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Marinette und das Biest

von

Vorwort zu diesem Kapitel:
Und wieder etwas neues von mir xD
Dieses Mal allerdings ohne Ladybug und Cat Noir (Mehr oder weniger xD)

Ich war vor einiger Zeit mit Freunden im Kino zu "Die Schöne und das Biest" und da kam mir prompt die Idee zu einer Fanfiction 😅
Dann entdeckte ich noch einige Bilder und schon ging es los und ich fing an zu schreiben 😊
Es wird natürlich etwas vom Film abwandeln, aber ich hoffe das ist nicht schlimm 😉

Ich hoffe euch gefällt die andere Art meiner FF ^^
Viel Spaß beim lesen 😘 Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
In diesem Kapitel werde ich abwechselnd in Cats bzw. Marinettes Sicht schreiben ^-^
Werde es allerdings markieren 😉

LG Nami88 Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Und wieder ist mit diesem Kapitel eine meiner Fanfictions beendet ^^

Viel Spaß mit dem Epilog Komplett anzeigen

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Prolog

Prolog
 

Aus Marinettes Sicht geschrieben
 

„10. August. 1780. Das ganze Schloss von Chenonceau war in heller Aufregung. Die Gärtner verschönerten die vielen französischen Gärten die das Schloss umrandeten und der Schlossgarten mit einem Meer aus Rosen in den prächtigsten Farben, Efeu, Buchsbäume, Orangenbäumen und noch vielen weiteren Pflanzen, strahlte so schön wie noch nie. Alle Köche standen Stundenlang in der Küche, um ein Festmahl zu zaubern, das nur einem König würdig war und die Dienstmädchen putzen das Schloss und klopften die Teppiche. Alles musste Perfekt sein, denn das war nicht irgendein Tag. Es war der 18. Geburtstag des Prinzen Adrien Agreste, der an diesem Tag zum König gekrönt werden sollte. Bei Sonnenuntergang kamen die ersten Gäste und die Musik wurde bis tief in die Wälder gehört. Nur die reichen und schönen wurden an diesem Abend eingeladen. Der Prinz wollte keine Menschen des einfachen Volkes auf dieser Feier, geschweige denn, dass diese Menschen je einen Schritt in die Nähe des Schlosses wagen sollten. Er war verbittert und sein Herz, so sagte man, war aus Eis. Es ließ kein Mitgefühl zu, geschweige denn Liebe. Die Feier war in vollem Gange, als es plötzlich anfing zu Stürmen und die Tür zum Festsaal aufgerissen wurde. Eine alte Dame, mit zerfetzter Kleidung kam herein und bat um Obhut für die Nacht und reichte dem Prinzen als Gegenleistung eine rote Rose. Jedoch lachte der Prinz die Frau nur aus und alle anderen stimmten mit ein. Er schrie sie an, wie sie es wagen konnte das Schloss zu betreten und seine Feier zu stören. Er holte seine Wachen und ließ die alte Frau herausschmeißen. Jedoch befreite diese sich aus den Griffen der Wachen und aus einer alten Frau, wurde eine wunderschöne Fee. Eine Fee die einen Fluch über das Schloss legte und damit auch über alle die darin lebten. Die Menschen rannten panisch umher, doch dies half nichts. Ein Fluch der das Schloss, den Prinzen und seine Gefolgschaft trafen. Sie zu Ungeheuern verwandelten. Zu Lebewesen weder Mensch noch Tier.“
 

Ich musste lachen, da Manon sich an ihrer Puppe festhielt und zitterte.
 

„Und was passierte dann?“
 

„Alle Menschen, die nicht von diesem Fluch getroffen wurden, vergaßen den Prinzen und seine Gefolgschaft. Es war fast so, als ob sie nie existierten.“
 

„Und kann man die armen Menschen denn nicht von diesem Fluch lösen?“
 

„Der Legende zufolge, kann nur die wahre Liebe diesen Fluch lösen. Jedoch muss dies geschehen, bevor die magische Rose, die der Prinz bekam, sein letztes Blütenblatt verliert.“
 

„Dann müssen wir dorthin und den Menschen helfen.“
 

Ich fing an zu lachen und streichelte Manon über den Kopf.
 

„Das ist doch nur eine Geschichte. Man erzählt diese um den Menschen oder auch kleine Frechdachse, so wie dir, Angst einzujagen.“
 

Es ist nur eine Geschichte! Aber hat nicht auch jede Geschichte einen Funken Wahrheit an sich?

Ich schaute raus in die dunkle Nacht, die allein durch den Vollmond erhellt wurde.

Kapitel 1
 

Eine Woche ist bereits vergangen seit ich Manon die Geschichte des verwunschenen Schlosses erzählte. Sie erzählte es natürlich voller Begeisterung ihrer Maman, welche nur grinste und ihr sagte, dass dies nur eine Geschichte sei, die man sich erzählte.

Aber vielleicht sollte ich mich kurz vorstellen.

Mein Name ist Marinette Dupain-Cheng und ich bin 17 Jahre alt. Zusammen mit meinem Papa lebe ich in der kleinen französischen Stadt Ambois. Ich liebe meine Heimat, jedoch möchte ich irgendwann mal nach Paris. Etwas anderes sehen als meine Heimat, die umgeben von Wald und Wiesen war. Nur selten verirrt sich ein fremder in die Stadt und die meisten leben von dem, was sie anpflanzen oder wie mein Vater, in der großen Stadt verkauften. Einmal in der Woche fuhr er mit der Kutsche in die Stadt, um dort das Gebäck an Mann zu bringen und für mich dann Stoffe zum Nähen zu kaufen. Das Nähen war eines meiner Leidenschaften. Meine Maman brachte es mir bei, genau wie das lesen. Ich war das einzige Mädchen der Stadt die neben den Jungs und unserer Lehrerin, lesen konnte. Auf eine Schule durfte ich nicht gehen, dies wurde nur den Jungs zuteil. Aber Madame Bustier, die Lehrerin der Stadt, versorgte mich regelmäßig mit Büchern. Sie ging oft in die große Stadt und kaufte dort die Bücher für die Schule und wenn sie etwas abgearbeitet hatte, bekam ich das Buch ausgeliehen. Sie schenkte mir auch Romane und Bücher mit Gedichten oder Fantasywesen.

Wenn ich nicht gerade meinem Papa in der Backstube half oder nähte, saß ich gerne an der Loire nahe der Stadt und las. Leider wurde ich dadurch als seltsam in meiner Heimat abgestempelt. Da die meisten Mädchen in meinem Alter bereits verheiratet waren und sich um die Kinder kümmerten. Allerdings gab es hier keinen Mann der mich Interessierte und das wahr daher auch ein Grund für mich nach Paris zu gehen. Ich wollte nicht einfach so Heiraten. Sondern nur einen Mann den ich wirklich Liebte.

Allerdings schien das Kim einfach nicht zu verstehen. Ständig schmeichelte er mir und machte mir Geschenke. Obwohl ich ihm schon mehrmals sagte, dass ich kein Interesse hätte, ließ ihn das völlig kalt und er machte immer weiter. Es gibt genug Mädchen, die glücklich wären, ihn zum Mann zu bekommen. Soll er sich doch für so eine entscheiden und mich endlich in Frieden lassen.
 

„Marinette mein Liebling, kommst du mal bitte zu mir.“
 

Ich stand von meinem Nähtisch auf und ging zu meinem Papa in die Backstube. Ich liebte den Duft von frischem Brot und Gebäck und für mich ist mein Papa der beste Bäcker des Landes. In der Stadt sind seine Backwaren schon sehr bekannt, allerdings möchte er einfach nicht dorthin ziehen. Ambois ist die Heimat meiner Maman. Daher brachte er es einfach nicht übers Herz, hier wegzuziehen. Sie verstarb leider vor fünf Jahren an einer Lungenentzündung. Wir konnten uns keine Medizin leisten und so mussten wir mit ansehen, wie ihr Körper immer schwächer wurde, bis sie eines Nachts seelenruhig einschlief. Das einzige was mir außer der Erinnerung an meine Maman blieb, war ein Medaillon mit einem Bild von meinen Eltern und mir als zweijähriges Mädchen. Meine Maman sagte immer, dass ich etwas Besonderes sei und ich eines Tages den Prinzen fürs Leben treffen würde. Wie schön es wäre, wirklich einen Prinzen zu treffen, der mich aus dieser Stadt holt und mit dem ich bis ans Ende unserer Tage glücklich in einem wunderschönen Schloss leben würde. Aber das sind nur meine Tagträume.

In der Backstube angekommen, sah ich bereits, wie Papa fleißig am Backen war. Das bedeutet, dass er wieder in die Stadt fuhr.
 

„Du hast gerufen Papa?“
 

„Könntest du mir etwas helfen Liebes? Ich würde gerne noch einige Törtchen für morgen backen, habe aber mit dem Brot noch zu tun.“
 

„Natürlich Papa. Welche soll ich machen?“
 

„Ich dachte an welche mit Schokolade und welche mit Himbeeren und Pfirsichen.“
 

Ich nickte und fing an das süße Gebäck zuzubereiten. Ich liebte die Arbeit in der Bäckerei. Von klein auf wurde mir das Backen von Papa beigebracht und Maman lehrte mich das kochen. Sie sagte immer, dass der Mann den ich einmal heiraten werde, es sehr gut bei mir hätte. Als die Sonne unterging, wurden wir fertig und zusammen verstauten wir alles auf der Kutsche.
 

„Papa, willst du wirklich noch heute aufbrechen? Es wird doch schon dunkel.“
 

„Du weißt doch, dass ich morgen zu den ersten auf dem Marktplatz gehören möchte. Damit ich einen guten Platz zum Verkaufen bekomme.“
 

„Ich weiß. Aber bitte passe auf dich auf, versprochen?“
 

„Ich verspreche es dir. Wir sehen uns morgen Abend wieder.“
 

Er gab mir noch einen Kuss auf den Kopf und verabschiedete sich von mir. Ich winkte ihm noch hinterher, ehe ich zurück in das Haus ging.

Ich zündete mir noch eine Kerze an, um etwas zu lesen. Da ich jedoch ziemlich Müde war, entschied ich mich dazu heute früher schlafen zu gehen.

Kapitel 2
 

Am nächsten Morgen, wurde ich durch die warmen Strahlen der Sonne geweckt, die mir ins Gesicht schienen. Ich stand auf und streckte mich, ehe ich mein Gesicht wusch. Ich ging in die Backstube und zerbröselte altes Brot für unsere Hühner und nahm noch zwei frische Brotlaibe, sowie einige Törtchen mit, bevor ich aus dem Haus ging. Mein erster Weg führte mich zu Madame Bustier in die Schule, wo bereits einige Schüler standen und redeten.

Im Gebäude suchte ich nach der Lehrerin und fand sie in ihrem kleinen Büro.
 

„Guten Morgen Madame Bustier. Ich wollte ihnen die Bücher zurück bringen und mich noch einmal dafür bedanken.“
 

Ich überreichte ihr die Bücher, sowie ein Laib Brot und ein Himbeer-Törtchen.
 

„Hallo Marinette. Ich freue mich dich zu sehen. Sind die Backwaren etwa für mich?“
 

„Ja. Als Dankeschön dafür, dass ich mir die Bücher ausleihen durfte.“
 

Dankend nahm sie es an und reichte mir ein neues Buch.
 

„Ich habe in der Stadt ein Buch entdeckt und dachte, das dich das sicher Interessiert. Es beinhaltet Werke vom englischen Dramatiker, William Shakespeare. Ein Sommernachtstraum, Zwei Heeren aus Verona, Antonius und Cleopatra oder das berühmte Drama Romeo und Julia.“
 

Sie überreichte mir das Buch, was ich strahlend annahm.
 

„Danke Madame. Ich werde sicher noch heute anfangen es zu lesen. Ich will sie dann auch nicht länger aufhalten. Ihnen noch einen schönen Tag.“
 

Ich verabschiedete mich und machte mich auf den Weg zu Madame Chamack und ihrer Tochter Manon. Ihr Mann ist vor drei Jahren tödlich verunglückt, als er nach einem Sturm das Dach reparierte. Er rutschte aus, stürzte runter und brach sich sein Genick. Seitdem erzieht sie die gemeinsame Tochter alleine und hält sich mit Wäschewaschen und Pferde pflegen über Wasser. Diese Familie hatte nie viel Geld, allerdings wurde dies nach dem tödlichen Unfall des Mannes noch knapper. Daher war Madame Chamack froh, dass ich so oft wie möglich auf ihre Tochter aufpasste, ohne etwas dafür zu verlangen. Sie war eine gute Freundin meiner Mutter, wodurch es für mich selbstverständlich war, ihr zu helfen. Als ich bei dem Haus ankam, wurde ich bereits stürmisch von Manon begrüßt.
 

„Marinette.“
 

Ich hob sie hoch und drehte mich im Kreis.
 

„Hallo meine kleine.“
 

„Erzählst du mir heute wieder die Geschichte vom verwunschenen Schloss?“
 

„Ich denke, wir machen heute etwas anderes. Vielleicht gehen wir etwas spazieren.“
 

„Guten Morgen Marinette. Danke das du wieder auf Manon aufpasst.“
 

„Guten Morgen Madame. Sie wissen doch, dass ich das gerne mache. Ich habe hier auch eine Kleinigkeit für euch zwei.“
 

Ich gab ihr das Brot und die zwei Schoko-Törtchen.
 

„Aber das können wir nicht annehmen. Du verlangst schon keine Entlohnung dafür, auf Manon aufzupassen.“
 

„Keine Widerrede. Mein Papa hat sicher nichts dagegen. Sonst hätte er das Gebäck nicht in der Backstube liegen lassen.“
 

Ich lächelte sie an und mit Tränen in den Augen, nahm sie mir die Backwaren ab. Ich verabschiedete mich und ging zusammen mit Manon aus der Stadt um etwas spazieren zu gehen.
 

