Zum Inhalt der Seite

Forever Together

Wichtel-FF für Rei17
von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Teil 1

„Alec...!“

„Hm...“

„Alec!“

„Was... ist denn...“, nuschelnd drehte sich der Junge auf seinem Bett um und schlug vorsichtig die Augen auf. „Es ist doch noch dunkel draußen...“

Eindeutig also noch Schlafenszeit. Als ausgebildeter Shadowhunter sah das anders aus, aber während der Ausbildung war man nachts im Bett... Schlafend.

„Ja aber... Alec“, sagte eine zarte Stimme. „Ich... Kann nicht mehr schlafen! Da... da ist ein Dämon bei mir! Ganz bestimmt! Ich... ich habe gesehen wie sich die Türen bewegt haben! Von meinem Schrank!“

„Izzy... das hast du bestimmt nur geträumt... oder dir eingebildet“, sagte Alexander verschlafen. „Geh dich wieder hinlegen un- Hey!“

Grummelnd setzte sich Alec auf, als seine Decke mit einem Ruck weggezogen wurden war – ein viel zu starker Ruck für die kleine Person die seine Decke in den Händen hielt.

„Alec... bitte komm mit.“
 

Seine Schwester schob ihre zitterte Unterlippe nach vorne, aus bittenden, großen Augen sah sie zu ihm rauf und der Ältere seufzte ergeben. Er schob sich müde zum Bettrand und stand auf. Kaum hatte er dies getan, klammerte sich Isabelle an ihn, fast schon wie ein Äffchen und fürsorglich strich er ihr durch das dunkle, leicht zerzauste Haar. Alexander griff nach dem Stein auf seinem Nachtschrank – ein Elbenlicht was sie als Nephilim alle bekamen, er hatte es zu seinem Geburtstag bekommen. Kaum berührte er den Stein, fing eben jener an blau zu leuchten und spendete eine große Menge Licht in der Dunkelheit seines Zimmers. Mit Isabelle an der Hand verließ er seinen privaten Raum, direkt gegenüber lag der von seiner Schwester, die Tür war weit aufgerissen. Um keine unnötige Aufmerksamkeit auf sie zu ziehen, schlich er mit ihr an der Hand über den schmalen Flur bis zu ihrem Raum. Ihr Zimmer war wesentlich farbenfroher und mädchenhafter, ein Puppenhaus stand hier herum, eine Garderobe voller Kleidung, auch ein Schminktisch der mit allerlei Kram gefüllt war, um eine genaue Liste von den Sachen die es hier gab anzufertigen, bräuchte Alec wahrscheinlich mehrere Tage Zeit!
 

Vorsichtig streckte Isabelle ihren Arm aus und deutete auf den Kleiderschrank, die linke Tür war geöffnet. Alexander schloss die Zimmertür hinter sich und wies seine Schwester an einfach hier stehen zu bleiben, bevor er sich zum Schrank aufmachte, nur wenige Schritte von der Tür entfernt und immer darauf achtend nicht auf irgendwas zu treten – unglaublicher weise war Isabelle unordentlicher als er selbst. Das Elbenlicht half hierbei deutlich weiter, um nicht über etwas zu stolpern. Kaum war er endlich am Schrank angekommen öffnete er die noch geschlossene Tür mit einem Ruck und hielt den Stein rein.

Nichts. Wie erwartet.

Die Kleidung lag durcheinander herum und er sammelte ein raus gefallenes Kleid auf, um es wieder rein zu stopfen.
 

„Siehst du... Hier ist nichts Iz...zy... Izzy?“, irritiert sah er sich im Zimmer um, kaum hatte er sich umgedreht. „Isabelle? Wo bist du de-“

„Buh!“

„Wah! Isabelle!“

Das Elbenlicht flog einmal quer durch das Zimmer, als sich Alec erschrocken herum drehte und beinahe hinfiel. Seine kleine Schwester lag lachend auf den Boden, während er sie mit bösen Blicken durchbohrte.

„Das ist nicht witzig Isabelle!“, sagte er mit bebender Stimme, ehe er zu sich selbst sagte, dass er nicht so laut sein sollte, wenn er Niemanden wecken wollte.

