Zum Inhalt der Seite

Caros Revanche

The Comeback
von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Wieder ein Wiedersehen

Chap I
 

Wieder ein Wiedersehen
 

Es war eine dunkle und stürmische Nacht, als sie langsam in den Hof des Schlosses fuhr. Sie bezahlte den Taxifahrer und stieg aus. Das Schloss war alt, aber in einem guten Zustand. Keine Verzierungen oder kleine Türmchen verschönerten es, dafür war es gewaltig. Langsam ging sie auf das Schloß zu.

Es strahlte eine eisige Kälte aus und passte deshalb ausgezeichnet zu seinem Besitzer. Die große Eingangstür öffnete sich und ein Mann trat heraus. Er zog ein letztes mal an einer Zigarre und schmiss sie dann in einen nahen Busch. Schweigend wartete er, bis sie ihn erreicht hatte.

"Du kommst spät." - "Es war viel Verkehr."
 

Caro wischte sich eine kleine Schweißperle von der Stirn. An zwei Seilen gesichert, versuchte sie krampfhaft das Gleichgewicht zu halten. Es war schon schwer genug, kopfüber über einer in einem Raum zu hängen, dann aber noch dem Taschenlichtstrahl des Nachtwächters auszuweichen, war schon fast unmöglich. Aber auch nur fast, denn so etwas lag ihr nun mal im Blut. Jetzt war der Nachtwächter genau unter ihr. An seiner Handbewegung merkte sie, wie der Lichtstrahl der Taschenlampe ganz langsam nach oben ging. Schnell griff sie nach ihrer Uhr. Der Lichtstrahl traf jetzt genau ihr Gesicht. "Hallo!" sagte sie grinsend. Für Sekunden stand der Mund des Nachtwächters sperrangelweit auf und er war zu keiner Reaktion mehr fähig. Dieser Augenblick genügte Caro. Sie ließ sich noch etwas weiter runter und zielte mit ihrer Uhr auf den Nachtwächter. Der war so erschreckt, dass er nicht wusste, ob er lachen oder angst haben sollte. Doch diesen Gedanken hätte er sich auch sparen können, denn schon traf ihn eine kleine Nadel aus Caros Uhr, die mit einem besonders starkem Schlafmittel getränkt war. "Gute Nacht", war das letzte, was er hörte, ehe er sich in die wohligen Arme von Morpheus begab.

Caro klinkte sich aus und landete vollkommen lautlos auf dem Parkett des Museums. "Ich dachte, hier gibt es keine Wachen...." murmelte sie ärgerlich in sich rein, als sie über den Körper des Nachtwächters stieg.. Gekonnt wich sie dem, für sie doch schon primitiven, Laser-Sicherheitsfeld am Boden aus und öffnete die Tür zum Keller. Leise schlich sie die steile Treppe hinunter und blickte sich um. Ungefähr zwanzig Regale konnte sie sehen, die mit verstaubten Ausstellungsstücken vollgestopft waren, zwei weitere Türen, die wahrscheinlich zu noch mehr Räumen mit noch mehr Regalen führten und ein kleines Fenster, dass selbst für ein Kind zu klein schien. Ihr Blick fiel auch auf eine altmodische Überwachungskamera, die in der Mitte des Raumes aufgehängt war. Sie holte eine kleine Fernbedienung aus ihrem Rucksack und zielte damit auf die Kamera. Das rote Licht erlosch, bevor es sie im Blickfeld hatte. Leise ging sie auf die Regale zu.

"D....D....D 20...wo bist du?....Ah ja." Das Regal D 20 war weit hinten im Raum. Es war voll mit alten Büchern, einigen Schuhpaaren aus dem 14. und 15. Jahrhundert, einigen handbemalte Tellern und - "Das Tagebuch! Ja!" seufzte Caro. Endlich hatte sie es gefunden. Monate lang hatte sie alle möglichen Museen und Bibliotheken durchsucht und als sie endlich das Buch auf einem Index in einem Museum in Emden fand, hatte man ihr den Zugriff darauf verweigert. Es sei nicht öffentlich nutzbar."Da könnte ja jeder kommen", hatte der Museumsdirektor gesagt. Tja, wenn es nicht auf dem legalen Wege ginge, dann musste das Buch eben auf anderen Wegen besorgt werden. Und jetzt stand sie kurz davor, den Schlüssel zu einem der bedeuternsten Schätze Europas an sich zu nehmen.

