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Andere Federn

Zeitlich vor TRC angesiedelt ^^
von

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Erstes Treffen

Huhuuuuu ^^ Hier ist das erste Kapitel meiner TSUBASA RC FF. Ich habe mich einfach total in das Pairing Fye x Kurogane verliebt *.* Und musste auch dazu was schreiben *hüstel* Wer kein Shonen-ai mag, darf trotzdem lesen, da das erste Kapitel noch sehr harmlos ist. Na dann...
 

Ich präsentiere voller stolz den nächsten Teil meines Massenuploads: Andere Federn (2)
 

"..." -> gesagtes

//...// -> gedachtes

=== -> Rückblende
 

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Es war dunkel, in Japan. Es schien kein Mond und selbst das blasse Licht der Sterne drang nicht durch die Bäume, unter denen Kurogane stand. Es herrschte vollkommene Dunkelheit um ihn herum, aber keinesfalls war es auch ruhig. Die Blätter rauschten und es klang, als wären viele Personen um den Kämpfer verteilt. Der große Mann in schwarz hatte die Augen geschlossen. Er würde kein Licht brauchen, in diesem Kampf. Sobald sie ihn angreifen würden, hätten sie verloren. Sie, diese düsteren Gestalten, die dem Volk unter dem Namen "Dämonen" bekannt waren. Es war Kuroganes Aufgabe, sie zu bekämpfen. Und er würde seine Aufgabe erfüllen. Niemals, würde er Prinzessin Tomoyo im Stich lassen. Er hatte ihr die ewige treue geschworen. Plötzlich wurde das rascheln lauter. Der Schwarzhaarige grinste. Es ging los!
 

Gleichzeitig, sprangen siebzehn Dämonen aus dem Gebüsch auf ihn zu. Er wich der ersten Angriffswelle aus, indem er einfach in die Luft sprang. Diese Dämonen waren zum Glück nicht besonders Helle, denn sie bemerkten zuerst einmal nicht, dass ihr Opfer über ihnen war. Sie attackierten sich gegenseitig, bis der schwarze Schatten sich über zwei von ihnen hinabsenkte und nach einem kurzen, silbernen aufblitzen, lagen sie tot auf dem Waldboden. Nur Sekunden später hatte es drei weitere hingerafft und dem großen Mann war klar, dass einige bereits tot waren, ohne dass sein Schwert ihnen nahe gekommen war. Solche geistesarmen Geschöpfe! Ihre eigenen Leute zu zerstückeln, wie es Tiere taten. Man sollte nicht glauben, dass einige Dämonen intelligenter waren, als Menschen. Natürlich waren dies ranghöhere Dämonen, die sich kaum auf einen solch unvorteilhaften Waldkampf einlassen würden.
 

Und doch... Dieses Gemetzel kam Kurogane seltsam vor. Zu einfach, zu sinnlos. Normalerweise gab es keine streunenden Dämonen. Immer waren sie in Einheiten gegliedert, die einem höheren Dämonen unterteilt waren. Besonders hier, weit entfernt vom Hauptschloss, waren die Anführer dieser Gruppen stark und weithin gefürchtet. Das war schließlich der Grund, warum er hier war! Er wollte stärker werden. Stärker, nein, der stärkste von allen! Abrupt drehte er sich um, um die letzten Überlebenden ins Jenseits zu schicken, was ihm auch mit einem Schwertstreich gelang. Zufrieden steckte Kurogane sein Schwert in die Scheide zurück. Wie immer, hatte ihm sein Silberdrache gute Dienste geleistet. Plötzlich jedoch, war jemand, oder etwas, hinter ihm. Es war zu schnell, selbst für den geübten Schwertkämpfer. Bevor er sein Schwert auch nur wieder gezückt hatte, schnitten tiefe Krallen in seinen Rücken und er keuchte vor Schmerz auf.
 

Er drehte sich um, leicht gebeugt und nun wieder mit Ginryu in den Händen. Es war noch immer zu dunkel, um etwas zu sehen, aber nun war es auch vollkommen still. Das Einzige, was dem nächsten Angriff auf ihn vorausging, war ein seichter Lufthauch. Dann, spritze Blut über seinem linken Arm. "Kch!" entfuhr es dem Schwarzhaarigen, ehe er wieder ruhig wurde. Wenn er sich voll und ganz auf seine Umgebung einlies, konnte er den Angriff erahnen. Er schloss erneut die Augen, doch er hatte Pech. Sein neuer Feind schien seine Strategie bereits zu kennen, denn kurz, bevor Kurogane die vollkommene Konzentration erreicht hatte, griff er wieder an. Diesmal, erwischte er das rechte Bein des Japaners.
 

//Verdammt!// schoss es dem großen durch den Kopf. //Woher kennt er meine Schwachstelle? Niemand, der sie gesehen hat, lebt noch!//
 

Dann jedoch, fiel es dem Ninja wie Schuppen von den Augen. Der unkoordinierte Angriff dieser schwachen Dämonen zuvor! Er hatte es hier mit einer sehr hohen Wildheit zutun, also war es keinesfalls abwegig, dass er den Kampf aus dem verborgenen heraus beobachtet hatte. Er hätte sich lieber konzentrieren sollen, aber in diesem Moment entfuhr Kurogane ein wütendes Schnauben. Seine eigenen Leute dem Tod zu überlassen, nur um den Feind auszuspionieren? Das war feige. Erneut ging ein Lufthauch und es spritzte Blut. An seiner Stirn lief ein breiter Strom der roten Flüssigkeit hinab, aber er ignorierte den neuen, pochenden Schmerz und verschmolz endlich gedanklich mit seiner Umgebung. Zuerst war alles schwarz, dann nahmen die ersten Dinge Konturen an. Ein Hase lief an dem Kampfplatz vorbei und fiel dem Ninja in einer leuchtenden Farbe auf. Der Dämon war ständig in Bewegung, daher musste der Schwarzhaarige ausharren, bis er angegriffen wurde. Das gefiel ihm zwar nicht, aber es war die einzige Möglichkeit.
 

Der Dämon schoss von links auf ihn zu und zielte genau auf Kuroganes Herz. Gleichzeitig mit dem altbekannten Lufthauch, wich er zurück, jedoch nicht schnell genug. Die Klauen trafen seine Brust, schlitzten sie auf, verfehlten jedoch ihr tödliches Ziel. Obwohl er schwer keuchen musste, schaffte er es, die Verbindung zur Natur aufrechtzuerhalten. Und gerade, als er seine Sinne wieder nach dem Dämon auf die Reise schickte, fiel ihm etwas anderes auf, nicht weit von ihm entfernt. Ein helles Leuchten, nur gute 20 Meter weiter. Die Umgebung dort schien in sich Selbst zu verschwimmen! Der Ninja hatte jedoch keine Zeit, sich mit diesem Phänomen zu befassen, da der Dämon, diesmal von hinten, einen erneuten Angriff startete. Noch einmal alle Kraft zusammen nehmend, konzentrierte er sich auf den Feind. Er flog auf ihn zu und als Kurogane den Lufthauch spürte, drehte er sich um und änderte ein wenig seine Position. Er holte mit Ginryu aus und wollte zustoßen, doch der Dämon war erneut schneller. Seine Krallen versenkten sich tief in die rechte Schulter des Menschen, durchdrangen sie völlig, nur um im nächsten Moment wieder daraus hervor zu schnellen und seinem Opfer damit einen gepeinigten Schrei zu entlocken. Silberdrache fiel zu Boden. Sein Besitzer hatte nicht mehr die Kraft, es zu halten und sackte gar neben es auf die Knie. Ihm tat alles weh!
 

Gequält blickte Kurogane auf, zu dem Dämon, der diesmal vor ihm stehen geblieben war. Er schien es nicht mehr für nötig zu halten, aus einem Versteck anzugreifen. Mit einem breiten grinsen in der hässlichen Fratze, griff er in den schwarzen Haarschopf vor sich und holte mit der anderen Pranke aus.
 

"Ihr Menschen macht es einem so leicht, euch zu töten. Kommt sogar in unsere Gebiete! Ihr dummen Geschöpfe!" fauchte das Wesen Schadenfroh.
 

"Dieses Gebiet gehört noch immer den Menschen, Monster!" erwiderte der Schwarze trotzig. [1] Er hatte bemerkt, dass sich jemand näherte. Vielleicht war es das Wesen aus dem Licht? Er wusste nicht, ob ihm dieses Wesen irgendwie helfen würde, ob nun gewollt, oder ungewollt, aber er musste dieses Monster unbedingt davon ablenken.
 

"Achja? Verzeihung." Grinste der Dämon und trat dem Ninja genau in die Wunde auf der Brust. Überrascht von dieser Attacke stöhnte der Mensch erneut auf und ihm wurde kurzzeitig schwarz vor Augen. Als die tanzenden Punkte vor ihm langsam wieder verschwanden, sah er etwas seltsames hinter seinem Peiniger. Ein bläuliches Licht, ganz sanft.
 

Offenbar starrte er doch zu sehr zu dem Licht, denn der Dämon drehte seinen Kopf und blickte einem weiteren Menschen direkt ins Gesicht. Seine Augen weiteten sich, als das blaue Licht, dass sein Gegenüber bis eben noch eingehüllt hatte, rasend schnell auf ihn zukam und ihn plötzlich einschloss. Es legte sich auf ihn, wie eine zweite Haut und lies ihn erstarren. Plötzlich, begann die Haut des Dämons zu brennen. Heiß, heißer, bis sie scheinbar in Flammen stand. Tatsächlich aber sah Kurogane nichts an dem Unwesen, dass ihn noch immer festhielt. Was auch immer sein Feind da für Höllenqualen litt, es war nur eine Magie. Dann, nach einem kurzen zucken, das den Dämon durchlief, fiel er neben Kurogane zu Boden. Er musste nicht erst nachsehen, um zu wissen, dass er tot war. Stattdessen griff er mit seiner zitternden, linken Hand nach Ginryu. Den rechten Arm konnte er nicht bewegen. Scheinbar hatte der Dämon einige Muskelfasern durchtrennt. Verzweifelt versucht, seine Schmerzen zu unterdrücken, blickte er auf und zuckte kurz zusammen, als er bemerkte, dass der Neuankömmling direkt vor ihm saß.
 

//Eine ungünstige Position. Ich könnte ihn leicht angreifen.// urteilte der Verletzte und doch tat er es nicht, sondern musterte die Person vor ihm eingehend. Es war ein Mensch, lang und zierlich gebaut, mit blonden Haaren, die wirr auf seinem Kopf lagen. Er trug einen hellblauen Mantel mit Handschuhen und schien kältere Gefilde gewohnt zu sein. Dann trafen seine, scheinbar vom Blut seiner Feinde rötlichen gefärbten Augen auf die, des Mannes vor ihm. Sie waren hellblau, wie der wolkenlose Himmel über dem Meer. Er versuchte, noch tiefer, in diese lächelnden Augen zu blicken, etwas in ihnen zu lesen, spürte jedoch gleichzeitig, wie seine Augenlieder sich dabei senkten. Was war das? Er konnte doch jetzt nicht einfach einschlafen!
 

Der blonde Mann lächelte noch breiter, als der Verwundete ihm entgegen kippte. Auch hier hatte sein Zauber also die gewünschte Wirkung nicht verfehlt. Mit einer geschickten Bewegung fing er ihn auf und musterte den Geretteten. Er blutete stark aus den zahlreichen Wunden und der Blonde war sich sicher, dass er die meisten Verletzungen im dunkeln nicht einmal sah.

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Es war warm. Warm und weich. Kurogane seufzte genüsslich und kuschelte sich in die wohlige Wärme. Zufrieden wollte er sich am Kopf kratzen, als ihm plötzlich auffiel, dass er seine Hände nicht bewegen konnte. Sie waren zusammengebunden! Vorsichtig blinzelte der Ninja und sah sich um. Er war in einer Art Höhle und lag auf einem Haufen Moos und sein Körper war zugedeckt mit zwei hellblauen, warmen Mänteln. Als er den Mantel ansah, fiel ihm wieder ein, was passiert war. Er war einfach eingeschlafen! Da war er nun wirklich selbst schuld, wenn er gefangen genommen wurde. Ein kurzer Blick um sich herum, verriet ihm, dass direkt vor ihm ein Feuer loderte. Weit genug weg, um ihn nicht zu gefährden, aber nah genug um ihn zu wärmen. Mit dem Gesicht dem Feuer zugewandt saß der blonde Mann, der ihn gerettet und offensichtlich auch gefesselt hatte. Er trug ein weißes Oberteil, mit hochstehenden Kragen, noch immer seine schwarzen Handschuhe und eine schwarze Hose. Angespannt sah Kurogane weiter durch die Höhle. Wo war...?
 

"Dein Schwert liegt gleich neben mir. Nur für den Fall, dass du es suchst." Kam eine fröhliche Stimme vom Feuer.
 

Der Schwarzhaarige erstarrte. Wie konnte der Blonde wissen, dass er sich umsah? Er hatte sich dabei kaum bewegt! Tomoyo hatte ihm erzählt, dass die menschliche Aura sich veränderte, je nachdem was man gerade dachte oder fühlte. Sie hatte ihm auch erzählt, dass Begabte existierten, die diese Aura sehen konnten.
 

"Du bist also ein Magier." Stellte Kurogane fest und erschrak beim sprechen über seine kratzige Stimme. Wie lange hatte er sie nicht benutzt?
 

Der Blonde nickte. "Und du bist ein Schwertkämpfer?"
 

"Ninja."
 

"Dafür hast du aber ziemlich schlechte Reaktionen." Kicherte der Mann am Feuer und stand auf, wobei er sich den Staub von der schwarzen Hose klopfte.
 

Da er gerade in einer denkbar schlechten Lage für einen Streit war und der Blonde im Prinzip recht hatte, zog der Schwarze es vor, als Antwort nur zu Brummen. "Wer bist du überhaupt?"
 

Der Magier trottete lächelnd auf ihn zu und ging vor ihm in die Hocke. "Wie unhöflich von mir! Ich bin Fye und wie du bereits richtig erkannt hast, ein Magier. Und selbst, mein schwarzer Freund?"
 

"Wie hast du mich gerade genannt?" knurrte Kurogane als Antwort.
 

"Na, auch gut. Dann eben Schwarzer." Meinte Fye lächelnd, zog dem Schwarzen die beiden Mäntel weg und tastete vorsichtig über Kuroganes Brustkorb.
 

"Was zum Teufel machst du da??" fauchte dieser und versuchte sich dem Fremden zu entwinden.
 

"Ich sehe nach, ob die Verbände noch fest sitzen, also halt still." Verdammt, wenn er nicht bald seine Hände da weg nehmen würde...!
 

"Kchichi..."
 

