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The men are cruel, but man is kind.

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Eingriff

Disclaimer: Keiner der hier handelnden Charaktere gehört uns und wir verdienen hiermit kein Geld.

Warnung: OOC, dark

Pairing: Crawford x Aya (Ran)

Kommentar: Zunächst möchten wir uns bei allen Lesern dafür entschuldigen, dass es so lange dauerte bis dieser Teil das Licht der Welt erblickte. Bedauerlicherweise zwangen uns äußere Umstände etwas weniger intensiv an diesem Projekt zu arbeiten. Wir hoffen trotzdem, dass euch die Laune am Verfolgen dieses schriftstellerischen Chaos nicht vergangen ist.

Und an dieser Stelle auch noch ein Dankeschön an die Person, die sich als Beta durch diesen Teil gequält hat.
 

@ nai-chan

Wir waren uns zwar gar nicht bewusst, dass das letzte Kapitel wirklich solch eine Gänsehautwirkung ausüben kann. Aber die Tatsache hat uns dann doch sehr gefreut.

Tja... wie Crawford reagiert, wenn dem lieben Aya etwas passiert... dieses wird wahrscheinlich doch sehr situationsbedingt sein, da der arme Rothaarige doch noch einiges vor sich hat.
 

@ Love-chan

Rechtherzlichen Dank für deinen Kommentar. Zunächst muss ich allerdings erwähnen, dass nicht ich alleine diese Story schreibe, sondern sie aus einer Kooperation entstanden ist bzw. noch entsteht.

Das mit dem schnellen Weiterschreiben ist bedauerlicher Weise nicht ganz geglückt. Aber wir hoffen man kann uns dieses verzeihen.
 


 

~Disraeli~
 

Disraeli schaute der Gestalt des Amerikaners hinterher als dieser den Raum verließ. Äußerlich wirkte er durchaus gefasst, jedoch blieb dem Mediziner das Zögern der letzten Handlung nicht verborgen. Ebenso weniger wie der besorgte Blick, mit dem der Rothaarige bedacht wurde.

Bedächtig drehte sich der Langhaarige von der Tür weg und lief gemäßigten Schrittes auf Aya zu.

"Weißt du mein Lieber..."Die Stimme Disraelis erklang schwach im Raum. "Wer hätte jemals gedacht, dass sich solch ein Geist auf so eine billige Schwäche einlassen würde."

Mit glasigem Blick schaute er direkt in die stumpfen amythestfarbenen Iriden.

"Tja..." kaum mehr als ein Hauch. "Wer hätte das geahnt..."

Lange Finger erhoben sich mit einer ruhigen Bewegung und fuhren die Konturen des porzellanhaften Gesichtes nach. Ruhten anfangs auf den leicht hervorstehenden Wangenknochen und vollführten schließlich eine kreisende Bahn zu den Lippen des Unbewegten. Unendlich lang erschien Disraeli dieser Vorgang. Fühlte die sanfte Haut unter seinen Bewegungen leicht nachgeben. Fühlte die Wärme des anderen, die ihn wissen ließ, dass vor ihm nicht ein simpler kalter Korpus stand, sondern ein lebendes Wesen.

Seine lebendige Schöpfung.

Einer Trance nahe und zugleich von einer unbeirrten Sehnsucht getrieben, überbrückte der Mediziner die geringe Distanz zu Aya. Beinahe tonlos richtete er noch ein "Kiss me" an diesen bevor er seine Lippen auf die des Anderen herabsenkte. Genüsslich kostete er diesen Moment aus. Schloss die Augen um das unbeschreibliche Gefühl nicht zu verlieren. Ließ sich mit allen Sinnen auf dieses Spiel ein. Als er die Augen kurzzeitig öffnete, blickte er auf die ebenfalls geschlossenen Lider seiner Schönheit. In den Kuss lächelnd schlang er die Arme um das zerbrechliche Wesen und nahm dessen Mund komplett in Besitz. Plünderte ihn skrupellos.

Blitze zuckten am Gewölbe und erleuchteten die skurrile Szene für Augenblicke.

Tief durchatmend trennte sich der Mediziner letztendlich von Aya und ließ diesem Gelegenheit seine Atmung zu normalisieren.

