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Forever Together

Wichtel-FF für Rei17
von

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Teil 2

„Du kannst das echt, wahnsinnig gut!“, meinte Alexander begeistert, während er Jace dabei beobachtete wie er nach und nach Dolche warf und meistens perfekt in die Mitte des Zieles traf. „Du musst echt hart trainiert haben!“

„Mein Vater hat mich gut trainiert“, erwiderte Jace lächelnd und warf den nächsten Dolch. „Komm her, ich zeige es dir!“

Alec legte den Kopf unsicher schief, ehe er nickte und sich von der Bank erhob und stattdessen auf seinen neuen Bruder zukam. Dieser stellte sich hinter ihn, gab ihm einen der Dolche in die Hände und legte die Hand auf seine. Wie eine Marionette ließ sich Alec führen, folgte den Bewegungen von Jace, immer und immer wieder langsam.

„Jetzt lass los“, befahl Jace, seine Bewegung wurde ruckartiger und Alec ließ im hoffentlich richtigen Moment los.

Es traf nicht die Mitte, aber dicht dran und Alexander besah das Ziel beeindruckt vom Weiten. Wenn er das mit seinem Pfeil und Bogen könnte, wäre er noch begeisterter, aber Jace hatte schnell klar gemacht, dass er mit dem Bogen nicht umgehen konnte, da war er schlechter als Alec drin, also musste er da selbstständig weiter üben.

„Versuch es mal alleine.“

Sofort nickte Alexander, wartete bis Jace ein-zwei Schritte beiseite gegangen war, ehe er versuchte die Bewegungen von eben wieder zu imitieren. Der Dolch traf das Ziel allerdings nur knapp am Rand und er seufzte auf.

„Du darfst nicht zögern“, meinte der Blondschopf. „Und nicht zu viel denken. Lass einfach los und-“

„Alec!“
 

Alexander nahm gerade einen weiteren Dolch entgegen, als die Stimme durch den Raum schrie. Er sah zum Ein- und Ausgang. Dort wo Isabelle stand, in dunkler Jeans und einem anliegenden Pullover, hielt sie einen Holzstab zum Trainieren in der Hand und sah für einen Moment böse zu Jace.

„Was ist denn Iz?“

„Du wolltest mit mir trainieren. Du hast es versprochen!“, antwortete sie sofort.

„Ach ja...“, er raufte sich das Haar. „Noch fünf Minuten okay? Jace zeigt mir gerade wie man am besten Dolche wirft. Komm doch her und-.“

„Nein!“, unterbrach sie ihn mit donnernder Stimme. „Ich will nicht mit Jace und dir trainieren. Ich will NUR mit DIR trainieren!“

„Isabelle...“, seufzte Alexander.

„Ist schon okay. Geh ruhig zu ihr. Wir machen das später“, unterbrach Jace ihn, in der Hoffnung einen Geschwisterstreit abzuwenden.

Das funktionierte sogar, auch wenn sich Alec nochmal erkundigte ob das wirklich in Ordnung war, am Ende verließ er den Raum samt Zielscheiben und folgte lieber seiner eingeschnappten Schwester, um mit ihr ein paar Übungen durchzugehen. Anders als bei Jace, musste er sich bei ihr um einiges zurück nehmen. Auch wenn sie für ihr Alter recht stark und vor allem auch flink war, war sie halt noch nicht so trainiert wie Alexander. Daher passte er sich ihr immer an, mit Jace war das anders. Da konnte er auch richtig trainieren, weil sie auf ungefähr einer Ebene waren, nein wahrscheinlich war der Blondschopf sogar besser als er.
 

„Du hängst momentan immer nur bei Jace ab!“, gab Isabelle beschwerend von sich, während sie mit dem Stab nach Alec schlug.

Er wehrte den Schlag schnell und einfach ab und drehte ihre Stäbe nach unten, bis er den von Isabelle zu Boden drückte, die daran zog und versuchte wieder frei zu kommen.

„Jace ist total cool Isabelle. Gib im doch einfach mal eine Chance.“

„Er gehört nach wie vor nicht zur Familie!“

Als sie bemerkte das sie mit dem Ziehen nicht weiter kam, ließ sie ihren Stab urplötzlich los und griff nach den von Alec, welcher wegen des Druckes nach unten, leicht vor fiel. Er überließ Isabelle seinen Stab und hatte ganz schnell den Heruntergefallenen in den Händen, schaffte es knapp noch einen Angriff abzuwehren.