„Wie sieht es aus kleine Prinzessin, soll ich dir eine Geschichte vorlesen?“
 

„Au ja.“
 

Sie strahlte mich an und zusammen setzten wir uns an die Loire. Ich zog meine Schuhe aus und hielt meine Füße in das kühle Wasser und fing an aus meinem neuen Buch vorzulesen. Ich entschied mich für Romeo und Julia, da ich davon bereits hörte. Manon lauschte mir aufmerksam zu und strahlte immer, sobald es spannend wurde oder sprang vor Begeisterung auf, wenn ich von einem Kampf vor las. Ich war fast beim Ende angekommen, als wir Pferde wiehern hinter uns hörten und verwundert drehte ich mich um.

Leider erblickte ich jemanden, der mir auch weg bleiben konnte.
 

„Marinette mein Liebling, hier bist du also. Ich habe dich schon überall in der Stadt gesucht.“
 

„Hallo Kim. Warum suchst du mich?“
 

„Ich wollte mit dir wegen unserer Hochzeit sprechen. Wir sollten nicht zu lange warten. Immerhin wirst du nicht jünger.“
 

Wie konnte er es nur wagen! Kapiert er nicht endlich mal das ich absolut kein Interesse an ihm hatte?
 

„Marinette wer ist das? Ist das dein Mann?“
 

Entgeistert schaute ich zu Manon und Kim musste grinsen.
 

„Ich bin ihr zukünftiger Ehemann und der Vater ihrer Kinder.“
 

„Das reicht.“
 

Wütend stand ich auf und ging auf Kim zu.
 

„Jetzt hörst du mir mal zu. Ich werde niemals, hörst du, niemals deine Frau werden. Lieber sterbe ich oder gehe betteln, als dich zu Heiraten.“
 

„Ich liebe widerspenstige Frauen, vor allem, wenn sie so wunderschön sind wie du.“
 

Er zwinkerte mir zu und verschwand zusammen mit Max Richtung Stadt.
 

„Na komm Manon. Wir gehen zu mir und backen etwas Schönes für deine Mamon. Was sagst du dazu?“
 

„Ja. Ich will einen Kuchen backen.“
 

Ich nickte und zusammen machten wir uns auf den Weg zu mir und fingen an einen Apfelkuchen zu backen. Zum späten Nachmittag, wurde Manon abgeholt und überreichte voller Stolz, den Kuchen an ihre Maman. Ich musste lächeln und winkte beiden noch, ehe sie hinter einer Hauswand verschwanden. Ich wollte gerade zurück, um das Chaos zu beseitigen, als ich zum zweiten Mal heute Pferde wiehern hörte. Genervt drehte ich mich um, da ich dachte, Kim würde mich wieder einmal Belästigen. Allerdings war es nicht das Pferd von meinem Verehrer, das in meine Richtung kam, sondern das Kutschpferd meines Papas. Erschrocken ließ ich alles stehen und liegen und rannte zu ihm. Ich nahm die Zügel und führte es erst einmal zu der Tränke. Panisch sah ich mich um, konnte meinen Vater allerdings nirgends entdecken. Schnell holte ich meinen Mantel und machte mein Pferd Tikki fertig, ehe ich das Pferd meines Vaters an den Zügeln nahm und los ritt.
 

„Komm, zeig mir den Weg wohin Papa ist.“
 

Ich ritt los, immer bedacht darauf, den Schimmel meines Vaters nicht los zulassen. Wir ritten einige Zeit durch den Wald, bevor das Pferd von Papa stehenblieb und panisch wurde. Ich hatte Probleme ihn zu beruhigen und dann sah ich die Kutsche mit dem ganzen Gebäck. Sie lag umgekippt auf den Waldweg und die ganzen Backwaren, lagen verstreut daneben.

Was ist hier nur passiert?
 

„Papa? Papa, bist du hier irgendwo?“
 

Ich stieg von Tikki runter und sah mich etwas um, bevor ich einen Abzweig entdeckte. Ich nahm die zwei Pferde und lief langsam den Weg entlang.

Wohin führt dieser? Ich war hier schon einmal mit Papa, allerdings fiel er mir damals nicht auf.

Ich schaute mich in der Gegend um und rief immer wieder nach meinem Vater. Erhielt jedoch keine Antwort. Plötzlich fing es an zu schneien und nur wenige Meter weiter, war alles mit einer weißen Schneedecke bedeckt.

Wie konnte das sein? Wir haben Mitte Juli und hier schneit es? Bin ich womöglich vom Pferd gefallen und hatte mir den Kopf gestoßen? Ich zwickte mir in den Arm, musste jedoch schmerzlich feststellen, dass ich hellwach war. Ich schaute mich weiterhin um, plötzlich zog es mir die Beine weg und ich fiel einen Abhang herunter. Mit schmerzverzerrtem Gesicht, rieb ich mir den Kopf und stand auf. Das gibt neben blauen Flecken, auch eine Beule und Kopfschmerzen. Als ich aufblickte, stockte mir der Atem. Vor mir erstreckte sich ein riesiges Schloss, was von einem Wassergraben umgeben war. Weiter sah ich noch ein riesiges Gelände mit kleineren Gärten. Das sieht fast so aus wie das Schloss aus meiner Geschichte. Sofort schüttelte ich den Kopf, um den Gedanken wieder zu verscheuchen. Das ist nur eine Geschichte Mari. Eine, die man kleinen Kindern erzählt, um ihnen Angst einzujagen. Ich holte die Pferde und ging Richtung Schloss. Ich ging die Brücke entlang, die über den Wassergraben führte und schaute mich überall vorsichtig um. Mittlerweile wurde es schon so spät, dass bereits die Sonne unterging. Jetzt musste ich mich aber beeilen. Schnell band ich die Pferde fest und ging zum Haupteingang. Gerade als ich anklopfen wollte, ging die Tür wie von Geisterhand auf. Vor Überraschung, wich ich zurück, atmete noch einmal tief durch und trat ein.
 

„Hallo? Ist jemand da?“
 

Ich schaute mich etwas um, konnte aber niemanden entdecken. Dafür, dass hier keiner zu wohnen schien, war es relativ sauber. Nicht ein Staubkorn auf den Möbeln. Aber ich hatte gerade weiß Gott andere Sorgen, als den fehlenden Staub.
 

„Papa? Papa, bist du hier irgendwo?“
 

„Mari?“
 

„Papa? Wo bist du? Ich komme, um dich zu holen.“
 

„Verschwinde von hier Mari, solange du noch kannst.“
 

Wieso Verschwinden? Wie konnte er nur von mir denken, dass ich ihn hier einfach so zurück lasse? Schnell rannte ich die Treppe hoch, wo ich meinen Vater vermutete. Ich weiß nicht, wie viele Stufen ich bereits empor stieg, bis ich endlich an einer Zelle stehen blieb.
 

„Papa, geht es dir gut?“
 

Ich kniete mich vor die Zellentür und mein Vater kam auf mich zu und nahm meine Hand.
 

„Mari was machst du hier oben? Verschwinde von hier, bevor er dich sieht.“
 

„Wer Papa? Wer hat dich hier eingesperrt?“
 

„Der Herrscher des Schlosses.“
 

Ich reagierte nicht weiter darauf und versuchte die Tür zu öffnen, indem ich immer wieder daran zehrte. Plötzlich hörte ich ein Knurren hinter mir, was mir eine Gänsehaut bescherte und als ich mich umdrehte, sah ich direkt in zwei Giftgrüne Augen.

Kapitel 3
 

Aus Adriens Sicht geschrieben
 

Die Feier war im vollen Gange. Alle amüsierten sich und ich würde endlich zum König gekrönt werden. Seit mein Vater vor zwei Jahren verstarb, ersehne ich diesen Tag, meinen 18. Geburtstag herbei, um endlich über das Land regieren zu können. Es wurde Zeit für neue Gesetzte und höhere Steuern. Wie schon mein Vater zu Lebzeiten sagte. Geld regiert die Welt und nur wer Geld hatte, besitzt Macht und ich wollte Macht. Alle sollten meinen Namen kennen. König Adrien Agreste. Der Herrscher dieses Landes.

Nicht mehr lange und die Zeremonie würde stattfinden. Man würde mir die Krone aufsetzten, was Symbolisieren sollte, das ich der mächtigste Mann dieses Reiches bin.

Plötzlich wurde ich aus meinen Gedanken gerissen, als die Tür zum Festsaal geöffnet wurde und kalter Wind mir entgegen blies. Eine alte Frau trat durch diese und zornig ging ich auf sie zu. Nicht nur das sie es wagte, meine Feier mit ihrer Anwesenheit zu stören, bat sie mich doch tatsächlich um Asyl für diese Nacht, als ich vor ihr zum Stehen kam. Als Dank dafür wollte sie mir eine klägliche Rose schenken. Ich musste lachen und meine Gefolgschaft stimmte mit ein.
 

„Alte Frau. Was denkst du, wie weit du mit diesem Unkraut kommst? Du bittest mich, den zukünftigen König um Asyl für die Nacht? Wie lächerlich. Wachen schmeißt sie raus und danach wird weiter gefeiert.“
 

Ich schnipste mit den Fingern und der Hauptmann, den ich gerne mal Gorilla nannte, kam zusammen mit einer weiteren Wache auf uns zu und packten die Frau.

Zufrieden drehte ich mich um, bis ich plötzlich ein Licht hinter mir erblickte und mich zu diesem Umdrehte. Jetzt stand nicht mehr die alte Frau vor mir, sondern eine wunderschöne Fee.
 

„Adrien Agreste. Dein Herz ist so kalt wie Eis und lässt weder Mitgefühl noch Liebe darin Platz haben. Du bist in deinem inneren ein Monster und so sollst du auch außerhalb Aussehen. Du wirst zu dem, was du bist. Ein Ungeheuer.“
 

Panisch rannten alle Menschen weg und versuchten sich zu Retten. Meine Gäste konnten fliehen, jedoch verwandelten sich all meine Angestellten zu Tierähnlichen Wesen. Ich kniete mich nieder und bat um Verzeihung, aber nichts half. Ich sah zu, wie alle Menschen um mich herum verwandelt wurden und auch ich spürte eine Veränderung. Meine Hände wurden zu schwarzen Pranken und auch der Rest meines Körpers veränderte sich. Als ich aufstand und in einen Spiegel sah, der im Saal hing, erschrak ich selber, über mein jetziges Aussehen. Ich schlug dagegen und sackte zu Boden. Erst als die Fee vor mir stand, blickte ich auf.
 

„Nun bist du zu dem geworden, wie es in deinem inneren Aussieht. Ein Monster. Keiner aus diesem Lande wird sich mehr an euch oder den anderen dieses Schlosses erinnern können. Jedoch gibt es eine Möglichkeit diesen Fluch zu brechen. Wenn dich ein Mädchen von ganzem Herzen liebt, kann der Fluch dich und jeden, der getroffen wurde, erlösen.“
 

„Wie soll das geschehen? Als ob irgendjemand ein Monster wie mich je lieben könnte.“
 

„Das liegt allein an dir, Biest. Aber bedenke, wenn das letzte Blütenblatt dieser roten Rose abgefallen ist, bleibst du und alle anderen, für immer Monster.“
 

Zeitsprung 2 Jahre später
 

Die Zeit verging wie im Flug und nicht ein Mensch kam auch nur in die Nähe des Schlosses. Wie sollte so der Fluch gebrochen werden? Werde ich etwa so mein Leben verbringen? Als ein Monster? Mir blieb jedenfalls nicht mehr viel Zeit. Die Rose verlor immer mehr Blütenblätter. Bald wird auch das letzte fallen.
 

„Cat es gibt Neuigkeiten.“
 

„Nino, was sagte ich euch, wenn ich im Westflügel bin? Ich möchte weder gestört werden, noch sollt ihr diesen Betreten.“
 

„Ich weiß, aber ein Mann ist in der Nähe des Schlosses aufgetaucht und kommt direkt auf uns zu.“
 

„Was sagst du da? Wie kann das sein? Noch nie kam jemand in die Nähe dieses Reiches.“
 

Ich rannte an Nino vorbei, um mich selbst davon zu überzeugen. Auf einem der Türme blieb ich stehen und schaute Richtung Wald und tatsächlich ritt ein Mann direkt auf das Schloss zu. Er schien es eilig zu haben und dann sah ich den Grund. Wölfe. Er Ritt über die Brücke und abrupt blieben die Wölfe stehen und kehrten um. Wie konnte er es wagen, einfach so mein Reich zu betreten und vor allem noch mein Schloss! Dafür wird er büßen müssen.

Ich ging zurück zu Nino, der bei den Gemächern stand, genau wie die anderen aus dem Schloss.
 

„Was sollen wir jetzt tun Cat?“
 

„Was wohl, wir werden ihn gefangen nehmen. Keiner wagt es, ungefragt dieses Schloss zu betreten.“
 

„Findest du das nicht etwas übertrieben? Er hat sich nur vor den Wölfen gerettet. Er ist nicht hier um etwas zu stehlen.“
 

„Widersetzt du dich meinem Befehl, Nino?“
 

„Nein, das tue ich nicht.“
 

„Gut. Dann schnappe dir den Gorilla und werft ihn in die Zelle.“
 

Er nickte und es dauerte nicht lange, hörte ich Schreie. Der Mann versuchte zu fliehen, allerdings ließ ich dies nicht zu. Anscheinend muss ich hier alles selber machen. Ich rannte aus dem Schloss und den Mann hinterher. In kurzer Zeit war ich bei ihm und zerrte ihn von seinem Pferd, was Richtung Wald verschwand. Die Schreie und Hilferufe des ungebetenen Gastes ignorierend, ging ich zu den Zellen und warf ihn in eine rein.
 

