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Hier, Jetzt, sowie damals und in Zukunft bin ich für dich da.

von

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Duell 11: Was alles geschah

Duell 11: Was alles geschah
 

"Meine Königin!?" Mana betrat den Thronsaal.

Mahado hatte ihr aufgetragen Isahra zu suchen und zu holen. Warum hatte er ihr aber nicht gesagt. Sie sah sich um und stellte fest, dass kein Fremder oder Besucher im Thronsaal war.

"Isahra? Wo bist du denn!?" rief sie lauter. Jetzt da sie keine Angst haben musste, dass ein Besucher sie hörte, nannte sie die Königin beim Namen. Das hatte sie sich so angewöhnt, da Isahra immer noch ihre Freundin war und auch die anderen Getreuen taten dies des Öfteren, wenn sie unter sich waren. Isahra war das nur allzu recht, da sie sich zwar an den Titel gewöhnt hatte, aber immer noch der Meinung war, das sie einen Namen hätte und nicht mit einem Titel angesprochen werden wollte. Zumindest nicht von ihren Freunden, denen sie vertraute.

Mana ging durch den Verlassen Thronsaal und sah sich um.

"Isa!!?"

"Ich bin hier!" hörte sie die Stimme ihrer alten Freundin vom Balkon her. Mana lächelte und rannte zu ihr auf den Balkon, der sich am Thronsaal anschloss und vom großen Hof in Theben gut zu sehen war. Von hier aus konnte man fest ganz Theben sehen und ein ganzes Stück des schwarzen Landes und der Wüste von Oberägypten und den Nil der rechts an Theben vorbei floss.

"Da bist du ja? Ich hab schon die halbe Residenz nach dir abgesucht." sagte Mana und trat links neben Isahra.

"Tut mir Leid, aber ich wollte alleine sein..." Isahra lehnte auf dem steinernen Geländer und sah in die Ferne. Die trug ein weißes Kleid, das über ihren Knien endete. Es hatte nur links einen Ärmel der, sehr weit und leicht fiel und nicht mal bis zum Ellenbogen reicht, aber auch die Schulter freiließ. Die rechte Schulter war frei und bis auch ein 6 cm breites blaues Band, das dass Kleid oben säumte. Um die Teile wand sich ein breiter Gürtel aus strahlendem Gold, der das Horusauge trug. Am rechten Arm glänzte ihr Reif, der den Namen des Pharaos enthielt und den sie immer noch trug, darüber eine schwarze Tätowierung in form des Ankh, und einen blauen Umgang hatte sie auch. Am rechten Oberschenkel, sowie am linken Unterarm und ihrem Hals, hatte sie Reifen mit schönen Verziehrungen und auch aus purem Gold. Auf dem Kopf, ihre Krone, die schwer auf ihr lastete, aber sie nicht mehr so einfach ablegen konnte, seit "ihr" Atemu verschwunden war. Ihre Krone war der Krone des Pharaos ähnlich, aber es war auch Eine die man für die angefertigt hatte, als Atemu sie zu seiner Königin gemacht und neben ihn auf den Thron gesetzt hatte. Der blaue Umgang war an ihren Schultern mit goldenen Schnallen befestigt. Ihre schwarzen Haare waren immer noch so lang wie damals und nahmen dem Umhang schon fest den Sinn.

"Was gibt es denn?" wollte Isahra wissen, ohne Mana anzusehen.

"Also Mahado schickt mich... du sollst bitte zu ihm kommen. Es gibt Probleme mit dem König von Nubien."

"Aha..." Isahra seufzt und richtete sich auf.

"Du denkst an den Prinz nicht wahr?" fragte Mana.

Isahra musste schmunzeln: "Das solltest du dir abgewöhnen, Mana, er ist Pharao, seit Akunumkanon starb."

"Stimmt!" grinste Mana die inzwischen eine richtige Priesterin geworden war. Ihr Kleid hatte sich aber kaum verändert, nur es war jetzt weiß. Ansonsten sah sie noch genauso aus wie immer, nur das Kindliche hatte sie weitgehend verloren und ihre Brüste waren größer geworden. Auch war sie gewachsen und war nun größer als Isahra.

"Tut mir leid!" lachte Mana und kratzte sich verlegen am Hinterkopf.

"Schon gut, bin ja bloß ich..." winkte Isahra ab.

"Du Isa... Glaubst du wirklich immer noch das..."

"Mana, er lebt! Das weiß ich einfach! Er ist irgendwo da draußen..." Isahra drehte der Wüste den Rücken zu: "Also dann kümmere ich mal um den nubischen König... Weißt du was sein Problem ist?"
 

"Ist das heiß..." Joey schleppte sich neben der Karawane her.

Sie waren seit knapp sechs Tagen unterwegs, hatten eine Oase hinter sich und noch immer bestand Hani darauf das sie liefen.

Die ständige Hitze zwang die Karawane zu mehren Pausen am Tag und seit vier Tagen, machte Hani auch lange Rast in der Mittagshitze. Die Kamele, Pferde und Streitwägen trotteten zum Glück nur langsam dahin, das selbst der erschöpfte Joey gut Schritt halten konnte. Die Umhänge hatten sich als Sonnenschutz sehr gut bewährt, auch wenn es ihnen allen sehr heiß war.

Mai hatte sich anfangs noch geweigert, doch nachdem ihre Haut leicht rot geworden war, hatte sie sich dann doch bedeckt.

"Meckere nicht schon wieder! Wir sind in Ägypten!" sagte Tea, die versuchte sich ihre Kräfte einzuteilen, aber die Hitze machte auch ihr schwer zu schaffen. Die Mittagszeit war vorüber und die Sonne stand nun etwa auf vier Uhr. Sie waren vor zwei Stunden wieder aufgebrochen und seit dem ununterbrochen gelaufen. Hani teilte ihnen alle immer einen großen Schlauch Wasser für einen halben Tag aus, der immer viel zu wenig war. Zum Mittag gab es zwar noch einen Extrabecher und bei Einbruch der Nacht wurde Bier ausgeschenkt, aber für Yugi, Tea, Tristan ,Rebecca, Joey und Mai war das alles viel zu wenig, weil sie es nicht gewohnt waren.

Joey hatte am ersten Tag gleich den ganzen Schlauch auf einmal geleert und war dann nur nicht verdurstest, wie er es so schon ausdrückte, weil Atemu ihm die Hälfe seiner Ration abgegeben hatte. Aber das Schlimmste war, das Joey, Tristan und Yugi in der prallen Sonne immer mithelfen mussten die Planen aufzubauen, damit die vor der Mittagssonne Schutz fanden.