„Nur weil er nicht blutsverwandt ist, bedeutet es nicht, dass er nicht doch zur Familie gehören kann!“, dieses Mal startete Alexander einen Angriff und er merkte wie Isabelle ins Wanken geriet, weil sie die schnellen Schläge versuchte alles abzuwehren und dabei etwas nach hinten stolperte. „Ich wette ihr würdet euch gut verstehen, sobald ihr euch besser kennen lernt!“

Statt wieder von oben zu zuschlagen, zog er mit dem Stab Isabelle die Beine weg, auf denen sie sowieso nur noch wankend stand. Somit schaffte er sie zu Boden zu bringen.

„Und du solltest mehr an deinen Stand arbeiten, Izzy...“, er hockte sie neben sie. „Tust du mir bitte den Gefallen und bist etwas freundlicher zu Jace?“

„Hmpf... Ja, vielleicht.“
 

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Es waren nur weitere Tage vorbei gezogen und Alexander war fast schon begeistert von seinen beiden Geschwistern. Nachdem ihrem Training und dem kleinen Gespräch, hatte sich Isabelle tatsächlich darin bemüht, ihr Verhalten gegenüber Jace zu verändern. Statt ihn andauernd böse anzusehen, jede Hilfe und jedes Gespräch abzulehnen, versuchte sie mittlerweile sogar mit ihm zu trainieren. Jetzt saßen sie immer zu dritt am Tisch und speisten gemeinsam oder trainierten zusammen. Es war noch immer nicht die Traum-Bindung, denn Isabelle sprach dennoch hier und da aus, was sie von Jace Eindringen in die Familie hielt, aber es wurde entspannter.

Na ja... Eigentlich.
 

„Das ist doch total ekelhaft!“

„Ist es nicht! Es schmeckt total gut! Du hast einfach überhaupt keinen Geschmack!“

„Ich habe keinen Geschmack!? Das sieht schon aus wie ausgebrochen und nochmal aufgekocht! Das an dem Zeug noch Niemand gestorben ist, ist ein Wunder!“

„Du bist so gemein!“
 

Alec seufzte auf, als er auf den Weg zur Küche bereits dieses Geschrei hörte. Der Frieden war wohl gleichzusetzen mit der Ruhe vor dem Sturm. Das Isabelle's Stimme zum Ende hin etwas zittriger geworden war, gefiel ihm dabei ganz und gar nicht. Tief durchatmend öffnete er schließlich die Tür zur Küche, aber ehe er etwas sagen oder fragen konnte, stürmte seine Schwester bereits an ihm vorbei, und wenn er sich nicht verhört hatte, hatte sie sogar geschluchzt, als sie laut die Treppe hinauf stampfte.

Mit erhobener Augenbraue sah er zu Jace, der jedoch nur murrend die Arme verschränkte und stur weg sah. Seitdem der Andere angekommen war, hatten sie sich ziemlich gut angefreundet. Jace war bereits eine Art Bruder für ihn geworden, Jemand der ihn forderte, der ihm half, mit dem er reden konnte und bei dem er nicht mit Puppen spielen musste. Es war ganz anders als mit Isabelle und das hatte ihm zum Teil ziemlich gefallen. Endlich mal ein Junge, der in sogar verstand, wenn es um Familie ging, um das Training – um alles halt. Aber die Tatsache das er scheinbar der Grund dafür war, dass Isabelle weinte, dass gefiel ihm wirklich nicht!
 

„Was ist passiert?“ Er konnte erkennen wie Jace die Augen verdreht. „Hallo!? Jace? Was ist passiert? Worüber habt ihr gesprochen!?“

„Worüber wohl?“, murrte der Blondschopf und deutete auf den Herd. „Deine Schwester wollte mich umbringen.“

„Ich bitte dich“, verdrehte Alexander die Augen und ging mehr zum Herd.