"Du bist eine Sucht. Wie ein himmlisches Geschöpf umgarnst du die schwachen Wesen mit deiner Schönheit und Anmut. Lässt sie nur gehen indem du sie dem Tod übergibst. Deinem ständigen Gefährten. Doch ich habe dich gebändigt, dich zu meinem Spielzeug gemacht und ich werde bestimmen wie deine Zukunft und mein Untergang wird. Nur ich..."

Langsamen Schrittes entfernte sich Disraeli von Aya, durchquerte den Raum und setzte sich hinter den Schreibtisch. Mittels einer kleinen Geste gestattete er dem Rothaarigen sich ebenfalls zu setzen. Während dieser die Aktion ausführte, bettete Disraeli sein Kinn auf der gefalteten Handebene über der Tischplatte.

"Er ist wirklich ein Narr. Wenn er sich seine Schwäche nicht eingestehen kann und will, so werde ich sie zu nutzen wissen. Allerdings stellst du mich auch vor einige Schwierigkeiten..."

Betont atmete der Mediziner aus und begann sich des Problems anzunehmen.

Eines wurde ihm nach reichlicher Überlegung bewusst. Egal wie er die einzelnen Alternativen auch zurechtlegte und wertete: es änderte nichts an einer Tatsache. Es war wohl oder übel unumgänglich, dass er seiner Schöpfung eine weitere Operation zumuten musste.

Jedoch stellte sich die Frage, ob Aya diese überhaupt überleben könnte... immerhin grenzte es schon beinahe an ein Wunder, dass er die erste Tortur überstanden hatte. Mit Sicherheit würde der Körper diesen minimalen Eingriff verkraften. Aber was war eine Hülle ohne ein Medium, welches mitwirkte?

Denn einer Sache war sich Disraeli bewusst. Momentan gab es noch etwas in Aya, was sich gegen ihn wehrte. Was nicht die komplette Kontrolle verlieren wollte, auch wenn die Lage aussichtslos erscheint. Und genau auf diese Kraft kam es an, wenn der nächste Eingriff gelingen und die neue "Eigenständigkeit" richtig genutzt werden sollte.

Ein Stöhnen entwich Disraeli. War er der Einzige, der seinen eigenen Gedanken nicht mehr folgen konnte?

Tief durchatmend rief er sich innerlich zur Ruhe.

Im Endeffekt würde man doch einfach nur eine kleinere OP vornehmen. Man müsste den eingebauten Kontrollchip lediglich so kalibrieren, dass er eine Wahlmöglichkeit zuließe. An sich ein einfacher Handgriff, der von jedem ausgeführt werden könnte. Denn die Synapsen, die durch die Anfangseinstellung des Chips blockiert werden, würden letztendlich einfach wieder etwas mehr "Freiraum" erhalten.

Disraeli zog seine Stirn kraus.

Eigentlich könnte es so wirklich funktionieren. Man müsste nur dafür Sorgen, dass der Chip nicht die Hauptkontrolle verliert. Dann würde Abysinnian auf den Missionen weiter dem Hauptbefehl folgen, aber die Art und Weise wie er dieses Ziel umsetzen würde, könnte er so gestalten, dass er im Zweifelsfall auch selbst "denken" kann und die Mission so eventuell effektiver durchführen würde.

Der Blick Disraelis richtete sich direkt auf Aya.

War so ein bisschen geistige Freiheit wirklich den eventuellen Tod seines Objektes wert?

Augenblicklich entwich ein Kichern Disraelis Kehle. Seit wann kümmerte er sich bitte um so etwas wie das Leben seiner Wesen? Er hatte sie geschaffen und er hatte die Kontrolle. So etwas wie Moral konnte und wollte er sich nicht leisten. Also war dieses Leben auch entbehrlich. Außerdem wollte er ein perfektes Wesen haben und was er im Bericht des Amerikaners las, war bei weitem noch nicht optimal. Erst wenn diese Schönheit in der Lage war auch etwas selbstständiger zu sein, dann würde er eine einmalige Marionette haben. Und wer weiß wofür solch ein bisschen Widerstand schon gut sein kann?

Selig lächelnd lehnte sich der Mediziner in seinem Sessel zurück. Bald würde er das perfekteste Wesen besitzen. Er allein...