Der Magier hörte abrupt mit seinen Untersuchungen auf. Das war doch nicht etwa... Er lies seine Hände noch mal etwas tiefer wandern und sah seine Vermutung bestätigt. Der brummige Verletzte kicherte wie ein Schulmädchen - er war ganz offensichtlich kitzelig! Fye musste sich ernsthaft in Erinnerung rufen, dass der Mann unter ihm schwer verletzt war, denn sonst hätte er getestet, wo er alles kitzelig war. [2] Stattdessen lies er vom Ninja ab und setzte sich direkt neben ihn, um die anderen Verbände vorsichtig zu kontrollieren. Es entstand eine kurze Stille, die Kurogane erst unterbrach, nachdem Fye sein Abtasten beendet hatte.
 

"Warum hast du das gemacht?"
 

"Weil du sonst vielleicht von den Verbänden stranguliert wirst, während du dich bewegst." Erklärte der Blonde lächelnd und überprüfte nun, wie fest die Fesseln waren.
 

"Ich meinte eigentlich warum du mir erst ungefragt hilfst, mich mittelmäßig verarztest und dann fesselst!" fauchte der Ninja ungehalten. Fye blickte ein wenig beleidigt drein und seufzte.
 

"Ich glaube kaum, dass du dieses... Ding... in der Lage besiegt hättest. Und was ist an der Verarztung auszusetzen? Sich zu beschweren, ohne sich vorgestellt zu haben, ist ganz schön unhöflich, Schwarzer." Mit diesen Worten kniff er dem "Schwarzen" in die linke Wange und grinste. Kurogane konnte ein genervtes Stöhnen nicht unterdrücken. Was sollte das denn?
 

"Du bist ein Magier! Wenn du mir ernsthaft helfen wolltest, hättest du meine Wunden mit Magie geheilt!"
 

Fye seufzte theatralisch. "Du wurdest wohl noch nie von einem Magier geheilt?"
 

"Ich war noch nie schwer verletzt!" meinte der Verwundete trotzig.
 

"Es tut sehr weh, wenn man Magie zur Heilung verwendet. Das Gewebe wird schneller geheilt, als der Körper es verträgt und - "
 

Kurogane schnaubte verächtlich, was Fye dazu brachte, seine Erklärung zu unterbrechen. "Du bist nicht von hier. Ich glaube viel eher, dass du ein ranghoher Dämonenmagier bist, als ein hilfsbereiter Wanderer!"
 

"Also gut, aber beschwer dich nicht. Ich wollte es ausheilen lassen. Versuch möglichst flach zu atmen und dich nicht zu bewegen."
 

"Wie soll ich mich denn bewegen? Du hast mich doch gefesselt!" tobte Kurogane.
 

Die Antwort darauf war ein schiefes Lächeln. Dann legte der Magier seine Hand auf Kuroganes Stirn. Er schloss die Augen und um seine Hand tanzten blaue Lichter. Langsam gingen sie von der Hand auf die Stirn des Verletzten über. Er fühlte es warm werden, an der Schnittwunde. Ein angenehmes Gefühl. Er hatte also Recht gehabt, der seltsame Magier wollte nur -
 

"Au!" entfuhr es dem Ninja plötzlich. Seine Haut wurde schmerzhaft schnell wärmer. Es fühlte sich an, als würde sie auseinander gezogen und dann zusammengeschmolzen. Es brannte schrecklich! Er biss sich auf die Unterlippe, um weitere Laute der Schwäche zu unterdrücken.
 

"Es tut mir leid, aber ich habe dir gesagt, dass es schmerzhaft ist..."
 

Vor Schreck hatte er gar nicht bemerkt, dass das Leuchten und Fyes warme Hand wieder verschwunden waren. Er blinzelte ein paar mal, um sein Blickfeld wieder zu klären, dass von den Schmerzen wieder von schwarzen Punkten durchzogen war. Dabei fiel ihm auf, dass Fye aufstand und in Richtung Ausgang der Höhle verschwand. Erschöpft schloss Kurogane die Augen. Es tat wirklich weh...
 

Als er das nächste mal aufwachte, fühlte er zuerst etwas angenehm kühles auf seiner Stirn. Als er abrupt den Kopf bewegte, fiel ein kleines Leinensäckchen, scheinbar mit Eis gefüllt, neben ihm zu Boden. Nur einen guten Meter entfernt lag auch Fye, der, mit dem Gesicht seinem Patienten zugewandt, auf dem großen Haufen Moos eingeschlafen war. Das Feuer brannte noch immer, allerdings war es nun draußen am Dämmern. Ob es eine Morgen- oder Abenddämmerung war, vermochte Kurogane allerdings nicht zu sagen. Als er dass letzte mal aufgewacht war, war es hell gewesen, aber das half ihm jetzt auch nicht.
 

"Wieder wach?" kam es verschlafen von dem Mann neben ihm. Träge wischte der Magier sich über die Augen. Er schien nicht besonders lange geschlafen zu haben. Da Kurogane eine Antwort als überflüssig befand, hob er vorsichtig die gefesselten Hände und bedachte Fye mit einem undeutbaren Blick, der ihn wohl veranlassen sollte, das Seil abzunehmen.
 

"Nur wenn du mir endlich sagst, wie du heißt, Schwarzer." Grinste der Blonde. Der Ninja seufzte entnervt auf.
 

"Kurogane." Brummte er dann endlich. Fröhlich, da er endlich den Namen seines Patienten wusste, machte sich Fye daran, ihm die Handfesseln abzunehmen. In den rötlichen Augen Kuroganes blitzte es gefährlich, als er schnell aufspringen und sich auf den Magier stürzen wollte, doch dieser musste sich erst gar nicht sorgen. Kurogane war an den Füßen noch immer verschnürt, hatte Kopfschmerzen von der magischen Heilung der Schnittwunde, zu lange gelegen, um jetzt einfach aufstehen zu können und von seinen zahlreichen Verletzungen musste man wohl erst gar nicht reden. So brach er ein, noch bevor er sich ganz aufgerichtet hatte.
 

"Verdammt!" fluchte der Schwarze ungehalten. Fye seufzte lächelnd.
 

"Das war wirklich unvernünftig, Kuro-chama." Meinte er und zwang den Schwarzen, der angesichts dieser Verniedlichung seines Namens einem Herzinfarkt nahe schien, zum hinlegen. "Ist dir kalt?" Ohne eine Antwort abzuwarten, deckte er ihn wieder mit den blauen Mänteln zu, so dass nur noch sein Gesicht rausschaute.
 

"Warum kümmerst du dich um mich? Ich hätte dich gerade angegriffen, wenn ich gekonnt hätte." Knurrte der Ninja.
 

"Ich kann doch einen unbeholfenen Verletzten nicht einfach dem Tod überlassen, geschweige denn angreifen." Trotz dieser Worte, die Fye lachend sagte, entging dem Schwarzen nicht, dass ein seltsames blaues Licht in seiner Hand verlosch. Ihm wurde klar, dass der Blonde keinesfalls leichtsinnig war. Er vertraute dem, ihm fremden, Ninja nicht blind. Die Fesseln waren nur ein offensichtliches Zeichen dafür. Wäre er Fye eben zu nahe gekommen, hätte dieser ihn mit Hilfe seiner Magie ins Jenseits befördert. Ein wirklich mächtiger Magier, war nicht einmal im Schlaf ungeschützt, denn er war ständig von seiner Zauberkraft umgeben. Es war unmöglich, ihm ein Leid anzutun, wenn man nicht sein volles Vertrauen genoss, denn, dass wusste Kurogane von Prinzessin Tomoyo, die Magie reagiert stark auf die Gefühle ihres Besitzers. Allein aus diesem Grunde, musste ein Zauberer seine Gefühle sehr gut beherrschen können.
 

Ein plötzliches Grummeln riss den Schwarzen aus seinen Grübeleien. Er wurde ein wenig rot um die Nase, als ihm bewusst wurde, dass dieses Geräusch von seinem Magen ausgegangen war. Wie lange hatte er denn nichts mehr gegessen...? Erneut war ein erfrischendes Lachen vom Magier zu hören.
 

"Es ist wirklich schon Zeit für's Abendessen!" meinte er und krabbelte auf allen vieren zu einem großen Rucksack der, genau wie sein Oberteil, in weiß und hellblau gehalten war. Nach kurzem kruschen, förderte er ein Laib Brot, Trockenfrüchte, eingelegte Pflaumen, Trockenfleisch und noch einige andere Dinge hervor. Damit beladen, kam er zurück und breitete es vor Kurogane aus. Dieser blickte ein wenig hilflos auf die Lebensmittel. Als er versuchte, sich ein wenig aufzurichten, zog sich ein gewaltiger Schmerz quer durch seinen Körper. Er unterdrückte einen Klagelaut und bettete seinen Kopf wieder auf das Moos.
 

Mit Argusaugen hatte Fye dieses kurze Schauspiel beobachtet. Es hätte ihn auch gewundert, hätte der Schwarze sich aufrichten können. Er mochte ein unglaublich starker Kämpfer sein, doch die Wunden, die er davon getragen hatte, waren schwer und einige alte, nicht richtig behandelte Verletzungen waren wieder aufgebrochen. In diesem Zustand glich es Selbstmord, auch nur sitzen zu wollen.
 

Der Größere war wütend auf sich Selbst. Warum war er so schwach? Nicht einmal aufrichten konnte er sich. Er hatte soviel trainiert und soviel gekämpft. Warum war er noch immer so schwach? Er biss sich auf die Lippe. Das war so ungerecht. Stunden, Tage, Wochen, Monate... So viel Zeit hatte er mit Training zugebracht. Warum also, warum war er noch immer nicht über den Schmerz erhaben? Plötzlich fühlte er, wie sein Kopf von hinten vorsichtig angehoben wurde. Trotz der umsichtigen Behandlung spürte er ein Ziehen, das von seinem Nacken abwärts führte. Zwei schmale Hände betteten ihn auf etwas erhöhtes und warmes. Als er nach oben sah, blickte er direkt in das lachende Gesicht des Kleineren. Er hatte sich hinter Kurogane gekniet und hielt eine getrocknete und Pflaume in der Hand.
 

"Soll ich dich füttern, Schwärzli?" fragte er mit einem schelmischen Lächeln.
 

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[1] - Und ich meine NICHT seine Hautfarbe -.-

[2] - *heftig schmutziges grinsen* Ihr wollt nicht wissen, was ich gerade gedacht habe...
 

*lol* Entschuldigt diese Schlussszene XD Ich würde mich riesig über Kommis freuen *.* Und ansonsten auch meine anderen Geschichten zum lesen empfehlen. *Schleichwerbung mach* Das nächste Kapitel gibt's frühestens in drei Wochen, da ich nu erst mal in Schweden bin ^^ Wer trotzdem eine Fye x Kurogane FF lesen möchte, kann ja mal in "Kyuusai" reinlesen, die in sich abgeschlossen ist. Ist übrigens eine Lemon. *unschuldig lächel*

Dat

-Ma-Chan-

Vom Schlafen und...

Aufgrund eines leichten (*lol*) Schlafmangels bin ich mal wieder in der Lage weiter zu schreiben ^^ In einem Zustand, denn man nicht als Wach bezeichnen kann, habe ich dieses Kapitel weitergeschrieben - in Trance sozusagen. XD Aber nicht wundern, in dem Zustand schreib ich am besten! *peace* *ungeahntes selbstvertrauen* Also...! Weiter geht's mit "Andere Federn".
 

"..." -> gesagtes

//...// -> gedachtes

=== -> Rückblende
 

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Plötzlich fühlte er, wie sein Kopf von hinten vorsichtig angehoben wurde. Trotz der umsichtigen Behandlung spürte er ein Ziehen, das von seinem Nacken abwärts führte. Zwei schmale Hände betteten ihn auf etwas erhöhtes und warmes. Als er nach oben sah, blickte er direkt in das lachende Gesicht des Kleineren. Er hatte sich hinter Kurogane gekniet und hielt eine getrocknete und Pflaume in der Hand.
 

"Soll ich dich füttern, Schwärzli?" fragte er mit einem schelmischen Lächeln.
 

Kurogane sah ungläubig von dem grinsendem Magier zu der Trockenpflaume und wieder zurück.
 

//Das meint der nicht ernst!?//
 

Doch der Schwarze lag falsch. Fye meinte es ernst. Das wurde dem Ninja klar, als sich die Pflaume seinem Mund näherte.
 

"Und jetzt "Aaaah..."." machte Fye es Grinsenderweise vor.
 

Kurogane schüttelte nur den Kopf, jedoch mit einem Blick, von dem Fye mehr als nur einmal hätte sterben sollen und die Lippen so fest aufeinander gepresst, dass das Blut aus ihnen wich und sie ganz weiß wurden.
 

"Na komm, oder willst du vielleicht verhungern?" fragte der Blonde lächelnd und wedelte mit dem Trockenobst vor der Nase des Ninja. Es folgte ein erneutes Kopfschütteln mit festentschlossenem Blick.
 

Ähnliche Versuche wiederholten sich noch einige male, dann seufzte der Magier. "Dann eben nicht." Meinte er und verspeiste das Steinobst selbst, wofür er nur einen ungläubigen Blick erntete. Nun gut, Kurogane wollte nicht gefüttert werden, aber Hunger hatte er trotzdem. Und zwar einen gewaltigen! Wie kam dieser... dieser... Der Schwertkämpfer suchte nach einer passenden Bezeichnung für einen solchen Menschen, doch ihm fiel einfach keine ein. Er war einfach zu sehr darauf fixiert, Fye dabei zuzusehen, wie dieser sich an dem Essen gütlich tat. Und das direkt vor seiner Nase und einem schon fast verbotenen Wohlgefallen. Es vergingen einige Minuten, ehe der Schwarze seinen Mund öffnete, um diesem Kerl mal ordentlich die Meinung zu sagen.
 

"Macht es dir etwa Spaß, einem Verletzten was vorzukauen?? Du verdammter - verdammter -!!" tobte er los und wurde mitten im Satz gestoppt, noch bevor er seine Bezeichnung gefunden hatte. Dass dieser Stopp durch eine kleine, gelbe Tomate ausgelöst wurde, die ihm der Blonde blitzschnell in den Mund schob, machte die Situation nicht unbedingt erträglicher. Gleichzeitig hielt ihm der Kleinere die Nase zu, so dass er nicht mehr atmen konnte. Nun musste er wohl oder übel das Gemüse kauen und runter schlucken. Zornfunkelnd blickte er den Magier dabei an. Dieser grinste wieder und hatte schon die nächste Kost zur Hand.
 

"Ich glaube, dass Wort, dass du suchst ist "Sadist", Kuro-min." Bemerkte er, wie beiläufig, und wartete, bis sein Patient die Tomate brav runtergeschluckt hatte. "Und, schmeckt doch gut, oder?" fragte er freudestrahlend und hielt ihm bereits die nächste hin.
 

Für einen kurzen Moment war der Größere drauf und dran, einen Streit vom Zaun zu brechen, doch dann bemerkte er erneut die eindeutige und unüberhörbare Meinung seines Körpers. Nun ja, da er verletzt war, brauchte er wohl auch etwas zu Essen. Genau dieser Gedanke brachte ihn dann dazu, widerwillig zu nicken. Doch auch, wenn er sich jetzt von dem, nun zufrieden aussehenden, Fye füttern ließ, hieß das noch lange nicht, dass er auch nur im mindesten freundlicher dreinblickte. Eher das Gegenteil war der Fall.
 

