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That's All I ask of you

slash Remus Lupin/Draco Malfoy
von

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(un)erwartete Hilfe

Hallo ihr lieben, da bin ich wieder. Diesmal auch mit einem etwas längeren Kapitel, wie versprochen.

Zuerst aber noch mal ein ganz, ganz liebes Dankeschön an meine fleißigen Reviwer. Vor allem an meine fleißige Betaleserin legoory.
 

Danke dass ihr soviel Interesse an meiner story zeigt und ich hoffe dass ihr mir auch weiterhin eure Meinungen schreibt, ohne die sich meine Geschichte gar nicht weiterentwickeln könnte.
 

So nun aber genug der Worte. Viel spaß beim Lesen

Eure kayla
 


 

Kapitel 9
 

Der nächste Tag brach viel zu früh an. Draco fühlte sich furchtbar. Übermüdet und emotional am Ende. Nach diesem Gespräch bei Remus, sind seine Träume noch viel schlimmer geworden.

Deutlicher, Realer.

Es war schrecklich.

Er fuhr sich durch sein blondes Haar und blickte an sich herunter. Wenigstens war er von den nächtlichen Ergüssen heute verschont geblieben.

Trotzdem würde er wohl um eine kalte Dusche nicht herum kommen.

Gerade wollte er aufstehen als Blaise ihr gemeinsames Zimmer betrat. Frisch von der morgendlichen Dusche, hatte er nur ein Handtuch um die Hüften gewickelt und seine schwarzen Haare waren noch feucht vom Wasser.

Draco interessierte dies herzlichst wenig. Da wollte er schon lieber erfahren, warum sein geschätzter Mitbewohner gestern Nacht, als er ins Zimmer zurückgekehrt war, nicht in seinem Bett schlief. Überhaupt nicht im Zimmer war. Irgendwas war da im Busch. Blaise benahm sich schon einige Zeit so seltsam.
 

"Morgen, du bist ja schon wach", fing Draco das Gespräch an.

"Kommt doch sonst eher selten vor, dass du vor mir auf bist, oder?"
 

Blaise der angefangen hatte seine Kleider aus dem Schrank zu holen, ließ sich von Draco jedoch nicht stören sondern zog sich weiter an.
 

"Vielleicht kann ich ja deshalb nicht schlafen, weil ein gewisser jemand, ich will ja keine Namen nennen, seit einigen Nächten ziemlich laut im Schlaf spricht.

Sich von einer Seite zur anderen wälzt, stöhnt und seufzt."
 

Mit einem fetten Grinsen auf dem Gesicht blickte der Junge auf Draco hinab, der bei den Worten immer blasser wurde und seine Lippen fest zusammen kniff.

Doch dieser wäre kein Malfoy, wenn er sich nicht wieder sofort unter Kontrolle hätte.

Mit ruhiger Stimme, die jedoch ein leichtes, unterdrücktes Zittern verriet, sprach er weiter.
 

"Das kann wohl sein. Da du aber letzte Nacht überhaupt nicht im Zimmer warst, als ich vom Training kam, kommt dieser Grund ja wohl nicht in Frage. Und ich kam ziemlich spät."
 

Jetzt ließ sich auch Blaise im Gegenüber auf seinem Bett nieder.
 

"Also schön. Erzähl du mir, von wem du immer diese wirklich spannenden Träume hast und ich erzähle dir, wo ich gestern Nacht war. Ich denke nämlich kaum, dass diese von deinem Kumpel Caelan handeln. Wenn doch, würde das wohl nur die Theorie bestätigen, dass du niemanden liebst außer dir selbst."
 

"Das nennt man Erpressung".
 

"Slytherin". Blaise zuckte nur mit den Schultern und grinste siegessicher.
 

"Also schön. Aber du zuerst."
 

"Na meinetwegen, ich hab bei meinem Freund übernachtet."
 

"Seit wann hast du einen Freund? Seit wann stehst du überhaupt auf Männer?" fragte Draco verblüfft.
 