Disraelis Gedankenwelt nahm den Arzt komplett gefangen und erst das Klopfen an der Zimmertür holte ihn zum zweiten Male an diesem Tag aus seiner Fiktion zurück.

Mit erzürntem Blick schaute er auf die Tür und schien jede Person persönlich töten zu wollen, die es wagte ihn zu stören. Als nach geringer Zeit noch immer niemand den Raum betrat, erbarmte sich Disraeli und ließ hereinbitten. Augenblicklich betrat Shohei das Zimmer. Allerdings mehr als eingeschüchtert, was durch den Blick Disraelis nicht gerade gefördert wurde. Sichtlich nervös und immer kleiner werdend wand er sich an den Langhaarigen. Mit unendlich leiser Stimme und leicht stotternd kündigte Shohei den folgenden Besuch an. Dieser betrat ohne großes Zögern die Räumlichkeit des Mediziners. Umgehend wechselte dessen zorniger Blick in Freundlichkeit. Shohei verließ schnellstmöglich den Raum, was Disraeli nur am Rande wahrnahm. Stattdessen lag seine ganze Aufmerksamkeit auf seinem Gast.

"Meine Liebe. Wie schön dich zu sehen."

"Die Freude ist ganz meinerseits. Es ist mir wie immer ein Vergnügen dich zu besuchen." Mit diesen Worten wand sie den Kopf. "Aya. Ich freue mich auch dich unbeschadet zu sehen."

Der Kopf des Rothaarigen drehte sich abrupt herum was die Sprecherin zusammenzucken ließ. Entsetzten und Unverständnis spiegelte sich in den ausdruckslosen Augen.

"Du scheinst meiner Schönheit aber einen ziemlichen Schrecken eingejagt zu haben. Sonst reagiert er nie so... impulsiv."

"Oh. Das tut mir aber leid.", kicherte sie. "Aber zurück zur Sache. Wie verliefen deine Tests?"

"Fehlerfrei."

Skeptisch wurde eine Braue hochgezogen. "Sicher?"

"Im Groben und Ganzen. Es muss lediglich eine Kleinigkeit verbessert werden. Nichts von Bedeutung."

"Sehr schön. Du weißt ja sicherlich noch in wie weit wir die weiteren Objekte zur Verfügung gestellt hätten, wenn dieser Versuch misslungen wäre."

Die Züge Disraelis verhärteten sich als er die indirekte Kritik an seinem Können vernahm. Jedoch ersparte er sich eine Antwort und überbrückte das Schweigen.

"Du kannst dir ja den Bericht des Amerikaners durchlesen, wenn du an meinen Talenten zweifelst.", meinte der Mediziner und hielt ihr das Schriftstück hin.

"Dieses werde ich ohne Zweifel tun.", antwortete sie kokett und nahm ihm die Akte aus der Hand.

"Wenn du mich jetzt kurzzeitig entschuldigen würdest. Ich muss einige Mitarbeiter einweisen."

"Tut dir bitte keinen Zwang an.", wurde ihm abwesend geantwortet.

Ein Knurren entwich Disraeli als dieser den Raum verließ.

Erheitert bemerkte sein Besuch dieses Verhalten. Nachdem die Tür leicht in ihre Verankerung fiel, legte die Person das Schriftstück beiseite und ging auf die nun wieder starr sitzende Gestalt zu.

"Weißt du Aya... die anderen vermissen dich. Aber bald werdet ihr wieder vereint sein. Daran besteht kein Zweifel."
 

Entnervt ließ Disraeli die Tür sanft in ihre Verankerung gleiten, obwohl er sie lieber mit Schwung zugeknallt hätte. Warum musste er sich auch immer mit dieser impertinenten Person auseinandersetzen?! Nun gut... sie war ein wichtiges Verbindungsglied zwischen ihm und seinen Auftraggebern. Aber gab das ihr das Recht seine Kompetenzen so anzuzweifeln?!

Schellen Schrittes durchquerte der Langhaarige die Korridore, die in den wissenschaftlichen Teil des Komplexes führten. Er passierte mehrere Abteilungen in denen die Menschen ameisengleich an diversen Apparaten arbeiteten. Am Ende eines Glaskorridors erreichte er einen Aufenthaltsraum in dem Shohei mit drei weiteren weiß gekleideten Männern saß.

