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Verstärkung?

Schlagen wir also den Übergang zu Band 2 und haben hoffentlich viel Spaß mit und über Gilderoy Lockhart und dessen Ansichten contra Severus Snape.
 

eure Nessi-chan
 

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Verstärkung?
 

(Kapitel 47)
 

Die Ferien in Hogwarts verliefen eigentlich wie immer. Severus widmete seine ganze freie Zeit der Erforschung von Tränken, die offiziell als ,nicht existent' und ,unmöglich' galten.
 

,Unmöglich sind nur die Dinge, die man nicht tut.', dachte sich Severus und da er sowieso nichts anderes Vernünftiges tun konnte, forschte er immer weiter.
 

Gelegentlich wurde er von einem Hauselfen gestört, den Dumbledore zu ihm schickte und der ihm etwas zu essen brachte, da Severus oft genug während seiner Arbeit die Zeit vergaß.
 

Ein weiterer traditioneller Punkt der Ferien war der Anstandsbesuch bei Gwen. Severus verkroch sich zwar viel lieber in seinem Kerker in Hogwarts und hätte bei jeder anderen Person auch abgelehnt, aber er wusste, dass er Gwen fast genauso viel zu verdanken hatte wie ihrem Bruder und so gebot es ihm sein Anstand, die alte Lady wenigstens einmal in den Ferien zu sehen.
 

Trotz allem versetzte es Severus doch immer einen Stich, wenn er Gwen sah. Sie war alt geworden, schien müde und obwohl sie versuchte ihre Freude über den Besuch ihres Bruders und Severus', den sie immer wie einen Sohn behandelt hatte, nach außen zu tragen, sah man ihr ihre Trauer und Einsamkeit doch an. Die Einsamkeit konnte Severus wunderbar nachvollziehen, er wusste, wie es war alleine irgendwo zu hocken und seine eigene Gesellschaft als die beste kennen zu lernen. Auch Gwen saß allein auf dem alten Landsitz der Familie Dumbledore, da ihr Bruder als Direktor viel zu viel zu tun hatte und andere Verwandte, die Severus nur vom Hörensagen her kannte, kümmerten sich augenscheinlich auch nicht um sie. Doch am Schwersten machte es ihm Gwens offensichtliche Trauer. Begonnen hatte es damals, als Max auf eine andere Schule geschickt wurde, man hatte niemandem verraten wo und Gwen hatte einmal gesagt:
 

"Es ist etwas Schreckliches passiert, das weiß ich. Albus will es nur keinem eingestehen."
 

Severus weigerte sich zwar zu glauben, dass seiner kleinen Schwester etwas passiert war, denn dann hätte er davon erfahren, aber die Wahrheit über Max' Verschwinden konnte er Gwen nicht sagen. Den Höhepunkt hatte es erreicht, als die Zwillinge für eine Zeit verschwunden waren. Gwen hatte damals einen Nervenzusammenbruch erlitten und genau wie Severus von einem selbstbewussten Jungen zu einem verschlossenen Mann geworden war, war Gwen von einer lebenslustigen zu einer melancholischen, fast schwermütigen Person geworden. Severus hatte damals viel mit sich selbst zu tun gehabt und konnte sich nicht um sie kümmern. Von Lydia wusste sie zwar, dass diese in Frankreich war oder zumindest zeitweise gewesen war, aber da sie auch keinen Kontakt zu ihr hatte, versank Gwen in ihrer Stimmung. Immer wieder belastete Severus das, wenn sie dort waren und Dumbledore sah ihm das vermutlich an.
 

"Mach' dir keine Vorwürfe, Severus! Es ist nicht eure Schuld. Meine Schwester Gwen wird nun mal auch nicht jünger und manchmal setzt einem das Alter zu."
 

Obwohl Severus genau wusste, dass es bei Gwen nicht am Alter lag, nickte er und wechselte das Thema.
 

"Sag mal, Albus, jetzt wo Quirrell, naja, verschieden ist, wer soll da eigentlich Verteidigung gegen die dunklen Künste unterrichten?"
 

Seit Quirrells Tod beschäftigte sich Severus mit dieser Frage. Er hatte beim Direktor schon mal um diese Stelle angefragt, das war allerdings Jahre her und Dumbledore hatte damals gesagt, Severus hätte noch nicht genug Lehrerfahrung für diese Position. Da er die ja nun mittlerweile haben dürfte, hinderte ihn nichts mehr daran, Dumbledore offen nach der Stelle zu fragen.
 

"Nun, ich habe die Stelle ausgeschrieben.", antwortete Dumbledore. "Wir werden sehen."
 

