Große Probleme
Stinksauer knallte Integra die Tür des Autos zu. "Darf ich raten oder soll ich mir jetzt meinen Teil denken?" Begrüßte sie Walter in der Eingangshalle lächelnd. Er hatte schnell gemerkt dass sie wohl sauer war. "Heute ist der beschissentste Tag meines Lebens und an allem Schuld ist dieser verdammte Vampir." Sie stand immernoch, sehr wütend, vor Walter. "So? was hat der verdammte Vampir gemacht?" Er zog eine Augenbraue hoch."Er existiert!" "Ich schlage vor, dass Sie erst mal einen Tee trinken, um sich zu beruhigen. Dann können sie mir ja die Geschichte erzählen, was diesen Tag denn so beschissen macht." Etwas später saßen Walter und Integra in Essraum über eine Tasse Tee. "Wunderbar." Sie trank den Tee mit Genuss. "Jetzt erzählen Sie mir doch bitte was passiert ist." Sie nippte noch einmal an ihrer Tasse und erzählte Walter, dass sie bei der Konferenz eingeschlafen war." Integra." Wie der Vater tadelt zum Kind, so sah er sie nun an. "Och Walter, bitte nicht du jetzt auch noch. Das haben die anderen für dich schon erledigt. Und danach wollten sie auch noch wissen warum ich eingeschlafen bin." "Und?" Sie wiederholte fast die gleiche Geschichte die sie vorher schon erzählt hatte. Nur diesmal kamen keine Zwischenkommentare und sie ließ das Ende weg. "Okey, das soweit verstehe ich. Aber warum sind Sie dann so müde?" "Die gleiche Frage stellte mir auch Sir Islands. Wenn du wüsstest wie laut Alucard schnarcht, dann würdest du verstehen, warum ich so müde bin." "Er schnarcht?" Sie nickte und er fing lauthals an zu lachen. Sie war den Tränen nah, sie wollte doch nur ein kleines bisschen Schlaf. "Man ey! Die anderen sind auch angefangen zu lachen und haben blöde Kommetare abgegeben. Ich find das überhaupt nicht komisch." Sie legte ihren Kopf auf ihre Arme. "Verzeiht, aber das klingt so absurt." "Aber es stimmt!" Kam es von ihr. Sie hob den Kopf wieder "Doch diese Nacht, habe ich mein Bett für mich ganz allein. Heute werde ich die Arbeit ruhen lassen und früh schlafen gehen. Alucard bekommt alle Einsätze aufgebrummt, als Strafe." "Glaubt ihr wirklich, dass er sich nur mit einer Nacht zufrieden gibt." Ihr stand der Mund offen. Soweit hatte sie gar nicht gedacht. Walter hatte ihr gerade den Haken an Alucards Wunsch verdeutlicht. Sie hatte vergessen klar zumachen, wie lange Alucard bei ihr schlafen darf. Sie kannte Alucard , er würde es gnadenlos ausnutzen und nie wieder in seinem Sark schlafen wollen."Oh nein! Ich werde nie wieder richtig schlafen können. Wenn mich jemand suchen sollte, ich bin auf dem Big Ben und strürze mich in den Tod." "Sie müssen nur die Machtverhältnisse klarstellen. Sie sind sein Meister." "Genau! Da hätte ich schon eher draufkommen müssen. Dem werd ich schon zeigen, wer hier Herr in Haus ist." Sie trank ihren Tee in einem Zug auf und stand auf. Bevor sie die Tür schloss und sich an die Arbeit machte, rief sie noch zu Walter herüber: "Danke, Walter." Er lächelte "Bitte!" Er trank ebensfalls seinen Tee leer und machte sich pfeifend an seine Arbeit.
Die Uhr auf ihrem Laptop verriet ihr, dass es schon nach zehn Uhr war. Die Sonne war schon lange dem Mond gewichen. Der Mondschein leuchtete durch ihr Fenster in all seiner Pracht. Alucard war bis jetzt noch nicht aufgetaucht. Er pflegte es auszuschlafen. Wie gern würde sie das auch tun. Vampir müsste man da sein. Die brauchen sich nur Gedanken darüber zu machen, an wessen Hals sie als nächstes nuckeln. Und da die Menschen heutzutage so verblödet sind und jeden Idioten, den sie auf Partys treffen, vertrauen, haben die Vampire leichtes Spiel. "Ein paar mehr Gedanken machen wir Vampire uns schon." "Darüber kann man eine lange Diskusion führen. Denn ich bin da anderer Meinung!" Alucard war hinter ihr aufgetaucht und hatte wie immer ihre Gedanken gelesen. "Und? War eure Nacht genaus so schön wie meine?" "Nein", grummelte sie. "Nein? Schade. Aber diese Nacht wird bestimmt besser. Ich freu mich schon auf das Schmusen." Er stand nun neben ihr und blickte grinsend auf sie herab. Sie schaute mit einem Seitenblick zu ihm und dann wieder auf den Aktenordner der vor ihr lag. "Viel Spaß. Nur diesmal ohne mich." "Wieso? Schlaft ihr heute woanderes oder wollt ihr durchmachen?" Sie stand auf und ging zum Fenster. "Wedernoch. Du hast einen Sark und den benutzt du auch gefälligst! Das ist ein Befehl" Er trat hinter ihr. "Befehl verweigert, Master" "Vergiss es. Ich hetz dir Walter auf den Hals." Sie drehte sich um und sah ihm direkt in die Augen. "Das wollen Sie dem guten alten Walter doch nicht antun. Vergessen Sie nicht, er ist nicht mehr der Jüngste." "Machen wir es halt anderes. Es gibt viele Möglichkeiten. Die Einfachste ist, dass ich dir ein paar Kugeln verpasse - oder ne' Knoblauchdiät. Ich finde sowieso, dass du viel zu Dick geworden bist. Die nächsten, na sagen wir 5 Wochen, kein einziges Tröpfchen Blut für dich." Er nickte. "Okey! Trozdem schlafe ich nicht in meinem Sark. Ich knuddel viel zu gern mit Ihnen." Sie hatte ihm schon so oft Blutverbot angedroht und es noch nie wirklich durchgezogen. Er wusste, dass es nie soweit kommen würde. Und wenn doch - er hatte vorgesorgt und sich einen Bunker angelegt. Sie war einem Nervenzusammenbruch nahe. "Das ist gemein. Du hast mich reingelegt." "Tja. Sie hätten eher dran denken sollen, eine Zeitspanne anzugeben." Sie ging zum Schreibtisch, nahm ein paar Zettel, ging zurück zu ihrem Vampir und drückte ihm die Zettelwirtschaft an die Brust. "Da, deine Aufträge für diese Nacht. Lass dir Zeit! Viel Spass." Er starrte auf die Zettel in seiner Hand. Es schien für ihn wohl eine lange Nacht zu werden. Wenn er sich beeilte, konnte er noch etwas mit seiner Herrin schmusen. Diese verließ gerade stocksauer das Zimmer. Sie wollte schlafen gehen. Er grinste: "Super. Dann habe ich ein vorgewärmtes Bett!"
