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Schöpfer, Bewahrer oder Zerstörer

von

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Der Mörder war tatsächlich an den Schauplatz des Verbrechens zurückgekehrt. Allerdings anderes, als er es sich vorgestellt hatte.

Wunderschöne kalte schwarze Augen starrten ihn an. Als seihen diese Augen der Wolf und er selbst das Scharf. Naruto stand da wie erstarrt, gebannt vom hypnotischen Blick des Psychopathen.

Uchiha war mit einer Fußkette den Stuhl gefesselt. Ein alter Lappen war ihm mit Klebeband vor dem Mund befestigt worden und verhinderte, dass er um Hilfe rief. In seinem geschwollenen Gesicht klebte getrocknetes Blut.

Naruto kam der Begriff "Südstaatengerechtigkeit" in den Sinn. Und nachdem er das Werk dieses Psychopathen gesehen hatte, fiel ihm kaum ein überzeugendes Argument ein, das dagegen sprach. Auge um Auge. Legte man diesen Spruch aus der Bibel zugrunde, hatte der Mann auf dem Stuhl verdient, was man ihm angetan hatte. Andererseits...Naruto sah sich das Profil des Psychopathen an und es war atemberaubend. Eine gerade Nase, ein markanter Kiefer und wirklich schön geformte Lippen. Das Haar viel ihm locker ins Gesicht. Die schwarze Pracht umrahmte das blasse Gesicht und verlieh ihm eine geheimnisvolle Ausstrahlung.

Naruto rechnete damit, dass der Sheriff genauso erstaunt reagieren würde wie er, doch als sich der Sheriff näherte, schien ihn der Anblick des Gefesselten keineswegs zu überraschen. Er hielt seine Waffe locker in der linken Hand. Seine Haltung passte so gar nicht zu einem Mann, der einen Raum vordringt, in dem sich ein Mordverdächtiger aufhalten könnte, geschweige denn ein berüchtigter Serienkiller.

Es sei denn, der Sheriff hatte gewusst, was er vorfinden würde. Naruto blickte ihn an. "Anscheinend haben Sie hier einen dicken Fisch an der Angel. Behalten Sie ihn, oder werfen Sie ihn zurück?"

"Ich glaube, diesen Fisch behalte ich." erwiderte der Sheriff.

"Würden Sie mir erklären, was hier los ist?"

Ihre Blicke trafen sich. In diesem Moment erkannte Naruto die Wahrheit.

"Ich wette, Sie waren ein guter Cop, Naruto. Sich sein Geld als Polizist zu verdienen, ist nicht leicht, habe ich recht? Natürlich habe ich recht. Es ist einer der schwierigsten und beschissensten Jobs der Welt. Die Leute zählen darauf, dass man für Sicherheit sorgt. Aber manchmal ist die Welt ein Ort voller Boshaftigkeit. In der Dunkelheit gibt es Wölfe, die nur darauf warten, dass sich einer von der Herde absondert. Dann fallen sie über ihn her und zerfleischen ihn. Und zu wem kommen die Leute gerannt? Zu uns. Zur Polizei. Zu ganz normalen Männern und Frauen, die den Eid geleistet haben, andere Menschen zu schützen und ihnen zu dienen."

Während der Sheriff sprach, trat er näher an Naruto heran.

"Wir sind aber keine Ritter in funkelnder Rüstung. Wir können nicht einfach losreiten und die Bestien erschlagen. Wissen Sie, Naruto, ich betrachte mich nicht als Hüter des Gesetzes. Für mich ist ein Cop mehr wie ein Hirte, der die Herde beschützt. Wie vertreiben die Wölfe von dieser Herde."

"Tun Sie das auch hier? Die Wölfe vertreiben?"

"Ich erwarte nicht, dass Sie das verstehen. Aber in gewisser Weise stimmt es. Ich habe schon viele Verbecher festgenommen, die glaubten, sich der Gerechtigkeit entziehen zu können. Aber wahre Gerechtigkeit ist nicht blind, Naruto. Sie findet einen, egal wohin man auch flieht. Und manchmal liegt der Fall so eindeutig, dass es keine Geschworenen, keine Verhandlung und kein Urteilsverkündung braucht."

"Sondern?" fragte Naruto

"Die Bestrafung. Wir haben alle Formalitäten weggelassen und sind direkt zur Bestrafung übergegangen." antwortete der Sheriff.

Naruto konnte nicht fassen, was er da hörte. "Diese Entscheidung liegt nicht bei Ihnen. Sie können doch nicht einfach...-"

"Doch, kann ich. Was wissen Sie denn schon." fiel ihm der Sheriff ins Wort.

