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O Brothers, where art thou??

How to enter the Grand Line in a Nutshell
von

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Tears in Paradise

Es war Morgen. Das folgerte Joe jedenfalls aus der Tatsache, dass ihn die Sonne schon seit einer Weile an der Nase kitzelte. Und noch etwas anderes ließ sein Riechorgan auf Touren kommen. Er atmete tief ein und sog den köstlichen Geruch von gebratenem Speck ein. Dann setzte er sich auf und sah sich um. Nicht weit von ihm entfernt lag Bunny auf einer Strohmatte und schlief friedlich. Sie hatte einen Arm um Buster geschlungen, der andere lag auf ihrem Gesicht. Joe grinste. Sein Kapitän war wirklich ein Langschläfer. Aber er hatte jetzt keine Lust mehr sich noch mal hinzulegen. Mit knurrendem Magen stand er auf und folgte dem Duft nach Frühstück hinaus aus der Hütte. Vor der Tür fiel sein Blick sofort auf die Feuerstelle, über der in einer Pfanne ein paar Spiegeleier und ein paar Streifen Speck brutzelten. Wenn Norman ihnen dann immer so ein leckeres Mahl kochen würde, hatte Joe wirklich nichts dagegen, dass er vielleicht Mitglied in ihrer Bande werden könnte. Außerdem konnten sie jede Art von Verstärkung gut gebrauchen...

Apropos, wo war Norman überhaupt? Er konnte doch das gute Essen hier nicht einfach so unbeaufsichtigt lassen. Doch ein Geräusch ließ ihn annehmen, dass Norman ganz in der Nähe sein musste. Joe lief um die Hütte herum und fand den Gesuchten, der gerade dabei war seine Wäsche aufzuhängen. An einem Seil, das zwischen zwei Palmen befestigt war, hingen bereits ein paar Shorts und einige verschiedenfarbige Hawaiihemden zum Trocknen. Ein knallgelbes Exemplar mit großen roten Blüten schmückte heute morgen Norman's fülligen Oberkörper und insgeheim war Joe sehr froh darüber, dass dieser Mann nicht jeden Tag einen Blätterbikini trug.

Norman schien ihn noch nicht bemerkt zu haben, denn er war weiter fröhlich dabei Kleidungsstücke an die Leine zu knoten, wobei er rhythmisch mit dem Hintern wackelte. Joe sah, dass er Köpfhörer auf den Ohren hatte und mit einem Walkman wohl recht beschwingte Musik hörte. Jetzt begann er sogar laut zu singen und sein Zuhörer stellte überrascht fest, dass er eine sehr wohlklingende Bassstimme hatte, die ein wenig an Barry White erinnerte.

Joe hielt es für keine gute Idee den Mann jetzt mitten im Lied zu unterbrechen und entschloss sich deshalb wieder zurück zu seinem Frühstück zu gehen um dort auf die anderen zu warten.

Er war kurz davor sich schon mal einen Streifen Speck aus der Pfanne zu stibitzen, als Norman pfeifend um die Ecke geschlendert kam.

"Hallo junger Freund. Auch schon wach? Der Hunger hat dich wohl aus den Federn getrieben, was?", rief er munter als er Joe erblickte.

"Ähh,...ja...ich bin gerade erst aufgewacht. Hatte noch gar keine Zeit mich umzusehen...", stammelte Joe und beschloss spontan ihn nicht auf seine kleine Gesangeinlage anzusprechen.

"Sollen wir noch auf die Kleine warten, oder hältst du es nicht mehr so lange aus?", fragte Norman und stocherte prüfend in der Pfanne herum.

"Ach, das kann noch dauern. Bunny kann ewig pennen. Wir können ihr ja was überlassen.", erwiderte Joe schnell und wenig später stopfte er sich gierig die wirklich köstlichen Spiegeleier in den Mund.

"Boar, hast du mal als Koch gearbeitet? Dein Essen schmeckt echt erste Sahne!!", schwärmte er mit vollem Mund und spuckte dabei versehentlich ein bisschen Eigelb durch die Gegend.

"100 Punkte! Da liegst du goldrichtig. Bevor ich hier her kam, war ich Koch im "Chez Jacques". Dem besten Restaurant von ganz Tuvalu, der Insel von der ich komme. Unsere Küche ist berühmt für ihre ausgezeichneten Fischspezialitäten!", erzählte Norman stolz.

"Hey, ich glaub von dem Laden hab ich mal was in der Zeitung gelesen. Echter Luxusschuppen. Meine Eltern wollten da auch unbedingt mal hin. Und da hast du gearbeitet? Was machen die denn jetzt ohne dich?", fragte Joe interessiert.

