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Spaceapes

von

Vorwort zu diesem Kapitel:
Wenn ihr euch fragt: "Wat macht die Alde eigentlich, hm ?!"

1.) Sechsunddrölfzigmal nachts aufstehen (Müde!)
2.) Einen Führerschein (Orz, ich hasse Autofahren!!!)
3.) Den Arbeitsplatz wechseln (Bewerbungsschreiben hasse ich auch!!1!)
4.) Völlig kreuz und quer an dieser Fanfiktion schreiben (Kampfszenenbeschreibung hasse ich besonders !!1!11!)

Ich hoffe, der nächste Teil gefällt trotzdem. Viel Spaß beim Lesen!

Tarble "kämpft": https://www.youtube.com/watch?v=TjvvK-Rj0WI
Elterliche Versuche zu trösten : https://www.youtube.com/watch?v=cbMoN6JMD50
Goku kämpft: https://www.youtube.com/watch?v=zS0CiINr3z0&list=RDCLAK5uy_mk6AmqcHgCRhyJuYsQz5CCVdCF4SRGivs Komplett anzeigen

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Der Drache III - Teil 3

Goten befand, Vegeta verlor langsam, aber sicher die Geduld. Mit anderen Worten: Es dauerte ungewöhnlich lange.
 

„Mach’s kurz, Nappa“, lautete der eisige Befehl des Prinzen.

Nappa seinerseits verharrte beim Ausziehen seines Flatterärmel-Kaftans einen Atemzug zu lang. Er schien nicht einverstanden, öffnete den Mund, sog Atem ein.

Vegeta kam ihm zuvor: „Keine Diskussionen!“
 

Goten sah fasziniert zu, wie Nappa seine Antwort beim Blick auf Vegetas Miene bleiben ließ. Das „Schön!“, dass er Vegeta entgegengrunzte, war unerwartet passiv-aggressiv und störte den Frontmann der Spaceapes nicht im Geringsten.
 

Trunks bohrte Goten den Ellenbogen in die Seite.

„Hast du mitgeschnitten, warum Vegeta es so eilig hat?“, murmelte er.

„Kein‘ Plan“, nuschelte Goten zurück.
 

Währenddessen richtete sich der Riese in dem Ring aus Menschenleibern zu voller Größe auf und wartete in die Hüfte gestemmten Händen auf seinen Kontrahenten. Die paddelgroßen Greifer des Bassisten waren immer wieder beeindruckend. Unter dem Kaftan war zudem kampftaugliche Kleidung zum Vorschein gekommen.

Goten spürte Nappas Aggressionen durch den Raum wabern.
 

„Meinst du, Vegeta hat das mit Absicht gemacht?“, fragte Trunks kaum hörbar im Gegröle der Menge.
 

Bevor Goten antworten konnte, hängte Goku milde grinsend seinen Arm über Trunks‘ Schulter. Der Gitarrist deutete zur anderen Seite des Raumes - hinter dem Mob stand Kale. Sie schien mit Atemübungen beschäftigt.

…Atemübungen?

„Dad! Meinst du etwa…?“, quetschte Goten hervor.

Goku nickte und grinste dann breiter. Es störte ihn Null, dass er in Gotens Privatsphäre eingedrungen war oder dass Trunks sein Gewicht mittragen musste.
 

Letzterer nahm Gokus Move gelassener als Goten auf und befand:

„Nappa hat’s aber noch nicht geschnallt, oder?“

„Yeah.“

„Wer ist eigentlich sein Gegner?“

„Sein Vater“, antwortete Goku lapidar.

Trunks grunzte. Goten verzog das Gesicht: „Haben denn hier alle irgendwelche Daddy-Issues?!“
 

Währenddessen eröffnete Nappa den Kampf mit einem eindrucksvollen Kampfschrei, den das Publikum aufnahm und in voller Lautstärke zurückwarf. Es war ohrenbetäubend, die Stimmung lud sich ein zweites Mal auf.
 

„Nappa und sein alter Herr sind sich grün“, gab Goku die gewünschte Info.

„Und warum regt es ihn dann so auf, dass er sich beeilen soll?“, fragte Goten.

„Schätze, das hat mit seinem Ruf als Grafenreiter zu tun.“
 

Der erste Schlagabtausch erfolgte.

Nappas Gegner, der ältere Herr mit eisengrauem Haar und Schnauzbart, über dessen Auge eine Narbe prangte, wich jedoch nicht zurück. Er stand dem Riesen von der kraftvollen Aura her in nichts nach, wirkte aber deutlich gefasster.

Für Gotens Geschmack war der Mann Vehbita gegenüber allerdings zu unterwürfig und damit ultimativ unsympathisch.
 

Trunks prustete aufgrund von Gokus Aussage los.

Goten blinzelte: „Meinst du etwa einen „Paragrafenreiter“, Dad?“

„Hab‘ ich doch gesagt.“

Goten verdrehte die Augen: „Okay. Das erklärt aber nicht, warum dich der Kampf nicht interessiert, Dad.“

Goku grinste.
 

Nappa verpasste seinem eigenen Vater unterdessen einen Faustschlag in die Magengrube. Dieser versuchte sich mit einem Griff und einem anschließenden Wurf zu revanchieren, scheiterte jedoch. Er nach einem Positionswechsel der beiden Männer konnte er seinen Ellenbogen in Nappas rechte Niere stoßen.

