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Zwischen Verpflichtungen und Verlangen

Law x Reiju
von

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Teil I: Treffen auf dem Balkon

Der Geruch der zahlreichen Speisen, die auf den langen, beladenen Tischen in der Eingangshalle ruhten, hang in der Luft. Reijus Augen wanderten über die verschiedenen Arten von Sushi und die vielen Reiskuchen, die angeboten wurden und über die sich einige der Besucher in diesem Moment hermachten.

Ein engagierter Bediensteter trug ein Tablett hinüber, um die hohen Kristallgläser mit dem dunklen, süßen Getränk auf einem der Tische aufzufüllen. Reiju griff nach einem Glas und schenkte dem Mann ein charmantes Lächeln, welches ihn sogleich erröten ließ. Die Verlegenheit stand ihm und amüsierte sie, auch wenn es sie nicht an Ort und Stelle hielt.

Stattdessen nippte Reiju an ihrem Umetini, dem Martini aus Pflaumenlikör gemischt, bevor sie von dem Büfett fortwanderte und sich unter die Gäste ihres Vaters mischte.

Die von ihrem Vater veranstalteten Festivitäten langweilten sie jedes Mal aufs Neue. Sie dienten ohnehin nur der Tradition und dem Machtspiel, über das an diesem Abend zwar keiner offiziell sprach, aber das hinter jeder Geste und hinter jedem Wort dieser Männer steckte.

Reiju schlenderte durch den offenen Durchgang in die angrenzenden Räume, die ebenfalls festlich geschmückt und von Menschen gefüllt waren. All diese Menschen gehörten Tokyos Untergrund an; sie alle waren ein Teil der Yakuza und waren Geschäftsleute ihres Vaters.

An einem der Tische entdeckte sie den Mann, der im Untergrund lediglich als das Krokodil bekannt war und sein Händchen im Handel exotischer Tiere hatte. Er war mit seiner Partnerin, von der auch gemunkelt wurde, dass sie sein Bett teilte, hier: Bloody Sunday-san, ein weiterer Codename.

Nahe des Kamins, der lediglich zur Dekoration diente, stand Big Mama, die ihre Söhne und Töchter Anweisungen gab, ihr ein bisschen von allem und am besten alles vom Büfett herüberzubringen. Unter ihren Kindern entdeckte Reiju auch Pudding, die einst auserkoren gewesen war, Reijus kleinen Bruder zu heiraten. Das war jedoch schon Jahre her, bevor ihr Vater es zu weit getrieben hatte und Sanji aus seinen Klauen geflüchtet war.

Reiju riss ihren Blick von der schlaksigen Frau los, wobei er beinahe versehentlich auf dem Mann in seinem Anzug hängen blieb, der sich durch das kurze, schwarze Haar fuhr, bevor er hinaus auf den Balkon trat. Dort hatte sich der Schnee gesammelt, der selbst auf dem Geländer mehrere Zentimeter hoch war. Er schloss die Glastür hinter sich und sperrte die Kinder aus, die kichernd und lachend die Geldbeträge in ihren kleinen Umschlägen miteinander verglichen. Auch Reiju konnte sich an die Tradition des Otoshidama erinnern und an ihre damit verbundene, kindliche Neugierde, als ihre Mutter und andere Verwandte ihr diese Umschläge geschenkt hatten.

Reijus Mundwinkel zuckten, doch ein Lächeln brachte sie nicht zu Stande. Stattdessen beobachtete sie den Mann auf dem Balkon durch die halbzugefrorenen Scheiben der Tür. Sein Name war Trafalgar Law, ein hochangesehener Chirurg und ein Mitglied von Doflamingos Familie. Sie meinte ihn bei den letzten Neujahrs-Festivitäten gesehen zu haben, aber da hatte sie ihm keinerlei Bedeutung geschenkt, sondern hatte sich eher mit Big Mamas Töchtern unterhalten.

Doch nun standen die Dinge anders – und wer wusste schon, was das neue Jahr bringen würde? Ihr Vater schmiedete seine Pläne stets allein. Auch ihre Brüder gehörten der verschwiegenen Sorte an, nur Yonji konnte sie einige Dinge entlocken, ein paar Details und potenzielle Pläne, welche die Position ihres Vaters verstärkt sichern würde.

Abermals nippte Reiju an ihrem Getränk und nahm einen größeren Schluck, bevor sie den Balkon ansteuerte. Als sie die Tür nach draußen öffnete, wandte der Mann sich um, um einen Blick über seine Schulter zu werfen. Es war ein achtsamer Blick, der davon sprach, dass er nicht nur Zeit in einem Operationssaal verbrachte, sondern auch in den Diensten von Doflamingo. Auch er war kein unschuldiger Zivilist.

Ihre Stiefel mit den hohen Absätzen versanken im Schnee, als sie sich zu ihm gesellte. Der kalte Wind ließ sie in ihrem Kleid frösteln, doch Reiju ignorierte es. Stattdessen trat sie zu Law an die Balustrade und ihre lackierten Finger schoben ein wenig von dem Schnee fort, damit sie ihr Glas dort abstellen konnte.

Sie befanden sich im siebzehnten Stock, weshalb sie eine gute Sicht über Tokyos verschneite Straßen hatten, die so kurz vor Mitternacht noch immer von der Straßenbeleuchtung und sämtlichen Reklametafeln erhellt wurden. Die Stadt wirkte beinahe friedlich, aber vielleicht lag das auch einfach daran, dass die Köpfe der meisten Kriminalfamilien sich hier oben in dieser von ihrem Vater gemieteten Eigentumswohnung eingefunden hatten. Die Nacht vom einunddreißigsten Dezember zum ersten Januar war die Nacht des Waffenstillstands.

„Zu laut für dich dort drinnen, Tralagar-san?“, fragte Reiju den Mann, von dem Yonji munkelte, dass er von ihrem Vater auserkoren worden war, schon bald Reijus Ehemann zu werden. Eine diplomatische Heirat, welche die Familien Vinsmoke und Doflamingo zusammenbringen würde.

Law warf ihr einen langen Seitenblick zu, das Gesicht hart und markant und so ausdruckslos, dass Reiju seine Gedanken nicht erahnen konnte. Wusste er von den Plänen? Hatte Doflamingo ihn eingeweiht oder ließ man ihn offiziell ebenfalls im Dunkeln tappen?

„Zu laut. Zu stickig. Zu künstlich“, murmelte Law, bevor er sich abwandte, um wieder auf Tokyos Straßen hinabzuschauen, die selbst jetzt noch beschäftigt waren.

Reiju beobachtete ihrerseits ein dunkles Auto und sah zu, wie die hellen Scheinwerfer die Finsternis zwischen den Lichtkreisen der Laternen durchschnitten.

„Das gehört eben dazu“, kommentierte Reiju und rieb sich mit den Händen über die nackten Arme. Sie hätte ihren Mantel mitbringen sollen, doch sie wusste nicht einmal, wo sie diesen abgelegt hatte. Trotz der eisernen Kälte, die von Tokyo Besitz ergriffen hatte, war die Ruhe hier draußen verlockend und friedlicher als jeder Platz innerhalb dieser vier Wände hinter ihr. „Glücklicherweise gibt es diese Feiern nur einmal im Jahr.“

„Wenn man nicht die anderen Treffen und Begegnungen mitzählt, Vinsmoke-ya“, korrigierte Law tonlos.

„Reiju. Vinsmoke ist mein Vater. Oder wahlweise meine Brüder. Ich bevorzuge beim Vornamen genannt zu werden.“

Abermals sah Law zu ihr hinüber und die dunklen Augen wanderten über ihre gefärbten Haare, welche dieselbe Farbe wie der Lippenstift besaßen, den sie aufgetragen hatte. Vielleicht blieb sein kritischer Blick deswegen auf ihrem Mund ruhen – oder er wusste von der Heirat, die im Gespräch war.