„Lassen sie mich hier Raus, ich habe nichts verbrochen.“
 

„Du hast es gewagt mein Schloss zu betreten und ich hasse ungebetene Gäste. Erst recht diese, des einfachen Volkes.“
 

Ich ließ ihn allein zurück und verschwand in meinem Gemach.

Am nächsten Tag fragte mich Nino, was ich denn mit meinem Gefangenen vorhatte, jedoch gab ich keine Antwort. Ich wusste selber noch nicht, was ich mit ihm machen sollte. Vielleicht werfe ich ihn, den Wölfen zum fraß vor.

Es vergingen Stunden und als die Sonne unterging, beschloss ich nach meinem Gefangenen zu sehen. Wer weiß, vielleicht ist er sogar schon Tod. Plötzlich hörte ich die Stimme eines Mädchens, das nach jemandem rief. Ich ging Richtung Zelle und tatsächlich sah ich dort ein Mädchen, die wahrscheinlich die Tochter des gefangenen war. Als ich sah, wie sie an dem Gitter der Zelle rüttelte, fing ich an zu knurren. Sofort hielt sie inne und drehte sich langsam zu mir um und blickte mir direkt in die Augen.

Kapitel 4
 

Aus Marinettes Sicht geschrieben
 

Ohne sich zu bewegen, starrte mich dieses Wesen an. Ich konnte nichts erkennen, außer diese Grünen Augen, die mich fixierten, um nicht eine einzige Bewegung oder Reaktion meinerseits zu verpassen. Ich schluckte schwer, als ich begriff, dass diese Geschichte die erzählt wurde, eigentlich gar keine war. Das Schloss, die Gärten, der Fluch und die Bestie. Alles war real. Ich fasste all meinen Mut zusammen, stand auf und blickte diesem Wesen in die Augen.
 

„Warum hast du meinen Vater eingesperrt?“
 

Keine Antwort.
 

„Sag schon, was hat er verbrochen, das du ihn in diese Zelle sperrst?“
 

Wieder keine Antwort.
 

„Mari, bitte verschwinde von hier.“
 

Ich ignorierte meinen Vater und blickte weiterhin das Wesen vor mir an.
 

„Na los, antworte mir.“
 

Ich schrie richtig, was dem Herrscher allem Anschein nicht gefiel. Denn plötzlich überwand es die letzten Meter, die noch zwischen uns lagen und stand gefährlich nahe vor mir. Es erinnerte mich an eine Art Katze, nur viel Bedrohlicher. Scharfe Reißzähne und krallen, mit dem er mit einer Leichtigkeit jemanden in Sekundenschnelle in Fetzten reißen könnte. Vor Schreck über diese plötzliche Nähe, wich ich einen Schritt zurück, verlor jedoch mein Gleichgewicht und landete auf den harten Steinboden. Das gibt erneut blaue Flecke.
 

„Jetzt scheinst du nicht mehr so Mutig zu sein, wie gerade eben.“
 

Er kam einen Schritt näher und in Panik, griff ich nach einem Stock, der hier lag und zog ihm diesen über den Schädel. Mein Vater weitete vor Schreck seine Augen und auch ich schaute geschockt zu diesem Ungeheuer. Der Stock zersplitterte einfach an dem Kopf des Monsters ohne, dass dieses auch nur zuckte.

Leider war das gerade ein dummer Fehler von mir, da ich dieses Wesen damit richtig wütend machte. Es fing an zu brüllen, dass ich mir sogar die Ohren zuhalten musste und dann spürte ich nur, wie seine Pranke mich nach unten drückte. Er kam mit seinem Gesicht meinem ziemlich nahe. Ich spürte bereits den heißen Atem des Monsters und rechnete bereits damit, dass dies mein Ende sei.
 

„Das gerade, war ein großer Fehler von dir. Noch nie wagte es jemand, sich mir entgegen zustellen.“
 

„Lass meine Tochter in Frieden, ich flehe dich an. Sie ist doch noch zu jung zum Sterben.“
 

„Du hast mir meine Frage noch nicht beantwortet.“
 

„Was?“
 

Überrascht schaute es mich an, was mich grinsen ließ.
 

„Ich habe dich gefragt was mein Vater verbrochen hat, damit du ihn einsperrst.“
 

„Das sollte gerade dein geringstes Problem sein Weib.“
 

„Was auch immer er getan hat, bestrafe mich dafür und lasse ihn gehen.“
 

„Mari was soll das? Bist du verrückt geworden?“
 

„Nenne mir einen Grund, warum ich das tun sollte.“
 

„Du sagtest, ich wäre die erste, die sich dir widersetzt hat. Wäre es nicht eine Genugtuung für dich, mich einzusperren, als mich hier und jetzt zu töten.“
 

„Da ist was Wahres dran. Aber warum sollte ich dafür deinen Vater freilassen? Ich könnte euch auch gut zusammen einsperren.“
 

„Da wären wir doch vereint. Aber wenn du uns dadurch trennst, wäre es eine fürchterliche Qual für uns beide.“
 

Bitte gehe darauf ein. Ich will wenigstens meinen Vater retten. Was mit mir passiert, ist unwichtig.
 

„Gorilla, komm zu mir.“
 

Er ließ von mir ab und plötzlich bebte der Boden unter mir. Das Monster machte die Zellentür auf und sofort rannte mein Vater auf mich zu und schloss mich in eine Umarmung.
 

„Mari was soll das? Wie kannst du dich freiwillig einsperren lassen?“
 

„Keine Angst Papa, ich werde es irgendwie schaffen und von hier fliehen.“
 

Plötzlich wurde er von mir weggezerrt und ein Wesen was einem Gorilla ähnelte, zerrte ihn die Treppe runter.
 

„Nein Papa. Tut ihm nicht weh, bitte.“
 

„Mari, ich werde zurück kommen, ich verspreche es dir.“
 

Ich wollte hinterher rennen. Wurde jedoch von den Pranken des Monsters gepackt und unsanft in die Zelle geschmissen. Mein armer Körper heute, was der alles einstecken musste.
 

„Wie kann man nur so töricht sein und sich für einen anderen Menschen opfern!“
 

„Ich habe das gemacht, weil ich meinen Vater Liebe. Aber du Monster weißt wahrscheinlich nicht einmal was dies bedeutet.“
 

Plötzlich sprang es gegen die Zelle und knurrte mich an. Die Gitter zitterten und auch mir erging es nicht anders.
 

„Du solltest nicht so eine vorlaute Klappe haben. Das bekommt dir nicht gut.“
 

Das Monster verschwand und völlig entkräftet, sackte ich zu Boden und fing an zu weinen. Ich bereute nicht eine Sekunde meine Entscheidung. Aber der Gedanke daran, meinen Vater wahrscheinlich nie wieder zusehen, war in diesem Moment einfach zu viel für mich. Ich nahm das Medaillon von meiner Maman und sah mir das Bild an. Immer wenn ich traurig war, betrachtete ich dies und fühlte mich wieder besser. Allerdings half es dieses Mal nicht. Meine Tränen wollten nicht aufhören und erst als mich die Müdigkeit einholte, hörte ich auf zu weinen und fiel in einen unruhigen Schlaf.

Kapitel 5
 

Leichtes Tageslicht schien durch das kleine Fenster in mein Gesicht und verschlafen blinzelte ich ein paarmal, ehe ich langsam wach wurde. Etwas Orientierungslos schaute ich mich um, bis ich Begriff in welcher Situation ich mich befand. Sofort stand ich auf und ging zu der Zellentür. Ich rüttelte die ganze Zeit daran, aber nichts geschah. Ich sah mich um und entdeckte einen Stuhl in der Ecke. Sofort nahm ich diesen und wollte ihn gegen das Gitter schlagen, als ich Schritte von draußen hörte. Ich stellte mich mit dem Stuhl in der Hand neben den Eingang und als jemand in die Zelle trat, schlug ich ihm den Stuhl über den Schädel und rannte raus. Leider stieß ich mit jemanden zusammen und landete mit schmerzverzerrtem Gesicht auf dem Steinboden.
 

„Da hat es aber jemand eilig.“
 

Ich blickte auf und sah ein Fuchs ähnliches Wesen vor mir stehen.

Gibt es hier etwa nur solche Kreaturen?
 

„Das nächste Mal sag bitte Bescheid, wenn du abhauen willst. Da würde ich mich gerne vorher ducken.“
 

Ich sah zu der Stimme und ein Junge, der aussah wie eine Schildkröte, stellte sich zu dem Fuchsmädchen und rieb sich den Kopf.
 

„Was seid ihr für Kreaturen?“
 

„Ich stelle mich mal kurz vor. Mein Name ist Alya und der junge Mann neben mir, den du netterweise eine Beule beschert hast, heißt Nino und wie ist dein Name?“
 

„Ma...Marinette.“
 

„Freut mich dich kennen zu lernen. Komm ich zeig dir dein Zimmer?“
 

„Wieso mein Zimmer?“
 

„Du willst doch nicht etwa in dieser Zelle leben? Du bekommst natürlich ein schönes Zimmer und das direkt neben meinem.“
 

Diese Alya hielt mir die Hand hin und half mir auf.
 

„Und was ist, wenn dieses Biest sieht das ich nicht mehr da bin?“
 

„Darum kümmert sich Nino. Man kann sagen, er ist der beste Freund von Cat.“
 

„Cat?“
 

„Ja. So nennen wir ihn und glaub mir, er ist eigentlich gar nicht so übel. Du musst ihn nur besser kennenlernen.“
 

„Dieses Monster will ich sicher nicht besser kennen lernen. Ich will eigentlich nur so schnell wie möglich, hier weg.“
 

Sie schaute Nino mit einem undefinierbaren Blick an, sagte aber nichts weiter. Sie führte mich in den Ostflügel und blieb vor einer großen dunkelbraunen Holztür stehen. Nino hatte uns schon verlassen und so war ich mit diesem Fuchsmädchen alleine.
 

„Das ist ab heute dein Zimmer, ich hoffe es gefällt dir und wenn etwas ist, meins ist gleich links daneben.“
 

Sie verabschiedete sich und ich öffnete langsam die Tür und trat ein. Vor Überraschung brachte ich nur ein Wow zustande. Das Zimmer war größer als unsere Backstube. Auf der linken Seite war ein großer Kleiderschrank, der bestimmt drei Meter lang war. Auf der rechten Seite stand ein Schreibtisch und ein ziemlich edler Stuhl, sowie ein Regal mit mehreren Büchern. Geradeaus stand ein Himmelbett, mit unzähligen Kissen und Decken und Landschaftsbilder zierten die Wände. Jeweils links und rechts neben dem Bett stand noch ein Nachttisch. Zwei Fenster gab es ebenfalls an dieser Wand, durch die man die Schlossgärten sah. In der Mitte des Raumes standen dann noch zwei Sessel und ein kleiner runder Tisch mit einem wunderschönen Strauß Blumen. Die Möbel waren passend zur Tür, in einem dunklen Braun gehalten und besaßen goldene Verzierungen. Links neben dem Schreibtisch gab es noch eine Tür, was zu einem Bad führte.

Das war der Wahnsinn. So ein großes und schönes Zimmer hatte ich noch nie gesehen. Ich ging zu dem Bücherregal und schaute mir die Exemplare an. Verschiedene Werke von Pietro Aretino, Rèmy Belleau, William Shakespeare und weiteren Dramatikern und Dichtern waren hier zu finden. Ich nahm mir von Shakespeare ´Ein Sommernachtstraum`, setzte mich auf den Sessel und fing an zu lesen. Ich war vertieft in das Buch, das ich hochschreckte, als es plötzlich an der Tür klopfte. Schnell stand ich auf und öffnete diese vorsichtig.
 

„Alya?“
 

„Nein, ich bin nicht Alya. Mein Name ist Marlena, ich bin die Maman von Alya. Sie sagte mir, das du hier bist und da wollte ich dir dein Frühstück vorbeibringen.“
 

Sprachlos sah ich sie an, ließ sie jedoch eintreten. Sie stellte ein Tablett mit Kaffee, Brötchen, Marmelade und Rührei auf den Tisch, wünschte mir einen guten Appetit und verabschiedete sich wieder. Ob ich wirklich etwas essen sollte? Was wenn es vergiftet war? Nein, das konnte ich mir nicht vorstellen. Bis auf diesen Cat, waren alle ganz Nett zu mir. Ich setzte mich hin und bei dem Anblick dieser Köstlichkeiten, fing mein Magen an mit knurren. Ich fing an mit essen und als ich fertig war, beschloss ich das Geschirr zurück in die Küche zu bringen und mich bei dem Koch zu bedanken. Vorsichtig schaute ich aus der Tür, ob jemand auf dem Gang sei und suchte die Küche. Alleine dieser Gang hatte unzählige Türen. Ob hier die Angestellten schliefen? Ich ging durch das Schloss, fand aber nirgends eine Küche. Plötzlich kam ich an einen Gang an, der im Gegensatz, zu den anderen dieses Schlosses, viel düster war und auch die Möbel waren von einer dicken Staubdecke bedeckt. Seltsam. Hier wirkte bis jetzt alles so gepflegt. Aber hier ist es das genaue Gegenteil. Fast so, als ob hier länger keiner mehr war. Ich stellte das Tablett ab und sah mich etwas um. Mehrere Bilder zierten die Wände des Ganges, allerdings war jedes einzelne mit einem weißen Laken abgedeckt. Ich zog ein Laken ab und entdeckte einen Mann, eine Frau und dessen Sohn auf diesem Bild. Alle hatten blonde Haare und lächelten den Künstler an. Der Junge hielt ein Holzschwert in der Hand und schien nicht älter als vier oder fünf Jahre zu sein. Ob das die Besitzer des Schlosses sind? Als ich das nächste Bild ansah, war nur noch der Mann und der Sohn zu sehen. Hier schien er mein alter gehabt zu haben. Als ich weiter ging, kam ich in einem großen Raum an, was total verwüstet wurde. Die Möbel lagen umgekippt auf dem Boden oder wurden total zerstört. Kratzspuren zierten die Wände, Vorhänge und einige Möbel. Mein Blick fiel dann auf ein riesiges Gemälde an der Wand, was ebenfalls durch Krallen zerstört wurde. Aber sofort erkannt ich den Jungen auf dem Gemälde von vorhin. Ein stattlicher junger Mann, mit blonden Haaren und wunderschönen grünen Augen. Er trug eine festliche Robe, jedoch zeigte sein Gesichtsausdruck nicht einen Funken Freude. Nein, eher Verachtung!

