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No Arms can ever hold you than I do

Tsubasa und Fane - so hätte es sein können!
von

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I still belive there's a reason

Mit diesem extra langen Kapitel möchte ich mich bei allen bedanken, die diese Story lesen und mich mit ihrer Meinung unterstützen (^^). Vielen lieben Dank auch an die, die mir einen kleinen Kommi hinterlassen. Ich freu mich jedes Mal darüber. Jetzt bleibt mir nur übrig, euch allen, von denen ich weiß, dass sie die Story lesen und von denen ich es leider nicht weiß (T.T), viel Spaß beim Schmökern zu wünschen.

Mooni
 

Mit schnellen Schritten kamen sie den mittlerweile diskutierenden Spielern näher. "Morgen also!" bestätigte Jun die letzten Worte von Tsugito. "Was geschieht morgen?" wollte Fane wissen, während Tsubasa sich neben Kisugi setzte und sie auf seinem Oberschenkel Platz nahm. Sie legte einen Arm um sein Genick und ihre Finger spielten mit seinem Shirt auf der anderen Seite. Ihr Freund antwortete ihr: "Morgen wird der Trainer die Aufstellung bekannt geben!" Fane nickte andächtig und nun wissend. Sie konnte sich genau vorstellen, was das hieße. "Und..." Kojiro meldete sich angriffslustig von gegenüber zu Wort und sollte somit ihre Vermutung bestätigen. Er stemmte die Arme auf dem kleinen Tischen ab und beugte sich nach vorn über. "... wer somit Captain wird." Fane blickte zwischen Tsubasa und Kojiro hin und her, die sich nun scharf beobachteten. Da war es wieder. Da in Tsubasa's Augen. Erschrocken stellte sie fest, dass nicht nur seine Augen, sondern auch die Augen von Kojiro leuchteten und ein extremes Funkeln entwickelten. Die Kampfgeister waren für diese Position zum Leben erweckt. Fane wusste nur zu genau, dass Tsubasa dieses Thema schon etwas beschäftigte, auch wenn er es nur ungern zugab. Sie tat die Situation mit einem Lächeln ab und löste sich aus dem Griff von Tsubasa. Erschrocken schaute er zu ihr auf. Fane erklärte sich: "Bin gleich zurück. Will nur schnell von draußen Yukari anrufen." "Sie ist bei Kumi. Hab gerade mit ihr gesprochen." Mamuro hatte sofort bei dem gefallenen Wörtchen "Yukari" aufgeschaut. "Danke Mamuro."
 

Schlendernd lief sie in die Empfangshalle zurück. Erst hier bemerkte sie, wie warm es eigentlich in der Bar geworden war. Sie schwitzte leicht und strich sich eine Haarsträhne, die im Gesicht festklebte, aus dem empfindlichen Augenbereich. Es waren eine Menge Leute in der Halle und Fane versuchte, sich irgendwie zu den Telefonen durchzudrängeln. Sie hatte es fast geschafft, als ihr kleines Erfolgserlebnis getrübt wurde. Eine riesige Schlange hatte sich vor den Münzautomaten gebildet. Es war aussichtslos, in den nächsten 5 Minuten den Hörer in die Hand zu bekommen, geschweige denn ungestört zu telefonieren. "Was ist denn hier nur heute los?" Fane war ungefähr in der Mitte der Halle angekommen, als sie sich umschaute und hier und da drängelnde Menschen mit Reisetaschen und Fußbällen erblickte. Moment mal: Fußbälle? "Also schön!" gab sie resignierend leise von sich. Fane beschloss, zu den anderen zurückzukehren und Yukari später vom Hotelzimmer aus anzurufen. Doch als sie sich ruckartig in Bewegung setzte und sich drehte, stieß sie mit etwas Großem zusammen. Sie prallte so stark gegen einen Oberkörper, dass sie leicht nach hinten kippte. Zum Glück schnellte plötzlich eine Hand nach vorn, umkreiste ihren Körper und hielt sie am Rücken auf, unsanft auf ihrem Hintern zu landen. "Nicht so schnell junge Dame!" Fane erholte sich von dem Schock recht langsam und schaute noch immer etwas abwesend zu dem jungen Mann nach oben, der sich leicht über sie gebeugt hatte. Sofort sind ihr seine Augen aufgefallen. Sie waren so voller Wärme und Freundlichkeit, dass es ihr schon fast Angst bereitete, in sie hineinzusehen. Es war außergewöhnlich. Der Typ hatte blonde Haare und ein freundliches Lächeln im Gesicht. Unweigerlich musste sie nun auch lächeln. Es zog sie einfach mit. Etwas verunsichert über diese unglaubliche Ausstrahlung, die er besaß, stelle sie fest, dass sie ihre Hände noch immer in sein Shirt vergraben hatte, um sich festzuhalten, was nun eigentlich völlig überflüssig war. "Alles o.k. bei Ihnen?" versicherte sich der junge Mann nach. "Ehm .... ja. Ich denke schon. Danke!" Fane richtete sich langsam auf und schmunzelte über sich selbst. *Mein Temperament!* "Ganz schön voll hier." Er schien ihre Gedanken gelesen zu haben. Sie nickte leicht und strich sich das Kleid gerade. "Nun, ich versuche dann mal, zur Rezeption zu gelangen. Vielleicht hab ich heut irgendwann noch Glück und komme in mein Zimmer." Fane schaute zu ihm auf. Erst jetzt erkannte sie, dass er eine ziemlich große Reisetasche bei sich hatte. "Ich hoffe, Sie haben reserviert. Es sieht wohl so aus, als ob es jeden Moment hier keins mehr zu ergattern gibt." Fane hatte die drängelnden Massen an der Rezeption erfasst und sprach etwas gedankenverloren. Er folgte ihrem Blick und stellte schockiert fest, dass sie recht hatte. "Nun, sieht wohl so aus, als ob ich mich beeilen müsste." Fane wandte ihren Blick von den hektischen Menschen ab und lächelte wieder gezwungenermaßen, als sich ihre Blicke trafen. "Sieht ganz so aus! Also dann, ich muss weiter." "Es hat mich gefreut. Auch wenn es eine ziemlich stürmische Begegnung war..." Er musterte sie nun gründlich von oben bis unten. "... Wobei ich zugeben muss, dass mir diese am liebsten sind." "Danke für das Kompliment. Ich drücke Ihnen die Daumen." "Die Daumen?" "Na für das Zimmer." rechtfertigte sie sich schnell. "Ach so."
 