Mit einem leisen Zischen öffnete sich die Schiebevorrichtung an der Glasfassade und Disraeli betrat den Raum. Der erhöhte Lärmpegel in dem Aufenthaltsraum drang kurzzeitig nach außen bis sich die Tür wieder schloss. Angenehm überrascht verfolgte Disraeli kurzzeitig die angeregte Diskussion der vier Männer, die sich mit einem Artikel mit den neuesten Erkenntnissen auf dem Gebiet der Genetik auseinander setzten. Nur durch ein etwas verhaltenes Räuspern konnte Disraeli auf sich aufmerksam machen.

Abrupt verstummte das Gespräch und leicht irritierte, sowie ein ängstlicher Blick richteten sich auf den Mediziner. Shoheis Blick ignorierend wand sich Disraeli an die drei Männer.

"Ich habe eine Aufgabe für sie." Bewusst ließ er den Satz im Raum stehen. "Da sie mir mehr oder weniger schon bei meinem letzen Projekt geholfen haben, werde ich ihnen die Ehre zukommen lassen erneut an diesem Projekt arbeiten zu dürfen."

Neugierig schauten sie nun den Langhaarigen an.

"Was genau meinen sie, Herr Disraeli?", fragte der augenscheinlich Älteste der angesprochenen Assistenten und zog somit die komplette Aufmerksamkeit Disraelis auf sich. Dieser musterte den Sprecher nun unverwandt. Klare dunkle Augen erwiderten die Musterung stumm. Wenige Strähnen des kinnlangen schwarzen Haares fielen leicht in das markante Gesicht und wurden mit einer schnellen Bewegung zurückgeschoben.

"Folgendermaßen", begann der Langhaarige seine Ausführungen. ", der ihnen bekannte eingesetzte Chip muss erneut etwas rekalibriert werden. Nur ein winziger Eingriff, der von ihnen zu meistern ist. Die genauen Veränderungen lasse ich ihnen noch zu kommen. Allerdings sollten sie sich einer Sache bewusst sein. Sie genießen mein vollstes Vertrauen. Aber sollte es bei diesem Eingriff zu Fehlern kommen, ist das Objekt in akuter Gefahr. Sollte meiner Schönheit irgendetwas passieren oder sie zerstört werden, so ist ihr Leben verwirkt meine Herren."

Damit endete die Ansprache und Disraeli wandte sich zum Gehen.

"Ich erwarte sie in knapp 30 Minuten im 2. Sektor und eine Person kann gleich das Objekt bei mir abholen. Und Shohei...". Dieser fixierte Disraeli. "... geleiten sie doch bitte meinen Gast zu ihrem Wagen."

Mit stummem Nicken gab jede Person ihr Einverständnis zu einer nicht gestellten Wahlmöglichkeit.

Gemächlich schlendere Disraeli zurück zu seinem Arbeitszimmer. Nach dem Ärger der letzten Minuten war diese Kooperationsbereitschaft doch wunderbar besänftigend.

Obwohl... wer wagte es schon ihm zu widersprechen? Von zwei Personen abgesehen.

In ausreichendem Abstand folgte einer der Assistenten dem Mediziner.

Innerlich ausgeglichen öffnete dieser die Tür zu seinem Büro um seinen Gast sogleich in seinem Sessel zu erblicken. Sie erhob ihren Blick von dem Bericht und schaute Disraeli mit einem Lächeln an.

Dieser ignorierte sie anfänglich und wand sich an Aya.

"Meine Schönheit, draußen wird dich eine Person erwarten. Du wirst ihr folgen und ihren Weisungen Folge leisten." Damit erhob sich der Rothaarige und Disraeli richtete seine Aufmerksamkeit auf die andere Person im Raum. Er musste sich ein Schmunzeln verkneifen als er bemerkte, dass sein gegenüber bei den ersten Seiten des Berichtes war.

"Wie war die Einweisung? Ich hoffe komplikationsfrei.", wandte diese sich umgehend an ihn.

"Sie glückte und recht herzlichen Dank für deine Besorgnis." Unter Mühen probierte Disraeli seinen aufkeimenden Zynismus zu bändigen.

