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Hier, Jetzt, sowie damals und in Zukunft bin ich für dich da.

von

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Duell 4: Nur Freunde oder mehr?

Duell 4: Nur Freunde oder mehr?
 

"Danke fürs herbringen." bedankte sich Mokuba bei Isahra und gab den Türcode ein.

"Hab ich gern gemacht. Wir sehen uns sicher noch, grüß Seto von mir." lächelte Isahra und drehte sich weg.

"Ihr versteht euch gut, oder?" fragte Mokuba nach.

"Sagen wir, wir liegen zum Teil auf einer Wellenlänge. Eigentlich keine große Sache und im Grunde ist er ja ein netter Kerl, doch das weißt du besser als ich. Ich kenn ihn ja erst seit Kurzen. Schlaf gut, Mokuba."

"Ja, mach ich, komm du gut nach Hause. Tschüß Horus." der Wolf ließ sich noch kurz von Mokuba streicheln, wedelte mit dem Schwanz und lief dann Isahra nach. Er war langsamer als sonst, denn die Wunde, die ihm der Pfeil zugefügt hatte, schmerzte beim Auftreten.
 

"Das war ein toller Tag! Hier eine Zahnbürste." Yugi gab Yami eine neue Zahnbürste, damit riss er ihn unbeabsichtigt aus einem Tagtraum, den Yami aber sofort wieder vergaß.

"Danke." Yami sah auf die Zahnbürste. Bis jetzt war noch nicht viel zum Nachdenken gekommen, doch jetzt war es ein komisches Gefühl neben Yugi zu stehen. Er hatte vorübergehend einen Körper, mit dem er tun konnte was er wollte. Er musste sich keine Gedanken darüber machen, dass er Yugi schaden konnte oder in Gefahr brachte.

"Was ist, Pharao?" erkundigte sich Yugi.

"Ach, ich bin es nicht gewöhnt, alleine in einem Körper zu sein. Ich hab mich schon an dich gewöhnt." winkte er ab und putzte sich die Zähne.

"Ja, ist schon merkwürdig, aber wer weiß wie lange das so bleibt. Isahra konnte ja nicht genau sagen, wie lange das so bleibt." erinnerte sich Yugi und spülte sich den Mund aus.

"Das werden wir dann sehen. Ich geh noch ein wenig spazieren, Yugi. Gute Nacht." Yami ging die Treppe hinunter und zog sie die Schuhe an.

"Soll ich mitkommen?"

"Wohin?" Salomon sah aus der Küchentür.

"Der Pharao will noch raus gehen." antwortete Yugi.

"Um diese Zeit? Es ist schon elf, ihr solltet schlafen gehen." erwiderte Salomon Muto.

"Ich hab den Kopf voll und brauch frische Luft. Ich bleib auch nicht lang draußen." erwiderte Yami und wollte zur Tür.

"Bist du dir sicher?" fragte Yugi noch mal nach.

"Ja, ganz sicher."

"Dann nimm den Schlüssel mit, Pharao. Ich hab keine Lust nachts noch mal aufzustehen, weil du vor der Tür stehst und nicht rein kommst." Salomon hielt seinen Enkel zurück, bis Yami die Tür hinter sich geschlossen hatte.

"Großvater?" Yugi sah ihn verwirrt an.

"Lass ihn ruhig ein wenig alleine durch die Straßen laufen. Es war ein aufregender Tag für ihn und er wird es ausnützen wollen, mal alleine zu sein. Weißt du Yugi, es ist manchmal gar nicht mal schlecht allein zu sein und zu sich selbst zu finden. Du bist doch bei ihm, seid er wieder erwacht ist, das schränkt ihn ein und dich auch. Er kommt schon klar." versicherte Salomon seinem Enkel.

"Wenn du meinst. Ich geh dann schlafen." Yugi ging die Treppe wieder nach oben und sah aus dem Fenster. Er sah den Pharao gerade um eine Ecke verschwinden. Yugi sah ihm länger nach, als er zu sehen war, auch für ihn war es ungewohnt. Immerhin hatte er sich an den Pharao gewöhnt und es war auch sehr beruhigend immer jemand an seiner Seite zu haben. Der Pharao hatte ihm immer sehr geholfen und durch ihn hatte er endlich Freunde gefunden. Irgendwie drängte sich Yugi die Frage auf, welche Freunde der Pharao damals gehabt hatte, oder ab er wirklich alleine gewesen war.
 

Yami atmete die frische Nachtluft ein. Es war angenehm kühl, aber man konnte noch im T-Shirt durch die Gegend laufen. So ganz ohne Yugi war nun alleine, so wie damals als Dartz Yugis Seele gefangen genommen hatte. Doch jetzt wusste Yami das Yugi in Sicherheit war, er musste sich keine Sorgen machen und sich auch nicht überlegen, wie er Yugi retten konnte. Die Häuser waren schon fast alle dunkel, nur noch der Park wurde noch von den Laternen erleuchtete, aber eher schlecht als Recht. Yami steuerte ihn an und schlenderte durch die Anlage. Die Bäume standen stumm da und hier und da knackte das Unterholz. Wäre Yugi jetzt bei ihm, würden sie sich unterhalten und sich so von der Nacht ablenken, aber so. Plötzlich hörte er ein Geräusch, von dem er sich sicher war, dass nicht zu den normalen Nachtgeräuschen gehörte. Kurz darauf sah er eine Gestalt durch die Büsche schleichen, die ihn aber nicht zu bemerkten schien. Neugierig folgte er der Gestalt, die an einen Hund erinnerte, bis sie im Schein einer Laterne anhielt.

"Horus?" Yami ging zu ihm und streichelte den Wolf, der sofort mit dem Schwanz wedelte. Er ging in die Knie: "Was machst du denn noch hier?" Horus schleckte ihm übers Gesicht. "Hey, schon gut." lachte Yami fröhlich.

