Begenung (2)
Titel: Geheimnisse einer Seele (vorläufig)
Autorin: aqualight
Teil: 2/?
Disclaimer: alles meines
Rating: PG -13
A.N.: Naja, mal wieder ein Kapitel fertig. Ich weiß nicht, das Thema war ja klasse, aber irgendwie zu früh für mich. Jetzt stimmt meine Planung nicht mehr ganz und die Story bzw. Maya macht sich... selbstständig. Deswegen ist der Teil ein bisschen anders als ich wollte, aber ok. Vielleicht muss ich deswegen den Titel noch ändern, aber ich denke doch, dass ich meine Sturschädel in der nächsten Runde wieder gegen Maya durchsetzten kann.. *räusper* Jedenfalls bin ich eigentlich zufrieden mit dem Abschnitt... viel Spaß beim Lesen!
Ach ja, falls Fragen auftauchen -was ja gut möglich ist- einfach stellen. Ich beantworte sie gerne!
Kapitel 2- 'Begegnung'
Thema by Justitia @ hp-fc.de
Maya ging die Straße entlang. Räder rollten neben ihr her, Autos hupten und Passenten gingen schweigend an ihr vorbei. Ihr Kopf schmerzte, wollte ihr etwas sagen, aber ihr Unterbewusstsein wusste nicht, es zu deuten. Erst vor kurzem war sie aus dem Krankenhaus entlassen worden. Ihre Rippen waren verheilt, die blauen Flecken verschwunden, aber ihre Amnesie blieb. Ihre Ma hatte ihr erklärt, wo und wie sie lebte, wer ihre Familie war... und auch, was an jenem Abend passiert war. Nur wusste sie nicht, warum ihr Tochter an jenem Tag oder besser in jener Nacht nach Hause gekommen war. Auch die Blonde wusste es nicht, aber sie spürte, dass es etwas Bestimmtes, etwas Ungewöhnliches gewesen sein musste. Aber was?
Mit der Zeit aber, erfuhr sie wie sie gelebt hatte. Wie einer von dieses typischen amerikanischen Teenagern aus einem Klischeefilm. Es gefiel ihr nicht. Wie hatte sie je so leben können? Zigarettenqualm, lange Nächte und viele Jungs. Im Krankenhaus waren einige 'Freunde' sie besuchen gekommen. Aber Maya hatte sich jedes Mal insgeheim gefragt: Wie konnte ich mich je mit so jemanden abgeben? Vor allem Scott, der fast neunzehnjährige Junge mit den blauschwarzen aufgegelten Haaren, war ihr ein Rätsel. Denn er hätte ihr 'Freund' sein sollen. Maya schauderte.
Ihre Mutter hatte sie in einer anderen Schule angemeldet. Maya sollte einen Neuanfang machen können, hatte sie gesagt. Und das tat die fünfzehnjährige Schülerin auch. Doch was waren eigentlich ihre Interessen gewesen? Ihre Ma hatte ihr in der Zeit im Krankenhaus nur einmal vage geantwortet. "Du warst so viel unterwegs, dass du keine Zeit für anderes hattest. In deiner Kindheit aber, hattest du immer mit deiner Fantasie gespielt und du warst immer mit Freunden unterwegs." Mit ihrer Fantasie? Was sollte das denn heißen?
Zögernd ging sie weiter. Diese Stadt. Sie wirkte fremd und doch vertraut. Instinktiv ging sie in bestimmte Läden und Lokale, aber es war ihr alles egal. Ihr früheres Leben war ihr fremd geworden. Sie passte nicht mehr in die alte Umgebung. Und ein bisschen war sie sogar froh darüber. Nur diese Amnesie machte ihr zu schaffen... sie hatte ihre Mutter, ihre Kindheit und alles, was einem wichtig sein sollte, vergessen. Maya seufzte und besah sich wieder ihre Umgebung.
Ihr Instinkt sagte ihr, dass sie immer auf der Hauptstraße entlang laufen sollte, doch etwas in ihr rebellierte. So machte das Mädchen kurzerhand am Platz kehrt und verschwand in eine der Seitenstraßen, die sie in die Altstadt führen sollte. Auch hier waren Geschäft, doch anders. Sie wirkten viel persönlicher. Doch je weiter die Blonde in die Altstadt ging, desto dunkler und leerer wurden die Gassen...