"Fane! Warte bitte kurz." Vor dem Eingang zur Bar hielt sie der Trainer auf, der sich mit schnellen Schritten näherte. "O hallo! Was ist denn?" fragte sie freundlich nach. Herr Mikami war auf gleicher Höhe, als er weitersprach. "Ich will, dass die Jungs heute nicht allzu lange machen, morgen wird ein Übungsspiel angesetzt, nach dem ich dann die endgültige Aufstellung bekannt geben werde. Es wäre mir daher lieb, wenn ..." "... wenn ich sie alle ziemlich schnell hier raus hole und ins Bett stecke." beendete sie zwinkernd den Satz. Herr Mikami grinste und nickte amüsiert. Sie war einfach genial, sie wusste genau, was Sache war und konnte sich in die Gedanken des Trainers gut rein versetzen. "Geht klar Trainer. Ich denke, in einer halben Stunde sind alle auf ihren Zimmern." "Schön! Ich verlass mich auf dich!" entgegnete er dankend.
 

"Und? Was hat sie gesagt?" wollte Mamuro wissen, als sie wieder bei der Runde ankam. "Du hast doch gerade mit ihr telefoniert!" stellte Ryo entsetzt fest, der sich dadurch fast an seinem Bier verschluckt hatte. "Ach, du verstehst das nicht!" entgegnete Mamuro sauer zurück und wendete sich dann wieder Fane zu, die unweigerlich lachen musste. "Ich kam nicht dazu, mit ihr zu sprechen. Da draußen ist die Hölle los. Es sind neue Hotelgäste angekommen, die sich wohl nun komplett um die letzten Zimmer schlagen werden. Aber sagt mir lieber wo, wo ..." Sie schaute sich suchend um. Sie konnte Tsubasa nirgends sehen. "Er ist schon nach oben gegangen." schaltete sich Ryo in das Gespräch wieder ein. Ihr Kopf schnellte herum. "Wieso? Geht es ihm nicht gut?" Mamuro lachte. "Nein, nein. Er wollte mit Kojiro die Strategie für morgen noch in Ruhe durchgehen." "Erschreck mich nicht so, du Trottel!" Und da war es passiert: Ryo bekam seine erste Kopfnuss im Ausland von Fane ordentlich und sauber verabreicht, dass er sich nun komplett verschluckte, als er gerade an seinem Bier nippen wollte. "Aua, das tut doch weh!" beschwerte sich dieser kleinlaut. "Das war auch so beabsichtigt." stellte sie zufrieden fest, da es anscheinend gewirkt hatte. Ryo rieb sich den Hinterkopf. "Nun, ich denke, du erholst dich lieber auf deinem Zimmer." Sie schaute jetzt alle am Tisch an. "Der Trainer hat mich angesprochen. Er will, dass ihr ausgeschlafen in das Spiel morgen startet. Also ab mit euch auf die Zimmer." Murrend erhoben sie sich langsam. Fane ging noch zu einzelnen in der Bar, die die Übermittlung des Trainers nicht gehört hatten und sorgte letztendlich dafür, dass sie alle recht schnell in ihren Zimmern verschwanden. Alle? Nein! Sie schaute sich zum Schluss noch einmal in der Bar um und erkannte Ken, der in einer dunklen Ecke saß. Sie ging auf ihn zu und nahm neben ihm auf dem kleinen Stuhl Platz. Er stellte seinen Drink neben den sechs anderen, wohl bemerkt, leeren Gläsern ab und strich sich mit dem Handrücken über den Mund. "Keine Moralpredigt, o.k.?" "Nein bestimmt nicht, du musst selber wissen, was du da tust. Aber ich bitte dich, reiß dich zusammen! Es ist schon schwer genug." Sie erhob sich wieder. "Für alle von uns!" ergänzte sie leise, doch Ken hatte es wohl mitbekommen. Seine trüben Augen erfassten ihren Körper.
 

Ein paar Minuten später kam Fane mit dem Fahrstuhl auf ihrer Etage an und ging müde zu ihrem Zimmer hinüber. Sie wollte sich aus ihren Sachen pellen, um dann noch einmal kurz bei Kojiro und Tsubasa vorbeizuschauen. Ersteres geschah ziemlich schnell und so kam sie auch rasch bei den debattierenden in Kojiro's Zimmer an. Er teilte es sich mit Ken. Fane stellte mit einem traurigen Blick fest, dass letzterer immer noch nicht eingekehrt war. Fane kam näher. Tsubasa und Kojiro schienen sie gar nicht zu bemerken. Sie stellte sich daher direkt hinter Tsubasa, beugte sich über ihn und strich ihm mit ihrer flachen Hand sacht in das Shirt und strich über den Oberkörper hinweg. Sie gab ihm einen Kuss auf die Wange. "Hi meine Süße!" antwortete er leise, hörte aber immer noch gespannt Kojiro's Ausführungen zu. "Und ich denke, es ist besser, Ken morgen nicht spielen zu lassen. In seiner momentanigen Verfassung wäre das ein fataler Fehler." Fane hörte plötzlich auf, sie hatte es ich in der Zwischenzeit auf einem Bett bequem gemacht, in dem sie sich an der Wand angelehnt hatte und die Arme um die angewinkelten Knien schlang. "Ich kann mir nicht vorstellen, dass der Trainer da zustimmen wird." reagierte Tsubasa. "Hm!" Kojiro nahm die Hand an sein Kinn und schloss die Augen. Er wollte überlegen. "Und ... und, was wäre, wenn du ..." begann er zögernd und vor allem vorsichtig. Tsubasa roch den Braten und fragte daher aufgebracht nach: "Was wäre, wenn ich ...?" "Naja, wenn du vielleicht mit ihm sprechen würdest." "Kojiro. Du weißt, dass das nichts bringt. Ich hab es doch schon versucht!" "Du hast was?" Fane fand, dass das nun ein triftiger Grund war, sich in das Gespräch einzumischen. Tsubasa schaute Fane entgeistert an. Ihr Blick stand seinem in nichts nach. "Dir sollte doch eigentlich klar sein, dass ich meine persönlichen Probleme mit ihm auf dem Feld nicht in den Vordergrund stelle. Da zählt was ganz anderes." "J ... jaaaa. Da hast du recht, aber ich hätte nicht gedacht, dass du ..." stotterte sie. "... dass ich freiwillig mit ihm rede! Fane, wir alle haben mitbekommen, dass Ken sich verändert hat. Und wenn uns eins klar ist, dann ist es das, dass nicht nur seine Gefühle dir gegenüber ein bisschen durcheinander sind." "Ein bisschen ist gut. Der säuft sich gerade da unten die Birne zu." "Also dann, ich hol ihn lieber!" Kojiro hievte sich im wahrsten Sinne des Wortes hoch. Sein Oberschenkel bereitete ihm immer noch Schmerzen. "Wenn die Salbe nicht hilft, dann spreche ich lieber mit dem Mannschaftsarzt!" stellte Fane gleich besorgt fest. "Du wirst einen Teufel tun!" reagierte er empört, kaum, dass sie ihren Satz beendet hatte. "Also schön, geben wird der Salbe eine Chance!" Fane krabbelte auf dem Bett hervor und verließ gemeinsam mit den zweien das Zimmer. Auf dem Flur: "Soll ich mitkommen?" "Nein Tsubasa, ich glaub, dass schaff ich grad noch allein!"