„Ach... Komm schon~!“

Summend zog sie am Hosenbein ihres Bruders, damit sich dieser zu ihr hockte. Die Augen verdreht und endgültig genervt ging er in die Hocke herunter und bekam sogleich einen entschuldigenden Kuss auf die Lippen.

„Schläfst du bei mir, Alec?“, fragte sie mit zuckersüßer Stimme.

„Von mir aus“, gab Alexander ohne zetern sofort nach.
 

Isabelle sprang auf und zog an dem Arm von ihrem Bruder, in die Richtung des großen Bettes, umgeben von zart-rosafarbene Vorhänge, die vor allem eins sollten: Gut aussehen und ihn wohl entmannen. Nachdem sie sich Beide hingelegt hatten, zog Alec die dicke Decke über sie, Isabelle legte die Arme um seinen Oberkörper, bettete den Kopf auf seine Brust.

„Nun mach schon die Augen zu, Izzy“, wies Alexander sie gähnend an, als er merkte das sie scheinbar gar nicht daran dachte zu schlafen.

„Erst wenn du eingeschlafen bist“, meinte sie. „Denn~ ich weiß! Das du immer nach mir einschläfst, weil du Angst hast, dass ein Dämon über mich herfallen könnte, wenn du vor mir einschläfst!“

„Das ist gar ni-.“

„Aber heute passe ich auf, dass kein Dämon über dich herfällt!“, unterbrach Isabelle ihn einfach und um zu verdeutlichen das es ihr ernst war, drückte sie sich noch fester an ihn, dass er kurz kaum atmen konnte. „Und jetzt... Mach die Augen zu!“

Mit einem Seufzer sah er nochmal zu seiner Schwester runter, bevor er sich ihrem Befehl ergab und die Augen schloss. Er war viel zu müde, um eine Diskussion zu starten und so verwunderte es ihn nicht einmal, dass es ihm wirklich leicht fiel, fast sofort einzuschlafen.
 

▂▂▂▂▂▂▂▂▂▂▂▂▂▂▂▂▂▂▂▂▂▂▂▂▂▂▂▂
 

„Oh... Sieh mal Alec...“

Angesprochener wandte den Blick von seinen Pfeilen ab und schaute stattdessen in die Richtung seiner kleinen Schwester. Diese stand auf Zehenspitzen vor einem der großen Fenster und starrte hinaus.

„Was ist denn?“, fragte er, zugleich lief er bereits auf sie zu, um ebenfalls raus zu sehen.

Ohne das dort etwas was, was seine Aufmerksamkeit lang genug auf sich zog. Deshalb sah er auch wieder zu Isabelle hinab, er war sich ziemlich sicher das seine liebste Schwester wieder irgendwelche besonderen Gedanken hatte, während sie da raus starrte.

„Es schneit!“, war dann aber die dezente Antwort.

Natürlich hatte das Alec mitbekommen, die großen Schneeflocken die vom Himmel herab regneten waren kaum zu übersehen und ganz wie es aussah, blieben jene Flocken sogar liegen. Das bedeutete es war draußen kalt – eiskalt. Alexander würde keinen Fuß vor die Tür setzen, wenn es nicht unbedingt sein musste.

„Wir können sicherlich einen Schneemann bauen!“

„Ich bezweifle das man uns rauslässt, nur um einen Schneemann zu bauen, Izzy“, erwiderte Alec und wandte sich wieder seinem Training zu.

Er schob die Pfeile zurück in seinen Koscher und griff nach dem Bogen, der die perfekte Größe für ihn hatte. Die Ziele standen mit Abstand neben einander, eines stand weiter weg als das Andere. Noch war er alles andere als perfekt darin, diese Waffe zu bedienen. Etwas, was gerade seine Eltern gern und oft zu ihm sagten. Deshalb wollte er sich so schnell wie möglich perfektionieren, aber nebenbei auf seine kleine Schwester aufzupassen, war nicht gerade einfach. Vor allem weil sie andauernd durch die Ziele lief und Alec meist nur gerade so es schaffte, den Pfeil bei sich zu behalten oder aus Glück daneben schoss. Isabelle redete meistens davon, dass sie seine Reflexe testete. Vielleicht brauchte er solche Tests auch, aber dann doch nicht mit Isabelle als eventuelles Opfer!
 

