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Der Meisterdieb

Seto Kaiba + Joey Wheeler / u.a.
von

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Der Drache mit den blauen Augen

Titel: Der Meisterdieb

Kapitel: 4/?

Autor: Cat in the web

Fandom (Anime/Manga): Yu-Gi-Oh

Genre: AU, reale Welt

Einstufung: PG-14

Label: lime

Pairing: Seto Kaiba + Joey Wheeler / weitere sind geplant, werden aber noch nicht verraten

Disclaimer: Ich habe keinerlei Rechte an Yu-Gi-Oh. Ich bin nur ein Fan, der sich die Charaktere kurz ausgeliehen hat, um eine kleine Fanfiction zu schreiben. Und natürlich mache ich kein Geld damit.
 

Ich bedanke mich bei all denen, die sich bisher die Mühe gemacht haben, meine Fanfic zu kommentieren: Anukia, Inuyasha177251, Rijan, Caith20, Schwertheini, The_Lonely_Storm und Rin-san! Sollte ich jetzt jemanden nicht erwähnt haben, so entschuldige ich mich. Es vergeht ja immer ein wenig Zeit bis zur Freischaltung des neuen Kapitels, da kann es vorkommen, das jemand ein Kommentar für ein altes Kapitel schreibt, das nächste Kapitel aber bereits gepostet ist.
 

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Der Meisterdieb

von Cat in the web
 

Kapitel 4: Der Drache mit den blauen Augen
 

Es waren einige Tage vergangen, seit Joey versucht hatte, die Pegasus-Figur aus der Kunsthalle zu stehlen. Es kam selten vor, dass er versagte. Aber diesmal musste er seine Niederlage eingestehen. Duke hatte den Auftrag, die Pegasus-Figur zu stehlen, zurückgegeben. Es war ihm zu riskant, es nach zwei Fehlschlägen noch mal zu versuchen, und Joey musste ihm widerwillig zustimmen. Ein Meisterdieb zu sein, bedeutete nicht nur, erfolgreich zu sein, sondern auch, das Risiko richtig einzuschätzen und sich nicht fangen zu lassen. Es ein zweites Mal zu versuchen, war bereits sehr riskant gewesen, aber ein drittes Mal kam nicht in Frage.
 

Es war etwa 10 Uhr abends, als Joey im Nachtclub Nightshades auftauchte. Er war seit der Sache mit der Pegasus-Fälschung nicht mehr hier gewesen, aber jetzt hatte er sich lange genug versteckt. Und Duke hatte ihm bei einem ihrer Telefonate mitgeteilt, dass sich seit jenem Abend keine Polizisten mehr hatten blicken lassen. Wie immer um diese Zeit begann der Club sich mit all den Nachtschwärmern der Stadt zu füllen, aber trotz der vielen Personen fiel Joey eine besonders große Gruppe an der Bar auf, hinter der Malik als Barkeeper zu arbeiten pflegte. Joey blieb stehen und sah genauer hin. Für einen Moment dachte er, er sähe doppelt! Doch dann erkannte er, wer der Mann auf dem Barhocker vor Malik war. Richtig, Duke hatte ihm voller Stolz am Telefon erzählt, dass das berühmte Modell und Eigentümer der Kunsthalle, Marik Ashum, seit jenem Abend zur Stammkundschaft des Nachtclubs gehörte. Marik saß inmitten einer Schar von Verehrern beiderlei Geschlechts, die bereit zu sein schienen, ihm jeden Wunsch zu erfüllen, er musste nur befehlen. Aber Marik schenkte ihnen nur wenig Beachtung, dafür dem Barkeeper umso mehr. Offenbar hatte Marik großes Interesse an Malik, was Joey ihm nicht verdenken konnte. Die beiden sahen fast aus wie Zwillingsbrüder. Das war schon ein sehr seltsamer Zufall. Andererseits, hieß es nicht, dass jeder Mensch irgendwo auf der Welt einen Doppelgänger von sich selbst hatte? Joey zuckte mit den Schultern und ging weiter. Er trat durch die Tür, die in den Personalbereich führte, und ging direkt zu Duke`s Büro.
 

"Hallo, Joey." begrüßte ihn Duke, als er eintrat.
 

"Hi, Duke. Wie ich gesehen habe, hat Malik einen ganz besonderen Verehrer."
 

"Ich hab dir doch gesagt Marik ist ein neuer Stammkunde. Ihm gefällt der Club." meinte Duke und blätterte durch ein paar Unterlagen, die vor ihm auf dem Tisch lagen.
 

"Ich hatte eher das Gefühl, ihm gefällt weniger der Club, als vielmehr der Barkeeper." bemerkte Joey.
 

Duke hob den Kopf und erwiderte das Grinsen von Joey. "Ja, das auch. Das ist einer der Gründe, warum ich Malik eingestellt habe. Ein Typ mit seinem Aussehen ist wie geschaffen für das Nachtleben in dieser Stadt."
 

Joey nahm in dem Sessel gegenüber von Duke Platz und seufzte. "Ich langweile mich. Gibt`s nicht irgendwelche Neuigkeiten, die du mir unbedingt erzählen musst?"
 

"In der Tat, die gibt es. Ich habe einen neuen Auftrag für dich." sagte Duke. Bevor Joey jedoch irgendwas sagen konnte, hob er die Hand, um ihn zu stoppen, und fuhr fort: "Aber die Sache hat anscheinend einen großen Haken." Joey hob fragend eine Augenbraue, und Duke erklärte: "Jemand will, dass du ihm den ,Drachen mit den blauen Augen' bringst, das ist eine Drachen-Figur, etwas kleiner als ein Fußball. Sie ist ganz aus Bergkristall, und die Augen sind zwei Saphire. Dieser Drache befindet sich im Besitz von Seto Kaiba, und zwar in seiner Villa, einem der bestgesicherten Orte der Welt."
 

