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Tödliches Wiedersehen

von

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Entführungen

Cal, Julie und Ran gingen, nach Conan suchend, durch die Straßen Luxors, Thea und Kogoro bildeten das andere Team und suchten Yugi.

Was das erste Grüppchen nicht bemerkte, war, das man die Beteiligten verfolgte. Das taten sie aus zwei Gründen nicht... um genauzusein aus dreien. Der erste Grund war, das die Gruppe einen ziemlichen Lärm veranstaltete, der zweite war, das der Verfolger die Agilität einer Katze und nahezu eben solche Samtpfoten hatte, insofern das bei Menschen möglich ist, und der Dritte war, das die Geschichte einfach sonst ziemlich schnell dem Ende entgegensehen würde.

So aber bemerkten sie nichts von der Präsenz des Fremden.
 

"Also, wer könnte ein gesteigertes Interesse haben, ein kleines Kind zu entführen?"

"Julie, du vergisst eine Kleinigkeit. Manhat ihn immerhin mit Ran zusammen gesehen. Und wenn Sie mit dem 'schlafenden Kogoro' in Verbindung bringt, dann kann es doch sein, das man sich gedacht hat, ihn zu entführen um dann ein fettes Lösegeld abzukassieren?", meinte Cal, auch wenn er höchst zweifelnd aussah.

"Das wäre eine Möglichkeit", nickte Ran. Schließlich erreichten sie den Tatort.
 

Sie bogen gerade in eine kleine Gasse ein.

"Hier", sagte Thea und deutete auf die Umgebung, "hier wurden wir angegriffen. Yugi hatte sich vor mich geworfen... also, der andere Yugi."

Das Sprechen fiel ihr schwerer, denn jetzt durchlitt sie erneut die Erinnerungen an Yugis Verschwinden.

"Der Schuss gellte durch die Gassen, nur einige Sekunden später lag der andere Yugi vor mir am Boden. Ehe ich nur begriff, was passierte, hörte ich den Schuss, spürte einen kurzen Piekser im Nacken... und dann weiß ich nichts mehr."

Kogoro legte tröstend den Arm um das Mädchen: "Keine Sorge, ihm wird nichts passiert sein. So wie ich das sehe..."

Er machte eine dramatische Kunstpause, bevor er fortfuhr: "Hat sie nur eine Biene gestochen und ihr Kreislauf hat das nicht mitgemacht."

"Das könnte möglich sein, ich dachte nur, in Ägypten gibt es keine Bienen."

"Doch... es gibt Afrikanische Bienen, ausserdem die Orientalische Hornisse.", meldete sich eine bekannte Stimme zu Wort.

Daniel Jackson stand an einem Souvenierstand und hatte sich zu ihnen umgedreht.

"Doktor Jackson, was tun sie hier?"

"Sight-seeing?"
 

Cal wandte sich an Ran: "Die Frage tut mir jetzt leid, aber wir müssen sie stellen. Hatte sich Conan auf dem Flug hierher irgendwelche Feinde gemacht oder hat er Feinde, die ihn bis hierher verfolgen könnten?"

Ran schüttelte den Kopf: "Nein, eigentlich nicht, aber..."

"Achtung, Ran, in Deckung!", schrie Julie und sprang die junge Frau an.

Beide gingen zu Boden als ein Schuss aufpeitschte und in der Stelle, an der Ran vorher gestanden hatte, ein Pfeil steckte.

Cal hatte seine Waffe gezogen und zielte in die Richtung, aus der der Schuss kam.

"Ja, sowas hab ich mir gedacht.", murmelte Cal, "Scharfschütze... klasse!"

Er sah sich um. Der Pfeil war von der Dachzinne des Hauses vor ihm gekommen. Also steckte er seine Waffe weg, rannte zu einer Feuerleiter, die an der Wand hing und kletterte diese hoch.
 

Oben angekommen sah er sich um.

Der Täter hatte entkommen können, nur in welche Richtung, das war die Frage.

Das Dach auf dem er stand, war bequem von den anderen Dächern der umliegenden Gebäude zu erreichen. Das Dach im Norden konnte der Täter nicht genommen haben, schließlich hätte er sonst einen großen Satz über Cal, Julie und Ran machen müssen. Die westlichen und östlichen Dächer schieden auch aus, weil man ihn dann auch gesehen hätte, also blieb nur das Dach im Süden.

Cal nahm Anlauf und übersprang mit einem mächtigen Satz die Lücke zwischen den beiden Dächern, eine immerhin einen Meter fünfzig breite und 10 Meter tiefe Gasse.

