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Ein Schrei nach Liebe

Non AniManga
von

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Süße Sünden des Alltags

Okay, da das Kapitel zwar endlich vollständig, jedoch viiiel zu kurz ist, erleutere ich mal kurz Inspirationen bzw. welche Lieder ich zu den Kapiteln bis jetzt gehört habe:

Prolog:

Durch die Nacht, letzte Bahn, Ohne dich, Symphonie (Silbermond)

Regen und Meer (Juli), Geisterhaus, Du bist nicht allein (die ärzte)
 

Kapitel I:

Der Misanthrop, Deine Schuld, Kopfüber in die Hölle/Rev. (die ärzte), Right where I belong, Landing in London, Let me go (3 Doors Down), I just wanna live, S.O.S. (Good Charlotte)
 

Kapitel II:

My Immortal, Hello, Everybody´s fool (The Evanescence), Flying (Brian Adams), Fathers Son, Behind those eyes, Kryptonite, Be like that, Loser (3 Doors Down), Take me away, How does it feel (Avril Lavigne), Wenn du weinst (die Prinzen)
 

Kapitel III(bis jetzt):

Slipped away (Avril Lavigne), Prisioners of today, River below, Voices of violence, Cut the curtains, Nothing to lose (Billy Talent), About a girl, You know you´re right, Rape me (Nirvana), The Truth (Good Charlotte), This One (Beatsteaks), Nichts in der Welt, Mach die Augen zu, Geh mit mir, Wie es geht ( die ärzte)
 

Also dann, hört viel Musik (Kauft das Billy Talent-Album! Das kann ich wärmstens empfehlen!!!)
 

Viel Spaß bei dem Kapitel!
 

Schlagartig reißt sie den Lenker zur Seite und springt noch während dem Fall vom Rad. Unter lautem Geschäpper des Fahrzeuges und einem dumpfen Aufprall landet sie direkt vor dem fusseligen Etwas, dass regungslos auf dem Bürgersteig hockt. Langsam richtet sie den Blick von der Straße auf und sieht in das zerzauste Angesicht einer Katze. Die grünen, mit blau gesprenkelten Augen leuchten wie zwei Scheinwerfer aus dem pechschwarzen, zerrupften Fell.

Langsam, noch immer fest den Blickkontakt haltend, richtet Juli sich auf und kniet sich schließlich vor dem räudigen Tier auf den Bürgersteig. Ihr Gegenüber strauchelt und duckt sich weiter auf den Boden. Zögernd streckt die Blonde eine zitternde Hand nach ihr aus.

Ihre Fingerspitzen berühren fast das strubbelige schwarze Fell, da scheint das Tier aus seiner Trance zu erwachen, fährt hysterisch nach oben, schlägt die Hand gewaltsam zurück und jagt in die entgegengesetzte Richtung davon, in eine Gasse hinein. Juli sieht ihr, sich die kleine Wunde reibend nach...

"Betrüger!" grummelt sie etwas beleidigt, hebt schließlich ihr Fahrrad wieder auf und schiebt es die letzten unbeleuchteten Straßen entlang.
 

Durch die Küche ziehen schwache Rauchwolken, trotz des weit offenen Fensters. Sanft bläst der Wind hindurch, auf Tisch und Boden liegen mehrere geleerte Weinflaschen und Gläser.
 

ZISCH

"Au, scheiße!" flucht Bela leise. "Jetzt brauchst du doch bald 'ne Perücke." Grinst Mia und deutet auf die verbrannten Haarsträhnen, die vor den Augen des Drummers zu Boden fallen. Er wirft ihr einen vielsagenden Blick zu: "Da kommt mir etwas in den Sinn, eine Angst tief in mir drin..." - "Wirst du mich noch lieben wenn ich mal kahl bin?" fügt sie dazu und sieht ihn scheinheilig an. Der Schwarzhaarige lächelt bittersüß und schiebt sie weiter durch den Korridor Richtung Neonröhrenlicht.
 

Ein erleichtertes Seufzen entfährt ihrer Kehle, als die zur Schaufel geformten Hände sich mit Wasser füllen. Sofort taucht sie das von Schweißperlen übersäte Gesicht hinein.

Leise hustend wischt sie sich wiederholt über die Augen, ein wenig Seife zwingt sie zum angestrengten Blinzeln. Nun halbblind tappt die 14jährige über den feuchten Fliesenboden zum Handtuchstender.