Ob das der Herrscher des Schlosses ist? Dieser Cat?

Was hatte ihn nur so verbittert werden lassen? Als kleiner Junge strahlte er so viel Freude aus und Jahre später, sah man davon nichts mehr.

Da ich das Gefühl hatte, hier nicht sein zu dürfen, wollte ich gerade gehen, als ein rötliches Licht meine Aufmerksamkeit auf sich zog.

Ich blickte mich noch einmal um, dass mich auch niemand beobachtet und ging auf das Licht zu, was von einer roten Rose ausgestrahlt wurde, die unter einer Glaskuppel schwebte.

Ich wurde förmlich von dieser angezogen. Als ich davor stand und gerade die Glaskuppel weg nehmen wollte, hörte ich plötzlich ein Knurren und dieses Katzenähnliche Monster tauchte vor mir auf und brüllte mich an. Sofort wich ich zurück und sah es voller Panik an.
 

„Was machst du hier? Wer hat dir erlaubt hier her zu kommen?“
 

„I…ich habe ni…nichts ge…gemacht. Ich wo…wollte in die Kü…Küche um m…mein Geschirr zu…zurück zu br…bringen und habe die…diesen Teil d…des Schlosses ent…entdeckt.“
 

„Lüg mich nicht an. Niemand darf in den Westflügel und das gilt auch für dich und jetzt verschwinde von hier.“
 

Er brüllte mich an und hob seine Pranken. So schnell ich konnte rannte ich aus dem Raum und den Gang entlang. Ich traute mich nicht einmal, mich umzudrehen. Ich rannte zur Eingangstür und erblickte Alya.
 

„Marinette ist etwas passiert? Wo rennst du denn hin?“
 

„Ich will einfach nur noch weg von hier. Weg von diesem Monster.“
 

Ich rannte aus der Tür und sofort peitschte mir der kalte Wind ins Gesicht. Zu meinem Glück war Tikki noch festgebunden und schnell machte ich sie ab, sprang auf und ritt davon. Ich blickte nicht einmal zurück und hörte nur noch ein furchteinflößendes Brüllen, ehe ich die Brücke überquerte und in den Wald verschwand.

Kapitel 6
 

Aus Alyas Sicht geschrieben
 

Als Marinette aus dem Schloss rannte, kamen auch schon Nino und Chloè auf mich zu und fragten, was los sei. Plötzlich hörten wir ein Brüllen, was eindeutig zu Cat gehörte und uns wurde klar, was passiert war.
 

„Ich fasse es nicht. Da kommt nach zwei Jahren, endlich mal ein Mädchen zu uns und könnte wahrscheinlich den Fluch brechen und was macht dieser Idiot, er verscheucht sie. Menno. Ich dachte, wirklich sie wäre die eine, die sein Herz erweichen könnte.“
 

„Alya beruhige dich. Du weißt, wie er ist. Ich werde mal mit ihm reden und herausfinden was ihn so erzürnt hat.“
 

„Sie wagte es, in den Westflügel zu gehen.“
 

Wir drehten uns um und sahen Cat oberhalb der Treppe. Ich stemmte meine Hände in die Hüfte und schaute ihn wütend an.
 

„Sag mal was sollte das? Du brüllst sie an, weil sie im Westflügel war? Dein ernst?“
 

„Niemand darf in den Westflügel. Sie konnte schon dankbar sein, das sie ein Zimmer bekommen hat.“
 

„Hast du dir vielleicht mal Gedanken darüber gemacht, dass sie das Mädchen ist, was den Fluch bricht? Außerdem, woher sollte Sie bitte wissen, dass sie nicht in den Westflügel darf?“
 

Volltreffer. Ich sah genau das Cat gerade über meine Worte nachdachte. Vielleicht kommt er jetzt endlich mal zur Vernunft.
 

„Ich störe ja nur ungern eure Unterhaltung, aber Marinette ist in den Wald geritten und ihr wisst, dass dort überall Wölfe sind und sich sicher auf sie und ihr Pferd stürzen werden.“
 

Verdammt, Chloè hatte recht. Ich wollte gerade etwas sagen, als Cat die Treppe heruntersprang und aus dem Schloss stürmte. Rennt er womöglich Marinette hinterher, um sie vor den Wölfen zu beschützen? Vielleicht wird das ja doch noch was mit den beiden. Sofern beide ihre Sturheit überwinden.
 

Bei Marinette
 

Ich ritt immer tiefer in den Wald und musste erst einmal schauen, wohin mich überhaupt mein Weg führte. Ich haute so schnell ab, dass ich gar nicht mehr wusste, ob ich überhaupt richtig war.
 

„Ganz ruhig Tikki, lass mich nur kurz schauen, wie wir hier wieder rauskommen.“
 

Ich zog an den Zügeln und sofort blieb mein Pferd stehen. Hier sah alles so gleich aus. Verdammt, was wenn ich mich verirre? Ich sah mir noch einmal alles an, bis ich plötzlich ein Knurren und jaulen hörte. Erschrocken drehte ich mich um und erblickte Wölfe und nicht gerade wenige. Ich trieb Tikki an und schon rannte sie davon, jedoch folgten uns die Wölfe und kamen schnell immer näher.
 

„Schneller Tikki, schneller.“
 

Mir war es gerade egal, ob ich vom Weg abkam. Ich wollte einfach nur die Wölfe abschütteln. Wir ritten immer weiter in den Wald und Äste schlugen mir ins Gesicht, was mir allerdings egal war. Plötzlich blieb Tikki stehen und stellte sich auf ihre Hinterbeine, wodurch ich von ihr runter fiel. Zum Glück landete ich im Schnee, so war der Aufprall nicht ganz so schmerzhaft. Ich versuchte mein Pferd so gut es ging zu Beruhigen, allerdings gelang mir dies nicht wirklich. Die Wölfe kamen immer näher und umzingelten uns bereits. Panisch sah ich mich um und entdeckte einen Ast neben mir und versuchte dadurch die Wölfe fernzuhalten. Immer wieder schlug ich auf diese ein, sobald sie angriffen. Als dann einer der Wölfe den Ast schnappte und dieser mir aus der Hand gerissen wurde, bekam ich richtige Angst. Die Wölfe jaulten und knurrten mich an und als einer Zähnefletschend auf mich zu rannte, schloss ich meine Augen und hielt schützend meine Arme vors Gesicht und bereitete mich auf den Schmerz vor. Jedoch blieb dieser aus und ein weiteres Brüllen war zu hören. Vorsichtig öffnete ich meine Augen und sah Cat, wie er versuchte die Wölfe zu verjagen. Immer wieder wurde er angegriffen und die Wölfe bissen sich in sein Fleisch.

Warum war er hier? Ist er mir etwa gefolgt?

Ein schmerzerfülltes Jaulen entwich Cats Kehle und holte mich aus meinen Gedanken. Immer wieder zerrte er die Wölfe von sich runter, die ihn erbarmungslos attackierten.

Es sah schlecht aus für ihn und ich stand da, konnte nichts unternehmen, als zuzuschauen, wie er sein Leben für mich riskierte.

Nein, das konnte und wollte ich einfach nicht zulassen. Ich schaute mich um, bevor ich erneut einen Ast erblickte und mit diesem zu Cat rannte. Ich schlug auf die Wölfe ein und auch er zerrte sie von sich runter oder verletzte sie mit seinen Krallen. Irgendwann schafften wir es schließlich und die Tiere flohen. Ich schaute zu meinem Retter, der mich wieder einmal mit seinen grünen Augen fixierte, ehe er zusammenbrach.
 

„Cat. Nein.“
 

Ich rannte zu ihm und sah erst jetzt, die unzähligen Bisse und Kratzspuren, die seinen Körper zierten. Das wäre die Gelegenheit einfach von hier zu verschwinden. Aber ich konnte ihn doch nicht hier liegen lassen und seinem Schicksal überlassen. Ich holte Tikki und ging zu ihm zurück.
 

„Du musst versuchen aufzustehen, damit ich dich auf Tikki legen kann.“
 

Cat sah mich mit leicht geöffneten Augen an, nickte jedoch. Ich versuchte ihn so gut es ging zu stützen und als er auf meinem Pferd lag, machte ich mich auf den Weg zurück zum Schloss.

Dort angekommen, rannten schon Alya, Nino, sowie ein weiteres Mädchen, was stark einer Biene ähnelte auf uns zu.
 

„Oh mein Gott. Was ist passiert? Geht es euch gut?“
 

„Mir geht es dank euren Herren gut. Allerdings hat er einiges abbekommen. Ich würde gerne seine Wunden versorgen, ehe sie sich noch entzünden.“
 

„Natürlich. Komm einfach mit.“
 

Nino rief nach diesem Gorilla, der gestern bereits meinen Vater wegbrachte und schaffte ihn in sein Zimmer. Derweil ging Alya mit mir zusammen in die Küche, um frisches Wasser, einen Lappen, sowie Verbandszeug zu holen. Ich nahm mir noch schnell einige Kräuter, die ich fand, sowie einen Mörser mit, bevor wir zusammen in das Gemach ihres Herren gingen.
 

„Was willst du mit den Kräutern machen?“
 

„Etwas zum Desinfizieren der Wunden. Meine Maman lehrte mich einiges in Sachen Medizin.“
 

„Ist sie Ärztin?“
 

„Nein. Aber sie war sehr Weise und brachte mir sehr viel bei. Dank ihr kann ich schneidern, lesen, kochen und einiges an Medizin zaubern.“
 

„War? Ist sie etwa?“
 

Traurig nickte ich und versuchte nicht zu Weinen.

Bei Cat angekommen, bereitete ich die Paste für die Wunden zu. Alya, Nino und dieses andere Mädchen, was sich mir als Chloè vorstellte, beobachteten jeden meiner Handgriffe. Gerade als ich die Wunden reinigen wollte, wachte Cat auf und brüllte mich an.
 

„Was machst du da?“
 

„Ich versorge deine Wunden, also halt bitte still, damit ich sie reinigen kann.“
 

Er knurrte mich zwar weiterhin an, ließ die Prozedur aber über sich ergehen.
 

„Jetzt wird es sicher etwas brennen, aber dadurch heilen deine Wunden schneller.“
 

Ich schmierte die Salbe drauf und schon fing er an zu Brüllen, das sogar die anderen zusammenzuckten.
 

„Das brennt.“
 

„Ich habe dir gesagt, das es brennen wird und jetzt halte still oder willst du das sich deine Wunden am Ende noch entzünden?“
 

Er knurrte mich an, jedoch blieb ich völlig unbeeindruckt davon. Ich versorgte seine Verletzungen und als ich fertig war, räumte ich alles zusammen und Cat schlief kurz darauf ein.
 

„Warte ich räume alles weg.“
 

„Danke Chloè.“
 

Ich lächelte sie an und zusammen mit Nino Verlies sie den Raum.
 

„Alya kann ich dich mal etwas fragen?“
 

„Na klar. Was willst du wissen?“
 

„Ich habe im Westflügel einige Bilder gesehen, unter anderem von einem jungen Mann mit blonden Haaren. Bei einem fiel mir auf, wie soll ich es sagen. Na ja. Er strahlte nicht einen Funken Freude aus, nur Verachtung. Ist Cat derjenige, der auf dem Bild zusehen ist?“
 

„Ja, das ist er oder eher das war er einmal.“
 

„Was ist passiert, dass er so einen Hass und so viel Verachtung auf die Menschen hat?“
 

Ich blickte zu Alya. Diese sah jedoch nur zu dem schlafenden Cat. Fast so als, ob sie um Erlaubnis bat.
 

„Gut, ich werde dir die Geschichte erzählen.“

Kapitel 7
 

Ich setzte mich zu Alya und war gespannt, was sie mir über den Prinzen erzählen konnte. Es musste einen Grund geben, warum er so voller Hass war.
 

„Also ich kann dir auch nur das erzählen, was ich von meinen Eltern erfuhr. Also es war so. Der König dieses Reiches war schon immer ein strenger Herrscher. Für ihn waren die Leute des einfachen Volkes nur gut genug, wenn die Steuern eingefordert wurden. Auch hatte es das Personal nicht immer einfach mit ihm. Seine Frau hingegen war das komplette Gegenteil. Sie war Liebenswert, freundlich und hatte immer ein offenes Ohr für die Bürger des Landes. Als dann der Sohn der beiden geboren wurde, veränderte sich auch der König zum Positiven. Er senkte die Steuern, hatte immer Zeit für die Bürger des Landes und dessen Probleme. Leider veränderte ein Schicksalsschlag alles. Es war kurz vor dem sechsten Geburtstag des Sohnes. Die Mutter wollte ihrem Sohn in einer fernen Stadt ein Geschenk besorgen. Sie und zwei weitere Ritter brachen bei Sonnenaufgang auf, kehrten jedoch nicht mehr zurück. Der König ließ nach ihnen suchen und man fand zwei Tage später, die leblosen Körper der Ritter und der Königin. Man vermutete, dass sie auf ihrer Reise von Räubern überfallen und getötet wurden. Seitdem veränderte sich alles im Land. Der König wurde voller Hass und lies dies besonders an seinem Sohn aus. Er gab ihm die Schuld für den Tod seiner Frau und ließ ihn das auch spüren. Seit diesem Tag spürte er nicht einen Hauch liebe mehr und ihm wurde beigebracht, dass nur die reichen Menschen es wert waren, sich mit ihnen abzugeben. Alle Menschen des einfachen Volkes waren es nicht wert, sich mit ihnen abzugeben. So zogen die Jahre ins Land und der Prinz wurde immer verbitterter. Als er 16 Jahre alt war, verstarb dann noch sein Vater und er wartete nur darauf, endlich zum König gekrönt zu werden. An seinem 18. Geburtstag wurde dann ein großes Fest gefeiert und an diesem sollte die Krönungszeremonie stattfinden.“
 

„Das war das Fest, an dem der Fluch über euch gelegt wurde!“
 

Alya nickte traurig und eine einzelne Träne lief ihrer Wange herunter.