Horus schien ihn wirklich sehr gern zu haben, auch wenn er sich erklären konnte weshalb. Ein Pfiff durchschnitt die Luft und der Wolf spitzte die Ohren. Er drehte sich um und lief ein Stück, dann blieb er stehen, sah zu Yami und bellte. Yami glaubte zu verstehen, dass er ihm folgen sollte und lief dem Wolf nach. Horus verschwand hinter einer Hecke. Als er ebenfalls bei der Hecke war, sah er den Grund, warum Horus hierher gelaufen war. Isahra sah auf einer der Abgrenzstangen und Horus hatte seinen Kopf auf ihren Schoß gelegt.

"Hallo." sagte Yami unschlüssig.

"Hä?" Isahra sah zu ihm auf. Ich war die Überraschung ins Gesicht geschrieben: "Du hier?"

"Das Gleiche könnte ich dich fragen. Du wolltest doch schon vor zwei Stunden mit ihm raus." er zeigte auf Horus der um ihn herum lief und sich sichtlich freute.

"Ich versuch zu mir selbst zu finden. Im Laufe der Jahre, hab ich mich verloren. Horus ist ein guter Vorwand alleine zu sein, außerdem sind alle beruhigt, wenn sie wissen, dass er mich beschützt. Jetzt du!" Isahra stand auf und ging zu ihm.

"Ich wollte nachdenken, ähnlich wie du." antwortete er und wandte den Blick an den Wolf, der sich wie wild an ihn schmiegte.

"Horus, lass das ja? Ich versteh dich ja, aber Yami ist das unangenehm." Isahra kraulte den Wolf zwischen den Ohren.

"Das gefällt ihm wohl?" stellte Yami fest.

"Klar, na los, geh und tob dich aus." lächele Isahra mild und der Wolf gehorchte. Schnell war er wieder verschwunden und Yami du Isahra waren alleine. "Was beschäftigt dich?" fragte Isahra.

"Was?!" Yami schluckte, woher wusste sie das? Er hatte über Dartz nachgedacht und über das, was mit ihm geschehen war, als er das Siegel in den Händen gehabt hatte. Ihr Lächeln spielte sich zwischen geheimnisvoll und mild nachsichtig ab.

"Gib dir nicht die Schuld daran, dass die Dunkelheit sich in deinem Herzen breit machen konnte. Weißt du, Yami, die Dunkelheit ist genauso ein Teil von uns, wie das Licht. Es gibt kaum einen Menschen, der nicht mal seiner dunkeln Seite nachgibt. So was ist nur allzu menschlich und du bist ein Mensch. Wichtig ist nur, dass du wieder zu dir selbst findest. Egal was du getan hast, du bist du und weißt wer du bist. Auf der anderen Seite ist die Macht des Puzzles nun mal Dunkel und nicht Hell. Du hast das Siegel überwunden und bist daran gewachsen, dass ist es um was es geht."

"Woher weißt du...?" Yami unterbrach sich selbst, er wusste selbst nicht, was er eben sagen wollte, und weswegen.

"Licht und Dunkelheit, sind zwei Seiten eines Ganzen. Alleine sind sie uns Menschen unbekannt, da wir sie nicht wahrnehmen können. Erinnerst du dich an den Text? Er wurde für dich geschrieben. Deine Dunkelheit, hat auch soviel Gutes. Nimm zum Beispiel diese Nacht, sie ist dunkel, aber nicht böse." erwiderte Isahra.

"Schon, aber ich hab mich selbst vergessen! Das könnte Jederzeit wieder passieren, nur wenn Yugi da ist, hab ich genug Licht..."

"Das ist Unsinn, hast du es denn nicht verstanden? Du warst es doch selbst, der den Leviatan besiegt hat. Das Licht in deinem Inneren ist heller als das vieler anderer, es ist nur verschüttet. Es kommt zurück, dass hast du doch gesehen. Wo Licht ist, muss Dunkelheit auch sein, das ist ein Gesetz, dass niemand ändern kann. Du hast ein gutes, reines und starkes Herz, genauso wie du es immer gebraucht hast, nur hast du vergessen. Menschen, die dir wichtig waren und die dir halt gegeben haben. Deine Getreuen und Freunde, aus der damaligen Zeit, siehst du zwar nicht mehr, aber ihre Herzen und ihr Glaube an dich sind immer noch für dich da. Man muss nicht immer mit den Augen etwas sehen, denn dass, was wirklich zählt, ist sowie unsichtbar. Wichtig ist, das du auf dein Herz hörst und zulässt, dass die Vergangenheit dich einholt. Klar, auch du hast nicht immer nur schöne Dinge erlebt und warst nicht immer stolz auf dich, aber wer ist das schon? Und warum glaubst du, dass sich alle von dir anwenden, nur weil du einen Fehler gemacht hast? Du merkst nicht mal von wie vielen Freunden du eigentlich umgeben bist, auch wenn es nur ihr Ka ist, dass dich begleitet. Du bist alles aber nicht böse!" unterbrach sie ihn. Isahra sah ihn dabei die ganze Zeit über an, als wüsste sie etwas, dass er nicht wissen konnte. Dazu kam ein merkwürdig vertrautes Gefühl in ihm hoch. Ihre ganze Art mit ihm zu reden, sich zu bewegen, ihre Mimik, wirkten im schwachen Licht der Laternen unerklärlich vertraulich.

"Bist du dir da sicher? Ich bin ..." Yami drehte sich weg und ließ sich auf einer Bank nieder, er dachte eine Weile nach, da er nicht wusste wie er es erklären sollte. "Ich finde einfach keine Antworten und wenn doch, dann bringen sie nur noch mehr Fragen mit sich. Selbst du machst da keine Ausnahme. Das Marik, Ishisu und Odion nichts über dich erzählen und du selbst auch nicht gerade viel erzählst..."