Sich noch immer das Gesicht trocken reibend will sie gerade die Badtür öffnen, als plötzlich Geräusche durch das Haus schallen, ähnlich den Lauten die Hyänen von sich geben, wenn sie um As streiten. Nach genauerem Hinhören erkennt sie schließlich die - mehr als alkoholisierten - Schlagzeuger.

Zudem scheint der Zigarettenqualm bereits durch die Tür zu ihr durch zu dringen. Mit einem leichten Stoß gegen den kaputten Rahmen öffnet sie das Bad, doch der Flur ist bereits leer.

Sie glaubt, die Beiden die Treppe hinaufstapfen zu hören, schließt die Tür hinter sich und geht lieber in die Küche, mit der Absicht, Bela und Mia nicht zu stören.
 

Sie kann sich gerade so davor retten, über ein halbgeleertes Sixpack zu stolpern, lässt sich statt dessen auf einen Stuhl am Fenster fallen, greift nach der Packung fast verfallener Milch und trinkt sie gierig in ein paar Zügen leer. Entspannt lehnt sie sich zurück und lässt den Blick schweifen. Sie bleibt bei der Küchenuhr hängen die, mit eingeschlagener Scheibe, an der Wand lehnt. "Schon nach 12..." murmelt sie vor sich hin. Als Juli diese Feststellung deutet, erhebt sie sich bald darauf seufzend wieder, streckt sich genüsslich und macht sich -im Schleichtempo- auf den Weg in ihr Zimmer.
 

Zusammen mit dem Schwarzhaarigen liegt sie nun auf dem Dach des Häuserblocks und sieht verträumt hinauf zum sichelförmigen Halbmond, der sich langsam hinter ein paar Wolken schiebt. Ein kühler Luftzug streift sie und auf den braungebrannten Oberarmen bildet sich Gänsehaut. Eher zum Himmel hinauf, gerade so, dass er es verstehen kann, haucht sie leise:

"Bela?"

Er liegt, mit dem Kopf genau in die andere Richtung, direkt an ihrer Seite. Seine Augenlider zucken kurz nervös, als sie seinen Namen ausspricht. Um zu bestätigen, dass er ihr zuhört, gibt er nur ein müdes Seufzen von sich.

Scheint Mia bis eben auch noch etwas angeheitert vom Rotwein, nun sind ihre Worte wieder kristallklar...

"Es regnet wahrscheinlich gleich und..."

Sie verstummt, als Bela die Augen öffnet und den Mond fixiert, der sich in ihnen grünblau wiederspiegelt. "Glaubst du, es gibt Menschen die, wenn sie tot sind, nach dort oben kommen?"

Kurz mustert sie ihn ein wenig überrascht aus dem Augenwinkel. Seit wann machte sich Bela solche Gedanken?

Schließlich wendet sie den Blick aber auch wieder gen Himmel. "Mein Vater hat mir so was immer erzählt. Wenn man Menschen um sich herum hat im Leben, die man traurig macht, wenn man stirbt, dann kommt man in den Himmel, um von dort auf sie aufzupassen. Man muss gar nicht immer brav sein. Aber es muss Menschen geben, die trauern..."

Für einige Zeit verfallen Beide in Schweigen, bis der Schwarzhaarige erneut einen Satz in die Luft spricht, der sie verblüfft:

"Glaubst du, dass Diana da oben ist?"

Nahezu im gleichen Augenblick wenden sie sich einander zu, für einen kurzen Moment treffen sich ihre Blicke. Ebenso schnell jedoch setzt Bela sich auf, noch immer mit einem leicht verwirrten, orientierungslosen Blick.

Etwas schwerfällig, beinahe wie in Trance geht er bis zum Rand des Daches und sieht die steile Hauswand hinunter, die über 20 Meter misst.

Nun hat auch Mia sich erhoben und tritt leicht verwundert an seine Seite. Zuerst schaut auch sie einige Sekunden in de Abgrund, doch wendet sie sich dann Bela zu:

"Eigentlich..."

Der Schwarzhaarige sieht sie nun offen an. In seinen Augenwinkeln glänzen Tränen, die im Inneren Mias nur noch mehr Verwirrung stiften, so hat sie diesen Menschen noch nie gesehen. Da er scheinbar sehnsüchtig auf ihre Antwort wartet, fährt sie langsam, mit fast bleierner Zunge fort: "... ist das alles die gequirlte Grütze. Die ganze Geschichte. Ich meine, dann hätten die Toten ja nie Ruhe." Ihr braungebranntes Gesicht ziert ein sanftes Lächeln.