"Nun ja, Kaiba jetzt schon wieder eins auszuwischen, ist sicherlich riskant. Ich hörte, er kann sehr nachtragend sein. Und das das Sicherheitssystem seiner Villa fantastisch ist, bezweifle ich nicht." meinte Joey, "Aber ich bin immerhin ein Meisterdieb. Es gibt kein Sicherheitssystem, das nicht irgendwie umgangen werden kann."
 

"Es ist weniger das Sicherheitssystem der Villa, das mich beunruhigt. Es ist der Auftraggeber für diesen Diebstahl." Duke machte eine dramatische Pause, und Joey warf ihm einen gespielt verärgerten Blick zu. "Na, jetzt rück schon raus damit." sagte der Dieb.
 

"Na ja, bei meinen normalen Routine-Überprüfungen meiner Kunden stellte sich heraus, dass der Auftraggeber ein Mann namens Mark Edwings ist, ein Kunsthändler, der im Auftrag von Kunstliebhabern durch die ganze Welt reist. Dieser Mann ist noch nie selbst kriminell gewesen, hat also noch nie zu solchen Methoden gegriffen wie geklaute Ware zu kaufen oder zu verkaufen. Das hat mich misstrauisch gemacht, und da habe ich ein wenig tiefer gegraben, tatsächlich sogar sehr viel tiefer." Auf Duke`s Gesicht schlich sich erneut ein Grinsen. "Ich bin mir noch nicht völlig sicher, aber es sieht ganz so aus, als hätte Seto Kaiba diesen Mann als Strohmann benutzt, um dich zu beauftragen, seinen eigenen Drachen zu stehlen. Und das bedeutet, es ist eine Falle."
 

Joey lachte auf. "Soviel dazu, wie nachtragend Kaiba sein kann. Er ist wohl ziemlich sauer auf mich. Der Gedanke gefällt mir irgendwie." Noch immer amüsiert strich er sich ein paar Haarsträhnen zurück, die ihm ins Gesicht gefallen waren. Dann sah er auf, und in seinen Augen war ein schelmisches Funkeln zu sehen. "Duke, ich will diesen Drachen jetzt auf jeden Fall stehlen!"
 

"Ja, das dachte ich mir schon." Duke war genauso amüsiert wie Joey über diese Sache, aber er ermahnte ihn: "Denk dran, ich bin mir noch nicht ganz sicher, aber ich werde weitere Nachforschungen anstellen. Wenn es tatsächlich eine Falle von Kaiba ist, finde ich das raus. Außerdem werde ich dich mit den Bauplänen seiner Villa versorgen, irgendwo finde ich die bestimmt. Das Archiv der Städteplaner oder der Architektenverband wird sie sicher haben. Aber das Sicherheitssystem der Villa wird ein Problem werden. Ich weiß nicht, was er installiert hat, und da es seine Firma war, die es eingebaut hat, weiß auch niemand außerhalb von KSS über das System bescheid."
 

"Ich werde Malik fragen, ob er weiß, wie ich an Infos über dieses Sicherheitssystem rankomme." meinte Joey, "Er kennt sich mit diesem technischen Kram bestens aus und hat bestimmt eine Idee."
 

***
 

Zwei Tage später, an einem ziemlich bewölkten Vormittag, hielt ein Wagen der örtlichen Telefongesellschaft vor dem Bürogebäude von KSS. Der Fahrer war ein blasser Mann mit Sommersprossen und roten Haaren, der in den blauen Overall der Telefongesellschaft gekleidet war. Er stieg aus, ging um den Wagen herum und stieg dann hinten im Laderaum wieder ein. Dort war einiges an technischem Gerät untergebracht, aber es hockten auch zwei weitere Personen im Laderaum. Der eine war Malik, der andere Joey. Auch sie trugen den blauen Overall der Telefongesellschaft und zusätzlich noch blaue Kappen auf dem Kopf. Außerdem hatten beide ihre blonden Haare schwarz getönt.
 

Der rothaarige Typ setzte sich zu Malik. "Ich hoffe nur, das geht gut, Malik. Ihr wollt wirklich nichts stehlen oder sabotieren, sondern nur ein paar Infos besorgen?" fragte er nervös.
 

"Oh, Sam, nun mach dir nicht in die Hosen." erwiderte Malik, "Wir werden keinen Schaden anrichten. Wir kopieren bloß eine für uns wichtige Information in Kaiba`s Büro. Er wird gar nicht merken, dass wir da waren."
 

Sam hielt die Hände in einer Geste des Friedens vor sich. "Wollte mich nur noch mal vergewissern, Malik. Immerhin hab ich in deinem Auftrag die Telefonleitungen abgehört und sabotiert, so dass KSS ein Störungsteam angefordert hat. Und ich hab den Termin für die Untersuchung so gelegt, dass Kaiba zu der Zeit nicht in seinem Büro sein sollte, sondern in einer Besprechung. Außerdem schmuggel ich euch zwei als meine Kollegen in sein Büro. Aber wenn das auffliegen sollte, bin ich dran, und daher..."
 

"Quatsch, Sam, wir werden nicht auffliegen!" unterbrach ihn Joey, "Außerdem wirst du gut bezahlt für die Sache hier. Und du arbeitest doch sowieso nur noch diese Woche bei der Telefongesellschaft. Selbst wenn Kaiba was merkt, bist du in einer Woche über alle Berge. Aber er wird nichts merken, verlass dich drauf."
 

"Wenn ich meine Kündigung nicht schon vor Monaten eingereicht hätte, hätte ich den Job auch nicht angenommen." Sam lächelte, als seine Gedanken in die Zukunft eilten. "In einer Woche bin ich weg und im Ausland bei meiner schönen Braut. Dann fange ich mit ihr zusammen ein neues Leben an."
 

,Und ich verliere damit meinen Kontakt in der Telefongesellschaft.' dachte Malik seufzend. Laut sagte er: "Lasst uns loslegen." Er wollte nicht schon wieder hören, wie Sam ihm von seiner ausländischen Freundin vorschwärmte, die er in Kürze heiraten würde.
 