Nachdem sie das Essen erfolgreich hinter sich gebracht hatten, lehnte der Blonde sich ein wenig zurück, gegen die kalte und raue Felswand. Sein Kopf brummte ein wenig und er lehnte ihn ebenfalls gegen das Gestein.
 

"Übermüdet?" fragte Kurogane mit einem fiesen Grinsen. Er selbst war nicht im geringsten müde, sondern sogar mehr als wach. Sein Pfleger hingegen schien trotz aller Fröhlichkeit ziemlich abgespannt, dass war ihm nicht entgangen. Fye stutze für einen kurzen Moment, ehe er mit einem gekünstelten Gähnen verkündete:
 

"Ich musste ja auch die letzten vier Tage auf meinen Patienten aufpassen. Da konnte ich es mir nicht leisten, auch zu schlafen."
 

Das war nicht die ganze Wahrheit. Es war glatter Selbstmord, in einer fremden Welt einfach zu schlafen, wenn man allein war. Der verletzte und schlafende Ninja wäre ihm garantiert keine Hilfe gewesen, wenn diese Wesen ihn in der Höhle angegriffen hätten. Normalerweise wäre es kein Problem gewesen. Er war ein Magier. Ein mächtiger Magier, schließlich hatte er aus eigener Kraft die Welt gewechselt. Doch genau da war der Haken an der Sache: Er war von der Reise erschöpft und seine magischen Kraftreserven neigten sich dem Ende entgegen. Die Magie, die er an dem Teufel gewirkt hatte, der Kurogane angegriffen hatte, war eigentlich zu viel gewesen. Hätte er zu diesem Zeitpunkt keine Magie benutzt, hätten seine Ansammlungen vielleicht ausgereicht. Ausgereicht für den Schutz, der ihn immer umgab, selbst wenn er schlief.
 

Doch langfristig gesehen, würde es bestimmt praktischer sein, den Schwarzen gerettet zu haben. Er selbst war fremd in dieser Dimension und der Ninja lebte hier. Er würde ihm bei seiner Suche von Nutzen sein. Auch, wenn es zu einem Kampf kommen sollte. Ein lebendes Schutzschild oder auch eine Geisel waren immer ein großer Trumpf. Also würde er ihn pflegen, versuchen, sein Vertrauen zu gewinnen und...
 

Kurogane klappte den Mund auf und begann erneut zu schimpfen: "Ich habe dich ja wohl nicht um deine Hilfe gebeten! Ich wäre bestens alleine klar gekommen und außerdem," er holte tief Luft, "traue ich dir keinen Millimeter weit. Weder, dass du hier zufällig vorbei gekommen bist, noch dass du... Hey!?" Er hatte einen weiteren Blick nach oben geworfen und feststellen müssen, dass der Blonde die Augen geschlossen hatte. Sein Kopf war ein wenig zur Seite gerutscht und sein, ohnehin schon wirres, Haar hing ihm jetzt noch mehr ins Gesicht. Als er horchte, bemerkte er, dass auch die Atmung des Magiers ganz ruhig und langsam geworden war. "Hey...?" fragte er noch einmal leise, doch der Kleinere zuckte nicht einmal mit der Wimper.
 

//Der war wohl wirklich ziemlich fertig... Trotzdem, einfach einzuschlafen, wenn ich ihm die Meinung sage...// Kurogane warf noch einen Blick in das Gesicht des Schlafenden. Es war das erste mal, fiel ihm auf, dass er kein Lächeln darin sah. Betrachtete man ihn so, wirkte er ernst und... nun ja... irgendwie... klein.
 

Der Ninja hätte sich in diesem Augenblick am liebsten selbst geschlagen. Was dachte er denn da nur?? Der Typ hinter ihm war irgendein durchgeknallter Psychopath, [1] vor dem er sich in Acht nehmen musste. Man musste sich vor allen Menschen in Acht nehmen, wenn man nicht verletzt werden wollte. Und doch lag er einfach nur da, starrte in das Gesicht eines fast Fremden und hatte den Kopf noch immer in seinem Schoß liegen. Er konnte sich nicht bewegen ohne Schmerzen zu haben, aber vor allem wollte er den Magier nicht wecken. Es war immerhin seine Schuld, dass dieser so ermüdet war. So verging die Nacht Minute um Minute und Stunde um Stunde...
 

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Fye blinzelte. Die Sonne schien ihm geradewegs ins Gesicht. Noch immer schläfrig drehte er den Kopf zu einer anderen Seite. Mitten in der Bewegung erstarrte er. Er war noch immer in der Höhle. Doch warum war er eingeschlafen? Wie hatte ihm das passieren können? Sie hätten angegriffen werden können! Innerlich dabei, sich selbst zu verfluchen, bemerkte er ein Gewicht in seinem Schoß. Er sah nach unten und entdeckte Kurogane, der ihn unverwandt anstarrte. Wenn er vorher schon etwas verwirrt war, dann war er es jetzt völlig. Er blickte in Kuroganes rötliche Augen und hatte einmal mehr den Eindruck, als wären sie vom Blut zahlreicher Feinde gefärbt.
 

"Ähm... Guten Morgen?" meinte er mit einem verlegen wirkenden Lächeln zu seinem Patient.
 

"Morgen." Brummte dieser nur. "Du bist gestern einfach eingeschlafen."
 

"Ja, dass... hab ich mir jetzt gedacht." Stellte Fye in einem ungewöhnlich steifen Tonfall fest. Ein paar Minuten herrschte Stille, dann sagte der Schwertkämpfer plötzlich:
 

"Ich hab dich nicht geweckt, geschweige denn angegriffen." Fye hob ungläubig eine Augenbraue. Er bezweifelte stark, dass der Schwarze dass in diesem Zustand hinbekommen hätte. "Also... Willst du mir nicht sagen, wer du bist?"
 

Perplex sah der Blonde ihn an. "Ich habe doch schon gesagt, mein Name ist Fye -"
 

"Nein!" fuhr Kurogane dazwischen. [2] "Ich meine nicht deinen Namen. Ich will wissen was du hier zu suchen hast. Wenn du kein Dämon bist, kannst du hier auf keinen Fall her kommen. Außerdem wirkst du nicht, als kämst du auch nur aus diesem Land. Du scheinst hier irgendwie fremd zu sein."
 

Fye sah ihn einen kurzen Augenblick an. "Da hat aber jemand scharfe Augen!" lachte er. "Ich bin tatsächlich nicht von hier. Das ist ziemlich kompliziert... Sagen wir erst mal so: Ich bin hier, weil ich nach etwas suche. Es ist mir abhanden gekommen und in dieser Welt gelandet. Jetzt bin ich auch hier, um es zurückzuholen."
 

"Moment," machte Kurogane. "sagtest du "in dieser Welt", oder hab ich mich verhört? Du meinst doch bestimmt: "in diesem Land"?!"
 

"Nein, nein! Du hast schon richtig gehört. Ich komme nicht aus dieser Welt." Sagte Fye strahlend. Kurogane klappte ungewollt der Mund auf, was Fyes Grinsen nur noch breiter werden ließ.
 

"Ich hab gesagt es ist kompliziert." Meinte der Blonde mit erhobenem Zeigefinger und ließ seinen Kopf ein wenig kreisen. Sein Nacken war ganz steif von der unnatürlichen Haltung, in der er eingeschlafen war. Der Schwarze nickte nur und bereute es sofort wieder. Ihm tat nicht nur der Nacken weh, wenn er sich bewegte, sondern der ganze Körper.
 

"Und was ist dir "abhanden gekommen"?" fragte er und musste erneut feststellen, dass seine Stimme furchtbar rau klang. Nun ja, dem Anderen würde das bestimmt nicht auffallen. Er kannte ja auch die normale Stimme des Ninja nicht.
 

"Ein Stein - Kristall. Ziemlich wertvoll. Eigentlich gehört er nicht mir, ich wurde nur beauftragt ihn zurück zu holen."
 

"Kann der irgendwas?"
 

Der Magier schien kurz nach zu denken, ehe er darauf antwortete: "Ja. Wie kommst du darauf?"
 

"Du reist wohl kaum in eine andere Welt, nur um einen verdammten Kristall wieder zu holen, oder??" fauchte der Größere, selbst nicht wissend, warum er schon wieder so aggressiv wurde. Vermutlich lag es daran, dass er das Gefühl hatte, der Blonde würde ihn für blöd halten. Er wurde unterschätzt und das konnte er ganz und gar nicht leiden. Er, der doch der Stärkste von allen sein würde. Nicht eines Tages, dass war eine Aussage, die nur Träumer machten, die ihre Ziele niemals erreichten. Nein. Schon bald. Schon sehr bald würde er der Stärkste sein.
 

"Da hast du Recht, Kuro-chin." Lachte Fye. Kurogane rollte die Augen.
 

"Hör endlich auf damit! Ich heiße Kurogane! Nicht anders, also lass diese Verniedlichungsformen weg!"
 

"Aber Kuro-Kuro! Wenn man einen Menschen mag, soll man das auch zeigen. Hat dir das denn niemand beigebracht?" entgegnete der Kleinere bewusst in leicht vorwurfsvollem Ton.
 

"Wenn man jemanden...? Was redest du nur für einen Schwachsinn!!" fluchte der Schwarze und starrte den Felsvorsprung direkt vor sich an, als hätte er noch nie etwas so interessantes gesehen. Der Magier lächelte in sich hinein. Es war so einfach Menschen vom Thema abzubringen und zu manipulieren... [3]
 

Nach einiger Zeit der Stille und des innerlichen Fluchens fiel dem Schwertkämpfer ein, dass er seinen Kopf noch immer in Fyes Schoß liegen hatte. Er sah wieder auf. "Kann ich mich wieder auf das Moos legen? Es wird unbequem." Brummelte er.
 

Der Blonde lächelte zu ihm herab. "Ich muss sowieso die Verbände wieder wechseln." Und damit hob er mit unglaublicher Behutsamkeit den Kopf des Schwarzen an. Langsam rückte er von ihm weg und bettete seinen Kopf auf das Moos. Nun begann er, die Verbände zu lösen. Überrascht stellte Kurogane fest, dass seine Verletzungen kaum geblutet hatten.
 

"Seit wann hatte ich diese Verbände um?" Er verzichtete bewusst darauf, "Wann hast du mir diese Verbände umgemacht?", zu fragen.
 

"Vor zwei Tagen. Kurz nach dem du das erste Mal aufgewacht warst."
 

"Wie lange habe ich insgesamt geschlafen?"
 

"Vier Tage und fünf Nächte."
 

Der Größere stöhnte. Das konnte doch nicht wahr sein. Solange Zeit hatte er noch nie ohne Training verbracht! Inzwischen hatte Fye sämtliche Verbände entfernt und begutachtete die zahlreichen Wunden. Am schlimmsten waren die Schulter- und Brustverletzung. Die kleinste Blessur am Kopf hatte er ja schon verheilen lassen... Zwar mit einer miserablen Wirkung auf den Patienten, aber immerhin hatte es funktioniert. Seine Kräfte waren zu diesem Zeitpunkt so erschöpft gewesen, dass er keine größere Wunde als diesen Kratzer hätte heilen können. Dass war auch schon daran deutlich geworden, dass Kurogane wirklich schmerzen dabei gehabt haben musste. Da hatte er auch gelogen. Normalerweise tat es nicht weh, eine Verletzung verschwinden zu lassen, wenn man sein Handwerk beherrschte. Tja, wenn man es beherrschte... Waren die Kräfte erschöpft, so wirkten auch die Zauber anders. Er hatte es natürlich gewusst. Doch, wenn er es dem Ninja gesagt hätte, hätte er eine große Schwäche preisgegeben. Und er war weiß Gott kein Mensch, der eine Schwäche verriet...
 

Plötzlich wurde er aus seinen Gedanken gerissen. "Was ist mit der Verletzung am Rücken?"
 

Die hatte er ganz vergessen! Da sie nicht in seinem unmittelbaren Gesichtsfeld war, hatte er nicht an die schlimmste Verletzung gedacht.
 

"Die... ist nicht besonders arg." Das war nicht unbedingt gelogen. Er hatte versucht, diesen tiefen Schnitt mit Magie zu heilen. Eine große Selbstüberschätzung. Die Wunde hatte gerade mal begonnen sich wieder zu schließen, als ein blauer Blitz ihn gegen die nächste Felswand geschleudert hatte. Bei diesem magischen Kurzschluss hatte er sich selbst den ganzen Rücken aufgeschrammt und die Wunde seines Patienten danach lieber mit der Salbe eingerieben, die er mitgenommen hatte. Da es eine magische Salbe war, die er ebenfalls Selbst hergestellt hatte, wirkte sie außerordentlich schnell und gut. Trotzdem... wäre er im Vollbesitz seiner Kräfte, könnte er alle Wunden innerhalb von Sekunden heilen lassen. Bei diesem Gedanken musste er grinsen. Das hätte er trotz allem nicht getan. Dann wäre er seinen Patienten viel zu schnell wieder los geworden und den brauchte er schließlich noch.
 

Weiterhin mit einem Lächeln im Gesicht erneuerte er die Bandagen und beantwortete die zahlreichen Fragen des Schwertkämpfers. Als er wieder beim rechten Bein des Schwarzen ankam, versuchte dieser unwillkürlich es zu bewegen und wurde einmal mehr von den Fesseln aufgehalten. Er gab ein genervtes Geräusch von sich.
 

"Kannst du das nicht abnehmen? Ich kann doch sowieso nicht aufstehen!" meinte er säuerlich, jedoch ohne wirklich auf eine positive Antwort zu hoffen.
 

"Ich denke, dass geht."
 

"Wenn ich mich nicht bewegen kann, wird ich noch zum Krüppel, also warum kannst du nicht einfach..." er stoppte mitten im Satz. Der Blonde war bereits dabei, den Strick zu lösen.
 

"Was tust du??" fragte er entsetzt. "Sobald ich mich wieder halbwegs bewegen kann, könnte ich dich umbringen! Ich habe es schon einmal probiert, vergessen??" brüllte er den Magier an, der seinerseits ehrlich verblüfft aussah. Es vergingen einige Sekunden, in denen Fye ihn einfach nur anstarrte, dann brach er plötzlich in lautstarkes Gelächter aus. Er schüttelte sich am ganzen Körper und lag halb auf Kuroganes Beinen. Er lachte so herzlich und ausgiebig, dass der Ninja nicht umhin konnte nun ihn anzustarren. Was war denn daran so lustig...?
 

Die Antwort sollte bald folgen. Als der Kleinere sich, nach Ewigkeiten, wie es Kurogane vorkam, halbwegs wieder unter Kontrolle hatte und sich aufrichtete, glitzerten Tränen in seinen Augen. Lachtränen. Als er den Schwertkämpfer so ansah, fiel diesem unvermittelt auf, dass sein Gesicht ganz anders wirkte. Viel wärmer und freundlicher. Aber woran lag dass? Der Blonde lächelte, strahlte und grinste doch die ganze Zeit...
 

