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Die zweite Chance

von

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Digimon Adventure

Alleine lag Hikari nur mit einen Höschen bekleidet im Bett und starrte gegen die Zimmerdecke. Auf der einen Seite war sie gerührt, dass Takeru sich gegen seinen Traum für ihre Beziehung entschieden hatte. Auf der anderen Seite hatte sie aber auch ein schlechtes Gewissen. Sein Werdegang machte mit dieser Entscheidung keinen Sinn mehr. Er hatte sich während des Studiums doch auf den Sportjounalismus spezialisiert. War nun das ganze Studium für die Katz‘ gewesen?

Die Tür wurde geöffnet und Takeru schlich lautlos hinein. Seine Hose lag zusammen mit seiner Krawatte auf den Zimmerboden. Er trug noch seine Boxershort, seine Socken und sein Hemd. Sanft beugte er sich über sie.

„Darf ich über Nacht bleiben?“, flüsterte er.

„Keru?“

Der Angesprochene legte seinen Finger auf ihre Lippen. „Lass uns morgen reden.“ Er tauschte den Finger gegen seine Lippen aus und küsste seine Freundin zärtlich. „Ich bin müde und würde gerne ein paar Stunden schlafen. Natürlich gehe ich davon aus, dass du gerade ‚ja‘ sagen wolltest, alleine schon, um zu verhindern, dass ich einen Unfall baue, da ich auf dem Weg nach Hause am Steuer einschlafen könnte. Das kannst du doch nicht verantworten!“

Mit ihrer Hand fuhr Hikari über die Wange ihres Gegenübers. „Du bist hier jederzeit willkommen.“ Wie viele Jahre waren vergangen, wo Takeru noch als bester Freund regelmäßig hier im Zimmer – damals noch in einem Futon auf dem Boden – oder später im Wohnzimmer geschlafen hatte? „Es könnte nur eng werden.“

Takeru ließ sich neben ihr nieder. Das Bett war schmal, aber darin sah er weniger das Problem. Er zog Hikaris Körper an sich und küsste ihren Hals. „Gute Nacht, mein Engel“, wünschte er ihr.

In der Dunkelheit konnte der Blonde nicht erkennen, wie Hikari bei dem Kosenamen errötete. Erst jetzt fiel ihr ein, dass Takeru immer ihr Keru bleiben würde. „Gute Nacht, Keru“

 

 

Am Morgen sah der junge Mann recht zerknittert aus. Ihm war durch die spontane Aktion nicht in den Sinn gekommen, Wechselkleidung mitzubringen. Es war ihm höchst unangenehm in einem ungebügelten Hemd am Frühstückstisch mit Hikari und Yuuko zu sitzen. Letztere hatte anhand der Schuhe und der Jacke erkannt, dass über Nacht Besuch gekommen war.

Im Schlafzimmer hatte Hikari ihren Computer hochgefahren. Wie in alten Schulzeiten saß sie vor dem Rechner, während Takeru auf dem Bett saß. Wie viele Hausaufgaben und Projekte hatten die beiden in diesem Zimmer früher verwirklicht?

Der Computer war recht langsam. Erst in den letzten Wochen hatte Hikari angefangen, ihn wieder aktiv zu benutzen. Die meisten Sachen erledigte sie inzwischen mit dem Smartphone.

„So einen PC brauche ich in der Redaktion auch“, stellte er amüsiert fest.

Hikari sah ihn misstrauisch an. „Weshalb?“

„In der Zeit bis das Gerät einsatzbereit ist, kann ich in Ruhe zum Automaten schlendern und mir einen Kaffee holen.“

Zur Antwort schüttelte die Braunhaarige nur stumm ihren Kopf. Männer hatten manchmal schon komische Ideen.

Als die Bildbearbeitungssoftware endlich geladen war, beobachtete Hikari ihren Freund, dessen Auge sich weiteten. Er stand auf und ging zum Bildschirm herüber. Voller Begeisterung sah er auf den Bildschirm.

„Wow. Das sieht ja richtig, richtig klasse aus!“, strahlte Takeru.