Sich umarmend stolperten sie beide in ihr Zimmer. "Du bestätigst mir immer wieder, warum ich mich in dich verliebt habe." Tsubasa lächelte leicht und küsste die Frau in seine Armen. Fane war auf der einen Seite sehr froh, das Tsubasa jedenfalls auf dem Spielfeld versuchte, mit Ken auszukommen. Aber ihr wurde dann wieder bewusst, dass es ihm ziemlich viel Überwindung kosten musste, ihn als Bestandteil der Mannschaft anzusehen, die alle das gleiche Ziel verfolgten.
 

*Hoffentlich verdrängt er da nicht was, was er lieber herauslassen sollte.* Ging es ihr durch den Kopf, als sie sich ihr Nachtkleid anzog. Tsubasa schaltete das Licht im Badezimmer aus und kam im Dunkeln in das Bett getapst. Er legte sich mit einem kleinen Seufzer nieder. "Alles o.k.?" "Ja, na klar. War heute nur ziemlich anstrengend." Sie lächelte leicht verständnisvoll. "Versuch erst gar nicht, dir so viele Gedanken über das morgige Spiel zu machen. Es wird schon schief gehen." Er war dankbar über diese Worte. Sanft griff er zu ihrem Nacken auf, denn sie saß noch im Bett und drückte sie leicht zu sich hinunter. Fane sträubte sich nicht und ließ ihn einfach machen. Leise sagt er: "Ich bin froh, dass es dich gibt und dass du jetzt bei mir bist. Du gibst mir die Kraft, die ich brauche!" Ihren Kopf legte sie dann ruhig auf seine Brust. Beide schliefen sie so nach kurzer Zeit ein.
 

Am nächsten Morgen klopfte es an der Zimmertür. Tsubasa schloss gerade seinen Reißverschluss an der Hose, als Fane die Tür öffnete. Jun und Matsuyama kamen herein. "Ihr braucht euch nicht zu beeilen. Da unten bekommen wir momentan keinen Platz." "Wieso?" wollte Tsubasa wissen. "Alles voll." antwortete Jun kurz. "Wie alles voll?" "Bestimmt wegen den neuen Gästen." ergänzte Fane, die sich die Haare kämmte. Sie schaute schräg auf. "Na ich hab dir doch vorhin erklärt, warum ich nicht mit Yukari telefoniert hab. Wobei mir einfällt: Shit ich hab vergessen, das gestern hier noch zu erledigen. Nun gut. Jetzt wird sie sowieso in der Schule sein." "Probier es heut Abend!" Matsuyama setzte sich in einen der bequemen Sessel. "Hm, mach ich." Tsubasa zog sich gerade sein T-Shirt über den Kopf, als Jun noch einmal das Wort an ihn richtete: "Wie geht es jetzt weiter?" Am Gesichtsausdruck des jungen Fußballspielers konnte man erkennen, dass er nicht recht mitkam. "Ken!" fügte daraufhin Matsuyama an. Fane blickte zu den drein hinüber. Sie sammelte gerade alles Mögliche für den heutigen Tag zusammen und presste es in ihren kleinen Rucksack. "Ich hab keine Ahnung!" "Was haltet ihr davon, wenn ich ..." "Nein!" ertönte Tsubasa gleich etwas lauter, ohne überhaupt zu wissen, was Fane vorschlagen wollte. Sie zuckte kurz zusammen. Er schien wild entschlossen zu sein. "Schon gut, aber ich glaube, er braucht nur etwas Zeit und jemanden, mit dem er reden kann." "Und das wirst garantiert nicht du sein Fane. Kojiro kümmert sich um ihn." "Fane. Tsubasa hat recht, es würde überhaupt nichts bringen, glaub uns." Jun wollte sie etwas beruhigen. "Also gut. Warten wir es ab. Aber mal eine andere Frage. Gegen wen spielt ihr heute Nachmittag?" "Irgendeine kleine Provinzmannschaft. Nichts Großartiges!" antwortete Matsuyama.
 

