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Harry Potter und der aufgegessene Keks

Ultimate Edition 1.2
von

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MEMORIA

MEMORIA
 

Harry, Voldemort, Ron und Hermine zucken synchron zusammen, als sie Bismarck zu ihrem Unterbewusstsein sagen hören: "Ich lasse mich von euch nicht töten!"

Der Biber setzt gerade zu einem Angriff an, als die Helden Bismarck nur noch einen neuen Spruch sprechen hören: "MEMORIA!"

Der verrußte Knochenmann, der Bismarck darstellen soll, schimmert hell und nimmt etwas von einer Flüssigkeit an, vergleichbar mit einem Denkarium.

Der Biber braust auf ihn zu, die Nagezähne gefletscht, die Krallen ausgefahren. Zwanzig Meter geballte Kampfkraft mit einem unendlichen Heißhunger auf deutsche Zauberakademieleiter. Eine Solo-Stampede, die die Erde zittern lässt.

Bismarcks letztes Bein scheint in den Boden zu fließen, sein Körper wird immer liquider.

Der Biber prescht wie ein gigantischer Panzer auf seinen Gegner zu, erst auf allen Vieren, dann nur noch auf den Hinterbeinen, wie es bei den Bibern der Kleinschmöllnauer Armee stets gesehen war. Etwa zehn Meter vor Bismarck - für den Biber eine Entfernung von einem Schritt - holt der Riesennager zum Zertrampeln aus. Doch direkt unter seinem Fuß versickert Bismarck im Erdboden und so wie er mit dem Boden verschmilzt, so beginnt das gesamte Erdreich im Umkreis von gut fünf Metern genauso zu schimmern wie es bei dem Deutschen eben noch der Fall war - dasselbe Schimmern, das Harry schon so oft beim Denkarium erlebt hatte.

"Ich kenne das doch", sagt er mehr zu sich selbst als zu seinen Freunden. Er erinnert sich an die Gerichtsverhandlung im Ministerium, bei der die besten Leute seines Papas zum lebenslangen Aufenthalt in Askaban verdonnert wurden, den Tag der Prüfung von Snape und James Potter, all die Geschichten aus der Vergangenheit seines Vaters, die ihm zeigten wie dieser damals böse wurde - alles Geschichten, die er bei Besuchen im Denkarium von Hogwarts erlebt hatte. Es ist als hätte der junge Bismarck im Gegensatz zu Dumbledore oder Snape nicht nur einen Gedankenfaden aus seinem Kopf gezogen, sondern gleich seinen ganzen verbliebenen Körper in einen einzigen großen Gedanken geformt.

Harry hört Hermine schreien und erwacht jäh aus seiner Gedankenwelt, als er bemerkt wie etwas Kaltes an seinen Beinen empor läuft. Er schaut nach unten und sieht, dass es sich um die Denkarium-Flüssigkeit handelt, die Bismarck aus seinem Körper geholt hat. Auch die anderen hat es erwischt. Selbst der Biber und sogar Darkness Arise im weit entfernten Hintergrund haben es jetzt mit den schimmernden Fäden zu tun, die sich aus allen möglichen Stellen am Boden erheben wie Tentakel.

Ehe er sich versieht, hat ihn die Flüssigkeit umschlungen. Instinktiv versucht Harry seine Nase und den Mund freizuhalten, um noch etwas Luft zu bekommen, doch da hat ihn die silbern glitzernde Substanz bereits vollkommen verschluckt.

Es ist, als würde Harry frei durch die Luft fallen - schon wieder. Er braust durch eine Gewitter verheißende Wolkendecke und als diese an ihm senkrecht vorbei zieht, blickt er geschätzte zehn Kilometer in Tiefe. Da unten auf der Erde sind viele kleine, graue Felder, aneinandergereiht wie die Flicken einer Patchwork-Decke, umrandet von Rainen aus dunklen Büschen.