Die Lichtträgerin errötete und freute sich, dass es ihrem Partner gefiel. Dieser nahm ihr die Maus ab und fing an, sich alle Dokumente anzusehen.

Die Illustrationen für das gemeinsame Kinderbuch-Projekt waren sehr hochwertig. Der junge Mann hatte nicht damit gerechnet, dass Hikari dies in digitaler Form umsetzen würde. Er wusste bisher nicht einmal, dass sie sowas konnte. Zeichnen auf dem Papier konnte sie schon immer gut. Dies hatte sie auch wunderbar auf den Computer übertragen können.

„Wie hast du das hinbekommen?“, fragte er neugierig, während sich seine Gedanken überschlugen.

„Früher habe ich mit dem Programm gearbeitet, um meine Fotos zu bearbeiten. Die Outlines habe ich eingescannt und ähnlich wie ein Foto bearbeitet.“

„Bekomme ich da irgendwie meinen Text hinein?“, fragte Takeru fasziniert, während sein Blick auf die Zeichnung von Patamon hängen blieb, wo er Gatomon über eine kleine Schlucht half, indem er flog und mit seinen vier Beinchen die Katze an der behandschuhten Pfote hielt.

„Natürlich.“ Sie lächelte Takeru an. Es machte sie nichts glücklicher, als ihrem Freund glücklich zu sehen. Das gemeinsame Projekt hatte ihr wirklich Spaß gemacht und sie wäre auch jederzeit dazu bereit, ein neues zu starten.

„Du bist einfach die Beste!“ Mit diesen Worten küsste er seine Freundin leidenschaftlich.

 

„Was sind denn nun deine Zukunftspläne?“, fragte Hikari nachdem sie das Projekt auf eine CD gebrannt hatte. Der Blonde ließ sich wieder auf Bett nieder. Sein Blick wanderte zur Uhr. „Du hast noch genug Zeit, um nach Hause zu fahren, dich umzuziehen und zur Redaktion zu fahren“, fügte Hikari in etwas schärferen Ton hinzu, falls ihr Freund gerade versuchte, über diese Komponente auszuweichen.

Takeru seufzte nur. „Erstmal bleibe ich bei den Regionalnachrichten.“

Die Braunhaarige zog ihre Stirn kraus. „Und das die nächsten 40 Jahre lang?“, fragte sie kritisch.

Er zuckte mit den Achseln. „Meine Mutter hat als Regionaljournalistin auch ein erfülltes Leben.“

„Du bist aber nicht deine Mutter. Deine Mutter wusste im Studium, dass sie bei den regionalen Nachrichten bleiben möchte, während du über Sportereignisse berichten möchtest.“

„Hika.“ Er legte seine Hand auf ihre und sah sie ernst an. „Ich wollte Autor werden“, stellte er richtig. „und habe mich auf dem Weg im Bereich des Sports weitergebildet. Ich kann mich aber auch problemlos auf andere Bereiche fortbilden. Es gibt immer wieder Schulungen oder Kurse, die ich besuchen kann. Momentan bin ich damit ausgelastet, über die regionales Vorkommnisse zu recherchieren und darüber zu berichten. Meistens bekomme ich aber Falschnachrichten auf den Tisch gelegt, die ich dann innerhalb eines Berichts richtig stelle. Diese Falschmeldungen zu widerlegen macht mir wirklich Spaß. Es ist wahnsinnig interessant, wie eine einzige Aussage unreflektiert interpretiert wird und wie sich dadurch eine Spirale bildet. Die Widerlegung interessiert mich inzwischen wirklich mehr als der Sport. Vielleicht bin ich es in zwei Jahren leid, vielleicht bereitet es mir auch bis zu meinen Lebensabend Freude. Meine Hoffnungen liegen darin, dass ich mich in Zukunft nur noch mit dem Falschmeldungen auseinander setzen darf, wobei ich auch meine Stunden reduzieren möchte, um nebenbei meinen Traum als Buchautor verwirklichen zu können.“

 

 

Montag, 04. Januar 2016

 

Das neue Jahr war bereits vier Tage alt. Das vergangene Jahr hatten Takeru und Hikari mit ihren Freunden gemeinsam verabschiedet und zusammen auf das neue Jahr angestoßen.

