weise. Es wird zwar länger dauern, aber dafür bekommst du DEINE Erinnerungen zurück. Zudem will ich dich nicht quälen." Isahra wurde immer leiser und stützte Kopf auf den Händen ab indem sie den Blick zum Boden wandte und ihre Ellenbogen auf den Knien abstellte.

"Quälen?" irgendwie hatte er das Gefühl, dass sie genau das erreichte, da sie nichts sagen wollte. Doch verstehen konnte er es auch.

"Wenn ich dir zum Beispiel sagen würde, dass du Yugi gern hattest, du ihn aber vergessen hast, würdest du darüber nachdenken. Wer er war, wie er war und warum und wie er zu dir stand. Ich werfe nur noch mehr Fragen auf, wenn ich es dir einfach so sage. Du musst mir schon vertrauen."

"Sehr witzig! Ich erinnere mich nicht an dich..." schnaubte Yami.

"Aber Ishisu Marik und Odion, ihnen vertraust und sie mir. Ist wenig, aber es muss reichen." Isahra wandte sich ab und sah nach oben. "Du solltest unser Gespräch vergessen. Es beschäftigt dich nur zu sehr, Horus! Komm gehen wir zurück." sie stieß einen scharfen Pfiff aus.

"Macht es dir Spaß mich immer mehr zu verwirren? Erst fängst du an, dann hörst du mittendrin auf und jetzt soll ich es vergessen? Ich hab zuviel vergessen und das ist mein Problem. Hey, bleib gefällst hier wenn ich mit dir rede." instinktiv packte Yami Isahra am Handgelenk und zwang sie ihn anzusehen.

Isahra wich seinen Blick aus: "Lass mich los..." Ihre Stimme klang irgendwie ausdruckslos, so als wüsste Isahra nicht, was sie im Moment empfand.

"Isa... ich..."

"Nein, ich ... hör zu, deine Gegenwart wird mir zuviel. Ich halte es nicht mehr aus, dir so nah zu sein und doch auch wieder nicht! Mit dir allein zu sein, bringt mich total durcheinander und ich verplapper mich andauernd!" fuhr Isahra ihn an und löste ihr Handgelenk. "Wir sehen uns! Genieß deine Zeit ohne Yugi im Kopf!"

Gerade als Yami wieder etwas sagen wollte, kam Horus zurück. Isahra drehte ihm den Rücken zu und ließ ihn einfach stehen.

"Isa!" Yami dachte kurz nach: "Standen wir uns denn nah?"

Isahra blieb stehen und streich Horus über das Fell. "Du hast mir mehr vertraut als jedem anderen. Ach ja, alles Gute zum Geburtstag!"
 

Yami ging langsam zurück. Dieses Mädchen schaffte es glatt, das er Kopfschmerzen vom vielen Grübeln bekam. Wieso hatte sie ihm zum Geburtstag gratuliert und warum gab ihm keine klare Antwort. Er war sich nur sicher, dass Isahra ihm helfen wollte. Ihre Worte waren beruhigend gewesen und hatten geklungen, als wäre es wahr. Aber woher wusste sie das alles? Wer war Isahra wirklich? Er erreichte den Spieleladen. Leise betrat er das Haus und wollte nach oben.

"Pharao, du warst lange unterwegs." Salomon kam aus der Küche.

"Ja, ich hab noch jemand getroffen..." lächelte Yami ein wenig.

"So so, wen denn?" fragte Salomon neugierig nach.

"Ich will dich nicht wach halten..."

"Ich kann eh nicht schlafen, Pharao. Setz dich doch, du siehst verwirrt aus." Salomon setzte sich auf einen Stuhl. Yami setzte sich ihm Gegenüber und versuchte seine Gedanken in Worte zu fassen.

"Ich weiß nicht was es ist, aber in letzter Zeit träume ich von meiner Vergangenheit, aber sobald ich aufwache, ist alles wieder verwunden. Ich kann mich nur daran erinnern, dass ich von der Vergangenheit träumte. Und jetzt sind Marik, Ishisu und Odion wieder da. Ich denke nicht, dass sie ohne triftigen Grund nach Domino gekommen sind..."

"Pharao, warum hab ich das Gefühl, das es nicht die Grabwächter sind, die dich beschäftigen." unterbrach Salomon: "Ich versteh das es schlimm sein muss, sich nicht erinnern zu können. Und das Träume, die man vergisst, nicht das größte sind, aber wenigstens heißt das, das etwas in dein Unterbewusstsein zurückkommt." lächelte Salomon.

"Schon, aber auf wen willst du hinaus?" wunderte sich Yami.

"Isahra, du hast die ganze Zeit immer wieder zu ihr geschaut. Interessiert sie dich?" erkundigte sich Salomon.

"Ähm..." Yami lief leicht rot an.

"Es... ich... ich hab ein seltsames Gefühl in ihrer Gegenwart. Es ist, als ob ich sie kennen würde, sie hab ich auch getroffen und ... sie macht wich ganz wahnsinnig." seufzte er schließlich.

"Das tun schöne Frauen immer! Aber sie gehörte ja immerhin zu deinem engsten Vertrautenkreis." erwiderte Salomon.

"Was?!" Yami sah auf.

"Ja, also schon wie sie mit dir umgeht, so als interessiere es sie nicht, dass du Pharao bist. Sie hat nicht mit deinem Titel angesprochen, sondern mit Yami. Sie ziert sich nicht, dich wie einen gleichgestellten zu behandeln, obwohl sie es besser weiß. Auch sie hat dich beobachtet, allerdings, hab ich nicht verstanden wieso. Wie auch immer ich wollte dir diese Aufnahmen von Wandgemälden zeigen." Salomon holte einige Fotos von Wandbildern aus seiner Tasche. "Die hat Arthur mir vorhin per Internet zugeschickt."

Yami nahm die Bilder und sah sie sich an. Es waren Bilder von: "Isahra..."

"Ja, ich hab mich auch gewundert, aber sie ist auf allen Bildern von Arthur. Er meinte, einer seiner Kollegen habe sie in einem alten Tempel, der Führer mal an einer Oase, gestanden haben muss. Sie scheint noch sehr jung zu sein, aber sie ist eindeutig. Die Art der Kleidung unterscheidet sich aber seltsamer Weise sehr. Auf den meisten trägt sie normale Priesterkleidung, aber hier..." Salomon zeigte auf ein paar andere Bilder: "Das ist alles so einfach, ein Lendentuch und oben einfach bedeckt."

Yami sah sich die Bilder genau an. Auf einigen war auch er zu sehen, wie er vor dem Hohepriester und neben Isahra stand. "Dieser Hohepriester... ich kenne ihn..." murmelte er. Der Hohepriester kam ihm ungewöhnlich bekannt vor. "Ich hab ihn in meinem Traum gesehen..."

"Ich wollte dich nicht noch mehr verwirren, Pharao, es tut mir sehr leid." entschuldigte sich Salomon.

"Nein, du musst dich nicht entschuldigen. Ich danke dir, dass du mir das gezeigt hast. Jetzt hab ich die Gewissheit, dass Isa mir die Wahrheit gesagt hat."

"ISA?!" Yugis Großvater wurde hellhörig.

"Was?" Yami verstand nicht was er meinte.

"Ihr nennt die Isa? Ich wusste nicht das sie euch eine Kurzform ihres Namens angeboten hat." lächelte Salomon.

"Äh..." Yami lief rot an: "Hat sie nicht... ich tu das einfach..."

"Geht nun schlafen." lächelte Salomon.
 

~#~ "Hey, Prinz, wach auf!" Isahra kniete neben ihm auf dem Bett und rüttelte an ihm.

"Was denn?" er schlug die Augen auf. Es war sein vierter Aufenthalt ihm Tempel. Er war mitten in der Nacht angekommen und war einfach, ohne irgendjemand zu grüßen, in sein Zimmer marschiert und eingeschlafen. "Isa?!" Nur ganz langsam dämmerte ihm wo er war.

"Ja, wer denn sonst! Komm schon, du bist spät dran! Dein Vater ist auch noch da und will dich sehen!" erwiderte Isahra und hörte auf ihn zu schütteln.

"Mein VATER?" schlagartig war er wach.

"Ja, dein Vater, der Pharao! Er meinte es sei wichtig. Beeil dich!" Isahra sprang auf und zerrte ihm vom Bett.

"Ja ja ist ja gut, ich komm ja schon!" gab er zurück und riss seine Hand los.

Isahra stellte die Wasserschüssel auf den Boden und tauchte in Tuch hinein. Sie musste ihn Waschen, zumindest oberflächlich. Es musste alles sehr schnell gehen und es dauerte knapp fünfzehn Minuten bis Atemu fertig war. Ein Rekord! Und keine Sekunde zu früh, denn schon klopfte es.

"Mein Prinz, darf ich eintreten?" ertönte die Stimme eines Jungen.

Isahra, öffnete die Tür: "Ja..." keuchte sie: "Komm rein Seto, er ist fertig."

"Du siehst fertig aus." bemerkte Mahado und betrat das Zimmer.

"Haha, das nächste Mal weckst du ihn!" Isahra lehnte sich gegen den Türrahmen. Sie hatte über eine halbe Stunde gebraucht um Atemu wach zu bekommen.

"Hattet ihr eine angenehme Nacht?" erkundigte sich Mahado.

"Ja, danke. dass du fragst." nickte Atemu.

"Dann sollten wir gehen. Du auch!" Mahado sah zu Isahra.

"Wie ich auch?" Isahra runzelte die Stirn.

"Der große Pharao will auch dich sehen! Immerhin bist du hier unserem Prinzen zugeteilt und verbringst die meiste Zeit des Tages bei ihm." erwiderte Mahado.

"Aber ich..."

"Komm schon, mein Vater beißt nicht." unterbrach Atemu.

"Du hast auch keine Zeit mehr dich umzuziehen..." Mahado sah an Isahra herunter. Sie war eine Priesterin des Amun-Ra und lief in unangemessener Kleidung herum. Dieses Lendentuch fand Mahado, würde eher zu einer Tempeltänzerin passen, aber selbst die waren prachtvoller gekleidet. Wenigstens hatte Isahra ihre Brüste bedeckt und ihre Haare mit einem Stoffband nach oben zusammengebunden, wobei ihr Rücken aber immer noch von ihrer goldglänzenden schwarzen Mähne bedeckt wurde.

"Das ist unfair!" schnaubte Isahra und sah zur Seite.

Mahado lächelte ein wenig, so wie sie ihre Backen aufblähte gab sie ein recht lustiges Bild ab, genau wie Mana wenn sie sauer oder beleidigt war. Atemu verkiff sich auch das Lachen, er hatte sie schon oft so gesehen, wenn sie sich aufregte, aber genauso gut wusste er das sie, so störrisch sie auch sein konnte, einen direkten Wunsch des Pharaos nachkommen würde.

Er hatte Recht, Isahra ging hinter ihm und Mahado her, bis sie zur großen Halle des Tempels gekommen waren, hinter dessen Türen wohl der Pharao auf sie wartete.

"Ich seh nicht ein was ich hier soll! Ich bin nur eine Priesterin!" brummte Isahra und sah zur Seite. Sie riss die Augen auf als sie etwas Braunes hinter dem Vorhang sitzen sah. Sie hörte wie Mahado die Türen öffnete und sah wie die braune Pelzkugel in die Halle wollte. Schnell packte Isahra das Vieh.

"Isa, was ist?" wunderte sich Atemu und sah sie verwirrt an.

Isahra grinste: "Nichts!" sie hatte das Pelzknäuel hinter ihren Rücken unter ihre dichten Haare geschoben, damit es keiner sehen konnte.

"Der Prinz von Ägypten!" ertönte ein lauter Ruf, der einerseits Atemu ankündigte und andererseits ihm das Zeichen gab, einzutreten.

"Priester Mahado! Und Priesterin Isahra." Isahra zuckte merklich zusammen, als sie dieses Aufgebot sah. Bis jetzt hatte sie nur Atemus Eskorte gesehen, oder die Hohepriesterversammlungen, aber so viele Menschen auf einmal, die sich alle verneigten. Sie glaubte das die ganze Tempelwache anwesend war und die reichen Kaufleute vom Markt. So viele fremde Gesichter, die sie nicht kannte und so wenige sie ihr bekannt waren. Ihre Mienen waren so diszipliniert. Die Pelzkugel versuchte sich zu Befreien und Isahra drückte sie enger an ihren Rücken.

"Mein Sohn!" Akunumkanon erhob sich und umarmte seinen Sohn. Dann hob er den Blick und sah auf Isahra: "Ist sie das?" flüsterte er seinem Sohn zu. Atemu nickte.

"Mahado, bitte erhebe dich!" lächelte der Pharao, erst jetzt bemerkte Isahra das Mahado sich niedergekniet hatte und sie wieder Mal nicht. Feonn warf ihr einen strafenden Blick zu. Mahado erhob sich: "Mein Pharao."

Akunumkanon setzte sich wieder auf seinen Thron, den die Diener extra hergebracht hatten. Er warf den Blick Isahra zu, die unsicher in die Menge starrte und ihre Hände auf dem Rücken hatte, so dass er sie nicht sehen konnte. Mahado ging auf seinen Platz und Atemu stellte sich zur Rechten seines Vaters.

"Du bist also Isahra Nuththys, das Mädchen von dem man sagt dass ihr Vater Ra selbst ist und deren Mutter auf den Namen Ahmea hörte." begann der Pharao.

"Ähm..." Isahra sah zu ihm auf: "Ja..." brachte sie dann zögernd heraus und versuchte das Pelzknäuel festzuhalten, dass sich immer mehr wehrte.

"Hohepriester Feonn meinte das du seine Nachfolge antreten wirst und schon in zwei Jahren Hohepriesterin wirst."

"Ach echt?" Isahra warf Feonn einen fragenden Blick zu. Das hatte sie nicht gewusst. Zudem war sie nicht noch zu jung?

"Wie alt bist du?" wollte der Pharao wissen.

"Zehn Sepetsterne hat Ägypten seit meiner Geburt gesehen." Isahra gab sich Mühe ordentlich zu antworten und nicht aufmüpfig zu wirken.

"Soso, zehn, damit bist ein Jahr jünger als mein Sohn. So denn, mir wurde erzählt, das du dich vom Kommandant der Tempelwache im Umgang mit den Kampfstab und im Bogenschießen unterweisen lässt." fuhr der Pharao fort.

"Ja, das tu ich, aber ich wüsste nicht, in welcher Weise es euch interessieren könnte."

Mahado sah sie schlagartig an, so als hätte sie sich eben falsch verhalten.

Akunumkanon lächelte: "Mir wurde schon gesagt, dass du bisweilen etwas wild aber dennoch sehr lieb seiest. Kommandant Jath! Wie macht sie sich?" der Pharao wandte sich an den Kommandant der Tempelwache.

"Mein großer Pharao!" Jath fiel vor ihm auf die Knie: "Isahra unterrichte ich nun seit fünf Jahren und ich gebe nur ungern zu, das ich ihn nichts mehr beibringen kann."

"Was redest du denn da?!" Isahra ging einen Schritt zurück, was auch an der Plüschkugel hinter ihrem Rücken hing. "Was wollt ihr eigentlich von mir?" Sie blickte nun den Pharao unverwandt an: "Ich weiß selbst, das ich mich nicht wie ein normales Mädchen verhalte und mich mehr zusammennehmen sollte. Aber das will ich nicht! Wenn ihr mich für irgendwas bestrafen wollt, dann tut es doch und führt mich hier nicht so vor!"

"ISAHRA!" Feonn lief zu ihr und gab ihr eine kräftige Backpfeife: "Was erlaubst du dir so mit dem Pharao zu sprechen?"

Atemu schluckte und Mahado stockte. Beide konnten jetzt nichts tun.

"Feonn! Schon gut, lass das!" Shimon trat vor und hielt ihn von einer erneuten Backpfeife ab. Isahra stand unbewegt vor ihm und sah ihn nur an, als würde er eben erst zuschlagen. Feonn senkte den Arm und sah noch mal zu Isahra. "Du kannst dir deine Strafe hierfür denken, junges Fräulein! Und nimm endlich sie Hände hervor, man könnte meinen du planst einen Anschlag!" fauchte er sie an: "Und wie bist du wieder angezogen? Du bist doch keine Tempelkurtisane, aber selbst die bedecken sich besser!" regte sich Feonn weiter auf.

"Genug!" fiel ihm der Pharao ins Wort. Feonn wandte den Blick zu Boden und fiel auf die Knie. "Hohepriester Feonn, ich denke ich bin selbst in der Lage zu sagen was ich möchte! Ich verbitte es mir derartige Ausschreitungen in meiner Gegenwart!"

"Natürlich mein Pharao, ich vergaß mich." entschuldigte sich Feonn.

"Nun zu dir, mein Kind. Du magst Recht haben, dass mich im Grunde einfache Priesterinnen nicht interessieren, doch du bist hier, im Tempel, für meinen Sohn verantwortlich. Ich bedauere, dass ich dich nicht schon früher in Augenschein genommen habe, dennoch ist es mein Recht das zu tun. Ich will nicht, dass der Prinz von Ägypten in der Obhut eines nichtsnutzigen Göres steht. Du trägst die Verantwortung auf den Schultern, die ich eigentlich niemals einem Kind anvertrauen würde. Zudem sollst du eine Tochter des Ra sein, ein Mensch, der wie die Pharaonen göttliches Blut in den Adern hat. Zudem hast du letztes Jahr meinen Sohn mit auf den Markt genommen, ohne Sicherheitsmassnahmen." Akunumkanon setzte sich wieder auf seinen Platz und durchbohrte Isahra mit seinen Blicken, denen sie standhielt.

"Ich weiß selbst wer mein Vater ist! Ich hab auch satt das mir das immer wieder vorhält, als ob ich mir ausgesucht hätte. Was spielt auch für eine Rolle? Seine Eltern gehören du den Dingen die wir uns selbst nicht ansuchen können, aus denen wir nur das Beste machen können. Für den Marktbesuch hab ich schon meinen Kopf hingehalten, was wollt ihr denn noch von mir?" Isahra drückte vor Wut die Pelzkugel fest in ihren Rücken, die sich kaum mehr wehren konnte.

Atemu und Mahado mussten sich zwingen nichts zu sagen. Sie wussten, dass sie dem Pharao nicht unterbrechen und dass sie in dieses Gespräch nicht eingreifen durften. Allerdings warfen sie sich gegenseitig vielsagende Blicke zu.

"Du bist sehr direkt." stellte der Pharao seltsamerweise erfreut fest: "Bitte nimm deine Hände vom Rücken, ich möchte sie mir ansehen."

"Äh..." Isahra sah verwirrt durch die Gegend, "Das... dass geht nicht..." sie ging einige Schritte zurück.

"Tu was der Große Pharao von dir will!" Feonn packte Isahra von hinten, als er ihre Arme noch vorne zog, wurde er von der Pelzkugel angesprungen.

Die Pelzkugel sprang dann von ihm weiter zu Boden rannte durch die Halle auf den Pharao zu. Schlug Hacken und fand sich schließlich in Atemus Händen wieder, dass sie ziemlich verdutzt anstarrte. "Was war das? Und was ist das?" verlangte Akunumkanon zu wissen. Er sah auf die Pelzkugel und dann auf Isahra sie nur langsam die zugekniffenen Augen wieder öffnete. Mahado verstand nicht, wo dieses Tier denn hergekommen war.

"Das ist aber Süß!" Mana sprang vor und erschrak, da sie unaufgefordert gesprochen hatte.

"Das ist Koribo... Ähm... na ja, ich hab ... ihn gemacht..." schluckte Isahra und ging schnell von Feonn weg, der hochrot anlief.

"Wie? Du hast ihn gemacht?" wunderte sich Atemu.

"Ich hab mit meinen Kräften experimentiert und so ist er entstanden..." Isahra nahm Atemu das braune Pelzknäuel wieder ab: "Er ist nicht böse, nur neugierig!."

"Das fass ich nicht..."

"FEONN!! Akunumkanon erhob sich wieder und sah den Hohepriester erzürnt an:

"Ich kann für mich selbst sprechen! Nun, Isahra, Koribo ist also dein Werk. Dein Ka..."

"Ja und Nein..." widersprach Isahra.

"Was?" Mahado verstand sie nicht.

"Ja, Koribo ist hier, weil ich ihn erschaffen habe, aber er nicht mein Ka, nur ein sehr kleiner Teil davon. Auch einen kleinen Teil meines Bas bildet seine Seele, aber das ist für mich kaum spürbar. Mein Ka hat eine andere Form, die ich bis jetzt noch nicht beschworen habe." erwiderte Isahra und sah auf die Plüschkugel in ihrem Arm. Koribo sah sie an und kuschelte sich dann ihn ihren Arm.

"Das ist erstaunlich..." meinte Shimon, der noch nie gehört hatte, dass so etwas möglich war.

"Er ist sehr klein und ..."

"Größe ist kein Garant für wahre Stärke. Der Kleinste kann am Ende die Waage kippen und für Sieg oder Niederlage verantwortlich sein, wenn er nur genug Mut im Herzen hat. Koribo mag klein sein und harmlos wirken, aber bedenkt, das der Schein trügerisch sein kann." unterbrach Isahra den Pharao.

"Für eine zehnjährige bist du recht frech, mich einfach zu unterbrachen und auch deine Worte passen zu deinem Alter nicht."

"Ich bin eine Tochter von Ra, für mich gelten die Gesetze der Menschen nur bedingt. Kinder der Götter sind in den Augen der Menschen was besonders, sie werden anderes behandelt und erzogen. Die Priester dieses Tempels sehen in mir kein Kind, sondern nur wer mein Vater ist. Die Umgebung eines Kindes bestimmt die Reife."

"Hm... Gut, eine letzte Frage! Warum hast du meinen Sohn, vor einem Jahr mit auf den Markt genommen?"

"Damit er mal wie ein normaler Junge behandelt wird. Es muss erdrückend sein, immer eingesperrt zu sein und sich nur in bestimmten Bereichen frei bewegen zu können. Der Prinz kennt nur das Leben des Palastes, die Tempel und die Reaktionen der Menschen, wenn der mit Bewachung durch die Straßen geht. Aber es gibt mehr, dass Lachen der Gleichaltrigen, und Kinder auf den Märkten, die Menschen, die ihrem Geschäft nachgehen und jemand so behandeln wie ihresgleichen. Ohne Vorbehalte, ohne falsche Unterwerfung, ohne vorgetäuschten Respekt." erwiderte Isahra. Sie sah Pharao Akunumkanon direkt an, als würde sie mit einem Gleichgestellten reden und nicht mit dem Großen Horus, dem Starken Stier der über Ober- und Unterägypten herrschte.
 

Atemu saß bei seinem Vater am Tisch und nahm dass Mittagessen ein. Der Tempel hatte nur das Beste aufgetragen, dass auch Atemu während dieser Aufenthalte hier immer bekam. Der Pharao war sehr still und hatte seit seiner Begegnung mit Isahra nicht mehr geredet. "

Vater... du bist so schweigsam." brach Atemu nach langen Überlegungen das Schweigen. "Entschuldige, ich dachte nur nach. Sag mir, wie laufen deine Studien?" erkundigte sich Akunumkanon.

"Ich kommt voran. Hohepriester Feonn gibt sich sehr viel Mühe und ist ein guter Lehrer."

"Das freut mich zu hören! Du weißt wie wichtig es ist, das du so viel wie möglich erlernst. Shimon unterrichtet dich ja auch und er meinte das du gute Fortschritte machst, gerade wenn du hier bist."

"Ist das so?" Atemu schien sehr überrascht zu sein, als er das hörte.

"Ja, mein Prinz. In der Umgebung des Tempels lernt ihr offenbar besser, obwohl der Lehrplan hier nicht so streng ist, wie der im Palast." nickte Shimon.

"Mahado und Mana sind allerdings immer etwas besorgt wenn du hier so ohne Bewachung bist. Du bist mein Nachfolger und der Einzige den ich habe. Ich gebe zu, dass es auch mir lieber wäre, wenn Mahado in Zukunft auch im Tempel bei dir bleiben würde."

Atemu schwieg. Das war ja klar gewesen, ja er mochte Mahado er war ein treuer und guter Freund, aber es war auch schön, hier allem was in der Residenz an der Tagesordnung war, entfliehen zu können. Hier war er zwar immer noch Prinz, aber es war anders. Mit Mahado würde sich wieder eine Art Alltag einstellen und er könnte mit Isahra nicht mehr so ungezwungen, da Mahado das so nicht verstehen würde.

"Gibt es denn einen Grund, warum du so gern hier bist?" wollte Akunumkanon wissen. "Mein Pharao, Verzeiht das ich Spreche, aber ich glaube das der Prinz hier mehr zur Ruhe kommt, als in der Residenz." mischte sich Shimon ein.

"Wie meinst du das?" wollte Mahado wissen.

"Nun, in der Residenz ist er ständig unter Dienern, die niederknien und sich nicht trauen ihn anzusehen. ständig wird er erinnert wer er ist und was für Pflichten er hat, aber keiner weiß was für eine Belastung das im Grunde ist." erklärte sich Shimon.

"Es gefällt mir aber nicht, wie Isahra mit dem Prinzen umgeht!" mischte sich Akunadin ein: "Sie ist ein kleines Gör, ohne Manieren! Wie konntet ihr es ihr nur durchgehen lassen, euch derart anzusprechen?"

"Ich hab meine Gründe und sie ist immerhin eine Tochter des Ra und jetzt setz dich." Akunumkanon, sah seinen Bruder scharf an.

"Mein Sohn, scheinst Isahra sehr gern zu haben. Liegt es daran das sie dich wie einen normalen Jungen behandelt?"

"Ähm... Ich weiß nicht... Ich mag sie einfach." Atemu lief unmerklich rot an.
 

Der Nachmittag brach an und Isahra saß mit Koribo unter einer Akazie am Ufer des Heiligen Sees. Es war heiß und ohne den Schatten der Akazie wäre es nicht auszuhalten. Der Pharao hatte sie einfach weggeschickt und seitdem hatte sie niemand mehr gesehen.

"HALLO!" Isahra schreckte zusammen und sah nach oben.

"Ich bin MANA!" stellte sich das Mädchen vor, das neben ihr stand.

"Ja, hallo..." Isahra atmete erleichtert durch.

"Also du bist ganz schon mutig, dich so vor dem Pharao zu benehmen. Aber ich bin auch nicht besser!" lachte Mana: "Du bist Isa stimmt`s?"

"Ja, bin ich..." Isahra seufzte und sah auf den See, die Sonne spiegelte sich auf der ruhigen Oberfläche und der Wind rührte sich nicht.

"Was hast du? Du scheinst traurig zu sein." wollte Mana wissen.

"Ach, ich glaub nur, dass ich alles verbockt hab." Isahra sah auf Koribo und streichelte ihn. "Weißt du, ich mag es nicht, so auf dem Präsentierteller zu stehen. Und dann ist Koribo ausgebüchst, ich war total nervös und dann neige ich dazu... Ach, das ist Unsinn, ich bin eben frech und direkt. Yami, kennt das ja schon..."

"Yami?" Mana verstand nicht.

"Ja, Yami... So nenn ich den Prinzen von Zeit zu Zeit. Ich nenne meine Freunde immer beim Namen und wenn ich seinen nicht kennen darf, dann eben so."

Mana begann zu lächeln: "Du bist nett! Kein Wunder das der Prinz dich mag."

"Das wird aber nicht viel bringen. Ich bezweifle das Yami noch mal her darf."

"Das überlass mir zu entscheiden!" unterbrach der Pharao.

"Pharao!" Mana sprang auf und verneigte sich.

"Mana, ich möchte Isahra gerne sprechen. Gehst du bitte und nimmst dieses Koribo mit?" bat Akunumkanon.

"Ja!" Mana nahm Koribo und lief zu Atemu und Mahado die in der Nähe standen.

"Was wollt ihr noch von mir?" Isahra machte keine Anstallten aufzustehen.

"Mit dir reden, komm mit!" erwiderte Akunumkanon.
 

"Was hat der Pharao mit ihr vor?" fragte Mana und sah ihrem Pharao nach, der Isahra mitnahm.

"Ich weiß es nicht, er hat es uns nicht gesagt." meinte Mahado.

"Mein Vater ist einfach aufgestanden und meinte er müsste sie sprechen." zuckte Atemu mit den Schultern, er schien besorgt zu sein. Es gefiel ihm nicht das sein Vater Isahra alleine sprechen wollte, im Gegenteil, am liebsten wäre er mitgegangen. Doch auch er musste sich den Befehlen seines Vaters unterordnen.

"Ich mag sie!" unterbrach Mana seine Gedanken.

"Was?" Atemu sah sie verwirrt an.

"Isahra! Sie scheint nett zu sein! Immerhin hat sie so was Süßes geschaffen!" Mana hielt Mahado und Atemu Koribo vor sie Nasen.

"Auch das Plüschvieh!" erinnerte sich Mahado an die Pelzkugel.

Atemu nahm sie Mana ab und sah ihn an: "So was hab ich noch nie gesehen..."

"Ich auch nicht, mein Prinz!" versicherte Mahado.

"Ist doch egal! Ich find ihn süß! Komm her!" Mana wollte sich Koribo wiederholen, doch Atemu zog ihn beiseite.

"Was hast du mit dem vor?"

"Umarmen und knuddeln! Was denn sonst!" empört wandte Mana sich ab.

"Aber, Mana du weißt doch nicht ob es gefährlich ist oder Krankheiten hat!" gab Mahado zu bedenken.

"So ein Unsinn! Isa hat doch gesagt das er ganz lieb ist!" bockte Mana.

"Das glaub ich dir ja, aber vergiss das Koribo ein Teil ihres Bas und ihres Kas ist." meinte Atemu und sah sich Koribo genauer an. Plötzlich sprang Koribo hoch und hüpfte auf und ab.

"Was soll das?" wunderte sich Mahado.

"Er will spielen!" Mana kniete sich zu Koribo und sah ihn an.

"Stimmst du willst spielen!" Koribo schüttelte sich und sprang Mana vergnügt an.

"Himmel, das Ding soll von Isa, abstammen?" Atemu verdrehte die Augen.
 

Die Tür zu Atemus Zimmer öffnete sich mitten in der Nacht.

"Isa?" Atemu sah auf.

"Hab ich dich geweckt?" Isahra schloss leise die Tür.

"Nein, ich hab auf dich gewartet!" widersprach Atemu und ging auf sie zu.

Isahra sah ihn verwundert an: "Wieso?"

"Frag nicht so blöd! Was wollte mein Vater von dir?" fragte Atemu ohne Umschweife.

"Nichts Wichtiges vergiss es, ja?" Isahra ging an ihm vorbei und setzte sich auf ihre Matte: "Wo sind denn Mana und Mahado!"

"Sie sind in ihren Zimmern, wo auch sonst! Und jetzt sag schon, was wollte mein Vater von dir?" wehrte Atemu ab.

"Ich sagte doch, nichts Wichtiges! Vergiss es." wiederholte Isahra.

"ISA!" fuhr Atemu sie an.

Isahra zuckte zusammen und sah zu ihm auf: "Was denn? Er hat nur was wissen wollen und ich hab ihm geantwortet, dass ist alles!"

"Und was?" bohrte Atemu weiter.

"Das geht dich gar nichts an, Schlaf gut!" Isahra ging zur Tür und schloss sie hinter sich und ließ Atemu einfach stehen. ~#~

Duell 5: Schulausflug!

Duell 5: Schulausflug!
 

Yami hatte sich von Yugi breitschlagen lassen in die Schule zu gehen, Jetzt stand er mit Yugi zusammen auf dem Schulhof und alle sahen ihn verwirrt an. "Yugi, ich glaub ich geh besser..." meinte Yami und sah auf Yugi.

"Wieso denn?" fragte Yugi nach.

"Die schauen alle so komisch, ich fühl mich nicht wohl..." erwiderte Yami und wollte gehen, doch:

"Yugi! Yami! Guten Morgen!" Tea rannte auf sie zu, gefolgt von Joey und Tristan.

Joey rannte Yami fast um, da er nicht mehr rechtzeitig zum Stehen kam: "Hey, das ist ja klasse! Geht der Pharao auch noch zur Schule??"

"Ist doch praktisch, dann kriegt er nur gute Noten!" versuchte Tristan einen Scherz zu machen.

"Wieso?" Tea sah ihn fragend an.

"Er weiß ja schon alles!" lachte Tristan und verstummte, da es keiner lustig fand.

"Ich ge..." Yami stockte da eben Marik und Isahra auf den Schulhof kamen.

"Morgen!" begrüßte sie Marik.

"Guten Morgen!" Bakura stieß auch zu der Gruppe: "Was steht an?"

"Yami will wieder gehen!" meinte Yugi.

"Aber wieso denn, Pharao?" Tea sah ihn fragend an, sie bemerkte gar nicht wie alle zu ihnen sahen und sich wunderten zwei Yugis zu sehen.

"Na ja..." Yami sah sich um. "Marik folgte seinem Blick und verstand.

"Die Leute an dieser Schule kennen doch nur Yugi und da der Pharao ihm so ähnlich sieht, zieht er eben Blicke auf sich." erklärte er.

"Wirklich???" Joey sah zu seinen Mitschülern.

"Das könnte sein, jeder hier weiß, das Yugi ein Einzelkind ist." stimmte Bakura zu.

"Was glotzt ihr denn so??" fuhr Tristan eine Gruppe Schüler an, die sich das Maul über Yugi und Yami zerrissen.

"Ich sollte wirklich lieber geh..." Yami drehte sich um und wollte gehen, doch Isahra hielt ihm am Kragen fest.

"Kommt ja gar nicht in Frage! Du bleibst!"

"Aber..." Yami zog ihre Hand weg

"Nichts aber!" sie drehte sich zu ihm um: "Wenn ich da rein muss, dann du auch! Das nennt man Gleichberechtigung!"

"Ein wenig komisch ist das aber schon..." musste Joey zugeben, da jetzt auch ihm auffiel, wie sie angestarrt wurden.

"Vielleicht wär es wirklich besser..." begann Bakura doch Tea unterbrach ihn: "Unsinn, das legt sich bald!"

"Ich fühl hier aber total unwohl..." brummte Yami Isahra an.

"Tja, das ist dein Problem, aber da lässt sich Abhilfe schaffen..." grinste Isahra ihn diabolisch an.

"Was hast du denn vor?" wollte Yugi wissen. "Ich nichts, DU!"

"Wieso ich?" Yugi schwante Übles.

"Du kannst doch nicht..." Marik sah Isahra verwirrt an. Schon wieder blieb eine Gruppe Schülerinnen stehen, die Yami und Yugi musterten und tuschelten.

"Ich mach's dir mal vor!" Isahra zwinkerte Yugi zu und ging zu den Mädchen. "Was habt ihr zu Lästern?"

"Ähm..." die Mädchen starrten sie nur an.

"Das ist Yugis Cousin der zu Besuch gekommen ist, hab ihr ein Problem damit?" fragte Isahra scharf.

"Die sehen sich aber so ähnlich..." meinte eines der Mädchen.

"Kommt desöfteren vor das sich Blutsverwandte ähnlich sehen... Kommt auf die Genverteilung an." Isahra drehte ihnen wieder den Rücken zu: "Sonst noch was?"

"NEIN!" die Mädchen drehten sich um und verschwanden im Schulhaus.

"Cousin?" Yami sah sie fragend an.

"Ja, du bist jetzt Yugis Cousin." nickte Isahra und warf einer weiteren Gruppe einen tötenden Blick zu.

"Das lässt sich doch auch gut erklären." stimmte Bakura zu.

"Genau, über Cousins und Cousinen spricht man nicht so häufig!" nickte Yugi. Yami schien das Ganze immer noch nicht zu gefallen.

"Pharao..." Joey stieß ihn freundschaftlich an.

"Was ist?" Yami sah ihn missmutig an.

"Es klingelt gleich, wir müssen rein!" sagte Tristan.

"Ja gehen wir..." Tea ging schon mal vor.

"Ich komm gleich." erwiderte Yami und ließ alle schon mal gehen.
 

"Also wir werden morgen ja einen Ausflug unternehmen! Wir ihr wisst werden wir zwei Nächte in einer Pension schlafen, daher möchte ich euch dran erinnern, dass ihr auch nichts vergesst. Ich habe hier die Listen für euch, was ihr alles einpacken müsst. Es ist ein großer Gasthof indem wir vierer Zimmer beziehen werden. Es gibt Onsen und diverse Sportmöglichkeiten. Ich will nicht das sich die Leute über uns beschweren, daher haltet euch an die Regeln, die hier aufgelistet sind." Der Lehrer sah auf seine Schüler und musterte sie. Es verwirrte ihn nicht wenig das er neben Yugi, jetzt auch Yami in der Klasse hatte.

"Tea! Bitte teil aus!" Er drückte Tea die Listen in die Hand.

"Ja, natürlich!" Tea machte sich sofort dran, die Liste auszuteilen und der Lehrer fuhr fort: "Wir machen auch eine Nachtwanderung mit Schnitzeljagd und ich will das ihr euch schon mal in Gruppen zusammentut, in denen ihr dann geht. Ich würde vierer Gruppen vorschlagen, da sich das jetzt anbietet ihr seit genau 32Schüler. Gut, hat jemand noch fragen?" Der Lehrer sah in die Runde. "Keine Fragen mehr, gut!"
 

"Ich freu mich schon auf den Ausflug und ihr?" Tea saß auf einer Bank bei ihren Freunden.

"Ja, nur schade, dass die Pauker dabei sind!" stimmte Joey zu und lehnte sich zurück.

"Nur schade das Serenety nicht mitkommt..." dachte Tristan nach. Joey sah zu ihm auf: "Hab ich dir nicht gesagt das du die Finger von ihr lassen sollst!" "Ach..." Tristan sah ihn die andere Richtung...: "Ich meinte ja nur..."

"Und was ist mit euch? Ihr ward sicher noch nie in den Bergen!" Yugi sah zu Marik, der bei ihnen und Yami saß.

"Nein, das stimmt. In den Bergen war ich noch nicht, aber ich ha darüber gelesen." meinte Marik.

"Ich kenne sie auch nicht." stimmte Yami zu.

"Und du?" Bakura sah zu Isahra, die unter einem Baum lag und ein Papier faltete.

"Nee, nur wenn Sanddünen auch zählen..." erwiderte Isahra und ließ ihren Papierflieger fliegen. und sah ihm gelangweilt zu wie dieser vom Wind nach oben getragen wurde.

"Sanddünen...? Wie in der Wüste??" fragte Joey nach.

"Wo denn sonst. Aber von so einem Kleinhirn wie dir, Wheeler, ist ja nicht mehr zu erwarten." mischte sich Kaiba ein.

"Kaiba..." zischte Tristan.

"Was willst du damit sagen?" fuhr Joey Kaiba an.

"Vergiss es mit Kleingeistern wie dir muss ich mich nicht abgeben!" Kaiba ging weiter und blieb vor Isahra stehen. Er sah auf sie hinunter.

"Oh je..." Tea hatte eine üble Vorahnung.

"Is was?" Isahra sah an ihm Vorbei und beobachtete ihren Papierflieger.

"Sie sollte nicht so frech sein." meinte Bakura.

"Kaiba sieht echt sauer aus..." stellte Marik fest.

"Seit wann bin ich dein Laufbursche?" fragte Kaiba wütend.

"Hm?? Bist du das?" Isahra wandte ihm verwirrt den Blick zu.

"Das geht schief!" überlegte Tristan.

"Nicht das ich wüsste, aber..." Kaiba steckte seine Hand in seine Tasche und holte einen Umschlag raus: "... Offenbar denkt Pegasus das."

"Pegasus?" Yugi runzelte sie Stirn.

"Ah!" Isahra sprang auf: "Bitte gib her!"

Kaiba hielt die Hand hoch, so das Isahra nicht rankam: "Du hast Glück das ich dich mag, sonst hätte ich die Karten zerrissen, das tu ich das nächste Mal auch, wenn das noch mal vorkommt, verstanden??" Kaiba sah sie sehr ernst an.

"Richt ich ihm aus! Jetzt gib her! BITTEEE!!!!" grinste sie ihn an.

"Hier!" Kaiba hielt ihr den Umschlag hin. "Und danke das du Mokuba heimgebracht hast." dann drehte er sich um und ging.

"Du kannst gut mit ihm..." stellte Yami fest, als Kaiba ein Stück weiter war.

"Ähm... ja scheint so... Na endlich!" sie sah ihn gar nicht wahr und öffnete den Umschlag. Es waren einige Duellmonsters Karten drin.

"Hast du die direkt von Pegasus?" wunderte sich Tea.

"Ja, hab ich..." Isahra sah sich die Karten an und steckte sie dann ein.

"Du kennst Pegasus?" wunderte sich Tristan.

"Und er hat dir die Karten extra zugeschickt?" Bakura riss die Augen auf.

"Isa...?" Marik sah sie verwirrt an: "Du hast doch nicht wirklich Pegasus..."

"Doch, ich hab ihn angerufen mich mit ihm getroffen und hab jetzt mein Deck fertig. Warum?" Isahra sah verwirrt in die Runde.

"Pegasus ist ein Penner!" entfuhr es Joey.

"Genau! Der tut nichts für andere ohne Hintergedanken!" nickte Tristan.

"Und er ist schleimig!" stimmte Tea noch zu.

"Ihr habt hinterhältig und besessen vergessen." fügte Bakura noch dazu.

"Oh je..." Isahra erhob sich. "Weißt ihr, ja er ist seltsam, aber er hat den einzigen Menschen verloren den er geliebt hat, dass kann einem schon sehr zusetzten. Er ist eben etwas durchgeknallt als seine Frau gestorben ist. Es ist nie schön einen geliebten Menschen zu verlieren, egal auf welche Weise."

"Wie theatralisch!" erwiderte Joey.

"Weißt du eigentlich was das Wort bedeutet?" fragte Marik nach.

"Äh... Nee!" grinste Joey.

"Das ist ja wieder mal typisch für dich!" seufzte Tea: "Aber du hörst dich so an, als wüsstest du wie Pegasus sich fühlt..."

"Ach, tu ich das?" Isahra sah Tea an und lächelte geheimnisvoll: "Glaubst du an Reinkarnation?"

"Ich kenn nur Monsterreanimation..." dachte Joey laut nach.

"Reinkarnation...?" wiederholte Tristan

"Reinkarnation bedeutet soviel wie Wiedergeburt oder Wiederverkörperung." klärte Bakura auf.

"Daran glaubte man auch im alten Ägypten. Da sich das Schicksal immer wiederholt, werden auch die Menschen wiedergeboren. Dieselben Menschen die damals lebten kehren zurück. So wie ihr mein Pharao." Marik sah zu Yami.

"Aber bin ich dann eine Reinkarnation?" dachte Yugi nach.

"Ja und nein. Weißt du, manchmal ist das nicht klar zu erkennen, aber ich denke eher nicht. Einerseits siehst du Yami zwar sehr ähnlich und ihr ähnelt euch, aber ihr unterscheidet euch auch sehr. Du bist ein ganz anderer Schlag von Mensch. Und du hast auch noch gehört, dass man zu dir gesagt hätte, dass du dich deiner Vergangenheit stellen musst." meinte Isahra: "Zudem kann nichts wiedergeboren werden, dass niemals in Osiris Reich eingegangen ist. Die Seele und er Geist des Pharaos wurden im Puzzle eingeschlossen, bis du es gelöst hast. Daher kann er gar nicht wiedergeboren sein."

"Verstehe..." Yami sah sie an: "Und was ist mit dir?"

"Wie du verstehst das?" Joey verstand das immer noch nicht.

"Ich? Sagen wir ich finde einfach keine Ruhe." antwortete Isahra freundlich.

"Also natürlich glaub ich an Reinkarnation nach allem was schon passiert ist! Erst kam der Pharao zurück und dann hat Ishisu uns alles erklärt und Kaiba hat ja angeblich auch gelebt!" sagte Tea ernst: "Aber warum fragst du mich das?"

"Weil ich schon mal gelebt habe und daher weiß wie es ist einen Menschen zu verlieren den man liebt. Ihr alle verstrickt euch von Tag zu Tag mehr in die Ereignisse der Vergangenheit und wisst es gar nicht. Ishisu mag die Macht der Kette zwar genutzt haben, aber sie hat vieles nicht erfahren. Alles hat seine Grenzen und die Kette vermag nie das eigene Schicksal, noch das der Träger der anderen Millenniumsgegenstände vorherzusagen. Ebenso kann sie Personen deren Macht denen der Gegenstände nahe kommt nicht weissagen. Daher konnte Ishisu euch bei weitem nicht alles sagen, da sie auch nicht wusste wo sie suchen sollte."

"Das heißt, dass sie nicht alles wusste!" fasste Bakura zusammen.

"Dann könnte es doch sein das wir damals auch schon gelebt haben..." dachte Tristan nach.

"Ja, das wär doch was, oder?" Joey klopfte Yami auf die Schulter: "Ich war sicher einer der engsten Vertrauten!"

"Das glaub ich eigentlich nicht." mischte sich Marik ein.

"Warum denn?" wollte Tea wissen.

"Weil es nahe zu unwahrscheinlich ist, dass sich alle wieder an einem Ort treffen, wenn es so viele sind. Zudem gab es nur zwei Frauen im Beraterstab des Pharao." erinnerte sich Marik an die Schriften.

"Und warum sollte Tea nicht eine von ihnen sein?" wunderte sich Yugi.

"Weil sich Gesichter nicht ändern, egal wie oft man zurückkommt. Isis war eine schwarzhaarige Priesterin die die Kette trug. Ihr Charakter war ganz anders als der von Tea und sie hatte keine Gefühle für den Pharao, die über Freundschaft und Loyalität hinausgingen." meinte Isahra nachdenklich.

Tea lief schlagartig rot an. "Was soll das denn heißen?"

"Reg dich nicht auf, Tea." versuchte Bakura sie zu beruhigen.

Yugi versuche zu lächeln, was ihm aber nicht so richtig gelang.

"Was musst du auf Tea rum hacken? Sie hat dir nichts getan!" fuhr Tristan Isahra an.

"Das hab ich gar nicht, ich hab nur ehrlich gesagt, was ich weiß."

"Stimmt, so steht es auch in den Schriften." stimmte Marik ihr zu.

"Weiber..." meinte Joey nur.

"Hört auf damit, bitte!" wandte Yugi ein.

"Yugi hat Recht, was soll das Theater? Es ist nur ein Missverständnis." ging auch Yami dazwischen.

"Ja, schon gut..." brummte Tea.

Isahra lächelte nur spitzbübisch in sich hinein. "Ich bin ganz brav, du hast noch nie erlebt zu was ich im Stande bin."

"Zu was denn?" fragte Joey nach.

"Das willst du nicht wissen." antwortete Marik und flüsterte ihm etwas ins Ohr. Joey wurde bleich...
 

Der Ausflug begann. Der Bus hatte die Schüler zu ihrem Bestimmungsort gebracht. Es hatte nicht lange gedauert und die Schüler waren auf die Zimmer verteilt. Jungs und Mädchen wurden natürlich getrennt untergebracht. Joey, Tristan, Yugi und Yami teilten sich ein Zimmer, in dem man auch noch Marik und Bakura untergebracht hatte, da bei der Reservierung etwas schief gelaufen war und statt vierer sechser und zweier Zimmer gebucht worden waren. Duke und auch Kaiba waren nicht mitgefahren da sie sich um ihre Geschäfte kümmern mussten.

Tea fand es nicht sehr lustig, dass man sie mit Isahra in ein Doppelzimmer gestreckt hatte, dass auch noch nur ein Doppelbett hatte. "Ist das dein ganzes Gepäck?" wunderte sich Tea, als Isahra nur einen Rucksack abstellte.

"Ja, warum?" Isahra sah sie verwundert an.

Tea hatte eine ganze Reisetasche voll bekommen. "Was hast du denn alles dabei?" fragte Tea nach.

Isahra öffnete den Rucksack, der bis letzten gefüllt war und packte aus. "Unterhosen, Kleider zum Wechseln, Schlafsachen, Handtuch und Zahnbürste, Haarbürste, Zahnpaste, Seife, Shampoo." Sie packte alles in den Schrank.

"Und BHs?" fragte Tea nach.

"Hab ich keine, die brauch ich nicht." erwiderte Isahra.

"Was?" Tea stockte: "Du brauchst keine? Aber jede Frau braucht welche! Du hast doch sicher jetzt einen an."

"Nö, mein Busen hält auch so ganz gut." schüttelte Isahra den Kopf.

Tea drehte sich weg. Das war doch nicht wahr, Isahras Busen sahen wirklich super aus, soweit sie das ohne sie nackt zu sehen, beurteilen konnte. Wobei sie etwas kleiner zu sein schienen als ihre.

"Was ist denn?" Isahra sah sie verwirrt an.

"Nichts! Aber du kannst doch nicht ohne Unterwäsche rumlaufen! Das gehört sich einfach nicht!" meinte Tea streng: "Was wenn du dir das Top aufreißt oder du nass wirst! Dann sieht man alles durch."

"Mach dir doch keine Gedanken, das ist dann mein Problem!" *Meine Güte du hast Probleme...* Dachte Isahra und sah aus dem Fenster. Die Berge waren wirklich schön und hoch. Alles war saftig grün und die Bäume wuchsen sehr hoch und beherbergten die verschiedensten Vogelarten.
 

Nach dem Essen, versammelten sich alle Schüler um ihren Lehrer. Der die Gruppeneinteil aufschrieb. nach langen hin und her hatten sich Yugi und Co. dafür entschieden das Joey, Tristan, Tea und Yugi eine Gruppe bildeten und Isahra, Yami, Marik und Bakura die Zweite. Tea schien es nicht sehr zu gefallen das sie sich trennen mussten. Gerade das Isahra in Yamis Gruppe war gefiel ihr nicht.

"Ähm, ich will ja nichts sagen, aber ich möchte nicht das ein Mädchen alleine mit drei Jungs unterwegs ist. Ich weiß das ihr gute Freunde seid, aber könnt ihr das nicht anders regeln?" wandte der Lehrer ein.

"Hm..." Bakura sah zu Tea.

"Tea, sollen wir tauschen?" fragte Marik nach, der Teas Blick gut zu deuten wusste.

"Ja gut." nickte Tea und sah zu Yugi. "Ist es okay für dich?"

"Ja, sicher!" nickte Yugi.

"Gut, merkt euch bitte eure Gruppen gut, denn ihr seid für jeden aus der Gruppe mitverantwortlich." erwiderte der Lehrer: "Also heute habt ihr noch frei. Ihr könnt euch auf dem Gelände des Gasthofes und des Sportplatzes frei bewegen. Bleibt aber zusammen und tut mir den Gefallen euch nicht zu Duellieren, ja? Es reicht schon wenn eure reguläre Freizeit von diesem Kartenspiel bestimmt wird." sagte der Lehrer noch. Ein Geraune ging durch die Schüler, denen es nicht sehr zu gefallen schien. "Wir sehen uns zum Abendessen wieder und ich will keine Klagen hören! Und das ihr mir im Gruppenverband bleibt!"

"Also was wollen wir machen?" fragte Marik nach.

"Erkunden wir doch erstmal alles!" schlug Tea vor.

"Ja gehen wir." stimmte Joey zu und ging schon los.

"Und wie ist euer Zimmer?" fragte Bakura nach.

"Es ist schön! Nur wir haben nur ein Doppelbett." erwiderte Tea.

"Wirklich? Wir haben Stockbetten und Joey musste unbedingt oben schlafen." meinte Tristan: "Er ist gleich hochgesprungen und das Bett ist runter gekracht!"

"Oh je..." Isahra sah Joey an. "Wirklich?"

"Das Bett ist eben alt und baufällig gewesen, was kann ich dafür wenn er einfach runter kracht!" zuckte Joey mit den Schultern. Isahra schlug sich die Hand vors Gesicht.

"Ist doch nicht so schlimm. War ja niemand unten drunter." lachte Yugi.

"Ich glaub das ist es nicht, oder?" Yami sah Isahra an.

"Stimmt, aber ich will jetzt nicht unhöflich sein, drum schweige ich!" grinste Isahra frech.

"Du bist wirklich seltsam drauf." sagte Joey nachdenklich.

"So was sagt man doch nicht!" brummte Bakura.

"Denk doch was du willst von mir, ich tu das gleiche auch von dir!" zuckte Isahra mit den Schultern.

"Sag mal Marik, wo hast du die eigentlich aufgegabelt?" erkundigte sich Tristan.

"Ähm, also..." Marik sah auf den Boden und dachte nach. Was sollte er jetzt wohl sagen. Er konnte schlecht die Wahrheit sagen. Denn er und Ishisu hatten Isahra im Wüstensand gefunden. Sie hatte in der Ruine einer Stadt gelegen zu der sie Shadi geschickt hatte. "Shadi hat uns zu ihr geschickt!" meinte Marik letztendlich.

"Shadi...? Was ist das?" fragte Bakura nach.

"Shadi ist der Hüter der Millenniumsgegenstände. Er war auf dem Bild in Pegasus Schloss." erklärte Yugi.

"Ach der...." meinte Joey.

Isahra blieb plötzlich stehen und sah sich um. Irgendwas kam ihr nicht geheuer vor. In der Luft lag schlagartig etwas Unheilvolles.

"Was ist denn?" Yami hatte bemerkt das sie zurückgeblieben war.

"Nichts...." sie sah noch mal über die Bäume und ging dann zu den anderen.

In einer Baumkrone saß ein junger Mann und beobachte die Gruppe *Das war knapp, fast hätte sie mich gesehen....*
 

"Das war gut!" Joey legte seine Stäbchen weg.

"Isst der immer so?" Isahra sah zu Marik.

"Ich weiß nicht, aber er schafft ganz schön viel." lächelte Marik.

"Ich bin ja noch im Wachstum und muss groß und Stark werden!" lachte Joey.

"Du wirst nur dick..." meinte Tea.

"Ist doch gut, dann sehen sich die hübschen nur noch mir nach!" grinste Tristan.

"Das hättest du wohl gern, aber ist doch klar das ich bei den Mädels besser ankomme als du." widersprach Joey: "Mädels stehen auf gute Duellanten."

"Also auf Yugi, Yami, Kaiba, Marik und mich?" fragte Bakura nach um Joey zu ärgern.

"Wie war das? Kaiba ist nicht besser als ich und du auch nicht!" regte sich Joey auf.

"Joey, nimm doch nicht immer alles so ernst!" versuchte Yugi ihn zu beruhigen.

"Das lass ich mir aber nicht gefallen!" schnaubte Joey: "Kaiba ist doch..."

"Besser, intelligenter, stärker, souveräner und größer als du. Du kannst es drehen und wenden wie du willst, du bist ihm nicht gewachsen." unterbrach Isahra.

"Das stimmt, aber Kaiba ist auch jemand, mit dem man nicht auskommen kann." meinte Tea.

"Ist doch gar nicht wahr! Ich ´seh viel besser aus! Ich bin netter und gegen mich hat der reiche Pinkel keine Chance!" höhnte Joey großspurig: "Ich bin der Pate der Spiele!"

"Bist du bei der Mafia?" Isahra sah ihn schon fast mitleidig an: "Selbstüberschätzung kann einem die Beine brechen und bei dir ist es ein Wunder das du noch heil bist."

Yami sah Isahra an: *Woher kenn ich das nur...? * "Lass das ja? Du musst ihn ja nicht mögen, aber beleidigen brauchst du ihn auch nicht."

"Tu ich das?" Isahra sah zu Yami: "Ich bin ledig ehrlich. Aber ich versuch mein Bestes."

"Mafia??" Joey dachte erstmal nach.

"Ja, Mafia, du weißt doch das die Mafia ihre Chefs als Paten bezeichnet, oder?" fragte Bakura nach.

"Sicher, darum fand ich das ja so toll!" nickte Joey.

"Wieder mal typisch" seufzte Tea.
 

Der nächste Tag wurde genauso sonnig und war die der vergangene. Der Himmel war strahlend Blau und nur wenige Wolken zogen über den Himmel. Das Thermometer war in die Höhe geschossen und zeigte heiße 31,5 Grad an.

"Los ins Wasser!" Joey nahm einen langen Anlauf und sprang in hohem Bogen ins Wasser.

"JOEY!" Tea sah an sich herunter, sie war ganz nass und hatte noch nicht mal ihren Bikini angezogen.

"Das Wasser ist herrlich!" erwiderte Joey und tauchte unter.

"Na komm schon Tea! Das Wasser ist super!" meinte Tristan und rannte an ihr vorbei ins Wasser.

"Die Kleider trocknen doch wieder, er ist warm genug" meinte Bakura.

"Schon gut!" Tea zig ihr T-Shirt aus und hängte ihre Kleider zum Trocknen über einen Ast. Sie sah zu den Jungs. Joey, Bakura, Tristan, Yugi und Marik waren schon im Wasser und amüsierten sich.

Wo ist denn der Pharao?" wunderte sich Tea, die sich schon gefreut hatte mit ihm schwimmen zu können. Wenn sie ehrlich war, hatte sie extra wegen ihm einen neuen Bikini gekauft.

"TEA!!! Wo bleibst du?" brüllten Yugi, Joey und Tristan zu ihr hinüber.

"JA!" Tea rannte zu ihnen: "Sagt mal habt ihr den Pharao gesehen?" fragte sie nach.

"Den Pharao? Er war doch eben noch hier..." wunderte sich Yugi und sah sich ebenfalls um.

"Er wird sich sicher ein wenig alleine umsehen wollen! Muss doch ein tolles Gefühl sein, einen eigenen Körper zu haben, nach so langer Zeit versteht sich." lächelte Bakura.

"Ja, letztens war er auch alleine draußen und hat sich umgesehen." erinnerte sich Yugi.

"Aber Isahra sehe ich auch nicht." stellte Tristan fest.

"Was?" Tea sah sich na Isahra um.

"Sie ist dort!" Marik zeigte auf den See hinaus. Dort schwamm Isahra ganz alleine und war schon ziemlich weit weg.

"Macht sie das oft?" fragte Joey und sah ihr nach.

"Ja, eigentlich immer im Nil... Dreimal täglich, wenn ich mich recht erinnere." dachte Marik nach.

"Das ist wohl der einzige Sport der in Ägypten auch möglich ist." grinste Joey.
 

Yami ging am Rand des Sees entlang und dachte ein wenig nach. Die Nacht über hatte es schon versucht seine Gedanken zu ordnen, doch irgendwie verstand er nicht, warum ihm Isahra so vertraut vorkam. Zwar hatte sie ihm ja gesagt, dass sie sich beide schon in Ägypten nahe gestanden hatten, aber wie nah musste das gewesen sein, wenn ihm jedes ihrer Worte so vertraut vorkam. Eine Antwort drauf, würde er wohl nur finden, wenn er sich erinnern könnte, aber das war ja das Problem. Irgendwie schleichen sich schon Erinnerungen in seinen Kopf zurück, aber das waren nicht die, nach denen er suchte. Yami erreichte eine Klippe und setzte sich an deren Rand. Unten sah er Yugi und die Anderen im Wasser Spaß haben.

"Mein Pharao..." ertönte eine Stimme hinter ihm. Yami warf einen Blick über die Schulter: "Shadi? Wie geht es dir?"

"Mir geht es gut, danke dass ihr fragt! Aber wie geht es euch?" fragte Shadi nach.

"Ich weiß nicht... Mein Kopf ist wie vernebelt und ..." Yamis Blick wanderte zielsicher ins Wasser zu Isahra die mittlerweile anderen Ufer des Sees angekommen war.

"Isahra Nuththys... Die Tochter des Ra... Bringt sie eueren Verstand durcheinander?" erkundigte sich Shadi.

"Ja, was weißt du über sie?" Yami sah zu ihm.

"Nun ich weiß das sie wegen euch hier ist. Isahra war eine eurer treuesten Freunde und Vertrauten. Ihr fühltet euch sehr wohl in ihrer Gegenwart und das schon als kleiner Junge. Ihr habt euch wegen euerer Studien im Amun-Ra-Tempel kennen gelernt und seid dort gute Freunde geworden. Isahra wurde für euch sehr wichtig... aber Mehr sollte ich nicht sagen. Sie ist etwas schwierig bisweilen, weil ihr Herz viel durchgemacht hat, dennoch ist sie Euch immer noch treu. Ihr werdet schon verstehen, was ich meine, wenn die Zeit dafür gekommen ist."

"Shadi! Ich suche Antworten, keine weiteren Rätsel!" widersprach Yami.

"Ich weiß mein Pharao..." Shadi verneigte sich: "Ich könnte euch alles sagen, aber das würde eurer Erinnerungsfindung beeinflussen. Aber ich kann euch sagen, dass ihr Isahra uneingeschränkt vertrauen könnt. In allem was sie tut. Dieses Mädchen, würde für euch sterben, wenn es euch in irgendeiner Form helfen könnte."

"Was?" Yami sah Shadi nur noch verschwinden. "Shadi!" doch Shadi war schon verschwunden.
 

Yami ging na unten zum Ufer, das, was Shadi ihm gesagt hatte, lag ihm nun auch noch auf der Seele.

*Da ist er* Ein junger Mann, knapp zwanzig Jahre alt, stand fast unsichtbar hinter einem Baum und spannte einen Bogen. Es war der Bogen, den er aus dem Museum in Domino mit den Pfeilen gestohlen hatte. Er hatte lange und geduldig auf diesen Monet gewartet. Er legte an und zielte sorgfältig, Er hatte schon immer gut mit Pfeil und Bogen umgehen können und jetzt war ihm sein Erzrivale, wie er ihn zu nennen pflegte, schutzlos ausgeliefert. Der Pharao schien in auch nicht zu bemerkten, man sah ihm an das er tief in seine Gedanken vertieft war.

Yami bleib stehen und bemerkte das er schon nahe am Ufer war. Isahra musste hier sein, aber warum suchte er sie? Plötzlich hörte ein Geräusch, doch bevor er merkte was es war, spürte er einen kräftigen Schubs von hinten. Yami taumelte nach vorne und stieß sich den Kopf an einem der Bäume, dann wurde im Schwarz vor Augen.
 

~#~ "Isa! Warte!" Atemu rannte Isahra nach, das sie ihn einfach so stehen ließ, wollte und konnte er nicht auf sich sitzen lassen.

"Was?" Isahra sah ihn genervt an.

"Warum sagst du es mir nicht einfach? Was kann schon so schlimm sein?" fragte er nach.

"Okay, damit du deinen Frieden hast! Dein Vater hat mich gefragt ob ich in deinen Diensten stehen will und ich hab abgelehnt!" fuhr sie in an und drehte ihm den Rücken zu.

"Was? Er will dich in seinen Diensten...? Als was?" wollte er mit einer unverkennbaren Spur von Unsicherheit wissen.

"Ich hab nicht gefragt. Ich will auch nicht! Und nun geh schlafen, ja? Es ist schon sehr spät!" Wieder ging Isahra einfach weg und Atemu stand in seinem Schurz zwischen den Säulen des Flurs und sah ihr nach.
 

"Vater, kann ich mit euch Sprechen?" Atemu klopfte an die Tür zum Gemach seines Vaters. Ein Priester ließ ihn ein.

"Da bist du ja, ich dachte schon das du mich sehen willst." lächelte Akunumkanon seinen Sohn an.

"Wirklich?" der junge Prinz sah seinen Vater verwirrt an.

"Ja und ich werde dir alles erklären. Ich wollte Isahra in meinen Diensten wissen, weil sie das Blut des Ra in ihren Venen fließen hat."

"Bitte? Ist das alles? Nur wegen ihres Blutes?" Atemu verstand seinen Vater nicht.

"Ja und Nein, sie ist sehr nett und ich dachte du würdest dich freuen, wenn die mit uns im Palast leben würde. Ich hab ihr wirklich sehr viel geboten, aber sie lehnte ab." erklärte Akunumkanon: "Ihr Blut wäre ein Segen gewesen, da du keine Schwester hast. Ich weiß nicht warum, aber die Götter haben mir nur dich geschenkt und du weißt dass vor dir alle Pharaonen ihre leiblichen Schwestern zur großen Königlichen Gemahlin hatten. Deine Mutter ist schon auf der suche nach einer geeigneten Frau für dich. Ich wollte ihr Isahra vorstellen, aber auch das hat sie entschieden abgelehnt."

"Du willst das ich und sie?" Atemu riss die Augen auf.

"Nein du verstehst mich falsch. Ich will nur, dass deine Mutter sie in den Anwärterinnenkreis aufnimmt. Denn nach dem Gesetz hat deine Mutter zu entscheiden wen du heiratest."

"Dessen bin ich mir bewusst, aber..."

"Atemu..." Akunumkanon legte einem Sohn die Hände auf die Schultern: "Du bist noch jung und ich liebe dich über alles auf der Welt, dass weißt du doch. Und ich will dass du glücklich bist. Und was Isahra betrifft... Sie meinte, dass sie nicht in meine Dienste will. Sie will nur in deine."

"In Meine? Aber Vater..."

"Isahra ist Priesterin und wird hier erstmal nicht weg können, aber sie kümmert sich hier um dich und du hast doch auch schon darüber nachgedacht, oder? Wenn du sie in deine Dienste nimmst, kannst du sie auch in gewissem Maße beschützen. Atemu, es gibt niemand außer mir der deinen Namen kennt, es sollte aber noch jemand geben der es tut und ihn hütet."

"Du meinst eine Art Geheimniswahrer, oder?" fragte Atemu nach.

"Genau, ein Geheimniswahrer oder eine Geheimniswahrerin. Jemand dem du vertrauen kannst und das uneingeschränkt. Du weißt wie wichtig die Namen für uns sind und durch einen Geheimniswahrer wird dein Name fortbestehen. Aber wähle mit bedacht, denn dein Name darf niemand sonst wissen." warnte Akunumkanon.

"Du hast Recht, ich hab schon darüber nachgedacht und Isahra in Betracht gezogen... Ich vertraue ihr schon und ich hab sie gern, aber ich kann sie doch nicht einfach in meine Dienste stellen. Das bescheidet ihre Freiheit."

"Frag sie doch und überlasse ihr die Entscheidung." schlug der Pharao vor und öffnete eine Kiste: "Hier, das hat mir der Schmuckmacher mitgegeben. Er meinte das du es haben wolltest, was ist das?" Akunumkanon nahm einen Oberarmreif heraus und gab ihm seinem Sohn.

"Danke... der ist für Isahra bestimmt. Als Dankeschön, weil sie immer für mich da ist." meinte Atemu nachdenklich.

"Und warum das Auge des Horus? Die Sonnenstrahlen verstehe ich, aber das Auge des Horus ist das Beschützersymbol?" fragte Akunumkanon nach.

"Nicht so wichtig. Sag mal Vater, würdest du mir erlauben Isahra in meine Dienste zu stellen?"

"Ja. Natürlich, würde ich es dir erlauben. Ich hab es dir auch vorgeschlagen."
 

Atemu hatte die ganze Nacht nicht sehr gut geschlafen und sich den Oberarmreif immer wieder angesehen. Er hatte entdeckt dass sein Vater seinen Namen in die Innenseite hatte eingravieren lassen. Jetzt konnte er Isahra den Reif nicht einfach so schenken. Immerhin enthielt er sein größtes und wichtiges Geheimnis. Zudem war auch der Tag der Abreise gekommen und daher musste sie sich schnell entscheiden... Das hieße er müsste sie vielleicht drängen und das wollte er nicht. Er stand draußen auf dem Hof und sah sich um.

"Hoheit!" Pacey rannte auf ihn zu: "Morgen!"

"Guten Morgen!" erwiderte Atemu und lächelte.

"Ich hoffe ihr habt gut geschlafen! Isa ist schon in aller Frühe weg. sie ist mit einem der Priester auf den Markt und kommt erst später wieder zurück. Ich soll mich so lange um dich kümmern!" strahlte Pacey.

"Oh... Wann kommt sie denn wieder?" fragte Atemu sichtlich alles andere als erfreut über diese Information.

Pacey dachte kurz nach und sah ihn an: "Ich denke so gegen Mittag. Sie meinte, dass sie noch vor Euerer Abreise zurück sein möchte. Bin ich euch so lästig?"

"Was? Nein, aber ich hab mich gestern mit ihr gestritten und wollte das aus der Welt schaffen. Zudem wollt ich sie was fragen, bevor wir heute abreisen." erklärte Atemu nachdenklich.

"Ach so! Na dann, Hohepriester Feonn wartet mit den Lektionen auf euch!"
 

"Wir brechen auf!" verkündete der General der die Reise des Pharaos zurück in die Residenz mit seinen Soldaten begleiten sollte. Atemu stand am Tor und sah auf den Marktplatz hinunter.

"Sie ist noch nicht zurück, oder?" Akunumkanon stellte sich zu seinem Sohn.

"Nein, Vater... Ist sie nicht." schüttelte Atemu den Kopf.

"Mein Pharao, mein Prinz. Kommt ihr?" Mahado verneigte sich tief.

"Nur Geduld. Ich muss noch was mit Feonn klären!" Akunumkanon lächelte seinen Sohn an und ging dann. Atemu sah seinem Vater nach, er wusste, dass er es nur tat, damit er noch Zeit hatte. Gerade verschwand der Pharao im Tempel, als Mahado Isahra bemerkte.

"Isahra! Schön dich doch noch zu sehen."

"Ja!" Isahra stellte den Korb ab, den sie auf dem Rücken hatte: "Ich dachte ihr bleibt noch eine Weile..."

"Nein, es ist Zeit. Die Geschäfte rufen den Pharao zurück in den Palast." erklärte Mahado.

"Verstehe..."

"Isa, kann ich kurz mit dir reden, jetzt und alleine!" wandte Atemu ein.

"Wie ihr wünscht!" Mahado zog sich ungehend zurück.

"Was ist denn?" Sie sah Atemu verwirrt an.

"Wegen gestern... Ich hab mit meinem Vater gesprochen..."

"Und? Ich hab dir doch schon gesagt das ich nicht in seinen Diensten stehen will." Isahra verstand nicht ganz worauf er hinauswollte.

"Aber nicht warum." entgegnete Atemu.

"Warum?" Ihr Blick wendete sich dem sandigen Boden zu.

"Weil es wichtig ist! Isa bitte, Mein Vater hat gesagt, das du ihm abgesagt hast, weil du ..."

"Weil ich lieber dir dienen möchte? Ja das ist wahr! Ich würde lieber dir zu diensten sein, als ihm. Aber ich will auch frei sein und nicht immer das tun müssen, was man mir befielt. Du kennst mich doch! Ich bin eine grauenhafte Untergebene! Ich tu vielleicht so als ob ich gerne was tu und beiß sie Zähne zusammen, aber am ende werde ich mich doch daneben benehme."

"Isa... Sieh mich an, ja?" forderte Atemu sie auf. Isahra seufzt und sah zu ihm auf. "Ich weiß das doch alles und ich kenne dich, aber ich will nicht, dass du hier weiterhin den Priestern ausgeliefert bist. Sie tun hier doch was sie wollen mit dir! Du wirst wie eine Sklavin aufgepeitscht oder in die kalten verschimmelten Kerker mit dem Ungeziefer gesperrt."

"Ich sag doch, das ist nicht so schlimm. Ich komm klar! Und das sind nun mal Strafen, nichts weiter! Yami, ich bin keines der verwöhnten Kinder die es schon als Strafe empfinden mal einen Abend kein Essen zu haben. Ich bin... und ich kann hier auch nicht weg. Ich bin noch in der Ausbildung!"

"Das weiß ich doch! Und ich will dich auch nicht zwingen sie zu beenden, aber..." Atemu sah fest an: "Ich würd mich trotzdem wohler fühlen, wenn du in meinen Diensten stehen würdest. Dann dürften sie dich auch nicht mehr so behandeln."

"Yami..." Isahra sah ihn an: "Das ist lieb von dir und das du mich beschützen willst, ist sehr süß, aber zu was eigne ich mich denn schon? Ja ich kümmer mich um dich, wenn du da bist, aber..."

"Ich will, dass du auf meinen Namen aufpasst!" unterbrach Atemu.

"Bitte?!" Isahra riss die Augen auf.

"Ich will, dass du auf meinen Namen aufpasst. Ihn bewachst und ihn beschützt! Ich vertrau dir und wenn mein Vater und meine Mutter nicht mehr sind, dann weiß niemand mehr, meinen echten Namen, außer mir selbst und das ist zu wenig. Du weißt wie es bei uns ist und das unsere Seelen ohne unsere Namen niemals Ruhe finden."

"Weiß ich aber warum ich? Yami das ist eine große Ehre das du mich dafür willst, aber..."

"Aber ich vertrau dir! Isahra du bist so anderes als die Menschen im Palast. Du scherst dich nicht um die Regeln und doch kannst du einhalten wenn du willst. Ich freu mich jedes Mal wenn ich herkomme, weil ich genau weiß, das du hier nicht den Prinzen siehst, der ich bin, sondern den Menschen. Ich weiß, wir sind noch Kinder, aber du und ich haben keine Zeit das auszukosten. Tu mir den Gefallen, ja? Ich versprech dir, dass sich nichts ändern wird! Du kannst hier bleiben und tun was du willst."

"Hör auf damit! Ich freu mich das du mir sosehr vertraust. Aber du wirst mir deinen Namen auch sagen müssen und du kennst mich nun wirklich nicht so gut, als das du das tun könnest. Wir sehen und 40 Tage im Jahr und das noch gar nicht mal sehr lange. Ja ich freu mich auch auf dich und kümmere mich gern um dich, aber reicht das auch?" wehrte Isahra ab. Sie wusste selbst nicht warum, aber die hatte das Gefühl das der Prinz einen Fehler machen könnte. Sie war hier und er war sich sicher nicht im Klaren darüber was er da sagte.

Atemu holte den Reif hervor und sah ihn an.

"Der ist für dich, eigentlich war er als Dankeschön gedacht, weil du dich immer für mich aufopferst wenn ich da bin und weil ich dich mag. Aber jetzt ist er mehr. Mein Vater hat meinem Namen in die Innenseite gravieren lassen..." sagte Atemu und lächelte. "Ich will immer noch, dass du ihn bekommst. Als Geheinmissträgerin meines Namens. Ich weiß, dass ich mich auf dich verlassen kann. Das mein Name sicher bei dir ist und das du mich vielleicht auch manchmal mit ihm ansprichst, wenn uns Keiner hört, würde mich auch sehr freuen. Bitte!"

Isahra seufzte, ihr Blick schweifte übe den Reif, der auf purem Gold geschlagen worden war. Sie hob die Hand und fuhr mit einem Finger über das Auge und die sechs Strahlen die es umgab.

"Was bedeutet das?"

"Ich weiß nicht genau... ich wollte das du Horus Auge trägst, damit er auch über dich wacht und die Strahlen... Das ist doch ein Teil von dir. Ich weiß, klingt vielleicht seltsam, aber weißt du was einige der männlichen Priester sagen und mir auch schon aufgefallen ist? Das ein Lächeln von dir, Ra selbst in den Schatten stellt."

"Fängst du jetzt auch damit an? Das ist Unsinn, den ich nicht hören will!" Isahra drehte sich schnell weg, Sie hatte schon gehört, dass man das von ihr sagte, aber wie sollte ein einfaches Lächeln die Sonne zum Verblassen bringen. Das war mehr als unmöglich.

"Okay, aber... was ist jetzt? Machst du`s?" lächelte Atemu, mit dieser Reaktion hätte er durchaus rechnen müssen. Isahra hasste es als etwas Besseres oder Besonders bezeichnet zu werden.

"Mein Prinz! Kommt ihr? Es ist Zeit?" hallte der Ruf eines der Soldaten zu ihnen herüber.

"Ja, gleich!" rief er zurück und sah Isahra an.

"Sie rufen dich..." meinte Isahra nachdenklich.

"Ich weiß, also was ist jetzt? Hütetest du meinen Namen, oder weißt du ich und meine Bitte ab?" wollte Atemu wissen.

Isahra sah ihn über die Schulter hinweg an: "Bist du dir sicher? Ich will nicht morgens aufwachen und feststellen das du meinen Tod willst."

"Ja, ich bin mir sicher." erwiderte Atemu mit fester und ernster Stimme.

"Gut, ich tu dir den Gefallen, wenn du es so willst. Aber komm ja nicht auf die Idee das ich auf Befehl hin tu was du willst!" Jetzt drehte sie sich ganz zu ihm; "Ich gab meine Freiheit wegen dir nicht auf!"

Schlagartig spielte ein Grinsen um Atemus Lippen: "Schon klar! Hab ich nicht vor. Hier..." Er hielt ihr den Oberarmreif hin: "Ich muss los."

"PRINZ!" tönte wieder der Ruf eines Soldaten zu ihnen hinüber.

"Ja, sie warten... Geh schon, bis nächstes Jahr!" meinte Isahra und nahm den Reif in die Hand, sie sah ihn sich den an und drehte ihn nachdenklich in den Händen.

"Bis dann, Isa!" Atemu rannte zurück zur Karawane und setzte sich auf sein Pferd. Umgehend setzte sie sich Richtung Theben in Bewegung. Nach kurzen drehte Atemu den Kopf und sah zurück zum Tempel. Er sah Isahra, die am Tor stand und ihm nachsah. Es sah so aus als hätte sie den Reif schon angelegt und würde ihn mit einer Hand halten.

"Was ist?" fragte Mana nach, die neben ihm ritt.

"Nichts!" lächelte Atemu sie an. ~#~

Duell 6: Was wir wirklich fühlen...

"AU!" Isahra sah auf ihren rechten Arm. Dort streckte unterhalb der Schulter der Pfeil, der gerade auf Yami abgeschossen worden war. "Verdammt, komm schon raus! Ich weiß das du da bist!" Doch nichts rührte sich. Es war niemand mehr da und der, der den Schuss abgegeben hatte, schien schon verschwunden zu sein. Sie zog den Pfeil aus ihrem Arm und sah ihn sich an. Es war wieder einer der Pfeile, die im Museum gestohlen worden waren. Instinktiv roch sie an der Spitze, es roch ganz normal nach Blut.

Sie sah auf: "Yami!" Isahra drehte ihn um und sah sich seinen Kopf an. Er war unverletzt. "Dem Himmel sei dank! Yami! Hörst du mich? Komm schon, wach auf!"

"Was???" Yami kam tatsächlich wieder zu sich.

"Isa??" er richtete sich auf: "Was war denn... Mein Kopf..." Yami hielt sich den Kopf und hatte große Kopfschmerzen.

"Tut mir leid, ich hab dich geschubst, war wohl ein wenig zu fest." entschuldigte sie sich.

"Warum denn?" stöhnte Yami, wobei er sie nicht ansah. Doch dann erinnerte er sich an das Geräusch und plötzlich wusste er, was für ein Geräusch er da gehört hatte. Es war das Geräusch eines Pfeils gewesen der die Luft durchbohrte. Er sah auf Isahra: "Jemand hat auch mich geschossen, nicht?"

"Ja, sieht so aus... Wer auch immer es ist, er hat dieses Mal auf dich geschossen." Isahra hielt ihn den Pfeil hin.

"Dann bin ich sein Ziel und er hat noch Acht solcher Pfeile." fasste er zusammen. Isahras Wunde am Arm konnte er nicht sehen, da sie ihre Haare vorsorglich darüber hängen ließ.

"Schon, aber er wird nur noch vier davon verwenden. Die Anderen vier braucht er für was anderes." seufzte Isahra.

"Wieso?" Yami sah sie verwirrt an.

"Vier der zehn Pfeile sind für die Thronbesteigung gedacht. Er neue Pharao muss in die vier Himmelsrichtungen je einen Pfeil abschießen. Marik und Ishisu wissen nicht, das vier der zehn Pfeile dafür sind. Sie sind anderes gearbeitet, aber das sieht nur ein Kenner von Waffen. Sie sind nicht so spitz und auch leichter. Sie eigenen sich nicht zur Jagd." meinte Isahra.

"Dann waren es die Pfeile eines Pharaos, oder?" fragte Yami nach.

"Nein, deine sind es nicht. Aber es spielt keine Rolle wem die gehörten. Mehr sorgen macht es mir, das jemand deinen Tod will." lenkte Isahra ein.

"Na ja... ich bin nur froh das Yugi nicht da mit rein gezogen wird. Aber was wenn der, der hinter mir her ist, auch hinter Yugi ..."

"Nein, das glaub ich nicht. Er weiß was er tut und Yugi ist außer Gefahr. Ich frag mich nur wer ist. Dartz ist es nicht, der ist Tod und der Stab ist in deinem Besitz, genau wie der Ring. Das Auge ist verschwunden, aber do würde der Besitzer des Auges nicht vorgehen. Es muss ein eher einfacher Mensch sein, der Kenntnis der Vergangenheit hat und ein Ziel vor Augen hat... Er muss mit deinem Tod etwas bezwecken, das ihm den Thron verschaffen kann, aber dies ist nicht deine Macht, dazu müsstest du leben..." dachte Isahra laut nach.

"Wow... du kennst dich da wohl gut aus..." schluckte Yami.

"Erfahru..." sie stockte plötzlich: "Ich glaub ich weiß wer es ist... Aber ich hab keine Ahnung wie er hierher kommen könnte..."

"Und wer?"

"Du erinnerst dich wohl nicht, du hast diesen Jemand auch nie wirklich beachtet, ich ehrlich gesagt auch nicht. Er war/ist ein Apophispriester gewesen, aber ich hab seinen Namen vergessen. Aber das ist eigentlich nicht möglich. Ein so unbedeutender Priester wird kaum in dieser Zeit auftauschen können. Selbst mit Magie und Schattenzauber, würde deine Macht nie ausreichen." Isahra merkte gar nicht, das sie, als sie so nachdachte, wie ein halbes Kind aussah, das sich nicht entscheiden konnte. Sie wuschelte sich durch die Haare und verzog das Gesicht.

Yami sah ihr dabei zu: *Sie ist eigentlich ziemlich süß, aber woher kenn ich das?* Er musste lächeln, noch dann sah er das über ihren Arm Blut lief: "Hey, du blutest ja!"

"Ach, vergiss es, ist nicht so schlimm!" winkte Isahra ab, die es wirklich schon fast vergessen hatte, das der Pfeil sie getroffen hatte.

"Nichts da! Zeig her!" Yami streifte ihre Haare zurück und sah sich die blutende Wunde an: "Ist das passiert als du mich gestoßen hast?" wollte er wissen und sah sich um.

"Schon, aber das ist doch nicht der Rede wert. Ein kleiner Kratzer, nicht mehr." Isahra wollte ihren Arm zurückziehen, doch Yami hielt ihn fest.

"Lass das! Du bist verletzt!" fuhr er sie an und verband Isahras Arm mit einem Taschentuch. Sie sah ihm dabei zu. "Musst du denn immer alles auf die leichte Schulter nehmen! Du weißt das ich es nicht will, wenn du sich meinetwegen ver..." Yami blieb das Wort im Hals stecken. Was redete er denn da?

"Ich weiß, aber ich kann eben nicht anderes." meinte Isahra kleinlaut, allerdings schien es so, als würde sie nicht minder verwirrt sein: "Was siehst du mich an?"

Yamis Augen waren auf ihre gerichtet und eine komische Stimmung baute sich auf.

*NEIN!* Der Mann hatte sich in einem baumversteckt und sah nun von oben auf Yami und Isahra hinunter. Er hatte sich wegen Isahra versteckt, da er wusste, dass sie ihn sicher töten würde, wenn die ihn erwischte. Aber das, was er nun sah, war das Gegenteil von dem, was er erreichen wollte. Zu dumm das er vergessen hatte das sie in der Nähe sein könnte und jetzt war sie diejenige die er getroffen hatte. Wieder legte er an. Seine Position war gut, der Pharao hatte ihm den Rücken zugewandt und Isahra schein im Moment sehr abgelenkt zu sein, ebenso wie der Pharao selbst. Auch er, in der Baumkrone, konnte sie Stimmung deutlich spüren. Doch genau das gefiel ihm nicht.

Yami richtete sich etwas mehr auf, sodass er Isahra direkt in die Augen sehen konnte. Diese goldene Farbe und der sanfte Ausdruck den sie hatten, erinnerten ihn an etwas. Etwas das er nicht so recht zuzuordnen wusste. Sie zogen ihn irgendwie an und ihr Gesicht nahm einen leicht sinnlichen Ausdruck an. Ihre Hand legte sich auf seine Wange und wanderte langsam nach oben. Yami kam immer näher und Isahra merkten wir ihre Augen zufallen wollten. Da hörte sie wieder das Geräusch, das die Luft zerschnitt und drückte Yami so fest von sich weg, dass er zur Seite wegfiel. Ein paar Sekunden danach steckten zwei Pfeile an der Stelle, an der Yami eben noch gewesen war.

"Was?"

"Verdammt! Komm raus!" Isahra sprang auf und sah in die Baumwipfel. Wieder kehrte eine Totenstille ein, die sehr trügerisch wirkte.

"Ist er hier?" Yami rappelte sich auf und sah zu ihr. Eine Windböe, die nur um einen der Bäume fegte lenkte Isahras Aufmerksamkeit auf sich.

"Nein, jetzt nicht mehr... Tut mir Leid, wir sehen uns später!" Isahra zog die Pfeile aus der Erde und rannte dann in den Wald.

"Isa?" Yami sah ihr nach, Er hatte schon wieder ein komisches Gefühl in der Magengegend. Aber es war nicht der Anschlag auf ihn, der ihn beschäftigte. Vielmehr die Tatsache, dass er Isahra eben fast geküsst hätte und dass es auch noch von ihm ausgegangen war, brachte ihn durcheinander.
 

Isahra lehnte sich an einen Baum, der in der Nähe des Ufers stand. Ihr liefen Tränen über die Wangen und sie rutschte am Stamm nach unten. "Das ist nicht fair!" Sie u klammerte sich und ihre Tränen wurden immer mehr: "Warum ist es nur so schwer? Warum erinnerst du dich nicht an mich? Ich will dich zurück, ich liebe dich doch..."
 

"YAMI!" Tea sah Yami, der grade zurück zu den Andren kam: "Du bist spät dran, der Lehrer hat schon nach dir gefragt! Wir wollen auch gleich auf die Wanderung gehen."

"Wo warst du?" fragte Yugi.

"Im Wald, spazieren..." erwiderte Yami.

"Und was ist da passiert, das dir so den Tag vermiest?" wollte Joey wissen.

"Nicht so wichtig! Mir geht's gut! Macht euch keine Sorgen." lächelte Yami.

"Das kommt mir aber nicht so vor, Alter!" meinte Tristan.

"Wo ist eigentlich Isahra abgeblieben? Hast du sie gesehen?" erkundigte sich Bakura.

"Ich bin ihr ihm Wald begegnet, aber dann ist sie weggelaufen..." antwortete Yami.

"Was?" Tea sah ihn an.

"Ist was vorgefallen?" fragte Marik nach.

"Nein, nur das wir angegriffen wurden." Isahra kam aus dem Wasser und drückte Marik die drei Pfeile in die Hand: "Fragt nicht weiter nach, das geht euch nämlich einen Dreck an."

"Angegriffen? Pharao, bist du verletzt?" Tea sah sofort zu Yami.

"Nein, bin ich nicht." versicherte Yami und sah zu Isahra... "Aber sie ist..."

"Ich sagte doch, nur ein Kratzer! So leicht lass ich mich nicht unterkriegen. Zudem hab ich keine Lust darüber zu sprechen." wehrte Isahra ab und wickelte sich das Handtuch um.

"Bist du..."

"MARIK! Ich hab gesagt ich heb keine Lust das zu vertiefen! Halt dich da raus!" donnerte Isahra ihn an, ohne in anzusehen.

Alle scheinen zu erstarren und schluckten, bis auf Yami.

"Was bist du denn so unfreundlich?" fragte Yugi unsicher nach, bekam aber keine Antwort von ihr. Isahra packte ihre Sachen und ging einfach zurück zum Gasthof.

"Schon gut, Yugi." meinte Marik sichtlich irritiert.

"Nichts da! Du hast dir doch nur Sorgen gemacht!" wandte Tea empört ein.

"Ich finde auch das sie wesentlich freundlicher sein könnte." stimmte Tristan zu.

"Du solltest dir einen anderen Scharm zulegen. Die Kleine ist gemein und gefährlich sicher auch!" fügte Joey noch an.

"Das ist nicht wahr. Isahra hat nur schon sehr viel erlebt, das sie ..."

"Sie will ihre Unsicherheit verbergen. Sie hat Angst und will niemanden damit belästigen oder hineinziehen." unterbrach Yami Marik, der eben Isahras Verhalten erklären wollte.

"Bist du dir da sicher?" wunderte sich Bakura.

"Weißt du wer sie ist?" fragte Yugi nach.

"Nicht wirklich... aber ich bin mir sicher das es so ist." dachte Yami laut nach.

Tea sah ihn an, das gefiel ihr nun absolut nicht, das der Pharao eine so hohe Meinung von Isahra hatte, die Marik eben noch wegen gar nichts angeschrieen hatte.
 

"Wahha!!" Tristan stolperte über eine Wurzel und landete in einer Schlammpfütze. Sie waren mit ihren Klassenkameraden auf der Nachtwanderung, die nun schon eine gute Stunde dauerte. Der Lehrer hatte denn eine Schnitzeljagd vorgeschlagen und sie in Achtergruppen losgeschickt. Alle Schüler und der Lehrer waren mit einem Bus zum 5 km entfernten Startpunkt gefahren. Ihr Ziel war das Gasthaus, in dem sie übernachteten und das sie eigentlich leicht finden sollten, wenn sie auf dem Weg blieben. Der Lehrer hatte den Weg auch noch markiert, damit auch wirklich nichts schief gehen konnte.

"HAHAHA!!!! Jetzt siehst du mal gut aus!" lachte Joey auf.

"Halt die Klappe!" fuhr Tristan ihn an und wischte sich den Schlamm aus dem Gesicht.

"Das ist nicht lustig!"

"Nein, oder doch?" grinste Bakura.

"Hast du dir was getan?" fragte Tea besorgt nach.

"Hier, wisch dir das Gesicht ab!" Yugi gab Tristan ein Taschentuch.

"Danke." Tristan nahm es und wischte sein Gesicht nochmals ab: "Meine Haare..." jammerte er.

"Die kannst du im Gasthof waschen. Gehen wir weiter?" fragte Marik nach.

"Ja, wir müssten ja bald da sein." nickte Yugi.

"Nein, sind wir nicht. Wir haben erst die Hälfte hinter uns." berichtete Yami ihn.

"Was? Aber...?" Tristan und Joey sahen ihn an. "Wir sind doch schon so lang unterwegs."

"Mag sein, aber er Weg geht ja nicht gerade aus."

"Wir laufen hier im Zick Zack, mal bergauf, mal bergab. Mehr als die Hälfte haben wir sicher noch nicht." klärten Isahra und Yami auf.

"Oh man... Aber wenn der Schlamm erst trocken wird..." seufzte Tristan.

"Deine Haare werden das schon überleben, aber es ist schon nach 22 Uhr und ich sollte Serenety um halb zehn anrufen." stöhnte Joey.

"Serenety..." Tristan hatte schlagartig einen verträumten Gesichtsausdruck.

"Wer ist das?" wollte Isahra wissen.

"Joeys kleine Schwester, sie war auch auf meiner Geburtstagsfeier." meinte Yugi.

"Sie ist sehr nett, im Gegensatz zu anderen Leuten..." brummte Tea. Ihr bissiger unterton entging Isahra aber nicht, doch sie ging nicht darauf ein.

"Wie geht es ihr eigentlich?" wollte Marik wissen.

"Es geht ihr gut! Und sie wird mich demnächst wieder besuchen! Sie ist stolz auf ihren großen Bruder den Spitzenduellanten!" strahlte Joey.

"Das freut mich." meinte Bakura und sah sich um: "Hey, Leute, sagt mal, waren wir hier nicht schon mal! Ich glaub diese Baumgruppe hab ich schon mal gesehen."

"Was?" Tea sah sich die Baumgruppe an.

"Nein, vorhin waren das nur fünf Bäume, das hier sind sechs. Wir laufen nicht im Kreis." beruhigte Marik.

"Na Gott sei Dank." atmete Tristan auf.

"Na kommt schon, weiter geht's!" Yugi ging schon mal weiter.

"Hey, warte doch." bat Yami und lief ihm nach.

Isahra sah sich um. Sie waren schon richtig, aber irgendetwas stimmte hier nicht. Es war viel zu ruhig, zwar war es schon normal, dass die Tiere versummten wenn sie Menschen hörten, aber so still durfte es dennoch nicht sein.

"Was ist denn?" fragte Marik nach.

"Hör zu, egal was passiert du bringst alle die zusammen sind zurück zum Gasthof."

"Ich verstehe nicht." erwiderte Marik verunsichert.

"Ich auch nicht so genau, aber hier stimmt was nicht... jemand ist hier, aber ich weiß nicht wer... Es ist wichtig das du dich um alle kümmerst die in deiner Nähe sind. Ich will nicht, dass ihr auf die Suche nach anderen geht. Und nach mir schon gleich gar nicht." flüsterte Isahra Marik zu.

"Wie du willst, hast du einen Verdacht?"

"Eine Vorahnung..." Isahra ging rasch weiter um Yugi und Yami wieder einzuholen.

"Was ist mit ihr?" wunderte sich Bakura.

"Ich weiß nicht, aber ich weiß, das sie für den Pharao alles tun würde." meinte Marik und ging weiter.
 

Der Weg wurde schmaler, so dass sie hintereinander laufen mussten.

"Passt auf, der Boden ist sehr rutschig." warnte Tristan und tastet sich vor.

"Wah..." Yugi hielt sich grade noch an einem Ast fest, da der Boden unter ihm nachgegeben hatte.

"Pass auf, nicht das du noch runter fällst." Yami sah nach unten, es war ein steiler Abhang, der in einem dichten Wald endete. Man sah gar nicht, wie tief es eigentlich runter ging.

"Das war knapp..." keuchte Yugi und tastete sich vorsichtig weiter.

"Tea!" Isahra zog Tea wieder zurück, da der Boden eben zusammensackte.

Tea starrte auf den Boden und sah, wie er abrutschte. "Danke..." meinte sie und machte einen großen Schritt, um nicht auf die viel zu weiche Stelle treten zu müssen.

"Warum ist der Boden hier eigentlich so nass?" fragte Bakura.

"Ich weiß nicht, aber wir müssen da rüber." stöhnte Joey und sah nach unten.

"Nicht runterschauen, das macht dich nur unsicher." erwiderte Marik.

"Seht witzig und wie soll ich dann auf den Weg schauen!" entgegnete Tristan.

"Gute Frage..." seufzte Tea und machte wieder einen Schritt.

"Da geht's tief runter..." schluckte Yugi.

"Bleib ruhig und setz einen Fuß vor den anderen." schlug Yami vor und sah Yugi aufmunternd an.

"Ja gut!" lächelte Yugi zurück, plötzlich hob sich er Wind und rüttelte an den Bäumen und Ästen.

"Verdammt! Warum jetzt?" ärgerte sich Joey, da der Wind ihnen entgegen blies und ihren Weg nur gefährlicher machte. Selbst der Weg schien sich unter ihren Füßen selbstständig zu machen.

"AHHH!" Tea rutschte wieder ab.

"TEA!" Yugi sah zu ihr zurück.

"Ich hab dich!" Tristan packte sie und zog sie mit Bakura wieder nach oben.

"Danke Leute." keuchte Tea.

"Ein Glück... aber ich hab das Gefühl, das dass hier alles nicht mit rechten Dingen zugeht." dachte Yami nach und sah nach vorne, sie schienen keinen Schritt weiterzukommen. Er dachte nach und lenkte sich damit selbst ab, so dass er nicht merkte, dass sich der Boden unter ihm selbstständig machte. Er spürte nur schlagartig einen Ruck. "Wahh!" Yami versuchte noch nach einem Ast zu greifen, doch der schien sich seiner Hand zu entziehen.

"YAMI!" Yugi, Joey, Tea, Tristan und Bakura schreien auf.

"PHARAO!" Marik schluckte, als er sah das sich der Art wirklich wegdrehte, als Yami danach griff.

Joey und Yugi versuchten noch ihn zu packen, doch der Wind machte das unmöglich.

"NEIN!" Tea ließ vor lauter Schreck fast los.

"Tea, halt dich fest!" Bakura drückte sie wieder an den Baum der vor ihr Stand.

"Aber ..." "Wir müssen ihm nach!" Joey sah nach unten.

"Nein, wir sollten weiter..." schluckte Marik.

"Bitte? Aber Yami..."

"Yugi, Leute.... wir finden ihn doch eh nicht. Es ist sicher besser zum Gasthof zu gehen und Bescheid zu sagen." Marik sah nach unten. Yami war schon nicht mehr zu sehen und er selbst würde am liebsten auch auf die Suche gehen.

"Kommt nicht in Frage! Ich lass meinen Kumpel doch nicht da unten liegen!" fuhr Joey ihn an.

"Wir sollten ihn suchen gehen..." Tristan stockte und sah sich seine Freunde an. "Wo ist Isahra?"

"Was?" Bakura sah sich auch um. Isahra war wirklich weg.

"Sie stand doch eben noch bei Tea..."

"Sie wird doch nicht..." Tea sah nach unten.

"Glaubst du sie ist ihm nach?" schluckte Yugi: "Ohne das wir das gemerkt haben?"

"Dann müssen wir erst recht..."

"Joey, nein! Wir gehen zurück zum Gasthof. Isahra war Leibwächterin des Pharaos. Sie kommt schon klar und wird sich um ihn kümmern. Wir kommen hier eh nicht runter, ohne das wir uns verletzten." unterbrach Marik unsicher.

"Das stimmt! Wenn wir versuchen da runterzukommen, verlieren wir uns am ende noch und wer weiß was da unten ist." stimmte Bakura zu.

"Gerade darum sollten wir doch suchen! Wer weiß was ihnen passiert und was ..." Tea zitterte fast.

"Tea..." Yugi sah zu ihr.

"Ähm Leute... der Boden..." Tristan bemerkte das der Boden unter ihnen wieder hart war und gut zum laufen.

"Was?" Joey sprang hoch und hatte einen festen Stand unter den Füßen.

"Dann war das..."

"Magie... Jemand wollte den Pharao von uns trennen..." bestätigte Marik Yugis Befürchtung.

"Aber dann müssen wir erst recht da runter!" stimmten Tristan und Joey überein.

"Vergiss es! Der Pharao ist sicher nicht da unten! Er wird weggebracht worden sein, irgendwo weiter weg, wo wir ihn sicher nicht in der Dunkelheit finden werden." ärgerte sich Marik.

"Also gut... hoffen wir das beste..." meinte Tea schließlich, da Marik Recht hatte.
 

Isahra sah sich um. Sie stand mitten in der Dunkelheit umgeben von Bäumen und hatte keine Ahnung wo sie war. Sie hatte nur das schwimmen der Luft wahrgenommen und war hineingesprungen, bevor es wieder verschwand. Irgendwo hier musste Yami sein. die Frage war nur wo. Isahra schloss die Augen und hörte auf die Geräusche des Waldes. Es war totenstill, nichts war zu hören, was in diesem Moment ein Vorteil war. *Führt mich...* bat sie in Gedanken und hörte ein leises Knacken, zu ihrer Rechten. Es klang als wäre es weiter weg und wie ein Ast der zertreten wurde. Sie rannte los.

"Das ist er..." der junge Mann beugte sich zu Yami, den er bewusstlos an einem Baumstamm gebunden hatte. "Der große Pharao nun endlich in meinen Händen!"

"Beeil dich!" fegte eine Stimme in seinen Gedanken. Er hatte telepathischen Kontakt mit dem, der ihn durch die Zeiten schickte.

"Ja ja... immer mit der Ruhe! Er ist mir ausgeliefert und ich will es auskosten. Ich will ihn quälen..." er sah sich Yami ganz genau an und grinste in sich hinein. "Was wäre wohl das grausamste..."

"Nichts da! Erschieß ihn und dann bring mir seine Leiche!" donnerte es ihm seinem Kopf.

"Aber ich..."

"Tu was ich dir gesagt habe!"

"Ja, Hohepriester...." ärgerte er sich. Sauer ging er ein paar Meter zurück und legte einen Pfeil an den Bogen. Irgendwie fand er es gemein, dass er nicht seinen Rachegelüsten nachgeben durfte. Er hatte den Pharao, obwohl er nie ein Wort mit ihm gewechselt hatte. Der Bogen, den er in der Hand hielt, und der Pfeil, der an dessen Sehne lag, würden ihm als genügen müssen. Es gab einen Grund warum er diesen Bogen und diese Pfeile benutzte. Mit einfachen, aus dieser Zeit, würde er Probleme bekommen und der Plan, den er und sein Verbündeter hatten nicht aufgehen. Die Pfeile der großen Königin, im Herzen des Pharaos würden dazuführen, das man sie für den Tod des Pharaos verantwortlich machen würde. Sie würde des Hochverrats angeklagt werden und damit wäre das Pharaonenpaar aus dem Weg. Er spannte den Bogen und zielte genau auf Yamis Herz. Es war so einfach! Selbst wenn der Pharao erwachen sollte, konnte er ihm nicht mehr entkommen. Ganz ruhig und ohne zu Zittern sah er auf sein Ziel, da hörte er Schritte. Leichte Schritte, die kaum hörbar über den Waldboden rannten und immer näher kamen.

"Beeil dich!" forderte ihn die Stimme telepathisch auf.

"Ist ja gut!" fuhr er auf und schoss. Der Pfeil flog durch die Luft und steuerte direkt auf Yami zu, doch bevor er zu nahe kann wurde er von einem Stein getroffen und blieb im Waldboden stecken.

"Verdammt!" er sah sich um und spürte plötzlich ein Messer unter seinem Hals.

"Hab ich dich! Und das ist meiner!" Isahra nahm ihm den Bogen weg.

"Hallo... Du bist auch hier?" schluckte er, rührte sich aber nicht:"Ich ..."

"Versuchs erst gar nicht!" Isahra trat ihm in de Kniekehlen und zog ihr Messer zurück. Er fiel auf die Knie und sah wie sie sich zwischen ihn und den Pharao stellte: "Ich hab dich schon mal gesehen, damals in Ägypten... Du bist Priester, deiner Kleidung nach."

"Ich bin Ahotep... Ein Apophispriester..." knirschte er und sah auf den Boden: "Wir sind uns des Öfteren im Amun-Ra-Tempel begegnet... Du hast mir immer zugelächelt, aber wir haben nie miteinander gesprochen, ehrenwerte Hohepriesterin." Ahotep spürte den stechenden Blick, der auf ihn einstach.

"Damit weißt du sicher auch wer ich bin und das ich nicht zulasse, das unserem Pharao Leid zugefügt wird..." sie ging zurück und holte den Pfeil aus der Erde.

"Ja, Herrin, daher habe ich ihn auch nicht angegriffen, solange ihr in der Nähe ward." erwiderte er Wahrheitsgemäß. Lügen würde ihm eh nicht weiterhelfen.

Isahra spannte inzwischen den Bogen: "Ich denke du weißt, dass ich keine Probleme habe, jene zu töten, die sich gegen den Pharao stellen. Wäre nicht das erste Mal"

"Und ihr verfehlt nie euer Ziel... Ihr tragt die Totengöttin Nephtys zu Recht im Namen, aber ich werde noch nicht sterben. Ich verabschiede mich, Sonne Ägyptens." meinte er und löste sich regelrecht in Luft auf.

"Feigling..." Isahra ließ den Bogen sinken. Sie konnte jetzt nichts tun, da er eh schon weg war. Aber er würde wieder kommen, doch jetzt war erstmal eine Zeit lang Ruhe. Isahra ging zu Yami und befreite ihn, allerdings bekam sie ihn nicht wach.
 

~#~ "Wie kommt ihr voran?" Hohepriester Feonn sah Atemu über die Schultern.

"Gut, Hohepriester, ich glaube ich bin bald fertig." erwiderte Atemu etwas gelangweilt. Es war schon sehr spät am Tag und begann schon zu dämmern, wenngleich die Sonne erst ganz sachte den Horizont streifte. Der ganze Abend war für den jungen Prinzen eher langweilig verlaufen. Zwar waren Mahado und Mana im Tempel, doch irgendetwas fehlte ihm. Isahra war am frühen Vormittag zusammengebrochen und seitdem hatte er sie nicht mehr gesehen. Auch hatte er keine Ahnung war sie einfach so zusammengebrochen war. Atemu machte sich offenbar auch di größten Sorgen um sie, ständig wanderte sein Blick von den Papyrus zu dem Haus in dem sich Isahras Kammer befand. Mahado und Mana hatten schon den ganzen Tag versucht ihn aufzumuntern, aber nichts hatte geholfen.

"Hohepriester Feonn, ich will zu ihr!" Atemu stand auf und sah den Hohepriester an.

Feonn warf ihm einen erstaunten Blick zu: "Ich verstehe euch nicht, mein Prinz. Was interessiert euch Isahra? Sie ist eine kleine Priesterin und kein Men..."

"Ich sagte, ich will zu ihr!" donnerte Atemu Feonn ins Wort: "So weit ich weiß steht sie in MEINEN Diensten. Und wagt es nie wieder zu sagen, sie sei kein Mensch!"

Der Hohepriester wich erschrocken zurück und schluckte. Es gefiel in nicht das der Prinz solch einen Narren an seiner Schülerin gefressen hatte, denn dieser Umstand würde sie früher oder später aus dem Tempel holen. Eine Sache die Feonn nicht zulassen wollte, da Isahra eine Versicherung für ihn war, damit das Wohlwollen der Götter nicht abbrach und aus diversen anderen Gründen... Doch er konnte den Wunsch oder besser den Befehl des Prinzen nicht abweisen, da er ein Recht hatte, seine Dienerin zu sehen. Zudem war er der Thronfolger und er würde Feonn alles zurückzahlen was er ihm jetzt abschlug oder gewährte.

"Natürlich..." brummte er verstimmt: "Pacey!"

"JA!" Pacey hatte vor der Tür gesessen und schaute nun herein.

"Unser Prinz wünscht Isahra zu sehen. Bring in zu ihr." schnauzte Feonn sie an.

"Klar!" nickte Pacey fröhlich!"
 

Isahra schlief noch, als Atemu in ihre Kammer kam. Er war das erste Mal hier und stelle fest, dass es ihm hier nicht gefiel. Die Kammer war winzig, das Fenster war ein größeres rundes Loch, das man mit einer alten Binsenmatte verhängen konnte. Es war auch kaum Platz, nur das Bett, das sich auf mehreren erhöhten Schilfmatten zusammensetzte und eine Truhe standen in der Kammer. In einer Ecke lag noch eine Schreibpalette und dennoch war kaum Platz um zwischen Bett und Wand zu gehen. Das einzige was gut war, war die Tatsache, dass es nicht schwül, sondern angenehm kühl war. Dagegen reichte das Licht kaum aus, um etwas zu sehen, da es draußen schon dunkel wurde. Er begnügte sich dennoch mit dem Dämmerlicht, da er Isahra nicht wecken wollte. Vorsichtig setzte Atemu sich auf das Bett und strich Isahra eine Haarsträhne aus dem Gesicht. Er sah sie lange einfach nur an und dachte nach, da ihm aufgefallen war, dass er sie nicht nur mochte. Seit dem letzten Jahr, hatte er festgestellt, das er, auch wen er Isahra nur selten sah, sie ihm sehr wichtig war. Vielleicht sogar wichtiger als Mahado und Mana zusammen. Er bemerkte, dass sie sich bewegte und kurz darauf die Augen öffnete.

"Isa?" Atemu lächelte sie schwach, aber erleichtert an.

"Hm? Was ist..." Sie rappelte sich verschlafen auf und sah ihn an.

"Du bist zusammengebrochen und ein Priester hat dich hergebracht." erklärte Atemu.

Isahra dachte kurz nach: "Stimmt, ich war übernächtigt..." Sie kratzte sich gähnend am Hinterkopf: "Hast du dir etwa Sorgen gemacht?"

"Ja!" schoss es auch ihm heraus.

"Tut mir Leid... Das wollte ich nicht..." erwiderte sie leicht erschocken über die Art und Weise seiner Antwort.

"Ich hab gedacht du bist ernsthaft krank! Und wie kannst du überarbeitet sein? Du bist elf Jahre alt!" regte er sich auf, wurde aber nicht laut und seine Sorge war deutlich aus seinen Worten zu hören.

"Ja, schon. Aber ich bin Priesterin und daher muss ich mehr tun. Es tut mir wirklich leid, bitte Atemu... Ich wollte dich doch keine Sorgen machen." meinte Isahra und sah ihn eindringlich an. Atemu sah zur Seite, um ihren Blick auszuweichen, zudem hatte sie eben das erste Mal seinem Namen ausgesprochen...

"Tu so was aber nicht noch mal! Sonst..."

"Okay!" nickte Isahra strahlend und unterbrach ihn auch noch: "Mach dir bitte keine Sorgen um mich, ja? Es ist lieb, dass du es tust, aber ich will das das nicht."

"Aber Freunde tun das doch. Sie machen sich nun mal um ihre Freunde Sorgen, wenn es ihnen nicht gut geht." widersprach Atemu ohne sie anzusehen.

"Äh..." Isahra lächelte und gab ihm einen Kuss auf die Backe: "Danke! Du bist süß!" unmerklich stockte Atemu.

Er merkte, dass ihm das Blut in den Kopf schoss. "Ich muss..." sagte er und verließ Isahras Kammer ohne sie noch mal anzusehen.
 

Die Nacht schritt voran, doch Atemu war nicht in sein Zimmer zurückgekehrt. Mana und Mahado fanden in alleine am Ufer des heilen Sees sitzen und nachdenken. Seit er bei Isahra gewesen war, hatten sie ihn nicht mehr gesehen und Mahado machte sich nun Sorgen um ihn, das der Prinz eigentlich immer sehr fröhlich war, wenn es bei Isahra gewesen war.

"Mein Prinz!" Mana Setztes ich neben ihn und sah ihn an.

Er schien sie erst gar nicht zu bemerkte, erst als Mahado etwas sagte: "Mein Prinz!"

"Mana, Mahado... was gibt es?"

"Solltest ihr uns nicht darauf antworten?" wollte Mahado wissen.

"Ja genau!" Mana nickte eifrig: "Du siehst so betrübt aus!"

"Nein Mana..." Atemu lächelte ein wenig: "Ich bin nicht traurig, nur etwas durcheinander."

"Weswegen denn?" fragte Mana neugierig und auch Mahado schien es zu interessieren.

"Nicht so wichtig! Es muss euch nicht belasten." wich er aus.

"Wenn es Euch bedrückt, dann sollte es uns interessieren." widersprach Mahado: "Wir sind Eure treuen Freunde und Untergebenen."

"Du sollst nicht immer sagen, dass du mein Untergebener bist." meinte Atemu kühl.

"Aber es ist so. Also, Prinz, was hast du?" erkundigte sich Mana hibbelig,

Atemu überlegte erst noch und zögerte ehe er antwortete: "Isahra... sie, na ja... sie hat mich... geküsst." brachte er schließlich heraus.

"GEKÜSST?" schrie Mana auf, wofür sie einen eisigen Blick von einem nicht weniger verwirrten Mahado bekam.

"Ja, auf die Wange." seufzte Atemu und fuhr sich abwesend mit den Fingerspitzen über die Backe, die Isahra geküsst hatte.

"Isahra ist nicht gerade gut erzogen!" schnaubte Mana und sah den Prinzen an.

"Wie?" Atemu hatte ihr nicht zugehört.

"Sie hat dich geküsst! Ja, ich mag sie und sie ist Priesterin und Ras Tochter, dennoch kann sie dich nicht einfach so küssen. Das geht doch nicht!"

"Mana hat Recht. Es ist zwar nicht verboten, aber es ist auch nicht richtig. Euch aus einer Laune heraus zu küssen." stimmte Mahado ihr zu.

Atemu seufzte, aus irgendeinem Grund glaubte er nicht, dass Isahras spontane Entschuldigung auf eine Laune zurückzuführen war, und nichts wieder bedeutete. In den fünf Jahren, in denen sie sich nun kannten, tat sie oft Dinge, die scheinbar keinen Grund hatte, doch die wenigsten waren am Ende wirklich grundlos. Sie stand ihm nun auch nahe und ihre Gegenwart war wie wohltuender Sonnenschein, nach der langen Regenzeit. Das Lächeln das die Sonne in den Schatten stellt...

"Es missfällt euch, nicht wahr?" brach Mahados Stimme in seine Gedanken ein.

"Missfallen..." wiederholte er nachdenklich, doch Antworten konnte er nicht. Mana Mahado und er hörten ein Geräusch, es klang nach einem Krug, der auf dem Boden zerschellte. Sie sahen sich um. Isahra stand hinter ihnen, vor ihren Füssen, die Scherben eines Kruges.

"Isa?" Mana sah sie an, doch wegen der Dunkelheit und der kurzen Entfernung zwischen ihnen, konnte Mana Isahras Gesicht nicht sehen.

"So ist das..." hörte sie Isahra leise sagen, bevor sie sich umdrehte und in der Dunkelheit verschwand.

"Sie hat euch wohl... Prinz?" Mahado sah Atemu nur noch von hinten. er war aufgesprungen und ihr nach gelaufen.

"Isa! Warte!" Atemu holte sie in einem Gang des Tempels ein. Die Säulen an den Seiten machen den Gang so eng, dass man nur hintereinander gehen konnte. Nur die Nischen zwischen den Säulen gaben etwas Bewegungsfreiheit. Er packte ihre Hand und hielt sie fest.