Maya betrachtete die Auslagen, soweit man sie noch so nennen konnte, denn je weiter sie in den alten Teil der Stadt ging, desto mehr Nachclubs tauchten auf. Hin und wieder waren noch kleine Geschäfte zu sehen, doch bald war die Fünfzehnjährige in Sackgassen gefangen. Damn. Wo bin ich nur wieder hingelaufen, seufzte das Mädchen. Etwas verunsichert ging sie weiter die Gassen entlang, hoffte, endlich wieder hinaus zu finden, doch je weiter sie ging, desto weniger kannte sie sich aus. "Damn! Und ich hab mein Handy vergessen..." Sie drehte sich einmal im Kreis, doch hier war niemand und sie konnte sich nun wirklich nicht orientieren. Ergeben seufzte sie, dann atmete sie einmal tief durch und schrie schließlich: "Hallo? Ist hier jemand?"
Es war schon seltsam, hier war es wie ausgestorben. Plötzlich hörte sie etwas, es war nur ein leises Rascheln, doch ganz in ihrer Nähe. "Hallo?" Maya ging auf eine Seitengasse zu. Sie konnte hier jemanden spüren. Seltsam, dachte sie sich und schüttelte den Kopf. Kurz darauf stand ein Mann vor ihr. Maya rümpfte die Nase, denn er hatte eine ziemliche Fahne. Alkohol bringt jedem den Tod, dachte sie säuerlich. "Hier bin ich ja, Süße. Was brauchst du denn?" "Ähm... wissen Sie, wie ich wieder zurück auf die Hauptstraße komme?" "Klar, folg mir einfach, Herzchen." Maya schauderte und ein ungutes Gefühl beschlich sie. Etwas würde geschehen, bald... aber dennoch folgte sie dem Unbekannten durch die ausgestorbenen Gassen.
Nach einiger Zeit standen sie in einer Sackgasse. "Ähm, entschuldigen Sie, Mister, aber..." Maya kreischte auf. Ihr 'Führer' drückte sie gegen die Wand und hielt ihr den Mund zu. "So, Herzchen, hör gut zu." Mayas grüne Augen weiteten sich erschrocken. "Du wirst jetzt ganz brav sein... und dann werden wir beiden unseren Spaß haben." Ihr Gegenüber lachte und eine Alkoholfahne kam ihr entgegen. Maya wurde übel und sie bekam Angst. "Hast du das verstanden, Täubchen?" Maya nickte leicht. Was sollte sie tun? Was, wenn er jetzt wirklich versuchte... nein, bitte nicht!, dachte die Fünfzehnjährige erschrocken. Fieberhaft überlegte sie, was sie tun sollte. Aber ihr fiel nichts ein, ihre Gedanken überschlugen sich, sie bekam Panik.
"Sehr schön..." Der Mann machte sich mit einer Hand an seiner Hose zu schaffen, mit der anderen hielt er ihr noch immer den Mund zu. Tränen bildeten sich in ihren Augen, als sie den Reißverschluss surren hörte, dann glitt seine Hose zu Boden. Maya begann zu zittern. Ohne groß über die Folgen nachzudenken, biss sie dem Fremden in die Hand. Er schrie auf, ließ sie los und das Mädchen begann zu laufen. Sie hörte, dass er ihr nachkommen wollte, aber seine offene Hose behinderte ihn und er fiel. Tränen liefen ihr über die blassen Wangen, aber sie lief, einfach ziellos weg. Nur weg.
Mit einer raschen Handbewegung wischte sie sich über die feuchten Augen. Ihre Umgebung verschwamm, ihr Tränen flossen immer mehr, wollten einfach nicht aufhören. Sie bog in eine größere Gasse und stieß mit jemanden zusammen. Ein Schluchzen entwich ihr und sie versuchte wieder weg zu kommen. Doch die Person griff nach ihren Handgelenken und hielt sie fest. Egal wie sehr sie sich wehrte, sie wurde festgehalten. Bittere Tränen der Angst verschleierten ihren Blick, aber auf einmal wurde sie an eine Brust gedrückt und festgehalten. Ein paar Schritte ging der Fremde mit ihr, dann blieb er stehen, lehnte sich an eine Hausmauer und drückte sie weiterhin an sich.