Bela erwidert diese Geste mit einem schwachen Grinsen. Er kneift die Augen zusammen, so dass eine einzelne Träne über seine linke Wange rinnt.

Die Rothaarige schließt mit einem Schritt auf ihn zu die Lücke, die sich zwischen ihr und dem Schlagzeuger befunden hatte, hebt langsam ihre Hand und will ihm tröstend übers Gesicht streichen, doch der Ältere packt ihr Handgelenk und zieht sie ganz unverhofft in seine Umarmung. Er steht wackelig auf den Beinen, sie spürt, wie er mit der aufkommenden Gefühlswelle kämpft, streichelt ihm beruhigend über den zitternden Rücken.
 

Tropf... tropf...tropf...

Der Regen wird immer dichter, doch Bela und Mia stehen noch immer auf dem Dach des Blocks, eng ineinander verschlungen. Die Rothaarige löst sich sachte aus der innigen Umarmung, um ihrem Gegenüber in die Augen zu sehen, und tatsächlich treffen sich ihre Blicke abermals.

Als würde es den Beiden erst jetzt bewusst, wie sie da stehen, vom Regen schon durchnässt, zerzaust und verstört, schlagen ihre Gefühle in Beide ein, wie ein Blitz.

Langsam streicht Bela nun mit den Händen ihre Oberarme entlang, bis eine Hand in ihrem Nacken, die andere zaghaft auf ihrer Hüfte zu liegen kommt. In seinen Augen lodert ganz plötzlich wieder das Leben da, wo vorher nur grau verschleierte Trauer herrschte, züngeln Flammen hoch, Flammen der Hoffnung, des Dankes... der Begierde.

Bei diesem Gedanken durchfährt die 17jährige eine Gänsehaut, doch sie kann nicht von ihm Ablassen, nähert sich dem Schlagzeuger nur mehr.

Der Schwarzhaarige wird aufmerksam: unerwartet flackert in den Augen seines Gegenübers etwas auf, sie ist sich bewusst dessen, was sie gerade tut. Das ist für Bela das Zeichen, nach dem er sich gesehnt hat.

Langsam nähert er sein Gesicht dem Mias. Ein paar Tropfen aus ihren leuchtend roten Haaren fallen auf seine Stirn, fließen den Nasenrücken entlang und kommen auf seiner zitternden Unterlippen zu liegen. Noch einmal öffnet er die Augen einwenig, leckt das Wasser von seiner Lippe und will dabei erneut das graublaue Augenpaar vor ihm fixieren, doch Mia hat sich bereits nach vorne gelehnt, so dass sie ihm ins Ohr hauchen kann: "Beiß mich, Vampyr!"
 


 


 

Sie spürt seinen Atem, der nur stoßweise geht, auf ihrem Hals. Behutsam legt er nun die Lippen auf ihren Nacken. Die Hitze, die Belas Körper erfüllt, lässt nun auch sie in Flammen stehen, sie krallt sich in seinen Rücken vor Anspannung. Der Schwarzhaarige fährt mit der Zunge sanft ihren Hals entlang, führt die rhythmische Bewegung bis zu ihren nassschimmernden, süßlichen Lippen fort. Mia lässt all das über sich ergehen, noch immer nicht ganz begreifend, dass dieser Mann sich tatsächlich ihr hingeben sollte. Zitternd verschränkt sie nun die Arme in Belas Nacken, drückt sich näher an ihn, gerade so, als könne sie so ihre Gefühle intensivieren. Der Ältere umfährt mit der Zunge langsam die ihre. Mia fügt sich seinem Rhythmus, so verfallen die beiden Schlagzeuger in ein inniges Zungenspiel...
 


 

Die Sonnenstrahlen fallen durch das verstaubte Fenster in Belas Zimmer. Müde stöhnend dreht die Rothaarige sich auf die andere Seite, zieht sich die Decke über den Kopf, doch es hat keinen Sinn mehr, einschlafen kann sie wohl erst wieder in 8 Stunden...

Brummend sucht sie mit der Hand des Bett ab. Die Stelle, an der Bela noch vor ein paar Stunden gelegen hat ist leer und kalt.

Seufzend schlägt Mia die Bettdecke zurück und steht, sich ständig die Haare zurück streichend, auf.
 

