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Missverständnis

Elsa x Mario
von

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Kapitel 7

“Gregor, was machst du denn hier? Waren wir verabredet?”

Mario sah seinen besten Freund verwundert an. Das einzige, was heute in seinem Kalender stand, war der Schulball heute abend. Und bisher war er sich immer noch nicht sicher, ob er dorthin gehen sollte.

“Ich muss dir etwas zeigen”, antwortete Gregor und drängte sich an seinem besten Freund in die Wohnung hinein.

“Und was?” Mario folgte dem Jüngeren.

Gregor begrüßte Marios Mutter, lief dann zielgerichtet in das Zimmer seines besten Freundes und drehte sich zu diesem um.

Mario sah ihn verwirrt an, als er ebenfalls in sein Zimmer trat und Gregor gleich die Türe hinter ihm schloss. Was war denn hier los?

“Also … äh … ich muss dir etwas beichten.”

“Und was wäre das? Raus mit der Sprache!” Marios Herz begann stärker zu schlagen. Was wollte Gregor? Ging es etwa um Elsa?

“Ehrlich gesagt …”

“Gregor, fang jetzt nicht auch so an! Genau das hat deine Schwester damals auch gesagt!”

“Und damit ging das Chaos los.”

“Welches Chaos? Was meinst du damit?” Mario sah Gregor noch verwirrter an, als zuvor schon.

Der Mittelstürmer zog einen sehr zerknitterten Zettel aus seiner Hosentasche. “Das wird vielleicht einen Teil erklären”, sagte er und hob diesen seinem besten Freund entgegen.

Mario nahm den Zettel aus Gregors Hand und faltete ihn auseinander. Als er Elsas Handschrift erkannte, machte sein Herz einen Satz.
 

Lieber Mario,

ich wollte mich bei dir nochmals vielmals für deine Rettung und Hilfe bedanken. Ich bin sehr froh, dass du es gewesen bist, der mich gefunden und mir geholfen hat.
 

Leider wurden wir unterbrochen, als es um den Schulball ging. Da ich bisher nicht persönlich mit dir reden konnte, wollte ich es nun so machen.
 

Du hast gefragt, ob ich schon mit jemandem zum Schulball gehe. Und ich wollte - und will - dir antworten, dass ich die ganze Zeit über nur darauf gehofft habe, dass du mich fragst, es gibt keinen anderen, mit dem ich das erleben möchte.
 

Ich würde mich sehr freuen, mit dir zusammen zum Schulball zu gehen. Wobei freuen untertrieben ist.
 

Deine Elsa.
 

PS: bitte sag es mir, wenn ich dich falsch verstanden habe
 

Mario ließ den Zettel langsam sinken. “Gregor, was ist das für ein Brief?”, fragte er, als er seine Gedanken einigermaßen hatte sortieren können.

“Den hat Elsa für dich geschrieben.”

“Stell dir vor, da bin ich auch von selbst drauf gekommen, Gregor!” Mario schüttelte unwirsch seinen Kopf und hob den Zettel hoch. “Nein, ich will wissen, was genau das bedeutet. Sie schreibt, sie will mit mir zum Schulball gehen. Aber sie geht doch mit einem Anderen. Oder hat sie dem jetzt abgesagt oder … oder … ich weiß nicht. Was ist das für ein Brief?”

“Es gibt ehrlich gesagt keinen anderen Jungen, mit dem sie zum Schulball geht”, versuchte Gregor zu erklären.

“Was heißt keinen Anderen? Gregor! Jetzt erklär es endlich! Ich stehe komplett auf dem Schlauch!” Mario wusste wirklich nicht, wo er gerade stand. Sein Kopf platzte fast vor Gedankengängen, die er nicht zuordnen konnte.

Gregor hob beschwichtigend seine Hände. “Ich sag es dir ja. Elsa hat sich nicht getraut, mit dir zu reden, da dein Fanclub dich so genau beobachtet hat. So hatten wir es ja auch schon vermutet. Stattdessen hat sie dir dann den Brief geschrieben. Der war in der Tasche mit der Kleidung, die ich dir wieder gegeben habe.”

“Aber wo war der Brief jetzt? Wo hast du ihn her?”

“Er war in deinem Spind zwischen den Wechselklamotten. Da habe ich ihn rausgezogen.”

Mario nickte langsam. Das Bild lichtete sich. “Okay. Und … was ist damit, dass sie dir doch selbst gesagt hat, dass sie mit einem anderem zum Schulball geht? Du hattest sie ja gefragt und sie hat es dir selbst bestätigt.”

Gregor zuckte mit den Schultern. “Naja, ich habe sie ja gefragt, ob sie mit jemandem zum Schulball geht und sie hat nur ja gesagt. Aber nicht, dass sie damit dich gemeint hat.”

“Wieso hast du sie nicht gefragt, wen sie meint?” Der Torwart konnte es kaum glauben.

“Das ist deine Schuld!” Gregor zeigte auf seinen besten Freund.

