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Seven deadly sins

7 Todsünden
von

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Trägheit

Kapitel 3: Trägheit
 

//Auszüge aus dem Tagebuch von Hauptkommissar Yoshiki Hayashi//
 

Kaoru hatte nicht erwartet, dass Toshiya sich so schnell blicken lassen würde. Drei Tage nach seinem Besuch in der Stripbar erschien der Ex-profiler in seinem Büro. Er öffnete seinen Mund um den Blauhaarigen zu grüßen, um von Toshiya unterbrochen zu werden, als dieser sich auf Kaorus Schreibtisch setzte und die Beine übereinander schlug.
 

"Du kannst die Schmeicheleien jetzt lassen; ich habe beschlossen, dir bei dem Fall zu helfen....", er holte eine Nagelfeile hervor und inspizierte lässig seine Fingernägel, "...das heißt, unter bestimmten Bedingungen."
 

"B-Bedingungen?", stotterte Kaoru, der immer noch wegen des überraschenden Erscheinens irritiert war
 

"Genau. Erstens: Ich will eine Bezahlung, solange ich dir helfe. Ich kann mich mit meinem Job in dem Nachtclub kaum über Wasser halten. Zweitens: Ich will Immunität [Strafunmündigkeit] in diesem Fall. Ich will, dass keiner mich von Taten abhält, die ich nicht tun sollte. Drittens: Komm mir nicht in die Quere. Wenn ich irgendwo hingehen und dort etwas machen möchte, widersprich mir nicht. Halt deinen hübschen Mund und nicke. Viertens: Es ist mir scheißegal, wer die Lorbeeren einheimst, wenn der Fall gelöst ist. Ich habe es satt, mich damit auseinander zusetzen. ABER du kannst mich nicht einfach ignorieren, wenn es vorbei ist, verstanden?"
 

"............"
 

Toshiya stand auf und ordnete seinen Lederrock. "Und noch etwas: Halt Abstand. Das ist nichts weiter als eine vorübergehende Partnerschaft. Versuch nicht, mich zurückzugewinnen, sonst tret ich dir richtig in deinen Arsch."
 

Kaoru blinzelte. "Also...."
 

"Ich würde sagen, du sprichst gleich mit Kommissar Hayashi.", Toshiya zog eine Augenbraue hoch.
 

Kaoru nickte nur, er war zu eingeschüchtert, als dass er noch etwas sagen konnte.
 

# # # # # # #
 

Kaoru war nervös, als er mir Toshiyas Forderungen schilderte. Er dachte wohl, ich würde ihn zurückweisen, aber das tat ich nicht. Es war nirgendwo schriftlich festgehalten, das weiß ich, aber Toshiya war ein gutes Kind. Der einzige Grund, aus dem ich ihn feuern musst, war, weil der Bürgermeister es verlangte. Er beharrte darauf, dass Hausfriedensbruch inakzeptabel war, aber ich wusste, dass er es wollte, weil Toshiya sich weigerte, mit ihm zu schlafen. Lächerlich.
 

Ich teilte Kaoru mit, dass ich Camui Senior von Toshiya erzählen würde und dass er gewillt war, ihn schwarz zu bezahlen.
 

"Kaoru.", sagte ich, "Lass dich bei diesem Fall nicht von privaten Angelegenheiten beeinflussen, ok?"
 

"...Ja, Sir....", antwortete Kaoru.
 

Es klopfte an der Tür.
 

"Herein."
 

Jiro kam mit einem verbitterten Gesichtsausdruck hinein. "Sir, es gab einen weiteren Mord."
 

# # # # # # # #
 

Die drei betraten den Raum. Der Tote lag mit dem Gesicht nach unten auf den Fliesen der Toilette. Das blonde Haar rangelte sich über das ganze Gesicht des Mannes. Sie befanden sich auf der Toilette einer Bar namens 'The Joint' ; in der Nähe von Kens Tatort.
 

"Pff... wir gehen von einem Ghetto in ein Fünf Sterne Hotel zu einem anderen Schauplatz im Ghetto.", motzte Jiro, "Was kommt als nächstes?"
 

Kaoru schüttelte nur den Kopf. "Kein Blut. Keine Kampfhandlung. Keine Hinweise auf die Todesursache."
 