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[1] - Ich weiß, Kurogane kriegt gerade eine totale Paranoia... *kopf schüttel*
 

[2] - -Ma-Chan-: *Kurogane anguck* Doch...!

Kurogane: *augenroll* Hör gefälligst bis zum Ende zu, dass mein ich doch gar nicht!!
 

[3] - Ähm, ja. Fye hat in dieser FF schon fast was von Seishiro XD
 

Sooooo... Das war auch schon Kapitel 2. Eigentlich hätte ich es vor einer Woche uploaden können... Durch gewisse Umstände gibt es das ganze aber erst jetzt und mit einem abgeänderten Schluss. Sorry ;) Dafür beeil ich mich mit Kapitel 3... Außerdem hab ich mir einige Rechte gesichert, so dass ich demnächst auch englische TRC FFs übersetzen und online stellen werde. Es gibt einfach zu wenig :) Wenn die Übersetzungsaktion gut ankommt, denke ich darüber nach auch in anderen Sparten so was zu machen, wo es zu wenig FFs gibt. Vielleicht in Tokyo Babylon oder Lawful Drug? Mal schauen ^^ Ende der Schleichwerbung! XD
 

Dat -Ma-Chan-

Vom Fühlen und Sehen...

Ein Vorwort gibt es diesmal nicht, weil ich die FF nur schnell hochstelln will *chronischer Zeitmangel* Ich plädiere auf einen 48 Stunden Tag!
 

"..." -> gesagtes

//...// -> gedachtes

=== -> Rückblende

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Die Antwort sollte bald folgen. Als der Kleinere sich, nach Ewigkeiten, wie es Kurogane vorkam, halbwegs wieder unter Kontrolle hatte und sich aufrichtete, glitzerten Tränen in seinen Augen. Lachtränen. Als er den Schwertkämpfer so ansah, fiel diesem unvermittelt auf, dass sein Gesicht ganz anders wirkte. Viel wärmer und freundlicher. Aber woran lag dass? Der Blonde lächelte, strahlte und grinste doch die ganze Zeit...
 

"Warum - zum Teufel - lachst du??" fluchte er wütend. Fye wischte sich, immer noch kichernd, die Lachtränen aus den Augenwinkeln, bevor er antwortete.
 

"Ich kenne wirklich niemanden, der einen um etwas bittet, sich dann beschwert und ihn vor den möglichen Konsequenzen warnt, wenn seiner Bitte nachgegangen wird. Aber wenn du so willst, kannst du dass als Begründung nehmen: Du bist so ehrlich, dass ich die Gefahr schon kenne. Also, keine falsche scheu! Wenn du willst, kannst du mich jederzeit angreifen!" er machte eine einladende Geste, die Kurogane beinahe zum verzweifeln brachte.
 

"Ich greif doch niemanden ohne mein Schwert an..." grummelte er.
 

"Na, dann geb ich dir das am besten noch nicht wieder." Triumphierte der Magier und besiegelte damit den inoffiziellen Waffenstillstand.
 

Es vergingen beinahe zwei Wochen, bis der Ninja sich wieder ohne Beschwerden bewegen konnte. Der einzige Verband, den er jetzt noch trug, war der an der rechten Schulter. Noch immer schauderte er gedanklich, wenn er daran dachte, wie unfähig er sich in dieser Nacht verhalten hatte. Zwar weigerte sich etwas in ihm, Fye wirklich zu mögen, aber er gestand sich immerhin ein, dass er ohne den Kleineren gestorben wäre und damit verband er eine gewisse Akzeptanz ihm gegenüber. Obwohl... Akzeptanz war nicht ganz das richtige Wort. Er hatte sich einfach an die Gegenwart des Blonden gewöhnt. Er saß nur einige Schritte von ihm entfernt gegen eine der Wände gelehnt oder vor der Feuerstelle. Zwar waren sie nur wenige Stunden gleichzeitig wach, aber irgendwie war es anders als sonst. Normalerweise verbrachte er den Tag in Abgeschiedenheit, um zu trainieren. Stärker zu werden. Jetzt war es so, dass er, selbst wenn er schlief, nicht allein war. Ständig war jemand um ihn. Jemand... Fye.
 

Der Schwarze war seit einigen Stunden mit Training und Übungen beschäftigt. Er hatte schon vor einer Woche wieder mit vorsichtigen Dehnübungen angefangen und feststellen müssen, dass seine Muskeln zwar nicht schlaff geworden, aber sein Körper immer viel zu schnell erschöpft war. Als Kurogane gerade seine provisorischen Gewichte (Steine) wieder in die Luft stemmte, hörte er einen seltsamen Ton. Es war kein einfaches Geräusch. Es klang, als würde irgendwo auf eine Stimmgabel geschlagen.[1] Nur ein Ton. Doch er wurde lauter, von Sekunde zu Sekunde. Stirnrunzelnd blickte der Größere zum Höhleneingang, der, leicht versteckt hinter Gebüsch und einigen größeren Felsbrocken, hinter einer Biegung lag. Die ganze Zeit über, hatte sich niemand der Höhle auch nur genähert.
 

//Was ist das...?// schoss es ihm durch den Kopf, als er plötzlich eine Hand auf seiner Schulter spürte. Instinktiv wirbelte er herum und holte mit der Faust zum Schlag aus, doch er konnte ihn gerade noch stoppen. Zum Glück für den Magier, der mit alarmiertem Blick neben ihm stand. Der Größere war gelinde überrascht, den Blonden so wach zu sehen, wo er doch scheinbar bis vor wenigen Sekunden noch tief und fest geschlafen hatte. Ehrlich gesagt hatte er längst den Verdacht gehegt, dass der Magier nie wirklich schlief. Als er in dem Gespräch eingeschlafen war, da schon. Auch die Nächte darauf noch, doch dann veränderte sich etwas. Er schien nicht mehr tief zu schlafen, sondern nur sehr leicht, gerade so, als würde er darauf warten aufspringen zu müssen. Er hatte es nicht erwähnt und auch keine Fragen dazu gestellt, aber entgangen war es ihm keinesfalls.
 

Kurogane ließ die Hand sinken und sah den Blonden fragend an. Dieser schüttelte nur warnend den Kopf und deutete zum Höhleneingang. Dann schlich er selbst um die Biegung. Als der Ninja hinter ihm auftauchte, sah Fye gerade aus dem dichten Gebüsch heraus. Er stellte sich daneben und blickte ebenfalls auf die Landschaft, die hier felsig und von dichten Gebüschen gesäumt war. Es gab keinen Weg zu ihrer Höhle hinauf - allgemein war das Gelände nahezu unbegehbar. Wenn er ehrlich wahr, fragte er sich, wie der hagere Kleine es geschafft hatte, ihn in diese Höhle zu verfrachten, während er Bewusstlos war.
 

Durch eine rasche Bewegung in einem der näheren Dickichte wurde er wieder auf das aktuelle Geschehen gelenkt. Er konzentrierte sich und verschmolz bereits nach Sekunden mit der Umgebung. Da er vollkommen ausgeruht war, ging es schnell. Er streckte seine Gedanken bis zu jenem Unterholz aus und sah seine Vermutung bestätigt. Ein Dämon saß darin und sah sich um. Er suchte nach etwas und der Ninja konnte sich nur zu gut denken, was, oder besser: wen. Es war ein niederer Teufel und nur ein Späher, aber trotzdem nicht zu unterschätzen.
 

//Vorallem, wenn man unbewaffnet ist...// dachte er und bedachte Fye neben sich mit einem ärgerlichen Blick, doch dieser nahm davon keinerlei Notiz. Er schien sich ebenfalls auf den Busch zu konzentrieren, doch ganz anders als Kurogane. Er hatte die Augen geschlossen und bewegte die Lippen zu einem lautlosen... Nun ja, was? Zauberspruch? Das war ein so klischeehaftes Wort, dass der Schwarze es eigentlich nicht benutzen wollte, aber ein besseres wollte ihm einfach nicht einfallen. Das Lächeln war aus Fyes Gesicht gewichen und seine Augenbrauen zogen sich immer weiter zusammen, bis er plötzlich die Augen öffnete und direkt zu dem Strauch sah. Genau in diesem Moment, schlug ein bläulicher Blitz darin ein. Er kam wie aus dem nichts, denn der Himmel war zwar noch leicht verdunkelt, aber vollkommen wolkenlos. Es war noch nicht einmal Sonnenaufgang - dass passte zu diesen Lichtscheuen Wesen, sich in aller Herrgottsfrühe feige anzuschleichen.
 

Schon wieder war er so in Gedanken versunken gewesen, dass ihm fast entgangen wäre, wie Fye nach draußen lief. Er glitt zweifelsohne geschickt und schnell durch das Geröll, aber gleichzeitig wirkten seine Bewegungen abgehackt und teilweise unpassend hastig. Warum ging der Idiot eigentlich alleine und völlig ungeschützt? Es konnte niemand wissen, ob er den Späher wirklich erwischt hatte, oder nicht sogar noch mehr von ihnen in der Nähe waren. Doch dem schien nicht so, denn der Blonde war kurz darauf wieder zurück und scheuchte Kurogane vor sich her zurück ins innere der Höhle.
 

"Hast du ihn richtig erwischt?" fragte der Schwarze nun. Der Kleinere nickte nur hastig, blickte sich suchend um und steuerte dann zielsicher auf das Feuer zu, um es mit dem Sand, der daneben lag, zu löschen.
 

Kurogane ließ sich seufzend auf der Moosfläche nieder und beobachtete den Magier. "Das war nur ein Späher. Wenn er nicht zurückkommt, wird man wissen das was passiert ist. Und die werden sich denken können, wer damit zutun hatte. Wir müssen hier weg."
 

Der Blonde stand von der Feuerstelle auf, starrte für einen Sekundenbruchteil hinein, dann drehte er sich grinsend um. "Dann sollten wir uns aber beeilen! Hilfst du mir beim zusammen suchen, Kuro-nyu? Alles was hier noch rumliegt muss zurück in den Ranzen."
 

Der Schwertkämpfer knurrte zwar, half ihm aber trotzdem. Es dauerte nur wenige Minuten, dann hatten sie alles. Kurogane hatte den Rucksack in der Hand, während Fye aus einer Felsspalte mit Ginryu wieder auftauchte. In die Augen des größeren trat ein seltsames Glitzern, als er sein Schwert sah. Der Magier bemerkte dieses ebenfalls und grinste noch eine Spur breiter, wobei er sich seinen weißen Mantel anzog.
 

"Du nimmst die Tasche."
 

"Niemals. Mein Schwert."
 

"Du willst doch nicht mich den schweren Rucksack tragen lassen und selbst nichts nehmen, Kuro-rii?" fragte Fye mit einem Dackelblick.
 

"Doch!" gab der Schwarze eiskalt zurück, woraufhin der Kleinere sich zu einer Wand drehte und murmelte:
 

"Kuro-sama ist so fies... Wo er doch so groß und stark ist, könnte er das schwere Gepäck viel leichter tragen..."
 

Der Ninja rollte die Augen und ging einfach an ihm vorbei zum Höhlenausgang. "Jetzt komm endlich, wir müssen los!!"
 

Strahlend drehte der Blonde sich um. "Okaaayy~~!" rief er und war mit einem Satz neben dem Größeren, der ihn geringschätzig ansah.
 

-----------------------------------------------------------------------------------------------------------------
 

Sie wanderten jetzt schon seit einigen Stunden durch die Berge. Bis jetzt hatte keiner von ihnen wieder etwas gesagt, sie hatten ihre Kräfte darauf konzentriert, möglichst schnell weg zu kommen. Die Umgebung war eintönig grün mit gelegentlichen Felsvorsprüngen und langsam war sich Kurogane sicher, dass vorerst kein Dämon sie hier verfolgen würde, schon gar nicht am helllichten Tag. Da mochten sie noch so stark sein, tagsüber schliefen sie normalerweise.
 

"Was war das vorhin für ein Ton?" durchbrach er dann das ermüdende Laufen.
 

"Ton?"
 

"Verkauf mich nicht für dumm! Du musst es auch gehört haben, schließlich bist du direkt danach aufgewacht!"
 

"Ach das. Das ist die magische Barriere gewesen, die ich vor unserer Höhle aufgebaut hatte. Sobald sich eins dieser Wesen-"
 

"Ich habe dir gesagt, sie heißen Dämonen! Merk dir doch mal was!"
 

Fye lächelte entschuldigend, ehe er fortfuhr. "Sobald sich also einer dieser Dämonen darin befindet, warnt es mich. Es hat auch schon gepiept, als Hasen und Mäuse durchgelaufen sind, aber dann war es so leise, dass du es wahrscheinlich nicht gehört hast, Kuro-chuu."
 

Kurogane nickte einfach nur, zum Zeichen, dass er verstanden hatte. Er hatte sogar mehr verstanden, als er gefragt hatte - zumindest glaubte er das. Der Grund, warum Fye nicht geschlafen hatte, waren eben jene Geräusche gewesen. Er hatte jedes einzelne Tier gehört und war immer darauf gefasst, gleich kämpfen zu müssen. Wirklich, man sollte diesen Mann keinesfalls unterschätzen.
 

Sie gingen noch einige Zeit weiter und es begann bereits zu dämmern, ehe Fye sich unvermittelt auf einen großen, im Laufe der Zeit abgeschliffenen, Felsen niederließ und seufzte. Ein wenig genervt, aber mittlerweile zu erschöpft, um das groß zum Ausdruck zu bringen, drehte sich der Schwertkämpfer zu ihm um.
 

"Was ist jetzt wieder?" presste er zwischen den Zähnen hindurch, die Antwort schon erahnend.
 

"Ich habe keine Lust, noch weiter zu laufen... Du hast doch gesagt, diese Viecher -"
 

"Dämonen!"
 

"- schlafen tagsüber. Jetzt wird es aber schon dunkel. Wenn wir uns nicht bald ein Plätzchen suchen, haben die uns doch aufgespürt, ehe wir wissen, wie uns geschieht."
 

Kurogane bedachte ihn mit einem abwertenden Blick, der nur zu deutlich zeigte, was er von diesem Gedanken hielt, nickte dann aber und sah sich um. Er kannte sich in diesem Gebiet noch nicht wieder aus, aber Fye hatte schon eine neue Höhle entdeckt. Sie war kleiner als die, in der sie die letzten drei Wochen verbracht hatten und so niedrig, dass sie auf allen vieren hinein krabbeln mussten, aber für eine Nacht würde es wohl reichen. Der Eingang war allerdings gut sichtbar und hier drinnen kam er sich eher vor wie auf dem Präsentierteller, als besser geschützt. Seinen Unmut darüber wollte er gerade an Fye auslassen, als er bemerkte, dass dieser sich gerade vor dem Eingang niederließ und nach irgendetwas auf dem Boden tastete. Verwundert hob er eine Augenbraue. Was sollte das denn werden? Die Antwort auf diese unausgesprochene Frage sollte er nur Sekunden später erhalten, denn plötzlich ging ein sanft bläuliches Licht vom Boden vor der Höhle aus. Einige Ranken schlängelten sich vor den Eingang, die Erde häufte sich weiter auf und der Strauch, der zuvor, da war sich der Schwarze ganz sicher, noch einige Meter entfernt gestanden hatte, tauchte plötzlich direkt vor dem großen Loch auf. Nun ja, er tauchte nicht direkt auf, sondern schien sich davor zu schieben. Überhaupt wirkten diese Veränderungen ganz natürlich und plötzlich wurde ihm bewusst, dass auch ihr voriger Unterschlupf keineswegs zufällig so zugewuchert war.
 