Er spürte dieses beeindruckende Gefühl, schwerelos zu sein... die Zeit stand still und Cal hatte genug Zeit, einen Blick nach unten zu riskieren. Unten, in der Gasse, stand ein Krankenwagen. Noch bevor er überlegte, warum der Krankenwagen dort parkte, kam er auf dem anderen Dach auf, rollte sich ab und sah sich um. Dieses Gebäude, auf dem er sich befand, stand ziemlich alleine da, direkt vor ihm war nur noch eine kleine Uferstraße, direkt dahinter floß der mächtige Nil.

Cal zog sein Handy und wollte gerade Julie anwählen, als er plötzlich hörte, wie Schritte über das Dach auf ihn zukamen.

Und als er sich umdrehte, sah er gerade noch den auf seinen Kopf zufliegenden Kolben des Gewehres, bevor dieser ihn traf und sich alles im Dunkel verlor.
 

"Cal, bleib gefälligst hier!", schrie Julie, "ich hab schließlich keine Lust wieder eine Vermis..."

Doch bevor sie den Satz beendet hatte, war Cal ausser Sicht- und Hörweite verschwunden.

Sie wandte sich an Ran: "Manchmal hasse ich diesen Knaben."

"Das kommt mir bekannt vor. Conan ist auch so ein Mensch. Wenn etwas seine Aufmerksamkeit erweckt hat, lässt es ihn nicht mehr los, bis er dann..."

Sie brach ab.

"Was ist los, Ran?"

"Ich weiß nicht... mir war, als wollte ich den Satz noch aussprechen, aber dann war alles weg."

Julie nickte: "Hm, das passiert, wenn die Zunge manchmal schneller als das Gehirn ist... aber kein Grund zur Sorge."

"Ich mach mir keine Sorgen", entgegnete Ran.

"Naja, wie auch immer."

Stille zwischen den beiden Frauen.
 

Thea und Kogoro setzten sich im Hotel erstmal in der Lobby nieder.

"Also, was meinen Sie?", fragte Thea den Privatedektiv.

Dieser runzelte verwirrt die Stirn: "Wozu?"

"Ob die Vermutung, der junge Mann angestellt hat, richtig ist, und ob Yugi vielleicht wirklich nur entführt, und nicht erschossen wurde."

Kogoro zuckte mit den Schultern, zündete sich eine Zigarette an und tat einen tiefen Zug: "Ich halte es nicht für unwahrscheinlich. Nach den Beschreibungen zu folgen, die Sie und Ran gemacht haben, würde ich auch darauf schließen, das ein Attentäter diese Anschläge durchgeführt hat und höchstwahrscheinlich, wie es Cal schon vermutet hatte, Betäubungsmunition verwendete."

"Aber sie haben von einer afrikanischen Biene oder einer orientalischen Hornisse gesprochen.", sagte Thea in fragendem Tonfall.

Kogoro lachte, beugte sich vor und flüsterte Thea ins Ohr: "Ja, aber doch nur weil wir uns an der Öffentlichkeit befanden. Nun stellen sie sich mal vor, ich sage vor aller Welt, das jemand irgendwo mit einem Gewehr auf Passanten schießt. Schon werden in den Medien Meldungen über terroristische Anschläge verlautbart. Nein, danke. Ich glaube, das müssen wir Ägypten nicht antun."
 

Conan wachte erneut auf. Noch immer war sein Platz nicht bequemer geworden. Doch die Sonne musste gewandert sein, während er geschlafen hatte, denn nun fielen goldene Strahlen in den Raum. Gut plazierte Fackeln unterstützen das Licht und so wurde die ganze Kammer ausreichend beleuchtet. Wahrlich, es war eine Kammer. Eine Grabkammer, gehauen oder gebaut aus riesigen Steinblöcken. Massiv. Conan befand sich in einer Ecke. Man hatte ihn dort regelrecht abgelegt. Nachdem man ihn fachmännisch in Ketten gelegt und an die Wand geschlossen hatte. Trotz aller Kniffe, die er wusste, war ihm eine Verbesserung seiner Lage nicht gelungen. Auch auf seine Technik konnte er nicht zurückgreifen. Der kleine Detektiv wusste nicht, ob sein Häscher auf die Multifunktionalität seiner Kleidung gestoßen oder es einfach nur ein Zufall war. Jedenfalls hatte man ihm bis auf seine weißen Boxershorts alles abgenommen. Sogar die Brille, die er ja zum Glück nicht wirklich brauchte. Die schmiedeiserne Kette spannte sich fest um seinen Oberkörper und fesselte seine Hände auf dem Rücken.