" Seit Gestern und seit ich meinen kleinen Schmusekater gefunden habe." Er grinste anzüglich.
 

"WER?"
 

"Du wolltest nur wissen wo ich war, nicht bei wem."
 

"Aber warte.... Das kann doch nicht...... es ist doch nicht....ach du ...WEASLEY?

Bitte alles nur nicht Weasley."
 

Blaises Gesicht machte jedoch all seine Hoffnung, er würde ihn nur veralbern, zu Nichte.
 

"Wieso ausgerechnet Weasley?"
 

"Wieso ausgerechnet Lupin?"
 

Dracos Gesichtszüge entgleisten ihm völlig. Total erstarrt sah er Blaise an.
 

"Woher weißt du....Wieso.... wieso fragst du mich denn erst, wenn du es sowieso schon weißt."
 

"Ich wusste es nicht genau, aber meine Zweifel hast du ja jetzt beseitigt. Und Draco, für wie blöd hältst du mich eigentlich? Meinst du ich hab nicht gemerkt, wie du ihn im Unterricht angehimmelt hast."
 

"ICH HIMMLE NIEMAND AN!"
 

"Nein, überhaupt nicht. Es hätte nicht viel gefehlt und du hättest ihm hinterher gesabbert.

Du beschwerst dich nicht mehr über ihn, lästerst nicht über ihn, starrst während des Essens immer wieder zum Lehrertisch und als du von deiner Strafarbeit zurückkamst, hast du wie blöde vor dich hingegrinst. Das tut nun wirklich niemand, der gerade von einer Strafarbeit kommt, " schloss er seine Rede dramatisch ab.
 

"Also hab ich Recht oder hab ich Recht?"
 

"Ja" kam es ganz leise zurück.
 

"Oh man. Da hast du dir aber einen harten Brocken rausgesucht. An Lupin wirst du nicht so leicht rankommen."
 

"Ich will doch gar nicht an ihn rankommen. Ich will dieses ganze Zeug so schnell wie möglich vergessen."
 

"Ach was. Du hörst dich an wie ein Weichei. Ich dachte, ein Malfoy bekommt immer was er will?"
 

"Ja schon, aber...."
 

"Willst du ihn?"
 

"JA, aber..."
 

"Nichts aber. Und ich weiß genau den richtigen Mann für dich, der dir in dieser schweren Lage helfen wird."
 

"Und der wäre?"
 

" Na ICH"
 

"Ja, hab ich mir fast schon gedacht." Seufzend erhob sich Draco nun von seinem Bett und machte sich auf den Weg ins Bad. Ab der Tür drehte er sich noch einmal zu Blaise um.
 

"Aber wieso ausgerechnet Weasley?"
 

"Verschwinde schon." Blaise schmiss ihm grinsend sein Kopfkissen zur Untermalung hinter

her.
 

***************************************************************************
 

Die große Halle war so voll, wie jeden Morgen auch. Die Schüler schwatzten, klapperten mit dem Geschirr, lachten lauthals los.

Kurzum, ein ganz normaler Morgen in Hogwarts eben.

Nur für Felia war diese Lautstärke schier unerträglich. Sie hatte zu lange alleingelebt, um diese geballte Masse an Menschen ertragen zu können. Fast beneidete sie Severus um seinen ruhigen, kühlen Kerker.
 

Es war noch nicht lange her, da war sie selbst ein Bestandteil dieser morgendlichen Routine gewesen.

Damals musste sie sich noch keine Gedanken, um den Erhalt der ganzen Zaubererwelt machen. Zwar war ihr Leben noch nie einfach gewesen, doch der Schulalltag hatte ihm die Härte etwas genommen.
 

Auch wenn sie jetzt in die Gesichter der Schüler sah, konnte sie nur jugendliche Unbeschwertheit erkennen.

Außer einem.

Dem von Harry Potter.

Der Junge sah schlecht aus. Völlig übermüdet und ausgelaugt.