Eigentlich müsste er Angst haben am Boden zu zerschellen, doch die monochrome Farbwahl seiner Umgebung sagt ihm, dass er sich mal wieder in der Vergangenheit befinden muss - und dort stirbt man nicht einfach so - da sieht man nur zu und kann ja doch nicht eingreifen. So sieht sich Harry lieber um, anstatt vor Todesangst zu zergehen. Irgendwas muss ihm diese Episode der Geschichte doch sagen wollen, denn so war es bisher immer.

Und wie auf Befehl explodiert da unten etwas. Kurz darauf hört er erst den Knall, doch nicht so wie man einen Knall hört, wenn man wirklich dabei ist. Kein Dolby Digital 5.1 Sound - eher Mono.

Immer weiter fliegt Harry dem Boden entgegen, doch der Zugwind um ihn herum ist kaum spürbar; es ist, als wäre er in einer Art Trance. Alles hat etwas Traumhaftes.

KAWOOM!

Wieder eine Explosion. Und da ist noch etwas - Schussgeräusche.

Harry nimmt den Schauplatz unter sich genau unter die Lupe und erkennt jetzt einzelne Gestalten, die wie Ameisen hin und her laufen. Er erkennt auch so etwas wie einen Schützengraben und ihm wird klar, dass er hier in irgendeinen Krieg gebraust ist. Was Harry nicht weiß: Es ist das Jahr 1866 und was er ebenfalls nicht weiß, ist, dass es sich um den Preußisch-Österreichischen Krieg handelt, der durch Otto Fürst von Bismarck (dessen Geist Moody vor einem halben Tag in der Gegenwart verspeiste) grundlegend mitinitiiert wurde. Es war dieser zweite der drei Einigungskriege, der Bismarck, der diesen Krieg, der sich da unter Harrys Füßen abspielt, gewonnen hat, zum Kanzler des in Anschluss des Triumphs Preußens gegründeten Norddeutschen Bundes gemacht hat. So begann die lange Schreckensherrschaft der Familie Bismarck.

Harry sieht sich das Kriegsgeschehen eine Weile an und fragt sich, inwiefern Muggel-Geschichte für ihn eine Rolle spielen könnte, da antwortet die Projektion der Vergangenheit postwendend auf seine Frage: Direkt neben ihm in der Luft erscheint schon wieder der riesige Blauwal - doch dieses Mal ist es gar kein Patronus, sondern ein offensichtlich magisches Wesen aus Fleisch und Blut. Mit sich führt der Koloss eine kleine Schar weiterer zum Fliegen befähigter Wesen der Zauberwelt, edle Kreaturen wie echte Greife und Hippogreife, blaue Riesenpferde wie sie Harry bisher nur als Zugtiere der Kutsche von Beauxbatons kannte, ein sich majestätisch durch die Luft windender Lindwurm - so etwas hatte noch nicht einmal Harry bis jetzt gesehen. Aber auch finstere und teilweise offensichtlich aggressive, böse Geschöpfe mischen sich hier und da ins Getümmel: menschengesichtige Mantikoren, ein Ifrit, Thestrale, zwei mächtige dornige Drachen, eine ganze Schar geflügelter Affen mit Blechhelmen und - tatsächlich - ein Knochendämon mit mächtigen Schwingen. Darkness Arise!

Harry ist erstaunt darüber, dass sein dämonischer Begleiter und Transportmittel unserer Heldentruppe, oder zumindest ein artverwandtes Wesen, an diesem Krieg aus längst vergangener Zeit teilgenommen hat. Und er staunt auch nicht schlecht, als das Knochenungetüm von seiner Flugbahn abweicht und sich ihm mit kräftigen und laut die Luft brechenden Flügelschlägen nähert. Er staunt auch, als die tief rot funkelnden Augen des Dämons Harrys Blick aufnehmen, denn eigentlich müsste Harry in einer Projektion der Vergangenheit völlig unbemerkt bleiben.

Hier stimmt etwas nicht!
 