Sie schnappten sich ihre Geräte und gingen auf das Gebäude zu. Während des kurzen Fußmarsches besah sich Malik die Wolken am Himmel. "Hoffentlich regnet es nicht." flüsterte er Joey zu, "Unsre Haartönung ist nicht wasserfest."
 

"Lässt sich nicht ändern. Wir mussten uns irgendwie tarnen." flüsterte Joey zurück, "Die Empfangshalle des Gebäudes wird videoüberwacht, und Kaiba hat mich schon mal gesehen."
 

Sie betraten die Empfangshalle im Erdgeschoß. Sam meldete sie am Empfang an, und sie erhielten ihre Besucherausweise, dann wurden sie zum Fahrstuhl gesandt, um hinauf zu Kaiba`s Büro zu fahren. Die Lifttüren schlossen sich hinter ihnen und öffneten sich nur wenig später wieder. Joey trat hinter Sam und Malik aus dem Fahrstuhl und wäre fast stehen geblieben, als er die Person erblickte, die den Gang entlang kam.
 

Seto Kaiba schritt schnell auf den Fahrstuhl zu, einen Ausdruck grimmiger Entschlossenheit auf seinem Gesicht. Er war aufgehalten worden und kam nun zu spät zu einer Besprechung mit seinen Abteilungsleitern, die ohne Zweifel bereits im Konferenzraum saßen und sich darüber unterhielten, dass ihr junger Firmenpräsident seine Pflichten offenbar nicht ernst genug nahm, da er zu spät zu einer Besprechung mit ihnen kam. Die Aussicht mit ein paar überheblichen alten Männern den Vormittag zu verbringen, die glaubten, sie hätten allein durch ihr Alter einen Vorteil ihm gegenüber, hatte seine Laune rapide verschlechtert. Er nickte dem Störungsteam der Telefongesellschaft kurz zu, als er an ihnen vorbei ging, schenkte ihnen aber ansonsten keine Beachtung. Ryou war bereits vom Empfang über ihr Eintreffen informiert worden. Es wurde auch Zeit, dass diese Männer hier aufkreuzten. Kaiba hatte sie schon gestern Mittag angefordert, da sein Telefon nicht mehr richtig funktionierte. Aber aus irgendeinem Grund hatte sich das Team erst für heute angemeldet.
 

Als Kaiba den Fahrstuhl betrat, machte er sich eine gedankliche Notiz, der Telefongesellschaft mitzuteilen, dass es sich eine solch große und bedeutende Firma wie Kaiba Security Systems nicht leisten konnte, dass eines ihrer Telefone ausfiel, und sie beim nächsten Mal schneller reagieren sollten. Dann lehnte er sich gegen die Wand des Fahrstuhls und versuchte, sich für ein paar Sekunden zu entspannen, zumindest so lange, bis der Fahrstuhl sein Ziel erreichte und er sich um seine Abteilungsleiter kümmern musste. Kurz bevor sich die Fahrstuhltüren schlossen, hob er noch einmal den Kopf und glaubte für einen Moment, in zwei bekannte braune Augen zu blicken. Aber der Mann von der Telefongesellschaft, der ihn anscheinend beobachtet hatte, drehte sofort wieder den Kopf weg. Kaiba schüttelte über sich selbst den Kopf. Das war sicher nur Einbildung gewesen. Der Mann hatte schwarze Haare, nicht blonde. Warum dachte er nur so häufig an diesen frechen Dieb?
 

Währenddessen folgte der besagte Dieb Malik und Sam den Gang entlang zu Kaiba`s Büro. Oh Mann, das war knapp gewesen! Er hätte sich nicht nach Kaiba umdrehen dürfen. Als sich ihre Augen für einen Moment begegnet waren, hatte er schon befürchtet, erkannt worden zu sein. Aber offenbar war das nicht der Fall. Glücklicherweise war Kaiba mit seinen Gedanken offenbar ganz woanders gewesen. Joey fühlte Erleichterung darüber, gleichzeitig aber auch Unzufriedenheit. Hatte Kaiba ihn wirklich schon vergessen? Nun, er würde dafür sorgen, dass sich Kaiba wieder an ihn erinnerte. Und das er ihn diesmal nicht so schnell wieder vergaß.
 

Sie betraten das Vorzimmer von Kaiba`s Büro. An einem Schreibtisch saß der Sekretär von Kaiba, das Namensschild an der Tür wies ihn als Ryou Bakura aus. Joey`s Mundwinkel zuckten, als er den hübschen jungen Mann sah. Er konnte nicht widerstehen und ließ seine Blicke über die Gestalt des anderen gleiten, so viel er davon hinter dem großen Schreibtisch halt sehen konnte. Es gab nur sehr wenige männliche Sekretäre, der Beruf wurde in der Mehrzahl von Frauen ausgeübt. Und die Firmenchefs, von denen er bisher gehört hatte, schienen auch alle ein hübsches weibliches Wesen hinter dem Schreibtisch ihres Vorzimmers zu bevorzugen. Kaiba gehörte aber offenbar nicht dazu, und Joey fragte sich, ob dahinter ein bestimmter Grund steckte. Er warf einen Blick zu Sam und Malik und stellte amüsiert fest, dass auch sie ihre Blicke anerkennend über Ryou Bakura gleiten ließen.
 

"Guten Tag!" sagte Sam zu dem Sekretär hinter dem Schreibtisch, "Wir sollen uns um die Störung des Telefons kümmern."
 

"Guten Tag. Der Empfang hat Sie bereits angemeldet. Folgen Sie mir bitte in das Büro." erwiderte Ryou lächelnd und schickte sich an, aufzustehen, um sie zu begleiten.
 

