Zum Inhalt der Seite

Gâteau Sucré - One Shots so süß wie Kuchen

von

Vorwort zu diesem Kapitel:
Ich habe nach der langen Zeit leider den Kommentar mit dem “Wer hat sich den Kapitel gewünscht” verloren. Und da es so lange gedauert hat und länger keine Updates gab, wird es in Kürze einen weiteren Kapitel geben >.< Schreibblockaden sind etwas echt fieses. Komplett anzeigen

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Seize the Moment - Sara Kujou

In den Strohfiguren im Kujou Encampment stecken bereits mehrere Pfeile, und ein weiterer fliegt mit einem lauten Zischen in sein Ziel.

“Hmm, nur ein kleines bisschen vom Ziel entfernt.” Ich nehme den Pfeils aus dem Stroh und strecke ihn Sara Kujou entgegen, welcher ihn mir wieder abnimmt um ihn ein letztes Mal loszulassen. Diesmal trifft er sein Ziel.

“Das war wirklich dringend nötig.” Stolz stemmt sie ihre Arme in die Hüfte. Exakt fünf Pfeile stecken in der Zielscheibe.

“Ich muss sagen, deine Idee von Entspannung und Stress entladen ist...schon besonders.” Die dunkelhaarige Frau packt ihren Bogen weg und entfernt die Pfeile.

“Schon seit ich sehr jung bin trainiere ich mit dem Bogen, es ist einfach etwas für mich geworden, in dem ich immer wieder meine Ruhe und Freude finden kann.”

So was sie mir erzählte bisher, schien ihre Jugend weniger dem eines Kindes in Inazuma zu gleichen, sondern eher jemanden, den man für den Kampf vorbereitet.

Ein paar der Soldaten ihrer Truppe tauchen hinter uns auf und scheinen den Schießstand belegen zu wollen, also nutze ich die Gelegenheit um ihr einen Vorschlag zu machen.

“Vielleicht kommst du mit mir einmal mit und ich zeige dir ein paar hübsche Stellen, nicht weit von hier entfernt.” Sie sieht mich ein wenig skeptisch an, aber entspannt sich wieder und winkt mir zustimmend zu.

“Okay, das ist vielleicht besser als dass ich jetzt die Waffen polieren gehe und dich hier stehen lasse.”

“Deine Auffassung von Spaß ist schon speziell.”

“Das macht wirklich keinen Spaß.” entgegnet sie mir, und folgt mir durch den Zaun. Vor uns ist die große Schlucht, in der Wasser extrem schnell entlang rauscht, und die Elektrizität in der Luft förmlich spürbar wird.

“Hier ist eine Stelle, an der ich einmal herunter gestürzt bin, weil ich meine Flügel verletzt hatte…” in Gedanken verloren sieht sie auf die Felsen und herausragenden Äste.

“Du kannst mit deinen Flügel fliegen?” Frage ich überrascht und komme ihr ein bisschen zu nah, da sie sofort einen Schritt zurück macht.

“Entschuldigung, nur weil du sie nicht sehen kannst, heißt das nicht dass sie dich auch verletzen können.”

Sara seufzt und verschränkt ihre Arme.” Ja, ich könnte theoretisch fliegen, aber ich möchte auch nicht jeden verscheuchen in dem ich mit ein paar großen schwarzen Flügeln herumlaufe.”

Ich leite sie am Rand der Schlucht entlang, in Richtung des Strandes.

“Wenn wir zusammen sind, stört es mich nicht wenn du sie ein bisschen ausbreiten möchtest. Du sagst ja selbst, sie sind ja nur unsichtbar und nicht verschwunden. Nervt dich das nicht?”

“Du stellst ein paar zu viele Fragen.” bekomme ich zurück. Aber eigentlich sind es ja berechtigte Fragen, jedoch scheine ich ihr ein bisschen zu nahe gekommen zu sein.

Ich höre ein Rascheln, und als ich mich umdrehe, ist Sara meinem Vorschlag nachgekommen. Ihre schwarzen Flügel schimmern im Sonnenlicht wie die von Raben, elegant und mysteriös.

“Wir sind gleich da, dort sind ein paar Bäume die perfekt Schatten bieten.” Sara kommentiert mich nicht weiter, jedoch folgt mir auf dem Schritt. Als wir ankommen, steht die Sonne zu unserem Glück so, dass sie uns in den Rücken scheint.

Sara streckt ihre Flügel und sieht deutlich erleichtert aus, als wir gemeinsam uns es gemütlich machen. Jedoch ist es ein bisschen schwierig in ihrer Nähe zu sitzen, wenn die Flügel noch im Weg sind.

Es muss schon traurig sein, immer Abstand von anderen halten zu müssen, da man ein Tengu-Wesen ist und sich seine Flügel nicht exakt ausgesucht hat.

“Du siehst mich die ganze Zeit schon so an, möchtest du irgendetwas fragen?” Sara hat ihren Kopf auf die Knie gelegt und starrt mit ihren dunklen Augen förmlich durch mich hindurch.

“Ah, ich bewundere nur deine hübschen Flügel. Und dass es sicher nicht einfach ist mit denen.” Sara zuckt mit den Schultern. “Es war schon immer so, also stört es mich wenig.”

