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Mord-Semester

Magister Magicae 3
von

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Verfall

Nikolai ballerte das gesamte Magazin leer, beidhändig, drei bis vier Schuss pro Sekunde, bis der Abzug im Leerlauf klickte.

„Meine Güte, du bist aber stürmisch“, urteilte der Mann neben ihm. „Man könnte meinen, du hättest deinen Erzfeind vor deinem geistigen Auge. Ich hoffe, draußen handhabst du die Pistole nicht genauso.“

„Warum nicht? Wenn schon, dann richtig“, gab Nikolai schulterzuckend zurück und nahm mit der freien Hand den Gehörschutz ab.

„Mh. Aber du hast ein gutes Auge. Fast alles Volltreffer.“ Er deutete auf die Zielscheibe am Ende des Schießstandes. „Du brauchst keine Hilfe mehr, wie mir scheint. Du kannst bereits schießen.“

„Nein, ich hab noch viel zu lernen.“

„Dir kann ich nichts mehr beibringen“, entschied der Betreiber des Schießstandes. „Was willst du eigentlich mit der Waffe? Hat es einen Grund, warum du Schießen lernen willst? Wie kommt ein Student dazu?“

„Nur so zum Spaß“, log Nikolai und lächelte harmlos. Er konnte ja schlecht zugeben, daß er in einem Verbrecher-Kartell operierte und im Ernstfall sein Leben davon abhing, daß er gut Leute über den Haufen schießen konnte. „Es fasziniert mich halt. Ich hatte nur bisher nicht das nötige Alter und nicht das Geld dafür.“

„Darf ich mir deine Waffe mal ansehen?“

Einverstanden hielt Nikolai ihm seine Pistole hin. Eine silberne 39´er mit Stangenmagazin, in das 20 Patronen passten.

Der Mann verzog besorgt das Gesicht. „Wer auch immer dir das Ding gegeben hat, legal war das nicht.“, meinte er so ruhig und warm, daß es sich wie ein väterlicher Ratschlag anhörte. „Diese Waffe ist nicht registriert.“

„Woran sieht man das?“

„Die Kennungs-Plakette wurde entfernt“, erklärte er und zeigte dem Studenten die Stelle, wo selbige eigentlich hätte sein sollen. „So kann man sie nicht zurückverfolgen. Ich schätze mal, daß du diese Waffe für wenig Geld bekommen hast. Und jetzt weißt du auch, warum. Wenn ich dir einen Rat geben darf: Werde sie schnell wieder los. Und zeig am besten denjenigen bei der Polizei an, der sie dir gegeben hat. Kennungs-Plaketten werden nicht grundlos entfernt. Wer weiß, was mit der Pistole angestellt wurde. Wenn man dich damit erwischt, stehst du ganz schnell als der Täter da.“

Nikolai nickte nachdenklich und nahm die Waffe, die er damals von Nadeschda bekommen hatte, wieder entgegen. Er begutachtete sie einen Moment von allen Seiten. Er hatte sie sich noch nie bewusst angesehen. Dann zog er ein neues Magazin aus der Hosentasche, wechselte das leergeballerte dagegen aus, und schob sich den Gehörschutz wieder zurecht. „Wenn beidhändiges Schießen schon so gut klappt, dann versuch ich´s jetzt mal einhändig.“

„Gut. Steh etwas seitlicher. Dreh die linke Schulter vom Gegner weg“, begann der Betreiber ihm zu erklären.
 

Als er etwas später wieder nach Hause kam, stand Nadeschda vor seiner Wohnungstür herum und war sichtlich genervt. „Nikolai, wo bleibst du denn?“, begrüßte sie ihn auch sofort sauer, als er die Treppen hoch kam.

Nikolai zog die Stirn in Falten. „Was tust du hier?“

„Ich will mit dir den nächsten Auftrag besprechen!“

„Hättest ja mal vorher sagen können, daß du kommst! Bin ich Hellseher?“, maulte er uneinsichtig zurück und kramte in der Jackentasche nach dem Schlüssel. „Komm rein. Muss ja ein mega Clou sein, wenn du persönlich kommst. Sonst schickst du doch e-mails. Oder rufst an.“

Nadeschda wartete, bis sie in der Wohnung war und die Tür hinter ihr wieder zu war. Dieses Anliegen wollte sie nicht im Treppenhaus besprechen.

