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Tödliches Wiedersehen

von

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Neuigkeiten und Nachrichten

"Haben Sie dieses Mädchen schon mal gesehen?" Die Stimme zuegte von Professionalität. Auch der Ort zeugte davon, dass der Detektiv sich mit dem Klischee auskannte, dass vermisste weibliche Personen, wenn sie unter der 40-Jahre-Grenze liegen, in einer Bar zuletzt gesehen und von zwielichtigen Gestalten mitgenommen wurden. Jedoch die Haltung des Mannes im blauen Sakko verriet, dass er einfach nur ein paar Bier zu viel getrunken hatte.

Der Barkeeper sah auf das Bild, sah zum Detektiv und schüttelte den Kopf. "Kenn ich nicht." Damit machte er sich daran, weiter den Tresen abzuwischen. Eine typische Barkeeper-Handlung, wenn sie nur Statisten waren, wie in dieser Szene.
 

Der Detektiv wandte sich seinem Nachbarn zu. Der Zufall (oder der Autor) wollte es, das dieser Nachbar eine gewisse, nicht unbekannte Ägypterin war, die den Namen Isis Ishtaaru trug.

"Ein Emmer-Bier bitte.", orderte sie, der Bartender erfüllte den Wunsch der Ägypterin prompt und stellte das gewünschte alkoholhaltige Kaltgetränk auf den Tresen.

Kogoro sah Isis verblüfft an: "Was.... was tun sie hier, hübsche Dame?"

"Abwarten bis sich das Schicksal erfüllt."

Kogoros Gesicht zeigte immer noch keinen Funken besonderer Inteligenz, als er fragte: "Wie jetzt?"

"Alles ist vorherbestimmt."

"Die spinnt, aber verdammt gut gebaut.", schossen Kogoro gleich zweideutige Gedanken durch den Kopf und Blut in seine... nein, das wollen wir nicht weiter erläutern. Widmen wir uns lieber der Konversation zwischen Kogoro und Isis.

Wenngleich von Konversation zwischen den beiden nicht wirklich die Rede sein konnte. Nach der mysteriösen Antwort der noch mysteriöseren Ägypterin, wusste Kogoro nicht mehr, worüber er mit ihr reden sollte. Na gut, schließlich war er ja Detektiv und seine Aufmerksamkeit lenkte sich wieder auf das Bild Julies. Er wandte sich an seinen Nachbarn rechts von ihm.

"Haben Sie diese junge Dame schon mal gesehen?"

Der Nachbar schüttelte stumm den Kopf.

Kogoro seufzte - das konnte noch eine lange Nacht werden.
 

"War doch eine interessante Debatte.", meinte Daniel, als er mit Sam das Kongreßzentrum verlies.

'Archäologentagung 2004 - Kinder der Götter - ', lautete der Titel der Veranstaltung, die die beiden Wissenschaftler und Mitglieder des SG1-Teams besucht hatten und an der Daniel lebhaft mitdiskutiert hatte.

"Ja, schon, Daniel, aber das nächste mal, wenn du dich mit einem Kollegen auseinandersetzt, bitte denke daran, das fast 99% der anwesenden Wissenschaftler weder einen Goa'Uld, noch einen Tok'ra oder gar einen Asgard getroffen haben."

Die beiden erreichten das Auto, einen Honda Civic, den sich Sam gemietet hatte. Daniel öffnete der blonden Majorin die Tür, lies sie einsteigen, umrundete den Wagen und stieg auf der Beifahrerseite ein.

"Nun? Was tun wir? Fahren wir ins Hotel oder machen wir sight-seeing?", fragte die Astrophysikerin, "Ich habe von Luxor noch nichts gesehen."

Daniel zuckte mit den Schultern: "Klar, warum nicht."
 

Der Agent warf einen entsetzten Blick auf den Inhalt des Paketes. Tea und Ran warfen ihm einen besorgten Blick zu.

"Was ist?", fragte die Duellantin.

Cal hob ein Stück Stoff hoch. Ein ganz bestimmtes Stück Stoff, dazu geeignet, bestimmte Bereiche einer Frau zu bedecken. "Er hat die Regeln verletzt.", murmelte er bitter.

Ran sah ihn verwundert an: "Traceless?"

"Ja." Cal ließ sich aufs Bett sinken, das Stückchen blutroten Stoff immer noch in Händen haltend und nachdenklich daraufstarrend. Der Agent wusste nicht, wieso Ran nun so reagierte, wie sie reagierte, aber in einer schnellen Bewegung hatte sie Cal 'entwaffnet', sprich, den BH abgenommen. War es, weil sie ihn selbst untersuchen wollte oder weil ihr der Gedanke, das jemand mit einem BH in den Händen vor ihr saß und hineinstarrte, Cal hatte keine Ahnung.

"Wie können Sie wissen, dass es Julies ist?", fragte Thea.