Für einen Moment ist es ruhig und keiner sagt etwas. Sara jedoch wird schnell ungeduldig, und zupft an ein paar Grashalmen.

“Tut mir Leid, ruhig sein ist irgendwie...seltsam.” Ich schüttele den Kopf und winke ab. “Du bist immer am kämpfen und trainieren, ich habe dir schließlich vorgeschlagen, eine Auszeit zu nehmen.” Ihre Unruhe ist beinahe ansteckend.

“Nächstes Mal kann ich dir was kochen, wenn du ein Lieblingsgericht hast.” Sara überlegt, und schmeißt ein Büschel Gras von sich.

“Ich überlasse dir das, ich komme nicht so oft zum selbst kochen. Die Kämpfer und der Shogun wollen meistens, dass man sofort Zeit für sie findet. Viel zu viele Anfragen…” sie lehnt sich zurück und faltet ihre Flügel beiseite, also rutsche ich vorsichtig ein Stück näher.

“Wirklich? Hmmm…” mir fallen ein paar einfache Gerichte ein, vielleicht sollte ich ihr ein paar Gerichte aus Liyue und Mondstadt zeigen.

“Wir müssen bald zurück, ich habe noch nicht mal meine Papiere für heute abgegeben…”

“Wirklich? Das ist schade, aber wenn es so dringend ist…” Ich stehe auf und zu meiner Überraschung ergreift sie meine Hand. Sie ist ein bisschen kalt und ihre Finger rau von der ganzen Handarbeit.

“Noch nicht, wir können gern noch einen Moment sitzen bleiben und die Aussicht genießen.” Sie zieht mich zu sich herab und ich sitze nun ziemlich nah neben ihr. Die Federn kitzeln meinen Rücken mit jeder Bewegung ein bisschen.

Vor uns rauschen die Wellen immer wieder ans Ufer, während die Sonne uns den Rücken wärmt. Ein paar Vögel landen vor uns und fangen an, im Sand nach etwas zu picken.

Sara sieht mich auf einmal an und lächelt zuversichtlich. “Danke dass du mich heute mitgenommen hast. Ich bemerke gerade, was ich so verpasse wenn ich mich zu sehr auf meine Arbeit konzentriere.”

“Ich kann ja verstehen, dass du deine Aufgaben sehr wichtig nimmst und unbedingt Raiden helfen willst, aber manchmal ist es auch wichtig stehen zu bleiben und den Moment zu genießen.”

Sara lacht leise und sieht in die Ferne. Es scheint, als ob sie über vergangene Dinge nachdenkt, und nimmt schließlich meine Hand wieder in ihre.

Ich traue mich nicht nachzufragen, warum, also lasse ich sie meine Hand halten und spüre, wie ich rot anlaufe. So eine starke Frau nimmt sich ihre Zeit, mit mir Hände zu halten, huh?

“Ah, sorry, ich...ich habe immer meinem Vater seine Hand gehalten als wir gemeinsam den anderen beim Training zugesehen haben. Für einen Moment habe ich mich wieder wie ein Kind gefühlt, so warm und ruhig…”

“Ah, oh...kein Problem! Dafür sind Freunde da.” Saras Augen funkeln bei dem Wort “Freunde” auf.

“Du musst wieder zurück zu deinen Aufgaben, oder? Ich begleite dich noch mit zurück.” Sie steht auf und hält meine Hand noch fest. Als mein Blick auf unsere verflochtenen Finger fallen, lässt sie hastig wieder los.

Am Camp angekommen, entgegnet uns bereits einer der Kujou Soldaten.

“Miss Kujou, wir brauchen ihre Hilfe drüben bei den…” Sie unterbricht ihn und verschränkt ihre Arme. “Ja, ich bin gleich da. Geh schonmal vor.”

Ich sehe wie sie wieder ihre professionelle Miene aufsetzt.

“Ich bin dann mal dich machen lassen, vielen Dank für heute.”

Sara hält mich noch kurz fest. Ihre Flügel hat sie wieder verschwinden lassen, beinahe so als ob sie wieder zurück in ihr professionelles Kämpferpersona geschlüpft ist und damit auch ihre Tengu-Herkunft verstecken muss.

“Ah...Ich würde mich freuen wenn wir nächstes Mal was essen gehen.” Sie ergreift meine Hand und gibt ihr einen leichten Kuss. Erschrocken bleibe ich wie angewurzelt stehen, und suche nach Worten.

“N-natürlich! Wann auch immer du Zeit hast.”

Bevor sie sich umdrehen kann, gebe ich ihr zum Abschied einen gewagten Kuss auf die Stirn, und spüre sofort, wie ich es bereue. Der kurze Moment des Mutes verfliegt wieder schnell, also winke ich ihr zu und laufe zügig zum Camp-Ausgang ohne zurück zu sehen.

Was habe ich mir nur dabei gedacht? Meine Wangen glühen immer noch als ich den Pfad aus dem großen Tor genommen habe.

Einfach nur den Moment genossen, ja. Einen Moment genutzt. Glücklich und erfüllt vom Glücksgefühl mache ich mich zurück auf den Weg zur Stadt. Wenn jemand fragt, wieso ich so glücklich bin, würde ich genau das ihnen auch sagen.



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (0)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.

Noch keine Kommentare



Zurück