„Hör mal, kann man bei euch irgendwo schießen üben? Auf dem Schießstand kann ich mich nicht mehr sehen lassen. Der Betreiber hat mitgekriegt, daß meine Knarre nicht registriert ist und würde das sicher im Auge behalten.“

„Du warst auf einem Schießstand? Bist du bescheuert?“, wollte Nadeschda wissen. „Willst du unbedingt auffliegen? Wie kannst du so unvorsichtig sein!? Du kannst dich doch nicht mit einer Pistole von der Motus draußen zeigen! Geh in den Wald und schieß auf Zweige, wenn du Zielen üben willst!“

„Du hast mir nicht gesagt, daß die Knarre illegal ist.“

„Na, dachtest du etwa, ein Haufen wie die Motus lässt seine Waffen registrieren!?“

„Heißt das 'nein'?“, übersetzte Nikolai.

„Nein, die Motus betreibt keine eigenen Schießstände.“

„Schade. ... Also was hast du für mich?“, wollte er wissen und deutete auf das Blatt Papier, das sie derweile herausgekramt hatte.

„Das hier ist ne Nummer zu groß für die Fernkommunikation. Du hast keine abhörsichere Telefonleitung. Darum bin ich persönlich hier.“

„Wie du meinst.“

Sie hielt ihm die Seite hin.

Nikolai nahm den Wisch lustlos entgegen und sah sich an, worum es ging. Ein Lebenslauf mit Foto von einer Person, die er nicht kannte. Name, Adresse, Geburtsdatum, Beruf, eine ganze Liste von begangenen Straftaten, es stand alles da. Dieser Mann war ein Ghul, ein Leichenfresser, der auf dem Friedhof Gräber schändete und die Toten stahl. Es stand da, die Toten würden nie wieder gefunden werden. Nikolai konnte sich denken, warum. Der Kerl würde sie wahrscheinlich einfach auffressen. „Was ist das? Mein neuer Kollege?“

„Dein neues Opfer. Du sollst ihn abschießen.“

„Bitte was?“, keuchte Nikolai. „Ich bin kein Mörder!“

„Mach dich nicht lächerlich. Der Typ ist schon tot. Du sollst ihn nur aus dem Verkehr ziehen. Ein schönes, leichtes Ziel. Genau richtig für dein erstes Mal.“

„Vergiss es!“

„Der Motus mangelt es im Moment an Jägern. Und die Jäger stehen höher im Kurs als die Sklavenschleuser. Wenn du es schaffst, dort rein zu kommen, hast du bessere Chancen, an den Boss ran zu kommen. Wenn du bei den Transportern bleibst, wirst du auch nicht weiter kommen als ich. Und dann bräuchten wir dich hier auch nicht. Das kann ich selber. Die Geheimpolizei hat dich geschickt, um den Laden aufzudecken. Als Transporter wirst du das nicht schaffen.“

„Knall den Typen selber ab! Ich mach das nicht!“, stellte Nikolai explosiv klar, knüllte den Lebenslauf zusammen und warf ihn auf seinen Couch-Tisch. Er wollte mit dem Ding nichts mehr zu tun haben.

„Doch, das wirst du!“

trakhat tebja“ [fick dich], fluchte der Student.

„Meinetwegen. Aber kümmern wirst du dich um den Kerl trotzdem.“

Nikolai ließ sich auf das Sofa fallen und atmete ein paar Mal tief durch, damit ihm nicht Tränen in die Augen schossen. Lange saß er einfach nur da und starrte vor sich hin. Das war das Ende. Und Nadeschda ließ ihm die Zeit. Sie konnte sich vorstellen, was in ihm vorging. Sie verstand ihn. Nur ändern konnte sie daran auch nichts. Ändern WOLLTE sie nichts. Sie würde den Ghul sicher nicht selber abknallen. Und das wusste Nikolai. Er hatte da keine Hilfe zu erwarten. „Bis wann?“, hakte er nach einer gefühlten Ewigkeit mit brüchiger Stimme nach.

„Übermorgen. Nachts auf dem Friedhof. Er geht jeden Monat in der Neumondnacht dort hin und holt sich eine frische Leiche. Du wirst ihn da finden. Und du wirst ungestört sein. Auf dem Friedhof ist nachts niemand.“

Nikolai presste die Lippen zusammen. Er konnte Nadeschda nicht in die Augen sehen. Er musste immer noch hart an sich halten, nicht zu heulen.