"Das hat seine Gründe." Isahra setzte sich nehmen ihn und sah in den Himmel: "Aber ein paar Antworten bin ich dir schuldig... Mein Geist ist wie deiner schon über 5000Jahre alt. Uns unterscheidet jedoch das mein Geist nicht geschlafen hat, sondern durch die fünf Jahrtausende wandeln musste. Allerdings hatte ich keinen eigenen Körper, sondern war wie du, ein Gast im Körper eines anderen, meist Mädchen. Ich war eine Priesterin und als du Pharao wurdest, wurde ich Hohepriesterin. Dein Vater noch, bat mich in gewisser auf dich zu achten, da er um die dunklen Mächte der Millenniumsgegenstände wusste. Auch wusste er das sie sehr gefährlich werden konnte, wenn man sie unterschätz und ohne Grenzen einsetzt. Da meine Zauberkraft jedoch das Licht als Quelle hatte, war ich eine Art Schutz vor unerwünschten Nebenwirkungen, wenn die Gegenstände eingesetzt wurden. Daher kenne ich dich sehr gut. Ich bin Geheimniswahrerin und beschütze Geheimnisse die dich betreffen. Ich darf aber selbst dir nicht einfach alles sagen was ich weiß. Eigentlich darf ich dir gar nichts sagen, da ich es dir vor versprochen habe. Ich selbst weiß auch nicht so recht was ich tun soll und wie ich mich verhalten soll. Es ist alles kompliziert, denn jedes Wort von mir, das ich nicht genau überdenke, könnte zuviel vertraten."

"Isa, wenn du etwas weißt, dann könnte es mir doch helfen mich zu erinnern." wandte Yami ein.

"Nein, das bezweifle ich." schüttelte Isahra den Kopf.

"Und warum nicht?" wollte er hektisch wissen.

"Weil du dann nicht mehr weist, was du von mir weißt und was deine eigenen Erinnerungen sind. Zudem hab ich meine Sicht der Dinge und du die Deine. Alles was ich dir sage, ist von dem geprägt, wie ich es erlebt habe. Ich helf dir, aber auf meine Weise. Es wird zwar länger dauern, aber dafür bekommst du DEINE Erinnerungen zurück. Zudem will ich dich nicht quälen." Isahra wurde immer leiser und stützte Kopf auf den Händen ab indem sie den Blick zum Boden wandte und ihre Ellenbogen auf den Knien abstellte.

"Quälen?" irgendwie hatte er das Gefühl, dass sie genau das erreichte, da sie nichts sagen wollte. Doch verstehen konnte er es auch.

"Wenn ich dir zum Beispiel sagen würde, dass du Yugi gern hattest, du ihn aber vergessen hast, würdest du darüber nachdenken. Wer er war, wie er war und warum und wie er zu dir stand. Ich werfe nur noch mehr Fragen auf, wenn ich es dir einfach so sage. Du musst mir schon vertrauen."

"Sehr witzig! Ich erinnere mich nicht an dich..." schnaubte Yami.

"Aber Ishisu Marik und Odion, ihnen vertraust und sie mir. Ist wenig, aber es muss reichen." Isahra wandte sich ab und sah nach oben. "Du solltest unser Gespräch vergessen. Es beschäftigt dich nur zu sehr, Horus! Komm gehen wir zurück." sie stieß einen scharfen Pfiff aus.

"Macht es dir Spaß mich immer mehr zu verwirren? Erst fängst du an, dann hörst du mittendrin auf und jetzt soll ich es vergessen? Ich hab zuviel vergessen und das ist mein Problem. Hey, bleib gefällst hier wenn ich mit dir rede." instinktiv packte Yami Isahra am Handgelenk und zwang sie ihn anzusehen.

Isahra wich seinen Blick aus: "Lass mich los..." Ihre Stimme klang irgendwie ausdruckslos, so als wüsste Isahra nicht, was sie im Moment empfand.

"Isa... ich..."

"Nein, ich ... hör zu, deine Gegenwart wird mir zuviel. Ich halte es nicht mehr aus, dir so nah zu sein und doch auch wieder nicht! Mit dir allein zu sein, bringt mich total durcheinander und ich verplapper mich andauernd!" fuhr Isahra ihn an und löste ihr Handgelenk. "Wir sehen uns! Genieß deine Zeit ohne Yugi im Kopf!"

Gerade als Yami wieder etwas sagen wollte, kam Horus zurück. Isahra drehte ihm den Rücken zu und ließ ihn einfach stehen.

"Isa!" Yami dachte kurz nach: "Standen wir uns denn nah?"

Isahra blieb stehen und streich Horus über das Fell. "Du hast mir mehr vertraut als jedem anderen. Ach ja, alles Gute zum Geburtstag!"
 

Yami ging langsam zurück. Dieses Mädchen schaffte es glatt, das er Kopfschmerzen vom vielen Grübeln bekam. Wieso hatte sie ihm zum Geburtstag gratuliert und warum gab ihm keine klare Antwort. Er war sich nur sicher, dass Isahra ihm helfen wollte. Ihre Worte waren beruhigend gewesen und hatten geklungen, als wäre es wahr. Aber woher wusste sie das alles? Wer war Isahra wirklich? Er erreichte den Spieleladen. Leise betrat er das Haus und wollte nach oben.

"Pharao, du warst lange unterwegs." Salomon kam aus der Küche.

"Ja, ich hab noch jemand getroffen..." lächelte Yami ein wenig.

"So so, wen denn?" fragte Salomon neugierig nach.

"Ich will dich nicht wach halten..."

"Ich kann eh nicht schlafen, Pharao. Setz dich doch, du siehst verwirrt aus." Salomon setzte sich auf einen Stuhl. Yami setzte sich ihm Gegenüber und versuchte seine Gedanken in Worte zu fassen.