Sie wusste, dass er auch Träume hatte. Doch diese waren weitaus schlimmer, als ihre es je sein könnten. Zu sehen wie dieser Verrückte Menschen ermordete und seinen Spaß mit ihnen trieb, musste schrecklich sein.

So ein Schicksal wünschte sie niemandem. Vor allem keinem siebzehnjährigen Jungen.

Und doch trug er die ganze Last dieser Welt, auf seinen Schultern.

Nicht nur er.

Zwar wurden an Draco keine solchen Erwartungen gestellt, doch auch er hatte sein Los gezogen und musste nun damit fertig werden. Felia wusste genau wie viel ihm das Training abgewinnen würde. Sie hoffte, mit mehr Hilfe, würde es für ihn leichter sein zu lernen.
 

Ihr Blick wanderte weiter nach rechts. Neben ihr saß ihr Vater und starrte gedankenverloren in die Halle. Seit Gestern benahm er sich äußerst merkwürdig. Zwar war er schon immer ein kleiner Träumer gewesen, bei diesem Gedanken musste sie unwillkürlich lächeln, doch schien ihn jetzt irgendetwas zu bedrücken. Ob er Schwierigkeiten mit den Slytherins hatte?

Sein Blick wanderte häufig zu deren Tisch hinüber.
 

Auch Severus schien wieder ganz der Alte zu sein. Neben ihrem Vater, saß dieser auf seinen Platz und starrte, grimmig wie immer, durch die Gegend.

Jeden spießte er mit seinen Blicken auf, der es auch nur wagte in seine Richtung zu sehen.

Sie war da wohl keine Ausnahme.

Seine schwarzen Augen funkelten sie wütend an. Doch Felia wäre keine Black, sähe sie dies nicht als Herausforderung an.

Keck Grinste sie ihm entgegen. Dieses Spielchen trieb sie schon seit einigen Tagen mit ihm. Und es erfreute sie immer wieder, wenn er daraufhin wütend die Halle, mit wehendem Umhang verließ. Wahrlich ein würdiger Abgang.

Dieser Mann war so berechenbar in ihren Augen. Und doch zog er sie magisch an.

Nicht erst seit Gestern Nacht.

Irgendwie würde sie ihn schon noch knacken. Und wenn es sie ihren letzten Nerv kostete. Oder wohl eher seinen.
 

Heute sah der Tränkemeister allerdings nicht weg. Beharrlich hielt er ihren Blicken stand.

So weit kam es noch, dass diese kleine Göre über ihn triumphieren würde. Er hatte dieses Spielchen lange genug mitgespielt. Diese Frau würde schon noch merken, was es hieß, sich mit Severus Snape anzulegen.

Und dass sie schon wieder dieses süffisante, doch atemberaubende Lächeln aufsetzte, hatte überhaupt nichts damit zu tun, das ihm unter seiner Robe immer heißer wurde.

Überhaupt nicht!

Selbstverleugnung war schon eine tolle Sache.
 

Verdammt diese Frau machte ihn wahnsinnig. Etwas das seine unfähigen Schüler, in all den Jahren nicht geschafft hatten. Gestern hatte er fast die Beherrschung verloren, als er sie da eng umschlungen mit Draco hatte stehen sehn. Und dabei hatte er wahrlich nicht an Felia gedacht, sondern eher an seinen Patensohn und wie er ihm den Hals umdrehen könnte, dafür das Draco sie berühren dürfte und nicht er.

Wütend schlug er mit der Faust auf den Tisch, was er jedoch sofort wieder bereute, da er nun die ungeteilte Aufmerksamkeit aller hier im Raum hatte.

Soweit brachte sie ihn also schon. Er hatte so gut wie noch nie die Beherrschung verloren.
 

Felia schrak auf, als sie den Aufschlag hörte.

,Bei Merlin was ist denn in den Gefahren'.

Sie hatte ihn zwar provozieren wollen, aber doch nicht so. Obwohl es sie doch freute, dass gerade sie ihn so aus der Fassung bringen konnte. Sie schien ihn wohl mehr zu beschäftigen als er wollte. Daraus ließ sich doch schon mal eine Grundlage schaffen.
 