Den japanischen Fußballspielern gelang es eine halbe Stunde später, tatsächlich, noch etwas zu frühstücken, bevor es dann an das standardisierte Training ging. Der Trainer teilte die Spieler in kleine Grüppchen ein, damit sie detaillierter und auf ihr Können zugeschnitten trainieren konnten. Und so kam es, dass Tsubasa und Kojiro ihre berühmten Schüsse üben sollten und Ken natürlich im Tor stand. Der Trainer schien gar nicht daran zu denken, Ken irgendwie zu schonen. Kojiro und Tsubasa nahmen ebenfalls keine Rücksicht auf ihn und droschen auf das Tor ein, was das Zeug her hielt. Fane beobachtete das Training etwas besorgt. "Verdammt Ken! Du musst schon etwas bei der Sache sein." beschwerte sich Tsubasa in einem Ton, den Fane noch nie an ihm gehört hatte. Er war ziemlich aggressiv. Ein paar Minuten später nahm sie Kojiro's Stimme wahr. "Bewegst du dich nun endlich? Da ist meine Oma ja schneller am Ball als du heute." Sie schaute auf den Rasen und entdeckte Ken gestreckt mit dem Finger fast am Ball im Tor liegen. Sie schaute sich das ganze noch ein paar Schüsse an und musste feststellen, dass Ken wirklich erbärmlich spielte. Sie konnte es nicht glauben. Er hatte keinen Kampfgeist - nichts, noch nicht einmal einen Selbsterhaltungstrieb. Die zwei hetzten ihn von einem zum anderen Pfosten, ohne Erfolg. Sie beschimpften ihn nun schon fast, aber er reagierte überhaupt nicht. Sie schaute abwechselnd zu dem Drama, welches sich da im Staub abspielte, um dann wieder eine Reaktion vom Trainer zu erheischen. Er jedoch verfolgte genau wie sie gespannt das Theater. Bis jetzt wussten sie noch nicht, dass das Training gebannt von einem jungen Mann mit blonden Haaren verfolgt wurde. Etwas verwundert ruhten seine Augen auf einem jungen Mädchen, welches die Situation einfach nicht mehr mit ansehen konnte. *Aber das ist doch ...?* Fane wollte helfend eingreifen. Aber wie? Es war zum Verzweifeln, doch plötzlich bewegte sie sich mit einem fest entschlossenen Plan auf das Tor zu, welches unter dem Beschuss von Tsubasa's und Kojiro's Schüssen stand. Das Timing musste wirklich haargenau stimmen, sonst hätte sie sich selbst ins Aus befördert. Und nicht nur das, sie wäre auch noch an mehreren großen Portionen Schuldgefühlen verantwortlich gewesen. Es war riskant, doch musste sie es einfach versuchen. Sie kam näher und näher. Niemand schien wirklich Notiz von ihr zu nehmen. Just in dem Moment als Kojiro zum vielleicht hunderten Tigerschuss ansetzte und auch abdrückte, schmiss sie sich dem Ball entgegen. Kojiro erkannte zu spät, was Fane eigentlich vorhatte und konnte nicht mehr stoppen. Sie reckte sich parallel zum Tor. In Zeitlupe erstarten die Gesichter, um im nächsten Augenblick in einen schockierten Zustand zu wechseln. "FAAANEEEEEE! BIST DU WAHNSINNNNNNIG?!" Tsubasa schrie sich die Lunge aus dem Leib. Er versuchte, Kojiro's Schuss irgendwie mit seinem eigenen Körper aufzuhalten. Doch er stand äußerst ungünstig und kam einfach nicht an den Ball heran. Hart schlug er auf dem Boden mit seiner vollen Länge auf. Sofort versuchte er, Fane und den Ball optisch wieder zu erfassen. Kojiro stand wie angewurzelt da. Er war nicht in der Lage, sich zu bewegen. Die anderen und der Trainer rissen vor Entsetzen die Augen auf, konnten es einfach nicht glauben. Alle Augen und damit waren auch die zwei blauen des jungen Mannes gemeint, der das Training seit ein paar Minuten beobachtete, ruhten auf dem weiblichen Körper. Fane sah den Ball auf sich zukommen. Sie schloss die Augen und bereitete sich innerlich auf einen Zusammenprall vor. Jedoch hörte sie nur einen lauten Knall. Sie landete mit einem ausgestreckten Arm auf dem Boden. Doch das raketenartige Geschoss hatte sie nicht getroffen. Sie traute sich langsam, die Augen wieder zu öffnen. Vor ihr kniete Ken. Er hatte sicher den Ball in der Hand und atmete seelenruhig. Als ob jemand einen Startschuss abgegeben hätte, rannten alle zum Tor und somit auf Fane zu. "Alles o.k. bei dir?" fragte Ken maßvoll und gelassen nach. Langsam rappelte sie sich auf. "So könnte man das durchaus nennen!" Beide lächelten sich an. "Fane? Ist dir was passiert?" Tsubasa kam angeeilt und schrie schon von Weitem. Er kniete sich hin und rutschte die letzten Zentimeter ihr entgegen. Er atmete tief, unregelmäßig und war äußerst besorgt. Er nahm sie in die Arme. "Mein Gott Fane! Was hast du dir dabei nur gedacht?" Tsubasa's Stimme zitterte. "Das möchte ich auch wissen. Lasst mich mal durch!" Der Trainer erreichte die Gruppe. "Mir geht es gut, alles in Ordnung." Sie schaute zu allen fragenden Gesichtern hinauf. Tsubasa schien das aber ganz und gar nicht zu beruhigen. Er hielt sie immer noch fest im Arm. Sie spürte seinen rasenden Herzschlag. "Also schön, das Training geht weiter. Und wir sprechen uns nachher!" Er deutete mit seinem Finger auf Fane, die leicht schlucken musste. Er ging und Tsubasa richtete somit seinen Blick wieder auf die Frau in seinen Armen. Alle anderen dachten nun gerade nicht wirklich daran, einfach zum Training wieder überzugehen. Sie knieten sich ebenfalls hin. "Wirklich guter Sprung Kleine!" stellte Tsugito erstaunt fest. Tsubasa schaute zu ihm verärgert hinüber. "Ich weiß wirklich nicht, was daran so beeindruckend gewesen sein soll. Das wäre ganz schön ins Auge gegangen, wenn sie den Ball voll abbekommen hätte." Kojiro kniete sich als Letzter nach unten und strich ihr vorsichtig über die Wange. Sein Blick wanderte über ihren Körper. Er stellte fest, dass sie leicht zitterte. Erleichtert, dass sie wohl keine Verletzungen davon getragen hatte, nachdem er sich selbst überzeugt hatte, und dass es nur ein kleines Zittern war, mit dem sie kämpfte, lächelte er. "Ganz schön riskant, deine Taktik!" lachte immer noch erleichtert Kojiro. Fane lächelte ebenfalls. "Wie Taktik?" meldete sich Takeshi unwissend zu Wort. "Du bist unverbesserlich. Fane? Ich hab dir doch heute Früh gesagt, dass du dich da raus halten sollst." Tsubasa kombinierte nun ganz schnell. "So ist es aber bedeutend schneller gelaufen. Er hat den Ball ja auch gehalten! Oder nicht? Ich glaube kaum, dass er zugeschaut hätte, wie ich von Kojiro abgeschossen werde." Sie rappelte sich auf. Jetzt hatten die anderen auch mitbekommen, worum es hier eigentlich ging und gesellten sich auf die gleiche Höhe zu Fane. Sie lief zu Ken hinüber, der sich die Handschuhe auszog. "Zwing mich nie wieder, so eine Show hier abziehen zu müssen!" Im nächsten Augenblick hatte sie auch schon ausgeholt und Ken eine ordentliche gescheuert. Alle beobachteten die Tat und manche mussten sich eingestehen, einen solchen Schlag ihr niemals zugetraut zu haben. Ken musste zwangsläufig grinsen. Fane verließ den Rasen in Richtung Trainer, um sich ihre Standpauke abzuholen und staunte nicht schlecht, als ihr zwei blaue Augen und goldschimmerndes blondes Haar am Spielfeldrand entgegenkamen. "Du? ... Ich meine Sie?" Er lächelte zu ihr hinab. "SCHNEIDER!" rief hinter ihr Tsubasa. Fane drehte sich verwundert um und sah, dass Tsubasa auf sie beide zukam. "Karl-Heinz Schneider! Soso!" Tsubasa war neben Fane zum Stehen gekommen und streckte seine Hand aus. "Ich freue mich, dich wiederzusehen, Tsubasa Ohzora!" Sie schüttelten einander die Hände. Kojiro's Blick änderte sich schlagartig, als er mitbekam, was los war. Er hatte sich noch nie gut mit ihm verstanden. "Die Freude ist ganz auf meiner Seite. Darf ich aber dennoch fragen, was du bei unserem Training zu suchen hast?" Schneider lachte. "Ich wollte unbedingt diese wunderschöne Frau wiedersehen, die mich letzte Nacht so verzaubert hat!" Tsubasa schaute fragend zwischen ihm und ihr hin und her. "Willst du mir das erklären?" fragte er entgeistert nach. Fane fasste in kurzen Sätzen ziemlich präzise zusammen, was in der Empfangshalle geschehen war und wurde von Karl-Heinz lachend unterbrochen. "Nun ja, ihr Temperament hatte sie schon gestern unter Beweis gestellt, dass sie aber heute so eingreift, hätte ich nicht gedacht." "Denken scheint nicht deine größte Stärke zu sein, Schneider!" Kojiro näherte sich mit einem vernichtenden Blick. "Aaaah, Kojiro Hyjuga. Es hätte mich auch gewundert, dich hier nicht anzutreffen. Es freut mich, dich wiederzusehen." "Ich wusste es. Der Kaiser also! Irgendwie kamst du mir gleich so bekannt vor." brachte Fane gefasst hervor. "Oh, die junge Frau scheint mich zu kennen." Fane musste über diese Tatsache nur leicht schmunzeln. Sie atmete hörbar tief ein und aus und schaute Tsubasa wieder an. "Ich red kurz mit dem Trainer und bin dann gleich zurück. Ich will es lieber gleich hinter mich bringen." Sie gab ihm einen flüchtigen Kuss und verschwand schnell. Karl-Heinz war mehr als entsetzt, als er checkte, dass Tsubasa und sie ein Paar waren. Seine eigene Überraschung überspielend ergriff er erneut das Wort. "Eine wahrlich vortreffliche Wahl Ohzora! Muss ich schon sagen!"
 