"Meinst du wirklich es ist vorteilhaft mich zu reizen, mein Lieber?", kam die etwas genervte Antwort.

"Nein. Entschuldige bitte. Es ist nur so, dass ich in der letzten Zeit etwas wenige Schlaf erhielt und die Unterredungen mit Crawford sind bei solch einem Zustand nicht gerade förderlich."

"Ich verstehe schon.", sprach sie besänftigend. "Konntest du noch etwas Aufschlussreiches für uns herausfinden?"

"Von einer Schwachstelle Mister Crawfords abgesehen. Nein."

Überrascht schaute sie ihn an. Disraeli lächelte allerdings nur und hüllte sich in Schweigen.
 

Als Aya das Zimmer des Arztes verließ, suchte er nach der erwähnten Person. Schnell prägte er sich das Aussehen des Wartenden ein. Dieses war allerdings alles andere als schwer. Die schmale Gestalt saß leicht zusammengesunken auf einem der Stühle und schien seine Fingernägel äußerst intensiv zu studieren. Das nachtblaue Haar war zu einem lockeren kurzen Pferdeschwanz zusammengebunden worden und wenige Strähnen fielen lose auf den weißen Kittel. Als der Assistent Schritte näher kommen erahnte, hob er seinen Kopf und zuckte unwillkürlich zusammen. Keinen Meter vor ihm stand das vom Doktor erwähnte Projekt und schaute auf ihn herab. Amethyste trafen auf Bleiglanz.

Wenn es ihm möglich gewesen wäre, so würde nun eindeutig Geringschätzung in den leeren Augen des Rothaarigen zuerkennen sein. Dessen war sich der Erschrockene sicher.

Nachdenklich schaute er in die Leere hinein und erinnerte sich umgehend an das Gerücht, dass das neue Opfer des Doktors schwer zu bändigen gewesen sein sollte. Stand ebendiese Person nun wirklich vor ihm? Hatten sie ihn so verändert? Den Kopf schüttelnd erhob er sich. Moral war hier eindeutig fehl ab Platz.

"Folge mir!", wies der Dunkelhaarige das Projekt an und strebte den Korridor an.

Zügigen Schrittes ging er durch die Gänge. Bei jeder Bewegung schlug der Laborkittel mit einem rauschenden Geräusch gegen seine Beine. Unbeirrt folgte er seinem Weg, jedoch den folgenden Schatten nicht aus den Augen lassend. Seufzend blieb der Assistent vor einer Aufzugtür stehen und betätigte den Rufknopf. Augenblicklich stand der Rothaarige neben ihm und starrte auf das Metall.

"Weißt du, es ist wirklich ermüdend. Normalerweise äußern sich unsere Patienten noch irgendwie."

Beinahe geräuschlos öffnete sich die Tür und beide traten ein. Schnell wurde eine Tastenkombination in eine Apparatur eingetippt.

"Auch, wenn es nur ein zu ignorierendes Flehen war. Aber du bist einfach nur stumm. Richtig langweilig."

Mit einem "Plink" öffnete sich die Tür und Aya folgte unbeirrt dem Sprecher aus dem Fahrstuhl heraus. Dieser seufzte erneut. Gemeinsam folgten sie dem Verlauf des Ganges und blieben vor einer großen weißen Tür stehen. Zuvorkommend öffnete der Assistent diese und betrat nach Aya den folgenden Raum.

Dieser war vollständig gefliest und die Luft stank widerwärtig nach einem Desinfektionsmittel. Zielstrebig lief der Weißgekleidete zu einem abgetrennten Bereich. In diesem befand sich mittig eine aus einem umkleideten Brett bestehende Liege. Neben dieser waren zwei Waschbecken in der Wand verankert und zwei Spinde standen etwas abgelegen.

Mit einem knappen Befehl wurde Aya erklärt, dass er sich zu entkleiden habe. Dieses tat der Rothaarige umgehend. In der Zwischenzeit hatte der Assistent ein Operationshemd aus einem Spind geholt und hielt diese Aya hin. Dieser reagierte nicht. Entnervt befahl der Blauhaarige das Anziehen dieses Hemdes und verfolgte die Handlungen des Projekts. Nachdem er diesem beim Verschließen geholfen hatte, bedeutete er Aya sich auf die Liege zu legen. Während dieser dieses tat, kleidete er sich selbst der Operation gemäß ein. Nach dieser Handlung richtete er seinen Blick auf die zierliche und spärlich gekleidete Gestalt.