Sofort stand ich auf und umarmte sie. Sie versteifte sich zwar für einen kurzen Moment, erwiderte dann jedoch die Umarmung.
 

„Dieser Tag war so schrecklich. Immer wieder träume ich davon. Sehe die Menschen, die vor Angst schrien und wegrennen. Wie wir alle verwandelt wurden. Ich will wieder ein normales Mädchen sein, was schöne Kleider trägt, einen Mann heiratet und Kinder bekommt.“
 

„Darum warst du auch so froh, als ich her kam! Du hattest Hoffnung, erlöst zu werden.“
 

„Nicht nur ich. Alle, die der Fluch traf, gaben die Hoffnung bereits auf Erlösung auf und dann kamst du. Wir wussten, du bist das Mädchen, was uns retten kann.“
 

„Alya, ich weiß nicht was ich sagen soll. Aber ist es nicht etwas übertrieben, all eure Hoffnung in mich zu setzen? Ich meine, der Legende zufolge kann euch nur die wahre Liebe retten.“
 

Ich sah rüber zu Cat, der friedlich schlief. Wahre Liebe. Kann man sich in so ein Monster wirklich verlieben? Maman sagte zwar immer das die inneren Werte zählen, aber er ist innen wie auch außen ein Monster. Obwohl, er hat sein Leben riskiert, nur um mich vor den Wölfen zu retten.
 

„Er ist eigentlich kein Monster Marinette. Er kann auch anders, wenn er will.“
 

„Vielleicht hast du ja recht. Immerhin hat er mir heute bewiesen, dass er auch anders sein kann. Immerhin hat er sein Leben für mich riskiert, obwohl er mich nicht kennt. Ach übrigens, kannst du mich ruhig Mari nennen.“
 

Ich lächelte sie an, was sie sofort erwiderte. Plötzlich sprang die Tür auf und zwei kleine Fuchsmenschen rannten auf uns zu und warfen sich auf Alya.
 

„Hey ihr zwei Wirbelwinde, macht nicht so einen Krach oder wollt ihr Cat wecken?“
 

Die zwei schüttelten den Kopf und sahen dann zu mir.
 

„Sind das deine Schwestern?“
 

„Ja sind sie.“
 

„Die beiden sind süß.“
 

Ich lächelte die zwei an und sie vergruben ihr Gesicht bei Alya.
 

„Glaub mir, die zwei können auch anders. Sie halten die Gefolgschaft manchmal ganz schön auf Trapp.“
 

„Das kenne ich. Manon ist auch so ein kleiner Wirbelwind, die immer Action braucht.“
 

„Manon? Ist das etwa deine Tochter? Oh nein du bist verheiratet!“
 

Schockiert sah sie mich an und ich schüttelte nur den Kopf.
 

„Nein ist sie nicht. Sie ist die Tochter einer Freundin der Familie. Ich passe nur öfters auf sie auf, wenn ihre Maman arbeiten geht.“
 

Erleichtert atmete Alya aus und fing an zu lächeln.
 

„Und ich dachte schon, dass wir dich von Mann und Kind getrennt haben. Gibt es eigentlich einen Anwärter, der um deine Hand anhält?“
 

„Es gibt da wirklich jemanden.“
 

„Oh.“
 

„Aber ich habe kein Interesse. Du musst verstehen, ich will einmal aus Liebe heiraten. Leider versteht er das nicht. Daher macht er mir ständig Geschenke und Avancen.“
 

„Weißt du, was ich glaube Mari. Auch wenn, du vielleicht nicht das Mädchen bist, was den Fluch bricht. Kann ich mir sehr gut vorstellen, dass du diejenige bist, die Cats Herz erweichen könnte. Wie auch immer, ich werde mal an meine Arbeit gehen.“
 

Ich nickte und Alya ging zusammen mit ihren Schwestern aus dem Zimmer. Ich nahm mir einen Stuhl und setzte mich an das Bett. Er sah so friedlich aus, wenn er schlief. Fast so, als könnte, er keiner Fliege etwas zu leide tun. Ich beobachtete ihn eine Weile, bis meine Augenlider immer schwerer wurden und ich einschlief.
 

Durch eine Bewegung wurde ich geweckt und rieb mir verschlafen die Augen. Ich sah aus dem Fenster und sah, das gerade die Sonne am Horizont unterging. Als sich wieder etwas bewegte, schaute ich zu Cat, der langsam Wach wurde und in meine Richtung sah.

Sofort richtete ich mich auf und auch Cat, setzte sich auf.
 

„Wie geht es dir?“
 

Er reagierte nicht auf meine Frage und begutachtete die Verbände.
 

„Soll ich dir neue Verbände machen?“
 

Wieder reagierte er nicht auf meine Frage, woraufhin ich seufzend Aufstand.
 

„Am besten lasse ich dich alleine und gehe auf mein Zimmer.“
 

Ich drehte mich um, wurde jedoch an der Hand gepackt, woraufhin ich fragend zu Cat sah.
 

„Bitte bleib.“
 

Warum wusste ich nicht, aber ein kleines Schmunzeln konnte ich mir nicht verkneifen! Ich setzte mich wieder auf den Stuhl, sagte aber nichts. Wir beide sahen einfach nur aus dem Fenster und jeder hing seinen eigenen Gedanken nach.

Als es dann an der Tür klopfte, sahen wir auf und Chloè trat ein.
 

„Ich hoffe doch, dass ich nicht störe, aber ich wollte Marinette kurz entführen.“
 

Fragend blickte ich sie an, stand dann jedoch auf und ging zu ihr.
 

„Alya wird sich nachher noch einmal deine Verletzungen ansehen Cat.“
 

„Mir geht es gut, sie braucht sich nicht die Wunden ansehen.“
 

„Wäre dir Marinette lieber?“
 

Sie musste grinsen, woraufhin sich bei Cat ein leichter Rotschimmer im Gesicht bildete. Mir erging es im Moment jedoch nicht anders.
 

„Raus, ich will alleine sein.“
 

Chloè musste lachen und zog mich mit sich.
 

„Sag mal wohin gehen wir eigentlich?“
 

„Du brauchst dringend neue Kleider. Dieses ist total verschmutzt und zerrissen.“
 

Sie führte mich in einen großen Raum mit Unmengen Stoffen und Kleidungen. Meine Augen fingen an zu Strahlen, als ich dies sah, was Chloè zu bemerken schien.
 

„Ist alles Okay bei dir Marinette?“
 

„Der Raum, die ganzen Stoffe, dass, das ist der Wahnsinn. Noch nie habe ich so viele schöne Stoffe in den prachtvollsten Farben gesehen. Was ich daraus alles schneidern könnte.“
 

„Schön, dass es dir gefällt, aber jetzt sollten wir dir erst einmal etwas Ordentliches zum Anziehen suchen.“
 

Sie schaute sich die Kleider an und warf mir mehrere entgegen. Mit der Zeit wurden es immer mehr, was zur Folge hatte, dass ich durch die Last zusammenbrach und unter den Kleidern begraben wurde. Chloè fing an zu lachen und half mir aus dem Kleiderberg raus.
 

„Ich habe doch einen großen Kleiderschrank im Zimmer, da ist sicher ein passendes Kleid dabei.“
 

„Kann schon sein, aber ich liebe es einfach Menschen anzukleiden und jetzt habe ich mal wieder die Chance dafür.“
 

Sie schob mich hinter einen Raumteiler und gab mir ein Kleid nach dem anderen. Jetzt wusste ich, wie sich eine Puppe fühlte, wenn das Kind sich nicht für ein Kleid entscheiden konnte. Nach über zwanzig Kleidern hatte ich langsam keinen Bock mehr und spähte hinter dem Raumteiler hervor.
 

„Chloè könntest du mir bitte ein Kleid geben, was ich anbehalten kann. Es wird langsam echt anstrengend mit dem aus und anziehen.“
 

„Na gut. Hier zieh das an, das wird dir sicher gut stehen.“
 

Sie gab mir ein langärmliges rosa Kleid, was mir bis zu den Knöcheln ging. Als ich mich im Spiegel betrachtete, sah ich erst einmal, wie zerzaust meine Haare waren. Chloè reichte mir grinsend eine Bürste und schnell band ich mir meine üblichen zwei Zöpfe. Ich ging zurück in mein Zimmer und wusch mir in dem anliegenden Bad mein Gesicht.

Ob ich zurück zu Cat sollte? Ich würde mir ja gerne noch einmal seine Wunden ansehen. Ich machte mich auf den Weg in die Küche und bat Marlena um Verbandszeug. Sie suchte mir alles zusammen, reichte es mir und schon machte ich mich auf den Weg zu meinen Patienten.

Vor der Tür, atmete ich noch einmal tief durch, ehe ich anklopfte. Nach einem Herein seitens Cat, trat ich ein und als er mich sah, dachte ich für einen kurzen Augenblick ein Lächeln gesehen zu haben.
 

„Ich wollte mir nochmal deine Verletzungen anschauen, wenn das für dich in Ordnung ist.“
 

Er nickte und so ging ich zu ihm, stellte das Tablett auf den Nachtschrank, bevor ich die alten Verbände entfernte. Immer darauf bedacht, ihm nicht weh zu tun.
 

„Sieht schon ganz gut aus. Ich würde sie noch einmal reinigen und neu Verbinden.“
 

Ich nahm mir einen nassen Lappen und reinigte die Wunden, was ihm scharf die Luft einziehen ließ. Mit einem entschuldigenden Blick sah ich ihn an, machte jedoch weiter.

Als ich fertig war, räumte ich alles zusammen und ging zur Tür.
 

„Du solltest dich noch ausruhen. Morgen kannst du sicher die Verbände entfernen. Gute Nacht.“
 

„Marinette warte.“
 

Ich blickte zurück, direkt in Cats Augen. Warum faszinieren mich seine Augen nur so?
 

„Ich würde mich freuen, wenn du morgen mit mir zu Abend essen würdest.“
 

Fassungslos starrte ich ihn an, da ich dachte mich gerade verhört zu haben. Bat er mich wirklich gerade, mit ihm zusammen zu essen? Im gleichen Raum, am selben Tisch?
 

„Ähm, ich. Sehr gerne.“
 

Ich lächelte, was Cat sofort erwiderte.
 

„Gute Nacht Prinzessin.“
 

„Gu…gute Na…Nacht Cat.“
 

Schnell drehte ich mich um und verschwand aus dem Zimmer. Ich brachte noch das Tablett zurück in die Küche, ehe ich ebenfalls in mein Zimmer ging, um zu schlafen.

Kapitel 8
 

Der Tag heute verging ziemlich schnell und nicht mehr lange, würde ich zusammen mit Cat zu Abend essen.

Alya und Chloè kamen dementsprechend heute früh aufgeregt in mein Zimmer gestürmt, als sie dies erfuhren. Ich war gerade aufgestanden, als sie mich freudig umarmten und wild durcheinander erzählten. Es war gar nicht so leicht, beide aus meinem Zimmer zu bekommen, erst als ich einwilligte das mich Chloè einkleiden durfte, verschwanden die beiden.

Nachdem ich eine Kleinigkeit gegessen hatte, machte ich mich natürlich sofort auf den Weg zu Cat, um mir die Wunden anzusehen. Er stand gerade am Fenster, als ich eintrat und schien sich zu freuen, als er mich sah, da er wieder einmal lächelte. Mit den wunden war ich relativ zufrieden und so brauchte er auch keine weiteren Verbände.

Den restlichen Tag über saß ich in meinem Zimmer und las ein Buch. Ich war so begeistert von Hamlet, dass ich nicht aufhören konnte zu lesen. Erst als Chloè und Alya ins Zimmer kamen, konnte ich mich davon losreißen. Da beide grinsten, wusste ich schon was mich jetzt erwartete. Sie zogen mich mit sich, bis wir in dem Ankleidezimmer mit den ganzen Stoffen waren.
 

„Chloè tu mir bitte einen gefallen und suche nur ein Kleid aus und nicht wie gestern zwanzig.“
 

„Keine Angst, natürlich habe ich heute schon das passende Kleid bereit gelegt.“
 

Sie schob mich hinter die Trennwand, reichte mir ein Kleid, was ich sofort anzog. Es war ein ärmelloses, Bodenlanges Kleid, was in einem hellen Rosa gehalten wurde und ein Rosenmuster zierte das Oberteil, sowie den Rock.
 

„Noch nie habe ich so ein wunderschönes Kleid getragen. Kann ich das wirklich annehmen?“
 

Fragend sah ich die zwei Mädchen an, die nur nickten.
 

„Das Kleid steht dir wirklich ausgezeichnet, jetzt fehlen nur noch deine Haare. Alya du kannst den anderen schon mal Bescheid geben, das wir nicht mehr lange brauchen.“
 

„Mach ich, also bis gleich.“
 

Alya verschwand aus dem Zimmer, während Chloè meine Haare zu einem Dutt hochsteckte. Ich betrachtete mich im Spiegel, als ich fertig war und freudig umarmte ich das Bienenmädchen.
 