"Ist alles in Ordnung mit ihnen, Severus?" fragte Felia laut genug, damit sie alle hören konnten.
 

"Natürlich Miss Black, danke der Nachfrage", presste er leise hervor.
 

"Wenn sie mich nun entschuldigen würden, ich muss meinen Unterricht vorbereiten."

Er stand auf und verließ fluchtartig die Halle. Genauso kam es ihm nämlich vor.

Er ergriff die Flucht vor einer verdammten, dreiundzwanzigjährigen Göre.

Er konnte nur noch hoffen, dass die anderen, dies nicht ebenso auffassen würden.
 

"Was hat er den jetzt schon wieder?", fragte Remus an seine Tochter gewannt.
 

"Ah, endlich aus deinen Gedanken aufgewacht? Mich würde ja brennend interessieren, was oder wer dich so beschäftigt?" wich Felia ihm aus.
 

"Wieso sollte mich etwas beschäftigen, außer dem bevorstehenden Krieg vielleicht.

Wirklich Kind du solltest mich besser kennen."

Damit stand er ebenfalls auf und verließ die Halle.
 

Felia schüttelte nur ihren Kopf.

,Glaub mir, ich kenne dich gut genug um zu wissen das ich voll ins Schwarze getroffen habe.' Ihr war nämlich keineswegs die Röte, in seinem Gesicht entgangen und dieser schnelle Abgang war ja sonst auch nicht sein Stil.

Jetzt würde sie ja nur noch gerne wissen, wer denn der Glückliche ist, der das Herz ihres Vaters so im Sturm erobert hatte.

Lächeln erhob sie sich nun ebenfalls und steuerte auf den Ausgang zu. Er war ihrer Meinung nach sowieso schon viel zu lange allein.

Ein bisschen Abwechslung würde auch ihm gut tun. Sie flüsterte Draco beim gehen noch zu, dass er das heutige Training nicht vergessen sollte und machte sich dann auf den Weg zu ihren Unterrichtsräumen.
 

***************************************************************************
 

Draco kam dieser Tag unendlich lang vor. Jetzt, da er endlich sein Schwert ziehen konnte, wollte er sofort damit loslegen. Doch die letzte Stunde Zauberkunst zog sich ewig hin.

Der kleine Professor Flitwick wedelte da vorn irgendwas vor, dass Draco sowieso schon konnte.
 

Also begnügte er sich damit, Blaise Zettelchen zu schreiben, um mehr über die Sache mit Weasley rauszukriegen.

Leider hatte dies aber zur Folge, das Blaise nun ebenfalls alles über Lupin und ihn wissen wollte.

Dabei gab es ja nicht mal ein ,Lupin und Ihn'.

Leider.

Draco seufzte vor sich hin. Dabei wäre es so eine schöne Vorstellung, er und Remus. Remus und er.

Vielleicht sollte er doch die Hilfe von Blaise anzunehmen, wobei dieser sich von der Idee sowieso nicht mehr abringen ließ.

Immerhin hatte sein bester Freund sogar das sture Wiesel dazubringen können, sich mit einem Slytherin abzugeben. Vielleicht könnte er ja auch den ehemaligen Gryffindor dazu bewegen mit ihm...
 

"Hey Draco. Komm schon, die Stunde ist um. Ich dachte du hättest noch eine Verabredung?" Blaise klimperte süffisant mit den Wimpern.
 

"Ja. Nur leider mit der falschen Person, " gab der Blonde missmutig zurück und stampfte aus dem Raum.
 


 

So langsam aber sicher empfand er diesen Tagesablauf, als ziemlich hektisch.

Erst Unterricht, Hausaufgaben, Quidditschtraining und sein Schwertkampftraining.

Als er auf die große Turmuhr sah, war es schon kurz vor fünf. Er musste sich wirklich beeilen, wenn er nicht zu spät kommen wollte. Felia meinte, sie würden heute zu dritt trainieren. Wer wohl noch kam?
 