Auf dem Tisch in der Küche steht noch das Frühstücksgeschirr, Juli muss also schon in der Schule sein.
 

Um ihre Schlaftrunkenheit etwas zu mildern streif sie Belas weites T-Shirt, was sie als Morgenmantel genutzt hatte, über den Kopf und steigt unter die Dusche.
 

Mia entfährt ein entspanntes Seufzen, als das heiße Wasser auf sie nieder prasselt. Bis vor ein paar Stunden hatte sie schließlich noch ziemlich Klamm auf einem Dach gestanden und es hatte in Strömen geregnet. Nun dringt die Wärme bis ins Knochenmark durch und ganz plötzlich muss sie niesen. "Ganz toll..." brummt sie schlechtgelaunt . Eine Erkältung hatte ihr jetzt noch gefehlt.
 

"War wohl doch zu kalt gestern?"

Erklingt plötzlich Belas Stimme. Er steht im Bad vor der Dusche, sie kann sein Grinsen förmlich spüren. Nun legt er die Hand an den Vorhang und zieht ihn ein Stück bei Seite. "Darf ich?"

Wortlos packt die Jüngere ihn beim Handgelenk, zieht ihn zu sich unter die Dusche und drückt ihm einen feuchten Kuss auf die Lippen.

"Guten Morgen erst mal. Und wo zum Teufel warst du?" Er sieht schief lächelnd an sich herunter. "Mit Klamotten wollte ich eigentlich nicht duschen. Ich war laufen."

"DU?" prustet sie ihm entgegen. Bela befreit sich stumm von der überflüssigen Kleidung und legt dann behutsam beide Arme um Mia. Ohne auf ihre Provokation anzuspringen versiegelt er ihre Lippen mit den seinen, küsst sie sanft, wie zur Entschuldigung vorsichtig. "Gut geschlafen?"

Besänftigt nickt Mia. "Zwar nur knapp 3 Stunden, aber es ging."

Am gestrigen Abend noch war ihr jeder Blick, jeder Kuss, jede Berührung von ihm wie ein Feuer, wie heiße, züngelnde Flammen vorgekommen, die drohten sie zu verbrennen, heute scheinen sie fast beschützend. Er gibt ihr Kraft und das Gefühl, nicht allein zu sein und die Einsamkeit nun gänzlich hinter sich gelassen zu haben.
 

Hätte ihr vor ein paar Wochen jemand erzählt, dass sie sich in Bela verlieben würde, sie hätte denjenigen sofort für verrückt erklärt. Nie hätten sie sich vorstellen können, dass der Schwarzhaarige so sanft und verträumt sein könnte. Leise seufzend lehnt sie sich von hinten in seine Umarmung und versinkt wieder in verliebter Trance.
 

Anders als Mia hat Bela tatsächlich schon öfter an Situationen wie diese gedacht. Es ist genau so, wie der 23jährige es sich insgeheim erträumt hat. Mia hat, mochte sie nach außen noch so kühl und selbstsicher wirken, ein inneres Feuer. Und er? Er war nichts als ein armer, frierender Köter, der von den Flammen wie magisch angezogen wurde. Seine eigenartigen Gedanken belächelnd drückte der Schwarzhaarige sanft sein Gesicht gegen die Halsbeuge der Rothaarigen.

"Sollen wir den anderen davon erzählen?"

Mia überlegt einen Moment, während sie das Wasser abdreht, dann dreht sie sich herausfordernd grinsend herum: " Was meinst du?"

Bela versteht und wirft, scheinbar ein wenig enttäuscht den Duschvorhang zur Seite. "Nichts..." er lächelt.
 

Während Mia in ihrem Zimmer nach frischen Sachen gräbt, schmeißt Bela sich in Shorts bereits wieder auf sein Bett. Es ist noch immer nicht ganz trocken, doch der Schwarzhaarige legt sich einfach ausgestreckt darauf und schließt genüsslich die Augen.

"Pennst du etwa schon wieder?"

Die Rothaarige hat sich eine Trainingshose angezogen und ein T-Shirt übergeworfen und lehnt nun lässig im Türrahmen. Er reagiert nicht darauf und zieht genüsslich den Geruch des Lakens ein. Es riecht nach ihr.

"Hey, Bello, ich rede mit dir!" grummelt sie, kurz bevor sie gnadenlos auf sein Becken springt und sich auf seinen Bauch setzt. "Nicht einschlafen!" "Ich schlafe nicht." Seufzt er glücklich. "Nee, stimmt. Du inhalierst."