Atemu musste sogar noch kräftiger mit anpacken, da ihn auch ständig die anderen Leute der Karawane um Hilfe baten, da er Ägypter war.

Mai, Rebecca und Tea kamen sich sehr nutzlos vor, da die Frauen sie, nachdem alle drei beim Essen herrichten versagt hatten, noch nicht mal mehr ansprachen. Nur Rebecca wurde noch hin und wieder angesprochen, da die Frauen sich in den Kopf gesetzt hatten ihr das Kochen beizubringen.

"Ihr seid Mimosen..." brummte Hani und ging weiter. Für sein Alter war er erstaunlich gut bei Fuß und genauso wie alle anderen meckerte er nicht einmal. Im Allgemeinen wurde nur das nötigste Gesprochen, während die liefen. Nur Joey, Mai und Tristan vielen sehr aus der Rolle und machten immer kurz nach Aufbruch ihre Späße.

Yugi hielt sich im Hintergrund so gut er konnte, da seine Freunde mehr Aufmerksamkeit auf sich zogen als ihm recht war. Nicht nur das sie sind nicht mir den Geflogenheiten auskannten, nein, alleine Mais, Joeys und Rebeccas blonde Haare zogen schon genug Blicke auf sich.

Die Ägypter waren alle dunkelhaarig, es sei denn sie waren alt. Tristan und Tea gingen mit ihren braunen Haaren schon fast unter.

Was ihm auch aufgefallen war, war die ganzen jungen Mädchen ihnen beim auf- und abbauen der Planen und Sonnensegeln immer sehr gerne zusahen, da sie alle dabei ihre Umhänge ablegen mussten um schneller arbeiten zu können.

Einige von ihnen lächelten ihn auch immer so schüchtern oder verträumt an, als würden sie ihn anmachen wollen. Aber auch Atemu ging es nicht besser, im Gegenteil es war noch schlimmer. Atemu hatte deutlich viel mehr Muskeln und war geschickter als seine Freunde.

"Ja ja... Wir sind eben nicht von hier..." keuchte Mai und sah sich um. Eine Gruppe junger Ägypter starrte sie ständig an, aber Keiner von ihnen hatte sie angesprochen.

"Die OSAE!!!" ertönte eine Stimme.

"Endlich!"

Die Kinder rannten sofort auf die Oase zu und wirbelten den Sand auf.

"Schon?" Hani schien positiv erfreut zu sein, als er die Oase auch sah.

"Wie meint ihr das?" fragte Yugi nach.

"Auch ich dachte das wir erst Morgen ankommen..." lachte Hani: "Aber so haben wir bis morgen früh Zeit uns zu erholen."

"Du meinst wir müssen nicht mehr laufen?" Tea lächelte, da ihre Beine nach den langen Tagesmärschen immer weher taten.

"Für heute wohl nicht mehr, Kindchen... Ihr könnt euch ihm See waschen... Das ist auch bitter nötig."

"Soll das heißen wir stinken?" fragte Joey nach.

"Natürlich! Wir laufen seit Tagen durch die Wüste!" fuhr Mai ihn an: "Wir alle schwitzen!"

"Schrei nicht so!" schrie Joey sie an.

"Wenn du so doof bist!" brüllte Mai zurück.

"Sag mal, sind deine Freunde immer so?" Hani sah zu Atemu.

Er lächelte: "Ja."

"Verstehe... wie hältst du das nur aus? Der Kleine der die ähnlich sieht und das kleine Mädchen, sind ja okay, und die braunhaarige na ja, aber die... Ich bewundere deine Nerven!" Hani deutete auf Joey, Tristan und Mai, die sich lauthals stritten.

"Na ja, sie langweilen sich etwas..." meinte Rebecca.

"Aber müssen sie uns dann auf die Nerven gehen?" seufzte Hani.

"Sie meinen es aber nicht böse. Wir sind aus einer ganz anderen Welt, in der man so lange Märschen nicht machen muss." wandte Yugi ein.

"Ah ha! Das ist mir aber auch egal. Weißt du, ich liebe Ägypten und mein Leben. Es ist sehr interessant immer wieder neue Menschen auf meine Handelsreisen zu treffen. Ich komm viel rum und freu mich jedes Mal wieder auf Theben." sagte Hani und sah zur Sonne.

"Warum das denn?" fragte Tea.

"Ist doch klar, die vielen schönen Frauen!" mischte sich Joey ein.

"Nein das Shoppen!" meinte Mai.

"Unsinn, ich wette das Wetttrinken in den Schänken!" wandte Tristan ein.

"Ihr habt ja Ideen!" Hani sah die drei verwirrt an.

"Ich denke das dich auf etwas Ruhe und Frieden freust, wenn du in Theben bist." dachte Tea nach.

"Stimmt. Ich freu mich auf mein kleines Haus..." lächle Hani sie an.
 

Es wurde recht schnell Abend bis sie Sonnensegel endgütig standen und auch eine Planen aufgespannt waren, damit Mai, Tea und Rebecca sich ungestört waschen konnten. Sie hatten so lange auf Joey und Tristan eingeredet bis sie sich schließlich hatten breitschlagen lassen und ihnen die Plane aufgesellt hatten.

Die meisten der anderen Frauen empfanden das als überflüssig, was wohl daran das die fünf mitreisenden Frauen alle verheiratet waren. Ihre Männer passten auch auf, dass niemand ihren Frauen beim Baden zusah.

Die Kinder interessierte das am wenigsten und die Frauen sahen den Männern ohnehin ich zu.

Die jüngern Mädchen, die die ganze Zeit hier Yugi oder Atemu hersahen, legten es schon fast darauf an das sie von ihnen gesehen wurden.

Yugi hatte sich entschlossen einfach nicht hinzusehen und Atemu schienen sie nicht weiter zu interessieren.

"Kalt..." Joey ging ins Wasser, aber es war kalt. Eigentlich war es warm, aber die Sonne stand schon so tief, dass die Luft sich merklich abgekühlt hatte.

"Stell dich nicht so an!" Tristan gab ihm einen Schups und Joey platsche der Länge nach ins Wasser.

"Hey, was fällt dir ein? Das gibt eine Reisenwelle!" Joey spritzte Tristan mir einer großen Welle nass.

Yugi stand noch am Ufer und lachte: "Warte auf mich, ich mach auch mit!" meinte er und rannte zu Joey und Tristan ins Wasser.

Sie hatten so lange gewartet, da es ihnen unangenehm gewesen war zu Baden, wenn alle sie einfach so hätten sehen können. Allerdings hatten sie unterschätzt wie kalt es in der Nacht werden konnte, darum war es sehr angenehm sich gegenseitig zu Tauchen und zu ärgern.

