Unistress der Extraklasse

Überraschung am Tage

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~12:00 Uhr Dienstag 4. Oktober 2005~
 

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Joey saß grübelnd auf seiner Lieblingsbank und starrte in den Himmel.
 

>Wieso ist der Kerl erst so verdammt nett zu mir und dann wieder so total beleidigend? Scheint ja schon fast so was wie ne gespaltete Persönlichkeit zu sein!<
 

Er grinste leicht und schaute sich ein wenig auf dem Platz um.
 

>Ich wusste zwar schon immer, dass Kaiba verrückt ist, aber ne gespaltete Persönlichkeit ist dann doch etwas zu drastisch!<
 

Joey zog kurz seine Augenbrauen zusammen, als er Seto aus dem Hauptgebäude kommen sah.
 

>Was wollte der denn im Hauptgebäude? Das Labor vom Professor ist doch im Nebengebäude?!<
 

Er zuckte mit den Schultern und griff nach seiner Tasche, um nach etwas Essbaren zu suchen.
 

>Shit! Ich hab ja ganz vergessen, dass ich heute nix mitgenommen hab und für die Mensa hab ich kein Geld!<
 

Joeys Magen knurrte laut und ein leises Seufzen erklang aus Joeys Kehle.
 

>Echt super, jetzt darf ich den nächsten Kurs mit leerem Magen überstehen und dann auch noch ,Höhere Mathematik'! Na wenigstens hab ich heute erstmal Ruhe vor Kaiba!<
 

Joey grinste leicht.
 

>Obwohl ich zugeben muss, dass sein Vortrag von vorhin gar nicht so übel war, der würde tatsächlich nen guten Professor abgeben!<
 

Er zog aus seiner Tasche einen Ordner raus und blätterte ein paar Seiten nach vorne.
 

>,Thema: Erstellen von virtuellen Modellen mit 3D Studio Max'<
 

Joey strich sich kurz seine blonden Haare nach hinten und las leise weiter.
 

"Discreet/Autodesk 3D Studio MAX ist ein dreidimensionales photorealistisches Visualisierungs-, Modellier- und Animationsprogramm. Das Programm kann u.a. in den Bereichen Architektur, Maschinenbau, Design, Kunst und Videoproduktion eingesetzt werden. In dem Sektor der 3D-Visualisierung und Animation ist das Programm 3D Studio Max eines der Marktführer. Unterschiedlichste Möglichkeiten stehen zur Verfügung, um virtuelle Modelle zu erstellen und zu bearbeiten. Das Programm deckt ein sehr breites Spektrum ab, von der Modellierung über die Oberflächengestaltung verschiedener Materialien bis hin zur Charakter-Animation."
 

>Das Programm muss ich mir unbedingt besorgen!<
 

Joey seufzte leise und schüttelte den Kopf.
 

>Aber für die Studentenversion von Autodesk 3D Studio Max 7 muss ich 16378 Yen haben (ca. 121,00 Euro)! Wo soll ich soviel Geld hernehmen?<
 

Er packte seinen Ordner wieder in die Tasche und massierte sich die Schläfen.
 

"Kopfschmerzen, Köter?"
 

Joey grummelte leise und hob den Kopf.
 

"Was willst Du, Kaiba?"
 

Seto zuckte mit den Schultern und setzte sich elegant neben Joey auf die Bank.
 

"Hab ich Dir erlaubt, Dich zu mir zu setzten?"
 

"Gehört die Bank Dir?"
 

Joey knurrte und funkelte Seto wütend an.
 

"Was willst Du?"
 

"Hast Du Hunger?"
 

Joey blinzelte irritiert.
 

"Häh?"
 

Seto seufzte genervt und erhob sich wieder.
 

"Komm!"
 

Wütend verschränkte Joey seine Arme.
 

"Vergiss es, ich will keine Almosen von Dir!"
 

"Das sagtest Du bereits, sieh es einfach als eine Art Entschuldigung an und komm mit!"
 

Ein wenig verwirrt stand Joey auf und schnappte sich seine Tasche.
 

"Du willst Dich entschuldigen?"
 

"Das hab ich nicht gesagt!"
 

Seto ging in Richtung Mensa und Joey folgte ihm.
 

"Doch hast Du!"
 

"Ich hab nur gesagt, dass Du meine Einladung als eine Art Entschuldigung ansehen kannst, wenn es Dich glücklich macht!"
 

Joey blieb stehen und ballte seine linke Hand zu einer Faust.
 