"Sie können das Gesetzt nicht selbst in die Hand nehmen. Sie..-"

"Halten Sie die Schnauze! Ich habe einen Wagen gefunden, den dieser Verrückte gestohlen und stehen gelassen hatte. Ich wusste, dass er zu Fuß unterwegs war, also setzte ich die Hunde auf seine Spur und verfolgte ihn bis hierher. Ich habe ihn dabei erwischt, wie er das Messer schärfte, mit dem er Tsunade abgeschlachtet hatte. Offenbar wollte er, dass es hübsch scharf ist für das nächste Opfer, dem er seine Aufwartung machen wollte. Ich habe den Mistkerl überrascht, bewusstlos geprügelt und gefesselt. Als ich dann wieder ins Haus ging, muss ich die Hintertür abgeschlossen haben. Die Macht der Gewohnheit, nehme ich an."

Naruto wusste nicht, wie er moralisch bewerten sollte, was der Sheriff tat, aber das spielte keine Rolle. Denn eines wusste er ganz sicher: Der Sheriff hatte nicht die Absicht, ihn lebend von hier wegkommen zu lassen.

"Kommen Sie nicht näher"

Der Sheriff beachtete ihn nicht :"Ich woltte den Tod an Tsunade vertuschen und ihren Tod wie ein Unfall aussehen lassen. Und für unseren freund Uchiha hatte ich große Pläne. Ihre Theorie traf voll ins Schwarze."

"Welche Theorie?"

"Was Sie darüber gesagt haben, dass er der ideale Moment sei, jemanden zu töten. Ganz wie Sie sagten, haben wir hier den perfekten Sündenbock. Einen gesuchten Serienkiller. Absolut glaubhaft. Aber Sie mussten ja in den Schlamassel reinmarschieren und meine Pläne über den Haufen werfen. Da habe ich mir wohl zu viel Zeit gelassen. Manchmal sind die Wölfe nicht die einzige Bedrohung für die Herde, Manchmal erkrankt ein Tier und bringt alle anderen in Gefahr. Dann muss man dieses eine Tier opfern, um Schlimmeres abzuwenden. Manchmal müssen die Menschen vor sich selbst geschützt werden, und das tut mir aufrichtig leid."

"Sie sind wahnsinnig" sagte Naruto und musterte den Sheriff fassungslos.

"Im Gegenteil. Ich bin absolut zurechnungsfähig. Ich wünschte, wir hätten unter anderen Umständen kennengelernt. Tja, tut mir leid, aber ich fürchte, das Schicksal hat Ihnen beschissene Karten in die Hand gegeben."

"Das wird sich noch zeigen." entgegnete Naruto.

"Mein lieber Junge, seien wir doch ehrlich. Tief im Inneren wissen Sie, dass ich das Richtige tue. Schauen Sie sich dieses... Tier an. Wahrscheinlich denkt er jetzt gerade über die Möglichkeiten nach, uns zu Tode zu foltern, und malt sich genüsslich unsere Qualen aus. Diese Bestie ist der kleine junge in dem Video. Dieser Junge tut mir leid, aber er ist seit langer Zeit tot. Was Sie da sehen, ist ein Monstrum. Ich darf nicht zulassen, dass noch jemand von diesen Ungeheuer gefoltert und getötet wird. Ich werde es verhindern .Das ist kein Mensch.Das ist ein Dämon, der es nicht verdient hat, zu leben." Voller Abscheu sah er auf Uchiha.

"Wer gibt Ihnen das Recht zu entscheiden, wer leben darf und wer sterben muss? Sie spielen Gott, Sheriff, und ich glaube kaum, dass Gott auf erbärmliche Nachahmer wie Sie gut zu sprechen ist."

Ihre Blicke trafen sich. Nach ein paar Sekunden angespannter Stille sagte der Sheriff :"Tut mir leid, Junge."



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  Yuna_musume_satan
2021-04-08T21:33:36+00:00 08.04.2021 23:33
OMG nach langer Wartezeit kam so ein geiles Kapitel und ich bin schon mächtig gespannt wie es weitergehen wird und ob naru es dort lebend raus schaft
Von:  Scorbion1984
2021-04-08T19:09:25+00:00 08.04.2021 21:09
Oha da geht es aber ziemlich heiß her ,ein Polizist der Gott spielt !.
Wenn das an gut geht ,hoffe er kann seine Pläne nicht umsetzen.


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