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The birth of a new legend

A Legend of Dragoon Fanfic
von

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Die letzte Schlacht

Jin spannte seine Muskeln an.

Das regenbogenfarbene Tor vor ihm waberte wie eine Seifenblase. Er streckte seine Hand danach aus, aber es verschwamm bei seiner Berührung. "Was ist das?"

Hinter dem Tor erkannte er sechs gläserne Särge. Er kniff seine Augen zusammen und schnappte plötzlich nach Luft. Er stolperte zurück und schüttelte heftig seinen Kopf. "Das kann nicht sein! Das darf nicht sein!"

In den Särgen lagen Hana, Meriam, Lavitz, Claudia, Aoife und -

"Donna!!"

Sie schienen nur zu schlafen, aber Jin glaubte, es besser zu wissen. Er sank zu Boden und murmelte dabei: "Wie konntest du das nur tun? Wieso...?"
 

***
 

"Jin?"

Er öffnete seine Augen und sah die besorgt blickende Hana an. "Was ist?"

Sie zuckte mit ihren Schultern. "Du hast im Schlaf vor dich hingemurmelt...Außerdem sind wir gleich da. Aoife sagte, dass Soas Versteck direkt vor uns liege. Wir sollten uns langsam fertigmachen."

Er nickte und stand auf, um seine steifen Glieder zu strecken. Seit heute morgen waren sie mit einer Kutsche unterwegs. Es schien, als ob Soa auf sie warten, sie geradezu zu sich rufen würde.

Außer Hana, Jin und Aoife, saßen alle recht apathisch da und versuchten wohl, krampfhaft an etwas anderes zu denken.

Aoife saß auf dem Kutschbock und lenkte vorsichtig die Pferde. Er schien selbst nervös zu sein, versuchte aber krampfhaft, sich nichts davon anmerken zu lassen.

Jin setzte sich neben ihn und lächelte ihm aufmunternd zu, aber vermutlich kam bei ihm auch nur eine Grimasse zustande. Doch Aoife erwiderte es dankbar.

"Was denkst du, Jin?", fragte er plötzlich ohne ihn anzusehen. "Werden wir es überleben?"

Jin seufzte. "Ich hoffe es, aber...ich weiß nicht...ich möchte nicht einmal darüber nachdenken. Im Moment versuche ich mich nur auf den Kampf zu konzentrieren, egal, ob Sieg oder Niederlage."

Aoife lächelte knapp. "Ja, so sollte ich es auch machen."

Seine regenbogenfarbenen Augen glitzerten betrübt.

Die beiden angespannten Pferde wieherten plötzlich nervös. Aoife sah auf und das letzte bisschen Farbe verschwand aus seinem Gesicht. "Das ist es..."

Jin folgte seinem Blick und erkannte den Eingang zu einer Höhle. Vor dem Eingang war eine magische Barriere angebracht, um unerwünschte Besucher fernzuhalten.

Aoife stoppte die Pferde, nur wenige Schritte vor der Höhle entfernt.

Jin sprang ab und knapp einen knappen Ruf nach hinten, worauf Hana, Donna, Lavitz und Meriam von der Laderampe runtersprangen. Claudia folgte nur mit Hilfe von Aoife.

Die gesamte Gruppe starrte auf den Eingang und hing noch einmal ihren Gedanken nach.

Jin holte tief Luft. "Also, wer umkehren will, sollte das lieber gleich tun. Sobald wir drin sind, gibt es keinen Ausweg mehr..."

Die anderen senkten ihre Köpfe, nur um sie gleich wieder zu heben.

"Wir gehen rein.", sagten alle gleichzeitig.

Jin atmete hörbar auf und schritt auf die Höhle zu. Die Barriere verschwand, als sie direkt davorstanden und die Spirits kurz aufleuchteten.

Die Gruppe nickte sich noch einmal zu und betrat die Höhle. Wie Jin gesagt hatte, es gab keinen Rückweg mehr: hinter ihnen verschloss sich der Eingang wieder.

Meriam und Hana erschraken zuerst, schlossen sich aber sofort den anderen wieder an, die bereits weit vorangelaufen waren.

Die dunklen Gänge erweckten den Eindruck, als ob etwas in den Schatten lauern und nur auf einen unachtsamen Moment der Gruppe warten würde, um sie zu zerfleischen.

Selbst Jin fuhr ein eisiger Schauer über den Rücken, während er an der Spitze voranschritt.

Eine steinerne Türe baute sich plötzlich bedrohlich vor ihnen auf. Ein gewundener Drache war auf der Tür eingraviert worden und schien jeden warnen zu wollen, der sich ihm näherte.