Dort stand eine Pfanne, mit ziemlich viel Fett und darin befand sich etwas labbrig-klumpiges, undefinierbar, aber er hatte es schon öfters gesehen. Isabelle hatte wieder versucht zu Kochen. Er seufzte und schob die Pfanne erst einmal vom Herd herunter. Auf einem der Küchenschränke fand er auch eine Schüssel samt Kelle und Pfannenwender, auch der Inhalt dort war undefinierbar pampig.

„Sie hat nur versucht zu Kochen, Jace. Sie wollte dich sicherlich nicht umbringen.“

„Hast du das schon einmal probiert? Das ist ekelhaft!“

„Ja habe ich, schon ziemlich oft. Also stell dich nicht so an!“, fuhr er Jace mit funkelnden Blick an und stemmte sogar die Arme in der Hüfte. „Sie ist halt erst 9 Jahre alt! Was erwartest du? Das sie dir ein Fünf-Gänge-Menü zaubern kann? Ich hoffe für dich, du hast vor dich zu entschuldigen!“

„Ist das dein Ernst!?“, schnaubte Jace, zum ersten Mal fand Alec ihn nicht mehr wirklich sympathisch.

„Ja ist es“, erwiderte Alexander und drehte sich weg. „Ich werde mich jetzt um sie kümmern.“
 

Alec beeilte sich in den oberen Stockwerk zu kommen und suchte sofort das Zimmer von Isabelle auf. Zu seinem Glück hatte sich seine Schwester nicht die Mühe gemacht das Zimmer abzusperren oder irgendwas davor zu schieben. So konnte er den Raum ganz einfach betreten, nachdem er angeklopft hatte. Erst ein wenig vorsichtig sah er zum Bett, auf dem unter der großen Decke wohl Isabelle lag. Zumindest konnte er einen Haufen erkennen. Leise seufzend schloss er hinter sich die Tür und trat ans Bett ran. Er schlüpfte aus seinen Schuhen und schob sich neben den Haufen auf das Bett.

„Izzy?“, fragte er leise und strich über die Decke, dort wo er den Kopf vermutete. „Kommst du unter der Decke hervor?“

„Nein...“, nuschelte sie, so das er es kaum verstand.

Alexander musste ein wenig schmunzeln über die Jüngere, legte sich dann halt einfach neben sie und legte den Arm über sie an, strich dabei weiter über die Stelle.

„Jace hat das nicht so gemeint“, redete er weiter ruhig auf sie ein. „Du darfst ihm nicht böse sein. Du weißt doch, wir Jungs sind halt komisch.“

„Nicht alle“, er spürte eine Regung neben sich und vermutete das sie sich zumindest zu seiner Stimme drehte und ihn mehr oder weniger ansah, wenn die Decke nicht wäre. „DU bist nicht so komisch wie andere Jungs...“

„Das denkst du nur, weil ich dein Bruder bin“, meinte er und zog etwas an der Decke.

Unerwarteterweise ließ Isabelle zu, dass er sie ihr von dem Kopf zog, so das er in ihre dunklen Augen sehen konnte, die leicht gerötet waren, aber die Tränen waren mittlerweile wieder getrocknet. Isabelle gehörte nicht zu den Mädchen die stundenlang heulten, einmal kurz und dann brauchte sie meist einfach etwas Ruhe oder Jemanden zum Reden... Oder auch zum Kuscheln.
 

Also ließ er zu, dass sie die Decke auch etwas über ihn legte, um sich an ihn zu drücken und das Gesicht zu verbergen.

„Ich habe extra für Jace gekocht!“, erzählte sie. „Und der Blödmann sagt, damit töte ich Jemanden... aber das stimmt nicht. Ich habe dasselbe Rezept genommen, was ich immer nehme, wenn ich für dich Pancake's mache und du lebst immerhin noch!“

Oh, wie er dieses Rezept doch hasste!