„Ihr seid die besten. Ich fühle mich schon wie eine Prinzessin.“
 

„Ich freue mich, dass es dir gefällt. Jetzt sollten wir aber in den Speisesaal gehen. Cat wartet sicher schon auf dich.“
 

Ich nickte und zusammen machten wir uns auf den Weg zum Speisesaal. Bis jetzt hatte ich meine Speisen immer im Zimmer eingenommen. Ob ich mit Cat alleine esse oder saß das Personal mit am Tisch? Im Saal angekommen, sah ich bereits Cat und auch er wurde anscheinend hergerichtet, da er einen Anzug trug. Ich lächelte ihn an, als ich vor ihm zum Stehen kam, was er erwiderte und mir einen Handkuss gab. Ein leichter Rotschimmer legte sich auf meinen Wangen ab, wobei ich hoffte, dass dies niemand sah.
 

„Du siehst bezaubernd aus, Prinzessin.“
 

„Da…danke, du a…aber auch.“
 

Cat führte mich zu meinem Platz, an einer Tafel, an denen sicher zwanzig Personen Platz nehmen konnten und hielt mir den Stuhl so, dass ich mich setzten konnte. Er setzte sich ebenfalls, aber zu meiner Überraschung, ans andere Ende der Tafel. Alya kam dann mit einem Tablett in den Raum und servierte mir eine Tomatensuppe. Gerade wollte sie zu Cat, als ich sie aufhielt.
 

„Sag mal, warum sitzen wir so weit auseinander? Wollte er nicht mit mir zusammen zu Abend essen?“
 

„Das war schon immer so. Sein Vater saß auch immer an der anderen Seite der Tafel, wenn er denn zum Essen kam. Meist saß unser Herr alleine am Tisch um seine Speisen zu sich zu nehmen.“
 

„So kann man doch nicht zusammen essen.“
 

Ich stand auf, stellte meinen Teller wieder auf das Tablett, wobei mich Alya überrascht ansah und auch Cat aufsprang und knurrte.
 

„Mari was hast du vor? Du wirst Cat wütend machen, wenn du jetzt gehst.“
 

„Wer sagt denn, dass ich gehen werde?“
 

Ich nahm das Tablett und ging zu Cat.
 

„Was dagegen, wenn ich mich zu dir setzte? So ist es doch angenehmer für uns beide, als soweit auseinander zu sitzen.“
 

Ich musste lächeln, woraufhin sich Cat entspannte und wieder hinsetzte. Ich stellte die Teller mit der Suppe auf unsere Plätze und Alya gab mir noch Besteck, sowie ein Glas Wasser, bevor sie grinsend den Raum verlies.
 

„Alya sagte, das du oft alleine essen musstest!“
 

„Ja, mein Vater hatte kaum Zeit, geschweige denn Interesse mit mir zusammen zu Dinieren.“
 

„Das musste schrecklich für dich gewesen sein. Immer alleine die Speisen einzunehmen. Das könnte ich mir nie Vorstellen. Bei meiner Familie war es üblich, immer zusammen am Tisch zu sitzen, zu reden und zu lachen.“
 

Mein Blick wurde leicht traurig als ich an meine Familie dachte. Ich hoffte nur das es Papa gut ging und er unbeschadet Nachhause fand.
 

„Erzähl mir mehr von dir und deiner Familie.“
 

„Gerne.“
 

Ich erzählte ihm davon das mein Vater Bäcker war, ich dadurch sehr gut backen konnte und meine Maman mir das kochen, sowie das Nähen und lesen lehrte. Von der kleinen Stadt, in der ich lebte oder von Manon, auf die ich öfters aufpasste. Meine Augen fingen sofort an zu strahlen, als ich alles erzählte. Dies veränderte sich jedoch, als ich von Mamans Krankheit sprach. Sofort nahm ich das Medaillon und betrachtete das letzte was mir von ihr blieb.
 

„Es ist immer schwer einen geliebten Menschen zu verlieren, aber sobald ich traurig bin, sehe ich mir das Medaillon mit unserem Bild an und schon geht es mir besser. Für mich ist es, das wertvollste was ich besitze. Meine Maman sagte immer, auch wenn uns ein geliebter Mensch verlässt, ist er nie wirklich Tod. Erst wenn ein Mensch vergessen wird, stirbt er wirklich. Das sagte sie, als meine Großmutter von uns ging. Ich war gerade einmal fünf, daher verstand ich es noch nicht, aber später, wusste ich, was sie meinte.“
 

Tränen sammelten sich in meinen Augen, als ich daran zurück dachte.
 

„Cat ich, es tut mir leid, aber ich würde gerne auf mein Zimmer gehen, wenn es dir recht ist.“
 

„Natürlich. Sag, wenn du etwas brauchst.“
 

Ich nickte und verschwand aus dem Saal. Alya kam gerade mit einem Tablett, sah mich jedoch nur noch wegrennen. Sie rief mir noch hinterher, was ich jedoch ignorierte.

Im Zimmer angekommen, schmiss ich mich auf mein Bett und vergrub mein Gesicht im Kissen. Ich hatte alle verloren. Meine Maman durch eine Krankheit und jetzt auch noch Papa. Ich wusste weder, wie es ihm ging, noch ob ich ihn womöglich je wiedersehen würde. Er hatte doch nur noch mich.

Dass jemand in mein Zimmer kam, bemerkte ich erst, als sich jemand neben mich setzte. Ich blickte zur Seite, direkt in Alyas Gesicht.
 

„Was ist den passiert Mari? Hat Cat etwas angestellt?“
 

Ich schüttelte nur den Kopf und vergrub mein Gesicht wieder im Kissen.
 

„Wenn du reden willst, ich bin hier.“
 

Ich richtete mich auf und setzte mich neben Alya.
 

„Es ist nur, gerade kamen alle Erinnerungen an meine Familie hoch und wie sehr ich sie vermisse. Da konnte ich nicht anders, als anzufangen mit weinen. Cat ist sicher sauer auf mich, das ich einfach abgehauen bin.“
 

„Nein ist er nicht. Er macht sich sogar Vorwürfe, da er dich auf das Thema angesprochen hat.“
 

Wir zwei schauten zur Tür und sahen Nino.
 

„Marinette er würde dir morgen gerne etwas zeigen, um es wieder gut zu machen.“
 

Fragend blickte ich zu Alya, die nur mit den Schultern zuckte.
 

„Das muss er nicht. Er konnte doch nicht wissen, was passiert war.“
 

„Er besteht aber darauf. Er würde dich nach dem Frühstück abholen, wenn es dir recht ist?“
 

„Na…natürlich. Sag ihm bitte noch einmal, das es mir leid tut, das ich ihn alleine gelassen habe.“
 

„Ich werde es ihm ausrichten, gute Nacht.“
 

Somit Verlies er das Zimmer und auch Alya verabschiedete sich kurz darauf. Ich betrachtete noch einmal das Bild von Maman, Papa und mir, ehe auch ich mich schlafen legte.

Kapitel 9
 

Am nächsten Morgen fühlte ich mich schon viel besser. Ich wusch mein Gesicht, zog mir wieder das rosa Kleid an, was mir Chloè vorgestern gab und ging aus meinem Zimmer. Ich wollte mich unbedingt noch bei Cat entschuldigen. Mich plagte das schlechte Gewissen, auch wenn Nino meinte, dass er nicht sauer auf mich war. Nach Jahren saß er mal nicht alleine beim Essen und dann ließ ich ihn auch noch sitzen. Bei seinem Zimmer angekommen, klopfte ich vorsichtig an, erhielt allerdings keine Antwort.

Ob er noch schlief?

Da ich nicht weiter stören wollte, drehte ich mich um, um zu gehen, stieß allerdings mit jemanden zusammen und wäre beinahe auf dem Fußboden gelandet, hätte mich nicht jemand festgehalten und hochgezogen. Meine vor Schreck geschlossenen Augen, öffnete ich langsam und blickte direkt in die grünen Seelenspiegel von Cat. Ein leichter Rotschimmer lag auf seinen Wangen und erst jetzt bemerkte ich, dass er sich verändert hatte.

Sein Gesicht glich nicht mehr dem eines Biestes, sondern wirkte menschlicher. Seine Augen wurden von einer Art Maske bedeckt, seine Reißzähne waren verschwunden und seine blonden Haare zierten zwei Katzenohren.
 

„Cat, du.“
 

„Überrascht?“
 

„Was? Ja, du siehst anders aus.“
 

„Nicht nur ich.“
 

Was meinte er damit? Er zog mich mit sich Richtung Speisesaal. Alle, die ich bis jetzt getroffen hatte, wirkten menschlicher. Jedenfalls die Gesichter. Genau wie bei Cat, zierten eine Art Masken die Augen, aber man konnte wieder ein menschliches Gesicht erkennen.
 

„Mari guten Morgen.“
 

Alya kam auf mich zugerannt und fiel mir um den Hals.
 

„Ich wusste immer, dass du es bist, die den Fluch bricht.“
 

Überfordert mit dieser Situation, wusste ich nicht, wie ich reagieren sollte.

War der Fluch gebrochen? Wenn ja wie und warum sehen sie einem Tier noch so ähnlich?
 

„Alya gebrochen ist er noch nicht, aber Marinette schaffte es, Cats Herz etwas zu erweichen, sodass wir nicht mehr ganz so aussehen wie Tiere.“
 

„Menno Nino, verdirb mir doch nicht alles. Denn Rest schafft Mari auch noch.“
 

„Auch wenn ich mich genauso freue wie ihr, habt ihr dennoch eurer Arbeit nachzugehen. Außerdem habe ich Marinette noch etwas versprochen, also lasst uns bitte alleine.“
 

Die Angestellten nickten und verschwanden aus dem Raum.
 

„So Prinzessin, jetzt zu uns beiden. Ich würde dir gerne etwas zeigen.“
 

Ich nickte und folgte Cat. Er ging Richtung Westflügel, blieb jedoch vor einer riesigen Tür stehen. Als ich nach links sah, entdeckte ich den Gang, den ich vor einigen Tagen lang ging. Die Bilder, die ich abgedeckt hatte, wurden wieder mit einem weißen Laken verdeckt, was sicher Cat war.
 

„Du hast gesagt, dass du sehr gerne liest, jedoch nur sehr wenige Bücher besitzt. Daher möchte ich dir etwas zeigen, was einst meiner Mutter gehörte.“
 

Er öffnete die Tür und zum Vorschein kam eine riesige Bibliothek. Das müssen tausende von Büchern sein, die in den Regalen standen.

Sprachlos von dem Anblick, trat ich ein, gefolgt von Cat.
 

„Diese ganzen Bücher gehörten der Königin? Hatte sie wirklich all die Bücher gelesen?“
 

„Nicht alle. Leider kam sie dazu nicht mehr.“
 

„Tut mir leid, ich wollte nicht.“
 

„Schon gut Prinzessin. Du kannst jederzeit herkommen und dir die Bücher nehmen die dir gefallen.“
 

Sofort umarmte ich Cat und bedankte mich gefühlte tausendmal.
 

Eine Woche später
 

Seit der Überraschung von Cat mit der Bibliothek, sind schon wieder einige Tage vergangen. Soviel, wie in dieser Zeit, hatte ich noch nie gelesen. Tag und Nacht saß ich an einem Buch. Ich lag es nur beiseite, wenn ich mit Cat zusammen aß oder im Garten war. Oft ging ich durch den mit einer Schneedecke bedeckten Garten und unterhielt mich mit Cat. Neben der Bibliothek, überraschte er mich an jenem Tag noch ein weiteres Mal, indem er mir sagte, das ich die Stoffe die mir gefielen, nehmen durfte, um mir etwas zu schneidern. Dies ließ ich mir nicht zweimal sagen und legte sofort los um Cat, sowie mir ein Gewand zu schneidern. Da durch den Fluch, das Schloss und die Umgebung im ewigen Winter lag, war dies nötig, wenn wir draußen waren.

Gerade war ich ebenfalls mit Cat im Garten und fütterte die Vögel. Cat saß neben mir und sah mir nur dabei zu, bis ich ihm einige Körner gab, sodass die Vögel auch zu ihm flogen. Ich blickte gerade zu einem Vogel, der sich auf meiner Hand niederließ, als ich es neben mir schmatzen hörte. Verwirrt sah ich zu Cat, der gerade einen Vogel fraß. Etwas angeekelt blickte ich ihn an, woraufhin er mich unschuldig anblickte.
 

„Cat du sollst die Vögel füttern und nicht selber essen.“
 

„Das ist die Katze in mir. Ich bin sogar schon im Schloss herumgerannt und habe Mäuse gejagt.“
 

Ich zog eine Augenbraue hoch, erwiderte jedoch nichts weiter darauf.

Ob das durch den Fluch kam? Alya sagte, das die Rose kaum noch Blütenblätter trug. Anscheinend verwandeln sie sich langsam wieder in Tiere, aber dieses Mal mit entsprechenden Eigenschaften.
 

„Komm lass uns rein gehen. Wir wollen uns doch noch schick für heute Abend machen.“
 

Cat nickte und zusammen sind wir zurück ins Schloss. Cat bat mich heute Abend mit ihm zu Tanzen. Gerne stimmte ich dem zu, was Chloè wieder veranlasste, mit mir Puppe zu spielen.

In meinem Zimmer nahm ich ein Bad, bevor ich fertig gemacht wurde.

Als ich fertig war, trug ich ein Rückenfreies rotes Kleid, mit langen Ärmeln und wie bereits beim letzten Mal, machte Chloè mir einen Dutt. Als ich fertig war, ging ich in den Tanzsaal, wo Cat bereits stand und auf mich wartete. Auch er wurde raus geputzt. Er trug ein weißes Hemd, darüber ein schwarzes Sakko und einer schwarzen Fliege. Bei ihm angekommen, verbeugte er sich vor mir und gab mir einen Handkuss.
 