"Albus, du weißt, dass ich dir dafür jeder Zeit zur Verfügung stehe.", bemerkte Severus in der Hoffnung auf eine Reaktion Dumbledores.
 

Doch der Direktor tat es mit einem Nicken ab und Severus hatte fast das Gefühl, als ob er ihm gar nicht zugehört hätte.
 

Dieses Gefühl erreichte seinen Höhepunkt, als Dumbledore kurz vor Schuljahresbeginn alle Kollegen zusammenrief, um das kommende Jahr durchzusprechen. Die Pläne der Stundenverteilung wurden ausgeteilt und Severus entging nicht, dass der Direktor einen Plan in der Hand behielt. Da sich kein neuer Lehrer unter ihnen befand, musste wohl einer von ihnen für die Stelle vorgesehen sein.
 

"Wie Sie sicher alle festgestellt haben," erklärte Dumbledore, "ist ein Fach bis jetzt noch überhaupt nicht verteilt: Verteidigung gegen die dunklen Künste. Nach dem plötzlichen Tod Professor Quirrells..."
 

Alle sahen etwas betreten drein und auch Severus mühte sich nicht ganz zur Schau zu stellen, dass ihm das nicht wirklich nahe ging.
 

"...muss dieses Fach in diesem Jahr natürlich von einem anderen Lehrer übernommen werden. Bis gestern, das muss ich zugeben, war ich in einem ziemlichen Engpass, doch Gott sei Dank kam gestern eine Eule von einem Mr Gilderoy Lockhart, der diese Stelle übernehmen wird."
 

Severus konnte sich gerade noch davor bewahren, dass ihm die Kinnlade herunterklappte, als Madam Hooch auch schon eingriff.
 

"Gilderoy Lockhart?", fragte sie mit hochgezogenen Augenbrauen. "Der Gilderoy Lockhart?"
 

Damit zog sie ein Buch namens ,Zauberisches Ich' hervor, von dessen Einband ein, nach Severus' persönlichem Empfinden, gelackter Kerl ihnen entgegen grinste.
 

"Ja, das wird er wohl sein.", bestätigte Dumbledore gelassen.
 

"Das kann nicht Ihr Ernst sein!", fuhr Madam Hooch auf. "Der Kerl ist so von sich eingenommen... das Buch trieft davon nur so! Ich bezweifle, dass dieser Mensch Schüler unterrichten kann."
 

"Woher haben Sie eigentlich das Buch, Tara?", fragte Prof. Sprout nicht ganz ohne Spitzfindigkeit in der Stimme.
 

Madam Hooch errötete und murmelte:
 

"Hab' es von meiner Schwester geschenkt bekommen. Freiwillig hol' ich mir sowas bestimmt nicht!"
 

,Selbst wenn, anscheinend hast du daraus gelernt.', dachte Severus, während er immer noch skeptisch den grinsenden Kollegen in spe musterte.
 

"Nun, nun," versuchte Dumbledore zu beschwichtigen, "keine Vorurteile, bitte. Wir wollen dem Mann doch eine faire Chance geben."
 

Darauf entließ er das Kollegium, doch Severus blieb wie festgeklebt auf seinem Stuhl sitzen. Dumbledore schien das geahnt zu haben und sah Severus abwartend an.
 

"Warum ist der Kerl noch nicht hier?", fragte Severus gelassen ohne den Direktor anzusehen.
 

"Er hat noch Termine.", antwortete Dumbledore. "Eine Autogrammstunde."
 

"Eine was?"
 

Severus war aufgesprungen.
 

"Eine... Albus, das kann nicht dein Ernst sein! Du willst einen Kerl, der wahrscheinlich nur Groschenromane liest und über Haarshampoo philosophiert, doch nicht ernsthaft eines der wichtigsten Fächer der Schule unterrichten lassen!"
 

Mit einer Mischung aus Ärger und Entsetzen sah er den älteren Mann an.
 

"Was sollte ich tun?", fragte Dumbledore ohne jede sichtliche Regung. "Wie du selber sagtest, das Fach ist sehr wichtig. Ich musste es also besetzen und wie ich sagte, abgesehen von Mr Lockhart stand niemand zur Verfügung."
 

"Was ist mit mir?", fragte Severus. "Ich hab' es dir angeboten und ich tue es wieder. Ich könnte das Fach übernehmen."
 

"Nein, Severus, du bist mit dem Zaubertränkeunterricht ausgelastet genug. Du solltest deine Kraft auf dein Fach verwenden."
 

"Ich habe sehr wohl noch genug Zeit Verteidigung gegen die dunklen Künste zu unterrichten!", setzte Severus entgegen. "Der Typ kann doch wahrscheinlich nicht mal einen tödlichen von einem lähmenden Fluch unterscheiden!"
 