Das Gejohle der Zuschauer schwoll an.
 

Der Gitarrist der Spaceapes gab sich keinerlei Mühe die Feststellung seines Sohnes zu verleugnen. Er ließ von Trunks ab, verschränkte die Arme hinter dem Kopf und nörgelte:

„Paragus kämpft schon seit Ewigkeiten nur noch mit Gesetzen, aber Nappa pumpt jeden zweiten Tag. Das ist doch kein richtiger Kampf!“

„Unhöflich bist du trotzdem.“

Als Goten das aussprach, erkannte er erschrocken, wie sehr er nach seiner Mutter klang.

Sein Vater zuckte mit den Schultern. Die Kritik an seiner Person war ihm herzlich egal.

Trunks, der wie immer Gotens Gefühlsleben betreffend mehr mitbekam als Goku, hob eine Braue.

„Alles klar bei dir, Alter?“
 

Keine vier Meter entfernt knallten Pargus‘ Zähne durch Nappas Faustschlag aufeinander. Die Zuschauer feierte den Move. Der alte Mann taumelte zurück und spuckte Blut aus. Er hatte sich die Innenseite der Wange aufgeschlitzt. Nappa setzte nicht nach.

Paragus befühlte sein Gesicht, Blut lief ungehindert auf sein Hemd. Er grinste wölfisch und griff seinen Sohn erneut an. Seine gelungene Finte kombinierte der Vertraute des Šāhs mit einem Uppercut.

Nappas Kopf flog zurück, er musste einen Schritt rückwärts machen. Dann lachte er manisch.

„Nicht übel!“

Paragus schnaufte, grinste wild und machte sich bereit. Nappa tat es ihm gleich.

Der Kampfring aus Körpern strahlte inzwischen unglaublich viel Hitze aus.
 

„Meh“, wiegelte Goten ab.

Trunks verfolgte das Thema nicht weiter. „Wie alt ist Paragus eigentlich?“, wollte er stattdessen wissen

„Uralt“, antwortete Goku.

„Sehr hilfreich“, murmelte Goten. Der junge Mann bekam eine Ahnung warum seine Mutter so oft frustriert war.

Goku war - wie so oft - wenig empfänglich für anderer Leute Elend. Er meinte nur:

„Ich wünschte, er hätte sich durch Broly vertreten lassen. Das wär‘ wirklich spaßig!“

Goten widersprach: „Bruderkämpfe sind scheiße, Dad!“

„Och…“, Gokus Augen funkelten ungut. „Meiner mit Radditz damals war nice. Fordernd.“

Goten verschränkte die Arme und machte ein abwertendes Geräusch.

Trunks lief es bei dem Gedanken eiskalt den Rücken runter. Für ihn war das ein unmöglicher Gedanke, weil das, was für ihn einem Bruder am nächsten kam, Goten war. Und gegen den würde er niemals ernsthaft kämpfen!
 

„NAPPA! GENUG GESPIELT!“

Vegeta war endlich der Kragen geplatzt.

Goten war beeindruckt, wie lange das gedauert hatte.
 

Nappa grunzte. Er sah trotzig zu Vegeta, nickte aber. Dann ging er federnd in die Knie, um kurz darauf explosionsartig vorzuspringen. Ein gezielter Faustschlag mit der Rechten, gepaart mit einem weiteren Kampfschrei beförderte Paragus auf den Boden.

Der alte Mann blieb liegen. Die Zuschauer befanden ein zweites Mal auf der Schwelle zum Mob.

Nappa baute sich breit grinsend über seinem alten Herrn auf. Sein Blick wirkte irre, als er sich hinabbeugte, Paragus an seinem Gürtel fasste, hochhob und aus dem Ring warf.

„WER IST DER CHAMPION?!“, röhrte er.

„NAP-PA! NAP-PA! NAP-PA!“
 

Die Erklärung des Šāhs, wer in diesem Duell Sieger sei, erübrigte sich.

Gotens Aufmerksamkeit richtete sich darum gesteigert auf die Männer um sich herum.
 

Vegeta verzog den Mund, er schien mit dem Verhalten seines Cousins nicht zufrieden. Bevor jedoch ein weiterer Befehl erfolgte, fing der Sänger den wütenden Blick des Šāhs auf. Seine Lippen kräuselten sich vor bösartigem Amüsement.
 

Der Šāh warf seinerseits seine Handschuhe auf den Boden. Was er sagte, ging in der Lautstärke unter, wurde jedoch von einer Geste unterstrichen, die wohl andeuten sollte, dass Vegeta heute noch seinen Kopf verlieren würde.
 

„Soooo abgefuckt…“, murmelte Goten.

„Mein Vater oder mein Großvater?“, hakte Trunks nach.

„Ja“, antwortete Goten mit Grabesstimme.

Der Hellhaarige grinste.

„Ihr seid Spielverderber“, bemerkte Goku. „Die Stimmung ist doch gut?“

„Ach, Dad…“, Goten schüttelte nur den Kopf. Wegen seines sorglosen Vaters, aber auch wegen Nappa, der wie sich wie ein Gockel im Ring feiern ließ und nicht zuletzt wegen Radditz, der sich mittlerweile seelenruhig ein Trinkpäckchen aus einem Automaten gezogen hatte und dieses lauthals leerschlürfte. All das verstärkte nur Vehbita Al Jinns Wut.