"Tja mein Lieber. Nun wollen wir noch dafür sorgen, dass du uns nicht wegrennst." Mit diesen Worten befestigte er die an der Liege angebrachten Gürte lasch um die Glieder des Rothaarigen. Nachdem er die Schnallen noch einmal kontrolliert hatte, schob er ihren Patienten in einen anliegenden Zwischenraum.

In ebendiesem warteten schon zwei weitere Gestalten auf ihren Kollegen.

"Aah. Da kommt ja unser Projekt.", begann sofort der Kleinste der drei eine Unterhaltung. "Wir dachten schon du würdest dir noch mehr Zeit lassen."

"Du scheinst dich ja schon richtig auf diese Arbeit zu freuen?" Leichter Zynismus schwang in der dunklen Stimme mit.

Darauf wurde der Kopf schnellstmöglich geschüttelt und versetzte so die kurzen blonden Haare in Bewegung.

"Nein, nicht wirklich, aber danach haben wir für heute frei." Babyblaue Augen richteten sich mit ernstem Blick auf den Größeren. Verloren allerdings ihre Wirkung durch das jugendlich anmutende Gesicht.

"Keine Sorge ich möchte diesen Eingriff so schnell wie möglich hinter mich bringen.", antwortete er auf diesen Blick.

"Ganz unserer Meinung.", schaltete sich nun der letzte Kollege in die Unterhaltung mit ein. "Der Doc hat uns schon die notwendigen Informationen zukommen lassen. Wir sollen lediglich eine elektrische Spannung so anlegen, dass der Chip leicht überlastet wird und somit seine Kontrolle etwas nachlässt."

"Wir müssen also nicht operativ Eingreifen, sondern die Spannung einfach nur an der Kopfhaut ansetzen?"

"An sich ja."

"Das meinte er also mit winzigem Eingriff...", sagte der Blauhaarige trocken. "Und dafür verschwendet er unsere Zeit."

"Sieh es so. Zumindest haben wir in einer knappen halben Stunde Feierabend."

Schulterzucken wand sich der Blonde von seinen Kollegen ab und beschaute sich Aya.

"Wir geben ihm ein Narkotikum und bringen die Chose hinter uns. Viel kann ja nicht schief gehen."

Er stellte sich hinter die Liege, zog sich den Mundschutz über die untere Gesichtspartie und schob die Liege zur Schwingtür.

Nickend folgten die anderen zwei seinem Beispiel und betraten ebenfalls den Operationssaal.

Dort wand sich der Blonde umgehend den Injektionsnadeln mit dem Betäubungsmittel zu, während der Älteste die Einstichstelle und die Ansatzpunkte der Elektroden präparierte. Routinemäßig würde die Nadel in die Haut gestochen und die klare Flüssigkeit strömte in den Körper. Augenblicklich schlossen sich die Lider und verbargen die leeren Augen. Als nächstes wurden die Elektroden befestigt und das regelmäßige starke Piepen des EKGs erschallte im Saal. Während sich die anderen im Hintergrund hielten, griff der Blondhaarige zielgerichtet nach einer kleinen Apparatur. Diese bestand aus einer bläulichen festen Plastikummantelung, aus welcher zwei kleine Stäbe herausstanden. An einem kleinen Eingabefeld stellte er die gewünschte Stromstärke ein und führte die beiden Spannungspunkte zusammen. Zwischen diesen beiden fand ein Funkensprung statt. Stirnrunzeln wand er sich zu seinen Kollegen.

"Irgendwie stimmt etwas nicht mit der Stromeinstellung." Sofort richteten sich die Blicke der anderen auf ihn.

"Zeig mal her."

Die Apparatur wurde weiter gereicht und betätigt. Sofort sprang ein weiterer Funke flimmernd von einem Stab zum nächsten.

"Stimmt. Die eingestellte Spannung dürfte nicht so eine Stromstärke hervorbringen.", meinte der Dunkeläugige irritiert.