"Ich weiß nicht was es ist, aber in letzter Zeit träume ich von meiner Vergangenheit, aber sobald ich aufwache, ist alles wieder verwunden. Ich kann mich nur daran erinnern, dass ich von der Vergangenheit träumte. Und jetzt sind Marik, Ishisu und Odion wieder da. Ich denke nicht, dass sie ohne triftigen Grund nach Domino gekommen sind..."

"Pharao, warum hab ich das Gefühl, das es nicht die Grabwächter sind, die dich beschäftigen." unterbrach Salomon: "Ich versteh das es schlimm sein muss, sich nicht erinnern zu können. Und das Träume, die man vergisst, nicht das größte sind, aber wenigstens heißt das, das etwas in dein Unterbewusstsein zurückkommt." lächelte Salomon.

"Schon, aber auf wen willst du hinaus?" wunderte sich Yami.

"Isahra, du hast die ganze Zeit immer wieder zu ihr geschaut. Interessiert sie dich?" erkundigte sich Salomon.

"Ähm..." Yami lief leicht rot an.

"Es... ich... ich hab ein seltsames Gefühl in ihrer Gegenwart. Es ist, als ob ich sie kennen würde, sie hab ich auch getroffen und ... sie macht wich ganz wahnsinnig." seufzte er schließlich.

"Das tun schöne Frauen immer! Aber sie gehörte ja immerhin zu deinem engsten Vertrautenkreis." erwiderte Salomon.

"Was?!" Yami sah auf.

"Ja, also schon wie sie mit dir umgeht, so als interessiere es sie nicht, dass du Pharao bist. Sie hat nicht mit deinem Titel angesprochen, sondern mit Yami. Sie ziert sich nicht, dich wie einen gleichgestellten zu behandeln, obwohl sie es besser weiß. Auch sie hat dich beobachtet, allerdings, hab ich nicht verstanden wieso. Wie auch immer ich wollte dir diese Aufnahmen von Wandgemälden zeigen." Salomon holte einige Fotos von Wandbildern aus seiner Tasche. "Die hat Arthur mir vorhin per Internet zugeschickt."

Yami nahm die Bilder und sah sie sich an. Es waren Bilder von: "Isahra..."

"Ja, ich hab mich auch gewundert, aber sie ist auf allen Bildern von Arthur. Er meinte, einer seiner Kollegen habe sie in einem alten Tempel, der Führer mal an einer Oase, gestanden haben muss. Sie scheint noch sehr jung zu sein, aber sie ist eindeutig. Die Art der Kleidung unterscheidet sich aber seltsamer Weise sehr. Auf den meisten trägt sie normale Priesterkleidung, aber hier..." Salomon zeigte auf ein paar andere Bilder: "Das ist alles so einfach, ein Lendentuch und oben einfach bedeckt."

Yami sah sich die Bilder genau an. Auf einigen war auch er zu sehen, wie er vor dem Hohepriester und neben Isahra stand. "Dieser Hohepriester... ich kenne ihn..." murmelte er. Der Hohepriester kam ihm ungewöhnlich bekannt vor. "Ich hab ihn in meinem Traum gesehen..."

"Ich wollte dich nicht noch mehr verwirren, Pharao, es tut mir sehr leid." entschuldigte sich Salomon.

"Nein, du musst dich nicht entschuldigen. Ich danke dir, dass du mir das gezeigt hast. Jetzt hab ich die Gewissheit, dass Isa mir die Wahrheit gesagt hat."

"ISA?!" Yugis Großvater wurde hellhörig.

"Was?" Yami verstand nicht was er meinte.

"Ihr nennt die Isa? Ich wusste nicht das sie euch eine Kurzform ihres Namens angeboten hat." lächelte Salomon.

"Äh..." Yami lief rot an: "Hat sie nicht... ich tu das einfach..."

"Geht nun schlafen." lächelte Salomon.
 

~#~ "Hey, Prinz, wach auf!" Isahra kniete neben ihm auf dem Bett und rüttelte an ihm.

"Was denn?" er schlug die Augen auf. Es war sein vierter Aufenthalt ihm Tempel. Er war mitten in der Nacht angekommen und war einfach, ohne irgendjemand zu grüßen, in sein Zimmer marschiert und eingeschlafen. "Isa?!" Nur ganz langsam dämmerte ihm wo er war.

"Ja, wer denn sonst! Komm schon, du bist spät dran! Dein Vater ist auch noch da und will dich sehen!" erwiderte Isahra und hörte auf ihn zu schütteln.

"Mein VATER?" schlagartig war er wach.

"Ja, dein Vater, der Pharao! Er meinte es sei wichtig. Beeil dich!" Isahra sprang auf und zerrte ihm vom Bett.

"Ja ja ist ja gut, ich komm ja schon!" gab er zurück und riss seine Hand los.

Isahra stellte die Wasserschüssel auf den Boden und tauchte in Tuch hinein. Sie musste ihn Waschen, zumindest oberflächlich. Es musste alles sehr schnell gehen und es dauerte knapp fünfzehn Minuten bis Atemu fertig war. Ein Rekord! Und keine Sekunde zu früh, denn schon klopfte es.

"Mein Prinz, darf ich eintreten?" ertönte die Stimme eines Jungen.

Isahra, öffnete die Tür: "Ja..." keuchte sie: "Komm rein Seto, er ist fertig."

"Du siehst fertig aus." bemerkte Mahado und betrat das Zimmer.

"Haha, das nächste Mal weckst du ihn!" Isahra lehnte sich gegen den Türrahmen. Sie hatte über eine halbe Stunde gebraucht um Atemu wach zu bekommen.

"Hattet ihr eine angenehme Nacht?" erkundigte sich Mahado.

"Ja, danke. dass du fragst." nickte Atemu.