"Die silbernen Nähte dort. Julie entfernt immer die Bügel. Die Schnittstellen verziert sie so, wodurch sie zugleich gekennzeichnet sind."

Noch immer saß er da wie ein zusammengesunkenes Häufchen Elend. Die plötzliche Sorge umnebelte sein Gehirn und ließ ihn keinen klaren Gedanken fassen. Wohl aber hörte er Rans Kommentar: "Hm, auf jeden Fall wurde er sehr unsanft seiner Trägerin entwendet."
 

Cal zuckte zusammen. 'Sehr unsanft?', schoss es ihm durch den Kopf, 'Tracy, wenn du Julie irgendwas angetan hast, dann... gnade dir Gott. Welcher auch immer."
 

Gegen abend, Cal hatte sich immer noch nicht von seinem Schock erholt, und konnte daher kaum allein gelassen werden, beschloss man, sich mit Televisionieren zu beschäftigen und schaltete den Fernseher ein.

Cal hob den Blick von einem Buch, das er gerade las und warf einen Blick zum Fernseher.
 

Das Stimmengewirr ebbte ab und erstarb schließlich vollkommen. Er hörte die Stille des Saals auf sich lasten. Die Scheinwerfer blendeten ihn und im Augenblick war er dafür mehr als dankbar. Er konnte von der Bühne aus nichts sehen. Er stand gern auf Bühnen. Ja, das war sein Lebenstraum. Einmal auf einer richtig großen Bühne stehen und im Applaus der Menge baden, der nur ihm galt, ihm und seinem Programm. Doch dieses Mal war es etwas anderes. Dieses Mal war es kein Programm, was er hatte. Dieses Mal wusste er nicht, was geschehen würde, wie er die Bühne wieder verlassen konnte. Vielleicht würde er da stehen, nachdem er seinen Text gesagt hatte und nichts würde geschehen. Oder sie würden lachen. Oh, Gott, mach, dass sie nicht lachen. Nicht dieses Mal, denn dieses Mal wären ihre sonst so begehrten Lacher Hohn und Folter für ihn.

Er konnte sie nicht sehen, obwohl er seine Augen abschirmte. Er hoffte nur, dass sie noch immer dort war, wo er sie zuletzt ausgemacht hatte.

Er atmete tief durch, doch der dicke Kloß im Hals verschwand nicht und sein Herzschlag erreichte allmählich den Rhythmus einer Kalaschnikow. Was würde passieren? Würde sie weglaufen? Lachen? Sich schämen so in Szene gesetzt zu werden? Würde sie sich freuen?

Wie war bloß sein Text? So oft hatte er ihn geübt. Keine Prüfung fiel ihm je so schwer. Keine Prüfung war ihm je so wichtig.

Er gab ein Zeichen zur Seite hin und die CD wurde abgefahren. Elton Johns Stimme erklang.

"There's a calm surrender to the rush of day"

Er hatte es nicht vergessen ihr Lied. Es war nicht leicht, es zu besorgen und ungesehen von ihr mitzubringen. Männer trugen keine Handtaschen, worin sich die CD hätte verstecken lassen. Und dann noch heimlich herauszufinden, wer den CD-Player bediente und wie er an das Mikrofon kam, alles ohne dass sie etwas mitbekam, war kein Leichtes. Aber irgendwie hatte er es geschafft. Und nun stand er hier und konnte sich nicht an seinen einstudierten Text erinnern.

"When the heat of a rolling wind can be turned away an enchanted moment."

"Ahm... ja... hi. Entschuldigt bitte, wenn ich euren Ball hier unterbreche...", begann er umständlich.

Ihr Herz setzte aus, als sie seine Stimme über den Lautsprecher hörte. Dann sah sie ihn auf der Bühne stehen. Tat er es wirklich? Sicher, sie hatte es sich in ihrer Fantasie mal ausgemalt, aber dazu war er nicht verrückt genug, hatte sie geglaubt. Und dort stand er jetzt.

"And it sees me through it's enough for this restless warrior just to be with you."

Ein Schauer befiel sie. Beinahe ängstlich sah sie zu ihren Eltern, doch die waren bereits gegangen.

"Es gibt da eine Person, der ich unbedingt etwas sagen muss.", fuhr der junge Mann in seinem schwarzen Anzug, der ihm im Scheinwerferlicht wie ein Skianzug bei 30°C wärmte, fort.

"And can you feel the love tonight it is where we are."

"Und ich weiß, dass mich diese Person dafür vermutlich lynchen wird." Er zauberte eine schneeweiße Rose hervor. Den Trick hatte er sich von seinem Vater beibringen lassen. Und die einzelne Rose war nicht in diesem sündigen Rot.

"It's enough for this wide-eyed wanderer that we got this far."