Toshiya inspizierte die Leiche. " Ihm wurden die Augen mit einem hellblauen Tuch verbunden?"
 

"Das war bei den anderen Opfern auch so, aber die Tüchern hatten andere Farben. Hmmm. Sieht aus, als wäre dieser Kerl nicht gefesselt worden."
 

Takeo, einer von der Spurensicherung, kam zu ihnen hinauf. "Seht mal, was ich in seinen Taschen gefunden hab." Er hielt eine Verpackung und eine Nadel hoch.
 

"Drogen." Jiro schüttelte den Kopf. "Ein Betrunkener, ein reicher Bastard, und ein Drogenabhängiger."
 

Toshiya schwieg. Er sah die zerstochenen Arme des Mannes. Eindeutig drogenabhängig. " Wie heißt er?"
 

"Sie nennen in Shuse. Er war ziemlich oft hier." Jiro blätterte durch seine Notizen. "Der Barkeeper sagt, der Typ hätte erfolgreich das Ingenieurstudium beendet, hielt es aber für einfacher, sein Geld mit Drogenverkauf zu verdienen. Dummerweise wurde er selbst abhängig. Er sagte auch, dass Shuse gegen 23 Uhr auf die Toilette ging und nicht mehr auftauchte. Er erwähnte auch, dass Shuse sich immer um die Zeit was gespritzt hat."
 

"Ist irgendjemand verdächtiger Shuse gefolgt?", fragte Kaoru.
 

Jiro sah ihn an. "Kaoru, JEDER in der 'Joint Bar' ist verdächtig. Und zu dieser Zeit waren so viele Leute hier- es könnte jeder von ihnen gewesen sein. Toshiya stand auf. "Hatte Shuse Feinde?"
 

"Möglicherweise alle, denen er Drogen verkaufte, aber das kann man nur schwer sagen."
 

Toshiya nickte. "Ich geh aufs Revier zurück."
 

Kaoru starrte ihn an. "Befragst du niemanden?"
 

Toshiya warf ihm einen bösen Blick zu. "Ich habe keine Fragen, solange ich noch weiß, was der Mord mit den anderen zu tun hat. Ich werde mir die Beweisstücke noch mal ansehen, die anderen Fälle überprüfen und dann mit meinen Fragen zurückkommen. Außerdem ist es nicht meine Aufgabe, Leute zu befragen. Ich bin nur ein Profiler. Ich sagte dir, komm mir nicht in die Quere." Er ging davon.
 

Jiro pfiff, "Woooo! Der hat's dir gegeben."
 

Kaoru runzelte die Stirn. "Und du sollst mein Partner sein?"
 

# # # # # # # #
 

Toshiya machte sich Notizen auf einem Blatt Papier, das er von Kaorus Schreibtisch geklaut hatte. Kaoru war nicht in das Büro zurückgekehrt, da er und Jiro die Zeugen vernahmen. Ein paar Minuten später tauchten sie auf.
 

Toshiya lächelte eingebildet. "Endlich."
 

Kaorus Lippen bildeten nur eine schmale Linie. //Er versucht absichtlich, mich zu provozieren!// "Hast du irgendetwas herausgefunden?", fragte er nervös.
 

Toshiyas lächeln verbreiterte sich. "Ich brauche Zugriff auf die Daten vom Informationssystem."
 

"Was?"
 

"Ich sagte---"
 

"Ich weiß, was du gesagt hast, aber--"
 

"Gut. Dann bring mich jetzt dahin, oder willst du gegen unsere Abmachung verstoßen?"
 

//Verdammt.// Kaoru fluchte innerlich und zeigte den Weg.
 

Jiro lächelte, als Kaoru mit einer versteiften Körperhaltung stolzierte und Toshiya elegant seine Hüften schwang, als sie hinausgingen. //Hah. Das wird lustiger.//
 

# # # # # # #
 

Die drei erreichten das IS Department in Windeseile.
 

"Eh? Toshiya? Bist du das?" fragte Kohta, der Computerspezialisten vom IS.
 

"Kohta-kun. Es ist so schön, dich zu sehen." Toshiya umarmte ihn herzlich und gab ihm ein Küsschen auf die Wange.
 