"Jetzt bist du dran!" Joey packte Yugi und tauchte ihn unter.

"Nicht immer auf die Kleinen!" Tristan attackierte Joey mit einer Welle.

"Solche Kinder..." Mai saß am Lagerfeuer und hielt ein stück Gemüse über das Feuer.

"Lass sie doch, es tut ihnen gut sich mal richtig auszutoben und abzukühlen." meinte Tea nachsichtig.

"Ganz meine Meinung. Die Reise ist doch beschwerlicher und kraftraubender als ich gedacht hätte und es ist noch nicht mal sicher, ob wir mit dem Schiff nach Theben kommen." seufzte Rebecca nachdenklich.

"Wie darf ich das verstehen?" fragte Mai unsicher nach.

"Na ja, Bootsfahrten sind teuer und wir selbst haben nichts, was wir anbieten könnten. Nur Yami hat was, aber ich weiß nicht ob das für uns sieben reichen wird? Wir brauchen ja auch noch Proviant und Wasser. Und wer weiß, was uns in Theben erwartet." gab Rebecca zu bedenken.

"Aber Yami ist doch... Ihr wisst schon. Wenn wir dann in Theben sind, sollten wir doch keine Probleme mehr haben und der ist ein so guter Führer." erwiderte Tea.

"Du hast dich echt in ihn verliebt, nicht?" Mai sah Tea lächelte an.

"Was? Ich? Aber..."

"Tu nicht so, du wirst ja ganz rot." grinste Mai: "Aber ich versteh dich gut. Seit wir hier sind wirkt er noch erwachsender und seine Muskeln sind auch nicht ohne... Echt der Hammer..."

"Hör auf damit! Ich bin mit ihm befreundet mehr nicht!" schnaubte Tea, stand auf und ging ein Stück um den See.

"Warum hast du das gemacht?" wollte Rebecca wissen.

"Warum? Die Kleine ist so verklemmt! Sie sollte zu ihren Gefühlen stehen und nicht immer alles in sich reinfressen! So kriegt sie nicht den Kerl den sie will. Es gibt keine Prinzen auf ihren weißen Pferden, die den Drachen für einen erschlagen. Im Gegenteil, das musst du schon selbst tun und wenn du einen Typen haben willst, dann darfst du nicht warten. Jungs sind eben manchmal schwer von Begriff. Das ist doch nun wirklich nichts Ungewöhnliches! Wer drauf wartet, dass der Junge den ersten Schritt macht, der sitzt fest. Es gibt genug Mädchen, die ihn dir vor der Nase wegschnappen könnten. Da muss man schnell sein und Tea ist zwar hübsch, aber glaub mir, wenn sie weiterhin so zurückhaltend ist, verletzt sie sich nur selbst." Mai begann an ihrem Gemüsestück zu knabbern.

"Ich glaub ich versteh dich nicht. Wieso verletzt sie sich nur selbst?" fragte Rebecca ahnungslos nach.

"Also, wie erklär ich dir das am Besten...?" Mai dachte kurz nach: "Sie sieht immer nur zu und wartet darauf das der andere es merkt. Aber sie schafft keine klaren Verhältnisse und sieht in immer nur an. Sie wird nie wissen ob er sie mag oder ob sie eine Chance hätte, wenn sie nichts tut. Lieber einmal vor den Kopf gestoßen, als ewig im unklaren. Zur Not weißt sie, wen die Ausstechen muss."

"Ich verstehe... Glaub ich. Aber Yami ist doch..."

"Schon, aber das ist Lange her, jetzt kennt er auch Tea und uns, wer weiß, vielleicht hat sie doch eine kleine Chance." zwinkerte Mai.

"Ich liebe eh nur Yugi! Er ist so nett und charmant..." Rebecca sah zu den Jungs, drehte sich aber gleich wieder zu Mai.

"Yugi? Na ja, du bist ja noch jünger als ich. Aber ich geb zu Yami würde mir, so wie er jetzt ist auch gefallen und er ist reich!" strahlte Mai.

"Das ist mir nicht so wichtig. Mir ist wichtiger das er lieb ist mich versteht." wehrte Rebecca ab: "Aber wo ist Yami eigentlich hin?"

"Ich weiß nicht..." Mai sah sich um, aber sie sah ihn nicht.

Tea ging um den See und ließ das Lager ein gutes Stück hinter sich.

"Was glaubt diese Ziege eigentlich wer sie ist!?" regte sie sich auf und bleib schlagartig stehen.

Atemu stand einige Meter vor ihm Wasser. Das Wasser reichte ihm bis unterhalb der Pobacken und so sah Tea, dass er nackt, mit dem Rücken zu ihr stand. In der Hand hatte ein Tuch mit dem er sich den Sand und den Schutz abrieb. Wassertropfen glänzen im Mondlicht auf seiner gebräunten Haut. Seine Haare waren etwas zusammengesackt, aber hielten im Großen und Ganzen noch die Form.

Unwillkürlich dachte sie an den Aufbau der Planen, wo sein ganzer Körper vom Schweiß überströmt gewesen war und man seine Bauchmuskeln so gut gesehen hatte. Atemu hatte genau wie Yugi, Joey und Tristan nur einen Lendenschurz getragen, aber seiner war aus dunklem Leder und anderer Machart. Ansonsten hatte er nur das Puzzle und noch einen Goldreif am linken Oberarm. Das Puzzle gab er meisten Ihr, da es beim Arbeiten immer nur im Weg war, jetzt lag es mit dem Lendenschutz am Ufer des Oasensees.

Sie schluckte unmerklich und trat einen Schritt zurück, wobei sie auf einen vertrocknetes Palmenblatt trat. Es knisterte unter ihren Füssen.

Atemu drehte den Kopf zu ihr und sah sie über sie Schulter hinweg an: "Tea... was machst du denn hier?"

"Ich!" Tea drehte sich schnell um, ihr blieb auch fast das Herz stehen: "Ich bin spazieren gelaufen... Und du?" Sie hörte wie er auf dem Wasser kam und wurde hochrot.

"Ich hab etwas Ruhe gesucht. Bei den ganzen Mädchen, kann ich mich so schlecht waschen." erwiderte er und zog sich den Schurz wieder an: "Ich hoffe ich hab dich nicht erschreckt."

"Du mich? Nein!" schüttelte wild den Kopf und wollte damit die Röte aus ihrem Gesicht vertreiben.

"Dann ist gut! Du kannst dich gerne wieder herdrehen, ich bin angezogen." erwiderte Atemu.

Tea nickte und wandte sich wieder zu ihm.