Aber Sam lehnte sich mit einem freundlichen Lächeln über den Schreibtisch und sagte: "Ich bräuchte ein paar Minuten Ihrer kostbaren Zeit, um Ihnen ein paar Fragen zur Art der Störung zu stellen. Wir müssen herausfinden, ob es am Telefon oder der Leitung liegt. Meine Kollegen werden inzwischen schon mal Telefon und Leitung einer Routineüberprüfung unterziehen."
 

Sam winkte Malik und Joey, und die Beiden verschwanden in Kaiba`s Büro. Ryou zögerte einen Moment, wandte seine Aufmerksamkeit dann aber Sam zu. Eigentlich sollten Fremde nicht in einem der Büros allein gelassen werden, aber alle Computer waren durch Passwörter geschützt, und etwas wirklich Kostbares oder Unersetzliches gab es in den Büros nicht, oder es befand sich unter Verschluss. Außerdem waren das Leute von der Telefongesellschaft, und nicht irgendwelche Fremden. Es konnte also nichts passieren.
 

***
 

Malik und Joey betraten Kaiba`s Büro. Außer ihnen war niemand hier, was nicht weiter verwunderlich war, da Kaiba ja in einer Besprechung war. Obwohl das Büro recht groß war, war es äußerst spartanisch eingerichtet. Ein riesiger Schreibtisch, eine Schrankwand, ein paar Sitzgelegenheiten, das war es schon. Malik schüttelte den Kopf. Man könnte doch annehmen, dass Kaiba es sich ein wenig gemütlicher an seinem Arbeitsplatz machen würde, wo er doch Geld wie Heu hatte.

Der Ägypter ging zum Schreibtisch. Dort stand ein Computer, der zwar nicht gerade das neueste Modell war, aber nach Malik`s Informationen das enthalten müsste, was sie suchten. Er hob seine schwarze Tasche von der Schulter und entnahm ihr seinen Laptop. Dann machte er sich daran, diesen mit dem Computer zu verbinden.
 

Joey beobachtete ihn, während er sich selbst im Büro umsah. "Sag mal, Malik, wenn das, was wir suchen, in einem Computer ist, warum konntest du nicht einfach reinhacken?"
 

Malik warf Joey einen verärgerten Blick zu. "Du hast wieder mal nicht zugehört, als ich es dir gesagt habe, nicht wahr?"
 

"Was gesagt?"
 

Malik seufzte und erklärte erneut: "In einem Bericht über KSS stand drin, dass sie die Pläne für ihre Sicherheitssysteme in Computern archivieren, die keinen Anschluss ans Internet haben, sie sind höchstens an ein internes Netzwerk angeschlossen, wenn überhaupt. Also ist ein Hacken von außerhalb nicht möglich. Deswegen schließe ich jetzt meinen Laptop an diesen Computer an. Und bevor du fragst: ja, ich brauche meinen Laptop. Da sind die Programme zum Knacken von Passwörtern und anderen Sicherheitsprogrammen drauf."
 

"Oh." sagte Joey, während er die Schubladen von Kaiba`s Schreibtisch aufzog. Die meisten enthielten nur Büromaterial, aber eine war abgeschlossen. Joey zückte seinen Dietrich. "Und woher wissen wir, dass wir auf der Festplatte von diesem Computer finden werden, was wir suchen?"
 

"Wissen wir gar nicht." erwiderte Malik, "Aber irgendwo müssen wir ja mal anfangen zu suchen. Außerdem hat Kaiba nur zwei Computer, an denen er arbeitet. Dieses schon etwas ältere Modell ohne Internetzugang und sein hochmoderner Laptop, den er nie aus den Augen lässt. Und der Laptop dient bestimmt nicht dazu, Pläne zu archivieren."
 

Joey fühlte mehr das Klicken des Schlosses in seinen Fingerspitzen, als dass er es tatsächlich hörte. Er öffnete die Schublade. Darin lagen ein paar Chipkarten, mit denen man durch das Sicherheitssystem des Gebäudes kam. Wie nachlässig von Kaiba, diese Karten in seinem Schreibtisch aufzubewahren. So etwas gehörte in einen Tresor. Joey sah die Chipkarten durch und nahm sich dann eine mit dem höchsten Sicherheitslevel. Damit konnte er jede Tür in diesem Gebäude öffnen, zumindest so lange, bis das Verschwinden der Chipkarte bemerkt wurde. Joey verschloss die Schublade wieder.

"Wie weit bist du?" fragte er Malik.
 

"Einen Moment noch. Das Passwort ist nicht von schlechten Eltern. Aber trotzdem ist die Sicherheit an diesem Computer recht nachlässig." antwortete der Ägypter.
 

"Anscheinend hat Kaiba nicht damit gerechnet, dass jemand in sein Büro eindringen könnte." meinte Joey und steckte die Chipkarte in eine Tasche seines Overalls.
 

"Ich hab`s." sagte Malik plötzlich. Konzentriert sah er auf den Bildschirm seines Laptops. Schnell flogen seine Finger über die Tastatur. Dann lächelte er strahlend. "Kaiba ist ein Ordnungsfanatiker, wie mir scheint. Sein Archivierungssystem ist total simpel. Kein Problem, die Pläne zu finden. Aha, da sind sie schon. Einen Moment, ich kopiere die Dateien." Ein paar Sekunden war nichts zu hören außer das Surren der Computer und das Atmen der zwei Männer, dann erklang erneut das Klicken der Tastatur. Marik trennte die beiden Computer wieder und schaltete sie aus. Dann steckte er seinen Laptop zurück in die Tasche.

"So, ich habe die Pläne. Auftrag erfüllt." sagte er.
 

Bevor Joey etwas erwidern konnte, öffnete sich die Tür einen Spalt, verharrte dann aber wieder in ihrer Position. Sie konnten hören, wie Sam irgendwelches Zeug über Leitungen und Elektrosmog daher redete. Offenbar versuchte er, ihnen etwas Zeit zu verschaffen, bevor Kaiba`s Sekretär die Tür ganz öffnen konnte.
 