Hikari nahm ihre Physiotherapie sehr ernst. Auch war ihr Takeru eine große Hilfe, da er ihr beim Muskelaufbau so gut es ging half und sie auch ermutigte. Inzwischen benötigte die Braunhaarige nur noch eine Gehhilfe und genoß es, wieder eine Hand frei zu haben.

 

Als es bei der Familie Yagami klingelte, sah die Tochter des Hauses erst zur Uhr, bevor sie die Tür öffnete. In einer Stunde wollte sie sich auf dem Weg zu ihrem Freund machen. Sie würde dann fast zeitgleich mit Takeru dort ankommen, vorausgesetzt, er konnte seine Arbeit auch pünktlich beenden.

Sie öffnete die Tür und sah mit einem überraschten Blick ihren Freund an. Er grinste sie an wie ein Honigkuchenpferd. Ihr fiel auf, dass er in Alltagskleidung unterwegs war. Entsprechend musste er nach der Arbeit erst zuhause gewesen sein. Hikari war enttäuscht, dass er sich nicht bei ihr gemeldet hatte, wobei sie sich zeitgleich über den überraschenden Besuch freute.

„Hika“, sprach er freundlich und fuhr mit seiner Hand unter ihr Kinn, um es dann anzuheben. Er küsste sie zärtlich auf die Lippen.

Etwas zögerlich erwiderte Hikari diesen Kuss. „Keru“, hauchte sie und sah ihn mit großen Augen an.

„Darf ich herein kommen?“

Hikari trat verlegen zur Seite. „Natürlich.“

 

„Ich lade dich zum essen ein“, sprach der Blonde, nachdem er es sich auf der Couch bequem gemacht hatte.

„Heute?“

„Ja. Jetzt“, antwortete Takeru knapp und zog seine Freundin auf den Schoß. Sie strich ihm eine Strähne von der Stirn weg, wobei sie ihm dabei einen halben Scheitel zog. Sie fing an, an seinen Haaren herum zu zupfen. Diese waren ungewohnt lang geworden. Sie löste ihre Haarspange und befestigte diese an Takeru. Er verzog ein wenig sein Gesicht.

„Es steht dir“, meinte die Braunhaarige schmunzelnd.

„Meinst du wirklich? Kann ich gleich so ins Restaurant gehen? Oder willst du mir sagen, dass ich zum Friseur muss?“

„Letzteres“, lachte Hikari. „Ich ziehe mich um, dann können wir losgehen. Ich bin gespannt, was du mir zu erzählen hast.“

 

Beim Italiener angekommen bestellte sich Takeru eine Pizza und dazu ein Glas Weißwein. Hikari hingegen entschied sich für einen Salat und dazu ein Wasser. Der Blonde ergriff die Hände von seiner Geliebten. Ihr Herz fing wild an zu schlagen. Er sah sie ernst an. Würde er sie etwa heute schon fragen? Ihr Hände wurden direkt schwitzig bei den Gedanken.

„Hika.“

Die Angesprochene sah ihren Gegenüber erwartungsvoll an. Komm sag es! Habe keine Angst. Auch wenn es verrückt ist: Ich werde ‚ja‘ sagen!, versuchte Hikari durch Gedankenübertragung ihrem Freund mitzuteilen. Sie waren zwar erst einen Monat zusammen, aber Hikari war sich sicher, dass Takeru ihr Seelenverwandter war. „Ich habe heute nur einen halben Tag gearbeitet“, gestand Takeru.

Hikari zog die Stirn kraus. Hatte er erst heute einen Ring gekauft? Das würde zumindest erklären, warum er ihr nichts davon erzählt hatte, dass er früher Feierabend hatte.

„Ich war heute bei einer Agentur“, erzählte er weiter, ohne etwas von Hikaris Gedankengängen mitzubekommen.

Hikari hatte nicht damit gerechnet, dass Takeru die Hochzeitsplanungen einer Agentur überlassen würde. Mimi wäre sicher enttäuscht, wenn sie die Hochzeit nicht mit planen durfte.