Law musste ein paar Jahre älter als sie sein, doch in diesem Moment wirkte er trotz der wirren Haare und dem getrimmten Bart relativ jung. Er stellte sich vor, wie es wäre, sie zu küssen. Er konnte ihr darin nichts vormachen.

Reijus Lippen verzogen sich zu einem Lächeln. Immerhin hatte sie schon sehr früh gelernt, dass sie die Schönheit ihrer Mutter geerbt hatte, aber auch die Durchtriebenheit ihres Vaters. Es war eine Eigenschaft, die sie an sich hasste, doch eine, die sie zu nutzen wusste. Wenn sie diesen Mann heiraten musste, dann würde sie dafür sorgen, dass sie die Oberhand hatte, ihm stets einen Schritt voraus war. Sie würde sich nicht so unterdrücken lassen, wie ihr Vater es mit ihrer Mutter getan hatte oder wie ihr Vater es mit ihr versuchte.

„Hat dein Vater dich zu mir geschickt, Reiju-ya?“, erkundigte sich Law.

Reiju blinzelte überrascht, fing sich jedoch genauso schnell wieder. „Ich weiß nicht einmal, wo mein Vater sich im Moment befindet. Oder wen er diesmal in eine Unterhaltung verwickelt hat.“

Für einen Moment sahen sie sich einfach nur an. Law studierte ihre Züge und suchte nach der Lüge in ihren Worten, fand sie jedoch nicht. „Gut.“ Er schlüpfte elegant aus seinem feinen Jackett, bevor er es Reiju unzeremoniell um die Schultern legte, eine unerwartete Geste.

Reiju senkte den Blick, bis ihr die Haarsträhnen in die Augen fielen und sie von Laws analytischem Blick abschirmten. „Großzügig von dir, Trafalgar-san.“ Ihre Stimme bebte vor Kälte und ihre Finger zogen das Jackett enger um ihren Körper. „Hat Doflamingo-san dir das aufgetragen?“

Law schnaufte und tat dies um einiges abwertender, als Reiju erwartet hatte. „Ich befolge nur meine eigenen Befehle.“

„Bedeutet das, dass du dich gegen diese arrangierte Ehe wehren wirst?“, erkundigte sich Reiju, da Law mit seinem Verhalten deutlich gemacht hatte, dass er durchaus Bescheid wusste. Sie hob eine feine, geschwungene Augenbraue.

Nun drehte sich Law in ihre Richtung und betrachtete sie, tat es aber nicht wie ein paar der Männer dort drinnen in der Wohnung, die nur ihren Körper sahen, sondern wie jemand, der ihm ebenbürtig war.

Für einen Moment war sogar die Kälte vergessen, als ein Kribbeln sich auf Reijus Haut ausbreitete. Sie hatte diesen Mann offensichtlich unterschätzt, wurde ihr unter seinem Blick bewusst. Sie würde ihn nicht so einfach blind um den Finger wickeln können.

„Nein“, erwiderte er verspätet. „Wenn dein Vater und Doflamingo wollen, dass wir heiraten, dann werde ich dich heiraten, Reiju-ya.“

Seine Worte kamen fast einem Versprechen gleich, welches kaum einen Widerspruch zuließ. Aber auch wenn Reiju ihrem Vater nicht die Meinung sagen konnte, weil sie seinen Zorn nicht auf sich ziehen wollte, so war ihr die Meinung dieses Mannes vollkommen gleich. Er konnte ihr nichts anhaben, zumindest jetzt noch nicht.

„Obwohl du mich nicht einmal kennst?“, erkundigte sie aber nur lediglich. Law wirkte nicht wie jemand, der sich von Schönheit oder Macht leiten ließ. Dachte er, dass sie ungefährlich war und sich seinem Willen einfach so beugen würde?

„Ich kenne dich“, entwich Law und deutete ein Zucken der Schultern an. Doch er wandte sich wieder dem Geländer und der Aussicht zu, bevor er weitersprach. „Früher bist du immer mit deinem Bruder ins Krankenhaus geschlichen, um deine Mutter zu besuchen. Und später auf der Schule hast du stets mit den Jungs geflirtet, aber sie immer auflaufen lassen. Das hat sich auch heute nicht geändert.“

Reiju hörte ihm schweigend zu und betrachtete sein stoisches Seitenprofil, welches blass in der nächtlichen Kälte wirkte. Er kannte sie tatsächlich. War er damals auch im Krankenhaus gewesen? Hat er auch jemanden verloren?

Der Gedanke war so absurd, das Reiju den Kopf kaum merklich schüttelte und ihn belächelte. Womöglich war er auch nur ein guter Stalker oder Doflamingo hatte ihn all diese Informationen zukommen lassen, damit er Eindruck bei ihr schinden und sie besänftigen konnte.

„All diese Sachen, die du über mich weißt, lassen mich eher misstrauisch werden, anstatt mich davon zu überzeugen, dich zu heiraten“, erwiderte Reiju.

Law lächelte; sie konnte deutlich sehen, wie sich zumindest der Mundwinkel auf ihrer Seite zu einem grimmigen Lächeln hob. „Wahrscheinlich.“ Mehr sagte er nicht, sodass Stille zwischen ihnen aufkam, bis Reiju annahm, dass ihre Unterhaltung ein abruptes und unzufriedenes Ende genommen hatte.

„Mein Adoptivvater lag im Krankenhaus, da habe ich dich gesehen“, sagte er dann so unerwartet, dass Reijus Schultern sich anspannten. „Schusswunde.“ Bitterkeit schwamm in seiner Stimme, so tief und voller Zorn, dass Reiju mehr dahinter vermutete, etwas, das er nicht mit ihr teilen würde, weil es zu für ihn wichtig war.

„Er ist gestorben, aber es war kein schneller, schmerzfreier Tod“, sprach er weiter. „Damals war ich auf dem Weg zum Automaten, um… irgendetwas zu kaufen, als ich euch gesehen habe. Da wusste ich noch nicht, wer du bist.“ Er drehte den Kopf in ihre Richtung und betrachtete ihr Haar. „Da waren deine Haare noch blond. Ich bin euch gefolgt, keine Ahnung warum. Ihr habt die Tür zum Krankenzimmer offengelassen.“ Ein Schnaufen folgte, fast so, als verstand er, wie grotesk diese Erinnerung war. „Das ist wirklich schon ziemlich lange her.“

Diesmal war es Reiju, die den Blick abwandte, um nach ihrem Glas zu greifen und den Rest ihres Getränks in einem Zug auszutrinken. „Ich erinnere mich auch heute noch an jeden einzelnen Krankenhausbesuch“, gestand sie und ein Kloß saß ihr im Hals, bis ihre Augenwinkel brannten. Erst hatte man ihr ihre Mutter genommen und dann war auch noch Sanji gegangen, nachdem sie ihm dazu überredet hatte. Wenigstens einer von ihnen sollte ein erfülltes, freies Leben führen.

„Der Grund, weshalb ich die Heirat nicht ablehnen würde, ist, dass ich denke, dass wir ein gutes Team abgeben würden, Reiju-ya“, sagte Law neben ihr. „Als älteste Tochter wird dein Ehemann irgendwann die Vinsmoke-Familie leiten, eine der machtvollsten Positionen in Tokyo. Mit mir an deiner Seite wirst du tun und lassen können, was du möchtest. Du wirst frei sein. Wir beide könnten es sein.“

Reiju lächelte bei diesem Angebot, welches so dreist und so mutig und dumm zugleich war. Laws Ambitionen waren unermesslich, doch seine Motive konnte sie nicht erahnen. Er sprach von Freiheit, während er die Ketten einer ungewollten Heirat akzeptieren wollte – oder war die Heirat der Schlüssel zu den Ketten, die ihnen schon viel zu lange auferlegt worden waren?

