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Auf der Suche nach Licht [ReiEren]

Reiner x Eren
von

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Rote Rosen

„Hey Reiner..“ sage ich leise, als ich in das Zimmer im Krankenhaus komme. Es ist so vertraut, hier her zu kommen, den Geruch vom Sterillium zu riechen. Auch das piepen, welches vom Monitor kommt, welcher Reiners Herztöne bewacht, kenne ich schon. Ich kenne es so gut, das es mich mittlerweile in den Träumen verfolgt. „Ich hab dir Blumen mit gebracht..“ flüstere ich und stelle die weiße Vase mit den Rosen dort auf den Tisch, welcher neben dem Bett steht. Ich nehme mir einen Stuhl, der an der anderen Seite der Wand steht und stelle den neben dem Bett ab, nehme seine warme Hand und sehe ihn an. Er sieht so friedlich aus, als würde er schlafen..
 

„Ich hab heute Christa gesehen.“ erzähle ich ihm und streichle seine Hand. „Mittlerweile hat sie eine echt große Kugel. Sie müsste bald ihr Baby bekommen.“ meine ich und lächle etwas. „Ihre Freundin ist gut zu ihr. Sie heißt Ymir. Wer hätte gedacht, das Christa Lesbisch wird und dazu auch noch ein Kind bekommt, während ich hier jeden Tag her komme.“ seufze ich und schließe kurz die Augen. „Die Ärzte sind am überlegen, die Geräte abzustellen. Deine Geräte..“ hauche ich und bekomme Tränen in den Augen. „Wieso wirst du einfach nicht wach?..“
 

Mittlerweile sind 3 Jahre vergangen. Ich habe mein Studium beendet und bin 22 Jahre alt. Ich weiß, es ist idiotisch auf einen Mann zu warten, wo man sich nicht mal sicher sein kann, das dieser einen überhaupt haben möchte. Aber ich konnte nicht anders. Ich kam automatisch jeden Tag her, aber ich hatte mich auch nicht wirklich gewehrt. Es war eben Liebe auf den ersten Blick und man kann sich nicht aussuchen, in wen man sich verliebt. Mein Herz hat eben Reiner ausgewählt, welcher nun seit 3 Jahren im Koma liegt, ohne Aussicht auf Besserung.
 

„Reiner.. Bitte wach auf.“ flehe ich leise und drücke seine Hand mit meinen beiden Händen, doch das ruhige Piepen am Monitor bleibt gleich. Er öffnet auch nicht seine Augen oder fängt an, sich gegen die Intubation zu wehren. Nichts. „Du kannst mich doch nicht weiter alleine lassen. Ich brauche dich.“ hauche ich und schluchze leise, drücke seine Hand an mein Gesicht. Wie oft saß ich hier, hab gefleht und geweint, gebettelt und geschrien? Ich weiß es nicht mehr.. Wie oft lag ich neben ihm, um ihm nah zu sein, sein Geruch zu riechen? Zu oft, aber immer noch zu wenig. Mittlerweile riecht er nach Krankenhaus, nach einem Patienten. Nicht mehr nach Reiner, meinem Reiner. Einmal bin ich drei Tage nicht hier her gekommen, weil mir alles zu viel wurde. Ich bekam Albträume, hatte Schlafmangel und wäre beinahe bei meinen Prüfungen durchgefallen. Jedoch konnte ich nicht lange weg bleiben und ich hatte danach schreckliche Gewissensbisse, das ich ab da sogar hier bei ihm lernte. Ich gebe mir die Schuld an dem Unfall, immerhin wollte er mit mir reden, weil ICH weg gerannt bin. Ich bin vor ihm geflüchtet, habe ihn nicht reden lassen und das war der Fehler gewesen. Hätte ich es damals anders gemacht, gleich mit ihm geredet, dann wäre ich nicht jetzt hier bei ihm und müsste nicht entscheiden, ob die Maschinen abgestellt werden oder nicht. Reiner hat schließlich keinen mehr und Christa überlässt mir alle Entscheidungen. Also soll ich entscheiden, ob Reiner stirbt oder nicht. Wie kann man einem Menschen so eine Bürde übertragen? Wie könnte ich entscheiden, was Richtig und was Falsch ist?
 

Als ich jedoch ein zucken spüre, sehe ich auf. Ich blicke in Reiners Gesicht und dann auf den Monitor, doch nichts. Hab ich mir das jetzt schon eingebildet? „Du verlierst den Verstand, Eren.“ hauche ich leise. Selbstgespräche ist seit neustem mein Hobby. Plötzlich sehe ich, wie Reiner die Augenbrauen zusammen zieht. „Reiner?“ hauche ich und stehe auf, beuge mich leicht über ihn und schon öffnet er plötzlich seine Augen. Sie sind weit aufgerissen und schon zieht Reiner seine Hand weg, fängt an zu würgen und will sich selbstständig den Schlauch raus ziehen. „H.. halt!“ meine ich komplett überfordert und drücke auf den roten Knopf hinter Reiners Bett, der eine Krankenschwester ruft. Sanft halte ich Reiners Hände fest, drücke ihn auf das Bett, denn er hatte sich leicht erhoben. „Atme durch die Nase. Ich weiß, es ist ein unangenehmes Gefühl.“ versuche ich ihn zu beruhigen, doch er läuft schon rot an vor Stress. Zum Glück dauert es keine Minute, da ist die Schwester auch schon hier und entfernt den Schlauch. Irgh. Das sieht nicht so prickelnd aus. Das Gefühl muss so unangenehm sein, da Reiner danach immer noch Hustet.
 