„Sie sehen gute Chancen für unser Buch“

Hikaris Körperhaltung gefror. Buch?

„und haben uns unter Vertrag genommen.“

Takeru strahlte sie wieder an wie ein Honigkuchenpferd, während Hikari nicht mit ihrer Enttäuschung umgehen konnte. Sie entzog ihm ihre Hände, schnappte sich ihre Gehilfe, stand wortlos auf und verschwand auf die Damentoilette.

Der Blonde starrte auf den Platz, auf welchem seine Freundin noch vor wenigen Augenblicken gesessen hatte. Hätte er ihr doch sagen sollen, dass er das Kinderbuch veröffentlichen wollte? Er hatte es verschwiegen, um ihr nicht unnötig Hoffnungen zu machen. Es hätte auch genauso gut sein können, dass die Agentur keine Marktchancen für das Manuskript gesehen hätten.

 

Pünktlich mit dem Essen kam auch Hikari zurück. Sie hatte ein wenig Zeit gebraucht, um die Fassung zurück zu erlangen. Sie sah in Takerus besorgtes Gesicht.

„Ich hätte dich vorher fragen sollen. Es war dumm von mir, eine Leseprobe herum zuschicken ohne vorher mit dir über meine Pläne gesprochen zu haben“, entschuldigte sich der Blonde. „Und es war noch dümmer, dir nichts von meinen Termin bei der Agentur zu erzählen. Ich kann das Ganze auch noch widerrufen.“

Die Braunhaarige schüttelte nur den Kopf. „Nein, das brauchst du nicht. Solange Sakura die Erste ist, die es in den Händen hält, ist alles okay.“ Sie drückte seine Hand. „Ich freue mich, wenn ich dir helfen kann, deinen Traum zu verwirklichen. Wenn du ein weiteres Kinderbuch planst, würde ich dir gerne weiterhelfen.“

Takeru fand sein lächeln wieder. „Gerne.“

„Aber was hat eigentlich eine Agentur mit der Veröffentlichung zu tun?“, fragte sie dann neugierig nach. Mit dem Thema hatte sie sich bisher nicht beschäftigen müssen. Es freute sie dennoch, nun einer Veröffentlichung nahe zu stehen.

„Die Agentur sucht nach einem passenden Verlag. Unser Buch in der Genre Kinderbuch wird wohl Verlagen angeboten, die Kinderbücher vermarkten. An die passenden Kontakte komme ich nicht dran. Dafür kassiert die Agentur am Ende zwanzig Prozent von den Einnahmen, die der Verlag uns auszahlt. Hätte uns die Agentur abgelehnt, hätte ich das Buch im Copyshop einmalig anfertigen lassen als Geburtstagsgeschenk für Sakura. Es selber herauszubringen ist nicht einfach, zumal es meistens einen guten Grund hat, warum Agenturen und auch Verlage das Manuskript abgelehnt haben.“

 

 

Donnerstag, 31. März 2016

 

„Heute kann es regnen, stürmen oder schneien. Denn du strahlst ja selber, wie ein Sonnenschein. Heute ist dein Geburtstag, darum feiern wir, alle deine Freunde freuen sich mit dir!“, sangen Yuuko, Taichi, Mimi, Yamato, Sora, Hikari und Takeru. Kaito hatte nach dem ersten Satz aufgeben, da er den Text noch nicht auswendig kannte. Das Geburtstagskind trug ein rosafarbenes Prinzessinnenkleid, dazu ein passendes Diadem und strahlte dabei über das ganze Gesicht.

„Danke schön“, sagte Sakura höflich, während sie unruhig auf ihrem Stuhl hin und her rutschte. Sie freute sich, dass die ganze Aufmerksamkeit ihr gehörte und ihre Brüder gerade schliefen. Taichi und Yuuko brachten die Kinderschaukeln der Zwillinge mit ihren Füßen zum wippen.

Mimi brachte den Geburtstagskuchen, auf dem zwei kleine Kerzen brannten. „Du darfst dir etwas wünschen. Danach pustet du die Kerzen aus.“

Sakura plusterte ihre Wangen auf und blies mit aller Kraft die Kerzen aus.

