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Unistress der Extraklasse

Oder wenn Joey Wheeler auf die Uni geht!
von

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Träume und andere Katastrophen

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~23:55 Uhr Mittwoch 5. Oktober 2005~
 

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Es dauerte eine Weile bis Joey bemerkte, dass er noch immer Setos Hand festhielt und er ließ beinahe ruckartig los.
 

„Äh, ja, es ist wohl besser, wenn Du jetzt gehst, immerhin müssen wir morgen wieder früh aufstehen.“
 

Er drehte den Kopf zur Seite und wich Setos Blick aus. Seto blinzelte leicht und grinste dann fies.
 

„Wann soll ich Dir das nächste Mal Nachhilfeunterricht geben?“
 

Joey seufzte leise, warf Seto einen kurzen Blick zu und verschränkte nervös die Arme.
 

„Nun ja, morgen und übermorgen muss ich arbeiten und am Samstag bin ich in Domino.“
 

Seto zog eine Augenbraue hoch.
 

„Domino? Wieso?“
 

„Tea ist wieder da und gibt bei Yugi eine Wiedersehensfeier. Mokuba sollte auch eingeladen werden, aber das würde bedeuten, dass er sich zwischen der Party und Dir entscheiden müsste, schließlich willst Du das Wochenende mit ihm verbringen, oder?“
 

Seto rieb sich mit einer Hand über die Schläfe und seufzte leise.
 

„Wann genau ist die Party?“
 

„Gegen 19:00 Uhr.“
 

„Okay, Mokuba wird da sein, sonst noch irgendwelche Wünsche?“
 

Joey schluckte nervös und biss sich auf die Unterlippe.
 

>Ob ich ihn fragen soll? Vielleicht kommt er ja mit?<
 

Er schüttelte den Kopf.
 

„Nein, keine weiteren Wünsche, jedenfalls keinen, den Du erfüllen würdest.“
 

Seto zog seine Augenbrauen zusammen und starrte Joey etwas verwirrt an.
 

„Was macht Dich so sicher, dass ich das nicht kann?“
 

Joey lächelte leicht.
 

„Ich hab nicht gesagt, dass Du es nicht kannst, ich hab nur gesagt, dass Du es nicht tun wirst.“
 

„Und warum werde ich es nicht tun?“
 

Joey lächelte noch breiter und tippte Seto mit dem Zeigefinger gegen den Brustkorb.
 

„Weil Du der große Seto Kaiba bist und mit Sicherheit nicht auf eine kleine Party gehst, die von Leuten gegeben wird, die sich Deine Freunde nennen.“
 

Seto grinste leicht.
 

„Heißt das, Du willst, dass ich ebenfalls zu der Party komme?“
 

Joey schluckte nervös und zuckte mit den Schultern.
 

„Vielleicht?“
 

Seto strich Joey einmal kurz durch die Haare, drehte sich um und marschierte hinaus auf den Flur.
 

„Ich überleg's mir, okay, Schoßhündchen?“
 

Joey stand wie angewurzelt im Wohnzimmer neben seiner Couch und brachte nur ein zögerliches Nicken zu Stande, während Seto mit einem eigenartigen Grinsen auf den Lippen Joeys Apartment verließ. Joey strich sich durch die Haare und schüttelte den Kopf.
 

>Was zum Teufel war das jetzt bitte?<
 

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Am nächsten Morgen erwachte Joey ziemlich früh auf seiner ausklappbaren Couch und rieb sich die Augen.
 

>Shit, was für ein Traum! Ich glaub, unter diesen Umständen wäre es wirklich besser, wenn ich nicht mehr so viel über Kaiba nachdenke, jedenfalls nicht vor dem Schlafengehen!<
 

Ungläubig fuhr er sich mit beiden Händen durch seine zerzausten Haare, stand auf und marschierte leicht schwankend ins Badezimmer.
 

>Wenn mich Kaiba noch einmal Schoßhündchen nennt, dann bekommt er meine Faust ins Gesicht! Seinetwegen hatte ich schon wieder dieses dämliche Hundekostüm an! Arschloch! Ich dachte, dass ich diese Phase hinter mir hätte!<
 

Grummelnd und fluchend stellte Joey sich unter die Dusche.
 