Trunks stupste seinen besten Freund in die Seite. „Hey, Goten…“

„Yeah?“

„Hast du Vegetas Lächeln gesehen?“

Goten nickte, folgte Trunks Fingerzeig aber trotzdem erneut zu Vegeta. Das jetzige Grinsen war ein deutlicher Unterschied zu dem davor

„Gruuuuselig, Alter!“

Von der anderen Seite des Ringes her röhrte der Šāh:

„Als nächstes die Gefolgsmänner!“

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Nach der Ankündigung des Folgekampfes war die Hölle los. Bulma runzelte die Stirn.

Spätestens seit Nappas Sieg - dem vierten von sechs möglichen für Vegetas Gruppe - war die Stimmung kaum mehr zu regulieren. Radditz‘ Maßnahme, das Räucherwerk loszuwerden, hatte anscheinend nur wenig Effekt erzielt. Die Menge war aufgeputscht. Irgendwo im Hintergrund wollte jemand Wetten abschließen, bis der Šāh mit einem Wink jemanden schickte, der das Problem mit einigen Schlägen löste.
 

Es war der Producerin klar, dass das Duell Vehbita vs. Vegeta stattfinden musste. Die Frage war nur noch, ob Vehbitas Drache bei den verbliebenen Auseinandersetzungen völlig zerlegt werden würde, oder nicht. Das Einzige, was sich jetzt noch beeinflussen ließ, der Grad der Demütigung den Vehbita erlitt.

Mit jeder Niederlage, die der Šāh erleiden musste, sank dessen Stimmung. Die Verlierer seiner Fraktion hatte er bereits mit einer entsprechenden Reaktion bedacht, aber es schien nicht so, als hätte das seine Laune herabgekühlt.

Bulma atmete einmal tief ein und aus, dann ging sie zu ihrem Sohn hinüber.
 

„Hier eskaliert‘s gleich!“, rief Trunks ihr über die Lautstärke hinweg zu und bestätigte damit ihre Gedanken.

„Geh du als Nächstes! Die Shayanjinn warten nur auf den Startschuss für eine Massenschlägerei! Kämpft Goku jetzt, kocht die Stimmung über!“, schrie Bulma ihrem Sohn als Antwort ins Ohr.

„Meinst du ich kann einfach die vorgegebene Reihenfolge sprengen, Mum?“

Bulma nickte, aber Trunks war nicht überzeugt.

„Was, wenn Vehbita ausrastet? Dann haben wir das gleiche Ergebnis.“

„Tarble zieht garantiert mit!“

„Und das hilft?“

„Unterschätz Tarble nicht!“
 

Auf der anderen Seite des Ringes begann Bardock sich warm zu machen, doch neben ihm war eine schmale Gestalt in einem hellen Zweiteiler aufgetaucht. Tarble fing Bulmas Aufmerksamkeit sogleich ein. Er legte den Kopf ein wenig schief, als schiene zu erfragen, was nun passieren würde.

Sie nickte ihm zu.

‚Ich hoffe, er hat die gleiche Idee wie ich.‘
 

Daraufhin sah Tarble zu Trunks. Er schien zu verstehen und es wirkte, als wollte er seinen Neffen durchleuchten.

Die Producerin registrierte, wie ihr Sohn schluckte, als Tarble unvermittelt lächelte.

Trunks hatte gemerkt, dass er gemessen worden war. Bulma legte ihrem Sohn die Hand zwischen die Schulterblätter.

„Du wirst dich großartig schlagen, mein Schatz.“

Dann verfolgte sie nicht ohne Stolz, wie sich Trunks ein Herz fasste und in den Ring trat.

In der Mitte des Kreises machte er Halt, zwang sich, seine Schultern zu entspannen und sah sich um.

„Ich bin als nächstes dran!“, verkündete er.
 

Die Zuschauer wurden deutlich leiser, als sie die Präsenz des jungen Mannes aufnahmen.

„DAS BESTIMME NOCH IMMER ICH!“, dröhnte Vehbiya.

Bulma beobachtete angespannt, wie er in den Ring zu seinem Enkel trat. Sie verzog den Mund: ‘Das werden wir ja sehen, du Dreckskerl!‘
 

Sie machte sich gedanklich bereit, Trunks sein Duell genauso zu erstreiten, wie sie es bei ihrem eigenen getan hatte. Denn sie würde definitiv nicht zulassen, dass Vehbita ihren Sohn noch ein weiteres Mal einschüchterte!
 

Doch Vegeta war schneller.

„Tsk.“
 

‚Auch gut‘, Bulma verschränkte die Arme und grinste selbstgefällig. Das war besser. Viel besser, als wenn sie sich als Außenstehende schon wieder einmischen würde.

‚Wie schafft er es nur, einen einzigen Laut so unglaublich abschätzig klingen zu lassen?!‘
 

Auch Vegeta trat in den Ring, obwohl es noch nicht an der Zeit war. Er hatte ebenfalls die Arme vor der Brust verschränkt und spiegelte seinen eigenen Vater damit perfekt. Die beiden spießten sich gegenseitig mit Blicken auf.
 

„Ihr habt euch an das Zeremoniell zu halten!“, knurrte Vehbita. Man konnte sehen, wie die Ader an seiner Stirn pochte.

Vegeta hielt ihm Stand.
 

Also widmete Bulma ihre Aufmerksamkeit wieder ihrem Sohn. Der schien nicht ansatzweise so aggressiv wie die beiden älteren Männer, aber dennoch entschlossen, seine eigene Ansage durchzuziehen.