„Yeah!“, rief ihr Vater aus, wodurch er gleich seine beiden Söhne weckte.

„Du Idiot!“, beschimpfte Mimi ihn gleich darauf. „Sieh zu, wie du die beiden wieder ruhig bekommst.“ Sie verschränkte genervt ihre Arme vor dem Körper.

Takeru musste schmunzeln und wand sich Sakura zu. „Wie alt bist du geworden?“, fragte er das Mädchen. Diese zog ihre Stirn kurz kraus, während sie überlegte.

„Zwei!“, rief sie aus und zeigte ihn dabei mit ihrer Hand ihren Daumen und ihren Zeigefinger.

„Wow! Du bist ja schon ein richtig großes Mädchen geworden.“

„Ja. Ich gehe bald in den Kindergarten von Tante Kari.“

„Dann kannst du mit richtig vielen anderen Kindern spielen.“

„Ja. Aber mit Kaito spiele ich auch gerne.“

Takeru lächelte. Vor einem halben Jahr hatte Sakura mit anderen Kindern noch nichts anfangen können und nun war der Rothaarige sogar ihr bester Freund geworden.

 

Nachdem es Tee und Kuchen gegeben hatte, hatten die Erwachsenen die Erlaubnis von Sakuras Eltern erhalten, ihr die Geschenke zu überreichen.

Von ihrer Großeltern erhielt das Mädchen ein neunteiliges Würfelpuzzle. Sakura verteilte sogleich die Würfel auf den Spielteppich im Wohnzimmer. Sie sah sich jeden einzelnen Würfel an.

„Insgesamt sechs Motive kannst du damit Puzzeln.“ Yuuko setzte sich neben Sakura und auch Kaito sah neugierig die großen Holzwürfel an.

„Darf ich mitmachen?“, fragte er schüchtern nach.

Sakura klopfte auf den freien Platz neben sich und gemeinsam fingen sie an, darüber zu streiten, welches Motiv sie zuerst zusammen setzen wollten und auch, welche Würfelseite dazu passte.

„Damit sind sie jetzt wohl die nächsten Wochen beschäftigt“, witzelte Taichi, während er Ted in seinen Armen wiegte.

Von der Familie Ishida erhielt Sakura eine Ziehtier in Hundeform. Fasziniert sah Takeru zu, wie leicht sich das kleine Mädchen begeistern ließ und wie gering noch ihre Konzentrationsspanne war.

Danach öffnete das Mädchen das flachste Paket. Sie sah sich das bunte Titelbild an, während Yamato, Taichi, Sora und Mimi ihren Blick von den Digimon auf dem Cover ab wendeten, um den Titel zu lesen. ‘Einfach gute Freunde‘ von Takeru Takaishi, Illustrationen von Hikari Yagami.

Die Köpfe drehten sich zeitgleich zu den Paar um.

„Ihr habt gemeinsam ein Buch veröffentlicht?“, fragte Taichi ungläubig nach.

„Noch nicht. Veröffentlicht wird es erst am elften April.“

Mimi sah wieder ihre Tochter über die Schultern, die durch das Buch blätterte und sich die Bilder ansah. „Das sieht ja richtig gut aus“, lobte sie die Beiden. Hikari errötete bei dem Kompliment.

„Danke“, erwiderten beide zeitgleich.

Nachdem Sakura ihr Interesse an dem Buch vorerst verloren hatte und sich zusammen mit Kaito an das Puzzle setzte, nahm Yamato das Buch in der Hand.

„Für Sakura“, las er die Widmung vor. Er zog seine Stirn kraus. „Darf ich jetzt eifersüchtig sein, dass du ein Buch für Sakura schreibst und nicht für deinen Neffen?“, fragte er seinem Bruder nach, der direkt verlegen drein sah.

„Sakura ist nun auch meine Nichte“, redete sich der Autor heraus.

„Nicht offiziell“, stellte Yamato fest. „Dir ist bewusst, dass Kaito in einem halben Jahr Geburtstag hat. Halt dich ran“, fügte er hinzu und schlug seinem Bruder sanft gegen auf dem Rücken.