"Lass los!" donnerte sie ihn an, ohne sich umzudrehen.

"Nein!"

"Doch! Lass mich zufrieden! Ich will nicht mit dir reden!" Isahra versuchte ihre Hand auf seinem Griff zu befreien.

"Isa..."

"Was?! War doch deutlich genug, was du da von dir gegeben hast. Es ist ja nicht wichtig und missfallen hat´s dir auch! Entschuldigung und mehr hab ich dazu nicht mehr zu sagen!" ihre Stimme war sehr laut, aber man hörte deutlich, dass sie traurig war.

"Isa... nei..."

"Vergiss es!" Isahra drehte sich zu ihm und riss sich los. Tränen schimmerten in ihren sonst so strahlenden Augen. Atemu schluckte, er hatte sie noch nie weinen sehen.

"Das nächste Mal, wenn dir was nicht passt, dann sag's mir und nicht Mahado und Mana!" Sie schaffte es sich befreien und rannte weiter.

Atemu stand erst einige Sekunden wie von Sinnen da und musste verarbeiten, was eben passiert war.

"Hey! Nein!" er rannte ihr wieder nach. Nach fünf Minuten holte er sie wieder ein, wobei die immer noch im Säulengang waren. Dieses Mal erwischte er ihre Schulter: "Warum rennst du weg?"

"Weil ich DICH nicht sehen will!" wieder versuchte sie sich zu befreien: "Du bis..." Atemu donnerte sie härter als beabsichtig gegen die Wand, zwischen zwei Säulen und nahm ihr damit jede Fluchtmöglichkeit.

"Hör mich gefälligst an!"

"Wieso denn? Da warst doch deutlich genug!" erwiderte Isahra wütend und wollte weg.

"Lass das endlich!" Er hielt ihre Arme fest und drückte sie gegen die Wand, da sie einfach nicht aufhörte das Weite suchen zu wollen.

"Du hast mich falsch verstanden!"

"Was gibt's da falsch zu ver..." weiter kam Isahra in ihrem Wutanfall nicht, da sie Atemus Lippen auf ihren spürte. Ihre Augen weiteten sich und sie merkte nicht, dass sie schlagartig aufhörte sich zu wehren.

"Isa, ich wollte es nicht sagen und dachte das Mahado und Mana nicht weiter fragen würden, wenn ich es als unwichtig hinstelle und ich hab Mahado nicht geantwortet, sondern nur wiederholt was er sagte, weil ich nachdenken wollte." sagte er bevor Isahra sich aus ihrer Erstarrung löste.

"Was? Aber...?" sie sah ihn an, immer noch verstand sie nicht, was er eben getan hatte.

"Es war mir nicht unangenehm, es hat mich nur verwirrt. Du hast mich überrumpelt und mich ungewollt damit gezwungen, mich zu fragen, was ich fühle:" unbewusst fuhr er ihr mit der Hand durch die langen schwarzen Haare und küsste ihr eine Träne weg, die sich eben aus einem Augenwinkel löste.

"Atemu..." Isahra hielt seine Hand fest und sah ihm in die Augen: "Bitte, hör auf damit... Ich..."

"Liebe dich! Du verwirrst meine Sinne, als stünde ich stundenlang, ohne Schutz in der Wüste und ich vermisse dich, wenn ich dich um mich hab. Dein Lächeln, deine Sturheit und Frechheiten, das alles ist mir so wichtig. Und ich liebe es, wenn du mich beim Namen nennst." unterbrach er sie.

"Du liebst mich?" wiederholte Isahra fragend. Schlagartig stockte Atemu, als wäre ihm eben erst klar geworden, was er gerade gesagt hatte. Doch dann spürte sie wie er sie wieder an die Wand drückte und näher kam.

Atemu sprach so leise das sie ihn kaum hören konnte: "Ja, ich liebe dich!" flüsterte er, ließ sie los und zog sich dann zurück.

Isahra sah ihm nach, konnte ihm aber nicht nach. In ihrem Kopf drehte sich alles...
 

Die Nacht näherte sich langsam ihrer Mitte. Atemu war nich immer wach und starrte an die Decke.

Die Tür öffnete sich leise und jemand betrat das Zimmer. "Du hast keine Antwort von mir bekommen." sagte Isahra und blieb in der Tür stehen, als wüsste sie nicht, wie und warum sie zu ihm gekommen war.

Atemu stand auf und sah sie im Schein der Kerze stehen: "Ja..." er ging auf sie zu und fragte sich warum er eigentlich nicht bei ihr geblieben war. Doch eigentlich wusste es nur zu gut. Hier im Tempel waren viele die sich liebten und auf der Suche nach einem leeren Raum, hatten er und Isahra einen Priester und eine Tänzerin dabei gesehen, wie sie sich liebten. Das war jetzt gerade mal ein Jahr her und es war ihm im Gedächtnis hängen beblieben, dazu wusste er auch, das Isahra ihn unbewusst dazu verleitete dasselbe zu wollen. Gerade jetzt, ihre so unsichere Erscheinung, ließ ihn ungewollt wieder daran denken.

Isahra sah sich um, ihr machte diese Situation keine Angst, aber etwas mulmig war ihr schon zumute. Dabei hatte er es ja schon ausgesprochen, sie wusste um seine Gefühle: "Ich ... also..." Sie wandte ihm den Blick zu, doch die Worte, die sie sagen wollte, fand sie nicht. Isahra schloss die Tür hinter sich und trat auf ihn zu.

Mit der Hand fuhr sie über seine Wange: "Ich ... ich hab mein Herz an dich verloren... Ich liebe dich..." sagte sie kaum hörbar: "Ich weiß, das wir noch halbe Kinder sind, aber es ist nun mal so."

Atemu lächelte sie warm an und zog sie näher zu sich. Statt etwas zu sagen, küsste er sie sehr sanft. Er merkte wie sich fallen ließ und sich an ihm festhielt, seinen Kuss erwiderte. Ohne dass sie es bemerkten wurden die Küsse immer liebevoller und heftiger.

"Du bleibst doch heute Nacht hier, oder?" fragte Atemu nach.

"Wenn ich darf..." Isahra sah der Matte, die neben der Tür lag.

"Nein... Nicht dort. Neben mir, da will ich dich wissen."

"Atemu, aber dass..." Atemu schnitt ihr wieder das Wort ab: "Ich dein platz und mein Wunsch. Tu mir den gefallen, ja?" er hob sie plötzlich hoch: "Sonst bleib ich so stehen." In der Tat hielt er sie so hoch, dass sie nicht mal den Boden berühren konnte. Atemu hielt sie an der Hüfte scheinbar mühelos hoch.

"Ähm... was bezweckst du denn damit?"

"Damit du nicht wieder weglaufen kannst. Du bist so schnell und so hab ich dich in der Hand." lächelte er und küsste sie wieder, achtete darauf, sie aber nicht abzusetzen.

Isahra musste amüsiert schmunzeln: "Ich lauf nicht weg, versprochen! Und ich erfüll dir unseren Wunsch."

"Unseren?" Atemu sah sie erheitert an.

"Ähm...?" Isahra wurde rot, jetzt da es raus war, hatte sie nicht nachgedacht, was sie sagte.

Er setzte sie auf dem Bett ab: "Wie lang...?"

"Das ist doch jetzt egal! Wir wissen doch jetzt was der andere fühlt." fiel sie ihm ins Wort.

"Okay, ich frag nicht weiter nach, jetzt nicht!" Atemu setzte sich neben sie auf Bett, drückte sie ihn die Kissen und küsste sie wieder.

(adult version ) Duell 6: Was wir wirklich fühlen...

[Dieses Kapitel ist nur Volljährigen zugänglich]

Duell 7: Zusammen sein...

Duell 7: Zusammen sein...
 

"... sowie ich es geschworen... In tiefster Nacht, von Nebeln bedeckt, - Finde ich dich, bin dein Licht. - Auf deinem Weg, bist du nie allein, Meine Liebe begleitet dich, - Wo auch immer dein Weg führt dich hin. - Ich bin bei dir..."

Eine leise sanfte Stimme dran fast unhörbar für ihn in sein Ohr.

"Nmm..." Yami öffnete die Augen. Er lag mit dem Kopf auf Isahras Schoß.

Sie selbst lehnte an einem Baum und sah nach oben. Ihr Mund öffnete sich, aber er hörte sie nur ganz leise singen.

"... tief in deinem Herz - Reich dir die Hand, hol dich aus..."

Mehr verstand er nicht, aber es was schon ein Wunder, das er sie überhaupt verstand, das sie nicht in Japanisch sang. Ihm fielen die Augen wieder zu. Aus einem unerfindlichen Grund, fühlte er sich unsagbar geborgen. Ihre Stimme beruhigte und ihre Wärme war ihm vertraut. Doch dann schlug er wieder die Augen auf. Er erinnerte sich schlagartig wieder daran, wie der Boden nachgeben hatte und der gefallen war. Dann war er wohl bewusstlos geworden.

Isahra sah ihn an: "Was ist denn? Hab ich dich geweckt?"

"Nein... Au..." Yami fasste sich an den Kopf, er tat seltsamerweise schrecklich weh: "Wo sind die Anderen? Ist ihnen was passiert?"

"Nein, wohl kaum!" Isahra lächelte, dass war wieder mal typisch für ihn. Immer dachte er an die Anderen. "Ich hab Marik gesagt, er soll sie zurück zum Gasthof bringen, wenn was passiert."

"Hast du? Wann? Und warum bist du hier?" Yami sah sie verwundert an, irgendwie verstand er gar nichts mehr.

"Das ist mein Job... Ich war damals schon deine Leibwächterin und hab keine Lust das dir was passiert, oder das du sogar umgebracht wirst." meinte Isahra und sah zum Himmel.

Er war bewölkt, aber es war warm.

"Ich hab es Marik vorsorglich aufgetragen, da ich ihm vertraue. Deine anderen Freunde hätten eh nicht auf mich gehört..."

"Oh... Aber... hast du nicht mal gesagt das du Hohepriesterin warst?"

"Ja, das war ich auch, aber das heißt nicht das ich nicht noch mehr sein kann, oder? Leibwächterin ist eigentlich auch der falsche Begriff, ich hab zeitweise auf dich aufgepasst, als eine Art Leibwächterin. Wie fühlst du dich?" fragte sie nach.

"Mein Kopf tut weh..." meinte er und fühlte eine Beule auf seinem Hinterkopf. "Was ist denn genau gewesen?"

"Ich weiß nicht so genau... Du bist gefallen, aber nicht auf den Boden. Die Luft schwimmte und plötzlich warst du weg. Ich bin dir einfach nach, aber an einer anderen Stelle rausgekommen. Als ich dich fand warst du an einem Baum gebunden und jemand wollte dich erschießen. Lass mal sehen." Isahra sah sich die Beule an: "Sieht aus, als wärst du unsanft gelandet, aber es hat nicht geblutet."

"Hast du ihn gesehen? Den der ..."

"Ja hab ich, er ist Ägypter... ein unbedeutender Priester, der Kleidung nach. Er nennt sich Ahotep und muss zumindest einen Hohepriester im Rücken haben, der ihm hilft. Einen sehr mächtigen Mann. der ihn durch die Zeiten schickt. Tut mir leid, aber er ist einfach verschwunden... Ich war zu langsam..." entschuldigte sie sich und setzte sich neben ihn.

Yami sah sie an: "Du brauchst dich nicht zu entschuldigen. Du hast mir das Leben gerettet, oder? Und den Bogen...?" Yami sah auf den Bogen, der in der Nähe mit dem Pfeil lag.

"Ja und?? Das heißt nur, dass er den nicht mehr benutzen kann. Aber er kann sich einen Neuen besorgen..."

"Du denkst zu pessimistisch..." wandte Yami ein.

"Nein, realistisch! Hör zu, Yami, es muss um etwas sehr Großes gehen, wenn sie dich sogar durch die Zeiten jagen. Aber ich weiß nicht was es ist. Ich dachte es könnte dein Name sein, aber dazu würden sie dich nicht töten wollen." Ohne das sie es eigentlich wollte, fuhr sie ihm mit der Hand über die rechte Wange und sah an: "Ich will nicht das dir was passiert."

Yamis Blick traf sich mit ihrem: "Danke..." er wusste eigentlich gar nicht was er sagen sollte, aber diese Worte hörten sich so an, als hätte er sie schon oft von ihr gehört. Er nahm ihre Hand weg und presste kurz die Augen zusammen, um einen klaren Kopf zu bekommen.

"Deine Schulter... wie geht es ihr!" lenkte er sich von ihrem Blick ab, der ihn innerlich zum Beben brachte.

"Gut!" auch Isahra zuckt merklich zurück... Es war ihr unangenehm, dass sie sich nicht so beherrschen konnte, wie sie es eigentlich wollte.

"Das ist schön, ich hab schon befürchtet das sie wieder blutet oder so." Yami stand auf und sah sich um: "Wir sollten zurück zum Gasthaus."

"Und wie?" Isahra stand jetzt auch auf.

"Wie meinst du das?" Yami sah sie verwirrt an.

"Na ja, ich weiß nicht wo wir sind. Der Zauber hat uns irgendwohin gebracht, wo sich Ahotep in Sicherheit wiegte und es ist Nacht! Kein Stern und kein Mond sind zu sehen. Wir würden uns nur mehr Verlaufen, wenn wir jetzt versuchen den Weg zu finden." erklärte Isahra.

"Oh..." Yami wirkte nicht sehr erfreut über diese Tatsache: "Du bist doch Hohepriesterin und mächtig..."

"Schon, aber meine Kraft nährt sich von der Sonne, dem Licht. Im Moment reicht meinen Kraft um deinen Körper aufrecht zu halten und selbst dabei hilft mir Nut. Mehr Magie kann ich jetzt nicht einsetzen." verneinte Isahra.

In dieser Zeit war sie viel schwächer als damals. Hier glaubte man nicht mehr an Magie und die Götter waren fast vergessen. Zudem hatte sie ihre Kräfte lange nicht mehr benutzt und ohne Licht war sie ohnehin schon schwächer. Ihr Ka war unvollständig und ihr Ba zu schwer von den Leiden der Vergangenheit.

"Und wenn du meinen Körper vorübergehend auflöst?" fragte Yami.

"Das bringt nichts, meine Kraft reicht mir trotzdem nicht..." seufzte Isahra und verschwieg ihm, das seine Anwesendheit ihre Kraft verstärkte, so war es gleich: "Und ich bin zu egoistisch, um hier alleine zu bleiben." nuschelte sie wie ein kleines verwöhntes Kind vor sich hin und vermied es ihn anzusehen.

Jetzt musste er unwillkürlich lächeln: "Schon gut... Ich lass dich nicht alleine."

"Ähm..." Isahra drehte sich weg: "Sag das nicht! Du weißt nicht was noch alles passiert." Sie war rot angelaufen, was er aber wegen der Dunkelheit eh nicht sehen würde.

"Was hast du alles ..."

"Yami, meine Vergangenheit will ich vergessen, okay? Es ist nicht lustig 5000 Jahre lang allein zu sein und sich nach jemand zu sehnen, den man verletzt hat. Ich bin froh, dass du geschlafen hast und nicht meine Erfahrungen machen musstest. Ich hab 5000 Jahre lang darauf gewartet dich wieder zusehen. Ich hab soviel wieder gutzumachen, weil ich dich allein gelassen hab..." Isahra stockte, das war zuviel gesehen. Dass hatte sie nicht sagen wollen.

"Deswegen? Du hast nur wegen mir 5000 Jahre lang gelebt?" Yami wusste nicht ob er sich freuen sollte oder leider doch nicht.

Isahra schwieg, sie hatte schon zuviel gesagt und sie wusste, dass sie jetzt lieber gehen sollte. Etwas das jetzt nicht ging. Sie wollte hier nicht alleine sein und ihn einfach stehen zu lassen, wäre unfair gewesen.

"Isa..." Yami nahm sie plötzlich in den Arm und fuhr ihr durch die Haare

*Oh mein Gott, was tust du da?* Isahra wusste nicht, was sie tun sollte. Einerseits gefiel es ihr, aber sie wusste, dass sie sich nicht damit zufrieden geben würde.

"Lass das!" Sie ging eine Schritt zurück: "Du erinnerst dich nicht an mich und auch nicht an das was zwischen uns war. Aber ich tu es und ich weiß, wozu das hier führen wird, du jetzt noch nicht. Ich will nicht abgewiesen werden, nur weil du plötzlich Zweifel hast!" Sie ging einige Schritte von weg.

Yami sah ihren Rücken an, selbst ohne das geringste Licht, sah er sie goldenen Reflexe ihrer Haare.

"Ich versteh nicht ganz. Was glaubst du passiert wenn ich dich umarme und dich trösten will?" fragte er nach.

Wieder bekam er keine Antwort. Isahra hob den Bogen und den Pfeil auf. Beides gehörte ihr und war ihr sehr wichtig, aber jetzt ... kurz entschlossen brach sie den Pfeil mehrmals durch und auch der Bogen wurde in Bruchstücken ins Gebüsch geworden.

"Was sollte das?" wunderte sich Yami.

"Jetzt kann man dich damit nicht mehr angreifen." meinte Isahra und strahlte ihn an, als wäre nichts gewesen.

Er sah sie an und wurde rot. Dieses Strahlen, oder Lächeln ließ sein Herz schneller schlagen. Es hüpfte schon fast. Er ging auf sie zu und zog sie zu sich.

Isahra sah ihn verdutzt an: "Was wird das?"

"Schhh... sag jetzt nichts." Yamis Finger legte sich auf ihre Lippen. Mit der anderen Hand umfasste er ihre Hüfte und drückte sie leicht an sich. Seine Finger glitten von ihren Lippen über ihr Kinn, das er leicht anhob.

Sie sah ungewollt in seine Augen und bemerkte, dass sie immer näher kamen. Isahras Augen fielen zu und die Stimmung spannte sich an, dann spürte sie wie sich ihre Lippen erst nur sanft und kurz berührten.

Die nächste Berührung wurde inniger. Yami drückte sie an sich und merkte wie sie seine Küsse erwiderte. Doch dann schien der Himmel sich zuöffnen und ein gewaltiger Donner schreckte sie hoch.

Der Regen prasselte auf den Boden und innerhalb einiger Sekunden waren Isahra und Yami durchnässt.

"Klasse!" Isahra sah an sich herunter. Wie immer war sie nur mit ihrem Lendentuch und ihrem Top bekleidet... Und das klebte jetzt alles.

Yami sah nach oben: "Da will wohl jemand verhindern das wir uns näher kommen."

"Wir sollten uns einen Unterstand oder so suchen... der Regen ist kalt..." meinte Isahra und zitterte leicht.

"Gut, dann gehen wir mal?" Yami sah sich um. Es gefiel ihm nicht, dass der Regen so plötzlich gekommen war und der Donner hatte ihm auch nicht gefallen.

Sie gingen ein Stück, als der Himmel von einem grellen Blitz erleuchtet wurde und fast gleichzeitig donnerte es auch noch mal.

"Ahh!" Isahra drückte sich an Yami.

"Hast du Angst?" fragte er leicht erschrocken.

"Ja..." Isahra ging einen Schritt zurück. Sie fühlte sich wieder wie ein kleines Kind, das zum ersten Mal verliebt war, dabei war er doch...

"Komm mit, ich hab eben ihm Blitzlicht eine Hütte oder so gesehen!" lächelte Yami und zog sie hinter sich her.

Er hatte Recht, ganz in der Nähe stand eine Hütte. Sie war nicht sehr groß, aber nicht verschlossen. Wem sie auch immer gehörte musste vergessen haben abzuschließen.

Yami schloss die Tür und tastete nach einem Lichtschalter, fand aber Keinen.

Isahra sah sich ebenfalls um und zuckte bei jedem Blitz merklich zusammen. Immer wenn die Blitze draußen den Himmel erhellten konnte sie ein wenig sehen. Die Hütte hatte einen kleinen Kamin und Holz lag daneben. Auf dem Boden lagen einige Matratzen und Decken herum. Ansonsten war sie relativ leer, bis au einen Tisch mit einer Kerze.

Isahra trat zu der Kerze und berührte den Docht. Die Kerze begann sofort zu brennen. "Das ist praktisch!" lächelte Yami, da er jetzt viel besser sehen konnte.

Die Wände waren holzverkleidet und es roch wie frisch geputzt. Die Decken und Matratzen waren noch relativ neu.

Er sah zu Isahra, die auf die Flamme sah. Irgendwie zog es ihn sehr an, wie ihre Augen den schein der Flamme reflektierten.

"Das ist nur ein kleiner Trick... Ich brauch dafür kaum Energie... Feuer liegt mir ein wenig..." Isahra sah ihn an und lächelte: "Trockenen kann ich uns aber nicht." beiläufig nahm sie ihre Haare und drückte das Wasser heraus.

"Schon okay. Wir können hier eh nicht weg, solange der Regen nicht schwächer wird." meinte Yami, dann bemerkte er was sie meinte: "Du meinst das wir nicht in den nassen Sachen bleiben können oder?"

"Ja, wir erkälten und sonst..." nickte Isahra und sah sich um. Sie hob eine Decke auf; "Nicht kucken, ja?" Sie drückte Yami auch eine der Decken in die Hand.

Kurze Zeit später saß Isahra vor dem Kamin er inzwischen angefacht worden war. Ihr Tuch und ihr Top hangen neben Yamis Sachen am Tisch. Beide hatten sie nur noch ihre Unterwäsche an und waren in eine der Decken gewickelt.

Isahra hielt einen Abstand zu Yami, den sie für notwendig erachtete. Auch vermied sie es ihn anzusehen, denn ihn ihrem Kopf drehte sich schon ohnehin alles.

Yami sah sie an und dachte nach. Ihm fiel sein Traum ein, den er hatte, bevor er in Isahras Schoß aufgewacht war. Er erinnerte sich nicht genau an sie Worte sie gesprochen worden waren, aber an das was er in der Vergangenheit getan hatte. Damals hatte er sie geliebt, allerdings war ihm nur dieser erste Kuss eingefallen und so war er sich nicht ganz sicher, wie lange er mit ihr zusammen gewesen war.

"Isa..." Yami ging zu ihr und setzt sich neben sie.

"Was?" Isahra sah ihn nicht an. Das sie ihn geküsst hatte war schon mehr als sie eigentlich wollte, nicht weil sie ihn nicht mehr liebte, im Gegenteil genau deshalb. Es hörte sich grotesk an, aber Isahra wollte Yamis Erinnerungen nicht erzwingen und ihn auch nicht drängen. Und sie hatte Angst, warum auch immer, wusste sie nicht, aber sie hatte Angst.

"Willst du mir aus dem Weg gehen?"

"Warum sollte ich? Ich bin hier um dich zu beschützen, da kann ich dir wohl schlecht aus dem Weg gehen." winkte sie ab und sah ins Feuer, als stünde dort die Antwort auf alle Fragen.

"Und warum redest du dann nicht mit mir und siehst mich auch nicht an?" wollte er wissen: "Ich hatte im Wald nicht das Gefühl das du..."

"Ich würde gern, aber ich kenne mich zu gut... Meine Erinnerungen überschlagen sich schon jetzt. Allein mit dir zu sein, erfordert schon mehr Selbstbeherrschung als ich mir je zugetraut habe." seufz Isahra leise vor sich ihn.

"Du liebst mich, nicht wahr?"

"Was?" Isahra wandte ihm den Blick zu. Sie wirkte verunsichert, so als würde sie ihren Ohren nicht trauen: "Ist das so offensichtlich? Ich dachte ich könnte es besser verbergen..." betreten sah sie in eine Ecke, die im Schatten lag: "Na ja, was soll`s... du hast mich damals auch immer durchschaut, warum sollte es jetzt anders sein?" Ihre Haare fielen ihr vors Gesicht, so dass er es nicht mehr sehen konnte. Auch ihre Stimme war leise, so als würde sie innerlich über sich selbst lachen müssen, oder weinen...

Yami sah sie an und strich ihr die Haare wieder hinters Ohr, Isahra fasste nach seiner Hand und sah ihn an: "Willst du etwa austesten wie viel ich ertrage? Das ist eine schlechte Idee, oder willst du das ich..."

"Vertraust du mir nicht?" unterbrach Yami.

"Ich versteh nicht, was das hiermit zutun hat." schüttelte sie sich und wollte ein Stück zurückrutschen.

"Ganz einfach! Wenn du mir vertraust, dann brauchst du mich nicht ständig abwehren. Ich weiß schon was ich tu." erwiderte Yami und zog sie ruckartig zu sich.

"Was wird das?" Isahra wusste das ihre Frage reine Zeitverschwendung war: "Yami, ich warne dich! Du weißt doch gar nicht ..." da fühlte sie schon wie er sie im Arm hielt und küsste.

"Ich muss mich nicht erinnern. Zudem hab ich schon die ganze Zeit das Gefühl dich zu kennen. Es reicht doch, wenn ich mir meiner Gefühle jetzt sicher bin und ich liebe dich."

Isahra drückte sich an seine Brust. "Ich dich auch..." murmelte sie.
 

~#~

Isahra stand vor der Residenz.

Sie war jetzt zwölf Jahre alt und war offiziell in hierher gerufen worden. Ihre Ausbildung war abgeschlossen und in zwei Jahren würde sie offiziell als Hohepriesterin anerkannt werden.

Pacey stand neben ihr und staunte nicht weniger. Sie hatte Isahra begleitet und durfte bei ihr bleiben, da sie auch Freunde hier hatte. Feonn war auch bei ihnen, er hatte sie hergebracht und sah alles andere als glücklich aus. Er hatte es gewusst, das Isahra den Tempel verlassen würde, wenn er Prinz erst gefallen an ihr gefunden hatte. Dennoch konnte er nichts tun, dass sie umstimmen konnte.

"Kommt schon!" Feonn ging voraus. Er kannte sich hier aus und die Wachen kannten ihn auch.

Isahra und Pacey gingen im nach und die Wachen sahen sich die beiden Mädchen sehr genau an.

"Hohepriester Feonn!" Shimon kam auf ihn und die Mädchen zu: "Was führt dich denn in die Residenz?"

"Ah, Shimon!" Feonn lächelte ihn freundlich an: "Ich bring die beiden her. Der Pharao hat nach Isahra verlangt und Pacey durfte mit."

"Und du bringst sie extra her? Das ist nett von dir. Ich bin Shimon Muran, ich werde euch hier in der Residenz unterrichten." stellte er sich Pacey und Isahra vor.

Pacey sah ihn mit großen Augen an und klammerte sich an Isahra. Sie fühlte sich irgendwie unsicher hier. Zuhause im Tempel hatte sie nie ein solches Gefühl gehabt, da war sie zu Hause und kannte sich aus, kannte fast jeden, aber hier...

"Ich freue mich Euch kennen zulernen Shimon. Ich bin Isahra Nuththys und das ist Pacey Meri." stellte Isahra sich vor, verneigte sich aber nicht.

"Schön, und du braucht keine Angst zu haben, Pacey. Niemand hier wird dir was antun." lächelte Shimon.

"Sie ist schüchtern und Isahra ist unverschämt." brummte Feonn: "Warum will unser großer Herrscher sie überhaupt sehen? Sie ist doch nur ein kleines Kind."

"Das wird Pharao Akunumkanon selbst sagen. Er erwartet Isahra bereits und ein Zimmer ist auch schon vorbereitet worden." erwiderte Shimon und führte die Besucher in den Thronsaal.

Der Pharao saß auf seinem Thron und unterhielt sich mit einem jungen Mann und einer sehr jungen Frau, die beide wohl erst vor Kurzen erwachsen geworden waren. Beide waren Isahra fremd.

"Mein Pharao." Shimon verneigte sich sehr tief und Feonn und Pacey warfen sich auf den Boden. Nur Isahra bleib stehen, da sie es lächerlich fand sich auf den Boden zu werfen.

"Ah! Willkommen!" Akunumkanon erhob sich und ging auf seien Gäste zu. "Erhebt euch doch! Wir kennen uns doch." lächelte er.

Shimon, Feonn und Pacey erhoben sich wieder. "Mein Großer Pharao, ich entbiete euch meinen Gruß!" sagte Feonn.

"Sie sind eben eingetroffen, wie ihr gewünscht habt, weiß der Prinz nichts davon."

"Warum das?" frage Isahra sobald Shimon geendet hatte.

"Weil ich erst mit dir reden will." erwiderte Akunumkanon.

"Worüber könntet ihr mir einer Halbwaisen wie ihr reden müssen? Sie hat euren Befehlen Folge zu leisten." widersprach Feonn.

Akunumkanon sah ihn an: "Sie gehört meinem Sohn, daher habe ich keine Befehlsgewalt über sie, das habe ich meinem Sohn versprochen. Also Isahra, ich würde es begrüßen wenn du hier einziehen würdest. Du hast deine Ausbildung früher als geplant beendet und ich habe eine Aufgabe für dich, bis du das Amt der Hohepriesterin offiziell ausüben kannst."

Pacey sah den Pharao verstohlen an und hielt Isahra fest.

"Ähm... von was sprecht ihr?" wollte Isahra wissen.

"Ich möchte das du auf meinen Sohn ein Auge hast, eine Art Leibwächterin wenn du so willst. Ihr versteht euch sehr gut und du hast dich um ihn auch im Amun-Ra-Tempel gekümmert. Zudem ist es für ihn angenehmer, wenn seine Freunde auch seine Leibwächter sind, als irgendwelche Soldaten." erklärte er ihr.

"Sie ist ein Kind und ein Mädchen!" ging Feonn entsetz dazwischen.

"Und eine ausgezeichnete Bogenschützin, dazu hat die mit dem Kampfstab trainiert und mit Messern und Schwertern kann sie auch umgehen." wandte Shimon ein.

"Woher wisst ihr das?" fragte Pacey.

"Ich hab mir vom Hauptmann der Tempelwache einen Bericht geben lassen." lächele Shimon: "Ich und der Pharao haben ihn einige Male gelesen und es ist erstaunlich..."

"Ich war immer dagegen das sie sich im Kämpfen unterrichten lässt. Eine Frau hat sich zurückzuhalten und nicht eine Waffe zu schwingen!" schnauzte Feonn sauer vor sich hin.

"Beruhige dich, mein Freund, du hast schon Recht, das seine Frau sich im Allgemeinen nicht mit dem Kriegshandwerk beschäftigen sollte, aber es gibt auch immer wieder Ausnahmen. Isis zum Beispiel wird in naher Zukunft die Kette übernehmen." wandte Akunumkanon ein.

"Isis?" Feonn sah die junge Frau an die noch mit ihrem Freund im Hintergrund stand.

"Ja, das sind Isis und Karim. Sie werden dem Prinzen dienen, wenn er den Thron übernimmt. Ausgebildet wurden sie ihm Haus des Lebens von Heliopolis." erwiderte Shimon.

Isis und Karim verneigten sich und musterten Pacey und Isahra ziemlich genau.

"Ich freue mich zwar, dass ihr mir so viel Vertrauen entgegen bringt, aber ich habe meinen Herren bereits gewählt und unter Zweien kann und will ich nicht dienen." erwiderte Isahra ernst.

"Was erlaubst du dir?!" fuhr Feonn sie an und wurde hochrot.

"Nur was mir zusteht! Ich stehe in den Diensten des Prinzen und nicht in denen des Pharaos! zudem geht dich das ja gar nichts an! Du bist weder mein Vater noch mein Vormund oder Herr!" donnerte Isahra ihn an und ihre Augen blitzen unheilvoll.

Feonn ging vor Schreck einen Schritt zurück

"Isa, was hast du?" Pacey sah ihre Freundin erstaunt an.

"Ich hab es statt das er mich ständig gängeln will und mir wurden die Fragen gestellt nicht ihm." erwiderte Isahra lächelnd.

"Lassen wir das. Aber ich meinte nicht, dass ich die auch in meinen Diensten will. Es ändert sich für dich nur, dass du hier bleibst und eben auf meinen Sohn aufpasst und beschützt wenn ihr zusammen seid. Mit mir hat das nichts zutun. Ich frag dich nur, weil er sich nicht trauen würde. Er hat dir versprochen, dass du frei bist, daher kann er nicht. Du kennst ihn doch und er hat gefallen an dir gefunden." kam Akunumkanon auf seine Bitte zurück.

Isahra sah nachdenklich auf den Boden.

"Bitte? Gefallen?" Feonn sah den Pharao fragend an. Bekam aber keine Antwort.

"Wenn der Prinz es möchte, bleibe ich hier. Aber nur wenn es wünscht. Das ich ihn beschütze, mit allem was mir zur Verfügung steht, darum müsst ihr mich nicht bitten, das tu ich auch so." antwortete Isahra zögernd.

"Du willst also dass er dich fragt?" erkundigte sich Shimon. Isahra lächelt ihn an: "Nein! Er muss es nur wollen!"

"Ich versteh nicht!" mischte sich Karim ein.

"Ich auch nicht..." Pacey kam auch nicht mit.

Isahra sah zum Pharao: "Darf ich den Prinzen sehen? Ich denke er würde sich sicher sehr freuen, soweit ich weiß, kommt auch nicht mehr in den Tempel, denn um diese Zeit wäre er schon dort."

"Sicher, Shimon sei so nett und bring sie hin. Und du, Feonn, du kannst wieder gehen, ich hab im Moment keine Geschäfte mit dir zu besprechen."

"Und ich??" Pacey sah unsicher den Pharao an.

"Du darfst bei deiner Freundin bleiben." nickte Akunumkanon freundlich.
 

Shimon brachte Isahra und Pacey zu den Räumen des Prinzen, die sich mitten in der Residenz befanden. Pacey versuchte sich vergeblich den Weg zu merken, da sie Angst hatte nicht mehr raus zu finden.

"Sag mal, Isahra, was hast du den da?" Shimon sah zu Isahra die schon die ganze Zeit ein Bündel bei sich hatte.

"Das haben wir im Wüstensand gefunden als wieder hierher kamen. Isahra konnte das arme Tier nicht einfach liegen lassen." erklärte Pacey, die sich inzwischen an Shimon gewöhnt hatte und wieder sehr fröhlich drauf war.

"Tier?" Shimon schien verwirrt, aber sie waren schon and er Tür angekommen.

"Ja, ein kleiner Wolf." erwiderte Pacey, während Shimon klopfte.

Es kam keine Antwort.

"Der Prinz ist in die Gärten gegangen zusammen mit Mahado." klärte einer der Wachposten auf, die das Gemach des Prinzen bewachten.

"Danke!" sagte Shimon und schlug den Weg zu den Gärten ein. "Wolf..." wiederholte er leise.

"Ja, ein Weißer." Isahra schob das Leinentuch zur Seite und darunter kam ein sehr junger Wolf zum Vorschein, der ganz ruhig schlief.

Shimon sagte nichts dazu. Er wunderte sich nur, woher dieser Wolf kam.

"Da ist er ja!" Shimon entdeckte Atemu im Garten.

Mahado stand mit Mana in der Nähe und schien ihr eine Predigt zu halten.

Atemu saß auf einer Stufe und sah den Fischen zu, die im Wasser schwammen.

Shimon wollte ihn eben ansprechen, doch Isahra schüttelte den Kopf: "Darf ich?" flüsterte sie.

Shimon nickte und Pacey sah sich um. Sie waren in einem herrlichen Garten mit vielen Blumen und vor allem Lotus und Papyrus.

Isahra drückte Pacey den Wolf in den Arm und ging zu Atemu. Sie war sehr leise, so dass er sie nicht hören konnte. Als sie näher kam, merkte sie dass er ein Stück Papyrus in der Hand hatte.

Sie schlich sich näher und sah ihm über die Schulter: "Was ist das?"

"Nichts, nur eine Nachricht von meinem Vater. Ich darf nicht in den Amun-Ra-Tempel. Seine Pläne haben sich geändert und dabei wollte ich sie doch unbedingt sehen..." Er schien so in Gedanken vertieft, dass er nicht merkte mit wem er da sprach.

"Wen denn?" fragte Isahra nach.

"Meine Freund..." Atemu stockte und sah zu ihr.

"Hi!! Du vermisst mich also?" grinste sie ihn an.

"Du bist hier? Aber..." Atemu stand schnell auf und Isahra stelle fest, das er jetzt größer war als sie.

"Der Pharao hat mich herbestellt." antwortete sie freundlich und ging ein paar Stufen hinunter.

Atemu schien immer noch ganz zu wissen, wie er sich verhalten sollte. Er war verwirrt, eigentlich hatte er sich schon damit abgefunden, sie dieses Jahr nicht zu sehen.

Sie drehte sich zu ihm um und sah zu ihm auf: "Was ist? Freust du dich nicht? Wenn du willst setz ich mich aufs Pferd und reite wieder in den Tempel."

"Nein!" Atemu lächelte: "Tu das ja nicht, jetzt wo du schon mal da bist..." Er ging zu ihr hinunter: "Wie lang bleibst du eigentlich?"

"Ich weiß noch nicht... Hm...? Eigentlich, könnte ich ganz hier bleiben. wenn ich wollte." dachte sie absichtlich laut nach: "Aber wenn ich dir nicht mal eine Umarmung wert bi... äh..."

Atemu drückte sie plötzlich an sich und umarmte sie: "Bleib doch... Ich würde mich sehr freuen, wirklich! Immerhin, bist du doch meine Geliebte, oder nicht?"

Isahra lief hochrot an und war froh das er nur leise sprach.

"Also deine erste Haremsdame..." fragte sie unsicher nach.

"Nein." Atemu sah sie an und fuhr ihr durch die Haare: "Mein Herz, meine Sonne, wenn du so willst. Ich hab keinen Harem und ich will Keinen. Wozu auch... Wenn ich dich haben kann."

Isahra sah ihn verlegen an: "Macht das Spaß aus mir eine Tomate zu machen? Hey, was...?" Isahra merkte wie er sie hochhob.

"Ja." Atemu grinste: "Wenn du sagst du bleibst, lass ich dich runter."

"Dann viel Spaß und halt mich!" erwiderte Isahra und umarmte ihn: "Ich bleib bei dir, wenn du willst."

"Mein Prinz!" Shimon unterbrach jetzt das Schauspiel, das er eigentlich sehr niedlich fand. Er wusste das Atemu und Isahra beide nie wirklich eine Kindheit, wie normale Kinder gehabt hatten.

Der Prinz wurde schon seit Jahren wie ein Erwachsener behandelt und Isahra wurde auch nicht als Kind gesehen. Zwei Kinder, deren Kindheit nur ein kleiner Teil ihres Lebens war und die im Schatten großer Männer standen. Es wunderte ihn nicht, das sie beide früher Reif geworden waren, wobei Isahra mit ihren zwölf Jahren jetzt durchaus im heiratsfähigen Alter war.

"Shimon." Atemu sah zu ihm und setzte Isahra ab.

"Euer Vater lässt fragen, ob ihr damit einverstanden wärt, wenn Isahra sich in Zukunft auch hier um euch kümmert, wenn es ihre Zeit und Pflichten als Priesterin erlauben. Dazu würde sie dann auch in die Residenz zeihen und nur noch ab und zu in den Tempel müssen." klärte Shimon auf.

"Wirklich?" Pacey sah zu Shimon.

Sie hatte nicht mitbekommen das Shimon diesen Auftrag hatte. Sie wusste nicht, dass einige Dinge nicht laut gesagt werden mussten.

Atemu sah zu Isahra

"Sag ja und ich bleibe hier. Ich bin deine Dienerin..." lächelte sie.

"Aber das heißt auch, das du mich mit deinem Leben beschützen musst, nicht?" wandte Atemu ein.

"Was? Aber?" Pacey riss die Augen auf, sie hätte besser zuhören sollen.

"Ja, schon. Aber das stört mich nicht. Das hab ich doch bis jetzt auch immer gemacht, wenn du bei uns im Tempel warst. Also, was wünschst du dir? Das ist bleibe, oder gehe?"

"Ich will das du bleibst, ich will dich in meiner Nähe haben, aber versprich mir, das du dich nicht meinetwegen unnötig in Gefahr bringst."
 

Atemu stand am Fenster seines Zimmer uns sah nach draußen. Er dachte nach, Isahra wurde unterdessen in der Residenz herumgeführt und er würde sie erst bei Essen wiedersehen können. Neben seinem Bett lag der Wolf, den Isahra ihm anvertraut hatte. Sie hatte im Moment kaum Zeit um sich, um ihn zu kümmern.

Also er letztes Jahr nach Hause gekommen war, hatte Isahra ihm zuvor Koribo geschenkt.

Einen Teil ihrer selbst. Schnell hatte er gelernt ihn verschwinden zu lassen und zu rufen, wenn er ihn brauchte.

"Mein Sohn!" Die Königin betrat das Zimmer und sah ihren Sohn freundlich an.

"Mutter!" er drehte sich erfreut zu ihr um. Die große Königliche Gemahlin verbrachte die meiste Zeit in Memphis und nicht hier in Theben. Er hatte sie seit gut drei Jahren nicht mehr gesehen.

Königin Arisis umarmte ihren Sohn: "Du bist so groß geworden! Ich hatte gehofft, dass du mich im Memphis mal besuchen kommst."

"Tut mir leid, aber meine Zeit ist, wie du sicher weißt, sehr ausgefüllt."

"Ja, die Studien... Ich weiß, es ist nicht sehr einfach, aber ich hörte, dass deine Jährlichen Studien im Amun-Ra-Tempel nun wegfallen. Das erspart dir eine Reise durch die Wüste." lächelte die Königin und setzte sich auf sein Bett. "Was ist das?" Sie sah den Wolf, der auf einer Decke schlief.

"Den hat Isahra mitgebracht. Ich glaub sie will ihn Horus nennen. Sie holt ihn, wenn sie eingewiesen wurde." erklärte Atemu seiner Mutter. "Isahra... Isahra? Diesen Namen kenne ich doch von irgendwoher..." dachte Arisis nach: "Ach, die kleine aus dem Tempel, von der man sagt sie sei Ras Tochter. Was macht die hier? Ihre Mutter wurde doch hingerichtet."

"Was?" er sah sie geschockt an.

"Ja Ahmea wurde wegen einiger Dinge hingerichtet. Sie hat auch deinen Vater einige Male verführt, soweit ich war sie ein unbedeutende Haremsdame, die sich dort vor unserer Justiz versteckte. Ihre Tochter ist jetzt also hier? Ich hoffe sie hat nichts von den schlechten Eigenschaften ihrer Mutter..." dachte Arisis nach: "Du warst damals auch dabei, das war vor 8 Jahren, du warst also fünf und es war die erste Hinrichtung die du gesehen hast."

Atemu dachte nach: "Ja ich glaub ich erinnere mich."

Er erinnerte sich an den Tag. Sein Vater hatte ihn auf Bitten seiner Mutter hin mitgenommen, damit er sah, wie mit Verbrechern verfahren wurden. Akunumkanon war dagegen gewesen, aber Arisis hatte so penetrant darauf bestanden, dass sich der Pharao geschlagen gab.

Die Frau war wirklich sehr hübsch gewesen, aber sie sah Isahra gar nicht ähnlich.

Das konnte er so genau beurteilen, weil sie genau an ihm vorbeigelaufen war. Dabei hatte sie ihn angesehen und gelächelt.

~"Was guckst du denn so, Kleiner Prinz? Glaub mir, das ist meine gerechte Strafe und ich hab nur eines zu Bereuen. Ich seh meine Kleine nicht groß werden, aber ich hätte ihr eh nichts bieten können..."~ hatte sie gesagt, bevor die Soldaten sie gewaltsam weitergedrängt hatte. Sie hatte sogar gelächelt als man sie geköpft hatte.

Atemu schluckte, doch... Ahmea hatte das gleiche vergnügte Lächeln im Gesicht, das einem das Gefühl gab, dass es schon alles okay war.

"Was hast du, mein Liebling?" fragte Arisis nach.

"Nichts, ich hab nur nachgedacht." schüttelte sich Atemu und sah wieder zu seiner Mutter.

"Das ist gut, sag mal, du bist doch schon 13 Jahre alt und in gut drei Jahren wirst du zum ersten Mal heiraten."

"Ähm... ich weiß nicht..." Atemu runzelte dir Stirn. Das Thema gefiel ihm absolut nicht, aber er wusste, dass es sein musste.

"Wie du weißt, heiraten die Thronfolger eigentlich eine ihrer Schwestern, aber ich habe ja nur dich. Das heißt, dass du der Einzige bist, in dessen Andern das göttliche Blut fließt. Umso wichtiger ist es eine gute Frau zu finden. Ich hab mich schon mal umgesehen und umgehört..."

"Mutter... muss das jetzt sein?" unterbrach Atemu, der eigentlich keine Lust hatte, jetzt schon über solche Dinge zu sprechen.

"Aber es ist wichtig! Einige von denen, die ich als geeinigt erachte leben im Ausland. Es wird also eine rein politische Ehe sein. Eine Prinzessin aus Kusch und eine aus Nubien gefallen mir sehr gut. Sie sind gut erzogen und zurückhaltend. Hier, ich hab dir ihren Lebenslauf mitgebracht." Arisis holte eine Papyrusrolle heraus und gab sie Atemu.

"Dan..." Er wurde von einem Klopfen unterbrochen.

"Ja, was gibt es!" erwiderte sie Königin streng.

Die Tür ging auf und Isahra kam rein.

"Wer bist du?" Arisis musterte sie ganz genau. "Eine einfache Dienerin hat hier nichts verloren."

"Isa, ich dachte du kommst erst später." sagte Atemu.

"Isa? Du bist Isahra?" Arisis erhob sich.

"Ja, ich freue mich eure Bekanntschaft zu machen, meine Große Königin." lächelte Isahra sie an und sah dann zu Atemu: "Ich weiß, aber irgendwie hab ich alle aus den Augen verloren... Da dachte ich, ich kümmere mich und den kleinen." Sie ging zu dem Wolf und hob ihn hoch.

"Du bist dreist! Man geht auf die Knie, wenn man einem Mitglied der Königsfamilie gegenüber steht!" erwiderte Arisis verärgert.

"Ich weiß, aber ich bin schon Klein, ich muss mich nicht noch kleiner machen. Na du, wie geht's dir?" Isahra sah nur auf den Wolf, der aufgewacht war und gähnte.

"Oh ja, du bist genau so Respektlos, wie deine Mutter es war." schmunzelte Arisis überheblich.

"Nimmst du mal?" Isahra gab Atemu den Wolf und wandte sich an Arisis: "Verzeiht wenn ich diesen Eindruck vermittle. Aber ich kenne meine Mutter kaum und niemand will mir groß etwas über sie sagen. Daher freue ich mich eher, wenn sie mir sagen, ich wäre wie sie. Allerdings wird mich immer etwas von ihr unterscheiden. Ich bin keine Gesetzesbrecherin, wie sie es war."

"Wir werden sehen, aber offenbar lässt sich ihre Linie nicht mehr vom Königshaus trennen."

"Mutter?" Atemu sah seine Mutter verwirrt an.

"Nun Ahmeas Mutter war eine Konkubine deines Großvaters. Allerdings wurde sie von einem Bruder von ihm Schwanger, er starb allerdings im letzten Krieg. Ahmea ist also die Cousine deines Vaters gewesen." erklärte Arisis.

"Ist das wahr? Ich und Isahra sind verwandt?" schluckte Atemu.

"Entfernt, ja... Aber das ist schon gar nicht mehr relevant. Ich werde noch nach zukünftigen Frauen suchen und du!" Arisis warf Isahra einen harten Blick zu: "Lernst besser schnell die höfischen Manieren, sonst werde ich dich zur Sklavin degradieren, wie es deiner Mutter schon gebührt hätte!" verärgert verließ sie den Raum.

Isahra und Atemu sahen ihr nach.

"Du, Isa... wenn das stimmt dann hast du verdünntest königliches Blut oder?" fragte Atemu nach.

"Schon möglich, aber das ist doch egal. Es ändert nichts zwischen uns oder?" sie sah ihn fragend an.

"Nein, natürlich nicht! Ich liebe dich doch trotzdem!" warf er schnell ein. Es stimmte, es war eigentlich egal, denn wenn interessierte es mit wem er sein Bett teilte und befreundet war. Und sie war und blieb Ras Tochter.

Isahra lächelte ihn strahlend an: "Das ist gut! Ich hab auch keine Lust mir davon meine Gefühle verderben zu lassen!"

"Du schläfst doch heute Nacht hier, oder?" Atemu setzte den Wolf ab und ging zu ihr.

"Ich würd ja, aber ich kann Pacey hier doch nicht alleine lassen und... Hey!" Isahra sah ihn an, als sie merkte, dass sie schon wieder keinen Boden unter den Füssen hatte.

"Sie kann zu Mana, komm schon..." Atemu gab ihr einen langen und innigen Kuss: "Ich sehne mich nach dir."

Isahra sah ihn an und umarmte ihn: "Ich mich doch auch nach dir! Also gut, ich bleibe!" ~#~

(Aduld version) Duell 7: Zusammen sein...

[Dieses Kapitel ist nur Volljährigen zugänglich]

Duell 8: Das Schicksalsrad dreht sich weiter

Duell 8: Das Schicksalsrad dreht sich weiter
 

"Hm..." Yami wachte auf.

Er lag auf einer der Matratzen und das Feuer im Kamin war erloschen.

Isahra lag neben ihm, in seine Arm gekuschelt und schlief noch.

Er erinnerte sich an die vergangene Nacht und musste lächeln. Irgendwie verstand er nicht, was in ihn gefahren war, und er fragte sich, wann er sich in sie verliebt hatte. Er war sich nur sicher, dass seine Gefühle echt waren. Yami drücke sie an sich und küsste sie sanft.

"Mmm..." Isahra öffnete die Augen und sah ihn an: "Morgen..."

"Hast du gut geschlafen?"

"Ja, hab ich." lächelte sie ihn an und setzte sich auf: "Komm schon, die anderen warten sicher."

Yami seufzte und rappelte sich auf, er umarmte sie und küsste sie noch einmal. "Ich weiß..."
 

"Ich geh sie suchen!" Joey öffnete die Tür und stürmte auf den Gang. Es war gegen neun und er hatte die ganze Nacht auf Kohlen gesessen, da er sich Sorgen um Yami und Isahra gemacht hatte.

Auch die Anderen hatten kein Auge zugemacht.

"Joey, warte!" Yugi, Marik, Tristan, Bakura und Tea rannten ihm nach.

"Wir kommen mit."

"Wo wollt ihr hin?" der Lehrer versperrte ihnen den Weg.

"Wir wollen unsere Freunde suchen!" erwiderte Tristan.

"Wer weiß was mit ihnen passiert, nach diesem Sturz und dann war nicht der Sturm!" sagte Bakura besorgt.

"Das weiß ich und ich hab schon Suchtrupps losgeschickt! Ihr bleibt hier! Sonst verlauft ihr euch auch noch!" entgegnete der Lehrer.

"Dann lassen sie uns helfen! Bitte!"

"Ja, wir machen uns große Sorgen!" wandten Yugi und Tea ein.

Marik blieb still, er würde auch gerne helfen, aber das ging wohl nicht. Er hatte seien Befehle.

"NEIN! Ich habe nein gesagt! Ich hab keine Lust euch auch noch suchen zu lassen!" donnerte der Lehrer seine Schüler an.

"Aber es geht um unsre Freunde!" fuhren Joey und Tristan ihren Lahrer an.

"Jetzt schlägst aber dreizehn! Was bildet ihr euch ein! So redet niemand mit mir! Ihr werdet eine Woche lang nachsitzen!" schnaubte der Lehrer wütend.

"Aber..."

"Da sind sie!" unterbrach Tea Bakura, da sie Yami und Isahra auf dem Wald kommen sah.

"Na Gott, sei dank!" Ehe sich der Lehrer versah rannten seine Schüler an ihm vorbei.

Sie rannten die Treppe hinunter und stürmten aus der Türe.

"Yami!" Tea hatte Tränen in den Augen und fiel Yami um den Hals.

"Tea...!" Yami sah sie verdutzt an.

"Hey Leute!" Tristan sah sichtlich erleichtert aus und auch Joey viel ein Stein vom Herz.

"Was ist denn passiert und wo seid ihr gewesen?" fragte Yugi aufgeregt.

"Genau ihr wart ja so plötzlich weg und wir haben uns Sorgen gemacht." stimmte Bakura zu.

"Findet ihr es denn lustig uns so einen Schreck einzujagen?" fragte Joey nach.

"Nein, natürlich nicht, entschuldigt bitte. Wir wussten nicht mal wo wir waren und in der Dunkelheit hätten wir uns sicher nur noch mehr verlaufen." entschuldigte sich Yami.

"Aber das Gewitter..." wandte Yugi ein.

"Jetzt fangt von Vorne an, ja?" bat Marik ungeduldig.

"Marik, beruhige dich! Dem Pharao ist nichts geschehen, zudem ist unser Feind jetzt Bogenlos und hat einen Pfeil eingebüsst."

"Und wo ist der Bogen?" fragte Marik.

"Isa hat ihn zerbrochen und weggeworfen, genau sie den Pfeil." meinte Yami: "Tea, lässt du mich vielleicht wieder los?"

"Oh, ja sicher..." Tea ließ Yami wieder los, und wischte sich die Tränen weg.

"Zerbrochen!? Aber ich dachte..." Marik sah Isahra unverständlich an.

"Ich weiß... Aber es ist besser so. Und der Bogen ist nicht das Wertvollste." lächelte Isahra.

"Ist doch egal! Es geht euch gut!" wandte Yugi ein.

"Ihr wurdet also angegriffen?" fragte Joey nach.

"Ja, ich wurde angegriffen. Ich hab ihn aber nicht gesehen. Nach meinem Fall bin ich ohnmächtig gewesen. Isa hat ihn aber gesehen." erwiderte Yami.

"Und?" Alle sahen zu ihr.

"Er wird Priester sein... Marik, kennst du einen Priester namens Ahotep?"^

"Ahotep??" Marik dachte nach. "Er wird ein paar Mal erwähnt, aber auch nicht öfters als andere Priester, die keine große Rolle spielen." dachte Marik nach.

"Verstehe..." seufzte Isahra und sah nachdenklich aus.

"Und weiter!" drängte Tristan.

"Wie und weiter?" fragte Bakura nach.

"Na ja, was war, nachdem ihr diesen Kerl losward? Ihr ward dann ja immer noch im Wald."

"Und das Gewitter war ja auch noch!" warf Yugi ein.

"Also... Als das Gewitter begann haben wir eine Hütte gefunden wo wir die Nacht über bleiben konnten." erklärte Yami.

"Dann ist ja gut! Und wo ward ihr genau!?" fragte Tea nach.

"Auf der anderen Seite des Sees, etwa 4 Meilen weit im Wald." sagte Isahra und fuhr sich durch die Haare.

Yami warf ihr einen Blick zu: "Was hast du?"

"Hm?" Isahra sah ihn verwirrt an: "Ach nichts... ich bin nur müde. Mach dir keine Gedanken." lächelte sie ihn beruhigend an.

"Ihr solltet euch waschen und umziehen! Eure Haare sehen schlimm aus." meinte Tristan.

"Er hat recht, hören wir auf Fragen zu stellen und lassen wir sie sich erstmal frisch machen. So eine Nacht ist sicher nicht leicht." meinte Bakura.

"Los rein mit euch!" Joey schob Yami ins Haus.

"Hey, ich kann laufen!" entgegnete Yami.

Isahra kicherte und folgte Joey und Yami in den Gasthof.

Tea sah ihnen nach: "Du Yugi... sag mal, kommt nur mir das so vor, oder ist da was anderes als vorher?"

"Was meinst du denn? Mir ist nichts aufgefallen." wunderte sich Yugi.

"Na ja, vielleicht täusche ich mich auch!" zuckte Tea mit den Schultern. Sie hatte das Gefühl das Yami und Isa ihnen etwas verschwiegen, konnte sich aber nicht erklären was das sein könnte. Es lag wohl an der vergangen Nacht und dem Gewitter.
 

Der Lehrer war unheimlich glücklich und erleichtert seine Schützlinge wieder zu sehen. Er entschuldigte sich mehr als 1000mal und versprach nie wieder etwas so Gefährliches mit seinen Schülern zu unternehmen.

Ärger bekamen Isahra und Yami nicht, da sie ja nicht absichtlich von den Anderen getrennt worden waren. Marik hatte ihm erzählt, dass sie abgerutscht seien und danach verschwunden, so hatte er nicht mal lügen müssen.

Jetzt saßen sie alle im Zimmer von Isahra und Tea.

"Jetzt fahren wir zurück..." seufzte Joey.

"Ja, aber unser Lehrer hat Angst das noch mal was passiert." nickte Bakura.

"Ist vielleicht auch besser so... Unsere Klassenkameraden könnten auch in Gefahr geraten." dachte Tea laut nach.

"Wohl kaum... Wer auch immer es ist, er bedroht euch auch nicht und hat ein Ziel. Er würde nicht einfach angreifen, er ist nicht stark genug und alleine unterwegs... Allerdings zieht da noch einer der Fäden im Hintergrund..." winkte Isahra ab.

"Wie meinst du das?" fragte Yugi nach.

"Er ist ein einfacher Priester. Soviel Macht kann es nicht haben. Er durchquert die Zeiten... Er hat einwandfreies Altägyptisch gesprochen, und er sagt, er kennt mich... Aber ich erinnere mich nicht an ihn..." seufzte Isahra und sah aus dem Fenster.

"Jetzt mach dir mal keine Gedanken, das hat er sicher nur gesagt, um dich zu ärgern." lachte Joey.

"Nein, sicher nicht! Allein die Sprache ist schon sehr schwer." schüttelte Marik den Kopf.

"Ach, das ist doch alles lernbar!" wandte Tristan ein.

"Aber nicht der Dialekt mit dem er gesprochen hat. Er hatte den Dialekt der nur im Amun-Ra-Tempel gesprochen wurde. Dialektfarben kann man nicht in lernen, wenn die Sprache tot ist und nicht mehr gesprochen wird."

"Er ist aus dem Tempel?" Marik sah Isahra verwirrt an.

"Ich glaub schon, mir ist es aber auch jetzt aufgefallen. Er hatte diese Dialektfärbung, die ich auch hatte, bevor ich in den Palast gekommen bin." nickte sie mit Denkfalten auf der Stirn.

"Aber was will der denn? Warum will er Yami töten, was bringt ihm das?" fragte Bakura verwirrt.

"Woher sollen wir das wissen?" Joey sah Bakura verdutzt an.

"Und jetzt? Immerhin ist Yami immer noch in Gefahr." sagte Tea bedrückt.

"Und wenn Isahra den Zauber aufhebt?" fragte Yugi.

"NEIN!" schoss es aus Yami und Isahra gleichzeitig heraus.

"Hm?" alle sahen sie an.

"Ähm... ja, da bringt Yugi nur unnötig in die Schussbahn" erwiderte Isahra schnell.

"Stimmt. Ich will nicht das Yugi noch mal für mich etwas opfert, so wie damals bei der Sache mit Dartz." stimmte Yami zu.

"Aber damals konnten wir Yugi doch retten." meinte Joey.

"Wie willst du jemand retten der tot ist? Hör zu, Yugi ist nur deswegen noch nicht angegriffen worden, weil er im Moment nicht mit Yami in einem Körper steckt. Wenn ich den Zauber aufhebe, dann bringt ihn das in Gefahr und genau das will ich nicht." Isahra sah Joey an: "Dartz hat hier keine Relevanz. Seelen zurückzuholen ist bei Weitem nicht so schwer wie Tote."
 

~#~

Die Zeit verging sehr schnell in der Residenz und ehe Pacey sich versah waren sie und Isahra schon zwei ganze Jahre hier. Allerdings war die sonst so geschäftige Residenz heute alles andere als fröhlich.

Alle die hier lebten waren stil und sprachen nur das Nötigste. Es herrschte Ruhe, wo es nur möglich war.

Am Frühen morgen war der Pharao von einer Reise zurückgekehrt. Als er aber vom Pferd abstieg, brach er zusammen. Die Ärzte hatten sich sofort um ihn gekümmert, aber es sah nicht sehr gut aus. Es war ein Vipernbiss, der zuspät bemerkt worden war und auch noch von einer Art, deren Gift noch nicht ganz erforscht war. Ein Heilmittel hatten sie nicht mehr und so würde Akunumkanon wohl sterben müssen.

Pacey hatte sich zwar auch mit Heilkunst beschäftigt, aber auch ihr waren die Hände gebunden.

Isahra, Atemu, Mana und sie saßen im Nebenraum von Akunumkanons Schafgemach zusammen mit Königin Arisis.

Mahado war im Moment beim Pharao selbst, da dieser ihn hatte sehen wollen.

"Mein Mann und Bruder wird also streben..." sagte Arisis mit einer gefassten Stimme.

"So sieht es aus, meine Königin. Es tut mir sehr leid." schluckte Mana und versuchte ihre Tränen zurückzuhalten.

"Nun ja, damit wirst du in 40 Tagen Pharao. Du brauchst eine Frau an deiner Seite..." erwiderte Arisis.

"Was?" Atemu sah seine Mutter an: "Wie kannst du jetzt nur an so etwas denken?"

"Ich verstehe nicht?! Es geht um Ägypten und dessen Wohl! Du hast dir darüber Gedanken zu machen! Und eine..."

"Der Pharao lebt noch und ihr seht doch, dass es dem Prinzen nicht gefällt, jetzt drüber zu sprechen. Also verschiebt das bitte, Große Königin." fiel Isahra der Königin hart ins Wort.

"Was erlaubst du dir?" Arisis warf ihr einen scharfen Blick zu: "Ich weiß, du bist Hohepriesterin und hast meinem Sohn gute Dienste geleistet, in jeder Hinsicht, selbst im Bett, in das er dich jede Nacht ruft. Aber wage es nicht mir ins Wort zu fallen, du kleine Konkubine. Ich bin die KÖNIGIN!"

"Aber nicht mehr lange!" erwiderte Atemu langsam.

"Mein Prinz?" Mana sah ihn an.

"Schon gut..." Atemu sah zu seiner Mutter: "Ich will nicht, dass du so mit meinen Vertrauten sprichst! Und ich verbiete dir, solange mein Vater noch lebt, über derartige Dinge zu sprechen!" erwiderte Atemu entscheiden.

Die Tür öffnete sich und Mahado kam heraus.

"Mahado!" Mana sprang auf und sah ich an.

"Er lebt noch. Isahra unser Pharao wünscht dich zu sehen."

"Mich?" Isahra sah ihn fragend an.

"Sie?" Arisis sah ebenfalls sehr verirrt auf.

"Ja, er sagte es ausdrücklich." nickte Mahado und Isahra schloss die Türe hinter sich.

"Was will er von dieser Dirne?" ärgerte sich Arisis.

"Ich weiß ihr habt keine hohe Meinung von Isahra, aber ich bitte euch dennoch das nicht so offen kundzutun. Vergesst nicht, dass ich ihren Adern verdünntes Königliches Blut fließt und sie ist immerhin die Tochter de Ra." wandte Mahado ein.

"Das ist doch nur Gerede!"

"Ist es nicht! Ich habe Ra gesehen."

"Bitte?" Arisis sah ihren Sohn an.

"Ich habe Isahra gebeten mir ihren Vater vorzustellen. Wir sind dann in die Ra-Kapelle und sie hat ihn gerufen." entgegnete Atemu ernst.

"Ist as wahr? Ihr habt Isahras Vater gesehen?" fragte Pacey nach.

"Ja, hab ich und ich habe mit ihm gesprochen." nickte Atemu.

Arisis schwieg, sie wusste, dass ihr Sohn sie nicht anlog, dazu hatte er auch gar keinen Grund.

"Ist sie dann unsterblich?"

"Nein, ist sie nicht! Sie hat meinetwegen ein sterbliches Leben gewählt. Darum will ich nicht das so sprichst, verstanden?" Atemu sah seine Mutter nicht an.

"Ich verstehe..." seufzte Arisis und die Isahra kam zurück.

In der Hand hielt sie einen Bogen und einen Köcher.

"Das gibt es nicht... Die Ritual..."

"Der Pharao hat sie mir geschenkt. Ich soll auf sie achten und sie unserem Prinzen zum Amtseintritt überlassen, danach gehören sie mir. Meine Königin, mein Prinz. Bitte, der Pharao verlangt nach Euch." sagte sie zögernd und trat zur Seite.

"Danke!" Arisis ging sofort zu ihrem Gemahl. Atemu folgte ihr.

Akunumkanon lag in seinem Bett und sah seine Frau und seinen Sohn hereinkommen: "Da seid ihr ja... Ich freu mich euch zu sehen."

"Mein liebster Bruder..." Arisis setzte sich neben ihren Mann auf das Bett und nahm seine Hand: "Wie fühlst du dich?"

"Das Gift der Viper strömt durch meine Körper und erhitz das Blut. Ich spüre, dass die Götter nach mir rufen und mein Ba macht sich schon bereit zu ihnen zu fliegen." erwiderte Akunumkanon. "Mein Sohn..." er wandte Atemu den Blick zu.

"Ja, Vater..." Atemus Stimme war leise und sehr bedrückt, doch er ging ans Bett zu seinem Vater.

Der Pharao sah seinen Sohn lächelnd an. "Du bist so schnell groß geworden und doch wirst du zu früh an meine Stelle treten müssen. Du bist jetzt 15 Jahre alt und ein guter Mensch. Ich würde diese Last gerne noch eine Weile tragen, damit du in Frieden leben kannst. Das Puzzle..." Akunumkanon deutete auf das Millenniumspuzzle, das auf dem Nachttisch lag: "... du wirst es nun tragen und mit seiner Hilfe die unser Volk beschützen."

"Aber, Vater..."

"Nichts aber, du bist stark und hast ein gutes Herz. Auch bist du nicht alleine, du hast Freunde die dir helfen, so wie ich sie auch hatte. Mit meinen Tod werden auch die meine Getreuen ihre Millenniumsgegenstände weitergeben. Du hast sie schon gewählt, Mahado, Karim, Shada, Seth und Isis werden zusammen mit Akunadin an deiner Seite stehen. Und du hast auch noch Shimon, der dich berät und dir hilft. Mana und Pacey darfst du auch nicht vergessen, sie sind dir ebenfalls treu. Du hast gut gewählt, ich hätte mir nur gewünscht, das auch das Auge weitergegeben werden könnte." sagte er ruhig und schwer atmend: "Doch Isahra kann es nicht tragen, wäre doch auch zu schade um ihr echtes Auge. Mein Sohn, ich bitte dich, was auch immer du tust, wende dich nicht von ihr ab. Auch wenn Akunadin und deine Mutter nicht glücklich damit sind, weiß ich, dass du ihn ihr einen für dich sehr wichtigen Menschen gefunden hast."

"Aber sie ist..." unterbrach Arisis.

"Ich weiß, Isahra ist bisweilen frech und respektlos, aber genau das, macht sie doch so aus. Sie ist ehrlich und wird immer für unseren Sohn da sein. Atemu... Was auch passiert, geh deinen Weg, so wie du ihn für richtig hältst, ich werde über dich wach..." Akunumkanon begann zu husten.

"Liebster!" Arisis zuckte zusammen.

"Vater!" Atemu wollte zu ihm doch Akunumkanon hielt ihn auf, indem er ihm die Hand entgegenstreckte.

Er lächelte: "Meine Zeit ist um, sei du nun stark und werde ein besserer Pharao als ich einer war. Denk dran, es gibt immer ein Licht, egal wie finster es ist. Und nun geh, bitte. Ich möchte noch mit deiner Mutter sprechen." bat Akunumkanon.

"Wie du wünscht..." Atemu zog sich zurück.

"Was soll das? Warum soll dieses Gör..."

"Arisis, bitte. Vergiss wer ihre Mutter ist... sie kann nichts dafür... Du willst doch nicht das Licht verjagen. Du weißt um die Macht der Millenniumsgegenstände und Isahras Macht ist genau das Gegenteil dazu. Sie ist Ras Tochter und daher kann sie das Auge nicht tragen. Ihre Macht und die Dunkle stoßen sich ab, aber genau das ist gut. Du kennst es doch, Licht und Dunkelheit gehören zusammen. Und nun..." Akunumkanons Hand glitt Arisis aus den Händen.

"Akunumkanon!"

"Ich liebe dich und unseren Sohn... Unterstütze ihn, meine Königi..." war das Letzte was der alte Pharao noch sagen konnte. ~#~
 

"Das war`s nun?" Bakura sah fragend dem Bus nach, der sie an der Schule abgesetzt hatte.

"Ja, also treffen wir uns später im Burger Laden?" fragte Tea nach.

"Nein, heute nicht mehr! Wir müssen auspacken und mein Großvater wird wollen, dass ich im Laden helfe." musste Yugi ablehnen.

"Wirklich?? Ach kommt schon!" bat Joey.

"Verschieben wir es auf Morgen ja? Ich bin auch noch sehr müde." erwiderte Yami.

"Das versteh ich, die Nacht war für dich und Isa wohl sehr anstrengend." dachte Bakura nach.

"Ja, anstrengend ist das richtige Wort... Man sieht sich." Isahra drehte sich weg und wollte gehen.

"Hey, jetzt lauf doch nicht gleich weg." Tristan sah ihr nach.

"Ich hab aber noch Arbeit vor mir." meinte Isahra und drehte sich zu ihnen um.

"Ruh dich lieber aus. Es kann warten." entgegnete Yami.

"Du solltest mich und meinen Sturkopf besser kennen, oder nicht? Mir geht's gut, kein Grund zur Sorge." strahlte sie die Runde an.

"Was soll man da noch sagen..." seufzte Marik.

"Du bist wirklich fit?" fragte Joey nach, da Yami einen viel erschlageneren Eindruck machte, da er genauso wie Isahra, immer noch nicht hatte schlafen können. Eigentlich hatte sie ständig einer ausgefragt und sie hatten nicht mehr als eine Stunde Ruhe gehabt.

"Sie wird schon wissen was sie tut, oder?" Tea sah zu Yami, der auf Isahra zuging.

"Du kannst dich kaum noch auf den Beinen halten und du fällst vor Müdigkeit fast um. Du hast genauso wie ich nur drei Stunden Schlaf gehabt, wenn's hoch kommt." meinte Yami ernst.

"Daran bin ich ja wohl nicht schuld, sondern du!" erwiderte Isahra frech.

"Bitte?" Yugi runzelte die Stirn.

"Ähm... das muss ich jetzt nicht verstehen, oder?" Joey verwirrte diese Aussage nicht gerade wenig.

"Machst du mir jetzt Vorwürfe?" fragte Yami unsicher nach.

"Nein, quatsch! Das würdest du merken, Süßer... Ich muss jetzt, bis bald..." Isahra schenkte ihm noch ein sinnliches Lächeln und ließ ihn dann stehen.

"Da springen Funken." grinste Tristan.

Tea schluckte und sah auf den Boden.

"Isahra, warte!" Marik rannte ihr nach.

"Sag mal Pharao. Was verstehst du unter einen anstrengenden Nacht?" Joey stieß ihn leicht in die Seite.

"Wie?" Yami sah ihn verdutzt an.

"Das weißt du doch ganz genau! Zwischen euch beiden hat es doch gefunkt!" Tristan trat an seine linke Seite so das Yami nun zwischen ihm und Joey stand.

"Ähm..." Yami wurde leicht rot, aber nur kurz: "Ja, und? worauf wollt ihr hinaus?"

"Du liebst sie!" schmunzelten ihn beide an.

"Ist das wahr?" man sah Tea an, das ihr das nicht ganz passte.

"Tea?" Yami sah sie an: "Was ist denn?"

"Nichts..." Tea lächelte: "Ich muss dann auch nach Hause. Meine Mutter wartete sicher schon." sagte sie und rannte los.

"Was ist denn mit der?" wunderte sich Joey.
 

"Puh..." Yami ließ sich auf Yugis Bett fallen. Er war todmüde.

"Du, Yami, sag mal... Bist du mit Isa jetzt zusammen?" wollte Yugi nachdenklich wissen.

"Na ja..." Yami sah nach oben und schloss die Augen: "Ich denke schon. Ich weiß auch nicht warum, aber sie ist mir unheimlich wichtig und irgendwie..."

Yugi sah ihn an und lächelte: "Das freut mich für dich! Sie ist sehr nett und scheint dich auch zu mögen."

Als nach gut fünf Minuten immer noch keine Antwort kam wunderte sich Yugi.

"Yami??? Schläfst du??"

Yami war tatsächlich einfach eingeschlafen. Yugi lächelte und setzte sich an seinen Schreibtisch seine Hausaufgaben hatte er noch nicht gemacht. .
 


 

~#~

Atemu sah aus dem Fenster. Sein Vater war jetzt seit 20 Tagen tot und sein Leichnam würde in 20 Tagen zu Grabe getragen werden und er zum neuen Pharao ausgerufen.

Seine Mutter lag ihm ständig damit in den Ohren, eine Frau zu wählen.

"Was ist mit dir?" Isahra betrat den leeren Thronsaal und sah ihn betreten an.

"Ich kann noch nicht glauben, dass mein Vater tot ist... Es kommt mir vor, als wäre er nur auf Reisen..." seufzte Atemu und wandte ihr den Blick zu.

"Ich weiß... Es ist schwer es zu verstehen..."

"Du hast doch schon Menschen getötet nicht?" unterbrach Atemu plötzlich.

"Ja, aber das weißt du auch. Ich hab Menschen hingerichtet und Attentäter getötet... warum fragst du?" erkundigte sich Isahra.

"Ich noch nicht, aber es wird wohl auf mich zukommen, oder? Ist es sehr schwer?"

"Nun ja... schon, meistens zumindest. Es ist nie leicht einen Menschen zu töten, egal was er getan hat. Aber es wird notwenig sein und Ägypten zu beschützen. Man kann nicht jeden retten, dass ist einfach nicht möglich und du bist nun mal nicht in der Lage jedem eine zweite Chance zu geben. Du musst dich an die Gesetzte halten und die Richter sind gut. Du wirst kämpfen müssen, aber du hast, deine Getreuen, Shimon, Mana, Pacey und mich. Vertrau uns und stütz dich auf uns. Dafür sind wir da!" erwiderte Isahra und umarmte ihn.

"Es ist so schwer..." meinte er und nahm sie in den Arm: "Aber schön das du das gesagt hast."

"Aber deswegen hast du mich doch gerufen oder?" fragte Isahra nach und hob den Blick zu ihm

"Stimmt... Also..." Er ließ sie los und setzte sich auf den Thron, der nun der Seine war.

Sie sah ihm nach und folgte ihm, blieb aber am Fuß der Treppe stehen.

"Du weißt, dass meine Mutter mich zu einer Entscheidung drängt. Sie will das ich am Tag meiner Krönung auch eine Königin an meiner Seite steht."

"Ja, natürlich. Sie macht die ganze Residenz damit verrückt. Sie hat auch zwei Prinzessinnen hierher gebracht, die dir ja auch ihre Aufwartung gemacht haben." erinnerte sich Isahra und sah ihn fragend an: "Hast du dich entscheiden?"

"Ja, hab ich. Ich hab lange nachgedacht, auch über das was mein Vater gesagt hat, bevor er sich auf die Reise zu den Göttern gemacht hat." seufzte er und winkte sie zu sich.

Isahra ging die Stufen hinauf und wirkte sichtlich verunsichert.

"Ich werde niemand an meiner Seite akzeptierten, wenn ich nicht sicher bin, dass ich dieser Person vertrauen kann und das sie Ägypten sowie mich aus tiefsten Herzen liebt. Und ich kenne nicht viele die diesen grundlegenden Kriterien entsprechen. Zudem kommen dann ja auch noch meine Anforderungen..." Er sah sie nicht an, sondern in alle Richtungen, so als würde es ihm schwer fallen zu einem Punkt zu kommen.

"Atemu?" Isahra nahm seine Hand: "Was ist denn?"

"Ich weiß, dass du mal gesagt hast, dass du nicht die Krone tragen willst, weil dir die Verantwortung zu groß ist. Ich hab immer gedacht, dass ich noch Zeit hab und dass ich eine rein politische Ehe akzeptieren kann, aber es geht nicht. Ich will, dass du mit mir regierst!" Atemu wandte ihr nun den Blick zu und sah sie bittend aber auch bestimmend an.

"Hey... das ist nicht dein Ernst oder?" Isahra wich eine Schritt zurück.

Atemu stand auf, sein Blick war hart und zeigte, dass sein Entschluss feststand. Er drückte sie gegen die Wand.

"Doch! Entweder du, oder Keine! Ich weigere mich ein Kind mit einer Frau zu zeugen, oder auch nur in Bett zu lassen, nur weil es die Politik verlangt. ich hab keine Schwester, daher hab ich die freie Wahl und mit meiner Mutter hab ich auch gesprochen. Sie schickt die beiden Prinzessin zurück in ihre Länder."

"Das ist nicht fair! Du weißt wer meine Mutter war!" warf Isahra ein.

"Ja, ich weiß eine Diebin, Betrügerin, Mörderin und mehr, aber sie war auch die Cousine meines Vaters, nicht? Du weißt, dass du damit entfernt zur Königsfamilie gehörst. Ich hab Mahado und Shada das überprüfen lassen und du bist das letzte weibliche Mitglied des Königshauses, von meiner Mutter abgesehen!" widersprach er und gab ihr einen brennen Kuss. "Und ich liebe dich. Bitte, lass mich nicht hängen. Du bist die Letzte und Einzige die das Recht auf mich in Anspruch nehmen kann. Und umgekehrt genauso... Nicht wahr!"

"Jetzt wirst du richtig fies..." Isahra sah zu Boden: "Du hast recht... Du hast durch unseren Vorfahren das Recht auf mich, aber du hast mich doch schon. Ich lauf dir auch nicht weg. Aber das ist mir zuviel, bitte, Atemu... Nicht ich."

"Wer sonst, wenn nicht du! Du die jetzt schon von so Vielen geachtet wird und mehr kann als jede Andere die ich kenne. Ich will nicht, dass irgendjemand neben mir sitzt, Urteile fällt und mir näher kommt als jeder Andere! Ich geh in 20 Tagen auch alleine auf den Thron und verkünde, dass ich keine Königin habe. Was den meisten nicht gefallen wird und mich angreifbar macht. Aber das spielt dann auch keine Rolle mehr, ohne dich, auch offiziell an meiner Seite, bin ich eh nicht stark genug. Bitte Isahra, lass mich nicht hängen. Du selbst hast doch eben noch gesagt das..."

"Schon gut, ich weiß ja." Isahras Blick war schlagartig mild und warm geworden: "Ich liebe dich und deswegen, werde ich es tun. Und genau genommen, bin ich eh schon deine Frau, oder nicht?"

"Ja, nach ägyptischem Recht, wurdest du es als du bei mir eingezogen bist." musste er lächeln: "Eigentlich weiß eh jeder, dass du mir allein gehörst."

Isahra seufzte: "Kann es sein, dass du alles von mir kriegst was du willst?"

"Ja und jetzt sei lieb zu mir..."

"Hier?" sie sah sich um und schluckte.

"Ja, warum nicht?" zucke er mit den Schultern und gab ihr einen Zungenkuss.

~#~
 

Yugi saß noch über seine Aufgaben, als Yami gegen 22Uhr wach wurde.

"Yugi??" Yami sah zu ihm und gähnte.

"Wieder wach?" Yugi drehte sich zu ihm um: "Hast du was Schönes geträumt?"

"Ja, im Moment habe ich immer öfters Träume aus meiner Vergangenheit... Ich hatte wohl ein kleines Problem mit der Wollust..." gähnte Yami und schmunzelte.

"Bitte?" Yugi runzelte die Stirn.

"Nicht so wichtig, aber solltest du nicht auch langsam schlafen gehen?" wechselte er das Thema.

"Ja, schon, aber ich muss noch die Hausaufgaben fertig machen." meinte Yugi und rechnete weiter an seinen Aufgaben.

"Soll ich dir helfen?" wollte Yami wissen.

"Nein, das muss ich alleine schaffen. Du kannst mir nicht immer und überhall helfen!" lächelt Yugi: "Irgendwann werde ich doch ohne dich auskommen müssen oder?"

"Stimmt, Aber das schafft du. Du bist ein starker Mensch." erwiderte Yami.

"So wie du... Ich wünschte ich wäre so stark wie du." sagte Yugi nachdenklich.

"Das bist du! Wenn nicht stärker. Du hast auch mich schon gerettet und das nicht nur einmal."

"Aber jetzt ist Isahra da." unterbrach Yugi: "Und ich glaube, das sie dir sicher mehr helfen kann als ich. Immerhin kennt sie dich und erinnert sich an die Vergangenheit."

"Schon, aber sie hüllt sich ziemlich in Schweigen, sie sagt kaum was. Vielleicht auch besser so. Aber du hast recht, in ihrer Nähe fühl ich mich wohl. Was nicht heißt das du nicht mit ihr mithalten kannst."

"Ich bin ein Junge, ist doch klar das ich nicht mit ihr mithalten kann." lachte Yugi.

"So gesehen hast du schon Recht. Aber lassen wir das, ja? Es ist schon spät." Yami stand auf und ging zur Türe.

"Schlaf gut Yugi!"

"Ja. Du auch!"
 

~#~

Die Zeit verging rasch und im nu war ein ganzes Jahr vergangen, seit Atemu Pharao geworden war.

Das Land blühte, auch wenn es von den Schatten bedroht war, die er und seine Getreuen in den Schattenspielen bekämpften.

Isahra stellte sich ebenfalls als gute Königin heraus, da sich, ihm Gegensatz zu Arisis nicht scheute selbst zu kämpfen und auch weiterhin ihr Amt als Hohepriesterin ausübte.

Akunadin war einer der Letzten der noch immer dagegen war, ihm zur Seite standen im Geheimen ein Hohepriester und dessen Priester, sowie Arisis.

"Mein Pharao, wie ihr seht..." Karim saß mit dem Pharao zusammen über einer Papyrusrolle und besprach mit ihm die Ausgaben die in der nächsten Zeit bevorstanden. Aber nicht nur er war da, alle Getreuen waren anwesend, da noch einige Dinge anstanden.

Isahra schlüpfte leise durch die Türe herein.

"Königin!" Akunadin sah sie schief Grinsend an und sprach so laut das alle ihn hören mussten: "Ihr seid zu spät."

"Ich weiß, aber ich hatte noch was Wichtiges zu erledigen." erwiderte sie peinlich berührt.

"Das ist keine Entschuldigung! Wir haben hier sehr wichtige Dinge zu besprechen!" schnaubte Akunadin.

"Schon wieder... Kannst du das denn nicht mal sein lassen?" fragte Seth Akunadin.

"Bitte?" der Hohepriester sah ihn höhnisch an: "Ich weise sie nur zurecht!"

"Unnötiger Weise. Bis jetzt hatte sie immer gute Gründe, wenn sie sich verspätet." stimmte Isis Seth zu.

"Zudem wissen wir um deine Abneigung" pflichtete auch Shada bei.

"Und was ist es diesmal? Hat der große Ra dich sprechen müssen?" schnauzte Akunadin.

"Nein, meine Halbschwester Hathor, um genau zu sein und tu mir den Gefallen und beiß dir deine Zunge ab!"

"Hathor?" Mahado sah Isahra verwirrt an.

"Hast du sie gebeten dich endlich zu segnen und dir ein Kind zu schenken? Es wird doch allmählich Zeit dafür!" spottete Akunadin weiter.

"Nein, sie suchte mich auf."

"Was wollte sie?" fragte Atemu und erhob sich. Er selbst wusste warum es noch keinen Nachwuchs gab. Isahra war als Halbgöttin nicht den gleichen Gesetzten wie die Menschen unterworfen. Sie sah zwar reif aus und ihr Körper fühlte sich so an, aber ein Kind konnte sie noch nicht empfangen.

Ra, war auch noch sauer, weil sie als Mensch leben wollte und wollte sie so eine Weile strafen, indem er ihr Mondblut noch nicht fließen lies.

"Das möchte ich mit dir zuerst allein besprechen, wenn es geht." sagte Isahra und warf Akunadin einen beißenden kurzen Blick zu.

"Sicher... Geht bitte! Es wird nicht lange dauern, wartet vor der Tür." befahl Atemu und alle folgten. Akunadin blieb bis zuletzt: "Was ist denn so schrecklich das wir das nicht erfahren dürfen?"

"GEH!" fauchte Isahra wütend.

"Schon gut..." Akunadin schloss die Tür hinter sich.

"Kannst du ihn nicht loswerden?" fragte Isahra als er weg war.

"Er diente schon meinem Vater, das weißt du. Ich kann ihn nicht einfach so vertreiben."

"Aber vielleicht in den Ruhestand schicken! Er ist alt..." bockte Isahra.

"Ich weiß ja, dass ihr euch nicht versteht... Aber mehr ist das auch nicht."

"Du bist du gutherzig, aber nun gut... darüber wollte ich nicht mit dir reden." Isahra setzte sich auf die Stufen vor den Thron und sah zu Atemu auf.

"Denk ich mir. Was wollte deine Schwester?" fragte Atemu nach.

"Nun, der Grund ihres Besuchs..." Isahra dachte kurz nach, wie sie es am Besten sagen sollte.

"Also... Sie meinte ich sei..."

"Was?" Atemu schluckte. Isahra schien sehr verunsichert zu sein und er befürchtete eine schlimme Nachricht.

"Schwanger... Hathor hat gesagt das ich seit einer Woche schwanger sei. Sie hat mir auch versprochen das es keine Komplikationen geben wird."

"Bitte?" Atemu riss die Augen auf: "Du bist? Wirklich?"

"Hathor lügt mich nicht an und ich dich nicht. Ähm... freust du dich?" fragte sie unsicher nach.

"Ob ich mich..." Atemu bekam wieder Farbe im Gesicht und hob sie hoch: "Natürlich, freue ich mich! Es hat so lang gedauert, aber ich dachte... Ach egal!" Er strahlte richtig und drückte sie an sich. Isahra küsste ihn und schien erleichtert zu sein.

"Bin ich der erste, der er es erfährt?"

"Ja, darum wollte ich mit dir ja auch alleine sein." nickte Isahra.

"Gut! Dann behalten wir es noch eine Weile für uns. Beim nächsten großen Anlass, werden wir es dann bekannt geben, ja?" bat er und fröhlich.

"Wie du willst, aber jetzt müssen wir arbeiten." holte sie ihn auf den Boden zurück.

"Mhm... muss das sein?"

"Ja!" entgegnete Isahra ernst. "Du bist Pharao, schon vergessen?"

"Nein... schon gut!" seufzte er und klatschte. Seine Getreuen kamen zurück.

"Was gab es denn?" fragte Seth nach, da der Pharao immer noch ein Grinsen im Gesicht hatte.

"Nun ja..." Atemu sah zu Isahra.

"Sie ist unfruchtbar, nicht wahr?" spottete Akunadin.

"Nein, im Gegenteil. Deine Königin ist schwanger." sagte Atemu hart.

"Hm?" Isahra sah ihn an.

"Ich weiß, aber ich wollte sein Gesicht sehen!" grinste Atemu, da Akunadins Gesicht wirklich in sich zusammenzufallen schien.

"Das ist großartig!"

"Wir freuen uns!" meinten Mahado und Seth stellvertretend für alle, die ein heiteres Gesicht an den Tag legten

~#~

Duell 9: Verändertes Schicksal...

Duell 9: Verändertes Schicksal...
 

~#~

"Isa? Hey was ist denn?" Atemu erwachte am frühen Morgen.

Die ersten Sonnestrahlen fluteten gerade durch das Zimmer, doch er lag alleine im Bett. Er sah sich um, Isahra stand am Fenster und sah der aufgehenden Sonne entgegen.

Sie war erst seit 40 Tagen schwanger und so sah man es ihr noch nicht an. Allerdings wusste inzwischen wohl ganz Ägypten, das die Königin, die sie eigentlich nur als Sonne Ägyptens bezeichneten, schwanger war. Doch im Moment sah Isahra sehr nachdenklich und in sich gekehrt aus

"Was ist los?" wiederholte er und wollte aufstehen.

"Bleib ruhig liegen..." sagte Isahra leise und sah zu ihm: "Du hast noch Zeit bevor du aufbrechen musst... Deine Gefährten schlafen auch noch."

"Und du? Warum bist du wach?" Atemu wartete bis Isahra sich aufs Bett setzte und nahm sie instinktiv in den Arm: "Süße ich kenn dich doch. Irgendwas stimmt mit dir nicht."

"Der Tag bringt nichts Gutes mit sich. Kannst du nicht erst morgen reiten? Was spielt es für eine Rolle, ob du einen Tag früher oder später an der Grenze bist." erwiderte Isa und drückte sich an seine Brust.

"Hey, was denn? Ich komm doch schon heute Abend zurück, so weit ist es doch nicht..." er fuhr ihr durch die Haare.

"Ich weiß, aber..." Isahra sah zu ihm auf und küsste ihn so stürmisch das er nach hinten um viel und in den Kissen landete

"Ich will mich ja nicht beschweren, aber was ist denn in dich gefahren? Sonst bist du es doch, die mich an meine Pflichten erinnert..." wunderte er sich, ließ es sich aber gefallen.

"Ja schon... aber... Ich will auch nicht jeden Tag arbeiten..." antwortete Isahra und sah mit einem unschuldigen Blick an.

"Netter Versuch, Sonnenschein und ich bin wirklich versucht hier zu bleiben, aber in diesen Zeiten geht das nicht. Du weißt das die Schatten immer mächtiger werde..."

"Atemu, nur heute, die Schatten sind gefährlich, ja. Aber ich hab ein ungutes Gefühl, ich will heute nicht ohne dich sein. Lass mich heute nicht alleine..." unterbrach Isahra und kuschelte sich an ihn.

"Die Zeiten sind gefährlich, es wird keinen Unterscheid machen, ob ich heute oder morgen reise, aber für unsere Verbündeten schon. Mir wird schon nichts passieren, Seth und die anderen passen doch auf mich auf."

"Und wenn ich mitkomme?"

"Isahra... Du weißt dass ich das nicht will. Ich weiß, dass du auch kämpfst, aber es ist nicht gut, wenn du dich unnötig in Gefahr bringst. Hier bist du sicher und vergiss nicht, dass du auch noch schwanger bist. Du kannst im Moment nicht so kämpfen wie sonst. Deine magische Kraft ist geschwächt." wehrte er ab.

"Aber..."

"Nichts aber, du bleibst hier und kümmerst dich um alles."

"Wie du meinst... aber..." sie küsste seinen Hals und saugte sich daran fest.

"Das kitzelt..." meinte Atemu, wehrte sich aber nicht, gegen den Knutschfleck. Er wartete bis sie fertig war und küsste sie dann. "Was willst du?"

"Dich wiedersehen." meinte Isahra.

"Ich lass dich schon nicht alleine, nein... ich lass euch nicht allein. Ich will doch die Sonne nicht zum erlöschen bringen." lächelte er und schon klopfte es an der Türe.

"Ja?" Atemu sah zu ihr und Mahado kam herein.

"Es ist Zeit aufzubrechen!" sagte er.

"Ich komme gleich!" nickte Atemu und stand auf. Er zog sich an und wusch sich.

Mahado wartete vor der Tür, da Isahra nichts anhatte.

Atemu gab Isahra noch einen zärtlichen Kuss: "Ich beeil mich, ja?" dann ging er.

Sie band sich ihr Hüfttuch um und ging auf den Balkon. Ihre Haare verdeckten ihre Brüste und sie sah Atemu und den Getreuen nach, die eben aus dem Schlosshof ritten. Atemu drehte sich noch mal zu ihr um und lächelte sie an.
 

Die Sonne neigte sich schon dem Horizont entgegen als der Pharao zurück zum Palast kam, er hatte es eilig weil ihm vor einigen Stunden eine schlechte Vorahnung heimgesucht hatte.

Pacey und Mana standen am Tor und schienen schon auf ihn zu warten.

"Pacey? Mana?" Seth hielt, genau wie die anderen sein Pferd an.

"Isahra ist nicht da." sagte Mana und sah zu Atemu.

"Was? Wo ist sie denn?" wunderte sich Mahado.

"Ein Mann kam und bat um Hilfe. Im roten Land wurden Dörfer angegriffen, von einem Monster... Sie ist los geritten, um zu helfen. Aber sie ist noch nicht zurück und wir machen uns Sorgen. Sie hat..."

"Sie hat was?" Atemu sah Pacey und Mana an.

"Sie sagte, dass wenn sie nicht vor euch zurückkäme, wir Euch das hier geben sollen." Mana gab Atemu einen Brief.

Er öffnete ihn und wurde kreidebleich: "Wo ist das Dorf...?"

"Es ist das Dorf Besron." antwortete Pacey und sah das Atemu das ohnehin schon geschundene Pferd wendete und ohne ein Wort losritt.

"Pharao?" Seth zog die Zügel an und folgte ihm.

"Komm!" Mahado zog Mana zu sich aufs Pferd und ritt ebenfalls los.
 

Es dauerte kaum eine Stunde und die Sonne war schon fast untergegangen als Atemu und seine Getreuen im Dorf ankamen. Allerdings stand es nicht mehr. Es sah aus, als sei es in Grund und Boden gestampft worden.

"Wow..." Karim riss die Augen auf und steig, wie alle anderen, ab.

"Horus..." Isis sah den Wolf, den Isahra damals mit in den Palast gebracht hatte unter einem Stein liegen. Er war tot, verblutet, und man sah noch die Wunden eines harten Kampfes.

"Was ist hier passiert?" Shada sah sich um und entdeckte einen Mann, der in einer Ecke kauerte: "Hey!" sprach er ihn an.

"Mein Herr!" der Mann war schon alt und seine Augen waren mit Tränen getränkt: "Es war schrecklich... ein Monster... Wie eine Schlage unter dem Befehl eines Mannes mit blauen Haaren... Sie haben hier gewütet..." brachte er kaum verständlich heraus und krallte sich an Shadas Gewand fest.

"Jetzt reiß dich zusammen und Sprich!" donnerte Akunadin ihn an.

"Akunadin!" Shimon sah ihn kopfschüttelend an.

"Sprich weiter, ja?" lächelte Isis, so freundlich sie konnte.

"Meine Freunde und meine Familie... sie sind tot, ihr Ba wurde ihnen geraubt... Und die Königin..."

"Was ist mit meiner Gemahlin?" Atemu sah ihn ungeduldig an.

"Sie kämpfte für uns, mein Pharao, aber..." der Mann brach erneut in Tränen aus. "... Das Biest ist verschwunden, aber sie ist... tot... umgefallen, der Kampf war zuviel..."

"Wo ist sie?" Pacey rollten schon die ersten Tränen über die Wange.

"Dort... Sie liegt noch..."

Mehr hörte Atemu nicht mehr, da er losrannte.

Er fand Isahra auf dem zerstörten Marktplatz im Sand liegen, als sie Sonne gerade ihre letzten Strahlen ausschickte und verschwand.

Atemu fiel auf die Knie und hob sie hoch. Ihr Körper war nur noch sehr leicht warm, oder bildete er sich das nur ein?

"Nein... das ist nicht wahr... Du darfst nicht..." dicke Tränen quollen aus seinen Augen...

~#~
 

"NEIN!" Yami schreckte auf.

"Yami?" Yugi steckte den Kopf in sein Zimmer und sah ihn an.

"Was ist denn? Warum hast du so geschrieen?" fragte er nach.

"Ich hab geträumt..." Yami sah zu ihm und merkte nicht, dass er weinte.

"Was denn?" Yugi erschreckte sich ein wenig, er hatte Yami noch nie so geschockt gesehen.

"Isahra... sie ist gestorben..." zitterte Yami und versuchte einen klaren Kopf zu bekommen.

"Bitte?" Yugi verstand nicht was er meinte.

"Damals in Ägypten... Ich hab es eben durchträumt..."

"Das tut mir Leid, Pharao..." Rebecca kam, gefolgt von Joey, Tea, Tristan und Mai in Yamis Zimmer.

"Rebecca? Mai?" ersah sie verwirrt an.

"Ja wir haben gedacht, dass wir euch mal wieder besuchen könnten." grinste Mai.

"Sie standen alle vor der Tür, da hab ich sie rein gelassen." nickte Yugi: "Ich wusste ja nicht das es dir so schlecht geht."

"Schon gut... Es war ja nur ein Traum, hoffe ich doch."

"Yami..." Tea setzte sich neben ihn und wusste nicht was sie sagen sollte.

"Vergiss es! Es war doch sicher nur ein Traum. Wahrscheinlich hast du das nur geträumt, weil es in letzter Zeit so stressig war." lachte Joey.

"Nein, es ist wahr..." sagte Rebecca leise.

"Was?" Tristan sah sie an.

"Mein Großvater hat eine Steintafel gefunden auf der davon die Rede ist. Die Steintafel hat es in einem Grab gefunden, das einem Shimon Muran beherbergt." erklärte Rebecca: "Es heißt sie sei im Kampf für Ägypten gestorben, als sie ein Dorf und die Menschen dort beschützen wollte."

"Das tut mir Leid!" Tea sah zu Yami, der sehr abwesend wirkte.

"Sie war schwanger..." sagte Yami langsam.

"Yami..." Yugi sah ihn an.

"Dann hast du damals nicht nur eine Freundin verloren, aber du kannst doch nichts dafür. Woher hättest du wissen sollen das es so kommen würde." versuchte Mai ihn aufzuheitern.

"Genau Alter! Du darfst dir nicht die Schuld daran geben." stimmte Joey zu.

"Es ist immer schlimm einen guten Freund zu verlieren." pflichtet auch Tristan bei.

"Freund?" Yami sah auf.

"Ja, ihr ward damals doch sicher gut befreundet, sonst würde es dir nicht so nahe gehen!" antwortete Yugi.

"Genau, vielleicht war sie auch in deinem Harem..."

"Sie war meine Lebensgefährtin!" unterbrach Yami Tea.

"Deine Lebensgefährtin ? Also deine Frau!?" Mai riss die Augen auf.

"Das erklärt warum dieser Shimon immer so ehrfürchtig von ihr geschrieben hat. Aber ich weiß nicht mehr, dazu gibt es zuwenig Hinweise." seufzte Rebecca.

Eine betrübte Stimmung zog auf.

"Es ist Vergangenheit und nicht mehr zu ändern." wandte Mai ein.

"Das stimmt, Kopf hoch, Pharao." lächelte Tea, die innerlich geschockt war, das Yami damals mit Isahra verheiratet gewesen war.

"Wir sollten uns mit was anderem beschäftigen." schlug Tristan vor.

"Und mit was?" fragte Joey.

"Yugi, gibst du mir bitte die Millenniumskette, die Ishizu uns gegeben hat." bat Yami plötzlich.

"Was? Warum denn?" fragte Yugi verwirrt nach.

"Ich will etwas wissen." lächelte Yami ihn an.

"Warte kurz!" Yugi ging und kam mit einer Kiste zurück, in der er die Millenniumsgegenstände aufbewahrte, die er bis jetzt hatte. Den Ring, den Stab und die Kette. Yugi nahm die Kette heraus und gab sie Yami.

"Was willst du denn wissen?" erkundigte er sich Rebecca.

Yami antwortete nicht und sah auf die Kette. Sie leuchtete plötzlich auf und blendete alle.
 

"Ah..." Yugi, Joey, Mai, Rebecca, Tristan, Tea und Yami öffneten wieder die Augen. Sie schwebten im Himmel und vor ihnen baute sich der Leviatan auf.

"WAHHHH!" Tristan bekam fast einen Herzinfarkt, während es Mai und Tea die Sprache verschlug.

"Das ist doch das Monster von Dartz." stellte Yugi fest.

"Ja der Leviatan!" Rebecca klammerte sich an Yugis Arm fest.

"Das ist..."

"Die Vergangenheit!" unterbrach Yami und flog nach unten ins Dorf.

Sie mussten sehr nahe fliegen, um zwischen den Rauchschwaden auch nur ein wenig erkennen zu können.

"Das ist..." Joey schreckte zurück, als er die ersten toten Menschen sah.

"Was ist hier los? Warum ist der Leviatan hier?" fragte Yugi ängstlich nach.

"Da was sind das für Monster?" Mai sah, dass dem Leviatan zwei andere Monster gegenüberstanden. Ein riesiger schwarzer Hund mit drei Köpfen der alles andere als Freundlich aussah und ein nicht wirklich kleinerer Falke, der wie reines Gold schimmerte. Sie scheinen total gegensätzlich zu sein.

"Wahnsinn sind die Drei dafür verantwortlich, dass hier alles in Flammen steht und in Trümmern liegt?" fragte Tristan. Doch da bekam er seine Antwort nicht von seinen Freunden sondern vom Szenario das sich da unter ihm bot.

"Du kannst diese Menschen nicht vor mir beschützen. Ich habe einen Teil ihrer Seelen schon an meinen Leviatan verfüttert!" ertönte Dartz Stimme klar und deutlich.

"Ich weiß, dass ich nicht alle Menschen beschützen kann. Dass kann niemand, aber ich kann beschützen die du noch nicht erwischt hast." Isahra stand Dartz gegenüber und sah ihn direkt an.

"Kann mir ja eigentlich egal sein, obwohl es mir lieber gewesen wäre, den Pharao hier stehen zu sehen. Aber deine Seele gehört ohne Zweifel auch zu den mächtigen dieser Zeit. Der große Leviatan wird durch sie auch sehr viel Kraft gewinnen."

"Danke für die Blumen, aber ich hab nicht vor als Futter für deine Schlange zu enden!" erwiderte Isahra.

Dartz trat auf sie zu, aber nur einen Schritt. "Armes Kind! Du magst sehr stark sein, aber du kannst mich nicht besiegen." lachte er los.

"Dennoch hast du Angst vor mir, nicht wahr? Keine Sorge ich habe nicht vor zu gewinnen oder dich zu besiegen."

"Was?" Dartz und auch Yami, Yugi und seine Freunde rissen die Augen auf.

"Ich versteh nicht..."

"Es reicht mir ein Unentscheiden zu erzielen. Im Gegensatz zu dir bin ich mir meiner Schwächen bewusst und weiß, dass meine Chancen heute zu siegen schwindend gering sind. Weißt du, als ich heute Morgen erwachte, wusste ich, dass heute mein letzter Tag ist. Ich habe nichts zu verlieren denn ich sterbe heute, daher hab ich auch keine Angst über meine Grenzen zu gehen. Hier und heute setze ich alles ein, was ich habe und was mir zur Verfügung steht, daher werde ich dich zumindest aufhalten können." Isahras Stimme klang ernst, entschlossen und mutig aber auch traurig.

"Du bist schon erstaunlich! Zu schade, dass du dich für einen Kleingeist wie den Pharao aufopferst. Immerhin du bist in der Lage dem Orichalcos nicht zu unterliegen, an meiner Seite würdest du..."

"SCHWIEG! Du weißt gar nichts von uns! Du bist nur verblendet! Das was du dir wünschst, ist irreal. Es gibt keinen Menschen der nicht einen Funken böses oder dunkles in sich trägt. Denn das macht uns zu Menschen, auch du bist da keine Ausnahme und Ich habe sehr wohl eine dunkle Seite! Kerberos!" der dreiköpfige Hund trat vor und sah Dartz an: "Ich bin nur in der Lage sie zu kontrollieren. Eine Gabe die nur wenige Menschen haben und dein Zauber schwächt die Kontrolle der Menschen über ihre dunkle Seite, indem es sie manipuliert. Das Orichalcos ist Böse und verstärkt das Böse in den Menschen, nicht mehr und du bist seine Marionette! Und wenn du noch mal meinen Gemahl mit deinen herablassenden Worten beleidigst, töte ich dich."

Dartz schwieg und wandte sich ab: "Ist das deine Meinung?"

"Nein, das ist die Wahrheit!" widersprach Isahra schloss die Augen: "Du willst das Ba meines Mannes, nicht war? Dann bringen wir das hier endlich zu Ende, denn du musst an mir vorbei, bevor du zu ihm weiter kommst."

"Wie du willst, Königin... oder nein, weiblicher Horusfalke, Sonne Ägyptens, Isahra Nuththys ... So nennen dich doch die Menschen hier, oder? Leviatan... labe dich an ihrer Seele!" Dartz ließ den Leviatan los.

"Kerberos! Seraphim!" Das Dia Dank an Isahras Arm strahlte auf und der Hund, sowie der Falke begannen mit dem Leviatan zu kämpfen.

"Das glaub ich nicht..." Tea zittere am ganzen Leib und auch Yugi, Tristan, Rebecca, Mai und Joey konnten sich vor Angst nicht mehr Rühren. Sie hörten Dartz und Isahra Befehle rufen und sahen wie sich die Monster gegenseitig bissen, schlugen, kratzen und immer wieder schreien sie auf. Das Dorf viel immer mehr in sich zusammen und immer mehr Brandherde bildeten sich. Sie hörten die Menschen die ängstlich aufschreiben und versuchten zu fliehen, aber von Dartz Handlangern zum teil dran gehindert wurden. Sie sahen auch Horus, den weißen Wolf der den Fliehenden half, so gut er konnte, obwohl er schon blutüberströmt war.

"Das ist schrecklich..." Rebecca klammert sich an Yugi fest und presste die Augen zusammen.

"Deine Monster sind zu schwach..." lachte Dartz auf, da der Leviatan Seraphim, den Falken, gehen eine Wand geschleudert hatte und dieser sich nicht mehr rührte.

Isahra war in die Knie gegangen und atmete schwer.

Allerdings sah auch Dartz schon mitgenommen aus.

"Ich sag dir was... Solange ich auch nur noch atmen kann, werde ich dich nicht in Ruhe lassen!"

"Du bist an deine Monster gebunden, nicht? Was sie erleiden, raubt dir Kraft..." Dartz zog ein Schwert heraus und ging auf sie zu.

"Dauert es dir zulange, oder hast du Angst, das ich deinen Leviatan doch noch zurückdrängen kann?" fragte Isahra und stand wieder auf. Ihre Augen Blitzen im schein des Feuers.

"Ich hab nur keine Lust das meine Zeit wegen dir draufgeht!" zuckte Dartz mit den Schultern und ließ sein Schwert durch die Luft wirbeln.

"Ah..." plötzlich sank er nun auf die Knie... "Was??" Ein Messer steckte in seinem Oberschenkel, es war auch heiß und glühte noch, so das Dartz es nicht anfassen konnte.

"Ich bin immer noch die Tochter einer Mörderin und Diebin, so schnell kriegst du mich nicht." entgegnete Isahra, die noch ein Messer in der Hand hielt.

Dartz konnte sich rühren, der Schmerz war zu groß, aber der Leviatan kämpfte immer noch mit Kerberos, der dem Leviatan noch standhalten konnte.

"Pharao, bitte, lass uns zu... Wo ist er denn?" Joey, bemerkte das Yami verschwunden war.

"Pharao?" Yugi sah zu Joey und Tristan der ebenfalls nichts davon bemerkt hatte.

"Da war vorhin ein Licht..." meinte Rebecca.

"Was?" Tea sah sie an.

"Ja, ganz kurz, wie ein Blitz, er ging wohl in den Feuern unten unter... Davor hab ich Yami noch gesehen..." schluckte Rebecca, die immer noch zitterte und große Angst hatte.

"Verdammt! Warum wollte er das hier sehen?" ärgerte sich Tristan.

"Verstehst du das nicht?" Mai sah ihn an: "Da unten ist seine Frau, die hier und heute verloren hat. Er will wissen wie sie gestorben ist und ob er sie hätte retten können. Er hat sie geliebt!" wandte Mai ein.

"Aber das ist doch hirnrissig! Wer will schon sehen, wie jemand Stirbt!" wandte Tristan ein.
 

Yami öffnete die Augen und erschrak. Er saß auf einem Pferd, das durch die Wüste trabte. Neben ihm, vor ihm und hinter ihm, ritten sechs Leute, die ihm komischer Weise nicht fremd waren.

Karim, Shada, Mahado, Seth, Isis und Akunadin ritten mit ihm.

Aber irgendwie hatte der das Gefühl nicht mehr genau zu wissen, was eben passiert war. Selbst das Dorf, hatte er vergessen, nur eine schlechte Vorahnung blieb ihm. Und die hatte ihn wie ein Blitz getroffen.

"Mein Pharao?" Mahado sah ihn verwirrt an: "Was habt ihr? Ihr seht so blass aus..."

"Was?" Atemu sah Mahado an.

"Pharao...?" Seth ritt zu seiner Rechten.

"Es ist nichts..." schüttelte Atemu den Gedanken ab, den er eben gehabt hatte. Doch in dem Moment kam ihn das Bild von Isahra in den Sinn, wie sie ihm nachgesehen hatte...

"Seid ihr euch sicher?" jetzt sah Isis ihn an. "Geht es euch nicht gut?"

"Doch, ich hab nur eine schlechte Vorahnung, sicher nur Einbildung." Atemu hielt sich den Kopf. Jede Sekunde wurde diese Ahnung schlimmer und drang tiefer in ihn ein.

"Wirklich?" Isis konzentrierte sich und versuchte die Zukunft zu sehen.

"Und?" Karim sah sie an.

"Es geht nicht... Ich sehe nichts. Also hat es etwas mit uns oder mit unserer Königin zutun. Ich glaube aber nicht, dass es etwas Schlimmes ist." versuchte Isis ihn zu beruhigen.

"Ihr braucht euch keine Sorgen zu machen, oder war heute etwas anders als sonst?" fragte Akunadin nach.

"Nein, oder... Ich weiß nicht..." Atemu sah zurück. Das Gefühl wollte nicht loslassen, sondern wurde immer stärker.

"Ihr seid durcheinander, vermutlich zu wenig Schlaf und die Hitze!" lächelte Shada.

"Vielleicht!" nickte Atemu und seufzte.

"Sollen wir rasten?" wollte Seth wissen: "In der Nähe ist eine kleine Oase."

"Gute Idee, wir haben noch Zeit." stimmte Karim zu.

Langsam setzten sich die Pferde wieder in Bewegung und trabten zur Oase.

Mahado sah die ganze Zeit zu Atemu, der immer noch einen schlechten Eindruck machte. Allerdings wollte er ihn nicht schon wieder darauf ansprechen.

Der Pharao verhielt sich ungewöhnlich, normal war er im Stande, seine Gefühle im Griff zu haben. Doch das hier, das sich Atemu von seinen Gedanken und Gefühlen so verwirren ließ war nicht nur Mahado neu, sondern auch den anderen Getreuen.

Die Oase war verlassen und die Pferde freuten sich über das Wasser.

Atemu setzt sich in den Schatten einer Palme und dachte nach.

"Hier, mein Pharao!" Shada hielt ihm eine Schale mit Wasser hin. "Ich danke dir..." Atemu nahm die Schale und trank einen großen Schluck. Das Wasser tat gut und erfrischte ihn.

"Geht es euch besser?" wollte Akunadin wissen.

"Ja... ein wenig... nur..." Atemu das auf die Schale, von der ein Tropfen auf den Sand tropfte.

"Tränen..." murmelte er.

"Was?" Seth verstand ihn nicht...

"Isahra... sie hat geweint, als ich mit euch fort ritt... Ich hab mich zu ihr umgedreht. Sie stand auf der Terrasse und hat uns nachgesehen und geweint... " sagte er langsam und sah ihr Gesicht vor sich, ihre Augen die nass glänzten.

"Das ist sicher nur wegen der Hitze!" meinte Karim, der das nicht glauben konnte, das der Pharao auf diese Entfernung so was erkennen konnte.

"Mit Sicherheit, Ra spielt euch einen Streich!" stimmte Akunadin zu.

"Das glaub ich nicht... Er liebt Isahra zu sehr, um mir solche Streiche zu spielen, zudem ist er mein Schweigervater!" Atemu stand auf. Er konzentrierte sich und Koribo erschien zwischen den Getreuen.

Er sah sich um und auf Atemu der sich zu ihm kniete. Plötzlich schüttle sich Koribo und begann ausgeregt hin und her zu rennen, zu hüften und zu quieken.

"Was hat die Pelzkugel denn?" wunderte sich Seth und sah Koribo verwirrt nach.

"Ob mit Isahra was nicht stimmt? Immerhin Koribo ist doch..." Isis verstummte. Sie wusste, genau sie die anderen Getreuen, das Koribo ein Teil von Isahras Ba und Ka war, das sie dem Pharao geschenkt hatte.

"Wenn das stimmt, dann müssen wir zurück!" erwiderte Mahado.

"Nein, ich mach das! Sie ist meine Frau! Ihr reitet weiter und regelt das an der Grenze!" Atemu hob Koribo hoch, der zitterte.

"Aber mein Pharao!" Seth sah ihn entgeistert an: "Ihr könnt doch nicht alleine reiten! Das ist zu gefährlich!"

"Doch, alleine bin ich schneller und wenn ich selbst nicht zur Grenze komme, denn solltet ihr alle dorthin, damit es keinen Aufruhr gibt." Atemu kletterte mit Koribo auf sein Pferd.

"Nehmt wenigstens einen von uns mit!" bat Isis aufgeregt.

"Es reicht doch wenn..."

"Mahado! Die Beziehungen mit den Nubieren sind alles andere als gut. Und es ist ein Befehl." unterbrach Atemu seinen alten Freund.

"Darum solltet ja auch ihr anwesend sein. Das Vieh spinnt sicher nur, weil die Hormone der Königin verrückt spielen." widersprach Akunadin, wobei man seine Verachtung für Isahra deutlich hörte, auch wenn er sich Mühe gab, sie zu unterdrücken.

"Wir wissen das du sie nicht magst." räusperte sich Shada.

"Aber er hat recht. Wollt ihr wirklich wegen diesem kleinen Pelzball einen Aufstand der Nubier riskieren?" wollte Seth wissen.