Er fuhr sich gerade durch die Haare und streifte etwas Wasser heraus: "Wo sind denn die anderen?"

"Im Lager... sie baden und essen..." lächelte Tea verlegen: "Es ist schön ruhig hier."

"Achso... Ja, sehr friedlich... Gehen wir zurück zu den Anderen?" Atemu ging an Tea vorbei die ihm erstmal nur nachsah.

"Was ist denn?" er sah zurück zu ihr.

"Nichts!" Tea rannte zu ihm, stolperte aber über die Wurzel einer Palme.

"Vorsicht!" Atemu fing sie auf.

"Entschuldige!" meinte sie und stellte sich wieder hin, dabei viel ihr ein kleines Säckchen auf das an Atemu Lendenschurz hing es war wirklich nur eine halbe Hand groß, wölbte sich aber und sah gefüllt aus.

"Was ist da drin" fragte sie um sich abzulenken.

"Nichts so wichtig für dich!" wich er ihrer Frage aus und ging weiter.

"Du sag mal, freust dich schon auf dein Zuhause?" wollte Tea wissen.

"Ja, ich freu mich sehr." nickte Atemu.

"Das freut mich!" lächelte Tea und ging wieder zu Mai und Rebecca.
 

Die Nacht schritt voran und die meisten hatten sich Schlafen gelegt.

Atemu saß alleine am Feuer und röstete ein Stück Brotteig, das er an einem Stock befestig hatte, über der Flamme.

"Darf ich mich setzten?" fragte Hani nach.

Atemu schreckte hoch, er war gerade völlig in Gedanken versunken gewesen: "Sicher doch."

"Danke... Sag mal, wie heißt du eigentlich?" Hani setzte sich neben ihn.

"Nenn mich Yami, das tun hier alle." erwiderte Atemu und überprüfte ein Brot am Stock.

"Yami also... deine Freunde haben sehr merkwürdige Namen. Na ja, sie sind Ausländer..." dachte Hani nach, aber dein Blick wanderte an Atemu auf uns ab. Er musterte ihn so genau er nur konnte. Beine und Füße, Arme und Hände, den gesamten Körperbau. Das hatte er schon öfters getan, aber er kam zu keinem Ergebnis.

Atemu sah zu ihm auf: "Was ist?"

"Ich weiß wie man dich nennt, aber nicht wer du bist... Du siehst nicht so als, als ob du zu den Bauern am Nil gehörst, dazu ist deine Haut nicht dunkel und deine Hände nicht abgegriffen genug. Dazu trägst du Gold bei dir, was heißt, das du aus einer reichen Familie bist. Offenbar bist du kräftig, was du auch immer wieder unter Beweiß stellst, aber deine Hände sind ohne Schwielen, also ist körperliche Arbeit nichts was du tun musst. Dennoch bist geschickt und scheust es nicht, dir mal die Hände schmutzig zumachen. Für deine Freunde bist du da und hilfst ihnen, ohne zu Murren, auch wenn sie ständig Mist bauen und hilfst wenn man dich ruft. Du bist mit Pferden bewandert und mit den Kalmen hast du dich schnell angefreundet, als der Streitwagen ein Rad verlor, hast du gezeigt, dass du dich mit so was gut auskennst. Du trägst zwar einen Soldatenschurz, aber keine Waffen bei dir, noch etwas auf dem dein Name steht. Ich frage mich wo du wohl hingehörst..." zählte Hani auf.

"Du kennst dich gut aus mit den Menschen..." lächelte Atemu ihn an und nahm einen Schluck Bier aus dem Becher, der neben ihm auf den Boden stand.

"Ich bin alt und hab schon mehr Menschen kennen gelernt als mir lieb ist. Wie auch immer, ich dachte das du vielleicht der Sohn eines Generals, eines der rumreicheren Regimente sein könnest, aber das du nicht mal ein Messer bei dir hast, stört mich dann doch."

"Ich war auf einer Reise." gab Atemu zu Bedenken, der das Gespräch zunehmend interessanter fand.

"Das ist wahr, aber kein ägyptischer Soldat gibt so einfach seine ganze Habe fort und riskiert in einem fremden Land ohne Schutz zu sein, in dem er seine ganzen Waffen verkauft, wenn er doch zum Beispiel für andere Dinge viel mehr bekommen kann." Hani deutete dabei auf das Puzzle und den golden Reif, den Atemu noch hatte. Er hatte zwei gehabt und einen Hani geben müssen, damit er und seine Freunde versorgt waren. Das daran ein Stück gefehlt hatte, das er damit in der Schänke die Getränke bezahlt hatte, war Hani egal gewesen.

Atemu legte die Hand auf das Puzzle: "Und wenn ich eitel bin?"

"Bist du nicht! Dann würdest du dich mehr schminken und nicht jede schweißtreibende Arbeit mitmachen." widersprach Hani.

"Du bist gut, aber spielt es eine Rolle wer ich bin?" erkundigte sich Atemu, der Hani wegen seiner Menschenkenntnis viel Hochachtung entgegen bringen musste.

"Du hast schon Recht, es ist nicht sehr wichtig, aber verzeih einem alten Händler seine Neugierde." lachte Hani und schenkte sich selbst Bier nach, das er in einem Krug mitgebracht hatte.

Atemu tastete das Brot noch mal ab und dachte nach:"Du Hani, welches Jahr haben denn genau?" erkundigte er sich unerwartet und hielt das Brot wieder in die Flammen.

"Welches Jahr? Das Fünfte, des Pharaos, dessen Name uns nicht bekannt ist. Warum? Weißt du das nicht?" wunderte sich Hani.

"Das Fünfte schon?!" Atemu seufzte und sah in die Flammen: "Ich war also gut drei Jahre weg... auf meiner Reise hab ich das das Zeitgefühl wohl verloren..."

"Das ist möglich, wenn man lange unterwegs ist..." Hani sah ihn freundlich an: "Drei Jahre also... eine lange Zeit."

"Viel zu lange... Ich wollte eigentlich gar nicht so lange wegbleiben. Ich weiß gar nicht wie das passieren konnte... Irgendwie hab ich einen Blackout, der sich über diese Zeit erstreckt. Ich weiß nur nach das ich mit Freunden aufbrach, aber dann ist alles schwarz..." Atemu zog sein Brot zurück und brach ein Stückchen ab: "Ich weiß nicht mal mehr genau wie es dazu kam, das ich in ein anderes Land kam, aber ich bin froh, dort Freunde gefunden zu haben..."

Hani hörte ihm aufmerksam zu und irgendwie tat er ihm leid: "Hast du alles vergessen?"