„Wirklich nicht?“, fragte dieses 'eventuelle Opfer' und hatte sich sogar vom Anblick abgewandt, um stattdessen ihn anzusehen.

„Wirklich nicht. Izzy, draußen rennen Dämonen herum, da werden die uns sicherlich nicht raus lassen. Wir sind alles andere als gut genug, um etwas oder Jemanden zu bekämpfen“, antwortete er. „Und keiner wird sich bereit erklären auf uns aufzupassen. Die haben hier alle Besseres zu tun, wie du weißt. Mum und Dad sind noch in Idris, also weißt du, was das bedeutet.“

Das sie keine Chance hatten wirklich raus zu kommen. Aber selbst wenn ihre Eltern da wären, bezweifelte er, dass sie mit ihnen rausgegangen wären. Das war einfach nicht so das Ding von ihnen. Wobei er wohl der Letzte war, der wirklich sagen konnte, was 'das Ding' seiner Eltern war. Wahrscheinlich die Arbeit, immerhin verbrachten sie den Großteil ihrer Zeit damit.

„Das ist SO gemein!“, meinte Isabelle und verschränkte die Arme vor der Brust.

Alec kannte diese Art von seiner Schwester bereits. Sie war keine Zicke, nicht das was er mitbekam, wenn er mal in Idris zu Besuch war und die anderen Mädchen dabei beobachtete wie sie mit einander umgingen. Im Vergleich zu denen war Isabelle wirklich pflegeleicht, auch wenn sie trotzdem auf Puppen und pink stand. Sie beruhigte sich schneller wieder und bis sie wirklich bockig wurde, dauerte es auch einige Momente. Aber diese Momente wenn sie es dann war, reichten manchmal schon aus, um ihn wahnsinnig zu machen.

„Ich weiß Izzy“, versuchte er es, als verständnisvoller Bruder, in der Hoffnung, sie würde sich nicht weiter aufregen.

„Weißt du nicht. Dir macht das alles ja überhaupt nichts aus!“
 

Und damit hatte sie wahrscheinlich sogar Recht. Alec hatte sich schnell damit abgefunden, dass sie halt nicht jeder Zeit raus durften, dass sie viel trainieren sollten, dass er die Verantwortung mehr oder weniger für Isabelle übernahm – all das und viel mehr hatte er bereits akzeptiert, während seine Schwester nicht sehr dafür war, alles verboten oder befohlen zu bekommen.

„Ich bin älter als du. Ich bin über die Phase hinweg, zu meckern weil ich etwas nicht darf“, meinte er schließlich und nahm seinen Bogen zur Hand. „Darf ich jetzt weiter trainieren, ohne da-.“

„Ich gehe in mein Zimmer! Und ich will dich dort nicht sehen!“

Irritiert blinzelnd sah er seiner Schwester nach, die sich ruckartig umdrehte, ihr Haar zurück warf und davon stolzierte wie eine stolze Dame. Nachdem die Verwirrung abgeklungen war, konnte er sich ein Schmunzeln und Kopfschütteln nicht verdrücken. Typisch Isabelle.
 

▂▂▂▂▂▂▂▂▂▂▂▂▂▂▂▂▂▂▂▂▂▂▂▂▂▂▂▂
 

Auch Stunden später war seine Schwester nicht bereit mit ihm zu reden oder überhaupt aus dem Zimmer heraus zu kommen. Alec war sich nicht sicher, ob sie wirklich noch herum bockte, oder nicht doch etwas anderes trieb. Auch deshalb kam er mindestens zweimal in einer Stunde vorbei, klopfte an und fragte nach, wie es ihr ging – sicherlich würde sie nicht aus dem Fenster klettern, aber wenn er ehrlich war, wusste er nicht, ob sie es nicht vielleicht doch tun würde, wenn er nicht immer vorbei kam und nachfragte.