"Du bist echt schwierig, Kaiba!"
 

Seto schaute kurz über die Schulter und grinste überlegen.
 

"Hast Du irgendein Problem damit?"
 

Joey senkte seufzend den Kopf und ging weiter hinter Seto her.
 

>Warum tut er das? Was zum Teufel bezweckt er damit? Der Typ macht mich wahnsinnig mit seiner verwirrenden Art! Kann der sich nicht wieder normal verhalten und mich beleidigen, ohne zwischendurch nett zu mir zu sein?<
 

"Hör auf zu träumen, Köter!"
 

Joey zuckte kurz zusammen und blickte auf.
 

"Wah?"
 

Seto schüttelte den Kopf.
 

"Du bist ein Tagträumer, Joseph Wheeler!"
 

Joey kniff wütend die Augen zusammen.
 

"Erwähne in meiner Gegenwart nie diesen Vornamen!"
 

Seto zog kurz seine Augenbrauen hoch.
 

"Warum nicht?"
 

"Weil meine Mutter mich immer Joseph nennt! Ich hasse diesen Namen!"
 

"Und wie soll ich Dich sonst nennen?"
 

"Sag Joey, oder Wheeler, ist mir egal!"
 

Seto grinste amüsiert.
 

"Du bietest mir Deinen Spitznamen an?"
 

Joey zuckte etwas nervös mit den Augenbrauen und ging ohne Antwort an Seto vorbei.
 

>Shit! Soweit wollte ich das eigentlich nicht kommen lassen! Wie komm ich bloß auf die absurde Idee, Kaiba würde mich bei meinem Spitznamen ansprechen?<
 

"Joey!"
 

Abrupt blieb Joey stehen, wagte aber nicht, nach hinten zu schauen.
 

>Das war nicht Kaibas Stimme, das war nicht Kaibas Stimme!<
 

"Worauf wartest Du, Wheeler? Komm weiter!"
 

Seto ging dicht an Joey vorbei und berührte ihn dabei leicht an der Schulter, so dass sich Joeys Nackenhaare bei der kurzen Berührung aufstellten.
 

>Huargh, was war das denn jetzt?<
 

Etwas verwirrt strich sich Joey mit der linken Hand über den Nacken und schüttelte den Kopf.
 

"Ich schlaf zu wenig!"
 

Leise grummelnd folgte er Seto weiter durch die Mensa und musterte ihn ziemlich genau.
 

>Der sieht echt aus, wie ein Professor!<
 

Seto bemerkte die Blicke und grinste amüsiert.
 

>Das könnte interessanter werden, als ich dachte!<
 

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Joey saß unruhig auf seinem Platz und starrte auf die Aufgabe, die er lösen sollte.
 

>,Die im Dezimalsystem dargestellte natürliche Zahl abcde mit den untereinander verschiedenen Ziffern a, b, c, d und e erfüllt die Gleichung 4(abcde) = edcba, wobei rechts vom Gleichheitszeichen eine natürliche Zahl mit den Ziffern e, d, c, b und a steht. Man bestimme a, b, c, d und e.'<
 

Er seufzte leise und kaute auf seinem Bleistift rum.
 

>Ich hasse höhere Mathematik!<
 

Joey ließ seinen Bleistift sinken und schüttelte den Kopf.
 

>Blöde Aufgabe!<
 

Er seufzte leise.
 

>Wie zum Kuckuck soll ich a, b, c, d und e bestimmen?<
 

Joey knabberte wieder an seinem Bleistift, starrte auf seine Uhr, schaute sich kurz im Raum um und schaute wieder auf die Aufgabe. Nach einer halben Stunde hatte er die Aufgabe noch immer nicht gelöst und ließ niedergeschlagen den Kopf hängen.
 

>Ich brauch jemanden, der mir hilft, sonst kapier ich den Scheiß nicht!<
 

Er seufzte erneut.
 

>Für Nachhilfeunterricht hab ich kein Geld, aber wer ist so nett, mir ohne Bezahlung zu helfen und trotzdem intelligent genug, um bei den Aufgaben durchzublicken?<
 

Ein wenig irritiert kniff er die Augenbrauen zusammen und schüttelte den Kopf.
 

>Oh nein, Kaiba frag ich auf keinen Fall, ob er mir Nachhilfeunterricht in ,Höherer Mathematik' gibt! Kommt überhaupt nicht in Frage! Nicht in diesem Leben!<
 

Er schüttelte den Kopf und widmete sich wieder der Aufgabe, ohne zu einer Lösung zu kommen. Nach weiteren 10 Minuten ließ er den Bleistift auf den Tisch fallen.
 