"Ach, ich war da nie so ein großes Tier, weißt du. Hat mich gewundert, dass die mich überhaupt eingestellt haben. Ich pass da eben nicht so gut rein zwischen diese ganzen Lackaffen. Die wollten sogar, dass ich in der Küche'nen Anzug trage! Eigentlich hatte ich mehr drauf als alle diese Schnösel zusammen, aber ich hab meinen eigenen Stil und von dem lass ich mich auch nicht abbringen, egal was die sagen. Mit so einer Einstellung wird man bei denen natürlich nie zum Chefkoch. Aber die sollen mal sehen wie sie jetzt ohne mich zurecht kommen!", erwiderte Norman und Joe sah zum ersten Mal wie sich seine sonst so gutgelaunte Miene verfinsterte. Ehrlich gesagt hätte er sich einen Freigeist wie Norman auch nicht in so einem piekfeinen Restaurant vorstellen können.

"Das klingt als wenn du da nie wieder hin willst...", versuchte er ein bisschen nachzubohren.

"Tja, ich hatte drei Monate Zeit darüber nachzudenken und in dieses Gefängnis kriegen mich keine zehn Pferde mehr rein! Und wenn du damit auf meine Entscheidung auf euer Angebot anspielst... Ich glaube ihr habt ab jetzt ein neues Crewmitglied.", grinste Norman und schon leuchtete das Funkeln in seinen Augen wieder auf.

"...und ein neues Schiff. Da wird Bunny sich aber freuen! Ich mich natürlich auch. Und endlich haben wir jemand, der sich um das leibliche Wohl der Besatzung kümmert. Immer nur trockenes Brot und matschiges Obst hingen mir auch schon langsam zum Hals raus. Hast du denn sonst noch irgendwelche verborgenen Talente? Ich hab nämlich die leise Befürchtung, dass unsere Mannschaft bis jetzt nicht gerade aus Nahkampfprofis besteht. Bunny's Teufelskräfte sind zwar klasse, aber...", begann Joe zu erläutern, doch Norman unterbrach ihn mit einem aufgebrachtem Schnauben.

"Na hör mal! Schließ nicht von dir auf andere! Ich bin jedenfalls noch ganz gut in Schuss!", rief er und ging zur Demonstration über. Er krempelte einen seiner Hemdärmel nach oben und ließ stolz seinen Bizeps spielen. Joe schien immer noch etwas skeptisch zu sein, doch als Norman ihn aufforderte doch mal selber Hand anzulegen, musste er erstaunt feststellen, dass es sich hierbei nicht nur um Fettberge sondern um echte Muskeln handelte.

"Das ist kein Pudding, Freundchen! Ich war früher mal Champion der Ringermannschaft. Ich hab den Titel dreimal in Folge geholt! Okay, ich geb zu, dass ich in meiner Zeit als Koch ein bisschen aus der Form gekommen bin, aber seit ich hier gelandet bin, hab ich aus lauter Langeweile wieder angefangen zu trainieren. Ich schwimme täglich und jogge sogar manchmal um die ganze Insel! Und mit so einer halben Portion wie dir nehm ich's locker auf.", lachte Norman und packte Joe an der Hüfte um ihn sich dann ohne Mühe auf die breiten Schultern zu setzen. Jetzt war auch der Skeptiker der Truppe überzeugt und vor allem positiv überrascht von ihrem Neuzugang.

"Na dann kann ja jetzt nichts mehr schief gehen, Rambo", kicherte er und klopfte Norman anerkennend auf die Schulter.

Die beiden tollten noch ein bisschen durch die Gegend und als sie wieder an der Hütte ankamen, waren auch Bunny und Buster endlich aufgestanden und hatten die Überbleibsel des Frühstücks schon restlos vertilgt. Wie erwartet, freute Bunny sich riesig über Norman's Zusage und schlug dann vor endlich ihr neues Schiff zu begutachten.

"Wer weiß, ob du uns nicht was vorgelogen hast. Vielleicht ist dein Schiff ja die letzte Schrottmühle...", mutmaßte sie scherzhaft als sie sich auf den Weg durch den Wald zum anderen Ufer der Insel machten, wo das Boot vor Anker lag.

"Schlimmer als unser letztes Modell kann's ja nicht sein...", raunte Joe hinter vorgehaltener Hand und fing sich einen bösen Blick von Bunny ein.

Doch sie wurden nicht enttäuscht. Norman's Schiff war zwar nicht das größte, aber natürlich ein völlig anderes Kaliber als ihr vorheriges Fortbewegungsmittel.