Beruhigend redete er auf sie ein. "Hey... Maya? Es ist alles gut. Ich tue dir nichts... was ist passiert?" Langsam nahm ihr Bewusstsein seine Stimme war. Sie klang vertraut und er kannte ihren Namen. Sie zwang sich, sich zu beruhigen. "Wer bist du?" Ihre tränennassen grünen Augen blickten in seine Braunen. Er war fast einen Kopf größer als sie, hatte dunkelbraune Haare und seine Augen strahlten Wärme aus. "Du weißt nicht mehr, wer ich bin?" Er klang ungläubig. "Du hast mich wirklich vergessen?" Seine Stimme klang traurig. "Ich habe alles vergessen... Amnesie." Er seufzte. "Also stimmt es, was man in der Schule hört. Ich bin Alex. Komm, ich bring dich heim."
Als Maya sich umsah, stellte sie fest, dass sie fast wieder an der Hauptstraße sein musste. Überall waren offene Läden und auch einige Menschen. Hier lebte sie Stadt wieder. Schnell fuhr sie sich noch einmal über sie Tränenspuren, dann ergriff Alex ihre Hand und zog sie mit sich. Seltsam. Bei ihm fühlte sie sich vertraut, aber sie konnte sich nicht mehr an ihn erinnern. Fremd und doch vertraut, wie so vieles. Aber er hatte verletzt geklungen, als sie ihn 'vergessen' hatte. Doch wer war er?
Verstohlen warf sie einen Blick auf ihn. Zielsicher ging er mit ihr die Straße entlang. Er wirkte... Maya konnte es nicht sagen, aber ihr Herz wollte ihr etwas sagen. Sie kannte ihn, soweit war klar. Und vielleicht schon länger. War er ein wichtiger Teil ihrer Vergangenheit? Als ob Alex ihre Blicke spüren konnte, drehte er sich kurz um und blickte sie an. Dann lächelte er. "Wir sind gleich zu hause."
Alex drückte auf die Klingel. Es dämmerte bereits. Wie lange war sie denn weg gewesen? Seit heute morgen, als ihre Mutter gesagt hatte, so solle doch endlich mal wieder hinaus gehen. Und nun stand Maya auf dem gepflasterten Weg zu ihrer Haustüre. Alex betrachtete sie nachdenklich. Den ganzen Weg über war sie still gewesen, hatte nichts gesagt, war einfach mit ihm gegangen. Nun hielt er ihre Hand nicht mehr. Maya begann zu frösteln und sie verschränkte sie Arme vor der Brust und hüpfte unruhig auf dem Platz hin und her. Alex klingelte erneut, aber das Hause blieb ruhig.
"Weißt du, wo der Schlüssel ist?" Langsam schüttelte die Blonde den Kopf. "Nein, Ma sagte sie ist den ganzen Tag zu hause. Ich habe auch keinen mitgenommen..." Alex seufzte und zog seine Jacke aus. Er reichte sie ihr. "Hier, zieh sie an. Wir gehen zu mir und rufen deine Mutter an." Dankend schlüpfte sie in den gewärmten Jeansstoff. "Wie weit ist es?" "Am Ende der Straße, also nicht weit. Komm." Wieder nahm er ihre Hand und zog sie neben sich her.
Kurz darauf standen sie erneut vor einer weißen Haustüre. Alex schloss auf. "Mom, ich bin wieder zu hause!" Die Tür fiel hinter Maya ins Schloss und eine brünette Frau erschien im Vorzimmer. "Alexander.. oh, hallo Maya! Du besuchst uns auch wieder einmal? Ist das schön!" Freundlich wurde sie umarmt. "Du zitterst ja, warte. Ich mache euch einen Tee und bringe ihn in dein Zimmer, Alexander." Und schon war sie wieder weg. Sie spürte eine warme Hand im Rücken und blickte ihren Besitzer an. "Komm, gehen wir rauf in mein Zimmer. Oben rufen wir mal bei dir zu hause an, ok?" Maya nickte. "Und dann reden wir..."