"Nein, nur was in der Zeit von meinem Aufbruch bis zu der Zeit war, als ich auf Yugi getroffen bin." Atemu steckte sich das Stück Brot in den Mund, es war noch warm und es schmeckte: "Aber ich hab das Gefühl, das das Wetter verrück spielt."

"Nein, das kommt dir nur so vor. Weißt du, die Pharaonin hat da einige Probleme, seit unser Pharao verschwunden ist."

"Was?" Atemu sah ihn interessiert an. "Kann sein das du es nicht mehr mitbekommen hast, aber unser Pharao ist vor gut drei Jahren verschwunden. Es war seltsam, der Hohepriester Akunadin und Hohepriester Feonn waren bei ihm, als er damals ins Delta musste. Die Hohepriester kamen drei Tage später als geplant dort an und waren verletzt. Sie erzählten, dass sie angegriffen worden seien, wahrscheinlich von Wüstenbewohnern. Ich hörte, dass sie sehr schlimm zugerichtet waren und dass es ein Hinterhalt gewesen sein musste. Vom Pharao fehlte jedoch jede Spur. Es gab eine riesige Suchaktion nach ihm. Monatelang wurde ganz Ägypten auf den Kopf gestellt und jeder suchte. Die Getreuen und engsten Freunde des Pharaos sowie die Königin selbst durchstreiften die Wüste und jedes Dorf und sogar über die Grenzen hinaus wagten sie sich. Aber sie fanden nichts, noch nicht mal einen Hinweis. Selbst das einfache Volk hat gesucht und alle Händler und reisenden haben die Ohren gespitzt, um auch nur einen Hinweis auf seinen Verbleib zu finden. Es war alles vergeblich und irgendwann musste der Großteil der Suchaktionen eingestellt werden. Es verbreitete sich das der Pharao verschwunden war und wie dir sicher vorstellen kannst, standen plötzlich Feinde an den Grenzen die angriffen. Sie alle dachten, dass sie leichtes Spiel hätten, doch sie irrten sich. Die Getreuen des Pharaos waren noch da und schlugen zurück, was die meisten der Feinde nicht bedacht hatten, war das der Thron Ägyptens ja nicht leer war. Ägyptens Sonne, war noch immer da und übernahm die Pflichten des Pharaos. Unsere Pharaonin hat damals Ägyptens Grenzen wieder gesichert. Anfangs war das alles noch sehr einfach, da die meisten dachten, das der Pharao bald zurückkehren würde."

Hani legte eine Pause ein und befeuchtete seine Kehle, ehe er weiter sprach: "Aber er ist ja immer noch wieder da und du weißt sicher, dass es eine Frau auf dem Thron nicht leicht hat. Immer mehr Menschen verlieren die Hoffung, dass er zurückkommt und drängen sie zu einer neuen Heirat. Ein Jahr nach seinem Verschwinden, wurden die ersten Stimmen laut, das Ägypten wieder einen männlichen Pharao braucht. Hohepriester Feonn war es, glaube ich, der es als Erster aussprach. Doch bis heute weigert sie sich den Tod des Pharaos verkünden zu lassen. Sie glaubt noch immer, dass er lebt, kann aber keine Beweiße dafür erbringen. Die Königin und die Getreuen, leisten gute Arbeit, das steht außer Frage und sie tun für Ägypten was sie können, aber wer weiß wie lange unsere Königin noch genug Kraft aufbringen kann um den Thron für ihn freizuhalten. Die Schattenspiele werden auch immer heftiger und Hexenmeister und auch abtrünnige Priester demonstrieren ihre Macht auch immer öfter außerhalb der Duellplätze. Menschen in ganz Ägypten haben Angst und ihre Hoffung und Treue zur Pharaonenlinie wird auf eine harte Probe gestellt. Dazu kommt auch noch, dass der Hohepriester Akunadin offiziell bekannt gegeben hat das er Bruder des verstorbenen Pharaos Akunumkanon war und eine Sohn hat, den Hohepriester Seth..."

"Pfff..." Atemu prustete bei diesen Worten das Bier aus, das er eben trinken wollte. Zum Glück aber nur ins Feuer und nicht gleich auf Hani.

Hani sah ihn verwirrt an: "Was hast du?"

"Seth ist der Cousin des Pharaos und Akunadin sein Onkel?" brachte er gerade noch so heraus, da er sich vor lauter Schreck auch noch verschluckt hatte.

"Ja, so ist der Stand der Dinge..." seufzte Hani: "Aber dem Hohepriester scheint das gleichgültig zu sein. Er ist zufrieden mit seinen Aufgaben und will die Königin nicht heiraten. Und die Königin ist sehr stur was dieses Thema angeht und entthronen kann Akunadin sie nicht. Unser Weiblicher Falke ist eine gute Herrscherin und stammt von den Göttern, sowie entfernt aus der königlichen Blutslinie, ab. Sie ist zudem die auserwählte Frau des Pharaos und das Volk steht immer noch hinter hier. Sie ist eine der stärksten Persönlichkeiten, die ich kenne." lächelte Hani zuversichtlich.

"Das ist gut..." seufzte Atemu nachdenklich.

"Aber was anderes, ihr wollt doch auch nach Theben, nicht? Was zeiht dich dorthin? Deine Liebste vielleicht?" wechselte Hani das Thema.

"Ja, meine Frau zieht mich zurück nach Theben."

"Deine Frau?" wunderte sich Hani ein klein wenig.

"Ich hab mich verliebt als ich kaum reif genug dazu war und sie dann jung zur Frau genommen... Als ich aufbrach und sie verließ war ich sechzehn und sie gerade fünfzehn, das heißt, dass ich jetzt neunzehn bin..." antwortete Atemu leise.

"Dann ist sie siebzehn oder achtzehn nicht? Ist sie schön?"

"Oh ja... sie ist wahrhaftig schön, in allem was ich kenne, sei es nun das Aussehen oder Charakter. Sie hat langes, pechschwarzes Haar, das auch ohne Sonne schimmert und glänzt. Ihre Haut ist kupfern und weich, sie schimmert rötlich, wenn der Schein eines Feuers darauf fällt. Sie ist schlank und ihre Stimme kann so viele Farben annehmen, dass es mir schwer fällt sie eindeutig zu beschreiben, aber ich würde sie immer erkennen... Und ihre Augen, sie sind ganz klar und rein, so als ob sie alles durchschauen könnten... Ihr Lächeln ich wie Balsam für mein Ba und sie hat es drauf mich so süß anzusehen, dass ich ihr nichts mehr abschlagen kann. Sie ist klug und wenn ich nicht weiterweiß, weiß sie ganz sicher Rat. Auf der anderen Seite hat sie auch einen starken Charakter und schafft es mich immer wieder aus der Dunkelheit oder mich auf den Boden der Tatsachen zurückzuholen... Sie schert sich nicht darum, was die Anderen denken, weiß sich zu benehmen wenn sie muss, aber am Liebsten benimmt sie sich wie es ihr gerade passt. Bisweilen ist sie schwierig, aber so lieb. Was grinst du so?" Atemu war aufgefallen, das Hani immer mehr zu Grinsen begonnen hatte.