Sora hatte sich das Buch gegriffen und sah sich die Illustrationen an. „Wirklich schön“, sagte sie verträumt. „Warum schreibst du nicht ein Buch über unsere Abenteuer?“, schlug sie ihrem Schwager vor.

Mimi nickte eifrig. „Ja, dass wäre eine tolle Idee!“

Verblüfft sah Takeru seine Freunde an.

„Ich kann dir dabei helfen“, bot seine Freundin ihm an. „Was ist denn ein Buch über unsere Erlebnisse in der Digiwelt ohne dazu passende Illustrationen?“

„Für Fragen und Anregungen stehen wir dir auf jeden Fall zur Verfügung!“ Auf Taichis Gesicht zierte ein verträumtes Lächeln. „Zudem ich in deinem Buch kein Bild von Agumon gesehen habe“, fügte er gespielt beleidigt hinzu.

„Stimmt. Von Gabumon habe ich auch nichts gesehen.“ Yamato verschränkte seine Arme vor seiner Brust.

„Ich soll mich also meiner Vergangenheit stellen und zugeben, dass ich im Alter von acht Jahren eine anstrengende Heulsuse war?“ Takeru zog seine Augenbraue hoch.

„Stell dich nicht so an“, kam es schnippisch von Mimi. „Ich bin auch dafür, dass du die Abenteuer nieder schreibst und im besten Licht stehe ich dann auch nicht da.“

„Stimmt. Du bist eine ganz schön anstrengende Prinzessin gewesen“, lachte Taichi und bekam von seiner Frau einen sanften Stoß in die Rippen.

„Ich würde eher zwei Bücher veröffentlichen“, dachte der Blonde laut. „Im ersten Teil geht es um die Geschehnisse im Sommer 1999, im zweiten dann um die im Jahr 2001. Beim letzten müsste ich Kontakt mit den Digirittern aus den anderen Ländern knüpfen.“ Er zog seine Stirn kraus.

„In Zeiten von Facebook, Twitter und Co sollte dies ja kein Problem sein“, warf Mimi ein.

Der Blonde seufzte. „Dafür müsste ich mich bei den ganzen Diensten erstmal anmelden.“

„Ach Bruderherz. Wir haben nichts dagegen, wenn auch du ein Teil der modernen Welt wirst.“

„Ich habe seit einem Jahr ein Smartphone“, stellte der Jüngere klar.

„Na und? Du nutzt es dennoch wie ein Steinzeithandy. Installiere doch wenigsten mal WhatsApp!“, schlug Mimi vor.



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Kommentare zu diesem Kapitel (3)

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Von:  Linchen-86
2017-10-26T09:49:27+00:00 26.10.2017 11:49
Hallo Liebes,

jetzt habe ich wieder aufgeholt :)

Ach ja, toll, toll, toll kann ich nur sagen :)
Es gefällt mir, wie Takeru sich nicht unterkriegen lässt und einfach das beste aus seiner Situation macht :)
Sehr gut und ich kann verstehen warum Kari sich erst etwas schlecht fühlt, aber für T.K ist die Entscheidung gefallen und sie sollte sie auch akzeptieren ;)
Ach ja und dann wird dieses Kinderbuch unter Vertrag genommen und veröffentlicht :) Wie schön :)
und Kari hofft, er macht ihr einen Antrag... Ach herm... alles gut Kari, der Antrag kommt schon noch ;)

Sakuras Geburstag :) Ach ja meine Kleine feiert auch bald ihren ersten Geburtstag :/ Werde schon ganz sentimental :) Und die ganzen Geschenke := So genail. So sind eben Kinder. Hast du welche? kannst auch ENS schreiben. Interessiert mich nur gerade :D
Haha... Das Matt beleidgt war, kann ich verstehen, aber einem guten Auto fällt sicher noch eine schöne Geschichte ein und klar sind Kaito und Sakura beste Freunde ;) Wie könnte es anders sein? :D

Ach ja, voll niedlich wie die Freunde Takeru dazu bringen die Kindheitserinnerung/Abenteuer als Band zu veröffentlichen :) Wäre sicher so ein Erfolg wie Tribute oder so :DDD
ich würde es kaufen und lesen ;D und sollte es verfilmt werden, hätte ich sie mir auch angeguckt ;D
Mimi hat gar nicht schlecht abgeschitten... Tzz... aber T.K war am Anfang wirklich eine Heulsuse, aber das fand ich auch authenitsch. Ich hätte auch erstmal nur geweint :D

so... nur noch Epilog? und was dann?