Spätestens jetzt war die Zuschauerlautstärke auf null gesunken, denn Tarble kam dazu. Es war merkwürdig, viermal das gleiche Gesicht zu sehen. Als hätte man bei einem Videospiel immer wieder die gleiche Figur verwertet.

Bulma befand, dass Tarble das kleinste Ego von allen Jin-Männern hatte. Dennoch wurde es eng im Ring.

„Bitte, Vater“, die Stimme des jüngeren Prinzen war im Vergleich zu der seines Vaters oder Bruders butterweich, „Erlaube mir, dem jungen Trunks seine Grenzen aufzuzeigen.“

Dann berührte er Vegeta am Oberarm. Seine Finger waren genauso sanft, wie seine Stimme: „Bruder?“
 

Es dauerte einige Augenblicke, bis Reaktionen kamen. Die Producerin hatte das Bedürfnis eine zu rauchen.
 

„Mach, Tarble!“, gab der Šāh generös nach. Er zog sich zurück.

Vegeta seinerseits nickte nur. Ein letzter prüfender Blick gen Trunks, dann verließ auch er den Ring.
 

Bulma entspannte sich. Sie hatte gar nicht gemerkt, dass sie den Atem angehalten hatte.
 

Tarble streckte unterdessen seine Hand aus: „Es freut mich, dich kennenzulernen, Neffe.“

Trunks nahm sie und schüttelte bedächtig: „Mich auch, Onkel.“

„Sollen wir?“

Trunks nickte.

„Hast du schon eine Idee bezüglich der Waffen, Trunks?“

Ein Kopfschütteln war die Antwort.

Jetzt erst ließ der Pianist Trunks‘ Hand los.
 

Für Bulma war das alles sehr verdächtig. Warum hatte Tarble Trunks überhaupt die Hand gegeben? Die Jinns waren alle nicht besonders scharf auf Körperkontakt!

Tarble hob entschuldigend seine feingliedrigen Hände, als müsse er beweisen, dass er damit nichts bewirken konnte.

„Ich bin kein besonders guter Krieger – aber ich schätze die Tradition. Wie wäre es mit einem Kampf also ohne Waffen?“

„Okay“, dem Gesichtsausdruck nach fühlte Trunks sich wie bei einer öffentlichen Prüfung.

Bulma musste sich aktiv davon abhalten, sich eine Stresszigarette anzuzünden.

„Ich schlage vor, wer den ersten Schlag landet, gewinnt“, hörte die Producerin Tarble sagen.
 

Gemurmel hob an. Das war ein ungewöhnlicher Vorschlag!

Trunks sah nicht überzeugt aus. Aber wie auch - das war fast zu einfach!

Wollte Tarble mit Absicht verlieren?!

„Wenn er das macht, ist er doch gesellschaftlich tot…“, murmelte die Producerin nervös.

„Du meinst, wenn Tarble mit Absicht verliert?“, Gokus Stimme erklang unerwartet hinter ihr. Bulma machte sich nicht die Mühe, sich umzudrehen.

„Hmhm“, stimmte sie zu.

„Das passiert nicht.“

„Es klingt zu schön, um wahr zu sein.“

„Warst du es nicht, die Trunks eben erklärt hat, er soll Tarble nicht unterschätzen?“

„Er hat Pianistenhände, Goku. Trunks hingegen kann fechten und beherrscht Taekwondo.“

Goku kicherte: „Tarble ist bestimmt sanft zu ihm.“

Nun drehte sich Bulma doch um, um Goku mit der geballten Faust einen Hieb auf die Schulter zu versetzen. Allerdings war alles, was sie erreichte, dass ihr die Hand nun schmerzte.

Goku lachte auf, legte aber gleich beschwichtigend seine Hand auf Bulmas Schulter.

„Du bist ein Blödmann!“, motzte sie ihn gutmütig an.
 

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Im Ring waren unterdessen alle Absprachen getroffen und die beiden Duellanten standen sich in gebührendem Abstand gegenüber.

Trunks nahm eine Angriffsposition ein, aber Tarble machte keinerlei Anstalten, sich irgendwie in Stellung zu bringen.
 

„Beginnt!“, befahl Vehbita.

Aber außer das es immer heißer wurde geschah nichts!

Die komplette Wolkenkratzeretage war extrem aufgeheizt. Alle Anwesenden hatten mittlerweile einen feinen Schweißfilm auf der Haut. Nicht einmal der leichte Windstoß, der Trunks unverhofft traf, linderte die Hitze.

Der junge Mann wartete auf einen Angriff. Er war nebenher so beschäftigt damit, Tarble zu lesen, dass er gar nicht registrierte, wie der Mob träge versuchte, den Kampf mit Rufen anzuheizen.
 

Der Pianist stand aber einfach nur da und fixierte den Blut und Wasser schwitzenden Trunks mit Blicken.

‚Das kann doch nicht sein Ernst sein!‘, dachte der junge Mann. Er schluckte, spürte Nervosität in sich aufsteigen. Alles in ihm drängte zum Angriff.

‚Sonst wird das nie was mit dem Duell!‘

Tarble hingegen schmunzelte. Er steckte die Hände in die Taschen seiner Anzugjacke und wartete.
 

Trunks spürte, wie sein Körper vor Tatendrang vibrierte.