"Ja, werde ich!" nickte Atemu und trat seinem Pferd in die Flanken. Das Pferd wieherte und galoppierte los.

"Das ist doch..."

"Akunadin, schon gut, lasst ihn. Er ist der Pharao und wir haben unsere Befehle." Mahado legte beschwichtigend seine Hand auf die Schulter des alten Priesters.

"Er ist verantwortungslos! Es ist sicher nur eine Lappalie!" schnaubte Akunadin.

"Reiten wir zur Grenze!" Seth steig auf sein Pferd: "Es ist das erste Mal das unser Pharao sich so verhält..."

"Glaubt ihr, dass er Recht hat?" fragte Karim nachdenklich.

"Ich weiß es nicht, aber ich hoffe, dass er sich irrt. Bedauerlich das mir das Schicksal der Königin vernebelt ist." seufzte Isis und sah in die Richtung in die Atemu verschwunden war.

Der Sand wirbelte noch in der Luft und legte sich langsam.
 

Atemu trieb das Pferd immer schneller voran. Das Gefühl das ihn wie ein Blitz getroffen hatte, wurde immer stärker.

Koribo schien immer schwächer zu werden, konnte ihn aber noch in die richtige Richtung führen. Immerhin, als Isahras Ka und Ba konnte er sie spüren und zu ihr laufen, egal wir weit er von ihr weg war.
 

"Pharao!?!?" Tea schrie einfach los. Doch der Lärm des Kampfes übertönte sie, wobei sie nicht verstand wir zwei Monster und zwei Menschen solchen Lärm verursachen konnten.

"Sagt mal, die da können uns nicht hören und nicht sehen, oder?" wollte Mai wissen.

"Nein, glaub ich nicht, warum fragst du?" erstaunt sah Yugi sie an.

"Na ja, dann sind wir doch sicher!"

"Aber ohne den Pharao und die Kette, kommen wir nicht mehr zurück!" fuhr Tristan sie an.

"Das stimmt, er hat den Zauber der Kette gerufen, daher ist er der Einzige der uns zurückbringen kann." stimmte Rebecca zu.

"Dann sind wir zwar in Sicherheit, aber wir können auch nur zusehen und sind zum Warten verdammt?" Joey schluckte und sank auf die Knie.

"Ich will hier weg!!"

"Du führst dich auf wie ein kleines Kind!" stellte Mai fest.

"Gefällt es dir etwa, das hier sehen zu müssen?" schnaubte Joey.

"Was ist denn? Das ist vielleicht nicht schön, aber es ist Vergangenheit! Wir sind Zeugen eines historischen Kampfes!" zuckte Mai mit den Schultern.

"Eines Kampfes der Isahra töten wird..." schluckte Rebecca: "Der Pharao sagte doch das er sehen will, wie sie gestorben ist..."

"Du hast recht, aber wo ist er? PHARAO?? Wo bist du?" schrei Yugi in die Nebelschwaden.

"Glaubst du er ist näher rangegangen?" fragte Tea nach.

"Das könnte sein..."

"Dann sehen wir nach!" unterbrach Yugi Joey und näherte sich dem Kampfplatz.

"Warte doch!" Rebecca hielt ihn fest: "Das ist gefährlich und..."

"Schon gut Rebecca, ich will nur den Pharao suchen." lächelte Yugi sie an.

"Wir kommen mit!" Joey kam schnell zu Yugi.

"Du solltest endlich aufgeben!" hallte ihnen Dartz Stimme entgegen als sie zwischen Zwei halb eingestürzten Häuser standen.

"Warum? Ich atme doch noch!" erwiderte Isahra. Sie sah mittlerweile schon ziemlich schlimm aus.

Ihre Haare waren zerzaust und an ihren Armen, Beinen und Bauch, sah man deutliche Schrammen und Schürfwunden. Selbst das Gesicht war nicht verschont geblieben und etwas Blut rann auf der linken Seite ihres Mundes. Ihre Kleidung war zerrissen und es grenzte an ein Wunder, das sie noch zusammenhielten.

Dartz Kleider waren ebenfalls am auseinander fallen und seine Haare wehten offen im Wind der immer wieder durch den Kampf der Monster über ihnen entfacht wurde. Auch er hatte die ein oder andere Verletzung und noch immer tropfte das Blut aus seiner Beinwunde.

"Du hast doch eh gesagt das du heute stirbst, also warum willst du unnötig leiden, das bringt niemanden etwas und verursacht dir Schmerzen. Zudem deine Seele bekomme ich so oder so! Du bist am Ende deiner Kräfte und Fähigkeiten! Du kannst die Ursprungesform deines Kas nicht beschwören und dein Licht ist am erlöschen..." lachte Dartz, der sich mit einem Schwert in der Hand Isahra näherte.

"Glaubst du das?" Isahras Augen spiegelten das Feuer um die herum, was ihr einen dämonischen Blick verlieh.

"Sieh dich an! Du kannst kaum noch stehen, geschweige denn kämpfen! Deine ganze Kraft brauchst du um diesen Hund kämpfen lassen zu können! Ich gebe zu, du hast dich gut geschlagen, aber dein Bestes war zu wenig. Das nächste Mal solltest du im Besitz all deiner Kräfte sein und dein Ka sollte nicht gespalten sein, dann hättest du vielleicht wirklich eine Chance gegen mich!"

"Du tust mir leid!" Isahra lächelte ihn an.

"Was? Warum lächelst du?" schluckte Dartz.

"Weil du mich immer noch unterschätzt! Ich sagte doch! Ich werde erst dann aufgeben, wenn ich nicht mehr atmen kann. Vielleicht hast du Recht und ich unterliege dir, aber meine Seele kriegst du nicht!"

"Und was macht dich da so sicher? Ich kriege jede Seele, die mir unterliegt..."

"Ach ja, dann die sieh deinen Leviatan doch an!" entgegnete Isahra.

"Bitte?" Dartz sah zu seinem Monster und schluckte. Der Leviatan wurde zurückgedrängt, immer mehr setzte ihm Kerberos zu und Dartz hätte schwören könne, einige Seelen entkommen zu sehen.

"Wie machst du das?" Dartz wandte Isahra wieder den Blick zu.

"Das würdest du nicht verstehen. Es gibt Menschen auf dieser Welt, die mir vertrauen und an mich glauben, allein das ist schon Grund genug mein Bestes zu geben! Ich lass nicht zu, das du ihnen die Zukunft raubst, daher..." Isahra stellte sich gerade hin und atmete tief durch. "... werde ich tun was ich kann. Du hast recht ich bin zu schwach, um den Leviatan zu vernichten, aber ich kann ihn bannen."

"Was?" Joey glaubte sich verhört zu haben.

"Wieso kämpft sie, wenn sie weiß, dass sie gar nicht gewinnen kann?"

"Weil Isahra Ägypten beschützen will und den Pharao." dachte Yugi laut nach.

"Das stimmt. Man sagt ihr nach, das sie ein großes Herz hatte und für Ägypten gestorben sei." pflichtete Rebecca ihm bei.

"Stopp! Dann hat sie Dartz damals zum Rückzug gezwungen und hat damit auch den Pharao beschützt?" erkundigte sich Tea.

"Das nenn ich Frauenpower!" meinte Mai und sah sich das Szenario weiter an.

"Das lass ich nicht zu!" Dartz löste sich von seinem Schreck und hob das Schwert hoch: "Wenn ich dich jetzt erschlage, kannst du nichts mehr tun."

"Schon klar, aber dazu musst du mich erstmal treffen! HORUS!" rief Isahra und er Wolf sprang auf dem nichts Dartz an und biss in so unglücklich in die Hand, das Dartz das Schwert fallen lassen musste.

"Verdammt!" schrie er auf und sah auch seine Hand.

Horus ließ los und stellte sich zwischen ihn und Isahra.

"Ah..." Isahra ging in die Knie... Ihre ganze Kraft schien nicht auf Kerberos zu übertragen und sie zu schwächen. Das Dia Dank leuchtete, aber es wurde immer schwächer.

"Nein!" Dartz hob seine Hand und wie von einer unsichtbaren Hand wurde der Wolf gegen die nächste Wand geschleudert und blieb regungslos liegen. Er hob das Schwert mit der anderen Hand auf und brach zusammen.

"Verdammt! Ich kann nicht mehr!" Isahra, sah nach oben. Kerberos, wurde schwächer und seine Wunden waren tief, der Leviatan, war schon nahe an ihrem Siegel angekommen und würde sich nicht mehr retten könne, selbst wenn Kerberos, jetzt aufgeben würde... Doch das ging nicht mehr.

Isahra hatte die Kontrolle über ihn verloren und Seraphim hatte sich schon aufgelöst. Kerberos zog ihr jetzt alle Energie ab, bis sie tot und er verschwunden waren.

"Was machen wir jetzt? Wir müssen was tun! Der Köter, verwüstet alles!" wandte Joey ein und rannte auf den Platz.

"Du bist hier nicht existent!" brüllte Rebecca ihm nach.

"Joey du bist ein Geist, du bist machtlos!" übersetzte ihm Tristan.

"Das ist nicht fair..." Tea sah auf den Boden...

"SLIFER!" erklang eine bekannte Stimme und der rote Himmelsdrache des Osiris erschien am, von Rauchschwaden geschwärzten Himmel.

"Was?" Isahra zuckte zusammen, also sie den roten Drachen sah, der auf Kerberos zuflog.

"Der Pharao??" Dartz löste sich auf und verschwand, während der Leviatan in Isahras Siegel eingefroren wurde, sich aber immer noch wehrte.

"Das gibt es nicht!" Rebecca ließ endlich Yugi los: "Er dürften nicht hier sein!"

Doch da erschein schon das Pferd des Pharaos mit ihm und Koribo.

"Isa!" Atemu sprang vom galoppierenden Pferd und rannte zu ihr.

Koribo fiel hin und rollte ihm nach.

"Du?" Isahra sah ihn mit halb geschlossenen Augen an, da sie ihre Augen nicht mehr richtig offen halten konnte.

"Hey, du musst Kerberos stoppen... sonst..." Atemu, sah ihr in die Augen, die schon ins leblose abtriefteten...

"Hörst du mich überhaupt noch?"

"Ja..." Isahra kniff die Augen kurz zusammen und sah ihn dann an: "Atemu... Du bist hier?" fragte sie, während Slifer Kerberos daran hintere zu wüten und Kraft zu verschwenden.

"Ja, natürlich! Ich hab mir Sorgen gemacht, komm schon, pfeif ihn zurück, ich weiß du kannst es." erwiderte er hastig.

Koribo sah ihn an und hüfte auf und ab...

"Was willst du?" fragte Atemu. Koribo sah auf Isahra und versuchte sich zwischen sie und Atemu zu quetschen.

"Koribo..." Atemu sah auf die Pelzkugel, dann viele es im ein, was er wollen könnte.

"Gib ihr deine Kraft, du bist doch ein Teil von ihr!" sagte Atemu ohne es eigentlich zu wollen.

Koribo nickte und drückte sich an Isahra...

Es schien fast so, als würde Koribo sich auflösen, aber in Isahras Augen kehrte etwas Leben zurück. Nicht viel nur grade genug.

"Isa..." Atemu sah sie an. Sie nickte und sah auf Kerberos...

Das Dia Dank erlosch und Kerberos verschwand in einem Schatten und war weg.

Auch Slifer zog sich in die Schatten zurück und löste sich auf.

"Was machst du hier?" fragte Isahra stockend.

"Ich hab ein Gefühl gehabt... Mach so was nie wieder, ja? Du hättest sterben können!" Atemu drückte sie an sich und begann zu weinen.

"Ati... es... ich weiß... Es tut mir leid... aber die Menschen... ich konnte nich"

"Versprich mir das du so was nie mehr machst, ja? Ohne dich bin ich verloren!" unterbrach er sie und gab ihr eine Kuss: "Ich brauch dich doch!"

Isahra sah ihn nur an und lächelte kaum sichtbar. Dann fiel sie gegen ihn...

"Isa!" er schluckte und sein Blick viel auf Koribo, der ihn anlächelte und dann einfach einschlief und schnarchte.

Atemu atmete auf, im selben Moment schien sich etwas von ihm zu lösen.

"Was ist denn jetzt noch?" Rebecca klammerte sich wieder an Yugi fest.

"Pharao?" Yugi sah Yami an, der sich von Atemu gelöst hatte und auf sie zukam.

"Wie hast du? Wo warst du?" fragte Mai, die das nicht verstand...

"Ich weiß nicht so recht..." erwiderte Yami.

"Du warst einfach weg und bist gerade wie ein Geist aus deiner Vergangenheit gekommen!" erklärte Tristan.

"Tut mir leid, aber ich erinnere mich nur noch daran das es plötzlich hell um mich war... dann war ich..." Yami hielt sich den Kopf.

"Pharao..." Tea ging zu ihm und lächelte. "Schon gut, es ist nicht so wichtig."

"Find ich auch, du bist wieder da und wir können zurück." nickte Joey eifrig: "Oder nicht?"

"Ja, stimmt..." Yami hatte noch Kopfschmerzen du fühlte sich als, wäre er kurzzeitig ohnmächtig gewesen.

"Wird auch Zeit, ich hab keine Lust das ihr hier noch länger bleibt!" sagte eine unbekannte männliche Stimme, die von allen Seiten her an ihre Ohren drang.

"Wo kam das her?" fragte Yugi.

"Hey Leute... Der Rauch steht still..." bemerkte Mai.

"Der Rauch..?" Tea sah zu den Feuern und den Rauchschwaden, sie wirklich wie festgefroren wirkten.

"Wer bist du?" rief Yugi.

"Ich?!" vor ihnen gleißte Licht und in einer menschlichen Gestalt.

"Ra!" Yami drehte sich zu ihm.

"Ja, der bin ich und nun verschwindet hier! Du hast deine Aufgabe erledigt..."die Gestalt wurde deutlicher, bis ein ägyptischer schwarzhaariger Mann mit goldleuchtenden Augen vor ihnen stand.

"Wer?" Joey dachte nach: "Aber Ra ist doch ein Monster..."

"Nein du Kleingeist! Das ist mein Ka, das dem Pharao zur Verteidigung von Ägypten zur Verfügung steht!!" donnerte Ra ihn an.

"Was brüllst der mich gleich an..." grummelte Joey und drehte sich beleidigt weg.

"Aber wenn du uns sehen kannst, dann sind wir doch..."

"Kleine ich bin einer mächtigsten Götter, wenn nicht der Mächtigste." unterbrach Ra Rebecca: "Ich sehe jeden Besucher, der durch die Zeit kommt und das ihr gerade das hier sehen wolltet gefiel mir sehr gut." sein Blick fiel auf Yami. "Ich hab dir deinen Wunsch erfüllt, du konntest meine Tochter retten...freu dich, eigentlich bin ich nicht so großzügig, obwohl ich euch Menschen schon immer sehr geliebt habe. Na ja, das tu ich heute noch, sonst hätte ich meine Tochter nicht zurück in euere Gegenwart geschickt. Mehr hab ich nicht zu sagen, auf wiedersehen!" winkte er und grelles Licht blendete Yugi, Yami und die anderen.

Gleichzeitig ließ er die Zeit weiterlaufen.

"Isahra..." Atemu nahm sie auf die Arme und erhob sich mit ihr.

"Sie lebt, mein Pharao. Macht euch keine Sorgen um meine kleine Schwester." hörte er eine weibliche Stimme. Vor ihm stand eine Frau mit Kuhgehörn auf dem Kopf.

"Hathor?" Er riss die Augen auf.

"Ja, wir sind uns bis jetzt noch nie begegnet. Ich freue mich, großer Pharao." lächelte Hathor: "Wir hatten schon Angst, das Isahra sterben würde..."

"Ihr habt es gesehen?" fragte Atemu geschockt nach.

"Ja, warum?" Hathor sah ihn verwirrt an: "Wir sind Götter..."

"Warum habt ihr ihr dann nicht geholfen? Sie wäre nicht fest gestorben, wenn du oder ein anderer Gott eingegriffen hätte! Ich dachte ihr liebt sie!" brüllte er unter Tränen der Wut los.

Hathor schreckte zurück. "Das dürfen wir nicht..."

"Hathor hat Recht. Auch wenn wir es wollten, wir dürfen uns nicht zu sehr in die Angelegenheiten der Menschen einmischen. Wir sind Götter und können uns nicht um jeden kümmern, zum wäre es unfair nur einigen zu helfen." Selket erschien neben Hathor.

"Aber das tut ihr doch schon seit Ewigkeiten! Ihr sucht euch euere Sympathieträger und helft ihnen, und Isa gehört doch eigentlich dazu, oder habt ihr euch von ihr abgewandt? "wollte Atemu streng wissen.

"Schon, genau wir ihr, aber das gibt uns nicht das Recht immer und überall in euer Leben einzugreifen! Wir helfen euch, ja, aber vor dem Tod können wir keinen Menschen wirklich retten! Das ist nicht unsere Aufgabe. Tut uns leid, Pharao, aber auch ihr unterliegt den Gesetzen der Sterblichkeit! Isahra ist für euch sterblich geworden, mit allem was dazu gehört. Sie hat ihre Wahl getroffen und dadurch dürfen wir ihr nicht mehr so helfen wie früher! Wir sind Ratgeber für sie, so wie für euch. Egal was wir wollen, wir dürfen sie nicht so einfach..."

"Selket! Das versteht er nicht. Jetzt nicht..." wandte Hathor ein. Für sie, als Liebesgöttin, lag Atemus Herz offen vor ihr: "Kannst du nicht wenigstens Horus helfen? Er hätte es verdient und Isa liebt ihn doch so!"

"Ja, kann ich." nickte Selket und ging zu Horus, der dringend Hilfe brauchte, da er am verbluten war.

"Das geht, aber Isahra hättet ihr sterben lassen?" Atemu sah Hathor fassungslos an.

"Verzeiht, aber auch wir sind an Gesetze gebunden, die unsere Neunheit macht. Aber meine Schwester wird wieder gesund und eurem Kind ist nichts gesehen. Es wird gesund zur Welt kommen." schmunzelte Hathor: "Und nun geht nach Hause. Isahra braucht Ruhe, um wieder zu Kräften zu kommen und viel Licht!" mit diesen Worten löste sich Hathor auf.

"Horus wird wieder auf die Beine kommen, ich habe ihn schon in den Palast geschickt." Selket kam wieder auf ihn zu.

"Danke..." brummte Atemu sauer und drehte ihr den Rücken zu.

"Pharao, eine Frage, warum ist euch so wichtig, was wir tun oder nicht?" erkundigte sich Selket: "Ihr seid bis jetzt ohne uns gut zu Recht gekommen und Chnum wird die Nilschwämme nicht anderes halten, wenn ihr euch anderes verhaltet. Und euch tun wir auch nichts an."

"Aber es geht hier nicht um mich... Doch auch, aber..." sein Blick fiel auch Isahra, sie schlief, sah aber immer noch schwach aus: "... Ägypten ist dunkel und finster für mich, wenn seine Sonne nicht mehr scheint?"

"So viel bedeutet sie euch?" Selket sah ihm nach.

"Scheint so..." sagte Atemu und setzte Isahra auf sein Pferd und kletterte selbst hinter ihr auf den Rücken des Schimmels.

Selket ging zu ihm und lächelte: "Bewart euch diese Gefühle für unsere Kleine! Es sind gute Gefühle."

Atemu nickte und ritt los.

Selket sah ihm nach.

"Du hast es ihm nicht gesagt, dass sie eigentlich hätte sterben müssen." Ra trat hinter sie.

"Nein, warum sollte ich? Isahra lebt, weil du seine Seele benutzt hast. Eine neue Zukunft wird ab jetzt geschrieben. Er und sie werden es nicht merken, da sie es nicht wissen und du, Ra, willst doch nur deinen Enkel und deine Tochter retten." schnaubte Selket und verschwand.

"Stimmt, aber wie sieht die Welt der Freunde des Pharaos jetzt aus?" Ras Stirn warf Falten und dann grinste er.

Duell 10: Der Weg führt in die Vergangenheit

Duell 10: Der Weg führt in die Vergangenheit
 

"Ahhh!" Yugi schreckte auf, er saß auf dem Boden im Wohnzimmer und vor ihm stand ein Monopolyspielbrett.

Tea, Joey, Tristan, Rebecca und Mai waren auch da. Sie saßen um das Brett und Rebecca hatte den Würfel in der Hand. Allerdings wirkten alle irgendwie abwesend.

"Yugi, was schreist du denn so?" Yugis Großvater steckte seinen Kopf durch die Tür herein.

"Entschuldige!" sagte Yugi schnell: "Ich wollte dich nicht stören."

"Schon gut, aber denk dran das du morgen mit deiner Mutter zum einkaufen musst." erwiderte Salomon und schloss die Tür wieder hinter sich.

"Mit meiner Mutter?" Yugi sah ihm verwirrt nach.

"Du Yugi..." Rebecca sah ihn an.

"Was ist denn?" fragte Mai.

"Waren nicht eigentlich in Yugis Zimmer als wir mit der Kette in die Vergangenheit schauen wollten?"

"Ja stimmt eigentlich und warum spielen wir Monopoly und warum bin ich am verlieren?" wollte Tristan wissen.

"Das weiß ich nicht..." Yugi sah auf das Spielbrett und versuchte nachzudenken.

"Yugi, alles in Ordnung mit dir?" erkundigte sich Yami, er in seiner Geistergestalt neben ihm saß.

"Ja, schon, alles in Ordnung!" lächelte Yugi. Joey würfelte und fuhr mit seiner Figur.

"Was machst du denn da?" wunderte sich Tea.

"Ich spiel, was denkst du denn?" erwiderte Joey und sah sie an.

"Du bist wirklich einfach gestrickt!" seufzte Mai und sah sich das Wohnzimmer an: "Habt ihr etwa umgeräumt, seit ich das letzte Mal hier war?"

"Nein, warum denn? Es ist alles so wie im..." Yugi stockte und sah sich um. Das Wohnzimmer war doppelt so groß wie sonst und auch ganz anderes eingerichtet.

"Ich wusste gar nicht das ihr noch ein Wohnzimmer habt." wandte Joey ein.

"Haben sie auch nicht!" fuhr Rebecca ihn an.

"Sind wir hier wirklich richtig?" Tea stand auf und sah sich das Bild an, das auf einem Ecktisch stand. Es war das Hochzeitsbild von Yugis Eltern und nicht weiter ungewöhnlich.

"Ich glaub schon, Opa hat doch eben reingekuckt..." dachte Tristan laut nach.

"Er hat Recht, aber komisch ist das hier alles schon."

"Und du hast keinen Körper mehr. Du bist wieder ein Geist!" Yugi sah Yami an.

"Ob Isahras Kraft nicht mehr da ist..." dachte Rebecca nach.

"Wie meinst du das?" fragte Mai nach.

"Na ja, ihre Macht ist gegenteilig zu denen der Millenniumsgegenstände und da kann es sein, das ihr Zauber aufgehoben wurde." erklärte Rebecca nachdenklich.

"Wir könnten sie doch anrufen." schlug Mai vor.

"Ja, das ist eine gute Idee, sie wird sicher wissen was los ist!" stimmte Tea zu.

"Gut, dann suchen wir mal die Nummer vom Museum, die werden sicher wissen, wie die Nummer von Ishizu, Marik und Isahra ist." Tristan ging zum Telefontisch und holte das Telefonbuch heraus.

"Hast du sie?" fragte Joey ungeduldig.

"Jetzt warte doch mal, so schnell bin ich nicht." wandte Tristan ein und suchte weiter. "Hier!"

"Das ist gut, sagst du sie mir bitte?" Yugi nahm das Telefon von der Station.

"Ja, also 732632..." las Tristan vor und Yugi wählte.

"Guten Tag Domino Museum, was kann ich für sie tun?" sagte eine Stimme am anderen Ende der Leitung.

"Guten Tag. Hier ist Yugi Muto ich wollte wissen ob sie mit die Nummer von der Ausstellerin Ishizu Ishtar geben könnten." sagte Yugi freundlich.

"Bitte, von wem?" wollte die Stimme wissen.

"Ishizu Ishtar. Ihr gehören die ägyptischen Artefakte sie die im Moment ausstellen."

"Verzeihung, aber im Moment haben wir eine Ausstellung über Modere Kunst. Die letzte Ägypten Ausstellung war vor 3 Monaten. Zudem geben wir grundsätzlich keine Nummern weiter." bekam Yugi als Antwort.

"Äh... Danke..." Yugi legte auf.

"Was ist denn Yugi!?" fragte Rebecca, das Yugi blass war.

"Sie sagt es gäbe keine Ägyptenausstellung." wiederholte Yugi, was ihm am Telefon gesagt worden war.

"Das ist doch gar nicht möglich..." meinte Yami nachdenklich.

"Was, aber die gestern war sie doch noch." wandte Joey ein.

"Marik, Ishizu, Odion und Isahra können doch nicht über Nacht verschwunden sein!" meinte Tea aufgeregt.

"Sind sie nicht. Es gab vor drei Monaten die letzte Ausstellung zum Thema Ägypten..." seufzte Yugi.

"Kann es sein, das wir drei Monate weg waren?" fragte Joey nach.

"Das glaub ich nicht, dann würden wir doch sicher nicht Monopoly spielen!" winkte Mai ab.

"Und laut Kalender haben dasselbe Datum..." Tea zeigte auch den Kalender, der neben dem Telefon lag.

"Gehen wir doch erstmal in Yugis Zimmer, ja? Da können wir im Internet mal kucken, was wir finden!" schlug Rebecca vor.

"Ja ist gut!" Yugi, stand auf und öffnete die Tür.

"Was ist das das??" Tristan riss die Augen auf.

Der ganze Flur sah anders aus. Er war anders gestrichen und die Garderobe war größer. Man sah richtig das in diesem Haus nicht nur zwei Menschen wohnten. Es sah nach vier oder fünf aus, wobei auch Frauenschuhe dastanden. Die Jacken sahen auch so aus, als würde hier eine Familie wohnen.

"Wow... Das ist ja süß!" Mai nahm ein Bild von der Wand, auf dem Yugi als Baby zu sehen war.

"Ui! Du warst aber süß!" grinste Joey.

"Ist das denn wirklich so wichtig?" Yugi nahm das Bild an sich und hängte es wieder auf. Aber seit wann hängte sein Großvater solche peinlichen Bilder auf?

"Schon gut!" Tristan schob Joey zur Treppe: "Das ist nicht der Augenblick um scherze zu machen!"

"Ja ja, aber ich kann selber laufen!" beschwerte sich Joey.

"Eigentlich machen wir einen normalen Eindruck, oder?" frage Tea nach.

"Ja, stimmt..."

"YUGI!" donnerte eine Stimme hinter ihnen. Yugi drehte sich um: "Mom..."

"Hast du deinen Bruder gesehen?"

"Meinen Bruder?" Yugi sah zu seinen Freunden: "Nein, nicht das ich wüsste..."

"Mist... na dann noch viel Spaß..." verabschiedete sich Yugis Mutter und ging wieder.

"Du hast nen Bruder?" fragte Yami nach.

"Deinen Bruder? Du hast nie erzählt das du einen hast." erwiderte Mai.

"Ich weiß von Keinem!" rechtfertigte sich Yugi.

"Ich versteh noch nicht mal, warum meine Mutter hier ist und warum unser Haus so aussieht!"

"Das verstehen wir doch Yugi." beruhigte ihn Rebecca.

"Ja, es ist alles verwirrend." stimmte Tea ihr zu und folgte den Anderen nach oben. Joey öffnete die Tür und trat ein.

"Du Yugi... ist das dein Zimmer?" fragte er unsicher nach.

"Was ist denn?" Yugi trat ein und schluckte. Auch dieses Zimmer sah ganz anders aus, als sonst.

Sein Schreibtisch war weg und an der Stelle stand eine Stereoanlage. Der Schrank war metallglänzender Lackfarbe graublau gestrichen und stand hinter der Tür. Die Wände waren hell aber nicht mehr weiß. Ein riesiger Schreibtisch stand in der rechten hinteren Ecke des Zimmers, direkt am Fenster und auf ihm stand ein PC.

"Wahnsinn, das Teil ist doch erst ganz neu auf dem Markt!" schluckte Rebecca und sah sich den PC an. Das Bett, war das Einzige was noch da stand, wo Yugi es gewohnt war, aber es war viel größer, als er es in Erinnerung hatte und es war nicht gemacht. In den Regalen standen auch ganz andere Bücher und neben der Tür lagen getragene Klamotten herum. Vom Bett führte eine Leiter nach oben zum Glasdach.

"Was ist das?" Mai hatte den Kleiderschrank geöffnet und sah, dass die Kleider Yugi gar nicht passen konnten, da sie ihm zu groß waren.

Yami sah sich auch um: "Die Einrichtung gefällt mir!" meinte er und entdeckte auf dem Regal das am Kopfende des Bettes montiert war ein Bild.

"Stimmt, Yugi ist zu Klein dafür..." nickte Tristan.

"Yami?" Yugi sah zu ihm.

"Guck mal!" Yami zeigte auf das Bild.

"Was ist das?" Yugi nahm es ihn die Hand: "Oh!"

"Was ist denn?" Tea und auch die Anderen kamen zu ihm und Yugi zeigte ihnen das Bild.

"Das sind doch der Pharao und Isahra..." sagte Joey und starrte es an.

"Sieht so aus..." meinte Tristan. Das Bild zeigte eindeutig Yami und Isahra, offenbar auf einem traditionellen Tempelfest, da beide Kimonos anhatten. Sie sahen vergnügt aus und er hatte sie im Arm.

"Warum sollte Yugi ein so ein Bild in seinem Zimmer haben?" fragte Joey naiv nach.

"Vielleicht ist das hier gar nicht Yugis Zimmer, sondern das des Pharaos." dachte Mai nach.

"Mein Zimmer?" Yami sah sich um: "Das doch Schwachsinn!"

"Aber der Pharao ist doch ein Geist..." meinte Tea und starrte immer noch das Bild an.

Im selbem Moment ging die Tür auf und ein Junge kam rein: "Was macht ihr hier?" fragte er nach.

"Ahm..." Yami sah den Jungen an, der ihm bis aufs Haar glich. Er war nur etwas größer.

"Tut mir leid, also..." Tea, stellte schnell das Bild weg.

Alle sahen den Jungen an, als wäre er ein Geist und auch Yami hatte den gleichen Gesichtsausdruck. Er hatte das Gefühl sich selbst gegenüber zustehen und doch auch wieder nicht.

"Hm?" der Junge sah Tea an: "Schon okay, aber was macht ihr in meinem Zimmer? Ist Yugis PC abgestürzt?"

"Ja, das Internet streikt." nickte Rebecca schnell.

"Na dann, tut mir leid das so unordentlich ist. Mein kleiner Bruder ist eben ordentlicher." erwiderte er freundlich.

"Schon gut!" Joey sah unsicher zu Mai. "Wer ist die Kleine auf dem Bild." fragte diese eiskalt nach, da sie sich sicher war ihn nicht zu kennen.

"Das weißt du doch, Mai. Isa ist meine feste Freundin und das Bild ist vom letzten Jahr." sah er sie verwundert an.

"Ach ja? Offenbar war ich zu lang in der Sonne." grinste sie ihn an.

"Ich versteh nicht ganz, du kennst sie nicht. Yugi hat es dir erzählt..." wandte er ein und begann in seinem Schrank etwas zu suchen.

Mai sah zu Yugi, er mit den Schultern zuckte.

"Du was hast denn vor?" wollte Tristan wissen.

"Ich?" Yugis Bruder warf ein paar Sachen in einen Rucksack: "Ich treff mich mit Seto, Kira, Mado, Mana und Isa. Wir machen einen Kurztrip nach Hokkaido." sagte er kurz angebunden und sah auf die Uhr.

"Hokkaido? Zu den heißen Quellen? Ich will mit!" grinste Joey.

"Aber warum mit Kaiba?" wunderte sich Tristan.

"Warum nicht? Er ist einer meiner Kumpels. Als..."

"ATURO YAMATO MUTO!" Yugis Mutter riss die Tür auf.

"Mom!" Aturo sah seine Mutter an: "Was ist denn?"

"Kannst du mir mal sagen, wo du letzte Nacht warst? Du warst nicht zuhause!"

"Ich... also... muss los!" er schnappte sich seinen Rucksack, drückte sich an seiner Mutter vorbei und rief zurück. "Ich bin in drei Tagen wieder da, Bye!" und schon viel die Tür ins Schloss.

Yami sah ihm verwirrt nach. Das war zweifellos er selbst, wie er sich am liebsten als Pharao benommen hätte. "ATURO..." Yugis Mutter seufzte...

"Frau Muto..." Tea sah sie vorsichtig an.

"Schon gut, Tea... Es stört mich ja nicht wenn er mit seinen Freunden was unternimmt oder bei Isa übernachtet, ich will es doch nur wissen... Ich mach mir doch sorgen..." atmete sie durch und sah den Wäschehaufen.

"Er schläft bei ihr?" Mai verkniff nicht das Grinsen.

"Natürlich! Ihre Eltern sind ja so gut wie nie in Japan... Kann Ati nicht mal seine Wäsche in den Wäschekorb werfen?" Sie nahm die Wäsche auf den Arm: "Also Kinder, viel Spaß noch und macht nicht zuviel Unordnung, ja?" verabschiede sie sich wieder.

"Aturo? Ati? Wer ist der Kerl?" wollte Joey wissen...

Yami sah noch Frau Muto nach: "Vielleicht ist er meine Wiedergeburt, wie Seto mal Seth war."

"Versteh ich nicht..." Rebecca sah auch das Bild: "Isahra scheint hier ganz normal mit euch zu leben... Auf ihre Hilfe brauchen wir also nicht hoffen."

"Das ist wahr..." pflichtete Tristan ihr bei.

"Wusste ich es doch!" ertönte Mais Stimme die am Kopfende des Bettes nach etwas gesucht hatte.

"Was denn?" fragte Joey.

"Hier!" Mai hielt ihm eine Packung Kondome unter die Nase: "Die ist schon fast leer..." grinste sie sie.

"Was?" Tea sah sie verwirrt an. Yami schluckte und sah zu Yugi.

"Das ist nicht der richtige Zeitpunkt um an so was zu denken!" sagte Yugi streng.

"Schon gut..." Mai legte die Packung zurück.

Rebecca setzte sich an den PC und suchte im Internet.

"Findest du was?" wollte Joey wissen.

"Nein... Ishizu und Marik kann ich nicht finden. Gut möglich, das die jetzt ein anderes Leben führen. Aber ich kann auch den Text nicht mehr finden... Ich fürchte wir haben die Vergangenheit verändert."

"Was?!" alle schreien Rebecca unbeabsichtigt an.

"Hey! Ich kann dafür doch nichts!" brüllte sie zurück.

"Aber ist das denn möglich?" wollte Yugi stellvertretend für Yami wissen, denn es war ihnen nicht mehr möglich den Platz zu tauschen.

"Eigentlich nicht. Die Kette zeigt doch nur die Vergangenheit..." sagte Rebecca und stockte das der Raum sich plötzlich verzerrte und ich in eine Kammer verwandelte. Eine alte Kammer, wie sie in den unterirdischen Gewölben ägyptischer Tempel gab.

"Was ist denn jetzt los?" Tristan war das nicht mehr geheuer.

"Verzeiht, dass ich euch auf diese Weiße hierher holen musste." entschuldigte sich Shadi, der vor ihnen erschein.

"Shadi!" Yugi und Yami waren froh ihn zusehen und Yami hatte wieder einen festen Körper um sich.

"Dieser Raum ist frei von Zeit und Raum. Ich hab euch hier her geholt, da ich eine Störung in der Ausrichtung der mystischen Ströme festgestellt habe. In euer Zeit habe ich kein Recht mehr zu sein, da sich etwas in der Vergangenheit geändert hat."

"Isahra ist nicht gestorben!" sagte Rebecca postwendend, kaum das Shadi fertig gesprochen hatte.

"Genau..." Shadi sah auch Yami. "Ich weiß, dass es nicht eure Schuld ist, mein Pharao, aber ihr habt die Geschichte verändert. Mit eueren Eingreifen, hab ihr euer damaliges Ich dazu gebracht die Königin zu retten, dieser im ersten Moment unbedeutende Eingriff hat alles vollkommen umgeformt."

"Das versteh ich nicht." Yami sah ihn an.

"Ich erkläre es euch. Isahras Tod hat den Pharao geschwächt. Sein Herz und Kampfkraft, auch wenn er nicht wahrhaben wollte. Er wusste er wahrscheinlich auch gar nicht, aber mit ihr, ist ein Teil von ihm gestorben. Ihr Tod war auch einer der Gründe, warum sich die Dunkelheit etwas mehr in seinem Herzen festsetzen konnte. Aber er konnte auch nicht lange darüber nachdenken, es ging Alles Schlag auf Schlag und immer mehr seiner Freunde starben im Kampf gegen die Schatten und den Feind der sich ihnen entgegenstellte. Damals verschwand auch der Pharao, doch jetzt ist das anders. Isahra, die Königin von Ägypten lebt und der Pharao ist stark genug, um nicht zu unterliegen. Der Feind hält sich zurück und wartet auf eine Gelegenheit. Aber ich sollte besser in der Vergangenheitsform sprechen..." besann sich Shadi, eher er weiter sprach. "Solange Isahra neben dem Pharao stand konnte er nichts tun, da ihm der Tod des Pharaos nichts gebracht hätte. Die Königin anzugreifen, war ihm zu gefährlich, da sie von den Göttern abstammte. Doch auch, wenn das gut klingt, ist etwas passiert. Der Pharao kam von einem geschäftlichen Ausritt nicht mehr zurück. Nur der Getreue Akunadin und der Hohepriester des Amun-Ra-Tempels, die ihn begleitet haben. Es war zwei Wochen nach dem Vorfall mit dem Leviatan... Da sagten sie das sie in einen Hinterhalt geraten seinen und vom Pharao getrennt worden." erklärte Shadi.

"Und was hat das mit Yami zutun und mit uns?" fragte Joey.

"Nun ihr habt bemerkt, dass eure Zeit sich verändert hat, aber das ist nur eine Möglichkeit von Vielen. Mein Pharao, ihr habt euer Schicksal noch nicht erfüllt. Euer Schicksal liegt nun wieder im alten Ägypten und ihre alle, die ihr dabei wart, als sie Zeit umgeschrieben wurde, könnt nicht zurück, ehe die neue Zukunft feststeht."

"Ich versteh nicht!" Mai runzelte sie Stirn.

"Ihr erinnert euch an alles und findet euch nicht zu Recht. Mein großer Pharao, in der Geschichte seid ihr verschwunden, aber es ist Zeit dorthin zurückzukehren, wo ihr hingehört. Ich bitte euch, für eine schöne und gute Zukunft, alle Menschen, kehrt zurück und erfüllt das Schicksal das euch alleine bestimmt ist. Die Auswirkungen sind vererdend und ich glaube nicht, dass die Zukunft so schön ist, wie die, die ihr gesehen habt, wenn ihr euch weigert. Es gibt viele Möglichkeiten, die sich mir offenbarten und die ich nach euch durchsucht habe. Schlimme und Dunkle, Graue und Triste nur wenige waren Freundlich."

"Muss er das alleine machen?" wollte Tea wissen.

"Das wäre das Beste... aber auch ihr seid in die Störung der Zeiten geraten. Ihr habt gesehen was geschah, als der Leviatan Ägypten das erste Mal versuchte anzugreifen. Auch findet ihr euch in der einen Welt, ihn die ihr geraten seid, nicht zu Recht, da euere Erinnerungen, noch an der alten Realität hängen. Ihr habt sicher schon bemerkt, dass ihr nicht mehr die seid, für die ihr euch haltet. Aber hier könnt ihr auch nicht bleiben, da sich auch mein Schicksal bereits beginnt zu verändern. Ich, sowie dieser Raum werden bald nicht mehr sein. Ich schicke euch mit dem Pharao zurück in die Zeit, der großen Pharaonen." sagte Shadi und deutete auf einen Fleck an der Wand, der immer durchsichtiger wurden und auch der Rest der Wände begann zu bröckeln.

"Aber wie kommen wir dann je wieder nach Hause?" wollte Tristan wissen.

"Die Frage ist, ob wir überhaupt noch ein Zuhause haben!" wandte Mai ein.

"Was?" Joey sah sie verwirrt an.

"Sie hat Recht, unser zu Hause, wie wir es kennen, gibt es nicht mehr..." dachte Rebecca nach.

"Müssen wir dann beim Pharao bleiben?" Tea sah auf Yami.

"Das glaub ich nicht, es muss doch einen Weg zurückgeben..." schüttelte sich Yugi, der an seinen Großvater dachte.

"Es tut mir Lied, es ist meine Schuld." seufzte Yami.

"Aber nein, Yami, du kannst nichts dafür..." wandte Tea besorgt ein.

"Yami?" Yami sah sie nachdenklich an; "So heiße ich nicht..."

"Was? Du hast doch mal gesagt das man dich so nennt." wunderte sich Yugi.

"Ja schon, aber ich erinnere jetzt wieder... Als ich in meinem früheren Ich war, hab ich ihn gehört..." lächelte Atemu seine Freunde an.

"Ich dachte der Name ist verloren gegangen weil ihn Keiner kannte." Rebecca dachte nach, kam aber auf keinen grünen Zweig.

"Königin Isahra war eine der vier Menschen die den Namen des Pharaos kannten. Sie, der Pharao und dessen Eltern waren die einzigen die ihn je erfuhren. In der Zeit aus der ihr kommt, starb die Königin und mit ihr ist der Name verschollen, da die alte Pharaonenmutter und der Pharao ebenfalls in den Schatten starben oder verschwanden. Isahra hat euch mit euerm wahren Namen angesprochen, das ist möglich und sehr wahrscheinlich. In dem Moment, in dem sie euch sah, wart ihr mit ihr alleine, sie musste keine Angst haben das es jemand hört. Ich freue mich, das ihr euren Namen nun wieder gefunden habt, mein Pharao." Shadi verbeugte sich tief vor Atemu.

"Und wie heißt du jetzt?" wollte Tristan wissen.

"Genau, das interessiert mich jetzt auch." nickte Joey.

"Sag ich nicht!" lächelte Atemu: "Noch nicht."

"Wie gemein!" schmollte Mai.

"Und warum nicht?" fragte Joey sichtlich verstimmt, da sein Freund ihm offenbar nicht mehr genug vertraute.

"Schon gut. Es muss ja einen Grund geben, warum der Name nicht bekannt war." lächelte Yugi schwach.

"Es tut mir Leid, Freunde. Ich werde ihn euch sagen, wenn die Zeit dafür gekommen ist." entschuldigte sich Atemu.

"Das versteh ich! Die Geschichte ist schon durcheinander gekommen." meinte Rebecca sehr erwachsen.

"Also dann... und wie kommen wir nach Ägypten?" Tristan sah Shadi fragend an.

"Ich habe noch genug Kraft euch zu schicken. Aber vorher sollte ich noch sagen, dass ihr euch erkundigen sollten, was in Ägypten los ist. Ich kann die Zeit nicht genau festlegen und den Ort auch nicht. Seid vorsichtig, die damalige Zeit hat andere Gesetze als die, die ihr kennt." warnte Shadi, der mittlerweile auch dabei war sich aufzulösen. Der ganze Raum flimmerte und einige Stücke waren schon dabei zu verschwinden.

"Dort ist das Portal in die Vergangenheit." Shadi zeigte auf eine Tür.

"Geht mit dem Segen den die Götter euch geben mögen und mit meinen besten Glückwünschen. Auf das sich eine gute und schöne Zukunft für und entwickeln möge."

"Ja, wir werden tun was wir können!" Joey öffnete die Tür und sah in einen langen Korridor.

"Da rein? Da ist es stockdunkel!" schauderte Mai und ging eine Schritt zurück.

"Ja, das ist gruslig..." Tea hielt sich selbst fest.

"Er gibt keinen anderen Weg." Shadi, war schon kaum nicht mehr zu sehen und seine Stimme war dünn.

"Also dann! Auf in den Kampf!" Atemu sah zu Yugi: "Bist du bereit?"

"Ja, bin ich!" lächelte Yugi und berat hinter Atemu den Korridor.

"Müssen wir?" Tristan zögerte noch.

"Ja und jetzt geh, bevor wir auch noch verschwinden!" fuhr Rebecca ihn an und rannte hinter Yugi her.

"Wartet!" Tea war die Nächste und dann kamen Tristan, Joey und Mai, hinter ihnen viel die Tür krachend zu.

"Wahh!" Mai erschreckte sich so sehr das die Joey ansprang und ihn umwarf.

"Aber Mai..." Joey sah sie grinsend an.

"Bild dir ja nichts ein! Ich bin nur gestolpert!" schnaubte sie ihn an und stand schnell wieder auf.

"Tja, das war wohl nichts..." grinste Tristan.

"Halt deine Klappe!" fauchte Joey und stand auf.

"Jungs, kommt schon!" rief Tea ihnen zu, die schon ein ganzes Stück weiter war.

"So landest du nie bei Mai..." kicherte Tristan.

"Du..."

"Hört auf mit dem Unsinn!" Mai schob die beiden an den Köpfen auseinander und ging zwischen ihnen hindurch: "Ich würde nie was mit einem Kerl anfangen der nicht in der Lage ist mir meinen Lebenswandel bezahlen zu können."

Joey und Tristan sahen ihr nach.

"Dabei ist doch sicher noch was von dem Preisgeld übrig. Die Operation hat doch sicher keine 3Millionen Dollar gekostet, oder?" grübelte Tristan nach.

"Natürlich nicht, den Rest hab ich für mich und Serenety angelegt." meinte Joey.

"Also bist du doch eine gute Partie, die Mai sicher ein Luxusleben bieten kann!" sagte Tristan laut: "Und Serenety hat auch ausgesorgt!"

"Du kriegst nichts vom Geld meiner Schwester!" fuhr Joey ihn an.

"Leute, jetzt last das doch! Wir haben jetzt wirklich andere Probleme!" ging Yugi dazwischen.

"Würd ich auch sagen, wer weiß was uns erwartet, wenn wir erst in Ägypten sind." stimmte Atemu Yugi zu.

"Aber das ist doch dein Königreich." wandte Rebecca ein.

"Schon, aber Shadi hat auch gesagt, das ich verschwunden sei und der nicht weiß, in welche Zeit er uns schicken kann. Wir sollten auf jeden Fall sehr vorsichtig sein und erstmal nicht erwähnen das ich der Pharao bin." erwiderte Atemu nachdenklich.

"Was soll das Ganze hin- und herüberlegen? Wir werden ganz sicher im Palast rauskommen und dann wird es ein fest geben!" strahlte Mai: "Ich wollte schon immer mal sehen wie die alten Ägypter gefeiert haben. Das muss do prachtvoll gewesen sein!"

"Äh..." alle andere sahen sich an.

"Ja, wir sind schon ein Volk das gerne lacht und tanzt, aber alles zu seiner Zeit..." meinte Atemu kleinlaut, da er ihr nicht den Spaß verderben wollte.

"Du sprichst du komisch..." stellte Tea fest... mit jedem Schritt den die vorwärts kamen hatte sich die Sprache verändert, in der sie sich unterhielten.

"Genau... das ist nicht mehr japanisch, aber ich versteh noch immer jedes Wort das du sagst." pflichtete Tristan ihr bei.

"Das ist altägyptisch. Wie man es zu Zeiten des Pharaos sprach." erklärte Rebecca.

"Verstehe, damit ist also auch schon geklärt wie wir uns unterhalten können!" strahlte Joey.

Sie gingen immer weiter. Der Gang schien endlos zu sein und immer dunkler zu werden. Das Zeitgefühl hatten sie schon alle verloren. Aber Yugi könnte schwören schon eine Ewigkeit hier durch die Finsternis zu laufen, in der sich der Korridor immer mehr verlor und alles wie eine schwarze Weite wirkte.

"Pharao... deine Kleider!" sagte Tea plötzlich.

"Was ist damit?" wunderte sich Atemu und sah an sich herunter. Einfach so hatte sich die Schuluniform verabschiedet und war einem weiten schon leicht abgetragenen mantelähnlichen Gewand gewichen, dessen Farbe wohl natur war. Es verhüllte alles und schien auch eine Kapuze zu haben.

"Was ist das? Das ist doch kein Pharaonengewand, oder doch?" Mai zupfte an dem Mantel herum.

"Nein, wohl kaum..." seufzte Rebecca.

"Das ist kein gutes Zeichen oder?" Tea sah Atemu fragend an.

"Wir werden sehen!" lächelte er und ging weiter. Komischer Weise hatte nur seine Kleidung verändert und Yugis Puzzle war verschwunden. Es war bei Atemu, dem es in dieser Zeit auch gehörte.

"Meine Duell Disk und meine Karten!" kreischte Joey plötzlich los und tastete sich nach seinen Karten ab.

"Meine sind auch weg!" Mai sah fassungslos auf ihren Arm.

"Ist doch klar, dass sie verschwinden. In der Zeit, in die wir jetzt gehen, gibt es keine Karten und auch keine Duell Disks." stöhnte Rebecca.

"Dann können wir auch keine Monster rufen und uns schützen..." schluckte Yugi.

"Das ist richtig... Wir sind auf uns gestellt, hoffen wir, dass wir nicht in allzu große Schwierigkeiten geraten..." Tea war gerade fertig mit ihrem Satz als die Luft schlagartig zu flimmern begann.

"Was ist denn jetzt los?" Tristan hatte große Mühe das Gleichgewicht zu halten.

"Ich hab keine Ahnung!" schrie Joey, da er Angst hatte nicht gehört zu werden.

"Wir sind offenbar angekommen..." Atemu sah das die Dunkelheit risse bekam und einer Landschaft Platz machte.

Kaum hatten alle etwas gesehen, vielen sie auch schon in die Tiefe.

"HILFEE!!!!" kreischte Mai und presste die Augen zusammen. "Ich will nicht sterben!"

"Ich bin zu schön zum sterben!" wimmerte Tristan.

"Und ich will nur noch einmal leckere Hamburger und Pizza spachteln." bettelte Joey ängstlich.

Platsch

Einer nach dem Anderen landete im Wasser.

"Hilfe! Ich ertrinke!" Joey strampelte wie ein Wahnsinniger.

"Bitte?" ein Kind sah zu ihm. Es war vielleicht knapp sieben Jahre und stand bis zu den Wanden im Wasser. Das kleine Mädchen stand nur drei Meter näher am Ufer als Joey.

"Joey!" Tristan ging zu ihm und zog ihn auf die Beide. "Du kannst stehen!"

"Äh..." Joey sah an sich herunter es stand nur knöcheltief im Wasser. "HAHAHAHA! Das wusste ich doch und ihr seit alle darauf reingefallen!" grinste er verlegen und kratze sich am Hinterkopf.

"Du Schwachkopf!" Mai schlug ihm auf den Hinterkopf und ging an Land zu Rebecca, Tea, Atemu und Yugi die zu ihnen hinüber sahen. Das Mädchen sah immer noch zu ihnen und ging zu Joey.

"Bist du Krank?" fragte sie und sah ihn an.

"Du kleines süßes Mädchen..." Joey wuschelte ihr durch die Haare, zog aber ein Gesicht zum Fürchten.

"Wahh! Mama!! Papa!!" brüllte sie los und rannte aus dem Wasser zu einer Stadt, die ganz in der Nähe war.

"Du hast ihr Angst gemacht!" schnaubte Tea und schüttelte den Kopf.

"Sie ist einfach nur empfindlich!" winkte Joey ab.

"Weiß einer von euch wo wir gelandet sind?" wechselte Yugi das Thema.

"Ich wette das ist der Nil und das da ist Theben!" sagte Mai rechthaberisch.

"Nein, Theben ist größer, das dort ist nur eine kleine Hafenstadt." berichtigte Atemu und sah zur Stadt.

"Dann sollten wir hingehen und nachfragen wo wir denn sind." schlug Tea vor.

"Die Idee gefällt mir!" begrüßte Tristan ihren Vorschlag.
 

Die Stadt sah mehr wie ein Hafen mit einem großen Marktplatz aus, der von Häusern eingeschlossen war. Sie lag genau am Ufer und große und kleine Schiffe lagen vor Anker. Geschäftig liefen Menschen aus aller Herrenländer am Kai herum und kümmerten sich um die Ladung und um sich selbst. Mehr als die Hälfte der Leute waren ägyptische Seeleute. "Aus dem Weg!" ein stämmiger Mann, der mit einem schweren Sack beladen war, drängte sich zwischen ihnen hindurch und ging zu einem Schiff.

"Geht..."

"Joey!" Atemu schnitt ihm das Wort ab.

"Lass, das, ja? Wir brauchen nicht unnötig aussehen zu erregen."

"Er hat Recht, die Laute schauen uns ohnehin schon so merkwürdig an." nickte Rebecca und hielt sich an Yugi fest.

"Unsere Kleidung ist zu auffällig..." meinte Tea, da sie sehr schnell bemerkt hatte, dass sie zu farbenfroh und fremdländisch gekleidet waren, um in Ägypten nicht aufzufallen.

"Aber so wie Die zieh ich mich nicht an!" entgegnete Mai schnell. Sie gingen ein Stück weiter und beobachteten wie die Seefahrer ihrer Arbeit nachgingen.

"Meine Herrschaften..." ein hagerer Ägypter sprach sie direkt an: "Ihr seid offenbar fremd hier, kann ich euch behilflich sein?" lächelte er schleimig.

"Wo sind wir hier?" fragte Tristan geradeheraus.

"In der Hafenstadt Siuh, am roten Meer, mein Herr." antwortete er und spielte mit seinen Händen herum die er gut sichtbar hielt: "Hier treffen sich die Seeleute und erzählen die abenteuerlichsten Geschichten. Bringen wunderschöne Schmuckstücke und wertvolles Gut mit... so wie euch..." strahlte er Mai an.

"Was willst du von ihr!" ging Joey ihn an.

"Joey!" Yugi hielt ihn zurück.

"Verzeiht unseren Freund, er ist leicht impulsiv." sagte Tea freundlich.

"Macht nicht, macht nichts... Die Seeleute sind noch rauer, von der langen Seefahrt, ich hab Durst..."

"Und warum sagst du uns das?" wunderte sich Tristan.

"Er will, dass wir ihm etwas für die Auskunft ausgeben." erklärte Rebecca.

"Ein kluges Kind habt ihr da bei euch!" lobte er Ägypter Rebecca.

"Deine Auskunft ist mir noch keinen Becher Bier wert." erwiderte Atemu und nahm den Mann in Augenschein."

"Kauft mir einen Becher und ich beantworte eure Fragen..." katzbuckelte er kriecherisch.

"Dir geb ich gleich...mhmmm." Mai hielt Joey den Mund zu.

"Hörst du endlich auf damit!"

"Man sieht euer Freund ist mit den hiesigen Gepflogenheiten nicht vertraut..." stellte der Mann fest und sah auf Atemu: "Aber ihr mein Herr, nicht war? Ihr wisst was meine Auskunft wert ist..."

"Ja..." Atemu sah sich um und musterte die Schenken die um sie herum.

"Du könnest doch so nett sein und uns einfach so eine Auskunft geben!" lächelte Tea ihn an.

"Wenn die junge Frau nett zu mir ist..."

"Schluss damit! Rühr sie an und ich schneide dir Kehle durch!" fuhr Atemu ihn an.

Der Mann zuckte zurück und nickte: "Natürlich..."

Yugi sah zu Atemu. Gerade eben hatte sein Freund einen Charakterzug an den Tag gelegt, der ihm bekannt vorkam. Damals im Duell gegen Kaiba auf den Zinnen von Pegasus Schloss, war er genauso gewesen.

"Was ist denn, Yugi?" Rebecca wedelte mit der Hand vor seinem Gesicht herum: "Komm schon, die anderen gegen zur Schenke."

"Ja ist gut!" Yugi lief mit Rebecca zu den anderen, die sich schon an einen Tisch gesetzt hatten.

"Igitt..." Mai sah sich das alte Holz an, auf dem sie sitzen sollte.

"Setz dich doch, Schönheit!" strahlte der Mann sie an.

"Nein, danke..." schnell setzte sie zu Joey, weit weg von dem Mann.

Atemu ging zum Wirt und sprach mit ihm.

Yugi sah wie Atemu unter seinem Mantel hantierte und dem Wirt einen goldenen Reif gab, den er wohl an seinem Oberarm getragen hatte. Die Kapuze behielt er aber über seinen Haaren, so dass man nur sein Gesicht sehen konnte. Der Wirt sah ihn sich genau an und nickte dann.

"Sie handeln wohl..." stellte Tristan fest, der den Mann nicht aus den Augen ließ, der Yugi ununterbrochen musterte.

"Was ist denn?" fragte Tea genervt.

"Du siehst interessant aus." sagte der Mann: "Deine Haare... wir machst du das nur?"

"Das ist einfach so." sagte Yugi schnell.

"Beneidenswert..."

"Hier!" Atemu stellte dem Mann einen Becher Bier hin und setzte sich dann hin.

Der Wirt folgte ihm und stellte einen großen Krug, sowie mehrer Becher auf den Tisch.

Rebecca bekam als Einzige von ihnen einen gefüllten Becher. Ohne ein Wort ging er dann wieder.

"Danke!" hastig trank der Mann einen Schluck und Tea schenkte sich und ihren Freunden ein.

"Was ist das?" Joey roch an seinem Becher. Es roch sehr bierähnlich, was ihm da entgegen strömte, aber es schien leicht zu sein.

"Also mein Herr, was wollt ihn noch wissen?" erkundigte sich der Ägypter.

"Wie weit ist es nach Theben?" brach es aus Mai hervor, die das Gesicht verzog, als sie das Bier probierte. "Theben...? Nun das ist ein ganzes Stück... vierzig Iteru (400km), wenn man gerade durch die Wüste läuft..." dachte er nach.

"Was??" Mai schluckte als sie das hörte.

"Allerdings..." Der Mann trank seinen Becher leer und hielt ihn Atemu hin.

"Dem schmeckt das?" Tea hatte das Bier auch nur runtergewürgt, weil sie durstig gewesen war.

Rebecca hatte Milch bekommen und schien damit sehr glücklich zu sein.

"Rede, dann kriegst du noch was." Atemu nippte an seinem Bier und sah ihn durchdringend an.

"Hani, führt eine Karawane nach Assuân. In einigen Stunden will er aufbrechen."

"Hani? Wo finden wir ihn?" fragte Atemu sah ihn über den Becherrand an und schob ihm den Krug hin.

"An der Ostgrenze der Stadt." sagte der Ägypter eilig und füllte sich den Becher: "Er ist ein alter Händler und ein gutmütiger Mensch. Doch in dem Aufzug nimmt er deine Freunde nicht mit. Die fallen mehr als Ägyptens Sonne, wenn sie hier auf der Straße herumlaufen sollte."

"Ägyptens Sonne?" Joey sah ihn fragend an.

"Wisst ihr denn gar nichts? So nennen wir unsere Pharaonin!" strahlte er und trank aus.

"Danke." Atemu warf ihm ein Stück Silber zu.

"Immer wieder gern." er verneigte sich und ging.

"Warum hast du denn noch mal bezahlt?" wunderte sich Yugi.

"Damit er uns nicht bestielt." Atemu nahm gedankenverloren einen Schluck und musterte seine Freunde.

"Dieser Hani... Glaubst du er nimmt uns mit?" Tea stellte ihren leeren Becher ab.

"Ja, mit Sicherheit, wenn wir dafür mithelfen." sagte Rebecca.

"Das auch noch?" Mai glaubte immer mehr im falschen Film zu sein.

"Oder hast du Gold um ihn zu bezahlen?" gab Rebecca altklug von sich.

"Der Pha... Yami hat doch Welches!" grinste Mai ihn an und setzte sich zu ihm.

"Du bist sicher so nett und zahlst für mich die Kara..."

"Mai!" Tea sah sie sauer an.

"Von Assuân sind es immer noch mehr als zwanzig Iteru auf dem Nil und die Barke, sowie Essen und Trinken muss auch bezahlt werden. Woher soll ich so viel Gold, Silber und Kupfer hernehmen?" entgegnete Atemu und leerte seinen Becher.

"Du hast sicher noch sehr viel unter deinem Mantel!" strahlte Mai.

"Jetzt lass doch, Mai. Ein wenig Arbeit kann auch dir nicht schaden!" sagte Tristan.

"Gehen wir diesen Hani suchen..." sagte Yugi schnell und warf Atemu einen Blick zu.

"Was ist denn?" fragte Atemu.

"Du bist irgendwie anders?" sagte Yugi.

"Findest du?" Joey sah Yugi verwirrt an.

"Ja, irgendwie härter..."

"Ach Yugi... ich pass mich nur an..." lächelte Atemu und zwinkerte: "Keine Sorge, ich bin noch der, den du kennst."

"Dann gehen wir, ja?" Rebecca streckte sich.
 

Hanis Karawane lagerte, wie der Mann erzählt hatte, am östlichen Ende der Stadt. Sie zählte vierunddreißig Kamele, einige alte Streitwagen und Pferde.

Die Leute sie mit Hani reisten wollten und zu seiner Karawane gehörten, hatten sich offenbar schon angefunden und beluden die Kamele mit den Gütern die sie nach Assuân bringen wollten.

Wieder zogen Yugi, Mai, Tea, Tristan, Joey und Rebecca alle möglichen Blicke auf sich.

"Was gibt es dann zu glotzen?" Mai sah eine der jungen Männer streng an.

Die Meisten waren mit weiten Kutten bekleidet, damit die Sonne ihnen nicht so zusetzten könnte. Es war Mittagszeit und dementsprechend heiß.

"Was?" er sah Mai verwirrt an, das ihm das Wort glotzen nicht bekannt war.

"Komm schon, die ist Ausländerin!" rief ihm ein Anderer zu: "Ich brauch Hilfe."

"Mai du musst auf deine Wortwahl aufpassen." sagte Rebecca: "Die Menschen hier sind sehr einfach und kennen unsere Technik nicht."

"Das wird ein langer Trip..." seufzte Tristan, der eben festgestellt hatte, dass sie wohl laufen müssten. Die Kamele und Pferde würden nie für die ganzen Menschen reichen.

"Verzeihung!" Yugi sprach einen Mann an, der eben an ihnen vorbei ging.

"Was ist?" er sah Yugi nur genervt an.

"Wir suchen Hani."

"Der ist da vorn, der mit den grauen Haaren und dem roten Mantel." sagte er und ging einfach weiter.

"Danke, wie unhöflich!" Joey.

"Er arbeitet doch und hat wohl wenig Zeit." meinte Tea, das der Mann schon damit beschäftigt war einem Kamel einen Sack aufzubinden.

"Aber er hat uns wenigstens gesagt, was wir wissen wollen und nichts dafür verlangt." stellte Mai fest und folgte den Anderen zu Hani.

"Verzeiht, wir hörten, dass Ihr nach Assuân reist." begann Atemu und schon drehte sich Hani zu ihnen um.

"Ja und? Wollt ihr mit?"

"Ja, das wollen wir!" antwortete Tristan.

"In dem Aufzug?" Hanis Blick musterte jeden Einzelnen.

"Was ist an meiner Kleidung auszusetzen?" wollte Mai wissen.

"Kleine, du holst dir einen Sonnenbrand und jammerst uns dann sie Ohren voll. Die Schuhe der Ladys sind auch glatter Selbstmord in der Wüste." Damit meinte er Teas Plato- und Mais Designerschuhe: "Wollt ihr euch die Beine brechen? Überhaupt was sind das für Farben und Kleider die anhabt!? Ihr seht auch nicht so aus, als hättet ihr alles was man für eine Wüstenreise braucht. Na ja..." er packte Joey und Tristan am Arm: "Wenigstens scheit ihr ein paar Muskeln zu haben."

"Hey!" Joey zog seinen Arm zurück.

"Was heißt das jetzt?" fragte Yugi nach.

"Es stimmt ich kann noch Leute brauchen die mir helfen..." sein Blick fiel auf Atemu. "Sorg dafür, dass deine Freunde in einer Stunde aufbruchbereit und wüstentauglich sind ihr vier Jungs werdet auch arbeiten, zudem will ich deinen Goldreif..." Hani zeigte auf den Oberarmreif von Atemu, der durch den Umhang schaute: "... für Essen und Trinken haben. Essen und Trinken sind pro Kopf eingeteilt. Es gibt zwei Oasen auf dem Weg, also will ich nicht, Dass einer von euch sich an den Vorräten vergreift."

"Warum ausgerechnet er?" schnaubte Mai.

"Weil er als Einziger, von euch, so aussieht als wäre er nicht von allen guten Göttern verlassen." antwortete Hani und drehte sich dem Kamel zu.

"Danke..." sagte Rebecca.

"Also müssen wir wieder auf den Markt..." schlussfolgerte Tea und sah auch ihre Schuhe.

"Sieht so aus... Euere Kleider werden wir eintauschen müssen." dachte Atemu nach.

"Was? Bist du wahnsinnig? Weißt du wie teuer das alles war?" fuhr ihn Mai an.

"Ich häng auch an meine Sachen." Tristan meinte damit seinen Mantel.

"Aber er hat schon Recht, so können wir nicht bleiben. oder wollt ihr die ganze Zeit angestarrt werden?" fragte Yugi nach.

"Nein..." Joey trat in den Sand.

"Hey..." Hani hatte sich wieder zu ihnen umgedreht: "Ich tausch mit euch! Eure Kleider gegen taugliche und unauffällige. Kostet euch nichts." bot er an.

"Einverstanden..."

"Stopp mal! Ich will nicht..." Mai sah Atemu entsetzt an.

"Dann nehm ich dich nicht mit, Blondy, deine Haare reichen doch schon um auszufallen..." schüttelte Hani den Kopf.

"Du würdest mich hier alleine stehen lassen?"

"Sicher doch! Was soll ich mich mit dir rumplagen?" stellte der Händler eine Gegenfrage.

"Also gut... Wir haben keine andere Wahl..." Tea sah auch ihre Schuhe. Sie waren noch fast neu, nur fünfmal getragen und jetzt musste diese weggeben.

"Dann kommt mit!" Hani ging zu einem der alten Streitwagen und holte einen Sack herunter und warf ihn Joey zu.

"Sucht euch drei passende Schurze raus."

"Bitte?" Joey ließ den Sack fallen, öffnete ihn und holte einen Schurz heraus.

"Was ist das?" Tristan nahm ihn in die Hand und sah ihn sich an.

"Ein Lendenschurz, das was hier alle Kerle anhaben!" sagte Hani und suchte weiter in seinem Streitwagen.

"Der ist aber ..."

"Tristan, zieh ihn an, ja?" bat Atemu.

"Na gut... aber nur wenn Joey und Yugi das auch machen!" grinste er. Joey schluckte: "Darf ich meine Unterhose anbehalten?"

"Deine was?" Hani kramte einem weiteren von seinem ausgemusterten Streitwagen.

"Nicht so wichtig, wo können wir und umziehen?" fragte Yugi nach.

"Hier." Hani öffnete den Sack und zog einige Kleider heraus: "Die Mädchen können sich hinter der Plane umziehen... Hier, Kleine, das müsste dir passen." Er hielt Rebecca ein Leinenkleid hin. Mit Plane meinte er ein großes Tuch das an zwei Stöcken befestigt war und nur seht dürftig neugierige Blicke abschirmen konnte.

"Danke!" Rebecca sah es nicht mal an, sondern verschwand hinter der Plane und zog sich um: "Wehe einer spannt!"

"Was sollen wir dann erst sagen und wer sollte einem kleinen Mädchen wir dir schon nachspannen?"

"Das hab ich gehört!" schrie Rebecca durch die Plane.

"Hier, die sind für euch. Ich denke die passen." der Händler drücke Tea und Mai ein Kleid in die Hand die eindeutig auf gröberen Leinen waren und auch noch gebraucht.

"Ich will eine Umkleidekabine! Wer sagt mir denn da mich da Keiner beobachtet? Und das soll ich anziehen?" stänkerte Mai: "Das ist gar nicht meine Farben und auch nicht mein Schnitt."

Die Kleider waren naturfarben und ungebleicht, was auch Tea sichtlich nicht gefiel. Aber sie schluckte ihre Gedanken runter.

"Aber was sollen wir denn sonst machen?" Tea sah zu Mai... "Schluss damit, ihr verzogenen Weiber! Entweder ihr zieht das um. Oder ihr lauft alleine durch die Wüste!" zischte Hani.

"Ja, schon gut!" Mai und Tea zuckten zusammen und gesellten sich zu Rebecca hinter die Plane und begannen sich umzuziehen.

"Und ihr macht auch mal hin!" knurrte Hani zu den Jungs, als Mai sich auch endlich dazu durchgerungen hatte sich umzuziehen und sich von ihren schönen Designerklamotten zu trennen.

Joey, Tristan und Yugi zogen sich so schnell sie konnten um. Allerdings weigerten sie sich ihre Unterhosen auszuziehen. Die Boxershorts schauten aber leider unter dem Schurz ein ganz kleines bisschen heraus, so das ihre Shorts kurzerhand mit einem Messer kürzen mussten.

Tea, Mai und Rebecca kamen unterdessen wieder hinter der Plane hervor, die zwei Frauen dann auch schon abbauten, und sahen sich an.

Ihre Kleider wirkten alles andere als modern, selbst für das Alte Ägypten.

"Was ist das für Kleidung?" fragte Tea nach.

"Die ist von meiner Frau und meiner Tochter. Ich brauch sie nicht mehr." erwiderte Hani und zog eine Kiste mit Schuhen heraus.

"Hier, anziehen!" sagte er und sammelte seine Neuerwerbungen ein.

"Die sind aber auch nicht neu..." stellte Yugi fest.

"Natürlich nicht! Neuware verkaufe ich auf dem Markt in Theben!" lachte er und verlud seine restlichen Sachen. Er brauchte eine Weile, da er noch zu einem Kamel ging, bei dem herunter eine Plane einige Stoffe herzog. Er sah sie sich an und drückte sie dann Yugi, Rebecca, Mai, Joey, Tea und Tristan in die Hand, es waren Überwurfe.

"Damit ihr euch keinen Sonnenbrand holt, mit euer blassen Haut. Ihr kümmert euch dann um diesen Streitwagen hier, zusammen mit mir! Ich lass Neue nicht gerne alleine mitreisen. Versteht ihr doch!" keuchte er und streckte sich.

"Sicher, man kann nicht vorsichtig genug sein." erwiderte Atemu, der sich mittlerweile die Kapuze abgestreift hatte.

"Ja, das hört man doch gern, ein Landsmann, wie man ihn sich wünscht. Kümmer dich darum das deine Freunde nichts anstellen." klopfte Hani Atemu auf die Schulter und ging dann die Karawane kontrollieren.

"Er vertraut dir wohl, weil du Ägypter bist." dachte Rebecca lauf nach, der als einziger das Kleid stand, das sie bekommen hatte. Joey, Tristan und Yugi warfen sich schnell die Überwürfe über, da sie sich sehr nackt vorkamen.

"Scheint so..." lächelte Atemu.

"Das ist unfair, wir sind doch auch Menschen..." brummte Joey.

"Das ist hier nun mal so, oder?" Yugi sah Hani nach.

"Ich überall so blass, aber du bist wirklich schön braun." Mai musterte jetzt Atemus Teint den der im Gesicht hatte.

"Das ist ägyptischer Teint, die haben hier alle denselben... Wir sehen dagegen aus wie Käse." seufzte Tea, die sich irgendwie mehr als blass vorkam.

"Stimmt schon, heißt wir sollten in die Sonne gehen!" schlug Joey vor.

"Besser nicht... ich hab keine Sonnencreme dabei, kann man das hier kaufen?" winkte Tristan ab.

"Nein, wohl kaum..." verneinte Atemu und ging zu den Pferden, die vor den Streitwagen gespannt waren.

"Die sind aber schön!" Tea folgte ihm und streichelte den Hals des Pferdes.

"Hani behandelt sie offenbar sehr gut...." lächelte Atemu und sah zu Tea: "Magst du Pferde?"

"Oh ja! Ich kann auch reiten!" nickte sie eifrig und strahlte ihn an.

"Es sind wunderbare Tiere, so elegant und doch können sie große Lasten befördern."

"Stimmt..." Atemu sah dem Pferd in das rechte Auge und plötzlich stupste es ihm gegen den Kopf und wieherte erfreut.

"Es mag dich wohl!" schmunzelte Tea.

"Offenbar, hey lass das!" lachte Atemu, das das Pferd ihn mit dem Maul kitzelte.

"Ich wusste gar nicht, dass du so gut mit Pferden kannst." entgegnete Tea.

"Tiere erkennen die Menschen die gut sind. Bes ist darin besonders gut." Hani war zurückkommen und klopfte seinem Pferd, das Bes hieß, auf den Hals: "Also Leute, hoch mit euch, wir wollen los!"

"Ich will auf den Wagen!" Joey rannte als erster zum Streitwagen.

"Ich glaub ich hör nicht recht! Ihr lauft gefälligst!" fuhr Hani ihn an.

"Aber es ist so heißt..." nuschelte Joey, gerade so, dass man ihn verstehen konnte.

"Das weiß ich selbst, aber wir sind spät dran! Ich hab keine Zeit mehr. Ich muss rechtzeitig in Theben sein, damit ich den großen Markt nicht verpasse, das dort stattfindet. Also hör auf zu meckern du Sensibelchen. Laufen ist gesund und macht starke Beine. Zudem, der Streitwagen ist voll und schon alt! Der trägt dich nicht mehr und ich hab keine Lust einen Neuen zu beschaffen!" funkelte Hani ihn gefährlich an.

"Ja schon gut..." brummte Joey kleinlaut.

"Ach komm schon, das wär doch gelacht, wenn wir das nicht schaffen würden." wollte Yugi ihn aufmuntern.

"Wir laufen doch auch." half ihm Atemu.

"Stimmt, also komm schon." meinte Tristan.

"Na dann! AUF GEHT`S!" brüllte Hani und die Karawane setzte sich in langsam in Bewegung.

"Wie lange werden wir denn in etwa unterwegs sein?" fragte Tea nach.

"Gute Frage.... Wenn alles glatt läuft, dann acht Tage, aber eher zehn. Bis nach Assuân sind es gute sechsundzwanzig Iteru und die Karawane kommt nicht allzu schnell voran. Die Wüste ist tückisch und die Wägen schon alt." dachte Hani nach.

"Oh je...." Joey verdrehte sie Augen....
 


 

(JA!! Kapitel 10 ist fertig!! *Freuz* *Tanz* *Jubel* Also dann mach ich mal weiter... *in die Tasten hau*

Und ich freu mich schon auf eure Kommis!! ^^)

Duell 11: Was alles geschah

Duell 11: Was alles geschah
 

"Meine Königin!?" Mana betrat den Thronsaal.

Mahado hatte ihr aufgetragen Isahra zu suchen und zu holen. Warum hatte er ihr aber nicht gesagt. Sie sah sich um und stellte fest, dass kein Fremder oder Besucher im Thronsaal war.

"Isahra? Wo bist du denn!?" rief sie lauter. Jetzt da sie keine Angst haben musste, dass ein Besucher sie hörte, nannte sie die Königin beim Namen. Das hatte sie sich so angewöhnt, da Isahra immer noch ihre Freundin war und auch die anderen Getreuen taten dies des Öfteren, wenn sie unter sich waren. Isahra war das nur allzu recht, da sie sich zwar an den Titel gewöhnt hatte, aber immer noch der Meinung war, das sie einen Namen hätte und nicht mit einem Titel angesprochen werden wollte. Zumindest nicht von ihren Freunden, denen sie vertraute.

Mana ging durch den Verlassen Thronsaal und sah sich um.

"Isa!!?"

"Ich bin hier!" hörte sie die Stimme ihrer alten Freundin vom Balkon her. Mana lächelte und rannte zu ihr auf den Balkon, der sich am Thronsaal anschloss und vom großen Hof in Theben gut zu sehen war. Von hier aus konnte man fest ganz Theben sehen und ein ganzes Stück des schwarzen Landes und der Wüste von Oberägypten und den Nil der rechts an Theben vorbei floss.

"Da bist du ja? Ich hab schon die halbe Residenz nach dir abgesucht." sagte Mana und trat links neben Isahra.

"Tut mir Leid, aber ich wollte alleine sein..." Isahra lehnte auf dem steinernen Geländer und sah in die Ferne. Die trug ein weißes Kleid, das über ihren Knien endete. Es hatte nur links einen Ärmel der, sehr weit und leicht fiel und nicht mal bis zum Ellenbogen reicht, aber auch die Schulter freiließ. Die rechte Schulter war frei und bis auch ein 6 cm breites blaues Band, das dass Kleid oben säumte. Um die Teile wand sich ein breiter Gürtel aus strahlendem Gold, der das Horusauge trug. Am rechten Arm glänzte ihr Reif, der den Namen des Pharaos enthielt und den sie immer noch trug, darüber eine schwarze Tätowierung in form des Ankh, und einen blauen Umgang hatte sie auch. Am rechten Oberschenkel, sowie am linken Unterarm und ihrem Hals, hatte sie Reifen mit schönen Verziehrungen und auch aus purem Gold. Auf dem Kopf, ihre Krone, die schwer auf ihr lastete, aber sie nicht mehr so einfach ablegen konnte, seit "ihr" Atemu verschwunden war. Ihre Krone war der Krone des Pharaos ähnlich, aber es war auch Eine die man für die angefertigt hatte, als Atemu sie zu seiner Königin gemacht und neben ihn auf den Thron gesetzt hatte. Der blaue Umgang war an ihren Schultern mit goldenen Schnallen befestigt. Ihre schwarzen Haare waren immer noch so lang wie damals und nahmen dem Umhang schon fest den Sinn.

"Was gibt es denn?" wollte Isahra wissen, ohne Mana anzusehen.

"Also Mahado schickt mich... du sollst bitte zu ihm kommen. Es gibt Probleme mit dem König von Nubien."

"Aha..." Isahra seufzt und richtete sich auf.

"Du denkst an den Prinz nicht wahr?" fragte Mana.

Isahra musste schmunzeln: "Das solltest du dir abgewöhnen, Mana, er ist Pharao, seit Akunumkanon starb."

"Stimmt!" grinste Mana die inzwischen eine richtige Priesterin geworden war. Ihr Kleid hatte sich aber kaum verändert, nur es war jetzt weiß. Ansonsten sah sie noch genauso aus wie immer, nur das Kindliche hatte sie weitgehend verloren und ihre Brüste waren größer geworden. Auch war sie gewachsen und war nun größer als Isahra.

"Tut mir leid!" lachte Mana und kratzte sich verlegen am Hinterkopf.

"Schon gut, bin ja bloß ich..." winkte Isahra ab.

"Du Isa... Glaubst du wirklich immer noch das..."

"Mana, er lebt! Das weiß ich einfach! Er ist irgendwo da draußen..." Isahra drehte der Wüste den Rücken zu: "Also dann kümmere ich mal um den nubischen König... Weißt du was sein Problem ist?"
 

"Ist das heiß..." Joey schleppte sich neben der Karawane her.

Sie waren seit knapp sechs Tagen unterwegs, hatten eine Oase hinter sich und noch immer bestand Hani darauf das sie liefen.

Die ständige Hitze zwang die Karawane zu mehren Pausen am Tag und seit vier Tagen, machte Hani auch lange Rast in der Mittagshitze. Die Kamele, Pferde und Streitwägen trotteten zum Glück nur langsam dahin, das selbst der erschöpfte Joey gut Schritt halten konnte. Die Umhänge hatten sich als Sonnenschutz sehr gut bewährt, auch wenn es ihnen allen sehr heiß war.

Mai hatte sich anfangs noch geweigert, doch nachdem ihre Haut leicht rot geworden war, hatte sie sich dann doch bedeckt.

"Meckere nicht schon wieder! Wir sind in Ägypten!" sagte Tea, die versuchte sich ihre Kräfte einzuteilen, aber die Hitze machte auch ihr schwer zu schaffen. Die Mittagszeit war vorüber und die Sonne stand nun etwa auf vier Uhr. Sie waren vor zwei Stunden wieder aufgebrochen und seit dem ununterbrochen gelaufen. Hani teilte ihnen alle immer einen großen Schlauch Wasser für einen halben Tag aus, der immer viel zu wenig war. Zum Mittag gab es zwar noch einen Extrabecher und bei Einbruch der Nacht wurde Bier ausgeschenkt, aber für Yugi, Tea, Tristan ,Rebecca, Joey und Mai war das alles viel zu wenig, weil sie es nicht gewohnt waren.

Joey hatte am ersten Tag gleich den ganzen Schlauch auf einmal geleert und war dann nur nicht verdurstest, wie er es so schon ausdrückte, weil Atemu ihm die Hälfe seiner Ration abgegeben hatte. Aber das Schlimmste war, das Joey, Tristan und Yugi in der prallen Sonne immer mithelfen mussten die Planen aufzubauen, damit die vor der Mittagssonne Schutz fanden.

Atemu musste sogar noch kräftiger mit anpacken, da ihn auch ständig die anderen Leute der Karawane um Hilfe baten, da er Ägypter war.

Mai, Rebecca und Tea kamen sich sehr nutzlos vor, da die Frauen sie, nachdem alle drei beim Essen herrichten versagt hatten, noch nicht mal mehr ansprachen. Nur Rebecca wurde noch hin und wieder angesprochen, da die Frauen sich in den Kopf gesetzt hatten ihr das Kochen beizubringen.

"Ihr seid Mimosen..." brummte Hani und ging weiter. Für sein Alter war er erstaunlich gut bei Fuß und genauso wie alle anderen meckerte er nicht einmal. Im Allgemeinen wurde nur das nötigste Gesprochen, während die liefen. Nur Joey, Mai und Tristan vielen sehr aus der Rolle und machten immer kurz nach Aufbruch ihre Späße.

Yugi hielt sich im Hintergrund so gut er konnte, da seine Freunde mehr Aufmerksamkeit auf sich zogen als ihm recht war. Nicht nur das sie sind nicht mir den Geflogenheiten auskannten, nein, alleine Mais, Joeys und Rebeccas blonde Haare zogen schon genug Blicke auf sich.

Die Ägypter waren alle dunkelhaarig, es sei denn sie waren alt. Tristan und Tea gingen mit ihren braunen Haaren schon fast unter.

Was ihm auch aufgefallen war, war die ganzen jungen Mädchen ihnen beim auf- und abbauen der Planen und Sonnensegeln immer sehr gerne zusahen, da sie alle dabei ihre Umhänge ablegen mussten um schneller arbeiten zu können.

Einige von ihnen lächelten ihn auch immer so schüchtern oder verträumt an, als würden sie ihn anmachen wollen. Aber auch Atemu ging es nicht besser, im Gegenteil es war noch schlimmer. Atemu hatte deutlich viel mehr Muskeln und war geschickter als seine Freunde.

"Ja ja... Wir sind eben nicht von hier..." keuchte Mai und sah sich um. Eine Gruppe junger Ägypter starrte sie ständig an, aber Keiner von ihnen hatte sie angesprochen.

"Die OSAE!!!" ertönte eine Stimme.

"Endlich!"

Die Kinder rannten sofort auf die Oase zu und wirbelten den Sand auf.

"Schon?" Hani schien positiv erfreut zu sein, als er die Oase auch sah.

"Wie meint ihr das?" fragte Yugi nach.

"Auch ich dachte das wir erst Morgen ankommen..." lachte Hani: "Aber so haben wir bis morgen früh Zeit uns zu erholen."

"Du meinst wir müssen nicht mehr laufen?" Tea lächelte, da ihre Beine nach den langen Tagesmärschen immer weher taten.

"Für heute wohl nicht mehr, Kindchen... Ihr könnt euch ihm See waschen... Das ist auch bitter nötig."

"Soll das heißen wir stinken?" fragte Joey nach.

"Natürlich! Wir laufen seit Tagen durch die Wüste!" fuhr Mai ihn an: "Wir alle schwitzen!"

"Schrei nicht so!" schrie Joey sie an.

"Wenn du so doof bist!" brüllte Mai zurück.

"Sag mal, sind deine Freunde immer so?" Hani sah zu Atemu.

Er lächelte: "Ja."

"Verstehe... wie hältst du das nur aus? Der Kleine der die ähnlich sieht und das kleine Mädchen, sind ja okay, und die braunhaarige na ja, aber die... Ich bewundere deine Nerven!" Hani deutete auf Joey, Tristan und Mai, die sich lauthals stritten.

"Na ja, sie langweilen sich etwas..." meinte Rebecca.

"Aber müssen sie uns dann auf die Nerven gehen?" seufzte Hani.

"Sie meinen es aber nicht böse. Wir sind aus einer ganz anderen Welt, in der man so lange Märschen nicht machen muss." wandte Yugi ein.

"Ah ha! Das ist mir aber auch egal. Weißt du, ich liebe Ägypten und mein Leben. Es ist sehr interessant immer wieder neue Menschen auf meine Handelsreisen zu treffen. Ich komm viel rum und freu mich jedes Mal wieder auf Theben." sagte Hani und sah zur Sonne.

"Warum das denn?" fragte Tea.

"Ist doch klar, die vielen schönen Frauen!" mischte sich Joey ein.

"Nein das Shoppen!" meinte Mai.

"Unsinn, ich wette das Wetttrinken in den Schänken!" wandte Tristan ein.

"Ihr habt ja Ideen!" Hani sah die drei verwirrt an.

"Ich denke das dich auf etwas Ruhe und Frieden freust, wenn du in Theben bist." dachte Tea nach.

"Stimmt. Ich freu mich auf mein kleines Haus..." lächle Hani sie an.
 

Es wurde recht schnell Abend bis sie Sonnensegel endgütig standen und auch eine Planen aufgespannt waren, damit Mai, Tea und Rebecca sich ungestört waschen konnten. Sie hatten so lange auf Joey und Tristan eingeredet bis sie sich schließlich hatten breitschlagen lassen und ihnen die Plane aufgesellt hatten.

Die meisten der anderen Frauen empfanden das als überflüssig, was wohl daran das die fünf mitreisenden Frauen alle verheiratet waren. Ihre Männer passten auch auf, dass niemand ihren Frauen beim Baden zusah.

Die Kinder interessierte das am wenigsten und die Frauen sahen den Männern ohnehin ich zu.

Die jüngern Mädchen, die die ganze Zeit hier Yugi oder Atemu hersahen, legten es schon fast darauf an das sie von ihnen gesehen wurden.

Yugi hatte sich entschlossen einfach nicht hinzusehen und Atemu schienen sie nicht weiter zu interessieren.

"Kalt..." Joey ging ins Wasser, aber es war kalt. Eigentlich war es warm, aber die Sonne stand schon so tief, dass die Luft sich merklich abgekühlt hatte.

"Stell dich nicht so an!" Tristan gab ihm einen Schups und Joey platsche der Länge nach ins Wasser.

"Hey, was fällt dir ein? Das gibt eine Reisenwelle!" Joey spritzte Tristan mir einer großen Welle nass.

Yugi stand noch am Ufer und lachte: "Warte auf mich, ich mach auch mit!" meinte er und rannte zu Joey und Tristan ins Wasser.

Sie hatten so lange gewartet, da es ihnen unangenehm gewesen war zu Baden, wenn alle sie einfach so hätten sehen können. Allerdings hatten sie unterschätzt wie kalt es in der Nacht werden konnte, darum war es sehr angenehm sich gegenseitig zu Tauchen und zu ärgern.

"Jetzt bist du dran!" Joey packte Yugi und tauchte ihn unter.

"Nicht immer auf die Kleinen!" Tristan attackierte Joey mit einer Welle.

"Solche Kinder..." Mai saß am Lagerfeuer und hielt ein stück Gemüse über das Feuer.

"Lass sie doch, es tut ihnen gut sich mal richtig auszutoben und abzukühlen." meinte Tea nachsichtig.

"Ganz meine Meinung. Die Reise ist doch beschwerlicher und kraftraubender als ich gedacht hätte und es ist noch nicht mal sicher, ob wir mit dem Schiff nach Theben kommen." seufzte Rebecca nachdenklich.

"Wie darf ich das verstehen?" fragte Mai unsicher nach.

"Na ja, Bootsfahrten sind teuer und wir selbst haben nichts, was wir anbieten könnten. Nur Yami hat was, aber ich weiß nicht ob das für uns sieben reichen wird? Wir brauchen ja auch noch Proviant und Wasser. Und wer weiß, was uns in Theben erwartet." gab Rebecca zu bedenken.

"Aber Yami ist doch... Ihr wisst schon. Wenn wir dann in Theben sind, sollten wir doch keine Probleme mehr haben und der ist ein so guter Führer." erwiderte Tea.

"Du hast dich echt in ihn verliebt, nicht?" Mai sah Tea lächelte an.

"Was? Ich? Aber..."

"Tu nicht so, du wirst ja ganz rot." grinste Mai: "Aber ich versteh dich gut. Seit wir hier sind wirkt er noch erwachsender und seine Muskeln sind auch nicht ohne... Echt der Hammer..."

"Hör auf damit! Ich bin mit ihm befreundet mehr nicht!" schnaubte Tea, stand auf und ging ein Stück um den See.

"Warum hast du das gemacht?" wollte Rebecca wissen.

"Warum? Die Kleine ist so verklemmt! Sie sollte zu ihren Gefühlen stehen und nicht immer alles in sich reinfressen! So kriegt sie nicht den Kerl den sie will. Es gibt keine Prinzen auf ihren weißen Pferden, die den Drachen für einen erschlagen. Im Gegenteil, das musst du schon selbst tun und wenn du einen Typen haben willst, dann darfst du nicht warten. Jungs sind eben manchmal schwer von Begriff. Das ist doch nun wirklich nichts Ungewöhnliches! Wer drauf wartet, dass der Junge den ersten Schritt macht, der sitzt fest. Es gibt genug Mädchen, die ihn dir vor der Nase wegschnappen könnten. Da muss man schnell sein und Tea ist zwar hübsch, aber glaub mir, wenn sie weiterhin so zurückhaltend ist, verletzt sie sich nur selbst." Mai begann an ihrem Gemüsestück zu knabbern.

"Ich glaub ich versteh dich nicht. Wieso verletzt sie sich nur selbst?" fragte Rebecca ahnungslos nach.

"Also, wie erklär ich dir das am Besten...?" Mai dachte kurz nach: "Sie sieht immer nur zu und wartet darauf das der andere es merkt. Aber sie schafft keine klaren Verhältnisse und sieht in immer nur an. Sie wird nie wissen ob er sie mag oder ob sie eine Chance hätte, wenn sie nichts tut. Lieber einmal vor den Kopf gestoßen, als ewig im unklaren. Zur Not weißt sie, wen die Ausstechen muss."

"Ich verstehe... Glaub ich. Aber Yami ist doch..."

"Schon, aber das ist Lange her, jetzt kennt er auch Tea und uns, wer weiß, vielleicht hat sie doch eine kleine Chance." zwinkerte Mai.

"Ich liebe eh nur Yugi! Er ist so nett und charmant..." Rebecca sah zu den Jungs, drehte sich aber gleich wieder zu Mai.

"Yugi? Na ja, du bist ja noch jünger als ich. Aber ich geb zu Yami würde mir, so wie er jetzt ist auch gefallen und er ist reich!" strahlte Mai.

"Das ist mir nicht so wichtig. Mir ist wichtiger das er lieb ist mich versteht." wehrte Rebecca ab: "Aber wo ist Yami eigentlich hin?"

"Ich weiß nicht..." Mai sah sich um, aber sie sah ihn nicht.

Tea ging um den See und ließ das Lager ein gutes Stück hinter sich.

"Was glaubt diese Ziege eigentlich wer sie ist!?" regte sie sich auf und bleib schlagartig stehen.

Atemu stand einige Meter vor ihm Wasser. Das Wasser reichte ihm bis unterhalb der Pobacken und so sah Tea, dass er nackt, mit dem Rücken zu ihr stand. In der Hand hatte ein Tuch mit dem er sich den Sand und den Schutz abrieb. Wassertropfen glänzen im Mondlicht auf seiner gebräunten Haut. Seine Haare waren etwas zusammengesackt, aber hielten im Großen und Ganzen noch die Form.

Unwillkürlich dachte sie an den Aufbau der Planen, wo sein ganzer Körper vom Schweiß überströmt gewesen war und man seine Bauchmuskeln so gut gesehen hatte. Atemu hatte genau wie Yugi, Joey und Tristan nur einen Lendenschurz getragen, aber seiner war aus dunklem Leder und anderer Machart. Ansonsten hatte er nur das Puzzle und noch einen Goldreif am linken Oberarm. Das Puzzle gab er meisten Ihr, da es beim Arbeiten immer nur im Weg war, jetzt lag es mit dem Lendenschutz am Ufer des Oasensees.

Sie schluckte unmerklich und trat einen Schritt zurück, wobei sie auf einen vertrocknetes Palmenblatt trat. Es knisterte unter ihren Füssen.

Atemu drehte den Kopf zu ihr und sah sie über sie Schulter hinweg an: "Tea... was machst du denn hier?"

"Ich!" Tea drehte sich schnell um, ihr blieb auch fast das Herz stehen: "Ich bin spazieren gelaufen... Und du?" Sie hörte wie er auf dem Wasser kam und wurde hochrot.

"Ich hab etwas Ruhe gesucht. Bei den ganzen Mädchen, kann ich mich so schlecht waschen." erwiderte er und zog sich den Schurz wieder an: "Ich hoffe ich hab dich nicht erschreckt."

"Du mich? Nein!" schüttelte wild den Kopf und wollte damit die Röte aus ihrem Gesicht vertreiben.

"Dann ist gut! Du kannst dich gerne wieder herdrehen, ich bin angezogen." erwiderte Atemu.

Tea nickte und wandte sich wieder zu ihm.

Er fuhr sich gerade durch die Haare und streifte etwas Wasser heraus: "Wo sind denn die anderen?"

"Im Lager... sie baden und essen..." lächelte Tea verlegen: "Es ist schön ruhig hier."

"Achso... Ja, sehr friedlich... Gehen wir zurück zu den Anderen?" Atemu ging an Tea vorbei die ihm erstmal nur nachsah.

"Was ist denn?" er sah zurück zu ihr.

"Nichts!" Tea rannte zu ihm, stolperte aber über die Wurzel einer Palme.

"Vorsicht!" Atemu fing sie auf.

"Entschuldige!" meinte sie und stellte sich wieder hin, dabei viel ihr ein kleines Säckchen auf das an Atemu Lendenschurz hing es war wirklich nur eine halbe Hand groß, wölbte sich aber und sah gefüllt aus.

"Was ist da drin" fragte sie um sich abzulenken.

"Nichts so wichtig für dich!" wich er ihrer Frage aus und ging weiter.

"Du sag mal, freust dich schon auf dein Zuhause?" wollte Tea wissen.

"Ja, ich freu mich sehr." nickte Atemu.

"Das freut mich!" lächelte Tea und ging wieder zu Mai und Rebecca.
 

Die Nacht schritt voran und die meisten hatten sich Schlafen gelegt.

Atemu saß alleine am Feuer und röstete ein Stück Brotteig, das er an einem Stock befestig hatte, über der Flamme.

"Darf ich mich setzten?" fragte Hani nach.

Atemu schreckte hoch, er war gerade völlig in Gedanken versunken gewesen: "Sicher doch."

"Danke... Sag mal, wie heißt du eigentlich?" Hani setzte sich neben ihn.

"Nenn mich Yami, das tun hier alle." erwiderte Atemu und überprüfte ein Brot am Stock.

"Yami also... deine Freunde haben sehr merkwürdige Namen. Na ja, sie sind Ausländer..." dachte Hani nach, aber dein Blick wanderte an Atemu auf uns ab. Er musterte ihn so genau er nur konnte. Beine und Füße, Arme und Hände, den gesamten Körperbau. Das hatte er schon öfters getan, aber er kam zu keinem Ergebnis.

Atemu sah zu ihm auf: "Was ist?"

"Ich weiß wie man dich nennt, aber nicht wer du bist... Du siehst nicht so als, als ob du zu den Bauern am Nil gehörst, dazu ist deine Haut nicht dunkel und deine Hände nicht abgegriffen genug. Dazu trägst du Gold bei dir, was heißt, das du aus einer reichen Familie bist. Offenbar bist du kräftig, was du auch immer wieder unter Beweiß stellst, aber deine Hände sind ohne Schwielen, also ist körperliche Arbeit nichts was du tun musst. Dennoch bist geschickt und scheust es nicht, dir mal die Hände schmutzig zumachen. Für deine Freunde bist du da und hilfst ihnen, ohne zu Murren, auch wenn sie ständig Mist bauen und hilfst wenn man dich ruft. Du bist mit Pferden bewandert und mit den Kalmen hast du dich schnell angefreundet, als der Streitwagen ein Rad verlor, hast du gezeigt, dass du dich mit so was gut auskennst. Du trägst zwar einen Soldatenschurz, aber keine Waffen bei dir, noch etwas auf dem dein Name steht. Ich frage mich wo du wohl hingehörst..." zählte Hani auf.

"Du kennst dich gut aus mit den Menschen..." lächelte Atemu ihn an und nahm einen Schluck Bier aus dem Becher, der neben ihm auf den Boden stand.

"Ich bin alt und hab schon mehr Menschen kennen gelernt als mir lieb ist. Wie auch immer, ich dachte das du vielleicht der Sohn eines Generals, eines der rumreicheren Regimente sein könnest, aber das du nicht mal ein Messer bei dir hast, stört mich dann doch."

"Ich war auf einer Reise." gab Atemu zu Bedenken, der das Gespräch zunehmend interessanter fand.

"Das ist wahr, aber kein ägyptischer Soldat gibt so einfach seine ganze Habe fort und riskiert in einem fremden Land ohne Schutz zu sein, in dem er seine ganzen Waffen verkauft, wenn er doch zum Beispiel für andere Dinge viel mehr bekommen kann." Hani deutete dabei auf das Puzzle und den golden Reif, den Atemu noch hatte. Er hatte zwei gehabt und einen Hani geben müssen, damit er und seine Freunde versorgt waren. Das daran ein Stück gefehlt hatte, das er damit in der Schänke die Getränke bezahlt hatte, war Hani egal gewesen.

Atemu legte die Hand auf das Puzzle: "Und wenn ich eitel bin?"

"Bist du nicht! Dann würdest du dich mehr schminken und nicht jede schweißtreibende Arbeit mitmachen." widersprach Hani.

"Du bist gut, aber spielt es eine Rolle wer ich bin?" erkundigte sich Atemu, der Hani wegen seiner Menschenkenntnis viel Hochachtung entgegen bringen musste.

"Du hast schon Recht, es ist nicht sehr wichtig, aber verzeih einem alten Händler seine Neugierde." lachte Hani und schenkte sich selbst Bier nach, das er in einem Krug mitgebracht hatte.

Atemu tastete das Brot noch mal ab und dachte nach:"Du Hani, welches Jahr haben denn genau?" erkundigte er sich unerwartet und hielt das Brot wieder in die Flammen.

"Welches Jahr? Das Fünfte, des Pharaos, dessen Name uns nicht bekannt ist. Warum? Weißt du das nicht?" wunderte sich Hani.

"Das Fünfte schon?!" Atemu seufzte und sah in die Flammen: "Ich war also gut drei Jahre weg... auf meiner Reise hab ich das das Zeitgefühl wohl verloren..."

"Das ist möglich, wenn man lange unterwegs ist..." Hani sah ihn freundlich an: "Drei Jahre also... eine lange Zeit."

"Viel zu lange... Ich wollte eigentlich gar nicht so lange wegbleiben. Ich weiß gar nicht wie das passieren konnte... Irgendwie hab ich einen Blackout, der sich über diese Zeit erstreckt. Ich weiß nur nach das ich mit Freunden aufbrach, aber dann ist alles schwarz..." Atemu zog sein Brot zurück und brach ein Stückchen ab: "Ich weiß nicht mal mehr genau wie es dazu kam, das ich in ein anderes Land kam, aber ich bin froh, dort Freunde gefunden zu haben..."

Hani hörte ihm aufmerksam zu und irgendwie tat er ihm leid: "Hast du alles vergessen?"

"Nein, nur was in der Zeit von meinem Aufbruch bis zu der Zeit war, als ich auf Yugi getroffen bin." Atemu steckte sich das Stück Brot in den Mund, es war noch warm und es schmeckte: "Aber ich hab das Gefühl, das das Wetter verrück spielt."

"Nein, das kommt dir nur so vor. Weißt du, die Pharaonin hat da einige Probleme, seit unser Pharao verschwunden ist."

"Was?" Atemu sah ihn interessiert an. "Kann sein das du es nicht mehr mitbekommen hast, aber unser Pharao ist vor gut drei Jahren verschwunden. Es war seltsam, der Hohepriester Akunadin und Hohepriester Feonn waren bei ihm, als er damals ins Delta musste. Die Hohepriester kamen drei Tage später als geplant dort an und waren verletzt. Sie erzählten, dass sie angegriffen worden seien, wahrscheinlich von Wüstenbewohnern. Ich hörte, dass sie sehr schlimm zugerichtet waren und dass es ein Hinterhalt gewesen sein musste. Vom Pharao fehlte jedoch jede Spur. Es gab eine riesige Suchaktion nach ihm. Monatelang wurde ganz Ägypten auf den Kopf gestellt und jeder suchte. Die Getreuen und engsten Freunde des Pharaos sowie die Königin selbst durchstreiften die Wüste und jedes Dorf und sogar über die Grenzen hinaus wagten sie sich. Aber sie fanden nichts, noch nicht mal einen Hinweis. Selbst das einfache Volk hat gesucht und alle Händler und reisenden haben die Ohren gespitzt, um auch nur einen Hinweis auf seinen Verbleib zu finden. Es war alles vergeblich und irgendwann musste der Großteil der Suchaktionen eingestellt werden. Es verbreitete sich das der Pharao verschwunden war und wie dir sicher vorstellen kannst, standen plötzlich Feinde an den Grenzen die angriffen. Sie alle dachten, dass sie leichtes Spiel hätten, doch sie irrten sich. Die Getreuen des Pharaos waren noch da und schlugen zurück, was die meisten der Feinde nicht bedacht hatten, war das der Thron Ägyptens ja nicht leer war. Ägyptens Sonne, war noch immer da und übernahm die Pflichten des Pharaos. Unsere Pharaonin hat damals Ägyptens Grenzen wieder gesichert. Anfangs war das alles noch sehr einfach, da die meisten dachten, das der Pharao bald zurückkehren würde."

Hani legte eine Pause ein und befeuchtete seine Kehle, ehe er weiter sprach: "Aber er ist ja immer noch wieder da und du weißt sicher, dass es eine Frau auf dem Thron nicht leicht hat. Immer mehr Menschen verlieren die Hoffung, dass er zurückkommt und drängen sie zu einer neuen Heirat. Ein Jahr nach seinem Verschwinden, wurden die ersten Stimmen laut, das Ägypten wieder einen männlichen Pharao braucht. Hohepriester Feonn war es, glaube ich, der es als Erster aussprach. Doch bis heute weigert sie sich den Tod des Pharaos verkünden zu lassen. Sie glaubt noch immer, dass er lebt, kann aber keine Beweiße dafür erbringen. Die Königin und die Getreuen, leisten gute Arbeit, das steht außer Frage und sie tun für Ägypten was sie können, aber wer weiß wie lange unsere Königin noch genug Kraft aufbringen kann um den Thron für ihn freizuhalten. Die Schattenspiele werden auch immer heftiger und Hexenmeister und auch abtrünnige Priester demonstrieren ihre Macht auch immer öfter außerhalb der Duellplätze. Menschen in ganz Ägypten haben Angst und ihre Hoffung und Treue zur Pharaonenlinie wird auf eine harte Probe gestellt. Dazu kommt auch noch, dass der Hohepriester Akunadin offiziell bekannt gegeben hat das er Bruder des verstorbenen Pharaos Akunumkanon war und eine Sohn hat, den Hohepriester Seth..."

"Pfff..." Atemu prustete bei diesen Worten das Bier aus, das er eben trinken wollte. Zum Glück aber nur ins Feuer und nicht gleich auf Hani.

Hani sah ihn verwirrt an: "Was hast du?"

"Seth ist der Cousin des Pharaos und Akunadin sein Onkel?" brachte er gerade noch so heraus, da er sich vor lauter Schreck auch noch verschluckt hatte.

"Ja, so ist der Stand der Dinge..." seufzte Hani: "Aber dem Hohepriester scheint das gleichgültig zu sein. Er ist zufrieden mit seinen Aufgaben und will die Königin nicht heiraten. Und die Königin ist sehr stur was dieses Thema angeht und entthronen kann Akunadin sie nicht. Unser Weiblicher Falke ist eine gute Herrscherin und stammt von den Göttern, sowie entfernt aus der königlichen Blutslinie, ab. Sie ist zudem die auserwählte Frau des Pharaos und das Volk steht immer noch hinter hier. Sie ist eine der stärksten Persönlichkeiten, die ich kenne." lächelte Hani zuversichtlich.

"Das ist gut..." seufzte Atemu nachdenklich.

"Aber was anderes, ihr wollt doch auch nach Theben, nicht? Was zeiht dich dorthin? Deine Liebste vielleicht?" wechselte Hani das Thema.

"Ja, meine Frau zieht mich zurück nach Theben."

"Deine Frau?" wunderte sich Hani ein klein wenig.

"Ich hab mich verliebt als ich kaum reif genug dazu war und sie dann jung zur Frau genommen... Als ich aufbrach und sie verließ war ich sechzehn und sie gerade fünfzehn, das heißt, dass ich jetzt neunzehn bin..." antwortete Atemu leise.

"Dann ist sie siebzehn oder achtzehn nicht? Ist sie schön?"

"Oh ja... sie ist wahrhaftig schön, in allem was ich kenne, sei es nun das Aussehen oder Charakter. Sie hat langes, pechschwarzes Haar, das auch ohne Sonne schimmert und glänzt. Ihre Haut ist kupfern und weich, sie schimmert rötlich, wenn der Schein eines Feuers darauf fällt. Sie ist schlank und ihre Stimme kann so viele Farben annehmen, dass es mir schwer fällt sie eindeutig zu beschreiben, aber ich würde sie immer erkennen... Und ihre Augen, sie sind ganz klar und rein, so als ob sie alles durchschauen könnten... Ihr Lächeln ich wie Balsam für mein Ba und sie hat es drauf mich so süß anzusehen, dass ich ihr nichts mehr abschlagen kann. Sie ist klug und wenn ich nicht weiterweiß, weiß sie ganz sicher Rat. Auf der anderen Seite hat sie auch einen starken Charakter und schafft es mich immer wieder aus der Dunkelheit oder mich auf den Boden der Tatsachen zurückzuholen... Sie schert sich nicht darum, was die Anderen denken, weiß sich zu benehmen wenn sie muss, aber am Liebsten benimmt sie sich wie es ihr gerade passt. Bisweilen ist sie schwierig, aber so lieb. Was grinst du so?" Atemu war aufgefallen, das Hani immer mehr zu Grinsen begonnen hatte.

"Du bist immer noch bis über beide Ohren in sie verliebt. Wenn man dir so zuhört, könnte man denken, dass du dich erst vor kurzen in sie verliebt hast. Eigentlich würde ich jetzt sagen, dass du übertreibst und einfach zu tief in den Wein gesehen hast. Aber ich glaub dir, dass sie so ist. Und ich wünsche dir, dass sie auch auf dich gewartet hat und dich noch immer so liebt, wie du sie." schmunzelte Hani.

"Ich weiß, ich war lange weg... zu lange als das ich das von ihr verlangen könnte, aber ich glaube einfach daran und in mir drin weiß ich irgendwie, dass sie jede Nacht zum Mond sieht und an mich denkt. Ich spüre es einfach, ich weiß es... Klingt verrückt, ich weiß, aber es ist so." Atemu schob sich das letzte Stückchen Brot in den Mund und sah nach oben.

"Isahra..." murmelte er so leise, dass er selbst es kaum hören konnte.

Hani sah ihn von der Seite an: "Weißt du das unsere Königin immer schwächer wird?"

"Bitte?" Atemu wandte ihm wieder den Blick zu.

"Ja, ihr Lächeln ist verblasst, seit der Pharao verschwand. Ich sage es eigentlich Keinem, aber wenn der Pharao nicht bald den Weg zurück findet, wird die Pharaonin nicht mehr lange auf dem Thron sitzen. Ihre Kraft geht einfach zur Neige, da ihr Herz voller Trauer und Sehnsucht ist. Ich glaube auch, dass ihr der Schlaf fehlt und die ständigen Versuche ihr dreinzureden machen ihr zu schaffen. In der ganzen Residenz gibt es kaum noch Menschen denen sie blind vertrauen kann. Es sind nur noch acht Menschen in der Residenz denen sie genug Vertrauen entgegen bringt und sich ihnen anvertraut. Alle Anderen lauern auf Fehler von ihr, um sie abzusägen. Es gab auch schon Attentate auf sie, aber immer, wenn man einen von ihnen fasst, verschwindet er, in Rauch oder so. Und damit nicht genug, sie muss sich ständig mit allerlei Gesindel auseinander setzten."

"Ich versteh nicht..." Atemu wurde immer Hellhöriger.

"Es gibt immer mehr Männer die plötzlich der Pharao sind. Die pilgern zur Residenz und behauten der Pharao zu sein. Ihre Haare tragen sie so ähnlich wie du, denn unser Pharao hatte auch so eine Frisur. Aber bis jetzt hatte noch keiner das Glück, nicht sofort aufzufliegen. Mittlerweile werden sogar schon Strafen verhängt, wenn sie sich zu sehr aufführen. Dazu kommt, das Keiner den Namen des Pharaos kennt und so können würden wie vor Anubis Gericht eh nicht bestehen. Du wirst in Theben, die jungen Männer sehen, die sich so auf den Thron setzten wollen." versicherte Hani ihm.

"So schlimm ist es?" schluckte Atemu.

"Ja, mein Pharao. Ah ja, wenn ihr nach Theben wollt, nehm ich euch natürlich mit." Hani erhob sich.

"Wie hast du mich genannt?" Atemu sah zu Hani auf.

Hani lächelte ihn an und zog ein Stück Papyrus aus seiner Tasche: "Ich hab eine gute Freundin, die für mich wie eine Tochter ist. Isahra, heißt sie und ist die Tochter einer Diebin, aber sie ist ein gutes Kind. Sie bat mich ihrem Mann diesen Brief hier zu geben..." Hani hielt Atemu den Brief hin: "Ich glaube du weißt wo und wer er ist, gibt du ihrem Herz diesen Brief?"

"Bin ich denn so auffällig?" Atemu nahm ihm den Brief ab.

"Nein, aber ich habe euch schon mal gesehen, als ihr noch klein ward und mit Isahra und Mana auf dem Markt vor Amun-Ra-Tempel euch die Stände angesehen habt."

"Mana?? Das war Pacey." berichtigte Atemu und erinnerte sich schlagartig. Ja, Hani hatte damals einen Stand gehabt und immer einen Becher Wasser übrig.

"Aber wenn du es wusstest warum hast du mich dann ausgefragt?" erkundigte er sich bei Hani.

"Nun, Isahra ist wie eine Tochter für mich und ich will sie beschützen. Ich hätte euch getötet, wenn ich der Meinung gewesen wäre das ihr nicht mehr gut genug für sie seit, aber jetzt... Ich werde dein Geheimnis niemanden sagen und Euch nach Theben bringen. Schlaft gut!" verabschiedete sich Hani lächelnd und verschwand in einem Zelt.

Atemu sah ihm nach, Hani war offensichtlich ein treuer Diener Isahras, der sie wirklich gern hatte.

Dann blickte er auf den Brief. Er schien schon sehr alt zu sein, aber er war noch versiegelt, mit dem Namenssiegel von Isahra.

Es dauerte eine ganze Weile bis es sich dazu durchgerungen hatte ihn zu öffnen. Hani hatte ihm gezielt und kurz alles Wichtige umrissen was geschehen war und das Ganze gefiel ihm absolut nicht. Auf der anderen Seite, hatte er ihm gesagt das Isahra auf ihn wartete und immer noch darauf hoffte dass er zurückkam. Atemu faltete den Brief auf und musste lächeln.

Isahra hatte sich doch allen Ernstes dazu durchgerungen ihm einen Brief zu schreiben, der in Hieroglyphen geschrieben war, die nur der Pharao und andere sehr mächtige Hohepriester lesen konnten. Dazu schien der Brief mit einem Zauber belegt zu sein, der die Schrift nur ganz langsam sichtbar werden ließ. Er roch nach Lotusblüten, der gleiche Duft den Isahra immer nach dem Baden hatte.

"Jede Nacht liege wach, denke zurück an die Zeit mit dir... Ich höre noch immer dein Herz, rieche deinen Schweiß, spüre deine Wärme, lieg in deinen Armen und du drückst mich zärtlich an deine Brust, doch öffnet ich die Augen, bist du fern von mir... Atemu, wo bist du? Meine Kraft geht zu Ende, ich kann bald nicht mehr. Meine Tränen rauben mir mehr und mehr den Schlaf, und versiegen einfach nicht. Nicht solange ich die Nächte nur dein Gesicht vor mir habe, aber dich nicht zu Berühren vermag. Nicht deine Stimme höre, dich nicht spüre oder wirklich sehe. Ich warte auf dich. Wo du auch bist, ich brauche dich. Du, der mein Herz bei sich hat und dessen Herz in meiner Brust schlägt... Komm zurück. Isahra..."