Der Anschiss vom Trainer viel weniger schmerzhafter und kürzer aus, als es Fane gedacht hatte. Letztendlich honorierte er den guten Willen hinter dem Schwachsinn. Das Training wurde fortgesetzt und letztendlich sahen sich Fane und Tsubasa in ihrem Zimmer wieder. Sie zog sich gerade um, da ihr Outfit ein paar Grasflecken davon getragen hatte. Er war immer noch sauer, weil sie sich so einfach in Gefahr gebracht hatte. Ohne ein Wort zu sagen, schritt er in das Badezimmer und stellte sich unter die Dusche. Mit einem zornigen Blick kam er nach 5 Minuten wieder heraus. Er hatte sich nur kalt abgeduscht, um einen klaren Kopf zu bekommen und um sich etwas zu beruhigen. Fane stand am großen Fenster und schaute hinaus. Er holte seine Sachen aus dem Kleiderschrank und begann, zu sprechen. "Ich will so etwas nie wieder sehen! Vor allem will ich nicht, dass du dich in irgendeiner Art und Weise da noch einmal einmischt." Fane drehte sich zu ihm um und beobachtete ihn, wie er sich langsam fertig machte. Sie lehnte an der Fensterbank und entgegnete nichts. Kurz schaute er zu ihr auf und erkannte ihren gleichgültigen Gesichtsausdruck. "Hast du mich verstanden?" fragte er bestimmt nach. Fane nickte leicht. "Ich habe Angst, Angst, dass dir etwas passieren könnte." brach er letztendlich sanfter hervor. "Tsubasa! Wem sagst du das denn?" Ihre Stimme war unglaublich klar und scharf. "Mir geht es bei jedem verdammten Spiel so!" Tsubasa ließ von seinen Shorts ab und atmete tief aus. Fane drehte sich in der Zwischenzeit wieder dem herrlichen Ausblick zu. Er stand auf und lief auf sie zu. Tsubasa umarmte sie zärtlich von hinten und legte seinen Kopf leicht auf ihrer Schulter ab. Seine Arme umschlungen ihre Hüfte und seine Hände falteten sich auf ihrem Bauch zusammen. Für einen kurzen Augenblick standen sie still da und konzentrierten sich aufeinander bis er sie letztendlich umdrehte und sich zu ihr hinab beugte. Bestimmt kamen sich die Lippen näher, die Körper bewegten sie sich langsam auf das Bett zu und fielen eng umschlungen darauf. Fane lag auf dem Rücken und er halb auf ihr. Er stützte sich auf der Matratze ab, damit sie nicht seine ganze Last spürte. Tsubasa ließ kurz von ihr ab und blickte ihr in die Augen. Sie weinte. Küssend wischte er die Tränen weg. "Ich war an seinem Zustand schließlich schuld. Mir blieb nichts anderes übrig! ..." Fane wollte weitersprechen, doch Tsubasa verschloss ihre Lippen mit einem Kuss. "Jedenfalls ..." nuschelte er und Fane immer noch küssend. "... hat es funktioniert. Er ist wie ausgewechselt." Fane registrierte es mit einem Lächeln und drückte ihn näher an sich. Sie wollte mehr. Sie wollte ihn spüren und fühlen. Doch plötzlich klopfte es an der Tür. Beide schreckten hoch und sahen in diese Richtung. "Hat man denn hier nie seine Ruhe!" Er stand auf, um zu öffnen, während sie sich ihre Bluse wieder zuknöpfte. Kisugi und Mamuro waren die Übeltäter, die bestimmt eintraten. "Ehm ..." Kisugi schaute zu Fane, die auf dem Bett saß. "... Haben wir euch bei irgendwas gestört?" Er grinste und drehte sich zu Tsubasa um, der die Tür in das Schloss knallen ließ. "Also doch!" Mamuro musste grinsen. "Was gibt es denn?" wollte Tsubasa wissen, der seinen grimmigsten Gesichtsausdruck aufsetzte. "Wir wollten euch berichten, dass nicht nur Schneider hier in Spanien ist. Wir haben vorhin Kaltz, Heffner, Schester und Magnus gesehen!" "Was wollen die denn alle hier?" Tsubasa setzte sich in den leeren Sessel und stützte sich auf seinen Oberschenkeln ab. "Keine Ahnung! Es würde mich jedenfalls nicht wundern, wenn die nachher bei unserem Spiel auflaufen würden." "Da könnte Mamuro recht haben!" begann Fane. Sie wollte weitersprechen, doch Kisugi unterbrach sie mit Absicht. "Aber wir sind nicht nur deswegen hier, sondern wollten fragen, ..." Er stand auf, ging auf sie zu und umarmte sie. "... Wir wollten fragen, wie du dir den heutigen Abend vorgestellt hast?" "Hä?" Fane konnte nicht folgen. "Hallo? Jemand zu Hause?" Er klopfte ihr sacht an den Kopf. "Lass das Kisugi!" beschwerte sie sich. "Na? Was ist jetzt?" fragte nun Mamuro. "Ist doch klar!" rief Tsubasa. Jetzt schauten alle drei verdattert zu ihm zurück. "Es wird reingefeiert!" "Prima Idee. Ich denke, nach dem Spiel können wir dann so richtig loslegen." Fane guckte immer noch verstört aus der Wäsche. Tsubasa stand auf, lief auf sie zu, nahm sie in die Arme und hob sie in die Luft hoch. "Du willst uns doch wohl nicht wirklich klar machen, dass du deinen Geburtstag vergessen hast, oder?" "Nicht wirklich." Alle lachten ausgelassen.
 