Ron liegt flach auf dem Boden, das Gesicht in einer Pfütze vergraben, als er langsam zu sich kommt. Er kennt diese Art der Trips noch nicht.

Völlig perplex steht er auf und findet sich auf einem Bahnhof wieder. Verwundert darüber, dass die Welt um ihn herum so ungeheuer ausgebleicht erscheint, während seine roten Haare, die ihm ins Gesicht fallen und das Blut, das überall an seinem Körper austritt, in kräftigem orange beziehungsweise rot leuchten, schaut er sich gemächlich um. Irgend etwas sagt ihm, dass er nicht mehr in Kleinschmöllnau ist. Er findet ein Schild mit der Aufschrift "Wien", kann damit aber nichts anfangen, da er nur das englischsprachige Wort für die Hauptstadt Österreichs kennt: Vienna. Zu dumm.

Ein Mann mit albernem Akzent schreit, vermutlich auf deutsch - Ron kann es ja nicht wissen -, die Leute um ihn herum an. Er will ihnen wohl etwas verkaufen. Sieht aus wie selbstgemalte Postkarten, denkt sich Ron.

Irgend etwas an dem ulkigen Mann kommt Ron bekannt vor. Hat es etwas mit dem Zweifingerbart zu tun? Oder liegt es vielleicht an dem akkuraten, nach rechts gerichteten Seitenscheitel, den energisch hervor tretenden Augen?
 

"Vergangenheitsprojektionszauber!", japst Voldemort, der sich mit diesem Thema sehr gut auskennt. Schließlich hat er selbst schon diesen Zauber gemeistert. Einst hat er Harry mittels seines alten Tagebuchs eine kleine Geschichte aus seiner Schulzeit gezeigt - lange her.

Am Himmel bersten gigantische Energiekugeln. Steinbrocken jagen durch die Luft. Berge von Leichen zu allen Seiten. Voldemort steht auf einem Feld in der Nähe von Berlin im Jahre 1945. Hier vermischt sich der Zweite Weltkrieg mit einem Kampf zwischen zwei der mächtigsten Magier aller Zeiten: Dumbledore und Grindelwald.

Voldemort hat viel über diesen Kampf auf Schokofroschkarten gelesen, aber dass er ihn selbst einmal miterleben sollte, hätte er nie zu träumen gewagt. All diese sinnlose Zerstörung, die Toten, der Geruch von Verwesung in der Luft, all das empfindet er so unendlich schön, dass ihm die Tränen kommen.

Er lehnt sich an ein abgestürztes Kampfflugzeug mit US-Navy-Aufschrift und sieht gespannt zu, wie Grindelwald, ein etwas älterer Zauberer mit furchtbar zerfurchtem und abgrundtief bösem Gesicht, ein gutes Dutzend Leichen - ob Soldaten oder Zivilisten - vom Boden aufschweben lässt und sie als Schutzschild nutzt, an dem ein Avada Kedavra von Dumbledore einfach abprallt (die Kadaver sprengt es dabei jedoch in tausend Stücke, es regnet Hackfleisch). Was für eine Idee! Jetzt schießt Grindelwald mit etwas, das wie eine smaragdgrüne Schlange aussieht. Voldemort erkennt einen der mächtigsten Zauber Lord Slytherins wieder. Wie konnte dieser Magier mit seinem rein deutschen Blut diesen Zauber einsetzen, der doch an ein rein britisches Bluterbe geknüpft ist? Na, egal - der Kampf fetzt jedenfalls!

Dumbledore - erstaunlich jung, aber durchaus erkennbar - wird von der Schlange praktisch durchbohrt und es reist ihn von den Beinen. Er knallt mit dem Kopf auf die Kühlerhaube eines umgestürzten Volkswagens, dem man scheinbar nicht rechtzeitig Bescheid gesagt hat, dass mal wieder Krieg ist. Hitler hat ja seinen Krieg damals mitunter auch durch seine "Ein VW für fünf Mark im Monat"-Kampagne finanziert. Eine reine Verarschungs-Taktik, hat trotzdem ganz gut geklappt. Das spielt aber jetzt gerade gar keine Rolle, denn Grindelwald springt auf den gelähmten Dumbledore zu, die stahlkappigen Schuhe voraus. Es scheint, als wolle der Deutsche den Kampf ganz unmagisch beenden, indem er seinem britischen Feind einfach die Fresse zermatscht.