Er sollte angreifen! Voranpreschen, eine nicht allzu schmerzhafte Stelle für den Schlag aussuchen, die Faust ausfahren und dann zulangen…

Ja! Das klang machbar!

Doch eines hielt ihn zurück: ‚Was, wenn ich ihn ernsthaft verletze und er seine Karriere nicht fortsetzen kann?!‘

Ein Gedanke führte zum nächsten: ‚Eine schöne erste Begegnung wäre das! ‚Medienmogulsohn verletzt Musikgenie!‘ - So eine Schlagzeile kann ich echt nicht brauchen!‘
 

Trunks Blick huschte über die Umgebung. Die Leute murrten. Anscheinend vermissten sie die aufgeheizte Stimmung von vor fünfzehn Minuten.

‚Ist ja klar, wir stehen hier einfach nur rum‘, dachte er. ‚Das sorgt für Unmut…

KACKE!

Wir stehen hier echt einfach nur rum!

Was stimmt denn nicht mit mir?!‘
 

Trunks schüttelte den Kopf, um seine Gedanken zu ordnen. Er versuchte, sich in Bewegung zu setzen, aber es klappte nicht. Stattdessen gab er seine Kampfposition auf.

‚Ein Duell ist einfach nicht der richtige Weg…

Oder doch?!

Reiß dich zusammen, Trunks!

Hier steht einiges auf dem Spiel! Warum bin ich denn so verwirrt, verdammt nochmal?!

Trunks nahm seine Angriffsposition wieder ein.
 

Mit einem Mal stand Tarble neben ihm.

Trunks riss die Augen auf.

„Was zur Hölle…?!“

Er war wie paralysiert!

Tarble hob langsam die Hand. Es war eine sehr feingliedrige Hand. Trunks fielen die langen Finger mit den gepflegten Nägeln auf.
 

Batsch.
 

Der sanfte Klatscher auf die linke Wange des Hellhaarigen war Meilen entfernt von einer echten Ohrfeige.

Es war trotzdem ein Schlag.
 

„SIEG!“, jubelte es aus Vehbitas Reihen.

„Der erste Schlag geht an Kronprinz Tarble! Das Duell ist entschieden!“
 

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„Was war das denn?!“, rief Bulma entsetzt. Sie hatte voller Unglauben mitangesehen, wie Tarble Trunks einfach entgegengekommen war und ihm einen Klaps versetzte.
 

Sie erwartete eigentlich keine Antwort, aber Goku gab ihr trotzdem eine.

„Tarbles Spezialität.“

„Was?“, erst jetzt wurde sich Bulma gewahr, dass sie die Frage laut ausgesprochen hatte.

Goku wiederholte: „Das war Tarbles Spezialität. Er ist sehr gut darin, andere subliel zu beeinflussen.“

„Subtil“, verbesserte Bulma abwesend. Es ging ihr gerade wie Trunks. Sie konnte nicht fassen, was hier passiert war!

„Das halt“, maulte Goku. „Jedenfalls hat er Trunks mit Hilfe seines Ki abgelenkt und dadurch gewonnen.“
 

Bulma beobachtete, wie der Šāh sich feiern ließ. Trunks hingegen war deutlich in sich zusammengeschrumpft. Wahrscheinlich machte er sich gerade selbst gedanklich fertig.

„Und das soll ernsthaft zählen?!“, rief sie.

„Klar“, gab Goku zurück. Erst jetzt nahm er seine Hand von Bulmas Schulter. „Backpfeife ist Backpfeife. Warum regst du dich eigentlich auf?“

„Weil das kein fairer Kampf war!“

„Ich dachte, du wolltest unbedingt die Stimmung verbessern?!“

„Aber doch nicht so!“, ereiferte sie sich.

Goku zuckte mit den Schultern. Manchmal verstand er seine beste Freundin wirklich nicht.
 

Bulmas knirschte mit den Zähnen. Verdammt nochmal, Goku hatte recht! Trotzdem war ihr ihr eigener Ehrgeiz im Weg.

Goku rollte mit den Augen - Bulma knuffte ihn dafür.

„Lass das, Goku!“

„Was denn?“, rollte er erneut.

„Das!“

„Du musst jetzt nicht auch noch wie Vegeta anfangen“, maulte er. Dann seufzte er schwer, als Bulma ihn stehenließ und zu Trunks in den Ring eilte.
 

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„Alles in Ordnung, Liebling?“

„Ja doch, klar...“

„Sicher?“

„Ich hab‘ mich vor aller Welt lächerlich gemacht. Reicht doch!“ Trunks Wangen röteten sich zusehends vor Scham.

„Unsinn!“, begann Bulma gerade eine Tirade, als Vegeta die beiden einsammelte und aus dem Ring scheuchte.

„Hör auf deine Mutter. Du hattest keine Chance gegen Tarble.“

„Na danke“, erwiderte Trunks säuerlich.

Vegeta stieß genervt Atem aus.

Bulma wusste, wie sehr er solche Kommentare hasste. Dennoch bemühte er sich, nicht ausfällig zu werden.

„Dein Onkel hatte Jahre, um die Ki-Manipulation zu meistern.“

„Aber-“

„Halt die Klappe, Trunks! Du bist hungrif und deswegen gereizt. Nimm einfach eins von Radditz' Trinkpäckchen.“

Nun war es an Trunks gereizt zu seufzen.
 