Der Magier schien sein Werk noch für einige Zeit zu begutachten, wobei er vielleicht auch wieder eine magische Barriere aufbaute, ehe er noch an einigen Blättern zupfte und dann zurückgekrochen kam. Als er bemerkte, dass Kurogane ihn beobachtete, lächelte er. Sie aßen schweigend die letzten Vorräte Fyes (es war erstaunlich wie viel er in seinem Rucksack verstaut hatte!) und legten sich danach auf ihre Mäntel. Die Decke war so niedrig, dass ein aufrechtes sitzen fast, für den Größeren völlig, unmöglich war. Es verstrichen noch einige Minuten, in denen der Ninja den tierischen Geräuschen lauschte, dann durchbrach Fye die Stille mit einer Frage, über die Kurogane zwar ebenfalls schon nachgedacht, sie aber immer wieder, wenn sie ihm in den Sinn kam, verdrängt hatte.
 

"Wie geht es denn jetzt weiter?"
 

"Was meinst du?" fragte der Schwertkämpfer träge zurück, eigentlich nur, um noch einige wertvolle Augenblicke Zeit für die Antwort zu gewinnen. Das musste dem Magier klar sein, denn bei seiner Antwort konnte man das Lächeln schon fast hören.
 

"Ich möchte wissen, wie es jetzt, oder besser morgen, weiter geht."
 

Kurogane seufzte und entging der Antwort noch ein weiteres Mal. "Was hast du denn jetzt - morgen - vor?"
 

"Ich werde diesen Typen suchen - auch wenn ich keine Ahnung habe, wo sein Versteck in dieser Welt ist. Deswegen bin ich schließlich hier." [2]
 

Der Schwarze brummte kurz auf.
 

"Ich könnte Hilfe gebrauchen... Willst du mich nicht begleiten?" erneut bildete sich der Ninja ein, Fyes Lächeln zu hören.
 

"Warum sollte ich das Tun?" fragte er ausweichend und trieb den Blonden damit zu der Aussage, von der eigentlich nicht hatte gebrauch machen wollen.
 

"Weil du mir dein Leben schuldest." Sagte er leise und Kurogane war sich nicht einmal ganz sicher, dass er es gehört hatte. Es klang, als hätte der Kleinere eigentlich etwas anderes sagen wollen, es sich dann aber in letzter Sekunde anders überlegt. Unwillkürlich beschlich ihn das Gefühl, dass die ursprüngliche Antwort etwas mit Ginryu zu tun gehabt hätte. So oder so konnte er nun zumindest aus einem triftigen Grund antworten.
 

"Das stimmt." Knurrte er, scheinbar ziemlich wütend über diese Tatsache, die er lieber schnell vergessen würde. "Und ich hasse es, jemandem etwas zu schulden." Damit drehte er sich auf die Seite und vom Magier weg. Er konnte dessen leicht überraschten und fragenden Blick quasi im Nacken spüren.
 

"Das heißt, du begleitest mich?" fragte der Kleinere und er klang dabei etwas zu fröhlich, als das Kurogane ihm die Ernsthaftigkeit dieser Frage abnahm.
 

"Halt die Klappe und weck mich, wenn ich mit Wache dran bin!" erwiderte er deshalb nur unwirsch und verschränkte in einer reflexartigen Geste die Arme. Erneut wusste er, dass der Blonde lächelte, auch ohne sich umzudrehen. Heute schien er für so etwas wirklich empfänglich zu sein, schoss es ihm noch durch den Kopf, ehe er einschlief.

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[1] - Ähm, ja. "auf eine Stimmgabel geschlagen" - man merkt bei diesem Satz über was für unglaublich musikalische Kenntnisse ich verfüge. Wahrscheinlich ist es total falsch ausgedrückt, aber ich weiß auch gar nicht, wie es richtig heißt °°" Vielleicht kann mir das jemand sagen...?
 

[2] - Als ich mir alles noch mal durchgelesen habe, musste ich an dieser Stelle unwillkürlich an Herr der Ringe denken. "Auch wenn ich den Weg nicht weiß..." Jaja...
 

Das Kapitel ist dieses Mal etwas kürzer, aber dafür schneller (wie versprochen!) online. Ab jetzt darf ich endlich mit dem Hauptteil anfangen! *freu* Ich hasse lange Einleitungen, und doch geht es nicht ohne sie... *seufz* Ich würde mich über Kommis natürlich seeeeeeeeeehr freuen und auch, wenn ihr in meine anderen FFs reinlest. Ich mache jetzt auch Übersetzungen, damit es mehr TRC FFs gibt ^^ *Werbung mach* Alsoooooo, alles lesen und kommentieren! *anfeuer*
 

Dat

-Ma-Chan-

Unerwünschte Ereignisse

Hallo ^^ *winkz* Schön, dass immer noch jemand liest, obwohl es bisher nicht besonders spannend ist @.@ Ich hab vorweg auch gleich noch eine gute und eine schlechte Nachricht. Zuerst die schlechte: Das ist das langweiligste Kapitel, dass ich jemals geschrieben habe und es gefällt mir selbst überhaupt nicht! *unzufrieden* Die gute ist: Es kann danach endlich losgehen, mit dem Hauptteil ^^ *in Grundschule zurückversetzt fühl* XD Also, sorry für dieses Kapitel, aber es dient quasi als Sprungschanze zum kommenden! Über Kommis freue ich mich wie immer sehr, auch wenn ich diesmal absolut nichts positives erwarte ^^"
 

"..." -> gesagtes

//...// -> gedachtes

=== -> Rückblende
 

"Pass gefälligst besser auf!" fauchte Kurogane den Kleineren an, der gerade mit einem lauten Platschen in den Gebirgsbach gefallen war.
 

Quietschend fuhr er auch schon aus dem Wasser hoch. Seine, überwiegend weiße, Kleidung klebte, nun fast durchsichtig, an ihm und er war wirklich froh, dass er wenigstens den Mantel vor seinem unfreiwilligen Ausflug ins Wasser abgelegt hatte. Mit weit ausgreifenden Schritten kam er wieder an Land und schüttelte sich so heftig, dass die Wassertropfen nur so aus seinem kurzen blonden Haar flogen. Der Ninja, der an ihn herangetreten war, wurde von einem kleinen Schauer aus eiskalten Tröpfchen bedeckt, die sich anfühlten wie kleine Nadeln.
 

"Hey!" rief der Schwarze entrüstet und machte einen Satz vom durchnässten Magier weg. Dieser grinste nur und schüttelte sich weiter. Kurogane seufzte. Seitdem sie gestern in steilere Gefilde gekommen waren, war der Blonde irgendwie abwesend. Er stellte keine kindlich naiv anmutenden Fragen, ärgerte den Größeren nicht und tat allgemein nichts. Außer laufen - wobei er sich heute auch noch wirklich ungeschickt anstellte. Nach dem 14. hinfallen hatte der Ninja aufgehört mitzuzählen, aber er war sich sicher, dass Fye mit seinem Bauchklatscher soeben die 50er Marke geknackt haben musste.
 

Er warf ihm einen abmessenden Blick zu. "Was zur Hölle ist los mit dir? Kannst du nicht mehr laufen??"
 

Fye hörte auf, sich wie ein kleiner Hund zu schütteln und sah Kurogane verwirrt lächelnd an. Es war offensichtlich, dass er gerade nicht zugehört hatte. Der Ninja gab einen lauten Fluch von sich, ehe er die Frage wiederholte. Doch Fye sah ihn nur verständnislos an. Er legte den Kopf schief und öffnete den Mund. Was herauskam, verstand der Schwarze nicht im mindesten.
 

"Was soll das??" fragte er aufgebracht und trat wieder an den Kleineren heran, der nur mit den Schultern zuckte. Das mochte allerdings eher daran liegen, dass er ihn auch nicht verstand. Als er ihm direkt gegenüberstand, revidierte der Schwertkämpfer seine Meinung: Es konnte beides sein. Obwohl... dass ergab keinen Sinn. Wenn er ihn nicht verstand, konnte er ja nicht gleichzeitig seine Frage verneinen. Wenn er aber die Frage verstand, gab es auch keinen Grund zum Fragen, weil- ...
 

Er seufzte und hob eine Hand hinauf zum Gesicht, um sich die Schläfen zu massieren. In letzter Zeit dachte er über viel zu schräge Dinge nach. Und das lag mit ziemlicher Sicherheit an dem Kleinen, der jetzt angefangen hatte, seine eigene Brust abzutasten. Um die aufkommenden Kopfschmerzen zu verdrängen, beobachtete er ihn dabei.
 

Der Magier wirkte zusehends nervöser, je länger er tastete. Er begann, auch seine Taschen zu durchwühlen, doch scheinbar ohne Erfolg. Das Lächeln auf seinen Lippen war erstaunlich dünn geworden, als er die letzte Tasche zum zweiten Mal fruchtlos durchforstet hatte. Jetzt begann er, sich umzusehen. Auf den Boden um sich, zu seinem Mantel, den er vorhin kurz abgelegt hatte, um sich die Hände im Gebirgsbach zu waschen... Und jetzt blieb sein Blick am Bach hängen. Er sagte etwas, von dem Kurogane sich sicher war, dass es eine Art "Bitte nicht..." sein musste. Zumindest schaute Fye so, als er wieder auf den Bach zutrottete. Vorsichtig ließ er sich in die Hocke sinken und blickte ins Wasser. Er seufzte und sagte etwas in dieser unverständlichen Sprache.
 

Kurogane zuckte nur mit den Schultern und meinte knurrend: "Ich hab keine Ahnung, was du da vor dich hinbrabbelst."
 

Da schien es dem Magier nicht anders zu gehen, denn er seufzte nur resignierend und warf ihm einen herzerweichend traurigen Blick zu, ehe er sich übertrieben dramatisch wieder in das kleine Gewässer begab. Dort tauchte er den Kopf unter Wasser und bewegte sich langsam vorwärts.
 

Kurogane guckte in den Bach. Was zum Teufel suchte der eigentlich da unten? Es schien ja etwas damit zu tun zu haben, dass sie sich nicht mehr verständigen konnten, aber was genau? Er hätte vorher schon erklären können, was er vor hatte-... Der Ninja schlug sich mit der flachen Hand gegen die Stirn, geradeso, als wolle er seinen Kopf wieder in die logischen Dimensionen zurückbringen. Was dachte er da nur für einen Schwachsinn?
 

Glücklicherweise blieb ihm nicht allzu viel Zeit, um groß darüber nachzudenken, denn in diesem Moment tauchte ein nasser Blondschopf wieder aus dem Wasser auf und sah ihn mit strahlend blauen Augen an.
 

"Kuro-tai?"
 

"Es heißt Kurogane, verdammt noch mal!"
 

Fye grinste zufrieden. Offensichtlich verstanden sie sich wieder. Er versuchte sich aus dem Wasser hochzustemmen, glitt jedoch von den nassen Steinen direkt ab und platschte wieder zurück in die Kälte. Kurogane seufzte genervt und griff mit einer Hand unter Wasser, packte den Magier am Kragen und hob ihn ohne Mühe an Land. Der Magier sah ihn dankbar lächelnd an, ehe er die Hände zum Hals hob und eine dünne Kette befestigte. Oder besser: Er versuchte es. Die Wahrheit war, dass er so heftig zitterte, dass er eine kleine Ewigkeit brauchte, um den Verschluss erfolgreich zu zumachen. Als er es geschafft hatte, sah Kurogane auch das, was an der Kette hing: Ein kleines Medaillon, aus einem silbernen Material hergestellt, in der Form eines Tropfens.
 

"Was ist das?" fragte er und deutete auf den Anhänger, nachdem der Magier wieder begonnen hatte, sich zu schütteln. Als er die Frage hörte, stoppte Fye abrupt mitten in der Bewegung und verlor das Gleichgewicht.
 

"Iiieks!"
 

"Kannst du eigentlich irgendetwas??" brüllte Kurogane ihn an, nachdem er ihn blitzschnell am Arm gepackt und so vor einem Sturz auf den steinigen Untergrund bewart hatte. "Du bist so was von ungeschickt - Hey?! Was zum Teufel...?"
 

Der Blonde war einfach in sich zusammengesackt. Er hatte die Augen geschlossen und sich am Arm des Ninja festgekrallt. Für einen kurzen Moment schien er völlig erstarrt - abgesehen von der Tatsache, dass er immer noch fürchterlich zitterte - dann schlug er die Augen wieder auf. Er richtete sich langsam auf und lächelte bereits wieder, als der Schwarze ihm ins Gesicht sah.
 

"Das Wasser ist wirklich kalt, Kuro-bun..." meinte und schüttelte sich noch einmal kurz, um damit die Kälte zu vertreiben. Genervt packte "Kuro-bun" den dicken Mantel, der neben ihm lag und warf ihm den lachenden Mann zu.
 

"Zieh an und dann erklär mir endlich was das gerade war!"
 

Einmal mehr tat Fye nicht, wie ihm geheißen, sondern ließ den Mantel zu Boden fallen. Mit den beiden, so frei gewordenen, Händen fummelte er dafür an den Verschlüssen seines Oberteils herum, bis er das Hemd schließlich ebenfalls zu Boden fallen ließ. [1] Fassungslos starrte der Ninja ihn an.
 

//Was zur Hölle wird das?//
 

"Es bringt nicht viel, wenn ich den Mantel über die nassen Klamotten ziehe, Kuro-pui." Erklärte Fye, der seinen Blick richtig gedeutet hatte. Als er sich nun nach dem Gewand bückte, hatte der Ninja freien Blick auf das große, schwarze Tatoo, das auf seinem Rücken prangte. Das schwarz sah wundervoll aus auf der blassen und zarten Haut.
 

Erneut schlug er sich mit der Hand vor die Stirn. Diese Gedanken nahmen beängstigende Formen an. [2] Er beobachtete den Kleineren noch kurz dabei, wie er sich in den weiten Mantel kuschelte, ehe er mit einem ungeduldigen Brummen wieder auf sich aufmerksam machte.
 

"Also? Was zur Hölle ist das für ein Anhänger?"
 

"Das ist ein magisches Medaillon, Kuro-mi." Kurogane knurrte gefährlich. "Es versiegelt starke, magische Kräfte."
 