"Es hat einen Mast! Mit einem Segel!", jubelte Joe und diesmal erntete er einen schmerzhaften Tritt in die Kniekehle für seine Scherzchen.

"Jawohl, außerdem hat sie zwei kleine Kajüten und natürlich eine vollausgestattete Kombüse. Fräulein Akyoo hat mir schon lange Zeit treue Dienste geleistet!", ergänzte Norman mit Stolz in der Stimme.

"Fräulein Akyoo???", fragten Joe und Bunny wie aus einem Munde und Joe konnte sich ein Glucksen nicht verkneifen.

"Ja, der Name ist doch sehr passend. Schließlich ist sie eine wahre Schönheit, oder etwa nicht?", erwiderte er mit etwas beleidigtem Unterton.

Beide nickten zustimmend. Man konnte zwar genau sehen wo Norman das Boot vor kurzem wieder zusammengeflickt hatte, weil das Holz, das er für die Reparatur verwendet hatte, etwas dunkler als der Rest war und auch auf dem weißen Segel ein großer Flicken prangte, aber insgesamt war die "Fräulein Akyoo" wirklich ein hübsches Schiff und bestens geeignet um damit ihre Reise fortzusetzen.

"Hat sie auch eine Kanone?", fragte Bunny nachdem sie auf den ersten Blick keine Waffen erkennen konnte.

"Nein, das ist ja schließlich kein Kampfschiff. Dafür hat sie ein großes Schleppnetz. Damit kann man mindestens eine halbe Tonne Fisch fangen!", prahlte Norman und man konnte deutlich spüren wie sehr ihm sein Boot am Herzen lag.

"Aber etwas entscheidendes fehlt!", sagte Bunny, woraufhin Norman sie so empört ansah als wenn sie ihn gerade persönlich beleidigt hätte.

"Die Piratenflagge natürlich! Du hast nicht zufällig eine parat?", setzte sie schnell hinzu und grinste.

"Ach so. Nee, so was brauchte ich bis jetzt noch nicht. Aber ich hab'ne schwarze Tischdecke und weiße Farbe. Die kannst du haben.", seufzte Norman erleichtert und wenig später saß Bunny mit einem Eimer weißer Farbe und einem Pinsel bewaffnet über ein schwarzes Stück Stoff gebeugt und malte eifrig vor sich hin. Man konnte sehen, dass sie hoch konzentriert war, denn ihre Augen waren zusammengekniffen und ihre Zungenspitze, die sie zwischen die Zähne geklemmt hatte, schaute ihr leicht aus dem Mund.

"Und was soll das jetzt werden?", fragte Joe zum wiederholten Male und versuchte ihr neugierig über die Schulter zu schauen.

"Das wirst du schon sehen wenn es soweit ist und jetzt lass mich in Ruhe arbeiten!", zischte Bunny genervt und verdeckte ihr Kunstwerk so gut es ging mit den Händen.

"Künstler...", brummte Joe und ging wieder hinüber zu Norman, der am Strand ein kleines Lagerfeuer entfacht hatte und jetzt dabei war über den Flammen ein paar Marshmallows zu rösten.

"Lass sie doch. Sie will uns eben überraschen.", sagte Norman beschwichtigend und reichte Joe einen Stock mit einem gebräuntem Marshmallow. Joe ließ sich die duftende Köstlichkeit auf der Zunge zergehen. Er war sich bereits jetzt sicher, dass Norman's Anwesenheit das Streitpotential der Mannschaft um einiges senken würde. Weisheit kommt eben doch mit dem Alter auch wenn man sie diesem Exemplar nicht sofort ansah. Diese Überlegung stellte er aber wieder in Frage als Norman plötzlich wie von der Tarantel gestochen aufsprang und begann wild auf der Stelle zu hüpfen.

"Da hinten ist ein Schiff. Ich glaube es kommt hier her!", rief er aufgeregt und deutete hinaus aufs Meer.

Joe und Bunny hoben verwirrt die Köpfe und stellten fest, dass Norman wirklich Recht hatte. Nicht weit von ihrer Insel entfernt war ein Boot aufgetaucht und es hatte tatsächlich den Anschein als wenn es in ihre Richtung steuerte.

"Seltsam...Kommen öfter Boote in diese Gegend?", fragte Bunny skeptisch.

"Nein, in den letzten drei Monaten ist hier kein einziges Schiff vorbeigekommen. Kein Wunder. Ich glaube diese Insel steht nicht mal auf irgendeiner Seekarte.", erwiderte Norman und starrte angestrengt in die Ferne.

"Vielleicht haben sie sich verfahren...", überlegte Bunny laut.

"Oder sie wollen uns ausrauben...", fügte Joe ängstlich hinzu.