Das ist zu viel. Gnadenlos schmeißt Bela die Rothaarige auf den Rücken und kitzelt sie durch.
 


 

Prustend und sich windend bittet sie schließlich um Vergebung. "Komm schon... bitte... ich... ich mach alles!" jappst sie ihm entgegen und schließt erschöpft die Augen. Plötzlich merkt sie, wie Bela sich wieder aufrecht setzt. Langsam richtet sie sich, auf die Ellenbogen stützend auf, wird jedoch von dem Schwarzhaarigen aufgehalten, der sich weiter nach vorne lehnt, um ihr tief in die Augen zu sehen. In seinen eigenen liegt ein hinterlistiger Glanz während er, den Mund leicht geöffnet haucht: "Wirklich alles?" Schon wieder spürt Mia eine wohlige Gänsehaut, die sich ihre Arme hoch schleicht, ihr Mund ist trocken und ihre Zunge schon schwer. Langsam lehnt sie sich ebenfalls nach vorne, so dass die Beiden fast auf gleicher Höhe sind. Sie spürt den heißen Atem ihres Gegenübers auf ihrem Hals und fährt, während ihr Puls auszusetzen scheint, mit einer Hand durch seine langen, schwarzen Haare. Bela schließt seine Augen halb, entspannt sich nun und zieht sie an der Hüfte zu sich. Die beiden, nun scheinbar wieder in Flammen stehenden Körper, stoßen sanft gegen einander, der Ältere legt seine Hände auf ihren Rücken, während nun auch Mias zweiter Arm in seinem Nacken zu liegen kommt. Diesmal fühlt Bela sich nicht allzu unterwürfig ihr gegenüber und doch ist er hilflos den sanften Berührungen ihrerseits verfallen, ja schon süchtig nach den zarten Lippen. Sanft nestelt er mit den Zähnen an ihrem linken Ohr entlang, fährt mit der Zunge die Konturen ihrer Wangenknochen nach. Mia erzittert unter seinen Liebkosungen und vergräbt ihre Hände nun gänzlich in der schwarzen Mähne, sie atmet nur noch flach. Schließlich erlöst Bela sie und verwickelt sie in ein sanftes, verführerisches Zungenspiel.
 

"Buenos Dias, die Herrschaften!"

Bela und Mia fahren ruckartig auseinander, die Blicke der beiden schießen zum Türrahmen des Zimmers. Rod lehnt, die Arme verschränkt, darin und grinst wissend. "Äh..." bringt die 17jährige nur hervor, während sie hektisch ihre Haare sortiert. Die anderen hatten nichts von dieser süßen Sünde, die sie begangen hatten, erfahren sollen. Mit einem nervösen Lächeln schwingt sie die Beine vom Bett und sitzt stocksteif da.

Bela scheint dem ganzen Problem gelassen entgegen zu sehen. Als sei diese Situation selbstverständlich, gar alltäglich, bläst er sich ein paar Strähnen aus dem Gesicht. "Na, Kleiner? Gut geschlafen?" Der Braunhaarige neigt den Kopf weiterhin grinsend. Sein Freund hat es sich angewöhnt, ihn als Kleiner zu bezeichnen, was er gnadenlos ausnutzte: "Na, ging so, alter Sack. Und ihr Beide? Ich vermute, gar nicht geschlafen?" Trotz das Bela grinsen kann, schleicht sich ein schwacher Rotschimmer auf seine Wangen. Nun zieht er die Rothaarige sanft zu sich und schiebt sie vor sich her, an seinem Bassisten vorbei. "Lass uns erst mal was zu essen machen." Der Braunhaarige macht grinsend einen Knicks: "Der Tisch ist gedeckt." Endlich findet Mia ihre spitze Zunge wieder: "Ja ja, Rodrigo, unsere persönliche Haushälterin." - "Schon gut, Kleines, lass stecken das mit dem Dank." Erwidert er gespielt schnippisch. Bela seufzt hörbar und schlendert, die Arme hinterm Nacken verschränkt, bereits den Flur entlang. "Ich hab Knast, ihr zickt euch mal in Ruhe aus..."

Sofort verfolgen die Beiden ihn wieder...
 

Gelangweilt sitzt Juli im Physiksaal und versieht ihren, ohnehin schon geschundenen Hefter mit Vorskizzen wie vereinzelten Augen, Nasen und Haltungsfiguren.