Er sah sich erneut um, allerdings schon wesentlich mutloser.

Der glänzende Sarkophag stand unter dem einfallenden Sonnestrahlen. Noch immer hatte er sich nicht geöffnet und es schimmerte weißes Licht durch die Öffnungsritze.

In der Mitte des Raumes stand ein steinernder Altar aus weißen Material. Darauf lag Julie in tiefer Bewusstlosigkeit. Traceless hatte sie vor einiger Zeit hergebracht. Kein Wort war gefallen. Conan glaubte nicht an Hypnose und dergleichen, aber das Mädchen war wirklich wie in Trance hinter Traceless hergelaufen. Den Blick starr auf einen goldenen Stab gerichtet. Dann hatte er ihr befohlen, sich zu entkleiden. Erst beim Bikini hatte er gestoppt und sie sich hinzulegen geheißen. Anschließend hatte er ihr einen kleinen Schlüssel in die Hand gedrückt, ein blutrotes Seidentuch über ihren Körper ausgebreitet und war dann mit ihren Sachen verschwunden.

Nun trat er wieder ein. Mit einem selbstgerechten Lächeln. Die Tür glitt hinter ihm wieder an ihren Platz und fügte sich unsichtbar ins Mauerwerk ein.

Conan stellte sich schnell wieder schlafend, verfolgte aber blinzelnd das Geschehen.
 

Traceless bemerkte natürlich, dass der Kleine wach war. So schnell konnte man ihm nichts vor machen. Aber Julie war noch immer regungslos in Besinnungslosigkeit verschwunden, was er sehr begrüßte.

Er ging zum Sarkophag, legte bedächtig die Hand auf ein Symbol. Das Leuchten verlosch und der Deckel schwang in zwei Flügeln auseinander. Yugi schlug die Augen auf und setzte sich langsam auf. Er wirkte noch arg benebelt und lehnte sich gegen die Sarkophagwand. Traceless verneigte sich vor ihm: "Ganz ruhig, mein Pharao. Ihr müsst erst zu Kräften kommen."

"Bring mir Wasser!", befahl Yami.

"Natürlich, mein Pharao." Traceless nickte und verschwand in einem Seitengang.
 

Kogoro reckte sich und richtete sich komplett auf.

"Was war das?", murmelte er, sah sich um. Da lagen Ran, Thea und eine Person am Boden, die sich selbst als Isis Ishtaaru vorgestellt hatte.

Was war also passiert?

Der Meisterdetektiv stand auf, ging zu seiner Tochter und fasste sie sanft an ihrer Schulter.

"Mausebein, wach auf."

Bleischwere Lider glitten nach oben: "Wo bin ich?"

"Im Hotel, Mausebein. Weißt du, was passiert ist?"

Rans Hände glitten zu ihrem Hals. Dort ertastete sie etwas.

"Da steckt etwas..."

"Beug dich mal nach vorne, Ran."

Ran tat wie ihr geheißen, und Kogoro betrachtete dieses Etwas, das da in Rans Hals steckte.

"Ein Pfeil. 3 Zentimeter lang, mit einer bunten Befederung. Wenn du mich fragst, werden solche Pfeile meist von Bewohnern des Nicaragua-Beckens verwendet. Diese Pfeile sind mit dem Gift der Pfeilgiftfrösche bestrichen, was den Getroffenen sofort tötet. Dieser Pfeil hier jedoch ist wahrscheinlich mit einem Gift bestrichen, das eine sedierende Wirkung hat. Ich frage mich ob..."

"Paps, du hast auch so einen Pfeil im Brustbein stecken...."

Ran rappelte sich komplett auf und ging zur immer noch ohnmächtigen Thea. Sie drehte das bewusstlose Mädchen auf den Bauch.

"Thea hat auch einen solchen Betäubungspfeil im Nacken. Jedoch... wo ist der Pfeil der Isis betäubt hat..."

Damit zog sie das Projektil aus dem Hals der jungen Duellantin und half ihr, wieder zu Bewusstsein zu kommen, während Kogoro das Aufwecken der Ägypterin übernahm.

"Geht es Ihnen gut?", fragte der Privatdetektiv.

Isis nickte: "Betäubungspfeile... Bauch."

"Wo..."

"Immer noch im Hotel, Thea."

Was war passiert?
 

Alles begann damit, das Ran und Julie die Lust auf Cal zu warten, vergangen war.
 

"Also, vielleicht sollte der Junge jetzt mal langsam runterkommen?", fragte Ran und machte sich daran, die Leiter hochzuklettern.