"Ach, wenn's nach dir geht, sind doch alle Leute in Booten brutale Verbrecher, die uns abmurksen wollen. Außerdem gibt's bei uns ja nun wirklich nichts zu holen.", erwiderte Bunny und verpasste ihm eine Kopfnuss.

So standen nun alle drei wartend am Strand und sahen dabei zu wie das Schiff immer näher kam. Aus näherer Entfernung konnten sie erkennen, dass es sich um ein schneeweißes und ziemlich teuer aussehendes Motorboot handelte.

"WOW, das ist ja'ne richtige Luxusyacht!", rief Joe mit hängender Kinnlade, als das Boot den Strand fast erreicht hatte.

Jetzt trat eine Person aus dem Führerhaus an Deck und winkte ihnen zu. Es war ein junges Mädchen mit kinnlangem, pinkfarbenen Haar, das ein blaues Matrosenkleidchen trug.

"Schau mal Yuki, da sind Leute auf der Insel!", ertönte jetzt ihre Stimme.

Das Boot legte an und ein großgewachsener Mann mit blonden Haaren betrat das Deck. Er trug schwarze Shorts und unter seinem offenem weißem Hemd blitzte sein blasser aber muskulöser Oberkörper hervor.

Ohne Vorwarnung sprang jetzt das Mädchen vom Boot ins flache Wasser und rannte auf Bunny und ihre Crew zu. Nach Luft schnappend und mit leuchtenden Augen schüttelte sie Joe, der ihr am nächsten stand, die Hand.

"Musst du immer gleich alle Leute so anspringen, Shuichi?", brummte der blonde Mann, der jetzt auch langsam auf die anderen zugeschlendert kam.

"Shuichi...?", murmelte Joe verwundert und betrachtete das Mädchen genauer. Dann dämmerte es ihm langsam.

"DU BIST JA EIN JUNGE!!", quiekte er erschrocken und zog schnell seine Hand weg.

"Ja, bin ich. Was dagegen?", fragte sein männliches Gegenüber und zog eine gekränkte Schnute.

"A...aber du...du trägst doch ein Kleid!", stammelte Joe jetzt völlig durcheinander.

Der Junge sah kurz an sich herunter und begann dann zu kichern.

"Ach das. Normalerweise lauf ich ja nicht so rum, aber Yuki gefällt's...", gluckste er und warf einen schmachtenden Blick auf seinen Begleiter.

"Das hab ich nie gesagt, Idiot...", zischte dieser und blickte zu Boden.

"Doch, hast du, hast du, hast du!! Gestern Nacht. Ich kann mich noch ganz genau daran erinnern! Mmmmmmh....", säuselte der Junge mit einem schelmischen Grinsen und strich mit seinem Finger spielerisch über die nackte Brust des anderen.

"Willst du nicht gleich unser gesamtes Privatleben an die nächste Klatschzeitung verkaufen, du Tratschweib? Mir reicht's jetzt schon! Warum hab ich mich nur breitschlagen lassen mit dir einen ganzen Tag alleine zu verbringen, obwohl ich doch eigentlich an meinem Buch arbeiten müsste??", fauchte der Blondschopf entnervt und drehte sich wütend um.

"Aber Yuki... Wir wollten doch einen schönen Bootsausflug und dann ein romantisches Picknick machen. Mein Manager K hat mir fast eine Kugel in den Kopf gejagt, als ich ihn um den einen Tag Urlaub gebeten hab. Ich müsste jetzt doch eigentlich auch mit Hiro und den anderen im Studio arbeiten. Schließlich wollen wir nächsten Monat unser neues Album rausbringen. Aber ich hab das Risiko auf mich genommen. Und zwar weil ich dich soooooooooo sehr liebe!! Und jetzt meckerst du schon den ganzen Tag an mir rum.", regte Shuchi sich auf und seine Unterlippe begann gefährlich zu zittern.

"Du bist so gemein, YUKIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIII!!", schluchzte er und nun flossen ihm ganze Tränenbäche über die Wangen.

"Oh mein Gott, Sie sind es wirklich...Shuichi Shindou von der megaerfolgreichen Popband "Bad Luck"!", meldete sich jetzt zum Erstaunen aller Norman zu Wort.

So plötzlich in seinem Heulkrampf unterbrochen, sah Shuichi ihn nun mit roten Augen überrascht an.

"Ja, das stimmt.", sagte er weinerlich und zog lautstark die Nase hoch.

"Hast du schon mal was von denen gehört??", flüsterte Joe Bunny zu, die nur stumm den Kopf schüttelte.