"Und was ist da drin, dass ich dich nicht mehr verstanden habe?"
 

"Eine Art... ähm..." Der Kleinere lachte kurz auf, ehe er fortfuhrt. "Verständigungszauber."
 

Der Schwarze sah ihn dermaßen blöd an, dass Fye sofort wieder anfing zu lachen. "Ich hab mir fast gedacht, dass du so reagierst!" kicherte er.
 

"Dann erklär mir, was das heißt!" verlangte der Schwarzhaarige wütend.
 

"Ich habe vor meiner Abreise einen Zauber gewirkt, der die sprachlichen Barrieren in der Umgebung des Medaillons aufhebt. So können wir uns verstehen, obwohl wir nicht die gleiche Sprache sprechen." Der Ninja nickte zum Zeichen, dass er verstand.
 

"Und diesen... Zauber hast du in den Anhänger geschlossen?"
 

"Nyaa... So ungefähr!" Er lachte erneut. "Man kann da drin mächtige Magie versiegeln. Allerdings funktioniert das Medaillon nur solange, wie man die Magie darin halten will."
 

"Und dann verschwindet sie einfach?"
 

"Nein, der Anhänger zerfällt. Je mehr der Wunsch nachlässt, etwas darin zu halten, desto mehr löst es sich auf."
 

"Gibt es dort, wo du herkommst, viele solcher Gegenstände?" fragte Kurogane, der mittlerweile nicht nur interessiert war, sondern auch die Chance witterte, endlich mehr über den geheimnisvollen Reisenden zu erfahren. Dieser nickte eifrig.
 

"Und der Kristall, den du hier holen sollst, ist der auch so?" Fye nickte erneut.
 

"Wozu benutzt man ihn?"
 

"Mit dem Herz Ceres' kann man Erinnerungen verändern und sie auch..." Der Magier verstummte plötzlich und sah den Größeren erschrocken an. Gedanklich schalt er sich selbst.
 

"Ehehe! Ich rede schon wieder zu viel, nicht wahr? Sollen wir weiter?"
 

Der Schwarze seufzte. Ja, der Magier redete für seinen Geschmack viel zu viel. Aber immer nur über belanglose Dinge. Über das, was wichtig war, verlor er so gut wie nie ein Wort. Man musste arg aufpassen, um zwischen seinem falschen Lachen und den scheinbar unwichtigen Dingen das wichtige herauszuhören. Gerade jetzt war das Wichtige, dass es schon wieder dämmerte und der Kleine noch immer zitterte.
 

"Nein, wir bleiben bis morgen früh hier."
 

"Aber es ist doch noch gar nicht dunkel?"
 

"Wenn wir jetzt schlafen, können wir morgen früher wieder los." Damit ließ er sich ins Gras sinken und bedeckte sich mit seinem eigenen, schwarzen Umhang. Fye tat es ihm gleich. Wann begann wohl ihr allabendliches Geplänkel? Es vergingen nur einige Sekunden, ehe Kurogane seine Erwartungen bestätigt sah. Aber obwohl er nur zwei, drei Schritte entfernt war, verstand der Ninja die Worte seines Gefährten nur mit einiger Mühe.
 

"Können wir vielleicht ein Feuer machen?"
 

"Nein."
 

"Warum nicht? Es wird vielleicht ziemlich kalt hier."
 

"Weil uns dann jeder sehen kann."
 

Es wurde kurz ruhig. Dann...
 

"Kann ich dann näher zu dir?"
 


 

"Auf gar keinen Fall!"
 

"Aber mir ist kaa~lt!"
 

"Ist das vielleicht mein Problem?"
 

Erneutes Schweigen. Dann spürte der Ninja plötzlich, wie sich etwas an ihn heranpirschte. Gerade, als es seinen Arm erreichte, fluchte er erneut los.
 

"Ich habe "NEIN" gesagt!"
 

"Ich verstehe deine Sprache leider nicht." Meinte der Magier unbeeindruckt und robbte unerbittlich hinter dem Ninja her, der versuchte wieder Abstand zwischen sich und ihn zu bringen.
 

"Komm mir nicht mit dem Schwachsinn! Und jetzt lass es verdammt noch mal!"
 

"Nein. Und du bist doch immer so schön warm, Kuro-min..."
 

Verwirrt sah der Schwarze ihn an. Dieser letzte Satz warf ihn irgendwie aus der Bahn. Warum musste der Magier eigentlich so ein verdammter Sturkopf sein? Und woher zum Teufel wollte er wissen, dass er "immer warm" war?
 

Er realisierte zu spät, dass der Blonde sich an seinen Arm gehängt hatte und versuchte nun vergeblich den Blonden wieder von sich loszueisen. Dieser schmiegte sich im Gegensatz dazu sogar noch weiter an Kurogane und sah schon fast verboten zufrieden aus, als der Schwertkämpfer schließlich aufgab. So endete es doch jeden Abend: Fye erreichte sein Ziel, bekam immer was er wollte. Ob das nun an seinen Argumenten lag, oder daran, dass er einfach tat, worum er vorher noch gebeten hatte. Irgendwie schaffte dieser kleine Idiot es einfach immer seinen Willen durchzusetzen.
 

Besagter Idiot lag mittlerweile mehr auf als neben Kurogane und hatte sie beide mit dem Umhang des Schwarzen zugedeckt. Er schnurrte wie eine Katze, die man gerade gefüttert hatte und schloss die Augen.
 

Fye wusste, wie falsch das alles war und erst werden würde, wenn er seine derzeitigen Gedanken aussprach. Es war nicht richtig, wenn man jemandem so mochte, wie er es tat. Es war gefährlich, jemandem so zu vertrauen, wie er es tat. Es würde ihn verletzen, wenn er jemandem zeigte, was er fühlte. Es war ein Fehler, diesem Jemand auch noch davon in Kenntnis zu setzen. Und das alles wusste er nur zu gut.
 

"Ich hab dich gern, Kuro-sama."
 

"Jetzt hör endlich auf damit, oder...!"
 

"Oder was, Kuro-nyan?" kam es belustigt vom Kleineren. Andererseits...
 

"Oder ich trenn dir deinen albernen kleinen Kopf von den Schultern!"
 

"Hehehe! Hunde die bellen, beißen nicht." Lachte er. ...konnte es denn so falsch sein...
 

"Vergleich mich nicht mit einem Hund!"
 

"Aber Hunde sind doch tolle Tiere, Kuro-wanwan." ...einmal ehrlich zu sein?
 

"Wie hast du mich gerade genannt?!" fuhr Kurogane auf.
 

"Gute Nacht." Und mit diesen Worten, gab er dem Schwarzen einen flüchtigen Kuss auf die Wange. Daraufhin ließ er den Kopf sinken und schloss endgültig die Augen. So sah er denn auch nicht den entsetzten Blick und die weit aufgerissenen Augen des Schwertkämpfers. Er wollte etwas sagen. Er musste irgendetwas sagen. Doch in diesem Moment war er einfach nur sprachlos und der einzige Gedanke, der immer wieder durch seinen Kopf huschte, war der, den er schon vorhin gehabt hatte: Fye erreichte sein Ziel, bekam immer was er wollte.

___________________________________________________________________________
 

[1] - Na? Wer hat's gemerkt? Ich weiß wieder mal nicht, wie man das Ding nennen könnte, was Fye immer trägt... @.@ Also, wem der Begriff "Hemd" nicht passt, soll mir sagen, wie so ein Ding heißt! >.>
 

[2] - Hier stand zuerst "ungute Formen". Wer mich kennt, weiß, wie oft ich dieses Wort benutze... Aber irgendwie sollte ich es nicht schreiben! *unschuldig pfeif*
 

Dummes Kapitel, krumme Sätze und merkwürdiger Schluss. Wenn es bis zum 21.10. kein neues Kapitel gibt, hab ich mich erschossen o.Ô

-Ma-Chan-

Zu wenig Zeit

Yay! ^^ Wie ihr seht habe ich mich nicht erschossen! *freut sich selbst drüber* Und hier kommt Kapitel 5 von AF. Und - endlich, endlich, endliiiich! - kann ich mit dem wichtigen anfangen. *hüpft aufgeregt auf und ab* also - ohne lange Vorrede: Es geht weiter!
 

"..." -> gesagtes

//...// -> gedachtes

=== -> Rückblende

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"Verdammt! Verdammt, verdammt, verdammt!" Wütend schlug Kurogane auf die steile Felswand neben sich. Wie hatte das nur passieren können? Es hätte nicht passieren dürfen ! Es war einfach unmöglich, dass es passiert war! Der Blonde war doch nun wirklich ein mächtiger Magier! Der Ninja verstand nur wenig von Magie, aber jemand, der Welten wechseln, die Natur nach belieben verändern, sprachliche Barrieren einfach aufheben, Verletzungen heilen und einen Dämon mit purer Magie vernichten konnte, konnte kein Schwächling sein! Und der Kleine hatte all dies getan! Er hätte gewiss noch viel mehr tun können! Verdammt! Wieso hatten diese Wesen nur so leichtes Spiel gehabt?
 

Erschöpft und verzweifelt lehnte sich der Schwarze gegen das Gestein. Das durfte doch alles nicht wahr sein...
 

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Als Kurogane am nächsten Morgen, nach Fyes unfreiwilligem Ausflug ins Wasser, aufgewacht war, war er allein. Soweit er sehen konnte, war kein Magier in Sicht. Stirnrunzelnd erhob sich der Schwertkämpfer und ließ seine Augen durch das kleine Tal schweifen, in dem sie übernachtet hatten. An zwei Seiten war nur nackter Fels, links musste man gute 100 Meter ebene Wiese überqueren, dann kam man an einen kleinen Hügel, von dem man einen guten Ausblick hatte und nur gute zehn Meter vor ihm plätscherte der eiskalte Gebirgsbach vor sich hin. Immerhin gab es nicht viele Möglichkeiten, an denen der Blonde stecken konnte. Unsicher machte er ein paar Schritte auf das Wasser zu, doch alles, was so in sein Blickfeld rückte, war das weiße Hemd, mit den seltsam fremdländischen Schnallen, dass noch wie am Tag zuvor ausgebreitet am Boden lag. [1] Falls es über Nacht getrocknet war, so war es jetzt von einer dünnen Eisschicht bedeckt.
 

Kurogane bückte sich nach dem Kleidungsstück und ließ es durch seine Finger gleiten. Da er ohne sein Oberteil unterwegs war, schien es offensichtlich, dass der Kleinere bald wiederkommen würde. Mit dieser Überzeugung erhob er sich wieder und sah sich noch einmal um. Wo konnte man nassen, oder eben gefrorenen, Stoff am besten warm werden lassen? In der Sonne natürlich. Da es allerdings noch ziemlich früh war, war weit und breit kein Sonnenfleck zu erkennen. Der Schwarze runzelte kurz die Stirn, dann kam ihm eine Idee. Der kleine Hügel, an den er vorhin gedacht hatte, hatte einen Felsvorsprung. Dieser lag im Osten und folglich würde die Sonne dort zuerst ihre wärmenden Strahlen zur Erde senden. Außerdem konnte er das Hemd besser auf den trockenen Fels als auf den, nun zusehends feuchter werdenden, Rasen legen. Und so hatte er auch gleich einen plausiblen Grund, um nach dem Magi-...
 

Der Schwarze knurrte wütend. Schon wieder diese blödsinnigen Gedanken! Wann würde das wohl wieder aufhören? Alles nur die Schuld dieses verdammten Magiers! Aufgebracht stampfte er den Hügel hinauf. Was er dort allerdings sah, fegte alles andere aus seinem Kopf heraus. Für einen winzigen Moment, hatte er das Gefühl, sein Kopf wäre völlig leer.
 

Nur gute 20 Meter von ihm entfernt tobte ein Kampf. Ein scheinbar sehr ungerechter Kampf: einige Dutzend Dämonen gegen ein einzelnes Geschöpf, dass man nie klar erkennen konnte. Nur zwischenzeitlich blitzte ein heller Blondschopf aus der dunklen Masse hervor. Und dieser Mensch trug einen, ihm scheinbar viel zu großen, weißen Mantel. Diese Einzelheiten hätte der Ninja nicht gebraucht. Er erkannte seinen Gefährten mittlerweile schon ohne diese Oberflächlichen Dinge. Sie waren jetzt seit einigen Wochen zusammen unterwegs und er hatte ihn so genau studiert, wie es eben nur ging. Seine eleganten und stets präzise ausgeführten Bewegungen, seine Angewohnheit, sich verstohlen umzusehen und auch, oder ganz besonders, diese große Trauer in seinen so strahlend blauen Augen. Die Trauer und die Einsamkeit, von der er so sehr versuchte, sie zu verstecken.
 

Als er an diese großen, eisblauen Seelenspiegel dachte, schien etwas einzurasten. Der Gedanke, der sich so quälend langsam in seinem Kopf gebildet hatte, wurde als Befehl an seinen Körper weiter geleitet und er griff in einer automatischen Gäste zu seinem Gürtel, wo Ginryu hing. Er tastete ins leere. Für einen kurzen Augenblick erlaubte er es sich, verwirrt nach unten zu sehen, ehe ihm siedendheiß wieder einfiel, dass Fye sein Schwert noch immer "unter seiner Obhut" hatte. Der Ninja tat etwas, was einer der größten Fehler in einer Gefahrensituation war: Er geriet in Panik. Was sollte er jetzt tun? Sein Silberdrache war vermutlich irgendwo unten, an ihrer Lagerstätte. Sollte er es holen, oder dem Blonden unbewaffnet zu Hilfe eilen?
 

Hektisch sah er von seinem Gürtel zum Magier, der noch immer verbissen mit den Monstern um sich herum kämpfte. Um ihn herum schossen blaue Funken und Lichtstrahle, wobei immer mehr der Dämonen tot zu Boden gingen. Wie viele Leichen mochten dort schon liegen? Wie lange ging dieser entsetzliche Kampf schon? Mit einem Ruck drehte sich der Ninja um und rannte zurück zu ihrem Nachtlager. Für solche Fragen und vielleicht auch Gewissensbisse, dass er so lange nichts davon mitbekommen hatte, war jetzt keine Zeit! Und ohne sein Schwert wäre er keine große Hilfe!
 

Abgehetzt sah er sich in dem kleinen grünen Tal um. Wo konnte der Blonde sein Schwert hingetan haben? Dieser idiotische "Waffenstillstand"! Hätte er doch einfach die Wahrheit gesagt! Er hätte den Kleineren nicht mehr angegriffen. Er vertraute ihm nicht, aber ihn zu verletzen? Nein. Das hätte er nicht getan.
 

Dort war der weiß und hellblau gestaltete Rucksack, den er die ganze Zeit geschleppt hatte. Er ging erst gar nicht näher darauf zu. Sein Schwert war zu lang, um darin versteckt zu werden. Nervös blieb er stehen, drehte sich einmal um die eigene Achse und ließ den Blick aufmerksam einher schweifen. Wo war sein Schwert? Seitdem der Kleinere es vor drei Wochen, als sie die Höhle verlassen hatten, an sich genommen hatte, hatte er es nicht mehr gesehen. Wo konnte man denn nur etwas so langes verstecken...?
 