>Ich geb's auf! Ich kapier den Scheiß einfach nicht! Wenn Kaiba mich nachher wieder nach Hause fährt, frag ich ihn, ob er mir am Wochenende Nachhilfeunterricht geben kann, mehr als ,Nein' sagen, kann er ja nicht!<
 

Joey lächelte niedergeschlagen.
 

>Während der Mittagspause war er eigentlich richtig nett, obwohl er eigentlich nur mein Essen bezahlt hat und dann zu den Professoren marschiert ist, ohne mich weiter zu beachten. Wer weiß, vielleicht hilft er mir ja, wenn ich ihn ganz lieb bitte.<
 

Joeys rechte Augenbraue zuckte leicht.
 

>Ich bin echt ganz schön tief gesunken, wenn ich schon darüber nachdenke, Kaiba um etwas zu bitten. Ich hätte mir das mit der Fachhochschule echt noch mal überlegen sollen, das erste Semester war ja noch relativ leicht, aber da konnte ich mich auch besser konzentrieren. Daran ist nur Kaiba schuld, wenn der nicht hier aufgetaucht wäre, hätte ich keine Probleme, diese verflixten Aufgaben zu kapieren! Blöder Kaiba! Blöde Aufgabe! Blöde Uni!<
 

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Mit hängendem Kopf betrat Joey den Flur und schaute nach links.
 

"Hi, Kaiba!"
 

"Hi, Köter!"
 

Joey grummelte nur leise und marschierte ohne Gegenkommentar an Seto vorbei.
 

"Irgendein Problem?"
 

Joey schaute zurück und schüttelte den Kopf.
 

"Kein Problem, außer, dass ich Mathe hasse, wie die Pest und Du daran schuld bist!"
 

Seto hob elegant seine rechte Augenbraue.
 

"Ich bin schuld?"
 

Joey winkte ab und ging mit der Tasche in der Hand durch den Flur.
 

"Vergiss es, Kaiba, war nicht wichtig!"
 

Seto schnappte sich seinen Koffer, der neben ihm stand und überholte Joey mit ein paar schnellen Schritten.
 

"Warum bin ich schuld?"
 

"Weil ich mich nicht konzentrieren kann, seit Du hier aufgetaucht bist, zufrieden?"
 

Seto grinste amüsiert.
 

"Ach, tatsächlich?"
 

Joey strich sich mit einer heftigen Handbewegung die Haare nach hinten.
 

"Lass mich in Ruhe, ich hab jetzt keine Lust, mit Dir zu reden!"
 

"Brauchst Du Nachhilfe in ,Höherer Mathematik'?"
 

Joey blieb ruckartig vor den Treppen stehen und starrte Seto konfus an.
 

"Hör auf, in meinen Gedanken zu lesen, Du Mistkerl!"
 

Seto lehnte sich mit dem Rücken an das Geländer und schüttelte den Kopf.
 

"Redet man so mit seinem Nachhilfelehrer und zukünftigen Professor?"
 

Joey schnappte überrascht nach Luft.
 

"Nachhilfelehrer? Du? Hast Du keine Firma zu leiten?"
 

Seto zuckte mit den Schultern.
 

"Kaiba Corp. läuft hervorragend, Mokuba und Roland kümmern sich um alles und wenn Not am Mann ist, bin ich ständig zu erreichen."
 

"Aber, ich dachte, Du lebst nur für Deine Firma, wieso hockst Du nicht in Deinem Büro, wie sonst immer?"
 

"Selbst ich brauch mal Ablenkung!"
 

"Und um Dich abzulenken, tauchst Du in der Uni auf, um mir das Leben schwer zu machen?"
 

"Schon möglich?!"
 

Joey knurrte leise.
 

"Du machst mich wahnsinnig!"
 

"Erste Nachhilfestunde ist am Samstag um 9:00 Uhr bei Dir, keine Diskussion!"
 

"Aber...!"
 

"Ich sagte: ,keine Diskussion' und jetzt komm, meine Limousine wartet!"
 

Joey schüttelte seufzend den Kopf und folgte Seto die Treppen hinunter.
 

>Ich hasse diesen eingebildeten Möchtegernmacho! Ich hasse ihn, ich hasse ihn, ich hasse ihn!<
 

"Ich hasse Dich, Kaiba!"
 