„Die Gerüchte über dich stimmen also, Trafalgar-san“, sagte Reiju. „Man sagt, dass du über Leichen gehen würdest, um das zu bekommen, was du haben möchtest. Aber auch, dass du ein Stratege bist, der allen mindestens zehn Schritte voraus ist.“ Sie hatte angenommen, dass er, wie fast alle Männer, auf eine hübsche Frau hineinfallen könnte, doch dem war nicht so.

„Sagt man das?“, fragte Law.

Reiju strich sich das Jackett von den nackten, kalten Schultern. „Der Chirurg des Todes ist im Untergrund ziemlich bekannt. Nur weil wir noch kein Wort miteinander gewechselt haben, bedeutete das nicht, dass ich nicht meine eigenen Informationen eingeholt habe, wenn auch aus zweiter Hand.“

Reiju hielt Law sein Jackett entgegen, genau in dem Augenblick, in dem sämtliche Glocken in den buddhistischen Tempeln der Nachbarschaften zu klingeln begannen, um das neue Jahr einzuläuten und die menschlichen Begierden zu verscheuchen.

Law nahm ihr das Sakko ab. „Wirst du über meine Worte nachdenken?“

„Tja, da wirst du dich wohl überraschen lassen müssen“, wisperte sie und ihre Stimme ging in dem Glockenläuten fast gänzlich unter, sodass Law die Worte von ihren geschminkten Lippen ablesen musste, bevor sie in das warme Innere verschwand.

Teil II: Kleiner Bruder


 

1

Reijus Finger glitten über den samtigen Stoff des Iro-Uchikake, den sie in diesem Moment trug. Der Brautkimono bestand aus rötlichen und violetten Farbtönen und war abgerundet mit Blumenmustern und weißen Kränen.

„Sie sehen entzückend aus, Vinsmoke-san“, verkündete die Angestellte der Boutique mit zittriger Stimme, die den Kimono auf den Wünschen ihres Vaters hin angefertigt hatte. Ihr Vater war kein Mensch, den man enttäuschen wollte. Auch seiner einzigen Tochter trat man mit derselben Angst entgegen, die als Respekt verpackt wurde, aber nervöse Blicke und unsichere Gesten mit sich brachte.

„Ich würde gern für einige Minuten allein sein“, sagte Reiju, wobei ihr Blick weiterhin auf dem Standspiegel vor ihr ruhte, der ihr Abbild zeigte.

Mit einer raschen Verbeugung zog sich die alte, kleine Frau zurück und zog den Vorhang zu, der Reiju in ihrem Kostüm vom restlichen Laden abschirmte.

Reiju konnte nicht behaupten, dass sie sich jemals sonderlich viele Gedanken um das Heiraten gemacht hatte, geschweige denn darum, wie ihre Hochzeit ablaufen und was für einen Kimono sie tragen würde.

Als kleines Mädchen, als ihre Mutter noch am Leben gewesen war, hatte sie sich höchstens einen weißen Shiromuku vorgestellt, der Reinheit ausstrahlte und der versprach, dass die Braut sich der Familie des Bräutigams anpassen würde. Ihre Mutter hatte einen solchen getragen, dies wusste Reiju ganz genau, denn an die Geschichten ihrer Mutter erinnerte sie sich selbst nach all den Jahren noch.

Doch ihr Vater, der zwar auf eine traditionelle, japanische Hochzeit für seine Tochter bestand, hatte sich für einen farbenfrohen Iro-Uchikake entschieden, der zudem das Zeichen der Vinsmoke-Familie aufgestickt hatte.

Sie würde sich ihrem zukünftigen Ehemann nicht unterwerfen und auch kein Teil seiner Familie werden, um ihre aufzugeben. Viel eher war es eine Allianz, die ihr Vater mit der Doflamingo-Familie bilden wollte. Eine, in der er natürlich weiterhin die Oberhand besaß und die Vinsmoke-Familie am Ende als Gewinner hervorging. Reiju war dafür nur ein Mittel zum Zweck, genauso wie Trafalgar Law es war.

Sie hatte den Mann, dem sie versprochen war, seit den Neujahrfestivitäten nicht mehr gesehen. Soweit sie wusste, wurden die Hochzeitsvorbereitungen von der Doflamingo-Familie getroffen, nachdem ihr Oberhaupt sich für diese Aufgabe freiwillig gemeldet hatte. Allerdings war sich Reiju fast sicher, dass ihr Vater ihm zumindest eine Liste mit seinen Richtlinien zugeschickt hatte, da es ihm grundsätzlich schwerfiel, die Kontrolle abzugeben.

Für Reiju stellte es keinen Unterschied dar, wer die Hochzeitsvorbereitungen übernahm. Genauso wenig tat es das Gewand, das sie tragen würde. Trotzdem stellte sie sich für einen Moment vor, wie es sein würde, wenn Law neben ihr stehen würde.

Er würde einen schwarzen, formellen Montsuki-Hakama tragen, der das Zeichen der Doflamingo-Familie aufgestickt haben würde, obwohl weder sein Aussehen noch sein Name diese Verwandtschaft zuordnen könnte. Doch weder Doflamingo noch sein verstorbener Bruder hatten einen leiblichen Sohn, wodurch Law als Adoptivsohn der Nachfolgeposition am Nächsten kam und zu ihrem zukünftigen Ehemann auserkoren worden war.

Ihre Gedanken kehrten beinahe automatisch zu dem Abend auf dem Balkon zurück. Es war bitterkalt gewesen, aber Laws Blicke hatten sich trotzdem wie Glut auf ihrer Haut angefühlt.

Würde Law diesen Kimono mögen?

Würde er sie in ihm mögen und auch attraktiv finden?

Reijus Mundwinkel zuckten, als sie sich bei dieser Frage erwischte. Immerhin hatte Law bereits bei ihrer Unterhaltung auf dem Balkon deutlich ausgedrückt, dass dies rein geschäftlich für ihn war. Er würde jede Frau heiraten, wenn er damit seine Pläne umsetzen könnte.

Wie genau diese aussahen, wusste Reiju nicht, nur dass Law ihr die Freiheit versprochen hatte. Fast so, als wüsste er, dass sie zwar die Tochter eines machtvollen Mannes war, aber im Grunde nichts weiter als seine Marionette. Ein weiterer Bauer in seinem Spiel, der im Notfall ebenso schnell geopfert werden würde, wie sämtliche anderen Angestellten ihres Vaters.

Mit einem letzten Blick auf ihr Spiegelbild, wandte sich Reiju von dem Standspiegel ab und kehrte stattdessen in den kleinen Umkleideraum zurück, um das Gewand auszuziehen und in ihre reguläre Kleidung zu schlüpfen. Sie hatte für den Moment genug davon, die brave Tochter und zukünftige Braut zu spielen. Der Stoff wog plötzlich schwer auf ihren Schultern und drohte ihr die Luft abzudrücken, obwohl er nicht sonderlich eng anlag.
 


 

2

Die morgendliche Luft war feucht und warm, als Reiju die kleine Boutique verließ. Trotzdem war sie ihr lieber, als das stickige Innere mit all seinen verschiedenen Brautkimonos.

Die Straßen Tokyos waren wie gewohnt voller Menschen und Autos. Reijus Blick schweifte automatisch zu dem schwarzen Lexus hinüber, in dem Hiroto bereits auf sie wartete, um sie nach Hause zu fahren. Doch für einen Moment huschte ihr Blick noch weiter, beinahe automatisch zu der schmalen Passage zwischen den Läden hinüber, in dem ein Mann mit schwarzer Lederjacke stand. Es waren die blonden Haare, die ihm bis zum Kinn hinunter ragten und sein Gesicht umrahmten, die Reiju stocken ließen. Sie kannte diese Frisur und dieses Gesicht, auch wenn sie beides seit langer Zeit nicht mehr gesehen hatte und die kindlichen Züge aus ihrer Erinnerung herangereift waren.