"Das ist durchaus interessant, Herr Smith. Aber würden Sie mich bitte vorbei lassen? Über eine Untersuchung des Elektrosmogs in diesem Gebäude entscheide nicht ich, und ich glaube nicht, dass ein Aufenthalt in Herrn Kaiba`s Büro gleich einen gesundheitlichen Schaden verursachen wird." Die Stimme von Ryou klang freundlich, doch man konnte eine winzige Spur von Erschöpfung aus ihr heraus hören.
 

Ryou und Sam betraten das Büro, und Joey teilte ihnen mit, dass das Problem nicht an den Leitungen liegen könne, sie hätten nichts gefunden. Sam glaubte ihm das sofort, immerhin war er selbst für die Störungen von Kaiba`s Telefon verantwortlich. Er überprüfte das Telefon, tat so als repariere er etwas daran und teilte dann Ryou mit, das das Problem behoben und alles wieder in Ordnung sei. Ryou unterschrieb einen Zettel, mit dem Sam der Telefongesellschaft nachweisen würde, dass er tatsächlich bei KSS gewesen war, und verabschiedete sie dann. Er versuchte, sich nichts anmerken zu lassen, aber Joey und Malik hatten das Gefühl, er war froh, sie loszuwerden.
 

"Was hast du ihm denn die ganze Zeit erzählt?" fragte Malik Sam.
 

"Och, nur ein bisschen Aufklärungsarbeit in Hinblick auf Elektrosmog." meinte Sam grinsend.
 

Nur ein paar Minuten später gaben sie am Empfang im Erdgeschoß ihre Besucherausweise ab und traten vor die Tür.
 

"Oh Scheiße!" sagte Malik und starrte wütend in den grauen Himmel. Es hatte angefangen zu regnen.
 

"Tja, wir hätten uns die Haare natürlich auch richtig färben können, anstatt sie nur zu tönen. Aber ich mag meine natürliche Haarfarbe lieber." kommentierte Joey, "Was ist mit dir?"
 

"Da stimme ich dir absolut zu. Ich bin kein Freund von schwarzen Haaren." knurrte Malik schlecht gelaunt.
 

"Lass das bloß nicht Duke hören." sagte Joey, während die Drei durch den Regen zum Wagen liefen. Glücklicherweise waren es nur ein paar Meter.
 

***
 

Zwei Nächte später war Joey wieder als Dieb unterwegs. Er hatte die Pläne des Sicherheitssystems von Kaiba`s Villa genau studiert, und er musste der Firma KSS wirklich Respekt zollen. Selbst mit den Plänen war es kein Kinderspiel, dieses Sicherheitssystem zu umgehen. Joey hatte Stunden gebraucht, um sich für einen Weg in die Villa zu entscheiden und seine Ausrüstung für diesen Einbruch zusammen zu stellen. Jetzt saß er im Geäst eines Baumes im Garten einer Nachbarvilla, deren Sicherheitssystem, zumindest was den Garten anging, ziemlich schwach war, und beobachtete durch ein Nachtsichtfernglas die Wachmänner, die nachts im Garten von Kaiba`s Villa ihre Runden gingen. Glücklicherweise waren es nur wenige Männer, da Kaiba seinen elektronischen Sicherheitssystemen mehr traute als der menschlichen Wachsamkeit. Nun, da hatte er sicherlich Recht, wie Joey fand. Diese Kerle waren auch nicht wachsamer als andere Nachtwächter.
 

Joey ließ die Hand mit dem Fernglas sinken und befestigte das kleine Gerät wieder an seinem Gürtel. Es wurde Zeit, sich auf den Weg zu machen. Es war kurz nach ein Uhr, also mitten in der Nacht, und zumindest im Inneren der Villa sollten jetzt alle Personen tief und fest schlafen, schließlich war Morgen ein neuer Arbeitstag.

Joey bewegte sich auf dem Geäst des Baumes bis über die mehr als zwei Meter hohe Mauer, die die Grundstücke voneinander trennte. Er befestigte eine dünne schwarze Schnur an einem besonders starken Ast und ließ sich daran zu Boden gleiten. Obwohl die Schnur so dünn war, konnte sie sein Gewicht spielend tragen. Dann verbarg er die herabhängende Schnur so gut wie möglich zwischen den Blättern eines nahen Busches. Wenn einer der Wachmänner tatsächlich diese Ecke des Gartens durchsuchen sollte, würde er die Schnur entdecken, die sich aus dem Busch hinaus zu dem Ast, an dem sie befestigt war, erhob. Aber das war unwahrscheinlich, und Joey musste an seinen Rückweg denken. Es war nicht gerade einfach, eine über zwei Meter hohe und fast völlig glatte Mauer zu erklimmen, und außerdem lag auf der Mauerkrone ein Draht, der jede Berührung, die über einem gewissen Gewicht lag, sofort weitermeldete. Daher war Joey äußerst dankbar für die Bäume im Garten von Kaiba`s Nachbar, deren Geäst sich über die Mauer streckte. Das war sehr unvorsichtig, was die Sicherheit anbelangte, aber für ihn war es ein Segen.
 

Joey setzte seine Spezialbrille auf und schlich durch den Garten. Mit Hilfe der Brille umging er die im Garten verteilten Laserstrahlen, die sich wie Stolperdrähte über die Wege und auch Wiesen erstreckten und jeden Eindringling melden würden, der sie berührte. Er erreichte die Tür, die in die Garage von Kaiba führte, und machte sich daran, ihr Sicherheitssystem auszuschalten und sie zu öffnen. Da Joey genau wusste, wie die Tür gesichert war, war es relativ einfach, trotzdem brauchte er viele kostbare Minuten, um das Sicherheitssystem zu umgehen. Schließlich öffnete er die Tür und verschwand im Inneren der Garage. Nur wenige Sekunden, nachdem sich die Tür hinter ihm geschlossen hatte, kam ein Wachmann auf seiner Runde an der Garage vorbei. Doch er bemerkte nichts.
 