Sie war ein ungewöhnliches Mädchen, also griff er auch zu ungewöhnlichen Symbolen. Und die Farbe der Reinheit mochte sie, dass hatte ihm ein Blick in ihren Kleiderschrank verraten. "Aber das Risiko gehe ich ein. Kommst du bitte mal zu mir? Möglichst ohne Dolch?"

"And can you feel the love tonight how it's laid to rest."

Sie stand wie angewurzelt dort. Träumte sie? War der große Tag noch gar nicht da? Woher konnte er es wissen? Männer können so etwas nicht wissen. Sie hatte es niemanden erzählt. Und Männer waren bekannt dafür, dass sie die Träume eines Mädchens nicht errieten.

"It's enough to make kings and vagabonds. Believe the very best."

"Bitte, Süße. Du kannst auch gern kommen und mir eine knallen." Seine Stimme klang verunsichert. Das ließ sie sich in Bewegung setzen, wenngleich nur sehr langsam und nicht in diesen romantischen Ziellauf in Zeitlupe. Sie hatte das Gefühl, dass ihre Beine jeden Moment nachgaben und sie wollte ungern in ihrem Ballkleid den Boden der Turnhalle berühren wie eins in harten Handballspielen vor einigen Jahren. Was würden ihre Eltern dazu sagen, wenn sie davon erführen?

"There's a time for everyone if they only learn that the twisting kaleidoscope moves us all in turn."

Er spürte Bewegung unter sich. Die Menge, die vorher getanzt hatte, schien sich zu teilen. Endlich trat sie in den winzigen Bereich, den er sehen konnte. Er schluckte. Das Kleid stand ihr fantastisch, es raubte ihm wahrlich den Atmen. Er sank auf die Knie, während sie engelsgleich auf ihn zuschwebte.

"There's a rhyme and reason to the wild outdoors when the heart of this star-crossed voyager beats in time with yours."
 

Der Agent verdrehte die Augen und beschäftigte sich wieder mit seinem Buch.

In dem Moment, in dem gerade der Höhepunkt der Szene erreicht war und sich der junge Mann und seine Auserwählte beinahe berührten, verschwamm das Bild des Fernsehers.

Tea hielt die Luft an, als sich das Bild wieder klärte und sie die nun gesendete Übertragung identifizierte. "Yugi!", hauchte sie.
 

Eine Nachrichtenberichterstattung zeigte ein öffentliches Podium. Darauf befand sich der amtierende Staatspräsident und neben ihm der Kartenspieler mit der Sturmfrisur.

Das Oberhaupt Ägyptens trat an das Rednerpult, räusperte sich und sprach dann mit klarer Stimme ins Mikrofon: "Völker Ägyptens. Es hat einen Machtwechsel gegeben. Ich danke hiermit nach vielen Jahren ab und lege das Wohl des Landes in die Hände eines von den Göttern gewählten Herren. Möge es eine Blütezeit erleben wie in den vergangen Perioden der Pharaonenherrschaften."

Das Publikum brach nicht in Applaus aus, sondern blieb verstört ruhig. Yugi trat an das Rednerpult. "Völker meines Reiches. Ich bin euer Pharao Atemu, auserwählt von den Göttern, beschützt von Sachmet der Großen. Ich werde das Reich Ägyptens zurück an die Sonne führen. Wir werden herrschen über das Land mit Hilfe unserer Götter. Völker Ägyptens, jubelt und frohlocket. Eine neue Zeit ist angebrochen, eine Zeit der Freude und des Wohlstandes. Seht, Ra hat Sachmet die Große gesandt, die Feinde Ägyptens zu schlagen. Sie geht am Tag hervor gegen unseren Feind, sie holt ihn und bemächtigt sich seiner. Er ist ihr ausgeliefert, er kann sich nicht vor ihr retten, er unterliegt ihr völlig im Tribunal; sie bemächtigt sich seiner als Sachmet, die Große."

Cals Blick wanderte vom Buch zum Fernsehen. "Toll, jetzt dreht auch noch Yugi-Boy ab.", seufzte er.

"Sachmet?", wisperte Tea fassungslos.

"Über Ramses II. Im Bericht von der Kadesch-Schlacht 1274 vor Christus.", sagte Ran, die sich auf das Bett gesetzt hatte.

Cal stand auf: "Das kann doch nicht sein."

Yugi trat nach vorne. "PREISET SACHMET.", sagte er, "Sie wird euch in das neue Land Ägypten führen."

"Hat der Staatspräsident Schüttelfrost?", fragte Ran vollkommen unerwartet dazwischen.

Cal sah sie an: "Wieso?"

"Schauen Sie mal auf seine Hände. Sie verkrampfen sich ständig."

Cal sah auf die Hände des ägyptischen Präsidenten, der nun wohl arbeitslos war. Und er erkannte diese 'Bewegungen'. "Das ist ein Code - 'Cal, Treffpunkt am...' Wo ist Schreibzeug?"



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