Atemu war als würde er sogar ihre Stimme hören. Sie klang traurig und sehnsüchtig. Auch waren die Hieroglyphen verwischt, aber nicht durch die Zeit, sondern durch Tränen. Sie musste geweint haben, als sie ihn geschrieben hatte...

"Yami!?" Yugi rieb sich die Augen und war aus einem der Zelte gekommen.

"Yugi..." Atemu sah zu ihm.

"Du solltest langsam mal schlafen gehen, es ist spät..." gähnte Yugi.

"Ja, ich geh gleich..." nickte Atemu und faltete den Brief zusammen und nahm das Säckchen von seinem Schurz.

"Was ist das?" Yugi sah ihn dabei zu.

"Ein Brief..." meinte Atemu und öffnete das Säckchen, das eigentlich nur ein rundes Stück Stoff war der mit einem Band zusammengebunden war.

"Eine Blume?" Yugi sich die Blüte verwirrt an.

"Eine Lotusblüte... Isahra hat sie mir am Tag meiner Abreise mitgegeben... Dass sie noch nicht vertrocknet ist, wundert mich aber... Es ist drei Jahre her..."

"Was?" Yugi sah ihn verwirrt an.

"Ja, wir sind jetzt drei Jahre nach meinem Verschwinden hier gelandet." Atemu sah auch die Blüte, die noch immer aussah als sei sie frisch gepflückt worden.

Er erinnerte sich an den Tag, als er aufbrach. Es war kurzfristig gewesen und es war alles sehr schnell gegangen...

~#~

"Wir müssen los!" Akunadin ging zu seinem Pferd und setzte sich auf dessen Rücken.

"Warum denn so plötzlich? was ist den im Delta los?!" wollte Isis wissen.

"Ich weiß nicht! Pharao, beeilt euch, ja? Feonn wartet am Tor." drängte der Priester.

"Schon, gut, Akunadin, ich komm ja..." seufzte Atemu, den Akunadin aus einer Besprechung mit Karim und Mahado gerissen hatte.

"Äh?" Isahra kam gerade aus einem der Gärten, wo sie mit einem Gesandten eine Unterhaltung gehabt hatte.

Mana hatte ihr Bescheid gegeben, als Akunadin den ganzen Wirbel veranstaltet hatte. Pacey und Mana waren dann bei dem Gast geblieben und Isahra war zu den Anderen zum dem Tor gelaufen, an dem man immer abreiste.

"Was ist passiert?" fragte sie Atemu, der eben zu seinem Pferd lief.

"Ich weiß nicht genau. Akunadin sagt es sei wichtig. Er glaubt, dass im Delta Schattenkreaturen von schwarzen Priestern beschworen werden und es unsicher machen. Feonn hat auch Hinweise darauf." erwiderte Atemu und überprüfte sein Pferd.

"Im Ostgau?" Isahra warf Akunadin einen schwelenden Blick zu: "Das ist mir aber ganz neu!"

"Auch ihr wisst nicht alles, weiblicher Falke. Mein Pharao, nun kommt schon, es ist ein weiter Weg." entgegentrete Akunadin.

"Soll nicht noch Einer von uns mitkommen?" fragte Mahado und wollte schon zu den Ställen.

"Nein, das schaffen wir schon." wandte Akunadin ein.

"Er hat Recht." nickte Atemu und wollte aufsteigen, sein Blick viel auf Isahra, sie hatte zwei Lotusblüten im Haar

"Wo hast du die denn her?" fragte er

"Aus dem Garten..." sie sah ihn verwundert an.

"Steht dir gut..."

"Pharao! Wir haben keine Zeit für so was..." donnerte Akunadin ihn an.

"Ja ja..." Atemu verdrehte die Augen und gab Isahra einen innigen Kuss. Dann stieg er auf.

"Warte mal." Isahra nahm eine der Blüten aus ihrem Haar und gab sie ihm: "Nimm sie mit! Sie blüht so lange, bis du wieder zurück bist!" Atemu sah die Blüte an und lächelte Isahra an: "Ich pass drauf auf, soll ich was mitbringen?"

"Nein... Doch! Dich! Heil und gesund!" erwiderte Isahra und trat vom Pferd weg.

"Mach ich!" nickte Atemu und ritt los.

~#~

Atemu starrte die Blüte an und roch dran...

"Was ist denn?" Yugi sah ihn an.

"Sie riecht auch noch..."

"Aber wenn diese Lotus drei Jahre als ist, dann müsste sie doch vertrocknet sein..." wandte Yugi ein.

"Schon, aber ich denke Isahra hat sie unbewusst mit einem Zauber belegt..." lächelte Atemu: "Ich geh dann schlafen. Gut Nacht Yugi."
 

"Ich verlange dass du wieder heiratest!" Feonn verfolgte Isahra, die eben den Thronsaal verlassen hatte.

"Ich denk ja nicht dran!" fauchte Isahra zurück und ging einfach weiter.

"Aber es geht hier um Ägypten und nicht um deinen Sturschädel! Dein Mann, der Pharao ist tot! Wann begreifst du das endlich!" widersprach Feonn beschwörend.

"Wenn ich seine Leiche sehen, dann glaub ich dir! Du hast keinen Beweiß das er tot ist!"

"Und du Keinen, das er noch lebt! Wie lange willst du denn noch so weitermachen! Du bist nur eine Frau!" donnerte Feonn sie an.

"Feonn du bist nicht mein Vormund, also pass auf wie du mit mir sprichst. Und ich habe es doch vor zwei Jahren gesagt. Erst wenn der Pharao tot oder lebendig zurückkommt, werde ich darüber nachdenken. Ich bleib dabei! Der Thron gehört meinem Mann!" Isahras Stimme wurde ruhig aber gefährlich.

"Das kannst du nicht machen! Du bist eine Frau du hast kein Recht Seth den Thron zu blockieren."

"Ich will den Thron aber nicht!" Seth war ihnen nachgelaufen, genau wie Mahado und Shada.

"Was? Warum nicht?" Feonn sah ihn verwirrt an: "Du bist der rechtmäßige..."

"Nein bin ich nicht! Und das weißt du!"

"Isahra hat ein Kind geboren schon vergessen!" sagten Seth und Shada.

"Ach ja, stimmt. Das Kind des Pharaos..." brummte Feonn: "Komisch das es mir erst nach dem Verwinden bekannt wurde..."

"Wir wussten es und Akunadin auch!" erwiderte Mahado

"Trotzdem... Und dass das Volk als Gerücht verbreitete reicht mir auch bei weitem nicht, als Beweiß das es das Kind unseres Großen Herrschers ist... Wer weiß, ob sie..."

"Was?" Isahra sah ihn entgeistert an.

"Nichts..." Feonn lächelte, Verneigte sich und ging.

"Er wollte eben wohl andeuten das du..." Shada sah Isahra an.

"Ich weiß..." sie sah zu Boden: "Das ist doch Hirnverbrannt. Ich würde ihn doch nie hintergehen!"

"Das wissen wir doch! Und wir glauben auch daran das unser Pharao noch lebt!"

"Danke Mahado, das weiß ich auch. Und ich bin euch unendlich dankbar, dass ihr mir helft... Aber ich fürchte das es bald alles vorbei sind wird."

"Isahra? Willst du aufgeben?" Seth sah sie verwirrt an.

"Nein, nicht wollen. Aber ich kann bald nicht mehr... Ich will jetzt alleine sein, ja?" Isahra wandte ihnen den Rücken zu. Mahado, Seth und Shada sahen wie sie in die Richtung der Gemächer ging, die ihr und Pharao gehörten.

"Sie tut mir Leid... Diese Ungewissheit..."

"Die macht uns alle gleichermaßen fertig." unterbrach Seth Shada.

"Schon, aber Isahra muss am meisten darunter leiden. Immerhin, sie trägt am Ende die Last von Ägypten. Und das Akunadin, Feonn und alle andere Hohepriester die dazu drängen den Pharao für tot zu erklären und wieder zu heiraten macht die Sache nicht leichter. Sie suchen doch förmlich nach Gründen sie vom Thron zu vertreiben." meinte Mahado ernst.

"Leider... Aber wir können nichts dagegen tun, außer sie zu unterstützen und den Pharao zu suchen..." seufzte Shada.

"Es würde schon helfen die Idioten nicht mehr zu Empfangen, die alle unser Pharao sein wollen. Der Letzte hat sogar versucht sie zu Betatschen." erinnerte Seth an den kurzen Zwischenfall von vor fünf Tagen.

"Sie werden immer dreister..."

"Wohl wahr... Ich muss wieder los, die Heerschau..." verabschiedete sich Shada.

"Die Aussicht den Pharao zu finden ist schwindend gering. Wir haben in drei Jahren nicht gefunden, wir sollen wir das jetzt schaffen?" fragte Mahado.

"Das weiß ich selbst! Aber ich hab auch keine andere Idee als zu suchen!" fuhr Seth ihn an.

"Was ist denn los mit dir? Du brauchst nicht gleich zu schreien..." Mahado rieb sich das Ohr.

"Entschuldige, aber Akunadin... also mein Vater er nervt mich unentwegt damit, das ich mir den Thron holen soll. Ich kann das nicht mehr hören. Und ich will es nicht. Isahra ist eine gute Königin und mir reicht es, dass sie mich zu Wesir von Unterägypten gemacht hat. Das ist an Verantwortung genug für mich und eine Krone will ich auch nicht. Wenn mein Cousin wieder da wäre, wäre mit das das Liebste." entschuldigte sich Seth.
 

"Ahotep..." Feonn ging in die Ställe wo sein Lakai bereits wartete: "Du kleiner Nichtsnutz!"

"Verzeiht mein Herr." wimmerte er auch dem Boden liegend.

"Du hast nur noch einen Versuch den Pharao zu töten! Und er ist wieder in Ägypten!" donnerte Feonn ihn an.

"Ich weiß mein Hoher Herr! Bitte ich werde ihn töten! Dieses Mal ist er schutzlos... Isahra ist nicht in seiner Nähe..." bettelte er um Vergebung.

"Hier!" Feonn warf ihm den letzen Pfeil hin, den er noch hatte und einen alten Bogen: "Dieses Mal will ich einen Erfolg sehen! Dann sorg ich dafür das sie dir gehört!" versprach Feonn seinem Lakai.

"Isahra wird wirklich mir gehören?" fragte Ahotep nach und hob den Pfeil und Bogen auf: "Die Sonne Ägyptens wird mein?"

"Ja! Das habe ich dir doch versprochen! Aber dazu muss der Pharao sterben! Ich sagte dir doch, dass er ihr Herz verzaubert hat, damit sie das alles für ihn tut." sagte Feonn: "Wenn der Bann gebrochen werden soll, muss er sterben. Nun geh und tu was ich dir geheißen habe!" Feonn konzentrierte sich und Ahotep wurde von Nebel umhüllt und verschwand darin.

"Klappt es dieses Mal?" fragte eine Stimme von draußen.

"Das will ich doch annehmen. Sonst müssen wir unsere Pläne ändern." schnaubte Feonn.

"Du hast Stümper eingestellt!"

"Gib Ruhe! Oder mach es doch selbst! Es ist nicht meine Schuld das er uns damals entkommen ist, oder?" regte sich Feonn auf.

"Ich etwa? Das war alles reines Glück!"

"Und das Kind? Warum hast du mir nicht gesagt das Isahra schwanger war!"

"Ich hatte es vergessen! Das ist alles! Ich hab auch gedacht, dass ich es nach der Geburt gleich töten kann! Konnte ja nicht ahnen das die Götter anwesend sind..."

"Genug davon... Wie sieht es aus, sind die Könige aufgewiegelt und die Anwärter im Anmarsch?"

"Sicher doch! Alles ist bereit. Bald ist es soweit und wir können Ägypten an uns reißen. Nur Geduld."
 

(JUHU!!!! Wieder ein Kapi fertig!! *Freuz*!!!!)

(Ich freu mich schon auf eure Kommis!! Bitte schreibt doch diesmal alle einen ja??*fleh*)

Duell 12: Der Weg auf dem Nil

Duell 12: Der Weg auf dem Nil
 

"Aus dem Weg!" ein Arbeiter schubste Joey unfreundlich zur Seite.

"Hey..." Joey wollte gerade auf ihn losgehen, als Hani im am Kragen packte: "Sag mal, Kleiner, was hast du vor? Das ist der Werftenvorsteher..."

"Na und? Was interessiert mich das?"

"Joey..." Rebecca atmete durch: "Wenn du dem was tust oder in auch nur anmachst dann wird uns keine Barke mitnehmen."

"Stimmt das?" Tristan sah zu Atemu.

"Ich glaub schon. Wer ihm nicht gefällt, der hat schlechte Karten." nickte Dieser.

"Dieses Ägypten ist aber streng..." schmollte Joey.

"Tja, ihr Männer habt das ja auch nicht anderes verdient!" stichelte Mai.

"Ihr solltet ruhig noch ein wenig arbeiten, damit ihr noch Muskel ansetzt. So wie ihr ausseht, seit ihr nichts weiter als verweichlichte Memmen, Yami natürlich ausgeschlossen!"

"Ich glaub ich hör nicht recht!" brach es aus Tristan heraus. "Ich gehör zu den Stärksten, an unsere Schule!"

"Und ich bin auch ein bekannter Schläger gewesen! Ich bin sicher kein Schwächling!" widersprach auch Joey.

"Damit sollte man sich nun wirklich nicht rühmen." räusperte sich Tea.

"Du bist doch auch mal froh gewesen, das wir dir geholfen haben!" schnauzte Joey sie an.

"Und Yugi hat sich für euch schlagen lassen, damit der Schläger euch zufrieden lässt." dachte Tea laut nach.

"Ist das wahr?" Rebecca sah zu Yugi.

"Ja, aber das ist schon lange her." lächelte Yugi.

"Oh, mein Yugi!" Rebecca umarmte ihn: "Ich wusste das du tapfer bist, aber jetzt weiß ich erst wie mutig du bist!"

"Rebecca, also..." Yugi wurde rot...

"Ich wusste doch, dass du ein wunderbarer Mensch bist." himmelte Rebecca ihn weiter an.

Hani musste kichern: "Die Kleine ist echt süß."

"Rebecca, jetzt lass das doch..." bat Yugi leise, dem das peinlich wurde, da immer mehr ihm und Rebecca Blicke zuwarfen.

"Tja, Rebecca scheint voll auf unseren Yugi zu stehen!" grinste Joey.

"Joey, hör auf damit!" fuhr ihn Yugi an.

"Genau, warum musst immer Salz in die Wunde streuen." Tea warf Joey einen bösen Blick zu.

"Was hast du denn Tea? Rebecca weiß wenigstens was sie will und ist nicht zu feige es zu sagen!" schüttelte Mai den Kopf.

"Rebecca, sei du gut und lass Yugi wieder los, ja. Wir wollen doch die Barke nicht verpassen." mischte sich Atemu an.

"Ja, ist gut!" nur widerwillig ließ Rebecca Yugi los.

"Wie kommen wir denn eigentlich zu der Ehre, dass DU uns noch na Theben bringen willst?" wollte Tristan plötzlich von Hani wissen.

"Weil ich nicht gern alleine reise und ihr sehr lustig seid." grinste Hani ihn überlegen an: "Aber ich muss jetzt sehen wie weit meine Ladung verladen ist. Ihr könnt euch noch ein wenig umsehen wenn ihr wollt. Aber seid pünktlich um drei, nach der Sonnenuhr, an der Barke. Sie wartete auf niemanden." verabschiedete sich Hani vorläufig.

"Ja, danke!" Tea verneigte sich höflich vor dem Händler.

"Was tust du denn das?" fragte Joey nach.

"Ich bin höflich und passe mich an" schnaubte Tea.

"Aber du musst dich doch nicht vor einem kleinen Händler verbeugen." wandte Rebecca ein.

"Dann war das falsch?" Tea runzelte die Stirn.

"Ha! Tea du musst noch viel lernen!" lachten Joey und Tristan los.

"Dafür gerate ich nicht ständig in Schwierigkeiten!" schnaubte Tea.

"Punkt für Tea, lieber zu höflich, als zu trampelhaft wie ihr zwei Muttersöhnchen." sagte Mai und sah sich um.

"Hier ist so viel los, das man nicht mal in Ruhe bummeln kann." seufzte sie.

"Das ist eine Hafenstadt. Die meisten Seefahrer gehen in Schenken oder Freudenhäuser." erklärte Atemu.

"Freudenhäuser? Das hört sich doch gut an!" Joeys Augen leuchten: "Spiele und Unterhaltung... Baden und ..."

"Joey, Freudenhäuser sind nichts für dich! Du bist noch zu klein dafür." entgegnete Mai hinterhältig.

"Bitte? Was bildest du dir ein? Ich geh jetzt Spaß haben!" Joey drehte ihr den Rücken zu und stampfte los.

"Joey, nein!" Atemu sah ihm nach.

"Er weiß wohl nicht was ihn in einem Freudenhaus erwartet oder?" erkundigte sich Rebecca.

"Ich glaube nicht..." seufzte Tea.

"Ich geh ihm nach!" grinste Mai und nahm die Verfolgung auf.

"Warte doch! Ich will Joeys Gesicht auch sehen!" erwiderte Tristan und rannte Mai nach.

"Sollen wir ihnen auch nachgehen? Joey könnte in Schwierigkeiten geraten." dachte Yugi nach.

"Ja, nicht das er noch im Kerker landet oder in eine Schlägerin gerät. Die Hafenarbeiter und Seeleute sind unberechenbar, wenn es nicht nach ihnen geht." nickte Atemu: "Dazu sieht man ihm an, dass der kein Ägypter ist."

"Ist das schlimm?" Rebecca sah Atemu fragend an.

"Na ja, wir Ägypter sind zwar zu Fremden meistens freundlich, aber wenn er in Schwierigkeiten gerät ist es nicht von Vorteil Ausländer zu sein. Die Meisten hauen dann noch einmal mehr drauf. Die meisten haben lange Reisen hinter sich und sind auch noch ein wenig gereizt. Und Joey wird ihnen nicht genug Respekt einjagen, als das sie ihn in Ruhe lassen würden."

"Das hört sich nicht gut an, wir sollten schnell nachsehen." meinte Yugi und lief los.

Tea, Rebecca und Atemu folgten ihm und suchten das Freudenhaus, in dem Joey wohl verschwunden war. Aber sie fanden nicht mal Mai und Tristan.

Die Stadt wurde auch mit jedem Schritt voller, da immer mehr Barken anlegten und Karawanen ankamen. Die Sonne war auch unerträglich heiß geworden. Die Menschen waren schnell unterwegs und drängten sich wo sie nur konnten in den Schatten, den die Häuser warfen, oder der von den Sonnensegeln über den Boden zog.

"Wenn die mehr in der Mitte laufen würden, könnten wie besser sehen wo Mai und Tristan abgeblieben sind." ärgerte sich Tea, die sich, wie Rebecca, Atemu und Yugi den Kopf bedeckt hatte, um sich vor der Sonne zu schützen.

"Stimmt schon, aber so weit können sie doch gar nicht weg sein." Yugi seufzte und versuchte Mais blonden Haarschopf zu sehen.
 

"Da ist der!" Mai hatte Joey gerade noch in einem Haus verschwinden sehen.

"Hinterher!" Tristan und Mai rannten zu dem Haus und späten durch das Fenster. Sie sahen eine Reihe Männer, die wohl darauf warteten empfangen zu werden. Es waren sicher ein dutzend Männer oder mehr, die sich im Vorraum verteilt hatten. Sie saßen auf Kissen, oder lehnten an der Wand. Einige von den Männern sahen aus wie Bären, über und über mit Muskeln bepackt und sonnengererbte Haut. Andere waren dünn und wirkten schleimig, wieder andere machten einen eher normalen Eindruck. Nur Joey viel mit seien blonden Haaren einfach nur auf. Die Männer sahen ihn an und das nicht gerade freundlich.

"Hey du, was willst du denn hier?" sprach ihn einer der Seefahrer an.

"Ich will hier auch meinen Spaß haben." erwiderte Joey und musterte den Mann.

"Aber nicht hier! Du hast sicher nicht genug, um hier deinen Spaß erwerben zu können. Zudem hast du dich hier überhaupt angemeldet?"

"Angemeldet? Ich wusste nicht das man das hier muss?" wunderte sich Joey und wollte an ihm vorbei.

"Kleiner, wir warten hier schon länger als du! Stell dich gefälligst hinten an, wenn du da rein willst!" der Ägypter packte ihn an der Schulter und zog ihn grob zurück.

"Jetzt mach mal halblang! oder suchst du Ärger?" Joey wollte sich befreien, doch: "Ja, wenn du mich schon so fragst. Ich such wirklich Ärger..." grinste ihn der Mann an.

"Dann geht vor die Tür! Madam Norfret, will hier keine Schlägerei!" gähnte ein eher schlaksiger Mann.

"Du hast Recht! Ich will die Zunpftherrin dieses Gaus nicht sauer machen. Also Kleiner, komm mit!" er packte Joey und trug ihn nach draußen.

"Lass mich runter du Affe! Ich bin nicht scharf auf eine Schlägerei." zappelte Joey gut zehn Zentimeter über den Boden, bis er schmerzvoll in den Straßensand geworfen wurde.

Der Ägypter warf einen großen schatten über ihn und Joey hörte ihn mit seinen Fingern knacksen.

"Sag mal was hab ich dir überhaupt getan?" schluckte Joey.

"Nichts, aber ich hab schlechte Erfahrungen mit Fremden gemacht..."

"Hey, lass unseren Freund zufrieden!" Tristan packte den Mann von hintern an, dass Schulter.

"Tristan!" Joey atmete erleichtert auf.

"Ach, noch eine kleiner Mistfladen!" bemerkte der Ägypter und Tristan fand sich Sekunden später neben Joey auf dem sandigen Boden wieder.

"Das war wohl nichts..." hustete er und rappelte sich wieder auf.

"Also Ater... glaubst du den schaffen wir?" wollte Joey von seinem Freund wissen.

"Probieren wir`s." nickte Tristan und zog sich den Überwurf aus.

"Was ist das denn?" lachte der Ägypter los, als auch Joey ohne Überwurf vor ihm stand.

"Ihr hab ja Hühnerbrüste und so dünne Ärmchen."

"Nimm das zurück! Ich geh regelmäßig trainieren!" fuhr Tristan ihn an und boxte ihn in den Bauch.

"AUA!" Tristan schüttelte seine Hand die sich anfühlte, als hätte er gegen eine Eisenfaust geschlagen. Seine Hand war rot angelaufen und schmerzte aufs Heftigste.

"Was war das denn? Soll dass ein Schlag gewesen sein? Da schlägt meine kleine Schwester ja härter zu." machte sich der Mann über ihn lustig.

"Du mieser..." Joey holte aus und verfehlte ihn.

"Treffen müsste man auch können." amüsierte sich der Ägypter weiter.

"Hey, du Großkotz, man vergreift sich nicht an kleinen Jungs!" mischte sich jetzt auch Mai ein, die ihren Freunden helfen wollte.

"Geh in die Küche und hüte dein Haus, Fremdländerin. Es ist gefährlich für kleine Mädchen sich hier in den Gassen aufzuhalten." erwiderte er und würdigte Mai nur mit einem schweifenden Blick. Dann sah er wieder zu Joey und schlug ihm einmal kräftig in den Bauch. Joey blieb kurzzeitig die Luft weg und sein Blick vernebelte sich.

"Joey!" Mai rannte zu ihm und richtete ihn auf: "Was hat er dir denn getan?"

"Ich kann solche Hänflinge nicht ab, und dazu ist er auch noch von- weiß- Ra- wo. Verzeiht euch aus Ägypten. Wir haben schon genug Schleimer und Heuchler in unserem Land. Ihr verpestet unsere Luft schon zu genüge..." erwiderte er und ging auf Mai: "Was finden die Fremdländer nur an eueren ausgebleichten Haaren und euer blassen Haut?"

"Fass sie nicht an!" Tristan stellte sich zwischen ihn und Mai.

"Hast du noch nicht genug? Eigentlich bin ich nicht so nett mit euch Pack, dass von der anderen Seite des großen Grüns in unser schönes Land kommt." funkelte er ihn an, bevor er Tristan einen Schlag mit der Handkante versetzte.

"Tristan!" Mai schluckte und er Ägypter kam wieder auf sie zu.

"Bist du noch zu retten? Wir haben dir nichts getan!" fuhr sie ihn an.

"Natürlich nicht! Aber was spielt das für eine Rolle" der Ägypter packte Mai am Kinn und sah sie scharf an.

"Du hast Glück Kleine, das ich für dich sicher kein Gold bekommen würde und nicht auf blasse Weiber wie dich stehe. Aber, ich werd dich im Freudenhaus abliefern. Madam Norfret wird erfreut sein, ihren Kunden auch was Exotisches bieten zu können. Denn deine Kleidung macht noch lange keine Ägypterin aus dir!"

"Du willst mich verkaufen?" Mai stolperte zurück. So was war ihr ja noch nie passiert und die Leute, die am Gasseneingang vorbeiliefen, schienen ihr nicht mal helfen zu wollen.

"Nein, nicht verkaufen, verschenken." gerade wollte er wieder nach Mai greifen, als Jemand seine Hand festhielt: "Das lässt du schön bleiben. Sie gehören zu mir!"

"YAMI!" Mai atmete erleichtert auf. Der Ägypter drehte sich zu Atemu um und sah ihn forschend an. Dann drehte er seinen Arm aus Atemus Griff und suchte unter der Kapuze nach seinen Augen.

"Schon gut, nimm das Pack mit, wenn du willst." schnaubte er Ägypter dem Atemus blitzende Augen schon gehörig Ehrfurcht einflössten.

"Aber pass auf, andere sind skrupelloser als ich."

"Joey! Tristan!" Rebecca und Tea rannten an ihnen vorbei zu Tristan und Joey.

"Aus dem Weg Kleiner!" der Ägypter stieß Yugi beiseite der gerade auch zu seinen Freunden Leute.

"Hey! Warum bist du so schlecht auf Fremdländer zu sprechen?" fragte Atemu herb und scharf nach.

"Weißt du das nicht? Der Hohepriester Akunadin hat Fremdländer als Söldner einschiffen lassen und Hohepriester Feonn ist noch schlimmer. Sie verdrängen uns aus den Regimenten und setzten ihre Leute ein." erwiderte er und drehte sich zu Atemu um.

"Ich war bis vor einem Jahr im Horusregiment, stellvertretender Kommandant. Dann setzten sie mich und die Hälfte meiner Leute vor die Tür, weil wir angeblich zu viel Sold erhielten. Dafür kamen die Fremdländer ins Regiment. Gut ein Drittel der Regimente hat Akunadin sicher schon in seiner Hand. Wenn das so weiter geht, setzen sich die Hohepriester bald auf den Horusthron und unsere Pharaonin wird..." er stockte und ging einfach.

"Dieser Kerl hat sie doch nicht mehr alle." schnaubte Tea, die Tristan kaum halten konnte. Er und Joey waren ohnmächtig zusammengebrochen.

"Er scheint sich nur Sorgen um das land zu machen..." meinte Rebecca.

"Aber deswegen kann er doch nicht einfach Joey und Tristan bewusstlos schlagen!" regte sich Mai auf, die ihren Mut wieder gefunden hatte.

"Da hat sie recht, aber irgendwie hab ich das Gefühl das die ganze Stimmung in Ägypten angespannt ist." seufzte Yugi und half Mai Joey zu stützen.

Atemu ging zu Tristan und half Tea ihn zu bewegen.

"Im Moment können wir das nicht ändern. Bringen wir sie zur Barke. Da können sie sich dann ausruhen." schlug Atemu vor.

"Yami, hast du eine Ahnung warum dieser Hohepriester die Regimente durch Fremde ersetzt?" wollte Rebecca wissen.

"Na ja, ich denke, dass die Fremdländer dann auf ihn hören, da er ihnen noch eine kleine Abfindung nebenbei bezahlt. Akunadin sichert sich somit ihre Unterstützung. Sie sind nicht, so wie die Ägypter an die Treue zur Königsfamilie gebunden. Mit dieses Leuten kann er ohne weiteres Isahra angreifen und muss keine Angst haben das sie Skrupel an den Tag legen." erklärte Atemu.

"Aber dann ist sie in Gefahr!" Yugi ließ vor Schreck fast Joey fallen und zog mit seiner lauten Stimme die Aufmerksamkeit auf sich.

"Yugi, nicht so laut..." bat Mai, der das Ganze ohnehin schon peinlich war.

"Aber er hat Recht! Ich frag mich nur wie das passieren konnte. Isahra ist doch nun wirklich nicht leicht übers Ohr zu hauen." wunderte sich Tea, bekam aber keine Antwort.

Atemu wollte sie ihr nicht geben, da er sich irgendwie mitschuldig fühlte, das Ägypten nicht mehr so war, wie vor drei Jahren. Isahra tat sicher alles was sie konnte, aber nicht mal ihm war es aufgefallen das Akunadin ein falsches Spiel treib. Und da er jetzt offiziell bekannt gegeben hatte, dass er der Bruder des verstorbenen Pharaos war, konnte man ihn nicht mehr so leicht entmachten. Zudem wusste jeder das Isahra und Akunadin sich nicht gut leiden konnten. Würde sie ihn einfach so, ohne Beweiße aus der Residenz werfen oder seine Macht bescheiden, würde Akunadin diese Chance nutzen. Es war eine Zwickmühle in der sie steckte. Langsam erinnerte er sich wieder, wie kompliziert die Landesführung sein konnte, gerade wenn man sich nicht auf seine Leute verlassen konnte. Das war, neben seinen Gefühlen, einer der Gründe gewesen, warum er Isahra unbedingt als Königin haben wollte. Jetzt sah er auch, dass es richtig gewesen war, sich gegen seine Mutter zu stellen. Isahra war noch an der Macht und irgendwie glaubte er nicht daran, dass diese Veränderungen an ihr vorüber gegangen waren, ohne dass sie es bemerkt hatte.

Der Weg zur Barke erwies sich als schwer, da sich die Menschen um die Schiffe am Hafen drängten und die suchten, auf die sie gehörten. Es gab drei Barken die ablegten, zwei die nach Theben fuhren und eine die in die entgegengesetzte Richtung wollte. Eine der beiden Barken die Theben ansteuerte war ein reines Frachtschiff, dass nur wenig Passagiere beförderte, nämlich die, die mit ihrer Ware reisten. Der Komfort war natürlich sehr gering, aber dafür war es billig. Die andere Barke war auf Personenbeförderung ausgerichtet und wirkte sehr schön. Auf diese Barke strömten sie meisten Menschen und orientieren sich an den verschiedenen Bereichen, die nach dem Stand der Leute unterteilt waren. Im Allgemeinen war diese Barke auch viel größer.

"Wo müssen wir denn hin?" wollte Yugi wissen.

"Auf die Kleinere. Hani hat uns als seine Helfer dort angemeldet." meinte Atemu und schleppte mit Tea Tristan weiter zu der kleineren Handelsbarke.

"Helfer?" Mai warf ihm einen Blick zu: "Was heißt das?"

"Wir müssen arbeiten! Wir haben nicht genug Silber oder Gold um die Fahrt zu bezahlen!" erklärte Yugi.

"Hey!" ein etwas schlaksiger Mann versperrte ihnen den Weg auf die Barke. Er stand auf dem Verbindungsbrett und sah auf sie hinunter. Seine Augen waren stechend und kühl: "Was wollt ihr hier?" fachte er, als fühlte er sich von ihnen mehr als gestört.

"Wir wollen an Bord." sagte Tea und zog Tristans Arm etwas an, da sie ihn schon fast nicht mehr halten konnte.

"Meine Barke trägt Waren, keine Menschen! Geht zur Anderen!" unhöflich schnaubte er und sah auf die Liste, die er in der Hand hielt.

"Geht's noch..."

"Wir gehören zu Hani!" unterbrach Atemu Mai.

"Hani? Dem Händler?" Er blätterte auf seiner Liste herum und studierte sie genau: "Okay, kommt an Bord, ihr schlaft auf dem Deck, die Mädels neben dem Vorratsraum! Wenn ihr Fragen habt, wendet euch an Hani wenn er kommt. Ich bin Kadir." Der Mann ging ihnen aus dem Weg und ließ sie unter Argusaugen passieren. Er musterte alle ganz genau und besonders die Mädchen nahm er ausnehmend gut ins Auge.

"Was glotzt du so?" wollte Mai schnippisch wissen und stolzierte an ihm vorbei.

"Mai ignoriere ihn doch einfach!" bat Yugi und setzte Joey vorsichtig mit Mai ab.

"Ich mag es eben nicht, wenn man mir so nachstarrt! Ich bin doch keine Puppe im Schaufenster!" regte sich Mai weiterhin auf.

"Lasst das jetzt! Wir sollten uns um Tristan und Joey kümmern. Sie sehen wirklich nicht gut aus." wandte Rebecca ein. Die beiden Jungs hatten wirklich keine Farbe mehr im Gesicht und einige Schrammen hatten sie auch von dem Seemann bekommen. Zum Glück war die Schlägerei einseitig gewesen und mit wenigen Schlägen vorbei, sonst hätten Joey und Tristan weitaus schlimmer ausgesehen.

"Zum Glück bluten sie nicht." Yugi setzte sich auf die Planken und atmete durch. Es war wirklich nicht gerade einfach gewesen Joey mit Mai zu tragen. Der Größenunterschied zwischen ihm und Mai war einfach zu groß gewesen und Joey zu schwer. Aber gewundert hatte sich niemand, das sie Tristan und Joey durch die Gegend geschleppt hatten. Im Gegenteil, Einige waren ihnen sogar aus dem Weg gegangen.

"Wir sollten Wasser besorgen und sie kühlen..." dachte Tea nach und sah sich um.

"Und Tücher oder so was, wenn es so was überhaupt an Bord geben sollte." stimmte Mai ihr zu.

"Ich geh mal was besorgen!" bot sich Rebecca an.

"Warte ich komm mit." Atemu lächelte sie an.

"Wirklich? Aber das schaff ich auch alleine." meinte Rebecca zuversichtlich.
 

Die Barke legte ohne Verspätung ab und glitt sanft auf dem Nil dahin.

Hani hatte Joey und Tristan zwar bemitleidet, das die einem streitsüchtigen, fremdländerhassenden, Seemann in die Arme gelaufen waren, aber dennoch mussten sie arbeiten.

Hani hatte dem Barkeninhaber ihre Dienste angeboten und Kadir hatte sie nur zu gern angenommen. Tüchtige Männer konnte er auf dem Nil immer brauchen. Vor allem da er selbst alles andere als ein guter Seemann war. Sein ganzer Körperbau war viel zu schmächtig und man sah ihm immer nur unter einem Sonnesegel sitzen, wo er entweder Listen durchging oder seine Leute beobachtete. Sein Blick war immer stechend und er war immer unfreundlich. Tea, Mai und Rebecca hatten Dienst in der Kombüse zu leisten und dafür zu sorgen, das die Besatzung nur ihren eingeplanten Teil verspeiste und nicht mehr. Oder sie gaben Wasser, Wein und Bier aus.

Atemu, Yugi, Tristan und Joey mussten sich als Seeleute bewähren, was sich aber sehr in Grenzen hielt, da die erfahrenen Seeleute sie nicht gerne Arbeiten ließen. Nur wenn es ums Segelhissen oder Deck schrubben ging waren ihnen die Neulinge gut genug um ihnen zu helfen.

Hani hatte das süßeste Leben auf der Barke, er musste gar nichts tun und sah den anderen bei der Arbeit nur zu gern zu. Nur hin und wieder verschwand er im Lagerraum und kontrollierte seine Waren auf Vollständigkeit. Er wusste, dass es auf jeder Barke einen Langfinger gab, aber auf der anderen Seite war Kadir ein zuverlässiger Geschäftspartner, mit dem Hani schon öfters zusammen gearbeitet hatte.

Die Reise ging langsam voran, da der Wind nicht so recht aufkommen wollte. Mai stand an der Rehling des Barkenhecks und sah sich mit Tea das vorbeiziehende Nilufer an. Es war grün und sie Bauern wateten durch die nassen Felder. Kinder spielten an den Ufern, die gut einzusehen waren.

"Es ist so friedlich..." Tea atmete die frische Abendluft ein, die schon beinahe kühl geworden war.

"Das stimmt, die Leute machen hier einen glücklichen Eindruck." stimmte Mai ihr zu: "Sie scheinen zufrieden zu sein, so als ob alles in Ordnung wäre."

"Die Nilschwämme war in diesem Jahr wieder außerordentlich gut. Es verspricht ein fruchtbares Jahr zu werden." Hani kam zu ihnen und legte eine Hand auf die Rehling.

"Die kleinen Dörfer bekommen von den großen Problemen wenig mit, aber auch sie wissen um die Gefahren durch die Schatten. Sie freuen sich über den fruchtbaren Schlamm, der ihnen guten Nährboden schenkt und versuchen nicht daran zu denken, dass sie in Gefahr sind. Aber hinter ihrer Fröhlichkeit wissen sie es. Die Schatten warten nur auch eine Gelegenheit hervorzubrechen."

"Aber die haben sie noch nicht, oder?" wollte Tea wissen.

"Nein, noch nicht. Noch haben wir starke Mächte die uns beschützen. Das Licht ist noch hell und drängt die Schatten zurück, aber nicht mehr allzu lang und es wird schwächer. Es hat schon viel von seiner damaligen Stärke verloren, seit der Pharao verschwunden ist, daher ist die Bedrohung gewachsen. Aber was red ich, das interessiert euch sicher nicht! Nur das Geschwätz eines alten besorgen Mannes!" winkte er ab und wollte gehen.

"Nein! Was meint ihr damit?" hielt Tea ihn auf.

"Nur das der Pharao schnell zurückkommen sollte, weil unsere Königin bald am Ende ihrer Kräfte ist. Auch die Getreuen können dann nicht mehr viel ausrichten, weil auch die Millenniumsgegenstände nicht vollständig an einem Ort versammelt sind. Nur zusammen entfalten sie ihre ganze Macht und Kraft und können unser geliebtes Land vor dem Untergang bewahren. Ihr werdet es nicht verstehen, aber solange die Schatten nicht versiegelt sind, reicht eine Macht nicht aus um Ägypten vollends zu schützen. Wir brauchen Licht und Dunkelheit gleichermaßen, die zusammenstehen und sich gegenseitig Kraft geben. Wisst ihr es gibt immer zwei Dinge die sich ergänzen nur so existieren können. Wie eine Münze hat alles im Leben zwei Seiten. Ich hab noch zu tun!" verabschiedete er sich und ließ Mai und Tea stehen.

"Der Kerl ist irgendwie komisch drauf, oder?" fragte Mai nach.

"Schon, aber ich glaub, dass er das mit Absicht macht. Yugi hat erzählt das er sich mit Yami unterhalten hätte. Sie scheinen sich auch gut zu verstehen." dachte Tea nach.

"Stimmt, Hani ruft ihn öfters zu sich um mit ihn zu sprechen." erinnerte sich Mai an die vergangen Tage. Atemu sagte ihnen aber auch nie wirklich was Hani von ihm wollte.

"Ich geh dann mal schlafen, kommst du auch Mai?" wollte Tea wissen.

"Nein, noch nicht, ich will die kühle Nachtluft noch etwas genießen. Die Tage sind so heiß, das mir das hier sehr gut tut."

"Okay! Gute Nacht dann!" lächelte Tea und ging über das Deck.

Sie sah Joey, Tristan und Yugi, die sich unter einer Decke zusammengerollt hatten und tief zu schlafen schien. Nur Atemu war nicht da. Ohne Grund ging Tea zum Bug der Barke, wo Atemu auch tatsächlich stand.

Er stand ohne seinen Überwurf ganz Vorne und beugte sich leicht, da er sich mit den Ellenbogen an der Rehling aufstütze. Der Fahrwind fuhr ihm durch die Haare und das Licht der Fackeln flackerte auf seiner Haut.

"Yami?" Tea ging langsam zu ihm.

"Hm?" Er sah sie an, als wäre er gerade tief in Gedanken gewesen: "Tea..." dann lächelte er.

"Warum bist du hier... ähm... ich mein so alleine..." verhaspelte sie sich.

"Ich denke nach, nichts weiter... Weißt du, ich war so lange nicht hier, es kommt mir wie eine Ewigkeit vor und dann auch wieder nicht. Ich kenne die Dünen des Schwarzen Landes und des Roten Landes, die Menschen und ihre Eigenheiten. Aber es hat sich etwas verändert, nicht sichtbar, aber ich spüre es in meinem Herzen." seufzte er und hielt in der Hand ein Stück Papyrus. Es war der Brief den er von Hani hatte und den er schon wieder gelesen hatte.

"Wirklich? Also das liegt vielleicht daran das du der Pharao bist. Du bist mit dem Land verbunden und bist dafür verantwortlich." dachte Tea nach.

"Das stimmt schon, ich trage die Verantwortung. Aber ich bin ihr drei lange Jahre nicht nachgekommen, ich weiß nicht was geschehen ist. In drei Jahren hat sich hier einiges verändert, aber das werde ich erst in der Residenz so richtig sehen. Wenn ich mich nur erinnern könnte, warum ich damals einfach verschwunden bin."

"Das beschäftigt dich wohl sehr..." Tea dachte eine kurze Weile nach: "Aber ich glaube du wirst dich daran erinnern."

"Ach Tea, so einfach ist das aber nicht. Weißt du, ich bin damals nicht alleine aufgebrochen, ich weiß noch, dass ich mit Akunadin und Feonn unterwegs war und dann ist alles weg. Wie ein Blackout. Wenn ich Pech hab, sind diese beiden Hohepriester meine Feinde und sie befinden sich in der Residenz. In der Nähe meiner Getreuen und meiner Freunde." erwiderte Atemu an gespannt.

Tea legte ihre Hand auf seine: "Das ist noch nicht raus und wer weiß, vielleicht war es wirklich nur ein Unfall und nichts weiter. Sehe doch nicht alles so schwarz, es ist sicher nicht so schlimm wie du glaubst." Ohne dass sie es merkte kam sie ihm näher, bis sie fast seine Nasenspitze mir ihrer berühren konnte.

"Tea..."

"Ja?"

"Was wird das wenn´s fertig ist?" fragte Atemu und sah sie unverwandt an.

"Ähm..." Tea streckte zusammen und stellte sich gerade hin. Ihr Herz klopfte wie wild, sie hatte eben doch wirklich versucht ihn zu küssen.

"Also..." sie lief hochrot an und sah auf den Boden.

"Was denn?" er richtete sich auf und sah sie fragend an.

"Ich... also ich..." stotterte sie und musste an Mai denken. Mai hatte ihr doch gesagt, dass sie sich trauen sollte, aber das war leichter gesagt als getan. Zwar hatte Tea sich immer wieder vorgestellt es zu tun. Aber immer wenn sich die Gelegenheit bot, dann machte sie einen Rückzieher: *Los Tea, jetzt oder nie, das ist die perfekte Gelegenheit!* Versuchte sie sich in Gedanken Mut zu machen.

"Nun... Yami, ich..." sie schluckte und versuchte ihn anzusehen: "Ich..."

"Ja?" er sah sie verwirrt und auch freundlich an.

"Nun ja... also ich... ich... ich... ich liebe dich!" brachte sie dann am Ende doch noch heraus. Sie fühlte wie ihr das Blut in den Kopf schoss und wie sie zitterte.

"Tea, also..." Atemu sah flüchtig auf den Brief, den er noch in der Hand hielt und dann wieder zu Tea: "Das ehrt mich, wirklich, aber du liebst mich nicht."

"Doch! Ich weiß doch was ich fühle!" widersprach Tea, ohne es eigentlich zu wollen.

"Tea, hör zu, du magst Den lieben den du kennen gelernt hast, aber ich glaube, das ich nicht wirklich so bin. Ich war mit Yugi zusammen und daher nicht ganz so, wie ich hier bin. Das muss dir doch schon aufgefallen sein, ich bin noch immer auf der Suche nach mir selbst und auch wenn ich der bin, den du in mir siehst... kann ich deine Gefühle leider nicht erwidern. Ich liebe eine andere."

"Isahra?" Tea merkte, dass sie langsam Tränen in den Augen hatte, aber damit hatte sie gerechnet.

"Ja. Ich liebe sie und vermisse sie sehr. Auch wenn ich weiß das ich sie erst vor kurzen in euerer Welt getroffen habe, kommt es mir so vor als wären diese drei Jahre zwischen ihr und mir." versuchte Atemu ihr zu erklären.

"Schon gut, ich verstehe und ich hab es gewusst. Immerhin habe ich ja gesehen wie du und sie in unsere Zeit euch angesehen habt." nickte Tea und lächelte ein wenig.

"Es tut mir wirklich leid. Aber ich gehöre auch hierher und du in deine Zeit. Du findest einen anderen er besser zu dir passt als ich." entgegnete Atemu.

"Ich weiß... Aber wir bleiben Freunde oder?"

"Natürlich!" versicherte er ihr, bevor Tea sich zum Schlafen zurückzog.

Das war es also gewesen. Sie hatte alles auf eine Karte gesetzt und verloren. Warum hatte sie überhaupt auf Mai gehört? Tea legte sich neben Rebecca hin und versuchte ihre Tränen zu unterdrücken, die immer mehr in ihre Augen drängten.
 

Mai stand immer noch an der Rehling und sah dem Ufer zu, das an ihr vorbei glitt. Plötzlich bewegte sich etwas im Gebüsch und sie zuckte zusammen.

"Das ist nur ein Krokodil. Im Nil gibt es viele davon, aber hier an Bord bist du sicher." Kadir stand plötzlich hinter ihr und lächelte sie ungewohnt freundlich an.

"Ah ja..." Mai überspielte ihre Unsicherheit indem sie sich einfach wegdrehte: "Ich finde Krokodile sind sehr interessante Lebewesen. Ich habe keine Angst vor ihnen!"

"Das freut mich zu hören! Es gibt nicht viele Frauen die so mutig und schön sind. Wo kommt ihr her, wenn ich fragen darf?" fragte Kadir nach. Er war groß gewachsen und hatte sich seine Haare abrasiert, auch hatte er sich einen frischen Schurz angelegt und roch wie frisch gebadet.

"Aus Japan!" erwiderte Mai.

"Japan? Was ist das für ein Land?" erkundigte er sich.

"Japan.. ist Japan... ich kann so was nicht erklären..."erst jetzt fiel Mai wieder ein, dass Kadir nicht wissen konnte, was Japan war. Sie konnte ihm also alles erzählen und er musste es glauben. Plötzlich merkte sie wie er ihr durch die Haare fuhr.

"Du hast schönes Haar... fast so golden wie Ra selbst... und es riecht so gut..."

"Bitte?!" Mai zog ihre Haare von seiner Nase weg und starrte ihn erschrocken an.

"Was soll das?"

"Blonde Haare gibt es in Ägypten kaum, nur selten haben die, die im Delta leben welche. Du bist aber anders, so schön und zart. Man sieht, dass du noch nie harte Arbeit hattest. Alleine deinen zarten Hände und deine blasse Haut. Die nur langsam braun wird...Du bist wunderschön..." Kadir kam Mai immer näher und drängte sie sogar in eine Ecke. Er achtete auch darauf, dass Mai keine Fluchtmöglichkeit hatte.

"Willst du mich angraben?" Mai sah ihn mit großen Augen an und wich immer weiter zurück. Auch wenn Kadir schlaksig war, hatte sie gesehen, dass der durchaus kräftig zulangen konnte. Sie hatte gesehen wie er einem Seemann Eine gescheuert hatte und dann war der Handabdruck zusehen gewesen. Es war schrecklich gewesen, da Kadir ihm sogar fast den Keifer gebrochen hatte.

"Was für ein Wort! Nein, ich biete dir an meine Frau zu werden! Ich bin Wohlhabend und hab ein wunderschönes Haus in der Nähe von Memphis. Allein deine Erscheinung würde mein Glück perfekt machen. Ich mag exotische Dinge und du bist ohne Zweifel die exotischste Frucht die ich je gesehen habe. Komm zu mir und ich schwöre dir es wird dir an nichts fehlen!" bot er an und kam immer näher.

"Ich will nicht! Ich suche einen Mann in meinem Alter und ich bin keine Jungfrau mehr!" wandte Mai fieberhaft ein. Kadir war sicher schon über vierzig Jahre alt und einfach nicht das was Mai sich wünschte. Er sah nicht mal gut aus und wenn sie ehrlich war, das Vermögen, von dem er Sprach, machte sie nicht an. Zudem würde er sicher was wollen, das ihr nicht gefiel. Allein die Vorstellung hier zu bleiben. Ohne ihr Auto, ohne Motorrad, ohne CDs, Fernsehender und Luxus, wie sie ihn kannte, war schon eine Horrorvorstellung. Und dann noch dieser Kadir der sich so ekelhaft gebar. Doch da spürte sie schon, dass sie in der Zwickmühle saß.

"Gehen sie auf Abstand ja?" bat Mai.

"Warum denn? Du gefällst mir und bist frei! Ich hab keine Frau und du keinen Mann. Wo liegt das Problem. Eine so gute Partie wie mich kriegst du nicht mehr! Du bist schon nicht mehr die jüngste und nicht alle mögen Exoten wie dich, die auch noch Krallen haben. Mit mir bist du am Besten dran, glaub mir ich weiß wovon ich rede!" Kadir kam ihr so nah, wie er nur konnte. Er hatte schon ein Bein zwischen Mais und sein Mund kam ihr bedrohlich nahe.

"Gehen sie weg oder ich schreie!" warnte ihn Mai ernst und versuchte ihn weg zu schieben. Doch Kadir war zu stark und drückte sie in die Ecke.

"Du armes Ding! Das ist meine Barke und meine Leute, deine Freunde schlafen tief und fest. Sie sind von der Arbeit total ausgelaugt und werden dich wohl kaum hören werden. Glaub mir, Keiner ist mehr wach der dir helfen kann. Sei schön brav oder ich werfe dich den Krokodielen zum Fraß vor! Du bist in meiner Hand und das gefällt mir sehr gut, kleiner blonder Vogel und nun küss mich!" seine Stimme verhärtete sich und er zwang Mai einen Kuss auf die Lippen, ehe sie auch nur in der Lage war etwas zu sagen. Er war einfach nur ekelhaft ein anderes Wort viel Mai dazu nicht ein.

"Lass mich endlich in ruhe!" Mai versuchte ihm das Knie in den Bauch zu rammen, aber schaffte es nicht.

"Du kleine Wildkatze..." grinste er und hob Mais Rock an.

"HILFE!" brüllte Mai los, die sich nicht im Geringsten wehren konnte. Kadir hielt ihr den Mund zu und schüttelte den Kopf.

"Was soll das Ich sagte doch dir hilft keiner..."

"KADIR!" donnerte ihn eine Stimme von hintern an.

"Hani!" Kadir drehte sich zu ihm um und schluckte: "Du bist noch wach?"

"Ja, was treibst du hier? Sie gehört zu mir, das weißt du doch! Seit wann vergreifst du dich ab meinen Leuten!" fuhr er Kadir wütend an.

"Also... ich... wie soll ich sagen, ich wollte ihr doch nur einen Antrag machen!" stammelte Kadir heraus.

"Sah für mich anders aus! Wenn du weiterhin mit mir Geschäfte machen willst, dann halte dich zurück! Ich nehm das persönlich!" schnaubte Hani und ging zu Mai.

"Kind, geht's dir gut?" Er legte Mai eine Decke um und sah wieder zu Kadir.

"Ach Hani, ich mein es ernst ich will sie als meine Frau! Verkauf sie mir doch!" grinste Kadir, als würde er über ein Kamel verhandeln.

"Sie ist keine Sklavin! Sie ist eine freie Frau und meine Freundin! Wage es sie noch einmal anzufassen und ich werde bei der Königin vorsprechen und dich entmachten!" drohte er ihm an.

"Schon gut!" schnaubte Kadir und verzog sich mit einem schlürfenden Gang.

"Alles in Ordnung Mai? Er ist ein läufiger Hund, er wird dich jetzt nicht mehr belästigen!" versicherte Hani ihr.

Mai nickte und sah ihn an: Hani wirkte auf sie wie ein Vater. Den Vater den sie immer haben wollte, aber nicht hatte.

"Du hast gesagt die Königin." wandte sie ein. "Ja, Königin Isahra, wenn ich so was sage dann ist er ganz zahm." grinste Hani sie an.

"Kannst du sie?" erkundigte sich Mai. "Ja, ich kenne sie schon seit sie klein war. Ich gehöre zu ihren Vertrauen und ich freu mich auch sie wieder zusehen. Sie ist sehr nett, wenn auch im Moment mehr als angespannt. Aber das werdet ihr auch erst feststellen, wenn ihr besser kennt. Sie macht in letzter Zeit viel durch und daher erscheint sie immer öfter hart und alles andere als freundlich."

"Aber dann kennt ihr doch auch den Pharao!" schluckte Mai und ging einen Schritt zurück.

"Ja, ich hab ihnen früher immer Obst geschenkt, sie waren sehr nett und als er Pharao wurde, wurde er ein Guter. Ich bin stolz einer ihrer Freunde zu sein und ihnen zu helfen, wo es nur geht. Weißt du Mai, wir Ägypter sterben gern mal für einen Pharao, wenn er ein guter ist. Das ist normal bei uns." lächelte er freundlich.

"Dann weißt du es?" Mai sah ihn unsicher an.

"Das Yami unser Pharao ist? Ja, und weißt du was? Isahra hat ihn früher immer so genannt, bevor sie seinen Namen kannte. Ich glaube deswegen nennt er sich so, auch wenn er nicht mehr wissen sollte."

"Wirklich? Das wusste ich jetzt nicht." lächelte Mai und dachte an Tea, die wirklich keine Chance zu haben schein.

"Isahra und der Pharao passen sehr gut zusammen und gemeinsam sind sie in der Lage alles zu schaffen, aber eben nur zusammen. Alleine geht das wohl nicht. Ich seh es an Isahra, alleine ist sie nicht mehr die, die sie war."

"Hm..." Mai dachte nach und an das was sie wusste: "Du hast Recht, manche Dinge schafft man nur zusammen und nicht alleine..."

"Da ist er...." Ahotep schlich sich so leise er konnte aus seinem Versteck und drückte sich in den Schatten herum. Es war schon weit nach Mitternacht, doch Atemu konnte einfach noch nicht schlafen.

In der Hand hatte er den Bogen an dessen Sehne ein Pfeil lag. Er hatte noch mehr dabei, denn heute wollte er seinen Plan ausführen. Die Hohepriester saßen ihm im Nacken und es würde keine Gnade geben, wenn er erneut versagen sollte. Ahotep hatte sich unter falschen Namen einen Posten als Wachtposten auf der Barke verschafft. Es war leicht gewesen, da Kadir gerade neue Leute wegen der Krokodile angeheuert hatte. Der Posten erlaubte es ihm Waffen zu tragen, was ihm sehr entgegen kam. Gerade die Pfeile und der Bogen waren gerade zu Ideal um Krokodile zu töten und daher auch einen Menschen leicht töten konnten.

Atemu schien in nicht zu hören, sondern sah dem Horizont entgegen, Richtung Theben das noch einige Tage weit entfernt war. Er stand mit dem Rück zu Ahotep was diesen in Sicherheit wiegte.

Er spannte den Bogen und zielte auf Atemu. Es war so leicht, da der Pharao ahnungslos war. Leise ging er einen Schritt näher und atmete noch einmal durch, dann schoss er.

Atemu hörte das Zischen in der Luft und duckte sich gerade im letzten Moment, der Pfeil flog ins Wasser. Atemu drehte sich blitzartig um, doch durch die Schatten konnte er kaum etwas erkennen.

Leise legte Ahotep einen neuen Pfeil an und zielte wieder, allerdings verfluchte er sich in Gedanken, dass sein Anschlag nicht geklappt hatte. Da Atemu im Fackellicht stand, konnte er ihn gut sehen, aber jetzt hatte er ihn bemerkt und es würde nicht mehr so einfach sein, in den Pfeil der Königin ins Herz zu jagen.

Atemu sah ihn die Schatten und versuchte seinen Angreifer zu sehen. Er musste sich sehr anstrengen, doch dann sah er die Silhouette einer Gestalt, die offenbar mit einem Bogen bewaffnet war.

"Komm raus!" forderte Atemu ihn auf und wurde als Antwort wieder mit einem Pfeil beschossen, dem er nur noch ganz knapp ausweichen konnte. Dieser Pfeil blieb im Holz stecken, aber nur noch mit dem Schaft, doch dann fiel auch dieser Pfeil in den Nil.

"Mist!" fluchte Ahotep und legte erneut an und übersah das Atemu sich unterdessen ihm näherte. Mit diesem Schuss hatte er seine Position verraten, was ihm auch gar nicht bewusst war. In einer Seelenruhe nahm er Atemu wieder ins Visier und bemerkte erst dann, dass sie nur noch sehr wenige Schritte voneinander trennten.

"Das darf doch nicht wahr sein..." ärgerte er sich und ließ den Pfeil los.

"Au..." Atemu sah auf seinen rechten Oberarm, etwas unterhalb der Schulter quoll schon das erste Blut heraus. Der Pfeil hatte ihn zwar nicht richtig getroffen aber zumindest gestreift und das auch nicht gerade wenig, ein bis zwei Zentimeter tief war die Wunde sicher. Instinktiv hielt er sich die blutende Stelle zu und ging näher an Ahotep heran, der einige Schritte zurückwich.

Jetzt halfen ihm der Bogen und die Pfeile nichts mehr.

Der Pharao war zu nahe und er hatte keine Zeit mehr den Bogen zu spannen.

"Verflucht noch mal..." Ahotep sah sich um, aber nichts war in der Nähe, das er als Waffe hätte nutzen können. Er griff noch mal in seinen ledernen Köcher und zog den letzten Pfeil heraus, den er noch hatte. Es war der Pfeil aus der Zukunft, aber das nahm er im Moment gar nicht wahr. Ahotep stach mit geschlossenen Augen und dem Pfeil immer wieder in Atemus Richtung, bis er ihn nicht mehr zurückziehen konnte. Er riss die Augen und musste feststellen das Atemu den Pfeil einfach mit der linken Hand festgehalten hatte und ihm aus der Hand riss. Durch die Dunkelheit, die in der Ecke herrschte, konnte Atemu aber leider nicht das Gesicht seines Angreifers erkennen.

"Wer beim rothaarigen Seth bist du? Und wer hat dich geschickt!?" fragte Atemu mit sehr harter und kalter Stimme nach. Unwillkürlich drängte er Ahotep an die Rehling.

"Ein Diener der Sonne..." meinte er und fasste einen neuen Plan: "Ich wurde geschickt, um dich im Namen der Sonne zu töten. Du bist es nicht mehr wert ein Pharao zu sein. Im Gegenteil! Du hast dein Land im Stich gelassen und das kommt einem Hochverrat gleich. Man will deinen Tod in der Residenz und er wird kommen. Daher dreh um und verwinde wieder! Dann kannst du dich retten!" lachte er los und sprang einfach so in den Nil.

"Hey!" Atemu beugte sich über die Rehling und sah ihm nach, aber das Wasser war ruhig geblieben und auch Platschen hatte man nicht gehört. Nur Nebel stieg an einer Stelle unnatürlich auf und verzog sich wieder. Atemu seufzte und sah sich den Pfeil an.

"Der Letzte er gestohlenen Pfeile..." schluckte er und hielt sich weder die Wunde zu, die noch immer blutete: "Ich hab auch noch Glück, dass der Kerl so ein Feigling ist... Aber ..." Er sah noch mal auf den Pfeil und plötzlich konnte er die Hieroglyphen am Schaft lesen.

"Isahra Nuththys? Das sind Isas Pfeile?? Warum benutzt er die?" er sank an der Rehling nach unten und sah nach oben.

Er dachte nach und auch an die Worte von Ahotep: "Im Namen der Sonne..." wiederholte er... "Der Kerl versucht mir also einzureden das Isahra meinen Tod will... So ein Unsinn." schüttelte er den Kopf und sein Blick wanderte wieder zum Pfeil und seine Gedanken wurden schlagartig heller.

"Jetzt versteh ich das..." lächelte er und stand wieder auf. Es war eigentlich so einfach zu verstehen, das Derjenige vorhatte, der ihm nach dem Leben trachtete.

Atemu ging zu Hani und klopfte an seine Tür.

"Was??" Hani öffnete schmatzend die Tür und sah ihn an: "Was willst du?" verschlafen schmatzte er und versuchte seine Augen offen zu halten.

"Hast du was zum Verbinden?" fragte Atemu.

"Verbinden?? Wieso?? Oh..." erst jetzt sah Hani das Blut, das an Atemus Arm herunter lief.

"Was ist passiert?" fragte Hani und ließ ihn eintraten.

"Ich wurde angegriffen..." Atemu setzte sich auf den Boden und wartete bis Hani etwas zum Verbinden brachte. Der alte Händler machte sich auch gleich daran die Wunde zu versorgen.

"Es war ein Priester, der es schon öfter versucht hat." erklärte Atemu.

"Ein Priester..." wiederholte Hani und dachte nach.

"Aber welchen Grund hätte er Euch töten zu wollen?"

"Ich denke, dass er mich und damit auch Isa aus dem Weg haben will."

"Unsere Pharaonin? Aber wie soll das gehen?" wunderte sich Hani.

"Hiermit!" Atemu legte den Pfeil auf den Boden: "Das ist einer von Isahras persönlichen Pfeilen. Wenn meine Leiche damit gefunden wird, wird sie automatisch des Hochverrats angeklagt und auch verurteilt. Egal welche Argumente sie vorbringt, diese Pfeile gehören ihr und nur sie benutzt sie. Das Urteil kann dann nur schuldig lauten."

"Und damit ist Akunadin und Seth der Weg Krone gesichert." nickte Hani, der mit dem Verbinden fertig war.

"Stimmt, meine Kleine ist also nicht minder in Gefahr, aber der Priester sprach davon, dass die Sonne ihn geschickt habe."

"Die Sonne? Aber Isahra würde Euch nie tot sehen wollen! Sie liebt euch abgöttisch."

"Hani das weiß ich doch, aber unter Sonne kann man viel verstehen. Ja, meine Frau wird als Sonne Ägyptens bezeichnet, aber es kann auch einer sein, der der Sonne ein Diener ist."

"Dann kommen alle in Frage die euer Frau dienen und Zugang zu ihren Räumen haben." dachte Hani nach.

"Seh ich auch so, und weil so viele in Frage kommen, muss ich vorsichtig sein." nickte Atemu.
 

(Jippe!! WIeder ein Kpi geschafft! *TANZ*)
 

(Aber... Leute! Ich bitte euch ALEE die mir keien Kommis Schreiben SCHREIBE BITTE!! *fleh*)

(An die die immer fleisig Kommis schreiben ! DANKE!!! *knuffza HEL!!!)

Duell 13: Theben

(HI!!! Na wie gehts euch denn?)

(Ich wünsch euch viel Spaß mit meinem 13 Kapi! ^^)

(Shreibt mir bitte auch wieder Kommis, ja? Ich freu ich immer so, wenn ich welche lesen kann! *knuddelz* Isa!)
 

Duell 13: Theben
 

"Wo ist sie?" Feonn stand neben Shimon und wartete ungeduldig vor dem Gemach des Pharaos und der Königin.

"Sie wird schon kommen, um was geht es eigentlich?" erkundigt sich Shimon, der gar nicht wusste was Feonn eigentlich von Isahra wollte.

"Ich finde, dass du dich in letzter Zeit auch viel zu oft in der Residenz aufhältst. Solltest du dich nicht lieber um deine Geschäfte im Tempel kümmern." sagte Shimon ernst.

"Das schaff ich schon! Immerhin ist die Königin bei mir aufgewachsen! Ich bin ihr Vaterersatz, den Ra ihr bestimmt hat."

"Aber sonst geht's dir gut, oder? Sie ist verheiratet und nicht deine Tochter! Zudem glaube ich das du hier nichts tun kannst." brummte Shimon.

"Das lass meine Sorge sein. Irgendjemand muss sich ja um alles kümmern, wenn der Pharao nicht da ist." erwidert Feonn.

"Aber bestimmt nicht DU! Du gehörst noch nicht mal zu den Getreuen. Feonn, du bist Hohepriester des Amun-Ra-Tempels und keiner der in der Residenz zu Hause ist. Geh nach Hause, wir kommen zurecht." winkte Shimon ab.

"Also das ist..." weiter kam Feonn nicht, da Isahra aus ihrem Gemach kam.

"Du schon wieder..." sie sah Feonn wütend an und wandte sich dann an Shimon: "Was gibt es denn?"

"Die Könige erwarten euch. Es geht um wie immer um Politik." erwiderte Shimon.

"Wie redest du denn mit mir?" ärgerte sich Feonn.

"So wie es dir gebührt! Und nun verschwinde endlich! Ich hab nichts mit dir zu klären. Der Tempel hat nun wirklich genug Gold bekommen." entgegnete Isahra und ließ ihn einfach stehen.

Horus knurrte Feonn auch noch an und folgte Isahra. Er war bei ihr im Gemach gewesen und mit ihr herausgekommen.

"Dieses..."

"Dieser Wolf, ist mein Freund! Ein besserer als du, er weiß was Treue ist." unterbrach ihn Isahra und ließ ihn stehen. Sie folgte Shimon.

"Wir werden ihn nicht mehr los." seufzte Shimon.

"Ich weiß, aber ich kann ihn nicht rausschmeißen. Er hat nämlich dummerweise Recht, das ich bei ihm aufgewachsen bin." seufzte Isahra und ging weiter.

"Versteh schon, aber er ist einer von denen, die dich wieder unter die Haube bringen wollen. Und sein Einfluss unter den Priestern ist auch nicht gerade klein. Wenn er es darauf anlegt dann könnte es zu einem Aufstand kommen." gab Shimon zu bedenken.

"Um Feonn mach ich mir nun wirklich die kleineren Sorgen. Akunadin ist es der mich mehr beschäftigt. Immerhin ist er schon lange hier und auf ihn hören die Leute mehr. Er sympathisiert mit Feonn... Wenn ich es so recht bedenke sind wohl Beide zusammen ein großes Problem." dachte Isahra nach.

"Das ist auch wieder richtig und bedenkt, dass Beide damals beim Pharao waren, als er verschwand." gab Shimon zu bedenken.

"Ist schon lustig... Ich weiß also wer meine Feinde sind, aber ich kann nichts gegen sie tun, weil mir die Beweise fehlen. Ich kann nichts anders tun, als darauf zu warten, dass sie sich verraten und versuchen das Schlimmste zu verhindern."

"Du machst deine Sache aber sehr gut." versuchte Shimon sie aufzuheitern.

"Danke, mein Freund."

Sie waren vor der Tür angekommen und Isahra atmete noch einmal tief durch, bevor sie die Tür zum Thronsaal öffnete.

Alle gingen auf die Knie und warteten bis sie auf dem Thron saß. Noch immer fiel es Isahra sehr schwer sich auf Atemus Platz zu setzen. Der kleinere Thron daneben war ihr immer schon lieber gewesen, aber jetzt hatte sie wie so oft keine andere Wahl.

Es war still im Thronsaal und sie sah sich um. Zu ihrer Rechten knieten Mahado, Mana, Karim und Isis, zu ihrer Linken, Seth, Shada, Akunadin und Shimon nahm bei ihnen seinen Platz ein.

Feonn war kurz nach ihr gekommen und hatte sich zu den anderen Priestern weiter nach hinten gesellt.

Links und rechts von den dunkeln Steinen, die sich wie ein Gang vom Thron zur Tür und zum Balkon zogen, hatten sich die Würdenträger, und Könige mit einer Hand voll ihres Gefolges versammelt, dahinter die Hohepriester und Priester.

"Erhebt euch!" sagte Isahra würdevoll und wartete ab, bis alle sich erhoben hatten: "Ich habt darum gebeten mich zu sprechen! Nun sprecht auch!"

Der nubische König trat zusammen mit dem König aus Kusch und einigen anderen nach vorne und verneigte sich erneut.

"Großer Falke, ich bin Mascha, König der Nubier. Wir alle sind schon seit langen unter ägyptischer Herrschaft oder treiben regen Handel mit diesem schönen Land. Aber nun ist es schon drei lange Sepetsterne her, dass unser großer Pharao den Wüstenbewohnern zum Opfer viel." begann er ehrfürchtig zu sprechen.

"Ich dachte dieses Thema hätten wir geklärt. Ich sagte schon, ich werde nicht eher wieder heiraten bis der Leichnam meines Mannes vor meinen Füßen liegt." erwiderte Isahra hart.

"Das ist doch nach all diesen Jahren schon gar nicht mehr möglich!" mischte sich der König aus Kusch, Nita, ein: "Der Leichnam des Pharaos ist in der Wüste sicherlich schon verwest. Und ihr habt vor mehr als zwei Jahren schon das Gleiche gesagt. Es reicht nun, wir alle sind der Meinung, dass es keinen Grund mehr gibt, der uns hoffen lassen könnte. Die Suche war erfolglos und wir haben lange genug gewartet. Zudem kommt es uns allen wie reine Willkür vor, was ihr da für Spielchen treibt. Der Pharao ist tot, findet euch damit doch endlich mal ab!" Kaum hatte er es ausgesprochen verschlug es ihm unter dem eisigen Blick Isahras auch schon die Sprache.

Sie sah ihn so kalt und grausam an, als wäre er der niedrigste Sklave und größte Abschaum dazu.

"Willkür?" wiederholte sie beißend: "Ihr glaub also das ich das alles hier als Spiel ansehe und nur zu meinem Vergnügen immer noch nicht den Tod des Pharao habe verkünden lassen? Haltet ihr mich etwa für herrschsüchtig? Und ganz nebenbei, hab ich nicht das Gefühl, das ich meinen Job nicht gut mache. Glaubt einer von Euch es besser zu können?" richtete sie ihre Fragen an alle im Thronsaal.

"Meine Köni..."

"Schweig Akunadin! Ich weiß doch, dass du auch willst das ich wieder heirate und zwar deinen Sohn, Seth!" donnerte Isahra ihn an.

"Womit er gar nicht so unrecht hat. Seth hat als Cousin des Pharaos das nächste Anrecht auf den Thron. Akunadin ist der Onkel des Pharaos und daher muss er auch Gehör finden. Ihr seid die Witwe..." brach es auf Mascha heraus.

"Witwe? Ich bin die GEMAHLIN des Pharaos! Nicht seine Witwe!" fuhr ihm Isahra über den Mund.

"Der Pharao ist tot, akzeptiert das doch endlich!"

"König Nita! Es reicht, ich für meinen Teil bin der Meinung, dass alles seinen rechten Gang geht. Ich will kein Pharao werden, ich bin Hohepriester und Wesir von Unterägypten. Ihr solltet eure Worte genauer abwägen." ergriff Seth das Wort.

"Was soll das? Du bist der rechtmäßige Thronfolger." Akunadin starrte seinen Sohn an.

"Bin ich nicht und das weißt du auch! Auch will ich gar nicht, wenn ich ehrlich bin. Ich bin ein Diener der Krone und Keiner der, unter ihrer Last stehen muss. Ich bin verheiratet und habe nicht vor eine zweite Ehe einzugehen. Meine Tochter ist ein Jahr alt, falls du das vergessen hast." widersprach Seth seinem Vater.

"Wie dem auch sei. Uns ist es egal wen die Königin zum Pharao macht, aber wenn innerhalb der nächsten vier Tage keine Entscheidung gefallen ist. Erklären wir alle Ägypten den Krieg!" brachte es Nita dann auf den Punkt.

"Bitte?!" Isahra sah ihn entgeistert an.

"Ihr habt uns verstanden. Wir wollen einen Pharao auf dem Thron sehen, egal wie stark ihr auch seid und sehr das Volk euch liebt. Die Traditionen und die Richtlinien der Krone haben respektiert zu werden! Es kann nicht angehen das eine Frau alleine auf dem Thron sitzt! Selbst euer Kind ist keine Rechtfertigung dafür, zumal wir es immer noch nicht gesehen haben! Wir wissen nicht mal ob ihr wirklich ein Kind des Pharaos geboren hat."

"Nita hat Recht. Wir verlangen das bald ein Pharao wieder auf dem Thron sitzt und ihr, wie es sich gehört, an seiner Seite. Ansonsten werden wir mit Gewalt eine neue Blutslinie der Könige in Ägypten beginnen lassen." stimmte Mascha seinem Freund zu.

"Ihr meint das also ernst..." Isahra dachte einen Moment nach: "Ich werde euer Anliegen überdenken. In vier Tagen werde ich euch hier wieder erwarten. Nur eine Frage habe ich noch an euch. Was wenn der Pharao zurückkommt, seit ihr dann auf seine Rache vorbereitet?" Mit diesen Worten erhob sich Isahra und verließ stolz und ohne auf Manieren zu achten den Raum.

"Er ist doch tot, wenn nicht wäre er doch schon lange zurückgekommen." grinste Nita.

"Das stimmt, der Pharao wäre zurückgekommen, wenn er noch am Leben wäre, oder wir hätten ihn gefunden. Entweder haben sie ihn getötet oder er hat Ägypten den Rücken gekehrt." lächelte Akunadin die beiden Sprachführer der Könige an.

"Das ist sicher und die Pharaonin kommt dann auch bald zur Vernunft. Ich glaube ich sollte meinen Sohn herbitten, er ist ihm richten Alter und ein sehr feiner Kerl." lachte Mascha.
 

"VERDAMMT!" Isahra schlug auf dem Tisch ihrem Gemach und sah auf dem Fenster...

"Königin?" Shada und Karim waren ihr nachgegangen und sahen durch die Tür, die Isahra offen gelassen hatte.

"Was?!" wutentbrannt sie sah sich um und: "Tut mir leid, kommt rein! Da ist nicht ganz so gelaufen wie es sollte, nicht?"

"Du kannst nichts dafür, Isahra. Sie sind eben so, du könntest alles für Ägypten tun und sie würden immer noch einen Mann auf dem Thron haben wollen." versicherte Karim.

"Danke, aber das bringt mir jetzt nichts. Okay, kommen wir zur Sache. Wir haben im Moment schon Probleme an der Nordgrenze, wenn sich jetzt auch noch alle anderen Länder und Stämme erheben, dann sieht es wohl alles Andere als gut für aus, oder?" Sie sah zu Shada, der eine Karte ausgrollt hatte und die momentanen Brennpunkte mit Figuren markierte.

"Das ist richtig. An der Nordgrenze ist Krieg und unsere Verluste sind noch gering, aber immerhin groß genug. Zudem haben wir unten an der Westgrenze einige Spannungen. Wir werden Ägypten wohl kaum halten können, wenn unsere Verbündeten sich gegen uns stellen. Und die Schattenspiele müssen wir auch noch berücksichtigen." fasste Shada zusammen.

"Wir müssen das jetzt nicht machen, du solltest dich ausruhen." wandte Karim ein, der genau wie Shada sah, das Isahra eigentlich viel lieber an andere Dinge denken würde, als an einen Krieg.

"Schon gut, dass muss jetzt sein und später muss ich noch zu den Spielen, ich pack das schon..." erwiderte Isahra und sah auf die Karte.

"Wir müssen auf jeden Fall Verstärkungen schicken. Die Nordgrenze ist gefährdet und an der Westgrenze haben wir auch nur eine kleine Streitmacht, die nicht ausreicht." meinte Shada.

"Verstehe... Isahra fuhr mit dem Finger über den Nil und dachte nach: "Wir schicken ihnen Truppen... und zwar will ich das du alle Fremdländer, die wir Akunadin verdanken, in dieselben Regimente steckst und sie an die Brennpunkte schickst."

"Was?!" Karim sah sie verwirrt an: "Ist das denn so klug? Was wenn sie sich mit den Feinden zusammentun?"

"Das ist kaum möglich..." Shada sah auf: "Die Wüstenbewohner haben Blutdurst und wollen Krieg, sie glauben unseren Soldaten nicht und die Fremdländer beherrschen unsere Sprache nur gebrochen. Zudem werden wir sie so los."

"Genau, lassen wir unsere Feinde die Drecksarbeit machen, und Akunadin kann nichts dagegen tun, wenn er es erfährt, was wir in die Länge ziehen werden, ist es zu spät. Je später es merkt, dass seine Söldner nicht mehr in Theben sind, desto besser für uns. Wir lichten seine Leute und sie sind so weit weg, dass er auf ihre Hilfe nicht mehr bauen kann." lächelte Isahra hinterlistig.

"Du kannst ziemlich gemein und grausam sein." stellte Shada fest.

"Ach ja?" sie sah ihn verwirrt an.

"Ja, doch! Wenn dir was nicht passt, dann kannst du schon über Leichen gehen." stimmte Karim ihm zu.

"Tja, so bin ich halt, aber ich hab keine Wahl. Bin ich es nicht, dann kann ich mich nicht durchsetzten." zuckte Isahra mit den Schultern und ging zum Fenster.

"Das ist wahr, aber was hast du jetzt vor? Sie haben dir ein Ultimatum gestellt und noch immer fehlt uns jede Spur vom Pharao." meinte Karim.

Isahra sah eine Weile aus dem Fenster: "Er lebt aber noch... Ich hoffe nur das er früh genug zurück ist..."

"Und wenn ihr eueren gemeinsamen ..."

"Nein, Shada... Nicht in diesen Zeiten. Ich will unser Kind nicht unnötig in Gefahr bringen. Akunadin und Feonn dürfen nicht in seine Nähe. Peacy ist mit Arisis bei ihm, hier in der Residenz. Sie sind in Sicherheit und wenn es sein muss, dann wird mein Vater sich um mein Kind kümmern." sagte Isahra mit mildem Unterton.

"Ra? Der Gott? Dann haben wir dies bezüglich nichts mehr zu befürchten." lächelte Karim zuversichtlich.

"Glaub ich auch! Okay, Shada! Ich will dass die Regimente heute noch aufbrechen, sonst könnte Akunadin noch mal mit ihnen reden und das will ich nicht! Unsre Spione sollen in den Regimenten in Stellung bleiben, wir brauchen ihre Dienste, damit nichts Unvorhergesehenes passiert. Wenn einer von ihnen Kontakt mit Akunadin, Feonn oder einem deren Diener hat, haben wir vielleicht ein Problem." sie sah Shada entschlossen an.

"Das schaff ich! Ich hab die Regimente eh schon umstrukturiert, ich muss sie nur noch ausschicken!" nickte Shada.

"Das ist gut! Gib ihnen unsere Generäle mit, sie sollen dafür Sorgen, das so Viele wie möglich der Söldner im Kampf fallen!" grinste Isahra heimtückisch: "Wir wollen Akunadin doch eine Böse Überraschung machen."

"Du bist wirklich unberechenbar." schüttelte Karim den Kopf.

"Ich beschütze der Thron und Ägypten mit allen Mitteln." erwiderte Isahra.

"Und das erfolgreich. Wenn das klappt, sind Akunadins Bemühungen uns zu unterwandern umsonst gewesen." verneigte sich Karim.

"Lass das, ja? Wir sind unter uns und wir sind in erster Linie Freunde nicht?" lächelte Isahra ihn freundlich an.

"Natürlich! Ich will dich nicht zum Feind haben! Wir gehen dann!" verabschiedete sich Karim und auch Shada: "Bis später, ja?" dann verließen Beide das Gemach.

Isahra wartete bis sie Tür zu war, dann ging sie zum Fenster, das sich bis zum Boden zog. Sie lehnte sich an eine der Säulen die rechts und links das Fenster, oder besser den Durchgang auf eine Art kleinen Balkon säumten. Neben ihr stand eine Stehvase mit Lotus und Papyrus. Mit einer Hand zupfte sie eine der Blüten heraus uns sah sie sich an.

"Wo bist du, mein Liebster, mein Herz... Ich brauche dich an meiner Seite. Damals, hier und jetzt wünschte ich, du wärst hier, bei mir. Spürst du nicht, dass ich vor Sehnsucht vergehe? Atemu, mein Herz, ich lass meine Liebe, meine Sehnsucht zu dir fliegen, auf das der Wind dich erreicht und dich zurück nach Hause führt..." flüsterte sie der Blüte zu und ließ dann die Blütenblätter von Wind hinfort tragen.

Die Blüten tanzen im Wind und schnell waren sie außer Sichtweite.

Isahra merkte, dass ihre Augen feucht wurden und dass sie zu Weinen begann. Endlich war sie alleine und hatte einen Augenblick Ruhe und das einzige was sie konnte, war weinen. Wie in jeder freien Minute, die sie hatte und in der sie niemand sah. Wie oft sie in den letzen drei Jahren schon geweint hatte wusste sie nicht mehr, es war sicher einmal an jedem Tag gewesen. Und sie hatte auch vergessen, wann sie das letzte Mal ohne Tränen eingeschlafen war, seit Atemu fort war. Das Kissen roch jede früh nach Salz, nach dem Salz, dass ihre Tränen, vom Vorabend hinterlassen hatten. Es war schrecklich jeden Tag hoffen zu müssen, aber irgendwie zu wissen, dass auch dieser Tag ohne freudige Ereignisse enden würde.

"Warum? Wo bist du?" Isahra hielt sich selbst fest und dicke Tränen bildeten allmählich große Pützen auf dem Boden. Dann klopfte es wieder.

"Ja?" Isahra sah zur Tür und wischte sich die Tränen ab, aber sie blieb sitzen.

Die Tür öffnete sich und Arisis kam herein.

"Wie siehst du denn schon wieder aus?" meckerte sie, aber ihre Abneigung gegen Isahra hatte sie scheinbar verloren. Isahra hatte sich in ihren Augen gut geschlagen, und dass sie Atemu nicht aufgab, hatte das Übrige getan, genau wir ihr Enkelkind.

"Arisis..." Isahra sah sie an: "Lass mich doch, ich kann einfach nicht mehr."

"Ich weiß ja, aber du musst stark sein. Komm schon, Jemand will dich sehen, aber nicht so..." und schon huschte ein kleines Kind an Arisis vorbei in den Raum.

"MAMA!" es sprang Isahra und umarmte sie.

"Mein Kleiner..." Isahra, fuhr ihm durch die Haare und stand mit ihm auf.

"Mama, ich will bei dir sein! Und ist Papa da?!"

"Nein, tut mir leid, der ist noch nicht da, aber sicher bald." versicherte Isahra.

"Er fragt jeden Tag nach seinem Vater..." meinte Arisis und sah zu wie sich das Kind an Isahra kuschelte.

"Ich weiß, ich kümmere mich jetzt um ihn, ja? Danke für deine Hilfe Arisis, und Atemu kommt bald nach Hause."

"Isahra, bist dir da sicher? Die Zeit läuft dir jetzt davon. Sie haben dir ein Ultimatum gestellt und sie werden ein nein nicht hinnehmen." gab Arisis zu bedenken.

"Ich weiß, aber noch hab ich vier Tage und ich kann jetzt nicht einfach aufhören. Das bin ich deinem Sohn und meinem Sohn schuldig. Noch sitze ich auf dem Thron und mir fällt sicher noch was ein. Zur Not kann ich noch vierzig Tage schinden."

"Die Trauerzeit, nicht war? Ich wünsch dir Glück, mehr kann nicht tun, außer mich um mein Enkelkind kümmern."

"Ich würde es lieber selbst tun, aber ich weiß nicht wo ich die Zeit hernehmen soll." Isahra setzte sich auf das Bett.

"Mama, spielen wir was?"

"Ja, gleich. Arisis, danke!"

"Bis später, Isa!" lächelte Arisis und verließ das Gemach ihres Sohnes und ihrer Schweigertochter. Sie hatte sich nach dem Verwinden ihres Sohnes wieder in die Residenz gesellt, um nach dem Rechten zu sehen. Und sie hatte eine Aufgabe gefunden, als Isahras Niederkunft gekommen war.
 

Der Wind trug die Lotusblütenblätter einen Tag lang den Nil entlang und über das Deck der Barke die in drei Tagen in Theben anlegen würde.

Atemu, Yugi, Joey und Tristan waren damit beschäftigt die Taue ordentlich zusammenzurollen. Die Blütenblätter landeten zwischen den vier Freunden und eines landete auf Joeys Nase.

"Hatschi!" nieste er und das Blatt flog weiter.

"Was sind das für Blätter?" wollte Tristan wissen und stöhnte. Sie hatten das Deck eben erst geschrubbt und schon war es wieder schmutzig.

"Das sind Lotusblüten." lächelte Atemu und sammelte sie zusammen.

"Lotusblüten? Fliegen die hier immer in der Gegend rum?" fragte Joey nach.

"Nein, das wohl nicht. Lotusblumen verlieren ihre Blätter doch nicht so einfach oder?" meinte Yugi und sah Atemu an.

"Da kenn ich mich nicht aus." lächelte Atemu und hob das letzte Blatt vom Deck auf. Gedankenverloren sah er sie an.

"Was hast du denn?" Yugi sah ihn verwirrt an.

"Ach, nichts ich hab nur ein Gefühl... Isahra liebt Lotusblumen sehr." winkte er ab und ließ die Blütenblätter wieder im Wind tanzen. Es war als würde der Wind, der mit den Blättern spielen ihm etwas sagen wollen.

"Isahra? Die Kleine die Marik angeschleppt hat?" dachte Joey nach.

"Ja du Holzkopf!" Tristan gab Joey eine Kopfnuss.

"HEY! Das tut weh!" beschwerte sich Joey.

"Du hast wohl dein Gehirn in unserer Zeit vergessen!" fuhr Tristan ihn an.

"Hört doch auf damit!" bat Yugi.

"Warum denn? Wir haben doch noch gar nicht angefangen!" grinste Joey und holte aus: "Ich lass mich nicht von Mister Föhnfrisur beleidigen!"

"Was heißt hier Föhnfrisur?" erwiderte Tristan.

"Müsst ihr denn schon wieder streiten?" mischte sich Rebecca ein, die zu ihnen herüber kam.

"Halt dich da raus!" fuhren Tristan und Joey sie gleichzeitig an.

"Schreit mich nicht an!" donnerte Rebecca die beiden so laut an, das ihnen die Ohren klingelten.

"Oh..." Joey und Tristan waren für einen Moment taub.

"Ein Organ..." stöhnte Tristan.

"Ich bin eben nicht nur ein Genie!" sagte Rebecca überlegen.

"Rebecca, was willst du mit der Schüssel Wasser?" fragte Yugi, da Rebecca eine Schüssel mit Wasser und frisches Leinen dabei hatte.

"Ach ja, Hani hat mich gebeten mal kurz nach Yamis Wunde zu sehen. Aber ich versteh nicht was er meint."

"Wunde?" Yugi sah zu Atemu, der seinen Oberarmreif vom rechten Arm herunternahm und ihn an den linken Arm steckte. Er hatte bis jetzt noch niemanden etwas gesagt, nur Hani wusste davon.

Dann nahm er Rebecca die Schüssel ab: "Danke Rebecca, aber ich mach das schon!"

"Du bist also wirklich verwundet?" Yugi sah den Verband, der sich rot gefärbt hatte, aber das Blut war schon eingetrocknet.

Atemu stellte sie Schüssel ab und löste den Verband um seinen Arm.

"Das sieht ja böse aus!" meinte Rebecca und half ihm.

"Wie ist das passiert?" wollte Joey wissen und sah sich, wie Tristan und Yugi, die Wunde an, die von verkrustetem Blut umgeben war.

"Gestern wurde ich angegriffen. Vorne am Bug, hat er mich von hinten versucht zu töten." erklärte Atemu und wusch sich vorsichtig das getrocknete Blut vom Arm.

"Warum hast du uns gesagt? Oder geweckt?" fragte Joey aufgeregt.

"Die Zeit hatte ich doch gar nicht und es ist doch alles gut gegangen. Ich hab nur einen Streifschuss abbekommen." erwiderte Atemu.

"Aber es ist trotzdem tief und was wenn er dich erwischt hätte?" wandte Rebecca aufgeregt ein.

"Hast du ihn gesehen?" fiel Tristan ein.

"Nein, es war zu dunkel und er ist mir entwischt. Er ist über die Rehling gesprungen. Aber er ist nicht im Wasser gelandet, sondern in einem Nebel. Isahra hat mir ja erzählt das dieser Ahotep in einem Nebel verschwunden sei. Ich denke es war der Gleiche, weil er denselben Pfeil benutzt hat, wie die anderen Male." erklärte Atemu und sah sich die Wunde genauer an. Gute zwei Zentimeter war sie sicher tief, aber die Blutung war schon gestillt. Er würde seinen Arm nur ein wenig schonen müssen. Bald würde nur noch eine Narbe zu sehen sein, die aber auch bald verblassen würde.

"Du hast doch gesagt, dass er die Pfeile gestohlen hat und dich angegriffen hat, bevor du die Vergangenheit verändert hast. Heißt das dann nicht, das er genau wusste, dass das alles hier passieren würde?" warf Rebecca ein.

"Bitte?" Joey kam nicht mit, das war ihm zu hoch.

"Doch, ja! Das stimmt schon, aber wie passt das alles zusammen?" dachte Yugi nach.

"Es gibt die Theorie der Paralleluniversen." sagte Rebecca.

"Es sind eigenständige Welten, in denen zwar dieselben Menschen leben, aber alles andere unterscheidet sich. Ihre Beziehungen zueinander und ihr ganzes Leben und das Umfeld." erklärte Rebecca.

"Hä?" Tristan und Joey sahen sich unentschlossen an.

"Es kann also sein, dass das, was wird jetzt erleben durch eine Überlappung der Paralleluniversen zustande kommt."

"Das ist kompliziert." meinte Yugi und versuchte das zu verstehen.

"Aber du verstehst das, nicht Yugi? Du bist so klug!" strahlte Rebecca ihn an.

"Rebecca..." Yugi wich ihrem Blick aus.

"Rebecca, deine Theorie ist doch rein wissenschaftlich, oder? Du vergisst, dass alles in dieser Zeit, noch stark mit Magie zutun hat. Es ist möglich, dass sich durch die Störungen in Raumgefüge einfach die Vergangenheit so verändert hat, das ich das nicht bekommen habe. Auf diese Frage wirst du, auch wenn du noch so lange suchst, keine Antwort finden." erwiderte Atemu der versuchte sich selbst zu verbinden, aber das irgendwie nicht so hinbekam.

"Meinst du?" sie sah ihn fragend an und bemerkte das Atemu sich selbst nicht verbinden konnte: "Ich helf dir!"

"Könnte es nicht sein, dass noch auch der Barke ist?" fiel Joey gerade ein.

"Nein, das glaub ich nicht, bis jetzt ist er immer wieder abgehauen." schüttelte Tristan den Kopf.

"Hoffen wir es, auf Jedenfall ist Yami in Gefahr und wir sollten ihn nicht mehr aus den Augen lassen." fasste Rebecca zusammen und knotete den Verband zu.

"Danke Rebecca, aber ich komm schon klar und wir sind eh bald in Theben." lächelte Atemu.

"Aber was, wenn er dort schon auf dich lauert?" wandte Yugi ein.

"Du weißt doch gar nicht wie er aussieht und auch sonst hast du keinen Anhaltspunkt."

"Ich hab seine Stimme gehört und Isa meinte er nennt sich Ahotep. Da er Priester ist dürfte es nicht schwer werden ihn zu finden. Zudem ist er nur ein Lakai. Selbst wenn ich ihn töte kommt ein Neuer nach, der mir nach dem Leben trachtet. Das ist nun mal so bis ich zurück in der Residenz bin." klärte Atemu auf und lehnte sich an die Rehling.

"Aber dann bist du in Sicherheit oder?" fragte Joey nach.

"Nein, noch nicht. Erst muss ich dann die finden, die ihn mir auf den Hals gehetzt haben. Und die Schattenspiele muss ich auch noch bestreiten. Zudem ein Pharao hat immer einen Feind. Macht euch keine Sorgen, ja? Eins nach dem Anderen!"

"Sagt sich so einfach! Du bist in Lebensgefahr und wir sollen uns keine Sorgen machen?" regte sich Rebecca auf.

"Wir passen auf dich auf! Ist doch Ehrensache!" Joey schlug sich auf die Brust.

"Wir sind doch Freunde und die passen aufeinander auf!" stimmte ihm Tristan zu.

"Find ich auch! Wer weiß was noch alles vor uns steht, aber zusammen schaffen wir das ganz sicher!" nickte Yugi.

Atemu musste schmunzeln. "Danke Freunde, das bedeutet mir sehr viel. Aber ich will euch nicht in Gefahr bringen. Ihr seid wegen mir schon in meiner Zeit gelandet."

"Aber das macht doch Nichts! Ich wollte schon immer wissen, wie das alte Ägypten wirklich war!" widersprach Rebecca.

"Wir haben bis jetzt alles zusammen durch gestanden und das werden wir auch in Zukunft!" versicherte ihm Yugi.
 

"Meine großen Herrn!" Ahotep kniete vor Akunadin und Feonn: "Es tut mir leid, aber ich habe schon wieder versagt! Aber ich konnte ihn mit einem Pfeil am Oberarm verwunden." klagte er. "Schon wieder? Sag mal wofür bist du denn überhaupt gut?" schnauzte Feonn ihn an.

"Ich hab dich aus dem Nil gefischt und das ist der Dank dafür? Was ist so schwer daran einen Mann zu töten?"

"Beruhige dich! Wir müssen uns eben gedulden. Wenn die Königin erstmal seinen Tod verkündet hat und neu verheiratet ist, haben wir freie Bahn. Wir müssen nur dafür sorgen, dass er nicht in die Residenz kommt."

"Und wie Akunadin?" Feonn sah seinen Komplizen an.

"Nun ja, wir versperren alle Eingänge zur Residenz, nur die Pharaonenanwärter kommen herein, ansonsten nur die, die uns bekannt sind. Den Pharao erkennen sie sicher nicht mehr, die Wachposten hatten nie mit ihm zutun und kennen ihn nicht. Zudem drei Jahre sind eine lange Zeit, er wird sich hier nicht mal mehr auskennen!" grinste Akunadin.

"Die Anwärter kommen in zwei Tagen." meinte Feonn.

"Und die Barke legt erst in drei Tagen an." wandte Ahotep ein.

"Gut! Dann sorg ich dafür dass die Eingänge zum Palast dicht sind. Zwei Tage lang brauch ich mir keine Sorgen machen und am Dritten muss sie sich eh entscheiden. Auch wen er noch am Leben ist..." fasste Akunadin zusammen.

"Ich schick meine Tempelwache zum Hafen. Sie sollen in drei Tagen jede Barke kontrollieren und den Mann, der eine Wunde am Oberarm hat, die einem Pfeil zuordnet wird, töten." sann Feonn nach und wandte Akunadin den Rücken zu.

"Wir kriegen ihn drei Tagen am Hafen und lassen ihn für immer verschwinden."

"Gut! Ahotep! Für dich hab ich auch eine Aufgabe!" Akunadin sah den Priester an.

"Ja, mein Herr?"

"Du wirst dich auch die Suche nach dem Balg der Königin machen! Ein Kind wirst du doch töten können!" donnerte Akunadin ihn an und ließ den Priester alleine.

"Ja..." Ahotep sah ihm entsetzt nach. Es war eine Sache einen erwachsenen Mann zu töten, aber eine andere ein kleines Kind. Und es war auch noch das Kind seiner geliebten Königin. Isahra würde ihm niemals verzeihen, wenn er ihr Kind, das gerade mal zweieinhalb Jahre alt war umbrachte. Er hatte das kleine Würmchen kurz nach seiner Geburt gesehen und konnte sich nicht vorstellen es einfach zu erstechen! Je länger er darüber nachdachte, desto sicherer wurde er sich, dass er es nicht tun konnte.

Ahotep ging durch die Gänge der Residenz und fand sehr schnell was er gesucht hatte. Er späte durch den Türspalt und sah die alte Königin Arisis und Peacy mit dem kleinen Kind spielen. Der Wolf lang kaum sichtbar hinter der Tür und schien zu schlafen. Ahotep sah zu wie das Kind mit Bauklötzen spielte und sich freute, wenn sein Bauwerk nicht einstürze. Je länger er das sah umso mehr freute er sich, das es dem Kleinen Spaß machte. Isahra und die anderen Getreuen waren bei den Schattenduellen und würden nicht so schnell zurück sein. Überhaupt wusste wohl Keiner wo genau sich dieser Raum befand, da er in einem ziemlich verlassenen Tei der Residenz lag. Es war hier aber sehr sicher, da die Meisten dachten das Isahra ihr Kind weit weg gebracht hatte und nicht so Nahe bei sich bleiben ließ. Zudem glaubten auch manche, dass es nur eine Lüge war und es gar kein Kind gäbe. Nur wenigen, denen Isahra vertraute, war bekannt wo es sich befand und wie es hieß. Zu Recht hatte sie sich dafür entschieden, ihr Kind nicht der Öffentlichkeit zu zeigen. Denn solang der Pharao nicht zurück war, war das Leben des Kindes in Gefahr, da es für alle, die den Thron besteigen wollten, eine Gefahr für die Legitimität seiner Herrschaft darstellte. Das Volk würde ihn nicht akzeptieren, solange ein Kind des Pharaos und der Königin auch nur in ihren Gedanken existierte.
 

"Hisst die SEGEL!!" ertönte ein Schrei, der jeden Seemann auf der Barke aus seinen Träumen riss.

Schlagartig war Wind aufgekommen und der Kapitän der Barke wollte ihn nutzen. Alle Männer rannten über das Deck und auch Atemu, Yugi, Joey und Tristan wurden beim Hissen der Segel gebraucht. Jeder wusste was er zu tun hatte, wobei Yugi, Joey, Atemu und Tristan versuchten das Tau festzuhalten, das ihnen fast aus den Händen gelitten war. Aber innerhalb einiger weniger Minuten war das Segel gehisst und der Wind trieb die Barke schneller voran.

"Das geht aber schnell." staunte Tea, die sich mit Mai und Rebecca auf dem Deck sonnte.

"Ja, wenn das so bleibt sind wir schon in zwei Tagen in Theben!" meinte Kadir, der sich mittlerweile nur noch zuvorkommend gab. Er sah auch nur noch an Mai und den anderen beiden Mädchen vorbei, aus Angst Hani als Geschäftspartner zu verlieren. Mit Hani hatte er nämlich einen guten und ehrlichen Partner mit dem er nur zu gern Geschäfte machte, da Hani ihn nicht übers Ohr hauen wollte, wie viele andere. Auch konnte er auch auf Hani bauen, da er wusste, dass Hani immer wieder seine Dienste gerne in Anspruch nahm. Lieber zahlte Hani auch ein Bisschen mehr und hatte dafür die Gewissheit, dass die Handelsbarke, auf der er reiste, auch wirklich sicher war. Kadir wusste auch, das Hani oft Waren in die Residenz brachte und dort gern gesehen war. Alleine das Hani immer mit ihm reiste, brachte ihn schon mehr Kunden ein, als früher. Kadirs guter Ruf hatte durch Hani zugenommen, aber wenn Hani plötzlich nicht mehr mit ihr reiste und sich das rum sprechen würde, würden auch Kunden abspringen und das war das Letzte was er wollte.
 

Der Wind war beständig geblieben und hatte die Barke wirklich einen Tag schneller nach Theben gebracht.

"THEBEN!" Mai strahlte richtig und rannte über die Laufplanke von der Barke. Ihre Augen strahlten richtig, da sie sich schon ausgemalt hatte, was es alles an Schmuck und an tollen Kleidern gäbe.

"Mai, warte!" Tea hielt sie gerade noch fest, bevor sie in einer Menschenmasse verschwunden wäre.

"Was hast du denn?" Mai riss ihren Arm los.

"Warte doch auf die Anderen! Wir kennen uns hier doch gar nicht aus und sollten zusammenbleiben." erwiderte Tea und zog sie zurück auf die Barke zu den anderen.

"Da bist du ja!" Joey sah Mai an: "Wollst wohl ohne Kohle shoppen gehen!"

"Ach halt die Schnauze!" bockte Mai und verschränkte die Arme vor der Brust. Erst jetzt fiel ihr ein, dass ihre Kreditkarten, hier wohl nichts bringen würden, auch ihre Yen waren wohl alles andere als sinnvoll.

"Worauf warten wir denn noch?" wollte Tristan wissen.

"Auf Hani, er hat gesagt das er noch was für uns hat." erwiderte Yugi und sah auf die Stadt die vor ihnen lag. Die Residenz schien ziemlich weit weg zu sein, fast am anderen Ende der Stadt.

"Und was macht der eigentlich?" fragte Joey ungeduldig nach.

"Er ist mit einem anderen Händler im Frachtraum. Sie besprechen noch etwas Wichtiges, soweit ich weiß. Hani meinte das es sich beeilen würde." entgegnete Atemu und warf sich den Überwurf über die Schultern zurück, das dieser wie ein Umhang aussah.

"Was er uns geben will, weiß ich nicht, aber es wird schon seine Gründe dafür haben." zuckte Yugi mit den Schultern.

"Also warten wir..." schnaubte Mai gereizt und fuhr sich durch die Haare: "Meine Haare sind von der Nilluft ganz spröde geworden, ich hab nicht mal Shampoo!"

"Du hast recht, diese trockene Luft, setzt den Haaren ganz schön zu..." stimmte Rebecca zu, die sich mittlerweile die Haare mit einem Band zusammengebunden hatte. Auch Tea hatte einen Zopf vorgezogen, da die Hitze einfach zu unerträglich war.

"Meine Frisur sitzt auch seit Tagen nicht mehr, so schaut mich doch kein Mädchen mehr an." schniefte Tristan, der Unrecht hatte. Seine Harre saßen wie immer, auch Yugis und Atemus Haare standen noch genau so, wie sein sollten, Joeys Haare natürlich auch.

"Regt dich ab! Du bist ein Junge und kein Haarmodel!" winkte Joey ab.

"Du bist nur neidisch weil meine Haare schöner sind als Deine!" erwiderte Tristan und kämmte seine Haare mit seinem Kamm noch mal durch.

"Genau das mein ich! Du bist ein eitler Pfau!" Joey rümpfte sie Nase und wandte seinem Freund den Rücken zu.

"Jetzt fängt das schon wieder an..." seufzt Yugi.

"Schön, dass ihr gewartet habt!" Hani kam mit einem anderen Händler an Deck: "Also ich verlass mich drauf." sagte er noch zu dem Mann, schüttelte ihm die Hand und dann verließ der Fremde die Barke.

"Was willst du denn noch?" wollte Tea freundlich wissen.

"Ich? Ich hab noch was für euch, bevor ihr in die Residenz geht. Ich selbst werde erst in einer Woche dorthin kommen und hoffe, das ich meine Auslagen zurückbekomme, ich bin nicht so reich, als das ich alles verschenken könnte." lächelte er.

"Natürlich Hani." nickte Atemu.

"Das hättest du auch von Anfang an sagen können!" entgegnete Joey immer noch sauer.

"Von Einem, der nicht mal trocken hinter den Ohren ist, lass ich mir gar nichts sagen! Ich hab euch auf meine Kosten hergebracht! Also sei gefälligst dankbar!" donnerte Hani in an. "Ja, vielen Dank!" bedankte sich Joey schnell und verneigte sich immer und immer wieder.

"Schon gut, also ich kann euch ja nicht einfach so gehen lassen. Yami, hier, das ist für dich." Hani nahm unter seinem Überwurf ein langes Messer in einer Lederscheide heraus und gab es Atemu: "Es ist nichts Besonders, aber scharf und lässt sich gut verstecken. Du bist immer noch in Gefahr und hiermit kannst du dich etwas verteidigen."

"Danke, Hani." Atemu nahm das Messer und sah es sich an. Es war schon älter, aber immer noch gut.

Atemu band es sich unter seinen Schurz, sodass er es leicht und schnell ziehen konnte.

"Und ich?" Joey sah Hani mit großen Augen an.

"Wie? Was sollte ich dir denn geben?" lächelte ihn Hani an und holte einen handgroßen Beutel unter seinem Überwurf heraus: "Das hier ist Silber und Kupfer, ihr solltet euch noch richtig Sattessen und euren Durst stillen. Der Weg zur Residenz dauert schon seine Zeit, aber das macht ja nichts. In einer Schenke sitzt ein Freund von mir, er heißt Tola und erwartet euch. Er hat Informationen für euch und verlangt dafür auch seinen Preis. Geht zu ihm und hört ihm zu. Tola kann euch auch helfen unbeobachtet in die Residenz zu kommen. Er ist ein altgedienter Diener aus der Residenz und ebenfalls sehr treu der Krone gegenüber." Hani drückte Yugi den Beutel in die Hand.

"Und welche Schenke ist es?" erkundigte sich Rebecca.

"Die Nefertem Neith. Sie ist in der Nähe des Marktplatzes, drei Seitenstraßen entfernt."

"Ich kenne sie." erwiderte Atemu.

"Wirklich?" Hani sah ihn verwundert an.

"Ja, Isahra hat mich früher öfter mal in die Gassen gezogen, damit ich mal die Menschen kennen lerne." erklärte er.

Hani lachte kurz: "Das sieht ihr wirklich ähnlich! Also, wir sehen uns dann in der Residenz." verabschiedete Hani die ganze Gruppe.
 

Der Weg durch den Marktplatz zog sich ewig hin, da Mai bei fast jedem Händler stehen bleib und am Liebsten etwas gekauft hätte.

"Mai..." Tristan sah zu ihr und Mai hatte schon wieder einen Armreif in der Hand, den die sich über das Handgelenk streifte.

"Schön..." schwärmte sie, doch da nahm Tea ihr den Armreif schon wieder ab.

"Wir haben nicht genug um das zu bezahlen!" fuhr sie Mai an.

"Sie hat Recht, komm schon!" Joey packte sie an der Hand und zog sie mit.

"Lass das gefälligst! Ich guck mir das doch nur an!" meckerte Mai.

"Du musst nicht gleich so rumbrüllen..." sagte Yugi kleinlaut, da schon wieder alle Leute sie ansahen.

"Mir ist heiß und ich hab Durst..." keuchte Rebecca, das sie auch schon seit einer Stunde in der Hitze herumliefen.

"Wir sind gleich da!" lächelte Atemu und führte seine Freunde durch drei Seitengassen, die alle ein wenig Schatten spendeten.

"Das da?!" Tristan ging einen Schritt zurück, als er eine halb verkomme Schenke sah. Auf einem Schild waren ein Mann und eine Frau abgebildet.

"Ja, das müsste es sein, die Abbildungen zeigen den Gott Nerfertem und die Göttin Neith. Das muss es sein." stellte Rebecca fest. Vor der Schenke saß ein Mann, er musste schon älteren Baujahres sein und in der Hand hatte er einen Becher, aus dem er trank. Sein Gesicht war glatt und er sah nicht so aus, als würde er oft draußen arbeiten.

Er musterte sie Gruppe genau und lächelte ein wenig.

"Ihr seit es wirklich!" Er sah Atemu genau an und sein Gesicht erhellte sich ungemein.

"Ich wollte es nicht glauben, als Hanis Ruf mich erreichte und wie ihr es gewünscht habt, weiß niemand etwas, außer mir natürlich. Ich bin Tola." er verneigte sich vor Atemu.

"Lass das doch!" meinte Atemu, dem das peinlich war. Zudem war er gefährlich, wenn es jemand sehen würde.

"Kommt rein, ich muss was euch einige wichtige Dinge erzählen." Tola öffnete die Tür und ließ Atemu und seine Freunde ein.

Die Schenke war leer und nur der Barmann spülte die Becher und Krüge ab. Aber er sah sie nur kurz an und brachte sehr schnell einen Krug Bier, Becher und einen Krug mit Wasser. Allerdings blieb er so lange stehen, bis Atemu ihn mit Silber und Kupfer bezahlt hatte.

Joey sah dem Mann nach, der stumm zu sein schien.

"Lasst ihn, er ist ein rechtschaffener Bürger, dessen Stimme leider etwas nachgelassen hat." lächelte Tola und schenkte sich ein.

"Also Tola, warum treffen wir uns mit dir?" fragte Mai nach, während Rebecca sich über das Wasser hermachte. Tola schenkte Joey, Tristan, Yugi und Atemu auch gleich ein Bier ein.

"Weil ich Informationen habe, die euch nicht gefallen werden. Im Moment ist die Residenz nämlich nur für jene zugänglich, die dort regelmäßig ein und ausgehen und dessen Gesicht den Wachen bekannt ist. Allerdings sind die Wachen erst seit zwei Jahren im Dienst und kennen euch nicht." sagte Tola.

"Was? Aber irgendwie müssen wir doch..." warf Joey ein.

"Nein, erst in zwei Tagen ist die Residenz wieder normal zugänglich. Im Moment sind die Könige und Würdenträger der verbündeten und unterworfenen Länder und Stämme dort, um ihre Sicherheit zu gewähren hat der Hohepriester Akunadin das veranlasst." schüttelte Tola den Kopf.

"Dann müssen wir also warten, oder?" meinte Yugi.

"Besser nicht! Die Zeit läuft euch davon." Tola seufzte und sah über den Becherrand.

"Der Sonne Ägyptens ist ein Ultimatum gestellt worden. Die Könige und Würdenträger wurden dazu aufgewiegelt und überredet. Wenn sie morgen nicht den Tod des Pharaos verkündet und einen neuen Mann nimmt, dann werden sie geschlossen Ägypten angreifen. Ohne Gnade!"

"Was? Aber das können sie doch nicht machen!" Tristan schlug auf den Tisch.

"Doch können sie und sie haben es getan." Atemu schwenkte den Becher und sah hinein.

"Das ist doch..."

"Ägypter sind sehr traditionsbewusst wenn es um den Thron geht. Gerade die alten Priester, die eine große Macht ausüben." unterbrach Tola Tea.

"Ich muss also heute noch in die Residenz, ansonsten hab ich ein großes Problem." fasste Atemu zusammen und sah zu Tola: "Was hast du für mich?"

"Wie? Das sind doch schon genug schlechte Nachrichten! Willst du noch mehr?" schluckte Joey das Bier herunter.

Tola lächelte: "Hört zu, seit gut einem Jahr kommen einmal im Monat junge Männer in euerm Alter die alle der eine Pharao sein wollen. Sie werden in die Residenz gelassen und die Königin sieht sie sich an, auch wenn ihr das sehr auf die Nerven geht. Der Punkt ist, das heute, wenn die Sonne sich allmählich neigt, wieder eine solche Gruppe in die Residenz gelassen wird. Die Männer werden nicht kontrolliert und auf den Ab- und Anreiseresidenzhof gebracht. Das ist die einzige Chance heute in die Residenz zu kommen und sogar ohne große Schwierigkeiten unseren weiblichen Falken zu sehen."

"Falke? Was für einen Falken?" Joey sah Tola an, als hätte er eine Schraube locker.

"Falke ist eine Bezeichnung für den Pharao. Kommt von Horusfalke." wandte Rebecca kurz angebunden ein.

"Was?" Tristan und Joey sahen sich unwissend an.

"Hani hatte was in der Art schon erwähnt... Danke Tola, das hilft uns sehr weiter." Atemu stand auf und legte ihm ein Stück Silber hin.

"Ich hab zu danken!" Tola erhob sich ebenfalls: "Aber beeilt euch bitte. Das Volk will keinen neuen Pharao sehen und ihr werdet erwartet." verabschiedete sich Tola.

"Wir gehen auch! Wir müssen noch ein ganzes Stück Weg gehen." lächelte Atemu seine Freunde an.

"Ja! Gehen wir!" bekam er als Antwort von seinen Freunden.

"Auf wiedersehen!" winkte Rebecca dem Mann hinter der Bar zu und folgte dann ihren Freunden.

"Wo müssen wir jetzt lang?" wollte Mai wissen.

"Hm?" Atemu sah sich um...

"Wenn ich mich recht erinnere dann zum zweiten Haupttor der Residenz..." er dachte nach und schlug dann den Weg zurück auf den Marktplatz ein.

"Vom Marktplatz aus, sind wir schneller, eigentlich immer gerade aus, und dann treffen wir auf Prozessionsstraße. Die führt dann genau zur Residenz." sagte Atemu.

"Das ist ja einfach!" freute sich Tea, die schon Angst gehabt hatte sich zu verlaufen.

Duell 14: Der Pharao kehrt zurück

(HALLO!! *Knuddelz* Ich hab wieder was für euch!!)

(Darauf ich euch ne Frage stellen? Was haltete ihr eigentlich von Isahra? Ich schreib immer mit ihr, aber weiß gar nicht was ihr von ihr haltet...)
 

(In eigener Sache Alles Gute zum Geburtstag Emelie!!!!)
 

Duell 14: Der Pharao kehrt zurück
 

"Ist der Weg noch lang?" keuchte Joey, der unter der Hitze und der Stunde laufen schon auf dem Zahnfleisch ging. Ihnen waren so viele Menschen entgegen gekommen und auch an ihnen vorbei gelaufen und dann auch noch in solchen Massen, das sie Probleme hatten, sich nicht zu verlieren.

Vor allem Yugi und Rebecca gingen in den Massen der Menschen oft unter. Sie hatten immer wieder aufeinander warten müssen und so waren sie noch nicht so weit gekommen, wie sie eigentlich wollten. Aber sie hatten schon ein ganzes Stück geschafft.

Auf der Prozessionsstraße waren zum Glück weniger Menschen unterwegs, aber dafür fielen ihnen die ganzen jungen Männer auf, die zielstrebig Richtung Residenz pilgerten.

"Sag mal, Leute, kommt das nur mir so vor, oder haben sie alle eine ähnliche Frisur wie Yami und Yugi?" wandte Mai ein.