Joey nahm sich hinter der Tür kurz Zeit, sein Werkzeug wieder ordentlich in eine seiner Gürteltaschen zu verpacken. Auf Grund der Menge an Werkzeug, das er diesmal hatte mitnehmen müssen, trug er mehrere Taschen an seinem Gürtel. Die Garage hatte einen direkten Zugang zur Villa, der nicht so gut gesichert war wie die anderen Zugänge. Aber das lag wohl daran, dass die Garage an sich schon gesichert worden war. Vor allem das automatische Tor, durch das die Autos fuhren, war selbst nach Joey`s Meinung ohne die erforderliche Berechtigung kaum zu öffnen, es sei denn man sprengte es auf.
 

Als Joey sich umdrehte, um in die Villa einzudringen, verhielt er mitten in seinen Bewegungen und hätte fast sogar noch vor Bewunderung gepfiffen. Kein Wunder, dass Kaiba das Garagentor so gut gesichert hatte! In der Garagenhalle, die mehrere Parkplätze umfasste, standen fünf Luxuskarossen, von denen Joey nicht einmal zu träumen wagte! Der Mercedes war noch das Einfachste seiner Autos und sicher nichts so außergewöhnliches. Daneben stand eine schwarze und äußerst teuer aussehende Limousine. Weiter hinten standen ein Lamborghini und ein Jaguar. Aber das Glanzstück war sicher der Oldtimer, der im hintersten Teil der Garage stand und trotz seines ohne Zweifel hohen Alters brandneu aussah. Joey hatte keine Zweifel, dass das Teil immer noch fahren konnte. Mit einiger Mühe riss sich der Dieb von dem Anblick los und verließ die Garage.
 

Joey rief sich den Bauplan der Villa, der ihm von Duke besorgt worden war, ins Gedächtnis und schritt rasch durch die Gänge des riesigen Hauses. Es gab im Inneren der Villa nur noch wenige Sicherheitssysteme, auf die er achten musste, schließlich wäre es für die Bewohner des Hauses höchst unkomfortabel, wenn sie den Alarm aus Versehen auslösen würden, nur weil sie nachts mal auf die Toilette mussten. Lediglich an einigen Stellen befanden sich ein paar unsichtbare Laserschranken, die er mit Hilfe seiner Spezialbrille umging. Die Sicherheitssysteme im Haus sicherten in erster Linie die Kunstgegenstände, die Kaiba gesammelt hatte. Joey betrachtete die Kunstwerke, an denen er vorbeikam. Er hatte schon größere und beeindruckendere Kunstsammlungen gesehen als die von Kaiba, aber Kaiba hatte Geschmack, das musste er ihm zugestehen. Was Joey auffiel, war die bemerkenswerte Anzahl von Drachen, die ein zentrales Thema von Kaiba`s Sammlung zu sein schienen. Ob es nun Gemälde oder Kunstobjekte waren, die Meisten hatten etwas mit Drachen zu tun. Kaiba schien eine Schwäche für dieses Fabelwesen zu haben.
 

Auf dem Weg zu dem Raum, der den ,Drachen mit den blauen Augen' enthielt, kam Joey an einer Tür vorbei, die laut den Plänen zum Schlafzimmer von Kaiba führen sollte. Joey zögerte, doch dann siegte seine Neugier. Vorsichtig und langsam drückte er den Türgriff herunter und öffnete die Tür gerade soweit, dass er hineinsehen konnte. Die Vorhänge vor dem großen Fenster, das den Blick auf den Garten freigab, waren nicht zugezogen, so dass von draußen etwas Mondlicht hereinkam, gerade genug, um den Raum gut erkennen zu können. Genau wie Kaiba`s Büro war auch dieser Raum eher sparsam eingerichtet, trotz seiner Größe. Ein riesiger Schrank, ein Schreibtisch, eine Kommode sowie ein großes Bett standen in dem Zimmer. An der Wand hing ein beeindruckendes Gemälde, das eine farbenprächtige Schlacht zwischen zwei gigantischen weißen Drachen zeigte, doch dafür interessierte sich Joey nicht. Ihn interessierte nur die Gestalt, die schlafend im Bett lag. Joey grinste, als ihm eine Idee kam. Aber dazu würde er später kommen, wenn er wieder auf dem Rückweg war. Vorsichtig schloss er die Tür wieder und schlich weiter den Gang hinunter.
 

Kurz bevor er den Raum erreichte, in dem sich sein Ziel befand, stoppte er an einer Wand und bewegte den dortigen Wandbehang zur Seite. Dahinter befand sich ein in die Wand eingebauter Sicherungskasten, der sich nur mit einer Chipkarte der Firma KSS öffnen ließ. Joey lächelte in sich hinein und holte die Chipkarte hervor, die er in Kaiba`s Büro hatte mitgehen lassen. Er hatte damals nicht gewusst, dass er sie auch für Kaiba`s Villa gebrauchen konnte, doch jetzt war er froh darüber, dass er seine Finger nicht von der Karte gelassen hatte. Er hätte das Schloss sicher auch so aufbekommen können, aber auf diese Art war es viel einfacher. Joey steckte die Karte in den elektronischen Leseschlitz des Schlosses. Ein kleines Licht flackerte auf, als das Gerät überprüfte, ob diese Karte die entsprechende Berechtigung enthielt, damit sich das Schloss öffnete. Die Chipkarte, die Joey besaß, hatte den höchsten Sicherheitslevel und enthielt somit auch die entsprechende Berechtigung. Das Schloss gab einen Summton von sich, der Joey zusammenzucken ließ, bevor es sich öffnete. Joey sah sich schnell um, ob irgendjemand was gehört hatte, doch als alles ruhig blieb, machte er sich erneut an die Arbeit. Er schnitt ein paar Drähte durch und betätigte einige der Schalter im Kasten. Ein paar Lichter flackerten auf, andere erloschen. Als Joey einen bestimmten Draht durchschnitt, gab es für einen Moment sogar ein paar Funken, doch es war harmlos und richtete keinen Schaden an. Zumindest nicht, was den Dieb anging. Im Sicherheitssystem selbst stellten einige Systeme ihre Arbeit ein oder fielen einfach aus. Aber der Defekt wurde nicht weitergemeldet, da der entsprechende Schaltkreis ebenfalls der Manipulation des Diebes zum Opfer gefallen war. Joey wusste eine ganze Menge über Sicherheitssysteme und deren Funktionsweise und konnte dieses Wissen in der Praxis auch anwenden, ansonsten wäre er sicher kein Meisterdieb. Er verschloss die kleine Tür wieder und grinste in sich hinein, als er sich das Gesicht von Kaiba vorstellte, wenn dieser herauszufinden versuchte, wie der Dieb den Sicherungskasten geöffnet hatte, ohne dabei Spuren zu hinterlassen.
 