"Dann sollten wir gehen. Du auch!" Mahado sah zu Isahra.

"Wie ich auch?" Isahra runzelte die Stirn.

"Der große Pharao will auch dich sehen! Immerhin bist du hier unserem Prinzen zugeteilt und verbringst die meiste Zeit des Tages bei ihm." erwiderte Mahado.

"Aber ich..."

"Komm schon, mein Vater beißt nicht." unterbrach Atemu.

"Du hast auch keine Zeit mehr dich umzuziehen..." Mahado sah an Isahra herunter. Sie war eine Priesterin des Amun-Ra und lief in unangemessener Kleidung herum. Dieses Lendentuch fand Mahado, würde eher zu einer Tempeltänzerin passen, aber selbst die waren prachtvoller gekleidet. Wenigstens hatte Isahra ihre Brüste bedeckt und ihre Haare mit einem Stoffband nach oben zusammengebunden, wobei ihr Rücken aber immer noch von ihrer goldglänzenden schwarzen Mähne bedeckt wurde.

"Das ist unfair!" schnaubte Isahra und sah zur Seite.

Mahado lächelte ein wenig, so wie sie ihre Backen aufblähte gab sie ein recht lustiges Bild ab, genau wie Mana wenn sie sauer oder beleidigt war. Atemu verkiff sich auch das Lachen, er hatte sie schon oft so gesehen, wenn sie sich aufregte, aber genauso gut wusste er das sie, so störrisch sie auch sein konnte, einen direkten Wunsch des Pharaos nachkommen würde.

Er hatte Recht, Isahra ging hinter ihm und Mahado her, bis sie zur großen Halle des Tempels gekommen waren, hinter dessen Türen wohl der Pharao auf sie wartete.

"Ich seh nicht ein was ich hier soll! Ich bin nur eine Priesterin!" brummte Isahra und sah zur Seite. Sie riss die Augen auf als sie etwas Braunes hinter dem Vorhang sitzen sah. Sie hörte wie Mahado die Türen öffnete und sah wie die braune Pelzkugel in die Halle wollte. Schnell packte Isahra das Vieh.

"Isa, was ist?" wunderte sich Atemu und sah sie verwirrt an.

Isahra grinste: "Nichts!" sie hatte das Pelzknäuel hinter ihren Rücken unter ihre dichten Haare geschoben, damit es keiner sehen konnte.

"Der Prinz von Ägypten!" ertönte ein lauter Ruf, der einerseits Atemu ankündigte und andererseits ihm das Zeichen gab, einzutreten.

"Priester Mahado! Und Priesterin Isahra." Isahra zuckte merklich zusammen, als sie dieses Aufgebot sah. Bis jetzt hatte sie nur Atemus Eskorte gesehen, oder die Hohepriesterversammlungen, aber so viele Menschen auf einmal, die sich alle verneigten. Sie glaubte das die ganze Tempelwache anwesend war und die reichen Kaufleute vom Markt. So viele fremde Gesichter, die sie nicht kannte und so wenige sie ihr bekannt waren. Ihre Mienen waren so diszipliniert. Die Pelzkugel versuchte sich zu Befreien und Isahra drückte sie enger an ihren Rücken.

"Mein Sohn!" Akunumkanon erhob sich und umarmte seinen Sohn. Dann hob er den Blick und sah auf Isahra: "Ist sie das?" flüsterte er seinem Sohn zu. Atemu nickte.

"Mahado, bitte erhebe dich!" lächelte der Pharao, erst jetzt bemerkte Isahra das Mahado sich niedergekniet hatte und sie wieder Mal nicht. Feonn warf ihr einen strafenden Blick zu. Mahado erhob sich: "Mein Pharao."

Akunumkanon setzte sich wieder auf seinen Thron, den die Diener extra hergebracht hatten. Er warf den Blick Isahra zu, die unsicher in die Menge starrte und ihre Hände auf dem Rücken hatte, so dass er sie nicht sehen konnte. Mahado ging auf seinen Platz und Atemu stellte sich zur Rechten seines Vaters.

"Du bist also Isahra Nuththys, das Mädchen von dem man sagt dass ihr Vater Ra selbst ist und deren Mutter auf den Namen Ahmea hörte." begann der Pharao.

"Ähm..." Isahra sah zu ihm auf: "Ja..." brachte sie dann zögernd heraus und versuchte das Pelzknäuel festzuhalten, dass sich immer mehr wehrte.

"Hohepriester Feonn meinte das du seine Nachfolge antreten wirst und schon in zwei Jahren Hohepriesterin wirst."

"Ach echt?" Isahra warf Feonn einen fragenden Blick zu. Das hatte sie nicht gewusst. Zudem war sie nicht noch zu jung?

"Wie alt bist du?" wollte der Pharao wissen.

"Zehn Sepetsterne hat Ägypten seit meiner Geburt gesehen." Isahra gab sich Mühe ordentlich zu antworten und nicht aufmüpfig zu wirken.

"Soso, zehn, damit bist ein Jahr jünger als mein Sohn. So denn, mir wurde erzählt, das du dich vom Kommandant der Tempelwache im Umgang mit den Kampfstab und im Bogenschießen unterweisen lässt." fuhr der Pharao fort.

"Ja, das tu ich, aber ich wüsste nicht, in welcher Weise es euch interessieren könnte."

Mahado sah sie schlagartig an, so als hätte sie sich eben falsch verhalten.

Akunumkanon lächelte: "Mir wurde schon gesagt, dass du bisweilen etwas wild aber dennoch sehr lieb seiest. Kommandant Jath! Wie macht sie sich?" der Pharao wandte sich an den Kommandant der Tempelwache.

"Mein großer Pharao!" Jath fiel vor ihm auf die Knie: "Isahra unterrichte ich nun seit fünf Jahren und ich gebe nur ungern zu, das ich ihn nichts mehr beibringen kann."

