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Sternschnuppe

Der Nachthimmel war klar und nur eine laue Sommerbrise wehte um deine Nase. Es war angenehm warm. Nicht diese schwüle Hitze, wie am Nachmittag. Dies wurde vom Gewitter in den frühen Abendstunden bereinigt. Tief atmest du die frische Luft ein und lehntest dich zufrieden an das Geländer. Ein kleines Lächeln bildete sich auf deinen Lippen und du schlossest die Augen. Genoßest die Abendstunden.

Dein Tag war nicht so besonders gewesen. Die Hitze und die Schwüle war dir auf das Gemüt geschlagen. Und nicht nur dir. Sondern auch deinem Chef, der missmutiger war, als ein unausgeschlafener Bär. Grummelig hatte er seinen Frust an dir ausgelassen. Viel sagen konntest du ja nicht, war er doch dein Arbeitgeber und du liebtest deinen Job. Auch wenn er sehr anspruchsvoll und zeitaufwendig war.

Nun sammeltest du Kraft für den neuen Tag. Deine Augen richteten sich auf das dunkelblaue Firmament und erkundest den Sternenhimmel mit deinen Augen. Viele Sternenbilder erkanntest du nicht. Der Große Wagen und die Kassiopeia. Ansonsten waren es nur kleine, helle Punkte am Himmel. Eine Sternschnuppe flog vorbei und aufgeregt funkelten deine Augen, bevor du sie schlossest und du dir etwas wünschtest.

„Und? Was hast du dir gewünscht?“, durchbrach eine Stimme die Dunkelheit und leise Schritte kamen auf dich zu. Dein Lächeln wurde zu einem Grinsen. Wandest dich aber nicht an deinen Hintermann. Schließlich kam er auf dich zu und stellte sich neben dir.

„Das ist geheim. Sonst geht er ja nicht in Erfüllung.“, und grinstest ihn ins Gesicht. Sein raues Lachen erfüllte das Dach und dein Kichern stimmte mit ein. Dein Nachbar war zu einem guten Freund geworden. Wenn nicht sogar mehr. Aber dass durfte er nie erfahren.

Als er damals an deiner Tür klingelte und dich schüchtern nach Kaffee fragte, da warst du zuerst überrascht. Dieser große, blonde Mann sah nun wirklich nicht scheu aus. Eher wie ein selbstbewusster Mann, der alles schaffte, was er anfasste. Ihr blonder Nachbar mit den tiefen, blauen Augen.

Nach einer gestammelten Antwort batest du ihn herein und fuhrst dir zerstreut durch die Haare. Warst du doch gerade erst nach Hause gekommen und hattest dir etwas gemütliches angezogen. In deiner Küche suchtest du nach dem Kaffee, fandest aber nur eine angebrochene Packung, die du ihn dann zittrig lächelnd überreichtest.

Er bedankte sich höflich und nahm den Kaffee an. Seine blauen Augen nahmen deine gefangen und ein leichtes Grinsen zuckte um seine Lippen. Was du spiegeltest. Fandest du ihn doch sympathisch. Irgendwie auf einer Wellenlänge, obwohl du noch nicht einmal seinen Namen kanntest.

So hatte sich irgendwann eine Art Ritual bei euch eingenistet. Er stand nach wie vor vor deiner Tür und lieh sich Lebensmittel, wobei du ihm um handwerkliche Hilfe batest, da du nicht wirklich talentiert darin warst. Eine Freundschaft hatte sich zwischen euch gebildet.

Wann es bei dir anfing, mehr zu werden, konntest du nicht sagen. Bei euren ersten Treffen vielleicht schon. Oder bei den wöchentlichen Abendessen, die sich irgendwann bei euch eingestellt hatten. Oder bei euren gemeinsamen Unternehmungen . Oder doch bei euren nächtlichen Treffen auf dem Dach.

Es war für dich eine Überraschung, als du den blonden Mann auf der Dachterrasse entdeckt hattest. War doch vorher niemand jemals hier hoch gekommen. Dieser Ort war für dich ein Schlupfwinkel aus deinem chaotischen Leben. Hier oben fandest du Ruhe und Frieden. Zogst Kraft aus der Stille der Nacht.

