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Liebe bedeutet...

[OTP-Challenge - NaLu, Stingue, IgneelWeiß]
von

Vorwort zu diesem Kapitel:
Megamäßig verspätet, aber dafür ist es etwas länger?^^'
Ich hoffe, dass ich die November-OS alle tatsächlich im November hochgeladen kriege! >__<

Der OS hier spielt übrigens im selben 'verse wie der Stingue-OS vom September. Weil halt. Hat gut gepasst^^'

Viel Spaß beim Lesen und vielen Dank im voraus für jeden Kommentar!

LG
Yosephia Komplett anzeigen

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[Oktober 1/3] – One of them is sick – Stingue

Angewidert warf Sting das gefühlt hundertste Taschentuch in den nächststehenden Mülleimer. Oder versuchte es zumindest. Das Taschentuch prallte an der Kante ab und fiel zu Boden. Leise stöhnend stand Sting auf, um sich richtig um seinen Müll zu kümmern – Zuhause hätte er sich nicht darum gekümmert, aber er war hier ja nicht Zuhause, sondern in der Unicafeteria.

Mit einem schweren Seufzer ließ er sich wieder auf seinen Stuhl sinken und legte den Kopf auf dem Tisch ab, wodurch sein Blick auf den hohen Stapel dicker Wälzer über die Renaissance fiel, um die er sich jetzt eigentlich kümmern müsste. Seine Hausarbeit schrieb sich immerhin nicht von selbst und er hatte nur noch drei Wochen dafür. Unter normalen Umständen wäre das mehr als genug Zeit und sowieso hätte er jetzt eigentlich schon locker die Hälfte fertig gehabt, aber dummerweise hatte er in den letzten zwei Wochen viel mehr Schichten im Sabertooth schieben müssen als üblich.

Die Grippe schlug jahreszeitgemäß wie ein Berserker um sich und hatte schon drei von Stings Kollegen erwischt – und nun auch noch Sting selbst, auch wenn es bei ihm zum Glück bislang nur eine Erkältung war und noch keine ausgewachsene Grippe.

Dabei wurde er sonst nie krank! Er konnte sich gar nicht erinnern, wann er das letzte Mal erkältet gewesen war. Definitiv nicht seit Beginn seines Studiums! Selbst das Eisbaden an Neujahr letzten Jahres zusammen mit Rogue hatte ihm nichts ausgemacht – wobei er sich im Nachhinein schuldig gefühlt hatte, Rogue dazu überredet zu haben, der sich dabei eine fiese Erkältung zugezogen hatte.

Vielleicht war das jetzt seine Strafe dafür, dass er seinem Freund solchen Ärger bereitet hatte…

Schniefend richtete er sich weit genug auf, um beide Arme auf dem Tisch abzustützen und sein Smartphone hoch zu halten, während er das Kinn auf der Tischplatte abstützte, um zum Display seines Smartphones hoch schielen zu können. Es war alles andere als bequem, aber sein Kopf fühlte sich viel zu schwer an, um aufrecht sitzen zu bleiben.

Mit trägen Bewegungen rief er die Nachrichten-App auf und wählte den Chat mit Rogue aus, der für gewöhnlich fast nur aus Absprachen für Treffen und aus Bildern bestand, die Sting seinem Freund zu jeder Gelegenheit schickte – entweder Fotos von interessanten, lustigen oder schönen Motiven, die Sting auf seinen Wegen fand, oder aber Kopien von Gemälden oder auch mal Skulpturen, die es Sting gerade besonders angetan hatten und die er einfach mit Rogue teilen wollte. Im Gegenzug schickte Rogue ihm manchmal mathematische Formeln, um ihn ein wenig zu foppen. Am Anfang hatte Sting ehrlich versucht, aus diese Dingern, die in seinen Augen nur Zahlen und Buchstaben durcheinander würfelten, schlau zu werden, aber mittlerweile antwortete er darauf immer nur mit frechen Smileys.

Für heute Abend hatte Sting sich eigentlich wieder mit Rogue verabredet – endlich mal wieder, nachdem er ihn wegen der ganzen Zusatzschichten in den letzten zwei Wochen so gut wie gar nicht zu Gesicht bekommen hatte –, aber es war wahrscheinlich besser, das abzusagen. Er wollte Rogue, der doch endlich ein bisschen weniger Stress hatte, nicht anstecken und sowieso sollte er sich wohl besser so bald wie möglich ins Bett legen.

Gerade wollte er eine Nachricht an seinen Freund schreiben, als er eine kalte Hand auf seiner Stirn spürte. Vor Schreck ließ er sein Smartphone fallen und fuhr hoch. Von der plötzlichen Bewegung wurde ihm schwindelig und er geriet schon ins Schwanken, doch er wurde mit Nachdruck zurück auf seinen Stuhl befördert und dann tauchte Rogues Gesicht vor ihm auf.