"Schauen Sie ruhig nach, Ran, ich versuche ihn, auf dem Handy zu erreichen.", sagte Julie, zog ihr Handy und wählte Cal an.

"The person you've called is temporally not available."

Julie verdrehte die Augen: "Ganz klasse"

Dann machte sie sich daran, Ran zu folgen.
 

Oben auf dem Dach angelangt, sah sie zunächst einmal die leicht verdattert, dreinblickende Ran an der Kante des Daches stehen. Sie eilte zu ihr.

"Alles in Ordnung?", fragte sie, Besorgnis in der Stimme.

Ran deutete stumm nach vorne. Julie folgte ihrem Fingerzeig und erstarrte ebenfalls.

Auf dem Nachbardach saß, in sich zusammengesunken, Cal. Der Kopf ruhte auf der Brust, sodass die blonden Haare das Gesicht gerade mal so verdeckten, aber die Kleidung verriet, das er es war.

"Wir müssen ihm Helfen.", meinte Ran und machte sich daran, auf das gegenüberliegende Dach zuspringen, doch Julies Hand schnellte vor und griff sie beim Arm.

Sie schüttelte den Kopf: "Nein."

Ran war perplex: "Nein? Julie, Ihr... Dein Partner liegt dort drüben."

Julie nickte: "Ja, aber... siehst du den Kasten, den Cal neben sich stehen hat?"

Ran sah Julie fragend an: "Bombe?"

"Bombe!"

Ran trat einen Schritt zurück, spürte wie eine Platte unter ihr nachgab.

Julie drehte sich zu Ran um.

"Nicht weiter bewegen."

Ran war verblüfft: "Was?"

"Hast Du nicht gerade dieses kleine Klick gehört?"

"Das kleine Klick?", schluckte Ran, "Etwa das kleine Klick, das man kurz vor dem großen KRABUMMS hört?"

Julie nickte: "Bleib einfach so stehen."

Dann ging der Frau in die Knie.

"Julie, wa... was hast Du vor?"

"Ich werde mal einen professionellen Blick auf die Bombe werfen."

Ran schluckte erneut hart, während Julie ihre Maske der Professionalität versuchte zu halten.

"Wahrlich ein Schmuckstück.", murmelte sie vor sich hin und zog ein kleines Messer.

"JULIE?"

"Keine Sorge, alles ganz praktisch gedacht. Diese Platte auf der Du stehst, ist über einen Auslöser mit der Bombe verbunden.", ratterte Julie herunter, "Du hast nicht rein zufällig mal eine Tellermine entschärft, oder bei der Entschärfung zugesehen?"

"Nein, natürlich nicht."

Julie wischte sich den Schweiß von der Stirn: "Wenn man das Messer so in die Mine bringt, das die Verbindung Zünder-Sprengstoff getrennt ist, wird auch nichts passieren. Und genau das habe ich jetzt vor."

"Hey, Pfoten weg, du MacGyver!", schrie Cal von dem anderen Dach herüber. Er hatte sich aufgerappelt, "Ich komm jetzt rüber. Ran, du kannst gleich vom Zünder heruntergehen."

"A... aber wenn ich runtergehe, explodiert doch die Bombe."

"Zerbrich dir darüber nicht dein Köpfchen, Ran.", zwinkerte Cal und hatte seine Waffe schussbereit gemacht, "in Die Luft fliegen wird das Ding so oder so!"

Julie, die gehorsam das Messer hatte fallenlassen, beugte sich nach vorne um sich das Messer wieder zu greifen. Ohne die geringste Mühe schwenkte Cal die Waffe auf Julie und feuerte.

Ran sah, wie sich Julie an den Hals fasste, und sah, wie ein kleiner, mit bunten Federn bestückter, Pfeil die Haut durchdrungen hatte.

Ohne weiter zu Überlegen sprang Ran auf Julie zu um sie mit ihrem Körper vor weiteren Geschossen abzuschirmen. Zu spät merkte sie, das sie dabei die Platte verlassen hatte. Sie hörte die Explosion, Cals Todesschrei und wurde von der Druckwelle auf den Boden geschleudert. Benommen blieb sie liegen.
 

"Julie, komm zu Dir!", flehte Ran die ohnmächtige Agentin an. Es war zuviel für sie in den letzten Tagen, ja sogar in den letzten Stunden passiert, um jetzt eiskalt zu sein. Erst die Entführung Yugis, dann die Entführung Conans. Und nun lag auch noch eine unschuldige Frau vor ihr und war offensichtlich verletzt. Sie konnte sich ihre Tränen nicht mehr zurückhalten.