„Natürlich lebe ich noch. Es schmeckt ja auch nicht schlecht“, log er mit sanfter Stimme und strich ihr Haar wieder glatt. „Jace muss sich einfach noch daran gewöhnen. Wer weiß, was er bisher gegessen hat.“

„Hm... Das wüsste ich auch gerne!“, murrte sie mit gerunzelter Stirn und schloss ihre Augen für einen Moment, bevor sie zu ihm hoch sah. „Aber du magst ihn.“

„Wen? Jace?“, harkte Alec nach und zuckte schließlich mit den Schultern. „Ja, er ist eigentlich ganz nett. Ich kann mit ihm trainieren, ohne Angst haben zu müssen zu hart zu zuschlagen oder so etwas... Und er ist halt ein Junge.“

„Hm... Würdest du mich lieber haben, wenn ich auch ein Junge wäre?“

„Was?“, verblüfft sah er zu seiner Schwester runter.

„Na, du hast Jace doch lieber.“

„Ich habe ihn nicht lieber, Izzy. Du bist meine kleine Schwester, ich werde dich immer lieber haben...“

Zumindest wenn alles so blieb wie jetzt. Zumindest wenn sich Isabelle nicht plötzlich grundlegend veränderte. Oder er selbst. Egal was zwischen Jace und ihm passieren sollte, es würde niemals mit dem konkurrieren können, was Isabelle und er hatten.
 

„Ich werde dich auch immer lieber haben, als alle Anderer!“, erwiderte Isabelle und gab seiner Wange einen Kuss. „Und guck mal! Es schneit schon wieder!“

Sie setzte sich plötzlich auf und schaute zum Fenster heraus. Noch immer hatte sie den Wunsch Schneemänner zu bauen und ähnliches zu treiben. Alexander sah nur kurz zum Fenster, lieber betrachtete er seine Schwester, die mit glücklichen, hoffnungsvollen Augen nach draußen schaute und ein wenig zu träumen schien. Alec leckte sich über die trockenen Lippen, während er kurz, für einen Moment nachdachte und eine Entscheidung traf, bevor die Zweifel hochkamen. Er setzte sich auf und beugte sich zum Ohr von Isabelle.

„Ich habe heute Abend eine Überraschung für dich“, flüsterte er hinein. „Also sei die Nacht fit, schlafe am besten jetzt etwas.“

„Was denn für eine Überraschung, Alec?“

„Das werde ich dir jetzt bestimmt nicht verraten, aber ich bin mir sicher, dass du dich freuen wirst!“
 

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„Du musst ganz leise sein.“

„Gehen wir jetzt wirklich, wirklich raus?“

„Ja doch, aber leise.“

„Oh, dass ist so cool...“
 

Alexander schmunzelte etwas, als er das strahlende Gesicht seiner Schwester sah. Nachdem sich der Großteil schlafen gelegt hatte und nur noch ein paar zur Wache auf den Beinen waren, hatte er sich zu Isabelle geschlichen und sie versucht warm einzupacken, wie sich selbst auch. Nun schlich er leise in den Trainingsräumen, um sich ein paar der Runen besetzten Dolche zu schnappen. Nur für den Notfall natürlich.

Mit Isabelle an der Hand schlich er langsam zur großen Ausgangstür. Er hatte versucht alles zu planen, aber leise nach draußen zu kommen war nicht sonderlich einfach. Zur ihren Glück, kam ein Shadowhunter gerade von draußen wieder nach drinnen, flink schob er Isabelle an den Mann vorbei durch den offenen Türspalt, bevor er ebenfalls raus trat. Die kalte Winterluft umfasste sie sofort und er fröstelte kurz. Glücklicherweise hatte er auch an Handschuhe gedacht, so dass ihre Finger gut und warm verpackt waren. Er behielt Isabelle an seiner Hand, als er mit ihr durch den Schnee lief, immer noch fielen Flocken vom weißen Himmel, der dadurch wesentlich heller wirkte, als er zu dieser späten Zeit sein sollte.
 

„Das letzte Mal als Mum und Dad mit uns spazieren waren, habe ich hier in der Nähe einen kleinen See gesehen. Ich bin mir sicher, er wird zugefroren sein, bei den Temperaturen“, erklärte er in normaler Tonlage. „Und Schnee gibt es immerhin überall hier.“

„Oh, dass ist so cool Alec!“, feierte Isabelle ihn und fiel ihm während des Laufens um den Hals, dass er es kaum schaffte sich aufrecht zu halten.

„Jaja ich weiß, beruhige dich wieder, Izzy“, sagte er lachend und versuchte sie wieder sanft von sich zu schieben, damit sie wieder ordentlich gehen konnten.