"Severus, bitte!", sagte Dumbledore nun schon eine Spur schärfer. "Lass ihn sich erst mal in sein Fach einfinden."
 

"Sein Fach?", fuhr Severus erneut dazwischen. "Ich bezweifle, dass der Kerl mehr von den dunklen Künsten versteht als ich, ich hab' sie erlebt."
 

"Severus, es ist genug jetzt!", erklärte Dumbledore in einem Ton, als hätte Severus ihn aufs Gröbste beleidigt. "Ich habe meine Entscheidung getroffen."
 

Das Gespräch war eindeutig zu Ende. Severus drehte auf dem Absatz um und verließ mit wehendem Umhang den Raum, nicht ohne die Tür fest hinter sich ins Schloss zu werfen.
 

Mit der ganzen Wut im Bauch gelangte Severus schließlich in sein Büro. Warum musste ihn Dumbledore immer wie ein kleines Kind bevormunden und warum hatte er sich ihm gegenüber so verhalten? In seiner Wut darauf keine Antworten zu haben, trat Severus gegen seinen Schreibtisch, was zur Folge hatte, dass sich die unterste Schublade öffnete. Er war schon um den Tisch herumgegangen, um den Inhalt der Schublade genüsslich auszukippen und sich so Luft zu machen, als er innehielt.
 

Aus der Schublade heraus sah ihm das Gesicht seiner Zwillingsschwester entgegen. Severus hatte das Foto von Lydia aus ihrer gemeinsamen Studentenzeit in diese Schublade gelegt, um sie in gewisser Weise immer bei sich zu haben. Er sank auf seinen Stuhl und sah das Bild nur an und plötzlich bekam er das Gefühl, als würde Lydia wirklich mit ihm sprechen.
 

"Mach' dich doch nicht verrückt, Sev! Du bist der Beste und Albus weiß das, aber du solltest seine Entscheidung akzeptieren. Oder hat er je etwas Falsches getan?"
 

Nein, das musste sich Severus eingestehen: Dumbledore war ein Mensch, den er als unfehlbar bezeichnen würde.
 

,Vielleicht sollte ich mich wirklich beruhigen.', dachte Severus und als sich wieder das Bild dieses grinsenden Affen in seinen Kopf schlich, sagte er sich: ,Bilder können täuschen.'
 

Nachdem er sich noch über einer Lektüre entspannt hatte, ging er schließlich schlafen.
 

Am nächsten Morgen war es dann soweit. Beim Frühstück hatte Dumbledore angekündigt, dass Lockhart heute eintreffen werde.
 

,Na, dann schauen wir mal.', dachte sich Severus, als er mit den anderen Lehrern vor das Schloss trat, um den neuen Kollegen zu begrüßen.
 

Als dieser schließlich etwas verspätet eintraf, musste sich Severus wieder fest auf die Zunge beißen. Lockhart kam ihnen wie ein Pfau, auch gleich in passender Farbe, entgegen stolziert, fuhr sich alle 5 Sekunden selbstgefällig durch die Haare und grinste sie alle an.
 

"Ist dem das Grinsen aufs Gesicht gemeißelt?", fragte Severus flüsternd.
 

"Severus!", ermahnte McGonagall ihn in selber Lautstärke, doch sie konnte sich ein leichtes Lächeln darüber nicht verkneifen.
 

"Professor Lockhart!", begrüßte Dumbledore ihn freundlich, obwohl Severus geschworen hätte, der Direktor habe ihn gehört. "Ich bin sehr froh, Sie im Namen aller Kollegen in Hogwarts zu begrüßen."
 

"Oh, vielen Dank!", erwiderte Lockhart übertrieben freundlich. "Aber nennen Sie mich doch Gilderoy, wie alle meine Freunde."
 

Dabei setzte er ein Lächeln auf, bei dem das Wort ,gekünstelt' völlig an Bedeutung verlor.
 

"Gut, Gilderoy."
 

Dumbledore nickte.
 

"Treten Sie ein."
 

Doch Lockhart ging erst einmal mit überschwenglichen Gesten auf die Kollegen zu.
 

"Oh, wir werden uns sicher prächtig verstehen, meine Lieben!", schnatterte er sofort. "Am besten wir fangen gleich mal mit dem Kennen lernen an, indem ich ihnen ein paar Passagen aus meiner Biographie ,Zauberisches Ich' vorlese."
 

"So sehr mich das auch reizen würde," bemerkte Severus mit Ironie in der Stimme, "habe ich leider noch zuviel im Kerker zu tun. Sie entschuldigen mich."
 

"Aber sicher, Severus."
 

Dumbledore nickte.
 

"Wie schade!", bedauerte Lockhart. "Aber das holen wir irgendwann nach."
 