"So, so. Das ist also das Buch von Klaus von Hane, der sich gemeinhin als Störtebeker bezeichnete." Caro fuhr herum. Vor ihr stand ein etwa fünfzig jähriger Mann, der so elegant aussah, wie ein fettes Würstchen in einem Armanidress. In seiner Hand befand sich eine Pistole, die aufgrund der kleinen schmalen Form und der hauchrosa Farbe eher für eine Frau, als für einen Mann gemacht zu sein schien. "Wenn ich jetzt bitte um das Buch bitten dürfte. Er ging in das Licht der spärlichen Beleuchtung des Kellergewölbes. und zielte nun mit dem Revolver auf Caro.

"Wer sind sie? Und wie kommen sie hier rein?" fragte sie gelassen. "Ich habe Beziehungen." war seine knappe Antwort. "Und Namen sind nur Schall und Rauch, jedenfalls für sie! Oh, keine Angst, nachdem sie mir das Buch ausgehändigt haben, werde ich sie nicht töten. Das heißt selbstverständlich nur, wenn sie sich "benehmen". Sie werden die Nacht in diesem außergewöhnlichem Ambiente verbringen und erst morgen früh das Gebäude wieder verlassen - natürlich in den fürsorglichen Händen der Polizei! Mit etwas Glück werde ich zu diesem Zeitpunkt dem Schatz schon einen gewaltigen Schritt näher sein. Hähähä. Und jetzt her mit dem Buch!" Caro übergab es ihm widerwillig. Kurz überlegte sie, ob sie so etwas wie, >damit kommen sie nicht durch< sagen sollte, es war ihr dann allerdings doch zu theatralisch. "Wenn ich jetzt noch um ihre Hand bitten dürfte." sagte er mit einem widerlichen Lächeln auf den Lippen. Als Caro seiner "Bitte" nicht nachkam, riss er ihre Hand an sich und stieß ärgerlich hervor: "Ich weis, wer du bist und dass du den Schatz suchst. Ich habe dich letzte Woche im Landesmuseum in Hannover gesehen. Du bist nicht schlecht, aber wenn dir etwas an deinem Leben liegt, dann halte dich aus dieser Sache raus, Püppchen. Sonst könnte ich gewalttätig werden." Er zerdrückte beinahe ihre Hand und Caro war kurz davor loszuschreien, aber dann band er blitzschnell eine Handschelle um ihr Gelenk und die andere Seite an ein Ofenrohr. "Auf nimmerwiedersehen." sagte er mit seinem süffisanten Lächeln und eilte die Treppe nach oben.

Als Caro sicher sein konnte, dass er fort war, nahm sie eine Haarnadel aus ihrer Frisur und öffnete geschickt das Schloss der Handschelle. "So, dass hätten wir schon mal...aber wie komme ich jetzt hier raus, um mich an diesem widerlichen Gnom zu rächen" zischte sie durch zusammengepresste Zähne. Die beiden Türen waren verschlossen, ebenso die Tür zum Erdgeschoss. Geheimtüren würde es hier wohl nicht geben. Der einzige Ausweg war das winzige Fenster.

Caro seufzte. "Was sein muss, muss nun mal sein..." Sie zog die Jacke und den dicken Pullover aus. Ebenso ihre Jeans. Dann öffnete sie das Fenster, warf ihren Rucksack nach draußen und zwängte sich ebenfalls dadurch. Nach einem harten Kampf mit dem Fenster, den sie schliesslich fluchend gewann, trat sie auf einen verlassenen Hinterhof. Schnell lief sie zur nächsten Straße. Ein altes Ehepaar kam ihr entgegen und starrte sie schockiert an. Erst jetzt merkte sie, dass sie nur auf Unterwäsche und in Lederstiefeln vor dem Paar stand. Als die Frau gerade einen Kommentar dazu sagen wollte, keifte Caro die beiden an: "Was ist? Das trägt man heute so!" Sie schritt wütend davon. "Dieser alte Sack hat mir die Tour vermasselt, aber das wird er noch bereuen, so wahr ich Carolin Lupin heiße!" Sie kramte in ihrem Rucksack nach ihrem Handy, klappte es wütend auf und tippte blitzschnell eine Nummer ein. "Bruderherz, hast du gerade irgendein Ding am Laufen? Ich könnte deine Hilfe gebrauchen...."



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (1)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  LadyRainicorn
2008-10-16T09:15:54+00:00 16.10.2008 11:15
Hi ^^
Ich finde zwar merkwürdig wo in einem Museum auf einmal das Ofenrohr herkommt an dem Caro festgekettet wurde, aber sonst gut ;)
Ich werd dann mal das nächste Kapitel lesen... ^^


Zurück