Im Eiltempo lief er an Hagrids Hütte vorbei, immer im Nacken den Verbotenen Wald, bis er am Rondell zum Stehen kam. Felia saß schon wartend auf der kleinen Steinmauer. In der Hand hielt sie schon ihr Schwert, welches sie probeweise immer hin und her schwang.
 

"Ah da bist du ja. Lass dir nur Zeit, unser dritter Mann kommt gleich."

Sie sprang von der Mauer und lief in das Rondell hinein.
 

"Wer ist es denn", fragte Draco, während er ihr folgte und sich ihr gegenüberstellte.
 

"Wozu brauchen wir den noch jemanden?"
 

"Du wirst gegen mich kämpfen, gleichzeitig wird mein Partner dich führen und dir die wichtigsten Kniffe zeigen. Du musst es als eine Art Choreographie sehen. Ein bestimmter Wechsel von Schritten und Bewegungen. Zu jedem Schlag, den ich ausführe musst du den passenden Gegenangriff wissen. Ich kann dir nicht alles Gleichzeitig erklären. Das würde uns zuviel Zeit kosten. Und jetzt hol dein Schwert hervor."
 

Draco tat wie ihm geheißen. Und diesmal ging es wie ganz von allein. Er streckte den rechten Arm von sich und schon spürte er das bekannte Kribbeln. Jetzt auch vorbereitet auf das Gewicht des Schwertes, kam er zwar ins straucheln, blieb aber fest auf dem Boden stehen.
 

Er betrachtete es ausgiebig. Noch nie hatte er beide Schwerter zusammengesehen. Sie waren so unterschiedlich wie Tag und Nacht und doch so gleich und sich ebenbürtig. Ghost. Er fuhr die feinen Linien mit den Fingern nach, die auf dem weiß silbernen Metall glänzten. Was für ein Kontrast zu Felias Schwert. Es war aus dunklem Stahl, der schon fast bläulich schimmerte. Und doch fühlte er die tiefe Verbundenheit zu ihr. Zu seinem Gegenstück
 

"Bemerkenswerte Arbeiten, nicht wahr? So schön und doch so tödlich." Hörte Draco nun leise eine Stimme, dicht an seinem Ohr. Eine Stimme, männlich und samtweich.

Dieselbe, die ihn jede Nacht in seinen Träumen verführte. Er traute sich gar nicht, sich umzudrehen.

Am Ende siegte dann aber doch die Neugier. Langsam drehte er seinen Kopf, bis er in die strahlenden, braunen Augen sehen konnte. Remus stand wirklich sehr nahe bei ihm. Würde er seinen Kopf nur noch in bisschen weiter drehen, würden sich ihre Nasenspitzen berühren. Draco war unfähig, auch nur ein Wort zu sagen. Er konnte den Atem seines Gegenübers auf seiner Haut spüren. Ihm wurde unerträglich heiß. Sein Magen schlug Purzelbäume und seine Knie waren Butterweich. Er wünschte sich nur, dieser Augenblick würde nie vergehen.
 

Remus erging es nicht anders. Als er den kleinen Steinkreis betrat, sah er schon seine Tochter, die ihm zulächelte. Ihr gegenüber stand Draco, der gerade damit beschäftigt war sein Schwert hervorzuholen. Diese Prozedur hatte er schon so oft bei Felia gesehen, doch Dracos Gesichtsausdruck war einmalig.

So Glücklich uns stolz. Die blonden Haare wehten ihm ins Gesicht, als er andächtig seine Waffe bewunderte. Leise stellte er sich genau hinter ihn und beobachtete ihn weiter.

Er konnte einfach nicht wiederstehen und flüsterte ihm etwas ins Ohr. Er bemerkte, wie sich der Junge einen Augenblick lang versteifte und sich dann langsam zu ihm umdrehte. Seine wunderschönen, grauen Augen spiegelten erst leichtes entsetzten und doch auch ein klein wenig Freude wieder. Remus war gefangen in diesem Augenblick. Obwohl es nur Sekunden waren, kam es ihm wie Stunden vor. Kaum merklich nahm er Felias räuspern wahr.
 