"Nich mit mir, du Pisskrüppel!", fährt es Dumbledore über die Lippen, der nun ebenfalls ganz unmagisch einen der Scheibenwischer vom VW abknickt und diesen durch Grindelwalds entgegen brausenden Fuß jagt. Grindelwald schreit wie am Spieß und wirft sich zu Boden, er versucht sich vergeblich den Scheibenwischer aus dem Fuß zu ziehen. Dumbledore fängt sich just in diesem Moment wieder, knickt den anderen Scheibenwischer ab und rammt diesen durch den Hals seines Widersachers. Grindelwald japst nach Luft, seine bösen, blutunterlaufenen Augen wölben sich nach außen und er stolpert mit dem Tod ringend über das von Leichen übersäte Feld. Beide Hände sind nun um den Scheibenwischer im Hals gekrallt, doch mit jedem Versuch diesen heraus zu ziehen, vergrößert sich das Loch im Hals nur noch und es quillt mehr und mehr dickflüssiges Blut aus seiner Luftröhre.

"Ich würde dir jetzt zu gern noch einen Cruciatus aufhalsen, aber ich habe keine Magiereserven mehr ...", hechelt Dumbledore benommen. Er torkelt auf einen Zaun zu, in dem ein Arm hängt. Es handelt sich um Stacheldraht. "Wart´s ab, Kackflöze! Ich hab noch ganz andere Ideen, wie man jemandem Schmerzen zufügen kann. Wart´s nur ab."

Apathisch grinsend greift Dumbledore in den Stacheldraht, hält ihn mit aller Kraft fest und reist ein ordentliches Stück von ihm aus dem Zaungebilde. Seine Hände sind vom eigenen Blut überströmt. Er wankt zum unvorsichtigen Grindelwald und wickelt den Stacheldraht blitzschnell um dessen Hals. Mit einer Hand zieht er nun den Draht immer fester, erdrosselt Grindelwald langsam, mit der andern Hand bricht er den Scheibenwischer, der aus dem Kehlkof seines Feindes ragt, ab.

"Geile Scheiße!", kommentiert Voldemort das Geschehen und wünscht sich eine Schüssel Popcorn.
 

Es ist Nacht. Bismarck sieht in der Ferne Lichter, die aus den Fenstern eines Schlosses leuchten. Sein Blick schweift einmal an seinem Körper entlang und zu seinem größten Erstaunen ist er plötzlich unversehrt. Nur sein Gesicht - ist es wiederhergestellt? Er geht zu einem kleinen See, der direkt neben ihm liegt und betrachtet sein nun wieder makelloses Antlitz auf der Wasseroberfläche. Sein Spiegelblick lacht ihm entschlossen entgegen. Plötzlich hört Bismarck merkwürdige Geräusche. Er hebt seinen Kopf und sieht die schemenhafte Gestalt eines Jungen, der sich über eine zweite Person beugt. Man kann kaum etwas erkennen oder verstehen.

Ein kleines Licht verlässt die ältere Person am Boden und jetzt erst sieht Bismarck, dass über dem See eine Hundertschaft von Dementoren ihre Kreise zieht.

"Expecto patronum!"

Ein Hirsch, in gleißend helles, blaues Licht gehüllt, erscheint am Waldrand auf der anderen Uferseite. Etwas wie Schockwellen gehen von ihm aus und die Dementoren werden verjagt.

Was war das denn, denkt sich Bismarck.
 