„Okay, okay. Ich beruhige mich“, kicherte sie und umfasste wieder fest seine Hand.

Sie liefen keine zehn Minuten bis zum See, der tatsächlich zugefroren schien. Eine Schicht Schnee lag auch darüber und Alec machte vorsichtige Schritte auf den rutschigen Boden.

„Gut, schön vor-“

„Wuhu!“

Ohne ihm Beachtung zu schenken, schob sich Isabelle auf den Bauch über die Eisschicht, wie ein Pinguin und Alec schüttelte amüsiert den Kopf, während er sich schwankend vor bewegte, in der Hoffnung nicht zu fallen.

„Sei bitte vorsichtig Izzy. Und nicht so laut, man könnte uns hören!“

„Okay“, flüsterte Isabelle unter Kichern und Lachen.
 

Am Ende saß Alexander am Rand und beobachtete wie Isabelle herum schlitterte, bevor sie zurück auf den feste Boden kam, um dort einen Schneeengel nach den anderen zu machen und auch Alec wurde dazu bewogen welche zu machen. Sie bewarf ihn schließlich mit Schnee, was in einer kleinen Schneeballschlacht ausartete, mit herum rollen auf den Boden, bis man über all Spuren von ihnen sah. Ihre Gesichter waren rot wegen der Kälte und seine Finger trotz Handschuhe eiskalt. Schnee befand sich über all, in der Kapuze, in ihrem Haar, den Wimpern, den Taschen – dorthin wo Schnee kommen könnte, landete er, auch wenn er dann auch schnell wieder schmolz.
 

„Wir sollten langsam gehen...“

„Nein“, sagte Isabelle. „Lass uns noch einen Schneemann bauen, okay?“

Alec schüttelte sich den Schnee aus dem Haar und sah sich um, aber nach wie vor war nichts und Niemand um sie herum, nichts was er sehen konnte, also nickte er ihr zu und machte sich daran, gemeinsam mit ihr einen Schneemann zu bauen. Erst eine ganz große Kugel, anschließend eine mittlere und dann noch eine kleine wurde von ihnen gerollt und auf einander gestapelt. Isabelle schaffte es mit Alexander's Hilfe – er hob sie hoch – ein paar Äste abzupflücken, die man perfekt als Arme benutzen konnte. Auch Augen und Mund formten sie mit Ästen, da sie keine Steine zu finden vermochten unter dem Schnee und der darunter eisigen Erde.

„Oh... er ist so schön...“, hauchte sie begeistert. „Wir hätten etwas zum fotografieren mitnehmen sollen...“

„So etwas brauchen wir nicht“, meinte er. „Du hast das für immer im Kopf, und das reicht doch.“

„Da hast du Recht, Brüderchen.“
 

Eine Weile standen sie vor dem Schneemann, weder er sagte was, noch seine sonst so gesprächige Schwester. Zumindest bis sie sich plötzlich umdrehte und sich ihm einfach wieder an den Hals warf. Vor Überraschung schaffte er es nicht einmal das Gleichgewicht zu halten und stolperte nach hinten, bis er den Hals ganz verlor und sie gemeinsam im Schnee landeten – mal wieder. Um sie zu halten, legte er die Arme um ihre Taille.

„Ich habe dich lieb, Brüderchen“, flüsterte sie ihm ins Ohr.

Alec lächelte leicht, spürte den kühlen Atem und bekam eine Gänsehaut dadurch. „Ich dich auch, Izzy.“

Sie drückte sich weiterhin fest an ihn und vergrub die Nase in seinem Hals, was ihn erneut erschaudern ließ.