"Was redest du denn da?!" Isahra ging einen Schritt zurück, was auch an der Plüschkugel hinter ihrem Rücken hing. "Was wollt ihr eigentlich von mir?" Sie blickte nun den Pharao unverwandt an: "Ich weiß selbst, das ich mich nicht wie ein normales Mädchen verhalte und mich mehr zusammennehmen sollte. Aber das will ich nicht! Wenn ihr mich für irgendwas bestrafen wollt, dann tut es doch und führt mich hier nicht so vor!"

"ISAHRA!" Feonn lief zu ihr und gab ihr eine kräftige Backpfeife: "Was erlaubst du dir so mit dem Pharao zu sprechen?"

Atemu schluckte und Mahado stockte. Beide konnten jetzt nichts tun.

"Feonn! Schon gut, lass das!" Shimon trat vor und hielt ihn von einer erneuten Backpfeife ab. Isahra stand unbewegt vor ihm und sah ihn nur an, als würde er eben erst zuschlagen. Feonn senkte den Arm und sah noch mal zu Isahra. "Du kannst dir deine Strafe hierfür denken, junges Fräulein! Und nimm endlich sie Hände hervor, man könnte meinen du planst einen Anschlag!" fauchte er sie an: "Und wie bist du wieder angezogen? Du bist doch keine Tempelkurtisane, aber selbst die bedecken sich besser!" regte sich Feonn weiter auf.

"Genug!" fiel ihm der Pharao ins Wort. Feonn wandte den Blick zu Boden und fiel auf die Knie. "Hohepriester Feonn, ich denke ich bin selbst in der Lage zu sagen was ich möchte! Ich verbitte es mir derartige Ausschreitungen in meiner Gegenwart!"

"Natürlich mein Pharao, ich vergaß mich." entschuldigte sich Feonn.

"Nun zu dir, mein Kind. Du magst Recht haben, dass mich im Grunde einfache Priesterinnen nicht interessieren, doch du bist hier, im Tempel, für meinen Sohn verantwortlich. Ich bedauere, dass ich dich nicht schon früher in Augenschein genommen habe, dennoch ist es mein Recht das zu tun. Ich will nicht, dass der Prinz von Ägypten in der Obhut eines nichtsnutzigen Göres steht. Du trägst die Verantwortung auf den Schultern, die ich eigentlich niemals einem Kind anvertrauen würde. Zudem sollst du eine Tochter des Ra sein, ein Mensch, der wie die Pharaonen göttliches Blut in den Adern hat. Zudem hast du letztes Jahr meinen Sohn mit auf den Markt genommen, ohne Sicherheitsmassnahmen." Akunumkanon setzte sich wieder auf seinen Platz und durchbohrte Isahra mit seinen Blicken, denen sie standhielt.

"Ich weiß selbst wer mein Vater ist! Ich hab auch satt das mir das immer wieder vorhält, als ob ich mir ausgesucht hätte. Was spielt auch für eine Rolle? Seine Eltern gehören du den Dingen die wir uns selbst nicht ansuchen können, aus denen wir nur das Beste machen können. Für den Marktbesuch hab ich schon meinen Kopf hingehalten, was wollt ihr denn noch von mir?" Isahra drückte vor Wut die Pelzkugel fest in ihren Rücken, die sich kaum mehr wehren konnte.

Atemu und Mahado mussten sich zwingen nichts zu sagen. Sie wussten, dass sie dem Pharao nicht unterbrechen und dass sie in dieses Gespräch nicht eingreifen durften. Allerdings warfen sie sich gegenseitig vielsagende Blicke zu.

"Du bist sehr direkt." stellte der Pharao seltsamerweise erfreut fest: "Bitte nimm deine Hände vom Rücken, ich möchte sie mir ansehen."

"Äh..." Isahra sah verwirrt durch die Gegend, "Das... dass geht nicht..." sie ging einige Schritte zurück.

"Tu was der Große Pharao von dir will!" Feonn packte Isahra von hinten, als er ihre Arme noch vorne zog, wurde er von der Pelzkugel angesprungen.

Die Pelzkugel sprang dann von ihm weiter zu Boden rannte durch die Halle auf den Pharao zu. Schlug Hacken und fand sich schließlich in Atemus Händen wieder, dass sie ziemlich verdutzt anstarrte. "Was war das? Und was ist das?" verlangte Akunumkanon zu wissen. Er sah auf die Pelzkugel und dann auf Isahra sie nur langsam die zugekniffenen Augen wieder öffnete. Mahado verstand nicht, wo dieses Tier denn hergekommen war.

"Das ist aber Süß!" Mana sprang vor und erschrak, da sie unaufgefordert gesprochen hatte.

"Das ist Koribo... Ähm... na ja, ich hab ... ihn gemacht..." schluckte Isahra und ging schnell von Feonn weg, der hochrot anlief.

"Wie? Du hast ihn gemacht?" wunderte sich Atemu.

"Ich hab mit meinen Kräften experimentiert und so ist er entstanden..." Isahra nahm Atemu das braune Pelzknäuel wieder ab: "Er ist nicht böse, nur neugierig!."

"Das fass ich nicht..."

"FEONN!! Akunumkanon erhob sich wieder und sah den Hohepriester erzürnt an:

"Ich kann für mich selbst sprechen! Nun, Isahra, Koribo ist also dein Werk. Dein Ka..."

"Ja und Nein..." widersprach Isahra.

"Was?" Mahado verstand sie nicht.

"Ja, Koribo ist hier, weil ich ihn erschaffen habe, aber er nicht mein Ka, nur ein sehr kleiner Teil davon. Auch einen kleinen Teil meines Bas bildet seine Seele, aber das ist für mich kaum spürbar. Mein Ka hat eine andere Form, die ich bis jetzt noch nicht beschworen habe." erwiderte Isahra und sah auf die Plüschkugel in ihrem Arm. Koribo sah sie an und kuschelte sich dann ihn ihren Arm.