Liebe Grüße :):*
Antwort von:  Mestchen
26.10.2017 14:39
Hi Linchen,

vielen Dank für dein Kompliment :)
Um bei Hikari zu bleiben würde Takeru auch bei Daisuke als Tellerwäscher arbeiten :P

Ja, dass Kinderbuch aus dem Prolog ist nun endlich fertig und kann verlegt werden. Hikari hatte ja leider eine falsche Erwartungshaltung. Dabei trug doch Takeru nur Alltagskleidung und führte sie in ein normales Restaurant aus. Das war nichts mit Anzug, Blumen und einem noblen Restaurant!

Irgendwann bekommt sie sicherlich einen Heiratsantrag. Am besten natürlich von dem Blonden. Und sonst: Selbst ist die Frau!

Ich habe keine Kinder. Ich erlebe aber die Entwicklung meines Cousins (Pflegekind meiner Tante), der nächstes Jahr schon in die Schule geht und meines Neffen, der jetzt 7 Monate und 3 Tage alt ist. <3

Matt hätte TK einfach im Prolog Kaito vor die Nase setzen lassen müssen. Aber nein: Tai kam ihm zuvor. Hätte TK ein paar Tage auf Kaito aufgepasst, dann hätte er Kaito Kinderbücher vorgelesen und sich halt so entschieden, dass er das auch selber (besser) kann. :P
Ich hoffe einfach, dass TK Digimon Tri nicht ausschreiben wird. *hust* Hat schon seinen Grund, dass ich dies im Kapitel absichtlich nicht erwähnt habe :P
Ich bin mir gar nicht mehr so sicher. War TK im Epilog von 02 gerade mit dem Buch fertig geworden, oder war es bereits veröffentlicht? Denn sonst hat er ja noch zwölf Jahre Zeit, bis beide Bücher fertig sind. Solange sollte er sich nicht Zeit lassen!

TK und Kari waren damals ja auch erst acht Jahre alt. Sie wurden eigentlich altersgerecht damals dargestellt. Wobei TK sich ja auch stark verändert hatte, als Kari dann als achter Digiritter dazu kam. Er wurde dann mutiger und selbstständiger. Vielleicht lag es auch an Tai, der ihn etwas Verantwortung übertragen hatte.

Ja. Es folgt nur noch ein Epilog. Komisch, oder? Man wächst mit der FF, hat seine Charaktere lieb gewonnen, hat einen Beta-Leser gefunden, bin inzwischen selber Beta-Leser und dann ist auf einmal Ende. Ich hätte die Geschichte noch in die Länge ziehen können. Aber solche Filler mag ich eigentlich gar nicht. Dann lieber kurz und schmerzlos. Vielleicht erscheint ja noch eine One-Short Reihe, die hierauf aufbaut. Vielleicht aber auch nicht.
Aktuell schreibe ich gerade das dritte Kapitel meiner neuen Geschichte. Daisuke, Takeru und Hikari besuchen das letzte Jahr der Oberstufe und es geht auf Klassenfahrt.
Da wird die Freundschaft ein wenig auf die Probe gestellt.
Hochladen werde ich sie aber erst, wenn ich genug Puffer habe. So vier Kapitel sollten schon fertig sein.