Kaoru verdrehte die Augen, woraufhin Jiro kicherte.
 

"Ne, Kota-kun. Kannst du mir Gefallen tun und alle Infos darüber herausfinden?" Toshiya gab ihn eine Liste mit allen Suchanfragen.
 

"Hat der Hauptkommissar die Erlaubnis erteilt?", wollte Kohta wissen.
 

Kaoru nickte widerwillig. "Ja."
 

"Ok. Ich sehe, was ich tun kann."
 

Einige Minuten später in Kaorus Büro...
 

Toshiya starrte gebannt auf den Ausdruck, den Kohta ihm vor kurzer Zeit ausgehändigt hatte. "Genau, wie ich vermutet hatte."
 

"Was?"
 

Toshiya gab Kaoru das Blatt Papier.
 

"Die sieben Todsünden??!", fragte Kaoru skeptisch , "Was hat das mit irgendetwas zu tun?"
 

Toshiya erhob sich und schritt in dem Büro umher. "Serienmörder haben üblicherweise eine Logik, wie verzwickt sie auch sein mag. Es ist ihre eigene Logik. Die meisten Opfer sind nicht zufällig; sie WÄHLEN ihre Opfer danach aus, ob diese in ihr Schema passen. Dieser Killer stellt ein Muster auf, dass den sieben Todsünden entspricht."
 

"Woraus schließt du das?", fragte Jiro.
 

"Zunächst, lass mich die Opfer noch mal überprüfen. Das erste Opfer starb, weil er sich totgesoffen hat. Es war allgemein bekannt, dass er Alkoholiker war, ein Zeichen von Maßlosigkeit. Die Bestrafung für Maßlosigkeit ist Zwangsfütterung und die Farbe Orange symbolisiert diese Sünde. Das zweite Opfer war dafür bekannt, Leute zu benutzen, um immer mehr Geld zu kassieren, was der Sünde der Habgier entspricht. Die Strafe hierfür ist lebendig gekocht zu werden ['normalerweise' in siedendem Öl]. Er war in einer Badewanne voll heißem Wasser, welches Brandverletzungen auf seiner Haut hinterließ. Höchstwahrscheinlich konnte er die Hitze nicht ertragen und ertränkte sich lieber selbst. Außerdem ist die Farbe der Habgier Gelb, was mit dem gelben Tuch im Zusammenhang steht. Das dritte Opfer wollte sich die Arbeit erleichtern, ein Paradebeispiel für Trägheit. Das hellblaue Tuch symbolisiert Trägheit, genauso wie die Bestrafung, mit Schlangengift vergiftet zu werden."
 

"Warte, woher weißt du das?"
 

"Schlangengift?" Toshiya grinste. "Ich habe Teru dazu überredet, die Autopsie heute durchzuführen. Du weißt ja, ich hab den Charme."
 

Kaoru schnaubte.
 

Toshiya wandte sich Jiro zu, "Daher meine Schlussfolgerung auf die sieben Todsünden. Na?"
 

Jiro sah ihn an. "Wow. Das ist beeindruckend."
 

Kaoru blieb still. Natürlich, er verteilte nie Komplimente.
 

Toshiya neigte den Kopf zur Seite. "Kao-chan, hast du nichts zu sagen?"
 

//Hör auf zu sticheln..// "Was jetzt?"
 

"DU bist der Lieutenant hier.", sagte Toshiya sarkastisch, "Warum fragst du uns?"
 

//Das war's!" "Sieh mal, ich hab dich um Hilfe in diesem Fall gebeten. Nicht darum, nur dazusitzen und....und mich zu BELEIDIGEN! Und ich habe es satt, dass du dich mit deinem Gesichtsausdruck über mich lustig machst!"
 

"Mich über dich lustig machen?" Toshiya sah erschüttert drein. "Wer hat gesagt, dass ich mich über dich lustig mache?" Er runzelte bestürzt die Stirn. "Zumindest habe ich die Hinweise zusammengesetzt. Was hast DU getan?", stieß er hervor.
 

"Hast du, aber du hast nicht einen Anhaltspunkt dafür, WER der Mörder ist!"
 

"Oh, du etwa?"
 

"Hör auf, das Thema zu wechseln."
 