Seto blieb kurz an der großen Eingangstür stehen.
 

"Ich weiß!"
 

Dann verließ er das Gebäude, während Joey verwirrt hinterherlief.
 

>Was hatte dieser eigenartige Ton in seiner Stimme zu bedeuten? Es klang beinahe schon traurig oder so ähnlich?!<
 

Er schüttelte den Kopf.
 

>Absurd! Er hasst mich doch genauso und sucht nur nach ner Möglichkeit, um mich fertig zu machen. Er beleidigt mich ja ständig!<
 

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Joey stieg vor seinem Wohnblock aus der Limousine.
 

"Bis morgen, Köter! Um halb 9 bist Du fertig angezogen und wehe nicht!"
 

Bevor Joey widersprechen konnte, fuhr Seto mit der Limousine davon.
 

"Fuck!"
 

Er zeigte seinen Mittelfinger in Richtung Limousine und stiefelte wütend die Treppen zu seinem Apartment hoch.
 

"Dieser eingebildete Klotz! Der kann mich mal!"
 

Er öffnete seine Wohnungstür genau zu dem Zeitpunkt, als sein Telefon klingelte.
 

>Nicht schon wieder!<
 

Mit schnellen Schritten lief er zum Telefon und hob ab.
 

"Wheeler, wer stört?"
 

"Joey, ich bin's, hast Du kurz Zeit?"
 

Joeys Gesicht hellte sich schlagartig auf.
 

"Yug, altes Haus! Das ist ja ne Überraschung! Klar hab ich Zeit, worum geht's?"
 

"Tristan hat mich heute Morgen angerufen und mir erzählt, dass Kaiba in der Uni aufgetaucht ist, stimmt das?"
 

Joey seufzte schwer und lehnte sich mit dem Rücken an die Wand.
 

"Ja stimmt! Das verbreitet sich ja wie ein Lauffeuer!"
 

"Kommst Du klar?"
 

Joey grinste leicht.
 

"Sicher! Ist ja nicht das erste Mal, dass wir uns über den Weg laufen!"
 

"Wenn Du Hilfe brauchst, sag Bescheid, ja?"
 

"Yug! Ich komm klar! Wirklich! Hör auf, Dir ständig Sorgen um mich zu machen. Wir sind nicht mehr auf der High School, okay?!"
 

"Das heißt aber nicht, dass ich mir keine Sorgen mehr um meinen besten Freund machen darf!"
 

Joey seufzte leise.
 

"Natürlich nicht, aber Du hast selbst Probleme, um die Du Dich kümmern musst, immerhin musst Du den Spieleladen alleine führen, solange Opa mit Rückenschmerzen im Krankenhaus liegt!"
 

"Er kommt nächste Woche wieder raus!"
 

"Echt? Das ist super! Grüß ihn bitte von mir!"
 

"Klar, Joey, mach ich gern, ich soll Dich übrigens von Tea grüßen, sie kommt morgen aus Amerika zurück und wollte am Samstag eine Party schmeißen!"
 

"Welche Zeit?"
 

"Hat sie nicht gesagt, das wollten wir morgen klären!"
 

"Okay, Yug, ruf mich morgen an, ich muss los, die Arbeit ruft!"
 

"In Ordnung, dann bis morgen, bye!"
 

"Bye, Yugi und danke für Deinen Anruf!"
 

"Kein Problem, bis denn!"
 

"Bis denn!"
 

Joey legte auf und seufzte leise.
 

>Typisch Yugi, sorgt sich noch immer um mich, als wäre er meine Mutter!<
 

Er schaute kurz auf die Uhr.
 

"Shit, schon wieder zu spät! Wenn das so weitergeht, feuern die mich noch!"
 

Mit eiligen Schritten rannte er ins Wohnzimmer und zog sich um.
 

>Hoffentlich taucht Kaiba nicht wieder im Restaurant auf, seinen Anblick könnte ich jetzt wirklich nicht ertragen! Reicht schon, dass ich ihn morgen sehen muss und jeden anderen Tag!<
 

Er verließ sein Apartment, schloss ab und rannte die Treppen runter.
 

>Ich würde wirklich zu gerne wissen, was Kaiba mit seinen Spielchen bezweckt! Er macht nie etwas ohne Grund und dass er nur eine Ablenkung sucht, kauf ich ihm nicht ab, da steckt sicher mehr dahinter, als er mir sagen will! Fragt sich nur was!<
 

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