Und plötzlich fiel es ihm wie Schuppen von den Augen: in dem weiten, plüschigen Mantel natürlich. Und wo war der? Den trug der Blonde selbstverständlich! Kurogane wirbelte herum und stürmte den Hügel wieder hinauf. Er hatte wertvolle Zeit verschwendet! Zeit, die er nicht hatte - oder, nein, Zeit, die Fye nicht hatte! Er rannte so schnell wieder zurück, wie er nur konnte. Gleichzeitig fiel ihm aber auch auf, dass er noch nicht wieder im Vollbesitz seiner körperlichen Kräfte war, denn er lief nicht so schnell, wie er es normalerweise gekonnt hätte.
 

Aber das war jetzt egal! Alles was jetzt zählte, war dem Magier zu helfen, denn dieser mochte noch so stark sein, auch er war angeschlagen. Mehr noch, als der Ninja. Er hatte es damals bemerkt: Der Kleine war geschwächt und erschöpft. Er hatte es erst gestern wirklich realisiert: Fye hatte war krank und seine Ausflüge ins kalte Wasser hatten ihm wohl kaum geholfen, plötzlich wieder gesund zu werden.
 

Fahrig sah Kurogane sich um. Und plötzlich, wurde ihm etwas schreckliches bewusst: Es war zu leise hier. Kein Kampflärm drang an seine Ohren. Er lief schneller. Noch immer drangng kein Geräusch an seine Ohren. Endlich erreichte er das Schlachtfeld, doch alles , was er vor sich sehen konnte, war eine wahre Masse von toten Dämonen. Er war nie gut darin gewesen, zu schätzen, aber es waren verdammt viele. Doch auch das war jetzt unwichtig! Das einzige, was nun wichtig war, war der Zauberer! Wo war er? Unter den Leichen begraben? Hatte er sie alle besiegt? Der Schwertkämpfer warf einen flüchtigen Blick auf den Haufen vor sich, doch nichts helles fiel ihm ins Auge. Hier war er nicht mehr. Er hatte also nicht alle besiegen können.
 

Dann mussten ihn die Feinde mitgenommen haben. Doch warum sollten sie dass tun? Es ergab keinen Sinn! Blass geworden, sah er sich in der Menschenleeren Gegend um. Diese Wesen machten keine Gefangenen. Sie richteten ihre Gegner kalt und grausam, schlachteten sie einfach ab. Sie machten auch keinen Unterschied zwischen ihren Opfern. Ob Bauer, Kind, Greis, Krieger, Ehefrau, oder Säugling... Es war ihnen egal, wen sie mit ihren Waffen, Krallen und Zähnen zerfetzten. Und nachdem sie ihre Opfer so qualvoll getötet hatten, fraßen sie sie. Nichts blieb von ihnen übrig. Nicht ein Knochen. Nichts. Als wären diese Personen niemals da gewesen, als hätten sie nie existiert.
 

Er verkrampfte die Hände zu Fäusten, wobei sich seine Fingernägel schmerzhaft tief ins Fleisch gruben. Er schenkte dem Schmerz keinerlei Beachtung. Das durfte nicht sein. Er durfte unter gar keinen Umständen noch jemanden auf diese Art und Weise verlieren! Niemand, der ihm wichtig war, durfte einfach so wieder verschwinden!
 

"Nein..." flüsterte er verzweifelt zu sich selbst, mit belegter Stimme. Es mochte noch so viele grausame und schreckliche Dinge geben, doch das Vergessen war mit das Schlimmste, was einem Menschen passieren konnte. Vergessen... und vergessen zu werden.
 

Er war in diesem Moment so aufgewühlt und verwirrt, dass er zu keinem klaren Gedanken mehr in der Lage war. Zu viele, teilweise längst überwunden geglaubte, Gefühle hatten ihn im Griff. Sie beherrschten ihn vollkommen. Er stand da, völlig unbeweglich. Vor seinen Augen glaubte er eine weiße Gestalt zu sehen. Eine weiße, zierliche Gestalt mit hellen, blonden Haaren. Sie lag am Boden, die Kleider zerrissen und Blut überströmt. Der Kopf lag in einer unnatürlichen Haltung nach hinten verrenkt, die blauen Augen schienen ihn anzustarren. Doch sie leuchteten nicht mehr. Es war auch kein Gefühl mehr darin zu erkennen. Sie waren einfach... Erloschen.
 

Fye war tot.

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"NEIIIIN!" schrie Kurogane entsetzt und fuhr auf.
 

"Kurogane?"
 

Der Kopf des Schwertkämpfers wirbelte herum. Geradewegs zu der Person neben sich, die ihn angesprochen hatte. Fast schon hatte er gehofft, den Blonden Quälgeist neben sich sitzen zu sehen, doch er war es nicht. Die Person, die dort neben ihm saß, überraschte ihn allerdings nur noch mehr. Es war Soma.
 

Verwirrt sah er sich um. Er lag in einem Bett. Einem wirklich großen Bett, dass den Mittelpuntk eines noch größeren Raumes bildete. Und er kannte diesen Raum. Er befand sich in Prinzessin Tomoyos Schloss. Mit einer Hand fuhr er zu seiner Stirn herauf.
 

"Hab ich... Ich meine... Hab ich geträumt?" fragte er, noch immer durcheinander. Er war völlig aufgewühlt und in seinem Kopf spukte noch immer das Bild dieser leeren, blauen Augen umher. //Lass es nicht wahr sein.// dachte er verzweifelt. //Lass es nicht wirklich geschehen sein.//
 

"Ja." Soma nickte, wobei ihr die Haare tiefer ins Gesicht fielen. "Du hast sehr lange geschlafen. Prinzessin Tomoyo und ich haben uns schon große Sorgen um dich gemacht."
 

Er nickte nur. Wie lange mochte er geschlafen haben? Einer Angewohnheit folgend, hob er die Schultern sacht an und ließ sie kreisen. Unwillkürlich zuckte er zusammen. Etwas fehlte. Der Schmerz, der bisher dabei immer in seiner rechten Schulter aufgeflammt war, blieb aus. Überrascht wandte er den Kopf dorthin und sein Blick fiel auf eine entblößte und unverletzte Schulter. Nicht einmal eine Narbe war zu sehen.
 

"Aber..." sagte er überrascht und hob nun den linken Arm. Auch hier war keinerlei Anzeichen einer Verletzung zu erkennen. Irritiert senkte er den Kopf auf die Brust, um auch dort nachzusehen. Der Dämon hatte ihm die rechte Brusthälfte aufgeschlitzt, als er, Kurogane, in letzter Sekunde dem tödlichen Hieb mit seinem Herz als Ziel ausgewichen war. Die Wunde war tief gewesen. Er konnte quasi noch immer fühlen, wie sich die Krallen tief in sein Fleisch hinein fraßen, kaum gebremst durch die schwarze Panzerung. Doch da war nichts mehr. Nicht mal ein Kratzer.
 

"Das kann doch nicht...!" stammelte er entsetzt und sah die Ninja neben sich an, die seinen aufgebrachten Blick nur fragend erwiderte. Er hatte geträumt, ja. Aber wo begann der Traum? Bei der Vorstellung des toten Fye? Beim Kampf? In der Höhle? Oder aber... bereits als er gegen den Dämon kämpfte... oder nur geglaubt hatte zu kämpfen?
 

"Du hast nur einige Stunden geschlafen, nicht über drei Wochen!" kam eine halb belustigte, halb besorgte Stimme aus einer Ecke des Raumes. Er war nicht überrascht, die Prinzessin dort stehen zu sehen.
 

"Es ist also wirklich passiert...?" fragte er zögerlich, noch immer nicht sicher, was er von dieser neuen Situation halten sollte.
 

Sie nickte und trat langsam näher. Ihr weites Gewand raschelte sacht über den Boden, als sie sich auf Somas Platz niederließ.
 

"Aber - aber wo zur Hölle sind dann die ganzen Verletzungen geblieben? Und was mache ich hier, verdammt noch mal??" rief er aufgebracht. In seinem Schädel herrschte ein riesiges Durcheinander. Er musste los, um Fye zu helfen. Aber was, wenn Fye niemals existiert hatte? Diese Möglichkeit schien ihm immer wahrscheinlicher. Die Zweifel schienen sich regelrecht in ihn hinein zu fressen.
 

"Kurogane! Wie kannst du nur so mit der Prinzessin-?!"
 

"Lass gut sein, Soma." Die Ältere sah überrascht zu Tomoyo. Sonst nahm sie den Ninja nicht in Schutz, wenn er wieder ungehobelt wurde, doch jetzt sah sie mit ihren sanften Augen auf ihn herab und musterte ihn. "Du hast einen Magier getroffen."
 

Der Schwarze sah sie erstaunt an. "Woher...?"
 

"Das hier...", sie winkte zwei der Wachen heran, "...ist vor einigen Stunden plötzlich aufgetaucht."
 

Als die Wachen nahe genug waren, stockte Kurogane unwillkürlich der Atem. "Ginryu? Aber wie...?"
 

"Ich dachte, dass könntest du mir sagen, Kurogane. Jemand hat es zu seinem Lagerplatz zurückgeschickt und zwar mit Magie. Daraufhin habe ich nachgesehen, was mit dir passiert ist. Du hast auf dem Boden gelegen und irgendetwas vor dich hingemurmelt. Daraufhin habe ich dich hierher geholt."
 

Der Schwertkämpfer nickte sacht. Sein Schwert war wieder nach Hause gekommen. Jemand hatte es hierher geschickt, und er wusste, wer dieser Jemand sein musste. Langsam beruhigte sich das Chaos in seinem Kopf und er konnte wieder klarer denken. Er schlug die Decke zurück und schwang sich mit einer einzigen, kraftvollen Bewegung vom Bett. Soma keuchte überrascht auf. Offensichtlich hatte sie geglaubt, er wäre stark verletzt gewesen, doch dem war nicht so. Tatsächlich kam er sich kräftig vor, wie schon seit Wochen nicht mehr. Tomoyo musste die Heiler bemüht haben. Ärgerlich zog er die Mundwinkel nach unten. Über einen Stuhllehne lagen sein Mantel und seine Rüstung, beide wieder in Stand gebracht und ohne auch nur einen Kratzer. Auch hier war Magie am Werk gewesen. Er zog sich beides über und drehte sich dann wieder zu den beiden Frauen, die ihn ansahen.
 

"Ich muss auf der Stelle dorthin zurück." Meinte er mit fester Stimme zu Tomoyo und griff nach seinem Schwert. Die Prinzessin nickte nur mit ernster Miene. Beide Ninja sahen sie verblüfft an. Es war doch sonst nicht ihre Art, einfach so etwas zu tun, ohne vorher einige Male nachgefragt zu haben! Jetzt stand sie wieder auf und ging an dem Schwarzen vorbei. Noch immer erstaunt trottete er ihr hinterher. Sie kamen im Thronsaal an und das Mädchen drehte sich wieder um.
 

"Stell dich bitte in den Kreis dort. Ich werde dich zurück auf diesen Hügel schicken." Damit begann sie einige komplizierte Worte und Phrasen zu murmeln und ihre Hände bewegten sich in rascher Abfolge zu verschiedenen Figuren. Rote Funken stoben um sie herum, dann waberten sie langsam auf den Ninja zu. "Vergiss nicht, dass du hier eine Aufgabe hast!" rief sie noch, ehe Kurogane in einer roten Wolke verschwand.
 

"Majestät?"
 

"Ja, Soma?"
 

"Warum habt ihr ihn an seine Aufgabe erinnert? Er würde sie niemals vergessen - dazu hängen zu viele andere Dinge damit zusammen."
 

Die Schwarzhaarige sah ihre Untergebene mit einem traurigen Lächeln an. "Er wird schon bald etwas verlieren. Etwas sehr, sehr wichtiges, dass ihm viel bedeutet."
 

Die Ninja sah sie für einen kurzen Augenblick verwirrt an, ehe sie weiter nachfragte: "Habt ihr das in seiner Zukunft erkannt?" Tomoyo nickte.
 

"Und was genau wird er verlieren?"
 

"Das weiß ich nicht. Die Zukunft ist kein einziger, festgemachter Weg. Es gibt immer wieder Kreuzungen, an denen man selbst entscheiden kann und muss. Auch, wenn er es jetzt nicht weiß und nicht wissen wird: Er wird sich für eine Richtung entscheiden und etwas verlieren. Das ist der Preis dafür, seine Zukunft selbst zu bestimmen."
 

Die Prinzessin sah betrübt zu Boden. Soma sah sie für einen Moment an, dann schritt sie auf das Mädchen zu und legte ihm sachte eine Hand auf die Schulter.
 

"Es wird schon alles Gut werden für ihn." Sie lächelte ihr aufmunternd zu und Tomoyo konnte angesichts dieser Worte einfach nicht anders, als das Lächeln zu erwidern.

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Und jetzt stand er hier. Zwar wieder im Vollbesitz seiner Kräfte, aber immer noch verzweifelt. Er folgte nun schon seit zwei Tagen den Spuren der Dämonen, doch er hatte sie noch nicht wieder gesehen. Er seufzte kurz, ehe er sich wieder aufrichtete und weiter ging. Nach diesem Berg musste ein ebeneres Gebiet kommen. Er machte noch einige Schritte, dann blieb er abrupt stehen.
 

Vor sich erstreckte sich eine Stadt! Aber das war doch unmöglich! Hier draußen, weit ab von jeder Menschlichen Besiedlung konnte es keine solche Stadt geben! Perplex setzte er seinen Weg zu den Häusern fort. Als er sie direkt ansah, fiel ihm auf, dass sie absolut merkwürdig und auf unerklärliche Weise Fehl am Platze wirkten. Sie machten den Eindruck, als wären sie aus Glas. Man konnte nicht hindurch sehen, zumindest nicht auf einige Hundert Meter Entfernung, aber trotzdem erinnerte ihre glänzende und glatt geschliffene Fassade an Glas.
 

//Oder Eis...// schoß es ihm durch den Kopf, während er nun skeptisch den Weg unter seinen Füßen musterte. Er war anscheinend aus dem gleichen Material wie die seltsamen Bauten. Probeweise trat er einmal kräftig mit dem Absatz zu, doch die Straße hielt stand, ohne auch nur ein Knirschen von sich zu geben.
 

Nun näherte er sich den ersten Häusern. Einige Meter vor dem ersten blieb er stehen. Das roch doch geradezu nach einer Falle. Andererseits war es helllichter Tag und Dämonen würden sich auch nicht in mehr oder weniger menschlich wirkenden Domizile niederlassen. Ihre Behausungen stellten Höhlen dar.
 

Aber trotzdem...! Diese Art von Unterkünften hatte er in Japan noch nie gesehen. Sie unterschieden sich grundsätzlich von allem, was er jemals gesehen hatte. Mit Ausnahme vielleicht von Fye.
 