Doch Norman schien so einiges von dieser Band gehört zu haben, denn er war völlig aus dem Häuschen und sprang nun aufgeregt um den verdutzten Jungen herum und überhäufte ihn mit Komplimenten.

"Ich kann es gar nicht fassen, dass ich Sie wirklich hier treffe. Das ist der Wahnsinn!! Ich bin ja so ein großer Fan von "Bad Luck"!! Ihre Musik ist einfach Weltklasse!! "Spicy Marmalade" ist mein absoluter Lieblingssong! Danach hab ich sogar mal eins meiner Rezepte benannt. Würden Sie mir ein Autogramm geben??", sprudelte es nur so aus ihm heraus.

Angesteckt von so viel Freude, grinste der Bengel schon wieder übers ganze Gesicht.

"Aber klar doch. Wir von "Bad Luck" lieben unsere Fans. Ich glaube ich hab noch ein paar Autogrammkarten auf dem Boot... Yuki kannst du nicht mal schnell rüberflitzen und sie holen? Dann könntest du auch gleich den Picknickkorb holen.", strahlte er und legte seinem neuen Fan begeistert den Arm um die Schulter.

"Rüberflitzen?? Bin ich dein persönlicher Butler? Reicht es nicht schon, dass ich jeden Abend für dich kochen muss, weil du bei deinen Kochkünsten wohl schon längst verhungert wärst? Hol dir deinen Mist gefälligst selber!!", zischte der Angesprochene, doch als er damit nur ein erneutes "BITTE YUKIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIII!!!" auslöste, drehte er sich grummelnd um und schlurfte Richtung Yacht, wobei er etwas wie "Muss sowieso noch meinen Laptop holen..." vor sich hinbrummte.

"Ist das dein Bruder??", mischte sich jetzt auch Joe zaghaft in das Gespräch ein, woraufhin Bunny sich nur seufzend an die Stirn fasste.

"Das ist Eiri Yuki, der berühmte Romanautor! Er und Shuichi sind seit ein paar Monaten DAS Traumpaar. Die Zeitschriften sind voll von diesen Geschichten.", schwärmte Norman und es wurde deutlich, dass er nicht nur ein Fan von "Bad Luck" war.

"Also, solche Zeitungen les ich nicht...", raunte Joe.

"Ich auch nicht.", sagte Yuki, der gerade vollbepackt mit Picknickkorb und Laptop unterm Arm bei ihnen ankam, und warf Shuichi einen Stapel Autogrammkarten vor die Füße.

"Danke Yuki-chan. So, was soll ich denn schreiben?", flötete Shuichi an Norman gewandt, welcher ihn immer noch fasziniert anstarrte. Ganz im Gegensatz zu Yuki, der sich jetzt mit seinem Laptop und einer äußerst düsteren Miene an einen Platz neben dem Lagerfeuer verzog.

"Für Norman, bitte.", kicherte Norman und spielte verlegen mit seinen Fingern.

"Für Norman, wird gemacht. Wollt ihr beide auch eins?", fragte Shuichi freundlich. Er war mal wieder völlig in seinem Element. Und auch wenn ihm der Rummel in den Medien und die aufdringlichen Paparazzi , die ständig versuchten Fotos von ihm und Yuki zu erhaschen, manchmal gehörig auf den Geist gingen, wusste er doch in Momenten wie diesen, dass er mit Leib und Seele ein Popstar sein wollte.

Auch Bunny nahm dankend eins seiner Autogramme an. Schließlich würde ihr sonst bestimmt nie jemand glauben, dass sie so einen Star hautnah getroffen hatte. Dass sie selber noch nie etwas von "Bad Luck" gehört hatte, war dabei eher nebensächlich. Shuichi drückte auch Joe eine Karte in die Hand, welcher währenddessen schon überlegte wie viel Geld er für so was wohl bei Ebay bekommen würde.

"Hach, ist das herrlich hier. Wie im Paradies! Wohnt ihr etwa hier??", schwärmte Shuichi und sah sich verträumt am Strand um.

"Im Moment schon, aber nicht mehr allzu lange. Wir werden demnächst wieder in See stechen. Piraten sollten schließlich nicht sesshaft werden.", antwortete Bunny.

"COOL! PIRATEN!! So richtig mit Totenkopfflagge und so?", quietschte der Junge im Kleidchen aufgeregt.

"Ja genau. Willst du sie mal sehen? Sie ist fast fertig.", sagte Bunny und hob das Stück Stoff hoch, an dem sie den ganzen Nachmittag gearbeitet hatte. Auf dem schwarzen Hintergrund prangte jetzt ein weißer Totenkopf mit zwei langen Hasenohren.

"Na toll. Wenn ich mir das mal angucken will, keift sie gleich rum, aber der...", begann Joe murrend, doch er wurde lautstark unterbrochen.