"Du bist immer noch bis über beide Ohren in sie verliebt. Wenn man dir so zuhört, könnte man denken, dass du dich erst vor kurzen in sie verliebt hast. Eigentlich würde ich jetzt sagen, dass du übertreibst und einfach zu tief in den Wein gesehen hast. Aber ich glaub dir, dass sie so ist. Und ich wünsche dir, dass sie auch auf dich gewartet hat und dich noch immer so liebt, wie du sie." schmunzelte Hani.

"Ich weiß, ich war lange weg... zu lange als das ich das von ihr verlangen könnte, aber ich glaube einfach daran und in mir drin weiß ich irgendwie, dass sie jede Nacht zum Mond sieht und an mich denkt. Ich spüre es einfach, ich weiß es... Klingt verrückt, ich weiß, aber es ist so." Atemu schob sich das letzte Stückchen Brot in den Mund und sah nach oben.

"Isahra..." murmelte er so leise, dass er selbst es kaum hören konnte.

Hani sah ihn von der Seite an: "Weißt du das unsere Königin immer schwächer wird?"

"Bitte?" Atemu wandte ihm wieder den Blick zu.

"Ja, ihr Lächeln ist verblasst, seit der Pharao verschwand. Ich sage es eigentlich Keinem, aber wenn der Pharao nicht bald den Weg zurück findet, wird die Pharaonin nicht mehr lange auf dem Thron sitzen. Ihre Kraft geht einfach zur Neige, da ihr Herz voller Trauer und Sehnsucht ist. Ich glaube auch, dass ihr der Schlaf fehlt und die ständigen Versuche ihr dreinzureden machen ihr zu schaffen. In der ganzen Residenz gibt es kaum noch Menschen denen sie blind vertrauen kann. Es sind nur noch acht Menschen in der Residenz denen sie genug Vertrauen entgegen bringt und sich ihnen anvertraut. Alle Anderen lauern auf Fehler von ihr, um sie abzusägen. Es gab auch schon Attentate auf sie, aber immer, wenn man einen von ihnen fasst, verschwindet er, in Rauch oder so. Und damit nicht genug, sie muss sich ständig mit allerlei Gesindel auseinander setzten."

"Ich versteh nicht..." Atemu wurde immer Hellhöriger.

"Es gibt immer mehr Männer die plötzlich der Pharao sind. Die pilgern zur Residenz und behauten der Pharao zu sein. Ihre Haare tragen sie so ähnlich wie du, denn unser Pharao hatte auch so eine Frisur. Aber bis jetzt hatte noch keiner das Glück, nicht sofort aufzufliegen. Mittlerweile werden sogar schon Strafen verhängt, wenn sie sich zu sehr aufführen. Dazu kommt, das Keiner den Namen des Pharaos kennt und so können würden wie vor Anubis Gericht eh nicht bestehen. Du wirst in Theben, die jungen Männer sehen, die sich so auf den Thron setzten wollen." versicherte Hani ihm.

"So schlimm ist es?" schluckte Atemu.

"Ja, mein Pharao. Ah ja, wenn ihr nach Theben wollt, nehm ich euch natürlich mit." Hani erhob sich.

"Wie hast du mich genannt?" Atemu sah zu Hani auf.

Hani lächelte ihn an und zog ein Stück Papyrus aus seiner Tasche: "Ich hab eine gute Freundin, die für mich wie eine Tochter ist. Isahra, heißt sie und ist die Tochter einer Diebin, aber sie ist ein gutes Kind. Sie bat mich ihrem Mann diesen Brief hier zu geben..." Hani hielt Atemu den Brief hin: "Ich glaube du weißt wo und wer er ist, gibt du ihrem Herz diesen Brief?"

"Bin ich denn so auffällig?" Atemu nahm ihm den Brief ab.

"Nein, aber ich habe euch schon mal gesehen, als ihr noch klein ward und mit Isahra und Mana auf dem Markt vor Amun-Ra-Tempel euch die Stände angesehen habt."

"Mana?? Das war Pacey." berichtigte Atemu und erinnerte sich schlagartig. Ja, Hani hatte damals einen Stand gehabt und immer einen Becher Wasser übrig.

"Aber wenn du es wusstest warum hast du mich dann ausgefragt?" erkundigte er sich bei Hani.

"Nun, Isahra ist wie eine Tochter für mich und ich will sie beschützen. Ich hätte euch getötet, wenn ich der Meinung gewesen wäre das ihr nicht mehr gut genug für sie seit, aber jetzt... Ich werde dein Geheimnis niemanden sagen und Euch nach Theben bringen. Schlaft gut!" verabschiedete sich Hani lächelnd und verschwand in einem Zelt.

Atemu sah ihm nach, Hani war offensichtlich ein treuer Diener Isahras, der sie wirklich gern hatte.

Dann blickte er auf den Brief. Er schien schon sehr alt zu sein, aber er war noch versiegelt, mit dem Namenssiegel von Isahra.

Es dauerte eine ganze Weile bis es sich dazu durchgerungen hatte ihn zu öffnen. Hani hatte ihm gezielt und kurz alles Wichtige umrissen was geschehen war und das Ganze gefiel ihm absolut nicht. Auf der anderen Seite, hatte er ihm gesagt das Isahra auf ihn wartete und immer noch darauf hoffte dass er zurückkam. Atemu faltete den Brief auf und musste lächeln.

Isahra hatte sich doch allen Ernstes dazu durchgerungen ihm einen Brief zu schreiben, der in Hieroglyphen geschrieben war, die nur der Pharao und andere sehr mächtige Hohepriester lesen konnten. Dazu schien der Brief mit einem Zauber belegt zu sein, der die Schrift nur ganz langsam sichtbar werden ließ. Er roch nach Lotusblüten, der gleiche Duft den Isahra immer nach dem Baden hatte.