„Nein, ich liebe dich wirklich, Brüderchen.“

„Das sagtest du bereits.“

„Nein, dass verstehst du falsch“, seufzte Isabelle fast schon genervt. „Du bist der einzige Junge den ich in meinem Leben akzeptieren möchte, weißt du!? Du bist anders, als die anderen Jungs. Viel, viel, besser! Und Mama sagt doch immer, ich muss einen Jungen heiraten und werde mich verlieben. Kann ich nicht einfach dich nehmen?“

„Das geht nicht Izzy. Wir sind Geschwister“, schmunzelte er und gab ihrer kalten Wange einen Kuss. „Außerdem bist du erst 9. Ich bin mir sicher in ein paar Jahren, wirst du mich nicht mehr so lieb haben.“
 

Er war sich ziemlich sicher, dass sie Jemanden finden würde, der sie liebte und den sie auch liebte. Die Frage war eher was dieser Mann sein würde und ob ihre Eltern begeistert über diesen Mann sein würden. Er würde immer an ihrer Seite bleiben, aber halt nur als Bruder und nicht als Ehemann, auch wenn sie sich das im Moment wünschte. Sie schmollte ihn an, so stark das Alexander leicht lachen musste und kaum tat er das, lächelte auch Isabelle wieder. Er ließ sich nach hinten fallen, bis er wieder im Schnee lag und bekam vielleicht ein wenig zu spät mit, dass Isabelle sich ebenfalls nach vorne beugte. Erst als ihr kühler Atem wieder sein Gesicht traf, registrierte er die plötzliche Nähe. Bevor er reden oder gar denken konnte, drückte sich etwas kaltes gegen seine Lippen. Alec blinzelte verwirrt und bekam von Sekunde zu Sekunde immer mehr mit, was hier gerade passierte.

Ein Kuss war nichts Besonderes. Isabelle küsste ihn öfters mal. Aber das war etwas völlig anderes. Es dauerte länger, sie hatte die Augen geschlossen und wirkte förmlich vertieft in dem was sie tat. Kurz hob sie ihre Lippen wieder an und schaute zu ihm, und küsste ihn dann erneut. Zaghaft bewegte sie ihre zarten Lippen und Alec atmete vor Panik auf und plötzlich schlossen sich seine Augen ebenfalls wie von selbst und unkoordiniert versuchte er es ebenfalls damit, die Lippen zu bewegen. Auch wenn alles in seinem Kopf sich sträubte und selbst sein Körper unter Strom stand, konnte er nichts dagegen tun, dass es ihm irgendwie gefiel, seine Schwester auf diese andere Art zu küssen, als normal war.

Isabelle löste den Kuss schließlich wieder, als sie sich aufsetzte und ihn strahlend ansah: „Papa hat gesagt, den ersten Kuss muss man mit Jemanden teilen, den man sehr liebt!“
 

Schwester hin oder her – für dieses Strahlen, würde er sie auch nochmal Küssen.

Egal ob es erlaubt war oder nicht.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Idris
2017-02-09T21:34:22+00:00 09.02.2017 22:34
Awwwww! <333
Also erstmal vielen lieben Dank fürs schreiben, ich hab mich sehr gefreut. Ich hab gar nicht damit gerechnet dass ich was zu Shadowhunters bekomme und dann noch zu den beiden! *_*

Alec und Izzy mag ich wirklich supergerne und finde es schön, dass die Serie so viel mehr Szenen mit denen beiden hat als die Bücher.
Dass es ein bisschen romantisch ist, stört mich rein gar nicht (daher also auch die Inzest-frage!!!! ;) ) weil - wie schon erwähnt - hab ich absolut kein Problem mit geschwisterlichem Inzest (also so lange es einvernehmlich ist natürlich). Das fand ich sogar total süß irgendwie.
Dass Izzy eifersüchtig auf Jace ist, fand ich einen total interessanten Gedanken, den ich bis dato noch gar nicht hatte. Find ich aber, je länger ich darüber nachdenke, total plausibel. Ich meine, da muss sie auf einmal ihren Bruder mit jemandem teilen, den der auch noch ganz toll findet und der dann auch noch sein Parabatei wird und alles .... da könnte ich mir total vorstellen dass sie sich anfangs ganz schön zurückgesetzt gefühlt hat. Awww Izzy.. ;_;
Trotzdem schön, dass sie und Jace sich offenbar inzwischen zusammen gerauft haben und sich auch gut verstehen. Und natürlich ist sie immer Alecs kleine Schwester und das kann ihr auch zum Glück keiner wegnehmen.
Auch die Szene am Ende mit den beiden im Schnee fand ich wirklich super schön. <33
Total süß und winterlich.

Vielen lieben Dank nochmal, ich hab mich echt super gefreut! *__*

LG, Rei


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