>Und als wäre das nicht genug, hat mich Kaiba auch noch an der Leine ausgeführt und ich musste auf allen Vieren vor ihm herlaufen, wie so ein dämlicher Köter! Argh!<
 

Er raufte sich die Haare und knallte seinen Kopf mehrmals gegen die geflieste Wand.
 

>Scheiß Traum! Scheiß Hundekostüm! Scheiß Kaiba!<
 

Verzweifelt ging Joey in die Knie, während das kaltwerdende Wasser auf ihn niederprasselte.
 

>Aber das ist ja noch nicht einmal das Schlimmste an diesem beschissenen Traum. Das Schlimmste ist, dass ich irgendwie richtig glücklich aussah, als würde ich mich tatsächlich freuen, dass ich im Hundekostüm stecke und Kaiba mit mir Gassi geht! Was zum Geier ist da bloß in mich gefahren?<
 

Er kaute auf seiner Unterlippe herum, stand ruckartig auf, drehte das Wasser auf ganz kalt und versuchte seine Gedanken fortzuspülen.
 

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Seit über einer halben Stunde saß Joey im Unterricht und versuchte angestrengt den Erläuterungen von Professor Hiroshi Fukawa, der den Kurs ,digitale Signalverarbeitung' leitete, zu folgen.
 

„…Die Vermittlung jeder Information geschieht durch ein physikalisches Medium dem die Nachricht in Form eines Signals aufgeprägt wird. Schallsignale breiten sich in der Luft als Welle, verursacht durch kontinuierliche Luftdruckschwankungen, aus. Zur Übertragung und Speicherung ist eine Umwandlung in eine elektrische Wechselspannung vorteilhaft. Die Information ist damit in der kontinuierlichen Änderung der Spannung über der Zeit enthalten…“
 

Joey versuchte sich ein paar Notizen zu machen, verschrieb sich aber ständig dabei. Er fluchte leise, während er mit einem Ohr versuchte zuzuhören, während er seine Fehler korrigierte.
 

„…Zwischen den zeitdiskreten und den kontinuierlichen Signalen bestehen daher sehr enge Zusammenhänge und die für kontinuierliche Signale gültigen Gesetze und Methoden können sehr häufig für zeitdiskrete Signale übertragen werden…“
 

>Zeitdiskret? Ich dachte, wir wären erst bei kontinuierlich?<
 

Joey raufte sich die Haare und versuchte verzweifelt alles zu verstehen was Professor Fukawa erklärte, der gerade ein Bild an die Wand projizierte.
 

„…Dieses Bild veranschaulicht den Übergang von analogen zu zeitdiskreten Signalen. Neben der Diskretisierung der Zeitachse ergibt sich bei der digitalen Darstellung eine Diskretisierung der Amplituden…“
 

>Ampli-was?<
 

Er schaute sich um, seine Mitstudenten schienen sehr angespannt zu lauschen, einige machten sich Notizen, andere nickten immer wieder zustimmend, als würden sie alles verstehen.
 

„…In der Praxis der digitalen Systeme sind sowohl die Genauigkeit der Eingangssignale als auch die Darstellung der Koeffizienten und die Rechengenauigkeit beschränkt…“
 

>Argh! Verdammter Mist! Nicht so schnell!<
 

Mürrisch kritzelte Joey stichpunktartige Notizen auf seinen Schreibblock, als das melodische Läuten aus den Lautsprechern das Ende des Unterrichtes ankündigte.
 

„Nächste Woche werden wir die ersten Berechnungen durchführen und das Unterthema ‚komplexe exponentielle und sinusförmige Signale‘ durchnehmen. Wer sich schon jetzt darauf vorbereiten will, kann sich im Buch die Seite 13 vornehmen. Wir sehen uns dann nächste Woche!“
 

Professor Fukawa packte seine Unterlagen zusammen und verließ als erster den Raum, während sich die Studenten noch ein Weilchen untereinander unterhielten. Es war der letzte Kurs des Tages und niemand schien es sonderlich eilig zu haben, außer Joey, der seine Papiere und Bücher in seine Tasche schmiss und förmlich in den Flur flog, wobei er fast noch den Professor umrannte, der im Gang stehengeblieben war und sich mit jemandem unterhielt.
 

„Sorry, Professor, hab Sie nicht gesehn!“
 

Joey registrierte nicht mit wem sich der Professor unterhielt, daher stolperte er fast über seine eigenen Füße, als er Setos Stimme hörte.
 

