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Three little words...

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Abel POV

Three little words...

which I forgot
 

~*~ Mitten im Winter erkannte ich, dass der Sommer in mir unbezwingbar ist. ~*~
 


 

Abel POV
 

Ihre Tränen durchnässten mein Hemd, in meinen Armen hielt ich ihren bebenden Körper.

Es brach mir das Herz sie so zu sehen und ich musste mich zusammenreißen damit ich meine Wut zügelte. Wäre mir dies nicht gelungen, hätte ich Lowell ein zweites Mal geschlagen.

Doch wenn ich ehrlich war hätte ich am liebsten unaufhörlich auf ihn eingeprügelt um ihm zumindest körperlich die gleichen Schmerzen zuzufügen, die er Georgie seelisch zufügte.

"Du hattest mit allem recht, Abel", sagte sie und ihre Finger krallten sich in meinen Rücken.

"Bitte verzeih mir!", schrie sie unter Tränen. Ich drückte ihren zerbrechlichen Körper noch fester an meinen. Würde es in meiner Macht stehen, würde ich ihr all das Leid abnehmen. "Ach Georgie", hauchte ich ihr ins Ohr.
 

Bevor wir an Deck des Schiffes gingen, dass uns zurück nach Australien bringen sollte, versprach Earl Gerald seiner Tochter in ein paar Monaten nachzukommen um uns zu besuchen. Wir waren schon längst in See gestochen und London entfernte sich immer mehr. Georgie stand an der Rehling blickte zurück, als ich schweigend neben sie trat. "Weißt du, Abel, London hat mir so viel genommen", sagte sie, ohne mich dabei anzusehen. Ich wusste dass sie damit meinte, dass London ihr Lowell genommen hatte. "Aber es hat mir auch viel gegeben", fügte sich leicht lächelnd hinzu und sah mir direkt in die Augen. Mein Herz setzte einen Schlag aus. So gerne hätte ich ihr Trost gespendet, sie in den Arm genommen. Aber es ging nicht.
 

Ich weiß nicht seit wie vielen Nächten wir schon unterwegs waren, ich hatte irgendwann aufgehört zu zählen. Die Zeit zog einfach an mir vorbei, dehnte sich, zog sich wieder zusammen. Arther verbrachte seine Zeit mit Maria, Georgie verkroch sich und ich... Ich hatte das Gefühl als wäre mir alles in meinem Leben langsam entglitten. Erst mein Vater, dann meine Mutter und Georgie... Georgie. Ich lehnte mit den Ellenbogen auf der Rehling und betrachtete das nächtliche Firmament. Doch alles was ich sah war ihr Gesicht. "Hallo", hörte ich ihre Stimme. Ich drehte mich nicht um.

Jedes Mal, wenn ich versuchte eine gewisse Distanz zu waren, tauchte sie plötzlich auf.

"Wieso bist du alleine hier draußen?", fragte sie. Was sollte ich ihr denn sagen? All das, was mir auf dem Herzen lag, wollte sie doch eh nicht hören.

"Nichts, ich beobachte die Sterne"

Sie stellte sich neben mich und folgte meinem Blick. Noch immer lag dieser schwarze Schleier über ihrem wunderschönen Gesicht. Doch ihre Augen strahlten wie eh und je.

"Ich wollte mich noch bei dir bedanken" Sie stieß sich von der Rehling ab und ging ein paar Schritte.

"Bedanken? Aber wofür?"

"Für alles" Und das erste Mal seit Tagen sah ich sie wieder lächeln. "Dafür, dass du mich nicht aufgegeben hast. Dafür, dass du da warst, als ich dich brauchte"

"Das ist doch selbstverständlich" Als ich das gesagt hatte, hätte ich mich am liebsten für diese dämliche Antwort selbst geohrfeigt. Aber ich wusste nicht, was ich hätte anderes sagen sollen. Alles andere erschien mir nicht passend.

"Also dann, gute Nacht"

"Ja, gute Nacht"

Ich sah ihr zu, wie sie in der Dunkelheit verschwand und wünschte mir in dem Moment nichts mehr, als sie in meinen Armen zu halten.
 

Die Sonne strahlte hell am Himmel, als das Schiff in den Hafen einlief. Wir waren endlich wieder zuhause. Und auch wenn ich es mir nicht eingestehen wollte, fürchtete ich mich vor dem, was auf uns zukommen würde. Fürchtete mich vor der Verantwortung, die auf mir lastete. Ich erschrak als Georgie wie vom Blitz getroffen an mir vorbei rannte, sich wie ein Wirbelwind mit ausgestreckten Armen drehte und laut lachte. Bei diesem Anblick blieb ich stehen, nur um mir diesen Moment fest einzuprägen. Es war so schön sie so zu sehen. Ihre Haare umfingen ihr Gesicht, ihr Kleid spielte um ihren Körper. Ich spürte eine Hand auf meiner Schulter und sah in Arther's Gesicht. "Lass uns das Gepäck suchen", sagte er und ich nickte.
 