"Du hast daran gedacht?" fragte Fane als die zwei wieder allein waren. Erstaunt schaute er auf: "Natürlich!" Er zog sich gerade für das Spiel um. "Ich hab deinen Geburtstag doch noch nie vergessen!" rechtfertige er sich schnell. "Hmmm, da hast du allerdings auch wieder recht! Doch war es damals schon was anderes." Fane kam auf ihn zu, als er sein Trikot in die Hose steckte und strich ihm gedankenverloren über die Schulter. "Du passt nachher auf dich auf, verstanden!" Er schaute von ihrer Hand auf seiner Schulter zu ihr herunter und nickte leicht. Sie streckte sich und küsste ihn. "Nun mal los! Sonst verpasst du den Anstoß!"
 

In der Eingangshalle warteten bereits die anderen Spieler. Fane begleitete Tsubasa und blieb neben ihm stehen. "Tsubasa! Da ..." Taki nickte zur Rezeption. Sein Captain nickte, denn er hatte im gleichen Moment die Deutschen Nationalspieler entdeckt. Tsubasa beschloss, zu ihnen hinüber zu gehen. "Taki!" Sie rempelte ihn an. "Was ist Fane?" "Wer ist das da?" Sie musterte einen starken Typen von oben bis unten, der sich gerade mit Karl-Heinz unterhielt. "Der da?" "Ja!" "Das ist Herman Kaltz!" "Der Name sagt mir ein bisschen was." "Sollte es auch. Er ist neben Schneider die wichtigste Person im deutschen Team! Er spielt beim HSV und fiel uns das letzte Mal, als wir gegen sie spielten, wegen seiner enormen Laufbereitschaft auf. Auf der anderen Seite allerdings muss man auch erwähnen, dass er sehr robust und hart spielt." "Eine äußerst aggressive Spielweise hat der junge Mann anzubieten." Ken meldete sich in der hintere Reihe. Sie drehten sich augenblicklich zu ihm um. "Und der dribbelt so schnell, dass du ihm kaum folgen kannst." ergänzte Masao. "Na herrliche Gegner! Prima!" Fane blickte nun wieder zur Rezeption rüber. Sie sah, wie sich Tsubasa mit den deutschen Fußballspielern unterhielt. Sie entschied sich, ihm hinterher zu gehen.
 

"Kommst du? Der Trainer will, dass ihr in 10 Minuten auf dem Feld seit!" Sie strich über sein Schulterblatt. "O.k." Er wandte sich von den Deutschen ab. "Tsubasa! Du hast mir bisher die junge Dame noch gar nicht vorgestellt." Karl-Heinz gab nicht so schnell auf. Beide stoppten und drehten sich noch einmal um. Fane lief einige Schritte zurück und reichte ihm die Hand. "Ich denke, dass kann ich auch selber. Ich heiße Fane Nakazawa." "Faaaaneeee!" wiederholte er übertrieben freundlich. "Ein schöner Name!" Fane musste unweigerlich grinsen. Sie wusste einfach nicht, wie sie Schneider einschätzen sollte. Auf der einen Seite war er freundlich und nett, aber dann auch wieder angriffslustig und zeigte deutlich seine Überheblichkeit. Sie lief zu Tsubasa zurück, der seine Hand auf ihre Hüfte legte und so mit ihr auf den Trainer zuging. Die Deutschen registrierten diese Geste mit hochgezogenen Augenbrauen. "Also dann! Ich will, dass ihr euer bestes gebt und euch nicht von euern Zuschauern verunsichern lasst. Und einen Konkurrenzkampf untereinander will ich gar nicht erst sehen." Herr Mikami drohte mit dem Finger. Der Zahnpfahl ging ganz klar an Kojiro und Tsubasa.
 

Das Spiel war in vollem Gange, als sich Schneider neben die hibbelnde Fane setzte. "Er spielt gut. Geh es ruhig an." Sie schaute verwundert in seine Richtung. "Du musst es ja wissen." "Genau, ich weiß es." Fane ging es aber in ihren Beobachtungen um was ganz anderes. Sie wusste ja schließlich, dass Tsubasa an der Schulter und am Fuß verletzt war und das die Wunden sich immer wieder bei einer falschen Bewegung melden konnten, dass Kojiro Schmerzen in seinem Oberschenkel verspürte und Ken, der im Tor stand, zwar bisher jeden Ball entschärft hatte, aber mit seinen Gefühlen einfach nicht klar kam. Keine gute Vorraussetzung, wie sie meinte. In der Halbzeit stand es noch 0:0. Sie erhielten letzte Anweisungen vom Trainer und schon waren sie wieder draußen. Tsubasa zwinkerte ihr, kurz bevor er den Rasen betrat, zu. Sie winkte verhalten zurück. Nach weiteren 45 Minuten nun endlich der Abpfiff. Das Ergebnis: 2:0 für Japan. Fane atmete beruhigt durch und kletterte über den kleinen Zaun. Sie rannte auf Tsubasa zu und schlang ihre Arme um seinen Nacken. "Hey, langsam. Ich bin doch ganz nass." "Seit wann meinst du, stört mich das?" Tsubasa hob sie in die Luft und drehte sich mit ihr im Kreis. Sie grinste und drückte ihm einen Kuss auf die Lippen. "Toll gespielt!" "Sie hat recht, Ohzora." Schneider kam näher. "Der schon wieder." pustete Kojiro und drehte sich weg. Er hatte die Arme in die Hüfte gestemmt. "Ihr habt jede Menge dazugelernt. Ob es reicht, um uns zu besiegen?" Als Kojiro dies hörte, war er kaum noch zu halten. Tsubasa hatte ihn vorsorglich schon beobachtet und war bereit, einzugreifen. Er hielt ihn an der Schulter zurück und bremste ihn somit. "Nur mit der Ruhe Schneider. Die Zeit wird es bringen." beendete Tsubasa das Gespräch.
 

Nachdem sich alle geduscht hatten, fand die Auswertung des Spieles mit Herrn Mikami im Hotel statt. Wie es sich nun mal für einen Trainer gehörte, fand er natürlich jede Menge, die er zu beanstanden hatte. Im Großen und Ganzen allerdings war er recht zufrieden. Anschließend, als dieser Punkt abgehackt war, begann er die Aufstellung für die kommenden Spiele in Europa vorzulesen. Wie es nicht anders zu erwarten war, erhielt Tsubasa die Captainsbinde. Eigentlich war diese Tatsache allen klar auch Kojiro, der im Angriff neben Tsubasa eine führende Rolle spielen soll.
 