"Sicher.", bemerkte Severus spitz.
 

Als er sich in der Eingangshalle von seinen Kollegen trennte, warf ihm McGonagall einen finsteren Blick zu und zischte:
 

"Zu tun, aber sicher. Drücken würde ich es nennen!"
 

"Nur kein Neid, Minerva!", flüsterte Severus und stieg lockeren Schrittes die Stufen zu seinem Kerkerlabor hinunter.
 

Später klopfte es an seine Tür.
 

"Herein.", gestattete Severus, wenn auch etwas überrascht.
 

Prof. McGonagall trat ein, schloss langsam die Tür hinter sich und lehnte sich dann seufzend an diese.
 

"Nun, war es amüsant?", fragte Severus und blickte hinterhältig lächelnd auf.
 

"Meinen Sie das im Ernst?", fuhr seine Kollegin auf. "Wir haben uns jetzt ganze zwei Stunden Lockharts Ausführungen über seinen Kampf gegen Hautunreinheiten angehört! Als wir es dann geschafft hatten ihn nach seinem Fach zu fragen, sagte er, man müsse ja nicht immer kämpfen. Ich frage mich, was der den Schülern beibringen soll."
 

"Wer weiß, vielleicht hat er ja verborgene Talente."
 

"Severus, machen Sie sich nicht lächerlich! Dass der Typ ein arroganter Hochstapler ist, ist doch wohl unstreitig."
 

"Albus hat seine Entscheidung getroffen.", erklärte Severus und sah wieder auf sein Blatt.
 

"Ich weiß, aber..."
 

Unsicher sah sich McGonagall um.
 

"Naja, vielleicht wird Albus das ja auch einsehen und die Stelle wieder ausschreiben."
 

Als Severus darauf nicht reagierte, wandte sich Dumbledores Stellvertreterin um und trat wieder an die Tür.
 

"Nun denn, gute Nacht, Severus."
 

"Gute Nacht, Minerva."
 

Dann hatte sie auch schon die Tür hinter sich geschlossen.
 

,Hoffentlich haben Sie Recht.', hoffte Severus gedanklich. ,Hoffentlich überlegt es sich Albus wirklich noch mal.'



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Kommentare zu diesem Kapitel (4)

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Von: abgemeldet
2006-06-01T10:08:40+00:00 01.06.2006 12:08
O ja! Minerva hat recht! Ich konnte mich kaum halten vor Lachen, als sie von Gilderoys Gesprächsthemen berichtet hat! Kein Wunder, dass Severus so schnell verschwunden war! Er weiß halt, was gut für ihn ist! ^.~

Armer Severus! Sein Leben wird einfach nicht leichter. Und jetzt kommt zu allem Überfluss auch noch Gilderoy Lockhart dazu, die Nervensäge vom Dienst! Wie kann Dumbledore nur den einstellen, wenn es auch Severus gibt? (Okay, das ist eine Frage, die man wohl an JKR stellen müsste, aber trotzdem ...)

>>>'Unmöglich sind nur die Dinge, die man nicht tut.', dachte sich Severus und da er sowieso nichts anderes Vernünftiges tun konnte, forschte er immer weiter.

Das war mal wieder typisch für Severus und ich bin froh, dass er sich von nichts abschrecken lässt! Dieser Satz hat einfach hervorragend zu ihm gepasst!

Und ich will wirklich wissen, was mit Max los ist! Ich wünschte mir so sehr, dass sie wieder auftaucht. *dir einen bittenden Blick zuwerf* Ich meine, du kannst das doch Severus nicht antun, dass auch noch Max etwas zugestoßen ist! Und Lydia? Könnte nicht auch mal wieder irgendeine winzig kleine Nachricht von ihr kommen?

Großartiges Kapitel! Ich lese noch ganz schnell das Nächste!
Ciao,
'n erdling ^-^y
Von: abgemeldet
2006-03-05T15:44:15+00:00 05.03.2006 16:44
Ich kann Madam Hooch nur recht geben. Die Lehrer können einen echt leid tun, aber sonst, kann ich dich wiedermal nur Loben. Das Kapitel ist einfach lustig, freu mich schon auf den Rest mit Lockhart.
bye
Von: abgemeldet
2006-03-05T13:44:32+00:00 05.03.2006 14:44
Cool! Einfach Cool! Hoffentlich verwandelt Sev diesen Aroganten schnössel in eine picklige Kröte. Dann kann er weiter über "hautunreinheiten" diskutieren! *hyperfiesgrins*
Von:  DarkEye
2006-03-03T20:05:32+00:00 03.03.2006 21:05
so was von genial...einfach nur mehr klasse..sag ich da nur..weiter so

dark


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