„Kriegst du das hin?“, wollte Nadeschda streng wissen.

Der junge Gestaltwandler nickte langsam.

„Gut. Pass auf, daß dich keiner sieht. Und lass die Leiche verschwinden.“

„Um einen Ghul zu töten, reicht normale Munition nicht. Ich werde die Kugeln mit einem speziellen Bann belegen müssen, der den Ghul erledigt.“

„Richtig. Alle Achtung, du bist verdammt gut, wenn du sowas weißt und bedenkst.“

„Ich fasse das nicht als Lob auf. ... Soll ich irgendjemandem Beweise bringen, daß der Auftrag erledigt ist?“

„Nein. Der Boss wird auch so erfahren, ob du es getan hast oder nicht.“

Nikolai nickte wieder. Immer noch ohne sie anzusehen.

„Gut. Dann geh ich jetzt wieder. ... Stell keinen Blödsinn an, Kolja, verstehst du mich? Die Motus meint es verdammt ernst.“

„Ich weiß ...“, hauchte er mit zittriger Stimme. Dabei holte er seine Pistole hervor und sah in den Lauf, ob ein Gewinde drin war. Dem war nicht so. Also legte er die Waffe mit spitzen Fingern auf den Tisch. Vorsichtig, als wäre sie stoßempfindlich. „Ich will eine neue Knarre haben. Eine, wo ein Schalldämpfer drauf passt.“

„Bekommst du.“

Der Gestaltwandler deutete ein Nicken an, sah Nadeschda aber weiterhin nicht ins Gesicht. Also drehte sie sich irgendwann um und ging, als sie zu dem Schluss kam, daß alles gesagt war. Nikolai brachte sie nicht zur Tür. Er hörte nur am Einrasten des Türschlosses, daß sie weg war. Er sah auf die Armbanduhr. Noch ein bisschen früh, um schon ins Bett zu gehen. Aber das war ihm egal. Er würde heute ohnehin zu nichts mehr in der Lage sein. Da konnte er auch ins Bett gehen. Langsam und unkoordiniert wie ein Zombie stand er vom Sofa auf, presste sich erst den Handballen gegen die Stirn, dann warf er seine Klamotten ab und ging ins Bad.

Er rammte sich mit schlechter Laune, ja fast mit Wut, die Zahnbürste in den Mund und putzte sich wesentlicher derber als nötig die Zähne. Er hatte den Wunsch, sich selber grob zu behandeln und sich Schmerzen zuzufügen. Weil er sich selbst so sehr hasste. Und weil die Verzweiflung seinen Körper so betäubte, daß er ihn kaum noch spürte. Er hatte das Bedürfnis, ihn wieder richtig zu spüren. Zu fühlen, daß er noch lebte. Als würde er hoffen, dadurch die Kontrolle über seinen Verstand und damit gleichsam über sein Leben zurück zu erlangen. Schmerzen brachten einen doch wieder zu Verstand, nicht? Sich das Zahnfleisch blutig zu schrubben, befriedigte ihn irgendwie nicht so richtig. Er spuckte unzufrieden die Zahnpasta ins Waschbecken und überlegte, ob er in die Dusche steigen und sich unter dem heißen Wasser kochen sollte. Vielleicht auch noch mit einem groben Schwamm die abgebrühte Haut scheuern. Ob das half?

Das Klingeln seines Handys brachte ihn vorläufig von diesem Plan ab. Das war Iwan, der LKW-Fahrer, der die Transporte für das Lager D abwickelte. Was konnte der denn wollen? Verwundert ging Nikolai ran.

„Hey, mein Freund. Lange nicht gesehen“, grüßte der Mann. „Kommst du mal wieder mit auf die Polen-Tour?“

„Sieht derzeit nicht so aus, nein“, erwiderte der Student niedergeschlagen.

„Dann lass uns doch mal Spaß haben. Ich kenne einen netten Club. Kommst du mit? Ich glaube, du kannst es brauchen.“

Nikolai schmunzelte leicht. „Sagen dir das deine hellseherischen Fähigkeiten?“

„Das schon, ja. Ich hab gesehen, was Nadeschda dir für einen Auftrag zugespielt hat. Harter Tabak, ehrlich. Aber so wie du klingst, bräuchte man auch kein Hellseher zu sein, um das mitzukriegen.“

„Ist gut, ich komme. Wann und wo?“, wollte er wissen. Die Idee, sich gehörig die Kante zu geben, kam ihm gerade sehr erstrebenswert vor.
 