"WAAAH, ein Häschen. Wie süüüüüüüüüß!! Fast wie das Plüschbunny von meinem Idol Ryuichi Sakuma. Oh, ich will auch bei euch mitmachen! Piraten brauchen doch schließlich auch Musikanten!", kreischte Shuichi begeistert und stimmte spontan die erste Strophe von "Wir sind Piraten, Jo-ho" an. Auch Norman stieg in den Gesang mit ein und bald drehten sie sich zusammen zweistimmig grölend im Kreis.

"Hey, kennst du auch "YMCA"??", fragte Norman freudestrahlend als sie das erste Lied unter Bunny's Applaus beendet hatten. Shuichi nickte eifrig und dann begannen beide albern kichernd den dazu passenden Tanz einzuüben.

Bunny setzte sich mit ihrer Flagge wieder rüber ans Lagerfeuer, an dem Yuki bereits tief versunken über seinem Laptop brütete. Auch sie machte sich wieder ans Werk und verzierte den Totenkopf mit ein paar großen Hasenzähnen. Für den Anfang war das schwarze Tuch ganz brauchbar, aber wenn sie erst mal auf der Grand Line waren, würde sie sich eine richtige Flagge kaufen. Schließlich mussten auch Piraten auf ihre Statussymbole achten. Sie spürte wie sich ein ungeheures Glücksgefühl in ihrem Bauch breit machte. Mittlerweile zählte ihre Crew mit ihr schon vier Mitglieder und endlich hatten sie auch ein vernünftiges Schiff. Sie war ihrem Ziel in den letzten zwei Tagen ein riesiges Stück näher gekommen und hätte deshalb am liebsten die ganze Welt umarmt. Die Person, die ihr gerade am nächsten saß, sah allerdings nicht wirklich so aus, als wenn sie sich über so einen Gefühlsausbruch freuen würde.

"Ihr beide seid ganz schön verschieden...", bemerkte sie um jedenfalls ein Gespräch mit dem finsterdreinblickenden Mann in Gang zu bringen.

"Und darüber bin ich sehr froh. Wenn ich auch so eine nervige Hupfdole wäre, würde ich mich selbst erschießen.", knurrte Yuki nach einer Weile ohne von seiner Arbeit aufzusehen.

"Na ja, irgendwas muss du ja an ihm finden, sonst wärst du sicher nicht schon so lange mit ihm zusammen.", überlegte Bunny laut.

"Ich hab ihm schon oft genug gesagt, dass er verschwinden soll, aber er haut einfach nicht ab. Taucht immer wieder vor meiner Tür auf und heult die ganze Nachbarschaft zusammen wenn ich ihn nicht reinlasse. Das Kind ist wirklich eine Klette!!", erwiderte er ohne eine Miene zu verziehen.

Bunny seufzte und streckte sich ausgiebig. Von dem vielen krummen Sitzen tat ihr mächtig der Rücken weh. Sie ließ sich rückwärts in den weichen Sand fallen, sah hinauf zum Himmel und hörte zu wie der Wind die Blätter der Palmen rascheln ließ. Norman hatte Recht. Dieser Ort war wirklich idyllisch. Hoffentlich würden sie auf ihrer Reise noch viele solcher schönen Plätze entdecken. Wieder drang Gesang vom Ufer zu ihr herüber. Sie drehte ihren Kopf in die andere Richtung und sah, dass Norman und Shuichi Joe irgendwie dazu gebracht hatten sich ihnen anzuschließen und jetzt tanzten und sangen alle drei ausgelassen zu den Klängen der "Village People", wobei Buster bellend um sie herumsprang. Für Bunny's Geschmack klang Joe's Singstimme etwas sehr schräg, aber Norman hatte wirklich Talent und sie war froh einen Kerl mit so vielen verschiedenen Fähigkeiten in ihrer Truppe zu haben.

Ihr Blick wanderte zurück zu Yuki, der jetzt nicht mehr auf den Bildschirm seines Computers starrte, sondern ebenfalls dem lustigen Treiben zuschaute. Bunny schaute genauer hin und erkannte tatsächlich ein Lächeln auf seinem Gesicht. Ihr Gefühl hatte sie also nicht getäuscht. Auch wenn er es nicht zugeben wollte, hatte er diese nervige Hupfdole doch sehr gern.

Das Lied näherte sich dem großen Finale und als sich die drei Sänger keuchend und lachend zu ihnen gesellten, klatschte Bunny erneut begeistert Beifall.