Die Gruppe atmete noch einmal zusammen durch.

"Seid ihr alle bereit?", fragte Jin.

Die anderen nickten.

Jin öffnete das Tor und schritt hindurch, die anderen folgten ihm.

Das Tor schloss sich hinter ihnen. Für den Bruchteil einer Sekunde standen sie in völliger Finsternis, dann flammte plötzlich ein mysteriöses Licht auf wie aus dem Nichts.

Die Gruppe wurde von der plötzlichen Helligkeit geblendet.

Jin und Hana konnten als erstes wieder etwas erkennen.

Stufen aus farblosem Kristall führten zu einem Thron aus Elfenbein, ausgelegt mit rotem Samt.

Auf dem Thron saß -

"Soa!"

Bei der Erwähnung seines Namens stand der Gott in Gestalt des Feuerdragoons auf und lief einige Stufen hinunter. "Willkommen Dragoons. Habt ihr meine Herausforderung angenommen?"

Jin zog sein Schwert und deutete damit auf Soa. "Gib meinem Vater seinen Körper zurück! Und gib deine Pläne auf! Wir werden es nicht zulassen!"

Soa legte seine Hände aneinander und kicherte. "Dieser Körper? Du wirst ihn nicht wiederkriegen, wenn du mich tötest. Darüber seid ihr euch im Klaren, oder?"

Jin senkte sein Schwert ein wenig und sah Hana ratsuchend an. Seine Schwester deutete unvermindert mit ihrem Bogen auf Soa, aber ihre Hände zitterten.

Plötzlich schüttelte sie ihren Kopf. "Das ist egal! Vater würde es verstehen, wenn wir sein Leben opfern, um das von Endiness zu retten!"

Plötzlich schien Soa ein wenig Farbe aus dem Gesicht zu weichen. Doch er fasste sich sofort wieder. "Also gut, wenn ihr es so wollt...dann kämpfen wir!"

Seine Flügel entfalteten sich und er erhob sich in die Luft, ein Schwert erschien in seiner Hand.

Die Herausforderer kreuzten ihre Waffen, die Spirits hüllten alle in ein magisches Licht ein und als es wieder erlöschte, hatten sich alle sechs in Dragoons verwandelt und erhoben sich ebenfalls in die Luft.

Auf einen Wink von Soa erschienen fünf geflügelte Steinstatuen. "Kümmert euch um die kleinen Fische, überlasst den Götterdragoon mir."

Die Statuen rasten auf die fünf Dragoons zu, nur Jin wurde nicht von ihnen attackiert. Soa winkte ihn zu sich, nach einem kurzen Blick auf die anderen, kam er der Aufforderung nach.

Selbst in der Luft schien Soa noch majestätisch auszusehen.

Jin schüttelte seinen Kopf, um das alles loszuwerden und seine Gedanken wieder freizubekommen.

"Lass uns kämpfen...", sagte Soa nur und griff Jin an.

Der Junge wich dem Angriff aus und versuchte ihn seitlich zu kontern, aber Soa hielt schon wieder mit dem Schwert dagegen und schleuderte Jin von sich.

Er wurde von einem Flammenmeer umhüllt und stürmte mit dem Ruf "Letzter Angriff!" auf Jin zu.

"Drachenkopf-Kanone!"

Das weiße Leuchten der Attacke riss Soa herum und warf ihn mit Schwung gegen die Wand, wo er teilweise absackte, sich aber fast sofort wieder fing.

Aoife hatte seine Statue zerstört und kam dem Götterdragoon zur Hilfe. "Alles okay?"

Jin nickte. "Sei vorsichtig. Er strahlt eine unglaubliche Macht aus. Wenn du nicht aufpasst, werden allein die Wellen seiner Aura dich besiegen."

Der junge Kaiser nickte dankbar. Auch Claudia kam dazu, aber sie schenkte Aoife ein und Jin ein schnelles Lächeln, das beide wohl aufmuntern sollte. "Zu dritt können wir mehr ausrichten, meint ihr nicht auch?"

Sao baute sich wieder vor ihnen auf, ein Blutrinnsal lief aus seinem Mundwinkel und vermischte sich mit dem Blut seiner aufgeschlagenen Wange. "Menschen sind unwürdige Geschöpfe. Sie verdienen es nicht, auf dieser Erde zu leben und diese Luft zu atmen. Alles Leben muss vernichtet werden!"

Mit einem raschen Handbewegung sandte er seinen drei Angreifern eine Schockwelle entgegen, doch Aoife baute rasch eine Barriere auf, an der die Welle scheiterte.