„Was ist mit dir, Frau“, fragte Vegeta dunkel, als sie etwas abseits standen.

„Was soll mit mir sein?“

„Fühlst du dich ausgelaugt, müde oder desorientiert?“

„Nein!“

„Ich aber“, bemerkte Trunks.

„Dann trink und iss!“, zischte Vegeta.

Bevor die Ader an seiner Stirn stärker pochen konnte, bekam Trunks von Radditz wirklich ein Trinkpäckchen (und zwei Schokoriegel) überreicht. Dann nahm der Drummer auch schon wieder die Beine in die Hand.

Bulma beobachtete nicht ohne Staunen, dass ihr Sohn dem Befehl seines Vaters folgte und innerhalb kürzester Zeit deutlich besser aussah.
 

„Wie ist es bei dir?“, hakte der Sänger inzwischen bei seiner Frau nach.

„Ich sagte doch, mir geht es gut!“

„Hn.“

„Was?!“

Vegeta öffnete den Mund, um einen Streit vom Zaun zu brechen, ließ es aber bleiben, als er Gokus Grinsen in der Ferne sah. Bulma zog die Augenbrauen hoch.

„Vegeta?“

„Vergiss es. Gehen wir zurück – es geht weiter.“
 

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„Aufgeregt?“, Radditz Blick lag auf dem Einstechloch eines weiteren Trinkpäckchens in seiner Hand.

„Nö“, antwortete Goku wahrheitsgemäß, während er sein Grinsen von Vegeta auf Radditz umlenkte und zusah, wie sein Bruder den Plastikstrohhalm in Verpackung jagte.

„Was hast du vor?“, Radditz sah auf, nahm einen Schluck.

Goku zuckte mit den Schultern: „Siegen, was sonst?“

„Bardock ist fitter als Toma.“ Der Ältere nahm noch einen Schluck von der Plempe, die sich laut Etikett Eiskaffee schimpfte.

„Deswegen wird’s Spaß machen.“

„Also gibt es keinen Plan?“, fragte Radditz. Er studierte mit einem Stirnrunzeln die Zutatenliste auf der Rückseite des Tetrapacks, obwohl seine Reaktion eigentlich seinem Bruder galt. Es stand eine Menge auf dem Spiel.

Hättest du denn einen?“, fragte der Jüngere.

„Klar.“

„Warum?“

Der Ältere sah auf: „Damit er mir nicht den Arsch versohlen könnte? Er hat uns beide trainiert.“

„Egal“, grinste Goku.

Radditz versuchte Gokus Chancen abzuschätzen, während er trank. Drei weitere Strohhalmzüge später, hörte er schon die Geräusche, die anzeigten, dass das Trinkpäckchen sich leerte. Er warf das Ding über seine Schulter.

„Du klingst zuversichtlich.“

„Watch me!“ entgegnete Goku, während er in den Ring trat.

Radditz steckte die Hände in seine Hosentaschen. „Tsss…direkt aus dem Kaltstart.“
 

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Son Goku stellte sich Bardock gegenüber auf und ging in Position. Sein Vater tat es ihm gleich. Es gab kein großes Vorspiel. Der Gitarrist stürmte einfach los, als sein Instinkt es ihm riet und eröffnete den Kampf mit einer Kaskade an Faustschlägen.

Bardock parierte sie alle – bis auf den letzten, der nicht gerade ausgeführt wurde, sondern nach einem angetäuschten Hieb folgte. Dieser letzte Faustschlag streifte ihn rechts am Wangenknochen.
 

Radditz dachte an den letzten Song, den Goku gegen Ende von Kamesennin geschrieben und eingesungen hatte. Das Ding lag irgendwo unveröffentlicht im Soundarchiv, was dem Umstand geschuldet war, dass es schon damals stilistisch nicht mehr zur Spaßtütenband seines kleinen Bruders gepasst hatte. Goku hatte sich – schneller als der Rest von Kamesennin - musikalisch weiterbewegt, deutlich auf das Niveau von Vegeta zu. Dabei war damals noch keine Rede von einer Bandmitgliedschaft bei den Spaceapes gewesen.

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You've taken all my pain away

And gave me shiny chains

You've taken all my doubts away

Replaced it with this shame

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Die beiden Männer sprangen zurück. Mit zwei Schritten Abstand voneinander gingen sie erneut in Position, taxierten einander. Bardock befühlte sein Gesicht. Er grinste dreckig und ging dann zum Gegenangriff über, indem er einige mächtige Tritte mit einem unerwarteten Handkantenschlag gen Gokus Halsbeuge miteinander kombinierte.

Doch der duckte sich, ging auf ein Knie und rammte Bardock seine Schulter in den Magen.

Es war nicht klar, was für eine Flüssigkeit dadurch aus dem Mund des Älteren spritzte.

Doch anstatt zurückzuweichen umfasste Bardock mit der linken Hand Gokus rechte Faust und drosch seinem Sohn mit voller Wucht auf den Rücken.

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You took away all my problems

Yeah, you bet

And then you gave me a brand new set

And now I'm not afraid

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Goku kam grunzend hoch und rollte seine Schultern, um den Schmerz zu vertreiben.

Als er erneut angriff, lächelte er.

‚Seine Laune!‘, dachte Radditz und fuhr sich unbehaglich durch die Mähne. Auch er kannte die Euphorie beim Kämpfen, aber in was Goku sich hier reinsteigerte, hatte eine ganz andere Qualität.