"Jede Nacht liege wach, denke zurück an die Zeit mit dir... Ich höre noch immer dein Herz, rieche deinen Schweiß, spüre deine Wärme, lieg in deinen Armen und du drückst mich zärtlich an deine Brust, doch öffnet ich die Augen, bist du fern von mir... Atemu, wo bist du? Meine Kraft geht zu Ende, ich kann bald nicht mehr. Meine Tränen rauben mir mehr und mehr den Schlaf, und versiegen einfach nicht. Nicht solange ich die Nächte nur dein Gesicht vor mir habe, aber dich nicht zu Berühren vermag. Nicht deine Stimme höre, dich nicht spüre oder wirklich sehe. Ich warte auf dich. Wo du auch bist, ich brauche dich. Du, der mein Herz bei sich hat und dessen Herz in meiner Brust schlägt... Komm zurück. Isahra..."

Atemu war als würde er sogar ihre Stimme hören. Sie klang traurig und sehnsüchtig. Auch waren die Hieroglyphen verwischt, aber nicht durch die Zeit, sondern durch Tränen. Sie musste geweint haben, als sie ihn geschrieben hatte...

"Yami!?" Yugi rieb sich die Augen und war aus einem der Zelte gekommen.

"Yugi..." Atemu sah zu ihm.

"Du solltest langsam mal schlafen gehen, es ist spät..." gähnte Yugi.

"Ja, ich geh gleich..." nickte Atemu und faltete den Brief zusammen und nahm das Säckchen von seinem Schurz.

"Was ist das?" Yugi sah ihn dabei zu.

"Ein Brief..." meinte Atemu und öffnete das Säckchen, das eigentlich nur ein rundes Stück Stoff war der mit einem Band zusammengebunden war.

"Eine Blume?" Yugi sich die Blüte verwirrt an.

"Eine Lotusblüte... Isahra hat sie mir am Tag meiner Abreise mitgegeben... Dass sie noch nicht vertrocknet ist, wundert mich aber... Es ist drei Jahre her..."

"Was?" Yugi sah ihn verwirrt an.

"Ja, wir sind jetzt drei Jahre nach meinem Verschwinden hier gelandet." Atemu sah auch die Blüte, die noch immer aussah als sei sie frisch gepflückt worden.

Er erinnerte sich an den Tag, als er aufbrach. Es war kurzfristig gewesen und es war alles sehr schnell gegangen...

~#~

"Wir müssen los!" Akunadin ging zu seinem Pferd und setzte sich auf dessen Rücken.

"Warum denn so plötzlich? was ist den im Delta los?!" wollte Isis wissen.

"Ich weiß nicht! Pharao, beeilt euch, ja? Feonn wartet am Tor." drängte der Priester.

"Schon, gut, Akunadin, ich komm ja..." seufzte Atemu, den Akunadin aus einer Besprechung mit Karim und Mahado gerissen hatte.

"Äh?" Isahra kam gerade aus einem der Gärten, wo sie mit einem Gesandten eine Unterhaltung gehabt hatte.

Mana hatte ihr Bescheid gegeben, als Akunadin den ganzen Wirbel veranstaltet hatte. Pacey und Mana waren dann bei dem Gast geblieben und Isahra war zu den Anderen zum dem Tor gelaufen, an dem man immer abreiste.

"Was ist passiert?" fragte sie Atemu, der eben zu seinem Pferd lief.

"Ich weiß nicht genau. Akunadin sagt es sei wichtig. Er glaubt, dass im Delta Schattenkreaturen von schwarzen Priestern beschworen werden und es unsicher machen. Feonn hat auch Hinweise darauf." erwiderte Atemu und überprüfte sein Pferd.

"Im Ostgau?" Isahra warf Akunadin einen schwelenden Blick zu: "Das ist mir aber ganz neu!"

"Auch ihr wisst nicht alles, weiblicher Falke. Mein Pharao, nun kommt schon, es ist ein weiter Weg." entgegentrete Akunadin.

"Soll nicht noch Einer von uns mitkommen?" fragte Mahado und wollte schon zu den Ställen.

"Nein, das schaffen wir schon." wandte Akunadin ein.

"Er hat Recht." nickte Atemu und wollte aufsteigen, sein Blick viel auf Isahra, sie hatte zwei Lotusblüten im Haar

"Wo hast du die denn her?" fragte er

"Aus dem Garten..." sie sah ihn verwundert an.

"Steht dir gut..."

"Pharao! Wir haben keine Zeit für so was..." donnerte Akunadin ihn an.

"Ja ja..." Atemu verdrehte die Augen und gab Isahra einen innigen Kuss. Dann stieg er auf.

"Warte mal." Isahra nahm eine der Blüten aus ihrem Haar und gab sie ihm: "Nimm sie mit! Sie blüht so lange, bis du wieder zurück bist!" Atemu sah die Blüte an und lächelte Isahra an: "Ich pass drauf auf, soll ich was mitbringen?"

"Nein... Doch! Dich! Heil und gesund!" erwiderte Isahra und trat vom Pferd weg.

"Mach ich!" nickte Atemu und ritt los.

~#~

Atemu starrte die Blüte an und roch dran...

"Was ist denn?" Yugi sah ihn an.

"Sie riecht auch noch..."

"Aber wenn diese Lotus drei Jahre als ist, dann müsste sie doch vertrocknet sein..." wandte Yugi ein.

"Schon, aber ich denke Isahra hat sie unbewusst mit einem Zauber belegt..." lächelte Atemu: "Ich geh dann schlafen. Gut Nacht Yugi."
 

"Ich verlange dass du wieder heiratest!" Feonn verfolgte Isahra, die eben den Thronsaal verlassen hatte.

"Ich denk ja nicht dran!" fauchte Isahra zurück und ging einfach weiter.

"Aber es geht hier um Ägypten und nicht um deinen Sturschädel! Dein Mann, der Pharao ist tot! Wann begreifst du das endlich!" widersprach Feonn beschwörend.

"Wenn ich seine Leiche sehen, dann glaub ich dir! Du hast keinen Beweiß das er tot ist!"

"Und du Keinen, das er noch lebt! Wie lange willst du denn noch so weitermachen! Du bist nur eine Frau!" donnerte Feonn sie an.

"Feonn du bist nicht mein Vormund, also pass auf wie du mit mir sprichst. Und ich habe es doch vor zwei Jahren gesagt. Erst wenn der Pharao tot oder lebendig zurückkommt, werde ich darüber nachdenken. Ich bleib dabei! Der Thron gehört meinem Mann!" Isahras Stimme wurde ruhig aber gefährlich.

"Das kannst du nicht machen! Du bist eine Frau du hast kein Recht Seth den Thron zu blockieren."

"Ich will den Thron aber nicht!" Seth war ihnen nachgelaufen, genau wie Mahado und Shada.