Joey betrat den Raum, in dem sich sein Ziel befand. Ein paar Sekunden lang blieb er stehen und betrachtete den ,Drachen mit den blauen Augen'. Es war ein wunderschönes Kunstwerk. Der Bergkristall schimmerte geheimnisvoll im Mondlicht, das durch die Fenster fiel, und die blauen Saphire, die die Augen des Fabelwesens darstellten, schienen einen Ausdruck von Weisheit und Stärke in sich zu tragen. Jedes noch so winzige Detail war sorgsam in den Kristall eingeschnitzt worden. Es war kein Wunder, dass Kaiba dieses Meisterwerk in seine Sammlung aufgenommen und in einem eigenen Raum auf ein Podest gestellt hatte. Man musste kein Fan von Drachen sein, um die Ästhetik dieses Kunstwerks zu erkennen.
 

Joey überprüfte mit seiner Spezialbrille, ob das Lasernetz, welches den Drachen geschützt hatte, wirklich ausgeschaltet war, und steckte dann seine Brille zufrieden weg. Vorsichtig trat er an das Podest heran und streckte die Hände aus, um den Drachen vom Podest zu nehmen. Dieser Moment war sehr kritisch. Sollte er einen Fehler gemacht haben, als er die Sicherheitssysteme manipulierte, würde der Alarm losgehen, sobald der Drache vom Podest entfernt wurde. Aber die Arbeit eines Diebes war immer mit einem Risiko verbunden, und je wertvoller das Ziel des Diebstahls, umso höher das Risiko. Joey würde sich nicht abschrecken lassen. Er legte die Hände um den Leib des Drachen und hob die kleine Statur von ihrem Podest. Kein Alarm schrillte los, keine Wachmänner kamen herbei gerannt. Natürlich konnte es sich um einen stummen Alarm handeln, der nur in einem bestimmten Raum der Villa zu hören war, aber daran glaubte Joey nicht. Er gestand ein, dass das Sicherheitssystem dieser Villa das Beste war, dass er je gesehen hatte, doch er kannte auch seine eigenen Fähigkeiten. Ihm war kein Fehler unterlaufen.
 

Joey wickelte den Drachen sorgfältig in ein weiches Tuch ein und steckte ihn dann in einen schwarzen Nylonbeutel. Mit dem Beutel in der Hand verließ er den Raum und schlich den Gang zurück. Im Vorbeigehen warf er der Schlafzimmertür von Kaiba einen amüsierten Blick zu. Jetzt würde er die Idee umsetzen, die ihm vorhin bei seinem Besuch in Kaiba`s Schlafzimmer gekommen war. Joey eilte den Gang hinunter bis zu einer Fensternische, wo eine Vase stand, die einen Strauß roter Rosen enthielt. Er nahm sich eine der Rosen und eilte zurück zur Schlafzimmertür. Vorsichtig öffnete er sie und spähte hinein. Kaiba schlief immer noch tief und fest. Leise betrat Joey den Raum und blieb neben Kaiba`s Bett stehen. Dort legte er die Rose ein Stück von Kaiba`s Gesicht entfernt auf das Kopfkissen. Dann verließ er den Raum wieder so leise wie er gekommen war.
 

Joey brauchte für den Rückweg weniger Zeit als für den Weg hinaus, da er sich nun besser orientieren konnte und genau wusste, wo die Fallen des Sicherheitssystems waren. Schon bald erreichte er die Mauer und zog sich an der Schnur hinauf in das Geäst über der Mauer. Auf dem Ast entfernte er die Schnur wieder und steckte sie ein, bevor er sich mit seiner Beute davon machte.
 

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Fortsetzung folgt...
 

***
 

Hintergrundinfo zu:
 

Ryou Bakura

Alter: 25 Jahre

Status: Sekretär von Seto Kaiba

Ryou ging zusammen mit Kaiba und Yami zur Schule, aber später verlor er die Beiden aus den Augen. Er wurde Sekretär und bewarb sich bei KSS auf eine freigewordene Stelle. Der Personalchef von KSS war zu dieser Zeit bereits reichlich verzweifelt, da der Firmenpräsident Kaiba es nie lange mit einer Sekretärin aushielt. Sein Verschleiß an Sekretärinnen war enorm, da er es hasste, wenn sie mit ihm flirteten, was jede Sekretärin stets versuchte, er war immerhin einer der begehrtesten Junggesellen der Stadt. Auf der anderen Seite hielten es auch nicht alle Sekretärinnen mit ihm aus, da Kaiba recht kühl sein konnte und stets Perfektion erwartete. Kaiba verlangte für die Wiederbesetzung der Stelle einen Mann, und Ryou war der einzige Sekretär, der sich beworben hatte. Außerdem waren seine Zeugnisse exzellent, daher erschien er dem Personalchef wie ein Geschenk des Himmels und bekam den Job.