"Tu ich nicht. Ich bin verdammt noch mal Profiler. Ich setze nur die Teile zusammen!"
 

"Meinst du nicht EX-Profiler?!", schrie Kaoru bissig.
 

Toshiyas Gesicht färbte sich in der Wut feuerrot, während Kaoru die Zähne unheimlich fest zusammenbiss.
 

Jiro nahm seinen Kaffe und zog sich zurück. "Äh... Ich bin draußen, wenn ihr mich braucht.", er verließ den Raum.
 

Sobald die Tür wieder zu war, ging der Beleidigungsschwall erneut los.
 

"Wenigstens habe ich meinen Job auf faire Weise bekommen.", gab Toshiya von sich.
 

"Dafür habe ich mich längst entschuldigt!", Kaoru wurde immer verärgerter. Er war sauer, aber er hatte auch das starke Verlangen, diese schmollenden Lippen zu küssen. Diese Tatsache entsetzte ihn. Er wusste nicht, sollte er ihn erwürgen oder schänden.
 

Toshiya schrie weiter, als Kaoru begann, seinen Blick auf seine Lippen zu richten.
 

"Und ich kann es nicht ausstehen, wenn du mich rumkommandierst!", brüllte Toshiya, "Und..und... ICH HASSE DICH!"
 

Kaoru kehrte schlagartig zur Realität zurück. "W-Was hast du gesagt?"
 

"Ich sagte, ich HASSE dich!!"
 

Kaoru hob eine Augenbraue. "Ach, wirklich..." Plötzlich packte er den Arm des jüngeren Mannes und zog ihn ganz nah an seine Brust.
 

"Was machst du?" Toshiya starrte ihn an. "Kao---!?"
 

Kaoru presste seinen Mund auf die schönen Lippen und stieß seine Zunge in den heißen Mund. Toshiya drückte ihn vergeblich von sich weg, aber Kaoru lockerte seinen Halt nicht. Er spielte solange mit seiner Zunge in Toshiyas Mund, bis dieser sich in Kaorus Armen entspannte. Der Kuss wurde immer leidenschaftlicher, zum Erstaunen der beiden. Es ertönte ein Räuspern, noch eines, nur lauter als das erste. Toshiya und Kaoru ließen hastig von einander ab und starrten mich an, wie ich an im Türbogen stand.
 

Toshiya errötete unfreiwillig, während Kaoru kalkweiß wurde.
 

Ich sah Kaoru müde an. "Lieutenant, ich hoffe, sie haben ein paar Hinweise."
 

"J-Ja, Sir."
 

Ich hob meine Augenbraue. "Ich meinte den Fall."
 

Kaoru sah beschämt zu Boden. "Ja, Sir."
 

Ich konnte mir ein Lächeln nicht verkneifen. "Gut."
 

# # # # # # #
 

Kyo öffnete die Wohnungstür und war überrascht, Kaoru und Toshiya davor stehen zu sehen. Seine Augen wurden größer. "T-Toshiya?"
 

Toshiya grinste verlegen, "H-Hi, Kyo."
 

Kyo blinzelte, "Bist du....bist du....?"
 

Toshiya schüttelte den Kopf, "Nein, nein. Ich bin nur hier, um mit euch beiden was zu essen."
 

Kaoru runzelte die Stirn. Er wollte wirklich, dass er über Nacht dort bleiben würde. Sie gingen in das Esszimmer, wo ein kleiner Schokoladenkuchen in der Mitte des Tisches stand.
 

"Kuchen?" Kaoru sah Kyo an.
 

Kyo war verlegen. "Ano... du hast eine stressige Woche, also hatte ich beschlossen, einen Kuchen zu kaufen."
 

Kaoru war einen Moment lang sprachlos, dann lächelte er. Er wuschelte durch Kyos blondes Haar. "Mann, was würde ich ohne dich nur machen?"
 

Kyo sah besorgt drein und strich seine Frisur zurecht. Er sah Toshiya mit einem fragenden Blick an. Dieser setzte nur einen Gesichtsausdruck auf, der zu verstehen gab, dass es eine lange Geschichte war. Der Blonde nickte und ließ davon ab.
 

Kaoru würde niemals ihm gehören.
 

Niemals.
 

Fortsetzung in Kapitel 4: Wolllust



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