Das Herz zog sich ihr in der Brust zusammen.

Reiju senkte den Blick und setzte sich in Bewegung, um Lexus anzusteuern. Als sie ihn erreichte, klopfte sie gegen die getönte Scheibe auf der Fahrerseite, ehe es hinuntergelassen wurde.

„Vinsmoke-san“, entrann es ihrem Fahrer, der sie erwartungsvoll aus braunen Augen ansah.

„Ich habe beschlossen, dass das Wetter zu schön ist, um es im Auto zu verbringen“, sagte Reiju. „Ich werde den Fußweg nach Hause nehmen.“

„Aber, Vinsmoke-san, ihr Vater—“

Reijus Lippen verzogen sich zu einem charmanten Lächeln. „Was mein Vater nicht weiß, wird ihn auch nicht aufregen. Es bleibt unser kleines Geheimnis. Oder wirst du mir diesen Gefallen nicht tun, Hiroto-kun.“ In der Anwesenheit ihres Vaters und ihrer Brüder benutzte sie nur die formelle Anrede für ihren Fahrer, doch wenn sie allein waren, nutzte sie gelegentlich die Zweisamkeit aus, um ihn ein wenig zu necken.

Auch jetzt enttäuschte Hiroto sie nicht, denn seine Ohrenspitzen erröteten sogleich und ließen Reiju wissen, dass er ihrem Charme nicht widerstehen konnte. „W-Wie sie meinen, Vinsmoke-san“, stotterte Hiroto.

„Du kannst mich beim Vornamen nennen, wenn wir allein sind“, bot Reiju an, was eine weitere Taktik war, die sie in regelmäßigen Abständen anwandte, um Hiroto etwas aus der Reserve zu locken, angetrieben von der Langeweile, die Reiju in diesem ständig behüteten Leben befiel.

„Reiju-san“, presste Hiroto hervor, obwohl sie beide wussten, dass er sie spätestens morgen früh auf dem Weg zum Friseur ohnehin wieder bei ihrem Familiennamen nennen würde.

Trotzdem schmunzelte Reiju, ehe sie einen Geldschein aus der schmalen Handtasche zog. Sie beugte sich tiefer in das offene Seitenfenster hinein, um Hiroto den Schein in die Brusttasche seines Jacketts zu schieben. „Kauf‘ dir irgendwo Mittagessen“, sagte sie und senkte noch etwas weiter die Stimme, als sie sich Hirotos Ohr nährte. „Und vergiss nicht, dass es unser kleines Geheimnis bleibt.“

Mit diesen Worten trat Reiju einige Schritte zurück, damit Hiroto unter ihrem Blick und mit verschwitztem Gesicht aus der Parklücke fahren und sich in Tokyos Verkehr einreihen konnte. Sie wartete, bis er um die Straßenecke gebogen war, bevor sie ihren Weg fortsetzte.

Nur ein paar Türen weiter von der Boutique, die sie gerade verlassen hatte, gab es ein kleines Café mit ein paar Tischen, die vor dem Eingang aufgestellt worden waren. Reiju setzte sich dort an einen leeren Tisch und legte ihre Handtasche vor sich ab, ehe sie einem Kellner signalisierte, dass sie bereit zum Bestellen war.

„Zwei Cappuccinos, bitte.“
 


 

3

Der Kellner brachte ihr die beiden bestellten Cappuccinos, ehe er mit seinem Tablett weiterhuschte, um auch die neuen Gäste, die soeben eingetroffen waren, zu begrüßen.

Reiju hob gerade ihre Tasse an ihre Lippen, als ein dunkler Schatten an ihr vorbeizog und sich auf dem Stuhl ihr gegenüber niederließ.

Reiju lächelte in ihren Cappuccino hinein, hob jedoch noch nicht den Blick. „Ich hätte nicht gedacht, dass ich dich nochmal zu sehen bekomme. Es ist lange her, kleiner Bruder.“ Sie wollte sich diesen Moment bewahren und nicht zerstören, denn Sanjis Auftauchen musste einen Grund haben.

Sanji steckte sich eine Zigarette an und nahm einen langen Zug. „Knappe fünf Jahre“, antwortete er und seine Stimme hatte die raue Tiefe einer typischen Männerstimme angenommen, die Reiju nicht von ihm kannte.

Nun sah sie doch auf und studierte das markante Gesicht ihres Bruders. Auch heute noch erinnerten seine blonden Haare sie an die Haare ihrer Mutter. Sie sahen mindestens genauso weich aus und sie erinnerte sich an all die Momente in ihrer Kindheit, in denen sie die Haare des kleinen Sanjis durcheinander gebracht hatte, um ihm Tränen in die Augen zu treiben.

Doch auch sein Blick hatte etwas Hartes angenommen, etwas Vorsichtiges, als müsste er in ihrer Anwesenheit aufpassen, was er sagte und was er über sich preisgab.

Reiju lächelte schmal. „Du hast gesagt, dass du nie wieder nach Tokyo kommen wirst“, erinnerte sie ihn an seine damaligen Worte.

Sanji stieß den Rauch aus und zog die von ihr bestellte, zweite Tasse näher zu sich heran. „Das hatte ich auch nicht vor“, meinte er und verdrehte die Augen. „Bis ich gehört habe, dass du heiratest. Noch wichtiger, wen du heiratest.“

Reijus Augenbraue hob sich. Ihre bevorstehende Hochzeit war also der Grund für Sanjis Rückkehr? Nun, das war unerwartet und… fast schon rührend. Erwartet hatte sie es jedenfalls nicht, ganz sicher nicht, wenn sie an die Konsequenzen dachte, wenn ihr Vater von Sanjis Auftauchen erfahren oder ihn sogar in die Finger bekommen würde. Wie hatte er überhaupt davon erfahren?

„Du hättest nicht herkommen sollen”, sagte Reiju über den Rand ihrer Tasse hinweg. „Immerhin betrifft es dich nicht.“

Sanji lehnte sich nach vorn, die Lippen zu einem feinen, ernsten Strich verzogen. „Es betrifft mich, wenn er dich mit irgendeinem Heini verheiratet, als wärst du ein Gegenstand ohne Gefühle!“

Das klang fast so, als machte sich ihr kleiner Bruder tatsächlich Sorgen um sie. Es war schmeichelhaft, obwohl sie viel lieber über andere Dinge gesprochen hätte, wenn sie nun schon an einem angenehmen Frühlingstag gemeinsam hier an diesem Tisch saßen.

Trotz der stillen Wut, die in diesem Moment auf Sanjis Gesicht lebte und seine angespannte Haltung kontrollierte, sah Sanji gut aus, gesund irgendwie. Zwar war er immer noch blass, besaß jedoch mehr Farbe. Auch war er noch immer schlank, wirkte jedoch nicht mehr dürr. Er war zu einem gutaussehenden jungen Mann herangereift.

Womöglich entdeckte Sanji etwas von ihren Gedanken auf ihrem Gesicht, an dem Lächeln, das an Reijus Lippen zog, denn etwas lockerte sich in seinen Zügen und wirkte fast erstaunt.

„Es ist nett, dass du dir Sorgen um mich machst, aber das brauchst du nicht, Sanji“, erklärte sie ihm und sein Mund öffnete sich, doch bevor er protestieren konnte, streckte Reiju Arm aus, um ihre Hand auf die von Sanji auf der Tischmitte zu legen. Die Geste ließ ihn verstummen. „Ich möchte lieber über dich und dein Leben hören.“

Für den Sekundenbruchteil verzog sich Sanjis Gesicht zu einer Grimasse, bevor es sich glättete und er den Blick senkte. „Ich… arbeite als Koch für ein Hotel.“

Und Reiju stellte ihn sich automatisch mit einem Kittel und einer weißen Kochmütze vor. „Du bist glücklich, das freut mich.“ Er brauchte es nicht sagen, sie konnte es ihm einfach anmerken. „Gibt es jemanden in deinem Leben?“, erkundigte sie sich, da dies das Allerwichtigste für sie war, das Wissen, dass Sanji eine Familie gefunden hatte, auch wenn diese nicht blutsverwand war.