„Wo bin ich? Was ist passiert?“ fragt Reiner orientierungslos und ich schlucke, komme mit einem Becher Wasser zu ihm. „Trink erst einmal was.“ hauche ich sanft und halte ihm den Strohhalm hin, welcher in dem Becher ist. Er trinkt auch etwas, bevor er schluckt. „Eren. Es.. tut mir so leid. Ich hätte dir das mit Christa erzä-“ „Halt mal den Mund, okay? Ich bin dir nicht Böse, ausserdem geht es hier um dich und nicht um mich.“ sage ich wieder fürsorglich. Wie kann ich jetzt von ihm verlangen, das er sich entschuldigt? Die Krankenschwester bittet mich kurz raus zu gehen, was ich auch machen möchte. Jedoch hält Reiner meine Hand fest und sieht mich an. „Geh nicht.“ haucht er und ich werde rot. Okay. Scheiße. Seine Stimme nach so vielen Jahren wieder zu hören ist so unglaublich schön! Auch wenn es unglaublich falsch ist, genau jetzt Herzklopfen zu bekommen. „Okay.“ murmle ich deswegen leise und halte seine Hand fest, während die Schwester ihn untersucht. Auch wenn es fast schon unmöglich ist, aber Reiner geht es perfekt. Abgesehen von Kopfschmerzen, fehlt ihm anscheinend echt gar nichts. „Ich bin müde.“ gibt Reiner jedoch von sich und ich kann ein leises lachen nicht verhindern. „Obwohl du so lange geschlafen hast?“ frage ich genau deswegen so amüsiert und er blinzelt. „Lange? Wie lange war ich denn weg?“ fragt er mich verwirrt und ich schlucke jetzt. Ja, so eben ist mir mein lachen vergangen. „Also..“ fange ich leise an und sehe zur Seite. Wie erklärt man jemanden, das dieser 3 Jahre geschlafen hat? „Eren. Komm sag mir die Wahrheit.“ höre ich die wunderschöne, dunkle Stimme von Reiner und wieder schlucke ich schwer. „3 Jahre...“ nuschle ich leise und Reiner sieht mich verwirrt an. „Was? Ich hab dich nicht verstanden.“ kommt von ihm und ich seufze. „3 Jahre.. Du warst 3 Jahre im Koma Reiner.“ sage ich und sehe ihn dann an. Seine Gesichtsfarbe gleicht Edward von Twilight. Leichenblass. Schwer schluckend wendet er den Blick von mir ab und ich könnte mir meine eigene Hand an die Stirn klatschen. Wieso hab ich das nur erwähnt?
 

„Was ist.. mit Christa?“ fragt er mich leise. Wow. Er fragt nach Christa. Okay, nicht eifersüchtig oder beleidigt sein. „Ihr geht’s gut. Ihnen geht’s gut.. Sie hat.. eine Beziehung.“ sage ich ruhig. Das sie Schwanger und mit einer Frau zusammen ist, brauch er noch nicht wissen. Schließlich meinte der Arzt mal, er müsste es langsam angehen lassen, für den Fall der Fälle das er wach wird. „Okay. Das ist gut. Sehr gut.“ sagt er leise und ich nicke. „Ja.. Sie ist sehr glücklich.“ lächle ich und er sieht mich wieder an. „Und du?“ höre ich seine Frage.

„Was soll mit mir sein?“ frage ich verwirrt und blinzle. „Na, ob du eine Freundin hast..“

„Ich bin Schwul, schon vergessen?“ frage ich amüsiert und er schluckt.

„Dann eben einen Freund.“ kommt fast schon genervt von ihm, jedoch verneine ich seine Frage. Auf seine Frage hin, wieso ich keinen Freund habe, antworte ich nicht. Was denkt der Idiot sich? Das ich mit ihm auf ein Date gehe und nur weil er dann fast stirbt, ich mir den nächsten Suche?! Am liebsten würde ich auf ihn los gehen und ihn anschreien, doch er lächelt. Reiner lächelt mich an und es ist, als würde meine ganze Wut dahin fliegen. „W.. Was ist?“ frage ich schon fast verlegen und schmolle. Lacht er mich aus?

„Ich habe von dir geträumt.. Deine Stimme gehört.“ sagt er sanft und nun werde ich knallrot.

„Wa... Wann? Was? Hä?“ stammle ich verlegen und er streichelt meine Hand.

„Sag es mir..“ „Ich weiß nicht was du meinst.“ schmolle ich und sehe zur Seite.

„Du weißt es genau. Du hast es oft zu mir gesagt. Wusstest du nicht, das es sein kann, das die Leute dich trotzdem hören, auch wenn sie im Koma sind?“

„A.. Ach sei doch still. Ich hab gar nichts gesagt. Niemals.“ nuschle ich und er küsst meine Hand sanft.

„Ich liebe dich auch...“ haucht er so sanft und liebevoll, wie ich es nie hätte glauben können.

„I,, Idiot.“ zische ich und verdecke mir das Gesicht mit der Hand. Warum sagt er das, obwohl die Krankenschwester noch im Zimmer ist? Apropos Krankenschwester.. Warum sieht sie uns so an? Ich könnte meinen, ihre Augen strahlen uns förmlich an. „W..Was ist los mit ihr?“ frage ich leise und Reiner zuckt mit den Schultern.

„Wer weiß, wer weiß...“



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