"Das ist erstaunlich..." meinte Shimon, der noch nie gehört hatte, dass so etwas möglich war.

"Er ist sehr klein und ..."

"Größe ist kein Garant für wahre Stärke. Der Kleinste kann am Ende die Waage kippen und für Sieg oder Niederlage verantwortlich sein, wenn er nur genug Mut im Herzen hat. Koribo mag klein sein und harmlos wirken, aber bedenkt, das der Schein trügerisch sein kann." unterbrach Isahra den Pharao.

"Für eine zehnjährige bist du recht frech, mich einfach zu unterbrachen und auch deine Worte passen zu deinem Alter nicht."

"Ich bin eine Tochter von Ra, für mich gelten die Gesetze der Menschen nur bedingt. Kinder der Götter sind in den Augen der Menschen was besonders, sie werden anderes behandelt und erzogen. Die Priester dieses Tempels sehen in mir kein Kind, sondern nur wer mein Vater ist. Die Umgebung eines Kindes bestimmt die Reife."

"Hm... Gut, eine letzte Frage! Warum hast du meinen Sohn, vor einem Jahr mit auf den Markt genommen?"

"Damit er mal wie ein normaler Junge behandelt wird. Es muss erdrückend sein, immer eingesperrt zu sein und sich nur in bestimmten Bereichen frei bewegen zu können. Der Prinz kennt nur das Leben des Palastes, die Tempel und die Reaktionen der Menschen, wenn der mit Bewachung durch die Straßen geht. Aber es gibt mehr, dass Lachen der Gleichaltrigen, und Kinder auf den Märkten, die Menschen, die ihrem Geschäft nachgehen und jemand so behandeln wie ihresgleichen. Ohne Vorbehalte, ohne falsche Unterwerfung, ohne vorgetäuschten Respekt." erwiderte Isahra. Sie sah Pharao Akunumkanon direkt an, als würde sie mit einem Gleichgestellten reden und nicht mit dem Großen Horus, dem Starken Stier der über Ober- und Unterägypten herrschte.
 

Atemu saß bei seinem Vater am Tisch und nahm dass Mittagessen ein. Der Tempel hatte nur das Beste aufgetragen, dass auch Atemu während dieser Aufenthalte hier immer bekam. Der Pharao war sehr still und hatte seit seiner Begegnung mit Isahra nicht mehr geredet. "

Vater... du bist so schweigsam." brach Atemu nach langen Überlegungen das Schweigen. "Entschuldige, ich dachte nur nach. Sag mir, wie laufen deine Studien?" erkundigte sich Akunumkanon.

"Ich kommt voran. Hohepriester Feonn gibt sich sehr viel Mühe und ist ein guter Lehrer."

"Das freut mich zu hören! Du weißt wie wichtig es ist, das du so viel wie möglich erlernst. Shimon unterrichtet dich ja auch und er meinte das du gute Fortschritte machst, gerade wenn du hier bist."

"Ist das so?" Atemu schien sehr überrascht zu sein, als er das hörte.

"Ja, mein Prinz. In der Umgebung des Tempels lernt ihr offenbar besser, obwohl der Lehrplan hier nicht so streng ist, wie der im Palast." nickte Shimon.

"Mahado und Mana sind allerdings immer etwas besorgt wenn du hier so ohne Bewachung bist. Du bist mein Nachfolger und der Einzige den ich habe. Ich gebe zu, dass es auch mir lieber wäre, wenn Mahado in Zukunft auch im Tempel bei dir bleiben würde."

Atemu schwieg. Das war ja klar gewesen, ja er mochte Mahado er war ein treuer und guter Freund, aber es war auch schön, hier allem was in der Residenz an der Tagesordnung war, entfliehen zu können. Hier war er zwar immer noch Prinz, aber es war anders. Mit Mahado würde sich wieder eine Art Alltag einstellen und er könnte mit Isahra nicht mehr so ungezwungen, da Mahado das so nicht verstehen würde.

"Gibt es denn einen Grund, warum du so gern hier bist?" wollte Akunumkanon wissen. "Mein Pharao, Verzeiht das ich Spreche, aber ich glaube das der Prinz hier mehr zur Ruhe kommt, als in der Residenz." mischte sich Shimon ein.

"Wie meinst du das?" wollte Mahado wissen.

"Nun, in der Residenz ist er ständig unter Dienern, die niederknien und sich nicht trauen ihn anzusehen. ständig wird er erinnert wer er ist und was für Pflichten er hat, aber keiner weiß was für eine Belastung das im Grunde ist." erklärte sich Shimon.

"Es gefällt mir aber nicht, wie Isahra mit dem Prinzen umgeht!" mischte sich Akunadin ein: "Sie ist ein kleines Gör, ohne Manieren! Wie konntet ihr es ihr nur durchgehen lassen, euch derart anzusprechen?"

"Ich hab meine Gründe und sie ist immerhin eine Tochter des Ra und jetzt setz dich." Akunumkanon, sah seinen Bruder scharf an.

"Mein Sohn, scheinst Isahra sehr gern zu haben. Liegt es daran das sie dich wie einen normalen Jungen behandelt?"

"Ähm... Ich weiß nicht... Ich mag sie einfach." Atemu lief unmerklich rot an.
 

Der Nachmittag brach an und Isahra saß mit Koribo unter einer Akazie am Ufer des Heiligen Sees. Es war heiß und ohne den Schatten der Akazie wäre es nicht auszuhalten. Der Pharao hatte sie einfach weggeschickt und seitdem hatte sie niemand mehr gesehen.

"HALLO!" Isahra schreckte zusammen und sah nach oben.