„Ein paar Freunde, die auch im Hotel arbeiten“, gab Sanji vage von sich und drückte seine aufgerauchte Zigarette im Aschenbecher aus. „Und Nami-san. Sie hat… definitiv mein Herz gestohlen.“ Ein schmales Lächeln schlich sich auf Sanjis Lippen, ehe er wieder ernst wurde und sie ansah. „Du könntest mit mir kommen. Ein neues Leben beginnen. Ich würde dir dabei helfen, Reiju.“

Das würde Sanji, da er ein Mensch mit einem guten Herzen war, viel zu gut für die Geschäfte ihres Vaters und seinen Manipulationen. Tokyo zu verlassen war offensichtlich das Beste, was Sanji jemals hätte passieren können.

„Ich bin nicht so mutig, wie du es bist, Sanji.“ Reiju entzog ihm die Hand, um stattdessen ihre Handtasche zu öffnen und etwas Geld auf den Tisch zu legen. „Und mein zukünftiger Ehemann ist auch nicht irgendein Heini.“ Was Law war, wusste Reiju noch nicht, aber sie zweifelte nicht daran, dass sie es noch herausfinden würde oder dass dies der Weg war, den sie beschreiten musste.

Reiju erhob sich und strich ihr Kleid glatt. „Ich freue mich für dich, kleiner Bruder. Dass du glücklich bist, macht mich glücklich.“

Reiju begab sich auf den Heimweg, in den blauen Himmel hinaufschauend und mit Fingerspitzen die Tränen auffangend, die sich in ihrem Augenwinkel gebildet hatten. Selbst aus der Ferne konnte sie Sanjis Blick auf sich spüren, doch sie drehte sich nicht mehr um und wusste, dass Sanji nicht dumm genug war, seine gewonnene Freiheit aufzugeben, in dem er ihr hinterherjagen oder länger als nötig in Tokyo bleiben würde.

Teil III: Einander gehören

Reiju hörte das Krachen der Eingangstür bis ins Badezimmer hinein. Ihre Augen öffneten sich und sahen zu dem Dachfenster über ihr hinauf. Sonnenlicht fiel durch die Scheibe ins Innere des geräumigen Zimmers und brach sich auf dem weißen Porzellan.

Für einen langen Moment war es genauso still wie zuvor, bevor ihr Ehemann nach Hause gekommen war. Erst nach gut einer Minute vernahm Reiju seine Schritte, zügig und nicht auf Ruhe bedacht. Reiju konnte ganz deutlich hören, dass die Schritte sich in ihre Richtung bewegten, ehe sie vor der geschlossenen Tür zum abrupten Stillstand kamen.

Ein Zögern, das sich in einem weiteren Augenblick der Stille äußerte, gefolgt von einem Klopfen, das sich eher wie ein Hämmern anhörte.

„Reiju-ya“, ertönte Laws raue Stimme.

Sie hob den Kopf vom Badewannenrand und studierte das dunkle Holz der Badezimmertür, stellte sich vor, wie Law auf der anderen Seite stand Sie lebten nun schon seit einigen Wochen gemeinsam in dieser Wohnung, doch bisher hatte Law sie kein einziges Mal im Badezimmer gestört, obwohl sie nur eines besaßen und sie sich manchmal absichtlich Zeit ließ.

„Es ist offen“, erwiderte Reiju schließlich, da die Tür seit dem ersten gemeinsamen Abend hier stets unverschlossen war. Vielleicht war es eine Art Test ihrerseits, doch Law hatte sich ihr gegenüber stets zurückhaltend und kühl verhalten.

Die Tür öffnete sich und ihr Ehemann trat ein. Seine gepunktete Mütze saß ihm tief in das Gesicht gezogen und die Kapuze seiner Jacke hing über ihr, als er sich in das Badezimmer schob und eines der zwei Marmorwaschbecken ansteuerte.

Er drehte den Hahn auf und hielt die blutverschmierten Hände unter den Wasserstrahl, bis die dunkle Flüssigkeit nach und nach fortgespült wurde.

Erst nach einer Weile hob Law den Blick zu dem langen Spiegel über den Waschbecken hinauf, in dem er nach ihr suchte. Er fand sie in der Badewanne liegend vor. Seine Augen weiteten sich, als er den Schaum betrachtete, der ihren Körper vor seinem Blick bewahrte. Kurz öffnete sich sein Mund, doch er schloss sich, ehe Law ein Laut entkam, als er stattdessen seine Hände mit Seife wusch.

„Hat dich Doflamingo mal wieder die Drecksarbeit erledigen lassen?“, erkundigte sich Reiju.

Dieses Mal hielt Law den Blick gesenkt. „Ich will nicht darüber reden.“

„Deine Taten, vor allem aber deine Träume, reden schon genug darüber, meinst du nicht auch?“, mutmaßte Reiju spöttelnd und hob die Arme aus dem Wasser, um sie auf den Rändern der Wanne abzulegen. Die Geste hob ihre Brüste etwas weiter aus dem Wasser, das wusste sie.

Law griff wirsch nach dem Handtuch und zog es vom Haken, um sich die Hände abzutrocknen. Dabei richtete er sich zu seiner vollen Größe auf, als könnte dies über all die unruhigen Nächte hinwegtäuschen, die Law neben ihr im Bett verbrachte. Über das unruhige Hin- und Herwälzen und das angespannte Gesicht im Schlaf hinwegtäuschen, das sie manchmal betrachtete, weil Laws Träume sie wachhielten.

Ihre Wohnung besaß nur ein Schlafzimmer, nur ein Bett und sie hatten einen Schein zu wahren. Nur nachts in der Dunkelheit mussten sie sich nichts beweisen und hatten keine Augen, die jeden ihrer Schritte verfolgten. Nur in der Finsternis und in ihrem Bett konnte Law von ihr wegrücken und die Kontrolle über seine Fassung verlieren, während Reiju neben ihm lag und sich an ihre Unterhaltung auf dem Balkon zurückerinnerte. Law hatte ihre Freiheit versprochen, doch keiner von ihnen beiden war frei.

Law sah sie wieder an, diesmal mit unleserlichem Blick, als er sich die Hände abtrocknete, obwohl sie bereits trocken sein mussten. „Es sind nur Träume.“

Reiju lächelte sanft, als sie seinen Blick hielt. „Ehemänner können ihren Frauen nichts vorspielen.“ Damals hatte sein Angebot geklungen, als ob sie als Team agieren würden und wenigstens einander vertrauen konnten, wo doch bereits die gesamte Welt gegen sie zu sein schien. Reijus Vater wollte nur einen männlichen Nachfolger, den er kontrollieren konnte, und durch den er sein Lebenswerk vergrößern konnte, während Doflamingo dachte, dass er durch die Heirat die Vinsmoke-Familie unterwandern und von innen heraus zerstören konnte. Keinen von beiden kümmerte es, was aus ihr oder Law werde würde. Für beide Parteien waren sie nur Spielfiguren auf einem Brett, die in Position geschoben wurden.