"Ach es wird schon nichts passieren. Das war bestimmt schon immer so." Damit griff der blauäugige Redner erneut nach dem Apparat und ging zu dem Bewusstlosen. Mit den Schultern zuckend wandten sich die anderen Zwei den Kontrollgeräten zu.

Sorgsam betrachtete der Blondhaarige die besinnungslose Gestalt und schaute suchend nach der Narbe, einem unscheinbaren Andenken an die letzte Operation. Als er den kleinen rötlichen Strich zwischen den blutroten Haaren erkannte, strich er die umliegenden Haare etwas zur Seite. Zur Sicherheit schaute er noch einmal zu einem nahen Monitor, auf welchem die Lage des Chips genau zu erkennen war. Mit einem Nicken verdeutlichte er den anderen zwei, dass er nun beginnen würde. Hochkonzentriert verengten sich seine Augen als er das Gerät an der richtigen Stelle herabsenkte und den Aktivierungsknopf betätige. Umgehend bahnte sich ein kaum sichtbarer Stromstoß den Weg über die Kopfhaut des Weiß.

"Keine Veränderungen eingetreten."

Stirnrunzelnd betrachtete sich der Operateur den Apparat.

"Ich setze erneut an unter Beibehaltung des Spannungsniveaus."

Gekünstelt atmete der Sprecher empört aus. Sollte sich die Technik heute gegen ihn verschworen haben?

Erneut lehnte er sich zu dem Rothaarigen herab und schloss den Stromkreislauf.

Ein grelles Licht nahm den ganzen Raum ein als der Funke gebündelt aus der Apparatur herausschoss. Vor Schreck weiteten sich die Augen des Assistenten als der Impuls sich ausweitete und direkt die obere hinuntergezogene Beleuchtungsebene zerstörte. Geballte Energie ließ die Elektroden am Kopfe Ayas sich überladen. Die überschüssige Energie wurde über die Kabel direkt zu den Kontrollaggregaten weitergeleitet. Die logarithmisch verlaufenden Kurven brachen zusammen und eine Schwärze durchzog alle Monitore.

Fassungslos richteten sich die Blicke der zwei Assistenten von ihren dunklen Monitoren auf den Bewusstlosen. Keiner wollte sich ausmalen, was diese Überlastung bei ihrem Objekt und dem Chip ausgelöst haben könnte.
 

tbc



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von: abgemeldet
2006-03-27T16:58:51+00:00 27.03.2006 18:58
oh wie ch diese schlampe hasse und wie ich disi hasse.. aber eigentlich ist sie schlimmer..
+diese verlogene misstück..
+und weiß wird sie nicht auch noch in ihre gierigen wiederlichen fänge bekommen...*
*ran reicht*
*knurr*

*so.. die disi sache*
er hat ihn also geküsst..-.-"
+ihn dafür schon mal einen kräftigen tritt verpasse..*
+aber gott sei dank ist er nicht weitergegangen..*
*und das war nicht ein einziger fehler für den tag*
*wie kann man nur so dumm sein..*
*ich meine er weiß das sein system fehler hat..*
+oder nein das weiß er ja nicht.XDD*
*zumiundest nicht von diesem fehler*
*nja jedenfalls war es unglaublich blöd von ihm das er ran freiraum gibt*
*denn die wahl sich zu entscheiden heißt auch die wahl sich gegen ihn zu entscheiden..*
+ob er das in seinem größenwahn sieht*

*der arme braddy hat sich also verraten..
+auch wenn es bisher nur disi weiß*
+es muss für ihn ganzschön schlimm wein*
+ich meine+
*er weiß ja schließlich nicht was mit ran jezt noch passiert*
*es könnte sonsternwas passieren*
*ich hoffe sie haben sich schnell wieder*
*hach*
^///////^"
*ich weiß..XD*

*nja*
*wollen wir nur hoffen das die troteligen assis mehr kaputt gemacht haben als eigentlich beabsichtigt war*
+und das dies zu rans positivem nutzen ist*
Von: abgemeldet
2006-01-18T20:01:56+00:00 18.01.2006 21:01
OO ich sterbe vor Spannung!!! Was is passiert (ganz kapiert hab ich's nicht xD)? was is mit ihm?! uahhhh... schnell weiter schreiben, sonst verhunger ich am langen Arm! ^^'


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