Erschrocken fuhren die beide aus ihrem Tranceähnlichen zustand auf. Remus fasste sich als erster wieder und Draco konnte nur denken wie er diese Stunde heil überleben sollte.

Wenn er jetzt schon so auf ihn reagierte, wie würde es erst sein wenn Remus ihm wirklich nahe war. Ihn berührte. Draco schluckte unmerklich.
 

"Da ihr zwei euch nun ja so überschwänglich begrüßt habt, schlage ich vor wir fangen an."

Felia nickte ihrem Vater zu und stellte sich in Position. Ihr Schwert mit beiden Händen ergriffen, hob sie es senkrecht von ihrem Körper weg.
 

Remus war es ebenfalls etwas unbehaglich zumute. Was wollte sie denn damit nun schon wieder andeuten? Heute Morgen hatte sie ihn schon so verunsichert. Er war so sehr in Gedanken über Draco und ihr letztes Treffen vertieft gewesen, dass er um sich herum nichts mehr wahrgenommen hatte.
 

"Professor, was soll ich denn jetzt tun?" Remus blickte ihn an und schalt sich selbst einen Narren. Schließlich sollte er Draco das Kämpfen beibringen, es war Lebenswichtig für ihn und nichts anderes. Obwohl ihm anderes eher behagen würde, etwas viel anderes, stellte er zutiefst betroffen fest.
 

"Also gut. Felia wird dich jetzt versuchen anzugreifen. Keine Angst ihre Bewegungen werden langsam und überschaubar sein. Du musst sie dir aber gut einprägen. Ich werde dir helfen sie abzuwehren. Nimm dein Schwert wie sie in beide Hände."
 

"Das Ding ist ziemlich schwer."
 

"Ja ich weiß, deshalb werden wir zusätzlich auch deine Oberarme trainieren. Aber du siehst ja schon ganz fit aus." Dabei klopfte er ihm anerkennend auf den Rücken.
 

Draco merkte wie ihm die Röte ins Gesicht schoss. Er wurde doch sonst nie rot und Eine Bemerkung von diesem Mann und er verlor seine ganze Beherrschung.

Bei Merlin das konnte nicht so weitergehen. ,Reiß dich zusammen Draco!'
 

Remus umfasste derweil Dracos Arme und führte somit das Schwert mit. Allerdings ohne es zu berühren.
 

Draco brach jetzt schon der Schweiß aus. Oh nein, er würde garantiert nicht lange durchhalten.
 

"Also gut, du musst deinen Gegner immer genau im Auge behalten. Jeden seiner Schritte voraussehen. Felia wird dich mit einem Hieb von oben rechts angreifen, " flüsterte er ihm ins Ohr.
 

"Das tut sie immer. Du wirst ihre Klinge von unten her blocken, das gibt dir beim Nächsten schlag mehr Schwung. Pass auf."

Und schon sauste das Schwert auf ihn nieder. Mit Remus Hilfe schaffte er es, die Klinge zu stoppen. Mit einem klirren, krachten die Schwerter zusammen.
 

"Gut, und nun versuch sie wegzudrücken."
 

Die Beiden agieren perfekt zusammen, dachte Felia bei sich. Während sie Hieb um Hieb ausführte, flüsterte ihr Vater, Draco immer wieder zu, wie er sie stoppen konnte. Dabei half er mit seinen eigenen Armen nach und führte ihn. Sie wusste aus Erfahrung, wie gut ihr Vater diese Übungen beherrschte und wie unerbittlich er selbst im Kampf war. Noch nie hatte sie gegen ihn gewonnen und nach den Trainingsstunden kam es ihr immer so vor als wären alle Knochen in ihr gebrochen.
 

Nach einer Weile beendeten sie dieses Spielchen. Draco tropfte nun wirklich der Schweiß von der Stirn. Dagegen sah Felia immer noch wie aus dem Ei gepellt aus.
 