"Ich bin MANA!" stellte sich das Mädchen vor, das neben ihr stand.

"Ja, hallo..." Isahra atmete erleichtert durch.

"Also du bist ganz schon mutig, dich so vor dem Pharao zu benehmen. Aber ich bin auch nicht besser!" lachte Mana: "Du bist Isa stimmt`s?"

"Ja, bin ich..." Isahra seufzte und sah auf den See, die Sonne spiegelte sich auf der ruhigen Oberfläche und der Wind rührte sich nicht.

"Was hast du? Du scheinst traurig zu sein." wollte Mana wissen.

"Ach, ich glaub nur, dass ich alles verbockt hab." Isahra sah auf Koribo und streichelte ihn. "Weißt du, ich mag es nicht, so auf dem Präsentierteller zu stehen. Und dann ist Koribo ausgebüchst, ich war total nervös und dann neige ich dazu... Ach, das ist Unsinn, ich bin eben frech und direkt. Yami, kennt das ja schon..."

"Yami?" Mana verstand nicht.

"Ja, Yami... So nenn ich den Prinzen von Zeit zu Zeit. Ich nenne meine Freunde immer beim Namen und wenn ich seinen nicht kennen darf, dann eben so."

Mana begann zu lächeln: "Du bist nett! Kein Wunder das der Prinz dich mag."

"Das wird aber nicht viel bringen. Ich bezweifle das Yami noch mal her darf."

"Das überlass mir zu entscheiden!" unterbrach der Pharao.

"Pharao!" Mana sprang auf und verneigte sich.

"Mana, ich möchte Isahra gerne sprechen. Gehst du bitte und nimmst dieses Koribo mit?" bat Akunumkanon.

"Ja!" Mana nahm Koribo und lief zu Atemu und Mahado die in der Nähe standen.

"Was wollt ihr noch von mir?" Isahra machte keine Anstallten aufzustehen.

"Mit dir reden, komm mit!" erwiderte Akunumkanon.
 

"Was hat der Pharao mit ihr vor?" fragte Mana und sah ihrem Pharao nach, der Isahra mitnahm.

"Ich weiß es nicht, er hat es uns nicht gesagt." meinte Mahado.

"Mein Vater ist einfach aufgestanden und meinte er müsste sie sprechen." zuckte Atemu mit den Schultern, er schien besorgt zu sein. Es gefiel ihm nicht das sein Vater Isahra alleine sprechen wollte, im Gegenteil, am liebsten wäre er mitgegangen. Doch auch er musste sich den Befehlen seines Vaters unterordnen.

"Ich mag sie!" unterbrach Mana seine Gedanken.

"Was?" Atemu sah sie verwirrt an.

"Isahra! Sie scheint nett zu sein! Immerhin hat sie so was Süßes geschaffen!" Mana hielt Mahado und Atemu Koribo vor sie Nasen.

"Auch das Plüschvieh!" erinnerte sich Mahado an die Pelzkugel.

Atemu nahm sie Mana ab und sah ihn an: "So was hab ich noch nie gesehen..."

"Ich auch nicht, mein Prinz!" versicherte Mahado.

"Ist doch egal! Ich find ihn süß! Komm her!" Mana wollte sich Koribo wiederholen, doch Atemu zog ihn beiseite.

"Was hast du mit dem vor?"

"Umarmen und knuddeln! Was denn sonst!" empört wandte Mana sich ab.

"Aber, Mana du weißt doch nicht ob es gefährlich ist oder Krankheiten hat!" gab Mahado zu bedenken.

"So ein Unsinn! Isa hat doch gesagt das er ganz lieb ist!" bockte Mana.

"Das glaub ich dir ja, aber vergiss das Koribo ein Teil ihres Bas und ihres Kas ist." meinte Atemu und sah sich Koribo genauer an. Plötzlich sprang Koribo hoch und hüpfte auf und ab.

"Was soll das?" wunderte sich Mahado.

"Er will spielen!" Mana kniete sich zu Koribo und sah ihn an.

"Stimmst du willst spielen!" Koribo schüttelte sich und sprang Mana vergnügt an.

"Himmel, das Ding soll von Isa, abstammen?" Atemu verdrehte die Augen.
 

Die Tür zu Atemus Zimmer öffnete sich mitten in der Nacht.

"Isa?" Atemu sah auf.

"Hab ich dich geweckt?" Isahra schloss leise die Tür.

"Nein, ich hab auf dich gewartet!" widersprach Atemu und ging auf sie zu.

Isahra sah ihn verwundert an: "Wieso?"

"Frag nicht so blöd! Was wollte mein Vater von dir?" fragte Atemu ohne Umschweife.

"Nichts Wichtiges vergiss es, ja?" Isahra ging an ihm vorbei und setzte sich auf ihre Matte: "Wo sind denn Mana und Mahado!"

"Sie sind in ihren Zimmern, wo auch sonst! Und jetzt sag schon, was wollte mein Vater von dir?" wehrte Atemu ab.

"Ich sagte doch, nichts Wichtiges! Vergiss es." wiederholte Isahra.

"ISA!" fuhr Atemu sie an.

Isahra zuckte zusammen und sah zu ihm auf: "Was denn? Er hat nur was wissen wollen und ich hab ihm geantwortet, dass ist alles!"

"Und was?" bohrte Atemu weiter.

"Das geht dich gar nichts an, Schlaf gut!" Isahra ging zur Tür und schloss sie hinter sich und ließ Atemu einfach stehen. ~#~



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Emelie
2005-11-01T08:00:36+00:00 01.11.2005 09:00
Hi!^-^
Dolle wie immer.kenne die kappis ja schon aber ich glaub die sind hier ein bisschen anders ,ne?
tja,freu mich schon auf´s nächste!!Yeahhhh!!!!!!!
Bis denne
Emelie


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