Saos Gesicht verzog sich verärgert, Jin versuchte darüber nachzudenken, was sie nun tun konnten. Sie mussten den Gott besiegen, aber...wie?

Claudia wagte einen Stich mit dem Rapier, Sao - zu überrascht, um auszuweichen - parierte den Angriff. Der weibliche Dragoon verzog ihr Gesicht zu einer Grimasse. Ihre freie linke Hand begann zu leuchten und mit einem entschlossenen Schrei stieß sie ihre leuchtende Hand in Saos Magen.

Er krümmte sich zusammen und fuhr zurück.

Claudia schwebte wieder zu Aoife zurück und lächelte ihm erneut zu. Plötzlich verzog sie ihr Gesicht und krallte sich entkräftet an dem Kaiser fest. Er umfasste ihre Hüfte mit einer Hand, um sie vor dem Sturz zu bewahren.

Sao richtete sich erneut auf, ein Loch prangte in seiner Dragoon-Rüstung, wo Claudia ihn mit der Hand getroffen hatte.

Lavitz, Meriam, Hana und Claudia schwebten nun auch herauf.

"Ich warne dich ein letztes Mal!", rief Hana. "Gib unseren Vater wieder frei! Wir werden dich so oder so töten!"

Soa lachte. "Du hast recht. Diese Hülle wird langsam lästig. Ich werde sie ablegen."

Er hob seine Arme und wurde von einem seltsamen Licht eingehüllt. Das Licht löste sich von Darts Körper und manifestierte sich knapp über ihm in einer seltsamen Wolke.

Dart selbst fiel in die Tiefe. Lavitz gab einen Wink mit der Hand und der Wind trug Dart sanft zu Boden. Auf eine Bewegung von Hana wurden die Wunden ihres Vaters geheilt.

Die Dragoons wandten sich der Wolke zu, die sich langsam in etwas zu verfestigen schien. Die Energie von Soa zog in die seltsamen Ranken, die sich über die Wände entlangzogen und die Jin erst jetzt bemerkte.

Die Ranken bewegten sich und plötzlich entdeckte Jin etwas in der Mitte der Ranken. Es sah...groß...und ekelhaft aus. Auch die anderen sahen es, Hana schlug sich die Hand vor den Mund, Donna schob ihre Hand in die von Jin, der sie fest zudrückte.

"Es wird alles gut.", murmelte er.

Er sprach aber so leise, dass Donna ihn nicht hören konnte, er sagte es nur, um sich selbst zu beruhigen.

Die Mitte der Ranken bewegte sich und entfaltete sich. Es sah aus wie eine Blüte - mit einem grauenerregenden Gesicht darin. Wie der fremde Mann, vor dem man in Bilderbüchern immer gewarnt wurde.

"Spürt den Zorn eures Schöpfers!"

Die verzerrte Stimme war kaum noch zu verstehen, aber jedem der Dragoons fuhr ein eisiger Schauer über den Rücken.

"Und...und jetzt?", fragte Meriam leise.

Als ob es eine Einladung gewesen wäre, bewegten sich die Ranken plötzlich und griffen blitzschnell die einzelnen Dragoons, bereit zuzudrücken.

Donna und Jin wurden voneinander getrennt und in die Höhe gehalten.

"Ihr habt keine Chance!"

Die Ranken zogen sich zusammen. Jemand schrie vor Schmerzen, aber Jin konnte nicht sagen, wer von den Dragoons, womöglich er selbst, es gewesen war. Sein Blick fiel auf den am Boden liegenden bewusstlosen Dart. "V-Vater..."

Er glaubte, wieder in die dunkle Masse abzutauchen. Warum auch nicht? Einfach alles aufzugeben wäre doch so einfach.

"Jin...Jin..."

Er schloss seine Augen, um die Masse nicht sehen zu müssen. "Vater?"

"Ah, du kannst mich hören. Gut."

Darts Stimme durchdrang Jins Gedanken und gab ihm dieses wohlige Gefühl, wieder wie ein Kind in dessen Armen zu liegen.

"Jin, du darfst jetzt nicht aufgeben.", fuhr Dart fort. "Es wäre alles umsonst gewesen. Glaube an dich. Nur, wenn du an dich glaubst, kann der Sprit dir helfen. Soa ernährt sich von eurer Angst und euren Selbstzweifeln. Glaube an dich, glaube an deine Freunde,...glaube an Donna, kämpfe für sie."

Jin öffnete seine Augen und erblickte eine strahlendes Licht. Erst nach kurzem Nachdenken erkannte er, dass es sein eigener Spirit war, der so hell strahlte.

"Glaube...ja...ich glaube...ich glaube an mich selbst, an meine Freunde, an Donna...und ich glaube...AN DIE WELT!!!!"