Der Raum ist nur zur Hälfte gefüllt, dreizehn Schüler sitzen insgesamt in ihrer Klasse, großteils kippelnd, kauend oder schlicht weg schlafend. Hendrik, der vor ihr auf der Bank liegt, kuriert sich von seinem Restalkohol, zwei Tische weiter jongliert Markus mit Papierkugeln. Die Blonde wirft einen Blick auf die alte Casio-Uhr des Schlafenden. Diese, scheinbar ohnehin unfähige Lehrerin, hat seit einer Viertelstunde nichts von sich hören lassen, der Klassensprecher ist auch schon verschollen. Trotzdem ist es merkwürdig ruhig, eine einschläfernde Stille...

"Also, wenn das heute noch was wird, dann geb ich einen aus." Lässt Markus gähnend verlauten und wirft seine Papierkugeln nach Hendrik. Juli wird darauf aufmerksam und meint grinsend: "Ausgerechnet du. Bist doch ständig pleite!" Der Braunhaarige lehnt seinen Kopf in den Nacken und grinst zurück: "Almosen!" "Wir sind selber alle blank."

Erneut tritt lustloses Schweigen ein, bis Juli ihren Ruckssack geräuschvoll auf den Tisch fallen lässt, Buch und Hefter hinein stopft und aufsteht. Sie schiebt die wirr durcheinander stehenden Stühle bei Seite, öffnet die Tür und wendet sich bevor sie geht noch einmal an Markus. "Wir hätten jetzt Doppell-Physik?", er nickt zustimmend, "Na dann, bis in zwei Stunden, dass ist mir echt zu bescheuert hier!" Damit lässt sie die anderen zurück in dem stickigen Raum und flüchtet sich auf den leeren Schulhof. Der trockene Wind streift den staubigen Asphalt, mit dem der Platz bedeckt ist, eine Glasflasche rollt durch die Gegend. Noch einmal dreht die Blonde sich zu dem grauen Betonblock, dessen Front verziert ist von Aufschriften wie "Schützt Schland, esst mehr Nazis!". Sie fährt sich durch die Haare, springt dann auf ihr Fahrrad, was achtlos in einer Ecke lehnt und dreht eine Ehrenrunde über den Schulhof, bevor sie Kurs auf die Innenstadt nimmt.
 

Ungläubig sieht Mia zu, wie Bela sich einen Toast nach dem anderen in den Mund schiebt, jeder dick bestrichen mit Marmelade. Der Schwarzhaarige lässt sich vorerst nicht stören und sieht erst genervt zu ihr herüber, als die ihm jegliche Lebensmittel entzieht. "Ey, was solln das?" brummt er genervt. Sie sieht ihn leicht pickiert an: "Deswegen läufst du jetzt auch morgens, oder? Damit du doppelt so viel fressen kannst!" Sie sieht prüfend an ihm herunter. "Du hast ja auch schon zu..." bevor sie zu Ende sprechen kann, hat Bela sie auf seinen Schoß gezogen und das restliche Frühstück von dem Teller in ihrer Hand in ihren Mund gesteckt. Er lächelt sie triumphierend an. Die Rothaarige schlägt mir einem vollen Löffel Erdbeermarmelade zurück, doch Bela lässt sich auch davon nicht beeindrucken. "Ich trainiere Schnellschlucken, sonst halt ich's mit dir nämlich nicht aus, Baby."

Rod seufzte nur und wirft, um sich bemerkbar zu machen ein: "Ich will ja das glückliche Paar nicht stören, aber wollen wir nicht vielleicht mal in die Klinik? Jan ist bestimmt inzwischen aufgewacht." Das hofft der Braunhaarige zu mindest. Sofort springt Mia auf, Feuer und Flamme geht sie schon Richtung Flur. "Klar, lasst uns los!" Schon ist sie dabei, ihre Schuhe zu suchen. Bela und Rod lächeln sich kurz zu, bevor auch sie sich fertig machten.
 

Juli sah auf die Turmuhr. Gerade schlug es zum zwölften Mal. Erst will sie postwendend drehen und zur Schule zurück fahren... dann jedoch schüttelt sie den Kopf und fährt in Richtung des alten Skateparks. Sie hatte mit ein paar Leuten aus der Umgegend Rampen aus den alten Holzpaletten, die auf dem verwilderten Parkplatz herumgelegen hatten, zusammen genagelt und geklebt. Dort gibt es immer ein paar alltägliche Schwänzer, die ihr Gesellschaft leisten können.