„Du siehst wieder einmal bezaubernd aus Prinzessin.“
 

Verlegen lächelte ich und als die Musik anfing mit Spielen, nahm er meine Hand, zog mich näher zu sich und fing an mit mir zu tanzen. Es gab nicht eine Sekunde, in denen wir uns aus den Augen ließen. Fast so, als gäbe es nur uns beide. Ich weiß nicht wie lange wir bereits tanzten, jedoch holte Cats Stimme mich in das hier und jetzt zurück.
 

„Ich würde dir gerne einen Wunsch erfüllen, Prinzessin.“
 

Fragend sah ich ihn an, jedoch lächelte er nur. Er blieb stehen, woraufhin auch die Musik aufhörte zu spielen.
 

„Komm bitte mit mir in den Westflügel, dort gibt es eine Möglichkeit, dass du deinen Vater wiedersiehst.“
 

Vor Schreck riss ich die Augen auf. Konnte es sein, das Papa hier im Schloss ist? Kam er zurück, um mich zu retten? Ohne mich loszulassen, führte mich Cat in den Westflügel direkt zu den Tisch mit der Rose. Ich musste feststellen, das Alya nicht übertrieb das bald das letzte Blütenblatt fiel.
 

„Mit diesem Spiegel, kannst du deinen Vater sehen. Du musst nur sagen, was du sehen willst und er zeigt es dir.“
 

Cat hielt mir einen silbernen Spiegel hin, den ich zögernd in meine Hände nahm.
 

„Zeig mir bitte meinen Vater.“
 

Ein weißer Nebel entstand, ehe ich das Bild meines Vaters sah. Jedoch konnte ich nicht fassen, welcher Anblick sich mir bot. Mein Vater, gefesselt in einer Zelle.
 

„Warum ist mein Vater eingesperrt? Was ist passiert, seit ich hier bin?“
 

Ich konnte es nicht fassen. Was sollte mein Vater verbrochen haben, dass er eingesperrt wurde? Einer der keiner Fliege was antun konnte.
 

„Geh zu ihm Prinzessin.“
 

Ich sah zu Cat, jedoch wich er meinem Blick aus.
 

„Aber ich kann doch nicht einfach gehen. Der Fluch.“
 

„Dein Vater ist jetzt wichtiger. Kümmere dich nicht um uns.“
 

Fassungslos starrte ich ihn an. Auch wenn ich alle hier ins Herz geschlossen hatte, wusste ich das Cat recht behielt. Ich wollte gerade den Spiegel zurück auf den Tisch legen, als ich davon abgehalten wurde.
 

„Behalte ihn, so kannst du uns immer sehen.“
 

„Danke Cat.“
 

Ich wollte gerade gehen, als ich mich noch einmal umdrehte und mein Medaillon abmachte, ehe ich es Cat um den Hals hing.
 

„Damit du mich nie vergisst.“
 

„Ich würde dich nie vergessen Prinzessin.“
 

Er gab mir einen Handkuss und mit Tränen in den Augen rannte ich in mein Zimmer, nahm denn Umhang, ehe ich das Schloss verließ.

Alya und die anderen sahen mir Fassungslos nach, ehe ich mir Tikki schnappte und los ritt.

Kapitel 10
 

Ich trieb Tikki immer weiter an schneller zu rennen. So schnell es ging, wollte ich Nachhause und meinen Vater befreien. Er hatte sicher nichts Unrechtes getan und wurde unschuldig eingesperrt. In der Stadt angekommen, hörte ich aus dem Wirtshaus lauten Gesang. Sofort stieg ich von meinem Pferd und band es an der Tränke davor an. Schnellen Schrittes betrat ich das Wirtshaus, wobei Augenblicklich der Gesang verstummte und alle Augenpaare auf mich gerichtet waren.
 

„Marinette da bist du wieder. Ich dachte schon, du wärst Tod.“
 

Sofort kam Kim auf mich zu und wollte mich Umarmen.
 

„Lass mich in Ruhe Kim. Sagt mir, was hier passiert ist. Warum wurde mein Vater eingesperrt?“
 

„Zu seiner eigenen Sicherheit. Er behauptete doch tatsächlich, dass er von einem Monster gefangen gehalten wurde und du dich für ihn geopfert hattest. Es soll ein Schloss in den Wäldern geben, mit sprechenden Tieren. Er ist verrückt geworden, daher sahen wir keine andere Möglichkeit.“
 

„Er ist nicht verrückt geworden. Dieses Schloss und dessen Bewohner existieren wirklich. Ich komme gerade von dort.“
 

„Mari mein Liebling, ich weiß das du jetzt eine schwere Zeit durch machst. Aber ich versichere dir, immer für dich da zu sein, sobald wir verheiratet sind.“
 

Sofort knallte ich ihm eine und ein roter Handabdruck zierte seine Wange.
 

„Ich werde dich niemals Heiraten Kim. Du widerst mich an und zum letzten Mal, dieses Schloss gibt es wirklich.“
 

„Ach ja. Dann beweise es.“
 

Wütend blickte er mich an. Wie sollte ich das denn beweisen? Natürlich, der Spiegel. Schnell rannte ich zu Tikki, holte den Spiegel aus der Tasche, ehe ich zurück in das Wirtshaus ging.
 

„Ihr wollt Beweise. Die bekommt ihr. Bitte zeige mir Cat.“
 

Wieder entstand ein weißer Nebel und dann war Cat zusehen. Ich hielt denn Spiegel hoch und als er brüllte, wichen die Leute zurück.
 

„Ein Monster. Ein Monster lebt unter uns. Kommt Leute, wir müssen es töten.“
 

„Was? Nein, er ist nicht böse Kim. Er und alle anderen sind friedvoll.“
 

„Anscheinend hat er Marinette auch verzaubert. Wir sollten sie, zu ihrem Vater in die Zelle sperren.“
 

Was?

So schnell konnte ich nicht reagieren, nahm Kim mir den Spiegel aus der Hand und zwei weitere Männer schnappten mich und führten mich zu den Zellen. Unsanft wurde ich in diese geschmissen und landete vor den Füßen meines Vaters.
 

„Mari, du lebst. Ich bin so froh, aber wie konntest du entkommen?“
 

„Papa.“
 

Sofort umarmte ich meinen Vater. Ich war einfach nur froh, dass es ihm gut ging.
 

„Ich musste nicht fliehen, Cat hat mich gehen lassen, als ich sah, dass du eingesperrt wurdest.“
 

„Cat?“
 

„Ja, so heißt das Monster. Aber er ist gar kein Monster. Ich habe ihn kennengelernt, ihn und die anderen.“
 

Plötzlich hörten wir mehrere Stimmen von draußen. Als ich nachsah, was da los ist, stockte mir der Atem. Fast alle aus der Stadt hatten sich mit Mistgabeln, Schaufeln oder anderen Gegenständen bewaffnet und gingen mit Fackeln in der Hand aus der Stadt.
 

„Papa, ich muss die anderen warnen. Ihnen darf nichts passieren.“
 

Ich überlegte, wie ich hier rauskommen konnte. Dann hatte ich eine Idee.
 

„Papa, tu bitte so, als hättest du schmerzen.“
 

Mein Vater verstand und rief laut nach Hilfe. Schnell kam ein Wärter angerannt, um zu sehen, was los war. Als er die Tür öffnete um hereinzukommen, zog ich ihm den Holzstuhl der in der Zelle stand über, woraufhin er zusammenbrach. Schnell nahm ich die Schlüssel, befreite meinen Vater und rannte zu Tikki.
 

„Was hast du vor Mari?“
 

„Ich muss zu Cat und den anderen. Ihnen darf einfach nichts passieren. Außerdem gibt es noch etwas, was ich Cat sagen muss.“
 

Ich ritt los und hoffte, dass ich noch rechtzeitig ankam, bevor die anderen das Schloss erreichten.
 

Bei Cat
 

Ich sah Marinette noch hinterher bis sie mit ihrem Pferd im Wald verschwunden war. Mir fiel es wirklich nicht leicht sie gehen zu lassen. Nie hätte ich gedacht, dass mir ein Mensch so wichtig werden könnte, noch, dass ich mich in sie verliebe. Mari zeigte mir eine andere Seite, eine Seite, die ich seit dem Tod von Maman nicht mehr spüren durfte. Mein Vater brachte mir bei, die Menschen des einfachen Volkes zu verachten. Aber Mari, meine Prinzessin, zeigte mir, das diese Menschen ein größeres Herz hatten, als alle, die ich je kennenlernen durfte. Obwohl wir alle Monster sind, behandelte sie uns ganz normal. Selbst mich, obwohl ich sie am Anfang so schrecklich behandelte und anschrie, als sie im Westflügel war. Selbst meine Verletzungen versorgte sie. Erst als ich Schritte hinter mir vernahm, blickte ich vom Wald weg. Alya, Nino und Chloè kamen auf mich zu und sahen mich wütend oder verständnislos an.
 

„Was macht ihr hier? Ich sagte, niemand betritt den Westflügel.“
 

„Warum hast du Mari gehen lassen? Sie hätte den Fluch brechen können und du lässt sie laufen?“
 

„Ich hatte meine Gründe Alya.“
 

„Welche Gründe? Bat sie dich etwa darum?“
 

„Nein, ich ließ sie von mir aus gehen. Ihr Vater braucht sie dringender, als wir.“
 

„Unfassbar das ich das sage Cat, aber du bist verliebt. Du hast dich in das Mädchen verliebt.“
 

Ich erwiderte nichts darauf. Was sollte ich auch sagen? Ja du hast recht Nino?

Ich sah mir noch einmal das Medaillon von Mari an. Sie sagte, dass sie sich immer besser fühlte, wenn sie sich das Bild ansah. Ich machte es auf und sah ein glückliches Ehepaar, mit ihrer kleinen Tochter. Meine Prinzessin war schon früher wunderschön.

Im Augenwinkel sah ich erneut ein Blütenblatt zu Boden fallen. Bald war es soweit und wir werden uns in richtige Monster verwandeln, welche weder Sprechen, noch aufrecht stehen konnten. Chloès panische Schreie holten mich aus meinen Gedanken und verwirrt, sah ich zu ihr und den anderen.
 

„Was ist los? Warum schreist du so?“
 

„Herr, wir werden angegriffen. Da kommt eine Menschenmenge mit Fackeln auf das Schloss zu. Soll uns Marinette verraten haben?“
 

„Niemals, das würde Mari nie machen. Wir waren Freunde. Ich sage den anderen Bescheid, dass sie sich breit zum Angriff machen sollen. Cat kommst du?“
 

„Geht ihr, ich bleibe hier.“
 

„Aber wir müssen das Schloss verteidigen.“
 

Ich senkte meinen Blick, worauf die anderen mich nur Fassungslos anstarrten, ehe sie verschwunden sind. Was soll dies alles noch bringen? Für mich hat das alles keinen Sinn mehr.

Nur wenige Minuten später hörte ich Kampfschreie, was mich allerdings wenig Interessierte. Ich ging zu der Glaskuppel, unter der die Rose war. Noch zwei Blütenblätter, dann war es vorbei.
 

„Hier bist du also, Biest.“
 

Ich drehte mich nicht um. Sicher ein Mann aus dem Dorf.
 

„Dreh dich gefälligst um, wenn ich mit dir rede. Ich will den Ausdruck in deinen Augen sehen, wenn ich dich töte.“
 

Schritte kamen näher, ein harter Schlag gegen meinen Kopf und ich sackte zusammen.

Blut floss meiner Schläfe entlang über mein Gesicht, jedoch blickte ich immer noch nicht zu dem Mann. Ein weiterer harter Schlag gegen meinen Körper, woraufhin ich am Boden liegen blieb. Erst jetzt sah ich zu dem Mann oder besser zu der Hand. Der Spiegel, den ich Mari mitgab.
 

„Woher hast du diesen Spiegel?“
 

„Dieses alte Ding? Ich habe ihn von meiner zukünftigen Frau. Die Frau die du hier eingesperrt und gequält hast.“
 

Ich versuchte aufzustehen und sah den Mann vor mir in die Augen.
 

„Niemals würde ich meine Prinzessin quälen. Ich könnte ihr nie etwas antun.“
 

„Prinzessin? Hast du dich etwa in Marinette verliebt?“
 

Er fing an zu lachen, was mich rasend vor Wut werden ließ.
 

„Denkt ein abscheuliches Monster wie du, wirklich das jemand wie Mari sich in so etwas verlieben könnte? Wie dumm bist du eigentlich?“
 

Ein Knurren entkam meiner Kehle und ich griff ihn an. Leider sprang er zu schnell zur Seite und dann hörte ich nur noch einen lauten Knall, spürte einen brennenden Schmerz in meinem Arm und sackte zusammen.
 

„Das war es wohl für dich Biest. Aber keine Angst die anderen Monster werden dich begleiten.“
 

Bei Marinette
 

Beim Schloss angekommen, hörte ich schon die Schreie der Menschen aus meiner Stadt. Allerdings waren es keine Kampfschreie, sondern schienen sie aus Angst zu schreien. Ich wollte gerade ins Schloss, als mir die Leute entgegen rannten, um abzuhauen. Zum Glück hatten es die anderen geschafft. Ich hoffte nur, dass keiner schwer verletzt wurde. Schnell rannte ich ins Schloss, wo die andern sich freudig Umarmten oder sich die Hand gaben.

Alya bemerkte mich als Erstes und kam sofort auf mich zu um mir um den Hals zu fallen.
 