"Jetzt wo du es sagst..." Tea sah sich um. In der Tat hatten die Meisten ihre Haare mit roter Farbe und gelber Farbe zum Teil eingefärbt und versucht die Haare von Atemu zu imitieren. Es sah aus sie eine Wanderschaft der Atemu-Groupies. Sie alle waren so gut wie es ihnen wohl möglich war gekleidet und einige kamen sogar auf Pferden angeritten. Sie alle schienen sich gegenseitig nicht zu beachten.

"Ich komm mir vor wie ihm falschen Film!" stöhnte Joey, der das Ganze aber irgendwie lustig fand. So viele Yugi- oder Atemuverschnitte waren schon witzig. Zumal sie auch alle eine Ansprache probten, wie sie sich vorstellen wollten.

"Irgendwie halten die Isahra für blind..." meinte Rebecca, die sich die ganzen jungen Männer genau ansah: "Die haben nicht mal entfernt genug Ähnlichkeit mit Yami, um als er durchzugehen."

"Glaubst du?" Tristan war völlig andere Meinung: "Ich bin froh das ich nicht entscheiden muss, wer der Echte ist."

"Hast du Tomaten auf den Augen?" fuhr ihn Tea an.

"Nein, das nicht, aber denk doch mal nach..."

"Tristan hat nicht unrecht, in drei Jahren kann man sich sehr verändern. Wir haben ja die letzte Zeit mit Yami verbracht, kein Wunder wenn wir ihn sofort erkennen." warf Yugi ein.

"Du glaubst also, dass die Kleine ihn nicht sofort erkennt, weil sie ihn drei Jahre nicht gesehen hat?" Mai sah sich um. Sie musste zugeben, dass Yugi schon Recht haben könnte. Ein Mensch konnte sich ihn drei Jahren äußerlich schon sehr verändern. Zumal hatte sich eine Hand voll dieser Männer sich wirklich gut hergerichtet.
 

"Mana, geht's?" Isahra stand neben Mana die sich übergab.

"Ja, geht schon..." brachte sie heraus, bevor sich der Rest ihres Magens in die Büsche entleerte.

"Ich dachte das geht schneller vorbei, diese Morgenübelkeit..." keuchte sie.

"Du Arme... hier trink!" Isahra reichte ihr einen Becher Wasser.

"Danke..." Mana trank ihn schnell aus und schüttelte sich.

"Bei dir war das aber nicht so schlimm oder?"

"Nein, aber ich bin auch nicht normal." zwinkerte Isahra und streckte sich: "Das gibt sich bald!"

"Hoff ich doch, das wird nämlich langsam lästig." grinste Mana und wischte sich den Mund ab, dann wurde sie ernst.

"Sag mal, Isa, heute wird es doch ernst oder? Du musst dich heute entscheiden. Entweder einer der Möchtegerns, einer der Söhne unsre Verbündeten oder Seth. Oder willst du den Krieg in Kauf nehmen?"

"Äh..." Isahras Blick wanderte über den Garten. "Nein, kein Krieg, dass würde das Volk zu Opfern machen. Ich hab mich aber noch nicht entschieden und die endgültige Entscheidung muss ich erst morgen bekannt geben."

"Aber das wird dir auch nicht mehr helfen! Isa, wir haben ihn in drei Jahren nicht gefunden, glaubst du wirklich, er taucht heute einfach so auf? Das ist doch nur..."

"Mana, das weiß ich doch! Die Wahrscheinlichkeit das Yami so plötzlich und gerade heute oder morgen auftaucht ist so schwindend gering, dass es schier unmöglich ist. Aber ich werde alles tun, um meine Entscheidung bis zum letzten Moment hinauszuschieben. Ich kann immer noch vierzig Tage herausholen, nachdem ich seinen Tod ausgerufen habe, bevor ich mich entscheide. Aber ich glaub einfach daran, dass er mich nicht einfach hängen lässt. Die Hoffung darf ich nicht aufgeben, egal was passiert. Die Hoffung stirbt zuletzt, daran halte ich mich. Ich finde schon einen Weg, glaub mir, irgendwie krieg ich das hin." versicherte Isahra mit einer Stimmlage, die sehr mild war, aber auch sehr entschlossen.

"Und wenn du einfach deinen Vater um Hilfe bittest? Oder einen anderen Gott oder Mehrere! Sie helfen dir sicher!" wandte Mana ein.

"Nein, Mana. Das kann ich nicht machen. Ich habe mich für Leben als Mensch entschieden, ich bin auch kein kleines Kind mehr, dass immer zu seinen Eltern rennt, wenn was nicht so klappt, wie es sein soll. Wenn sie mich so lieben, wie sie es gesagt haben, dann werden mir auch so helfen, ohne das ich sie darum bitte. Ich vertraue zwar nicht darauf, aber ich vermute, dass sie irgendwie einen Plan haben."

"Aber Isa..."

"Königin! Priesterin Mana!" eine Dienerin unterbrach ihr Gespräch und kniete sich nieder: "Der Hohepriester Akunadin wünscht die große Königin zu Sprechen." sagte sie, ohne das Gesicht zu heben.

"Er soll eintreten." erwiderte Isahra und warf Mana einen fröhlichen Blick zu.

"Sehr wohl!" die Dienerin eilte davon und kurz darauf kam Akunadin auf sie zu.

"Die Anwärter versammeln sich schon, wollt ihr sie wirklich sehen?"

"Ja, ich habe es zugesagt und ich halte mich an mein Wort." entgegnete Isahra streng, aber eigentlich hatte sie keine Lust diese Kerle zu empfangen.

"Was versprecht ihr euch davon?" fragte Akunadin nach.

"Nichts, warum stört es dich?"

"Genau, ansonsten hast du immer darauf bestanden das Isahra sich die Männer ansieht." wandte Mana ein.

"Nun, ich halte es für unnötig und die Königin sollte sich besser auf ihre Entscheidung konzentrieren. Es wird eh wieder so laufen wie beim letzten Mal. Alle werden von ihr vor das Haupttor der Stadt verfrachtet." erklärte sich Akunadin.

"Und wenn schon, es ist ihr Wunsch und Isahra hat ihr Wort gegeben sie sich zumindest anzusehen." schnaubte Mana und sah Akunadin feindselig an.

"Halte dich zurück du Anfängerin. Nur weil du die Königin noch immer mit ihrem Namen ansprechen darfst, bist du..."

"Akunadin! Solange ich noch die Herrscherin von Ägypten bin, hüte deine Zunge meinen Freunden gegenüber! Du könntest deine eigentlichen Pläne im Rausch deiner Intrigen verraten." fuhr ihm Isahra über den Mund.

"Bitte? Ich bin nicht euer Feind! Ich bin mit euch verwandt, wenn auch nur heirat." wandte Akunadin schnell ein.

"Sicher..." Mana wandte sich von ihm ab und sah lieber in den Garten, wo einige Tänzerinnen ihre neuen Tänze probten.

Isahra sah Akunadin an: "Willst du etwa behaupten mich zu mögen? Vergiss es, Hohepriester Akunadin, seit du mich kennst hast du eine... wie sag ich das, ohne das es gleich an Hochverrat heranreicht... Abneigung gegen mich. Du hast der Hinrichtung meiner Mutter grinsend zugesehen. Glaubst du, ich weiß das nicht? Ich hab dich gesehen und ich kenne dich schon zu lange, als das ich auf deine Lügen reinfallen würde. Hast du mir sonst noch was Wichtiges zu sagen?" fuhr Isahra ihn sauer an.

"Das sind die Zwistigkeiten, die beim Volk in aller Munde sind. Ihr versteht mich nur nicht, dass ist alles und ich bin kein schlechter Mensch. Ich will nur das Beste für Ägypten und für dich." erwiderte Akunadin so ruhig er nur konnte.

"Sicher..." Mana warf Isahra nur einen flüchtigen Blick zu. Es war ihr mittlerweile auch klar das Akunadin nicht der treue Gefolgsmann war, für den er sich ausgab. Früher hatte ihn gemocht aber seit der Pharao verschwunden war, hatte er mehr und mehr sein wahres Gesicht gezeigt.

"Zudem ist mir zu Ohren gekommen, dass Ihr euch schon wieder auf dem Truppenübungsplatz rumgetrieben habt! Ist es wahr, dass Ihr dort einige der fremdländischen Soldaten halb ohnmächtig geprügelt habt?" erinnerte sich Akunadin.

Mana unterdrückte ein schallendes Lachen, sie hatte es gesehen. Isahra war gestern auf den Übungsplatz gegangen und hatte einfach nur trainiert. Und sie hatte sich die letzten der anwesenden fremdländischen Söldner von Akunadin als Trainingspartner zu sich gerufen. Sie hatte nur mit dem Kampfstab geübt, aber jeden Einzelnen geschlagen. Damit hatte sie die Söldner gedemütigt, da sie sauer war, da Shada nicht alle wegschicken konnte. Aber mehr als zehn waren es nicht gewesen, die noch da waren. Und nun hatten sie sich also bei Akunadin beschwert.

Isahra zuckte mit den Schultern: "Ich habe ausschließlich trainiert und meins Wissens nach ist es mir nicht verboten. Zudem sollten das Heer neue Ausbilder bekommen, oder liegt das an diesen blasshäutigen Fremden, das sie so schwach waren?"

"Schwach? Es sind die Besten die zu finden waren! Ich habe sie nur zum Schutze Ägyptens hierher gebracht! Es liegt sicher an den Ausbildern!" schnaubte Akunadin sichtlich erzürnt über die Frechheit, die ihm da entgegen geworfen wurde.

"Außerdem sollte eine Frau und erst gar nicht sie Königin sich mit derartigen Dingen beschäftigen! Im Gegenteil, aber was erwarte ich von der Toch..." Akunadin stockte, er war so in Rage das er sich selbst fast verraten hätte.

"Was hast du? Stört es dich, das ich in der Lage bin mich selbst zu verteidigen? Du vergisst wohl immer wieder das ich mitunter Leibwächterin war." Isahra stellte sich gerade hin und sah Akunadin in die Augen.

"Ich warne dich! Gib mir einen Grund dich zu hassen und ich werde ich einfach töten. Aber nicht auf die sanfte Weise, wie ich sie meistens an den Tag lege, nein, ich werde meinen Hass und meine Wut an dir auslassen und dich zu Tode quälen, bis du um den Tod bettelst!" sagte sie so leise, kalt und dämonisch, dass Akunadin ein kalter Schauer über den Rücken lief und für ein paar Sekunden das Atmen vergaß. Ihre Augen blitzten Unheil verkündend auf und Akunadin war als würde die Temperatur schlagartig um gut zwanzig Grad absacken.

Es dauerte eine Weile bis er seine Sprache wieder fand: "Ich habe keinen Grund Angst zu haben, da ich ein treuer Diener der Krone bin!"

"Sicher..." meinte Mana erneut: "Wir müssen dann, nicht?"

"Du hast Recht. Die Anwärter warten auf den Einlass. Akunadin, du wirst das Schattenspiel bestreiten, zusammen mit Feonn. Ihr seid heute die Vertreter der Krone." lächelte Isahra ihn an und ließ ihn dann einfach stehen.

"ICH?" Akunadin sah ihr nach.

"Ja, du! Hast du etwa ein Problem damit?" grinste Mana und Schloss die Tür hinter sich.

Natürlich hatte Akunadin ein Problem damit, eigentlich hatte er vor gehabt heute einige der Getreuen aus dem Weg zu räumen, indem er ihnen besonders starke Gegner entgegenstellte und nun war er selbst der Gegner.

"MIST!" er trat gegen einen Tisch der krachend umfiel und die Vase die, auf ihm gestanden hatte, zerbrach ihn tausende von Scherben.

"Das kann sie unmöglich gewusst haben... Dieses kleine Drecksstück!" knurrte er vor sich hin und warf gleich noch mal eine Vase um.
 

"Hört her, ihr alle die ihr euch als unser Pharao ausgebt! Folgt mir und benehmt euch, wir werden Jeden sofort rauswerfen, der sich nicht ordentlich aufführt." Seth hatte das Haupttor geöffnet und sah ihn die Reihen der vielen Männer.

"Kaiba?" Joey, tauchte verwirrte Blicke mit Tea, Mai, Yugi und Tristan aus.

"Aber Seth, alter Freund, was soll das? Erkennst du mich nicht?" trat gleich einer hervor und wollte Seth umarmen.

Seth strecke ihm seinen Stab entgegen, um ihn auf Abstand zu halten. "Du bleibst schon mal draußen!" sagte er hart und stieß ihn mit dem Stab zur Seite.

"Hey!" beschwerte sich der Mann, der ihm Straßenstaub landete: "Das wirst du mir büssen! Ich bin der Pharao!"

"Und ich bin nicht blöd! Verschwinde von hier, du kleines Ass, oder ich werde dich in die Wüste meines Gottes schicken, wenn du mich noch einmal ansprechen solltest!" entgegnete Seth und ging in den Innenhof.

"Das ist doch Kaiba, oder?" fragte Joey noch mal nach.

"Wo kommt ihr denn her? Das ist der Hohepriester des Seth. Hohepriester Seth und mein Cousin. Er wird mich sicher gleich erkennen!" erwiderte einer der Männer die vor ihnen liefen.

Atemu sah er nicht, da er sich wieder unter der Kapuze verbarg. Er hatte es für sicherer gehalten, erstmal in den Innenhof der Residenz zu kommen und sich das alles anzusehen, bevor er sich zeigte.

Yugi musste als Anwärter herhalten, da er Atemu am ähnlichsten sah und die anderen, als Gefolge. So hatten sie sich zumindest abgesprochen.

"Seth, der Hohepriester von Seth? Ist er sein eigener Hohepriester?" grinste Tristan.

"Du bist oberpeinlich! Er ist der Hohepriester des rothaarigen Gottes Seth, einer der gefürchteten Götter in ganz Ägypten und ist zufällig nach ihm benannt worden. Hohepriester tragen oft die Namen der Götter denen sie dienen." stöhnte Rebecca.

"Du bist wieder mal so altklug!" meinte Mai.

"Eure Tochter hat schon Recht, offenbar ist die mit unseren Bräuchen sehr bewandert." lächelte der Mann und ging weiter.

"Tochter?" Mai und Rebecca sahen sich entsetzt an.

"Es ist euer Alter... In Ägypten werden Mädchen zum Teil schon mit zwölf Jahren verheiratet und ihr habt Beide blonde Haare. Das führt sie zu der Annahme das ihr Mutter und Tochter seid." erklärte Atemu.

"Oh mein Gott und wer ist dann ihr Vater?" Tristan sah verstohlen zu Joey.

"Hey, sieh mich nicht so an! Ich bin doch..."

"RUHE!" donnerte sie ein Mann von der Seite an.

Karim sah sie mit stechendem Blick an.

"Wenn ich euch noch einmal höre, schmeiß ich euch raus, verstanden?"

"Ja, Sir!" Joey und Tristan verbeugten sich.

"Karim!" Seth winkte ihm.

"JA!" Karim sah noch mal kurz auf Joey und Tristan: "Ich warne euch! Ihr seit hier nur Gäste und unsere Geduld ist schon am Limit." dann lief er zu Seth.

"Wer war das denn?" flüsterte Tea zu Atemu.

"Karim, einer meiner Getreuen." entgegnete Atemu, dessen Augen unaufhörlich über den Hof wanderten.

"Himmel, ist das hier aber streng." stöhnte Joey erleichtert nicht rausgeschmissen worden zu sein.

"Aber der Hof ist ganz hübsch." dachte Mai nach: "Sicher ein Springbrunnen und einige freundlichere Gesichter, oder Blumen und dann lässt es sich hier aushalten."

"Mai das ist der Schlosshof. Hier reiten ständig Pferde ein und aus, da kannst du keine Blumen anpflanzen. Hier ist immer viel los, zu viel als das man den Platz noch voll stellen könnte." meinte Rebecca. Der Hof war Recht schmucklos. Der Sand auf dem Boden war gelblich, genau wie die Mauer, die ihn einschloss. Er war sehr weitläufig und endete an einer riesigen Treppe die sehr hoch war. Es mussten gut zweihundert oder mehr Stufen sein, die nach oben zum eigentlichen Eingang in die Residenz führten. Große Säulen standen oben an der Treppe und bildeten einen Säulengang zu den Seiten des großen Tores das in der Mitte das Auge des Horus zeigte. Die Säulen gefielen Mai schon besser, denn sie waren von Papyrus und Lotus umrankt und sahen gleich viel freundlicher aus. Auf den Säulen war ein großer Balkon zu sehen, der wunderschöne Reliefs zeigte und die alle kunstvoll gearbeitet waren. Alles darüber war eine wunderbare Wand, aus feinsten goldglänzenden Steinen. Die Tür die ins Innere führte, sahen sie nicht, da sie zu weit hinten war.

"Den Balkon haben wir doch auch von außen gesehen, oder?" fragte Yugi nach.

"Ja, er ist so konstruiert das er von der Straße aus auch einsehbar ist. Bei großen Verkündungen, werden die Tore geöffnet und das Volk drängt sich um Innenhof um alles zu hören. Man muss immer sehr laut sprechen, damit es auch jeder hört. Aber das hier ist der alte Balkon. Wir benutzen immer den Neuen, der zur Prozessionstrasse und dem großen Platz führt." erklärte Atemu.

"Stellt euch der Reihe nach auf!" befahl Seth den vielen Männern. Die nun alle im Innenhof vor der Treppe standen.

"Was erlaubst du dir mir Befehle zu erteilen!" erlaubte sich ein Mann und trat vor.

"Ich bin dein Gebieter!"

Seth sah ihn boshaft an: "Ich sagte doch, jeder der sich daneben benimmt, der fliegt hier sofort wieder raus!"

"Du wagst es mir..." weiter kam der Mann nicht, das Seth ihm mit seinem Stab Eine über den Kopf zog. Er brach ohnmächtig zusammen.

"Aua!" Mai sah den Mann bemitleidend an. Irgendwie tat er ihr leid.

"Hört her! Heute ist der letzte Tag an dem ihr euer Glück versuchen könnt. Aber wir sagen es euch gleich, sollte einer es wagen unsere Königin anzufassen, zu Küssen oder Ähnliches, oder auch Schlimmeres, werden wir ihn umgehend töten!" sagte Karim ernst.

"Was?" Yugi schluckte.

"Wir haben genug davon das ihr kleinen Hampelmänner immer wieder versucht sie anzufassen. Ihr vergesst wohl, wer ihr seid und wer sie ist! Niemand außer dem Pharao hat das Recht sie auch nur in Gedanken auszuziehen. Noch Fragen?" Seth sah in die Runde und musterte die Männer.

Keiner wagte etwas zu sagen, oder auch nur zu atmen.

Nur Joey und Tristan tuschelten immer noch miteinander.

Atemu hatte sich mittlerweile in den Hintergrund verzogen, so das Yugi, Mai, Rebecca, Tea, Joey und Tristan ihn sehr gut verdecken.

"Okay, ich geh unseren Falken holen." seufzte Isis, die abseits gestanden hatte.

"Ishizu?!" runzelte Tea sie Stirn.

"Das ist Isis, sie ist eine der wenigen Frauen die an der Spitze stehen, schon zu Zeiten des Pharaos. Sie soll sehr intelligent sein und ist eine ranghohe Priesterin." erklärte ihr ein Mann, der neben ihr stand. Dann sah er auf Yugi.

"Du bist viel zu klein und zu blass, als das du eine Chance haben könntest."

"Und du bist sicher zu alt!" brummte Rebecca und klammert sich an Yugis Arm fest.

"Wie süß!" grinste er: "Aber der Königin wird gleich auffallen, dass du nicht der Pharao bist, der bin nämlich ich!"

Seth ging unterdessen die Reihe der Männer ab und begutachtete sie genau. Sein Blick sprach Bände, aber er schwieg.

Atemu zog seine Kapuze tiefer, als Seth an ihm vorbei ging.

Seth blieb stehen und sah ihn an: "So hast du noch weniger Chancen als sie anderen, aber ist ja nicht mein Problem." dann ging er weiter.

"Yami, du, ist das wirklich..." Tea wurde von einem Raunen unterbrochen.

Alle Männer sahen nach oben auf die Treppe. Von rechts zwischen den Säulen traten einige weibliche Gestalten hervor. Isis, Mana und Isahra. Isahra ging vorne weg und sah von oben auf die vielen Männer.

"Sie ist wirklich wunderschön!" sagte einer der Männer. Isahra hatte ein weißes Kleid an, das sehr weich fiel und in der Mitte ihres Oberschenkels endete. Es war oben so weit geschnitten das es über beide Schultern fiel und wie von selbst zu halten schien. Oben zeigte es ein blaues Dreiecksmuster. Rechts hatte es einen kurzen Ärmel, aus reinem weißem Stoff und rechts lief das Muster wie ein Band aus. Der Gürtel war ein blaues Tuch und auf dem Kopf hatte sie einige Lotusblüten im Haar stecken. Eine Krone brauchte sie gar nicht, um zu beweisen wer sie war.

"Wahnsinn..." einer der Männer ging in die Knie als er sie herunter kommen sah.

Isahra ging sehr langsam herunter und atmete ruhig. Am liebsten hätte sie alle wieder weggeschickt, aber ein Versprechen war ein Versprechen.

"Meine..." einer der Männer trat ihr entgegen, doch er sprach nicht weiter. Isahra musterte ihn.

"Sag mal, für wie blind hältst du mich eigentlich? Du bist nicht mal 16 Jahre alt! Such dir ein Mädchen in deinem Alter!" sagte Isahra und ließ ihn stehen.

"Erkennst du mich?" fragte schon der Nächste und grinste breit: "Nein, ich komme nicht oft genug ins Delta um alle dort um kennen. Man sieht deinen blonden Haaransatz." entgegnete Isahra und ging weiter.

"Mist!" ärgerte er sich, wobei er in der Tat Ähnlichkeit mit Atemu hatte und so ging es weiter, einer nach dem Andern versuchte Isahra anzusprechen, doch immer bekamen sie eine Retourkutsche, die sie sofort ausseichenden ließ.

"Du bist ja süß!" Isahra sah auf Yugi.

"Ich ähm... danke..." Yugi wurde schlagartig rot im Gesicht.

Isahra wirkte ganz anders und doch auch wieder nicht. Er versuchte daran zu denken, dass sie ihn und die Anderen nicht kannte.

"Das sind deine Naturhaare, nicht?" fragte sie freundlich.

"Ja." nickte er verlegen.

"Er gehört mir!" Rebecca hielt sich schon wieder an ihm fest.

"Rebec..."

"Schon gut, Kleine. Ich will ihn dir nicht wegnehmen. Mein Herz gehört nur einem und das wird auch in Osiris Reich so bleiben." versicherte Isahra und wuschelte Yugi durch die Haare. Dann sah sie auf und ging weiter, drehte sich aber noch mal kurz zu Atemu um, der immer noch unter seiner Kapuze steckte.

"Königin?" Seth sah sie an: "Ist alles in Ordnung?"

"Ja, schon. Ich dachte nur, ach egal!" winkte sie ab, sah aber noch mal zu der vermummten Gestalt. Dann ging sie weiter, aber jeder der Männer wurde abgewiesen. Einige waren sogar so dreist sich ausziehen zu wollen, was aber Seth und Karim verhinderten.

"Königin!" Mana ging zu ihr als Isahra alle gesehen hatte: "Was ist jetzt? Willst du denn wirklich nachgeben? Es war abzusehen das er nicht unter ihnen ist."

"Mana, bitte, niemand hat gesagt, dass mein Mann nicht hier ist, oder?" lächelte Isahra sie an.

"Aber... du hast doch gesagt, dass es Keiner von denen ist."

"Ich hab nur gesagt, dass es Keiner von denen ist, die so offen vorgetreten sind." widersprach Isahra und ging wieder ein Stück zurück. Ihre Augen musterten jeden Einzelnen, bis sie vor Yugi stehen blieb.

"DU!"

"Ich?" Joey sah sie verwirrt an. "Also ich bin nur Begleitung, aber ich werde gerne Pharao."

"Du doch nicht, du Blondkopf!" stöhnte Isahra: "Zudem hab ich gar nicht mit dir geredet."

"Aber du hast mich angekuckt." widersprach Joey.

"Hab ich nicht, ich hab an dir vorbei gesehen. Warum sollte ich dich auch ansehen?" Isahra atmete ruhig durch.

"Meinst du Yugi?" fragte Tea nach.

"Nein, und jetzt komm endlich raus." Sie sah über Yugi hinweg zu Atemu, er immer noch ruhig unter seiner Kapuze saß.

"Hm?" Seth sah und auch auf ihn.

"Ich?" fragte er unschuldig nach, erhob sich aber, ohne den Umhang abzunehmen.

"Das weißt du doch genau!" Isahra sah ihn hart an und sie wartete bis er näher bei ihr war. Alle anderen waren still geworden.

"Ihr glaubt ich bin es? Ohne mein Gesicht zu sehen?" fragte Atemu und versuchte den Schein zu waren.

"Glauben?" Sie sah ihn an und ihre Augen blitzen schlagartig und kurz auf. Dabei kam ein Windstoß auf, der den Umhang mit sich nahm. Ein Geraune ging wieder durch die Menge und alle starrten ihn an.

"An dem Tag, an dem ich dein Gesicht sehen muss um dich zu erkennen, sind meine Gefühle für dich nicht mehr stark genug um dich zu lieben." sagte Isahra.

"Na ja... das ist gut zu wissen." Atemu stand sichtlich unsicher vor ihr.

So hatte ihn nicht mal Yugi gesehen, aber relativ schnell fing er sich wieder, der Windstoß hatte Atemu aus der Fassung gebracht.

"Das ist er..." murmelte einer der älteren Soldaten und sah Atemu gebannt an.

Isahra ging auf ihn zu und noch schien sie sehr ruhig und gefasst zu sein.

"Hey... was??" er ging einen Schritt zurück, das er ein ungutes Gefühl hatte.

In ihren Augen glänzte etwas das er gut kannte, aber nicht genau zuordnen konnte, er wusste nur, dass es nicht gut war. Und er hatte Recht, eine Sekunde später spürte er etwas auf seiner linken Wange. Atemu musste sogar einen Schritt zur Seite machen, um nicht hinzufallen und seine Wange tat höllisch weh. Wer konnte direkt spüren wo genau Isahras Handfläche ihn getroffen hatte. Und alle hatten es gesehen. Alle Anwesenden hatten gesehen, das Isahra dem Pharao Eine geklebt hatte und das mit voller Absicht.

"Aua..."Atemu fasste sich an sein Kinn und stellte erleichtert fest das sein Kiefer noch ganz war.

"Das hab ich wohl verdient... Isa, du..." Atemus Blick wandte sich ihr wieder zu.

Isahra stand mir dem Blick zum Boden gewandt vor ihn und hielt sich selbst fest. Dicke Tränen tropfen in den Sand unter ihr: "Mistkerl..." sagte sie kaum hörbar, nicht mal Atemu verstand es.

"Isa? was ..."

Sie hob den Blick und sah ihn mit wütend brennenden Augen an.

"Du Mistkerl! Wo zum Henker warst du all die Jahre?" donnerte sie ihn an.

Yugi, Tea, Tristan, Mai, Joey und Rebecca sahen sie perplex an. Das hatten sie nicht erwartet.

"Was für eine Begrüßung." flüsterte Mai, die etwas anders erwartet hatte.

"Ich, also..." Atemu schluckte, aber Isahras Wut schien schnell verflogen zu sein, denn sehr schnell sah sie ihn nur noch mit traurigen, erleichterten und sehnsüchtigen Augen, voller Tränen an.

"Schon gut." Atemu lächelte und nahm sie in den Arm.

"Idiot!" Isahra schlug noch einmal gegen seine Brust, bevor sie ihn erstmal umarmte. Doch schon nach ein paar Sekunden löste sie sich wieder von ihm, aber immer noch rollte ihr einige Tränen über die Wangen: "Was fällt dir eigentlich ein, mich einfach so alleine lassen? Du hast es nicht mal als notwenig empfunden dich zu melden, oder Nachricht zu schicken!" fuhr sie ihn wieder an.

"Hey, jetzt..."

"Nein, was glaubst du eigentlich wer ich bin, ich..." Isahra kam nicht weiter, da Atemu sie zu sich zog und ihr einen langen innigen Kuss gab.

"Ich hab ja verstanden. Und jetzt hör bitte auf mich vor allen auszuschimpfen, du untergräbst meine Autorität aufs Derbste. Ich erklär dir alles später, in Ruhe." sagte er sanft.

"Hm..." Isahra sah schmollend zur Seite. "Das war unfair...mich so zum Schweigen zu bringen..."

"Ich weiß!" grinste er sie an.

"Pharao..." Seth löste sich endlich aus seiner Erstarrung und ging auf die Knie. Nach ihm gingen alle anderen auch auf die Knie und sahen auf den Boden. Alle bis auf Yugi und seine Freunde und natürlich Isahra.

Atemu lächelte: "Kommt schon, steht auf. Was soll das jetzt?" fragte er nach.

"Du bist der Pharao..." erwiderte Isahra und drücke sich an ihn.

"Ich werd mich also wieder dran gewöhnen müssen..." seufzte Atemu und sah sich um. Er verstand es schon irgendwie das alle auf die Knie fielen, vor allem das die Männer aus dem einfachen Volk sich in den Staub legen, aber irgendwie war es ihm unangenehm. Gerade das seine Freunde vor ihm knieten, war er nach drei Jahren nicht mehr gewohnt.

"Warum sollte es dir besser gehen als mir..." murmelte Isahra und ließ ihn los.

"Was ist jetzt?" wunderte sich Yugi, da Isahra schlagartig wieder einen sehr unerschütterlichen Eindruck machte.

"Karim, Seth. Seid so gut und bringt unsere Gäste wieder raus und auch sollen sie erst morgen von der Rückkehr des Pharaos sprechen. Heute noch nicht, wenn es sich dennoch heute schon rum spricht, finde ich den, der seinen Mund nicht halten konnte!" Isahras Blick schweifte über die vielen jungen Männer.

"Natürlich!" etwas unsicher antwortete einer nach dem Anderen.

"Ihr habt den weiblichen Falken gehört, raus mit euch!" Seth erhob sich und zog den Ersten auf die Beine.

"Schon gut..." meckerte er, ging aber brav mit den anderen Aspiranten vom Innenhof der Residenz.

"Warum sollen sie denn nichts sagen?" wunderte sich Isis und sah den vielen Männern nach.

"Genau was geht ihn deinem Kopf vor?" Atemu tippte Isahra an die Stirn.

"Lass das meine Sorge sein, ja? Ich erklärs dir später!" zwinkerte Isahra ihm frech zu.

"Hey, auch ihr wart gemeint!" Karim sah zu Yugi und seinen Freunden.

"Aber... wir..." Rebecca sah ihn ängstlich an.

"Karim, das sind meine Freunde. Sie sind mit mir herkommen." warf Atemu schnell ein.

"Ich verstehe..." Karim musterte die Gruppe genau und man sah, dass es ihm nicht zusagte.

"Mana... auch du darfst aufstehen..." Isahra sah zu Mana die als Einzige noch immer auf dem Boden kniete.

"JA!" Mana sprang auf und sprang Atemu auf lauter Freude schon fast an, sie strahlte richtig und sie hatte sich wirklich sehr zusammenreißen müssen, um sich nicht daneben zu benehmen. Aber genau so sah es jetzt aus.

"Prinz, du bist zurück."

"Mana?" Atemu sah sie erstaunt, aber erfreut an und umarmte sie dann kurz: "Ich freu mich das es dir gut geht!"

"Und ich erst! Wir haben uns alle Sorgen gemacht, Prinz. Wo warst du denn nur? Aber das ist jetzt egal!" plapperte sie los.

"Du hast dich nicht verändert, oder?" lächelte Atemu.

"Doch ich bin jetzt Priesterin und Magierin, aber ich hab immer noch nicht ganz ausgelernt." erwiderte Mana.

"Mana..." Seth sah sie mit hochgezogener Augenbraue an. "Prinz?"

"Ähm... ja, nein... tut mir leid." seufzte Mana und ließ den Kopf hängen.

"Ach ist schon gut, wir wissen doch wen sie meint." wandte Atemu ein und musterte sie genauer. "Du bist irgendwie... Dicker geworden..." stellte er unsicher fest.

"Ja!" feixte Mana Atemu heiter an und wurde dann rot: "Ich bin... also ich bin ... schwanger... schon seit 153 Tagen!"

"Schwanger?" Mai wagte nun endlich etwas zu sagen. "Wie alt bist du denn, Kleine?"

"Ich bin siebzehn und du?" lächelte Mana fröhlich.

"Mana das ist wirklich schön, ich freu mich für dich!" sagte Atemu, bevor Mai wieder etwas sagen konnte.

"Wir alle freuen uns darüber, besonders Mahado." meinte Seth, der das Tor soeben verriegelt hatte und zurück zu den anderen ging.

"Mahado?" Joey sah unschlüssig drein.

"Wer auch sonst, also bist du jetzt seine Frau." stellte Atemu fest.

"Ja! Seit zwei Jahren." erklärte Mana und nickte eifrig.

"Seit zwei Jahren? Du hast mit fünfzehn geheiratet?" schluckte Tea.

"Na ja..." Mana lief hochrot an: "Ich war so traurig als der Prinz verschwunden ist und Mahado war so nett zu mir, das ich nicht anderes konnte, als er mich gefragt hat... Ich hab doch schon so lange was für ihn übrig gehabt, aber dadurch ist er nur ein strengerer Lehrer geworden. Aber ansonsten ist er so lieb und fürsorglich..."

"Aber fünfzehn? Du bist doch noch ein halbes Kind gewesen! Wie alt ist dieser Mahado eigentlich?" schüttelte sich Rebecca.

"Gar nicht war und Mahdi ist jetzt siebenundzwanzig." antwortete Mana empört.

"Zehn Jahre Unterschied?" Yugi sah sie unentschlossen an. Das war ein sehr großer Unterschied in seinen Augen.

"Mahdi?" Atemu musste schmunzelnd.

"Und euch geht es auch gut?" er sah zu Seth, Karim und Isis.

"Ja, mein Pharao." erwiderte Seth und sah zu Yugi und den Anderen. "Ihr seid also wer?"

"Ich bin der Pate der Spiele, Joey Wheeler!" profilierte sich Joey.

"Pate? Was soll das denn sein?" wunderte sich Karim und auch Isis zuckte mit den Schultern.

"Ich bin Tristan Taylor, der Liebling aller Frauen!" stellte sich Tristan vor.

"Ich bin das Genie, Rebecca Hawkings." Rebecca rückte ihre Brille zurecht.

"Mai Valentine!" Mai fuhr sich elegant durch die Haare.

"Ich bin Tea Gardner..."

"Mein Name ist Yugi Muto..." stellten sich auch Tea und Yugi vor.

"Komische Namen und welche Mädchen sollen auf dich abfahren?" Seth sah Tristan und forschend an: "Und ihre Kleidung... Sie sehen aus wie Bauern und miefen auch so..."

"Hey! Wir haben eine weiten Weg hinter uns!" empörte sich Joey.

"Schon gut, er meint es nicht so." lächelte Isis.

"Ich werde den Dienern Bescheid geben, dass die Gemächer herrichten."

"Tu das, Isis. Zudem werdet ihr durstig sein und euch nach Entspannung sehnen, nicht?" entgegnete Isahra und sah sich die sechs Fremdländer gut an: "Aber Seth hat Recht, eure Kleidung ist hier mehr als unpassend, aber da lässt sich Abhilfe schaffen."

"Soll ich mich darum kümmern? BITTE!" bat Mana.

"Wenn du möchtest, Pacey kann dir helfen, ich schick sie dann zu dir." dachte Isahra nach.

"Toll!" freute sich Mana.

"Und du gehst dich auch reinigen und ausruhen. Ich für meinen Teil, muss noch arbeiten." meinte Isahra nachdem sie Atemu gemustert hatte.

"Was? Was hast du zu tun?" fragte er und sah ihr nach, da sie schon ein paar Schritte weiter war.

"Ich hab einen Neuen in meinem Leben." sagte Isahra ohne ihn anzusehen.

"Ah..." Atemu durchfuhr eine Art Schock und er wurde schlagartig bleich.

"Wiederhol das..." sagte er leise und fassungslos.

"Es gibt einen Neuen in meinem Leben. Du kennst mich doch, ich bin kein Kind von Traurigkeit."

"Isahra das..."

"Karim! Und auch Ihr andern. Akunadin und Feonn werden nichts von der Rückkehr des Pharaos erfahren, nicht bevor morgen die Audienz stattfindet!" sagte sie zu Karim mit vielsagenden Blick, der an Atemu vorüber ging.

"JA!" Karim, Isis, Seth und Mana verneigten sich.

"Eine Neuen?" Tea sah zu ihren Freunden.

"Aber das kann doch nicht hat wahr sein, Hani hat doch..."

"Ich glaub dir nicht." erwiderte Atemu und holte den Brief heraus, den der von Hani hatte.

"Ach ja? Glaubst du, dass ich mich jede Nacht in den Schlaf weine, nur weil ich nicht weiß wo du bist und mir fast das Herz stehen bleibt?" Isahra sah ihn nicht an.

Plötzlich spürte sie wie er sie in den Arm nahm und flüsterte.

"Das tut mir Leid, dass wollte ich nicht. Ich wollte dich nicht traurig machen. Ich mach mir schon genug Vorwürfe deswegen..." Er hielt ihr den Brief unter die Nase.

Isahra nahm ihn in die Hand und las ihn durch: "Du hast Hani getroffen..."

"Ja und er hat mich ausgefragt zudem... der Papyrus ist von Tränen benetzt und ich kenne deine Schrift. Also jag mir doch nicht einen solchen Schrecken ein, ja?" Isahra schweig sah auf den Boden.

"Warum hast du eigentlich meinen echten Namen in den Brief geschrieben?" hörte sie ihn fragen.

"Hättest du Hani sonst vertraut? Er ist einer meiner treuesten Freunde und ich wusste, dass du ihn nicht einfach so vertrauen würdest. In diesen Zeiten muss man schon Beweiße haben, um seine Vertrauenswürdigkeit anderen zu zeigen, ohne Worte zu gebrauchen. Eine Kartusche konnte ich ihm nicht geben, das würde ihn in Gefahr bringen... Und sie könnte gestohlen sein." Isahra strecke die Hand aus, auf der der Brief lag und ohne Grund fing er an zu Verbrennen bis er nur noch Asche war, die der Wind mitnahm.

"Wie auch immer!" Isahra löste sich von ihm. "Ich hab nicht gelogen. Es gibt da Einen."

Atemu sah sie an, aber er konnte sehen, dass es ihr sehr ernst damit war.

"Du hast dich also einem Anderen..."

"Komm mit!" Isahra packte eine Hand: "Ich zeig ihn dir!"

"Nein, ich will nicht..." versuchte er sich loszureisen.

"Doch, Prinz! Geht mit, er ist so süß!" Mana gab ihm einen Schubs.

"Hey, Yami!" Mai wollte ihnen nach, da Isahra ihn einfach mitnahm.

"Stopp!" Seth versperrte ihr den Weg.

"Jetzt nicht. Mana wird sich um euch kümmern. Lauft nicht alleine in der Residenz herum ihr könntet euch verlaufen."

"Aber er ist doch unser Freund!" wandte Tea ein: "Er braucht uns!"

"Sie hat Recht, er wird mehr als traurig sein, wenn er..." stimmte Yugi zu und stockte unter Karims Blick, der ihm zuzwinkerte.

"Sie ärgert ihn nur ein Bisschen, keinen Grund zur Panik."

"Sie ärgert ihn?" Tristan runzelte die Stirn.

"Ja tut sie! Kommt jetzt, ich zeig euch alles!" strahlte Mana.
 

"Isa..." Atemu bleib stehen.

"Was soll das Ganze?" fragte er nach.

"Vertraust du mir nicht?" stellte sie eine Gegenfrage.

"Doch, natürlich, aber... Aber du hast einen neuen Mann in deinem Leben. Ich will ihn nicht sehen und dich teilen schon gar nicht!" schnaubte er wie ein kleines Kind das man das Lieblingsspielzeug weggenommen hatte.

"Atemu..." Isahra fuhr mit der Hand über seine Wange: "Das geht nun mal nicht mehr. Er braucht mich und auch dich."

"Was?" jetzt verstand er gar nichts mehr: "Warum mich? Was hab ich mit deinem Liebhaber zu tun!?" irgendwie ekelte der Gedanke ihn auch an, dass seine Frau einen Anderen an sich gelassen hatte. Aber wirklich böse sein konnte er ihr nicht. Er wusste, dass er lange weg gewesen war und das Isahra sich an ihre gemeinsamen Nächte gewöhnt hatte und nicht einfach von heute auf morgen, drei Jahre lang allein sein konnte.

"Ich hab nie gesagt, dass ich einen Liebhaber habe, oder?" erwiderte sie und küsste ihn sanft: "Hast du es denn vergessen?"

"Was meinst du?" In seinem Kopf begann sich alles zu drehen, aber eine Antwort wollte sich nicht finden lassen.

"Was hab ich vergessen?"

"Ich zeig`s dir, komm schon, deine Mutter freut sich sicher auch dich zu sehen!" zartfühlend nahm sie seine Hand.

"Meine Mutter? Sie ist hier? Aber..."

"Arisis und ich verstehen uns seit einiger Zeit besser. Sie ist mir eine Hilfe geworden und akzeptiert mich und ich glaube auch, dass sie mich mittlerweile irgendwie mag. Seit du weg bist, nimmt sie mir einige Dinge ab, für die ich viel mehr Zeit abzweigen müsste, aber es einfach nicht kann. Aber jetzt, wo du wieder da bist, hab ich wieder Zeit, da ich nicht mehr alles alleine machen muss." erklärte Isahra ihm und führte ihn weiter in den alten Teil der Residenz.

"Macht es dir Spaß mich so zu verwirren?" wollte er wissen.

"Strafe muss sein, mein Herz! Und wenn du ES nicht vergessen hättest, dann hättest du keinen Schock bekommen."

"Hm?" Atemu runzelte die Stirn. Er konnte sich einfach nicht ins Gedächtnis rufen was sie meinen könnte. Zudem hatte sie ein geheimnisvolles Glitzern in ihren Augen, das ihn fesselte. Nachdenklich sah er sie an und merkte nicht, dass sie vor einer Tür anhielten. Isahra ließ seine Hand los und öffnete die Türe. Er sah nur den Rücken seiner Mutter, die auf dem Boden kniete und irgendetwas zu tun schien.

"Das machst du gut!" sagte sie.

"Arisis!" Isahra ging zu ihr.

"Isahra, was machst du hier? Ich dachte du kommst spät..." sie stockte, da sie Atemu sah.

"Mein Sohn..." Arisis stand auf, ging zu ihm und umarmte ihn: "Endlich? Ich hab mir solche Sorgen gemacht!"

"Mutter!" Atemu löste sich von ihr und lächelte sie an: "Ja, ich bin zu Hause!"

"Gerade rechtzeitig! Ich hab dich so vermisst! Du bist so groß geworden du bist gewachsen!" stellte Arisis fest, da Atemu wirklich und gute zehn Zentimeter größer geworden war. Ihm war das nicht aufgefallen, da Isahra ebenfalls nachgezogen hatte und der Größenunterschied zwischen ihr und ihm sich nicht verändert hatte. Aber jetzt, da er vor seiner Mutter stand und darauf achtete fiel es ihm auf.

"Ja, es scheint so!" nickte er.

"Atemu... Darf ich dir jemand vorstellen?" fragte Isahra und Atemu ging an seiner Mutter vorbei.

Isahra war ihn die Knie gegangen und neben ihr stand ein kleiner Junge gerade mal zwei bis drei Jahre alt.

Er hatte schwarze Haare, die genau wie Atemus in alle Richtungen abstanden und ein paar blonde Strähnen, die aber den gleichen Goldglanz wie Isahras Haare hatten. Auch seine Augen glänzten golden. Seine Gesichtszüge waren sehr weich und noch weit davon entfernt typisch männlich zu sein, aber dennoch sah er Atemu ähnlich.

Er Junge sah Atemu mit großen Augen an, wobei Atemu in sicher auf die gleiche Weise anstarrte.

Isahra hielt ihn an den Hüften fest und lächelte: "Atemu das ist Re-Kairon-Atem. Er ist zwei einhalb Jahre alt."

"Kairon?" Atemu ging schlagartig ein Licht auf und lächelte vermitzt. Kairon ging auf ihm zu und sah an ihm hinauf.

"Bist du mein Papa?" fragte er mit schüchternem Blick in den Augen. Atemu ging in die Knie und nickte.

"Ja, das bin ich."

"Ah!" Karion sah zu Isahra, die ihm zunickte.

Sie stand auf und ging zu ihm: "Ja, Kairon, das ist dein Vater."

"Papa!!" die kleinen Augen füllten sich mit Tränen und Kairon begann zu weinen.

"Hey, nicht weinen!" Atemu erhob sich und nahm ihn hoch.

Der Kleine umarmte ihn so gut es ihm seine kurzen Arme erlaubten.

"Papa!"

"Er hat jeden Tag nach dir gefragt." erklärte Arisis ihrem Sohn. "Ich und Isa haben ihm immer von dir erzählt, aber das ersetzt dich natürlich noch lange nicht."

"Kairon..." Atemu sah ihn an, seinen Sohn.

Isahra streichelte dem Kleinen über den Kopf und sah Atemu an: "Hast du es wirklich vergessen?"

"Na ja... Eigentlich nicht, aber ich hab nicht mehr dran gedacht. Aber mach so was nie mehr, mir ist fast das Herz stehen geblieben!" erwiderte Atemu.

"Was denn? Ich hab nur die Wahrheit gesagt!" grinste Isahra ihn an: "Und? Teilst du mich jetzt mit ihm?"

"Ich werd meine Eifersucht schon in den Griff kriegen!" musste er schmunzeln.

"Papa, spielst du mit mir?" fragte Kairon der mittlerweile nicht mehr weinte sondern strahlte.

"Jetzt nicht, Kairon." Arisis nahm ihren Sohn Kairon ab: "Dein Papa und deine Mama werden sich jetzt erstmal aussprechen müssen."

"Mmm..." er sah Arisis mit einem herzzerreißenden Blick an.

"Sie hat Recht, Kairon. Ich muss mit deinem Papa noch viel besprechen, aber ich glaub nach dem Abendessen, hat er ein wenig Zeit." meinte Isahra.

"JA!" freute sich Kairon.
 

"Wow... das ist ja groß!" Tea stand unter einem Bogen im einem Bad und sah sich um.

Mana hatte sie und die Jungs etwas herumgeführt und dann hierher gebracht. Sie hatte frech gelächelt und sie aufgefordert zu warten. Joey, Tristan und Yugi hatte sie aber mitgenommen.

"Sieht echt stark aus, diese Wandbilder!" Mai bewunderte die vielen bunten Bilder an den Wänden, wie wunderschöne Göttinnen in traumhafter Umgebung beim Baden zeigten. Unendlich viele Blumen, Vögel und Tiere waren ebenfalls zu sehen.

Das Bad war eine große Wanne, die schon warmes Wasser beinhaltete. Das Wasser war klar und duftete nach Rosen.

"Und jetzt? Baden wir hier gemeinsam?" wollte Tea wissen.

Grade war sie fertig mit reden, da kamen auch schon drei Nubierinnen herein, die nur mit einem Hüfttuch bekleidet waren. Jede hatte ein Tablett mit Handtüchern, und Schalen dabei. Sie stellten stumm ihre Tabletts um das Bad herum ab und knieten sich hin.

"Guten Tag, werte Gäste. Wir wurden geschickt um ihnen bei der Reinigung zu helfen." sagte Eine der drei, wobei sie weder Mai, noch Tea oder Rebecca ansah.

"Ihr uns helfen? Das schaffen wir schon!" wehrte Mai ab.

"Wir machen es gern, bitte." die Drei standen auf und gingen auf Tea, Mai und Rebecca zu.

"Wir werden euch helfen euch auszukleiden."

"Was? Das kann ich schon alleine!" Tea wich einen Schritt zurück.

"Danke!" Rebecca blieb ruhig stehen und wartete bis die Dienerin fertig war.

"Rebecca!" Tea sah sie an.

"Das ist schon okay. In diesen Kreisen ist das oft so! Genieße es doch einfach mal, hier sind nur Frauen." lächelte Rebecca.

"Na gut..." Mai gab nach, zog sich aber selber aus und stieg ins Wasser.

"Das ist sehr angenehmem." stellte Mai fest. "Das Wasser genau richtig nicht zu warm, nicht zu kalt." Sie schwamm einige Runden und sah sich dann die Schalen auf dem Tablett an.

"Was ist das?" fragte die nach, da ein sehr aromatischer Geruch von ihnen Aufstieg.

"Das sind pflanzliche Pasten und Öle, die wir zur Reinigung verwenden, darf ich?" fragte die erste Nubierin und nahm etwas Paste aus einer Schale und begann diese im Mais Haare einzumassieren. Sie stellte sich geschickt an und war sehr schnell.

Mai ließ es über sich ergehen und fühlte sich plötzlich wie etwas Besseres. Sie genoss es richtig, sich derart bedienen zu lassen.

Auch Rebecca schien es zu gefallen, das sie nichts selbst machen musste.

Nur Tea war sehr skeptisch. Sie zog sich zwar aus, aber drückte sich in einer Ecke rum. Ihr war es unangenehm, dass diese schwarzhäutige Schönheit sie sauber machen sollte. "

Ich bitte Euch, edle Dame. Es ist meine Aufgabe euch zu waschen, ich werde euch nicht unsittlich berühren." versicherte sie Tea.

"Aber ich... Na gut"! Tea gab sich geschlagen, da sie nicht auffallen wollte.

"Wo sind eigentlich unsere Freunde?" wollte Mai wissen.

"Die drei jungen Herren werden im Nebenraum gewaschen. Priesterin Mana, hat Eunuchen zu ihnen geschickt, um ihnen zu helfen." erklärte die Nubierin die Rebecca eben etwas Öl in die Hände schüttete.

"Eunuchen?" Mai kicherte.

"Sie würden sich eher über euch freuen!"

"Wir sind eigentlich für die Könige da, aber nun wurden wieder hierher geschickt." erklärte Mais Helferin.

"Die Könige? Welche Könige?" wollte Tea wissen.

"Die Könige die sich seit einem Monat hier einquartiert haben. König Nita und König Mascha vor allem. Hohepriester Akunadin und Hohepriester Feonn sind ständig bei ihnen. Seit sechzehn Tagen sind nun auch noch andere Stammesführer und Könige verbündeter Länder und Stämme hier. Aber nicht alle, dazu noch einige Gauherren, die alle darauf beharren einen männlichen Pharao zu haben. Sie sind mit unserer Königin zwar nicht unzufrieden, aber König Nita und Königs Mascha schüren ihre Zweifel, ob eine Frau auf dem Thron ausreicht um Ägypten zu beschützen. Sie pochen auf die Tradition und verlangen es einfach." erklärte die Nubierin.

Duell 15: Pläne, Feinde, neue Freunde

[Hallo Alle zusammen! das letzte vor Weihnachten ist fertig, nach Weihnachten geht`s natürlich weiter! Ganz fest versprochen!!! ^^]

(Ich hab noch ne Frage zu meinen vorigen Kapi... was sagt ihr eigentlich zu der Ohrfeige??? Kaum einer Äußert sich dazu... Aber Danke für eure Kommis *freuz* Ich freu mich auch schon auf die zu diesem Kapi!

Also viel Spaß beim Lesen dun Frohe Weihnachten!!! Knuddelzs Isa)
 

Duell 15: Pläne, Feinde, neue Freunde
 

"Verstehe... Also sind alle hier versammelt die eine Rolle spielen und sie werden von Nita und Mascha angeführt." Atemu hatte sich inzwischen gewaschen und saß mit einem frischen edlen Schurz bekleidet auf seinem Bett.

"Mitunter, aber nicht nur die Beiden sind an vorderster Stelle, Akunadin und Feonn sind genauso darauf aus, das ich wieder einen Mann an meiner Seite habe, der auf dem Thron sitzt. Sie wollen, dass ich Seth zum Mann nehme, damit die Blutlinie der Könige nicht unterbrochen wird. Morgen muss ich meine Entscheidung bekannt geben, oder sie erklären uns den Krieg." nickte Isahra, die am Fenster stand und nach draußen sah.

Sie ging zu ihm und setzte sich: "Jetzt erzähl schon wo du warst und was passiert ist!" Atemu sah sie besinnlich an.

"Ich war in einer anderen Zeit."

"Wie meinst du das? In einer anderen Zeit?" fragte sie nach.

Atemu ließ sich zurückfallen und schloss die Augen: "Ich kann es nicht wirklich erklären aber als Yugi das Puzzle zusammensetzte drang mein Geist ihn in ein. Wir wurden eine Co-Existenz und unsere Schattenspiele erwachten und wurden mit Karten ausgetragen. Zur Ruhe kam ich nie, den entweder quälte mich die Frage wer ich war, oder ich half Yugi, indem ich seinen Körper übernahm und die Duelle übernahm. Aber ich war eine Gefahr für ihn, da die meisten es auf mich abgesehen hatten. Ich suchte immer nach Antworten und immer wenn ich Keine gefunden hatte, dann bekam ich gleich einen Haufen neuer Fragen dazu. Die Zeit in der Yugi und die anderen leben, ist ganz anders. Sie liegt weit in der Zukunft und ich kann dir nicht erklären, was ich alles sah. Du würdest es nicht verstehen. Aber das ist nicht mal das Verrückteste. Ich hab dort getroffen."

"Was?" Isahra hätte sich seitlich neben ihn gelegt und hörte ihm zu.

"Ja, du bist gekommen und hast mich verrückt gemacht, weil mir keine klaren Antworten geben wolltest, ich hab angefangen zu träumen, von meiner Vergangenheit und von uns, aber auch von deinem Tod..."

"Atemu, ich versteh nicht..."

"Ich erklär es dir. Du weißt, dass man mit Kette in die Zukunft und die Vergangenheit blicken kann. Ich hatte sie und als ich den Blick zurückwarf, nahm ich versehendlich Yugi und die anderen mit. Aber dein Vater hat mich und mein Wissen dazu genutzt die Vergangenheit zu verändern... das klingt wohl alles sehr absurd..." lachte der verlegen.

"Nein, tut es nicht!" erwiderte Isahra und gab ihm einen Kuss.

"Ich hab mich immer gefragt, wo du auf einmal herkamst. Als du damals ins fort geritten bist, hatte ich mich schon mit Tod abgefunden. Weist du, ich konnte es dir ja nicht sagen und es war mir auch verboten. Und dann warst du plötzlich doch da und hast mich gerettet. Ich hab mich sehr gefreut, aber ich hab es nicht verstanden, warum sich meine Vorahnung nicht bestätigt hat. Jetzt versteh ich es, da mein Vater schon immer so war. Es ist aber auch nicht deine Schuld. Deine Erinnerungen haben nun eine andere Wendung und das Rad des Schicksals dreht sich nun anders, als zuvor. Aber wie bist du dann wieder nach Hause gekommen, wenn du einen Zeitsprung gemacht hast?"

"Na ja, Shadi... er ist Shadas Zukunft in der Zeit von Yugi. Der Hüter der Millenniumsgegenstände und ein sehr mysteriöser Zeitgenosse. Er hat uns zurückgeschickt da auch Yugi, Tea, Mai und die anderen dabei waren und wegen mir ihre Zeit zusammenbrach. Aber irgendwie verschwimmt das ganz schon wieder... Ich erinnere an den Tag als ich hier fort ritt... Mit Feonn und Akunadin, aber was nach unserem Aufbruch geschah weiß ich nicht." versuchte er zu erklären.

"Schon okay... Das kriegen wir schon hin. Deine Erinnerung wird zurückkommen, von allein, aber zuerst gewöhn dich hier wieder ein. Atemu es ist wichtig das du morgen keinen Fehler machst. Nubien und Kusch sind schon fast auf dem Kriegspfad und Syrien, Punt und die anderen Neun Bogen Länger werden auch ungeduldig."

"Hey, ich bin doch da! Beruhig dich, ja? Es wird alles gut!" lächelte er sie an.

"Du hast ja Recht, ich mach mir zu viele Gedanken. Noch was, bis jetzt hat fast keiner Kairon gesehen, oder weiß genau von ihm."

"Gut, dann werden wir ihn morgen zu erstem Mal vorzeigen." lächelte Atemu sie an.

Es klopfte unverhofft an der Tür.

"Ja?" Isahra sah zur Tür, die sich leise öffnete.

Yugi steckte seien Kopf herein. "Störe ich?"

"Nein, Yugi, komm rein und die andern auch." lächelte Atemu ihnen entgegen. Er hatte Recht. Joey, Tristan, Rebecca, Tea und Mai kamen ihnen hinterher.

Joey, Tristan und Yugi ihn weißen gefältelten Lederschurzen und einem edlen Halskragen.

Mai, Tea und Rebecca hatten nun weiße, feine Kleider an, die sich sehr von den Anderen unterschieden, zudem hatten die etwas Schmuck bekommen. Und alle Sechs waren leicht geschminkt.

"Sagt mal, was soll dieses Augenschminke...?" Joey verdrehte sie Augen und zwinkerte immer wieder, als wäre sie ihm unangenehm.

"Find ich auch, ich komm mir vor wie ein Gockel!" meckerte Tristan.

"Das ist nun mal so, hier schminken sich auch die Männer!" grinste Mai ihn an.

"Hey..." Tea sah Mai an.

"Schon gut, mein Mann hat es mir gesagt." lächelte Isahra: "Setzt euch doch, wir haben Zeit."

"Oh! Und du verstehst das?" Rebecca sah Isahra fragend an: "Ich meine das mit der Zeit und das wir aus einer Zeit kommen die 5000 Jahre in der Zukunft liegt."

"Warum den nicht? Ich hin Vieles gewohnt und ich selbst spiele gern mal mit meinem Kräften. Immerhin bin ich die Tochter eines Gottes und um ehrlich zu sein, erklärt dass warum wir den Pharao nicht finden konnten." erwiderte Isahra.

"Oh man, dich kann echt nichts schocken, oder?" stöhnte Joey.

"Ich glaub doch!" Yugi hatte in einer einen Bogen und Pfeile gesehen. Es waren die gleichen, die er aus dem Museum kannte und mit denn Atemu angegriffen worden war.

"Was meinst du?" wollte Tea wissen.

"Das sind doch die Pfeile, die in unserer Zeit gestohlen und mit denn der Pharao angegriffen wurde." erklärte Yugi und nahm eine in die Hand.

"Die gehören Isahra, aber ihre Pfeile sind komplett." entgegnete Atemu.

"Mit meinen Pfeilen?" Isahra runzelte sie Stirn und dachte nach.

"Aber warum sollte man ihre Pfeile stehlen und den Pharao damit angreifen?" wunderte sich Tristan.

"Er hat recht, warum sich die Mühe machen?" winkte Mai verständnislos ab.

"Weil sie mich aus dem Weg haben wollen." Isahra sah auf.

"Und was bringt das? Du kannst doch beweißen das du es nicht warst! Es gibt Fingerabdrücke!" widersprach Joey.

"Nein, hier nicht." schüttelte Rebecca den Kopf.

"Es ist ganz einfach, nur ich hab zu diesen Pfeilen Zugang und es ist leicht einen Anderen davon zu überzeugen das es einer mehr ist, als angenommen. Der Punkt ist das sie mich des Hochverrats anklagen können, wenn der Pharao mit meinen Pfeilen getötet wird. Das gibt dann nicht mal eine ordentliche Verhandlung, der Fall ist klar, da nur ich an diese Pfeile komme. So schalten sie den Pharao und mich aus." erklärte Isahra.

"Wie unfair... Aber die Gefahr ist ja nun gebannt." erleichtert atmete Tea auf.

"Im Moment vielleicht, aber sie kommen sicher wieder." wandte Rebecca ein.

"Genau, sie geben jetzt sicher keine Ruhe. Der Frieden in der Residenz hält nur bis Morgen, denn dann wird bekannt, dass der Pharao zurück ist. Akunadin und Feonn kommen erst spät in der Nacht zurück und alle die Yami sehen, sind zu Schweigen angehalten. Noch weiß niemand, dass er da ist, außer Mana, Karim, Kairon, Isis, Arisis, Shimon, Seth und uns natürlich. Mahado und Shada sind mit Feonn und Akunadin unterwegs. Ich lasse sie nicht gerne alleine" klärte Isahra auf.

"Und was tun wir jetzt? Was wenn sie wieder einen Anschlag verüben?" wollte Tea besorgt wissen.

"Wir stellen uns vor die Tür und spielen Wächter!" grinste Joey.

"Genau, wir bleiben die ganze Nacht wach und passen auf, dass keiner in der Gemach das Pharaos einsteigt!" stimmt Tristan zu.

"Und wann schlaft ihr dann?" fragte Mai: "Auch ihr könnt nicht Tage lang wach bleiben."

"Wir müssen uns was anders einfallen lassen." meinte Rebecca und dachte nach.

"Ich braucht euch doch darum keine Gedanken zu machen!" lächelte Atemu seine Freunde an.

"Was? Aber wir haben keinen Hinweis oder Beweiß. Du bist in Gefahr und wenn dir was passiert, dann..."

"Yugi, beruhige dich. Ich bin hier zu Hause und es gibt sehr viele, die für meine Sicherheit sorgen werden. Und einen kleinen Hinweis haben wir." schüttelte Atemu den Kopf.

"Welchen denn!?" wunderte sich Joey.

"Bist du dir da sicher?" Yugi das Atemu besorgt an.

"Ja, Yugi und der, der versucht hat mich zu töten nannte sich Ahotep und ist Priester."

"Süßer, das ist nicht viel, weißt du wie viele Priester es gibt?"

"Suche ihn bei der Sonne, sie hat ihn geschickt." erwiderte Atemu und sah sie an.

"Bei der Sonne?" Mai runzelte sie Stirn.

"Ich hab ihn sicher nicht geschickt... ich wollte dich zurück." meinte Isahra.

"Schon klar, aber Sonne kann man auch als Ra deuten..."

"Der Gott?" Rebecca sah ihn unsicher an: "Warum sollte Ra dich so hassen, das er dich gleich töten will."

"Nein, nicht der Gott..."

"Sein Hohepriester... Hohepriester werden oft mit dem Namen des Gottes angesprochen, dem sie dienen. Mit anderen Worten meinte er Feonn." beendete Isahras Atemus Satz.

"Also muss dieser Ahotep in seiner Nähe sein." schlussfolgerte Yugi.

"Also suchen wir ihn!" Tristan stand voller Tatendrang auf.

"Hier?" Mai sah ihn an, als würde er nicht mehr ganz dicht.

"Diese Residenz ist riesig, wenn du dich hier verläufst findest du nie mehr zurück."

"Tristan sei doch vernünftig und du auch Joey." sagte Tea streng.

"Warum denn ich?" wollte Joey wissen.

"Weil du der gleiche Kindskopf bist." schnaubte Rebecca.

"Macht euch keine Umstände." Isahra lächelte: "Ich lass ihn einfach rufen."

"Oh! Das geht?" wunderte sich Yugi.

"Sicher! Baby, er ist, glaub ich, Apophispriester." erinnerte sich Atemu.

"Apophispriester? Okay!" Isahra ging zur Tür.

"Ruf mir Sari her!" sagte sie zu einem der Wachen und kam zurück.

"Wer ist Sari?" wunderte sich Joey: "Wir wollten doch diesen Ahotep..."

"Sari?" Atemu lächelte: "Sag bloß sie ist jetzt doch aus dem Delta hierher gekommen?"

"Wer ist Sari?" wollte Mai wissen.

"Ja ist sie. Sie wollte nicht länger einfache Tempeltänzerin sein und ist nun hier."

"Wer ist Sari?" warf nun auch Tea ein.

"Sie ist doch jetzt zwölf?"

"Fünfzehn, mein Herz. Sie ist ziemlich hübsch geworden und hat einige Talente." lächelte Isahra und setzt sich wieder zu Atemu aufs Bett.

"Wer ist Sari?" fragte Rebecca.

"Ich bin Sari!" ertönte eine Stimme und ein junges Mädchen plötzlich im Raum.

"Wie ist sie?"

"Warum haben wir das nicht gehört?" Joey und Tristan sahen sich erschockten an.

"Du sollst dich nicht immer anschleichen!" erwiderte Isahra und sah Sari an.

Sari hatte schwarze Haare, die ihr bis auf die Schulterblätter fielen und ein paar Haare hatte zu dünnen Zöpfen geflochten. Ihre Augen leuchteten Strahlblau und ihr Körperbau war sehr fein. Bekleidet war sie mit einem leichten weißen Leinenkleid, dessen Ärmel ungleich über die Schultern hingen und nur einige Zentimeter breit waren. Um die Hüfte wand sich ein silberner Gürtel, der mit Ankhs verziert war. Goldene und bronzenen Reifen schmückten ihren Hals, Arme und Beine.

"Mein Pharao!" sie kniete sich hin und streckte die Arme vor, und berühre mit Armen und Stirn den Boden.

"Ich freue mich, dass ihr nun endlich nach Hause gefunden habt." Ihre Stimme war sehr sanft und im Allgemeinen wirkte sie sehr zerbrechlich aber auch sehr freundlich.

"Schon gut, Sari. Steh auf!" sagte Atemu freundlich.

Sari erhob sich und sie lächelte. Ihr Blick schweifte über Tea, Mai, Rebecca, Tristan, Joey und Yugi... "Ich wusste nicht, dass Ihr Gäste habt."

"Schon gut Sari, das sind meine Freunde, sie haben mich den Weg hierher begleitet. Tea, Tristan, Joey, Mai, Rebecca und Yugi." stellte Atemu seine Freunde Sari vor.

"Die Freunde des Pharaos sind auch meine Freunde! Ich bin Sari, Dienerin der Königin." verneigte sie sich und warf Yugi eine kurzes erheiterndes Lächeln zu.

Yugi ließ hochrot an und sah zu Boden.

"Yugi, was ist? Hast du Fieber?" erkundige sich Rebecca und sah ihn besorgt an.

"Nein..." schüttele der hastig den Kopf.

"Sicher?" Auch Tea sah ihn fürsorglich an.

"Was soll ich denn für dich tun?" wechselte Sari das Thema und sah zu Isahra.

"Kannst du mir den Apophispriester Ahotep herbringen der Feonn zu diensten ist, ohne das es Jemand mitbekommt?" fragte Isahra nach.

"Ich hoffe die Frage war rein rhetorisch, sonst würde ich mich gedemütigt fühlen." entgegnete Sari: "Wie lang hab ich Zeit?"

"Bis morgen Abend! Bring in den stillgelegten Isis-Schrein hier in der und sperr ihn ein." sagte Atemu.

"Warum das denn?" wollte Mai wissen.

"Das ist doch grausam und was wenn er flieht?!" wandte Joey ein.

"Er kann nicht fliehen. Die Schreine haben nur eine Öffnung nach draußen und das ist die Tür. Aber wenn sie verschlossen ist, bekommt sie keiner mehr auf." erklärte Atemu.

"Ich werde also den Schrein mit einem Bannkreis belegen, um ihn vor Magie zu schützen. Damit können wir ihn jederzeit verhören." nickte Isahra.

"Raue Sitten." meinte Tea nachdenklich und sah zu Atemu: "So kenn ich dich gar nicht, Pharao. Seit wann bist du hart?"

"Ich finde auch das du in unserer Zeit anderes warst." stimmte Mai zu.

"Aber das ist doch klar!" meinte Rebecca.

"Was? Aber ich finde das er sich ..."

"Wie ein Pharao benimmt!" unterbrach Isahra.

"Bitte?" Joey sah sie uneinsichtig an.

"Ich würde gern anders handeln, aber ich kann es nicht. Ich hab die Verantwortung für jeden einzelnen Menschen in Ägypten und muss dementsprechend handeln und vorgehen. Wenn erst mal wieder Ruhe einkehrt, dann kann ich auch wieder einen Gang zurückschalten, aber bis dahin, muss ich mich als Pharao beweisen." erklärte Atemu.

"Ach du!" Isahra gab ihn einem Kuss auf die Wange.

"Für die wirklich grausamen Sachen bin doch immer noch ich zuständig, nicht?"

"Auch wieder wahr, das hast du immer übernommen." seufzte Atemu.

"Du? Aber du bist ein Mädchen?" wandte Tristan ein.

"Und? Einer muss es tun und ihr habt es wohl immer noch nicht verstanden, oder? Ich dachte ihr seit schon lange bei Yami." gab Isahra zurück.

"Ich versteh nicht..." Yugi sah wieder auf, aber gleich wieder zu Boden, das Sari ihm im Blickfeld stand und ihm wieder ein schelmisches Lächeln zuwarf.

"Licht und Dunkel, Gut und Böse das alles besteht, aber dennoch gibt es auch Millionen Dinge dazwischen und immer wieder konnt es vor das sie sich berühren. Die Sichtweise eines jeden rückt eine bestimme Sache in ein anders Licht. Ein Mörder mag einen guten Grund haben und sich im Recht fühlen und man mag ihn sogar verstehen, aber dennoch kann er nicht seiner Strafe entgegen. Und was wird aus dessen Familie? Die werden nicht bedacht, wenn der Mann verurteilt wird. Wir sind an Gesetze gebunden und müssen danach handeln. Wie du es drehst und wendest. Einer wird immer den Kürzeren ziehen und ständig verständnisvoll sein, bringt dich hier nicht weiter. Im Gegenteil, gerade in unserer Position, muss man klare Regeln haben und sie auch einhalten." erläuterte Isahra so gut sie konnte: "Verantwortung, Positionen und Verpflichtungen, es gehört viel dazu ein Land zu regieren und oft eben auch mal etwas rücksichtslos zu sein."

"Das ist doch Mumpitz!" fuhr Tea auf: "Wenn man einfach nur..."

"Tea, das ist nicht unsere Zeit!" unterbrach Rebecca: "Mein Großvater hat mir doch immer gesagt ich soll dem Pharao vertrauen und das hier ist seine Zeit. Er weiß was er tut und sicher war er etwas anders als er noch mit Yugi verschmolzen war, aber er ist immer noch unser Freund."

"Meinst du wirklich?" frage Joey nach.

"Ich bin euer Freund und ich bin ich. Mehr kann ich dazu nicht sagen, Freunde." erwiderte Atemu.

"Sari, sei so nett und bring unsere Gäste zurück in ihre Zimmer, Isis hat sie im Haus der Frauen untergebracht, soweit ich weiß. Dann mach dich an die Arbeit." mischte sich Isahra ein.

"Wie ihr befehlt." verneigte sich Sari und ging zur Tür.

"Aber ich hab hunger!" fiel Joey ein.

"Ich werde euch etwas bringen lassen." versicherte Sari und nahm die Gruppe mit.
 

Die Nacht brach an und Atemu hatte sein Versprechen gehalten und seinen Sohn ins Bett gebracht.

Isahra stand in der Tür und sah ihm dabei zu, wie er seinen Sohn zudeckte. Sie hatten ihn jetzt im Nebenzimmer zu ihrem Gemach untergebracht und Horus lang am Fußende des Bettes und bewachte den kleinen Prinzen. Isahra lehnte sich gegen den Türrahmen und lächelte.

"Was ist?" Atemu sah zu ihr.

"Nichts..." meinte Isahra.

Atemu stand auf und ging zu ihr.

"Ach ja?" er fuhr ihr durch die Haare und sah ihr in die Augen.

"Ich dachte nur, dass jetzt alles wieder gut wird. Kairon wird bald nicht mehr versteckt werden müssen und ich nicht mehr weinen." Isahra drückte sich an ihn und hielt sich an ihm fest.

"Ach Sonnenschein... Ich hab dich wohl sehr verletzt nicht?"

"Nein, du kannst doch nichts dafür, dass es dich in eine andere Zeit verschlagen hat. Im Gegenteil, die Schuldigen laufen noch frei rum und wiegen sich in Sicherheit. Solange du dich nicht erinnerst oder wir einen Beweiß gegen sie haben, können wir nichts gegen sie tun." Isahra sah zu ihm auf.

Ihre Augen reflektierten das flackern einer Fackel und wirkten dadurch noch berauschender als er es in Erinnerung hatte.

"Vertagen wir das auf Morgen..." brachte Atemu gerade noch heraus, bevor er sie hochzog und innig küsste.
 

"Kinder? Hey, es ist Zeit!" Arisis war in das Gemach des Pharaos und der Königin gekommen und hatte beide Schlafend vorgefunden. Zuerst musste sie lächeln, da die beiden ein sehr schönes Bild abgegeben hatten. Sie langen eng umschlugen nebeneinander und Isahra vergrub ihr Gesicht in seiner Brust. Er hielt sie fest und die Decke lang so verknüllt auf ihnen, dass sie kaum etwas verdeckte, dazu roch es nach Schweiß. Die Kleider langen noch neben der Tür, so das Arisis fast über den Schmuck und as Puzzle gestolpert wäre.

"Atemu! Isahra! Kommt schon!" Arisis rüttelte an der Schulter ihres Sohnes. Den sie erst nach fünf Minuten wach bekam.

"Was?" schmatze er verschlafen und versuchte die Augen zu öffnen. "Mutter?"

"Ja, wer sonst! Die Nacht war wohl sehr lang, nicht?" lächelte sie ihn an.

"Wah!" fuhr er auf und starrte seine Mutter an: "Was machst du hier?"

"Hab dich nicht so! Ich bin deine Mutter! Weißt du, dass es schon weit nach Sonnenaufgang ist?" erwiderte Arisis und drehte sich um: "Ich versteh j, dass ihr zwei die Nacht genossen habt, aber gewöhn dich wieder daran, dass du seinen Pflichten nachkommen muss! Weck deine Frau und dann reinigt euch." Sie ging zu den verstreuten Kleidern und räumte sie zusammen. Dann hob sie den Schmuck auf und legte alles auf einem Tisch ab: "Ich hab euch schon das Wasser bereiten lassen!" Dann verließ sie das Gemach.

Atemu sah sich um und gähnte noch mal. Langsam besann er sich darauf wo er war.

"Isa... Sonnenschein, wach auf." erbeugte sich zu ihr und küsste sie sanft auf die Wange.

"Hm..." Isahra bewegte sich schlug langsam die Augen auf: "Schon wieder morgen?"

"Scheint so, dein Vater erhellt schon unsere Welt. Komm, wir haben heute viel tun!" Atemu fuhr strich ihr einige Haarsträhnen aus dem Gesicht.

Isahra rappelte sich auf und schmunzelte: "Ja, lass uns dich zurück auf deinen Thron setzten!"
 

"Wo bleiben die denn?" Joey saß mit seinen Freunden in einem Gemach und trommelte mit den Fingern auf dem Tisch herum. Sie saßen auf großen Kissen um einen Tisch auf dem noch Obst, Wasser und Milch standen. Das Frühstück und das Mittagessen war sehr gut und reichlich gewesen.

Mana hatte ihnen wirklich alles zusammenstellen lassen was sie als gut erachtet hatte.

"Sie werden schon kommen!" meinte Yugi, der aus dem Fenster sah.

"Also ich denke, dass sie noch schlafen!" sagte Mai und streckte sich. Ihr Bett war einfach himmlisch gewesen und sie hatte sehr gut geschlafen.

"Immer noch? Warum denn?" wunderte sich Tristan.

"Glaubst du etwa, dass sie sich einfach hingelegt und geschlafen haben?" Mai sah ihn konsterniert an.

"Was denn sonst. Wir alle sind doch froh gewesen, als wir endlich schlafen konnten!" stimmte Tea Tristan zu, die einfach nur die Augen verschließen wollte, vor dem, auf was Mai anspielte.

"Du weißt schon, das die beiden verheiratet sind und ein Bett miteinander teilen." wandte Rebecca ein.

"Und?" Joey sah sie naiv an.

"Er ist über sie hergefallen, ich doch klar." mischte sich eine neue Stimme ein: "Ist ja nichts Neues."

"Wer bist du!?" wollte Yugi wissen und sah den Mann an, der zu ihnen gekommen war.

"Ich bin Mahado, Manas Mann und Diener des Pharaos." stelle er sich vor.

"Du bist Manas Mann?" wunderte sich Tea und sah ihn an.

"Über sie hergefallen?" wiederholte Joey und grübelte nach, dann stockte er und lief rot an.

Das musstest du uns jetzt auf die Nase binden!"

"Was denn? Wir sind alle erwachsene Menschen! Und es war doch klar." Mahado setzte sich auf eines der Kissen und begann das Obst zu essen. Er hatte großen Hunger und mühe war er auch. Er war eben erst mit Shada, Feonn und Akunadin zurückgekommen. Die Schattenspiele hatte er mit Shada zum Glück nur überwachen müssen und war ihm eine Freude gewesen mit anzusehen wie Feonn und Akunadin hatten kämpfen müssen.

Shada und er hatten gewusst, dass die Beiden gegen ihre eigenen Männer hatten kämpfen müssen. Es war schon eine Genugtuung gewesen mitanzusehen, wie sie ihre Freunde ins Schattenreich geschickt hatten. Aber die Nacht war so lang gewesen und jetzt war er fertig mit der Welt.

Mana hatte ihn und Shada abgefangen und ihnen die Neuigkeiten erzählt, aber Shada war so erschlagen gewesen, das er sofort ins Bett wollte. Mana hatte ihn dann dorthin gebracht und Mahado war hierher gekommen.

"Trotzdem, das geht uns nichts an!" schnaubte Tristan.

"Das ist Ägypten, wie sehen die Dinge nicht so streng! Und Liebe ist was Schönes..." Die Tür öffnete sich erneut.

"Morgen!" Isahra steckte ihren Kopf herein und strahlte. "Das blühende Leben... Du hast dein Strahlen zurück. Isa!" grinste Mahado sie an.

"Was?" Tea sah zu ihr. Es sah wirklich etwas anders aus, das Strahlen das Isahra an den Tag legte.

"Das blendet..." meinte Tristan und sah Isahra verträumt an.

"Was ist denn mit dem?" wunderte sich Mai.

"Joey hat den gleichen Ausdruck im Gesicht!" stellte Rebecca fest.

"Das ist typisch!" Mahado holte aus und gab beiden eine Kopfnuss.

"AUA!" beschwerten sich beide und sahen ihn an.

"Was gafft ihr sie so an? Sie ist die Frau eueres Freundes!" meckerte Mai sie an.

"Sie können nichts dafür! das ist mitunter Normal, wenn sie so strahlt." winkte Mahado ab.

"Was denn? Ich bin eben gut drauf!" Isa streckte Mahado die Zunge raus und bediente sich an dem Obstkorb.

"Ich hab dich seit drei Jahren nicht mehr so gesehen!"

"Denk ich mir! Ich hab mich auch schon lange nicht mehr so gut gefühlt. Ach da fällt mit ein, heute werden wie den Namen das Pharaos bekannt geben..."

"WAS?" Alle Blicke richteten sich auf Isahra.

"Was ist denn? Ist doch auch Schwachsinn den Namen auf ewig geheim zu halten." zuckte Isa mit den Schultern.

"Und wo ist er?" wollte Tea wissen.

"Na ja... Er spielt noch mit Kairon bis es soweit ist..." erwiderte Isahra.

"Kairon? Wer ist das jetzt?" wunderte sich Joey.

"Unser Sohn." Isahra steckte sich eine Traube in den Mund und sah Mahado an: "Geht schlafen du armer Kerl. Tut mir Leid, dass ich dir und Shada soviel zugemutet habe." entschuldigte sie sich bei ihm.

"Ich werde zuerst den Pharao aufsuchen, ist er ihn euerem Gemach?"

"Ja." nickte Isahra und sah ihm nach, wie er ging.

"Euer Sohn?" wiederholte Tea geschockt.

"Was hast du denn? Ich hin Königin und ich muss immerhin ein Kind zur Welt bringen." Isahra sah sie verständnislos an.

"Du bist schon Mutter? Du bist doch noch so jung!" meinte Yugi.

"Aber Yami hat das schon gesagt, das hier Frauen früher heiraten." wandte Rebecca ein.

"Hm... ja, Mana holt euch dann ab und bringt euch zum Ort des Geschehens. Ihr werdet zur Rechten stehen und ich muss euch bitten, euch dann wie alle anderen auf den Boden zu werfen. Ihr seid für alle Fremde und selbst die Hohepriester müssen es tun. Tut einfach was sie die anderen machen, ja?"

"Ich soll mich auch den Boden werfen? In den Dreck? Wer bin ich denn?" bockte Mai.

"Du kannst auch hier bleiben! Also bis später. Ich hab noch was zu tun!" verabschiedete sich Isahra und verschwand schon wieder durch die Türe.

"Das glaub ich nicht..." Mai schnaubte vor sich hin.

"Ihr seid hier Gäste, bitte, haltet euch an unsere Etikette, ja?" sagte Sari.

"Wo kommst du denn her?" Tristan zuckte zusammen, da sie genau hinter ihm stand.

"Ich? Durch die Tür!" lächelte sie ihn an und sah zu Yugi.

"Du... Kann ich mal mit dir reden?" fragte sie ihn.

"Mit mir?" Yugi sah zur Seite.

"Ja, bitte, es dauert auch nicht lange!" sagte Sari freundlich.

"Nein!" Rebecca hielt sich an ihm fest. "Wenn dann sag es allen! Was willst du von meinem Yugi?"

"Dein Yugi?" Sari sah ihn fragend an.

"Nein... sie ist eine Freundin, nicht mehr." widersprach er und stand auf.

"Äh..."

"Was ist denn?" Yugi bemerkte das Tea, Mai, Rebecca, Joey und Tristan ihn plötzlich anstarrten.

"Bist du gewachsen?" wollte Joey wissen.

"Wie kommst du den darauf?" wunderte sich Yugi.

"Na ja..." Rebecca stand auf und stellte sich neben ihn. Yugi sah zu ihr nach unten und schluckte.

Rebecca war um einiges Kleiner als er, aber gestern war im das noch nicht aufgefallen und auch den anderen offenbar nicht. Aber ihnen war auch nicht aufgefallen das Atemu gute zehn Zenitmeter gewachsen war. Nun war also auch Yugi um die zehn Zentimeter in die Höhe geschossen.

"Wie ist das möglich?" Tea starrte auf Yugi, der das ganze auch nicht verstehen konnte.

"Was ist nun? Hast du Zeit für mich, oder nicht?" erkundigte sich Sari erneut, als wäre Yugi gestern schon fünf Zentimeter größer gewesen als sie gewesen und nicht kleiner.

"Yugi... mein süßer Yugi..." Rebecca sah an ihm hinauf, das war wirklich etwas viel für sie.

"Ja... ich glaub schon..." nickte Yugi, der wie immer nicht nein sagen konnte.

"Schön!" Sari nahm seine Hand und zog ihn einfach mit.

"Hey, Moment mal!" Tea wollte hinter her doch die Tür war schon zu, als sie aufgestanden war.

"Was will die von Yugi?" Tristan sah auf die Tür.

"Woher soll ich das wissen... Ich finde die Kleine eh merkwürdig..." zuckte Mai mit den Schultern.

"Was hast du gegen die Kleine?" Joey sah zu Mai.

"Sie macht meinen Yugi an..." schniefte Rebecca.

"Da ist was dran, sie ihn gestern schon die ganze Zeit angelächelt hat und das eben..." nickte Mai nachdenklich.

"So ein Unsinn, warum sollte sie denn Yugi angraben, sie kennt ihn doch gar nicht." widersprach Tea.

"Das glaub ich auch, sie will sicher nur mit ihm reden." stimmte ihr Tristan zu.

"Seid ihr Naiv..." seufzte Mai: "Aber wir werden ja sehen, was am Ende raus wird."
 

"Worüber willst du denn mit mir sprechen?" fragte Yugi als Sari ihn endlich losließ.

"Über dich!" lächelte sie ihn an.

"Über mich?" Yugi wurde schlagartig hochrot im Gesicht. Er hatte nicht mal bemerkt wo sie ihn hingebracht hatte. Sari hatte Yugi in einen abgelegenen Teil des Gartens geführt, der zum Haus der Frauen gehörte und wo eigentlich niemand außer den Gartenpflegern herkam. Gerade heute würde sicher niemand herkommen, da alle mit der heutigen Audienz beschäftigt waren.

"Ja... Weißt du ich frag mich schon die ganze Zeit warum du unserem Pharao so ähnlich siehst. Ich hab schon so Viele gesehen, die wie er aussehen wollten, aber du siehst ihm sehr ähnlich. Fast wir ein Bruder." erklärte sie ihm und setzte sich an den kleine See, der sich in dem kleinen Garten befand.

Sie ließ ihre Beine ins Wasser gleiten und sah zu ihm.

"Ich weiß nicht warum ich ihn so ähnlich sehe.... Das hab ich mir nicht ausgesucht." erwiderte Yugi hastig und drehte sich weg. Sein Kopf war immer röter geworden, da Sari ihn ununterbrochen so süß anlächelte.

"Was hast du denn? Bin ich dir so unangenehm, dass du mich nicht ansehen willst?" fragte sie mit plötzlicher trauriger Stimme.

"Nein, nein... Das verstehst du falsche..." verhaspelte er sich und sah wieder zu ihr.

"Wie soll ich denn verstehen?" erkundigte sich Sari.

"Ich... na ja... also ich... Ich bin nicht der Pharao, egal wie ähnlich ich ihm auch sehe, ich bin dann doch ganz anderes in meinem handeln und so..." erwiderte er.

"Das weiß ich doch! Du siehst ihm nur ähnlich, nichts weiter, aber du hast doch schon ganz andere Augen, viel offener und neugieriger. Weißt du, ich sehe in dem Pharao so was wie einen großen Bruder, auch wenn ich ihn kaum kenne." Sari stand wieder auf und ging zu ihm.

"Einen Bruder? Aber wie das denn? Vor allem wenn du ihn nicht gut kennst."

"Ich hab ihn und Isahra kennen gelernt als ich 4 war. Mein Vater ist Hani und ich hab früher mit ihm immer die Märkte aufgesucht, bevor meine Mutter und ich uns im Delta niederließen, daher hatte ich hin und wieder mit den beiden zu tun. Der Pharao hat mich genauso fasziniert wie Isahra und ich hab beide sehr lieb gewonnen, aber eben nicht mehr als Geschwister. Es ist schwer zu erklären, ja ich mag unseren Pharao und ich diene der Königin, aber ich liebe ihn nicht mehr, wie es einer Freundin oder Dienerin zusteht. Meine Gefühle für ihn unterscheiden sich von denn, die Mana, Isis oder auch Karim für ihn haben, nicht." erklärte sie ihm und stand nu vor ihm.

"Verstehe, aber was hat das mit mir zu tun?" Yugi versuchte ihrem Blick auszuweichen, konnte es aber nicht. Unverständlicher Weise zogen ihre klaren Augen ihn an. Ganz anders als es gewohnt war. Ein ganz neues Gefühl stieg ihn ihm auf, dass er nicht mal in Teas Nähe hatte.

"Eigentlich gar nichts, du bist ja du. Sag mal, Yugi... bist du eigentlich noch frei?"

"Äh... äh... was?" Yugi hatte ihr zwar zugehört, aber er konnte ihre Worte nicht richtig verstehen.

"Na ja, dieses kleine Mädchen mit den blonden Haaren scheint dich als ihren Mann zu verstehen und da sind ja auch noch zwei andere hübsche Frauen um dich." sagte Sari und nahm seien Hand.

"Ähm... nein... Rebecca mag mich nur sehr gern.... aber ich bin nicht ... mit ihr. Und Tea und Mai... also... Mai ist eine Freundin... und Te...a..." Yugi sah zur Seite.

Er dachte nach, eigentlich hatte er ich mal in Tea verliebt, aber ob er das noch immer war wusste er gar nicht mehr. Er hatte sich im Grunde schon damit abgefunden das Tea sich zu Atemu hingezogen fühlte und nicht zu ihm. Aber was fühlte er nun für sie...

"Ich glaube... Tea ist auch nur eine Freundin." erwiderte er dann langsam.

"Du magst sie wohl sehr gerne, oder?" fragte Sari unsicher nach.

"Schon, ich war mal in sie verliebt, aber ich weiß nicht, ob ich das noch bin." stellte er klar. Warum erzählte er das Sari eigentlich alles, er kannte sie doch gar nicht.

"Weiß du, Yugi, nicht oft ist die erste Liebe auch die Große. Das passiert nur wenigen du solltest dir da keine Gedanken machen, wenn es mit euch nicht geklappt hat. Es gibt noch mehr Frauen auf der Welt und hier in Ägypten sowieso." entgegnete sie freundlich.

"Das ist..." Yugi merkte erst jetzt das sie seine Hand hielt, was dazu führte das er seine Sprache verlor.

"Du bist wirklich genauso süß, wie ich dachte, als ich dich gestern gesehen habe!" lächelte sie ihn an: "Es gefällt mir wenn Jungs schüchtern sind und grade deine Augen sind sehr schön..." Yugi merkte wie ihm das Blut in den Kopf schoss. Noch nie war ihm etwas Vergleichbares passiert.

"Es ist Zeit. Komm, wie müssen zu Audienz." erlöste sie ihn nach guten fünf Minuten in denen Ihre Augen ihn nahezu ergründeten.
 

"RUHE!" Seth Stimme hallte über den großen Platz vor dem Palast und die vielen Menschen verstummten Einer nach dem Anderen.

Joey, Yugi und die Anderen hatten sich nicht schlecht gewundert als Mana sie hierher gebracht hatte.

Der große Platz lang an der Nordseite des Palasts, so das er ein ganzes Stück im Schatten lag. In der Palastmauer waren drei Tore eingelassen. Vor dem Mittleren war ein riesiger Aufbau. Eine Treppe führe gute drei Meter nach oben zu einer Art Bühne auf der ein Thron mittig aufgestellt worden war. Über dem Thron wölbte sich ein Baldachin, dessen Standbeine mit Papyrus und Lotus geschmückt worden waren. Auch auf der Treppe standen auf jeder zweiten Stufe eine Vase mit Blumen und Gräsern, so dass sie im Zickzack aufgestellt waren. Rechts und links der Treppe waren kleinere Anhöhen, die nur zwei Stufen hoch waren und Sitzgelegenheiten bildeten. Die Anhöhnen standen so, das man nicht zum Thron sehen konnte, wenn man sich dorthin setzte. Daher waren sie wohl mehr oder weniger für eine bestimmte Gruppe von Menschen gedacht, die sich dort auch schon eingefunden hatte. Es waren Schreiber sie dich dort breit machten und auf den Anfang warteten.

Wachen und Soldaten hatten sich auf dem Platz verteilt und beäugten die vielen Menschen. Tristan, Tea und sie anderen standen rechts vor der Treppe, so das sie alles gut sehen konnten und sahen sich unsicher um.

Seit Sari Yugi zurück gebracht hatte, hatte er keinen Ton mehr rausbekommen und die Ansammlung der Könige, Würdenträger und Hohepriester sorgte für das Übrige.

Aber nicht nur die hohe Volksschicht Ägyptens war anwesend, auch das Volk hatte sich eingefunden. Sie hielten keinen Abstand zur hohen Schicht und drängten sich hinter ihnen auf den Platz, der nach hinten hin immer voller wurde.

Die Könige und Würdenträger der anderen Länder standen sehr nahe vor dem blühenden Aufbau, auf dem Seth stand und wartete bis auch endlich sie letzten zur Ruhe gekommen waren.

Neben ihm stand Mahado, der genauso streng wirkte.

Karim, Isis, Shada und Mana standen in Zweiergruppen links und rechts vom Thron und Akunadin schien sich im Hintergrund angeregt mit Shimon zu streiten.

"Hey! Auch ihr!" fuhr Mahado Akunadin an, der stumm nickte ist sich neben Isis aufstellte.

Shimon stellte sich Mana und sah nach unten.

"Was passiert jetzt?" Mai fühlte sich, als würde sie an einem großen Event teilnehmen. Aber eine Antwort bekam sie nicht.

"Verneigt euch vor euere großen Pharaonin, der Sonne Ägyptens, dem weiblichen Falken, dem ihr Treue geschworen habt!" klang Seth Stimme laut und viel sagend über den Platz.

Joey hörte ein Geräusch und sah nach hinten. Es sah aus wie eine Welle, wie die Menschen sich in den Straßenstaub knieten und zu Boden sahen.

"Joey!" Rebecca zog ihn nach unten und blinzelte nach oben.

Isahra trat hinter dem Thron hervor und stellte sich vor ihn.

"Volk von Ägypten und Freunde der Krone erhebt euch." sagte sie klar und deutlich.

Mai, war als erste auf den Beinen und bemerkte, dass die Könige und Würdenträger der Grenzländer noch auf dem Boden knieten und mit der Stirn den Sand berührten. Nur die einfachen Menschen aus dem Volk und die Priester, sowie sie und ihre Freunde hatten sich erhoben.

Isahra wartet eine Weile und flüsterte Mana etwas zu, die daraufhin im Hintergrund verschwand.

"Könige und Edelleute die ihr an unseren Grenzen und auch unter Ägyptens Vorherrschaft steht. Erhebt euch und stellt eure Fragen, bis ich es euch versage." fuhr Isahra dann fort.

Schnell erhoben sich nun auch die Letzten die etwas sauer aussahen.

"Was hat das hier zu bedeuten, große Königin? Warum habt ihr das gemeine Volk zu dieser Audienz geladen!" donnerte Nita zu ihr hinauf.

"Ich verstehe nicht was ihr meint!" Isahra setzte sich demonstrativ auf den Thron: "Jeder einzelne Mensch in Ägypten hat das Recht zu erfahren was heute entschieden wird, findet ihr nicht?"

"Und warum haben das nicht früher erfahren?" ärgerte sich Mascha grün und blau.

"Ihr habt es früh genug erfahren, ihr seit hier oder nicht? Kommen wir zum ersten Punkt für heute. Ehe hier irgendetwas entscheiden wird, werde ich mit einem Gerücht aufräumen."

"Was habt ihr vor?!" Feonn trat vor und sah sie unsicher an.

Isahra sah zu Mana die schon zurück war und ihr zunickte: "Sari, bring mir meinen Sohn!"

Ein Geraune ging schlagartig durch die Menschen, als Sari mit dem Prinzen an der Hand auf dem Halbschatten trat und Isahra ihren Sohn hochnahm.

"Das ist doch ein schlechter Witz!" sagte Nita.

"Ist es nicht! Ich habe meinen Sohn bis jetzt nicht in die Öffentlichkeit gelassen und seinen Aufenthaltsort geheim gehalten. Aber das ist nun vorbei. Re-Kairon-Atem ist der Sohn des Pharaos und mir. Er wurde ein halbes Jahr nach dem Verschwinden des Pharaos geboren." erklärte Isahra und hielt ihren Sohn fest im Arm, da er große Angst zu haben schien. So viele Menschen auf einmal hatte er noch nie gesehen.

"Er sieht Yami schon etwas äh..." weiter verstand man Tristan nicht, da eine ohrenbetäubende Ehrung vom einfachen Volk und einigen Priestern ausging. Aber unter den harten Blicken von Seth und Mahado verstummten sie schon bald wieder.

Akunadin und Feonn tauschten einen heimlichen Blick aus, der Isahra nicht entging und auch die Könige schienen um Fassung zu ringen. Doch dann fand Mascha wieder Worte.

"Ihr habt es also geschafft die Nachfolge unseres Pharaos zu sicher, aber euer Sohn ist noch viel zu jung und bis er das Alter hat werden noch mindestens 15 Jahre ins Land ziehen! Wir beharren aber immer noch darauf das wieder ein Mann die Geschicke Ägyptens lenkt."

"Das ist richtig! Ihr seit immer noch eine Frau!" stimmte ihm Nita zu.

"Dessen bin ich mir doch bewusst. Allerdings..." Isahra flüsterte mit ihrem Sohn und gab ihn dann wieder Sari, die ihn aus dem Blickfeld brachte.

"Allerdings was? Wir machen Ernst und werden uns zum Krieg rüsten! Wir weigern uns eine Frau auf dem Thron akzeptieren! Das ist gegen jede Tradition!" übernahm Nita das Wort.

"Ihr werdet den Pharao nun für tot erklären und sofort einen neuen Mann erwählen. Ansonsten werden wir den Krieg eröffnen!"

"König Mascha hat Recht, meine Königin." Akunadin trat vor: "Einen Krieg können wir nicht riskieren. Ich bitte Euch, seit vernünftig."

"Ich bin vernünftig, Onkel." Isahra sah ihn scharf an: "Willst du nicht deinen Neffen willkommen heißen?"

"Was?!" Akunadin rang um Fassung, aber in seinem Auge sah man seine Bestürzung.

"Mein Neffe ist tot, oder meint ihr etwa diesen Kleinen dort, der im ähnlich sieht?" Akunadin zeigte auf Yugi.

"Nein, Yugi kam mit ihm her. Er uns seine Freunde waren so nett meinen Gemahl nach Ägypten zu begleiten." lächelte Isahra und wandte sich dem Volk zu: "Volk, Freunde und treue Anhänger des Pharaos. Erhebt euere Stimmen und heißt euren Pharao willkommen der nun endlich wieder Zuhause ist! Pharao ATEMU!"

Duell 15 (adult Fassung ): Pläne, Feinde, neue Freunde

[Dieses Kapitel ist nur Volljährigen zugänglich]

Duell 16: Verrat und keimende Liebe

Duell 16: Verrat und keimende Liebe
 

(So zum Jahresabschluss noch ein Kapi! *KNUDDELZ*)
 

(Ich werd im Nächsten Jahr auf alle Fälle Weitermachen und dann abschießen. Ingesamt werdens um 20 Kapis sein...)
 

(Ich wünsche euch allen einen GUTEN RUTSCH und ein schönes Silvester!!!!)
 

(Wir lesen uns im neune Jahr wieder. Aber eine Frage noch... Welches meiner "Pärchen" mögt ihr eigentlich am liebsten? Ich freu mich auch auf eure Kommis!!)
 

(KNUDDELZ ISA!!)
 

"Erhebt euere Stimmen und heißt euren Pharao willkommen der nun endlich wieder Zuhause ist! Pharao ATEMU!"

Aufgeregtes Gemurmel machte sich wieder breit und ein noch lauter Jubel erklang als Atemu nach drei Jahren wieder vor sein Volk trat. Er sah wirklich gut aus und strahlte die Würde eines Pharaos aus. Die Krone blitze in der Sonne, als er sich links neben Isahra stellte wie es sich gehörte.

Dieser Jubel dauerte länger und die Gesichter der Könige, Akunadin und Feonn wurden immer länger. Sie konnten nichts dagegen tun, da ihn das Volk auch eindeutig erkannte. Es war schlau von Isahra gewesen das ganze Volk von Theben hierzu zu holen.

Alleine die Stimme des Pharaos erkannten die meisten. Noch während das Volk grölte nahm Atemu die Gelegenheit war und küsste Isahra so stürmisch, dass es keine Zweifel mehr gab. Er war genau die Art von Kuss die das Volk häufig sah, wenn Isahra und Atemu etwas Wichtiges zu verkünden hatten und oder er einfach Lust dazu hatte.

"Wow..." Isahra schlang ihre Arme um seinen Nacken und zog sich hoch.

Shimon räusperte sich so laut er konnte und trennte damit die Beiden voneinander.

"Stimmt da war noch was..." Atemu ließ sie los und sah auf die Könige unter sich.

Sie sahen ihn unsicher und ehrfurchtsvoll an: "Großer Pharao..." schon wieder warfen sie sich in den Sand.

"Ich hab gehört, was ihr von MEINER Gemahlin verlangt habt! Sagt mir, hat sie mich so schlecht vertreten?" ertönte Atemus Stimme zu über die Könige.

"Wow... was für ein Auftreten..." Tea sah zu Atemu und ihre Augen glänzten.

"Ja so imponierend... wie man sicher ein Pharao vorstellt.... Nur der Kuss hat mich gestört..." stimmte Mai zu.

"Was ist denn mit dir los? Stehst du jetzt auf Yami... nein Atemu..." wandte Joey ein.

"Was hast du denn? Er ist reich und sieht gut aus." zuckte Mai mit den Schultern: "Und ich finde Atemu ist in schöner Name."

"Und er ist verheiratet!" wandte Tristan ein.

"Macht doch nichts, ein Pharao kann mehr Frauen haben." winkte Mai ab, dann sah sie weiter dem Geschehen zu.

Die Könige lagen noch Sand und wagten nicht die Köpfe zu heben.

"Ich habe euch eine einfache Frage gestellt und verlange eine Antwort!" donnerte Atemu auf die Könige herab.

"Es tut uns leid." wimmerte Nita halblaut. "Feonn und Akunadin versicherten uns von euerem Tod... und das sie Traditionen aufrechterhalten werden müssten."

"Sie meinten die Götter würden uns ungnädig sein, wenn wir nicht bald wieder einen lebenden Pharao haben." nickte Mascha eifrig.

"Das ist doch gelogen! Mein Pharao, ja ich gebe zu, auch ich habe auch neue Vermählung gedrängt..." Feonn trat bis zum Fuß der Treppe vor, verbeugte sich und sah nach oben: "...aber ich habe nie dergleichen zu den Königen der Grenz- und Neun-Bogen-Länder gesagt. Ich machte mir nur Sorgen um die Königin..."

"Aus Sorge drängst du auf einen neunen Pharao?" fasste Atemu zusammen.

"Ja, Feonn spricht die Wahrheit. Wir dachten nur an Ägypten und unsere Königin. Sie ist immer noch eine Frau und wir, die ihr nahe stehen, machten uns sorgen." pflichtete Akunadin seinem Freund bei und ging zu Atemu.

"Du hast sie noch nie leiden können und dann machst du dir sorgen? Darf ich dich daran erinnern, dass du bis zu dem Tag, an dem ich verschwunden bin, nicht ein gutes Wort oder einen guten Gedanken für meine Gattin übrig hattest. Dass ihr beide ständig Streitigkeiten hattet, weiß sogar der kleinste Sklave in der letzten Provinz Ägyptens. Und jetzt machst du dir Sorgen? Akunadin, auch wenn du der Bruder meines Vaters bist, lüg mich nicht an." erwiderte Atemu und setzte sich auf seinen Thron.

Akunadin biss ich auf die Lippen und sah zu Feonn. "Ich bat ihn um Hilfe. Ihr wisst das Isahra in meinem Tempel aufgewachsen ist. Ich liebe sie wie eine Tochter und da ich nicht immer hier sein konnte, bat ich Akunadin darum mir zu helfen. Auch die Könige handelten nur aus Sorge. Eine Frau ist und bleibt eine Frau und wird nie in der Lage sein, einen Mann auf dem Thron zu ersetzen." sagte Feonn schnell.

"Mein Pharao, wir bitten um Vergebung! Wir glaubten das ihr bereits nicht mehr am Leben seid." entschuldigte sich Nita unterwürfig.

Atemu sah wieder auf sie hinunter und dachte nach.

"Ati..." Isahra setzte sich auf die Lehne und flüsterte ein wenig mit ihm.

Yugi bemerkte das auch das Volk tuschelte, immer wieder hörte er wie die Menschen über mögliche Ausgänge Wetten abschlossen. Es begann mit Hinrichtung, über Abschlagen bestimmter Körperteile, Erhöhung der Steuern bis zu simpler Gnade und noch viel mehr das Yugi sich nie hätte träumen lassen.

Die Könige zitterten sichtlich, wobei Nita und Mascha mit Abstand am Kleinsten wirkten, wie sich zusammenkauerten.

"Was glaubst was passiert?" fragte Tristan nach.

"Ich weiß es nicht..." Rebecca stand ganz vorne und war aufgeregt.

"Wenn er noch halbwegs der Selbe ist, dann wird er gnädig sein." sagte Tea plötzlich.

"Tea, es geht hier um Vieles." meinte Mai: "Wenn er zu freundlich ist, dann tanzen sie ihm auf der Nase rum."

"Aber ein gnädiger Herrscher wird von alles geliebt und geehrt!" dachte Joey nach.

"Ich glaube, dass er aber keine Wahl hat, Irgendetwas wird er tun müssen." dachte Yugi leise nach.

"Da es geht weiter!" stellte Joey fest.

Isahra war aufgestanden und ging die Treppe herunter. Sie blieb vor Nita und Mascha stehen.

"Aufstehen!" befahl sie knapp und die beiden rappelten sich rasch auf.

"Ihr werdet bestraft, ich hoffe ihr habt euch meine Worte vor vier Tagen zu Herzen genommen." Nita und Mascha hielten sie Köpfe gesengt und brachten nur ein klägliches: "Ja..." heraus.

Isahra ging wieder einige Stufen nach oben, wandte den Blick den beiden zu und sagte: "Nita, König von Kusch und Mascha König von Nubien. Als Redeführer habt ihr auch die härteste Strafe zu erwarten. Als Pfand dafür, dass ihr in Zukunft nicht mehr so unbesonnen mit dem Krieg droht, werdet ihr Beide eure zwei jüngsten Töchter hierher schicken, sowie euern jüngsten Sohn! Die anderen Könige, werden ihre jüngste Tochter zu uns schicken."

"WAS? Aber meine jüngste Tochter ist erst geboren worden, als ich hier war!" brach es aus Nita heraus.

"Dann zähl sie nicht." entgegnete Isahra kalt und ging wieder die Treppe hinauf.

"Sie nehmen ihnen die Kinder weg?" schluckte Mai.

"Das war damals normal." meinte Rebecca.

"Habt Gnade, unsere Kinder sind uns..."

"Mascha, willst du dich auflehnen?" fragte Atemu scharf nach.

"Nein." sofort senkte er wieder den Kopf.

"Schön. Feonn! Akunadin!" Atemu sah sich die beiden alten Priester an.

"Ihr werdet sieben Tage in den Steinbrüche zubringen. Ohne An- und Abreise versteht sich und das Auge bleibt in der Zeit hier!"

"Steinbrüche?" Feonns Augen weiteten sich und auch Akunadin sah alles andere als glücklich aus.

"Das ist nicht euer Ernst! Wir haben euch immer gut gedient und waren treu! Wir kennen euch seit ihr geboren wurdet und ..."

"Ihr habt unseren Herren gehört!" donnerte Mahado dazwischen und blitzte Akunadin an.

"Ich bin aber auch sein Onkel!" erwiderte dieser.

"Mama!" noch ehe Seth etwas sagen konnte, rannte Kairon auf Isahra zu.

Sie fing ihn ab und hob ihn hoch: "Hey du... das geht nicht, Kairon. Du darfst nicht einfach stören."

"Das hat er von dir." grinste Atemu sie an.

"Papa!" der Kleine sah zu Atemu und hielt ihm die Hände entgegen.

"Das wohl auch..." schmunzelte Isahra und hab Kairon an seinen Vater weiter.

Schlagartig begann das Volk wieder zu Jubeln. Zum ersten Mal sahen sie die königliche Familie zusammen stehen.

"Da fällt mir ein..." Atemu holte eine Lotusblüte hervor: "Die gehört immer noch dir..." er steckte sie Isahra ins Haar: "Du hattest Recht, die hat wirklich drei Jahre lang geblüht."

"Mein Pharao..." ein Priester unterbrach ihn unverhofft.

"Verzeiht, aber warum erfuhren wir Eueren Namen?"

"Weil es an der Zeit war. Ich habe einen Namen und möchte nicht, dass er mit meinem Tod verschwindet. Zudem mag ich es mit ihm angesprochen zu werden." erklärte Atemu.

"Atemu..." wiederholte Tea, der Name gefiel ihr sehr gut.
 

"Hm... lecker..." Joey saß mit seinen Freunden und den Getreuen des Pharaos, sowie Atemu um einen großen Tisch, der mit allerlei Speisen gedeckt war. Platten mit Obst, geröstetem Fleisch verschiedener Tiere, dampfende Suppen und Honigkuchen und noch Vieles mehr stand für sie bereit und warte darauf gegessen zu werden.

Es war Abend geworden, aber Karim und Isis fehlten, da sie Feonn und Akunadin in die Steinbrücke brachten und dort ein Auge auf die beiden hatten.

Die Könige waren auch schon alle abgereist um ihren Frauen die schlechte Nachricht zu bringen, dass die ihre Kinder an den ägyptischen Hof schicken mussten.

Dienerinnen sorgten dafür, dass Keinem der Becher leer wurde oder das Essen nicht reichte.

"Das ist so gut!" Joey schob sich ein Stück geröstetes Entenfleisch in den Mund das in Honig eingelegt gewesen war.

"Du hast keine Manieren!" beschwerte sich Mai, die vergeblich nach Besteck gesucht hatte.

"Lass ihn doch, wenn es ihm schmeckt." meinte Shada, der seinen Becher zügig leere. Sofort schenkte eine Dienerin nach.

"Find ich auch, wir haben allen Grund zum feiern und eine Woche Ruhe vor Feonn und Akunadin." stimmte Mana zu.

"Hier, probier das mal!" Joey schob Tristan ein Stück Gemüse in den Mund, zumindest dachte das es Gemüse sein.

"Lass das, du Idiot!"

"Wer ist hier ein Idiot!"

"Na du!"

"Nimm das zurück!"

"Sicher nicht..." begannen Joey und Tristan zu zanken.

"Hahaha!" lachte Shimon über die beiden und nippte an seinem Wein.

"He... hört doch damit auf!" Yugi wollte aufstehen und die Beiden trennen.

"Lass sie doch." Sari hielt ihm am Arm leicht fest, als er sich erheben wollte: "Es ist okay für uns und wenn sie es wollen, ist das okay."

"Hey!" Rebecca quetschte sich zwischen Sari und Yugi.

"Yugi ist Meiner! Ich will nicht das du ihm schöne Augen machst!" schnauzte sie Sari an und schlug auch noch ihre Hand weg.

"Da ist wohl jemand eiferstüchtig." stellte Seth fest und sah nach draußen: "Verzeiht aber ich werde nun aufbrechen."

"Schon? Warum das denn?" wollte Atemu wissen.

"Kisara wartet sicher schon auf mich und ich war schon seit einigen Tagen nicht bei ihr. Auch will ich meine Tochter sehen."

"Du hast eine Tochter?" schluckte Atemu: "Oh man, ich war zu lange weg."

"Ja, sie heißt Nerfertiti und ist vor einem Monat ein Jahr geworden. Kisara plant auch schon das nächste Kind, diesmal will sie einen Sohn." lächelte Seth und stand auf.

"Grüß sie von mir, ja?" nickte Atemu, auch wenn er sich nicht genau an Kisara erinnern konnte.

"Wir sehen uns dann! Und schön an die Arbeit denken!" winkte ihm Mana nach.

"Mana!" Mahado sah sie kritisch an.

"HAHA!" feixte sie und ging zu Atemu: "Atemu..."

"MANA!" Shimon sah sie kopfschüttelnd an.

"Schon gut, wir sind unser uns. Was ist denn?" beruhigte ihn Atemu.

"Sag mal, wo hast du unsere neuen Freunde denn kennen gelernt?"

"Wir haben ihn..." Yugi sah zu Atemu, da er nicht wusste ob er das mit dem Puzzle erwähnen sollte.

"Ist das wichtig?" stellte Atemu Mana eine Gegenfrage.

"NEIN!" strahlte sie und wurde plötzlich bleich. Sie sprang auf und rannte raus.

"Was hat sie den?" wunderte sich Tea besorgt.

"Nur die Schwangerschaft. Manas Hormone spielen verrückt, und sie ist etwas Empfindlich wenn sie zuviel Emmerbrei isst." erklärte Mahado.

"Dann geh ihr nach! Du bist ihr Mann!" fuhr Mai ihn an.

Mahado tat so als hätte sie nichts gesagt und trank aus seinem Becher.

"Wo ist eigentlich Isa abgeblieben?" wunderte sich Shimon.

"Sie wollte noch was fertig machen." meinte Atemu: "Und sich umziehen."

"Hm? Offenbar kann sie es nicht lassen sich in der Arbeit zu vergraben." dachte Shada nach.

"Was muss sie den noch machen?" wunderte sich Rebecca.

"Ach, die Berichte aus den Gauen sind liegen geblieben, die wird sie durchackern. Jetzt hat sie wieder einen freien Kopf dafür." klärte Sari auf.

"Hatte sie den denn vorher nicht?" wollte Joey wissen.

"Redet ihr über mich?" Isahra stand in der Tür und schloss sie hinter sich.

"Schon fertig?" wunderte sich Shimon.

"Ja, war ja nicht mehr viel und immerhin bin ich gut drauf!" entgegnete sie und setzte sich neben Atemu.

"Und gleich wieder andere Kleidung! Ich dachte das die die Hüfttücher ausgegangen wären." dachte Mahado nach.

"Ach mir gefällst." grinste Atemu breit.

"Warum wundert uns das nicht?" lachte Shimon auf.

"Warum hast du dich so legere gekleidet?" Mai verstand nicht, warum Isahra sich mit einem Hüftuch einem kurzen Oberteil, Schuhen und nur einem goldenen Oberarmreif zufrieden gab. Sie hingehen hatte sich mit beiden Händen am Schmuck bedient den man ihr leihweise gegeben hatte.

"Ich fühl mich so wohler." Isahra fischte sich ein Stück Ente aus der Honigsoße und as.

"Du siehst aus sie eine Dienerin..."dachte Tristan laut nach, da die Dienerinnen nicht viel anders angezogen waren, nur die Farben waren anders.

"Was glaubst du wie oft unsere Königin mit einer Dienerin verwechselt wurde?" erinnerte sich Shada.