Der Tag mit den Pflichtveranstaltungen neigte sich langsam dem Ende und wurde in einem kleinen Straßencafé ordentlich zum Abschluss gebracht. Allen, die es nicht wussten, dass Fane morgen bzw. in ein paar Stunden ihren 17. Geburtstag feiern wird, wurde rechtzeitig Bescheid gegeben. Letztendlich feierten sie gebührend und ausgelassen. Als dann der 8. August (^^) anbrach, rankten sie sich alle um Fane und versuchten, ihre kleinen Geschenke loszuwerden. Sie waren ihr für ihre Unterstützung sehr dankbar und versuchten, es damit auszudrücken. Tsubasa hatte ihr als erster gratuliert. "Dein Geschenk kommt später!" Fane lächelte und streichelte ihn in den Haaren, während sie ihm tief in die Augen schaute. Ken hatte sich bisher zurückgehalten, wollte ihr aber auch Glück wünschen. Er kam auf sie zu und streckte förmlich die Hand aus, obwohl er zugeben musste, dass er sie lieber in den Arm genommen hätte. Fane schien seine Gedanken gelesen zu haben und bedankte sich so, wie es sich nun einmal gehörte. Etwas verschreckt, konnte er erst nicht reagieren, drückte sie dann aber langsam kräftig an sich. Tsubasa stand an einer kleinen Theke mit Taki zusammen und beobachtete mit gemischten Gefühlen die Tat. Er gestand sich dann aber selber ein, dass diese Gefühle völlig unbegründet waren. "Da ist nichts mehr!" Taki hatte schon mitbekommen, dass ihm das nicht so sehr gefiel. Tsubasa nickte.
 

Nach einigen enggetanzten Songs später rannte Tsubasa mit Fane in die Nacht hinein. Er zog sie sanft mit sich und drehte sich immer wieder einmal nach ihr um. Ihre Frisur hatte sich mittlerweile längst in Wohlgefallen aufgelöst und so schwang ihr seidenweiches braunes Haar im Wind. Sie lächelte. Ihre Gefühle übermannten sie, alles war perfekt. Ja, perfekt war der richtige Ausdruck. Er lenkte sie zwischen den Menschen auf der Straße und vielen Autos geschickt hindurch. Am Fußballplatz angekommen, blieb er stehen und drückte sie fest in seine Arme. Langsam löste er sich von ihr und lehnte seine Stirn an der ihrigen. Beide rangen sie leicht nach Luft. "Happy Birthday!" hauchte er. Sie spürte seinen warmen Atem auf ihrer Haut. Jedes Mal, wenn sie sich dessen bewusst war, lief ihr ein kalter Schauer über den Rücken. Er gab ihr keine Zeit, zu antworten und versiegelte ihre Lippen mit einem leidenschaftlichen Kuss. Und wie schon so oft, wenn sie so beieinander standen, kam irgendwann die Zunge ins Spiel. Sie neckten sich gegenseitig und spielten miteinander. Beide wurden sie wilder und fielen sich immer tiefer in die Arme. Hecktische Berührungen, aber dennoch liebevoll, innig und herzlich, folgten. Beide wollten sie mehr von dem anderen spüren. Der aufkommende Wind durchwirbelte zwar die Luft, aber erfrischte keineswegs die erhitzten Körper das Liebespärchen. Sie waren so sehr aufeinander konzentriert, dass sie die Umgebung nicht wahrnahmen. "Endlich allein!" hauchte Fane.
 

Kurze Zeit später ließen sie voneinander ab und saßen auf dem Rasen. Tsubasa hatte sich in das Gras zurückgelegt und hinter seinem Kopf die Arme verschränkt. Sie konnte sich von ihren Gedanken über den heutigen bzw. gestrigen Tag nur schwer trennen, aber dennoch wollte sie dem sternenklaren Himmel etwas mehr Aufmerksamkeit schenken. Tsubasa beobachtete abwechselnd einmal den schwarzen Himmel, um anschließend wieder Fane ansehen zu können. "Sind die Sterne heute Nacht nicht schön?" fragte sie mit einer unglaublichen Faszinierung. Er nickte stumm und antwortete leise: "Aber nicht so schön wie du! Deine Augen leuchten stärker, als die dort oben." stellte er tief zufrieden fest. Sie schaute zu ihm hinüber und lächelte. Er sah einfach unglaublich aus. Seine lässige schwarze Hose und das darin reingesteckte Hemd, welches er von oben her 3 Knöpfe geöffnet hatte, passte wie eine zweite Haut. Wenn er jetzt nicht gerade weitersprechen würde, was er schon längst tat, hätte sie einfach nicht mehr an sich halten können. "Man sieht sogar die Milchstraße!" und wies auf eine Ansammlung von kleinen leuchtenden Punkten hin. Er lag immer noch mit dem Rücken auf dem Rasen und streckte daher seinen Arm gerade nach oben in die Luft. Ihr Blick glitt seinem Arm entlang in die Luft und somit an den dunklen Himmel. Er setzte sich kurz danach auf und rückte zu ihr und zeigte noch einmal auf den Sternenhimmel. "Da! Eine Sternschnuppe!" Erwartungsvoll schaute er in ihr teilweise erleuchtetes Gesicht. Kleine Schatten hatten sich darauf gebildet und markierten ihre liebevollen Gesichtszüge. "Hast du dir etwas gewünscht?" sagte sie gefühlvoll. Tsubasa nickte leicht. Er stand auf und setzte sich unmittelbar hinter Fane. "Ich liebe dich!" hauchte er ihr in den Nacken.
 

"Sieht man eigentlich den großen Wagen?" wollte Fane wissen. "Wie? Du erkennst das Sternbild nicht?" Beschämend antwortete sie: "Nein!" Er seufzte leicht, weil er es einfach nicht glauben konnte. Schließlich rückte er sich selbst hinter sie. Wie ein wissender Vater, der seiner kleinen Tochter etwas beschreiben wollte, schnappte er sich stumm ihre linke Hand und glitt mit ihrem gehaltenen gestreckten Zeigefinger von Stern zu Stern, um mit ihr nicht nur den großen Wagen abzuklappern. Seine andere Hand ruhte, ihre Hüfte umarmend, in ihrem Schoß. Die Sternzeichen waren längst uninteressant geworden. Sie überlegte nicht lang und neigte sich automatisch gegen seinen Oberkörper. Er honorierte dieses Zurücklehnen mit einem Lächeln. Drückte es nicht unendliches Vertrauen aus? Langsam ließ er seine Arme auf ihren Bauch wandern, die dort verweilten. Tief in ihrem Inneren, mit sich und der Welt zufrieden, schloss sie ihre Augen und streichelte seinen Handrücken. Sie spürte seinen gleichmäßigen Herzschlag und die Wärme, die von seinem Oberkörper ausging. Er roch einfach umwerfend und sein Atem an ihrer nackten Schulter raubte ihr fast den Verstand.
 