"Na das klappt doch schon ganz gut. Jetzt versuch es mal alleine Draco. Die gleiche Abfolge wie eben auch. Und los." Rief Felia ihm zu
 

Kaum gesagt, folgte schon ihr erster Schlag, immer noch in gemäßigtem Tempo. Draco parierte alle gekonnt ab.
 

"Gut. Gleich weiter, nur etwas schneller."
 

Und wieder prasselte eine Salve an Schlägen auf ihn nieder, die er versuchte bestmöglichst abzuwehren. Ihm fehlte diese körperliche nähe zu Remus. Er fühlte sich auf einmal furchtbar allein. Immer schnellere Hiebe kamen ihm entgegen, die ihn immer weiter zurückdrängten. Draco hatte sichtlich Mühe alle abzuwehren.

Die dunkle Klinge blitze ihm gefährlich entgegen.
 

"Au, so ein Mist." Draco ließ sein Schwert fallen und besah sich seinen Arm. Auf ihm war ein langer, tiefer Schnitt zu erkennen und der brannte höllisch.
 

"Hast du dich verletzt?"

Remus kam schnell zu ihm hergelaufen und sah auf die Wunde.
 

"Ziemlich tief, du solltest lieber zu Madame Pomfrey gehen", meinte er besorgt und band ein Tuch um die Verletzung.
 

"Kein grund zur Sorge, das vergeht gleich wieder." Winkte Felia lässig ab.
 

"Na hör mal, das ist ein ziemlich tiefer Schnitt und dein Schwert ist Messerscharf. Was wenn er sich eine Sehne verletzt hat."

Remus war sichtlich erstaunt über die Lässigkeit mit der seine Tochter über die Verletzung hinwegsah. Er selbst hatte fast einen Herzinfarkt bekommen, als er sah wie Draco zusammensank.
 

"Jetzt hör aber auf, wenn der Kleine ehrlich ist spürt er doch schon gar nichts mehr. Nimm ihm mal das Tuch ab, dann siehst du selbst."
 

Nun waren beide noch verwirrter. Aber Draco musste ihr Recht geben. Er spürte eigentlich überhaupt keinen Schmerz mehr. Langsam wickelte er das Tuch ab und sah...
 

"Nichts? Überhaupt Nichts?"

Remus drehte und wendete den Arm aber das Ergebnis blieb das Selbe. Die Schnittwunde war verschwunden. Auf dem Arm war nur die weiße, unbeschadete Haut zu erkennen.
 

"Ich hab's doch gesagt. Aber auf mich hört ja mal wieder keiner. Die Schwerter gehören zusammen, sie können nur zusammen funktionieren und fügen ihrem Partner kein Leid zu. Ich könnte Draco die Klinge mitten ins Herz stoßen, er würde zwar den Schmerz spüren, doch die Wunde würde sich genauso schnell wieder schließen."
 

"Das heißt also, dass wir uns gegenseitig nicht verletzten können?"
 

"Nein. Wir sind ein Team und können nur funktionieren wenn wir uns gegenseitig vertrauen und miteinander arbeiten, ohne Hass und Groll und ohne uns dabei zu verletzen. Das ist nur ein kleiner Teil der Macht, die diese Schwerter in sich bergen."
 

"Das ist ziemlich....abgefahren".
 

"Abgefahren?" fragte Remus belustigt.
 

"Ja, das sagt Blaise zu Zeit immer. Ist nicht wirklich Malfoytypisch oder?" Draco sah ihn etwas verlegen an.
 

"Nein. Aber mir gefällts. Komm wenn wir uns beeilen schaffen wir es noch zum Abendessen." Er legte ganz unbewusst einen Arm über Dracos Schultern und gemeinsam machten sie sich auf den Rückweg.
 

Felia sah den Beiden perplex nach. Sachen gibt's. Da ließen sie sie einfach hier stehen. Unmöglich.
 

"Hey und vergesst nicht morgen um..."
 