Als sie das Fahrrad durch das schmale Loch im Bretterzaun gehoben hat, lässt sie es an der Wand stehen und sieht sich um. Auf einer der Rampen hockt ein einziger Jugendlicher, neben ihm liegt sein Skateboard, offenbar nicht mehr ganz neu, aber gerade noch soweit zusammengehalten, dass es rollt. Irgendwas kommt ihr an dem Jungen bekannt vor, aber er sitzt mit dem Rücken zu ihr, nur ein paar seiner langen roten Locken werden nicht von dem blauen Kopftuch verdeckt.... Kopftuch?

Plötzlich fällt es ihr wieder ein. "Kai?" fragt sie, nicht sicher, ob er sie eigentlich gehört haben kann. Der Junge dreht sich um und lächelt augenblicklich. Sie überquert den aufgeheizten Parkplatz, klettert die Rampe hoch und setzt sich auf sein Skateboard. "Was machst du hier? Keine Schule?" Er stützt sich auf seine Handflächen und sieht zum Himmel. Leicht verlegen starrt sie auf ihre Tunschuhe nieder. "Eigentlich schon..."

Über Kais Gesicht zieht sich ein Grinsen: "Du schwänzt?" Auf irgendeine Art fühlt Juli sich angegriffen und faucht: "Du bist doch auch nicht besser!"

Einen Moment tritt Schweigen ein, Juli sieht ihn nun entschuldigend von der Seite an. Der Rothaarige sagt nur: "Ich gehe nicht zur Schule."
 

Rod sitzt in der alten Rostlaube, die Manuel ihm geliehen hat und spielt gedankenverloren mit dem, mehr schlecht als recht funktionierenden, Autoradio. Er hat den Motor laufen lassen, ist es doch fraglich, ob der alte Golf noch einmal so gnädig schon nach 10 Minuten angehen würde. Er sieht zu Bela, der gelangweilt auf dem Rücksitz liegt, die Füße an eine Fensterscheibe gelehnt.

Endlich kommt Mia aus dem Blumenladen, in der Hand einen Strauß voller weißer Lilien schwenkend. Sie steigt strahlend ein und hält die Pflanzen vor Rods Nase. "Und? Was sagt ihr?" Der Braunhaarige nickt und parkt aus. Erst jetzt dreht Bela sich in ihre Richtung und zieht eine Augenbraue hoch. "Totenblumen? Soll das ein schlechter Witz sein?" Beleidigt sieht die Rothaarige nach hinten und drückt den Strauß an sich. "Ich fand ihn wunderschön. Lilien sind keine Totenblumen, sie bringen Glück!" Ihr Gegenüber zuckt die Schultern und will gerade wieder die Augen schließen, als der Wagen ruckartig zum Stehen kommt. "Scheiß Karre..." brummt er müde, doch Rod zieht die Schlüssel ab und öffnet seine Tür. "Bela, wir sind da!" "Dann funktionieren wenigstens die Bremsklötze noch?"

Mia stöhnt genervt auf, steigt aus und klappt ihren Sitz nach hinten. "Jetzt beweg deinen Hintern n bisschen, Schatz!" Gehorsam springt er aus dem Auto. "Kleinkind..."
 

Das Zimmer ist fast leer, alle Betten sind sorgfältig geglättet und geordnet, nur noch das letzte, am Fenster, im Licht der Nachmittagssonne, ist besetzt. Mia tritt, gefolgt von Bela und Rod näher. Farin hat sich auf die andere Seite gewälzt, ein paar Strähnen kleben verschwitzt an seiner Stirn, vorsichtig streicht die Rothaarige darüber. "Hey, großer Bruder, aufwachen!" Es ist nicht mehr als ein flüstern und doch verstehen die anderen jedes Wort genau, im Raum scheint völlige Stille zu herrschen. Bela lässt sich auf den Stuhl neben Jan sinken und betrachtet ihn nur schweigend. Plötzlich zuckt die blasse Hand, blinzelnd murmelt der Blonde, scheinbar noch im Halbschlaf: "Noch fünf Minuten..."

Mia grinst und rüttelt ihn leicht. "Nicht eine. Mach die Augen auf, ich hab sie vermisst."