Reiju erhob sich, woraufhin das Wasser mitsamt dem Schaum an ihrem nackten Körper hinabglitt. Sie stieg aus der Badewanne und streckte die Hand in Laws Richtung aus, um stumm nach einem Handtuch zu bitten. „Du könntest dich deiner Frau anvertrauen“, sagte Reiju mit einem Zucken der Schultern und einem gehobenen Mundwinkel. „Immerhin schläft sie direkt neben dir und bekommt jeden Traum mit, wenn sie nicht gerade von ihren eigenen Träumen heimgesucht wird.“

Laws Blick ruhte auf ihrem Gesicht, ehe er ihren Körper hinunterrutschte und an ihrer ausgestreckten Hand hängenblieb. Kein Muskel zuckte in seinem Gesicht, als er nach einem der Badehandtücher griff, die ordentlich auf dem Regal lagen. Er breitete es aus, ehe er auf sie zukam und es ihr um die Schultern legte. Das Handtuch war breit genug, um ihren gesamten Körper zu umwickeln.

„Ist es das, was du von unserer Ehe erwartet hast, Reiju-ya?“, fragte Law, als er direkt vor ihr stand und ihr in die Augen sah. „Dass ich dir alle meine Probleme und Geheimnisse anvertraue?“

Reijus sah zu ihm auf, die Ecken des Handtuchs vor ihren Brüsten zusammenhaltend. „Du hast mir Freiheit versprochen“, sagte sie und kicherte leise, da nur ein Kind ihm dieses Versprechen abgekauft hätte.

Gelogen hatte Law jedoch nicht. Seit ihrer Hochzeit hatte er nichts von ihr erwartet, ihr keinerlei Vorschriften gemacht und sie walten lassen. Reiju hatte sich um die Inneneinrichtung der Wohnung gekümmert und sie kam und ging wie es ihr beliebte, ohne dass Law sich darüber beschwerte. Er fügte sich all den Familientraditionen und auch den Wünschen ihres Vaters, die sie ihm überbrachte. Law hielt seinen Abstand und ließ ihr ihren Freiraum.

„Ist es nicht genug?“, fragte er, als hätte er ihre Gedanken gelesen und die letzten Wochen aus ihren Augen gesehen. „Willst du mehr? Jemand anderen?“ Sein Ton war gefasst und ausdruckslos, als er diese Worte an sie richtete. „Wenn du irgendeinen Kerl haben willst, kannst du ihn haben. Lass dich nur nicht dabei erwischen und sorge dafür, dass er Geheimnisse für sich behalten kann.“

Mit diesen Worten und mit zusammengezogenen Augenbrauen wandte Law sich von ihr ab und drehte sich wieder dem Waschbecken zu, um auch die letzten Spuren des abgewaschenen Bluts wegzuspülen.

Ihr Ehemann, der gefürchtete Chirurg des Todes, zuckte zusammen, als sie von hinten an ihn herantrat und sich gegen seinen Rücken schmiegte. „Warum würde ich irgendeinen Kerl haben wollen?“, hauchte sie ihm ins Ohr.

Law schloss die Augen, als Reijus Arme um seine Hüften herumwanderten. Das Handtuch fiel raschelnd auf den Kachelboden hinab, als es von ihren Schultern rutschte und sich ihre Fingerspitzen in den Bund seiner Hose schoben.

„Reiju-ya…“

„Ich habe dich nicht geheiratet, damit du mich behütest“, raunte Reiju. „Ich bin in einer Familie aufgewachsen, die für ihre Meuchelmorde bekannt ist.“

Law stützte sich mit beiden Händen am Waschbeckenrand ab. „Warum hast du mich dann geheiratet?“, fragte er atemloser als zuvor.

Bei Laws Anblick kribbelte es zwischen Reijus Beine und sie presste sich enger an seinen Körper, als wollte sie mit ihm verschmelzen. „Damit du mir gehörst, Law-kun“, sagte sie im Flüsterton und einem Lächeln, das sie gegen Laws Ohr presste. „Und ich dir. Damit wir niemand anderem mehr gehören, nur noch uns.“

Über seine Schulter hinweg konnte sie im Spiegel sehen, wie sich Laws Adamsapfel bewegte, als er schluckte. Seine Augen öffneten sich, damit er nach ihrem Blick suchen konnte. Nach einigen Momenten löste er eine Hand vom Waschbecken, um die Hand, die nicht den Weg in seinen Hosenbund gefunden hatte, in seine zu nehmen und den Ring dort an ihrem Finger zu ertasten.

Ein Keuchen suchte sich den Weg über Laws Lippen, als Reijus andere Hand tiefer in seine Hose rutschte, doch er hielt an ihr fest, als er die Augen schloss und sich ihren Berührungen hingab.

Teil IV: Kein Entrinnen


 

1

Die Kronleuchter an der hohen Decke strahlten ein warmes Licht aus, das die Nacht bis draußen auf den Gehweg durch die Glaswände erhellte. Es wirkte einladend, aber vielleicht war Law auch einfach froh darüber, dass dieser Abend endlich ein Ende nahm und sie sich fast wieder in ihren eigenen vier Wänden befanden.

Law umfasste Reijus Hand, als man ihnen die Tür aufhielt und sie den Empfang des Gebäudes betraten. Reijus Finger waren sanft und warm und sie entzog ihm nicht die Hand, hatte es den ganzen Abend mit ihrer Familie nicht getan, auch wenn ihre Berührungen nur selten und nur unter dem Tisch mit der teuren Tischdecke ausgetauscht worden waren.

„Bist du müde, Reiju-ya?“, erkundigte sich Law leise, als sie an dem Concierge vorbeigingen und auch die langen, bequemen Couchen im Foyer hinter sich zurückließen und stattdessen die Fahrstühle ansteuerten. Um diese Uhrzeit war es ruhig und kein anderer Bewohner in dem Hochhaus mit seinen luxuriösen Eigentumswohnungen war zu sehen. Es befand sich auch niemand in dem Aufzug, als dieser hielt und sie einstiegen.

Reiju suchte seinen Blick, amüsiert und wissend, obwohl Law nur eine Frage gestellt hatte. Aber es überraschte Law nicht, denn Reiju war ihm gefühlsmäßig immer einen Schritt voraus. Dies hatte sie bewiesen, als sie ihn im Badezimmer überrumpelt hatte, bis sie sich irgendwie verschwitzt auf den kühlen Kacheln wiedergefunden hatten. Doch genau diese Angewohnheit zog ihn an, dessen war sich Law bewusst.

„Ich war gelangweilt, aber ich bin nicht müde“, sagte sie, als die Fahrstuhltüren sich schlossen. „Wie du sicher gemerkt hast, kann mein Vater eine Menge langer Reden schwingen.“ Nun entzog sie ihm doch seine Hand, als der Fahrstuhl sich endlich in Bewegung setzte. „Keine Sorge, morgen wirst du sie wieder hören. Er liebt Zeremonien.“ Sie wandte sich zu ihm um, trat in ihrem fliederfarbenen Kleid auf ihn zu, bis ihre Brüste, die durch einen aufreizenden Ausschnitt sichtbar waren, gegen seinen Brustkorb pressten. „Morgen wirst du offiziell zur Familie gehören, dann gibt es kein Zurück mehr.“ Noch immer waren ihre geschminkten Lippen zu einem verführerischen Lächeln verzogen, als ihre Hand den Weg in seinen Nacken fand, da sie mit ihm umging, als gehörte er ihr.

Law ließ sich heranziehen, als ihre Finger sich in seinen kurzen Haaren verfingen. Heiß presste sich ihr Mund auf seinen und wischte sämtliche Gedanken an Judge Vinsmoke und seinen Söhnen fort, die sich gern selbst reden hörten und denen er morgen im örtlichen Shinto-Schrein gegenübersitzen würde, um sich unterwürfig in der Vinsmoke-Familie willkommen zu heißen.

„Reiju-ya…“, entwich es Law und er hob die Hände, um ihre Brüste durch ihr Kleid und ihren BH zu umfassen. In erster Linie hatte er Reiju geheiratet, um seinen Plan der Freiheit und der Macht in die Tat umzusetzen, doch Reijus Geruch in seiner Nase und ihr Geschmack auf seiner Zunge erinnerten ihn daran, dass er schon immer von ihr fasziniert gewesen war. Dass es mehr als nur eine Scheinehe war. Sie hatte dies deutlich ausgedrückt, hatte gesagt, was sie von ihm erwartete, dass sie eine Partnerschaft von ihm verlangte.