„Meine Fresse. Du siehst ja noch viel beschissener aus als du am Telefon klangst“, war alles, was Iwan sagen konnte, als Nikolai ihn am späten Abend vor der verabredeten Location traf.

„Ja, wahrscheinlich“, lächelte Nikolai in einer Art Galgenhumor. Dann grüßte er Petr, den Genius Intimus des Fahrers, der natürlich notwendigerweise auch dabei war. Magisch begabte Menschen waren ja niemals ohne ihre Schutzgeister unterwegs. Außer vielleicht sie waren mal vorübergehend in der Obhut fremder Schutzgeister, was aber möglichst vermieden wurde. Nikolai sah sich den rot beleuchteten Eingang an. Auch ohne den Schriftzug 'Pussy Deluxe' auf dem vollbusigen Maskottchen lesen zu müssen, hätte man bereits erraten können, was das für ein Etablissement war. „Was ist das hier für ein Schuppen? Als du 'Club' sagtest, hatte ich nicht mit einem Puff gerechnet.“

„Ach, es zwingt dich ja keiner, dir eine Dame zu mieten. Man kann auch einfach nur viel Alkohol vernichten und sich über die Tänzerinnen freuen. Du solltest dir Valentina ansehen, die Kleine ist der Wahnsinn!“

„Wie du meinst. Alkohol klingt für´s Erste gut“, entschied Nikolai und ging mutig voraus. Er war noch nie in einem Bordell gewesen. Aber für seine neue Tätigkeit war das sicher angemessen. Er hatte kein Problem damit. Im Gegenteil, er war gespannt.
 

Eine halbe Stunde später ging es Nikolai schon beträchtlich besser. Er hatte eine ganze Bandbreite verschiedener Spirituosen intus und er hatte sich bei Iwan gründlich über seinen nächsten Auftrag ausheulen können. Da der Kerl ja selber bei der Motus arbeitete, konnte Nikolai da ganz offen reden. Iwan hatte einige gute Tipps für ihn, wie man professionell an einen Auftragsmord heranging, damit nichts schieflaufen konnte, und wie man nachher mit seiner eventuell angekratzten Psyche umgehen musste. Er war froh, ein bisschen was erklärt zu bekommen. Nadeschda hatte ihm nie mehr gesagt als unbedingt nötig. Und 'Learning by Doing' war eine verdammt gefährliche Strategie in diesem Gewerbe. Begeistert war Nikolai davon zwar immer noch nicht, aber nun zumindest wieder beruhigt genug, um sich von den vielen fast nackten Mädchen um sich herum ablenken zu lassen. Gerade setzte sich so ein hübsches Ding zu ihnen an den Tisch. Sie war nicht mehr blutjung, aber dennoch bezaubernd. Sie hatte durch ihre südländisch gebogene Nase und die riesengroßen Augen etwas exotisches an sich. Ihre dunkelbraunen Haare waren zu langen Locken gedreht und umspielten ihre schlanken Schultern.

„Hallo, Schöne“, schnurrte Iwan grinsend.

Nikolai sah Iwan fragend an.

„Das gehört hier zum guten Ton, die Gäste zu unterhalten“, klärte der Hellseher ihn schulterzuckend auf. „Wenn sie dich stört, kannst du sie aber auch wieder wegschicken. Das ist okay.“

„Nein, schon in Ordnung.“

„Du bist wohl neu hier?“, wollte die Kleine von Nikolai wissen. Klein war sie in der Tat. Sie würde Nikolai an Größe wohl nicht überbieten, wenn sie sich neben ihn stellte.

„Ist mein erstes Mal hier“, gab der Student lächelnd zu.

„Dann willkommen. Ich bin Galina.“

„Galina? Das ist ein russischer Name.“

„Ja.“, stimmte sie amüsiert zu.