Hermine wandert durch ein Labor. Um sie herum stehen zahlreiche Bottiche und Utensilien, die man zum Beispiel braucht, wenn man Zaubertränke mischt. Es wirkt alles etwas steril und zu Hermines Erstaunen wird der weiß geflieste Raum mit elektrischem Licht beleuchtet - sehr ungewöhnlich für die magische Welt.

Irgendwie hat sie es im Urin, dass sie durch die Zeit gereist ist, dass sie durch den Raum gereist ist, dürfte ja wohl klar sein. Sie sucht nach Indizien, die ihr verraten, welches Jahr in dieser Dimension geschrieben wird und öffnet daher jede Truhe und jede Schublade, die ihr vor die Flinte kommen.

Moment, denkt sie sich. Warum kann sie den Raum beeinflussen? Hermine hat genügend Bücher über solche Zeitebenen gelesen, um zu wissen, dass man die Vergangenheit in diesem Maße nicht manipulieren kann. Es ist anders als mit dem Zeitumkehrer, mit dem man einfach die selbe Timeline doppelt besucht und daher auch ins Geschehen eingreifen kann, in solchen Dimensionen, die durch Erinnerungen gespeist werden, ist man nur Gast, nichts weiter. Es ist einfach unmöglich, dass sie hier auch nur eine Truhe öffnen kann, doch im nächsten Augenblick hat sie schon wieder vergessen, über was sie sich eben noch den Kopf zerbrochen hat, denn hinter der Tür, die sie eben geöffnet hat, baut sich ein endlos lang wirkender Raum auf, der zu beiden Seiten mit überdimensionalen Einmachgläsern bestückt ist. Es wirkt wie in einem Science-Fiction-Film, denkt sich Hermine. Etwas Ähnliches hatte sie bisher erst aus der Mysteriumsabteilung gekannt, aber das hier war irgendwie ... ich weiß auch nicht.

Mit bedachtem Schritt schreitet sie durch den langen Gang und schaut sich den Inhalt der Glasbehälter an. Hier und da schwebt ein magisches Wesen in einer Nährlösung. Vom Knallrümpfigen Kröter bis zum Einhorn ist fast alles zu finden, aber auch Tiere wie Wölfe, Raubkatzen, Bären oder Adler sind zu finden. Hermine fragt sich, ob die Wesen tot sind, oder nur schlafen. Eigenartig ist zudem, dass in einigen der riesigen Reagenzgläser Artefakte aufbewahrt werden, Waffen und verschiedene Zauberstäbe. Was soll das alles?

"Was zum ...?" Hermine ist schockiert, als sich vor ihr plötzlich ausschließlich nur noch Einmachgläser mit menschlichen Embryonen auftürmen. Mitleidig bedenkt sie die kleinen puppenartigen Geschöpfe mit einem andächtigen Blick, da öffnet einer der Föten die großen Augen und Hermine fällt vor Schreck zu Boden.

"Du!", der Embryo beginnt telepathisch mit Hermine Kontakt aufzunehmen und zeigt mit dem kleinen, stummeligen Finger auf sie. "Verschwinde von hier!"
 

Draco Malfoy öffnet sein verbliebenes Auge. Ihm ist schlecht. So einen merkwürdigen Trip hat er ja noch nie erlebt - nicht mal in der Manchester Schwulenmeile "This Boy´s Candyshop". Er erbricht sich. Alles, woran er sich erinnern kann, ist, dass er geholfen hatte Bismarck einen mächtigen Mega-Fluch in den Arsch zu schieben. Danach war er wohl ohnmächtig, doch wie lange er weg war, weiß er nicht. Als er durch einen riesigen Knall aufgewacht ist, war er gerade noch dazu in der Lage eine Barriere um sich aufzubauen, um sich vor einer mächtigen Schockwelle zu schützen, dann war da dieser Wal am Himmel und Draco ist diesem einfach mal entgegen gelaufen. Dann kam diese silbern glitzernde Masse auf ihn zu ...