“Meine Schuld? Warum bitte meine Schuld?” Mario sah ihn mit großen Augen ungläubig an. Warum sollte es seine Schuld sein?

“Ganz einfach! Du meintest, dass Elsa wohl mit jemand anderem geht. Also bin ich gar nicht auf die Idee gekommen, dass du es sein könntest, denn sonst hättest du es doch selbst wissen sollen, nicht ich!”, verteidigte sich der Jüngere.

Mario schwieg. Gregor hatte ja recht. Er war davon ausgegangen, das Elsa so reagiert hatte, weil sie bereits eine Verabredung für den Schulball hatte. Dabei hatte sie sich nur nicht gleich getraut, ihm zu sagen, dass sie mit ihm gehen wollte. Und außerdem …

“Du bist auch schuld! Du bist reingeplatzt, als sie es mir gerade sagen wollte.”

Gregor hob eine Augenbraue. “Mario. Woher soll ich denn wissen, dass du sie genau in dem Moment fragen wolltest? Du hättest deinen Hintern ruhig schon früher hoch bekommen können. Immerhin wussten wir schon eine ganze Weile, dass der Schulball heute ist. Du hättest Elsa ja nicht erst so kurz vorher fragen müssen.”

Mario zog seinen Kopf zwischen die Schultern. “Du hast ja recht”, murmelte er, denn das hatte sein bester Freund. Er hatte die ganze Zeit über mit keinem anderem Mädchen als Elsa zum Schulball gehen wollen, das wussten doch eigentlich alle. Also warum hatte er es nicht auf die Reihe bekommen können, sie einfach zu fragen? Und das auch richtig. Er hätte auch nicht so darum reden müssen sondern einfach gerade heraus fragen, ob sie mit ihm dorthin gehen wolle. Also war es seine Schuld, er konnte es auf keinen anderen schieben. Und jetzt?

“Dann geht sie mit mir zum Schulball?”, fragte er und sah Gregor vorsichtig an.

“Also so einfach ist das jetzt auch nicht!”, antwortete dieser.

“Was meinst du?” Mario verstand nicht ganz, was sein bester Freund meinte.

“Ganz einfach: du hast meine Schwester nicht richtig gefragt, ob sie mit dir zum Schulball geht und solange du das nicht machst, wird sie auch nicht mit dir dorthin gehen.” Gregor sah ihm fest in die Augen.

“Und was mache ich dann jetzt?”

“Du wirst sie fragen, ob sie dein Date für den Schulball sein will. Und wenn sie ja sagt, dann könnt ihr heute Abend zusammen gehen”, erklärte Gregor.

Mario nickte. “In Ordnung.”

Und das war es, denn er wollte diesen besonderen Abend mit Elsa verbringen, mit dem einzigen Mädchen, mit dem er Zeit verbringen wollte.
 

~~~🌧️~~~
 

"Hey Schwesterchen", richtete Gregor an Elsa, als er zu ihr ins Zimmer sah.

Sie sah ihn mit rot unterlaufenen Augen an. Sofort stand Gregor im Zimmer und lief zu ihr.

"Elsa! Hast du geweint? Was ist los? Ist etwas passiert?"

Er legte seine Hände auf ihre Schultern, die von ihr sofort unwirsch herunter geschoben wurden.

"Ob etwas passiert ist? Ist das dein Ernst, Gregor? Du hast das Chaos doch verursacht! Die ganze Zeit über habe ich mich so darauf gefreut, mit Mario heute zum Schulball zu gehen. Und dann kommst du und sagst mir, dass das gar nicht der Fall ist. Weißt du, wie traurig mich das macht?" Ihr Blick wanderte zu ihrem Kleid, das sie heute Abend tragen hatte wollen und das an der Tür ihres Kleiderschranks hing. Dadurch bekam sie gar nicht mit, wie Gregor sie schuldbewusst ansah und dann den Kopf hängen ließ. Sie hatte ja recht.

"Es tut mir so leid, Elsa", murmelte er, "ich wollte das wirklich nicht."

"Ich weiß doch", antwortete sie schniefend.

"Vielleicht muntert sich das hier ja ein bisschen auf", sagte Gregor und hielt ihr einen Brief entgegen.

Elsa sah erstaunt auf. "Was ist das?", fragte sie und nahm ihm den Umschlag aus der Hand. Ihr Name stand darauf. Das war doch Marios Schrift! Ihr Herz schlug schneller.Sie öffnete den Umschlag und zog einen Zettel aus diesem heraus.
 

Liebe Elsa,
 

vielen Dank für deinen Brief. Es tut mir leid, dass ich noch nicht geantwortet habe.
 

Ich bin ebenfalls froh, dass ich dich vor zwei Wochen gefunden haben. Der Gedanke, dass du da alleine im Regen gewesen wärst, dazu noch verletzt, macht mich verrückt.
 

Erinnerst du dich noch daran, dass auch du mich schon gerettet hast?

Nur durch dich und deine Hilfe hat sich alles zum Guten gewandt.

Und dafür will ich dir danken.

Weißt du noch, wo ich das das erste Mal getan habe?

Einmal reicht nicht aus. Daher würde ich mich freuen, wenn du an den Platz kommst, wo wir uns beim ersten Mal getroffen haben.
 

Dein Mario
 

Mit roten Wangen sah Elsa auf.

"Gregor?", fragte sie, als sie ihren Bruder erkannte, der sie verschmitzt angrinste.

"Fertig mit lesen?"

Elsa nickte. "Ja."

"Gut. Weißt du dann, wo du hin musst?"

Ihre Gedanken überschlugen sich fast.

"Ich denke schon."

"Na dann los, gehen wir."

Der Blick seiner Schwester wanderte zu der Uhr, die an ihrer Wand hing. "Reicht das zeitlich noch, bevor der Schulball beginnt?"

Gregor warf auch einen Blick darauf. Beginn des Schulballs sollte um 19 Uhr sein, jetzt war es 15.30 Uhr.

"Wenn wir uns jetzt gleich auf den Weg machen, dann ja. Also, hoch mit dir."
 

