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Glücksmomente

von

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Hatsukoi

Für Yuuri war Yuuko schon immer das hübscheste Mädchen auf der großen weiten Welt gewesen. Mit ihren schokoladenbraunen Augen und dem fröhlichen Lächeln auf ihren Lippen, brachte sie sein Herz regelmäßig dazu einen Takt schneller zu schlagen. Er liebte es wie sie sich elegant auf dem Eis bewegte, wie sie sich in der Musik verlor und wie ein Engel über das Eis glitt. Natürlich war er davon überzeugt, dass sie irgendwann eine Eisprinzessin werden würde. Sie würde in ferne Länder reisen, Medaillen gewinnen und sie würden sicherlich auf ewig zusammen trainieren, vielleicht sogar irgendwann gemeinsam beim Paarlauf antreten? Allein der Gedanke ließ Yuuri fröhlich glucksen. Er mochte die Vorstellung, dass Yuuko immer ein Teil seines Lebens sein würde. Doch war da dann auch noch Takeshi.

Zwar bezeichnete dieser ihn nicht mehr als Pummelchen und war inzwischen eher zu einem Freund als etwas anderem geworden. Doch mochte Yuuri nicht wie nahe sich Yuuko und er standen. Viel zu oft erzählte Takeshi einen Witz, den Yuuri im Gegenteil zu Yuuko nicht verstand. Die beiden lachten zusammen und irgendwann stimmte er in das Lachen ein. Doch wollte das Gefühl außen vor zu sein, ihn nie gänzlich verlassen. Yuuri hasste es. (Noch mehr hasste er allerdings, dass er wann immer solch eine Situation vor dem Training stattfand, ihm der dreifache Loop, an dem er im Moment arbeitete, nicht mehr gelingen wollte.) Es war zunehmend frustrierend, welch eine Auswirkung seine Emotionen auf seine Eislaufperformance hatten. Er wollte doch einfach nur Yuuko nicht verlieren, sondern für immer mit ihr Eiskunstlaufen. Aber genau das war wahrscheinlich das Problem, für das eine Lösung gefunden werden musste.

Während Yuuri nun also auf dem Spielplatz darauf wartete, dass seine Trainingsgefährten vom Eiscreme kaufen aus dem nahen Supermarkt zurückkamen, schob der 11 Jährige Eiskunstläufer seine Lippe nachdenklich vor. Seine Augenbrauen hatte er zusammen gezogen und die Brille war durch diese selten komische Grimasse etwas nach oben geschoben worden. Eine Idee wollte ihm leider nicht kommen. Frustriert zog er seine Beine enger an seinen kleinen Körper und begann mit seiner Hand an dem Gras zu zupfen. Die Grashalme wurden fortgeworfen, abgerissene Blüten folgten und schließlich musste er niesen. „Dumme Blumen!“, schimpfte er auf die unschuldigen Pflanzen. Er riss eine weitere Blume ab, betrachtete diese eingeschnappt, als wäre sie für seine Misere verantwortlich. Plötzlich kam ihm eine Idee.

„Yuuri!!“, gut gelaunt winkte ihm Yuuko zu. Takeshi und sie hatten beide ein Eis in der Hand. Yuuko war sogar so nett gewesen ihm ein Eis aus dem Supermarkt mitzubringen. Es bestärkte ihn nur noch mehr in seinem Vorhaben. Als seine beiden Freunde langsam näher kamen, trat er schüchtern lächelnd von einem Bein auf das andere.

„Alles in Ordnung? Du siehst echt komisch aus!“, fragte Takeshi offen heraus.

Yuuri wurde nervöser, sah zu Yuuko. Diese lächelte ihn nur an. Sie verstand ihn eben und wusste, dass es ihm gut ging. So irgendwie. Ein Lächeln formte sich auf seinen Lippen. Er atmete tief ein und aus. Yuuri holte seine Hand hinter dem Rücken hervor, hielt Yuuko einen unförmigen, aus Blumen zusammen geknoteten Ring entgegen.

„Willst du mich heiraten und für immer und ewig mit mir zusammen sein?“, fand Yuuri den Mut die Worte schnell herunter zu rattern.

Takeshi sah ihn schockiert an – sein Eis fiel zu Boden.

Yuuko errötete, strahlte ihn an und hielt ihm ihren Finger entgegen.

Yuuri war nie glücklicher gewesen.
 



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