"Also, wenn das mit "Bad Luck" mal nicht mehr so gut läuft, könnt ihr ja'ne Boygroup gründen. An Joe's Gesang müsst ihr aber noch ein bisschen feilen.", feixte sie und klopfte ihrem Freund aufmunternd auf die Schulter, als dieser ihr einen gekränkten Blick zuwarf.

"Ich kann richtig spüren wie sich gerade tausend Ideen für neue Songs in meinem Kopf zusammenfügen. Ich muss heute Abend dringend noch mal ins Studio!", rief Shuichi aufgekratzt und griff dann gierig nach dem bis jetzt noch unberührten Picknickkorb.

"Und weil ihr so gastfreundlich gewesen seid, laden wir euch jetzt zu einem romantischen Picknick ein.", grinste er und begann eine Köstlichkeit nach der anderen aus dem Korb zu packen.

Kurze Zeit später saßen alle im Kreis um das Lagerfeuer und ließen sich das üppige Mahl schmecken. Shuichi hatte sich an Yuki gekuschelt und flüsterte ihm kichernd etwas ins Ohr. Wenn er sich so wie jetzt nicht beobachtet fühlte, sah der sonst so kühl wirkende Blonde richtig entspannt und fast glücklich aus. Als er allerdings Bunny's Blick bemerkte, wendete er sich schnell ab und Bunny hätte schwören können, dass er sogar ein bisschen rot wurde.

"Es fängt schon langsam an zu dämmern. Wir sollten uns wieder auf den Weg machen, sonst kommen wir nicht mehr bei Tageslicht nach Hause.", sagte er unwirsch und erhob sich so ruckartig, dass Shuichi zur Seite kippte.

Shuichi zog eine Schmollmund, sah dann aber zum Himmel und nickte.

"Du hast Recht, Yuki. Also, es war echt toll bei euch. Hoffentlich sehen wir uns bald wieder. Ich besorg euch auch Freikarten für unser nächstes Konzert.", sagte er und Norman brach vor lauter Freude darüber fast zusammen.

"Mach's gut.", brummte Yuki und machte sich mit Korb und Laptop bewaffnet wieder auf den Weg zum Boot.

"Das heißt "Hat mich gefreut eure Bekanntschaft zu machen." Er ist nur manchmal ein bisschen schüchtern.", lächelte Shuichi und umarmte die drei noch einmal bevor auch er zurück zum Boot lief. Yuki half ihm an Bord zu kommen und ließ dann den Motor an. Langsam entfernte sich die Yacht und Bunny und die anderen winkten dem Traumpaar des Showbusiness zum Abschied hinterher.

"Sachen gibt's...", murmelte Joe und runzelte die Stirn.

"Jetzt kann ich glücklich sterben!", seufzte Norman, ließ sich in den Sand plumpsen und schloss zufrieden die Augen.

"Und morgen fangen wir an das Schiff klarzumachen. Ich will in spätestens zwei Tagen wieder in See stechen.", erklärte Bunny bestimmt. Doch jetzt musste sie erst mal ein kleines Verdauungsschläfchen machen.

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Backstage: So, da hat mich mal wieder die Muse geküsst (wenn's schon sonst keiner tut *schnief*)

In diesem Kapitel geht es anfangs hauptsächlich um das neue Crewmitglied Norman. Ja, auf Grund des eindeutigen Ausgangs der demokratischen Abstimmung (mich eingeschlossen ganze 4 Stimmen und alle dafür XD) ist der liebe Norman jetzt Mitglied in Bunny's Piratenbande. *kleiner Applaus*

Da sich doch tatsächlich jemand beschwert hat, dass diese Mannschaft nur aus Losern besteht, habe ich Norman eine Vergangenheit als erfolgreicher Ringer verpasst. Man soll eben nie nach dem ersten Eindruck urteilen, sonst kann der dir ganz schnell die Lichter ausknipsen.^^ Und kochen kann der Typ auch! Und singen!! Und außerdem sieht er in seinem Blätterbikini echt scharf aus... XD Also, die perfekte Bereicherung für das Team. Am besten gefällt er mir aber als verrückter "Bad Luck"-Fan...^^

Ach ja, und ich habe mal wieder einen kleinen Gastauftritt eingebaut. Hach, war das ein Spaß! *rofl* Den Gravitationsfans unter euch gefällt dieses Kapitel sicher genauso wie mir.^^ Alles was dazu gehört: Shu-chan heult, Yuki schmollt und natürlich jede Menge: "YUKIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIII!!"

Alle anderen finden diese Situation wahrscheinlich einfach nur merkwürdig ("Ein Typ im Kleid???").^^

Mal sehen was mir als nächstes einfällt....