~~~🌧️~~~
 

Etwas später waren sie an dem Strand angekommen, an dem die Geschwister häufig joggen waren.

Mario hatte in seinem Brief geschrieben, dass sie, Elsa, ihn gerettet hatte.

Sie ging davon aus, dass er die Sache mit dem Umkleideraum damals gemeint hatte.

Er war vor seinem Fanclub geflohen, hatte sich in der Türe geirrt und war im Umkleideraum der Mädchen gelandet, wo sie sich gerade umgezogen hatte. Mario war in der Schule unten durch gewesen, war als Spanner betitelt worden. Und sie hatte damals behauptet, um Hilfe gerufen zu haben, dass eine Wanze dort im Umkleideraum gewesen sei und Mario wäre ihr zur Hilfe gekommen. Die Wahrheit war eine andere, doch sie hatten nie darüber geredet. Nur dieses eine Mal, als sie sich danach Strand gesehen hatten, kurz, als sie aneinander vorbei gejoggt waren.

"Du hast gelogen. Aber danke dafür …"

Das waren seine Worte gewesen. Und sie hatte diese niemals vergessen. Mario wohl auch nicht. Und jetzt wartete er hier auf sie.

Die Sonne ließ das Wasser glitzern, die Wellen rauschten und man hörte die Möwen kreischen, zudem ging ein angenehmer Wind. Es war wirklich schön dort.
 

Elsa runzelte ihre Stirn. Sie konnte Mario nicht entdecken. Vielleicht hatte er sich verspätet?

“Alles okay?”, fragte Gregor, der mitbekam, wie Elsa sich suchend umsah.

“Hmm … kannst du Mario sehen?”, fragte sie ihn mit roten Wangen.

“Nein. Aber das da!” Sein Finger zeigte auf etwas im Sand, das das Sonnenlicht reflektierte.

Elsa sah ihren Bruder kurz an, dann lief sie dorthin.

“Oh, eine Flaschenpost”, stellte sie fest und hob die Glasflasche aus dem Sand. Darin war ein zusammengerollter Zettel. “Ist die für mich?”, fragte sie.

“Mach sie auf und sieh nach”, antwortete ihr Begleiter.
 

Das Mädchen sah ihn kurz an, dann öffnete sie kurzerhand die Flasche und zog den Zettel heraus, den sie gleich darauf öffnete.
 

~~~🌧️~~~
 



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Centranthusalba
2021-04-25T20:04:31+00:00 25.04.2021 22:04
Hallo Tasha,
Gefühlt so ein Zwischenkapitel, ein bisschen hat sich der Nebel bei den beiden gelichtet, aber die Lösung ist noch nicht da.
Jetzt baust du also auf die letzten Meter eine Schnitzeljagd ein?😅 und Gregor ist bei beiden involviert. Na das sollte er jetzt auch Bitteschön, aufpassen, dass es nicht wieder schief geht!

Was mich etwas gewundert hat, ist dass das Gespräch zwischen Gregor und Mario nicht diesen gewohnten Drive hat. Bis zum Brief ist alles gut und danach liest es sich irgendwie zäh. Kann nicht genau sagen warum. Naja, 🤷🏻‍♀️ Ist ja auch kein einfaches Gespräch.

LG
Rike
Antwort von:  Tasha88
26.04.2021 20:02
Hallo Rike,
ja, du hast recht. Man kann es tatsächlich als Zwischenkapitel bezeichnen - viel passiert nicht, aber auch Mario weiß jetzt Bescheid ;)

dass du das Gespräch als zäh bezeichnest, kann ich verstehen. ich denke, hier kann gar kein richtiger Drive entstehen, da Mario eigentlich alles aus Gregors Nase ziehen muss. Das ist auch so gewollt. Also nicht das "zähe", aber dieses hin und her.

So, jetzt sind es nur noch zwei Kapis ;)

Liebe Grüße


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