"Ich bin zurück..." Mana setzte sich auf Mahados Schoß und lehnte sich an ihn.

"Bist du mühe, Liebes?" fragte er und fuhr ihr durch die Haare.

"Ein wenig..." nickte sie und vergrub ihr Gesicht in seiner Brust.

"Die Schwangerschaft nimmt dich sehr mit, nicht?" erkundigte sich Sari, ohne eine Antwort zu bekommen, da Mana schon eingeschlafen war.

"So spät ist es doch noch gar nicht..." meinte Joey und lächelte unwillkürlich.

"Nein, aber wir sind im Gegensatz zu unseren Gästen und unsrem Herrscherpaar schon lange auf den Beinen..." sagte Shada zwischen zwei schlucken. Er hatte nach 3 Stunden Schlaf schon wieder an die Arbeit gemusst.

"Was willst du damit sagen?" Atemu und Isahra sahen ihn spitzbübisch an, als seien sie sich keiner Schuld bewusst.

"Nichts..." Shada sah ihn seinen Becher, der schon wieder leer war.

"Yugi, was ist mit dir? Du bist so ruhig?" wechselte Atemu das Thema.

"Mit mir? Nichts... ich muss mich nur an das alles hier gewöhnen." lachte er auf.

"Yugi..." Rebecca sah ihn schwärmerisch an: "Du bist so süß wenn dir was peinlich ist..."

"Ach Rebecca..."

"Nein, mein süßer Yugi... Du bist so toll. Lieb und freundlich zu allen..." sprach sie weiter und war ganz rot um die Nase und die Wangen.

"Hör auf, bitte..." Yugi wurde auch ganz rot, da es ihm unangenehm war, von ihr so offen angeschmachtet zu werden.

"Ich liebe di...hicks..."

"Rebecca?" Yugi und Tea sahen sie verwundert an. Rebecca schwankte und hielt sich an Yugi fest. Ihre Augen glänzten und plötzlich roch Yugi das Rebecca nach Alkohol stank. Tristan nahm ihr den Becher aus der Hand und roch daran.

"Das ist Wein..."

"Wein? Warum hat Rebecca Wein im Becher?" wollte Yugi wissen.

"Sie ist völlig blau..." stellte Joey fest, als er ihr in die Augen sah...

"Oh je... das ist meine Schuld!" eine der Dienerinnen viel auf die Knie: "Ich hab nicht gewusst das sie keinen Wein verträgt und sie hat nichts gesagt."

"Schon gut, kann ja mal passieren." winkte Shada ab und hob Rebecca auf die Arme.

"Ich bring die Kleine in ihr Bett, morgen ist sie wieder nüchtern."

"Danke!" Yugi sah zu Rebecca die sehr schlecht aussah.

"Warte ich komm mit und kümmere mich um sie." Tea sprang auf und folgte Shada.

"Ich glaub ich bring Mana auch ins Bett..." wandte Mahado ein.

"Tu das! Sie braucht Ruhe. Wenn`s nicht besser wird, werde ich Peacy zu ihr schicken." nickte Isahra ihm zu.

"Alles klar, schlaft gut!" verabschiedete sich Mahado.

"Und was gibt's jetzt noch? Ich mein, wie verbringt ihr eure Abende?" fragte Joey aufgeregt nach.

"Was willst du denn noch?" fragte Mai nach.

"Ich weiß nicht... Tanz, Gesang und Freude!" grinste Joey.

"Ich glaub, ich weiß da was für dich." dachte Shimon nach. "Du Tänzerinnen sind bei der Probe, wenn du willst kannst du zusehen."

"ECHT?" Tristan und Joey hatten schlagartig ein Funkeln in den Augen.

"Ihr Lustmolche!" regte sich Mai auf.

"Also kommt mit!" Shimon gähnte: "Und ich geh dann zu Bett."

"JUHU!" Joey und Tristan grinsten vor sich hin und gingen rasch hinter Shimon her.

"He! Wartet auf mich! Euch kann man doch nicht aus den Augen lassen!"

"Und schon sind wir wieder alleine..." bemerkte Yugi und seufzte. Eben war es noch so lustig gewesen und jetzt waren alle weg.

"Ach komm schon, Kopf hoch. Wir sind auch noch da und so unangenehm ist dir unsere Gesellschaft doch auch nicht." meinte Isahra und streckte sich.

"Nein, das nicht aber ..."

"Yugi, sie kommen zurecht." versicherte Atemu: "Meine Freunde hier kümmern sich um sie. Mach dir keine Sorgen. Sie sind hier sicher und werden ihren Spaß haben."

"Aber darum sind wir doch nicht hier!" widersprach Yugi und sah Atemu ernst an: "Shadi hat gesagt das du hierher zurück musst, damit die Schatten nicht die Zukunft zerstören! Ich mach mir große Sorgen, dass ..."

"Yugi, beruhige dich!" Isahra lächelte ihn freundlich an.

"Ist euch nicht klar, dass hier in euere Zeit sich das Schicksal der Menschen entscheiden kann?" schüttelte sich Yugi.

"Doch, ist es, aber im Moment können wir nicht mehr tun. Yugi, du kannst nicht von heute auf Morgen alles verändern. Auch ein Pharao muss ich an Gesetze halten und demnach handeln. Heute ist für Viele mehr passiert als sie je gedacht hätten. Atemu sitzt wieder auf seinem Thron und das schwächt unsere Gegenspieler enorm." versicherte Isahra ihm.

"Aber..."

"Yugi, ich weiß was du meinst, aber warte ab. Wir sind wachsam, aber im Moment sind uns die Hände gebunden. Ich kann nicht einfach Feonn und Akunadin vor Gericht stellen. Ohne handfeste Beweiße ist in dieser Größenordnung nichts zu machen." klärte Atemu ihn auf.

"Und unser Pharao ist nur ein Mensch. Yugi, vertrau doch einfach unsern beiden Falken, es wird schon werden und das Tor zu den Schatten wird sich bald für immer schließen." nickte ihm Sari zu.

"Du solltest die jetzige Ruhe genießen. Die nächsten Tage werden sehr Stressig werden, da wir uns Alle vornehmen, die mit Akunadin und Feonn in Kontakt stehen. Es sind sehr Viele, die in Frage kommen und es wird anstrengend werden, da ich mich auch noch in meine normalen Geschäfte einarbeiten muss." sagte Atemu und leerte seinen Becher.

"Du hast das alles schon geplant?" schluckte Yugi.

"Ja. Seth ist auch aus dem Grund schon nach Hause, weil er dort die Leute unter die Lupe nimmt. Karim und Isis haben auch diesen Auftrag. Mahado und Mana reiten morgen mit Shada ins Land. Isahra, Shimon und ich übernehmen die Tempel in der Umgebung und im größeren Umfeld von Theben. Wir haben nicht viel Zeit. Bis Feonn und Akunadin zurück sind, müssen wir ein ganzes Stück weiter sein und Keiner von Beiden darf es wissen." lächelte Atemu.

"Wow... du zeigst plötzlich ganz neue Seiten an dir!" staunte Yugi positiv überrascht.

"Danke, aber das heißt auch, dass ich kaum Zeit haben werde, um mich um euch zu kümmern. Ein bis zwei Stunden, wenn es gut geht." musste Atemu noch loswerden.

"Und wenn wir dir helfen? Das geht sicher, wir können..."

"Yugi, das ist nett, aber kannst du einem Anderen derart einschüchtern, das er dir die Füße küsst? Die Menschen, mit denen wir reden müssen, sind verschlagen und hinterhältig. Sie verstellen sich gut und sind gefährlich." warnte Isahra ein.

"Und auf denen wollt ihr was rauskriegen?" Yugi dachte nach: "Aber es gibt sicher etwas, das wir tun können. Euch was tragen, oder Zeugen sein... Bitte, ich will euch helfen!" bat Yugi: "Ich will nicht nur zusehen können wie die Schatten aufziehen und euch alles überlassen müssen."

Atemu sah Isahra an die unschlüssig drein sah.

"Mal sehen, vielleicht finden wir ja noch was... Aber jetzt ruh dich aus. Sari, sei so nett und bring Yugi in sein Zimmer." erwiderte Isahra nachdenklich.

"Natürlich, meine Königin!" Sari erhob sich.

"Schlaft gut!" Yugi lächelte erfreut und ging mit Sari aus dem Zimmer.

Atemu warte eine kurze Weile, bis er etwas sagte: "Was willst du Yugi machen lassen? Er ist nicht der Typ dazu Menschen zum reden zu bringen. Außerdem bringt ihn das in Gefahr und schreiben und lesen kann er ja nicht."

"Ich weiß, Ati... Er ist völlig unschuldig und diese Unschuld sollte er sich noch so lange wie möglich bewahren. Ich will nicht, dass er an den Verhören teilnimmt, aber er ist dein Freund und du verdankst ihm sehr viel. Wir können diese Bitte nicht einfach ignorieren." widersprach Isahra und sah ihn an.

"Isa, ich mach mir nur sorgen um ihn. Yugi ist ein toller Kerl, aber mit roher Gewalt kann er nichts anfangen. Er hält einem eher die andere Wange hin, und kann nicht mit dem Leben der anderen spielen."

"Das seh ich ihm schon an, Atemu. Aber er muss ja nicht bei den Verhören helfen. Es gibt andere Dinge sie wir noch durchschauen müssen. Die alten Protokolle der Verhandlungen an denen Feonn und Akunadin eine große Rolle spielten. Sari wollte sich darum kümmern, aber alleine ist das langweilig und viel zu tun."

"Aber Yugi kann keine Hieroglyphen lesen, dass hab ich eben schon gesagt." seufzte Atemu.

"Schon klar, aber er kann ihr helfen die Unterlagen rauszuholen und wieder einzuräumen. Ich weiß nicht was er sonst tun kann, außerdem kann Sari ihm auch ein paar Hieroglyphen zeigen." meinte Isahra.

"Du hast doch was vor." Atemu sah sie forschend an. Er kannte sie lange genug und ihre Augen hatten so ein hinterhältiges Funkeln.

"Ähm." sie wurde leicht rot und legte ihre Hand auf seinen Oberschenkel: "Glaubst du?"

"Jetzt bin ich mir sicher... Du versuchst mich vom Thema abzulenken."

"Hast du etwa Angst das ich ihm was tu?" fragte Isahra nach und setzte sich so auf seinen Schoß das sie ihn ansehen konnte.

"Ey... Lass das, ich will erst wissen was das soll..."

"Nichts da!" Isahra warf zurück, so dass er auf den Sitzkissen lag. Sie beugte sich über hin und lächelte sinnlich auf ihn hinunter: "Atemu... jetzt hab ich keine Lust darüber zu reden... Aber wenn du schön brav bist, dann verrat ich es dir vielleicht später..." Noch bevor Atemu den Mund aufbrachte gab sie ihm noch einen zärtlichen Kuss.
 

"Danke, Sari." Yugi war vor seinem Zimmer und öffnete die Tür.

"Schlaf gut, Yugi. Wir sehen uns morgen wieder." lächelte sie ihn an.

Yugi wurde wieder rot ohne es zu merken. "Ja du auch!"

"Sagst du mir morgen wie es der Kleinen geht? Ich mach mir ein paar Sorgen." bat Sari noch.

"Sicher... also dann... gute Nacht..." nickte Yugi eifrig und schloss dann die Türe hinter sich. Er hörte kaum, dass sie ging aber er war froh, dass sie seinen hochroten Kopf nicht mehr sehen konnte.

"Yugi?"

"WAHH! Tea?!" Yugi erschrak, da er nicht damit gerechnet hatte, dass Tea plötzlich vor ihm stand.

"Entschuldige bitte, Yugi. Aber was ist denn mit dir? Hast du auch zuviel getrunken?" fragte Tea besorgt nach.

"Nein, aber was machst du hier in meinem Zimmer?" versuchte er das Thema zu wechseln.

"Ich wollte mit dir reden." meinte Tea: "Und Rebecca schläft schon."

"Achso und um was geht es?" Yugi setzte sich auf das Bett und sah sie an.

"Ich weiß nicht was ich machen soll..." begann Tea. "Ich weiß ja das Atemu meine Gefühle nicht erwidert, aber immer wenn ich ihn mit Isahra sehe dann werde ich eifersüchtig. Ich hab ihm auch gesagt, dass ich ihn mag, aber er hat mich abgewiesen. Tut mir leid wenn ich ausgerechnet dir damit auf die Nerven gehe, aber ich weiß nicht zu wem ich sonst gegen soll." entschuldigte sie sich gleich mit.

"Schon gut Tea, wir sind doch Freunde. Aber ich weiß nicht, wie ich dir helfen kann." beruhigte sie Yugi. Was ihm auffiel war, das es ihn selbst nicht sonderlich traurig machte, dass Tea in Atemu verliebt war. Nur dass Tea traurig war, weil ihre Gefühle nicht erwidert wurden, fand er schade und traurig.

"Ich weiß... aber ich hab auch das Gefühl, dass ich sie dafür hasse, dass sie ihn bekommen hat und nicht ich!" Tea kniff die Augen zusammen: "Ich weiß das es Unsinn ist, aber ich fühl mich so verletzt."

"Ach Tea..." Yugi nahm sie ihn den Arm.

Tea war heute deutlich klar geworden das sie nicht die geringste Chance hatte. Bis jetzt hatte sie das noch nicht so deutlich gesehen und auch in ihrer Zeit hatte sie die Augen davor verschlossen und noch gehofft. Auch der Korb, den sie auf der Barke bekommen hatte, war zwar schlimm gewesen, aber immer noch hatte sie eine Hoffung gehabt, dass sich seine Gefühle doch zu ihren Gunsten verändert hätten.

"Wein nur, aber ich weiß wirklich nicht was ich dir sagen soll. Weißt du ich freue mich für Yami, also Atemu, das er mit ihr glücklich ist."

"Das weiß ich doch, aber es tut gut das du mir zuhörst und für mich da bist." entgegnete Tea.
 

Die Tage vergingen schneller als gedacht und Yugi hatte sogar viel Spaß dabei Sari zu helfen. Er konnte ihr zwar nur die Papyrusrollen bringen und wieder aufräumen, aber das störte ihn nicht. Immerhin war Sari immer nett zu ihm und nahm sich auch die Zeit ihm ein paar Hieroglyphen zu erklären. Er war fast den ganzen Tag bei ihr und mit jedem Tag verstanden sie sich besser.

Joey, Tristan, Rebecca, Mai und Tea hielten sich gerne in den Gärten auf und ließen es sich gut gehen. Eine Dienerin war für sie da und versorgte sie mit allem was wichtig war. Für die Fünf war es ein richtiger Urlaub, auch wenn Rebecca sich immer wieder nach Yugi erkundigte und Tea etwas betrübt wirkte. Der See hatte so klares Wasser das es herrlich war darin zu schwimmen.

Atemu sorgte aber auch dafür das sie vom den momentanen Vorgängen in der Residenz nichts viel mitbekamen, da er ihnen sie Grausamkeiten seiner Zeit ersparen wollte.

Isahra stand mit Atemu vor dem alten Isis Schrein. Ahotep war dort nun seit einigen Tagen eingesperrt und nur mit dem Nötigsten versorgt worden. Zudem war es dort schockdunkel und Beide wussten, dass es dem Priester nicht sehr gut gehen würde.

"Okay..." Isahra schloss die Tür auf und öffnete sie.

"Wer ist da?" hallte ihr die zitternde Stimme eines Mannes entgegen.

"Das ist er..." nickte Atemu der die Stimme eindeutig erkannte.

"Komm raus!" sagte er und wartete bis Ahotep aus dem Schrein gekrochen war. Ahotep kroch auf dem Boden und zitterte. Er hielt sich an den Schultern fest und wimmerte vor sich hin.

"Du bist Ahotep?" fragte Isahra und sah auf ihn hinunter

"Ja... Meine große, schöne Königin..." näselte er und versuchte sich noch kleiner zu machen als er ohnehin schon war.

"Du hast mich mehrmals angegriffen!" sagte Atemu ernst.

"Mein Pharao..." Ahotep schluckte und sah zu ihm auf. "Mein Herr, mein großer Falke, ich..."

"Antworte!" fuhr ihn Isahra an.

"Ja... ich bin schuldig! Aber es war nicht meine Idee! Ich wurde beauftragt!" stotterte er und kauerte sich auf den Boden zusammen. Er hatte Angst, die Dunkelheit hatte ihn mürbe gemacht und er wusste, dass er keine Chance hatte. Immerhin, hatten sie ihn geschnappt und das hieß das sie etwas wussten.

"Wer war dein Auftraggeber?" fragte Isahra und kniete sich zu ihm.

"Sie versprachen mir die Sonne!" hechelte er und sah sie an: "EUCH!"

"Mich?" Isahra sah zu Atemu, er das auch nicht ganz verstand.

"Feonn... Akunadin... Sie sagten, dass wenn ich den Pharao töte, dass sie mir die Königin überlassen!" erklärte und sah wieder auf den Boden. Er schämte sich, dass er es jetzt sagen musste und dafür das er es geglaubt hatte. Aber eine weitere Frage konnten Isahra und Atemu ihm nicht mehr stellen, denn ein Pfeil durchschnitt die Luft und traf Ahotep tödlich ins Herz.

"Wo kam das her?" Atemu sah auf die Stelle wo der Pfeil hergekommen war und bemerkte eine Gestalt die gerade verschwand.

"Verdammt!" Isahras hob das Gesicht von Ahotep an.

"Ein Grab... bit..." war das Letzte was er noch heraus brachte, dann war er tot.

"Noch ein Verräter?" Atemu ging zu Isahra. Das Fenster war zu hoch, als das man dem Mann folgen konnte.

"Und wir stehen wieder am Anfang..." Isahra erhob sich und kuschelte sich an Atemu. Das Gesicht von Ahotep hatte ihr Mitleid erweckt und setzte ihr nun zu. Er war grausam gestoben und das hatte sie nicht gewollt. Sie hätte ihm einen sanften und würdevolleren Tod gewünscht, keinen bei dem man spürte wie das Leben aus einem entwich. Zwar hatte auch sie schon Menschen auf diese Weise getötet, aber an den Anblick hatte sie sich noch nicht gewöhnt.

"Ich weiß... Er war ein Zeuge und jetzt haben wir wieder keinen... Mit seiner Aussage hätten wir zumindest eine Anklage erheben können." stimmte Atemu ihr zu.

"Atemu, ich glaube nicht, das wir noch jemand finden, der etwas Vergleichbares sagen kann. Also haben wir nur noch eine Chance." Isahra löste sich wieder von ihm und sah ihn geduldig an.

"Meine Erinnerungen?" er wusste genau was sie meinte, aber wie sollte er sich erinnern?

"Ja, du musst dich erinnern. Ich weiß, dass es schwer ist, aber wenn wir ehrlich sind, dann ist das die einzige Möglichkeit, die wir haben. Das Wort eines einfachen Priesters gegen, dass von zwei Hohepriestern ist nicht viel wert. Ja, mit der Waage hätten seine Worte prüfen können und sie wären nach Maat gewesen. Aber sie hätten sich sicher rausgeredet..." erklärte Isahra und schlug mit der Faust gegen die Wand. Sie wusste das Ahotep eine wichtige Aussage gemacht hatte, die ihnen jetzt nichts mehr nützte.

"Isa..." Atemu nahm sie in den Arm: "Ich weiß was du denkst und das du auch recht hast. Ich kann aber meine Erinnerungen nicht erzwingen."

"Weiß ich doch und das sollst du auch nicht... Es ist nur, dass wir ohne deine Aussage nichts tun können. Ich glaub nicht, dass wir genug zusammen bekommen um Feonn und Akunadin zu überführen. Jetzt ist dieser Priester tot und mit ihm der einzige Zeuge den wir hatten."

"Warten wir mal ab, ja? Es sind noch genug andere da, die was wissen könnten." meinte Atemu.

"Okay, ich geb nicht auf und weine nicht..." nickte Isahra.

"Du musst dann auch los, oder?"

"Ja, leider. Ich muss zum Tempel. Da Feonn nicht da ist, muss ich ihn vertreten und sich frag mich auch gleich durch. Ich werde zwei Tage sicherlich weg sein, wenn nicht Drei."
 

"YUGI!" Rebecca sah Yugi ins Speisezimmer kommen und umarmte ihn. Seit sie hier waren, hatte sie sich das angewöhnt, damit auch jeder sah, dass er ihr gehörte.

"Rebecca..." Yugi sah sie an und lächelte.

"Könntest du das bitte lassen? Ich bin nicht dein fester Freund." bat Yugi mit einem freundlichem Lächeln im Gesicht.

"Oh... okay..." Rebecca ließ ihn los und setzte sich wieder hin.

"Deine neue Größe scheint dir gut zu tun. Du traust dich mal was zu sagen!" grinste Joey ihn an.

"Genau, früher hättest du sie noch gelassen."

"Hört auf! Macht euch nicht über Rebecca lustig! das ist gemein von euch!" fuhr Mai die beiden an.

"Was ist denn? Immerhin loben wir nur Yugi."

"Ja, auf Rebeccas Kosten, du Trampeltier!" donnerte Tea Joey an.

"Was schreit ihr denn so?" Atemu war zu ihnen ins Zimmer getreten und sah seine Freunde an.

"Atemu!" Mai strahlte ihn an.

"Hey, Kumpel wo treibst du dich die ganze Zeit rum? Wir haben dich die letzten Tage kaum gesehen!" sagte Tristan.

"Ich weiß, tut mir Leid, aber es ist viel zu tun. Ich hätte gerne mehr Zeit für euch gehabt, aber im Moment war das nicht möglich." erwiderte Atemu und setzte sich hin.

"Was hast du denn gemacht?" wollte Tea wissen.

"Na ja, ich hab eine Leute ausgefragt und mich um die Geschäfte kümmern müssen. Ich bin nur froh das Isahra alles ziemlich gut im Griff hatte. Da war es nicht so viel was ich mir anschauen musste. Eigentlich nur die Zusammenfassungen und das Aktuelle." Atemu streckte sich und schüttelte sich kurz.

"So viel zu tun? Na ja, ist ja auch ein großes Land!" meinte Joey und bediente sich an dem Obst, das immer auf dem Tisch stand.

"Das ist doch klar, aber ich dachte die Wesire und Isa übernehmen sehr viel davon."

"Wesire? Da fällt mir ein, das ich gar nicht weiß, wer jetzt welcher Wesir ist." fiel es Atemu ein. Er hatte sich so in die Arbeit gestürzt das er glatt vergessen hatte nachzufragen, wer seiner Getreuen nun welche Aufgabe hatte.

"Das ist lustig!" lachte Joey.

"Find ich nicht, immerhin ist es doch wichtig zu wissen, wer für was zuständig ist." erwiderte Yugi.

"Schon gut, Ich frag Isa einfach wenn sie wieder da ist."

"Wo ist sie denn?" fragte Mai neugierig nach.

"Im Anum-Ra-Tempel, in dem sie aufgewachsen ist. Dort ist Feonn Zuhause und sie versucht was herauszufinden." erklärte Atemu: "Sie wird zwei bis drei Tage dort sein müssen."

"So lang? Du wirst sie sicher vermissen!" dachte Joey laut nach.

"Ach, wenn du Gesellschaft brauchst, dann lass mich und Tea rufen! Wir werden auch ganz lieb sein."

"Mai! Was soll das denn?" Tea sah Mai erschrocken an.

"Was denn? Würde dir doch sicher gefallen!" feixte Mai und ging zu Atemu.

"Als Pharao darfst du doch einen Harem haben oder?"

"Äh... Ja, schon..." Atemu sah sie geschockt an: "Aber ich hab Keinen, will Keinen und brauch Keinen."

"Was? Du dürfest so viele Frauen haben, wie du willst und gibst dich mit einer zufrieden? Was bist du denn für ein Mann?" schnaubte Mai beleidigt.

"Einer der bis über beide Ohren verliebt ist. Mein Sohn hat seit er klein war, nur Augen für Isahra." antwortete Arisis: "Ich gebe zu, ich hätte mir eine andere Schwiegertochter gewünscht, aber man kann nicht alles haben."

"Wer ist das?" flüsterte Joey Yugi zu, der mit den Schultern zuckte.

Arisis Blick viel auf Yugi: "Das ist ja der Wahnsinn! Ich hab schon gehört, dass mein Sohn einen Fremdländer angeschleppt hat, der ihm sehr ähnlich sehen soll, aber so ähnlich, das ist bemerkenswert. Ich bin Arisis, die pharaonische Mutter!" stellte sie sich vor. In der Tat hatte sie sich auch bis zum Äußersten rausgeputzt. Gold und Lapisluzil schmücken ihren Hals, Arme und Finger. Die Schminke im Gesicht wirkte auch sehr übertreiben, da es einfach zuviel des Guten war. Das Kleid war pompös und zeigte, dass sie zur obersten Schicht gehörte und die Perücke war mit Goldperlen durchwebt worden.

"Oh, sie sind also die alte Königin!" fasste Tristan zusammen.

"Alt? Ich bin nicht alt!" fuhr Arisis ihn an.

"Ja, Majestät!" entschuldigte sich Tristan.

"Mutter, was gibt es denn?" wandte Atemu ein.

"Nichts, ich wollte dich nur sehen! Immerhin hast du so viel zu tun und dann auch noch dieser Zwischenfall am Schrein. Es muss schlimm gewesen sein, aber ich bin froh das nicht du das Ziel des Attentäters warst."

"Was ist passiert?" Alle sahen Atemu angeregt an. Er hatte nichts erzählt.

Atemu sah seine Mutter mit Bedacht an.

"Isa und ich waren bei Ahotep, als wir mit ihm sprachen, wurde er von einem Unbekannten erschossen. Er stand mit der Sonne im Rücken oben auf einem Fenstersims." erzählte Atemu und beobachtete heimlich seine Mutter.

"Es muss schrecklich sein, den einzigen Zeugen zu verlieren." seufzte Arisis: "Aber du bist gesund, oder?"

"Ja. Mutter, mit geht es gut. Er hatte es nur auf Ahotep abgesehen." nickte Atemu.

"Ein Glück." Tea atmete erleichtert auf.

"Aber dieser Ahotep war doch sehr wichtig oder?" wandte Yugi ein.

"Leider, als Zeuge war er sehr wertvoll, aber jetzt müssen wir Andere suchen, die ihre Herren verraten."

"Verraten?" Joey kam nicht mit.

"Also die Sache ist die, das es um Hochverrat geht. Jeder einzelne der darin verstickt ist, wird die höchste Strafe kriegen, die Ägypten kennt." sagte Rebecca nachdenklich.

"Und Welche ist das?" fragte Mai nach.

"Tod durch eine Art, die wird nach unserem Ermessen festlegen." erklärte Arisis.

"Nicht du, Mutter! Ich und Isahra werden das tun." widersprach Atemu seiner Mutter und wandte sich von ihr ab.

"Ja... ich weiß..." Arisis schien sichtlich verstimmt zu sein, dass ihr Sohn ihr widersprochen hatte.

"Ich geh dann wieder, ja?" verabschiede sie sich und verschwand wieder.

"Sie ist sehr..." Joey sah ihr nach fand aber nicht das richtige Wort.

"Irgendwie hab ich das Gefühl, dass sie nicht damit abfindet das die nicht mehr Königin ist." fiel Yugi ein.

"Ja, und sie mag Isahra nicht. Ich hab meine Mutter damals übergangen, als ich Isahra auf den Thron gesetzt habe. Aber schon vorher war es ihr nicht recht, dass ich mit ihr zusammen war. Das liegt daran das Isahra ihrer Mutter zum Teil sehr ähnlich ist. Ahema war eine Nebenbuhlerin meiner Mutter, auch wenn sie es nicht wollte. Mein Vater hatte Gefallen an ihr gefunden und sie war seine Cousine. Daher rührt der Hass, den meine Mutter Isahra entgegenbringt. Ganz zu schweigen davon, dass sie immer wieder verschiedener Meinung waren." erklärte Atemu.

"Oh, das tut mir sehr Leid, aber warum ist sie dann hier, wenn die Isahra so hasst?" fragte Tea nach.

"Meine Mutter kam zurück nachdem ich verschwunden war, aber Isahra war zu dem Zeitpunkt schwanger. Daher hat meine Mutter sich um sie gekümmert. Er geht ihr um meinen Sohn, nichts weiter. Isahra hat es nicht erwähnt, aber ich glaub, dass sie genau weiß, dass sie meiner Mutter nicht zuviel vertrauen darf, auch wenn sie so tut, als hätte sich alles zu Guten gewendet."

"Aber wenn das so ist, ist dann Kairon nicht ihn Gefahr? Deine Mutter ist doch immer bei ihm und kümmert sich um ihn." wandte Rebecca ein.

"Nein, Kairon ist mein Sohn und ihr Enkel. Das beschützt ihn zu genüge, da meine Mutter mich liebt und ihn damit auch. Er ist sicher. Aber ich hab die Befürchtung, dass meine Mutter bald vor Gericht stehen wird."

"Was? Warum denn?" Yugi sah Atemu bestürzt an.

"Das Ahotep getötet wurde und wie, wissen nur ich, Isa und Sari. Sari hat dafür gesorgt das die Leiche verschwindet. Sie kann es also gar nicht wissen. Es sei denn sie hat mit dem geredet, der den Pfeil abgeschossen hat." fasste Atemu die Umstände zusammen.

"Und wenn der es einfach so erzählt hat?"

"Wohl kaum, er würde schnell gefunden werden, weil man es zu ihm zurückverfolgen könnte." erwiderte Tea nachdenklich.

"Aber Arisis ist deine Mutter, da steckt sie wohl kaum hinter den Anschlägen auf dich, oder?"

"Nein, das wohl kaum. Ahotep hat Feonn und Akunadin erwähnt. Sie sind auf jeden Fall die Drahtzieher. Meine Mutter spielt eine andere Rolle, aber welche wird ich noch raus finden müsse..." Atemu wurde von einem Klopfen an der Tür unterbrochen.

"Ja?" Mai ging zur Tür und öffnete.

"Hi, ist der Pharao da?" fragte Sari nach.

"Ja ist er... Komm rein." Mai ließ sie ein und sah dann auch, das Sari nicht alleine war.

"Papa!" Kairon sah sich um und rannte dann auf seinen Vater zu. Der Kleine sprang ihn an und umarmte ihn.

"Na, mein kleiner Prinz, kannst du nicht schlafen?" fragte Atemu nach und wuschelte ihm durch die Haare.

"Verzeiht, aber er würde am liebst nur noch bei Euch sein." bat Sari um Endschuldigung.

"Schon gut, ich sollte ohnehin mehr Zeit mir ihm verbringen." winkte Atemu ab. Er hatte auch für Kairon kaum Zeit gehabt, seit er zurück war und Yugi und die anderen hatten den Prinzen nur einmal gesehen.

"Du bist also Kairon. Ich bin Tea, freut mich dich kennen zu lernen." Tea kniete sich zu Atemu und Kairon und sah den Kleinen breit lächelnd an.

Kairon sah sie erst ausforschend an, dann: "Dienerin?"

"Nein, ich bin keine Dienerin, ich bin eine Freundin." erwiderte Tea.

"Dienerin!" wiederholte er und sah sich um. Als er Joey und Tristan sah drehte er sich zu Atemu und klammerte sich an ihn und wimmerte ängstlich.

"Ihr habt ihm Angst gemacht!" lachte Mai los.

"Das ist nicht lustig!" fuhr Joey sie an. Er fühlte sich beleidigt, als ob er so was Grausames wäre. Tristan war auch nicht zum Lachen zu Mute.

"Hey, du brauchst keine Angst zu haben, wir sind alle Freunde deines Vaters." lächelte ihn Yugi an.

"Er hat Recht Kairon, du brauchst keine Angst zu haben. Sie tun dir nichts." nickte Atemu seinem Sohn zu.

Kairon sah vorsichtig zu Yugi und dann zu seinem Vater.

Ein paar Male wanderte sein Blick hin und her.

"Er weiß wohl nicht, wer wer ist." Rebecca fand das Verhalten des kleinen Prinzen sehr süß.

"Onkel!?" unschlüssig sah Kairon Yugi an.

"Also...?" Yugi warf Atemu einen Blick zu.

Kairon war noch nicht alt genug um zu verstehen, dass sie sich nur ähnlich sahen.

"Ja, das ist Yugi." sagte Atemu dann.

"Onkel Yugi..." wiederholte Kairon und strahlte Yugi an: "Sari mag ihn!"

"Ähm, was?" Mai sah verwirrt aus.

Yugi lief hochrot an und blinzelte zu Sari, der das auch unangenehmen zu sein schien.

Atemu schmunzelte: "Woher weißt du das?"

"Sari hat es Mama gesagt... Ich sollte schon schlafen." erinnerte sich langsam.

"So ist das also, aber weißt du, dass sagt man dann nicht weiter." erklärte Atemu ihm: "Das muss sie ihm nämlich selber sagen."

"Warum?" Kairon sah ihn naiv an.

"Das wirst du später ganz von alleine verstehen." versicherte Atemu ihm.

Rebecca hingegen warf Sari einen bösen Blick zu.
 

Die nächste Nacht brach an und Yugi war wieder bei Sari. Allerdings hatte er mit ihr nur noch das nötigste geredet. Das Kairon einfach ausgeplaudert hatte, das Sari Yugi mochte war für Yugi etwas zuviel gewesen.

Yugi rollte wieder einen Papyrus zusammen und brachte ihn weg.

Sari sah ihm nach und atmete tief durch: "Du hör mal. Ist es dir so unangenehm, dass ich dich mag? Ich meine du wusstest es doch und jetzt wissen es eben auch die anderen. Ist das so schlimm?"

"Nein, das nicht aber..." Yugi ließ den Papyrus fallen, den er eben in ein Regal legen wollte: "Aber... ich bin das nicht gewohnt. Weißt du noch nie hat ein Mädchen gesagt das es mich mag. Und seit der Pharao bei mir war, sowieso nicht. Rebecca ist noch ein Kind und ich weiß, dass es nur Schwärmerei ist." sagte er mit hochrotem Kopf und zaghafter Stimme, während er den Papyrus wieder aufhob.

"Wirklich nicht?" Sari nahm ihn den Bogen Papyrus aus der Hand und streckte ihn in das Regal. Dann sah sie ihn wieder an.

"Das glaub ich dir nicht! Ich glaube eher, dass du dich im falschen Licht gesehen hast. Ja unser Pharao ist ein toller Mann, aber das heißt nicht, dass du schlechter bist. Jeder hat andere Fähigkeiten und es gab sicher auch Mädchen, die das anziehend fanden."

"Nein, ich ... Sari, ich find dich nett, aber ich weiß nicht ob ich... und ich werde auch wieder gehen müssen. Zusammen mit meinen Freunden." versuchte er sich rauszureden.

"Ich verstehe..." Sari drehte sich um und ging zurück zum Tisch, wo noch Papyrus lagen.

"Ich will nicht das du was machst, das du nicht willst, aber bitte, Yugi. Stell deine eigenen Gefühle nicht zurück, das ist nicht gut für dich. Im Gegenteil es macht das Ba schwer und einen sehr traurig."

"Sari, ich... Ich wollte dich nicht verletzten!" brach es auf ihm heraus.

"Das hast du auch nicht!" lächelte sie ihn an: "Ich kann nichts erzwingen und das will ich auch nicht. Lass dir Zeit, ja? Ich warte auf dich!"

Duell 17: Keine Chance...??

(HI!! Da bin ich wieder!! KNUFFZ!! Mit Lesestoff^^)

(Ich hoffe, dass es euch wieder gut gefällt und das ich ganz viele Kommis bekomme!!)

(Auch mal von denen die bis jetzt noch geschrieben haben!)

(Emilie und LadyKagome ich knuffz euch beide ganz fest!!! HEL!!!! Danke für ure lieben KOMMIS!!)
 

Duell 17: Keine Chance...??
 

"Yugi!" Rebecca sah Yugi mit großen Augen an.

"Was ist den?" fragte Yugi nach und setzte sich auf. Er hatte sich Schatten eines Baumes ausgeruht und nachgedacht.

"Sag mal, diese Sari... Magst du sie?" wollte Rebecca wissen.

"Ja, sie ist sehr nett. Aber ich mag auch dich und Tea, Joey, Tristan und die anderen sehr gern." erwiderte Yugi freundlich lächelnd.

"So mein ich das aber nicht! Sie liebt dich! Und ich will wissen ob du sie auch liebst?" wurde sie genauer und sah ihn mit großen Hundeaugen an.

"Ähm..." Yugi schluckte und rutschte zurück: "Ich mag sie, ja, aber ich weiß nicht ob das Liebe ist..."

"Also ich liebe dich!"

"Rebecca, du bist doch noch nicht mal 10 Jahre alt. Glaub mir das ist keine Liebe. Es ist nur eine Schwärmerei. Zudem ich bin doch neun Jahre älter als du." wandte Yugi ein.

"Nein!" Rebecca klammerte sich an ihm fest.

"Ich bin Collegestudentin! Ich kenn den Unterscheid zwischen Liebe und Schwärmerei. Ich liebe dich, Yugi! Das ist wahr und neun Jahre sind nicht viel! In fünfzehn Jahren fragt auch keiner mehr danach! Und der Mann sollte eh älter sein!" widersprach sie ihm eifrig.

Yugi nahm ihre Hände und drückte sie zurück: "Nein Rebecca, ich mag dich, als Freundin. Mehr ist da nicht, auch wenn ich dir nicht wehtun will. Versteh das bitte." bat Yugi und stand auf.

"Das ist nicht fair, nur weil ich ein paar Jahre jünger bin, nicht? Wenn ich älter wäre, dann würdest du anderes denken!" Rebecca sprang auf und versperrte ihm den Weg.

"Es liegt nicht am Alter, aber du..." Yugi seufzte und sah sie an: "Du bist einfach nicht der Typ der mich in der Weise anspricht. Entschuldigte bitte, Rebecca, aber ich werde mich nicht in dich verlieben."

"Du... du..." Rebeccas Augen füllten sich mit Tränen und: "Du bist so gemein!" brüllte sie ihn an und rannte weg.

"Rebe..."

"Lass sie gehen!" Atemu hielt ihn an der Schulter fest.

"Aber ich hab sie verletzt." Yugi sah ihn verwirrt an.

"Ja hast du, aber es okay und sie muss damit klarkommen. Es tut immer weh, wenn der andere die eigenen Gefühle nicht erwidert, aber es ist besser so. Rebecca muss alleine damit klarkommen, denn wenn du ihr jetzt nachläufst, dann versteht sie das falsch."

"Aber ich kann sie doch nicht einfach..."

"Yugi, lauf nur einem Mädchen nach, das dir wirklich viel bedeutet und von dem du was willst. Ansonsten versteht sie es als, würdest du sie doch lieben. Sicher wenn es ein Missverständnis war, dann musst mir ihr reden, aber jetzt war es Maat." lächelte Atemu ihn an.

"Maat?" Yugi sah ihn verwirrt an.

"Entschuldige, Maat ist der ägyptische Ausdruck für: Wahrheit, Aufrichtigkeit, Recht, Weisheit, Ordnung, Echtheit und Gerechtigkeit." klärte Atemu auf.

"Ach so, verstehe. Aber ich fühl mich trotzdem nicht so gut." nickte Yugi und sah ihn die Richtung in die Rebecca verschwunden war.

"Es ist nie leicht einem anderen zu sagen, dass man ihn nicht so liebt, wie er es sich wünscht. Aber es kann auch für dich nur Eine geben, der du dein Herz schenkst. Liebe ist was sehr schönes, aber leider bleiben auf der Suche, nach der großen Liebe, einige auf der Strecke. Aber das gibt sich wieder." klärte Atemu ihn auf. Er wusste das er selbst schon viele Herzen gebrochen hatte, denn immer wieder gab es Mädchen und Frauen die zu ihm wollten und in seinen Harem, den er ja nicht hatte. Einige von ihnen hatten sich wirklich in ihn verguckt, genau wie auch Tea, aber er hatte alle abgewiesen.

Yugi nickte nur und sah zu ihm: "Sag mal, hast du nichts mehr zu tun? Oder warum bist du hier?" wunderte er sich darüber das Atemu hier war.

"Ich hab mir eine Pause genommen. Nachdem ich weiter bin als gedacht, gönn ich mir dir Zeit und trainier mal ein bisschen!" sagte Atemu.

"Was willst du denn trainieren?" fragte Yugi nach.

"Bogenschießen und Schwertkampf. Ich hab lang kein Schwert mehr in der Hand gehabt. Was ist, hast du Lust mit zu kommen?" bot Atemu ihm an.

"Warum eigentlich nicht?" zuckte Yugi mit den Schultern. Er hatte noch nie ein Schwert in den Händen gehalten und mit Pfeil und Bogen hatte er sich auch noch nicht beschäftigt.
 

"Mein Pharao!" die Soldaten verneigten sich als Atemu und Yugi auf den Übungsplatz kamen.

Joey, Tristan, Tea und Mai waren ebenfalls schon da.

Atemu hatte ihnen ausrichten lassen, das sie gerne mal versuchen könnten mit Waffen umzugehen.

Hey! Da bist du ja!" strahlte ihnen Mai entgegen. Sie hatte sich vorgenommen heute Atemu anzugraben, nach allen Regeln der Kunst, da sie zugegeben mittlerweile schon etwas für ihn empfand. Zudem wollte sie austesten wir treu er eigentlich wirklich war.

"Hallo, ich hoff es geht euch gut!" lächelte Atemu seine Freunde an.

"Ja und wir dürfen wirklich mit Waffen üben?" fragte Tristan interessiert nach.

"Sicher, die Soldaten werden euch den Umgang zeigen und mit euch trainieren, wenn ihr wollt." nickte Atemu und sah zu den Trainer der Einheit.

"Bring uns bitte die Waffen."

"Wie ihr wünscht mein Pharao, aber Diese beiden Frauen... Sollen sie auch mit einem Schwert..."

"Was soll das heißen?" fuhr Mai ihn an: "Nur weil ich eine Frau bin, soll ich nicht mit einem Schwert umgehen können?"

"Nun ja, das nicht, aber ich glaube das es euch zu schwer sein könnte... Unsere Schwerter sind nicht für so feine Hände geschmiedet." verteidigte sich der Trainier.

"Lass es sie versuchen, wenn sie möchten." wandte Atemu ein.

"Wir ihr wünscht!" der Trainer verneigte sich und ging.

"Was hat er denn?" wunderte sich Yugi.

"Schwerter sind eben schwer." zuckte Joey mit den Schultern.

"Aber das sind sie doch immer!" dachte Tea nach.

"Aber er gab auch Frauen die damit umgehen konnten, also warum nicht auch ich?" schnaubte Mai.

"Na ja, aber das war aber doch sicher nicht so gemeint. Ich wette ihr habt hier auch Frauen die mit dem Schwert kämpfen, nicht?" versuchte Tristan Mai zu beruhigen und sah zu Atemu.

"Eigentlich nicht. Isahra kann zwar mit einem Schwert umgehen, bevorzugt aber andere Waffen. Ansonsten ist glaub ich nur noch Sari mit einigen Waffen bewandert." dachte Atemu nach.

"Was? Nur zwei Frauen? In der ganzen Residenz?" Mai klappte die Kinnlade runter: "Wo bin ich denn hier? Im Mittelalter?"

"Du bist 5000 Jahre in der Vergangenheit. So um 3000 v. Chr." räusperte sich Tea.

"Oh!" Mai grinste plötzlich. "Das hatte ich ja glatt vergessen! Auf der anderen Seite, warum sollen wir, holde Schönheiten, uns Hände schmutzig machen, dass ist Männersache."

"Find ich nicht!" mischte sich Sari ein, sie eben zu ihnen gekommen war.

"Und warum nicht? Wir freuen uns Schönheiten beschützen zu können." profilierte sich Tristan und machte sich größer als er war.

"Das spielt für mich keine Rolle. Ich bin eben gerne selbst in der Lage mich zu verteidigen. Aber es ist schwer für ein Mädchen einen Lehrmeister zu finden. Und die wenigen Frauen, die Waffen handhaben, geben ihr Wissen selten weiter." erklärte Sari und stellte sich neben Mai.

"Und woher kannst du es?"

"Und was kannst du?" wollten Joey und Tea wissen.

"Ich kann Bogenschießen, Messer werfen und mit einem Dolch umgehen. Ich hab mich auch mit Speer und Kampfstab versucht, aber das wollte nicht ganz klappen." lächelte sie und Yugi lief wieder rot an. Das Lächeln von Sari machte ihn immer wieder nervös.

"Gelernt hab ich das Bogenschießen von Königin Isahra. Sie gilt als der beste Bogenschütze ihm ganzen Land. Den Rest hab ich hier von den Soldaten, die aber nicht sehr willig waren." setzte Sari noch an.

"Mein Pharao, die Waffen!" der Trainer zog eine Matte hinter sich her, auf der sie Waffen lagen. Es waren Schwerter, Pfeil und Bogen, Dolche, Kampfstäbe und Speere.

"Wow..." Tristan nahm einen Speer in die Hand und sah ihn sich an. So einen Speer hatte er noch nie in der Hand gehabt.

"Bitte gebt Acht, das ihr keinen meiner Leute verletzt." bat der Trainer.

"Natürlich!" nickte Joey und hob eines der Schwerter hoch.

"Wo... das ist wirklich schwer." stellte er fest.

"Das ist doch klar, dass es nicht leicht ist, es soll ja gegen unsere Feinde bestehen." stöhnte Sari.

"Was sind das eigentlich für Männer?" Tea hatte 30 Männer gesehen, die auf der anderen Seite des Trainingsplatzes standen und einem anderen Mann, der viel Älter war, zuhörten. Sie alle hatten Schwerter in der Hand und machten immer wieder die gleichen Bewegungen.

"Das sind die neunen Anwärter für die Regimente. Sie werden unter anderem hier trainiert. Die in die Residenz kommen, sind zumeist Söhne hoher Würdenträger, die in die Regimente wollen. Die einfacheren Söhne und Enkel rangniedrigerer Ägypter und Freunden aus dem Ausland werden in einem Lager ausgebildet. Hier in der Residenz werden auch vornehmlich die Mitglieder des Horus - Regimentes ausgebildet, die dann später die Residenz bewachen sollen." erklärte Atemu seinen Freunden.

"Horus-Regiment? Horus heißt doch auch der Wolf, oder?" erinnerte sich Joey.

"Ja, eigentlich ist Horus ja ein Gott, aber wir Ägypter haben eine Neigung dafür, Dinge in unserer Umgebung nach unseren Göttern zu benennen." klärte Sari auf.

"Auch eure Namen?" wollte Tea neugierig wissen.

"Ja, meine Mutter verheert die Göttin Satis. Sie ist die Beschützerin von Unternubien und der südlichen Grenze, dazu spendet sie das Wasser das die Toten zur Reinigung verwenden. Wenn sich Satis mit Hathor in Verbindung gebracht wird, wird auch sie zur Liebesgöttin. Meine Mutter liebt Satis und wollte mit einen ähnlichen Namen geben. Da ihr Sati nicht gefiel wurde daraus Sari." sagte Sari nachdenklich.

"Und Atemu? Welcher Gott streckt dahinter?" Mai sah Atemu fragend an.

"Von Atum, dem ältesten Gott Ägyptens, dem Schöpfergott. Wir setzten ihn auch mit der Abendsonne gleich, die ihren Nachtweg durch die Unterwalt zurücklegt. Deine Darstellungen sich unter anderem der Löwe und die Schlage als Schöpfergott und als Sonnengott unter anderen der Widder. Er ist einer der Ranghöchstengötter die wir haben und verehren. In einer der Schöpfungsgeschichten ist auch er der, der alles hier erschafft hat, andere Götter erschuf. Eigentlich alles, die ganze Entstehung der Welt, aus Wasser, Erde und Sonne, schlägt sich für und gerade bei Atum nieder. Für uns ist er auch die Ganzheit, der Selbstentstandene, der aus den Urwassern des Nun entstanden ist. " zuckte Atemu mit den Schultern: "Aber das ist doch jetzt egal. Kommt, lasst und ein wenig trainieren."

"Ja ist gut!" Yugi sah sich die Waffen an und hob ein Schwert auf. Schwer aber zügig hob er hoch und sah den Soldaten zu.

"Mein Pharao..." der Trainer sah ihn an: "Wenn ihr wünscht, dann werde ich stand Hohepriester Shada heute euer Trainingspartner sein." bot er an.

"Ja, gern." nickte Atemu und ging mit dem Mann etwas weiter auf den Platz. Es dauerte nicht lange und Yugi und die anderen sahen schon wie sich die Schwerter erhoben und die Luft zerschnitten.

Selbst die Anwärter unterbrachen ihr Training und sahen dem Pharao und einem ihrer Trainer zu, wie sie sich einen harten Übungskampf lieferten. Immer wieder gab es ein dumpf klirrendes Geräusch, wenn die Klingen mit voller Wucht aufeinander trafen und sich gegenseitig den Weg blockierten. Die Luft zerbarst schon an der Geschwindigkeit, mit der die Schwerter durch die Luft geschwungen wurden. Es ging lange hin und her, ohne das Yugi, Joey, Tristan, Tea und Mai sehen konnten wer ihm Vorteil und wer im Nachteil war.

Mai und Tea hatten eh mehr Augen für Atemu, der nur ihm Lendenschurz und schon ganz verschwitzt vor ihnen kämpfte.

Seine Muskeln traten richtig hervor und sie sahen, dass er reichlich davon hatte, die sie ihm nicht zugetraut hatten.

"Er Pharao ist im Vorteil." sagte Sari plötzlich.

"Was? Wie siehst du das?" wunderte sich Tristan.

"Also ich sah nur da Beide schwitzen und das sie kämpfen." nickte Joey.

"Der Pharao drängt seinen Gegner leicht zurück, auch sind seine Schläge härter und seine Abwehr etwas besser. Wenn sich Tati, also der Trainer, nichts einfallen lässt, hat unser Pharao gleich gewonnen." klärte Sari auf.

"Wirklich?" Yugi sah dem Kampf weiter zum und plötzlich sah er es auch. Er hatte immer nur auf die Schwerter geachtet, aber nicht auf den Rest. Im Sand sah er, dass sich der Kampf in Tatis Richtung verlagert hatte, und dass er einige Meter weiter zurückgewichen war, um immer wieder den Schwerthieben Atemus standhalten zu können. Auch fiel ihm auf, dass Tati nun auch das Schwert mit beiden Händen führte und nicht mehr nur mit einer, so wie er eigentlich angefangen hatte. Die Anwärter sahen ihnen genau zu, und ihre Trainer erklärten ihnen einige Schritte, Fehler und Taktiken die ihnen da geboten wurden.

"Das ist ein klasse Kampf! Los Atemu! Du kriegst ihn!" feuerte ihn Joey an.

"Ja! Und noch einen!" stimmte Tristan mit ein.

"Los! Gleich hast du ihn!" machte auch noch Tea mit.

"Wie lang muss man für so eine gute Technik üben?" fragte Mai ins Blaue.

"Jahre! Der Pharao wurde schon in sehr jungen Jahren darin unterrichtet. Ich denke das er gut und gerne gerade mal 5 war als man ihm das erste Mal ein Schwert zeigte mit 7 wird er dann sicher angefangen haben täglich zu trainieren." dachte Sari nach.

"So früh? Aber das Schwert ist doch da noch viel zu schwer!" Yugi sah zu ihr auf.

"Schon, aber es gibt auch extra Schwerter dafür und er muss sich ja, an das Gewicht gewöhnen, sonst könnte er es nicht so leicht führen wir jetzt." lächelte sie in an.

"Aber es dauert wirklich Jahre und erfordert auch Talent um so gut zu werden. Allerdings erwartet man auch von einem Pharao das er der beste Schwertkämpfer seiner Regimente ist."

"Wahnsinn..." Tea sah gerade das Atemu Tati immer weiter zurückdrängte und dabei keinerlei Probleme zu haben schien.

"Los! Atemu du bist der Beste! Gibt ihm die Reste!" begannen Joey und Tristan ihn weiter anzufeuern.

"Was ist das denn für ein Spruch?" Mai schüttelte sich, das war ja peinlich.

Auch Tea hielt sich den Kopf: "Lass den Unsinn! Ihr blamiert uns!" fuhr sie die Beiden an.

"Was ist denn? Wir feuern ihn doch nur an." erwiderte Joey.

"Aber doch nicht mit einem so peinlichen Spruch!" blitzte Mai die zwei Jungs an.

"Lass sie doch, es hört sie doch Keiner." wandte Yugi ein.

"Aber wir..." erwiderte Mai.

"Überhör es doch Mai. Sie machen es doch nur aus Spaß." stimmte Sari Yugi zu.

"Da!" Tristan lenkte die Aufmerksamkeit auf den Platz, wo gerade das Schwert von Tati ihm hohen Boden durch die Luft flog und im Sand stecken blieb.

Atemu hatte ihn entwaffnet und hielt die Spitze seines Schwertes unter Tatis Kinn. Seine Augen leuchten gefährlich auf, doch dann steckte er das Schwert weg.

"Ihr habt nichts verlernt, mein Pharao." sagte Tati und verneigte sich.

"Danke, aber ich bin langsamer als früher... ich muss wieder häufiger trainieren. Ich bin drei Jahre im Verzug." keuchte Atemu, dem genau wie Tati der Schweiß übers Gesicht rann.

"Das war klasse!" Tea und die anderen kamen zu ihm.

"Hat's euch gefallen?" Atemu stützte sich mit seinen Händen auf den Knien ab und atmete ein paar Mal durch.

"Bitte, mein Pharao." ein Stallbursche brachte ihm ein weißes sauberes Tuch, damit er sich den Schweiß abwischen konnte.

Atemu nahm es still schweigend und tupfte sich den Schweiß aus dem Gesicht.

Tati hob das Schwert wieder auf und ging wieder zu Atemu, Yugi und Co.

"Also wenn die Herren und Damen es wünschen, kann ich ihnen einen Einführung in die Schwertkunst geben." bot er an.

"Ja gerne doch!" Joeys Augen strahlten ihn an.
 

"Ich bin fix und fertig..." Tristan saß mit Yugi und Joey in der großen Badewanne und entspannte sich.

Tati hatte ihnen sehr viel gezeigt, aber auch viel abverlangt. Er ließ nicht einen Fehltritt durchgehen und auch sonst war er ein sehr strenger Lehrmeister. Er hatte sie zwei ganze Stunden lang durch die Mangel genommen und kein Meckern durchgehen lassen.

Jetzt waren alle drei am Ende ihrer Kräfte.

"Ich auch... ich glaub ich kann nicht mehr laufen und ich spüre meine Arme nicht mehr!" nickte Joey und bugsierte scherfällig eine Traube in seinen Mund.

"So schlimm fand ich das nun auch wieder nicht. Stellt euch vor wir würden die Soldatenausbildung machen." erwiderte Yugi, der als Einziger noch alleine hatte gehen können. Das Training hatte ihn zwar auch ausgelaugt, aber er hatte sich auch erstaunlicher Weise sehr wohl gefühlt.

"Das würde ich nicht überleben! Ich glaub ich geh auch nicht noch mal hin. Irgendwie ist dieser Tati schlimmer als alle unsere Lehrer zusammen." erwiderte Tristan.

"Stimmt, aber was glaubt ihr wie lange wir hier bleiben müssen?" dachte Joey nach.

"Ich hab keine Ahnung, aber wen könnten wir da fragen?" Yugi sah zu seinen Freunden. Er wusste das er irgendwann wieder gehen musste, aber wie und wann das wussten sie alle nicht.

"Fragen wir mal den Pharao vielleicht weiß er wer uns helfen kann." dachte Tristan nach.

"Sagt mal, Leute... Wollt ihr eigentlich nach Hause?" Yugi sah Joey und Tristan an.

"Was? Willst du etwa nicht mehr nach Hause?" Joey und Tristan sahen ihn fragend an.

"Ah! Ich weiß schon, diese Kleine, nicht?" grinste Joey.

"Sari? Nein das nicht, aber... ach ich weiß auch nicht..." Yugi drehte sich um und legte den Kopf auf seine verschränkten Arme.

"Aber was ist mit deinem Großvater? Er wird dich sicher sehr vermissen!" wandte Tristan ein.

"Ich finde auch, dass du dir das noch mal durch den Kopf gehen lassen solltest. Immerhin ist es hier nicht wie zu Hause. Wir haben hier jetzt zwar Spaß und es ist wie Urlaub, aber aus einem Urlaub muss man irgendwann zurückkommen. Wir haben hier auch keinen Fernseher oder Telefon. Auch keine Karten oder Duell Disks, das ist nicht unsere Welt." stimmte Joey ihm zu.

"Ja, das weiß ich doch..." seufzte Yugi: "Aber dann müssen wir uns auch vom Pharao trennen. Er war so lange bei mir und ist mir ein guter Freund geworden. Wenn er jetzt einfach so verschwindet, dann fehlt mir was. Aber ich vermisse natürlich auch meinen Großvater... Ich weiß nicht ob ich hier wirklich weg will..."

"Hey, jetzt mach mal nicht die Pferde scheu. Immerhin noch wissen wir nicht wie und wann wir nach Hause müssen und können. Vielleicht ändert sich deine Einstellung noch." warf Tristan ein und sah zu Joey. Er wollte Yugi aufheitern, der einen sehr traurigen Anblick im Moment gab.

"Genau Yugi! Bis dahin vergeht sicher noch ein Haufen Zeit und wer weiß, was alles noch passiert!" nickte Joey eifrig, aber Yugi sagte nichts mehr dazu.
 

"Mist, wenn die anderen keinen Erfolg haben, dann hab ich keine Chance..." Atemu saß ihn seinem Arbeitszimmer und sah sich noch mal die Ergebnisse von Saris Arbeit an. Aber sie war genauso ergiebig wie seine Befragungen gewesen. Auch Shimon hatte nichts das ihm weiterhelfen konnte und erst morgen würden seine Getreuen zurückkommen.

Atemu glaubte jedoch nicht daran das sie etwas gefunden hatten, das ihm gegen Feonn und Akunadin helfen konnte. Kein Anhaltspunkt das die auf der anderen Seite standen und seine Erinnerungen waren immer noch getrübt. Er hatte doch wirklich einen Blackout, der genau dort begann, als er das Haupttor des Palastes hinter sich gelassen hatte und dort aufhörte als es Yugi kennen gelernt hatte. Und jedes Mal, wenn er daran zurückdachte, bekam er Kopfschmerzen.

Atemu hielt sich den Kopf und kniff die Augen zusammen.

"Hier, ein Becher Wasser!" hört er eine vertraute Stimme und sah auf.

"Danke Mai." Mai hatte ihm einen Becher hingestellt und sich selbst rausgeputzt. Die ganzen Soldaten hatten ihr nachgekuckt, als sie zum Arbeitszimmer gegangen war.

Atemu trank das Wasser: "Was führt dich denn her?"

"Ach mir war so langweilig." erwiderte Mai und setzte sich auf den Tisch.

"Lass das bitte, die Papyrus sind sehr empfindlich." bat Atemu.

"Okay..." Mai rutschte wieder runter und sah sich eines der Schriftstücke an.

"Das kannst du echt lesen? Sieht aus wie Bilder..."

"Sind es auch. Unsere Buchstaben sind Bilder. Wobei einige Silben sind oder ganze Worte. Aber das dauert jetzt zulange, um dir das alles zu erklären. Und wenn dir langweilig ist, dann wird es dir hier nicht besser ergehen. Ich such die Nadel im Heuhaufen." meinte Atemu leicht genervt darüber, dass einfach nichts fand.

"Ach komm schon. Du wirst doch ein wenig Zeit für mich haben." protestierte Mai und zwinkerte ihm zu.

"Ich hab dir doch schon gesagt das ich eine Frau habe oder?" entgegnete Atemu.

"Na und? Immerhin, ist sie nicht da und du bist Pharao... du kannst dir doch so viele Frauen nehmen wie du willst." widersprach Mai und beugte sich zu ihm.

"Mai... Dir ist klar, das ich dich dafür in den Kerker werfen könnte oder?" Atemu blieb sichtlich ruhig und gelassen.

Mai schluckte und wich zurück: "Das würdest du tun?"

"Nein, noch nicht, weißt du, ich kenne dich ja. Und ich glaube, dass du nur auf das Gold scharf bist, auf den Luxus um genau zu sein. Die Reise hat dich offenbar etwas verwirrt und als du gesehen hast, was ich alles habe, da ist dir eine Sicherung durchgebrannt. Also komm wieder zu dir und denk dran was dir Joey bedeutet, ja?"

"Ähm..." Mai sah ihn blass an.

Irgendwie schein er Recht zu haben und sie wusste auch gar nicht mehr, was sie sich dabei gedacht hatte. Der ganze Prunk hier, hatte sie geblendet und die Aussicht mal auf einem Thorn zu sitzen verlockend, aber das war doch nicht sie selbst. Seit wann war wieder so auf Luxus aus?

"Schon gut, ich wollte auch nur testen wie treu du bist! Immerhin hast du deine Kleine lange nicht gesehen und wer weiß, vielleicht hat sich dein Geschmack ja verändert." redete sich Mai raus und lächelte frech.

"Gegen Isahra hat keine andere eine Chance. Zumindest was mein Herz betrifft. Wenn es nicht so wäre, hätte ich die nicht zur Frau genommen. Wenn sie da ist, fühl ich mich immer gleich besser. Das war schon so, als wir noch klein waren. Isa war schon immer anderes und immer wieder überrascht sie mich wieder mit etwas. Das Volk nennt sie nicht ohne Grund Sonne Ägyptens." erklärte Atemu und rollte einen Papyrus zusammen.

"Nicht mal Tea?" Mai sah ihn von der Seite her an.

"Tea ist eine Freundin für mich, nichts weiter. Sie hat mir auf der Barke ihre Liebe gestanden, aber ich hab sie abgewiesen. Es hat mir Leid getan, aber ich kann es nicht ändern. Ich empfinde nichts anderes als Freundschaft für sie. Mein Herz gehört nun mal nur Isahra und das wird sich auch nicht ändern. Sie und ich ergänzen uns ihn fast allen Dingen und verstehen uns auch ohne Worte."

"Also keine Chance, sie auszustechen?" fragte Mai nach.

"Nein, nicht die Kleinste." schüttelte Atemu den Kopf.

"Dann beneide ich dich dass du so verliebt bist und wünsche dir noch viele Kinder!" feixte Mai.

Atemu sah sie an und schmunzelte ein wenig.

"Was ist?" wunderte sich Mai.

"Ach, nichts... das Nächste ist nur schon unterwegs." grinste er sie an.

"Bitte? Aber... Wir sind doch erst einige Tage da, wie kann das sein, das du? Gut das ihr zusammen im Bett landet ist mir klar, aber wie kannst du das wissen?" schluckte Mai unsicher.

"Isa ist immerhin eine Halbgöttin und ihre Halbschwester ist ... indiskret..." Atemu stand auf: "Als ich vor zwei Tagen aufgewacht bin hat Hathor mich angegrinst und mir gratuliert. Von wegen gleich beim ersten Schuss Treffer versengt. Dazu soll ich mir einen Mädchennamen überlegen..."

"Oh je..." Mai wurde bleich: "Die liebe Verwandtschaft."

"Na ja, man gewöhnt sich dran..." zuckte Atemu mit den Schultern.

"Ich kann eh nichts dagegen unternehmen. Es sind Götter und daher bin ich froh wenn es dabei bleibt." Atemu sah aus dem Fenster.

Die Dunkelheit, die sich draußen Breit machte gefiel ihm nicht. Etwas zog herauf, das ihm Unbehagen bereitete. Zudem müsste Isahra auch bald zurück sein, aber in dieser Dunkelheit zu reiten war gefährlich... Aber das hatte sie ja noch nie abgeschreckt. Es klopfte plötzlich an der Tür.

"Ja?" Atemu sah zur Tür, durch die Shimon eben eintrat.

"Mein Pharao, ich wollte dich abholen. Die Spiele beginnen und ..."

"Ich weiß Shimon, danke! Also Mai, schlaf gut, meine Arbeit ruft." lächelte er sie an und verschwand mit Shimon durch die Tür.
 

Der Tag, an dem Feonn und Akunadin zurückgekommen waren, war angebrochen.

Atemu hatte seine Getreuen, außer Akunadin zu einer Versammlung gerufen.

Sari hatte den Auftrag Feonn und Akunadin zu überwachen, während sich alle anderen in einem Raum der Residenz versammelten. Alle anderen waren anwesend, Mana, Mahado, Seth, Kisara, Karim, Isis, Shada und Shimon. Nur Isahra fehlte noch, sie war noch nicht zurückgekommen und Atemu machte sich nicht wenige Sorgen. Normal war sie immer pünktlich und verschätzte sich nicht gleich um einen ganzen Tag. Sie war nun schon vier Tage weg und hatte keine Nachricht geschickt.

Atemu hatte Pacey schon losgeschickt um Isahra zu suchen, aber es würde noch dauern, bis sie zurückkommen würde. Arisis kümmerte sich wie immer um ihren Enkel und nun auch um Seths Tochter, damit ihre Eltern ihren Pflichten nachkommen konnten.

"Also ich sag es ungern, aber wir haben nicht einen Menschen finden können, der sich gegen Feonn oder Akunadin stellen wollte oder auch nur etwas wusste." sagte Mahado und sprach somit auch gleich für Mana mit.

"Bei mir und Kisara war es nicht anderes. Die, die wir fanden, scheinen nichts zu wissen, was uns helfen könnte." seufzte Seth.

"Da muss auch ich mich anschließen, nicht eine Information hab ich bekommen, genau wie auch Karim." erwiderte Isis.

"Ich hab nicht viel, nur das Akunadin es war, der Ägypten die Millenniumsgegenstände brachte." meinte Shada: "Ich hab mit einem alten Dieb gesprochen, der meinte, das Akunadin damals das Heimatdorf des Diebes Thief zerstört haben soll."

"Und wir bringt uns das weiter?" fragte Kisara.

"Wir alle wissen das die Macht der Millenniumsgegenstände dunkele Magie besitzen und Thief ist wegen Grabschändung hingerichtet worden. Er kann uns also auch nicht weiterhelfen." wandte Karim ein.

"Shimon, weißt du Näheres?" Mana sah zu ihrem alten Lehrer.

"Nein, nur das Akunadin damals mit einem Regiment losritt und mit den Gegenständen zurückkam. Erst später erfuhr ich dann von Thief, dass er das ganze Dorf dem Erdboden gleich gemacht habe. Mehr weiß auch ich nicht."

"Wie dem auch sei, das hilft uns hier nicht weiter." sagte Atemu und sah in die Runde: "Ich brauch Beweise das Feonn und Akunadin nicht treu sind, damit ich sie ihres Amtes entheben kann. Ahotep hat eindeutig diese Beiden beschuldigt, bevor er getötet wurde. Was sie wollen, können wir uns denken. Macht, Gold und Ägypten. Wenn Isahra Seth zum Mann genommen hätte, wäre der Thron automatisch in die Ahnenreihe von Akunadin gefallen. Was Feonn allerdings davon hat, ist mir schleierhaft. Zudem hab ich noch eine weitere Befürchtung..." Atemu legte eine Pause ein und sammelte sich, ehe er weiter sprach: "Ich glaube meine Mutter ist in die Vorfälle verstrickt."

"Was? Arisis?" Shimon sah ihn perplex an und auch die anderen wirkten überrumpelt.

"Aber Eure Mutter und Isahra verstehen sich seit der Geburt des Prinzen." fiel Mana ein.

"Ja schon, aber sie wusste das Ahotep mit einem Pfeil getötet wurde, zu einem Zeitpunkt wo nur drei Personen davon wussten. Ich, Isahra und Sari. Sari wurde stillschweigen auferlegt und ich und Isahra haben meine Mutter nicht gesehen und gesprochen, ehe sie mich darauf ansprach. Daher muss ich davon ausgehen, dass sie den Schützen zumindest kannte, wenn nicht selbst geschickt hat." erklärte Atemu seinen Verdacht.

"Das ist in der Tat merkwürdig..." Seth dachte nach.

"Also ist Arisis Hass auf unsere Königin nicht verflogen, sondern immer noch da. Aber wegen eurem Sohn, waren ihr erstmal die Hände gebunden." nickte Mahado.

"Pharao..." Isis sah zu ihm auf.

"Was ist denn?" Atemu sah sie fragend an.

"Also... ich sollte es eigentlich niemand sagen, aber in den letzten beiden Jahren, gab es auch immer Anschläge auf die Königin." sagte sie zögerlich und sah dabei auf den Boden.

"Was?!" Mahado, Seth, Karim, Shada, Shimon und Atemu starrten sie an.

"Ja, es war meinst wenn sie alleine, oder mit mir, Kisa, Pacey oder Sari unterwegs war." wandte Mana ein.

"Du hast das auch gewusst?" Mahado sah sie an.

"Nur wir fünf wussten davon und Isahra wollte nicht, das es jemand erfährt. Sie wollte auch nicht, dass es an die Ohren des Volkes oder der Priester gelangte. Was sollten wir denn tun?" Kisara fühlte sich sichtlich erleichtert das es nun raus war.

"Nein, daher hat sie also die neueren Narben..." Atemu setzte sich wieder zurück, da er vor Schreck aufgesprungen war: "Mist... Hani hatte so was auch erwähnt, aber ich dachte es Einzelfälle waren..."

"Isahra wollte abwarten und das selbst in die Hand nehmen." klärte Isis noch auf.

"Aber ihr hättet es uns sagen müssen! Immerhin sind wir alle ..."

"Seth, es war ein Befehl von ihr. Das können wir nicht einfach so ignorieren." Kisara nahm sein Hand: "Versteh das bitte, mein Liebling."

"Okay, das verstehen wir ja, aber das heißt doch, dass nicht nur auf den Pharao Attentate verübt wurden, sondern auch auf die Königin." fasste Karim zusammen.

"Aber nicht auf den Prinzen, oder?" fragte Shada nach.

"Nicht ich wüsste..." Mahado sah zu Mana.

"Davon weiß ich auch nichts!" wehrte sie gleich ab.

"Wo ist eigentlich unsere Sonne?" fragte Isis nach.

"Sie ist zum Amun-Ra-Tempel geritten und noch nicht zurück." klärte Shimon auf.

"Sie ist mehr als einen Tag zu spät dran..." setzte Atemu noch an.

"Das ist nicht gut..." seufzte Mahado.

"Ihr wird nichts passiert sein." beruhigte Shada.

"Hoffen wir`s." Seth sah aus dem Fenster.

"Wie kommst du eigentlich darauf?" wollte Karim wissen.

"Ich glaub einfach nicht das Isahra was passiert, immerhin ist sie immer noch ein Liebling der Götter."

"Was mein Glück ist." Isahra stand plötzlich keuchend in der Tür und hielt sich die Schulter. Sie hatte ein paar kleinere Wunden, in denen Sand klebte. Ihre Haare waren zerzaust und ihre Kleider leicht verschlissen.

"Isa!" Atemu sprang als Erster auf und konnte sie gerade noch abfangen, bevor sie auf den Boden fiel.

"Was ist passiert?" Vorsichtig hob er sie auf die Arme und sah eine große blutende Wunden in der Mitte ihres rechten Oberarms. Sie sah aus als wäre sie von einem Dolch, da es einem tiefen Schnitt glich.

"Das darf nicht wahr sein..." Kisara hielt sich an Seth fest, und schluckte.

Mana wurde gleich wieder schlecht, da ihre Hormone immer noch verrück spielten.

"Nein... hätte ich es doch nur eher gesagt..." Isis Kopf füllte sich mit Vorwürfen.

"Du kannst nichts dafür!" Karim nahm sie in den Arm: "Das konnte niemand vorhersehen und wir hätten sie auch nicht aufhalten können." versicherte ihr Karim.

Isahra keuchte nur noch und brachte kein Wort heraus.

"Pharao, bringt sie in Euer Gemach! Ich hole Binden und ..." weiter verstanden sie Shimon nicht, da er schon aus der Tür war.
 

"Das ist eine sehr große Wunde..." Shimon tupfte das Blut ab und verband die Wunde mit sauberen Leinen. Die anderen Wunden hatte er bereits gereinigt: "Derjenige muss sehr nahe bei ihr gestanden haben, um ihr eine so tiefe und lange Wunde zufügen zu können."

"Sieht so aus..." Atemu saß neben ihm und strich Isahra durch die Haare.

Sie war eingeschlafen und atmete etwas unruhig.

"Allerdings glaub ich nicht, dass das alles war... Auch wenn er sie überrumpelt hätte, hätte sie ihre magischen Kräfte benutzt und würde nicht so schrecklich aussehen..." meinte Shimon nachdenklich: "Es scheint als..."

"Als wäre sie von Kas und mehreren Angreifern angegriffen worden. Wenn Isahra ihr Ka ruft, dann kann sie ihre magischen Kräfte nicht richtig nutzen." beendete Atemu Shimons Gedankengang.

"Was jetzt?"

"Ich bleib bei ihr, bis sie wach wird... Könnt ihr meine Aufgaben für heute noch absagen oder umverteilen?" bat Atemu seinen alten Mentor.

"Natürlich. Ich werde eure Freunde unterrichten und eure Mutter."

"Nein, nicht meine Mutter... Aber sag Sari, die soll Kairon in Zukunft nicht mehr mit meiner Mutter alleine lassen, Sari und Pacey sollen sich um ihn kümmern." erwiderte Atemu.

"Wie ihr wollt!" Shimon verneigte sich und verließ das königliche Gemach.

Isahra wachte nach einigen Minuten auf.

"Hey..." Atemu sah sie an und lächelte ein wenig. "Wie fühlst du dich?"

"Nich so gut..." Isahra wollte sich aufrichten, doch Atemu drückte sie zurück in die Kissen.

"Bleib liegen, ja? Shimon ist gerade erst mit dem Verbinden deiner Wunden fertig."

"Okay, wenn du willst..." nickte Isahra und lächelte ihn mild an.

"Isa, was ist denn passiert?" fragte er ohne weitere Umschweife.

"Nun... Ich hab den Tempel verlassen, es war schon spät, aber ich hatte das Gefühl zurück zu müssen. Auf etwa der Hälfte des Weges, hab ich dann Bestien gesehen, es waren Kas... Ganz sicher sogar, aber ich kannte sie nicht. Sie haben mich auch gleich angegriffen und ich hab Kerberos und Seraphim gerufen. Erst dann merkte ich das auch noch einige Menschen dort waren..." sagte sie und versuchte sich zu erinnern.

"Es waren ... drei nein vier... Aber nur zwei hatten ihre Kas gerufen... die anderen beiden griffen mit Speeren, Pfeil und Bogen und Messer an. Ich hab mich nur knapp retten können, weil ich das Gefühl hatte, als würde mich da noch was angreifen, oder festhalten... Ich glaub das war noch ein Ka."

"Schon gut, aber warum hast du nicht gesagt, dass auch du angegriffen worden bist. Das heißt doch, dass auch dein Leben in Gefahr ist und nicht nur meins." wandte Atemu ein.

"Schon, aber ich will nicht, dass du dir Sorgen machst... Aber das wirst du jetzt wohl." entgegnete Isahra und richtete sich nun doch auf: "Tut mir Leid, Ati."

"Schon okay, aber tu das nie wieder, sonst muss ich davon ausgehen, dass du mir nicht vertraust."

"Nein!" Isahra sah ihn an: "Nein, das ist doch Unsinn! Au..." Sie hatte sich zu schnell zu ihm umgedreht und sich dabei ungünstig den Arm verdreht.

"Du bist unmöglich! Versprich mir, das du das nie wieder etwas so Wichtiges vor mir verheimlichst, ja?" Atemu umarmte sie und drückte sie an sich: "Ich verlier dich sonst noch!"

"Sicher nicht..." Isahra hielt sich an ihm fest und löste sich dann wieder: "Wenn wir schon beim Thema sind... also... deine Mutter..."

"Ich weiß, sie tut nur als würde sie dich mögen."

"Ähm... ja..." Isahra sah ihn unsicher an: "Ich hab ihre Hilfe gebraucht, wegen Kairon... Du warst nicht da und da hab ihr erlaubt, dass sie sich um ihn kümmert. Immerhin ist er dein Sohn und das beschützt ihn. Aber ich glaub das sie jetzt, da du zurück bist..."

"Isa?" Atemu nahm ihre Hand: "Was hast du erfahren?"

"Ich hab im Tempel mit einem Priester gesprochen, der mir was sagen konnte. Ich hab auch Feonns Zimmer durchwühlt und sogar einen Papyrus gefunden auf dem stand, dass er neben Ahotep noch zwei Weitere hat, die dich töten sollen. Ich hab ihn in meiner Tasche gehabt, als ich angegriffen wurde, aber ich weiß nicht mal wo mein Pferd abgeblieben ist." erwiderte Isahra: "Aber du meinst deine Mutter... Ich hab gesehen wie sie mit einem Mann gesprochen hat, kurz vor meiner Abreise, dessen Statur hat zu dem gepasst, der Ahotep ermordet hatte. Zudem haben die Attentate genau da angefangen, nachdem Kairon geboren wurde und sie hier war. Auch immer dann, wenn sie wusste das ich alleine war haben sich die Angriffe gehäuft."

"Ach du..." Atemu gab ihr einen Kuss und drückte sie an sich: "Gewöhn dir ab, mich schützen zu wollen, ja? Süße, ich weiß doch, dass meine Mutter dich nicht mag und ich trau ihr das auch zu, auch wenn es mir schwer fällt. Ich werd sie wieder wegschicken..."

"Atemu tu das nicht! Immerhin solange sie hier ist, können wir sie beobachten."

"Isa, ich verstehe was du meinst, aber sie ist meine Mutter und ... du hast recht. Wenn sie wirklich mit drin steckt, muss ich auch sie zur Verantwortung ziehen." seufzte Atemu schwermütig. Seine eigene Mutter so zu behandeln viel ihm nur noch schwer, aber eine andere Wahl hatte er wirklich nicht. Selbst mit Isahra oder seinen Getreuen würde er so verfahren müssen, wenn sie Hochverrat begehen würden.

"Noch was..." Atemu fuhr mit der Hand über Isahras Bauch.

"Hathor war also auch bei dir..." stellte Isahra fest und lächelte frech.

"Ich bin wirklich wieder schwanger... Ich hab auch Chnum aufgesucht und er hat es mit bestätigt."

"Das ist super! Ich werde wieder Vater, aber diesmal bin ich dabei... Ich bin da wenn es zur Welt kommt und wenn sie ihre ersten Schritte macht und ihr erstes Wort spricht." strahlte er sie an und küsste ihren Bauch.

Isahra lachte: "Das kitzelt..."
 

"Feonn... Akunadin..." Arisis stand vor den Beiden und sah sie sauer an.

"Was habt ihr euch dabei gedacht? Ich hab gehört das ihr auch meinen Sohn töten wolltet?" fuhr sie die zwei Hohepriester an.

"Das ist ein Missverständnis! Warum sollten wie deinen Sohn aus dem Weg räumen?" erwiderte Feonn.

"Genau, wir wollen nur Isahra aus dem Weg haben!" stimmte Akunadin um zu.

"Und warum ist mein Sohn dann verschwunden? Wir hatten ausgemacht das ihm kein Haar gekrümmt wird." donnerte Arisis Feonn und Akunadin an.

"Das haben wir nicht! Wir haben euch doch gesagt das es ein Hinterhalt der Wüstenbewohner war." verteidigte sich Feonn.

"Schwester! Atemu ist mein Neffe, ich würde ihm doch nichts antun. Ich liebe ihn doch." versicherte Akunadin.

"Und euer Attentat auf Isahra ist ja wohl auch fehlgeschlagen." stimmte Feonn ihm zu.

"Mein Attentat... Ja ich weiß, aber mir habt ihr zu verdanken, dass dieser Ahotep nicht mehr gehen euch verwendet werden kann. Wenn ich euch nicht brauchen würde, um mich dieses Weibsstücks zu entledigen, dann würde ich selbst gegen euch aussagen." brummte sie und setzte sich auf einen Sessel.

Sie und die Hohepriester hatten sich in ihrem Zimmer zusammen gefunden, was niemand sonderlich auffalle sollte, da Arisis als gute Freundin der Beiden galt.

"Ja, wir danken euch, für euer schnelles Handeln, aber ich versicherte dir nochmals, dass wir Atemu nicht angefasst haben!" nickte Akunadin und umarmte sie: "Du wisst doch das wir dasselbe wollen. Den Thron von dieser kleinen dreckigen Allermannsliebchen zu befreien."

"Mein lieber Bruder..." Arisis drückte ihn an sich: "Ich hoffe das wir sie bald aus dem Weg haben... Noch haben wir Zeit, aber beeilen wir uns, bevor mein Sohn ihr noch mal ein Kind in de Leib setzt. Denn dann ..."

"Warum eigentlich? Was spielt es für eine Rolle? Wenn das Gör schwanger ist, dann ist sie schwächer. Dann tun wir uns leichter." wandte Feonn an.

"Aber dann tötet ihr MEIN Kindeskind und das KIND meines Sohnes!" widersprach Arisis: "Und nun geht! Verschwindet! Ihr wisst das ich euch in der Hand habe!"

"Ja..." Akunadin und Feonn, verneigten sich und gingen auf dem Zimmer.

"Dieses Weib bringt unsere Pläne durcheinander..." ärgerte sich Feonn, als sie einige Meter weiter weg waren.

"Beruhige dich, noch brauchen wir sie. Arisis hat nun mal noch mehr Macht als wir und sie hat Zugang zu Re-Kairon-Atem. Wenn wir den Kleinen töten wollen, muss sie uns genug vertrauen, um uns mit ihm alleine zu lassen." erwiderte Akunadin und ging weiter.

Feonn sah ihn und schnaubte: "Ist dir klar das deine tolle Schwester uns auch alles versauen könnte? Ihr Plan Isahra zu töten schlug fehl, wobei es mich wundert, dass sie überhaupt soweit gekommen ist."

"Das weiß ich Feonn, aber ich hab keine Wahl, sobald Isahra tot ist, werden wir uns ihrer entledigen. Aber solang brauchen wir Arisis. Aber du hast Recht, Isahra ist eigentlich stärker... Ich frag mich was passiert ist, wodurch ihre Kräfte sich so eindämmen ließen?"

"Ich schätzte, das sie die Tage zuvor kaum in der Sonne war und wenig schlaf hatte. Das kann ich mir gut vorstellen, da sie meine ganzen Pflichten übernehmen musste." zuckte Feonn mit den Schultern.

"Verstehe, das ist natürlich eine gute Erklärung. Immerhin braucht sie die Sonne, um ihre magischen Kräfte auf zuladen..." nickte Akunadin und ging in ein Zimmer.

Das Zimmer war ohne Fenster und hatte zwei Türen. In der Dunkelheit knieten zwei junge Männer die beide Priester waren. Sie hießen Besferu und Poleru, beide waren sie, wie Ahotep, dem Gott Apophis geweiht, wobei diese Beiden hier, verstoßene Priester waren und sich in den Dienst von Akunadin stellten. Auch waren sie Zwillingsbrüder und so konnte man sie besser einsetzten als man dachte.

"Wer von euch hat Ahotep im Auftrage der Großen Königlichen Mutter getötet?" wollte Akunadin wissen.

"Ich mein Herr!" Poleru hob den Blick und sah ihn durch die Dunkelheit hindurch an.

"Das hast du gut gemacht! Ich habe eine Aufgabe für euch." sagte Akunadin erst.

"Wir hören!" erwiderten die beiden Brüder.

"Ich will, dass der Pharao und die Königin verschwinden. Wenn ihr es wollt, behaltet die kleine Herumtreiberin, mir ist egal was ihr mit den Beiden anstellt, aber ich will das sie für tot gehalten werden! Mein Sohn ist der Nächste in der Thronfolge." befahl Akunadin.

"Und der Prinz? Re-Kairon steht nun vor deinem Sohn." wandte Feonn ein.

Akunadin warf ihm einen stechenden Blick zu: "Ich werde das Balg einfach im Nil ertränken. Der Prinz ist noch nicht mal 3 Jahre alt, mit dem werden wir doch fertig werden! Und Arisis wird einen Unfall haben, dadurch haben wir alles was wir wollen. Mahado wird seines Amtes enthoben. Du bekommt Unterägypten und ich Oberägypten. Seth wird Pharao und damit haben wir schon mal ein ganzes Stück geschafft." Akunadin grinste teuflisch und wandte den Blick wieder den beiden Priestern zu.

"Ich will dass ich auch gleich diesen Yugi erledigt. Er sieht dem Pharao zu ähnlich und die Getreuen könnten ihn dazu überreden auf den Thron zu steigen."

"Wie ihr befehlt, Großer Akunadin." Besferu und Poleru verließen den Raum.

"Ich hoffe die beiden sind besser als dieser Ahotep." schnaubte Feonn.

"Mit Sicherheit und Ahotep war dein Mann! Du hast ihn ausgesucht!" entgegnete Akunadin: "Aber sie werden ihren Auftrag erfüllen. Sie werden zuerst den Pharao und die Königin erledigen. Dann diesen Yugi, der Rest ist dann leicht."

"Das ist doch schon mal gut zu wissen. Uns läuft die Zeit davon, weißt du das ich die Residenz nicht mehr verlassen darf?" wandte Feonn ein.

"Bitte?" Akunadin sah ihn entsetzt an.

"Ja, der Pharao hat es befohlen, ich soll hier bleiben, bis der Mord an Ahotep geklärt ist." erinnerte sich Feonn.

"Aber wir waren doch gar nicht hier, als er ermordet wurde!" widersprach Akunadin.

"Weiß ich doch aber, es ist nun mal so und ich kann es nicht ändern. Wir müssen uns im Rahmen des Möglichen bewegen und daher dürfen wir die Befehle nicht ignorieren."
 

"Yugi! Hallo!" Sari sah Yugi fragend an, der schien irgendwie abwesend zu sein, als er sie angesprochen hatte.

Inzwischen war nun schon eine Woche vergangen, seit Kairon ausgeplaudert hatte, das Sari ihn mochte.

"Ja, also ich..." Er sah sie an und wurde wieder hochrot ihm Gesicht.

"Ich... ich hab nachgedacht und..."

"Ja?" Sari sah ihn fragend an und legte den Bogen beiseite, mit dem sie gerade üben wollte.

"Ich mag dich, sehr sogar... Es ist nur... ich brauch noch ein wenig Zeit..." stammelte er zusammen.

"Und? Ich glaub ich kann dir nicht ganz folgen." unterbrach sie ihn.

"Ja, also... wartest du bis ich... mir im Klarem bin... über meine Gefühle... und das was ich will?" brachte er angehackt heraus und sah dabei auf den Boden.

"Ähm... also..." als er aufsah bemerkte er das auch Sari rot geworden war.

"Ja... also hab ich doch Chancen bei dir..." stellte sie fest.

"Ähm... ja... ich denke scho..." weiter kam Yugi nicht, da Sari ihm den Mund zuhielt.

Sie sah ihn mit ihren blauen Augen tief in die Augen und fuhr mit der Hand durch seine Haare.

Yugi fühlte sich schlagartig noch seltsamer als ohnehin schon und erstarrte richtig.

"Weißt du, das freut mich, ich hab schon befürchtet, dass du nicht mehr magst. Lass dir nur Zeit, Yugi. Ich hab nicht vor mich in nächster Zeit anderweitig zu verlieben. Und ich hab auch schon gesagt, dass ich auf dich warten werde..." meinte Sari mit sanfter Stimme und küsste ihn auf die Wange.

Duell 18: Abschied

(HI!! Da bin ich wieder mit Nachschub^^ Ich hoffe das es euch gefällt udn das ihr viel zu lachen und Spaß habt, beim Lesen ^^ Ich hatte ihn beim Schreiben schon ^^)
 

(Knuddelz Isa!)
 

Duell 18: Abschied
 

"Atemu!" Yugi stürmte in das Gemach von Isahra und Atemu und wich erstmal einen Schritt zurück. Er hatte Beide dabei erwischt wie sie gerade miteinander beschäftigt waren.

"Ähm... Also ich..."

"Nein, schon gut!" Isahra zog sich ihr Oberteil wieder an, das Atemu eben in der Hand gehabt hatte.

"Wirklich?" Atemu sah sie gespielt griesgrämig an.

"Ja! Ich muss eh noch arbeiten! Und du lenkst mich nur ab!" sie tippte ihm auf die Nase und verließ das Bett.

"Gib nur mir die Schuld...." Atemu erhob sich und sah sie an.

"Wem sonst? Na ja, Ich lass euch Jungs mal alleine!" Isahra band sich das Hüfttuch um und klopfe Yugi auf die Schulter, der versuchte den Blick von ihr abzuwenden.

Er hatte ja noch nie ein nacktes Mädchen gesehen und dazu war sie auch noch die Frau seines Freundes. Doch weder ihn noch sie schien das zu stören.

Isahra lächelt Yugi an: "Was hast du denn?"

"Nichts..." schluckte Yugi und vermied es sie anzusehen.

"Bis später!" Isahra schloss die Tür hinter sich.

"Yugi, komm ruhig her!" Atemu setzte sich auf das zerwühlte Bett und sah ihn an.

"Ähm... ist das normal das sie sich nichts dabei denkt, ich hab die fast nac..."

"Du bist hier in Ägypten, wir sehen die Dinge nicht so streng wie ihr. Wie kann ich dir denn helfen?"

"Hä! Ja, genau... Also wir fragen uns wir und wann wir wieder nach Hause kommen." begann Yugi mit seinem ersten Anliegen.

"Mhm..." Atemu dachte eine Weile nach: "Du fragst Sachen, also das weiß ich gar nicht."

"Was? Aber wie finden wir es dann raus? Ich meine wir können doch nicht hier bleiben." Yugi setzte sich zu ihm und sah ihn an.

"Ich weiß ja, aber ich wüsste nicht wie ich dir helfen könnte. Meine Macht dient in erster Linie dem Schutz von Ägypten und mit Zeittoren kenne ich mich nicht aus." erklärte ihm Atemu: "Aber frag mal Isa. Sie kann dir da eher helfen als ich. Ihre Beziehungen sind besser und die Götter geben auch ihr mehr Antworten als mir."

"Isa.. Aber ich hab sie halbnackt gesehen..." Yugi lief hochrot an.

"Und? So schlimm ist das nicht. Die Sklaven laufen auch unbekleidet durch die Gegend und ich glaub, dass sie es schon wieder vergessen hat. Vergiss es einfach wieder, es ist natürlich, mehr nicht!" winkte Atemu ab und streckte sich.

"Also... ich... werd es versuchen..." nickte Yugi hochrot.

Atemu lächelte ihn an: "Hey, das war das erste Mal das du ein Mädchen so gesehen hast, oder?"

"Ja!" Yugi sah auf den Boden.

"Okay, dann wechseln wir das Thema, wolltest du sonst noch was?"

"Na ja, schon, aber wenn du nicht weiß, wie wir nach Hause kommen, kannst du mir hierbei auch nicht helfen. Nur, sag mal, Atemu, diese Sari..."

"Sari?" Atemu zog eine Augenbraue hoch: "Gefällt sie dir?"

"Ja, aber ich weiß nicht wie ich mich verhalten soll. Ich hab schon das Gefühl, das ich sie liebe, aber ich weiß nicht ob ich diesem Gefühl trauen kann. Als ich in Tea verliebt war, hat es sich ähnlich angefühlt, aber was wenn das auch in die Hose geht." stammelte er vor sich hin.

"Nun... weißt du Yugi. Sari mag dich ja auch und das von Anfang an. Im Gegensatz zu Tea will sie dich und nicht mich. Saris Gefühle sind aufrichtig und ehrlich gemeint. Sie ist ein nettes Mädchen

das weiß was sie tut. Yugi, wenn du sie gern hast, dann solltest du dich einfach mal trauen. Wenn es nicht klappt, dann hast du es wenigstens versucht und sie wird die sicher nicht böse sein." versuchte Atemu ihm einen Ratschlag zu geben.

"Aber wenn ich wieder zu Hause bin, was dann? Dann seh ich sie nie wieder und ..."

"Yugi, Liebe ist immer ein Risiko. Wie ein Spiel, bei dem man gewinnen oder verlieren kann. Genau wie Pokern ist er Einsatz nun mal sehr hoch und es gibt keine Garantie, dass man das bessere Blatt hat und es auch behält. Das menschliche Herz ist zuweilen flatterhaft und es kann sich ändern zum Guten oder zum Schlechten!" sagte Atemu.

"Was?" Yugi sah ihn an: "So hab ich dich noch nie Reden hören!"

"Ja... das sind auch eher die Worte meines Vaters, als Meine!" grinste Atemu verlegen: "Ich selbst bin eben ein Spieler und ich hab wirklich viel riskiert um Isahra zu bekommen. Das sie mich immer noch liebt ist ein Geschenk und das meine Gefühle für sie immer stärker werden, wundert mich selbst."

Yugi sah ihn nur an, da Atemu aus dem Fenster sah: "Yugi, wenn du Sari liebst, dann riskier es einfach. Sag ihr was Sache ist und dann sieh weiter. Du weißt noch nicht was sie Zukunft bringt und ich auch nicht, also lass uns leben und sehen was geschieht!"

"Ja... Okay ich wird es versuchen." nickte Yugi zuversichtlich.
 

"Wie ihr zurück in euere Zeit kommt?" Isahra sah Joey und die anderen nachdenklich an. "Also ich könnte vielleicht ein Tor öffnen, aber ich glaub nicht das es so einfach ist. Im Moment bin ich sehr beschäftigt und..."

"Aber du kannst uns helfen!" Tea sah sie erfreut an.

"Ich glaub schon, aber ich weiß nicht wie die Zukunft dann aussieht..."

"Egal! Bitte schick uns wieder nach Hause! Nach Japan!" bat Rebecca eindinglich.

"Gefällt es euch hier nicht?" wunderte sich Hani, er es endlich geschafft hatte die Residenz aufzusuchen. Der alte Händler war hier gern gesehen, nicht zuletzt weil er Saris Vater war, und er hatte sich mit Isahra unterhalten, als alle auf sie zukamen.

"Doch, aber wir vermissen unsere Freunde und unsere Verwandten." erwiderte Joey.

"Das stimmt, bitte, Isa!" nickte Mai eifrig.

"Na okay, aber heute nicht mehr! Ich hab viel zu tun." nickte Isahra geschlagen. Sie konnte ihnen auch den Wunsch abschlagen nach Hause gegen zu wollen. Immerhin, waren sie Freunde des Pharaos und hatten ihn nach Hause begleitet. Es wäre als würden sie sie festhalten, wie Feinde, wenn sie ihnen nicht die Möglichkeit eröffnen würden, nach Hause zu kommen.

"Wirklich? Das ist klasse! Ich sehe Serenety endlich wieder!" freute sich Tristan.

"Wie war das? Sie ist meine Schwester!" fuhr Joey ihn an.

"Leute... Ihr wisst, dass ihr alles hier vergessen werdet, oder?" wandte Isahra ein.

"Was? Aber warum denn?" Yugi sah sie verwirrt an.

"Nun, die Zukunft schreibt sich nun neu und ihr werdet in der Zukunft, in die ihr kommt, eingegliedert. Ihr werdet dort vermutlich ein Leben, dass dort begonnen hat weiterführen, aber es nicht wissen." versuchte sie anschaulich zu erklären, was ihr aber nicht so ganz zu gelingen schien, da Joey und Tristen ahnungslose Gesichter machten.

"Sag mal, spielt es dann eigentlich keine Rolle ob wir hier bleiben oder nicht, oder?" fragte Rebecca nach.

"Das kann ich euch nicht sagen, ich weiß nicht alles. Und jetzt hab ich zu tun!" verabschiedete sich Isahra und ließ sie stehen.

"Also ihr wollt nach Hause!" lächelte Hani und sah Yugi an.

"Hm???" Shada, Seth, Karim und Mahado standen über eine Karte gebeugt. Seit gut einer halben Stunde hatten sie sich nicht mehr bewegt und auch die Landkarte Ägyptens gestarrt.

"Jungs?" Isis war soeben in das Zimmer getreten und hatte ihnen fünf Minuten zugesehen ehe sie was gesagt hatte.

Aber irgendwie schienen die vier Hohepriester sie nicht zu bemerken. Ihre Gesichter waren allerdings heimtückisch fröhlich.

"Karim!" Isis wedelte mit der Hand vor seinem Gesicht herum und machte ihn so auf sich aufmerksam, genau wie auch die anderen Drei.

"Isis..." Karim sah sie an, als wäre se plötzlich vor ihm aufgetaucht.

"Ja, ich bin's! Was triebt ihr hier?"

"Wir sehen uns unsere Grenzen an..." grinste Mahado und trat einen Schritt zur Seite, damit auch Isis was sehen konnte.

"Was ist mit den..." Isis stockte und riss die Augen auf. "Habt ihr sie noch alle? Was grinst ihr alle so? Unsere Regimente werden zurückgeschlagen und ihr ..."

"Isis..." Seth lächelt sie an: "Das ist Strategie."

"Strategie? Was für eine Strategie ist das, wenn unsere Leute die Grenzen nicht mehr sichern können?" regte sie sich auf: "Zudem verlieren wir viele unserer Brüder."

"Nein, das sind die fremdländischen Söldner von Akunadin. Wir lassen sie umkommen. Unsere Männer greifen erst heute an. Sie wurden zurückgehalten bis Akunadins Leute erheblich dezimiert waren. Ich hab genug Leute an den Grenzen, um unsere Feinde jetzt wieder hinter unsere Grenzen zurückzuschlagen. Auch hab ich einige Priester dort, die ihre Kas rufen werden." erklärte Shada.

"Ihre Kas? Aber Isa hat doch angeordnet das wir unsere Kas nur noch gegen andere Monster oder im extremen Notfall rufen sollen." wandte Isis ein.

"Schon, aber ich glaube, dass hier der Zweck die Mittel heiligt und der Pharao ist zurück. Dazu ist dass eine Maßnahme, die nur bei einer eventuellen Niederlage angewandt werden wird. Mach dir keine Sorgen ich hab freie Hand über das Heer."

"Und unsre Zustimmung, Isa wird es verstehen." versicherte Mahado.

"Will ich hoffen, wir haben nämlich alle keine Befugnis über den Kopf der Horusfalken so was zu entscheiden." erwiderte Isis: "Auch wenn dadurch Akunadins Söldnerreihen derart gelichtet werden."

"Das stimmt, aber unsere Feinde haben ja auch schon Verluste und werden müde. Unsere eigentlichen Truppen nicht. Wir haben schon so gut wie gewonnen und dazu noch Akunadin ausgestochen. Von seinen Söldnern sind nur noch eine Handvoll da, damit er es nicht all zu schnell merkt." nickte Mahado zuversichtlich.

"Wessen Strategie ist das eigentlich gewesen?" wunderte sich Isis.

"Isahras. Sie hat mir den Befehl gegeben." Shada rollte wieder die Karte zusammen und räumte sie auf. In seinem Zimmer hatte er eine größere Ausführung davon, auf der er mit Figuren verfolgte was man ihm mit Brieftauben oder Boten berichtet wurde.

"Und was steht sonst noch an?" wollte Isis wissen.

"Nicht sehr viel! Nur das Feonn wieder Gold will zum Ausbau des Tempels." zuckte Karim mit den Schultern.

"Ansonsten nichts Ungewöhnliches. Alles läuft wieder gut und ruhig seit sich rum gesprochen hat, dass Atemu zurück ist. Selbst die Wüstenbewohner haben sich verzogen." Seth setzte sich auf einen Hocker und sah aus dem Fenster. Er sah Pacey sie sich mit Arisis und Kisara um seine Tochter und den Prinzen kümmerte und musste lächeln. Ihnen zuzusehen, war wie ein Stück Frieden und die

Kinder wussten noch nichts von den Schatten, die sich über ihnen zusammenbrauten. Er und auch alle anderen Hohepriester wussten, dass Ägypten erst dann wieder ein guter Frieden anbrechen würde, wenn die Schattenspiele ein Ende haben würden. Die Schatten mussten versiegelt werden, aber dadurch würden sie alle auch den Zugriff auf ihre mächtigsten Waffen, ihre Kas verlieren. Die sie ja immer dann riefen, wenn ihre Feinde Ägypten bedrohten.

Seth, Mahado, Isis, Karim und auch alle anderen waren mit ihren Kas aufgewachsen und es würde ihnen allen nicht leicht fallen, sie nicht mehr rufen zu können. Dios, Siperia, der schwarze Magier, das schwarze Magiermädchen, der weiße Drache, Exoida und all die anderen Kas waren schon fast wie Freunde für sie. Gute Freunde, die ihnen immer halfen, wenn man sie brachte.

"Seth?" Mana riss ihn aus seinen Gedanken.

"Mana... du?" er hatte sie gar nicht reinkommen sehnen und gehört auch nicht.

"Was gibt es den?"

"Die Spiele... Du, Isis und Karim seid heute dran." erinnerte sie ihn an seine Pflichten.

"Danke!" lächelte er und stand auf und wollte gehen.

"Seth!" Mahado sah ihm nach.

"Was ist denn?"

"Brauchst du nichts?" fragte Isis ihn.

"Was sollte ich denn brauchen?" wunderte sich Seth.

"Das hier!" Shada hielt einen goldenen Unterarmschutz in der Hand, an dem eine Art Flügel befestigt war: "Dein Dia Dank!"

"Das ist nicht meins! Meins ist in meinem Zimmer und ich wollte es eben holen. Wir treffen uns dann vor dem Gang, ja?" mit den Worten war Seth auch schon verschwunden.

"Kühl wie immer, aber was ganz anderes. Akunadin ist ein wenig aufgebracht. Er wird gleich hier sei..." Mana schaffte es nicht das N noch auszusprechen, da Akunadin schon verärgert in der Türe stand.

"Akunadin!" Karim schmunzelte ihn an und versuchte überrascht zu wirken.

"Shada! Wo sind die fremdländischen Soldaten der Regimente?" fuhr Akunadin Shada wütend an.

"Ich verstehe nicht ganz?" Shada stellte sich dumm und sah ihn nur fragend an.

"Wir gehen!" Mahado packte Mana an der Hand und zog sie mit. "Wir auch, wir müssen zu dem Spielen!" verabschiedeten sich Karim und Isis und ehe sich Shada versah, war er mit Akunadin alleine. Aber aufregen konnte er sich nicht, da er sich sonst verraten würde und zeigen, dass er Akunadin jetzt nicht alleine Sprechen wollte.

"Die Fremdländer?" Shada runzelte die Stirn und tat so, als würde er nachdenken.

"Ich denke mal, dass sie in den Regimenten sind."

"Ach ja? Aber ich habe gerade das Horus-Regiment, so wie das Nut- und Seth-Regiment inspiziert und siehe da, die Fremdländer sind nicht mehr da. Die Regimente bestehen nur noch auch Ägyptern und Nubieren oder von Bewohnern der 9-Bogen-Länder." regte er sich auf.

"Ach das meinst du! Ich hab die Regimente umsortiert. Ich hab die gleichen zusammengesteckt, damit sie unter sich sein können. Es war lästig ständig und überall auf deine Leute zu treffen."

"Es nicht meine Leute! Ich hab sie zum Wohle von Ägypten hierher gebracht!" wandte Akunadin schnell ein.

"Dann freu dich. Sie sind als Grenzposten eingeteilt, das ist alles." zuckte Shada mit den Schultern.

"Da dienen die dem Wohl unseres Landes sehr gut."

"Grenzen? Du hast sie an die Grenzen geschickt? Warum das denn?" schluckte Akunadin, der seine eigene kleine Söldnerarmee viel lieber hier bei sich haben wollte.

"Ja, du hast doch eben selbst gesagt, dass sie Ägypten dienen sollen. Bei den Krisengebieten sind die am Besten aufgehoben. Ich hab Leute gebracht, die unsere Feinde nicht kannten, damit die ihre Taktik nicht durchschauen konnten. Wenn sie so gut sind, wie du denkst, dann kommen sie gesund zurück." winkte Shada abgebrüht ab und wollte gehen. Doch Akunadin hielt in am Arm fest.

"Das ist eine Frechheit! Ich hab die hergebracht und daher hättest du mich unterrichten müssen!"

"Ich bin der Oberkommandant aller Regimente Ägyptens! Was ich tue muss ich nur unserem Pharao, der Königin und vielleicht noch den Wesiren berichten. Aber dir nicht, Akunadin. Wenn du in den Krieg ziehen sollst, dann entziehst du vielleicht meinen Worten und Wünschen, aber die Regimente unterstehen nun mal mir und nicht dir! Du hast ein eigens Aufgabengebiet und nun entschuldige mich, ich habe noch zu tun." Shada zog seinen Arm auf Akunadins Griff und ließ ihn einfach stehen.

Akunadin sah ihm hochrot nach. Shada hatte zwar Recht, aber dadurch hatte er ihm einen großen Schaden zugefügt. Akunadin hatte alle Fremdländer bestochen gehabt und sie dadurch auf seine Seite gezogen. Sie waren seine Versicherung gewesen, die ihn nur Gold und Silber gekostet hatte und jetzt nicht mehr da war. Jetzt hatte er nur noch ein paar Leute die unmöglich gegen das Horus-Regiment und die Kas der Hohepriester, des Pharaos und der Königin bestehen konnten.
 

"Du willst nicht gehen oder?" Isahra hatte Yugi alleine am See gesehen.

Yugi hatte die Beine ins Wasser baumeln lassen und nachdenklich in den Himmel gesehen.

Isahra hatte sich über ihn gebeugt und sah ihn freundlich an.

"Wahh!" Yugi fuhr hoch und lief rot an. Schlagartig hatte er wieder das Bild vor sich, wo er sie fast nackt gesehen hatte.

"Vergiss es Yugi, ja? Atemu hat mir gesagt das es dir unangenehm war, aber hier denkt man sich nicht viel dabei. Sie Sklaven und Diener bedecken sich nur knapp und auch Tänzerinnen und auch wir Hochgestellten schämen uns nicht, wenn man uns ohne Kleider sieht. Also denk dir nichts, wir sind alles andere als schamhaft." Sie setzte sich neben ihn und sah ihn an.

"Aber darum bin ich nicht hier. Ich hab das Gefühl das du nicht nach Hause willst, stimmt das?" wechselte sie das Thema.

"Also... na ja, ich weiß nicht..." seufzte Yugi.

"Erzähl mal, vielleicht kann ich dir ja helfen." bot sie an.

"Ähm... also... ich ..." Yugi sah auf das Wasser, verscheuchte die Bilder aus seinem Kopf und suchte nach den richtigen Worten: "Ich war jetzt so lange mit Atemu zusammen. Wir haben uns meinen Körper geteilt und schon jetzt, da er nur einen eigenen Körper hat, fühl ich mich schon nicht mehr wie ich selbst. Ich hab mich richtig daran gewöhnt, dass er da ist und ich weiß, dass ich ihn sehr vermissen werde... Ich mag ihn sehr und er ist mir sehr wichtig, eben mein zweites Ich."

"Das stimmt nicht." warf Isahra ein: "Atemu und du ihr seid euch vielleicht ähnlich, aber er ist nicht wirklich dein zweites Ich. Ein zweites Ich taucht nämlich nicht einfach aus einem Puzzle auf, es ist schon immer da. Atemu ist vielleicht wie du, wenn du anderes groß geworden wärst und so wie auch du gerne wärst, aber niemals sein kannst. Dass du ihn gern hast, das weiß ich, das sieht man dir an."

"Ähm..." Yugi lief schon wieder rot an: "Was? Wirklich?"

"Sehr sogar, man merkt, dass er dir und du ihm sehr wichtig bist. Das liegt wohl daran das ihr euch in deiner Zeit gebraucht habt. Du hast ihn gebraucht, um dich selbst zu finden und vor allem Freunde. Atemu hat dich gebraucht, damit er nicht alleine ist und der ihn versucht zu verstehen und die Schatten, die sein Herz verwirrten zu vertreiben. Du hast gewissermaßen meine Aufgabe übernommen, die dunkeln Mächte des Puzzles abzuschwächen, damit er erselbst bleiben kann. Zwischen euch hat sich eine besondere Art der Liebe entwickelt."

"Liebe?" Yugi riss die Augen auf: "Aber ich steh nicht auf Atemu! Ich könnte ihn nie küssen oder auch nur Ansatzweise..."

"Yugi, so meinte ich das auch nicht. Liebe ist eine starke Macht, die es in vielen verscheidenden Schichten und Formen gibt. Das heißt nicht, das ihr gleich ein Paar werdet, denn wenn ich diese Befürchtung hätte, würde ich dich eigenhändig und sofort in deine Zeit befördern, denn Eifersucht gehört zu meinen Schlechtesten, aber auch eigensinnigsten Eigenschaften. Ich denke eher, dass eure Beziehung zueinander sehr tiefgründig ist und euch Beiden gut tut. Atemus Beschützerinstinkt hat angeschlagen und dadurch das ihr euch so nahe wart, hat euch das sehr eng miteinander verbunden. So eng das ich schon etwas neidisch bin, aber Angst ihn an dich zu verlieren hab ich nicht."

"Hm?" Yugi sah sie an und verarbeite das sie ihm gesagt hatte und so unsinnig wie am Anfang kam ihm das nicht mehr vor.

"Was heißt das jetzt für mich? Das ihn liebe?"

"Ja aber nicht im Sinne von nach ihm verlangen oder ihn begehren, sonder eher im Sinne von ihn schätzen, teuer sein oder kostbar. Es ist schwer zu erklären was ich meine, aber ich hoffe du verstehst mich."

"Halbwegs, aber ich weiß immer noch nicht ob ich gehen soll. Weißt du gerade weil ich Atemu so sehr mag ist das schwer, ich hab meine Freunde ja auch sehr gern und ich will sie verlassen, aber wenn ich mit ihnen mitgehe, werde ich Atemu nie mehr sehen. Und wenn ich bleibe, dann bin ich zwar bei ihm und bei Sari, aber ich werde Joey, Tea und die anderen und auch meine Großvater niemals wiedersehen und das gefällt mir auch nicht." erklärte Yugi zögerlich.

"Ich weiß, dass einige Entscheidungen sehr schwer sind und egal was man tut, man verliert etwas das einem sehr wichtig ist. Aber niemand kann dir am Ende diese eine Entscheidung abnehmen. Ich will dich nicht anlügen, drum sag ich dir etwas, dass die andern nicht wissen. Es spielt keine Rolle ob ihr hier bleibt oder zurückgeht."

"Was? Wie meinst du das?" Yugi sah sie verwirrt an.

"Nun die Sache ist die, das wir hier die Zukunft gestalten. Die wo zurückwollen, werden einfach in die Welt, die wir hier erschaffen und mitgestalten eingeordnet. Sie vergessen was hier geschah und somit würdest du auch Atemu, Sari und alles Andere vergessen, was mit dem Puzzle begann, da es eine völlig neue Zukunft ist. Wenn du bleibst, dann wirst du ein Teil derer, die eben diese Zukunft mit aufbauen. Das heißt aber nicht, dass du nicht wieder wiedergeboren werden kannst und wirst. Einige Götter regen sich vielleicht auf, aber ich kann Chnum dem Schöpfer des Lebens sicher überzeugen dir hier ein Leben zu geben. Es ändert sich für dich nichts und deine Erinnerungen bleiben in diesem Fall bestehen. Du bist du und müsstest dich in unsere Kultur und Zeit einleben. Lesen, schreiben und auch kämpfen lernen." klärte Isahra ihn auf.

Yugi hatte ihr aufmerksam zugehört und sah sie unsicher an.

"Ich würde also Atemu und Sari vergessen, als hätte ich sie nie kennen gelernt?" fragte er noch mal nach.

"Das hast du ja auch dann nicht. Du wirst ein neues Leben haben und alles wird anderes sein." nickte Isahra.

"Das macht die Sache nicht leichter! Ich will Atemu nicht vergessen und Sari... Ich mag sie und ich glaub das ich sie lieben werde, denn ich noch länger in ihrer Nähe bin." seufzte Yugi und erhob sich.

"Danke Isahra, das hat mir ein wenig geholfen eine Entscheidung zu finden."

"Hat es das? Ich denke das ich dir es nur noch schwerer gemacht habe." wunderte sich Isahra.

"Na ja, schon irgendwie, aber auch wieder nicht. Ich weiß jetzt was passiert, wenn ich die ein oder andere Entscheidung treffe und das du und ich die gleiche Aufgabe hatten. Nämlich das Licht zu sein, das seine Seele rein hält."

"Yugi..." Isahra wandte den Blick ab.

"Ich halte die Schatten von ihm fern und mein Licht ist nicht nur für ihn da. Ich bin die Königin und daher muss ich auch für jeden anderen das Licht sein, da mein Vater mir diese Macht geschenkt hat. Atemu braucht kein Licht das ihn Rein hält, das sagt er nur, weil er nicht anderes Ausdrücken kann und nicht versteht das sein eigens Licht heller ist, als er es sich vorstellen kann. Atemu ist nicht ohne Grund von Chnum so erschaffen worden wie er ist, aber er ist nur ein Mensch und kann daher auch mal dem Bösen unterliegen, das in uns allen Zuhause ist. Auch du bist davor nicht sicher, sonst hätte Oricalkos dich nicht gefangen nehmen können. Das Siegel nimmt alle gefangen, die sich nicht im Klaren darüber sind, dass sie eine dunkele Seite haben oder ihr nicht gewachsen sind. Es verführt die Menschen und legt ihre Finsternis frei. Nur die, die sich ihrer dunklen Seite schon mal gestellt haben, sind in der Lage im zu entgehen und daher gibt es unter den Menschen fast niemanden. Egal wie nett du auch bist, auch du hast eine dunkle Seite der du nicht entkommen kannst. Atemus dunkele Seite ist nicht wirklich anders als deine, aber die Macht des Puzzles übt Einfluss auf sie aus. Alle Millenniumsgegenstände tun das und es kostet Kraft sich ihrer Macht nicht zu bedienen und so sein Ba zu vergiften. Aber auch du und ich können das nicht verhindern, ihn nur zurückholen. Es ist er selbst, der immer wieder aufstehen muss und sich gegen die Finsternis wehren muss. Egal wie sehr ich ihn auch liebe, ich kann ihn nur halten und soweit helfen, wie er es will, aber seine Schlachten mit sich muss er selbst schlagen. Er ist nicht allein, ich bin da und werd es immer sein. Dein Licht ist da nicht anderes als meins und hat keine andere Aufgabe."