‚Es hat zu lange bis zur Abrechnung gedauert.‘
 

Der Drummer beobachtete, wie Bardock sich vor Goku aufbaute. Der alte Mann wirkte, als würde er Kraft sammeln. Als die Blicke der beiden Duellanten sich trafen, folgte der nächste Schlagabtausch. Das Können der beiden Kämpfer war ausgeglichen. Noch.
 

Radditz' Blick glitt über die Zuschauer. Er bemerkte, wie Vegeta und Vehbita mit gleichermaßen ausdruckslosem Gesicht dem Geschehen folgten.

Bisher sah es so aus, als würde das Durchhaltevermögen den Kampf entscheiden. Das, oder…

„Warum macht Dad den Sack nicht zu?“, hörte Radditz die Stimme seines Neffen von der Seite.

„Dein Vater kostet das Duell aus“, antwortete Radditz.

Dieser Umstand zerrte an Gotens Nerven.

„Bei Nappa hat Vegeta doch auch was gesagt?“

„Nappa war was anderes.“

„Warum?“, Goten runzelte die Stirn.

‚Weil das hier gut für deinen Vater ist‘, dachte Radditz. Aber er sagte:

„Es zeichnet sich jetzt schon ab, wer länger durchhalten wird. Je länger das Duell dauert, desto größer wird die Demütigung für Vehbita.“

„DAS ist Dads Antrieb?!“

„Du hast mich nach Vegeta gefragt“, antwortete Radditz gereizt.

„Und Dad?“

„Du kannst alles essen, aber nicht alles wissen, Goten. Halt jetzt die Klappe. Ich will das sehen.“

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I don't love you anymore

I don't love you anymore

I don't love you anymore

I don't love you anymore

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‚Ich _muss_ das sehen‘, fügte er gedanklich hinzu.

Der Drummer fischte einen Kaugummi aus seiner Hosentasche. Das Tempo des Kampfes nahm bis ins Atemberaubende zu. Wenn man nicht genau hinsah, verpasste man all die kleinen Manöver und Schachzüge, die das wahre Niveau des Schlagabtausches preisgaben.
 

Bardock war ein Stratege, jeder von ihm gesetzte Move hatte einen Sinn und sollte letztlich durch die Kombination an verursachten Verletzungen zum Sieg über seinen Sohn führen.

Goku hingegen ging das ganze intuitiv an. Er agierte und reagierte wie es ihm seine Instinkte vorgaben. Dabei wandte er Kampftechniken an, die als traditionell galten, die er aber für seinen Bedürfnisse angepasst hatte.
 

Der Kampf war dynamisch. Organisch. Machtvoll.

Radditz Fäuste kribbelten. So richtig konnte und wollte er sich auch nicht mehr gegen die aufgeheizte Stimmung wehren. Hauptsache, sein alter Herr bekam so richtig auf die Fresse. Er hatte es verdient.

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I thought I would ride the high so high until I can't be reached

By gravity

You won't catch me

Won't catch me

Everyone except me

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Die beiden Duellanten verharrten in knapp zwei Metern Abstand, atmeten harsch, schätzten ihr Gegenüber ab. Gokus Verfassung war besser, aber Bardock wirklich nun zornig.

Er richtete sich auf, nahm eine neue Angriffsposition ein, die geballten Fäuste ein Versprechen an seinen jüngeren Sohn.

Dann setzte er sein Fluidum frei. Aber es ging nicht nur um Einschüchterung – sondern um den Sieg! Auch Goku justierte sich neu, ging in Verteidigungsposition. Vermeintlich, denn auch er ließ nun sein Fluidum fließen.
 

Radditz bekam eine Gänsehaut, als Goku Bardock zu sich heranwinkte. Der Mob tobte wie eine Horde tollwütiger Affen. Es gab kein Zurück mehr: Irgendwer musste jetzt zu Klump geprügelt werden!
 

Der Showdown begann.
 

„Ich halt das nicht aus!“, hörte der Drummer seinen Neffen wutverzerrt über das Geklatsche der Schläge und die Schreie der Horde.

Radditz Nackenhaar stellte sich auf: “Oh doch, du wirst!“

Die Finger seiner rechten Hand legten sich wie ein Schraubstock um Gotens Oberarm. Der Junge hing halb in der improvisierten Arena. Aber Goten im Rampagemode war das Letzte, was sie jetzt gebrauchen konnten, wo Goku Bardock endlich in die Verteidigung gezwungen hatte.
 

Was war mit Trunks?! Und Bulma?! Gotens halbherziger Wutanfall hatte Radditz aufgerüttelt. Wie durch einen roten Filter scannte er nach den Briefs. Der Junge schirmte seine Mutter energetisch ab, die wohl genau deswegen noch erstaunlich gefasst aussah.

Woher konnte er das?

Etwa von Vegeta?!
 

Ein weiterer Blick zum entsprechenden Jin verriet Radditz, dass Vegeta nur am Ausgang des Kampfes interessiert war.

‚So viel zur wahren Liebe, huh, Vegeta?‘, dachte der Drummer bei sich, während er Goten in die Kniekehle trat, sodass der in die Knie ging und endlich aufhörte zu zerren.