Aus seiner Trance erwacht schreckt Farin hoch und sieht sich fragend um. Er schaut von Rod zu Bela und erblickt kurz darauf auch die Rothaarige neben ihm auf dem Bett. "M... Mia???" Sie grinst immer noch strahlend und nickt. "Sie ist extra wegen dir aus Spanien angereist!" lächelt Rod verschmitzt, erntet von dem immer noch leicht geschockten Farin jedoch nur einen ungläubigen Blick. Der aber kann nicht weiter darüber nachdenken, da sich die Rothaarige bereits auf ihn gestürzt hat und ihn umarmt. "Ein Glück, dass dir nichts passiert ist..." "Na ja, nichts?" Bela kräuselt die Stirn und verweißt auf die Schusswunde an der Hüfte des Blonden. "Ach, dass ist doch nicht der Rede wert." Murmelt Jan, scheinbar etwas bedrückt. Augenblicklich fängt er sich eine sanfte Kopfnuss von Mia ein. "Was soll das jetzt heißen? Jag mir nie wieder so nen Schrecken ein!" "Und uns schon gar nicht!" meldet sich Rod zu Wort und grinst schief. Der Blonde kratzt sich verlegen am Kopf. "Stimmt, ich meine, was macht ihr auch ohne mich? Auf der Straße hocken!" "Und kiffen." Fügt Bela grinsend an und boxt ihn freundschaftlich an die Schulter.
 

MFG {~mIKu~}



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Kommentare zu diesem Kapitel (10)

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Von: abgemeldet
2006-05-24T13:17:12+00:00 24.05.2006 15:17
also ich mag diese FF wirklich...! man merkt zwar im gegensatz zu deinen anderen, dass du vielleicht noch etwas unsicher warst und so, aber man kann sich das alles wirklich gut vorstellen, es kommt einigermaßen real rüber und auch deshalb gefällt es mir eben so gut...
uuuund Farin is wieder wach!! muah
achja...und beschwer du dich noch einmal, dass du wenige Kommis hast...bei mir sinds noch (viiiel) weniger XD
lg, alex
Von: abgemeldet
2005-07-11T12:42:04+00:00 11.07.2005 14:42
hey! ich liebe diese FF (und dieses Kapitel sowieso)
schreib weiter!! bin schon gespannt wie's weitergeht
Von: abgemeldet
2005-07-07T18:28:46+00:00 07.07.2005 20:28
ouu das is toll!!! schreib weiter *bittööö*
Von: abgemeldet
2005-06-27T17:54:17+00:00 27.06.2005 19:54
Et wird immer besser^^
Schön weiter schreiben...
*knuddel*
Von: abgemeldet
2005-06-27T17:03:18+00:00 27.06.2005 19:03
ich schon wieder .... ui, da ist jemand mal endlich aufgewacht!!!
mal gucken, was noch so kommt!
Von:  Tio
2005-06-27T16:20:52+00:00 27.06.2005 18:20
wurde ja langsam zeit, dass das passiert *breit grins*
schön, schön mach nur wqeiter so ^_^
...
und wehe nich.
*knuddel*
Von: abgemeldet
2005-06-14T18:40:28+00:00 14.06.2005 20:40
hhhmmmmmm ich mag das kapi ^_^
du musst unbedingt weiterschreiben!
aber kannst du vielleicht in deinen nächsten kapis die richtigen lieder einordnen? ich meine, die lieder die du da mit rein nimmst waren bis jezt immer neue.... du musst irgendwie roter minirock oder mädchen, paul oder kamelrally da mit einbauen... die würden dann auch von der zeit passen!
Von:  Tio
2005-06-07T09:19:39+00:00 07.06.2005 11:19
uhhhh, schön ^^
echt cool, das entschädigt fast (aber nur fast ^.~) für das fehlen von jans erwachen.
schade, aber, dass du nich bescheid gesagt hats, sonst hätt ich's schon eher gelesen.
Von: abgemeldet
2005-06-05T16:04:22+00:00 05.06.2005 18:04
(Mist, zweiter ....)
Aber das schlimmste ist, das ich mich xxxxx nur anschließen kann ...
warte schon auf das nachste kap!!
Von: abgemeldet
2005-06-05T09:16:41+00:00 05.06.2005 11:16
GEIL! Bin gestern nicht mehr aus dem Grinsen rausgekommen...
Jetzt versteh ich auch warum de meintest das is net fertig.
Jan´s erwachen fehlt. Dafür is der rest um so besser!!!!
Danke noch mal für die vorabsendung!
(Erster! Ha!)


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