"Du meinst er braucht mich nicht mehr?" fragte Yugi nach und sah dabei gar nicht glücklich aus: "Dann kann er also auf mich verzichten, denn er..."

"Das hab ich nicht gesagt!" unterbrach Isahra: "Nur das du ihm nicht mehr so helfen darfst wie bisher, weil das meine Aufgabe ist. Auch wenn du sein Freund bist, oder gerade deshalb, musst ihn auch manchmal ganz alleine mit seinen Ängsten und Sorgen lassen. Auch mir fällt das nicht leicht, aber jemanden zu sehr zu helfen, schlägt leicht ins Gegenteil um. Du kannst auch einem Kind nicht jedes Mal aufhelfen, wenn es hinfällt, denn dann lernt es nicht wieder aufzustehen. Oft reicht es auch zu wissen, das man nicht alleine ist und das man, egal was man macht, jemand hat, auf den man sich stützen kann. Insofern man wirklich nach der besten Lösung gestrebt hat."

"Ich glaub ich versteh was du meinst. Aber es ist auch verwirrend..." Yugis Kopf schien zu rauchen, aber irgendwie verstand er was sie meinte.

Atemu war nun wieder ein eigenständiger Mensch und auch Yugi musste nun wieder alleine zu Recht kommen. Sie hatte es zwar nicht gesagt, aber Atemu und Yugi teilten sich nun keinen Körper mehr und damit musste ihre Bindung lockerer werden, als sie bisher war. Viel lockerer genau so, wie er sie zu Joey oder auch Tristan hatte. Yugis Beziehung zu Atemu war was besonderes, das war ihm nunmehr ganz klar vor Augen getreten.

Isahra hatte ihn bewusst oder unbewusst, vor Augen gehalten was er alles für ihn getan hatte und das Yugi irgendwie ihren Platz eingenommen hatte, wenn es um bestimmte Dinge ging.

"Danke, ich glaub ich muss noch was klären ehe ich mich entscheide." verabschiedete sich Yugi und schlug den Weg in zu den vorderen Gärten ein.

Isahra sah ihm eine Zeit lang nach und dachte nach. Es war schwer gewesen die Götter zu überzeugen, dass die ihn hier lassen würden, wenn er wollte.

Chnum hatte sich fast quergestellt, konnte aber dann nicht nein sagen und auch die anderen Götter
 

hatten nach endlosen Diskussionen zugestimmt, wenn Yugi auf freien Stücken bleiben würde.

"Danke, dass du das getan hast." Atemu hatte in der Nähe gestanden und alles mit angehört. Er hatte eigentlich Isahra geschickt, um mit Yugi zu reden, da er nicht wusste, was er sagen sollte. Jetzt war er zu ihr gegangen, stand hinter ihr und hatte seine Arme um ihre Hüften gelegt.

"Aber sollte ihn das zum Gehen oder zum Bleiben bewegen?"

"Weder noch... Ich will, dass er sich selbst entscheidet, aber ich hab das Gefühl, das er bleiben will. Und zwar wegen dir..." Sie wurde immer leiser bis sie den letzten Teil nur noch nuschelte.

"Hm?" Atemu runzelte die Stirn und sah sie von der Seite her an, ohne sie loszulassen.

"Süße...?"

"Was!?" Isahra sah ihn die andere Richtung, damit sie ihn nicht ansehen musste.

"Was ist denn?"

"Nichts!" erwiderte sie kühl und weigerte sich immer noch ihn anzusehen.

"Nee jetzt, bist du etwa eifersüchtig?" fragte er leicht amüsiert nach.

"Ähm..." Isahra wurde rot und löste sich von ihm. Sie ging einige Meter weiter und vermied es ihm einen Blick zuzuwerfen.

"Ist das dein Ernst? Yugi ist ein Freund von mir, ein sehr lieber und guter, ein Busenfreund wenn du so willst, aber das ist doch kein Grund gleich eifersüchtig zu sein... Hey, komm schon Sonnenschein, du weißt das es Quatsch ist."

"Bist du dir da sicher?" Isahra drehte sich zu ihm um und sah ihn Durchdringend an.

"Ich weiß, dass du ihn nicht so liebst wie mich, aber du tust es, auf eine Weise, ab die ich nicht rankomme. Ihr habt so viel miteinander erlebt und ich hab mir angesehen. Wenn Yugi ein Mädchen wäre, dann gäbe es kaum einen Unterscheid, zwischen den Gefühlen die du für mich hast oder für sie. Wenn sie nicht gleich wären und das weißt du auch! Ich bin nicht blöd und ich seh doch wie fest euer Band ist. Nicht mal Zwillinge sind so eng miteinander befreundet und du hast dich nicht mal aufgeregt als er mich gesehen hat! Gerade du der es nicht mal gern sieht, wenn ich mit Mana oder anderen Mädchen nackt im See bade." fasste Isahra zusammen was ihr nicht passte und dachte.

"Du hast doch eben noch die Formen der Liebe so ausgebreitet oder nicht? Und ja, es hat mich nicht gestört, das er dich gesehen hat, aber das hatte andere Gründe." Atemu ging wieder zu ihr und drängte sie soweit zurück, das sie mit dem Rücken an einem Baum stand.

"Ich war doch so lange in seinem Körper, wie sein Zweites Ich, da sah er doch auch alles was ich sah. Daher kam das, das ist aber auch wirklich alles! Und ich glaube nicht, dass ich ihn auch nur annähert die gleiche Gefühle entgegen bringen könnte wie dir, auch wenn er eine Sie wäre."

"Was macht dich da so sicher? Ich merk doch das..."

"Isahra! An dich kommt niemand ran, da kann kommen wer und was will. Mein Herz gehört ausschließlich dir und niemand sonst. Ich mag Yugi und er ist mir wichtig, aber lieber lass ich ihn gehen, bevor ich dich noch mal verliere. In meinem Traum hab ich deinen Tod einmal gesehen und glaub mir, das ich danach zu Grunde ging, lag daran das DU nicht mehr da warst. Ist dir eigentlich klar, dass ich dich auch in der Zukunft gespürt hab, immer dann wenn ich am Aufgeben war? Sooft Yugi mir auch geholfen hat, so tief wie du, kann er nicht im mich eindringen, das ich das Gefühl habe, das mich plötzlich jemand in die Arme nimmt, und zu mir zuspricht. Ich wollte dich auch nicht vergessen und es tut mir mehr als Leid, aber ich..."

"Ich mach dir keine Vorwürfe weil du mich vergessen hast, und auch sonst nicht! Es ist nur... Ja ich bin eifersüchtig! Bis jetzt war ich die Einzige die dich so gut kannte und dir so nahe war. Jetzt ist da plötzlich ein Junge der mir Konkurrenz macht und mit dem du sogar verschmolzen warst. Das so was verbindet und zusammenschweißt ist mir klar, auch das eure Beziehung dadurch so eng geworden ist, aber..." Isahra sah auf den Boden und wirkte nur noch angreifbar.

"Mein Herz, mein Ba und mein Körper verlangen nur danach dich zu berühren und dir nahe zu sein. Wenn ich dich länger nicht sehe, spüre ich deutlich wie sehr ich mich nach dir verzehre und wenn du dann endlich da bist, das hoffe ich das du spürst wie sehr es mich gelüstet nur dich anzufassen. Ich bin doch mal in der Lage meine Begierde einen Tag zu zügeln, wenn wir uns sehen. Also hör auf damit, ja? Ich hab dich nicht zum Spaß zu meiner Frau gemacht, sondern weil ich dich liebe! Und Nichts und Niemand wird in mir eine Liebe entfachen, die auch nur ansatzweise Diese übertreffen kann." versicherte er ihr und hatte sie indessen auch gezwungen ihn anzusehen. Allerdings konnte er sie verstehen und ihre Gefühle auch, zumal er einfach nicht genug Zeit fand, sich so um sie kümmern, wie er es früher getan hatte.

Im Moment beschrägte er sich auf die gemeinsamen Nächte, da er tagsüber immer noch viel aufarbeiten musste und die Sache mit Feonn und Akunadin ihnen Zeit raubte.

Yugi und die anderen konnte er auch nicht ständig sich selbst überlassen und dann war da auch noch seine Mutter und Kairon. In den letzten Tagen hatte er wirklich mehr Zeit mit Yugi, als mit Isahra verbracht. Zu allem Überfluss fand er es anziehend, das Isahra tatsächlich eifersüchtig war und das auf einen Jungen.

Sie, die ihren Argwohn immer gut kaschieren konnte und immer souverän reagierte, da sie sich seinen Gefühlen sicher war. Sie hatte drei Jahre lang an ihn geglaubt und ihn nicht aufgeben und jetzt stand ihr die Eifersucht so deutlich im Gesicht, dass er sich mit Haut und Haar geschmeichelt fühlte.

"Wirklich?" sah ihn forschend an, so als würde sie sich nicht sicher sein, dass er auch wirklich nur die Wahrheit von sich gab.

"Ja und jetzt setzt ein anderes Gesicht auf... Ich kann so nämlich nicht ..."

Isahra hielt ihm den Mund zu und umarmte ihn: "Schon gut, ich weiß ich bin schrecklich eifersüchtig... Ich will dich eben nicht verlieren!"

Atemu drückte sie an sich und hielt sie einfach nur fest.

Plötzlich hörte sie etwas und drückte Atemu so fest ein Stück zurück, das sie wieder im Wasser untergingen. Dicht neben ihnen schoss ein Pfeil ins Wasser der auf dem Grund stecken blieb.

"Was?" Atemu war wieder aufgetaucht und hielt sich den rechten Arm. Zwar sah er sich um, aber es war nichts mehr zu sehen, zumindest nicht in der Richtung aus der der Pfeil gekommen war.

"Alles in Ordnung?" Isahra kam mit Pfeil an die Oberfläche und sah ihn an.

"Ja, soweit schon, aber er mich erwischt... Aber nicht so schlimm!" winkte er ab: "Für wen war der nur bestimmt?"

"Ich glaube das war dem Attentäter egal." Isahra konzentrierte sich und ein rot schimmerndes Licht verriet ihnen für kurze Zeit die Flugbahn des Pfeils.

"So wie er gekommen ist, hätte es uns Beide treffen können." seufzte Isahra und sah sich den Streifschuss an. Er war nicht tief und blutete kaum, dennoch leckte sie ihm das Blut ab und küsste die Wunde.

"Süße, das ist... lieb..." lächelte er und ließ sie gewähren, wurde aber dann ernst: "Das bedeutet das wir Beide von jetzt an wieder in Gefahr schweben. Wir sollten deine Schwangerschaft schnell bekannt geben, dass wird dich vor meiner Mutter erstmal schützten."

"Nein! Wenn du das tust, verschiebst du das Problem nur auf später. Lass es uns noch nicht bekannt geben, erst wenn das alles ein Ende hat, oder man es sieht. Aber du hast Recht, jetzt geht es um unser beider Leben und auch um Kairons." nickte Isahra und sah ihn betreten an.

"Ja, wenn sie uns kriegen ist Kairon der Nächste. Wir müssen also schnell Beweiße finden und unsere Feinde zur Rechenschaft ziehen." Atemu nahm sie in den Arm.

"Sag mal, kannst du nicht etwas von den Göttern erbitten, das ich mich erinnere? Es gibt sicher ein Mittel oder so was."

"Nun ja, ich könnte mal fragen. Aber das braucht Zeit."

"Ist okay, aber versuch Druck zu machen, ja?"

"Sicher!" Isahra nickte.
 

Der nächste Tag brach an und niemand hatte von Atemu und Isahra erfahren, dass sie attackiert worden waren.

Joey, Tea, Tristan, Rebecca, Mai und Yugi waren in ihrem gemeinsamen Aufenthaltesraum und warteten auf ihre Abreise.

"Ich freu mich schon auf zu Hause! Endlich mal wieder ein heißes Bad alleine!" schwärmte Mai: "Und mein Auto und mein Motorrad!"

"McDonalds und Fernsehen!" stimmte Tristan zu.

"Mein Großvater und meine Freunde auf dem College!" freute sich Rebecca.

"Meine Schwester und mein Bett!" sagte Joey.

"Aber wir werden Atemu nie mehr sehen." warf Tea plötzlich ein.

"Atemu? Ja schon, aber er hat dir doch einen Korb gegeben und ich hab ihn auf die Probe gestellt. Er interessiert sich ausschließlich für Isahra und wird in 9 Montan wieder Vater." zuckte Mai mit den Schultern.

"Wie war das?" Yugi sah zu ihr.

"Ja, er hat es mir selbst gesagt. Er hat Isahra geschwängert und freut sich schon auf sein zweites Kind."

"Das ging aber schnell, nicht?" wunderte sich Tristan.
 

"Ja, und das sie es schon wissen, ist doch ungewöhnlich." nickte Rebecca.

"Isahra ist mit den Göttern im Bunde. Bei ihr ist das ziemlich normal, zumal weil sie es auch von Hathor wissen." wandte Mai ein, die das mittlerweile wirklich verstanden hatte.

"Der Liebesgöttin?" Rebecca verdrehte die Augen.

"Gut und schön, aber dann müssen wir ihn noch gratulieren!" grinste Joey.

"Yugi was ist denn?" Tristan hatte bemerkt das Yugi schon die ganze Zeit bedrückt war und kaum mehr redete.

"Nun es ist so, dass es mir schwer fallen wird, mich von Atemu zu trennen. Ich war so lange bei ihm, dass er schon ein Teil von mir ist. Ihm hab ich Vieles zu verdanken, zum Beispiel das wir Freunde geworden sind. Ich will nicht, dass sich das ändert, aber weg will ich eigentlich auch nicht." entgegnete Yugi.

"Aber Yugi!" Rebecca sah ihn fassungslos an: "Was ist mit deinem Großvater und uns? Wirst du uns denn nicht vermissen? Zudem ist es hier auch gefährlich! Hier leben so viele Menschen, gute und auch Böse! Du kennst das Leben hier nicht und wenn du hier bleibst, dann wirst du bald wie alle Anderen behandelt werden. Dann ist nichts mehr mit Entspannen und Vergnügen sondern dann heißt es arbeiten. Du könntest auch umkommen!"

"Das weiß ich doch und ja, natürlich würde ich ihn auch vermissen und ich hab lange nachgedacht. Ich werde mit euch gehen, weil ich nun mal nicht hierher gehöre. Aber gerade am Anfang wird es mir sicher fallen. Ich wollte nur das ihr es dann wisst." versuchte er zu lächeln. Was seine Freunde allerdings nicht wussten war, dass er sie Nacht nicht in seinem Zimmer gewesen war. Er hatte sich mit Sari unterhalten und das war etwas ausgeartet...

Erst als die Sonne über den Horizont wanderte hatte er bemerkt, dass er die ganze Nacht bei ihr gewesen war. Mit ihr hatte er noch mal alles durch besprochen, was ihm wichtig war und allein das sie ihm zugehört hatte, hatte ihm sehr gut getan.

Sari hatte ihm geholfen das herauszufinden, was ihm wichtig war und dabei war ihm aufgefallen, dass er diese Entscheidung nicht mit dem Kopf, sondern mit dem Bauch treffen musste und mit dem Herz, das er nun endgültig an Sari verloren hatte.

"Ach so! Wenn das alles ist!" Tea sah ihn aufmunternd an.

"Was meint ihr? Glaubt ihr das das wieder so ein Tunnel ist?" dachte Joey nach.

"Ich weiß nicht, mal sehen..." zuckte Mai mit den Schultern.

"Leute!" Atemu steckte seinen Kopf in das Zimmer: "Kommt ihr in den Garten? Isa wär so weit um das Tor zu öffnen!"
 

Isahra stand auf einer Wiese in einem der Gärten. Sie stand regungslos da und sammelte alle Kraft die ihr die Sonne im Moment geben konnte. In Gedanken ging sie noch mal durch, was die Götter ihr gesagt hatten, damit sie das Tor öffnen konnte.

Es war nicht einfach und sie würde das Tor nur einmal öffnen können und dann auch nicht sehr lange.

Sari saß auf der Wiese, da sie als Wache dabei sein sollte.

"Da sind wir!" riss Tristan sie aus ihrer Konzentration.

"Das merk ich..." Isahra ließ sich den Schreck nicht anmerken und sah alle noch mal an.

"Hört her, wenn ich das Tor offen habe dann geht zügig durch. Ich kann das Tor nicht lange offen halten und einen Weg zurück gibt es nicht! Ihr müsst genau 5000 Schritte gehen um an euer Ziel zu kommen. Zählt mit denn jeder Schritt zuwenig kann euch an einen Ort bringen, an den ihr nicht wollt. Wenn ihr erst mal drin seid, gibt es kein zurück mehr. Das Tor ist nur durch eine Seite passierbar und hat viele Ausgänge. Die Tür ist am Ende der 5000 Schritte und dabei ist es egal wie groß sie sind. Sie öffnete sich dann auch für euch! Noch Fragen?"

"Nein!" Alle schüttelten den Kopf nur Joey nicht.

"Und wenn ich eine andere Tür nehme?"

"Dann landest du in irgendwo und Keiner kann dir helfen!" erwiderte Sari und sah zu Yugi.

"Gut!" Isahra seufzt und drehte sich wieder der freien Fläche des Rasens zu. Sie atmete tief ein und begann einen seltsam klingenden Spruch zu murmeln und ihre Hände vor dem Oberkörper zu bewegen. Es sah aus als würde sie mit ihren Handflächen einen Kreis bilden und immer größer machen. Tatsäschlich flimmerte auch die Luft und nahm eine rot-blaue Färbung an und wurde zu einer Spirale, die am Ende so groß war, dass durch sie hindurch gehen konnten.

Isahra senkte die Arme wieder und sah zu ihren neuen Freunden.

"Geht, das Tor bringt euch nach Hause!" nickte Atemu und lächelte seine Freunde an.

"Also dann..." Tristan sah zu ihm. "Halt die Ohren steif!" meinte er und wagte sich in den Strudel.

"Ja und viel Glück euch Beiden!" nickte Tea und folgte ihm.

"Euch Vieren eher, nicht? Ich freu mich das ihr noch ein Kind bekommt!" grinste Joey.

"Komm schon du Taugenichts!" Mai stieß ihn in den Strudel und folgte ihm.

"Ich werde euch nie vergessen!" strahlte Rebecca und ging zum Strudel. Sie alle hatten sich beeilt, da er sich schon langsam wieder zuzog und alle nach Hause wollten.

Nur Yugi stand unentschlossen davor und sah ihnen nach.

"Yugi!" Joey sah zu ihm, konnte aber nicht mehr heraus: "Kommst du?"

"Nein..." erwiderte Yugi.

"Was? Aber Yugi, was soll das?" Rebecca hämmerte gehen die unsichtbare Wand und wollte ihn holen.

"Leute, ich hab lange nachgedacht und es tut mir auch sehr leid, aber ich will hier bleiben." sein Blick wanderte von Isahra zu Atemu und zu Sari.

"Das heißt wenn ich darf."

"Yugi, das ist eine..."

"Du bist und hier willkommen, Yugi, aber du wirst diese Entscheidung nie mehr rückgängig machen können." unterbrach Isahra Atemu, der sichtlich verwirrt war.

"Yugi! Das ist doch Unsinn! Du gehörst doch zu uns!"

"Ja, du bist unser Freund und wir sind doch ein Team!" rief ihm Tea und Tristan zu.

"Ja, aber ich bin nicht mehr der, der ich war und ich werde euch vermissen, aber ich will nicht weg. Ich kann mich nicht von Atemu trennen, jetzt noch nicht! Er und ich, wir haben so viel erlebt und durchgemacht, dass ich es einfach nicht kann. Es wäre als würde die Hälfte von mir selbst fehlen und hier kann ich mich langsam von ihm trennen. So plötzlich das ist zu viel für mich. Versteht mich bitte und er ist nicht der einzige Grund. Ich hab mich verliebt." brachte er heraus und sah hochrot zu Sari.

"Was? Aber Yugi ich..." Rebecca sah dass sich das Tor schloss.

"Yugi, lass die Scherze, Kumpel!" bat Joey.

"Es ist mein Ernst, ich bleib hier. Verzeiht mir Leute, ich weiß was ich tue und ich will es so."

"YUGI!"

Das Tor hatte sich geschlossen und war verschwunden. Nur noch der letzte Schrei seiner war zu hören.

"Yugi..." Atemu ging zu ihm und zögerte ihn an der Schulter anzufassen.
 

"Es war mein Wille, Pharao. Ich will das so..." sagte Yugi und drehte sich mit nassen Augen zu ihm um.

"Ich will bei euch und bei dir sein. Ich hab mich so an dich gewöhnt, dass ich nicht einfach ohne dich weiter machen kann. Isahra hat recht ich liebe dich mehr als einen Bruder und du bist mir wichtig. Und dann ist da Sari..." schluckte er seine Tränen hinter.

"Ach Yugi..." Atemu wusste nicht was er sagen sollte.

Yugi tat ihm leid, aber das war sein freier Wille gewesen.

"Pharao..." Sari räusperte sich.

"Was ist denn?"

"Ich kümmre mich um in und ihr um die Königin..."

"Isa? Warum?" Yugi sah verwirrt auf und folgte Atemus Blick der zu Isahra lief.

"Isa!" Atemu rannte zu ihr und hob sie auf die Arme.

Sie war zusammengebrochen und ohnmächtig hingefallen.

"Was ist mit ihr?" Yugi und Sari gingen zu ihm.

"Nichts, nur zuviel Energie verbraucht..." Atemu küsste sie auf die Stirn und sah sie an.

Sie sah friedlich aus, aber auch geschafft und schwitzte leicht.

"Wird sie wieder?"

"Sicher, mit etwas ruhe... Ich trag meine Kleine rein, ja?" Atemu zwinkerte Yugi zu und ging dann.

Sari blieb bei und sah Yugi an.

"Du hast gesagt, dass ich ein Grund bin weswegen du bleibst?" fragte sie unsicher nach.

"Ähm... ja..." Yugi lief rot an und drehte sich weg. Schlagartig war es ihm wieder peinlich.

"Das freut mich sehr.... ich hab mir nämlich gewünscht das du bleibst..." erwiderte Sari zögernd.

"Das wusste ich... du liebst mich doch, oder?" Yugi glaubte selbst nicht was der das eben gesagt hatte und konnte ihr einfach nicht in die Augen sehen.

"Ja das tu ich!" Sari fand ihren Mut wieder und lächelt ihn an und stellte sich so, dass sie sein Gesicht sehen konnte: "Und du? Du hast es indirekt auch gesagt."

"Ah..." Yugis Kopf schien nicht mehr röter werden zu können, aber Sari strahlte ihn an und nahm seine Hand.

"Das ehrt mich. Wirklich! Und..." sie machte ein Pause und suchte die Worte, die sie brauchte: "... ich werde dir helfe so ich kann, aber dafür will ich was von dir!"

"Äh??" Yugi wurde etwas mulmig in der Magengegend: "Was denn?"

"Nicht viel, ich nehms mir einfach, ja?" Noch bevor Yugi den Mund noch mal aufmachen konnte merkte er das Sari ihm durch die Haare fuhr und ihm einen sehr zärtlich Kuss gab.

Seinen ersten Kuss!

Ohne dass er es wollte oder merkte, nahm er sie in Arme und erwiderte diesen Kuss. Erst als sie sich wieder trennten kam er wieder zu Sinnen.

"Ich.. also... das war..."

"Schön?" unterbrach Sari.

"Ja..." nickte Yugi und die Röte seines Kopfes nahm ab.

"Ich... also ich hab noch nie ein Mädchen geküsst." stammelte er zusammen.

"Und ich noch nie einen Jungen! Also was soll`s. Lass es uns versuchen, ja?" bat Sari und sah ihn arglos an.

"Gut... aber verlang nicht zuviel von mir..." bat Yugi: "Das ist neu für mich und ich bin noch nicht ganz so weit."

"Das wird schon!" meinte Sari und ehe sich Yugi versah hatte sie ihn schon hinter einen Busch gezogen und gab ihm wieder einen Kuss, einen sinnlicheren und heftigeren als zuvor.

Duell 18 - Der Abschied (Aduld Version)

[Dieses Kapitel ist nur Volljährigen zugänglich]

Duell 19: Attentate ...

(HALLO!!! *knuffza*)

(Ich bin wieder da mit einem neuen Kapi! Ich hatte sehr sehr sehr viel Spaß es zu schreiben und hoffe das es euch auch gefällt ^^ Last euch überraschen und schreibt mir wieder Kommis, ja??)
 

Duell 19: Attentate ...
 

"Yugi...?" Atemu ging zu seinem Freund und setzte sich zu ihm auf das Geländer des Pferdegatters.

"Was gibt es denn Atemu?" Yugi sah mit einer Miene an, die weder fröhlich noch traurig war.

"Nicht viel, aber da du jetzt hier bleiben willst musst du jetzt viel lernen..." meinte Atemu vorsichtig.

"Das hab ich mir gedacht... Sari meinte das sie mir helfen würde." nickte Yugi und sah auf die Pferde.

"Sari? Ja das ist gut, aber das reicht nicht. Wir müssen auch eine Aufgabe für dich finden, daher hab ich beschlossen, dass du erstmal mit meinen Getreuen einige Zeit verbringen wirst. Immer so eine Woche, aber zuerst wird Shimon dich unterrichten." klärte Atemu ihn schweren Herzens auf. Eigentlich hätte er Yugi lieber noch in Ruhe gelassen, aber das ging nicht. Wenn sich erst rum sprechen würde, dass er nichts tat, würden Gerüchte aufkommen und das würden Akunadin und Feonn ausnutzen.

"Shimon?" Yugi dachte nach: "Ja, der der meinem Großvater so ähnlich sieht."

"Genau, er ist weise und ein sehr guter Lehrer. Deine Tage werden gerade am Anfang sehr stressig sein, da du in kurzer Zeit viel lernen musst. Aber soweit ich weiß hat Isa Sari vorläufig von den Aufgaben als Kinderfrau freigestellt, damit sie dir hilft." versuchte Atemu lächelnd zu sagen.

"Das ist nett, ich hoffe Isa hat sich von gestern schon erholt..." nickte Yugi abwesend.

"Sicher, sie hat mich mitten in der Nacht geweckt... Aber das ist nicht so wichtig. Nach dem Essen wird Shimon dir deine erste Stunde geben und er ist zwar nett, aber ein sehr strenger Lehrer." wechselte Atemu schnell das Thema, bevor er an die letzte Nacht denken musste.

"Wenn er wie mein Großvater ist, dann glaub ich, dass ich weiß, was auf mich zukommt." Yugi sah noch immer auf die Pferde die ihren Durst an einer Tränke stillten.

"Bereust du es etwa schon?" fiel Atemu ein.

"Was? Nein, aber ich vermiss sie. Irgendwie wünschte ich, dass wir alle hier geblieben wären und ich sie nicht einfach hätte gehen lassen. Ich hab sie irgendwie reingelegt, damit ich hier bleiben konnte. Wenn ich es ihnen gesagt hätte, dass ich bleiben will, hätten sie es nicht verstanden und versucht mich zu überreden. Aber ich werd das Gefühl nicht los, das ich sie hintergangen habe." Yugi sah ihn nun an, so als hoffte er, dass Atemu ihm irgendetwas sagen konnte, dass ihm das Gewissen erleichterte.

"Also ich sehe das ähnlich wie du, aber hintergangen hast du sie nicht. Manchmal muss man eben für das was man will, Dinge tun, auf die man nicht Stolz ist. Das betrifft jeden von uns, denn niemand tut nie Dinge, die immer richtig sind. Ein Mensch macht nun mal Fehler und je nachdem aus welcher Perspektive man es sieht, verändert sich eine Tatsache. Wichtig ist, das du für dich das Richtige tust und nicht immer für andere. Diesen Luxus kannst du dir ruhig gönnen und daran ist nichts Falsches. Unsere Freunde waren wichtig für uns, aber jetzt werden wir sie nie wieder sehen. Joey, Tristan, Mai, Tea und Rebecca sind Zuhause und alle anderen auch. Sie haben mich vergessen und wie es mit dir ist, weiß ich nicht. Sicher ist nur, dass es für dich nun hier ein neues Leben gibt. Eines für das du dich entscheiden hast und das dir Keiner mehr nehmen kann." erwiderte Atemu und hatte dabei jedes seiner Wort gut überlegt.

"Du hast schon Recht, aber...."

"Aber?"

"... aber ich bin immer noch Yugi, oder?"

"Sicher bist du das! Dein ich kann dir niemand wegnehmen, auch wenn du hier lebst, bist und bleibst du Yugi." versicherte Atemu.

Eine Meter hinter den Beiden drückte sich eine Gestalt herum, es war Poleru, der mit Pfeil und Bogen bewaffnet sein Ziel ins Visier nahm. Sein Bruder hatte gestern in den Gärten versagt und nun war er an der Reihe es besser zu machen.

Besferu stand bei den Pferden, sodass sie ihn sehen konnten. Denn wenn Yugi oder der Pharao Poleru sehen würden, würde es sie nur verwirren. Vor ihnen Besferu, der ihnen half und der Attentäter mit dem gleichen Gesicht.

Poleru hatte gleich zwei Pfeile angelegt und zielte auf Atemu. Der Pharao konnte ihn nicht bemerken und dieses Mal könnte er sogar ein für allemal Schluss mit ihm machen.

Er spannte den Bogen noch weiter und ließ die Pfeile los, die genau richtig flogen. Atemus Rücken lag genau in der Schussbahn, doch dann...

"Also wir sehen uns dann." Atemu sprang vom Geländer, was dazu führte das die Pfeile an ihm vorbei flogen und ihm Sand stecken blieben.

"Was?" Yugi starrte auf die Pfeile die Atemu nur knapp verfehlt hatten. Doch schon kam der Nächste angeschossen und Atemu konnte nur noch ausweichen.

"Verdammt... Schon wieder..." ärgerte er sich und suchte mit den Augen nach seinem Angreifer.

Poleru versteckte sich, legte neu an und schoss. Dieses Mal traf er Yugis Bein.

"Aua!" Yugi sank in die Knie und wollte den Pfeil wieder rausziehen.

Doch da kamen schon die nächsten Pfeile auf sie zu, seltsamer Weise nun von drei Seiten.

Besferu hatte sich in den Stall zurückgezogen und beobachtete das Geschehnis. Er wusste das Feonn und Akunadin die Beiden anderen waren die den Pharao und Yugi beschossen. Niemand sonst kam in Frage.

"Was soll das?" Yugi versuchte humpelnd den Pfeilen auszuweichen, die wie ein Hagel auf sie niedergingen.

Atemu konnte er schon gar nicht mehr sehen, denn wenn er nicht auf die Pfeile achten würde, würde er nur tödlich getroffen werden.

"Yugi! Pass auf!" Atemu drängte ihm beiseite und bekam dadurch selbst zwei Pfeile in den Rücken.

"Atemu!" Yugi sah ihn perplex an und wusste nicht was er tun sollte.

Atemu war inzwischen schon mehr als zehn Mal getroffen worden und sein Blut hatte sich schon mit dem Sand vermischt. Es war klar, das er das eigentliche Ziel war, da Yugi immer nur durch Zufall einen der Pfeile abbekam die eigentlich in Atemus Richtig flogen.

"Geht schon, aber wir müssen hier weg... Wir brauchen Hilfe..." keuchte Atemu und schon wieder bohrte sich ein Pfeil in seinen Körper. Er kniete im Sand und das Blut tropfte unaufhörlich weiter herunter und wurde immer mehr.

"Was soll ich machen?" Yugi war wie von Sinnen, so eine Situation hatte er nicht erwartet. Aber sie konnten nicht mal zurückschlagen.

Sie sahen ihre Feinde nicht und sie waren zu weit weg. Weglaufen ging nicht mehr, da Yugi nur noch langsam humpelte und Atemu schon sehr viel Blut verloren hatte. Dazu fühlte Yugi sich auch noch schwindlig und auch Atemu hatte ein eigenartiges Gefühl.

"HILFE!" schrie Yugi so laut es ihm noch möglich war los und hoffte das ihn jemand gehört hatte.

Nach kurzen hörte er ausgeregte Rufe von mehreren Leuten, deren Stimmen er schon mal gehört hatte.

Der Pfeilhagel stellte sich ein und er sah zu Atemu, der mittlerweile bäuchlings im Sand lag und sich nicht mehr zu bewegte.

Er selbst kniete im Sand und merkte, dass ihn jemand ansprach, er sah das Gesicht von Seth...

"Kaiba?"

"Yugi! Hey Kleiner, hörst du mich?" Seth rüttelte an ihm, doch Yugi kippte nur zu ihm und rührte sich nicht mehr.

"Pharao!" Shada und Mahado versuchten Atemu wach zu bekommen, doch ohne Erfolg.

"So viele Pfeile..." Mahado hob einen auf und roch daran: "Gift..." stellte er erschocken fest."

"Bitte?" Seth sah zu seinem Freund auf und hoffte sich verhört zu haben. "Die Pfeilspitzen sind vergiftet gewesen. Skorpion nach dem Geruch."

"Verflucht, wir haben wenig Zeit!" Shada hob Atemu hoch und trug ihn in den Palast zurück. Seth folgte ihm mit Yugi, während Mahado schon auf dem Weg zu Shimon war.
 

"Was ist los?" Isahra hatte den ganzen Aufruhr, der in Windeseile die ganze Residenz erfasst hatte natürlich mitbekommen. Sie war gerade in einer Besprechung gewesen als Mana sie geholt hatte. Daher hatte sie den Gesandten sitzen lassen und war zu ihren und Atemus Gemächern geeilt.

"Isa..." Shimon sah zu ihr auf und auch Pacey war da.

Pacey war bei Yugi, der auf einer Matte lag und versorgte seine Wunden. Da Yugi wenig abbekommen hatte, hatte sie ihm schon ein Gegenmittel auf die Wunden gegeben und gut abgebunden.

Die Verfärbungen waren nicht sehr groß, da Yugi sich nicht viel bewegt hatte.

Shimon kümmerte sich um Atemu, der sehr übel aussah.

"... der Pharao und Yugi wurden überrascht. Vergiftete Pfeile und das nicht zu knapp..." Er zeigte auf die Pfeile die Karim und Isis noch eingesammelt und auf einem Tuch abgelegt hatten.

"Gift? Welches?" Isahra wurde schlagartig bleich.

"Verschiedene..." meinte Mahado.

"Als wir die Pfeile ansahen sind uns verschiede Gerüche aufgefallen. Es sind insgesamt drei Gifte." erklärte Seth und versuchte wie alle anderen ruhig zu bleiben.

"Nein..." Isahra ging zu Atemu und fuhr ihm sanft übers Gesicht.

"Wie steht es um sie?"

"Yugi ist außer Gefahr, das Gift hatte sich noch nicht in seinem Körper verteilt und daher können wir sicher sein, dass das Gegenmittel schnell anschlägt und er durchkommt." sagte Pacey und sah zu Shimon.

"Um den Pharao ist es schlechter bestellt. Wie ihr seht ist das Gift schon in sein Blut gekommen und hat sich verteilt. Ich weiß nicht was ich noch tun kann, da er auch noch so viel Gift abbekommen hat, ist es ein Wunder das er noch atmet." musste Shimon zugeben: "Ich hab versucht das Gegengift direkt in das Blut zu bringen, aber der Mix ist einfach zu stark. Ich weiß nicht ob das Gegengift überhaupt anschlägt."

"Das darf nicht wahr sein..." Isahra setzte sich auf die Bettkante und die ersten Tränen tropften schon auf Atemus Gesicht.

"Isa..." Mana sah von ihr zu Mahado. Im Moment konnten sie alle nichts mehr tun und wie es aussah würde der Pharao in Kürze sterben.

"Wir brauchen ein Wunder..." murmelte Shada vor sich hin und sah betreten zu Boden.

"Raus mit euch!" Isahra sah auf einmal alle an.

"Aber Isa!"

"Ich hab raus gesagt! Alle! Und zwar schnell!" donnerte sie alle zusammen an.

"Aber..."

"Mana, nicht!" Mahado schüttelte den Kopf und nahm seine Frau mit.

Einer nach dem anderen verließ den Raum, bis nur noch Yugi, Atemu und Isahra dort waren.

"Selket..." Isahra sah auf eines der Fenster, aber erst nach ein paar Sekunden erschein dort eine Göttin. Eine junge Frau, die in der Hand einen Skorpion hielt und mit ihm spielte. Sie sah auf und lächelte.

"Isahra! Schön dich zu sehen! Aber warum rufst du mich denn und warum hast du geweint?"

"Das weißt du doch, oder?"

"Ähm...?" Selket ging auf die zu und sah Atemu.

"Oh! Er sieht nicht gut aus, unser Pharao..." stellte sie fest: "Und was willst du nun?"

"Du bist die Heilerin unter den Göttern, du bist zusammen mit Neith ein Schutzzeichen des Pharaos. Selket, du als Skorpiongöttin und Heilerin bist die Einzige die ich um Hilfe bitten kann. Du kennst dich mit allen Giften aus und bist in der Lage ihn zu heilen." sagte Isahra und sah die Göttin bittend an.

"Ich verstehe... Du willst, dass ich deinen Mann und den großen Pharao von Ägypten vor dem Tod rette... Isahra, das ist viel verlangt von dir."

"Er ist einer euer Günstlinge!" widersprach Isahra.

"Ja das schon. Und ich mag ihn auch, aber deshalb kann ich ihn doch nicht einfach..."

"Soll das heißen, dass ich ihn verlieren werde, nur weil du Bedenken hast? Selket, ist dir klar, dass ohne ihn die Krone früher oder später an Akunadin gehen wird? Und auch ich werde dann bald sterben müssen, so wie mein Sohn auch. Ihr habt Atemu doch nicht ohne Grund zurück nach Theben kommen lassen, oder wolltet ihr mich einfach nur damit quälen, indem ihr ihn mir jetzt wieder wegnehmt? Mein Vater hat ihn auch hierher geschickt und ich werde mich weigern ihn sterben lassen und wenn es mich selbst das Leben kostet." erneut füllten Tränen Isahras Augen und tropften auf den Boden. Sie konnte Selket nicht mehr stark und abgebrüht gegenübertreten, denn im Moment war ihr alles egal, solang sie Atemu nicht auf dem Weg der Besserung wusste.

"Du bist eine Göttin und ihr folgt doch eh nur euere Willkür!"

"Na ja... Akunadin würde die Schatten aufkommen lassen, die ihr Beide zu bekämpfen versucht. Alleine bist du nicht in der Lage, weil dein Herz nach ihm schreit..." dachte Selket nach und ging zu ihm.

"Aber auch als Göttin kann ich nicht alles tun. Ich bin in der Lage in das Gift zu entziehen, den Rest muss er alleine schaffen. Er hat viel Blut verloren und wird einige Zeit brauchen um wieder auf die Beine zu kommen."

"Das weiß ich doch!"

"Gut, dann lass ihn aber nicht alleine, damit er schnell wieder gesund wird. Ich muss ihn an deine Lebensenergie binden, damit er sich erholt, wenn du damit einverstanden bist. Die Bindung löst sich, sobald er wieder zu sich kommt. Das ist aber eine große Anstrengung. Du bist schwanger und selbst wirst du auch noch Energie brauchen." meinte Selket.

"Von mir aus! Ich tu alles für ihn und das weißt du auch!" Isahra sah sie an und Selket wusste das sie das Ernst meinte.

Isahra war im Stande sich hier und jetzt selbst das Leben zu nehmen, um Atemu damit zu retten, wenn ihm das helfen würde.

"Ra wird mich dafür nicht gerade loben..." seufzte Selket und setzte Isahra den Skorpion auf die Hand. Er stach auch gleich zu.

"Aua... Was soll das denn?" Isahra ließ fast den Skorpion fallen, da der Stich ziemlich wehtat. Sie hatte auch nicht damit gerechnet, dass sie gestochen werden sollte.

"Mein Kleiner muss doch deine Energie anzapfen und mit deinem Blut geht das nun mal am Besten. Er spannt einen unsichtbaren Energielauf, damit sie besser und gezielter laufen kann. Dir ist doch hoffentlich klar, dass er kurz vor der Reise über den großen Horizont steht? Du musst sehr viel Energie aufbringen, um ihn zu retten und um euer Kind und dich am Leben zu erhalten. Du kannst auch selbst sterben." Selket sah sie ernst an: "Noch kannst du zurück."

"Nein... Wenn ich Atemu helfen kann, dann tu ich es auch! Was muss ich noch tun?" widersprach Isahra.

"Leg dich zu ihm, denn die Energie erstmal fließt, dann wirst du selbst nur noch schlafen..." seufzte Selket. Sie sah Isahra an, das sie sie nicht davon abbringen konnte, aber ihr es abschlagen konnte sie auch nicht.

Isahra tat was Selket von ihr wollte, sie zog sich aus und legte sich zu Atemu, der immer noch blass und kaum noch atmend dalag. Der Skorpion huschte von ihrer Hand und suchte nach der Stelle auf Atemus Körper wo sein Herz saß und stach einmal zu. Dann wuselte er über die Vergiftungen und stach immer wieder genau dorthinein wo die Pfeile getroffen hatten.

Isahra sah nur noch verschwommen wie die Verfärbungen des Giftes sich zurückzog.

Ihre Augen waren schon schwer geworden und sie hatte Mühe sie offen zu halten.

"Schlaf nur, Sonnenschein... deine lieben Freunde haben gelauscht und wissen, dass sie nun, auf euch Beide eine Weile verzichten müssen. Ich, Hathor, Nut und Nephtys werden abwechselnd über eueren Schlaf wachen. Euch geschieht nichts solange ihr hier schlaft." meinte Selket und merkte das Isahra schon tief eingeschlafen war.

Der Skorpion hatte seine Aufgabe auch beendet und sprang wieder zu seiner Herrin.

"Gut gemacht mein Freund... gehen wir nun!"
 

"Au... mein Kopf..." Yugi wachte auch und hielt sich den Kopf. Er schmerzte nicht wenig und er hatte kaum mehr Erinnerungen an das was geschehen war.

"YUGI!" Sari beugte sich über ihn und lächelte ihn an: "Wie fühlst du dich?"

"Ich weiß nicht so recht... Was ist denn passiert?" wollte er wissen und richtete sich auf.

"Nun du und unser Pharao seid angegriffen worden." erwiderte sie und stützte ihn: "Du solltest dich noch nicht überanstrengen. Du hast drei Tage lang geschlafen!"

"Drei Tage?" Yugi riss die Augen auf, dann kam die Erinnerung zurück: "Ich weiß, ich wurde mit Pfeilen angeschossen, aber so viel Blut hab ich doch gar nicht verloren."

"Nein, das nicht, aber die Pfeilspitzen waren mit Gift getränkt gewesen. Du hattest Skorpiongift im Körper, das sich aber nicht weit ausgebreitet hat. Du hattest Glück." erklärte ihm Sari langsam, damit er auch alles mitbekam.

"Gift? Oh... Atemu! Was ist mit ihm?" Yugi bekam fast einen Schock, da ihm einfiel, dass Atemu ja viel mehr abbekommen hatte als er und sich auch, um ihn zu beschützen, sehr viel bewegt hatte. "Yugi!" Sari hielt ihn fest: "Komm du erst mal wieder zu Kräften, ja? Du darfst noch nicht aufstehen!"

"Sari...? Was ist mit ihm? Geht es gut? Sari bitte, bring mich zu ihm!" schüttelte Yugi den Kopf und stand auf. Zwar noch etwas wackelig, aber er konnte sich auf den Beinen halten.

Sari erhob sich, sie sah ihn seufzend an: "Dreh dich um! Du bist immer noch in den Gemächern der Königin und des Pharaos. Da unsere Zeit sehr knapp ist, haben wir dich hier gelassen damit einer von uns euch Beide im Auge behalten kann." klärte Sari auf.

Yugi drehte sich schon um, während sie noch redete. Er sah das Bett auf dem Isahra und Atemu lagen, als er näher kam sah er das Isahras Hand auf seinem Herzen lag und sie sich an ihn kuschelte.

Atemu lag immer noch, wie vor drei Tagen da, allerdings war seine Atmung besser geworden.

"Atemu..." Yugi schniefte und starrte fassungslos auf seinen Freund. "Lebt er noch?"

"Ja, das tut er. Der Pharao war sehr schwer verwundet und wie du siehst haben wir die Wunden mittlerweile verbunden. Das Gift das in sein Blut gelangt war, konnten wir nicht mehr aufhalten. Es waren drei Gifte die sein Blut vergifteten und sie hatten sich bereits vermischt." sagte Sari und sah zu Yugi.

"Und was heißt das? Stirbt er jetzt? Und was ist mit Isahra? Warum sieht sie so blass aus?" fragte Yugi unsicher nach. Er hatte das Gefühl dafür verantwortlich zu sein und würde nur zu gern mit ihm tauschen. Er hatte sich das Leben hier nicht so vorstellt, aber auch hatte er das Gefühl, dass es nicht immer so hart war.

Atemu hatte ihm ja gesagt, dass es nicht leicht war, hier zu leben.

"Nein... Sieh!" Sari hob Isahras Hand an und Yugi sah eine Art goldenes Licht das sich wie ein Faden zwischen Atemus Herz und Isahras Hand spannte.

"Was ist das?"

"Isahras Lebensenergie... Selket die Skorpiongöttin, das das getan. Sie ist eine Heilerin und Isahra hat sie um Hilfe gebeten. Da der Pharao schon fast tot war, blieb nur dieser Ausweg. Ihre Lebensenergie unterstützt ihn, bis er wieder gesund ist. Wenn Beide aufwachen, dann löst sich die Verbindung und der Pharao ist gerettet."

"Und wie lange dauert das?" fragte Yugi und sah immer noch auf Atemu, der immer noch blass war.

"Das wissen wir nicht. Ich denke es kommt auf ihn an. Wir reden immer mit ihm und wir hoffen, dass er bald zu sich kommt. Offiziell ist er mit der Königin unterwegs und Akunadin und Feonn wissen noch nichts." meinte Sari und umarmte Yugi: "Mach dir keine Gedanken, ja?"

"Aber wenn er mich nicht beschützt hatte, dann wäre er nicht in diesem Zustand." erwiderte Yugi sauer auf sich selbst.

"Das ist doch Unsinn! Unser Pharao hätte das auch für uns getan und du warst nicht das Ziel des Angriffes, das war er. Du hattest nur Pech und ihr wurdet überrascht." widersprach Sari ihm und gab ihm eine Kuss auf die Wange: "Er würde auch nicht wollen, das du dir Vorwürfe machst. Glaub einfach daran, dass alles wieder gut wird."

"Aber wenn ich nicht so schwach..."

"Yugi! Du bist nicht schwach! Keiner von uns, der keine Magie einsetzen kann, hatte hier etwas tun können. Ohne Dia Dank können wir nicht mal unsere Kas rufen. Es ist nicht deine Schuld, nur die der Attentäter." versicherte Sari und drückte sich an ihn.
 

~#~

Atemu gab Isahra einen innigen Kuss. Dann stieg er auf sein Pferd.

"Warte mal." Isahra nahm eine der Blüten aus ihrem Haar und gab sie ihm: "Nimm sie mit! Sie blüht so lange, bis du wieder zurück bist!" Atemu sah die Blüte an und lächelte Isahra zu.

"Ich pass drauf auf, soll ich dir was mitbringen?"

"Nein... Doch! Dich! Heil und gesund!" erwiderte Isahra und trat vom Pferd weg.

"Mach ich!" nickte Atemu und ritt los.

Am Tor warteten Akunadin und Feonn auf ihn und nahmen ihn auch gleich in die Mitte.

"Wir sollten uns beeilen!" trieb Feonn zur eile an und sein Pferd zur Höchstgeschwindigkeit.

"Du hast recht der Ostgau mach die ganze Ostseite des Deltas aus." stimmte Akunadin ihm zu.

Atemu schweig, denn ihm war es nur Recht diese Sache schnell hinter sich bringen, da er wieder zurückwollte. Er hatte einiges an Arbeit liegenlassen müssen, da Akunadin ihn so zur Eile gedrängt hatte dass er nicht mehr Mal mehr hatte aufräumen können.

Der erste Tag verlief ohne Zwischenfälle. Nicht mal wilde Tiere oder eine Karawane kreuzten ihren Weg, Akunadin und Feonn waren sehrschweigsam und auch Atemu fiel nichts ein über was sie reden sollten oder könnten. Und so brach der Nachmittag des zweiten Tages ihrer Reise an.

Sie hatten im Schatten eines Sonnensegels gerastet und ihren Pferden etwas Wasser geben. Die Reise würde noch etwas dauern und die nächste Oase war noch einen Tagesritt entfernt.

"Sagt mal, wer genau soll denn für die Schattenkreaturen verantwortlich sein?" fragte Atemu seine Untergebenen.

"So genau wissen wir das noch nicht. Mein Spion ist dort und erwartet uns. Er wird uns alles Weitere sagen." erwiderte Feonn und band seinen Wasserschlauch wieder zu.

"Ich hoffe nur, dass es sich lohnt. In der Residenz müsste ich an den Schattenspielen teilnehmen und meine Abwesendheit ist sicher nicht von Vorteil." wandte Atemu ein und klopfte seinem Pferd auf den Hals.

Das Sonnensegel hatte Akunadin inzwischen schon zusammengepackt und auf sein Pferd geladen.

"Mit Sicherheit! Feonns Spion ist sehr zuverlässig und geschickt. Die Kreaturen waren da, das ist sicher, zwei Dörfer sind vernichtet worden, wenn nicht schon mehr."

"Ich verstehe!" Atemu schwang sich auf sein Pferd: "Dann weiter!"

Feonn sah zu Akunadin grinste heimtückisch, Akunadin erwiderte seinen Blick und stieg auf das Pferd.

"Weiter geht's!" Feonn trat seinem Hengst in die Flanken und galoppierte gleich los. Hinter ihm Atemu und dann Akunadin.

Ihr Weg führte nach einer Weile durch hohe Sanddünen, die sich zu ihrer Rechten und ihrer Linken wie ein Gebirge auftürmten. Der Sand war in der Tat schon so fest, dass es ein Gebirge war und unter dem Sand befand ich schon fester Fels. Sie hatten den engen Weg durch die Schlucht gewählt, da er kürzer war und sie hier niemand treffen würden, der ihnen böses wollen würde. Sie waren nicht angekündigt und diese Passage galt als sicher, daher hatte Atemu auch keinerlei Bedenken als Akunadin diesen Weg vorgeschlagen hatte. Allerdings war die Passage so eng das sie hintereinander reiten mussten und nur im Schritt reiten konnten, da der Weg uneben war und viele Steine auf ihm lagen. Atemu ritt in der Mitte. Akunadin hinter ihm und Feonn vor ihm.

Atemu sah immer wieder nach oben und suchte nach eventuellen Wüstenbewohnern, da ihn plötzlich ein mulmiges Gefühl ergriffen hatte.

"Mein Pharao was habt ihr denn?" Akunadin sah ihn fragend an und brachte ihn dadurch ihn anzusehen.

Feonn nahm die Gelegenheit war und ließ eine Viper auf den Boden fallen.

"Es ist Nichts." Atemu sah zu Akunadin: "Aber hast du nicht auf das Gefühl das hier etwas nicht stimmt?"

"Nein, mein Pharao. Es ist alles normal wenn ihr mich fragt." erwiderte Akunadin und ritt weiter.

"Wirklich?" Atemu sah zu Seite. Ob er sich das nur einbildete?

"Wohh!" Atemus Pferd scheute plötzlich und trabte Rückwärts.

"Was??" Feonn und Akunadin spielten gekonnt die Entsetzten, als sich der Schimmel des Pharaos aufbäumte und ihn abwarf.

Atemus Kopf schlug hart gegen dir felsige Wand.

"Au!" schrie er auf, was aber von dem aufgeschreckten Wiehern seines Pferdes übertönt würde.

Wenn Atemu sich nicht zur Seite gedreht hätte, wäre er von seinem Pferd auch noch getreten worden, das immer noch versuchte wegzukommen.

Es war aufgescheucht und erst jetzt sah Atemu auch warum.

Die Viper war in Angriffsposition gegangen und hatte das Pferd ins Auge gefasst.

"Pharao!" Akunadin sah zu ihm, aber durch das scheuende Pferd hatte er keinen Chance zu ihm zu gelangen und Feonns Pferd war ebenfalls schon durchgegangen, da es sich von dem bestürzten Wiehern hatte erschrecken lassen.

Es war mit Feonn einfach losgaloppiert, zumindest hatte er so ausgesehen.

"Geht schon!" Atemu versuchte aufzustehen und lehnte sich an die Wand, ehe er nach den Zügeln griff.

"Ruhig mein großer... Ganz ruhig..." versuchte er das Pferd zu beruhigen, was ihm aber nicht so recht gelingen wollte, da Viper auf das rechte Bein des Pferdes zuschoss.

Plötzlich hatte Atemu sein Schwert in der Hand und hackte die Viper in zwei. Er selbst wusste gar nicht wie er es gemacht hatte, aber das Pferd wurde wieder ruhig.

"Pharao!" Akunadin steig nun ab und ging zu ihm.

"Euer Kopf! Ihr blutet!"

"Geht schon..." Atemu hielt sich den Hinterkopf und drückte die Blutung ab. Sie war nicht sehr stark und würde sicher bald versiegen.

"Das war ein Schreck..."

"Schreck? Ich hatte schon befürchtet, dass euch das Pferd tot trampeln würde." erwiderte Akunadin und sah auf die Viper.

"Wie kommt dir denn hierher?" fragte Atemu nach.

"Was?" Akunadin sah ihn erschocken an: "Das ist eine gewöhnliche Wüstenviper."

"Nein, diese Viper lebt nur an den Ufern des Nils oder in feuchtem Klima. Ich frag mich wie sie hierher gekommen ist." schüttelte Atemu den Kopf.

"Da irrt ihr euch! Das ist wirklich eine gewöhnliche Wüstenschlage, die durch euer Pferd aufgescheucht wurde. Aber lasst uns weiter reiten. Feonn wird sich schon sorgen." lächelte Akunadin und steig wieder auf.

"Okay..." Atemu schwang sich wieder auf den Rücken des Schimmels und ritt weiter.

Sein Blick schweifte noch mal die tote Viper und er war sich sicher das diese Art nur an Nilufern lebte und nicht in der Dürre der Wüste.

Nachdenklich ritt er weiter und sein Pferd war wieder ruhig. Atemus Kopf schmerzte so, dass ihm das Nachdenken immer schwerer fiel und er nicht mal merkte, dass sein Pferd immer langsamer wurde.

"Feonn!" Akunadin winkte Feonn zu, der einige Meter vor ihnen stand.

Er wartete auf den Pharao und ihn, hatte aber in der engen Schlucht das Pferd nicht wenden können oder wollen.

Plötzlich schnaubte Atemus Pferd und lief ganz komisch.

"Sepet?" Atemu zog sie Zügel an und sah besorgt auf den Schimmel, der leise wieherte. Allerdings stieß er dann mit einem Bein gegen einen Stein und kippte nach vorne um.

Atemu verlor das Gleichgewicht, da Sepet so plötzlich zusammengebrochen war, das es ihn überrascht hatte.

Er landete im Sand und fast wäre er mit dem Kopf gegen einen Stein geschlagen.

"Pharao?" Feonn war abgestiegen und half ihm wieder auf.

Auch Akunadin hatte sich von seinem Pferd bequemt und sah sich das Pferd an das nur noch flach atmete.

"Sepet!" Atemu kniete sich zu seinem Pferd und fuhr ihm über die Schnauze.

Der Schimmel sah noch mit großen Augen an, als wollte er ihm etwas sagen und schnaubte in Feonns Richtung, dann verlosch das Licht in seinen Augen und das Herz versagte seine Dienst.

"Nein!" Atemu senkte den Kopf. Sein Pferd war ihn lieb und teuer gewesen, ein treuer Freund, den er schon so lange kannte. Und jetzt war Sepet tot, aber etwas hatte er ihm noch sagen wollen, aber was?

"Die Viper hat ihn erwischt." sagte Akunadin, der eben die Hinterläufe untersucht hatte. Atemu sah zu ihm auf und bemerkte das Akunadin etwas wegstecke, dachte aber es sei nichts weiter.

"Sieht so aus..." Er erhob sich wieder und schluckte.

"Kommt, mein Pharao, ich nehme euch auf meinem Pferd mit. Sepet werden wir so schnell wie möglich holen lassen, damit er für die Reise vorbereitet werden kann." bot Feonn an und Atemu blieb nichts anderes übrig als ihm zu folgen.

Der Weg zog sich von nun an länger hin und gleich am Ende der Passage schlug Akunadin eine Pause vor.

Sie waren nun auf einer Anhöhe, die neben dem sandigen Gebirge lag und über einen schmalen Pfad hinter zu einer Stadt führte. Ein Abhang der gut 50 Meter in die Tiefe führte lag neben ihrem Lagerplatz.

Atemu lehnte mit dem Rücken an der Wand und sah auf die Lotusblüte, die er von Isahra bekommen hatte. Er drehte sie ihn der Hand und aus einem unerfindlichen Grund kamen ihm Bedenken.

Diese Viper und dann die Hinterläufe... Das passte nicht zusammen.

"Was meinst du, mein Herz? Bin ich zu..."

"Hier, mein Pharao!" Akunadin hielt ihm eine Schale mit Wasser hin.

"Danke, mein Freund." Atemu streckte die Blüte ein und nahm ihm die Schale ab, dabei bemerkte er eine Art Rohr unter Akunadins Mantel, sagte aber nichts dazu.

"Denkt ihr an unsere Königin?" fragte Akunadin nach.

"Ja, warum auch nicht, ich vermisse sie und ich mach mir sorgen." nickte Atemu und trank ein paar Schluck Wasser.

"Hm? Das schmeckt irgendwie komisch..." meinte er.

"Nun ja, es ist heiß und lauwarmes Wasser schmeckt nun mal nicht so wie gekühltes." winkte Akunadin ab.

"Meinst du?" Atemu sah auf das Wasser und trank noch mal einen kleinen Schluck.

"Ja, ruht euch aus, mein Pharao." nickte Akunadin freundlich und ging zu Feonn.

"Ist gut..." erwiderte Atemu und stellte die Schale mit Wasser ab. Sein Kopf schmerzte noch und ganz langsam merkte er, dass es schläfrig wurde, was aber nur noch ungewöhnlicher war. Um diese Zeit war er nie müde und die Barke des Ra hatte den Horizont noch lange nicht berührt.

Er schüttelte sich und sah auf die Schale, erst jetzt viel ihm auf das das Wasser rötlich im Licht flimmerte und das war sicher kein gutes Zeichen. Der Nachgeschmack kam jetzt auch deutlicher heraus, süßlich und fruchtig, aber sicher hatte dieser Nachgeschmack nichts im Wasser zu suchen.

Seine Sinne begannen sich auch schon zu trüben und dann hörte er einen aufgeregten Schrei von Feonn.

"Wüstenbewohner! Sie greifen an!"

"Was?" Atemu rappelte sich auf und sah nach oben, da Feonn dorthin gezeigt hatte.

Er schüttelte den Kopf und erblickte eine ganze Reihe von vermummten Gestalten die auf ihn und die beiden Hohepriester heruntersahen. Sie hatten alle schon ihre Bögen gespannt und schossen auch gleich, gut zwei Drittel auf Atemu und nur ein Drittel auf die beiden Priester.

"Pharao! Passt auf!" schrie Akunadin, der vor einem Pfeil zurück wich, der genau vor ihm einschlug.

"Der Abgrund!"

Feonns Gesicht feixte als Atemu an den Rand gedrängt wurde. Die Pfeile kamen so genau und die Schmerzen und die Müdigkeit vernebelten seine Sinne so sehr das er nicht mehr Herr seiner Bewegungen war und nur noch ausweichen konnte.

Schleierhaft sah er einige Männer näher zu Akunadin und Feonn kamen und sich mit ihnen ruhig unterhielten.

"Was, geht hier vor?" keuchte Atemu und trat so dicht an den Abgrund, dass unter seinen Füssen schon das erste Geröll herunter bröckelte.

Immer mehr Pfeile flogen auf ihn zu und Atemu trat ins Leere, rutschte ab und konnte sich nur noch knapp an einem Felsen festhalten.

Als er nach oben sah, bemerkte er, dass Akunadin und Feonn zu ihm herunter sahen.

"Was soll das denn? Glaubst du wir ziehen dich wieder hoch?" höhnte Akunadin und sah zu Feonn.

"Töte ihn endlich! Das willst du doch schon die ganze Zeit!"

"Ja, danke mein Freund!" Feonn nahm von dem Mann neben ihn den Bogen und den Pfeil und zielte auf Atemu, der sich immer weniger halten konnte.

Seine Kraft war fast aufgebraucht und sprechen war ihm schon nicht mehr möglich.

Seine Hand rutsche ab und dann wurde ihm Schwarz vor Augen...

~#~
 

"Er schläft immer noch..." Mana saß auf einem Stuhl und sah zu Atemu und Isahra.

"Sieht so aus." Yugi sah von seinem Papyrus auf, den er seit 4 Tagen versuchte zu lesen.

Shimon hatte ihm einen einfachen Text gegeben und ihm erklärt was welche Hieroglyphe bedeutete.

Hier standen nur eine Handvoll und daher war der Text sehr leicht. Aber es fiel Yugi trotzdem nicht leicht und ihm war auch nicht danach zu lernen da er sich noch immer Sorgen machte.

Atemu und Isahra sahen zwar schon besser aus und seine Atmung war stabil, ja er hatte sich sogar schon bewegt, aber wach war er noch nicht.

"Na ja, wenigstens ist er außer Gefahr." Mana gähnte und sah zu ihm: "Kommst du voran?"

"Nein, gar nicht..." seufzte Yugi: "Ich kann mich nicht konzertieren, ich mach mir Sorgen um Atemu und auch um Isa."

"Das versteh ich ja, aber es bringt nichts..." Mana dachte nach: "Uns anderen geht es ähnlich, aber wir müssen auch weiter machen. Wir haben gar keine andere Wahl, das Volk darf es nicht erfahren und unsere Gäste auch nicht. Akunadin und Feonn wissen es schon und das hat uns einen Trumpf gekostet." erklärte Mana.

"Ja ich weiß, aber ich bin..."

"Mmm..."

"Was war das?" Yugi erhob sich.

"Das klang nach dem Pharao!" Mana sprang zum Bett und sah das er sich bewegte.

"Yugi! Ich glaube er kommt zu sich!"

"Was?" Yugi rumpelte ans Bett, er stolperte und landete auf Isa und Atemu.

"Hey, was?" Isahra stand schlagartig wie eine Eins in Bett und auch Atemu sah Yugi verwirrt an.

"Yugi?"

"Oh.. ähm..." Yugi grinste verlegen zu den Beiden auf.

"Oh..." Mana hielt sich den Kopf musste aber grinsen.

"Was wird das?" Isahra sah ihn verschlafen an.

"Also ich... he..." Yugi versuchte sich auf zurappeln und rutschte aber mit der linken Hand etwas zu tief ab, sodass diese in Atemus Schoß landete.

"Au oohhh.... Yugi..." Atemu sah ihn mit einem zusammengekniffenen Auge an: "Könntest du dich bitte nicht mit deinem ganzen Gewicht..."

"Was??" Yugi sah ihn an und dann auf seine linke Hand mit der er sich abstütze.

"Ahh!" Er erschreckte sich so sehr, dass er seine Hand wegzog, aber nicht bedachte, dass er dann keinen Halt mehr hatte.

Eine Sekunde später lag er wieder auf Atemu, aber diesmal höher so, dass er ihn schon fast küsste.

"Yugi!" Atemu sah ihn nachdenklich an. "Was wird das?"

"Äh..." Yugi schluckte und starrte ihn nur an.

Mana sah zu Isahra die das Ganze mit Interesse verfolgt hatte.

"Küsst ihr auch jetzt?" fragte Isahra scheinheilig und sah dabei höchst fragwürdig aus.

"Wäre sicher mal was Neues." kicherte Mana und sah zu den Beiden.

Atemu sah aus den Augenwinkeln zu Isahra, die die Beiden sehr genau beobachtete.

Ihr Blick war forschend und angespannt und irgendwie reizte es ihn, ihr eins auszuwischen und so richtig eifersüchtig hatte er sie ja auch noch nicht erlebt.

"Nein..." Yugi versuchte sich aus seiner Erstarrung zu lösen, doch bevor er es schaffte, packte Atemu ihn. Er fuhr mit einer Hand durch Yugis Haare und drückte dann seinen Kopf wieder herunter und gab ihm einen Kuss auf den Mund.

"Ah..." Mana bleib der Mund offen stehen und riss die Augen auf.

Ihr Blick verharrte auf dem Pharao und Yugi, wobei ihr Yugi leid tat, der offenbar gar nicht wusste wie ihm geschah.

Atemu ließ ihn los und feixte frech: "Morgen Liebling!" musste er noch sagen.

"Äh..." Yugi sah ihn an und wurde hochrot.

"Viel Spaß noch!" hörte Atemu plötzlich Isahra die Tür hinter sich zuschlug.

"MANA!" brüllte sie durch die geschlossene Tür zurück und sah noch mal hinein: "Wir wollen das junge Glück doch nicht stören!" Isahras Blick war so stechend das Atemu schon fast das Gefühl hatte, das sie ihn damit erstechen würde.

Zudem schein ihm als würde die Temperatur und einige Garde nach oben schnallen und ihm wurde heiß und kalt zugleich.

Dann knallte die Tür wieder zu, aber mit solcher Wucht, dass gleich zwei Vasen von ihren Ständern fielen und klirrend auf dem Boden zerbarsten.

Mana zuckte regelrecht zusammen, da sie noch im Raum stand und Yugi kam endlich wieder zu sich.

"Was sollte das?" wollte er sauer aber auch zaghaft wissen.

"Äh? Oh tut mir leid, Yugi. Aber ich konnte nicht anders. Isa hat mich so dazu gereizt, dass ich nicht anderes konnte." Atemu grinste und setzte sich auf. Er streckte sich und wischte sich instinktiv den Mund ab.

"Bitte?" Mana und Yugi sahen ihn perplex an.

"Das war nur ein Spaß?" Yugi kletterte von Bett: "Das ist doch eine Frechheit! Ich bin immer noch ein Junge! Such die einen Anderen für deine Späße! Was soll das überhaupt, so kenn ich dich gar nicht."

"Beruhige dich Yugi. Ich sagte schon es tut mir leid, aber ich wollte es genauer wissen. Isa ist nämlich etwas eifersüchtig wegen dir und ich hab es noch nie geschafft das sie sich vor Eifersucht vergisst, im Gegensatz zu mir."

"Bitte? Sie ist wegen mir eifersüchtig?" wiederholte Yugi.

"Und was meinst du mit; ihm Gegensatz zu mir;?"

"Ich ertrag es nicht mal wenn ein Anderer außer mir sie unbekleidet sieht, und wenn sie jemand auch nur ansatzweise lüstern ansieht, könnte ich diesen Kerl schon in den Kerker werfen. Was Isa angeht bin ich sehr eifersüchtig. Sie sagt zwar, dass sie es auch ist, aber sie kaschiert es immer so gut. Mehr als einen ungnädigen oder bösen Blick lässt sie nie nach außen durchscheinen und dann schmollt sie vielleicht ein wenig."

"Ich würde sagen das reicht auch!" widersprach Yugi.

"Mein Pharao..." Mana räusperte sich.

"Was ist denn?" Atemu sah sie an.

"Zwei Dinge, wisst ihr noch warum ihr im Bett liegt und habt ihr bemerkt das sie ohne Kleider nach draußen ist?" wandte Mana ein.

"Was?" Atemus Gesicht verlor schlagartig wieder an Farbe.

"Sie ist hat sich nicht angezogen!" erklärte Mana erneut.

"Verdammt!" Atemu griff nach dem erstbesten Schurz und stürmte aus dem Zimmer.

"Was hat er?" Yugi sah ihm niedergeschmettert nach, jetzt hatte er ihn einfach stehen lassen.

"Vergiss es... Er hat doch gesagt, dass es ihm nicht passt wenn jemand außer ihm sie sieht. Und den Kuss... Schieb ihn auf die Nachwirkungen des Giftes." seufzte Mana und versuchte zu lächeln. Es drängte sie dem Pharao zu folgen, um zu sehen, was geschehen würde. Immerhin, Isahra hatte so wütend ausgesehen, das sie sich am Liebsten versteckt hatte und es war immer sehr interessant zu sehen, wie ihre seltenen Streitereien zu legen vermochten. Aber das würde mit Abstand der heftigste sein.

"Also Yugi... Komm!" Mana packte ihn am Handgelenkt und zog ihn mit.
 

"Isa?!" Atemu war den Gang entlang gelaufen und hatte wohl jeden Raum angesucht. Aber Isahra hatte er nicht gefunden. Auch die Diener und Sklaven hatten ihm nicht weiterhelfen können. Selbst seine Getreuen, die ihm über den Weg liefen und sich eigentlich freuten, dass er wieder gesund war, ließ er links liegen und suchte weiter.

Mana die ihm folgte klärte dann alle der Reihe nach auf.

Seth, Karim und Isis, Mahado, Shada und auch Shimon, auch Akunadin und Feonn hatten ihn bemerkt, folgten ihm aber nicht, im Gegensatz zu allen anderen.

Nach weiteren langen Suchen fand Atemu dann endlich Isahra.

Sie stand auf dem Übungsplatz, hatte Pfeil und Bogen in den Händen und einen prall gefüllten Lederköcher auf den Rücken, dazu lag noch ein Köcher auf dem Boden, der ebenfalls komplett voll war.

Isahra ignorierte sie und dank ihrer langen Haare war sie weitgehend verdeckt.

Atemu blieb im ersten Moment fast das Herz stehen, als er sah, dass sie Isahra wirklich die ganze Aufmerksamkeit der Soldaten beanspruchte.

Wie hätten sie auch wegsehen können, da stand ihre Königin, ohne Kleider und traf mit jedem Schuss ins Schwarze und dass obwohl das Ziel knapp 250 Meter entfernt stand. Einige Pfeile hatte sie mit anderen gespalten und schon sehr viele Pfeile steckten gespalten oder noch ganz in der Mitte der Zielscheibe.

"Das glaub ich nicht! Wie macht sie das?" fragte einer der neueren Soldaten.

"Hast du`s nicht gehört? Königin Isahra ist mit Abstand die beste Bogenschützin im Land." wisperte der Trainer.

"Die Königin..." schluckte der Soldat, da er sie noch nie gesehen hatte.

"Isa, was machst du hier?" fragte Atemu der langsam auf sie zuging, während sie ihn ignorierte und einen weiteren Pfeil abschoss.

Mana, Yugi, Isis, Seth, Mahado, Shada und Shimon hatten inzwischen Zuwachs von Sari und Kisara bekommen, die den Aufruhr mitbekommen hatten, und sahen vom Eingang des Palastes her zu.

"Isahra?" Atemu ging noch näher an die heran.

Der nächste Pfeil durchbohrte die Mitte der Zielscheibe und Isahra hatte schon den Nächsten in der Hand: "Bist du schon fertig mit deinem süßen, kleinen angebeteten Liebling?" erwiderte sie kühl und legte neu an.

"Ähm... komm schon, du weißt das ich das nicht so gemeint hab." schluckte er das die einen unheilvollen Unterton hatte.

"Du hast ihn geküsst, was gibt es da falsch zu verstehen?" Isahra spannte den Bogen und ihre Stimme kühlte sich noch mehr ab und eine Spur von Gleichgültigkeit gab sie auch noch mit in ihre Stimmlage.

"Du bist der Pharao und warum solltest du dich mit mir alleine zufrieden geben? Du kannst dir immer noch einen Harem aufbauen und du wärst nicht der erste der sich kleine Jungs ins Bett holt."

"Aua... Das ist nicht fair..." Atemu bemühte sich das nicht allzu ernst zu nehmen, aber das sie sich nicht mal zu ihm umdrehte war schon dubios.

"Ich versteh nicht..." Isahra schoss wieder: "Ich hab es doch gesehen... küsst er wenigstens gut?"

Immer noch würdigte sie ihn keines Blickes.

"Lass uns doch reingehen, ja?" Atemu warf den Soldaten einen tödlichen Blick zu, da sie Isahra immer noch anstarrten. Allerdings half ihm das Nichts, da sie ihn nicht beachteten.

"Weswegen? Ich bin im Training..." erneut spannte sie den Bogen und zielte.

"Weil du nichts anhast! Du weißt genau das ich..."

"Und ich will nicht, dass du eine Andre küsst von Männern ganz zu schweigen!" erwidere Isahra und schoss.

"Hey, jetzt du weißt, dass ich das nur gemacht hab um dich zu ärgern." Atemu wollte noch näher zu ihr aber da drehte sie sich um und hielt ihm den gespannten Boden mit Pfeil unter die Nase.

"Wiederhol das, wenn du dich das traust! Ich hab es dir schon mal gesagt, wenn du mich zur Frau willst, dann teil ich dich mit Niemand! Was hält mich davon ab Yugi in den Kerker werfen zu lassen? Immerhin gehörst du ausschließlich mir!"

"Äh..." Atemu starrte auf die Pfeilspitze.

"Süße, das ist nicht witzig! Zudem weißt du das Yugi nichts dafür kann. Nimm das Ding weg, ja?! Das ist gefährli..." Atemu erstarrte das Isahra den Pfeil losgelassen hatte und genau einen Millimeter an seinem Hals vorbeigeschossen war.

Sein Gesicht wurde kreidebleich und er brauchte einige Zeit um sich wieder zu sammeln.

"Weißt du, Ati... Ich find das auch nicht witzig, ganz uns gar nicht. Ich hab auch im Moment keine Lust dein Gesicht zu sehen oder mit dir zu reden! Ich denke ich werde die nächsten Tage auch nicht zu dir ins Bett kommen. Hol dir Yugi, wenn du willst! Er kann ja dafür sorgen, dass sich dein kleiner Freund unter deinem Schurz nicht aufstellt, so wie er es jetzt tut. Also verschwinde, bevor ich mich dazu entschließe dich wirklich treffen zu wollen und nicht nur zu ärgern!"

"Was...?" Atemu sah an sich herunter und sah das sich sein Schurz wirklich angehoben hatte, er errötet leicht, da ihm so viele dabei zusahen.

"Das kommt sicher nicht von Yugi..." knirschte er und sah sie unsicher an, langsam wurde das ganze ziemlich peinlich für ihn und Isahra schien es gerade zu darauf anzulegen, seine Autorität zu untergraben.

Sie machte ihn, den Pharao, gerade zu lächerlich. Dazu noch diese leblose unheildrohende Stimmelage und diese flammenden Augen, von denen man nicht sagen konnte, warum sie im Moment so brannten.

"Interessiert mich nicht, Großer Pharao! Ich bin dir ja nicht mehr genug!"

"Jetzt hör endlich auf damit! Ich hab verstanden, was du mir sagen willst und jetzt, Bitte, hör auf dich so zur Schau zu stellen!" erwiderte er langsam wieder seinen Mut findend.

"Das geht dich nichts an! Und wenn ich nackt durch Theben lauf, hat es dich nicht zu interessieren! Du hast genau gewusst, dass ich die Beziehung zwischen dir und Yugi als zu eng betrachte und dass ich deshalb eifersüchtig bin! Und dann setzt du auch noch Einen drauf, indem du ihn vor meinen Augen küsst! Das nächste Mal lass ich dich einfach verrecken!" donnerte sie ihn an und hob den Köcher am Boden auf.

"Hör auf mit dem Theater, was soll ich denn noch machen außer mich entschuldigen? Ja ich hab es gewusst und wenn schon? Du hast es gerade zu provoziert..."

"Du kannst mich mal!" Isahra schleuderte ihn den Köcher entgegen, so das Atemu ihn in den Bauch bekam und die ganzen Pfeile auf den sandigen Boden fielen.

"Geh mir aus den Augen! Oder ich vergess mich!"

"Isahra..." Atemu keuchte und ließ den Köcher einfach wieder fallen, Isahra hatte ihn mit so einer Kraft geworfen, das ihm jetzt der Bauch wehtat.

Inzwischen hatten sich die Soldaten alle verzogen, da sie Angst hatten in die Schussbahn zu kommen und auch die Getreuen waren in Deckung gegangen.

"... findest du nicht du übertreibst ein wenig? Gut ich hab mich daneben benommen, aber ... he..." Atemu stockte da Isahra wieder mit Pfeil und Bogen auf ihn zielte.

"Verzeih mir, ja? Ich hab ja begriffen, dass es ein Fehler war..." versuchte er sie zu beruhigen.

Doch da schoss der Pfeil an ihm vorbei und hinter ihm ertönte ein dumpfer Schrei, kurz darauf hörte er wie etwas Schweres zu Boden fiel.

"Du hast Glück mir dein Leben etwas Wert ist, du treuloser Tagedieb!" Isahra ging an ihm vorbei, drückte ihm dabei Bogen und Pfeile in die Hand, warf ihn einen bestialisch rohen Blick zu und ließ ihn stehen.

Duell 20: Schuld, Reue und Gnade

[Dieses Kapitel ist nur Volljährigen zugänglich]

Duell 20: Schuld, Reue und Gnade

So da bin ich wieder mit Lesestoff! ^^

Ich wünsch euch auch viel Spaß beim Lesen!!!
 

Aber eine Frage stell ich euch, treff ich eigentlich die Charas gut, oder eher nicht??

Knuffz Isa!
 

Duell 20: Schuld, Reue und Gnade
 

Erleichtert atmete er auf, Isahra hatte ihn also noch nicht den Tod gewünscht, im Gegenteil sie hatte ihn schon wieder gerettet.

Atemu drehte sich um und wusste das ihr jetzt nicht folgen konnte. Der Attentäter, war jetzt der der seine Aufmerksam forderte. Egal was er jetzt tun wollte, er musste sich ihn jetzt anschauen.

Er bemerkte das Seth, Mahado und auch alle anderen schon bei dem Mann waren, der tot neben der Palastmauer lag, neben ihm, noch ein Bogen, der schon zerbrochen war und ein Köcher mit Pfeilen.

"Er muss dort oben gestanden haben!" Shimon deute auf ein Fenster, das sehr weit oben war. Von ihren Standpunkt aus, lag es so sehr im Schatten das man es kaum sah. Zudem war es gut 20 Meter über dem Boden, sodass der Winkel es ihnen versagte zu sehen, ob sich dort jemand aufhielt oder nicht.

"Sieht so aus..." Atemu sah sich die Leiche an und runzelte sie Stirn.

"Das ist doch dieser eine Mann von den Ställen. Der, den wir sahen, als wir auf dem Geländer saßen!" stellte Yugi aufgeregt fest.

"Seit ihr Euch sicher?" Isis sah Yugi verwirrt an.

"Ja, aber er hat vor einer Woche nicht auf uns geschossen." nickte Yugi eifrig.

"Eine Woche?" Atemu sah zu Yugi auf. "Ja, mein Pharao, erinnert ihr euch nicht mehr?" Seth sah Atemu fragend an.

"Vor einer Woche seid ihr und Yugi angriffen worden. Ein wahrer Pfeilhagel ging auf euch nieder und verletzte euch schwer." stimmte Mahado zu.

"Die Pfeilspitzen waren vergiftet und daher war es ein Wunder der ihr, mein Pharao noch am Leben seid." setzte Karim noch an.

Atemu hielt sich seinen Kopf mit einer Hand und dachte nach, nach einer Weile viel es ihm wieder ein.

"Stimmt, ich erinnre mich schwach daran. Zuerst kamen sie von hinten und dann auch noch zu beiden Seiten. Aber dieser Mann stand zu Beginn in der einzigen Richtung aus der keine Pfeile kamen, dann verschwand er..."

"Aber das heißt nur, das er vielleicht euch ablenken sollte und nun da ihr wieder gesund seid, dann..."

"Stopp mal ich hab eine Woche geschlafen?" Atemu starrte Shada ein.

"Ja, mein Pharao." erwiderte Mana.

"Wir haben uns Sorgen gemacht und uns abwechselnd um euch gekümmert." klärte Sari auf.

"Ihr wart schon auf dem Weg über den Horizont, zumindest hattet ihr das fast." erinnerte sich Shimon.

"Und Isa?" Atemu schwante etwas.

"Sie hat Selket gerufen und euch mit ihrer Lebensenergie versorgt, bis ihr wieder bei Kräften wart. Auch sie hat die ganze Zeit über geschlafen." erzählte Mahado.

"Am Anfang dachten wir schon das ihr Beide zu Osiris gerufen werdet." setzte Seth noch an.

"Autsch..." Atemu sah auf und zu Yugi, dann lächelte er: "Isa ist mit mir noch nicht fertig. Und ich möchte mich noch mal bei dir entschuldigen!"

"Äh... gut..." Yugi verstand nicht warum Atemu ihn so scherzhaft angesehen hatte.

"Okay, bringt ihn weg, tot bringt er uns nichts mehr und wir brauchen ihn auch nicht mehr. Ich berufe das Gericht ein und ich will, dass ihr alle anwesend seid. Akunadin, meine Mutter und Feonn auch." Atemu erhob sich wieder und sah seine Freunde an.

"Was? Aber was soll das Ganze?" wandte Isis ein.

"Wie stellt ihr euch das vor? Zu welchem Zweck, soll das gut sein?" auch Seth sah ihn verdutzt an.

"Alles zu seiner Zeit. Nach der Mittagsruhe beginnen wir, ich hoff nur das ich Isa bis dahin wieder gütlich stimmen kann." lächelte Atemu schwach.
 

"Mein Bruder ist tot!" Besferu kniete vor Feonn und sah auf den Boden: "Die Königin hat ihn erwischt und getötet."

"Verdammt!" Feonn donnerte mit der Faust auf die Lehne seines Stuhls.

Doch da klopfte es auch schon ander Tür und Besferu versteckte sich.

"Ja?!" Feonn sah zur Tür und Mana kam herein.

"Der Pharao wünscht eure Anwesenheit im Thronsaal, sobald die Mittagsruhe verstrichen ist." sagte Mana.

"Warum das denn? Ist denn heute eine große Audienz?" wunderte sich Feonn nicht wenig.

"Der große Pharao hüllt sich in Schweigen. Er hat nichts weiter angeordnet." zuckte Mana mit den Schultern.

"Wirklich?" Feonn sah sie nur an.

"Ja, mehr kann ich auch nicht sagen. Ich weiß nicht mehr." versicherte sie und ließ ihn einfach stehen.
 

"Hier bist du!" Atemu hatte Isahra wieder gesucht, doch dann war ihm eingefallen wo sie aller Wahrscheinlichkeit nach war.

Er war die vielen Stufen in dem engen Gang zum Dach der Residenz hinaufgestiegen. Hier oben hatte Isahra sich schon immer sehr wohl gefühlt. Dies war ihr Platz an dem sie Ruhe fand immer dann, wenn sie alleine sein wollte.

Isahra saß auch tatsächlich hier oben und sah auf den Flusslauf des Nils.

Sie hatte sich mittlerweile auch ein Hüfttuch umgebunden, aber mehr trug sie nicht. Ihre Haare wehten in dem leichten Wind der hier oben aufkam und wenn sie nicht so hoch wären, würde er schon wieder auf ihren Aufzug zu sprechen kommen.

"Wenn es nicht wirklich wichtig ist, dann geh wieder! Ich hab keine Lust mit jemand zu reden der seine Gelüste lieber mit dem gleichen Geschlecht stillt."

"Ich hab ihn nur geküsst, nicht mit ihm das Bett geteilt!" stellte er als allererstes klar.

"Das ist schlimm genug für mich! Was willst du?" Isahras Stimme klang wieder halbwegs normal, aber einen Blick schenkte sie ihm nicht.

"Was muss ich denn tun, damit du mir diesen Scherz vergibst? Ich seh ja ein das er nicht gut war..."

"Du hast mich verletzt..." unterbrach sie und wendete den Blick noch weiter von ihm ab: "... hast du eine Ahnung wie man sich fühlt, wenn man sieht wie der eigene Mann, den man hoffnungslos verfallen ist, einen anderen Mann küsst? Wenn es eine Frau gewesen wäre, wäre das nur halb so schlimm... Mit einer Frau kann ich konkurrieren und sie leicht ausstechen, aber keinem Mann..." Isahra klang mit einem mal so gemartert und verletzt, niedergedrückt und unglaublich traurig.

Atemu wurde jetzt auch klar, warum sie so ausgerastet war.

Zwischen ihr und Yugi gab es kaum Dinge die sie gleich hatten, eigentlich nur, dass sie Beide ein Licht für ihn waren. Bei genauerer Betrachtung waren ihre Wege und Handlungen etwas zu erreichen aber völlig verscheiden.

Nicht nur das sie Mann und Frau waren, nein, Yugi war noch unschuldig in seinem Tun und das machte ihn aus.

Und Isahra... auch wenn sie in der Lage war, genauso unschuldig zu erscheinen war sie doch in Wirklichkeit weit von Yugis Unschuld entfernt.

Sie hatte Blutgetränkte Hände, hatte Menschen in allen Situationen erlebt und machte sich keine Vorwürfe, wenn ein Mensch durch ihre Hand starb. Das der Attentäter tot war, war ihr wohl ziemlich egal.

Atemu hatte sie aber auch schon so, wie jetzt erlebt, wie ein Kind das nicht mehr weiter wusste und dessen Lebensfreude oder Niedergeschlagenheit einen einfach ansteckte.

"Isa..." er nahm sie in den Arm und drückte sie an sich, mit der Hand fuhr er durch ihre schwarzen Haare: "Ich hab nicht gewusst, das es so in dir aussieht. Ja ich hab mit dir gespielt, weil ich sehen wollte, wie sich pure Eifersucht bei dir zeigt, aber verletzten und kränken wollte ich dich nie. Wenn ich das geahnt hätte, hätte ich es nicht getan." Isahra lag einfach nur ihn seinem Arm und hörte ihm zu, allerdings hatte er gespürt, dass die geweint haben musste, da ihre Wange nass gewesen war.

"Es tut mir so unendlich leid, dass ich mich einfach so hab gehen lassen und du wegen mit hirnlosen Kamel geweint hast." Atemu richtet sie auf und hielt ihren Kopf mit beiden Händen fest, sanft küsste er ihre Schläfen und damit ihre Tränen weg.

"Wein bitte nicht wegen mir. Das bin ich doch nun wirklich nicht wert, vor allem, weil du schon so viel wegen diesem hirnverbrannten Pharao weinen musstest, der sich als dein Gemahl bezeichnet. Eine Sonne zum weinen bringen ist schon ein Kunststück, mit dem ich mich nicht rühmen will, es sein denn sie fließen aus Freude. Was meinst du? Lässt du noch einmal Gnade vor Recht ergehen und gibst diesem ignoranten, bescheuerten Tölpel von einem minderwertigen Pharao, der dich wirklich mehr liebt, als gut für ihn ist, eine zweite Chance?" Er sah ihr dabei so tief ihn die Augen wie er konnte und hatte dabei einen Ausdruck im Gesicht, der wohl jeden zur Nachsicht und Gnade bringen würde, sanft und auch treuherzig wie ein kleiner bettelender Hund.

Isahra nahm seine Hände weg und riss sich von seinem Anblick los, der ihr derart zusetzte, dass sie ihm am Liebsten um den Hals fallen würden. Aber sie schwieg eine Weile und sah wieder zum Flusslauf.

"Sag mal, wie würdest du deine Gefühle für mich beschreiben? Drache oder Phönix?"

"Was?" Atemu dachte nach: "Das ist doch Unsinn, soll ich mich..."

"Ja, du sollst deinen Sturschädel in Gang setzt und sich an die Bedeutung dieser beiden Wesen erinnern und dich entscheiden!" unterbrach sie ihn und sah ihn bittend an.

"Du bist unmöglich..." meinte er dachte aber angestrengt nach. Dummerweise war es Ewigkeiten her, das er sie Symbolik von Phönix und Drache gelernt hatte.

"Also... eigentlich fallen mit zu dir immer nur Lotusblumen ein..." sagte er dann und sah sie an...

"Lotus?" Isahra warf ihm einen argwöhnischen Blick zu: "Warum das denn?"

"Nun ja... erstens riechst du immer danach und es sind deine Lieblingsblumen... Soweit ich mich entsinne sind sie ein Symbol für Reichtum, Sex und ..."

"Und Gewalt." beendete Isahra seinen Gedankengang und stand auf. Ihr Tonfall hatte dummerweise keine Spur eines Gefühls in sicher, weder positiv noch negativ und das machte ihm nur noch mehr Angst.

"Ach wirklich? Gewalt..." grinste er verlegen, als hätte er es vergessen.

"Vergiss es! Gewalt ist schon okay, es ist doch auch wahr, das ich durchaus zur Grausamkeit neige, wenn sich meine Wut aufstaut... Sex versteh ich auch noch, aber Reichtum?" Isahra dachte tatsächlich über das Wort Reichtum nach.

"Ähm... tja, alles stimmt nie und es ist ja nicht nur die Beutung... Hey wo willst du hin?" Atemu merkte das Isahra sich zum gehen umwandte.

"Du hast meine Frage nicht beantwortet, ich lass dich in Ruhe drüber nachdenken." entgegnete sie und wollte gehen.

"Stopp!" Atemu sprang auf und hielt sie fest: "Ich brauch dich."

"Wow... was für eine Neuheit!" erwiderte Isahra ironisch.

"Nein, nicht das, ich hab das Gericht einberufen." klärte er sie auf.

"Das Gericht?" Isahra drehte sich verwundet und interessiert zu ihm um.

"Ja, als schlief oder besser ohnmächtig war, hab ich mich erinnert. Ich weiß jetzt wieder was an dem Tag geschah als ich nicht zurückkam." klärte er auf: "Akunadin und Feonn sind sehr hochrangige Priester. Ich brauch also auch dich um sie anklagen zu können. Du hast Ahotep auch gehört und auch du wurdest angegriffen..."

"Aber ich weiß nicht von wem. Atemu, ich freu mich das du dich erinnerst und es ist sicher gut nicht länger zu warten, aber..." Isahra hielt inne und sah ihn an: "Akunadin und Feonn, werden versuchen sich rauszureden. Dein Wort ist mehr wert, ja, aber wie willst du es beweisen?"

"Das brauch ich nicht. Zusammen mit dir kann ich ihnen die Worte im Mund so verdrehen, dass sie sich verraten werden. Du hast doch auch etwas gesehen, was man dir wieder abnahm." schüttelte er den Kopf.

Isahra seufzte: "Ist dir klar, das es auch schief gehen kann, da du Ankläger und Richter bist musst du Isis, Karim, Seth, Mahado, Shada, Shimon und noch die Hohepriester von Hathor, Anubis und Maat überzeugen. Ich glaub dir und weiß, dass du die Wahrheit sprichst, Mahado und die anderen auch, wie willst die drei Hohepriester überzeugen? Sie ist Freunde von Feonn und Akunadin und haben sie auch unterstützt, als du nicht hier warst."

"Weiß ich doch, aber ich muss es jetzt tun, oder nie. Auch wenn du im Moment sauer auf mich bist, lässt du mich doch nicht im Stich, oder?" Atemu hielt sie immer noch am Arm fest und sah sie eindringlich an.

"Ich muss immerhin das Urteil sprechen, nicht?" Isahra zog eine Augenbraue hoch: "Das kannst du als Ankläger nämlich nicht..."

"Danke!"

"Vergiss es ich bin genauso voreingenommen wie du auch." winkte sie ab und schenkte ihm doch noch ein sanftes Lächeln. Dann ließ sie ihn einfach stehen.

"Bist du noch böse?" fragte er leise und sah ihr nach.

"Kannst Gift drauf nehmen! Aber wenn du dich noch ein paar Tage vor mir selbst kleiner machst als du bist, denk ich noch mal drüber nach." bekam er zurück.
 

Der Thronsaal füllte sich allmählich und alle nahmen ihre vorgeschrieben Plätze ein.

Die Schreiber hatten leeren Papyrus und volle Tintenfässer, sowie neue Schreibbinsen.

Atemu saß auf seinem Thron und Isahra neben ihm.

Yugi durfte sich zu Sari setzen, die neben den Getreuen ihren Platz hatte. Er hatte noch nie gesehen, dass sich ein Raum so schnell füllte.

"Was soll das?" Arisis sah zu ihrem Sohn, der ihr nichts gesagt hatte, nur das sie sich ebenfalls einzufinden habe.

Es kehrte auch schlagartig Ruhe ein, als ein großer Gong geschlagen wurde. Alle Augen richteten sich auf Atemu der allerdings sitzen blieb.

"Ich rufe die Hohepriester Akunadin und Feonn auf, vor mich zu treten und Maat zu sprechen!"

"Was?" Akunadin erhob sich unsicher und auch Feonn nahm auf den beiden Kissen Platz die vor den Stufen, die zum Thron hinaufführten, lagen.

"Mein Pharao, was wollt ihr von uns?" fragte Feonn und hob den Blick.

"Wir haben dir nicht gestattet aufzusehen!" erinnerte ihn Isahra mit unterschwelliger Feindzähigkeit.

Sofort senkte Feonn seinen Kopf wieder. "Was ist Maat?" wisperte Yugi, der sich nicht mehr erinnern konnte, das Atemu ihm das schon mal erklärt hatte und sah Sari an.

"Maat ist eine Göttin und der Oberbegriff für Ordnung, Recht, Wahrheit, Weisheit, Echtheit, Aufrichtigkeit und Gerechtigkeit. Die Göttin selbst ist die Schutzherrin der Richter und um ihre Werte drehen sich unsere Gesetze." flüsterte Sari zurück.

"Akunadin, du bist mein Onkel... Erzähle doch noch einmal wie sich der Angriff vor drei Jahren ereignet hat, bei dem ihr mich aus den Augen verlort." bat Atemu und sah auf den Priester hinunter.

"Mein großer Pharao, mein liebster Neffe..." hob Akunadin an: "Wir ritten durch die Dünen der Wüste, dort wo der Fels schon unter Sand begraben liegt und sich einen schmalen Pfad durch das sandige Gebirge bahnt. Es war ein heißer Tag und Ra meinte es zugut mit seinen Strahlen. Ihr fühltet euch schon seit dem Morgen nicht gut und durch die Hitze des Tages wurde es nicht besser. Eine Wüstenviper biss zudem auch noch euer treues Pferd. Am Ende der Schlucht, wollten wir rasten, aber kaum waren wir abgestiegen, da waren wir schon umziegelt. Da wir nahe am Abgrund standen und wie beschossen wurden..."

"Das reicht!" unterbrach Atemu ihn: "Feonn! Hast du dem noch was hinzuzufügen?"

"Nein... doch! Er waren Wüstenbewohner, Nomaden, die uns angegriffen haben." erwiderte er unsicher.

"Denkt noch mal nach! Wüstenviper? Angriff?" wiederholte Isahra und musterte die beiden alten Männer.

"So war es, das schwöre ich bei Ma..."

"Akunadin, du magst mein Onkel sein, aber willst du wirklich etwas bei Maat schwören, was gelogen ist?" fragte Atemu scharf nach.

"Was?" Akunadin und Feonn sahen auf.

"Ja, es mag sein die Hitze uns allen etwas zusetzte, aber schlecht ging es mir nicht, als wir die Schlucht erreichten. Die Viper, die du erwähnt hast, die gab es, aber er war eine Art, wie sie nur an den Ufern des Nils, in den der Nähe des Amun-Ra-Tempels lebt. Ich hab sie dort des Öfteren gesehen. Hilf mit noch mal auf die Sprünge du hast die Vorläufe meines Pferdes untersucht?"

"Nein, die Hinterläufe, mein Herr!" knirschte Akunadin unter den Augen der Anwesenden: "Aber es war eine Wüstenviper, ihr seit ja auch von Sepet gefallen und habt euch den Kopf gestoßen, als dich euer Pferd vor der Viper erschreckte. Ihr habt euch geirrt..."

"Hab ich das? Nun dann mach ich mal weiter. Sepet lief rückwärts und hätte mich fast zertrampelt, aber die Viper blieb immer vor ihm, bis ich sie zweiteilte. Wenn Sepet also gebissen worden wäre, dann in die Vorderläufe, aber du hast, soweit ich mich erinnere, nur die Hinterläufe untersucht, und du hast es eben gerade selbst gesagt. Weiter, am Ende der Schlucht rasten wir. Mein Kopf schmerzte zwar noch, aber ich war bei klarem Verstand und wach, bis ich von dir eine Schale mit Wasser bekam. Es schmeckte von Anfang an etwas komisch, aber du hast gesagt, er läge daran das es warm wäre. Ich weiß nicht, was du dorthinein getan hast, aber meine Sinne vernebelten sich... Erst dann wurden wir angegriffen."

"So ein Unsinn! Wenn wir euch versucht hätten zu vergiften, dann hättet ihr das sicher nicht überlebt!" brach es aus Feonn heraus.

"Ich habe gesagt, dass ihr mit etwas ins Wasser gemischt habt, dass mir die Sinne vernebelte, nicht das ihr mich vergiften wolltet. Von oben kam ein Pfeilhagel und drängte mich zurück an den Abgrund und ich rutschte ab, seltsamerweise, habt ihr mit den Angreifern geredet und Akunadin, du hast Feonn noch befohlen mich zu erschießen." beendete Atemu seine Ausführungen.

"So ein Unsinn! Die Sonne hat eure Gedanken versenkt!" Akunadin sprang auf und zog auch Feonn auf die Beine: "Wollt ihr uns des Hochverrates anklagen?"

"Das habe ich soeben getan, Onkel. Ich weiß sehr wohl, dass es hier Aussage gegen Aussage steht. Dennoch bin ich mir sicher, dass Maat mir zulächelt, weil ich die Wahrheit spreche. Feonn, kennst du einen Mann Namens Ahotep?" Atemu wandte ihm den Blick zu.

"Nein, mein Pharao, ich kenne niemanden der auf diesen Namen hört."

"Doch, das tust du! Die Tempeltänzerin Chery, die du zwingst mit dir das Bett zu teilen, hat es mir bestätigt und ich bin mir sicher, dass ich noch mehr finde, die dies bestätigen." wandte Isahra ein.

"Was?" Akunadin warf Feonn einen bösen Blick zu.

"Mag sein, das er ein Priesterlehrling war, aber was heißt das schon?"

"Er meinte, dass DU ihn beauftragt hättest den Pharao zu töten." Isahras Blick durchbohrte ihn.

"Ihr glaubt doch nicht etwa einem Priester, der nicht mal einen guten Namen hat. Niemand kennt ihn und ..."

"Er hat die Wahrheit gesprochen und mich ständig vor dem Diener der Sonne gewarnt." unterbrach Atemu

"Das könnte auch eure Gemahlin sein." widersprach Akunadin.

"Isahra? Akunadin, beschuldigst du ernsthaft meine Gattin, die nur einen Gott bitten bräuchte um mich loszuwerden? Zudem Ja, sie ist die Sonne, aber nicht der Diener derselben!" widersprach Atemu. "Außerdem, würde Isahra lieber streben, bevor mir etwas zustößt. Erinnere dich, sie hätte mich einfach sterben lassen können, hat es aber nicht."

"Ahotep war fanatisch hinter der Königin her. Er hat sich eingeredet, dass er sie erobern könnte, wenn ihr, großer Pharao, nicht mehr da wärt. Er war wie besessen davon und ich wollte es ihm ausreden." wandte Feonn ein.

"Ihr... Ihr..." Arisis stand plötzlich auf und sah die Beiden an.

"Was ist denn jetzt?" Mahado sah zu der alten Königin und auch alle anderen wandten ihre Blicke auf sie.

"Ihr habt also doch versucht meinen Sohn zu ermorden..." brachte sie fassungslos heraus.

"Arisis, Schwester... das ist nicht wahr! Es ist eine Lü..."

"Ist es nicht!" Isahra erhob sich. "Ihr wisst sicher was ich tat, um Atemu das Leben zu retten, da ich ebenfalls schlief, sah ich seinen Traum. Ich habe mittlerweile die Protokolle durchgesehen die damals erstellt wurden. Die zuständigen Gutachter haben die Viper ja noch gesehen, allerdings haben sie schriftlich festgelegt, dass es eine Viper ist, die nur an Gewässern heimisch ist. Speziell diese Art, nur am Amun-Ra-Tempel." Atemu warf Isahra einen heimlichen Blick zu.

Er musste sich große Mühe geben, damit er nichts zu ihr sagte und ruhig bleib. Sie hatte ihm nichts davon gesagt und es erklärte, dass er sie heute immer ewig suchen konnte und nicht fand. Sie war also nicht Stunden lang auf dem Dach gesessen, sondern hatte in den Archiven der Residenz die alten Protokolle gesucht.

"Ich erinnere mich!" Mana stand plötzlich auf. "Ich hab die Schlage auch gesehen, mit der Königin und sie meinte, dass solche Vipern oft in den alten feuchten Verließen des Amun-Ra-Tempels lebten."

"Das ist richtig! Zudem wurde an Sepets Hinterlauf nur eine Einsichtstelle gefunden und nicht vier, wie er normal gewesen wäre. Aber das ging alles unter, da alle nach dem Pharao suchten und Feonn und Akunadin, ja ehrliche treue Hohepriester waren." nickte Isahra.

"Das ist nicht wahr! Wir haben nie..."

"Ich glaube wir sind uns einig..." Karim erhob sich und sah in die Menge.

"Der Pharao bittet alle Anwesenden nun sich zu äußernd. Wenn einer von euch noch Zweifel an der Schuld der beiden Hohepriester hat, dann spreche er jetzt oder hebe seine Hand."

Raunen ging durch die Menschen, aber keine Hand hob sich.

Feonn und Akunadin konnten nicht für sich selbst sprechen und es sah schlecht aus.

Yugi sah zu den Getreuen und zu Sari die von Anfang an auf der Seite des Pharaos standen. Er sah das sie meinten auch zu Gunsten des Pharaos tendierten und die wichtigsten Stimmen, um ein Urteil rechtskräftig auszusprechen, hatte Atemu schon sicher. Yugi sah sich die Leute an und dann zu Sari.

"Was wird wenn sich einer nicht der Mehrheit anschließt?"

"Nun, das kommt daran an wer. Wenn er einer der Getreuen oder der Vorsitzenden Hohepriester ist, wird er eine Forderung stellen oder eine genaure Klärung verlangen. Wenn er einer von den Anderen ist, wird er zwar gehört, aber ob es etwas bringt wissen wir nicht." erwiderte Sari.

"Und ihre Strafe?"

"Auf Hochverrat steht der Tod." sagte Seth, der sich zu ihm gewandt hatte.

"Tod?" Yugi riss die Augen auf.

"Ja. Ein Schneller oder ein Schmerzoller, das kommt bei einem Schuldspruch auf die Königin an. Der Pharao ist Ankläger, daher darf er das Strafmass nicht verlegen." erklärte Sari.

"Aber Sie hat doch auch gegen ihn gesprochen." entgegnete Yugi.

"Ja, das hast sie. Doch die Anklage hat der Pharao gesprochen, sie hat für ihn gesprochen und Beweiße vorgelegt, dass darf sie auch." lächelte Seth.

Inzwischen hatte sich immer noch keine Hand gehoben und Akunadin und Feonn gerieten in Bedrängnis.

"Ihr glaubt also dem Pharao? Leute ich weiß, dass er unser großer Herrscher ist, aber das Gift des Anschlags hatte seine Sinne getrübt. Seine Traumvision der Vergangenheit hat darunter gelitten. Sie ist kein Beweiß und die Königin sah nur was er sah und verdrehte."

"Was sagst du da?" Der Hohepriester des Anubis sah Akunadin stechend an.

"Ihr habt es doch alle mitbekommen. Der Pharao küsste nach seinen Erwachen diesen Jungen!" Sein Finger zeigte auf Yugi, der zusammenzuckte: "Und nannte ihn Liebling! Wollt ihr ihm denn dann glauben, dass sein Traum so eindeutig war, wenn ihm das Gift so zusetzte das er eine Jungen statt seiner Krone der Schöpfung, die genau neben weilte, küsste? Seit wir denken können gehörte seine Gunst nur ihr, also bleibt nur ein Schluss, er hat ihn mit ihr verwechselt!" verkündete Akunadin.

"Äh?" Yugi wusste nicht was er sagen sollte, da alle ihn ansahen.

Atemu krallte sich an der Lehne fest und lief hochrot an. Es sah so aus, als würde sein Scherz, den er sich erlaubte, nun seine ganze Glaubwürdigkeit in Frage stellen, denn schon die ersten sahen aus, als würden sie nun Akunadin glauben schenken.

Auch die Getreuen sahen ratlos aus, wie sollten sie das denn erklären, sie waren nicht dabei gewesen und Mana... ihr fehlten einfach die Worte, die jetzt sehr gut gewählt sein mussten. "

Ak..." Atemu hob an, doch Isahra legte ihre Hand auf seine und lächelte ihn für alle sichtbar verzeihend an. Nur ihm fiel das verschlagene Aufblitzen ihrer Augen auf, das ihn ermahnte mitzuspielen.

"Schon gut, du kannst ruhig sagen, dass du Yugi als Geliebten hier behalten hast."

"Wa..." Yugi entgleisten alle Gesichtszüge und hätte Sari in nicht heimlich in die Rippen gestoßen, hätte er wohl alles abgestritten.

Selbst Atemu hatte große Probleme damit sich nicht zu verraten.

"Isa..."

"Was Geliebter?" Feonn knirschte mit den Zähnen.

"Ja, ich weiß. Der Pharao und ich wollten es nicht preisgeben, aber es ist so. Als Pharao hat er das Recht neben mir, nach weitere Nebenfrauen und auch männliche Geliebte zu haben. Daher hat er ihn Liebling genannt und ihn auch geküsst." sagte Isahra uns versuchte nachgiebig zu klingen: "Zudem, der Pharao würde nich nie Liebling nennen, er hat andere Namen für mich."

"Und warum wart ihr dann so sauer deswegen?" versuchte Akunadin erneut nach einem Schilfohr zu greifen.

"Ich war beleidigt, ich hatte erwartet, dass ich es bin die seine Aufmerksamkeit als Erste bekommt und nicht Yugi. Ist mein gutes Recht, soweit ich weiß."

"Schon, das verstehen wir, aber das Ihr, Große Königin, das so einfach zulasst, das sich der Pharao einen Jungen ins Bett holt, Immerhin, heißt das doch das ihr im nicht genug seid, weil..."

"...Weil auch ich meinen Spaß mit ihm haben werde." unterbrach Isahra.

"Bitte?" Feonn sah seine letzte Chance im Sand verrinnen.

"Beweißt es uns! Beweißt das ihr Yugi in euerem Bett akzeptiert!" hob Akunadin wieder seine Stimme an.

Arisis konnte schon gar nichts mehr sagen, da sie davon ausging das ihr Sohn auch gefallen an dem gleichen Geschlecht gefunden hatte.

Atemu würde am Liebsten alles richtig stellen, aber dann würde er damit Akunadin und Feonn helfen. Wer würde ihm denn Glauben, dass er nur Isahras Eifersucht sehen wollte.

Isahra seufzte: "Warum sollte ich? Es geht euch nichts an, was sich im Bett eueres Herrschers abspielt. Kommen wir wieder zum Punkt. Haben sich nun doch noch Fürsprecher für euch gefunden?" Ihre Augen blitzen auf, aber keiner wagte es zu sprechen.

Yugi saß immer noch der Schock in den Knochen und er wusste nicht, wie er reagieren sollte. Er hatte doch eine Liaison mit Sari und nicht mit Atemu und was sollte das alles überhaupt?

Atemu atmete durch und fand seine Stimme wieder.

"Ich gehe davon auf das jeder hier euch des Hochverrates als schuldig erachtet." Zustimmendes Genickte und Gemurmel erfüllte den Raum.

"So denn! Seth." Isahra erhob sich und sah ihn an: "Akunadin ist dein Vater! Hast du noch etwas zu sagen, bevor ich die Strafe verkünde?"

"Nein, hab ich nicht. Für mich ist er nicht mein Vater. Er verließ mich als ich klein war und gerade als es ihm passte zog er mich ins Vertrauen. Von einem Vater erwarte ich mehr, für mich es er immer noch Akunadin, einer der Hohepriester des Pharaos. Es enttäuscht mich, dass aus unseren Reihen ein Priester hervorkam, der sich so benimmt." erwiderte Seth mit einer Gleichgütigkeit, als würde er ihn nicht weiter kennen.

"Gut, dann erwartet Beide die gleiche Strafe." Isahra setzte sich wieder und sah die beiden Hohepriester an, die seltsam ruhig waren.

Es wurde still und alle Warteten auf das Urteil.

Isahra tuschelte noch mit Atemu, ehe sie wieder die Priester ins Visier nahm. "Ihr Beide werdet lebendig gepfählt werden, aber Anblick werden nicht länger als nötig ertragen, denn nach einem Tag, werden eure Leichen in der Wüste verscharrt. Eure Seelen werden in der Wüste umherirren und von den namenlosen Tieren gepeinigt." Ihre Worte waren hart und kühl.

Feonn schluckte, als er es hörte und brach zusammen: "Nein... Ich hab dich aufgezogen! Du hast alles von mir bekommen, was du brauchtest und so bedankst du dich bei mir..."

"Für endlose Tage im Verließ mit Vipern und Skorpionen, mit dreckigem Wasser, stickiger Luft, halb verfaultem Matten, auf denen ich schlafen musste und Peitschenhiebe, wenn ich mal nicht so wollte wie du?" unterbrach Isahra: "Ich gebe zu das ich auch viel gelernt habe und nicht immer alles schrecklich war, aber ich werde meine Meinung nicht ändern."

"Du kriechst vor ihr? Ich hätte mich nie mit dir verbünden sollen!" fuhr Akunadin Feonn an, der am Boden kauerte und aufgegeben hatte.

"Ich will nicht mehr! Seit du dieses Auge hast habe ich das Gefühl das du ..."

"Dieses Auge rettet mich!" lachte Akunadin los und ging ein paar Schritte zurück.

"Was hast du vor?" Shada sprang mit Karim auf, doch ein Pfeil, der vor ihnen einschlug verschaffte Akunadin genug Zeit um zu verschwinden. Von dem Pfeil ging ein Schatten aus, der ihnen kurzzeitig die Sicht nahm. Als es wieder hell wurde und sie alle wieder sehen konnten, war Akunadin verschwunden und ein Nebel schwebte wie eine Spirale, an der Stelle, an der Akunadin eben noch gestanden hatte.

"Verdammt!" Atemu hatte sich erhoben und sah auf den Nebel der sich wieder auflöste.

"Das ist nicht wahr!" Mahado fasste in den Nebel, der sich auch teilte, aber nichts Ungewöhnliches geschah.

"Er ist entkommen!" Isis begann nachdenklich an ihrem Fingernagel zu knabbern und sah zu Karim der Feonn versuchte auf die Beine zu ziehen.

"Steh schon auf!" Ohne Widerworte ließ Feonn es zu und wurde abgeführt.

Das Urteil war gesprochen und er konnte sich nicht mehr retten, es stand für ihn auch nicht mehr zu Debatte, da Akunadin ihn verraten hatte und seine Ehre ihm Gebot nicht um sein Leben zu betteln.

Nach und nach leerte sich auch der Thronsaal bis nur noch Isahra, Atemu, Mana, Yugi, Sari, Mahado, Seth, Arisis, Shimon und gut zwanzig weitere da waren, er waren Schreiber, hochrangige Diener, Freunde, wie Hani, der auch da war und Priester, abwesend waren.

"Er wird jetzt streben, oder?" fragte Yugi zaghaft, da er sich langsam wieder erholt hatte.

"Ja, er hat es verdient." Isahra ging die Stufen hinunter und lächelte ihn an: "Mach dir keine Gedanken, ja? Ich muss mich auch die Gesetze halten, die Atemus Ahnen für uns hinterlassen haben."

"Das ist richtig! Ich werde nun die Suche nach Akunadin veranlassen." nickte Shimon, der sich schwerfällig erhob.

"Ich werde dir helfen, mein Freund!" bot Seth an.

"Ich danke dir!" freute sich Shimon und verließ mit ihm den Thronsaal.

"Immerhin, einer ist weg..." Mana seufzte und sah zu Atemu, der einen komischen Eindruck auf die machte. Er sah aus, als wäre er stocksauer und irgendwie dann wieder als müsste er erste nachdenken.

"Atemu!" Arisis ging auf ihn zu und umarmte ihren Sohn.

"Mutter?" Atemu schluckte und wusste nicht was los war.