Ryou hat keine Probleme im Umgang mit Kaiba. Er arbeitet sorgfältig, und seiner Aufmerksamkeit entgeht kaum etwas. Außerdem kam er schon früher mit Kaiba`s Persönlichkeit gut zurecht und wusste bereits, was ihn in dieser Hinsicht erwartete.
 


 

Marik Ashum

Alter: 26 Jahre

Status: Fotomodell, Kunstsammler und -händler

Marik stammt aus einer reichen ägyptischen Familie und wuchs in Kairo auf. Er besuchte die besten Schulen und studierte im Ausland eine Weile Kunst, schloss das Studium aber nicht ab. Stattdessen wurde er in einer Szene-Diskothek von einem Talentsucher entdeckt. Marik startete eine Karriere als Fotomodell. Auf Grund seiner ungewöhnlichen Haar- und Augenfarbe, kombiniert mit seiner gebräunten Haut, gilt er als einzigartige exotische Schönheit in der Modewelt. Seine Karriere ging vom ersten Tag an steil aufwärts, obwohl er schnell den Ruf hatte, exzentrisch zu sein. Anders als andere männliche Modells konnte Marik sich schon bald seine Jobs aus einem breiten Angebot aussuchen und verdient Spitzengagen.

Seine Familie war von seiner Berufswahl allerdings wenig angetan. Sein Vater, ein sehr strenger Mann, verlangte von seinem Sohn schließlich, dass er sein Leben als Modell aufgeben und in den Kreis der Familie zurückkehren sollte. Allerdings hatten sich Marik und sein Vater nie gut verstanden, und Marik dachte gar nicht daran, den folgsamen Sohn zu spielen. Die Drohung seines Vaters, ihm den Geldhahn zuzudrehen und ihn zu enterben, ließ ihn völlig kalt. Marik lebte längst von seinem eigenen Geld, und er verdiente mehr als genug. Zudem vertrat er schon immer völlig andere Ansichten als sein Vater. Seiner Mutter, die sowohl von ihrem Mann als auch von ihrem Sohn geachtet und geliebt wird, gelang es schließlich, ihren Mann soweit zu beruhigen, dass dieser Marik nicht enterbte, denn Marik war sein einziges Kind. Aber er verbot seinem Sohn, das Haus der Familie je wieder zu betreten.

Marik war das nur Recht. Er zog nach Domino City und erweiterte seine Geschäfte. Inzwischen verdient er Millionen, nicht nur als Fotomodell, sondern auch mit den Marketing-Produkten zu seiner Person und als Kunsthändler.



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Kommentare zu diesem Kapitel (8)

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Von:  jyorie
2012-12-31T14:52:12+00:00 31.12.2012 15:52
Hi^^

wieder ein tolles Kapitel, deine Einbruch bei Kaiba war auch wieder Genial geschrieben. Ich habe vor Monaten auch eine FF angefangen, aber die Einbrüche bei dem Phantom zu schreiben fällt mir schwer^^ was Seto wohl dazu sagen wird, wenn er morgen aufwacht und so gut wie keine Einbruchsspuren findet und doch ist der Drache weg und sogar noch eine Rose bei ihm auf dem Kopfkissen.
Ganze Ehrlich? … ich freu mich schon auf die nächsten Kapitel. Auch mit der Gefahr, das ich mich wiederhole, aber diese FF hier macht total viel Spaß !!

Liebe Grüße Jyorie

Von:  Coppelius
2010-06-20T22:08:16+00:00 21.06.2010 00:08
das war wieder ein geiles kappi^^
Von:  Jono
2005-06-07T21:57:37+00:00 07.06.2005 23:57
ich finde deine story einfach nur mega geil...besonders deine schreibstil, einfach nur göttlich *funkeln bekommt*
boah!!!!!!!!!!!
ich hoffe wirklich es geht bald weiter
bisd ann

baba vaia
Von:  Chiron
2005-06-07T17:07:09+00:00 07.06.2005 19:07
*HUUUUUUUUIIIIIIIIIIIII*
Bitte bitte bitte wieder schnell weiterschreiben da ich schon so gespannt bin. (wie ein Bogen)
*sich totlach*
Also ich freu mich wenns weitergeht..
Von: abgemeldet
2005-06-07T13:00:56+00:00 07.06.2005 15:00
Hi
echt super!!!!!!!!
Freue mich auf Kaibas Reaktion, wenn er die Rose sieht.
War ne süße Idee.
Gruß
The_Lonely_Storm
Von: abgemeldet
2005-06-07T12:18:32+00:00 07.06.2005 14:18
cool cool cool
einfach spitze
freu mich schon mal wieder riesig auf das nächste kapi
ach ja danke für die ens
ich freu mich schon auf setos reaktion
hach das wird ein spaß
schreib schnell weiter ja?
ach und schreib mir BITTE wieder ne ens
Von: abgemeldet
2005-06-07T10:54:41+00:00 07.06.2005 12:54
Ja!!!
*freu*
Da hat der liebe Joey doch echt den drachen geklaut!! Aber ich bezweifle das das so einfach war!! Ich meine immerhin reden wir hier von Kaiba oder? Der wird sich doch nicht so einfach seinen Drachen unter der Nase wegklauen lassen. Also echt! Da dürfen wir ja noch gespanmnt sein was weiter passiert!
Also bitte schreib schnelll weiter ich bin schon voll neugierig!!!!
Du schreibst richtig gut ich wünschte ich könnte so schreiben ist richtig spannend!
Also wir sehen uns beim nächsten Kappü!
Bis dann
Rin
Von:  Mephistokles
2005-06-07T10:52:29+00:00 07.06.2005 12:52
*staunt* ...
Ich muss sagen die Story is wirklich super ....
Das was ich bis jetzt gelesen hab gefälltmir echt gut^^
Bin schon auf die Fortsetzung gespannt^^
Würdest du Bescheidsagen wenn das nächste kapitel on ist?
Das wär wirklich nett von dir^^

*winkz*^^

So long
Sakura-Kira^^


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