Plötzlich spürte sie etwas auf ihrem Dekollete. Sie öffnete die Augen und ertastete es mit ihrer Hand. Erschrocken und nicht so recht mitkommend sah sie ihn an. Tsubasa grinste sie keck an. "Es steht dir einwandfrei!" Er lächelte und nickte leicht. Um ihren Hals hing eine wunderschöne zartgliedrige silberne Kette mit einem noch schöneren Anhänger. Auf ihm war eine Rose eingraviert. Fane's strahlende Augen sahen zu den seinigen auf. Sie war nicht in der Lage, irgendetwas zu sagen. "Es ist ein Medaillon. Mach es mal auf." Seine Arme lagen über ihren Schultern und somit hatte er sie voll unter Kontrolle. Vorsichtig öffnete sie es mit ihren zittrigen Händen. Wieder schaute sie zu ihm unsicher und überwältigend zurück. Sie blickte anschließend abermals auf den geöffneten Anhänger und zog jede Einzelheit des kleinen Bildchens, welches Tsubasa und sie zeigte, auf. Fane drehte sich in seinen starken Armen und strich ihm durch sein ohnehin schon zerzaustes Haar. Ihre Hände rutschten über seinem Rücken entlang. Sie küsste ihn mit der gesamten Begeisterung, die sie jetzt im Moment fühlte und bedankte sich so bei ihm. Sie war immer noch nicht fähig, zu sprechen. Sie war so überwältigt, dass es ihr einfach nicht gelingen wollte. Tsubasa brauchte aber auch keine Wörter zu hören, um zu erfahren, wie sie sich fühlte.



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Kommentare zu diesem Kapitel (14)
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Von: abgemeldet
2004-11-22T07:59:40+00:00 22.11.2004 08:59
Hi Mooni,
deine Story ist sehr romantisch und liebevoll :o) ich setze deswegen einen Kommi hier in mein Lieblingskapitel... Ich finde, dieses Kapitel hast du so gut und detailliert beschrieben, dass man jede Reaktion der Leute ganz klar vor sich hatte... Finde ich sehr beeindruckend :o) Verfolge gespannt, wie deine story weitergeht :o)
LG Krisi
Von:  P-Chan
2004-08-19T08:28:36+00:00 19.08.2004 10:28
Das neue kapitel war einfach klasse schreib weiter *freu**freu* Bin echt gespannt wie es weiter geht *knuddel*
Bey Bey P-Chan
Von: abgemeldet
2004-08-17T19:49:42+00:00 17.08.2004 21:49
Hi! Ich finde du schreibst voll süß und die geschichte ist einfach traumhaft (;, das einzige was ich schade finde ist, dass 2 kap ab 18 sind *heul* Ich hoffe du sbreibst schnell weiter und nochmak ein großes lob von mir! Ciau
Von: abgemeldet
2004-08-16T16:59:35+00:00 16.08.2004 18:59
Hi meine Süße.
Tja, was soll ich noch sagen.
1. hab ich dir eigentlich schon alles in meiner Mail geschrieben und
2. haben die anderen schon alles gesagt, was es zu sagen gegeben hat.
Mach weiter so.

hdggdl Bussi Sandra
Von: abgemeldet
2004-08-14T16:10:04+00:00 14.08.2004 18:10
Mein Gott Tsubasa wie kann man nur so Eifersüchtig sein????
Naja trotzdem Super wie immer beschrieben! Ein ganzgroßesmegagigantomanischeslob!!!!!!!!!!!!!!!!!!!
Tsubasa ist dein! Also ich kenne keinen der Tsubasa und Fane so süß und genau darstellen kann! Einfach superklasseriesenspitze!! Total geil! Also halt die Ohren steif! Und lass uns nicht im stich! Wir wollen dich schreiben sehn! Also hau in die Tasten und leg los!! *Fähnchenschweng*
Mooni vor noch ein ..... Kapittel!!! *gg*

Also zacki zacki! Zet Zet ziemlich zügig!!! *knuddel*

H.D.G.G.L. deine Kuina
Von: abgemeldet
2004-08-12T23:26:07+00:00 13.08.2004 01:26
Jetzt kann ich wegen meinem kranken Computer, den Kommentar noch mal schreiben, und mir fällt sicher nicht mehr ein, was ich vorher alles geschrieben hab... >.<

Aaaalso, neuer Versuch.^^'
Ich fand das Kapitel wieder super.^^
Toll fand ich's auch, dass du Schneider eingebaut hast. Fanes Aktion jedoch, ist auch nicht zu missachten.^^
Das mit dem Medaillon als Geschenk find ich richtig süss.^^
Also, alles in allem, wieder ein super Kapitel!!
Dann bleibt ja nur noch eins zu sagen: auf zum nächsten. ^-^

Ok, das muss so in etwa das sein, was ich vorhin schon einmal geschrieben hab.^^'
Lg Saku
Von:  selena_2003
2004-08-11T19:48:55+00:00 11.08.2004 21:48
HI!!!
Das war echt wieder ein super Kapitel.
Bitte schrieb gaaanz schnell weiter.
cu steffi
Von:  Steffi-chan
2004-08-11T10:47:20+00:00 11.08.2004 12:47
Soooo nun bekommst dein Kommi!!!!^^
Der Teil war einfach der Hammer und das du Scheider und co. eingebaut hast!!! Du hast recht ich hab erst was verpasst!!
Ich hoffe der nächste Teil kommt bald und wieder auch so lang!!
Bye deine Steffi-chan;-)
Von:  PurpleDragonfly
2004-08-10T15:39:19+00:00 10.08.2004 17:39
Wow...supi kapi und sehr schön lang geschrieben wie ich es mag ^^..Kalle..das wird ja was*lül* aber des Geschenk find ich recht süß ^^ is dir was süsses eingefallen*g*..sehr gut geschrieben wie immer ^^ also schreib ma ganz fix weiter damit ich weiter schwärmen kann von deiner story ^^ also
MfG
Db_FreaK*knuff*
Von: abgemeldet
2004-08-10T07:20:53+00:00 10.08.2004 09:20
Kaltz kriegt einen Starauftritt, wie kommst du plötzlich auf den? *g* Den finde ich nämlich ganz toll den Kerl, der ist so....................ein Bauer *ggg* Kalle Schneider mit von der Partie, soso, alle irgendwie hinter Sanae her, armer Tsubi ;) Freue mich aufs nächste Kapitel!


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