Laws tätowierte Hände wanderten zu Reijus Gesicht hinauf, das er sanft umfasste, ehe er den Kuss vertiefte, bis sie an seinem Sakko festhielt. Erst als der Aufzug mit einem leichten Ruck zum Stillstand kam, lösten sie sich voneinander.

Law konnte dieselbe Begierde, die auch er fühlte, auf Reijus Gesicht erkennen, die dort seit dem verhängnisvollen Abend im Badezimmer lauerte. Er hatte sich beherrscht, ihr die Freiheit geben wollen, die sie als Eigentum ihres Vaters nie gehabt hatte, aber nun fiel es ihm schwer, sich zurückzuhalten.

Doch Reiju kam ihm zuvor, als sie nach seiner Hand griff und ihn aus dem Fahrstuhl zu ihrem Apartment zog.
 


 

2

Als Reiju sich aufsetzte und die Decke beiseiteschob, erfasste sie bereits die nächtliche Kälte, die an diesem Morgen noch immer in ihrer Wohnung herrschte und einen nichts von dem herannahenden Frühling erahnen ließ. Ein Frösteln ging durch ihren nackten Körper.

Bevor sie das breite Bett jedoch verlassen konnte, schlangen sich zwei tätowierte Arme um ihre Taille. Wortlos wurde sie zurück auf die Matratze gezogen, bis ihr Kopf wieder auf dem weichen Kissen lag und Law sich über sie beugte. Das Frösteln wurde sogleich von einem aufgeregten Kribbeln auf ihrer Haut ersetzt, als Laws Lippen ihren Mund fanden und seine Hände über ihren Oberschenkel und ihren Seiten wanderten, als gehörte ihm das alleinige Recht dazu.

Seit ihrer unerwarteten Begegnung im Badezimmer, in dem Reiju ihn förmlich eingekesselt hatte, um ihn mit ihrem Verlangen zu konfrontieren, hatte sich diese Scheinehe fundamental verändert. Sie hatte ihre weiblichen Reize dazu benutzt und vielleicht machte sie das kein Stück besser als ihren Vater, der seine Macht und seine Verbindungen ausspielte, um das zu bekommen, was er wollte und die Menschen in seiner Umgebung dazu zu bringen, nach seiner Pfeife zu tanzen. In ihr floss eindeutig dasselbe Blut und manchmal ergriff sie eine Traurigkeit, dass sie sich dem Einfluss ihres Vaters nicht hatte entziehen können, nicht so wie ihr kleiner Bruder.

Stattdessen fanden ihre Hände den Weg in Laws kurze Haare, die sich weich zwischen ihren Fingern anfühlten. Die anfängliche Kälte, mit der ihre Ehe begonnen hatte, hatte sich in eine stürmische Begierde verwandelt, als hätten Reijus Worte einen Damm gebrochen, von dem sie selbst nicht geahnt hatte, dass er existierte. Natürlich hatte sie Laws Blicke gesehen, die zwar ausdruckslos, aber nicht gefühllos auf ihrer Person geruht hatten, aber sie hatte nicht diese Leidenschaft erwartet, die sie in den letzten Tagen viel zu lange im Bett gehalten hatte, ihr in die Dusche gefolgt war und selbst in der Küche kein Ende gefunden hatte.

„Vergiss nicht, nachher ist das Treffen mit meinem Vater“, presste Reiju atemlos hervor, als seine Lippen gierig über ihren Hals fuhren und zwei Finger ihre Körpermitte fanden.

Bei ihren Worten kehrte sogleich Stille in Laws Körper ein, bis er den Kopf hob, um sie anzusehen. „Du weißt wirklich, wie man die Stimmung zerstört”, meinte er tonlos und sah sie mit diesem undurchdringlichen Blick an, den sie noch immer nicht deuten konnte. Law besaß ein perfektes Pokerface, was ihm nur zu Gute kam, da sie ein gefährliches Spiel spielten - denn auch wenn sie nie darüber gesprochen hatten, wusste Reiju, dass er ihr etwas verheimlichte. Sie wusste es, seit ihrem Gespräch damals auf dem Balkon, nur konnte sie nicht sagen, was es ist oder ob er es jemals freiwillig mit ihr teilen würde.

Doch es war schwer, den Gedanken festzuhalten, als Lust sie überkam und ein Stöhnen ihrer Kehle entrann. Laws Lippen küssten es von ihrem Mund und erstickten es, als sein nackter Körper sich dicht an ihren drängte und die Finger sich rhythmisch bewegten, bis Reiju an nichts anderes außerhalb dieses Bettes dachte. Sie zog Law näher, die Finger in seinem Rücken vergraben, als sie sich verlor.

Erst als ihr Atem sich wieder beruhigt hatte und Law den Schweiß von ihrem Schlüsselbein leckte, drehte Reiju den Kopf zur Seite, um den Wecker auf dem Nachttisch sehen zu können. Selbst bei dem grellen Sonnenlicht, das ihr Schlafzimmer flutete, waren die riesigen, roten Ziffern erkennbar und erinnerten Reiju daran, dass sie vor der realen Welt nicht weglaufen konnten. Nicht vor ihrem Vater.

„Es wird Zeit“, murmelte Reiju rau und ausgelaugt und erfüllt.

Law brummte gegen ihren Hals, ehe er sich von ihr löste und aus dem Bett stieg. Er schnappte sich seine schwarze Boxershorts vom Boden und zog sie an, während Reiju ihn entspannt dabei beobachtete, jedoch die Decke bis über ihre Brüste hinaufzog.
 


 

3

Doflamingo war kein Mensch, der sich an alte Traditionen band und sich von ihnen leiten ließ. In ihrer Familie war die Blutsverwandtschaft auch nicht so hoch angerechnet und kein Muss, um der Familie beizutreten. In diesen Hinsichten war die Familie der Vinsmoke das genaue Gegenteil, aber es war nichts, dass Law überraschte. Nicht nur, dass die Vinsmokes einer der machtvollsten Familien in Tokio waren, aber die Arme des Kartells erstrecken sich um einiges weiter. Es waren unendlich viele Gerüchte über sie im Umlauf, einiges vermutlich von ihnen selbst geschürt, sodass es beinahe unmöglich war, herauszufinden, wie weit ihre Fäden sich eigentlich zogen und was tatsächlich der Wahrheit entsprach.

Doch Doflamingo hatte seine eigenen nicht immer ganz unnützen Spione und Law hatte vor seiner Vermählung seine eigenen Nachforschungen angestellt. Wahrscheinlich hatte er sich in dieser Richtung im Laufe der Jahre doch eine Menge von Doflamingo und der restlichen Familie abgeschaut, ganz gleich dem Hass des Familienoberhauptes gegenüber.

Nun saß er hier auf der schmalen Tatamimatte auf dem Boden des Shinto-Schreins. Wahrscheinlich sollte Law sich glücklich schätzen, dass wenigstens der Schnee ein Ende genommen hatte. Nur in schattigen Ecken des fein hergerichteten Gartens befand sich noch etwas von dem grau-weißen Matsch.

Law hätte nichts dagegen gehabt, die Zeremonie auf den Frühling zu verschieben, doch laut Judge Vinsmoke gab es keinen Aufschub. Die Kälte sickerte trotzdem mit jeder zunehmenden Minute weiter durch den Stoff des traditionellen Hakamas, der Ähnlichkeit mit dem Gewand hatte, das Law an seinem Hochzeitstag getragen hatte und nur aus dickerem Material gefertigt war.