Bis denne

Eure Bunny *wink*

PS: Wie euch vielleicht aufgefallen ist, hab ich den Titel der Geschichte geändert. Der erste Titel war mehr so eine Notlösung weil mir zu dem Zeitpunkt einfach nichts passendes einfallen wollte und er hat mir nie besonders gut gefallen. Der Neue ist viel lustiger^^



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Kommentare zu diesem Kapitel (4)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  EngelsTeufelchen
2006-03-16T10:50:08+00:00 16.03.2006 11:50
Wieso Loser??????
Es gehört schön ne gehörige portion mumm als Pirat ein neues Leben zu beginnen.
Siehe doch nur einer, was für verletzungen die Piraten bekommen können, von den Schmerzen will ich gar nicht erst reden.
Klar die Gruppe ist bestimmt NOCH nicht so taff wie Ruffy und co, aber jeder fängt mal klein an ^^
Obwohl ich keinerlei ahnung davon hab wer das Pärchen da genau gewesen ist, war das mal wieder ein sehr geiles Kapitel.
Hand aufs Herz ^^
Von:  Chibi-Luzi
2004-10-22T18:19:03+00:00 22.10.2004 20:19
Hawaihemden! Wusste ichs doch: Norman erinnert mich an Muten Roshi!!! Woher zum Teufel hat der eigentlich die Batterien??? Barry White muss ich mir wohl mal reinziehen, damit ich mir ein Bild davon machen kann, wie sich das Gesinge angehört hat...
Cez Jaques kenn ich von irgendwo her...genau! Bei will und Grace hatte Jack mal die schnapsidee, vor seiner Wohnung einen Tisch und zwei stühle aufzustellen und hat das ganze dann so getauft XD
Naja, aber das muss ja nix heißen...*räusper* Ich laber hier wieder so nen mist...v.v
Fräulein Akyoo hört sich zwar nicht so gut an wie Dainty Lady, aber wenigstens ist das schiff nicht pink und von lauter "Fiseuren" besetzt...Und wo hat Norman die Marshmallows jetzt her???*kopfschüttel*
WAHHHHHHHHHHHH!!!!! Shu im Matrosenkleidchen!!!!!!!!und yukiiiiiiiiiii!!!!!!!!*hüpfhüpf*
War Spicy Marmalade nich von nittle grasper? Und gorolein wird auch erwähnt!!!*schwärm*
Aber Shu als Bandenmitglied?
Ich erkläre folgenden Satz zu meinem Lieblingssatz: "Auch wenn er es nicht zugeben wollte, hatte er diese nervige Hupfdole doch sehr gern."
Und noch was: Wenn ich dich jeh live treffe, werde ich dir die Füße küssen für dieses Kapi! *verbeug*
Von:  Super-Inu
2004-08-27T04:02:51+00:00 27.08.2004 06:02
*reinhüpf*
Jaaah, endlich hab ich es auch geschafft, das neue Kapitel zu lesen! ^^
Und wegen der Uhrzeit brauchst du dich gar nicht wundern, ich hab noch gar net geschlafen ^^
Sooo, dieses Kapitel fand ich echt super ^^
Gravitation ist zwar nicht mein allerliebstes Lieblings-Manga (*roronoa zitier*), aber da ich die Serie trotzdem gut finde, gefällt mir auch dieses Kapi ^^
War nicht mal in Planung, dass Shuichi mit seinem Geheule ein Boot versenkt? Er könnte die gefürchtetste Waffe der Mannschaft werden ^^
Dass Norman jetzt mitgeht ist super, jetzt müssen die Kids net mehr vor Hunger eingehen.
So, dann wart ich mal gespannt auf das nächste Kapitel und den nächsten Gastauftritt ^^
Bis denne
Inu *knuffz*

Ach ja!
*zu dir geh und einen kuss auf die wange drück*
So, jetzt musst du net mehr schniefen ^^
Von: abgemeldet
2004-08-25T13:34:42+00:00 25.08.2004 15:34
hallo-diho! *winke*
na, endlich ist dein neues kapi veröffentlicht! (was für ein glück ich doch habe, dass ich -meistens jedenfalls- der erste bin, der's lesen kann ^^
muaah! gravi ist mein allerliebster lieblings-manga und somit ist daraus zu schließen, dass dieses kapitel mein allerliebstes lieblings-kapitel ist *wild rumhops*
und dann kommt in dem ganzen spektakel sogar ein mal hiro (wenn auch nur indirekt) vor -danke!! XD
also, ich bin wie immer maßlos begeistert und werd dir natürlich auch weiterhin die treue halten ^^ (wenn ich schon so fies zu goroleinchen war -.-)
ADI! & HDGGGG~DL
Lokonoa XD


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