Und jetzt? Wo ist er jetzt nur wieder gelandet? Ein Thronsaal, wie es ihm scheint. Überall adrett gekleidete Leute, doch keinen von denen nimmt Kenntnis von ihm, trotz seines stürmischen Äußeren - könnte es sein, dass er unsichtbar für diese Menschen ist?

Hey, den kenn ich doch, denkt sich Draco, als sich das Eichenportal gegenüber dem Thron öffnet und ein Kind durch die Pforte schreitet. Man kann erkennen, dass es sich bei dem zehnjährigen Knirps, gehüllt in die samtige Robe eines Königs, um den jungen Bismarck handelt. Dieser Blick, der an einen klaren Gebirgssee erinnert, ist einzigartig.

"Heilige Zuckertüte! Bin ich etwa in der Vergangenheit gelandet?"
 

Über die grünen Wiesen des Jahres 1966 wandert ein 20-meter-hoher Zombie-Biber-Titan und erfreut sich an all den schönen Farben der verschiedensten Blumen. Ein wunderschönes blondes Mädchen, das summend durchs Gras schlendert und hier und da ein Blümlein pflückt, fällt ihm auf, er möchte sie mit seinen Riesenpranken packen und hochheben, doch seine klobigen Griffel gleiten einfach durch sie hindurch. Er beginnt zu grölen und wild um sich zu schlagen, doch das Mädchen nimmt immer noch keine Notiz von ihm. Sie geht einfach weiter, pflückt hin und wieder ein weiteres Blümchen und summt dabei.

Der Tobsuchtsanfall des Bibers wird jäh gestoppt, als sich Lichterspiele in der Luft zur Schau stellen. Eine Art Kuppel ist plötzlich zu erkennen - sie ist riesig. Etwas, das vergleichbar ist mit einer violetten Aurora Polaris huscht über die Kuppel und zieht seine Betrachter in einen hypnotisierenden Bann.

Das Mädchen entzieht sich der Anziehungskraft des Lichtspiels und schreckt zurück. Sie lässt ihren Blumenkorb fallen und will sich umdrehen, als sich vor ihr ein Portal öffnet. Mitten in der Luft kann man durch diese Pforte jetzt auf einen Schlossgrund blicken, der scheinbar in einer anderen Dimension liegt, oder wie auch immer. Der Biber hat ja nun auch keinen Doktor in Tangentenuniversums-Philosophie. Noch nicht.

Was weder Biber noch Mädchen wissen können, ist, dass die Blumenwiese eine magische Illusion ist. Tatsächlich befindet sich dort, wo man sonst nur eine saftig grüne Ebene sieht, das Schloss Kleinschmöllnau; die Kuppel, die man nun durch kurze Lichtreflexe erahnen kann, die durch bewusst hervor gerufene Phasenverschiebungen zwischen den Dimensionen entstehen, ist der Schutzwall, den einst der große Bismarck errichtet hat, um den Muggeln zu verwehren, die Akademie zu erblicken.

Eine unsichtbare Macht zieht das Mädchen in die Welt hinter der Kuppel, der Biber kann ihr mühelos durch den Schutzwall folgen, doch auf der anderen Seite folgt nicht nur ein anderer Raum, sondern ungünstiger Weise auch eine andere Zeit.

Gefangen in einer neuen Szene der Memoria-Dimension bekommt der Biber erneut einen Tobsuchtsanfall. Was für eine verrückte Welt ist das denn bitte?



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Kommentare zu diesem Kapitel (3)

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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  hkuly
2006-02-24T08:08:17+00:00 24.02.2006 09:08
Ron trifft Hitler?!!

Oje. Ich bin gespannt.
Von:  alphaweibchen
2006-02-07T17:25:07+00:00 07.02.2006 18:25
Höchst erfreut, erfreut ich bin über dieses Kapitel!
Von:  Yeo
2006-01-10T07:44:21+00:00 10.01.2006 08:44
Dann aber lesen, lesen du musst!
Von: abgemeldet
2006-01-09T19:17:33+00:00 09.01.2006 20:17
Weitermachen! Weitermachen du musst!


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