Das Licht blendete Jin für einen Moment, doch als er wieder etwas sah, erkannte er, dass die Ranken alle losgelassen hatten und nun nutzlos zu Boden hingen. Der Blütenkopf bewegte sich aufgeregt, die Dragoons bildeten eine undurchdringbare Linie aus verschiedenfarbigen Lichtern.

Jeder griff nach der Hand des neben sich Schwebenden, so dass die Lichter endgültig verbunden waren und sogar noch heller strahlten. Ohne ein Wort war auch Dart plötzlich neben Jin aufgetaucht und ergriff die Hand seines Sohnes. Jin lächelte dankbar und sah Soa herausfordernd an.

"Unwürdig!", stieß der Gott hervor. "Gesindel! Fügt euch eurem Schicksal!"

Dart deutete auf ihn, aber Jin war es, der darauf antwortete: "Nein! Du fügst dich jetzt deinem Schicksal! Wir, die Dragoons, werden dich endgültig vernichten. Die Menschheit, nein, ganz Endiness, ist fähig auf sich selbst aufzupassen! Dragoons, seid ihr bereit?!"

Die Dragoons nickten entschieden und schlossen den Kreis. Das Licht konzentrierte sich auf die Mitte des Kreises. Soa kreischte auf, aber seine Zauber prallten an dem unsichtbaren Schild ab, das die Drachengeister erstellt hatten und seine Ranken konnte er nicht mehr benutzen.

Aus dem weißen Licht in der Mitte erstand ein schlangenförmiger Drache mit neun Augen. Er gab ein lautes Kreischen von sich und stürzte sich auf Soa. Der Götterdrache kämpfte mit Soa, doch der Gott hatte ihn erschaffen, das Wesen konnte nicht gewinnen.

Jin nickte seinem Vater zu und ließ seine Hand los. Donnas Griff festigte sich noch. Als Jin sie ansah, schüttelte sie ihren Kopf und formte mit ihren Lippen nur ein Wort: "Nein."

Er lächelte sie an. "Donna, vertraust du mir?"

Sie nickte.

"Dann lass mich los. Ich komme zu dir zurück."

Tränen traten in ihre Augen. "Ich liebe dich."

Sie ließ seine Hand los, Jin flog etwas von den Dragoons weg. Dann drehte er sich zu ihnen um. "Verschwindet schnell von hier. Den Rest muss ich alleine machen. Macht euch keine Sorgen um mich. Ich komme nach - bald."

Dart, Hana, Claudia und Donna nickten. Meriam, Lavitz und Aoife zögerten noch, nickten dann aber ebenfalls, als sie Jins ernsten Blick bemerkten.

In enger Formation flogen sie davon, zu einem Ausgang, der sich durch die gelösten Ranken ergeben hatte.

Jin sah ihnen nach und wandte sich dann an Soa. Der Götterdrachen verschwand und hinterließ einen zumindest geschwächten Gott. Der Götterdragoon landete auf einem Felsvorsprung direkt vor der Blüte mit dem Gesicht. "Machen wir ein für allemal Schluss. Endiness wird ab sofort ohne deine Hilfe existieren."

Er zielte mit seinem Arm direkt auf den Gott und sammelte seine Kraft darin.

"Wenn ich hier sterbe, wirst du es ebenfalls nicht überleben.", zischte Soa.

"Ich habe keine Angst zu sterben.", erwiderte Jin ruhig. "Solange ich weiß, dass alle, die ich liebe in Sicherheit sind."

In Gedanken zählte er rückwärts von Dreißig auf Null.

"Gib es auf!", rief Soa.

Die Höhlenwände erzitterten.

"3...2...1...0...DRACHENGOTT-KANONE!!!"
 

***
 

Die Dragoons hatten sich gerade von der Höhle entfernt, als ein helles weißes Licht erstrahlte.

Dart drängte die anderen zurück und hob sich den Arm vor die Augen, die restlichen Dragoons taten es ihm nach.

Nachdem das Licht erloschen war, schweifte Donnas Blick suchend umher. Die Höhle war komplett zerstört worden. Nur Teile des Bodens waren noch zu sehen, die Überreste der Ranken flatterten glühend durch die Luft.

"Dort!"

Hana deutete auf einen Punkt am Boden.

Eine Steinsäule ragte empor und darauf lag der leblose Jin...

Während die Dragoons auf ihn zuflogen, glaubten alle das selbe Lied zu hören, das jemand traurig vor sich hinzusingen schien:
 

Oh, love!

I'll wait for you my whole life,

I'll wait for you until death.

Always... always... always...

Love, I am waiting for you...



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