Der Schwarzhaarige hatte immer noch Augenringe, aber im Vergleich zum letzten Monat waren sie zu Stings Erleichterung quasi nicht existent. Seit die Vorlesungszeit vorbei war, kam Rogue endlich wieder auf ein paar mehr Schlafstunden, nachdem er sich von Anfang Januar bis Mitte Februar quasi völlig verausgabt hatte, um wirklich mit allen Prüfungen fertig zu werden und auch noch einen Teil seiner Masterarbeit vorzubereiten. Natürlich hatte er alles mit Bestnote geschafft und seine Masterarbeit war bereits zu einem Viertel fertig – so zumindest war Stings letzter Stand. Bloß gut, denn ab Beginn des nächstens Semesters würde Rogue jobben müssen, da er keine Fördergelder mehr erhielt. Bei all dem Stress hatte Sting sich oft große Sorgen um seinen Freund gemacht, aber weil er Kunst und nicht Mathematik studierte, hatte er seinem Freund nie wirklich helfen können. Zumindest hatte er Rogue immer wieder Reste aus dem Sabertooth vorbei bringen können, damit der mehr als billige Fertigsuppen und dergleichen in den Bauch bekam.

„Du siehst furchtbar aus“, stellte Rogue ruhig fest, aber seine zusammengezogenen Augenbrauen verrieten seine Sorge.

„Vielen Dank für die Blumen“, schniefte Sting und widerstand dem Drang, sich die Nase am Ärmel abzuwischen. „Hallo übrigens“, fügte er abermals schniefend hinzu und versuchte sich an einem wackeligen Lächeln, aber das Bedürfnis nach einem Taschentuch wurde schier unerträglich und er musste sich von Rogue abwenden, um in eine der Servietten zu rotzen, die er nun anstelle eines Taschentuchs verwenden musste – sehr zu seinem Leidwesen, denn sie waren bei weitem nicht so widerstandsfähig wie richtige Taschentücher.

Als könnte er Gedanken lesen – und Sting hatte ihm stark in Verdacht, dass er das tatsächlich konnte –, holte Rogue aus seiner Umhängetasche eine gerade erst angefangene Packung Taschentücher und legte sie vor Sting auf den Tisch, ehe er verschwand.

Bis Stings Nase wieder etwas kooperativer war, war Rogue auch wieder da und stellte eine Schale mit dampfender Suppe vor ihm ab. Sting verzog leidig das Gesicht.

„Suppen sind blöd!“

„Iss“, war Rogues einzige Antwort, untermauert mit einem unnachgiebigen Blick.

Wenn er sich nicht wie der Tod auf Latschen fühlen würde, wäre Sting versucht, sich zu weigern – einfach um Rogue ein wenig aus der Reserve zu locken. So jedoch fügte er sich mit einem leidigen Seufzer in sein Schicksal und begann, die Suppe zu löffeln. Es tat gut, etwas Warmes im Bauch zu haben, das musste er sich wirklich eingestehen, als er die leere Schale schließlich beiseite schob, aber er wollte Rogue nicht kampflos Recht geben, also zog er eine Schnute, als er sich wieder seinem Freund zuwandte.

„Zufrieden?“

„Du hättest heute gar nicht das Bett verlassen dürfen“, erwiderte Rogue streng.

„Ich muss eine Hausarbeit fertig schreiben“, schmollte Sting und deutete auf seinen Bücherstapel.

Doch die Erklärung ließ Rogue natürlich nicht gelten. Er blitzte Sting regelrecht an. „Deine Stirn ist heiß. Hast du ein Fieberthermometer Zuhause?“

„Brauchte ich noch nie“, brummelte Sting.

Rogue verdrehte die Augen und stand auf. „Pack’ deine Sachen ein. Ich bringe dich nach Hause und unterwegs gehen wir an einer Apotheke vorbei.“

„Ich will keine Medizin“, jammerte Sting und blieb demonstrativ sitzen.

„Hier geht es nicht darum, was du willst, sondern was du brauchst.“

Wieder einmal verfluchte Sting innerlich den Umstand, dass er sich viel zu schwach fühlte, um sich weiterhin mit seinem Freund zu zanken, der natürlich die vernünftigen – man könnte auch sagen spießigen – Argumente parat hatte. Laut stöhnend wuchtete er sich in die Höhe, zog seinen Rucksack heran und begann, die Bücher und alles andere einzupacken, was er über den Tisch verteilt hatte. Bevor er sich die Tasche allerdings über die Schulter schlingen konnte, nahm Rogue sie ihm ab.

Sting wollte bereits protestieren, aber da wurde ihm auch schon ein dicker Schal um den Hals gewickelt. Rogues Schal. Wieder machte Sting Anstalten, zu protestieren, aber Rogue kam ihm erneut zuvor und gab ihm einen Kuss auf die Stirn.