Liebe Grüße zurück. :*
Von:  Tasha88
2017-10-24T10:11:25+00:00 24.10.2017 12:11
Hallo :3

man warst du gemein zu der armen Kari XD
da erwartet sie einen Antrag... und stattdessen
na gut, ich finde auch schon, dass die Sache mit dem Kinderbuch einfach toll ist ^^
das ist etwas, das sie immer verbinden wird. auch wenn sie es natürlich erstmal schlucken musste ...
aber der Antrag wäre ja schon seeeehr schnell gekommen ^^
und natürlich hätte sie ja gesagt ;) hätte sie müssen ;p

und sooo süß, wie sie es Sakura schenken *-*
ich muss Matt aber zustimmen - Sakura ist ja nicht wirklich TKs Nichte... noch nicht ;)
er hätte viel mehr seinem Neffen so ein Geschenk machen müssen ^^

und da war es nur noch eines o.O

Liebe Grüße
tasha
Antwort von:  Mestchen
24.10.2017 15:24
Hallo Eichhörnchen,

ich war gemein? Ich? Ich habe gar nichts gemacht! Wirklich! Ich bin unschuldig. Was kann ich denn dafür, dass Takeru sie in ein Restaurant einlädt und so ernst dabei ist. Richtig: Gar nichts!

Vielleicht macht der Blonde ja wann anders einen Heiratsantrag :) Oder Hikari muss ran.
Du hast ja den Vorteil, dass du das Ende bereits kennst :P

Und Sakura musste ja das Buch bekommen. Es ist zwar ein wenig her, aber die Idee dazu gab es ja bereits im Epilog und das Buch entstand nebenbei zwischen den elf Kapiteln. :P

Mein Herz blutet ja immer noch. Ich habe die Geschichte ja echt lieb gewonnen >.<

Nächste Wochen werden mir wohl die Tränen über die Wange laufen, wenn ich auf "jetzt veröffentlichen" drücken werde und die FF als "abgeschlossen" markieren werde.

Aber irgendwann gibt es eine neue Geschichte von mir. Ich quäle euch weiterhin!

Liebe Grüße
Mestchen
Antwort von:  Mestchen
24.10.2017 15:26
Ich meinte natürlich im Prolog >//<
Antwort von:  Tasha88
24.10.2017 15:45
Haha :D sag ich dir ja immer wieder ;)
Wir Schreiber können nix dafür ;p
Das machen die Charaktere ganz von alleine...
Ich glaube, ich werde nächste Woche auch ein wenig wehmütig... Immerhin durfte ich die Geschichte begleiten. Danke dir dafür <3
Antwort von:  Mestchen
24.10.2017 17:15
Ich danke Dir vom Herzen, dass Du Dich mich über die Monate unterstützt hast und nicht das Handtuch geworfen hast <3
Antwort von:  Tasha88
24.10.2017 17:30
So schlimm bist du ja nicht ;p

Und epilog/Prolog verwechsel ich auch immer XD
Von:  Kaninchensklave
2017-10-23T17:26:09+00:00 23.10.2017 19:26
ein Tolles Kap

oh Hika hat sich da noch zuviele hoffnungen gemacht und doch wird diese Frage wphl nicht mewhr lange auf sich warten lassen
daser zwei Bücher schreiben soll über die Abenteuer in der Digiwellt ist doch was schönes, immerhin kann er da ganz ungeniert
seine Gefühle mit einbringen die er schon immer für Hikari hatte und diese für Ihn ;)

doch erstmal geht es darum ein weiteres Kinderbuch zu schreiben für seinen Neffen zum Geburtstag
und Kari wird die passenden Zeichnungen dafür schnell Anfertigenda bin ich mir sicher

nach seinem großen durchbruch wird er seinen Traumleben und whrend Hika im Kindergarten arbeitet wird Keru als Autor wunderbar von zu Hause aus arbeiten können, dazu den Haushaltschmeissen und seine liebste jeden Tag mit etwas selbstgekochten verwöhnen

GVLG
Antwort von:  Mestchen
24.10.2017 15:18
Hallo :)

So weit geht es in meiner FF dann nicht mehr. Nächste Woche kommt ja bereits das Epilog :)
Aber so ungefähr wird es dann nach der Geschichte weitergehen, wobei Takeru die Sache mit der Liebe rauslassen wird. :P

Dann bis nächste Woche
Liebe Grüße
Isabell


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