"...um fünf wieder hier. Wissen wir." Winkte Draco ab ohne sich dabei umzudrehen. Obwohl ihm all seine Knochen schmerzten, fühlte er sich wirklich wohl. Er kuschelte sich noch etwas mehr an Remus und freute sich schon jetzt auf sein nächstes Training.
 

Im Schloss angekommen stand nun aber unweigerlich die Trennung bevor. Remus, der erst jetzt bemerkte, wie nah sie sich eigentlich waren, ließ schnell von dem Jungen ab. Dieser nahm das sichtlich ärgerlich zur Kenntnis.
 

"Tja...ähm...wir sollten dann wohl erst mal unter die Dusche gehen oder?" falsche Wortwahl. Ganz falsch, dachte Remus panisch als er Dracos grinsen sah.
 

"Ich meine natürlich jeder für sich und ähm... ja..." mit einer verzweifelten Geste fuhr er sich durch die Haare.
 

"Schon klar, Professor. Was dachten sie denn, was ich dachte?" ,Ganz genau das gleiche wie du' ging es Draco durch den Kopf.
 

Remus räusperte sich verhalten.
 

"Ja dann, sollte ich wohl jetzt gehen." Er rührte sich jedoch nicht vom Fleck, sondern sah Draco unverwandt an.
 

"Ja sollten sie wohl." Draco stand nun wieder ganz nahe bei ihm. Dieser Mann roch so unglaublich gut. Sein Blick fiel nun auf die geschwungenen und vollen Lippen. Wenn er nur noch ein ganz kleines Stückchen näher wäre...
 

,Nur ein ganz kleines Stückchen', dachte Remus ebenfalls und beugte sich noch näher zu ihm.
 

"Na ihr zwei, immer noch hier. Ich dachte, ihr hättet euch schon längst aufs Essen gestürzt."
 

Die Beiden fuhren erschrocken auseinander, als Felia ihnen kräftig auf den Rücken klopfte.
 

,Geschieht ihnen ganz recht', dachte sie bei sich. Mich lässt niemand so einfach stehen.
 

"Ja, also ich geh dann mal", und zum zweiten Mal an diesem Tag ergriff Remus die Flucht.

,Zum Glück ist Felia gekommen, nicht auszudenken was geschehen wäre wenn nicht. Auf dem Flur. Mitten auf dem Flur'.
 

,Mist, warum musste sie ausgerechnet jetzt auftauchen', dachte Draco wütend. Es hätte nicht mehr viel gefehlt und er hätte den Kuss seines Lebens bekommen.

Aber warte nur. Der konnte sich auf was gefasst machen. So schnell würde er Remus nicht mehr gehen lassen. Und wie hatte Blaise so schön gesagt.

Ein Malfoy bekommt immer was er will.

Mit einem teuflischen Grinsen stieg er hinunter zu seinem Räumen.
 

tbc.
 

Und wie fies bin ich jetzt? Aber ehrlich dachtet ihr die haben es so leicht bei mir? Nein nein.

Wie immer erwarte ich mit großer Ungeduld eure Kommentare.

Ganz liebe Grüße Eure Kayla ;)



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

Kommentar schreiben
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Von:  Rejah
2006-08-30T18:10:56+00:00 30.08.2006 20:10
Moin! wowi, fast wäre es so weit gewesen *sabber* x3
die beiden sind ja so süß! @_@'
ich stell mir grade remus und draco zusammen mit einem schwert vor...*hach* so wild-romantisch
Von: abgemeldet
2004-11-22T20:00:05+00:00 22.11.2004 21:00
Hi kayla!!! Ist das süß, bin ja gespannt wie langs noch dauert!! Könntest du vielleicht so ganz ganz kurz mal blaise und ron streifen?? Nur ganz kurz?? Wär schon mal interessant über was die beiden so reden?! *fg* Also es gibt keine kritik zumindest keine schlechte, sondern nur ganz viel lob!! Hat spass gemacht das kapi zu lesen, hoffe es geht so weiter wie bisher!! Vom Schreibstil her mein ich. Bis bald Mausi


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