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But I soon realized

The rules apply to me, I'm sorely mistaken

Aching now

Takin' out

All my rage

And now I'm not afraid

____________________________
 

Der letzte Schlag saß. Bardock flog durch die Luft und gegen eine Wand wütender Shayanjinn, die ihn schlicht abprallen ließen. Zahlreiche kleine Verletzungen an seinen Händen bluteten, an seinem Wangenknochen suppte ein Cut vor sich hin. Der alte Mann startete einen letzten Versuch sich hochzuhieven, aber er schaffte es nicht.
 

Goku trat zu seinem Vater. Er war aufgeputscht, strahlte reine Hitze und ungezügelte Kraft aus.

Radditz war sich sicher, andere in der Lage seines Bruders hätten nachgetreten, aber das war nicht Gokus Art.

„BRING IHN UM!“, schrie es wie aufs Stichwort irgendwo aus der Menge.
 

Gokus Kopf ruckte hoch.
 

Andere Stimmen fielen mit ein. Ein Chor bildete sich.
 

Goku verzog das Gesicht. Damit war er nicht einverstanden. Seine Aggression war vorüber. Er war als Sieger aus dem Zweikampf herausgegangen. All die jahrelang gesammelte Wut war endlich aus seinem System gespült. Er bedauerte lediglich, dass der Kampf keine zehn Minuten gedauert hatte.
 

Goku ließ das Fluidum erneut fließen. Aber diesmal nicht, um die Shayanjinn in ihrem Wahn zu halten. Sein Frust war fortgewaschen – es gab keinen Grund mehr nachtragend zu sein.

Auch alle anderen Anwesenden konnten dieses Gefühl nun spüren.

Radditz ließ Goten los, der sich keuchend hochkämpfte. Trunks‘ schützende Umarmung um seine Mutter wurde sanfter, bis sich Bulma schließlich losmachte. Der Hetzchor verstummte. Ruhe kehrte ein.
 

‚Der Rübenschädel ein gänzlich neues Level erreicht‘, grinste der Drummer.

_____________________

I don't love you anymore

I don't love you anymore

I don't love you anymore

I don't love you anymore

__________________________
 

Bardock stand nicht wieder auf. Seine Gesichtszüge begannen anzuschwellen. Die Legende der Unbesiegbarkeit des Leibwächters des Šāhs war endgültig Geschichte. Übrig blieb ein Mann mit einem ganzen Haufen Fehler. Ein Mann, der öffentlich von seinem eigenen Sohn in die Schranken verwiesen worden war.
 

„Gesehen?“, fragte Goku seinen Bruder über die schweigende Menge hinweg. Er hob zum Zeichen seines Sieges einen Daumen.

„Jup“, Radditz tat es ihm gleich.

Irgendwie sorgte das für gute Stimmung bei den Meisten. Ausgenommen war dabei Vehbita, der nur daran denken konnte, wie sehr die Unfähigkeit seiner Untergebenen ihn demütigte.

Goku beugte sich unterdessen hinab und nahm das silberne Zigarettenetui seines Vaters an sich. Mit einer geschickten Handbewegung ließ er es aufschnappen und betrachtete es, als habe er einen solchen Gegenstand noch nie gesehen. Einen Moment lang wirkte es so, als wollte er die Angewohnheit seines alten Herrn imitieren, aber dann schloss er es wieder und steckte es in seine eigene Hosentasche.

Radditz kam zu ihm herüber. Er sah hinab zu ihrer beider Vater.

„Meinst du, er ändert sich auf seine alten Tage nochmal?“

„Wäre doch gut für Mutter.“

Radditz grinste, das wäre es. Er nahm Gokus Hand und riss sie zum Zeichen des Sieges in die Höhe.

„Die neue Legende!“, brüllte er in die aufbrandenden Jubelrufe hinein. Vegeta ignorierte er dabei bewusst, auch wenn das später Ärger bedeuten würde.
 

Vegetas Augenlid zuckte. Diesmal spürte er Nappas Pranke mäßigend auf seiner Schulter.

„Wenn hier einer als Legende rausgeht, bin ich das!“, knirschte er.



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  Lodemai
2021-03-20T12:43:08+00:00 20.03.2021 13:43
Hallihallo!
Freut mich, dass du zum Weiterschreiben gekommen bist.
Der Showdown ist ja jetzt im nächsten Kapitel wohl da? Ich bin voller Erwartung... so wie Bulma auch - nur anders. Sie ist ja offenbar auch in Erwartung ;-)
Ich hoffe, deine Zeit lässt es zu und das nächste Kapitel lässt nicht sooooo lange auf sich warten :-O
Grüße
Antwort von:  Gamesh
20.03.2021 22:22
Das hoffe ich auch! Ich warte auch schon so lange drauf, endlich zum wirklich saftigen Part zu kommen.

Du bist der/die zweite Lesende, die davon ausgeht, ich beziehe mich auf Bulmas Schwangerschaft. Wie kommt das? Also - wo hab ich das angedeutet? *kopfkratz*
Antwort von:  Lodemai
20.03.2021 23:53
Ich weiß es auch nicht mehr genau... aber in irgendeinem Kapitel... war es irgendein Traum von Trunks? Ich weiß es nicht. Manches Mal hat man als Leser vielleicht auch Wunschdenken ;-P
Antwort von:  Gamesh
21.03.2021 13:44
Ah, verstehe. Ja klar, in dem Kapitel beim Tätowierer war das. Ich dahcte bloß, ich hab das hier irgendwo recht deutlich eingebaut, ohne es zu merken ;D


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