„Du siehst ... eher türkisch aus, muss ich gestehen.“

„Meine Mutter war eine Pakistanerin. Aber ich bin hier geboren.“

Nikolai nickte verstehend. „Entschuldige. Ich wollte dir nicht zu nahe treten.“

„Ach was. Ich bin anderes gewöhnt“, lachte sie, stand von ihrem Stuhl auf und setzte sich direkt auf seinen Schoß. Verkehrt herum, so daß er ihre großen Brüste fast im Gesicht hatte. Nikolai wurde knallrot. Galina fuhr ihm zärtlich durch die langen Haare. „Wenn du möchtest, könnte ich dich rumführen. ... und dir alles zeigen.“

Er feixte anzüglich. „Meinst du mit 'alles' das Haus oder deinen Körper?“

„Alles eben“, kicherte sie.

Nikolai angelte in seine Jackentasche und holte einen großen Geldschein heraus, den er ihr einladend zwischen Zeige- und Mittelfinger klemmend hinhielt.

„Uh! Dafür kriegst du eine Privatführung!“, versicherte sie. Sie erhob sich wieder, womit sie ihm ebenfalls ermöglichte, von seinem Stuhl aufzustehen. „Du überlässt mir den Neuen doch sicher mal für eine Stunde, oder, Iwan?“, wollte sie schnurrend von dem LKW-Fahrer wissen.

Der Mann und sein Genius Intimus lachten. „Bring ihn uns in einem Stück wieder!“, gab Petr nur zurück und trank sein Bier.
 

Galina führte ihn in ein geschmackvoll eingerichtetes Zimmer, dessen Zentrum sichtlich das große Bett war, und schloss die Tür. Die Fenster waren zugezogen, die Wände mit Stoffbahnen abgehangen, Kerzen sorgten für ein gemütliches Schummerlicht. Nikolai fragte sich, warum das Bordell nicht regelmäßig niederbrannte, wenn so viele Kerzen und so viele wehende Stoffbahnen unbeaufsichtigt hier rumstanden. Im Raum schwebte ein regelrecht penetranter Weihrauch-Duft.

„Also. Wonach suchst du?“

„Was meinst du?“, hakte Nikolai ahnunglos nach und ließ sich von dem Freudenmädchen rückwärts ins Bett schieben.

„Jeder, der hier her kommt, will etwas.“

„Oh, da bin ich sicher. Ich war ursprünglich auf der Suche nach Alkohol.“

Galina lachte und begann ihn unaufdringlich aus seinen Sachen zu schälen. „Das hier ist ein freies Bordell, weißt du? Es gehört keiner verbrecherischen Organisation“, erzählte sie dabei.

„Das heißt, du arbeitest freiwillig hier und bist nicht versklavt?“

„Nein. Das bedeutet, es ist neutraler Boden, auf dem sich die verschiedensten Kriminellen tummeln dürfen.“

„Du hältst mich für kriminell?“

„Du bist mit einem Fahrer der Motus unterwegs. Er hätte dich nicht hergebracht, wenn du nicht auch einer wärst“, stellte Galina selbstsicher klar.

„Gibt es hier nur Kriminelle?“, wollte Nikolai verwundert wissen.

„Nein. Die meisten Kunden sind anständig. Lüstlinge und Ehebrecher, sicher. Aber ansonsten gute, unbescholtene Bürger. Aber ich sag mal so ... Wir haben Kunden aus allen möglichen Organisation. Nicht nur aus der Motus. Und wir hören viel. Das Pussy Deluxe ist ein Umschlagplatz für Informationen. Wenn du jemanden suchst, oder etwas wissen willst, dann frag uns ganz offen.“ Sie beugte sich herunter und küsste Nikolai zärtlich, während eine ihrer Hände sich um den Reißverschluss seiner Hose kümmerte. Er konnte ein erregtes Winden nicht mehr unterdrücken. „Vorausgesetzt, du bezahlst dafür, versteht sich“, fügte sie an.

„Gut zu wissen, da komme ich sicher mal drauf zurück“, schlug er vor. Seine Finger fanden nun ebenfalls den Weg zu den Öffnungsmechanismen ihrer Kleidung. Er musste schon sagen, so ein Mädchen tröstete einen doch gut über die Sorgen seiner Motus-Aktivitäten hinweg, die ihm so zusetzten.

„Gott, wo hast du nur diese wundervollen, lange Haare her?“, schnurrte sie begeistert und fuhr durch eben diese sanft mit der Hand hindurch.



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