"Du bist wieder da!", rief eine Frauenstimme und gleich drauf umfingen mich zwei Arme. "Oh, wie schön. Ich hab dich vermisst" Steif stand ich da, wusste nicht was ich tun sollte. Doch dann kam mir plötzlich nur ein Gedanke: Ich musste mich irgendwie von meinen Gefühlen für Georgie ablenken, sie in die hinterste, geheimste Ecke meines Herzens verbannen. Sie hatte mir klar und deutlich zu verstehen gegeben das sie mich nicht liebte. Und wohlmöglich würde sie dies auch niemals tun. Denn auch wenn sie es sich selbst nicht eingestehen wollte, liebte sie Lowell noch immer. Und ich würde nie mehr für sie sein, als ihr Bruder. Getrieben von dieser Theorie schloss ich Jessica in meine Arme. Es fühlte sich so falsch an, doch ich konnte nicht anders. Was für einen Sinn hätte es gehabt, wenn ich mich Tag für Tag gequält hätte? So hatte ich wenigstens die Gelegenheit in eine andere Richtung zu blicken.
 

Den ganzen Weg, den wir hinter uns ließen, bis wir an der Farm angekommen waren, hatte Georgie schweigend verbracht. Still saß sie hinten im Wagen, die Knie bis zur Brust angewinkelt. Ihr Blick war so leer und ich fragte mich, was wohl in ihr vorging. Vermisste sie London, dachte sie an Lowell? Ich schüttelte den Kopf um die Gedanken zu verscheuchen. Ich brachte die Kutsche zum stehen. Wir waren endlich wieder hier und fast erwartete ich das Mami jeden Moment durch die Tür auf uns zu gelaufen kam. Doch sie kam nicht und sie würde nie wieder durch diese Tür kommen. Arther half Maria beim absteigen und gemeinsam gingen sie zum Haus. Die Fenster waren dreckig, ein Blick hindurch war so gut wie nicht möglich. Und obwohl Onkel Kevin sich um die Farm gekümmert hatte sah sie doch verwahrlost aus. Sie erschien mir, als wäre sie seit Jahren nicht mehr bewohnt gewesen und dieser Anblick schmerzte. Ich sah mich um und bemerkte das Georgie noch immer hinten im Wagen saß. Wie wunderschön sie doch war. "Komm, ich helfe dir", bot ich an und hielt ihr meine Hand entgegen. Doch alles was sie tat, war mich anzustarren. Ich konnte nicht genau sagen, was in ihrem Blick lag aber es ließ meinen Atem stocken. "Nein, ich brauche deine Hilfe nicht". Ihre Stimme war so kühl und abweisend und als sie an mir vorbei vom Wagen sprang, war ich wie erstarrt.
 

Nach dem Abendessen erzählte ich den anderen, dass ich mich noch mal kurz umsehen wollte, doch in Wirklichkeit wollte ich einfach nur alleine sein. Ich verließ das Grundstück der Farm und lief über die Wiese hinaus in den Wald. Wieso musste sich alles nur so verändern.

Ich kam an dem Baum an, an dem Vater mit uns damals die Plattform erbaut hatte, lehnte mich an ihn und glitt hinunter zu Boden. "Ach Georgie", flüsterte ich und vergrub das Gesicht in den Händen. Alles schien so ausweglos zu sein.



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Kommentare zu diesem Kapitel (4)

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Von: abgemeldet
2005-05-29T00:37:26+00:00 29.05.2005 02:37
Also ich finde die ff sehr gut bis jetzt. Und es ist schon mal eine Georgie ff zu lesen; von denen gibt es ohnehin so wenige.
Ich freu mich schon auf das nächste Kapitel.
Lg Saku_chan
Von:  moonlight_82
2005-05-27T12:26:28+00:00 27.05.2005 14:26
Olla! Eine Georgie-FF! Wie schööööön!!! ^^
Und dazu noch eine so gut geschriebene, ich bin dir echt dankbar, dass da sich mal einer traut, Georgie wieder "auferstehen" zu lassen. Bisher gefällt wirklich alles. Ich bin mächtig gespannt, wie weit du gehen wirst. Schreibn schnell weiter!
Mooni :)
Von: abgemeldet
2005-05-27T08:52:44+00:00 27.05.2005 10:52
Moin, moin!
Also, ich kann auch nur Lob aussprechen!
Find die FF echt klasse!
(Es gibt eh so wenige Georgie FFs T_T)

greetz Morri
Von: abgemeldet
2005-05-27T07:22:21+00:00 27.05.2005 09:22
Jessica...*pff* Blöde Kuh!!! ; ) *lach*
Ich weiß nicht, wer mir mehr leid tut...Georgie oder Abel!! Deine FF ist wirklich großartig und ich finde, dass du ein ganz tollen Schreibstil hast und man sich dadurch richtig in die gerade betroffene Person hinein interpretieren kann...*nick*
Du hast mir Lust auf mehr gemacht!!!^^ XD Ich bin wirklich schon gespannt, was da alles noch passieren wird!!!!!^^ Ein gaaaaaaaaaanz super,mega,großes Kompliment an dich!!! Mach weiter so...^^

Bis bald...Greetz Hitomi *festeknuddl* Hdl ; )


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