// Zu dem würden diese Gebäude passen!// Und mit diesem Gedanken musste Kurogane erneut seufzen. Was tat er hier eigentlich? Starrte irgendwelche seltsamen Konstruktionen an - dabei gab es doch etwas viel wichtigeres zu tun! Er wollte gerade wieder los laufen, als er kurz nach vorne sah und erstarrte. Er hatte nicht bemerkt, dass sich jemand genähert hatte, doch als er genauer hinsah klappte ihm unwillkürlich der Mund auf und seine Augenbrauen schossen in die Höhe.
 

"Hey! Kuro-chaa~n!" rief besagter Jemand quietschvergnügt.

___________________________________________________________________________
 

[1] -Bitte, gebt mir die korrekte Bezeichnung für dieses blöde Oberteil, dass so toll aussieht! *faltet die Hände und rutscht auf den Knien über den Boden* Hilfeeeeeeee... ^-^"
 

Kyaa~! Sorry, eigentlich wollte ich noch weiter schreiben, aber dazu bin ich gerade absolut nicht mehr in der Lage!! *hibbel* Ich habe gerade endlich TRC Kapitel 84 - 94 gelesen... Man erfährt jetzt etwas über Kuroganes Vergangenheit - das ist ja an und für sich schon mal klasse, aber... *zitter* Kuro-rin als Kind ist soo~ süü~ß! *quiiietsch* Und sein Vater ist im krassen Gegensatz zu dem Kleinen so dermaßen sexy *.* *sabber*

.

.

.

*kreiiiisch* *auf und ab spring* *völlig außer Kontrolle* Ich schreibe demnächst weiter! Ich kann nur hoffen, dass ich, bis diese FF abgeschlossen ist, nicht auch Fyes Vergangenheit sehe... Ansonsten... Kann ich nur hoffen, dass es in der Anstalt einen Internet Anschluss für mich gibt! XD
 

Dat (jetzt definitiv nicht mehr zurechnungsfähige)

-Ma-Chan-

Seltsames Verhalten

Uargh... Ich hatte viel eher weiter schreiben wollen... Aber... ich hab's einfach nicht geschafft... Außerdem leide ich unter totalem Pudding-Entzug... *sniff* ...Egal! Hier ist jetzt das nächste Kapitel! *anstraaaaaaaaaaaaahl* ^______________________^

__________________________________________________________________________
 

Der vermisste Magier sprang fröhlich auf ihn zu, um kurz vor ihm stehen zu bleiben.
 

"Was zum Teufel machst du hier?", schrie er den Kleineren an. Dieser strahlte den Ninja nur an und begann, auf den Fußspitzen auf und ab zu wippen.
 

"Das klingt ja gerade so, als wärst du wütend, mich gesund und munter zu sehen, Kuro-rin..." meinte er und lachte.
 

"N-Nein! Ich bin froh, dass es dir gut geht... ich... wie zur Hölle hast du das geschafft?"
 

"Kuro-tan hat sich sorgen um mich gemacht! Fiuu~!", frohlockte Fye, ehe er dem Großen die Arme um den Hals warf und sich glücklich an ihn kuschelte. Dieser war mitten in der Bewegung erstarrt und blickte nun auf den Magier hinab, dessen Gesicht er bei seinen nächsten Worten leider nicht sehen konnte.
 

"Das bedeutet mir wirklich viel, weißt du das?" Das Herz des Schwertkämpfers schien einen Schlag auszusetzen. Was sollte er denn nur darauf erwidern? Es war ja nun wirklich nicht so, dass er den Kleineren hasste, aber...
 

Er hatte nicht mehr die Gelegenheit dazu, sich eine passende Reaktion zu überlegen, denn der Blonde hatte sich bereits wieder von ihm gelöst und stattdessen seine Hand ergriffen. Nun war er munter dabei, an ihr zu ziehen.
 

"Komm mit, Kuro-chin! Ich muss dir was zeigen. Etwas ganz besonderes!" Ohne weiter darüber nachzudenken, setzte sich der Größere in Bewegung und ließ sich mehr oder weniger von dem Kleinen mitschleifen. Normalerweise hätte er gefragt, was zur Hölle dass denn war, was er ihm zeigen wollte, aber etwas hatte ihn von seiner Frage abgehalten. Was war es nur gewesen? Vielleicht die Stimme des Anderen? Sie klang irgendwie anders als sonst. So überdreht und unnatürlich glücklich wie immer, aber etwas fehlte. Ein Beiklang, den sie immer gehabt hatte. Ein Beiklang, der Kurogane erst nach einigen Tagen intensiven Zuhörens aufgefallen war. Diese Trauer, die in jedem seiner Worte mitschwang. Es waren dieser Beiklang und die Augen des Kleineren gewesen, die dem Schwertkämpfer gezeigt hatten, was für einen guten Lügner und Schauspieler er vor sich hatte. Und es waren diese beiden Dinge gewesen, die ihn nach wie vor davon abhielten, dem Blonden zu vertrauen. Wo war nur dieser Silbenfall geblieben...? [1]
 

Plötzlich, geriet er fast aus dem Gleichgewicht. Fye war abrupt abgebogen, so dass sie jetzt durch eine schmalere Gasse liefen und näher an den Häusern waren. Er hatte gerade seine Balance wieder gefunden, als sein Vorläufer plötzlich vor einer der vielen, glasigen Türen stoppte. Mit einer geistesgegenwärtigen Bewegung streckte er die Hand nach der Tür ab, um sich dagegen zu stützen. Er holte einmal tief Luft, ehe er wieder den Mann vor sich fixierte. Dafür musste er sich zunächst einmal weiter runterbeugen, um ihm in die Augen sehen zu können. Wie konnte man nur so verdammt klein sein? [2]
 

"Jetzt hör verdammt noch mal auf, weg zu laufen und erzähl mir, was passiert ist!"
 

Für einen kurzen Moment war er von den undurchdringlichen Augen des Zauberers gefesselt. Irgendwo, tief in ihm, meldete sich eine leise Stimme. Diese Augen waren ebenfalls anders als vorher. Ihr Blau war das gleiche, aber sie hatten sich trotzdem verändert. Der Ausdruck, der in ihnen lag, war -
 

Der weite, weiße Mantel bauschte sich auf, als Fye sich vornüber beugte. Kuroganes Augen weiteten sich, als er spürte, wie etwas Kaltes und Weiches über seine Lippen glitt. Es war nur ein kurzer, flüchtiger Moment, aber der Ninja wurde von dieser Aktion völlig aus der Bahn geworfen.
 

Fye hatte ihn grade geküsst.
 

Ohne sich darüber im Klaren zu sein, was er tat, strich er sich über die Lippen. Was hatte das jetzt wieder zu bedeuten? War es nur eine neue Laune des kleineren, oder hatte der plötzlich seine Gefühle für den Schwertkämpfer entdeckt? Dieser zuckte unwillkürlich zusammen, als er die Stimme des Blonden ganz dicht an seinem Ohr hörte.
 

"Ich hab so gehofft, dass du kommst, um mich zu suchen..." Sein heißer Atem kitzelte Kurogane am Hals, während er, wie zur Salzsäule erstarrt, da stand. Als der Magier nun seinen Kopf in Kuroganes Halsbeuge bettete und seine Hände langsam vom Hals des Schwarzen abwärts zu seinem Rücken wanderten, erschauderte er leicht.
 

Etwas an dem Zauberer ließ ihn innehalten, aufhören zu denken und brachte ihn fast um den Verstand. Seit wann war das so...? Seit wann wurde ihm so heiß, wenn der Blonde um ihn war? Und warum zur Hölle war der Kleinere nur... so... verdammt nah...
 

Das Nichtstun nicht mehr länger ertragend, packte er Fye unnötig grob an den Schultern und schob ihn von sich. Als er ihm wieder in die Augen sehen konnte, glitzerte etwas in ihnen auf, was sein logisches Denken für einige Zeit lähmen sollte. Pure Lust.
 

Harsch riss er den Zauberer wieder zu sich heran und küsste ihn hart auf den Mund. Das mochte kein romantischer, erster Kuss unter Liebenden sein, aber das war Kurogane völlig egal. Er wusste nicht, seit wann er dieses Verlangen nach dem Mann vor sich verspürte, aber er wollte es auch gar nicht wissen. Auch nicht denken. Nur hier und jetzt alles auskosten, was er konnte.
 

Verlangend ließ er seine Zunge über die Lippen des anderen gleiten, um sofort einlass ihn den warmen Mund des anderen gewährt zu bekommen. Gierig schickte er seine Zunge auf Wanderschaft in dem fremden Territorium, ließ sie jeden Winkel erkunden und einen unsinnigen und wilden Kampf mit der Zunge des anderen beginnen, den er ohne jeden Zweifel gewinnen würde. Sekundenlange Ewigkeiten verstrichen, ehe er sich wieder von Fye lösen musste. Verdammt - warum musste der Mensch atmen? [3]

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[1] - Ich sollte mein Grammatikbuch weglegen... Silbenfall... *Buch ans andere Ende des Zimmers pfeffer*
 

[2] - *zuck* ICH BIN NICHT KLEIN! *von Männer in weiß rausgeschleppt werd*
 

[3] - Oh, glaubt mir, das haben sich schon viele gefragt ^^ Ich zähle mich selbst dazu XD
 

Waai... Das ist jetzt eine blöde Stelle zum Aufhören und das Kapitel ist auch viel zu kurz, aber... Da ich vorhabe, dass nächste Kapitel als Adult on zu stellen, breche ich hier ab. Wie ich das nächste Kapitel dann mache, muss ich mir noch gut überlegen. ^^" Also, sorry für dieses seltsame Kapitel, aber ich würde mich trotzdem sehr über Kommis freuen. Außerdem hoffe ich, dass nächste Kapitel schnell zu schreiben. *nod nod nod*

Bis dann ^^

Dat

-Ma-Chan-



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Von:  morbund
2008-05-05T20:55:02+00:00 05.05.2008 22:55
neeein warum als adult *heul* dann kann ichs erst in 2 jahren lesen TT.TT...ich liebe deine geschichten ^^
Von: abgemeldet
2006-12-09T14:34:34+00:00 09.12.2006 15:34
waaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaah ist das geil!!!
aber du kannst mir doch nicht solche wörter wie pure lust und ein solhes zungenspiel hinlegen und danach sagen, dass das nächste kapitel adult ist! graaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaah!!!
aber ansonsten bin ich sehr begeistert musste viel lachen und schön das du das mit dem übersezter stein oder so reingebracht hast!
cu darky
(auf zwei kapitel weiter warten müss*schniff*)
Von:  LlunaKudo
2006-12-08T22:09:49+00:00 08.12.2006 23:09
Ich kann nur sagen.... ich bin begeistert!!!! *o*
Wirst du irgendwann mal weiter schreiben?
*die FF einfach genial ist*
Von: abgemeldet
2006-12-03T20:54:04+00:00 03.12.2006 21:54
Moin o.o

ich werde jetzt versuchen , ein kompliment abzugeben .... erwarte nicht zuviel xD

Normalerweise kopiere ich mri aus einer FF ein, zwei sätze, die mir besonders gut gefallen, in eine word datein... wirklich nur das, was beeindruckend ist.

bei dir war das Problem .... ich will das ganze Kapitel auf meinem recchner wissen! O_O

Nur, ach weh, ach schmerz: zu kurz, zu kurz, es brennt mein herz!

und das der nächste teil adult ist ( = für mcih unereichbar) baut nicht im geringsten auf .... ach schmerz, ach weh ;_;

doch lass dich nicht von meinen unwoichtigkeiten trüben!
mögets du ncoh so manche herzerwärmende geschichte aus deinen fingern saugen, ich warte gespannt und allezeit bereit.

cya
Lilie
Von:  Pentragon
2006-11-11T16:44:02+00:00 11.11.2006 17:44
man, bei dem Kapi musste man ja DENKEN! * grins *
Das hat mich alles etwas verwirrt, ich meine, erst kämpft Fye, dann scheint Kuro das nur geträumt zu haben und dann stellt sich raus das es doch echt wahr und ...
* verwirrt ist *
Auf jeden fall wieder geil geschrieben!
Von:  Pentragon
2006-11-11T16:24:40+00:00 11.11.2006 17:24
ich weiß garnicht was du hast! Dieses Kapi ist sogar eines der besten, finde ich zumindest.
Die letzte Szene ist ja sowas von Cute! Bin ja schon gspannt wie Kuro-sama noch darauf reagieren wird ^^
Von:  Pentragon
2006-11-11T15:56:43+00:00 11.11.2006 16:56
Ich finds super das du einige Englische FF übersetzen willst! Ich hab auch schon ein paar gelesen, die englischen sind wirklich gut.
Bin ja schon gespannt welche du übersetzen willst.
Von:  Pentragon
2006-08-26T11:23:47+00:00 26.08.2006 13:23
Das ist so genial! Und wie die gedanken und Gefühle beschrieben sind ... einfch klasse! Mach so schnell wie möglich weiter, okay? Ich kanns kaum erwarten mehr zu lesen!
Von:  GnaCat
2006-07-14T22:43:24+00:00 15.07.2006 00:43
Ach ja was ich noch fragen wollte,
wo sind die denn jetzt? Doch nicht in Ceres?
Quatsch das geht nicht...
aber giebt es solche Gebäude denn in Japan?
Ach ja und...
findet diese FF jetzt statt bevor das ganze quartet bei Yuuko landet?
Das könnte ich mir nähmlich fast schon irgendwie vorstellen.
Fye lässt Kurogane zum Schluss vergessen und verschwindet in seine Welt und deswegen ist er später so zutraulich zu ihm als sie mit Shaolan und Sakura auf Reisen ...
nennt man das mit Mokona gehen oder fliegen?


ich rede wie ein Wasserfall tut mir Leid >_<:::
kommt nicht wieder vor

Glückwünsche für die Zukunft
Nyankochi Miaou
Von:  GnaCat
2006-07-14T22:36:33+00:00 15.07.2006 00:36
...
Ich glaub ... das wird bitterlich Enden. Hoffe mal das das Ende nicht so grausam wird wie das Von 'hinter dem Vorhang' das fand ich nähmlich richtig traurig. Aber das werd ich wohl nie erfahren DAAAAA ich erst 17 bin und somit kein Adult lesen kann. Das ist zwar Schade aber wohl auch irgendwie besser so. ...


...



...
..-Nein ist es nicht *jammer* Ich liebe deine TRC FFs und jetzt kann ich das erst in einem halben Jahr lesen! Ich werde darüber sicherlich Wahnsinnig werden! Du schreibst so tolle Sachen und da schließt du die jüngeren einfach aus! *schluchz* Das ist Diskrimminiiiiiiiiruuuuuuung! *heul*
aber genug gejammert, ich wollt ja eigentlich nur schreiben das es mir gut gefällt und ich mich nun schlussendlich doch darauf freu 18 zu werden, /Adult/
und dir weiterhin viel glück wünsche.

Meine Ehrerbietung
Nyankochi Miaou


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