„Mari du bist wieder da.“
 

„Natürlich, ich hätte euch doch nicht im Stich lassen können. Aber sag mal, ist Cat gar nicht bei euch?“
 

„Nein, er wollte nicht und blieb im Westflügel zurück.“
 

„Ich muss zu ihm. Geht es euch gut soweit?“
 

Alya nickte und so schnell wie möglich rannte ich in den Westflügel. Als ich plötzlich einen Schuss hörte, stieg Panik in mir auf. Ich sah Kim nicht bei den anderen, mit Sicherheit ging er direkt zu Cat. Am Ziel angekommen, lag ich mit meiner Vermutung richtig, da ich Kim sah der vor Cat stand und eine Waffe auf ihn richtete.
 

„Kim hör auf.“
 

Er blickte sich zu mir um, grinste jedoch nur.
 

„Es wird Zeit, das dieses Monster stirbt.“
 

„Er ist kein Monster. Das einzige Monster was ich hier sehe, das bist du.“
 

Bei Cat
 

Voller Hass und Verachtung blickte ich zu dem Mann vor mir. Sein selbstsicheres Grinsen im Gesicht und die Erkenntnis, dass er recht hatte. Wie könnte jemand wie Mari, ein Monster wie mich je lieben!

Plötzlich hörte ich eine mir allzu bekannte Stimme. Eine Stimme, die ich unter tausenden wiedererkennen würde. Ich sah hinter diesen Kim, wie er gerade genannt wurde und da stand sie. Meine Prinzessin. Ist sie etwa meinetwegen zurückgekommen?
 

„Ich flehe dich an, lass ihn Leben. Bitte.“
 

Es brach mir das Herz sie so voller Trauer zu sehen. Jedoch machte der Mann keinerlei Anstalten, auch nur annähernd die Waffe runter zu nehmen.
 

„Bitte Kim. Lass ihn Leben. Ich willige auch ein deine Frau zu werden. Aber bitte tu ihm nichts.“
 

Was sagte sie da gerade? Wie kann sie nur einwilligen diesen Menschen zu Heiraten und womöglich ein Leben lang unglücklich zu sein!
 

„Wie kannst du das Sagen Prinzessin? Du willst wirklich diesen Mann heiraten? Warum?“
 

„Weil ich dich Liebe Cat und ich es mir nie verzeihen könnte, das dir irgendetwas passiert.“
 

Sie Liebt mich? Sie liebt mich! Meine Prinzessin liebt mich. So sehr ich mich freute, verging dies schnell wieder, als der Mann wütend zu mir sah und die Waffe erneut auf mich richtete. Aber dieses Mal ohne mich. Ich sprang auf und versuchte ihm die Waffe zu entreißen, wodurch ein Kampf zwischen uns entstand. Keiner von uns beiden wollte aufgeben, bis sich plötzlich ein Schuss löste und ein brennender Schmerz in meiner Magengegend entstand. Ich ließ von ihm ab und sackte bei dem Tisch mit der Rose zusammen. Ich hörte Mari noch schreien und sah, wie das letzte Blütenblatt zu Boden fiel, ehe alles schwarz wurde.
 

Bei Marinette
 

„Caaaaaaat“
 

Als ich sah, wie er zu Boden sank, konnte ich nicht anders als seinen Namen zu schreien. Das durfte nicht das Ende sein. Er durfte nicht sterben, nicht jetzt und nicht hier. Ich rannte zu ihm und kniete mich zu ihm nieder.
 

„Bitte Cat, mach deine Augen auf. Du darfst mich nicht verlassen. Ich liebe dich doch.“
 

Tränen liefen meinen Wangen herunter, direkt in sein Gesicht.
 

Plötzlich ging von Cat ein grünes Licht aus, woraufhin ich meine Augen schließen musste. Als ich versuchte diese wieder zu öffnen, lag nicht mehr Cat in meinen Armen, sondern ein Mann mit blonden Haaren. Das ist doch der gleiche wie auf den Bildern. Langsam öffnete er seine Augen und Grün traf Blau.
 

„Hey Prinzessin.“
 

Er lächelte mich an, woraufhin ich ihn umarmte.
 

„Cat du lebst.“
 

„Ja, dank dir. Aber nenne mich bitte nicht Cat. Mein Name ist Adrien.“
 

Ich löste mich von ihm und sofort wischte er mir meine Tränen weg.
 

„Selbst wenn du weinst, bist du wunderschön.“
 

Er nahm mein Gesicht in seine Hände und küsste mich. Ich war noch nie so glücklich wie in diesem Moment.

Epilog

Epilog
 

Drei Wochen sind jetzt schon wieder vergangen, seit der Fluch gebrochen wurde. Alya und alle anderen wurden wieder zu normalen Menschen. Alya kam sogar mit Nino zusammen und trug jeden Tag ein anderes Kleid, so wie sie es sich wünschte. Aber nicht nur die Menschen verwandelten sich zurück. Das ganze Schloss, sowie die Gärten und die Wälder, erblühten wieder in ihrer alten Pracht.

Adrien und ich machten uns noch am selben Abend auf den Weg in die Stadt. Nicht nur das ich Gewissheit haben wollte, wie es Papa ging, sondern sollte er auch Adrien kennenlernen und er wollte sich wiederum bei meinen Vater für sein Verhalten entschuldigen und zeitgleich um meine Hand anhalten.

Heute war es dann soweit und die Krönungszeremonie von Adrien fand statt. Ich bin mir sicher, dass er ein toller König wird und nicht die Fehler seines Vaters wiederholt. Alle aus dem Land egal ob arm oder reich wurden zu diesem Fest eingeladen. Auch die Leute aus der Stadt kamen, um mit uns zusammen zu feiern. Darunter natürlich auch Manon, die zusammen mit Alyas Schwestern den Saal aufmischten.

Mein Papa war stolz auf mich, da er wusste, dass ich in guten Händen war. Denn heute wurde nicht nur die Krönungszeremonie gefeiert, sondern auch die Verlobung von Adrien und mir. Mein Vater willigte sofort ein, als Adrien um meine Hand anhielt.

Er nannte ihn sogar seinen Sohn, was er sicher schon lange nicht mehr hörte.

Maman hatte also doch recht, das ich eines Tages meinen Prinzen kennenlernen würde und ich weiß das sie stolz auf mich ist und von oben auf uns herabsah und über uns wacht.


Nachwort zu diesem Kapitel:
Unfassbar, das letzte Kapitel *-*
Irgendwie bin ich immer traurig, wenn ich eine beende xD
Aber schreibe fleißig weiter und das nicht gerade wenig 😅
Bis jetzt fünf angefangene Fanfictions und One Shots 😂
Und es kommen immer mehr Ideen 🙈
Weiß gar nicht wo ich anfangen soll -_-
Dann noch zwei größere, wobei die eine erst in einem halben Jahr veröffentlicht wird ^-^
Na ja, genug der vielen Worte. Danke an alle Favoriten und die Personen, die mir immer ein liebes Kommi da ließen 😄
Ihr werdet noch einiges von mir hören 😜

Eure Nami88

P.s. Es gibt noch einen kleinen Epilog, keine Sorge 😉 Komplett anzeigen

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Kommentare zu dieser Fanfic (27)
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Von:  Atenia
2017-05-21T17:59:00+00:00 21.05.2017 19:59
ohh was für ein schönes Ende.
Adrien als besserer König
Und Marinette seine zukünftige Königin.
Perfekt
Antwort von:  Nami88
21.05.2017 20:31
Schön das es dir gefällt 😄
Von:  Fiamma
2017-05-20T16:56:35+00:00 20.05.2017 18:56
Huhu,
so endlich kommen ich mal zum Lesen :D

Ein schöner Epilog :)
Adrien wird mit Sicherheit ein besserer König als sein Vater ^^

Werd auch gleich mal deine nächste Story lesen :)

Liebe Grüße,
Fiamma^^
Antwort von:  Nami88
20.05.2017 21:33
Das mit dem lesen ist manchmal gar nicht so einfach Zeit zu finden ^^
Und Adrien wird definitiv ein besserer König, dafür sorgt schon Mari ;-)

LG Nami88
Von:  Domi2001
2017-05-19T17:42:59+00:00 19.05.2017 19:42
Kannst du einen 2.Teil machen?😔🙏 Es war eine schöne verbesserung vom Film 'Die Schöne und das Biest'. Ich habe richtig mitgefiebert, obwohl ich den Film selbst gesehen habe. Am besten fände ich die Idee mit den Verwunschenen Tieren.🐱🐢🐝🐺🐵 😍😍 Ich hoffe du schreibst noch mehrere FF's!😍😍😘💕👑💎💫🌟
Antwort von:  Nami88
19.05.2017 19:46
Ich freue mich sehr das dir die Fanfiction gefallen hat 😄
Leider muss ich dich enttäuschen, es wird keine Fortsetzung geben 😯
Aber du wirst noch einiges von mir lesen 😄
Bin gerade an drei Fanfictions dran, einem One Shot und ein Zweizeiler ist bereits on 😊
Also wenn du noch etwas lesen willst 😉
Von:  Fiamma
2017-05-17T06:23:50+00:00 17.05.2017 08:23
Huhu :D
So endlich konnte ich lesen:)
Das war ja noch mal richtig knapp. Zum Glück kam Mari noch rechtzeitig und konnte Kim aufhalten.
Und der FLuch wurde auchgebrochen :D
Eine schöne Story. Die beiden Themen wurden perfekt miteinander kombiniert :)
Nun freue ich mich noch auf den Epilog und auf deine neuen Geschichten :)

Liebe GRüße und lass dich drücken,
Fiamma^^
Antwort von:  Nami88
17.05.2017 08:48
Hey Maus ^-^
Ich freue mich das dir das letzte Kapitel gefallen hat 😄
Auf die neuen kannst du auch gespannt sein ^-^
Nur ohne Laptop irgendwie blöd 😂
Gut das man auf Animexx auch schreiben kann, nur das nein Handy manchmal komische Worte einfügt 😅

Hoffe das ich auch bei dir schnell weiter lesen kann 😉

LG 😙
Von:  Atenia
2017-05-16T20:26:39+00:00 16.05.2017 22:26
Der Zaube rist gebrochen.
Endlich
Aber was ist mit Kim?
Antwort von:  Nami88
17.05.2017 03:30
Ja jetzt sind alle wieder normal ^-^
Bei Kim sagen wir einfach, er ist geflohen xD
Ich wollte ihn in die Tiefe stürzen lassen, aber im ehrlich zu sein, wusste ich nicht so richtig wie ich das Schreiben soll 😅
Von:  Fiamma
2017-05-14T15:13:57+00:00 14.05.2017 17:13
Huhu, einen schönen Sonntag wünsche ich:)
Nun hat ich endlich mal Zeit zum weiterlesen*g*

Wieder ein schönes Kapitel :) Marinette scheint ja irgendetwas bei Cat zu bewirken, wenn sie etwas menschllicher wurden.
Das mit der Bücherei war mit Sicherheit eine riesige Überraschung für sie.
Nun ist sie also auf den Weg zurück zu ihrem Vater. Was sie da wohl erwartet :/

Bin schon sehr gespannt :)

Liebe Grüße,
Fiamma^^
Antwort von:  Nami88
14.05.2017 19:02
Hey Mausi ^-^
Dir auch einen schönen Sonntag ^-^
Ja Mari konnte Cats Herz etwas erweichen und schon macht sich Alya erneut Hoffnung 😅
Und was Marinette in ihrer Heimat erwartet, verrate ich natürlich nicht 😉

Bis zum nächsten Kapitel 😘
Von:  Fiamma
2017-05-12T20:15:48+00:00 12.05.2017 22:15
Huhu :)
Klasse, wie Marinette sich einfach zu ihm setzt *g*
Nur schade, dass das Essen so ein Ende nahm. Aber ich kann Marinette gut verstehen :/
Hm ob er ihr wohl die Bücherei zeigt? Oder was ganz anderes*grübel*
Bin schon gespannt, vielleicht schfaff ich nachher noch das nächste Kapitel XD

Liebe Grüße,
Fiamma^^
Antwort von:  Nami88
13.05.2017 04:18
Morgen Maus ^-^
Wirklich schade das so ein schöner Abend, so schnell und auch traurig endet.
Aber wenigstens war ihr Cat nicht böse 😄
Von:  Atenia
2017-05-12T18:36:02+00:00 12.05.2017 20:36
der zuaber scheint lansgam nahc zu lassen, wenn sie schon was menschliches an sich haben.
So ein schöner Tanz

VATER IM KERKER? Auch das noch
Antwort von:  Nami88
13.05.2017 04:16
Ja Mari schaffte es das Cat doch langsam mal Mitgefühl für seine Mitmenschen zeigt ^-^
Von:  Atenia
2017-05-09T18:47:43+00:00 09.05.2017 20:47
Essen verlief schön, aber dann kamen die traurigen Erinnerungen
Ich frage mich was cat mit ihr plant
Antwort von:  Nami88
09.05.2017 21:43
Leider war der Schöne Abend zu schnell vorbei 😯
Und was cat geplant hat wirst du im nächsten Kapitel erfahren ^-^
Antwort von:  Domi2001
10.05.2017 03:37
Ich kann es mir denke.😅😄
Von:  Domi2001
2017-05-08T11:39:12+00:00 08.05.2017 13:39
Hey ich wollte fragen ob ich mir die Idee leihen/nehmen darf , also die mit denn Verwunschenen Tieren. Keine Angst ich will keine Schöne und das Biest ff machen. Und ich wollte die Idee auch nicht ohne dein Einverständnis nehmen! ❤

LG. Domi2001
Antwort von:  Nami88
08.05.2017 17:09
Kannst du gerne machen ^-^
Danke das du gefragt hast 😊
Antwort von:  Domi2001
08.05.2017 17:48
Klar kein ding. Wollte nicht das andere sagen das ich deine Idee geklaut hätte :)

Wann geht es eigentlich weiter?? 😊
Antwort von:  Nami88
08.05.2017 18:09
Ich denke das ich morgen das nächste Kapitel on stelle ^-^


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