In der Mitte befand sich ein niedriger Holztisch, der schon einige Jahre auf dem Buckel hatte. Das Holz wirkte spröde. Zwei rote Trinkschälchen wurden auf ihm abgestellt und mit klarem Reiswein gefüllt. Judge Vinsmoke, das Familienoberhaupt und sein neuer Schwiegervater, saß ihm in einem noch feineren und kostspieligen Hakama gegenüber, das Zeichen seiner Familie auf Brusthöhe aufgestickt, während seine drei Söhne auf weiteren Tatamimatten diagonal hinter ihm Platz genommen hatten und ihre Schälchen in der Hand hielten. Auch diese wurden mit Sake gefüllt.

„Nun wird es Zeit ein neues Mitglied in die Vinsmoke-Familie willkommen zu heißen", begann Judge, nachdem er Law viel zu lange in Schweigen vor sich hatte sitzen lassen. Law nahm an, dass es ein Test war, um zu sehen, ob er dem Druck des durchdringenden Blicks standhielt. Es war der erste Test von vielen, dessen war er sich sicher.

Obwohl diese Verbindung zwischen den Vinsmokes und den Doflamingos eine gewisse Stabilität nach Tokio brachte, wussten sie alle, dass dies nur ein weiteres Machtspiel zwei machthungriger Männer war. Vinsmoke würde seine Loyalität anzweifeln und ihm im Auge behalten. Auch anhand der fast spöttischen Blicke seiner Brut erkannte Law, dass auch diese nur darauf warteten, dass er einen Fehler beging, damit sie etwas gegen Doflamingo in der Hand hatten, dessen Atem er metaphorisch ebenfalls im Nacken spürte.

Aber sie waren nicht die Einzigen, die zu kalkulierten Schachzügen fähig waren…

Law schwieg, während Judge Vinsmoke seine Rede von Ehre und Blut und Loyalität begann. Nur an dem Wort „Erben” blieb Law gedanklich hängen, als ihm bewusst wurde, dass es eine Sache gab, die er nicht in seine Pläne eingebaut hatte. Das Eine, was er vergessen, übersehen, vielleicht sogar verdrängt hatte. Es war ihm nicht so wichtig vorgekommen, denn sie beide waren jung und gesund und fingen ihre Leben in dieser Welt erst an. Doch Reiju war die Erstgeborene, die Erbin ihres Vaters Vermächtnis, auch wenn dieses offiziell an ihren Ehemann gehen würde. Irgendwann würden jedoch ihre Kinder es übernehmen.

Law schluckte unwillkürlich, als Judge sein Sakeschälchen erhob und Law es ihm mit tauben Fingern gleichtat. Auch seine Söhne erhoben ihre Schalen stumm, den Hauch von einem Grinsen auf ihren Gesichtern, als könnten sie Laws Gedanken lesen.

Der Sake schmeckte kalt und bitter auf seiner Zunge, aber nun war es zu spät für einen Rückzieher, denn Law steckte mittendrin, befand sich in den Klauen von Doflamingo und Judge Vinsmoke. Reiju und er, zusammen.



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Kommentare zu dieser Fanfic (7)

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Von:  DoD
2020-11-26T00:56:47+00:00 26.11.2020 01:56
Moin

Ich wusste, dein Name sagt mir etwas. Da beklage ich mich über fehlende Kommentarmotivationen und sehe, ich habe hier auch keinen hinterlassen. Shame on me, my anchestors, my cow..

Ich mag das Paaring. Sehr. Und das Setting funktioniert hervorragend.
Wie bereits erklärt mag ich Law und solange er plausibel klingt, ist mir auch ein wenig egal mit wem er verpaart wird (oder ob er gar nicht verpaart wird). Ich schätze deinen Respekt für Charaktertreue, ich find Sanji niedlich, aber an was ich mich besonders gut erinnern mag ist der von dir beschriebene Vibe der beiden Protagonisten.
Irgendie zwischen abwartend und abwägend, lässt sich dennoch rauslesen, dass es nicht die grosse Zweckgemeinschaft ist, die am Anfang besprochen wurde.

Anyhow, ich hab die Geschichte sicher mehrmals gelesen, deswegen werde ich sie auch favorisiern, weil ich sie immer wieder gerne lese. Und wie die meisten hab ich sowieso zu viel Zeit, also perfekt. Danke für deine Geschichte.

GG
DoD
Von:  sama-chan
2020-07-12T06:54:41+00:00 12.07.2020 08:54
Warum bin ich gerade etwas enttäuscht, dass du hier abgebrochen und nicht weitergeschrieben hast? 😂
Sehr schönes Kapitel, was zum weiteren Verlauf sicher viel beträgt. 👍
Von:  sama-chan
2020-07-12T06:51:02+00:00 12.07.2020 08:51
Oh wie süß! Sanji hat die Strapazen auf sich genommen, um sie zu sehen. Wie toll 😍
Übrigens nicht wundern, warum ich jedes Kapitel einzeln lese - ich glaube einfach, dass deine FF eindeutig mehr Kommentare verdient hat 😁
Von:  sama-chan
2020-07-12T06:45:26+00:00 12.07.2020 08:45
Wow! Endlich mal wieder eine Geschichte mit Tiefgang! Ich finde deinen Schreibstil wirklich bemerkenswert. Da ich noch immer leicht von Schreibfehlern stören lasse, ist das hier wirklich eine Story, die ich genieße zu lesen. Deswegen geht's direkt ins nächste Kapitel. 😁
Von:  _Supernaturalist_
2020-07-04T20:00:11+00:00 04.07.2020 22:00
Awwww... ja, ich mag die beiden total gern zusammen😍 Ihre Dynamik fügt sich ganz toll aneinander und ich bin sehr bereit für alle folgenden Kapitel🥰 Ich freue mich auf mehr!
Von:  _Supernaturalist_
2020-07-04T19:51:27+00:00 04.07.2020 21:51
Als ich gesehen habe, dass es dich wieder zu dieser Geschichte verirrt hatte, konnte ich mein Glück fast gar nicht glauben! Leider kam ich noch nicht zum Lesen - bis jetzt! 😊Ich liebe deinen Schreibstil total, ich stehe nach wie vor auf das strange Pairing Law/Reiju und ich bin soooo gespannt was noch passiert! Mir ging regelrecht das Herz auf, als ich las, wie sehr sich Sanji doch noch um seine große Schwester sorgt und ich hoffe, dass er ihr vielleicht doch noch helfen kann♡

Von:  _Supernaturalist_
2019-12-29T10:40:52+00:00 29.12.2019 11:40
Hallöchen,
Ich muss sagen, dass die gesamte Idee total interessant ist und ich liebe sie! Reiju und Law in einer Mafia-Familie? Passt. Beide als eigentliche Marionetten eines sehr perfiden Machtspiels und bereit, daraus auszubrechen. Passt. Ich liebe es, dass Reiju Law eher reserviert gegenüber tritt und dass Law einfach die Karten auf den Tisch legt und dass es offen ist, wie sie sich entscheidet *.*

Eine wirklich tolle kleine Story und falls du dich irgendwann einmal entscheidest, mehr zu schreiben, wäre ich sehr bereit es auch zu lesen *.*

LG _Supernaturalist_

PS: und warum beginne ich gerade Reiju mit Law zu shippen?!
Antwort von:  Votani
29.12.2019 18:34
Vielen Dank fuer deinen Kommentar! :D Freut mich, dass dich die Idee auch so anspricht, da sie mir beim Schreiben schon sehr viel Spass gemacht hat. Mehr Liebe fuer Crackships, daher freue ich mich umso mehr, wenn du es nun auch ein wenig shippst. <3 Haha, ich haette auch total Lust und Ideen etwas Laengeres dazu zu schreiben, sollte sich die Zeit ergeben, kommt vielleicht etwas bei raus, wer weiss. :)

LG


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