Auch er war überrascht, als du dich einfach neben ihn stelltest und dich gegen das Geländer lehntest. Stille senkte sich über euch. Keine unangenehme, sondern eine innige. Als wenn ihr euch schon ewig kennen würdet. Irgendwann kamt ihr ins Gespräch. Vergaßt sogar die Zeit. In den frühen Morgenstunden wart ihr dann gemeinsam in eure jeweiligen Wohnungen gegangen. Deine Gedanken aber schwirrten noch um diesen attraktiven Mann.

Ein Schnipsen vor deiner Nase holte dich zurück. „Wo bist du mit deinen Gedanken wieder?“, wollte dein blonder Nachbar wissen. Ein leichter Rotschimmer bildete sich auf deinen Wangen. Oft verliertest du dich in deinen Gedanken. Doch antworten brauchtest du nicht – da er dich einfach zu gut kannte. Sein Arm legte sich um deine Schulter und zog dich näher zu ihm.

Seine Wärme genossest du und leicht lehntest du dich an seine Seite. Diese Nähe ließ er erst seit kurzen zu. Hatte er doch keine so guten Erfahrungen gemacht. Mehrmals. Doch du gabst ihn wieder Vertrauen in die Freundschaft. Oder der Zuneigung? Das wusstest du nicht. Aber es freute dich um so mehr, dass er wieder Vertrauen fasste.

„An was denkst du, Kleines?“, und seine Lippe streiften deine Schläfe. Nur er durfte dich so nennen. Du mochtest es gar nicht als 'Klein.' bezeichnet zu werden. Schließlich konntest du nichts für deine Körpergröße. Oder andere deiner Körperregionen. Dabei warst du zufrieden mit deinen Körper.

„Nichts wichtiges, Marco.“, antwortest du auf seine Frage. Schlingst nun deinerseits einen Arm um seine Taille. Zweifelnd lagen seine blauen Augen auf dir. Glaubten dir nicht ganz. Mit einem kleinen glücklichen Seufzer lag dein Kopf an seiner Schulter und du hobst deinen Blick zu seinen. In diesen Augen könntest du dich verlieren. Eine kleine Falte hatte sich zwischen seinen Augen gebildet.

Mit der freien Hand strichest du darüber, bis sie verschwand. Ein kleines Lächeln legte sich auf deine Lippen. Leicht stelltest du dich auf die Zehenspitzen und zart landeten deine Lippen auf seinen Kieferknochen. Kichernd fielst du wieder komplett auf deine Sohlen. Kitzelten seine Bartstoppeln doch leicht.

Leicht zog er eine Schnute. Irgendwie fandest du es süß. Nur ein Grummeln kam von ihm als Antwort, bevor du komplett in seine Arme lagst. Ein überraschtes Quietschen entkam dir, bevor du dich lachend an seine muskulöse Brust schmiegtest. Deine Arme lagen um seine Taille und schoben sich in seine hinteren Hosentasche. Sein Gesicht lag in deinen Haaren.

Ein Schauer rannte dir über den Rücken, als du seinen Atem an deinen Ohr spürtest. Seine Lippen streiften dieses und ein Zittern durchlief deinen Körper. Eigentlich mochtest du es gar nicht oder konntest du es gar nicht leiden. War es doch eine sensible Stelle deines Körpers und du hattest ihn das schon oft gesagt. Aber heute ließest du ihn. Wolltest du nicht die Stimmung verderben.

Seine Arme zogen dich näher zu ihm und seine Stimme drang in deine Hörmuschel. „Also, Kleines. Was hast du dir gewünscht?“, und biss leicht in dein Ohr. Erschrocken schnapptest du nach Luft und stemmtest deine Hände gegen seine Brust, so dass er sich ein wenig von dir löste. Ein breites Grinsen – so untypisch für ihn – lag auf seinen Gesicht.

Schmollend gabst du ihn einen Klapps auf die Brust. „Das war gemein.“, und zogst eine kleine Schnute. „Das beantwortet nicht meine Frage.“, und lehnte seine Stirn an deine. „Was hast du dir gewünscht?“, flüsterte Marco und hauchte dir einen Kuss auf die Nase. Mit einem Lächeln senktest du deine Lider und erhobst dich leicht. Kurz vor seinen Lippen hieltest du inne. Euer Atem vermischte sich. Eine gemurmeltes 'Geheim.' kam über deine Lippen, bevor Marco den letzten Abstand zwischen euch überbrückte.



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