Arisis ließ ihn los, sah ihn traurig an und: "Du ... du interessierst dich also auch für... für junge Männer... Hab ich irgendetwas Falsch gemacht? Ich meine, warum? Du weißt ich mag Isahra nicht, aber sie kann doch nicht der Grund sein, dass du... Nein, sie kann es nicht sein... du liebst sie und hast alle Mädchen abgewiesen und kommst immer auf deine Kosten, das hört man zu deutlich... Also ist meine Schuld? Sag mir, warum ein Mann? Ein Junge?"

"Ähm..." Atemu wich verfänglich ein paar Schritte zurück: "Mutter, das ist..."

"Ich hätte dir nicht so zusetzten dürfen! Es war wohl falsch dich mit den Soldaten und Eunuchen alleine zu lassen, von denen ich wusste, dass sie Frauen nicht interessant finden..." Arisis schien wirklich verzweifelt zu sein: "Isahra..."

"Ja?" Isahra sah zu ihrer Schweigermutter, aber klang vorsichtig.

"Versprich mir eines, dass du meinen Sohn diese Neigung nicht nachträgst. Lass ihn nicht alleine mit diesem, zugegeben süßen, Jungen." bat Arisis. Yugi schluckte und sah von einem zum Anderen, er hatte keine Ahnung was er tun sollte.

"Natürlich nicht! Ich bin jung und experimentierfreudig, mach dir keine Sorgen..." versicherte sie ihrer Vorgängerin auf dem Thron der Königin. Isahra sah zu Yugi und ein flüchtig infames Grinsen wanderte über ihr Gesicht.

Mana und die Anderen mussten sich zusammenreisen, um nicht zu lachen, da sie sich schon gedacht hatten, dass es nur eine Täuschung war. Allerdings waren noch andere im Thronsaal, die die List nicht durchschauen durften.

"Mutter, jetzt beruhige dich, ja? Ich bin mir noch nicht mal sicher ob ich Yugi länger als Geliebten haben will. Ich liebe ihn ja, aber ich glaub nicht, dass es so intensiv ist. Ich kann auch auf ihn verzichten. Ich war nur etwas neugierig und darum hab ich es versuchen wollen." wollte Atemu sich rausreden.

"Ach ich weiß gar nicht was du hast? Ist es dir jetzt peinlich?" meinte Isahra und ging zu Yugi.

"Isa?" Atemu runzelte sie Stirn und sah ihr nach.

"Sie hat Recht, mein Schatz! Du musst dich nicht schämen!" nickte Arisis, immer noch mit traurigem Gesicht.

"Hey, ich sagte doch..."

"Och, verstell dich do nicht! Immerhin freu ich schon auf heute Nacht!" zwinkerte Isahra ihm zu und gab unverhofft Yugi einen Kuss.

"Also bis später!" verabschiedete sie sich.

Yugi und Atemu wurden aus verschiedenen Gründen heiß und kalt zugleich.

Yugi, weil er sich unwohl fühlte und nicht mehr wusste was das sollte. Erst hatte er einen Kuss von Atemu und jetzt von Isahra bekommen.

Sari schien das alles nicht so ernst zu nehmen, aber er schon. Wobei er zugeben musste das Isahras Kuss wirklich gut gewesen war.

Atemu hingegen kochte innerlich vor Eifersucht. Das war fast mehr als er ertragen konnte und dann auch noch vor so vielen Leuten und mit dem Hintergrund das Yugi sein Geliebter war. Seine Fäuste ballten sich und er gab zu, dass er noch nie eine ähnlich starke Eifersucht verspürt hatte, aber Yugi konnte er nicht böse sein. Er war im Moment wohl nur der Junge, der er aus Leichtsinnigkeit zum Opfer gemacht hatte.

Hani klopfte ihm plötzlich auf die Schulter: "Mein Pharao! Ich könnte mich irren, aber stimmt etwas nicht zwischen euch?" flüsterte er ihm zu.

"Nein Hani... es ist alles okay..." schnaubte er und sah zu Yugi, der ihm eigentlich nur Leid tun konnte.

"Mein Sohn?" Arisis sah ihn verwirrt an.

"Yugi... es tut mir leid..." meinte Atemu und ging auf ihm zu. Er legte eine Hände auf seien Schultern und sah ihn an.

"Ich versprech dir, dass das nie wieder vorkommen wird. Und jetzt ... muss ich gehen!"

"Atemu??" Yugi sah ihn verdutzt nach.

"Yugi?" Sari wedelte mit der Hand vor seinem Gesicht herum, das er seit 10 Mimten abwesend war, inzwischen war er mit Sari, Mana und Mahado alleine

"Ja?! Was?!" Sari hatte ihn in den Arm genommen und ihn einen langen Kuss gegeben.

"Sari?"

"Ich muss doch deine Lippen wieder auf Meine einstellen..." meinte sie kleinlaut.

"Ähm... es tut... nein, ich kann gar nichts dafür..." stellte er mehr für sich selbst als für Sari fest.

"Ich weiß... Aber trotzdem du bist meinen Schatz..." sie sah ihn wie ein schmollendes Kind an, dass etwas haben wollte.

"Ich will doch auch nicht mit ihm oder ihr..." Yugi wusste nicht mal was mit ihm los war, als er das so reden konnte.

"Ich liebe dich!"

"Wie süß." lächelte Mahado und treib Yugi die Röte ins Geicht das er gedacht hatte das er mit Sari allein wäre.

Er hatte es bis jetzt immer noch nicht geschafft es vor Anderen zu sagen.
 

"Isa!" Atemu hatte Isahra inzwischen eingeholt und sie mit dem Rücken gegen die Wand gedrückt.

"Was ist?" fragte sie nach und ließ eine Papyrusrolle fallen.

Sie war wieder im Archiv und wollte sich eigentlich verstecken, aber das war leider schief gegangen.

"Raus!" donnerte Atemu erstmal in die Runde und alle verließen sofort den Raum, so dass er mit ihr alleine war, dann sah er sie wieder an.

"Das war unnötig..."

"Würd ich auch sagen. Du tust mir weh, lass mich los." erwiderte sie und versuchte sich zu befreien.

"Vergiss es! Du hast sie doch nich alle! Du hast Yugi geküsst!" fuhr er sie an: "Ich weiß, dass du dich rächen wolltest, aber gleich so? Du kannst doch nicht einfach einen Anderen vor meinen Augen küssen und dann auch noch so, das ich nicht mal was dagegen tun kann! Gib es zu, du hast das alles geplant gehabt!"

"Na ja, ich hab geplant das ich ihn küssen werde, aber das es so früh war, das hab ich nicht gedacht." dachte sie nach und feixte ihm frech ins Gesicht.

"Du kleine Ratte, ist dir eigentlich klar, das meine Muter mich für schwul hält?"

"Für Bi um genau zu sein. Aber wo ist dein Problem? Anders hättest du dich eh nicht rausreden können. Und jetzt lass mich endlich los!" forderte Isahra ihn erneut auf.

"Nein, aber warum musstet du ihn küssen?"

"Eifersüchtig?" Sie gab es auf sich zu wehren, da sie eh keine Chance hatte. Sein Griff war einfach zu fest und sie war neugierig auf das, was er noch tun würde.

"Ähm..." Atemu ließ sie los, aber versperrte ihr den Weg, sodass sie bleiben musste. Er wurde leicht rot und sein Gesicht bekam genau den Ausdruck, den jedes ertappte Kind hatte: "Ja und?"

"Schön!"

"Bitte?"

"Wie du mir, so ich dir! Du hast ihn geküsst, also hab ich das auch. Wenn du jetzt vor Eifersucht brennst, ist mir das nur recht. So weißt du wenigstens wie ich mich gefühlt hab!" Isahra verschränkte sie Arme vor der Brust und lehnte sich genüsslich an die Wand.

"Das hätte ich wissen müssen... Sind wir jetzt quitt?" kratzte er sich am Hinterkopf und sah abwägend an: "Ich ertrag das nicht, wenn du dich so benimmst. Ich hab nicht nachgedacht und wenn du willst küss ich dir die Füße und kriech zu kreuzte, aber lauf nie wieder unbedeckt durch die Gegend oder küss einen Andern." bat er schon mit einem fehlenden Unterton.

"Meine Füße küssen?" Isahra musste schmunzelnd: "Lass das lieber... du weißt, dass nur im Bett will und überhaupt, warum sollte ich es dir so leicht mach..."

Atemu gab ihr einen Zungenkuss und sah ihr dann in die Augen.

"Weil du mit nun mal verfallen bist und mich liebst und ich nicht mehr weiß, was ich noch tun kann. Ich hab mich entschuldigt und du hast es mir mit gleicher Münze heimgezahlt, was willst du noch?"

"Versprich mir, dass so was nie wieder vorkommt!" erwiderte Isahra und wollte sich davon stehlen, was ihr nicht gelang.

Atemu packte sie und drückte sie so gegen die Wand, das ihre Füße den Boden nicht mehr berührten.

"Bei allem was mir heilig und lieb ist. Ich werd nie mehr eine oder einen Andern küssen, anfassen oder auch nur in Gedanken daran denken. Und jetzt lass mir Erbarmen zuteil werden! Ich hab eine Woche geschlafen und ..."

"Okay, ich lass Gnade walten und bin wieder friedlich." Isahra hielt ihm den Mund zu und sah ihn an: "Aber nur weil ich es nicht mehr aushalte dich so gequält zu sehen. Es ist zwar süß, aber ich hab ein schlechtes Gewissen, wen ich dir so sehe."

"Dann hab ich Glück, Süße!" lächelte er wieder fröhlich und gab ihr wieder einen Kuss.

Diesmal sehr genüsslich und lang.

Isahra schlang ihre Atemu um ihn und erwiderte den Kuss.

"Pharao? Königin?" ertönte einen Stimme von der Türe her.

"Ja?!" Atemu sah zu Hani, der nicht wusste ob er wieder gehen sollte, oder nicht.

"Stör ich? Ich kann auch später wieder..." meinte er und grinste über beide Ohren.

"Nein... wir kommen gleich..." Isahra warf ihm einen kurzen Blick zu.

"Schön! Bis gleich dann!" winkte Hani und schloss die Tür hinter.

"Mist... Ich war noch nicht fertig..." seufzte Atemu und sah schmollend zu Boden.

"Lüstling... Aber die Nacht ist lang und bricht bald an." meinte sie und zwinkerte ihm zu.

"Ich hab keine andere Wahl..." sagte Atemu resignierend und streckte sich.

"Ja, hast du nicht und allzu viel ist auch nicht gut! Am Ende bekommst du mich noch über oder langweilst dich, wenn du mich zu oft anfasst."

"Unsinn, das ist kaum möglich."

"Ach ja? Warum?" Isahra runzelte die Stirn und wandte ihm den Blick zu.

"Weil du mich immer beeindruckst. Immerhin hast du mir nicht mal gesagt, dass du meine Erinnerung auch gesehen hast. Ist das eigentlich normal?"

"Nein, eigentlich nicht. Selket kann es sich auch nicht erklären." erwiderte sie.

"Da siehst du mal, wie verbunden wir sind... Außerdem hast du mal gesagt, dass wie zwei Seiten einer Münze sind. Ich kann also ohne dich gar nicht mehr leben und meine Treibe sind so auf dich fixiert, dass nur deine Anwesenheit ausreicht um mich scharf zu machen." zuckte er mit den Schultern.

"Liebestoller Spinner!" Isahra schüttelte den Kopf.

"Danke und das bringt mich auf deine Frage zurück." Atemu hielt ihr die Hand hin.

"Welche Frage?" Isahra dachte nach. "Ach so ja, Drache oder..."

"Phönix und das ist meine Antwort. Unsere Liebe ist wie ein Phönix. Ich geb zu das der Drache auch nett klingt mit seinen Eigenschaften von Luft und Erde, Glück, Kraft des Himmels, Fruchtbarkeit des Wassers und der Schöpferkraft, aber das ist zu wenig."

Isahra nahm seine Hand und lächelte: "Du findest also Unsterblichkeit, Erneuerung des Lebens, Feuer und Glück besser?"

"Ja und es stimmt. Du hast mich durch die Zeiten gesucht und ich hab dich auch dort noch geliebt, du hast unseren Sohn schon geboren und ein neues Leben wächst ihn dir. Feuer kommt Leidenschaft, Licht und Energie sehr nah und unseren Streitereien und Glück... das hab mit dir sowieso."

"Schön, dass du das sagst." Isahra trat wieder zu ihm und küsste ihn.

"Denn auch mein Glück ist an dich gebunden."

Duell 21: Schatten

(Also langsam geht meine Story ihrem Ende entgegen und zwar mit ganz großen Schritten)

(Allerdings arbeite ich schon an was Neuem. und hoffe das euch das dann auch wieder gefallen wird. Nur soviel... Ich hab ha ja mal in dieser Story eine alternative Realität angesprochen dun genau das will ich schreiben. Würde euch das interessieren?)
 

(Aber jetzt erstmal mal viel Spaß mit meinem neunen Kapi!!)

(KNUFFZA! Isa)
 


 

Duell 21: Schatten
 

"Was ist das?" Mana und Shada starrten auf den Himmel, der sich innerhalb von Sekunden zugezogen hatte.

Akunadin suchten sie nun schon seit zwei Tagen und sie hatten die Residenz verlassen. Sie waren alle in einer Oase und Shimon war mit dem Schutz der Hauptstadt betraut worden.

Mana, Mahado, Seth, Kisara, Shada, Arisis, Isis, Karim, Sari, Yugi, Isahra und Atemu lagerten ohne Wachen im roten Land.

Sie hatten die Stadt verlassen, damit bei einem Kampf keiner aus dem Volk in Gefahr kam.

Akunadin würde sie angreifen und sich auf den Pharao und Isahra konzentrieren.

Feonn hatte noch einiges mehr erzählt um eine Abschwächung seiner Strafe zu bekommen. Jetzt wussten sie alle was einst geschehen war.

Akunadin hatte ein Dorf niedergemetzelt und die Millenniumsgegenstände erschaffen. Bakuras Hass erklärte sich daher sehr leicht, da Akunadin die Wache Akunumkanons befehligt hatte. Leider war im Moment ein großes Problem aufgetreten. Akunadin hatte das Auge bei sich und daher war er für die Anderen nahezu unbezwingbar. Daher hatten die sich auf den Weg in des Dorf der Diebe gemacht Kuru Eruna, der Ort an dem die Macht der Gegenstände seinen Ursprung hatte.

"Der Himmel..." Seth sah auf und ein Schauer fuhr über seinen Rücken.

"Er wird Schwarz..." Kisara drückte sich an ihren Mann und zitterte.

"Was passiert hier!" Sari sah, dass sich die Blumen schlossen und dass es schien, als würde die Sonne verschluckt werden.

"Vielleicht eine Sonnenfinsternis?" dachte Yugi laut nach.

"Nein... Das hier ist unnatürlich..." Mahado ging zu Mana und zog sie zu sich.

"Ich spüre es auch... Etwas Böses zieht herauf..." Isis fröstelte und die Pferde scheuten.

"Es ist ein Vorbote..." Isahra war nach vorne getreten und sah in den Himmel.

"Vorbote?" Karim hielt sein Pferd fest, das am liebsten weglaufen wollte.

"Ein Vorbote der Schatten..." erwiderte Atemu der spürte, dass das Puzzle sich regte.

"Was wird nun passieren? Können wir denn nichts tun?" fragte Arisis, die unbedingt ihren Bruder zur Rechenschaft ziehen wollte, aber dieses Wetter machte ihr Angst.

"Nein, nicht solang sich Akunadin nicht zeigt." schüttelte Mahado den Kopf.

"Er hat Recht, gegen was sollen wir kämpfen? Gegen dunkle Wolken?" Shada sah zu Arisis, die am ganzen Leib zitterte.

"Wir hätten sie nicht mitnehmen sollen." schnaubte Seth.

"Aber ich hab mit meinem Bruder etwas zu klären! Ich hätte ihm nie vertrauen dürfen." erwiderte Arisis und sah zu Atemu: "Ich verzeih es mir nicht, wenn dir etwas gesehen sollte. Ich liebe dich und..."

"Und warum hast du denn Attentate auf Isahra befohlen?" wollte Atemu geradlinig von seiner Mutter wissen.

"Was?" alle Blicke wandten sich zu ihm und dann zu Arisis und wieder zurück.

"Atemu, lass es, ja? Das ist jetzt nicht der richtige..."

"Ahmea..." unterbrach Arisis Isahra, mit melancholischer Stimme.

"Sie war die Cousine deines Vaters und er liebte sie. Er wusste, dass sie kein Kind von Traurigkeit war und sich schon immer lieber in den Schänken rumtrieb. Sie benahm sich daneben wo es nur ging und begann zu stehlen. Mit jedem Monat wurde es schlimmer und dennoch hatte Akunumkanon nur Augen für sie. Selbst als mein Onkel sie mit nach Buto nahm, dachte er immerzu an sie. Sie war sechzehn als sie dann mit einem gewöhnlichen Bauern im schwarzen Land verschwand. Ich hab immer zu ihr aufgesehen, da ich wusste, dass auch sie Liebe meines Bruders erwiderte, genau wie ich.

Es ist ja ohnehin Brauch, dass ein Pharao nicht nur seine Schwester ehelicht, sondern auch seine weiblichen Verwandten, insofern sie noch frei sind, in sein Bett holt. Er hat sie mehr geliebt als mich und sie seine Gefühle mit Füßen getreten.

Selbst Akunadin war ihr Verfallen und dann tauchte sie wieder auf und verführte ihren Vetter für eine Nacht.

Sie wusste das ich immer noch keine Kinder hatte und das Akunumkanon mich nie so lieben würde, wie ich ihn. Ich hab es gehasst, das sie sich allem entzog und immer dieses freche Grinsen im Gesicht hatte. Das Schlimmste war, das sie sich auch noch einige Schmuckstücke nahm und dann auf nimmer wiedersehen verschwinden wollte. Doch dann war sie schwanger und ich noch immer nicht.

Als ob sie es nicht ertragen würde, von ihrem Vetter ein Kind der Liebe zu empfangen, ließ sie sogar das Kind des Pharaos, das sie ihm gerade geboren hatte töten, bevor man es schreien hörte. Nur weil es nicht ertragen hätte, ihre Freiheit zu verlieren. Dann verschwand sie wieder für Jahre und ließ Akunumkanon mit seinem Schmerz allein, aber immer noch wollte er nur sie.

Ich war nur zweite Wahl. Und selbst nachdem ich ihm dich, Atemu, geschenkt hatte, seinen Sohn, der abgöttisch liebte, war ich für ihn immer nur noch seine Schwester. Dann nach Jahren... Atemu war zu jener Zeit fünf, kam sie zurück. Aber nicht als Base des Pharaos, sondern als Gefangene.

Ihre Verbrechen hatten sich rum gesprochen und man hatte sie gefangen genommen. Wir alle hatten durchgesetzt das Ahmea als unbedeutende Haremsdame galt und jetzt musste ich sehen, dass die Augen meines Mannes wieder von neuen in Liebesflammen standen.

Auch wenn es vertuschte erfuhr ich, dass er sich erneut mit ihr vereinte. Aber ihr konnte man nicht mehr helfen. Ihre Verbrechen bestanden und niemand vermochte noch gut über sie zu sprechen. Ihre Hinrichtung war besiegelt und ich suchte sie noch einmal auf, bevor sie endgültig sterben sollte.

Da erzählte sie mir, dass sie eine Tochter hatte. Sie lächelte und strahlte richtig, als hätte sie vergessen dass sie ihr erstes Kind ermordet hatte. Sie war hochmütig und ihre Visage werd ich nie vergessen...

Sie sagte auch, dass Akunumkanon sich auch für sie freute, aber deinen Namen nannte nicht. Am nächsten Tag, bei der Hinrichtung sah ich sie dann. Ein kleines Mädchen, mit schwarzen Haaren, bei den Priestern. Im dem Moment dachte ich mir noch nichts dabei, da ich nicht wusste das Ahmea dich ausgerechnet bei den Amun-Ra-Priestern absetzte.

Erst Jahre später, als wir Atemu zu Studienzwecken in den Tempel schicken wollten, erfuhr wer das Mädchen war, das ich gesehen hatte. Feonn hatte uns auch erzählt, das es Gerüchte gab, nach denen Ahmeas Tochter auch die Tochter des großen Ra sei, aber Akunadin, der inzwischen nur noch Hass auf Ahmea hatte, hielt das für dummes Gerede, genau wie ich auch!

Daher schickte ich Atemu in den Tempel und ließ ihn lernen. Aber dann lernte ich dich auch gleich kennen. Dein freches Grinsen, dein Ungehorsam trotz der ganzen Strafen die man dir aufbrummte, die alle ich befohlen hatte, ja dein ganzes Auftreten, erinnerten mich so sehr an deine Mutter. Selbst Akunumkanon war es sofort klar, wer du bist und er wollte dich in die Residenz holen.

Ich verstellte mich so gut ich konnte und auch mein Mann schweig um seine wahren Gefühle zu Isahras Mutter.

Und dann... dann hast du meinem Sohn auch noch den Kopf verdreht!" Arisis war zusammen gesunken und weine mittlerweile bitterlich.

"Ich erinnerte mich an alles und auch wenn Atemu dich liebte, war ich mir sicher, das du ihn genauso wie Ahmea Akunumkanon, hintergehen und verraten würdest. Solang Akunumkanon aber lebte, konnte ich dir nichts tun, denn er hat dich auch geliebt hatte und er sah es nur zu gern, dass sich Atemu zu dir hingezogen fühlte. Er wollte es euch nicht sagen, aber dann kam ihr ins heiratsfähige Alter.

Atemu musste heiraten und das Isahra wirklich kein normaler Mensch war, war offensichtlich geworden. Wenn ich damals nur besser auf meine Worte geachtet hatte, dann wäre nie rausgekommen, dass Isahra verdünntes königliches Blut hat und so hätte ich mich leichter durchsetzen können.

Aber so hatte mein Sohn das Recht auf ihre Hand und konnte mich nur allzu leicht übergehen. Nach dem Tod Akunumkanons schmiedete ich meine Pläne, um mich Isahras zu entledigen. Ich übersah im meinem Zorn, das Akunadin mir nicht nur helfen wollte, sondern selbst die Krone wollte.

Isahra wurde auch noch schwanger und ich musste meine Pläne auf Eis legen, denn meinem Enkelkind wollte ich nichts tun. Aber Atemu verschwand auch noch und das nur kurz, nachdem Isahra fast gestorben wäre... Ich gab ihr die Schuld und ..."

"Schluss damit!" Atemu fiel seiner Mutter ins Wort und drehte ihr den Rücken zu.

"Atemu!" Arisis sah zu ihrem Sohn auf. Alle Anderen wirkten betreten, denn das Meiste hatten sie noch nicht gewusst.

"Mein Bruder starb schon in Leib meiner Mutter." sagte Isahra plötzlich.

"Was?" Atemu wandte ihr den Blick zu.

"Du wusstest das?" sagte er fast gleichzeitig mit seiner Mutter.

"Nein, nur das ich eigentlich einen Bruder haben sollte. Mein Vater sagte mir, dass er und die Götter dieses Kind nicht gutheißen wollten und ließen es ohne Leben in diese Welt kommen. Ich konnte es dir nicht sagen, da es in unserer Welt schon genug Schlimmes gibt. Auch glaubte ich nicht, dass es etwas ändern könnte oder dich interessieren könnte, da ich nicht mal wusste, dass es sich auch um deinen Bruder handelte. Es war etwas, mit dem ich nie in Berührung kam und das schnell wieder vergaß." klärte Isahra Atemu auf und sah betreten zu Boden.

"Schon gut, das versteh ich sogar." versuchte er zu Lächeln.

"Aber dich versteh ich nicht! Was hat Isahra jemals getan das du ihren Tod willst. Kann sein das ihre Mutter dir das alles angetan hat, aber das musste sie schon mit den Göttern ausmachen, aber Isahra kann dafür nichts! Wir reiten weiter!" befahlt der Pharao und sein Blick schweifte nur seien Mutter.
 

Es dauerte lange bis sie die Ruinen von Kuru Eruna vor sich sahen.

Der Himmel hatte sich mehr erhellt, aber ihnen auch nichts getan.

Sie hatten auch nicht mehr miteinander geredet, da Keiner von ihnen gewusste hätte was er noch sagen sollte. Sie versuchten lieber zu vergessen, was Arisis ihnen gesagt hatte, da sie sich selbst des Hochverrats bezichtigt hatte. Es war unausweichlich sie anzuklagen, da sie es alle gehört hatten. Die Gesetze waren eindeutig und Arisis hatte versucht die Königin zu ermorden.

Atemu würde es sicher nicht leicht haben, seine Mutter zum Tode verurteilen zu müssen.

"Es ist unheimlich..." Isis klopfte ihrem Pferd auf den Hals und sah sich um.

"Du hast Recht, als ob hier noch unzählige Bas ihr Unwesen treiben würden." stimmte Mahado ihr zu.

"Und es ist kalt..." fröstelte Kisara und drückte sich an Seths Rücken, da sie sich ein Pferd teilten.

"Wir nähern und den Schatten..." Karims Pferd scheute und sie erblicken den alten Tempel, der sich in der Stadt erhob.

Dunkle Nebelschwaden umfingen ihn und der Wind kam beklemmende Laute von sich.

Nach und nach verweigerten die Pferde ihren Dienst und blieben einfach stehen.

"Sie fürchten sich..." Mahado steig ab und streichelte seinem Pferd die Schnauze.

"Wir sollten sie gehen lassen. Sie sind treu und werden uns am Stadttor erwarten." schlug Shada vor und schwang sich ab.

Langsam steigen auch alle anderen ab und die Pferde flüchteten panisch.

"Was ist?" Atemu sah ihnen nach, da er sich das nicht erklären konnte.

"Wir sind umzingelt..." Isahras Augen flogen über die verfallenen Häuser und schon sahen alle Anderen auch die aufblitzenden Augen unterschiedlich großer Wesen.

"Wir sind ihm in die Falle gegangen!" fluchte Mana wütend.

"Das war doch klar, dass er uns erwartet!"

"Leute was machen wir denn jetzt?" Yugi sah zu den Anderen und Sari drückte ihm einen goldenen Armschutz in die Hand.

"Das wirst du brauchen."

"Was ist das?!" Yugi starte das Ding an. Er hatte noch nie so etwas gesehen.

"Ein Dia Dank... eine alte Duell Disk." sagte Atemu, der genau wie alle anderen auch eines am linken Unterarm trug.

Yugi nickte, hatte es zwar nicht ganz verstanden und legte das Dia Dank an.

"Willkommen im Dorf der Diebe!" ertönte eine Stimme vom Tempel her.

"Akunadin!" Alle wandten ihm den Blick zu.

Der alte Priester stand dort vor dem Tempel und sah auf die hinunter.

Sein Millenniumsauge leuchtete zwischen den Haarsträhnen hervor und die Nebelschwaden zogen sich dichter zusammen.

"Ihr habt euch also nach Kuru Eruna getraut und mich auch gefunden... Ich bin stolz auf euch, meine Lieben. Schwester, du auch hier? Ich dachte nicht dich je wieder zusehen!" Seine Stimme hatte einen seltsamen Klang, als mache er sich über sie alle lustig.

"Du Feigling! Kommt herunter zu uns stell dich deiner Strafe!" brüllte Seth ihm zu.

"Mein Sohn, du enttäuscht mich sehr. Ich dachte die Aussicht auf den Thron, hätte dir gefallen, aber was soll es. Übernehme ich ihn eben selbst! Kommt nur zu mir, wenn ihr euch traut, aber zuvor müsst ihr an meinen WACHEN! vorbei!" Bei dem Wort Wachen traten die Kreaturen aus den Schatten, die Akunadin gerufen hatte. Es waren viele und ihre Augen lachten vor Mordlust und Blutdurst.

"Ein Mann bist du nicht!" Shada zog Mana zurück und rettete sie so vor einer Tatze die nach unten rauschte.

"Nein, ein Mann ich nicht! Ich bin ein Gott! Ich bin nicht länger Akunadin der gehorsame Priester sondern der Gott der Schatten und Bestien, Zork - Amentit!" verkündete er.

"Du setzt dich mit der Unterwelt gleich?" Arisis riss die Augen auf.

"Natürlich! Ich werde unser Schönes Land wie die Unterwelt unterjochen. Er unangefochtene Herrscher! Aber nun, beschäftigen sich meine Wachen mit euch!" erwiderte er und verschwand in den Schatten des Tempels.

"Bleib hie..."

"Mahado!" Seth hielt in fest: "Wir müssen achtsam sein! Diese Bestien werden uns gleich angreifen!"

"Er hat Recht, eins nach dem anderen! Er wird uns nicht davonlaufen." sagte Atemu.

Die Dia Danks der Priester öffnete ihren Flügel der aufleuchtete. Auch Atemus und Isahras Dia Dank strahlten auf, nur Yugi schien nicht zu wissen wie er anstellen sollte und Arisis hatte kein Dia Dank.

"Ich rufe die Götter Ägyptens! Obelisk den Peiniger! Slifer den Himmelsdrachen! Und den Geflügelten Draches des Ra!" hörte er schon Atemus Stimme.

"Seraphim und Kerberos!"

"Serpia!"

"Weiser Drache mit eiskaltem Blick!"

"Schwarzer Magier!"

"Dios!"

"Schwarzes Magiermädchen!" Ihm folgten Isahra, Isis, Kisara, Mahado, Seth und Mana und auch die Anderen zögerten nicht mehr und riefen ihre Kas auf.

Yugi starrte nach oben und zu allen Seiten. Die Bestien stellten sich schützend um sie und gingen in Angriffsposition. Und schon griffen die ersten aus den Schatten an.

"Hey, das sind sehr Viele!" stellte Arisis fest.

Die Schattenbestien waren eindeutig in der Überzahl und hatten sie eingekreist. Auch sahen sie sehr stark aus und griffen immer in Gruppen an.

"Mein Pharao, ihr und die Königin sollten schon mal vorgehen!" viel Kisara ein, deren Drache sich gerade gegen zehn Bestien zur Wehr setzte.

"Aber dann muss ich auch die Götter zurückrufen!" wandte Atemu ein "Und Seraphim und Kerberos stehen euch auch nicht mehr zu Seite!"

"Das schaffen wir schon!" erwiderte Sari schnell.

"Aber.."

"Akunadin erstarkt mit jeder Minute!" rief Seth, dessen Stab schon glühte.

"Er hat Recht, ich gehe mit euch!" nickte Arisis eindringlich.

Isahra sah zu Atemu er widerwillig nickte, dann nahm sie zwei Finger in den Mund und stieß eine scharfen Pfiff aus.

Kerberos gehorchte und kann sofort angelaufen.

"Ich will mit!" Yugi sah zu Atemu.

"Okay, komm!"

"Seid ihr sicher?" Isahra half Yugi auf den Rücken ihres Kas.

"Ja, wir kommen klar!" versicherte Mana.

Kerberos wartete bis alle auf deinen Rücken saßen und lief dann los.

Slifer gab ihnen Schutz von oben, während Kerberos sich den Weg zwischen den Bestien zum Tempel bahnte. Zwar kann von den Seiten Monster, aber die Getreuen halfen nach Leibeskräften dabei ihnen den Weg frei zu machen.

Atemu sah zu seinen Freunden zurück und dachte an Shimon und Pacey die zurückbleiben mussten.

Sie achteten auf Kairon und sorgten für Ordnung. Er sorgte sich, aber er musste sich jetzt auf Akunadin konzentrieren.

Kerberos war schnell und schon hatte er das Tempeltor erreicht und war hindurch.

Sie mussten absteigen, da sich der Gang verengte er zu groß war.

Mit Kerberos verschwanden auch Slifer, Ra, Obelisk und Seraphim.

Isahra und Atemu konnten ihre Kas, von hier aus, nicht mehr draußen kämpfen lassen. Sie spürten ja jeden Schmerz, der ihren Kas zugefügt wurde und sie verloren ihre Kraft. Es war einfach sicherer ihre Kas zurückzurufen.

"Es ist so dunkel..." Yugi starrte ihn den dunklen Gang und erschauderte. Schlagartig begannen die Fackeln, die schräg in den Wänden befestigt waren aufzuflackern und ihnen den Weg zu erhellen.

"Wir werden also erwartet." stellte Atemu fest.

"Wundert dich das? Akunadin muss davon ausgehen das seine Monster und nicht aufhalten können." atmete Isahra durch.

"Müssen wir da rein?" Arisis schluckte ängstlich.

"Ja, sieht so aus..." Atemu machte einem Schritt nach vorn.

"Warte Mal, was wenn das eine Falle ist?" warnte Yugi.

"Ich weiß, aber wir haben doch gar keine andere Wahl. Wir müssen dadurch, aber... Isa, kannst du einen Pfeil vorschießen?" wollte Atemu wissen und musste lächeln, da Isahra schon ihren Bogen vom Rücken genommen hatte und auch schon spannte.

"Sicher..." Sie ließ den Pfeil los und der durchschnitt die Luft, bis er irgendwann mit dumpfem Geräusch auf Stein stieß.

"Nichts?" Arisis atmete auf.

"Wir werden sehen." Atemu ging voran, wobei Isahra nur eine halben Schritt hinter ihm blieb, dann folgten Yugi und Arisis.

"Diese Bilder..." Yugi bemerkte die Malereien an den Wänden.

"Das sind Bilder des Amentit und von Apophis..." schreckte Arisis zusammen.

"Apophis?" Atemu wendete den Kopf und sah auf die Wandgemälde.

"Was hast du?" Isahra sah ihn verwirrt an.

"Als wir das erste Mal angegriffen wurden, fanden wir das Bild einer Apophisschlange." erinnerte sich Yugi schwach an den Tag, als sie im Museum gewesen waren.

"Ein Apophispriester?" Arisis runzelte die Stirn.

"Nun ja, die Priesterschaft ist durch deinen Vater geschwächt worden, es ist gut möglich das..."

"Isa?" Atemu sah Isahra an, die stockte.

"Akunadin... Er kam mir einmal entgegen und da sah ich durch Zufall einen Dolch... der Machart nach, muss er seinem Diener des Schlangengottes gehören. Er meinte er hätte ihm einen abtrünnigen Priester abgenommen." erinnerte sie sich: "Allerdings... ist Akunadin doch selbst eine Schlange..."

"Es stimmt, mein Bruder verheerte Apophis, nachdem der die Auge bekam und wollte ihm dienen." nickte Arisis schnell.

"Dann ist Akunadin der Apophispriester der alles angefangen hat. Also wird es auch erst enden, wenn wir ihn getötet haben." fasste Atemu zusammen.

"Getötet? Atemu du willst deinen Onkel töten?" Yugi sah ihn fassungslos an.

"Wenn ich es nicht tue, dann wird es nie ein Ende geben. Isa, spricht Akunadin für Apophis oder nicht."

"Ich glaube nicht das Apophis ihm zur Seite seht, zumindest jetzt nicht mehr. Er wird uns sicher nicht behindern und gefährlich werden. Akunadin ist der einzige Feind der vor uns steht."

"Bist du dir sicher? Gegen eine Gott können wir nicht gewinnen!" wandte Arisis ein.

"Warum denn nicht?" Atemu sah zu seiner Mutter.

"Was?" Yugi sah ihn an und auch Arisis verstand das nicht.

"Für die Zeit auf dem Thron bin ich doch der lebende Gott und ich bin nicht alleine. Ich hab euch und meine Freunde und Isahra. Wir werden gewinnen, aber erstmal müssen wir Akunadin finden." lächelte Atemu und ging weiter.

"Das sagt man doch nur so!" Yugi lief ihm nach: "Du bist kein echter Gott."

"Nein, nicht so wie du es interpretierst, aber Atemu selbst steht unter dem Schutz der Götter. Sie beschützen sein Leben und das was er tut, wie er das Land regiert und mit den Menschen umgeht, das mach ihn zum Gott." meinte Isahra freundlich: "Atemu hat in sich gleiche Kraft wie die Götter."

"Es ist die Zeit meines Sohnes und Isahra. Die Regeln, nach denen sich das Leben in Ägypten abspielt stellen sie auf und niemand sonst. Jetzt ist die Zeit zu beweisen, dass sie diese Macht verdienen." sagte Arisis abwesend.

"Was sagt du da?" Yugi sah sie an.

"Das hat mein Mann mir gesagt, als ich alleine am seinem Sterbebett saß und weinte. Er bat mich ihm zu verzeihen, dass er mich nie mehr liebte wie eine Schwester. Da hat er mir auch gestanden, dass er Isahra die gleiche Liebe schenkte wie Atemu, eben wie eine Tochter. Das er Beide mehr liebte als mich und das es ihm leid täte das er mir nichts anderes sagen konnte. Ich solle an das neue Herrscherpaar glauben und ihnen helfen. Atemu und Isahra, zwei große Falken um die Schatten zurückzuschlagen. Ich war so dumm..."

"Jetzt wein doch nicht..." bat Yugi.

"Schon gut!" Arisis wischte ihre Tränen weg.
 

Sie erreichten ein schweres Tor und bis jetzt hatte es keine Fallen gegeben. Der Gang hatte sich nur verengt und war immer Kerzengerade weiter gegangen.

"Wir sind nicht in die Irre gelaufen." Atemu hob den Pfeil auf, das auf dem Boden lag.

Es war der, den Isahra vorhin abgeschossen hatte.

"Sieht so aus." Isahra steckte ihn zurück in den Köcher.

"Und jetzt?" Yugi versuchte das Tor zu öffnen, doch es ging nicht.

Es stand einfach nur da und ließ sich nicht bewegen.

"Es gibt vermutlich einen verstecken Mechanismus oder so was." Atemu sah sich die Wände an, die im Schein des Feuers flackerten. Das Licht war so schwach das es fast unmöglich war etwas zu sehen.

"So wird das nichts! Wir brauchen mehr Licht!" Arisis seufzte, während alle anderen die umliegenden Wände absuchten.

"Hier ist nichts..." Isahra tastete die raue Wand neben der Tür ab. Sie suchten gute 10 Minuten aber ohne etwas zu finden.

"Oh je..." Yugi sah nach oben, aber konnte etwas nicht genau erkennen. Daher griff er nach der Fackel die über ihm war, es war die Vorletzte vor der Tür.

"Ah..." Yugi erschrak sich die Halterung der Fackel zu ihm neigte und sofort wieder zurückschnellte.

Gleichzeitig ertönte ein Knarzen und die Tür begann sich zu bewegen.

"Yugi, du hast es gefunden!" lächelte Atemu, der sich nicht wenig erschreckt hatte, ihn an.

"J...a..." Yugi schluckte und atmete erstmal durch.

"Gut gemacht!" sagte Isahra und wartete mit den anderen, bis sich das Tor ganz geöffnet hatte.

"Gehen wir..." Atemu ging als erster durch das Tor und fand sich in einem Raum wieder die mehrere Türen hatte. Es waren 5 Stück, aber eine von ihnen stand offen und die vier anderen, sahen aus, als wären sie seit Jahrzehenten nicht mehr geöffnet wurden.

Atemu sah zu Yugi und zu Isahra.

"Die Offene?"

"Ja." Isahra nickte und ein unheimlicher Schauer durchfuhr sie.

Auch die Anderen bekamen eine Gänsehaut, denn aus der offenen Tür quoll ihnen dichter schwarzer Neben entgegen. Er schien von oben herzukommen und verteilte sich dann auf dem Boden.

"Ich hab Angst..." Yugi zitterte und sah zu Arisis die zögerte ihnen zu folgen.

"Mutter... Kommst du mit, oder bleibst du hier?" fragte Atemu, ohne sie anzusehen. Er war noch immer sauer auf sie, da sie ihm erst jetzt alles gesagt hatte und Isahras Tod wollte.

"Ich komme mit!" Arisis ging schneller zu ihrem Sohn.

"Schön!" Atemu machte einen Schritt nach vorne und stand nun im Nebel.

Isahra war schon weiter als er und verschwand hinter dem Nebel!

"Isa!" Atemu und Yugi liefen gleichzeitig los und Arisis stand nun alleine da. Sie schloss die Augen und rannte hindurch.

"Du kannst doch nicht einfach alleine losgehen!" hörte sie ihren Sohn, der genau vor ihr stand und Isahra am Handgelenk festhielt.

"Verzeih, aber ich war neugierig..." Isahra sah ihn mild an: "Ich bin vorsichtig."

"Gut! Yugi du bleibst auch bei uns, ja?" bat Atemu und ließ Isahra wieder los.

"Ja, ich bin alleine eh aufgeschmissen, aber wo sind wir hier?"

"Ein Gang..." Arisis bemerkte das sie wieder in einem Gang standen, an dessen Ende ein Licht brannte. Dieser hier war enger und niedriger, sie konnten kaum nebeneinander stehen, da es dunkel war und der Nebel machte die Luft schwer. Modriger Geruch stieg von ihm auf, als wollte er sie warnen weiterzugehen.

"Weiter...?" Yugi lief nun hinter Atemu der Isahra nicht gerne vorweg laufen ließ, aber keine andere Wahl gehabt hatte, musste er sie lassen. Sie hatte ja vor ihm gestanden und ihn sicher nicht durchgelassen.

"Wow..." Isahra lieb stehen, da sie in einen großen Raum gelangten.

Das Licht war am Ende der Wand und davor befand sich ein großer Altar. Die Wände waren verziert mit goldenen Schlangen.

"Ihr seid also da!" Akunadin stand auf einem Potest und sah zu ihnen herunter.

"Dieses Dorf hat Apophis verehrt?" fragte Atemu unsicher.

"Nein, nein... Ich hab mich hier nur niedergelassen, nachdem ich das Dorf vernichtet habe. Ihr wisst ja, dass der große Apophis, der Schlangendämon, das Böse und das Chaos zugleich ist!" lachte Akunadin los.

"Ich diene diesem Gott, der auch die Barke des Ra, jeden Morgen und Abend bedroht und wäre Seth nicht, hätte Ra seine Chance gegen ihn! Hier und heute wird es allerdings ein Ende haben!"

Atemu, Yugi, Isahra und Arisis gingen langsam auf ihn zu, aber so recht wussten sie noch nicht was ihnen noch bevorstand.

Akunadins Gelächter wurde lauter und die Wände schienen zu wackeln, der Boben zu beben.

"Ein Erdbeben?" Yugi fiel auf den Hosenboden, da er sich nicht halten konnte.

"Nein, das sind Schatten..." erwiderte Atemu der genau wie Isahra kein Problem mit dem Gleichgewicht hatte.

"Die Wände..." Arisis beeilte sich zu ihrem Sohn, Yugi und Isahra zu kommen. Die Wände begannen sich zu verändern, als würden sie schmelzen, schien es, als flossen sie nach unten und dahinter war nur Dunkelheit zu sehen.

"Das ist doch nicht möglich..." Isahra wurde schlagartig kalt, diese Finsternis bereitete ihr Unbehagen, viel mehr als den Anderen.

"Was bedeutet das?" Atemu half Yugi und bemerkte nicht das Akunadin einen Bogen spannte.

An der Sehne lag ein besonderer Pfeil. Er war aus schwarzem edeln Holz gearbeitet und dicker als sie meisten Pfeile, die hergestellt wurden. Die Federn waren von toten Ibisen, die Apophis als Opfer bekommen hatte. Die Spitze glänzte kupfern und war im Feuer geschlagen worden, in dem man Schlangen verbrannt hatte. Akunadin hatte die Spitze mit Gift getränkt. Das Stärkste das er von Vipern gewinnen konnte. Es würde gleich wirken und den Pharao in weniger einer Minute töten, insofern er auch traf. Aber im Moment beachtete Atemu ihn nicht und das war seine Chance.

Akunadin hätte zwar lieber dein Blassrohr benutzt, aber da der Pharao auch gleichzeitig das Blutopfer für die dämonische Schlange sein sollte, hatte der diesen Pfeil gewählt. Ruhig und gelassen zielte er und ließ das tödliche Bogengeschoss los.

Die Schatten fingen das Geräusch auf, das dass Geschoss verursachte, als es die Luft zerschnitt.

"Atemu!" Yugi sah den Pfeil kommen.

"Was?" Atemu drehte sich um, konnte aber auf irgendeinem Grund seine Beine nicht bewegen.

"Verdammt..." Isahra wollte zu ihm, aber Rauch hatte den Boden überflutet und sie sah die Schlangen, die sich um ihrer Füße schlängelten und sie festhielten. Auch bei Atemu waren sie und verhinderten, dass er ausweichen konnte.

"Nein!" Yugi kniff die Augen zusammen, doch er hörte nicht Atemu aufschreien, sondern den erstickten Schrei einer Frau.

"Arisis..." Isahra erstarrte kurzzeitig.

"Mutter..." Atemu fing seine Mutter auf die sich in seine Arme gestürzt und damit den Pfeil selbst abbekommen hatte.

Die Schlangen zogen sich nun auch zurück zu Akunadin, der dastand und leise fluchte.

"Mutter... Was hast du getan?" Atemu verstand erst gar nicht, was passiert war, aber da spürte er es schon.

Der Pfeil hatte ihren Rücken durchbohrt, war aber nicht ganz durchgekommen. Warmes Blut quoll an den Seiten der Eintrittsstelle heraus und floss über seine Hand mit der sie festhalten hatte.

"Bist du verletzt?" Arisis sah ihn an, aber ihre Augen wurden schon fahl.

"Nein, aber..."

"Wein nicht um mich..." Arisis versuchte zu lächeln.

"Ich hab dir viel Kummer bereitet und meinte es wäre richtig so, aber... jetzt hab ich es richtig gemacht, oder?"

"Du stirbst!" Atemu sah sie fassungslos an. Das Blut hatte schon eine Lache gebildet und Arisis wurde auch sichtlich schwächer.

"Arisis..." Isahra war nun auch bei ihr und kniete sich zu ihr: "Ich helf..."

"Nein, es ist genug." widersprach Arisis und sah wieder zu Atemu: "Ich liebe dich mein Sohn und auch deine Familie... Ich versehe es nun und es tu... tut mir... leid... Ich ..."

"Mutter!" Atemu drückte sie an sich, doch das Gift hatte seinen Dienst getan. Arisis hatte es alle Kraft geraubt und ihr Herz zum Stillstand gebraucht.

"Sie ist... tot...?" Yugi stand einfach nur da und sah die Blutlache, die den Rauch zurücktrieb.

Der Pfeil war zersprungen und das Blut quoll nun noch stärker heraus, als zuvor.

Atemus Tränen vermischten sich mit dem Blut seiner Mutter und noch immer konnte er sie nicht loslassen.

"Atemu..." Isahra fuhr mit der Hand über sein Gesicht du zwang ihn sich anzusehen: "Ich weiß wie du dich fühlst, aber jetzt..."

"Ja... ich weiß..." Atemu nickte. Er legte den Leichnam seiner Mutter ab und sah die Schlagen die sich an ihrem vergossen Blut labten.

"Was soll das!" er griff nach seinem Schwert, holte aus und schlug die dickste Schlange entzwei. Sie hatte sich so an dem Blut gelabt, dass dieses jetzt in alle Richtungen spritze und Atemu, Isahra und auch Yugi benetzte.

"Sie bringen das Blut zu ihrem Gott..." Akunadin steig von dem Podest und die Schlangen schlängelten sich in seine Richtung.

"Nun Pharao, eigentlich wollte ich dein Blut als Geschenk bekommen, aber das meiner Schwester wird auch reichen."

"Opfer?" Isahra zog Atemu auf die Beine: "Yugi, lauf weg, ja?"

"Aber ich..."

"Willst du auch ein Opfer werden? Bitte Yugi, sie hat Recht, das ist unser Kampf, nicht deiner." unterbrach ihn Atemu.

"Nein, nein, nein... Ich brauch ihn noch, zudem hab ich die Ausgänge versperrt." widersprach Akunadin. Die Schlangen zu seinen Füssen begannen sich an ihnen nach oben zu schlängeln bis sie ihn ganz eingehüllt hatten.

"Was jetzt?" Yugi machte einen Schritt zurück.

"Ich kann die Götter hier nicht rufen...Der Raum ist zu klein..." schluckte Atemu und hielt das Schwert in seiner Hand fester.

"Auch für meine Kas ist der Raum zu Eng... Sie könnten hier nicht kämpfen." Isahra legte einen Pfeil an und schoss, aber der Pfeil prallte an Akunadins Schlangen ab, als wäre er eine Fliege.

"Und deine Magie!" warf Yugi ein...

"Ich kann uns schützen und meine Kas rufen, aber mehr ist hier nicht drin. Es ist zu dunkel..." schüttelte Isahra den Kopf.

"Yugis Ka..." Atemu sah zu Yugi: "Versuch dein Ka zu rufen, bevor Akunadin in der Lage ist, seine Macht auszuweiten... Vielleicht verschafft uns das ..."

"Und wie? ich weiß doch gar nicht was mein Ka ist?"

"Das spielt keine Rolle! Konzentier dich nur auf dich selbst, sieh in dein Herz, dann findest du es." meinte Atemu, während Isahra nun mehr Pfeile abschoss sie zu brennen und den Schlangen langsam aber sicher unangenehm wurden. Das Feuer war mit Licht getränkt und erhellte auch den Raum, den nun kleiner wirkte als zuvor.

"Gut!" Yugi stellte sich hin und sah auch das Dia Dank, das er immer noch trug.

"Das Ka ist dein Geist. Es ist dein Doppelgänger, der in Form einer Schattenkreatur erscheint." sagte Atemu der die Augen nicht von Akunadin nahm.

"Das bringt nicht viel!" Isahra gab auf und sah zu Atemu.

"Wenn wir..."

"Ihr sitzt in der Falle! Es ist vorbei, die Schatten beschneiden deine Macht Isahra und der Pharao ist ohne seine Götter machtlos." ertönte Akunadins Stimme, aber sie hatte sich verändert und hallte wie ein Echo wieder.

Die Schlangen bekamen plötzlich Risse und Akunadins Haare verdeckten sein Gesicht.

Ein Messer flog auf ihn zu, prallte aber an deiner unsichtbaren Wand ab.

"Verflucht! Ohne unsere Kas, haben wir keinen Chance!" Atemu dachte angesteckt nach: "Was macht er da nur?"

"Er wird zu einem Teil der Schattenwelt, zu einer Bestie, der wir hier drin ausgeliefert sind."

"Maha Vailo!" sagte Yugi plötzlich und das Monster erschien neben ihm. Das Dia Dank leuchte und Yugi sah fröhlich aus: "Ich hab's geschafft!"

"Ja..." Isahra sah sich um. "Maha Vailo ist zu Schwach gegen Akunadin, aber wenn er uns ..."

"... Das Dach entfernen könnte, können wir unsere Kas rufen!" beendete Atemu ihren Satz.

"Gut!" Yugi nickte und sah zu seinem Ka, das auch gleich in die Höhe flog.

"Ich seh ihn nicht mehr!" Yugi versuchte etwas zu sehen, aber es war unmöglich.

"Maha Vailo wird durch Zauber verstärkt..."

"Aber doch nur durch Ausrüstungskarten!" wandte Yugi in Atemus Gedanken ein.

"Yugi... Wir spielen hier nicht und ein Ka kann man nicht ausrüsten..."

"... Aber seine Macht verstärken!" Isahra schloss die Augen und konzentrierte sich. Ein heller Lichtstrahl wanderte an der Wand nach oben und traf dann auf Yugis Ka das gerade die Decke sprengen wollte.

"Was macht ihr da?" Akunadins Transformation war abgeschlossen und die Schlangen fielen vertrocknet von ihm ab. Sein Gesicht hatte einen finstern Ausdruck und sah schon fast unmenschlich aus. Das Millenniumsauge leuchtete und starrte auf die Drei vor sich. Er ging auf Atemu zu und fasste mit der Hand nach ihm, prallte aber zurück.

Eine helle Wand baute sich auf und verhinderte dass, er den Pharao erreichen konnte.

"Was ist das für ein Zauber?" donnerte seine Stimme wie ein Echo empor.

"Deiner?" er sah zu Isahra die immer noch ruhig dastand und ihr Licht ausstrahlte. Er wandte sich zu ihr und wollte sie greifen, doch auch das ging nicht.

"Was ist hier los?"

"Das ist unser Zauber..." Atemu hob sein Schwert und richtete er auf Akunadin: "Isahra beschützt mich und ich sie und zusammen beschützen wie Yugi."

Yugi hörte ihn zwar aber allmählich strengte er ihn an, Maha Vailo aufrecht zu erhalten. Er sah nicht das Atemu zu Isahra ging und ihre Hand nahm. Ihr Licht wurde heller und Maha Vailo stärker, was ihn dazu brachte die Decke zu durchbrechen. Aber Yugis Kraft reichte nicht mehr und er sank zusammen und Maha Vailo löste sich auf.

"Licht?" Akunadin wich dem Lichtstrahl aus und Isahra beendete die Aussendung ihres Lichtes. "Obelisk! Slifer! Ra! Ich rufe euch aus den Schatten ins Licht, hört auf meine Worte, ihr großen Götter, folgt meinem Ruf!"

"Kerberos! Seraphim! Koribo! Teile meines Kas! Folgt meinem Ruf und macht euch hierher auf!" hörte Akunadin und schon riss Obelisk das Dach des Tempels ab.

Die Kas hatten sich versammelt und sahen von oben auf ihn herab, nur Koribo drückte sich an Isahras Bein.

"Wollt ihr mich beleidigen? Das reicht nicht!" Akunadin strahlte dunkel auf und eine Art Schutzschild baute sich erneut um ihn auf. Unaufgefordert griffen die Kas an, aber ihre Angriffe kamen nicht durch den Schild.

"Haha!" Akunadin Hohngelächter drang wie eine Welle durch den Saal und durch Ägypten. Der Himmel zog sich noch mehr zu.

"Was tun wir...?" keuchte Yugi, der auf allen Vieren kniete und nur noch aufsah.

"Wir rufen unsere letzte Streitmacht an." Isahra sah zu Koribo, der schlagartig zu Kerberos hüpfte.

"Die Letzte..." Yugi brach zusammen, da er es nicht gewohnt war, in den Schatten zu sein, die sie von neunen umkreisten.

"Greifen wir an!" Atemu nickte und hielt das Dia Dank vor sein Gesicht.

"Ra, Slifer und Obelisk, Kas, der Götter und der Macht Ägyptens ich befehle eure Fusion!" sagte er klar und deutlich.

"Kerberos, Seraphim und Koribo! Ich befehle euch, mein wahres Ka freizugeben!" Isahra hob ihren Arm mit dem Dia Dank.

Beide Dia Danks glühten auf und die Monster stöhnten zusammen und vereinten sich, wie es ihnen befohlen worden war.

"Halakti, Schöpferin des Lichts!"

"Raideen, Nachkomme der Schöpfung!" Atemu und Isahra wandten den Blick auf Akunadin, der wir gebannt auf die beiden großen Kas starrte, die ihn ansahen.

"Es ist aus..." Atemu nickte und Akunadin wurde in das helle Licht, das die beiden Kas, die Schöpfer im Namen hatten, auf ihn abschossen.

Duell 22: Schwere Entscheidung, das Leben geht weiter

[Dieses Kapitel ist nur Volljährigen zugänglich]

Duell 22: Schwere Entscheidung, das Leben geht weiter

(Hallo!!!! *KNUFFZA*)

(Also auf zur Letzten Runde meines FF`s! Ich bedanke mich bei allen die mir immer so fleißig Kommis getippelst haben!! *KNUFFZA!!! DANKE!!!!)

(Ich hoffe mein letztes Kapi gefällt euch auch noch und ich freu mich schon auf eueren Kommentar dazu!!)

(Aber auch wenn dieses FF nun zu Ende ist, schreib ich weiter! Ich hab auch schon meinen Neune FF hochgeladen, zumindest das erste Kapi und in einigen Wochen stell ich dann auch ein Co-Projekt von meiner Freundin Arai ein!! )
 

(Also Viel Spaß und auch Bald!! Eure Isa!!!)
 


 

Duell 22: Schwere Entscheidung, das Leben geht weiter
 

"Yugi! Yugi!" Yugi öffnete die Augen und sah in Atemus Gesicht.

"Hey wie fühlst du dich?" fragte Atemu nach.

"Nicht gut... Wo bin ich?"

"In einem der alten Steinhäuser von Kuru Eruna. Der Tempel ist zusammengebrochen, als Akunadin vernichtet wurde." erklärte Atemu.

"Oh... Dann hab ich wohl Glück gehabt?" stöhnte Yugi, der Kopfschmerzen hatte.

"Ja, du hast Recht. Aber auch der Leichnam meiner Mutter..." Atemu brach ab und sah auf dem Fenster. Er und Yugi waren alleine in dem halbzerfallenden Haus, da die anderen sich draußen umsahen.

"Deine Mutter... Es tut mir leid Atemu, das sie..."

"Lass Yugi, es ist vielleicht besser so." unterbrach Atemu ihn und stand auf.

"Wie kannst du so was sagen sie ist deine Mutter gewesen!" Yugi erschrak richtig, als er Atemu das sagen hörte.

"Yugi... Ich freu mich nicht, dass sie tot ist, aber ich hätte sie zum Tode verurteilen müssen. Sie hat offiziell vor uns gesagt, dass sie Isahra töten wollte. Auch wenn sie meine Mutter ist, ist sie Hochverräterin. Die einzige Strafe darauf ist nun mal der Tod. Ich hätte auch meine Mutter nicht verschonen können, ich muss mich an die Gesetze halten."

"Aber..."

"So werden wir es einfach vergessen." Atemu sah zu Yugi.

"Vergessen? Aber du weinst nicht mal. Du..."

"Schon gut Yugi, meine Mutter muss sich nun vor den Göttern verantworten und wir bei meinem Vater in deinem Grab beigesetzt. Mit allen Ehren, die ihr zustehen... Mein Vater wird sich sicher darüber freuen, sie wieder zu sehen und sie bei sich zu haben. Ich kann nicht mehr tun und geweint hab ich schon zu genüge." versuchte Atemu zu lächeln, aber er schaffte es nicht so ganz.

"Atemu?" Isahra kam herein: "Yugi, schön das du wieder wach bist. Atemu, kommst du bitte, wir müssen es langsam entscheiden."

"Was entscheiden?" Yugi sah auf und erhob sich.

"Die Millenniumsgegenstände... aber..." Atemu sah auf: "Nicht heute und nicht jetzt! Wir reiten zurück zur Residenz!"

"Atemu..."

"Isahra, bitte! Ich kann das jetzt nicht und ich will zuerst meine Mutter bestatten, wie er sich gehört. Solange steht alles Still und nur das Nötigste werden wir tun. Vierzig Tage ist die Trauerzeit, wie sie auch vorgeschrieben ist." erwiderte Atemu ernst.
 

Wie Atemu es wollte kehrten sie in die Residenz zurück und Arisis Körper wurde den Totenpriestern übergeben, damit diese ihn für die Ewigkeit vorbereiten konnten.

Dreißig Tage lang hatte Atemu sich zurückgezogen und nur Isahra hatte ihn gesehen.

Yugi und alle Anderen hatten sich mittlerweile wieder erholt und ihre Verletzungen auskuriert, die sie sich im Kampf zugezogen hatten.

"Yugi!" Sari lief ihm nach:

"Wo willst du hin? Der Pharao empfängt niemanden! Das weißt du doch!"

"Ja, aber ich will es versuchen! Er ist mein Bester Freund und ich ..."

"Yugi, du hast getan was du konntest. Mehr als wir anderen zusammen. Und auch am Tod von Arisis trägst du keine Schuld. Lass den Pharao einfach zufrieden. Er wird schon wieder hochkommen. Er braucht auch Ruhe um nachzudenken. Es ist schwer für ihn."

"Genau darum will ich ja zu ihm! Er braucht mich sicher!"

"Und was ist mit mir? Brauch ich dich nicht?" Sari sah ihn eindringlich an.

"Sari..."

"Yugi ich will deine Gemahlin werden! Ja, der Pharao ist wichtig, aber Du bist nicht sein einziger Freund. Er will uns nicht sehen und Isahra kümmert sich um ihn. Du bist nicht für ihn verantwortlich." Sari hielt ihn fest.

"Ach Sari..." Yugi nahm sie in den Arm und drückte sie an sich.

"Schon gut, aber ich..."

"Das ist nicht deine Aufgabe! Deine Aufgabe ist es bei mir zu sein! Die Königin ist für den Pharao da und auch Kairon ist bei ihm. Yugi, der Pharao ist mit seiner Familie zusammen. Wir würden stören, glaub mir bitte!" widersprach sie ihm.

Yugi sah sie an und dachte kurz nach.

"Wie lange wird das noch so weiter gehen?"

"Ich weiß nicht, aber das spielt auf keine Rolle. Ich muss dir was sagen..." Sari packte auf einmal seine Hand und spielte mit dieser.

"Was ist denn?" Yugi sah sie verwirrt an: "Süße, was ist denn mit dir? Du bist ganz rot, wirst du krank?"

"Nein..." schüttelte Sari den Kopf.

"Sicher? Du hast dich in der letzten Zeit häufiger übergeben." erinnerte er sich: "Das letzte Mal heute Vormittag."

"Ja, schon aber... Du bist doch jetzt schon lange hier. Mehr als sechzig Tage und vor mehr als vierzig Tagen sind deine Freunde abgereist und du und ich... Wir haben uns geküsst und vereint." sagte sie stockend und schluckend, mit immer röter werdendem Gesicht.

"Ja ich weiß, du bist über mich hergefallen..."

"Ich weiß, aber es gefiel dir, da du und ich mittlerweile auch öfters... Na egal! Auf jeden Fall bin ich seit zwei Wochen überfällig und ich war bei Pacey. Sie hat es mir bestätigt, ich bin schwanger."

"Schwa... Schwang... ger?" Yugi wurde plötzlich aschfahl im Gesicht und starrte sie nur ein. Er glaubte sich verhört zu haben.

"Ja... ich und du... wir bekommen ein Kind." nickte sie ohne ihn anzusehen.

"Aber... Aber.. ich bin siebzehn..." Yugi musste sich setzten, damit hatte er nicht gerechnet. Sari und er, sie teilten sich schon ein Gemach in der Residenz und er kannte nur ihren Vater, Hani, den Händler. Geschweige denn das er hier erst Mal noch Fuß fassen musste.

"Freust du dich nicht?"

"Freuen?" Yugi sah erschrocken zu ihr auf...

"Doch... schon... aber..." Er seufzte: "Ich bin aus einer anderen Zeit, und da bin ich mit siebzehn noch zu jung für ein Kind... Ich muss mich erst noch umstellen. Hab einfach noch etwas Geduld mit mir, ja? Ich bin ..." Sari hielt ihm den Mund zu und setzte sich auf seinen Schoss.

"Yugi... ich freu mich! Und ich will, dass du so schnell wie möglich mein Gemahl wirst. Nach der Trauerzeit werde ich den Pharao darum bitten."

"Was?" Yugi starrte sie an, doch dann besann er sich. Er musste sich hier anpassen und er liebte Sari...

"Nein, frag ihn nicht!"

"Was? Aber Yugi, warum..."

Yugi unterbrach sie mit einem langen Kuss: "Ich frag ihn, ja? Das ist meine Aufgabe und nicht deine."

"Echt?" Sari umarmte ihn daraufhin stürmisch und strahlte.

"Schon gut. Immerhin liebe ich dich doch."
 

"Atemu?" Isahra setzte sich zu ihm.

Er saß auf dem Balkon seines und Isahras Gemachs und sah auf den Nil hinunter. Er lehnte mit dem Rücken an einer Säule und saß auf dem nackten Stein. Das linke Bein angewinkelt und das andere nur leicht gebeugt. Sein linker Arm lag auf dem linken Knie und er antwortete nicht. Er trug lediglich einen Lendenschurz und das Puzzle hatte er auf ihrem Bett liegenlassen.

"Atemu? Hey, was ist denn?" Isahra sah ihn an und legte ihre Hand auf sein Gesicht.

"Isa?" er sah sie an, als hätte er sie nicht bemerkt.

"Ja, ich! Wer denn sonst! Was ist los mit dir?"

"Ach... Ich denke nur nach... Meine beiden Eltern sind tot und ich vermisse sie. Ich hab lange nicht mehr an meinen Vater gedacht... Ich hatte so viel um die Ohren... Aber jetzt..." er brach ab und dachte nach....

"Jetzt fällt mir ein was ich alles nicht zu ihnen gesagt habe! Gerade zu meiner Mutter... Ich hab ich nie wirklich gesagt, dass ich sie lieb hab. Und jetzt..." Atemu wandte den Blick wieder dem Nil zu und seufzte: "... ist sie für mich gestorben... Meine Mutter hat mit das Leben gerettet indem sie ihres geopfert hat!" seine Hände ballten sich zu Fäusten und einige Tränen begannen aus seine Augenwinkeln zu quellen.

Isahra sah ihn eine Weile an, dann küsste sie seine Träne weg: "Das wusste sie... Arisis wusste das du sie liebst. Sie war deine Mutter und wollte dich nicht sterben sehen, das versteh ich gut. Gib dir nicht die Schuld daran, dass es so gekommen ist. Jede Mutter würde das tun... hoff ich zumindest."

"Isa..." Atemu hielt ihre Hand fest die sich gerade auf seine Wange gelegt hatte. Er küsste sanft ihren Handrücken und sah sie wieder an: "... das weiß ich doch. Es fällt mir nur schwer es zu akzeptieren. Aber ich bin dankbar das dir und Yugi wenigstens nichts passiert ist und über ihre letzten Worte freue ich mich. Das heißt, dass sie dich am Ende doch nicht mehr verachtete."

Isahra nickte leicht. "Ja... das ist gut möglich. Und nun wein doch nicht mehr und hör bitte auf so trübselig in die Gegend zuschauen. Das macht mich auch ganz depressiv."

"Wirklich? Steck ich dich so mit meiner Schwermut an? Das wollte ich nicht, aber ich fühl mich nun mal schuldig."

"Eine Mutter sollte ihre Kinder nicht überleben. Denk an etwas Anderes, deinen Sohn zum Beispiel. Er will dich sehen, doch ich weiß nicht ob du ihn im Moment überhaupt wahrnimmst." versuchte sie ihn auf andere Gedanken zu bringen.

"Kairon?" Atemu sah Isahra fragend an.

"Ja, du hast nur einen, oder hast du mich betrogen?" gab sie zurück und sah ihn argwöhnisch an und zig dabei eine Augenbraue hoch.

"Nein! Hab ich nicht! Zumal ich gar keine Zeit für so was hab, ganz zu schweigen davon, das nur du mich auf lüsterne Gedanken bringst."

"Tu ich das?" Isahra musterte ihn kritisch... "Davon merk ich in letzter Zeit aber wenig..."

Sie kniete vor ihm und erst jetzt viel ihm auf, dass sie nur ein Tuch um die Hüften trug, das mehr schlecht als recht etwas verdeckte.

"Wirfst du mir das jetzt vor?" meinte er und legte die Hand auf ihren Bauch: "Du musst dich auch schonen..."

"Atemu!" Isahra gab ihm eine Kopfnuss: "Fang jetzt ja nicht genauso an wie vor drei Jahren! Ich bin seit knapp 70 Tagen schwanger und nicht Schwerkrank! Wenn ich mit hohem Fieber im Bett lieg oder kurz vor dem Sterben bin, dann muss ich mich schonen. Zu Mana hast du nichts gesagt, als sie unbedingt mit nach Kuru Eruna wollte und sie war da im 7 Monat!"

"Schon gut!" Atemu fing ihre Hand ab, die ihm noch mal einen Klaps auf den Hinterkopf geben wollte: "Aber Mana ist nicht meine Frau und sie trägt nicht unser Kind. Das ist Mahados Sache, was er ihr erlaubt oder nicht. Aber ich glaub du hast recht... Ich fang damit erst im sechsten Monat oder so an..."

"Atemu..."

"Ja?"

"Du wirst nichts sagen, bevor man was sieht..."

"Hm?? Nein! Das ist eine schlechte Idee, du bist eine Halbgöttin... bei sieht man erst was nach sieben Monaten." schüttelte er den Kopf.

"Na und? Ich bin nicht krank! Ich übernehm mich schon nicht, hast du kein Vertrau..." Atemu umfasste plötzlich ihre Taille, zog sie zu sich unterbrach sie mit einem innigen Kuss.

"Das werden wir dann schon sehen, wer hier das sagen hat." lächelte er sie an.

"Ja, es ist mein Körper, also hab ich das Sagen!" Isahra gab ihm einen Kuss auf die Nasenspitze: "Wenigstens lachst du wieder... das hab ich so vermisst."

"Du schaffst es wirklich mich abzulenken und dein Aufzug..." Atemus sah an ihr herunter: "Sei ja froh das wir alleine sind. Sonst wäre ich jetzt sauer, das du sich so zur Schau stellst."

Daraufhin bekam er nur ein heimtückisches Grinsen.

"Das hätte ich als Nächstes versucht um dich aus deinem Seelenkatarrh zu reißen."

"Und dazu gefährdetest du das Leben unserer Leute?"

"Warum? Bringst du jetzt jeden um, nur weil er mich nackt sieht."

"Ich bin eben Eifersüchtig..." zuckte er mit den Schultern.
 

Der Tag des Begräbnisses war ruhig verlaufen und Atemu hatte wieder zu sich selbst gefunden.

In den vergangenen Tagen hatte er sich ausgiebig mit seinem Sohn beschäftigt. Auch hatte er wieder mit seinen Freunden gesprochen auch Yugi rufen lassen.

Arisis war nun seit einem Tag zu Grabe getragen und Yugi musste sich nun seinem Versprechen stellen, das er Sari gegeben hatte.

"Atemu..." Unsicher lugte er durch die Tür. Atemu saß über einer Papyrusrolle und schreib etwas, als er aufsah.

"Yugi, komm rein..." er legte die Binse beiseite und sah Yugi zu, wie der hereinstolperte: "Was hast du denn?"

"Also... Ich... Nun, es ist so das..." stammelte Yugi und wusste gar nicht wie er anfangen sollte.

"Sari... Sie und ich... wir... bekommen ein Kind."

"Echt? Ging aber schnell, aber ich freu mich für dich!" lächelte Atemu in an.

"Ja, aber... sie ist noch nicht meine Frau... und da..."

"Du willst sie zur Frau nehmen?"

"Ja, schon.... irgendwie..." nickte Yugi und sah unschlüssig in der Gegend rum.

"Yugi..." Atemu stand auf und ging zu ihm: "Fällt es dir noch schwer, dich hier einzufinden? Sari und du seid nach unseren Gesetzen schon im Alter um eine Familie zu haben. Die Mädchen kommen hier mit beginn des Mondblutes ins heiratsfähige Alter. Du brauchst dir also keine Sorgen machen. Ich geb euch meinen Segen, da Saris Vater sie in die Obhut der Residenz gegeben hat, reicht das."

"Was? So einfach ist die meine Frau?" schluckte Yugi und starrte Atemu an. Mehr oder weniger, wir haben nur eine Zeremonie, wenn es sich um das Königspaar handelt. Ihr solltest aber einen Priester aufsuchen, der eure Ehe schriftlich niederlegt. Du kannst Shimon bitten, er macht es sicher gerne. Sag mir wenn es soweit ist, dann können wir es feiern!" Atemu sah ihn ermutigend an.

"Sag mal... ist das eigentlich anders, wenn man verheiratet ist?" wollte Yugi wissen.

"Ja und nein. Es ist schön, aber du darfst natürlich keinen anderen Frauen mehr nachsehen. Dafür hast auch die Gewissheit, dass dir Sari niemand mehr wegnimmt. Du musst dich eben auch um sie kümmern und für sie da sein, aber das ist mit einer festen Freundin auch nicht anders." zuckte Atemu mit den Schultern.

"Aber so früh..."

"Andere Länder andere Sitten! Ich hab Isahra geheiratet als sie vierzehn war und ich fünfzehn. Früh oder spät sind Dinge die man nicht so einfach festlegen kann. Wenn du sie liebst und ihr ein Kind bekommt, ist es vielleicht auch besser so. Du musst dich nur trauen, ich hab Isahra schon fast gezwungen mich zu heiraten..."

"Was? Gezwungen? Warum denn??" Yugi riss die Augen auf und sah ihn verwirrt an.

"Weil ich sonst eine Andere hätte heiraten müssen, die ich nicht wollte. Aber, ich hab es nur getan, weil ich wusste, dass sie mich liebt. Was ist damit sagen will ist, dass auch sie an Anfang Zweifel hatte, aber du siehst uns ja. Sie und ich, wir gehören zusammen. Du solltest es einfach riskieren, seine Traumfrau findet man nur einmal." zwinkerte Atemu ihm zu.

"Vielleicht hast du Recht... Ich werde Shimon darum bitten." nickte Yugi nachdenklich.
 

"Ihr wollt dass wir die Millenniumsgegenstände zerstören?" Karim sah Isahra mit großen Augen an.

"Das ist doch nicht nötig! Akunadin ist tot und das Auge haben wir zurück." stimmte Isis ihm zu.

"Sie haben uns gute Dienste erwiesen! Ich kann mit meiner Kette die Zukunft des Landes sehen, das ist ein Vorteil für uns!"

"Aber sie haben auch viel Leid gebracht!" wandte Seth ein.

"Was?" Isis sah zu ihm.

"Das ist wahr. Durch sie wurden die Mächte der Schatten freigesetzt und auch wenn Akunadin nicht da ist, werden sie nicht ruhen." meinte Shimon nachdenklich.

"Aber das ist nicht nötig! Wir alle haben die Gegenstände unter Kontrolle und wissen sie zu gebrauchen."

"Shada, das bezweifle ich nicht, aber wenn es keiner von uns sein wird, kann es in einer der nächsten Generationen wieder dazu kommen. Ein Priester wird sicher wieder der dunkeln Macht unterliegen, genauso wie es Akunadin ergangen ist. Soweit ich weiß, war er früher ebenfalls ein Treuer Gefolgsmann." wandte Isahra ernst ein: "Zudem ist das Auge nun hier und ohne Träger. Wer von euch, traut sich es zu tragen? Ich kann es nicht und mein rechtes Auge würde ich nicht für alle Macht der Welt eintauschen."

"Bedenkt auch, dass mit der Vernichtung der Gegenstände auch die Macht der Schatten gebrochen werden kann." stimmte Shimon Isahra zu.

"Wir werden unsere Kas und die Götter opfern müssen und damit verspielen wir einen großen Teil unsere Macht!" sagte Mahado ernst.

"Schon klar, mit den Kas haben wir eine unbestreitbar große Streitmacht, aber auch unsere Feinde verlieren ihre Macht über die Schatten." entgegnete Shimon.

"Der Punkt ist, dass unsere Vorfahren und Vorgänger in unseren Ämtern, Ägypten auch ohne die Macht der Schatten beschützen und stärken konnten. Ich sehe nicht ein, warum wir das nicht auch schaffen sollten. Unsere Zauberkräfte, die wir zuvor hatten, bleiben uns doch. Die Schatten und das Tor zum Reich der Bestien, wo unsere Kas Leben schließt sich und entzieht sich so jeglichen Zugriff von gut und böse. Ich bin dafür den Schatten und der Finsternis ein für allemal zu entsagen. Es sind zu viele Menschen schon deswegen gestorben und werden es wieder tun, wenn wir diese Macht weithin frei lassen. Wir alle hier sind starke Magier und ich bin mir sicher, dass die Götter uns ihren Schutz nicht versagen. Wir werden einen anderen Weg finden müssen, um unserer Kas zu rufen, dazu benötigen wir genug Macht aus uns selbst heraus und an die niemand sonst rankommt." meinte Isahra und ihre Blick wanderte durch die Runde der Priester.

"Vermutlich hast du Recht, aber wir haben schon seit unserer Amtseinführung die Millenniumsgegenstände bei uns... Ich bin mir nicht sicher ob wir ohne sie noch genauso stark sein können." seufzte Karim und stellte die Waage vor sich ab.

"Ich denke schon, dass wir das sein können, wenn wir uns nur trauen!" Seth sah zu Atemu, der die Ganze nur zugehört hatte.

"Mein Pharao! Was meint ihr denn? Sollen wir die Millenniumsgegenstände aufgeben und ihre Macht?"

Alle wandten nun auch ihm den Blick zu, den am Ende war es seine Entscheidung. Er hielt das Auge in der Hand und sah es nachdenklich an.

"Ihr habt alle schon irgendwie Recht... Aber ich glaube auch, dass sie Macht der Gegenstände wieder Böses heraufbeschwört. Mein Onkel hat seine Seele verspielt, als er sie erschuf und wir alle wissen und die Mächte die uns versuchen zu verführen, bei Akunumkanon schafften sie es." er sah auf und musterte die Gesichter seiner Freunde.

"Mein Vater wusste um ihre Macht und wollte mich davor schützen. Ich bin bereit die finsterte Macht abzugeben und zu versiegeln, weil ich das für das beste halte. Unsere Kinder, sollen nicht mit den Schatten groß werden und Isahra hat Recht. Unsere Vorgänger haben das Land auch ohne diese Mächte zum erblühen gebracht, warum sollte es uns nicht auch gelingen. Shimon, kennt diese Zeiten noch, sie mögen anders gewesen sein, aber nicht härter. Unsere Priester und Magier sind mächtig und beziehen ihre Macht von den Göttern. Lasst uns sehen, das wie Zukunft und ohne die finsteren Mächte und die Schattenspiele bringt. Die Tafel mit den Abbildern der Bestien, werden machtlos sein, wenn die schwarze macht nicht mehr zu ihnen fiesen kann." erklärte er sich ernst und sah wieder auf das Auge.

"Seit ihr euch sicher? Es gibt kein Zurück mehr!" entgegnete Isis.

Atemu ballte sie Faust um das Auge und sah auf: "Ja! Morgen früh brechen sie wieder zu Kuru Eruna auf!"
 

"Ich will mit!"

"Nein!" Mahado hielt Mana fest: "Du bleibst hier!"

"Warum denn? Ich ..."

"Mana, du stehst kurz vor deiner Niederkunft! Ich riskier nicht, dass dir jetzt was passier, oder das unser Kind womöglich in der Wüste zur Welt kommt." widersprach Mahado.

"Mahdi!! Bitte! Ich will auch..."

"Nein! Du hast hier zu bleiben, verstanden!" beendete er das Gespräch und ritt zu den Andren, die schon am Tor warteten.

Atemu, Isahra, Isis, Karim, Seth, Mahado, Shada, Sari und Yugi waren jene die nach Kuru Eruna wollten.

Kisara und Shimon waren zurückgeblieben und wollten sich mit Pacey um Mana, Karion und Nerfertiti kümmern. Die beiden kleinen Kinder verstanden sich sehr gut, so war es nicht schwer sie zusammen spielen zu lassen.

Mana sah ihnen sauer nach.

"Das ist nicht fair! Nur weil ich schwanger bin..." schnaubte sie vor sich hin und setzte sich auf eine der Stufen.

Mittlerweile hatte sich zwar die Übelkeit eingestellt, aber dafür sah man jetzt ihren Bauch umso besser.

Er war in den letzten vierzig Tagen schnell gewachsen und irgendwie verstand sie ihren Mahdi auch.

Aber sie wollte trotzdem mit. Sie sah nun auch nur noch den Staub den die Pferde aufgewirbelt hatten.

"Warst du nicht zu streng mit ihr?" Shada sah Mahado an, während die durch die Wüste galoppierten.

"Ich weiß, aber anders versteht sie es nicht." lächelte Mahado ihn an: "Sie ist auch nicht in der Fassung für diese Strapazen. Sie überschwätzt sich immer und ich will nichts riskieren."

"Das stimmt... Wäre sonst vielleicht ein Wüstenkind..." grinste Seth ihn an.

"Hör auf damit!" meinte Mahado.
 

Kuru Eruna lag still und unbeweglich im Dämmerlicht der aufgehenden Sonne. Die unheimliche Aura, die sie bei ihrem ersten Besuch wahrgenommen hatte, war noch immer da.

"Die Ba`s der geopferten haben das Dorf noch nicht verlassen." stellte Isis fest und ließ ihr Pferd am Eingang des Dorfes zurück.

"Du hast Recht, ihre Gegenwart, ihr Hass und ihre Trauer sind deutlich zu spüren..." Isahra sah sich um, jetzt, obwohl alles von der Sonne berührt wurde, schien dennoch im Schatten zu liegen. Der Wind, der durch die alten Ruinen fuhr, klagte das Leid der Menschen, die einst hier gelebt hatten.

Das Dorf der Diebe, wie es genannt wurde, hatte alle Einwohner verloren, die hier einmal gelebt hatten. Selbst Thief Bakura, der letzte der Kuru Erunas, war tot. Hingerichtet, wegen seiner Taten...

Der Tempel des Dorfes lag noch im immerginären Schatten und thronte über die Ruinen der Häuser.

Atemu ging als ersten die Stufen des Tempels hinaus und seine Freunde folgten ihm nun stumm. Jetzt, da Akunadin fort war, wirkte der Tempel als würde er jeden Moment zusammenfallen. Die Wandgemälde waren verblasst und die Reliefs bröckelten schon ab. Der Boden war mit Geröll und Staub verschüttet und trotz des schwachen Lichtes, das durch die Wände brach, fanden sie ihren Weg in die große Kammer in der die Gussform der Gegenstände, der Millenniumsstein, noch immer lag.

Schlangen und anderes Getier hatten sich in den Nischen des Gemäuers und des Millenniumssteins eingenistet.

Atemu sah sich um und sah sie Vorrichtungen, mit der das Gold geschmolzen worden war und betrachtete den Stein, die einem Sarkophag glich. Er hatte nie einen vergleichbaren Pharao auf Bildern gesehen, oder davon gehört, denn och wusste er in etwas was Akunadin hier veranstaltet haben müsste.

Yugi sah sich unterdessen mit Isahra die Wandinschriften an, wobei ihm Lichtkugeln, die Isahra erschaffen hatte, als Lichtquelle dienten.

"Ich versteh kein Wort..." seufzte Yugi, der immer noch mit den Hieroglyphen kämpfte. Zwar lernte er fleißig und einfache Texte verstand er schon, aber das hier war einfach zu schwer für ihn. Zudem war alles schon verblasst und die Zeichnungen waren alt.

"Das ist die Anleitung zum erschaffen der Gegenstände." Seth trat hinter ihn und suchte mit den Augen nach einer bestimmten Stelle.

"Ich kann das auch nicht lesen." meinte Sari und sah zu Yugi.

"Aber du kannst doch lesen." verwirrt sah Yugi sie an.

"Schon aber nicht diese. Das ist den Priestern vorbehalten." seufzte sie.

"Ich hab's!" Mahado hatte die Passage gefunden die sie gesucht hatten.

"Hier steht das wir die Gegenstände einschmelzen müssen und uns der dann freigesetzten Macht stellen sollen. Wenn wir genug Licht haben, wird die Macht verschwinden und neue machtlose Gegenstände entstehen. Wenn wir unterliegen, werden wir sterben und die Macht der Dunkelheit wird zurück in die Gegenstände wandern." fasste Karim alles zusammen.

"Also müssen wir das alles hier wieder in Gang setzen." Isis sah auf die alten Gerätschaften und seufzte.

"Das wird lange dauern..." meinte Seth.

"Nicht zwingend, unsere Kas können und helfen. Zumal wir den ganzen Altarraum freilegen sollten..." erwiderte Atemu.

"Glaub ich auch... Mit ein wenig Feuer und Wind ist das alles schnell erledigt." stimmte Isahra ihm zu.

"Und warum sollen wir den Altarraum freilegen?" wunderte sich Shada.

"Wegen dem Licht! Der Raum ist dunkel und da von Licht die Rede ist, sollten wir es auch einlassen. Die einfachste Möglichkeit ist da eben, die Wände, um den Altarraum einzureisen." erklärte Yugi Atemus Gedanken.

"Klingt einleuchtend, also gut, da es schon Tag ist, sollten wir und beeilen." entgegnete Seth.

"Isis, Sari und ich kümmern uns um den Innenraum. Ihr Jungs macht den Rest!" grinste Isahra die Jungs frech an.

"Was für eine Arbeitsteilung! Warum müssen wir die Mauerneinreisen?" wollte Atemu wissen.

"Weil ihr, mein Süßer Pharao, nun mal Männer seid. Eure Kas sind nun mal besser dafür geeignet als Unsere. Dafür machen wir Drei auch den ganzen Innenraum." Isahra schon Atemu schon fast aus dem Raum.

"Hörst du wohl damit auf!" wehrte er sie ab und sah sie verfänglich an: "Wenn du meinst... Lassen wir die Frauen alleine mit der Drecksarbeit..."

"Bis gleich!" Isahra winkte ihnen nach.

"Was sollte das?" Isis sah sie fragend an.

"Ich brenn hier alles aus und Sepia und Seraphim verwehen die Reste. Dann sind gleich fertig." zuckte Isahra mit den Schultern.
 

In der Tat hatten Obelisk und die anderen Kas der Männer sehr schnell den ganzen Altarraum freigelegt.

Isahra und Isis sorgen rasant für den Rest und so konnten sie noch vor dem Mittagsstand der Sonne den Ofen anfachen indem das Gold geschmolzen werden sollte.

"Heiß..." Yugi setzte sich zu Seth und Mahado die ihm Schatten eines Hauses Pause machten.

"Hier!" Seth hielt ihm einen Wasserschlauch entgegen.

"Danke." Yugi lächelte und trank einen Schluck des warm gewordenen Wassers.

"Hast du dich mittlerweile eingelebt?" wollte Mahado wissen.

"Ein wenig... Ich muss aber noch sehr viel lernen." nickte Yugi.

"Das glaub ich dir, du musst alles was wir in unsere Kindheit lernten nachholen und unsere Hieroglyphen unterscheiden sich wohl sehr von den Schriftzeichen die du kennst. Das hat zumindest unsere Pharao gesagt." Mahado lehnte sich an die alte Hausmauer und sah nach oben: "Dabei fällt mir ein, das Shimon gesagt hat das du heiraten willst."

"Ähm..." Yugi lief rot an, als wäre er bei etwas erwischt worden, dass ihm peinlich war.

"Unsere kleine Sari nicht? Du hast Glück, dass sie noch frei ist. Ihr Vater wollte sie schon verheiraten, aber da sie den Mann nicht wollte, verwarf er seine Pläne wieder. Zudem ist sie aus gutem Haus und die einzige Tochter ihrer Eltern." lächelte Seth vor sich hin.

"Was? Aber das interessiert mich doch gar nicht. Ich mag... liebe sie und darum will ich mit ihr zusammen sein. Ich kenn mich doch auch gar nicht so richtig aus..." schoss es regelrecht aus Yugi heraus und wurde von beiden angegrinst.

"Das wissen wir doch, du musst dich an unser Gerede noch gewöhnen. Wir sind Freunde und da sagen wir manchmal einfach was uns einfällt. Du darfst das Ganze nicht immer so ernst nehmen. Auch solltest du dich langsam an die Freizügigkeit gewöhnen, die wir an den Tag legen. Du versucht immer noch wegzusehen, wenn die Tänzerinnen und Dienerinnen in der Residenz unbekleidet herumlaufen." meinte Seth.

"Stimmt, das ist mir auch aufgefallen." erinnerte sich Mahado.

"Bei uns ist das nun mal so, das wir uns immer anziehen..." meinte Yugi: "Ich tu mir einfach schwer damit plötzliche eine nackte Frau zu sehen, die mich sogar noch bedienen will und diese durchsichtigen Kleider sind auch nicht besser."

"Das wird schon..." Atemu legte ihm die Hand auf die Schulter: "... du hast dich schon sehr an unsere Lebensart gewöhnt, da wirst du den Rest auch noch schaffen. Nächstes Jahr um diese Zeit wirst du wir um derartige Dinge keine Gedanken mehr machen. Du wirst sie als Normal erachten."

"Bist du dir da sicher?" Yugi sah ihn ungläubig an.

"Glaub ich auch, bis jetzt hat es hier noch jedem gefallen." nickte Seth zustimmend.

"Wir alle werden dir helfen so gut es geht. Du hast ja auch schon einiges von unseren Aufgaben erfahren und mitgemacht. Allerdings Magier wirst du nie." zwinkerte Mahado, der genau wusste das Yugi zu wenig Talent hatte, als das es sich als Magier durchsetzten könnte.

"Das ist wahr..."

"Jungs! Wir können anfangen! Das Gold ist flüssig!" unterbrach Isis ihr Gespräch.

Das Gold war geschmolzen, aber aus dem großen Tiegel in dem es sich befand steigen schwarze Rauchschwaden auf die von der Sonne zerstreut wurden.

Sie stellten sich im Kreis um den Millenniumsstein auf, Atemu stand über dem Kopf, rechts von seiner sicht aus Isahra, gefolgt von Mahado, dann Seth. Weiter ging es mit Isis, Karim, Shada, Sari und Yugi, der zu Atemus Linken stand.

Langsam senkte sich der Tiegel und das Gold floss in die Form.

Yugi sah zu Atemu der, wie die Anderen, zusah wie das Gold sich in den Ausbuchtungen sammelte, die die Gussformen für die Gegenstände waren.

Es zischte und der Ring, der sich um die Form zog begann zu glühen.

"Es geht los..." sagte Karim und schon baute sich eine Säule nach oben, die von dem Ring ausging.

Er leuchtete in dunkeln Unheil verkündenden Farben und Klageschreie erhoben sich. Sie wurden immer lauter und die Anzahl der Stimmen nahm zu.

Am Ende schien er als wären alle Opfer Akunadins in der schwarzen Finsternissäule versammelt.

Yugi sah wie sich die fahlen Gesichter umsahen und versuchten als dem Bann zu kommen.

Sie drängten sich immer wieder gegen die Säule die ihren Durchmesser vergrößerte, bis sie direkt vor den Priestern, Yugi, Sari, Isahra und Atemu innehielt.

Yugi stand schon ganz steif da, obwohl im Isis noch gesagt hatte, das dies durchaus geschehen könnte.

"Warum seit ihr hier? Was tut ihr?" erklängen die Stimmen nacheinander wie ein Echo, dass wohl den Tempel zum Einsturz gebracht hätte.

"Wir wollen die Macht der Schatten, die Einer von uns, vor Jahren sich hier zu Eigen machte zurückgeben." sagte Atemu ruhig und wusste nicht wen er ansehen sollte.

"Wir mussten sterben, wurden ermordet, wegen dieser Macht." donnerte er aus der Säule, die versuchte sich auszudehnen, schaffte es aber nicht.

"Das ist uns bewusst, es tut uns auch sehr Leid, was euch widerfahren ist. Aber es war vor unserer Zeit..."

"Aber auch ihr nutztet die Macht!" gewitterten die Seele Atemu entgegen.

"Wir sind uns der Schuld bewusst und es gibt keine Entschuldigung, die wir euch anbieten können. Aber in Demut bitten wir euch, helft und dabei noch mehr Opfer zu meiden. Zu Viele starben wegen der Bestien die unsere Abtrünnigen riefen und solange das Tor, das sich durch die Schatten öffnete, nicht schließt, wird es noch mehr Opfer geben. Was unsere Vorgänger taten tut uns leid! Aber gebt uns nicht sie Schuld an dem, das unsere Ahnen taten." Isahras Augen leuchten kurz auf und sie sah genau in die Schatten.

"Eure Worte gefallen uns, aber ihr müsst uns eure Absichten beweisen."

"Und wie?" Yugi schwante nichts Gutes und ein kalter Schauer fuhr über seinen Rücken.

"Lasst uns ihn eure Herzen! Läutert uns mit dem Licht euerer Ba! Wenn ihr das schafft, verschwinden wir und finden unseren Frieden, wenn nicht..." Die Stimmen brachen ab und sammelten sich an acht Punkten, vor den Priestern.

"Was wenn nicht?" fragte Seth nach.

"Dann zereisen wir eure Körper und zerschmettern euer Ka, Ba und Ach." hallte ihm die Antwort entgegen.

Reih um sahen sich alle an... Eine Zeit lang kehrte Stille ein und selbst die Sonne hörte auf zu wandern.

"Wir sind bereit!" Atemu warf Yugi noch eine Blick zu, da er sich schon dachte, das Yugi sich das nicht zutraute: "Vertrau dir selbst, mein Freund! Dir geschieht nichts, du hast ein reines Licht..." weiter kam er nicht, da sich die Säule vergrößerte und die Neun in sich einschloss.

Sie sahen die Bas auf sich zukommen, spürten ihre kalten Hände und die Umklammerung, es wurde dunkler, doch dann... Es war ein Licht das sie alle zurücktrieb. Ein Licht das vom Herzen eins jeden einzielen Ausging und dann:

"Warum wollt ihr euch opfern, eure Leben riskieren? Für wen?" Diese Frage schallte durch ihre Köpfe und dann erwarteten sie eine Antwort.

"Für die Unschuldigen Menschen, die mit der Angst leben, von den Schatten verschlungen zu werden." begann Mahado.

"Für uns, die wir uns Schuldig gemacht haben in dem wir die Macht der Schatten benutzen." Seth atmete tief durch.

"Für die Natur, deren Gleichgewicht durch die Finsternis gestört wird."

"Und unsere Kinder und die Schwachen, damit sie in Frieden aufwachsen und leben können." sprachen Isis und Karim ihre Gedanken laut aus.

"Auch für euch, damit ihr Opfer der Finsternis euren Frieden finden könnt, der euch seit so langer Zeit verwert wird." Shada stand nur da und sah dann zu Sari.

"Für das Leben eines jeden Wesens, das durch die Schatten gefährdet ist, egal ob Mensch, Tier oder Pflanze."

"Für die Zukunft, auf das die ohne Schatten ihren Lauf nehmen kann, frei von Angst und dunkeln Schatten." meinte Yugi.

"Für Ägypten, mein Volk, das darauf vertraut, von mir beschützt zu werden, auf das es wieder ein friedlicher Ort wird, in dem die Mütter ihre Kinder auch ohne Angst großziehen können." hallte Atemus Stimme durch die Schatten.

"Für das Licht der Schöpfung, dass wir uns tragen und das wir alle wieder die wahre Natur der Dunkelheit erkennen und dort Ruhe finden können." schloss Isahra ab.

Ihnen fielen die Augen zu und dann nahmen sie alle nur noch ein grelles Licht wahr, das sie auch mit geschlossenen Augen blendete.

Als Nächstes folgte ein Grollen am Himmel und es begann zu Regen.

"Regen!" Isahra sah in den Himmel begann zu Lachen.

"Was ist los?? Haben wir es geschafft?" Yugi rappelte sah sich um und verstand gar nicht mehr.

Mahado nahm den Millenniumsring heraus und sah ihn sich an.

"Ich spüre keine bösen Energien mehr..."

"Ich auch nicht!" Shada hatte den Schlüssel in der Hand und versuchte ihn zu benutzt: "Es geht nicht!"

"Und wie Dürre hat ein Ende!" Sari sprang Yugi regelrecht an und warf ihn dabei um.

"Es ist vorbei!" nickte Karim erleichtert und wandte den Blick zu Seth der sich den Stab wieder nahm.

"Was machen wir jetzt mit den Gegenständen?"

"Wir behalten sie, sie waren nicht nur Träger der Schatten, sondern auch Attribute unserer Ämter." Isis legte sich die Kette wieder an.

"Ja, das ist richtig!" Atemu nickte und sah zu Isahra, die sichtlich den Regen genoss. Er ging zu ihr und schlang seine Arme um ihre Mitte.

"Etwas früh für Regen, nicht?"

"Schon, aber ich freu mich dennoch! Jetzt wird sich alles wieder beruhigen, die Jahreszeiten werden sich wieder normalisieren und das Leben wird wieder besser für die Menschen. Es ist vorbei! Keine Duelle im Schattenreich mehr, ich muss auch keine Angst mehr haben, das die Schatten dich verführen..." Isahra warf ihm einen Blick zu, und gab ihm einen Kuss.

"Stimmt, aber der Regen erinnert mich an was."

"Wirklich, an was?" Isahra sah ihn fragend an.

"Heute minus fünfzig Tage, vor achtzehn Jahren, hat es auch geregnet und eine Diebin hat mein Gegenstück in die Welt gesetzt..." grinste er sie an und drückte sie fest an sich

"Ähm... Ja schon möglich..." Isahra runzelte die Stirn und schloss die Augen. Der Regen tat sehr gut, aber er hörte auch sehr schnell wieder auf und die Sonne kehrte zurück.

"Dann hatte ich..."

"Du bist einen Tag vor deiner Ankunft in Theben neunzehn geworden..." unterbrach Isahra.

"Das weißt du noch?"

"Sicher... Was wäre ich denn für eine Frau, wenn ich deinen Geburtstag vergesse."

"Atemu... ? Isa...?" Yugi kam zu ihnen und sah sie verwirrt an.

"Ist mit euch alles in Ordnung? Wir wollen aufbrechen."

"Was?" Atemu sah ihn an, als hätte er ihn erst jetzt bemerkt.

"Sie wollen nach Hause... Sie haben auch Recht, wir sollten gehen." seufzte Isahra und wandt sich aus seinem Armen.

Doch Atemu zog sie noch mal zu sich und flüsterte: "Lass uns noch ein wenig alleine sein, ja? In der Nähe ist eine Oase... hast du Lust?"

Isahra schmunzelte plötzlich: "Klingt verlockend, ab..."

"Leute! Rettet schon mal vor." fiel ihr Atemu ins Wort.

"Hey..." Isahra sah nur noch seinen Rücken und wie er alle wegschickte...

"Aber Atemu..."

"Yugi, wir kommen bald nach..."

"Pharao...?" Sari verstand auch nicht was ihn gefahren war.

"Wir alle können einen Tag Müßiggang brauchen. Wir nehmen uns die Zeit bis zu euerer Rückkehr frei!" erwiderte Seth und gab seinem Pferd die Sporen.
 

Atemu und Isahra kamen einen Tag später als sie anderen an.

Und gleich am nächsten Tag glänzte die ganze Residenz und Musik erfüllte die Straßen und Häuser der Hauptstadt.

Shimon hatte das Fest in die Wege geleitet. Ganz Theben war in Aufruhr und es sprach sich schon herum das die Schatten nun ein für alle Mal verbannt worden seien. Im Zuge des Festes wurde aber auch noch mehr gefeiert.

"Ich..." Yugi stand in Atemus Gemach und sah an sich herunter... Seth, Mahado, Shimon und Atemu hatten ihm dem Anlass entsprechend eingekleidet und hergerichtet.

Jetzt trug er einen strahlendweißen gefältelten Schurz dessen oberer Bund aus weichem Leder bestand. Zwischen dem Stoff und dem Leder zog sich ein goldener Gürtel aus reinem Gold. Sein Oberkörper war nackt, nur ein breiter Halskragen aus Gold und Türkis lag schwer auf seiner Brust und den Schultern. Unter dem Halskragen, auf dem Rücken, war ein weißer Umhang befestigt der fast bis auf den Boden reichte. An seinen Oberarmen steckten Goldreife genau wie an seinen Handgelenken und Unterschenkeln, die an den Füßen endeten, wo er Sandalen die mit Gold beschlagen waren trug.

"Was soll der Aufzug? Was ist das?" Yugi sah die Vier unsicher an und wich zurück an die Wand.

"Du bist jetzt einer von uns." zuckte Mahado mit den Schultern und hielt ihn fest.

"Das stimmt und du heiratetest heute! Da musst du angemessen gekleidet sein."

"Und geschminkt!" grinsten Shimon und Atemu ihn an. Und schon kam Seth auf ihn zu und hatte einen kleinen Tiegel Kohel und einer Binse auf ihn zukam...

"Schminke?"

"Ja, ab heute wirst du um unsere Augenumrahmung nicht mehr rumkommen." nickte Seth und tauchte die Binse in den Kohel.

"Muss das sein?"

"Sicher, was denkst du denn?" entgegnete Atemu und setzte sich hin. Während Yugi gezwungenermaßen sich schminken ließ, öffnete Atemu eine Kiste, der er heute Morgen bekommen hatte.

Er nahm den Inhalt heraus.

"Yugi das ist für dich." sagte er und hielt ihm ein schweres Pektoral hin.

Es war aus massivem Gold, mit kleinen Juwelen besetzt und in seiner Mitte war das Millenniumsauge eingearbeitet.

"Wow... aber... das Auge.."

"Ja, wir alle werden unsere Millenniumsgegenstände als Zeichen unsere Ämter tragen, aber das Auge sich einzusetzen muss nicht sein. Ab heute wird es dir gehören, immerhin wirst du damit auch in den Beraterstab aufgenommen werden."

"Was? Ich?" Yugi wusste nicht was er sagen sollte und sah auf das Pektoral.

"Ein Amt kannst du natürlich noch nicht bekleiden, da du noch lernen musst, das das gibt sich schon!" lächelte Shimon und betrachtete Yugi noch einmal: "Gut, aber nun schnell, sich zu verspäten ist ein Sonderrecht schöner Frauen nicht der Männer!" trieb er sie an.
 

Yugi folgte Atemu auf den Balkon, vor ihm stand eine riesige Menschenmenge die zu Jubeln begann, als Atemu nach Vorne trat. Isahra stand schon Vorne auf dem Balkon und erwartete ihn schon.

"Du bist spät..." zischte sie ihm zu.

"Tut mit leid..." lächelte er und nahm sie in den Arm, bevor er den Blick zum Volk wendete: "Heute feiern wir, dass die Schatten nun endgütig versiegelt sind! Sie Steinplatten, auf denen die Bestien abgebildet waren, sind nun leer und schon bald werden wird sich unsere Natur auch wieder den natürliche Jahreszeiten anpassen. Aber noch mehr gibt es zu feiern! Ein weiterer Freundengrund ist, dass Isahra, euere Königin, erneut schwanger ist..."

Atemu wurde einem immer lauter werdenden Jubelschwall übertönt und musste warten bis es leiser wurde, ehe er fortfahren konnte.

"Nun zum letzten Ereignis des Tages! Als Pharao der beiden Länder gebe ich die Vermählung meines Freundes Yugi mit Sari, der Tochter Hanis bekannt." Yugi ging zögerlich zu ihm nach vorne und dann sah er Sari, die ebenfalls nach vorne ging.

Sie hatte sich genauso rausgeputzt wie er auch. Ein leichtes weißes Kleid, fein geschminkt und mit Gold an Armen und Beinen. Auf ihrem Kopf thronte ein Kranz auf Lotusblüten.

Er lief rot an und blieb wie erstarrt stehen.

"Yugi... geh zu ihr und küss sie..." flüsterte Shimon ihm zu und schubste ihn zu Sari.

"Wohh... Yugi stolperte nach vorne und sah sie hochrot an: "Ähm... du siehst schön aus..."

"Danke..." Sari nahm seine Hand und sah ihn an: "Jetzt bin ich deine Frau!" strahlte sie ihn an, umarmte ihn und gab ihm einen Kuss.
 

5000 Jahre später:

"In den alten Schriften steht das Sari ein gesundes Mädchen zur Welt brachte. Ihr Name war Sayu und sie schenkte Yugi noch vier weitere Kinder. Königin Isahra hatte mit Pharao Atemu insgesamt vier Kinder, Re-Kairon-Atem der nach Pharao Atemu den Thron bestieg und Sayu zu seiner Frau machte, Narii-Neith, Sorian-Akanon und Meret - Arisis. Nach den Überlieferungen waren es glückliche Zeiten sie mit der Vernichtung der Schatten anbrachen. Die beiden Horusfalken des Regens, wir man Isahra und Atemu in späteren Zeiten nannte, da sie sie einzigen auf dem Thron waren, deren Geburt von kurzzeitigen Regen geleitet war, brachten das Licht zurück." beendete Ishizu ihren Vortrag über altägyptische Geschichte, genau richtig zum Ende der Stunde und die Schüler stürmten an ihr vorbei, hinaus aus der Schule. Alle bis auf eine Hand voll.

"Ishizu-san..." Tea sah sie an: "Sie sagten doch, das die Ägypten an Wiedergeburt glauben..."

"Ja, Tea, das tun wie zum Titel heute noch. Wer weiß, vielleicht sind die Großen von damals jetzt hier, um ein neues Leben zu führen." Ishizu sah aus dem Fenster und sah zwei ihrer Schüler unter einem Baum. Ishizu hatte die beiden sehr gern, nicht nur das sie die Namen des großem Herrscherpaares trugen, nein, sie hatten auch Ähnlichkeit mit dem Pharao und er Königin ...

"Ich wusste gar nicht, dass wir immer noch so verehrt werden." Isahra lehnte am Baum und sah in den Himmel.

"Ich auch nicht, aber damit haben wir nichts mehr zutun." Atemu lehnte sich zu ihr und gab ihr einen Kuss: "Das wollten wir doch auch... Einfach normale Menschen sein."

"Ich weiß... Also komm." Isahra nahm ihn an der Hand und zog ihn mit: "Lass uns dieses Leben genießen! Erkunden wir unseren neuen Weg. Ohne Verpflichtungen, Ohne unter den Augen aller und lass uns vergessen, was wir einst waren!"

"Alles?"

"Nein... nicht alles!"

"Was denn nicht?"

"Unsere Liebe..."

"Ja ist gut!" Atemu nahm sie in den Arm und küsste sie innig.
 

Wenn der Weg sich dir versperrt,

Dann schließ die Augen,

Höre tief in dich und du wirst sehen,

Du wirst ihn sehen.
 

Den Weg,

Den du suchst,

Der liegt bereits vor deinen Füssen,

Du stehst schon auf ihm.
 

Jetzt....

Zweifle nicht an dir,

Zweifle nicht an deinen Entscheidungen,

Zweifle nicht an deinen Freunden ,

Zweifle nicht an UNS!
 

Öffne die Augen,

Geh nun einfach weiter,

Schritt für Schritt!
 

Einen Weg ohne Steine gibt es nicht,

Nicht für dich,

Nicht für mich,

Auch du stolperst und fällst,

Aber steh wieder auf,

Geh weiter!
 

Sieh mich an,

Du bist nicht allein,

Weise die Hand nicht ab,

Sie dir jemand reicht, um dir zu helfen,

Denn es ist meine!
 

Geh weiter und sieh nach vorn,

Sieh aber auch manchmal zurück,

Denn was dort war,

Ist genauso wichtig,

Wir das, was der Weg vor dir bringt.
 

Hab Vertrauen,

Nimm meine Hand,

Lass auch du mich nicht allein,

Du und ich,

Lass uns zusammen gehen,

Wir sind bereits auf demselben Weg,

Auf einem Weg in eine neue Zukunft,

Voll Freude, Hoffung, und Liebe!



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Kommentare zu dieser Fanfic (32)
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Von:  Koriyana_Dulacre
2012-04-24T12:32:59+00:00 24.04.2012 14:32
Soooo. Ich bin endlich fertig mit deiner Geschichte und schreibe dir wie versprochen ein Kommi dazu ;)
Also die letzten Kapis waren sehr spannend und auch ziemlich witzig. Ich musste mir immer die Gesichter vorstellen xD
Hoffentlich schreibst du bald wieder eine FF und ich kann dir wieder Kommis geben ^^

LG Kiko =)
Von:  AkazuIzuya
2007-06-30T12:31:51+00:00 30.06.2007 14:31
der wolf is ssoooooooooooooooooooooo sssssüüüüüüüüüüßßßßßßßßßßßßßßßßß!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!
Von: abgemeldet
2006-07-07T17:27:32+00:00 07.07.2006 19:27
Boa! Staun! Dieses Kapps finde ich mal wieder echt gut!
Du hast alle eigentlich ganz gut getroffen. Aber seind wann redet Odion so viel???XD nya...die Feier war auch irgendwie lustig. Ich finde es gut, dass Yami erst mal vorrübergehend seinen eigenen Körper hat. Vielleicht bleibt das ja so??? Wär ja mal was!
Tea scheint wohl sehr eifersüchtig auf Isahra und Yami zu sein. *gg* Lustig.
Die Austellung die die dann in dem Teamduell hatten, hätte ich mir ja gleich denken können. Das Geschenk von den Ishatars war ja mal toll.
Der rückblick auf die Vergangenheit war auch wieder recht interessant. Isahra sitzt im Verließ, nur weil sie und Peacy Ati mit auf den Makrt geschleppt haben...ts... es ist schon ganz gut, nicht so reich zu sein, so kann man viel mehr machen, und freier leben. Das war doch kein Leben, was die damals hatten! Meiner Meinung nach.
Isahra lässt sich nichts sagen, was ich auch sehr gut finde. Ich mag solche Charas, die nicht immer nur reglen befolgen, sondern ihr eigenes Ding machen.
Ati tut mir leid, ständig wird er andauernd bewacht...das würde mich nur nerven. Mit so was kann ich nur mitleid haben...TT
Ati macht sich wohl auch richtig sorgen wegen Isa. Finde ich total süß!
Diese Geschi finde ich aus meiner Sicht total genial.
Ich freu mich schon, weiter zu lesen!
bis dann,
Isahra_Irai
Von: abgemeldet
2006-07-06T19:39:53+00:00 06.07.2006 21:39
Hi!^^
DA bin ich wieder und ich muss schon sagen! Das Kapps war wieder mal so geil!*schwärm* Yugis Großvater ist ja mal krass drauf. *lol* Den Traum den Yami hatte fand ich ganz interessant. Er sollte also im Amun-Ra Tempel lernen...und dann trifft er noch auf Isahra. Sie ist ja ganz schön frech. Von respekt versteht sie auch nicht viel. So was finde ich immer gut. Endlich mal jemand, der sich nichts sagen lässt! Aber diese dämlichen bemerkungen von diesem alten Sack Akunandin. Dieser hochnäsige, reiche Pinkel soll mal nicht so über andere her ziehen, nur weil er sich für was besseres hält. *so was nicht leiden kann* Vor so jemanden würde ich auch kein Respekt haben, und beleidigen lassen schon mal gar nicht.
Mahado hätte sich sein kommentar auch schneken können von wegen Mädchen sollten lieber nicht mit äh...kriegshandwerk?? umgehen. Nicht nur männer sind besser. Ist ja schon ein Wunder, wenn die wissen, wie man so was benutzt...*lol*
Isahra ist die Tochter von Ra! Wow, auf so eine Idee ist ja noch keiner gekommen. Ich finde diese Idee genial.
Der Museeumsbesuch war auch sehr interessant. Vor allem das, was auf der Setintafel stand. Aber wer hatte denn nun die Sachen geklaut...und die Pfeile? Wer war das? Da hast du voll spannung reingebracht! Ich freue mich jetzt schon, weiter zu lesen! Du schreibst echt super!
bis dann
Isahra_Irai
Von: abgemeldet
2006-07-06T14:57:19+00:00 06.07.2006 16:57
Hey!
Diese Geschi ist auch nicht schlecht! Sie gefällt mir ganz gut.
Isahra und Marik machen nen halben aufstand, weil sie nicht in die Schule gehen wollen...*lol*
Ich find Isahra echt klasse! Die lässt sich nichts gefallen, und hat ne große Klappe. Da wo sie diese Schlägertypen erledigt hat...das war gut! Da soll mal jemand sagen, Mädchen würden sich nicht weheren können!
Sie setzt sich auch über darüber hinweg den rosanen Blazer zu tragen- traut sich auch nicht jeder. Davon ab, ich mag rosa auch nicht. *kotz*
Yami verhält sich seitdem Isahra da ist ziemlich komisch. Das ist mir mal so aufgefallen. Tea scheint sie auch nicht wirklich mögen, oder irre ich mich da? Aber es sind eben nicht halt alle so brav wie sie.Diese Tea vs Isahra Dialoge sind auch genial. Dabei muss ich mich immer halb schrott lachen. Die Sprüche von Isahra sind auch ganz gut. Kaiba hat sie sich wohl schnell zum Freund gemacht*gg*
Aber wieso ist sie mit den Ishatrs unterwegs? Ich glaub nicht, dass sie irgendwie mit ihen verwandt ist....
Joey hat sich wohl in Isahra verschossen. Der arme! Er wird wohl keine Change haben.
Ich finde diese Geschi bis jetzt wirklich klasse. Ich werde auch weiterlesen und kommis schreiben. Ist nämlich sehr interessant.
Isahra hat auch einen coolen Charakter.
nya...
bis dann
cucu
Isahra_Irai
Von:  Manami89
2006-04-03T14:01:11+00:00 03.04.2006 16:01
also gut,damit hier auch noch ein kommi steht schreibe ich noch meine letzten^^

Also was soll ich sagen, ich fands wieder mal super
nur leider bin ich ein fauler kommi schreiber;-)
Von:  Manami89
2006-02-05T20:07:21+00:00 05.02.2006 21:07
geil mal wieder das Kapittel.
Zwar war mir schon klar das Atis Mutter stirbt, aber wenigstens haben sie sich versöhnt.
Schade bald ist die FF zu Ende ich hoffe du schreibst noch mal eine....ich frezu mich shcon aufs letzte Kapittel.
Von:  Emelie
2006-01-29T20:35:50+00:00 29.01.2006 21:35
geil,wie immer!Was kann man von dir auch anderes erwarten?^-^
Aber die Stelle mit der Anklage und das Missverständnis um Yugi war ja wohl das beste!XD
Hoffe es geht bald weiter
dat Emelie
Von:  Manami89
2006-01-29T18:19:33+00:00 29.01.2006 19:19
das Kapittel war wieder mal super *gg*
der Phönix hätte ich auch genommen passt ja aus Isara(sorry wenn ich es falsch schreibe)
also mach schnell weiter
Von:  Anica
2006-01-29T10:51:44+00:00 29.01.2006 11:51
Hab deine Fanfic heute zum ersten mal gelesen. Finde sie einfach klasse. Schreib weiter so. Ich freu mich schon aufs nächste Kapitel.
Bye


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