„Dafür, dass du ein ganzes Semester lang auf mich aufgepasst hast, solltest du wirklich erfahren genug sein, um auch auf dich selbst aufzupassen“, seufzte Rogue gegen Stings Stirn.

Verlegen zog Sting die Schultern hoch, wodurch sein Gesicht noch tiefer in dem Schal versank, der wunderbar nach seinem Freund roch. „Irgendeine Aufgabe musst du ja auch haben“, nuschelte er in den Stoff hinein.

Natürlich hatte Rogue ihn gehört und für einige Sekunden umspielte ein zärtliches Lächeln seine Lippen, bei dem Stings ohnehin gerade nicht so kräftige Knie richtig weich wurden. Als sein Freund ihn bei der Hand nahm und aus der Cafeteria und über den Campus geleitete, fielen Sting keine Widerworte mehr ein.

Eigentlich hatte er Rogue ja nicht zu nahe kommen wollen, um ihn nicht anzustecken, aber er musste sich eingestehen, dass es einfach ein gutes Gefühl war, so umsorgt zu werden. Da machte ihm nicht einmal mehr die Aussicht darauf etwas aus, bald Medizin schlucken zu müssen.

Um seiner Dankbarkeit Ausdruck zu verleihen, drückte er sachte die Hand seines Freundes. Zur Antwort erwiderte Rogue den Druck, fest und sicher, als wollte er Sting nie wieder los lassen. Ein Gedanke, der Sting trotz nervig laufender Nase und schweren Kopf selig in den Schal hinein lächeln ließ.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von: Arianrhod-
2017-11-02T19:17:16+00:00 02.11.2017 20:17
Sting tut mir ja schon irgendwie leid. ^^“ Solche schweren Erkältungen sind verdammt fies. Auf der einen Seite ist es ‚nur‘ eine Erkältung, wer bleibt deswegen schon Zuhause? Auf der anderen Seite will man sich nur ins Bett legen und schlafen. Ich kann das gut nachvollziehen. >.<
Sting kann ich mir gut als einer von diesen unverwüstlichen und ‚niemals krank‘-Typen vorstellen. Dass es ihn jetzt doch erwischt hat, kann man gut dem Stress zuschieben, nicht nur die vielen Zusatzschichten, auch dass er sich vorher so um Rogue gekümmert hat und nebenbei sicher seine eigenen Prüfungen/Hausarbeiten schreiben musste. Da kam halt einiges zusammen und dann war Sense. Dumm nur, dass er noch eine Arbeit schreiben muss. ^^“ Aber das kriegt er noch hin, da bin ich sicher!
Und die Faxen am Tisch, um auch ja nicht eine Bewegung zu viel machen zu müssen. XD Sting halt. Genau wie der Chat mit Rogue, find ich sehr passend, dass es Sting ist, von dem das meiste da ausgeht (außerhalb der Verabredungen) und sowas. Und wie viele Details von Rogue ihm aufgefallen sind oder dass er solche Rücksicht genommen hat. Fand ich halt alles toll, die ganzen Details. :D Ist dir wirklich gelungen.

Btw, ich freue mich sehr, dass du dieses ‘verse nochmal aufgegriffen hast. :) Ich find es irgendwie voll toll und… kA warum, ich mag es einfach. Außerdem freut es mich zu hören, dass Rogue seine stressige Zeit nicht nur überwunden, sondern auch alles mit fliegenden Fahnen bestanden hat. :)

Rogue scheint einen sechsten Sinn zu haben, wenn es um Sting geht. Er schien ja von der Erkältung noch gar nichts gewusst zu haben, zumindest kam das mir so vor. Und dann taucht er halt trotzdem auf, wie herbestellt. Aber das ist auch genau das, was Sting gebraucht hat. Der verhält sich wie ein quengeliges kleines Kind. *lol* Da hat Rogue ja einiges zu tun, um ihn im Bett zu halten. Wobei, komplett unvernünftig ist Sting ja nicht. Er soll sich ruhig auch mal verhätscheln lassen.
Aber wie gut, dass Rogue jeden von Stings Protestversuchen im Keim ersticken kann mit seinen ~spießigen~ Argumenten. Aber gleichzeitig kümmert er sich so lieb um seinen Freund – die Suppe, die Taschentücher, dass er den Rucksack trägt, etc.
Die Sache mit dem Schal. ❤ Ich weiß, fürchterlich kitschig, aber ich liebe solche kleinen Gesten. ^^“ (Wobei ich mich frage, wie Sting mit einer verschnupften Nase überhaupt was riechen konnte. XD Ich schieb es darauf, dass er gerade eben die Nase geputzt hat.) Dieser kleine Kuss auf die Stirn fand ich auch niedlich. :)

Freu mich auf die nächsten OS. ^^~
Gruß
Arian


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