"Was? Warum nicht?" Feonn sah ihn verwirrt an: "Du bist der rechtmäßige..."

"Nein bin ich nicht! Und das weißt du!"

"Isahra hat ein Kind geboren schon vergessen!" sagten Seth und Shada.

"Ach ja, stimmt. Das Kind des Pharaos..." brummte Feonn: "Komisch das es mir erst nach dem Verwinden bekannt wurde..."

"Wir wussten es und Akunadin auch!" erwiderte Mahado

"Trotzdem... Und dass das Volk als Gerücht verbreitete reicht mir auch bei weitem nicht, als Beweiß das es das Kind unseres Großen Herrschers ist... Wer weiß, ob sie..."

"Was?" Isahra sah ihn entgeistert an.

"Nichts..." Feonn lächelte, Verneigte sich und ging.

"Er wollte eben wohl andeuten das du..." Shada sah Isahra an.

"Ich weiß..." sie sah zu Boden: "Das ist doch Hirnverbrannt. Ich würde ihn doch nie hintergehen!"

"Das wissen wir doch! Und wir glauben auch daran das unser Pharao noch lebt!"

"Danke Mahado, das weiß ich auch. Und ich bin euch unendlich dankbar, dass ihr mir helft... Aber ich fürchte das es bald alles vorbei sind wird."

"Isahra? Willst du aufgeben?" Seth sah sie verwirrt an.

"Nein, nicht wollen. Aber ich kann bald nicht mehr... Ich will jetzt alleine sein, ja?" Isahra wandte ihnen den Rücken zu. Mahado, Seth und Shada sahen wie sie in die Richtung der Gemächer ging, die ihr und Pharao gehörten.

"Sie tut mir Leid... Diese Ungewissheit..."

"Die macht uns alle gleichermaßen fertig." unterbrach Seth Shada.

"Schon, aber Isahra muss am meisten darunter leiden. Immerhin, sie trägt am Ende die Last von Ägypten. Und das Akunadin, Feonn und alle andere Hohepriester die dazu drängen den Pharao für tot zu erklären und wieder zu heiraten macht die Sache nicht leichter. Sie suchen doch förmlich nach Gründen sie vom Thron zu vertreiben." meinte Mahado ernst.

"Leider... Aber wir können nichts dagegen tun, außer sie zu unterstützen und den Pharao zu suchen..." seufzte Shada.

"Es würde schon helfen die Idioten nicht mehr zu Empfangen, die alle unser Pharao sein wollen. Der Letzte hat sogar versucht sie zu Betatschen." erinnerte Seth an den kurzen Zwischenfall von vor fünf Tagen.

"Sie werden immer dreister..."

"Wohl wahr... Ich muss wieder los, die Heerschau..." verabschiedete sich Shada.

"Die Aussicht den Pharao zu finden ist schwindend gering. Wir haben in drei Jahren nicht gefunden, wir sollen wir das jetzt schaffen?" fragte Mahado.

"Das weiß ich selbst! Aber ich hab auch keine andere Idee als zu suchen!" fuhr Seth ihn an.

"Was ist denn los mit dir? Du brauchst nicht gleich zu schreien..." Mahado rieb sich das Ohr.

"Entschuldige, aber Akunadin... also mein Vater er nervt mich unentwegt damit, das ich mir den Thron holen soll. Ich kann das nicht mehr hören. Und ich will es nicht. Isahra ist eine gute Königin und mir reicht es, dass sie mich zu Wesir von Unterägypten gemacht hat. Das ist an Verantwortung genug für mich und eine Krone will ich auch nicht. Wenn mein Cousin wieder da wäre, wäre mit das das Liebste." entschuldigte sich Seth.
 

"Ahotep..." Feonn ging in die Ställe wo sein Lakai bereits wartete: "Du kleiner Nichtsnutz!"

"Verzeiht mein Herr." wimmerte er auch dem Boden liegend.

"Du hast nur noch einen Versuch den Pharao zu töten! Und er ist wieder in Ägypten!" donnerte Feonn ihn an.

"Ich weiß mein Hoher Herr! Bitte ich werde ihn töten! Dieses Mal ist er schutzlos... Isahra ist nicht in seiner Nähe..." bettelte er um Vergebung.

"Hier!" Feonn warf ihm den letzen Pfeil hin, den er noch hatte und einen alten Bogen: "Dieses Mal will ich einen Erfolg sehen! Dann sorg ich dafür das sie dir gehört!" versprach Feonn seinem Lakai.

"Isahra wird wirklich mir gehören?" fragte Ahotep nach und hob den Pfeil und Bogen auf: "Die Sonne Ägyptens wird mein?"

"Ja! Das habe ich dir doch versprochen! Aber dazu muss der Pharao sterben! Ich sagte dir doch, dass er ihr Herz verzaubert hat, damit sie das alles für ihn tut." sagte Feonn: "Wenn der Bann gebrochen werden soll, muss er sterben. Nun geh und tu was ich dir geheißen habe!" Feonn konzentrierte sich und Ahotep wurde von Nebel umhüllt und verschwand darin.

"Klappt es dieses Mal?" fragte eine Stimme von draußen.

"Das will ich doch annehmen. Sonst müssen wir unsere Pläne ändern." schnaubte Feonn.

"Du hast Stümper eingestellt!"

"Gib Ruhe! Oder mach es doch selbst! Es ist nicht meine Schuld das er uns damals entkommen ist, oder?" regte sich Feonn auf.

"Ich etwa? Das war alles reines Glück!"

"Und das Kind? Warum hast du mir nicht gesagt das Isahra schwanger war!"

"Ich hatte es vergessen! Das ist alles! Ich hab auch gedacht, dass ich es nach der Geburt gleich töten kann! Konnte ja nicht ahnen das die Götter anwesend sind..."

"Genug davon... Wie sieht es aus, sind die Könige aufgewiegelt und die Anwärter im Anmarsch?"

"Sicher doch! Alles ist bereit. Bald ist es soweit und wir können Ägypten an uns reißen. Nur Geduld."
 

(JUHU!!!! Wieder ein Kapi fertig!! *Freuz*!!!!)

(Ich freu mich schon auf eure Kommis!! Bitte schreibt doch diesmal alle einen ja??*fleh*)



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Emelie
2005-12-09T17:34:08+00:00 09.12.2005 18:34
Hii!^^
Hey, du hast es geschafft.Hab ich dir zu den neuen kappis schon nen kommi dagelassen?
IRGENDWIE erinnere ich mich nich^-^'
TJA,klasse und danke nochmal für die
"UNZENSIERTEN FASSUNGEN",
wie du es so schön genannt hast!
Bye
Emelie


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