„Wo willst Du denn so schnell hin?“
 

Stolpernd kam Joey am Ende des Ganges zum Stehen und drehte sich um.
 

„Huh?“
 

„Nicht ‚huh‘, das heißt: ‚wie bitte‘.“
 

„Ach leck mich, Kaiba!“
 

„Ein bisschen mehr Benehmen, wenn ich bitten darf, das macht einen schlechten Eindruck.“
 

Joey warf einen verlegenen Blick zu Professor Fukawa, der etwas amüsiert zwischen Seto und Joey hin und her schaute.
 

„Lassen Sie sich nur nicht von mir stören, ich war ohnehin auf dem Weg in mein Büro, ich erwarte noch einen wichtigen Anruf.“
 

Beim Vorbeigehen legte der Professor Joey noch die Hand auf die Schulter und lächelte etwas mitleidig.
 

„Viel Glück.“
 

„Danke, werd ich brauchen.“
 

Er wandte sich wieder Seto zu und verschränkte die Arme.
 

„Was machst Du eigentlich hier? Ich dachte, Du hättest den Nachmittag frei?<
 

Seto zog eine Augenbraue hoch.
 

„Ich hatte nur ein paar Unterlagen vergessen und war gerade auf dem Weg nach draußen. Soll ich Dich mitnehmen?“
 

Joey seufzte.
 

„So langsam wird das zur Gewohnheit!“
 

„Schlimm?“
 

Joey überlegte kurz, schüttelte dann aber den Kopf.
 

„Nicht wirklich.“
 

„Dann komm.“
 

Er wollte Seto gerade nach draußen folgen, als dieser noch ein:
 

„Schoßhündchen.“
 

hinterherwarf.
 

Joey sah rot, sprang Seto von hinten an und warf ihn auf den Boden.
 

„Du Arsch!“
 

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Kommentare zu diesem Kapitel (5)

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Von:  Mia11
2018-11-09T23:56:03+00:00 10.11.2018 00:56
Hi ich habe die story gerade erst gefunden, sie ist toll. Ich kann nur hoffen das sie irgendwann weiter geht.
LG mia
Von:  Onlyknow3
2015-01-08T17:39:46+00:00 08.01.2015 18:39
Die Geschichte hat den schwarzen Humor gepachtet, es ist so was von amüsant was die beiden sich da gegenseitig antun und doch auch gleich wieder zum heulen wenn Seto frech oder beleidegend ist. Joey kann es einfach nicht lassen sich daran zu reiben und Seto hat seinen Spaß dabei Joey auf die Palme zu bringen.
Mach weiter so, freue mich auf das nächste Kapitel.

LG
Onlyknow3
Von: abgemeldet
2014-12-22T15:47:03+00:00 22.12.2014 16:47
Oh man Joey. Er hatte es ja in Gedanken gesagt, dass wenn Seto ihn noch einmal Schoßhündchen nennt, er ihn dafür schlägt. Und so wie es aussieht, ist es gerade so weit. Nur gerade, wo es zur womöglichen Ausholaktion von Joey kommt und Seto am Boden liegt, musste du aufhören. Das ist so fies. XD
Schreibe schnell weiter. Bin gespannt, wie es weiter geht.^^
Von:  Miisha
2014-12-20T22:40:23+00:00 20.12.2014 23:40
Das ist ja echt fies von dir, gerade jetzt aufzuhören, wo Joey Kaiba am Boden hat. *g*
Wirklich schön, dass es hier auch weitergeht. Hatte das ganze fachspezifische Gequassel schon gekonnt verdrängt. Da bräuchte ich auch einen Kaiba, der mir Nachhilfe gibt. ^^
Ich fand's auch cool, dass der Dozent die Beleidigung an Kaiba so locker nimmt. Wo der doch Aushilfslehrer und eine Respektsperson ist. XD
Ansonsten war das Kapitel für meinen Geschmack natürlich viiiiel zu kurz! Also hoffe ich, dass du schnell weiterschreibst. ^^

Gruß Miisha
Von:  kuschelmietz
2014-12-12T13:04:24+00:00 12.12.2014 14:04
BOAH!!!!! Weiterschreiben, büdeeeeeeeeee!!!!
Hab die Geschichte in einem Zug bis hierher gelesen und bin restlos begeistert. ^^
LG
mietze


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