"Shinichi... Conan, wo seid ihr nur?", fragte sie laut.
 

Als Julie die Augen öffnete, lag sie in ihrem Hotelzimmer.

Neben ihr auf dem Bett saß Ran, die gerade den Lappen auf der Stirn der BKA-Agentin wechselte.

"Wie komme ich hierher?"

Ran lächelte erfreut: "Du bist wach... das freut mich."

Sie ging zum Telefon und hob den Hörer ab: "Ja, Paps? Julie ist wach."
 

Kogoro Mori betrat das Zimmer und setzte sich Julie gegenüber: "Geht es Ihnen... Dir..."

Julie winkte ab. "Ich bin 18 Jahre alt. Sie können mich duzen, Herr Mori."

"Dein Japanisch hat echte Fortschritte gemacht, Julie.", lobte Ran von der anderen Zimmerecke her.

"Gut zu hören. Also, Herr Mori, was wollen Sie wissen?"

"So wie ich das verstanden habe... wie Ran es mir geschildert hat, ist Cal tot."

Julie schluckte: "Was?"

"Ich bin von dem Zünder gesprungen um dich vor weiteren Schüssen zu schützen, Julie. Dabei hab ich dann wohl die Bombe aktiviert. Tut mir leid."

Kopfschütteln. Das war Julies Reaktion. Einfaches Kopfschütteln.

Ran trat an ihr Bett und legte ihr die Hand auf die Schulter: "Es tut mir... ich kann es gar nicht in Worte fassen."

Julie hörte Rans Worte gar nicht... sie war viel zu sehr damit beschäftigt, sich den Fakten zu stellen und die Sache bis zu dem Punkt zu rekonstruieren, als Cal (oder war es doch Traceless?) auf sie gefeuert hatte.

Die Worte "Pfoten weg, du MacGyver!", hatte sie einmal zu Cal gesagt, bei ihrem ersten gemeinsamen Auftrag. Damals waren sie in einem Hotel als Undercoveragenten unterwegs...

ihr Auftrag war, ein Attentat auf einen Spitzenpolitiker zu verhindern, der in dem Hotel, in einer illustren Runde, Urlaub machen wollte. Direkt danach hatte der Politiker geplant, ein Friedensabkommen mit irgendeinem Staat zu unterzeichnen... welcher Staat das war, wusste sie jetzt nicht mehr. Aber sie wusste, wer damals der Attentäter gewesen war... jener Traceless, hinter dem sie jetzt schon seid einigen Jahren herwaren.

Damit war der Satz "Pfoten weg, du MacGyver!" eigentlich nicht identifikationsrelevant, denn sowohl Cal als auch Traceless kannten diesen Satz.

Der nächste Schritt bei der Identifikationsprüfung war die Tatsache, das Cal oder Tracy auf Julie geschossen hatte. In dem Moment in dem sie getroffen wurde, hatte sie gewusst, das es sich um einen Stun-Dart handelte, danach hatte sie schon das Bewusstsein verloren.

Das passte normalerweise zu Traceless Stil. Er betäubte unschuldige Leute, nur die, die er wirklich umbringen wollte, brachte er um. Aber, ein verzweifelter Cal könnte durchaus auf die Idee kommen, das die Situation hoffnungslos war, und das Julie seinen Tod nicht mit ansehen musste.

Je nach dem, ob Cal nun lebte oder nicht, die Mission musste weitergehen. Und in diesem Fall war die Mission die Aufklärung der Frage, ob Yugi und Conan tot waren oder ob man sie entführt hatte. Wenn ja, war die Frage, WO die Opfer hingebracht worden waren.
 

Ran fühlte sich schuldig. Julie hatte auf ihre Entschuldigung gar nicht geantwortet und auf weitere Versuche, die Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen, gar nicht reagiert. Das hübsche Gesicht der Agentin war von Anstrengung gezeichnet, die perlweißen Zähne aufeinandergebissen und die schönen Augen reflektierten eine Mischung aus Entsetzen, Trauer und ... Ran stockte der Atem. Etwas in Julies Augen erinnerte sie an Conan. In dessen Augen funkelte es genau so, wenn er inmitten einer Überlegung steckte.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von: abgemeldet
2005-03-10T20:23:18+00:00 10.03.2005 21:23
Schreib doch bitte, bitte weiter.. Finde dads total lustig. Finde es zwar manchmal ein bisschen durcheinander, kann aber auch an mir liegen... Aber sonst ist das doch ganz gut.. Also schreib doch bitte weiter... Cu


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