Wenn seine Schwester bockte, hieß es aber meistens auch, dass er mal ein wenig Ruhe hatte, welche er sofort ausnutzen wollte, um seine Kunst im Bogenschießen weiter zu trainieren. Immerhin hatte er sonst eher weniger Zeit dazu, ohne das seine Schwester dazwischen tanzte. Nachdem er sich also bewaffnet und die Ziele aufgestellt hatte, versuchte er sich einzuprägen wie weit sie weg standen, wie weit sie vom benachbarten Ziel weg standen und malte sich im Kopf aus, wie er schießen müsste um sie zu treffen. Tief durch atmend stellte er sich hinter einen der breiten Balken im Raum. Er griff in den Koscher, schnellte gleichzeitig von seinem Versteck hervor und schoss auf das erste Ziel. Getroffen. Auch das zweite Ziel traf er am Rand. Das dritte allerdings verfehlte er gänzlich. Stattdessen kam der Pfeil an der Wand neben dem Eingang auf.
 

„Wow!“

Irritiert und leicht erschrocken sah Alexander zum Eingang, von wo er den unerwarteten Ausruf vernahm. Ein blonder Junge hob die Arme, stand fast direkt vor dem Pfeil und sah schließlich in seine Richtung. Nachdem Alexander realisierte, was gerade wohl passiert war, senkte er den Bogen in seiner Hand.

„Entschuldige“, sagte er direkt.

„Alles in Ordnung“, erwiderte der etwa Gleichaltrige, den er zuvor noch nie hier gesehen hatte. „Ich bin Jace.“

„Ähm... Alec“, stellte er sich vor und bedachte Jace nach wie vor mit einem etwas verwirrten, vielleicht auch fragenden Blick.

„Maryse... meinte, sie hätte dir von mir erzählt.“

Alexander versuchte sich an etwas zu erinnern, was ungefähr auf Jace zutraf, dazu musterte er jenen auch gleich noch einmal. Er war in seinem Alter, eindeutig ein Nephilim, sonst wäre er nicht hier, männlich und blond und... Alec seufzte auf und rieb sich einmal über die rechte Schläfe.

„Deine Eltern haben mich aufgenommen.“

„Oh!“, nickend sah er schließlich wieder zum Anderen. „Ja, stimmt. Sie haben mir von einem Jungen erzählt. Aber sie meinten auch, dass es noch etwas dauern würde, bis du her kommst. Ich habe dich erst nächste Woche erwartet...“

Nicht einmal das war festgelegt gewesen. Seine Eltern hatten eigentlich nochmal mit ihm darüber sprechen wollen – mit ihm und vor allem auch mit Isabelle, welche sich wenig begeistert gezeigt hatte.

„Ja, die Planung wurde etwas verändert“, Jace zuckte mit den Schultern und Alec nickte das nur erneut ab.

„Hat dir Jemand schon das Institut gezeigt?“

„Man hat mir den Weg vom Portal hier her gezeigt, dass wird noch nicht das gesamte Institut gewesen sein, was?“

Jace schmunzelte ihn an und Alexander war für einen Moment etwas überfordert davon. Die wenige Zeit die er mal in Idris verbrachte, hatte er nie damit verschwendet heraus zu finden wie man sich mit anderen in seinem Alter unterhielt oder beschäftigte.

„Ich zeige dir alles und stell dir dann meine Schwester vor.“
 

Und was er sagte, setzte er dann auch direkt in die Tat um. Er versuchte sich so gut wie möglich daran, in der Rolle als Führer aufzugehen, aber viel konnte er über die meisten Räumlichkeiten gar nicht sagen. Aber Jace gab nie einen beschwerenden Ton von sich und seine Fragen waren glücklicherweise auch alle für ihn zu beantworten. Alec ging zu erst alle Trainingsräume ab, sie waren mit am Wichtigsten und außerdem befanden sie sich ja gerade in solche. Er erklärte die Regeln, die in diesen Räumen galten, brachte Jace schließlich zum Eingangsbereich, dort wo der Großteil aller Nephilim vorzufinden waren, umgeben von lauter Technik, die die Dämonenjagd vereinfachen sollte. Die Erwachsenen schenkten ihnen kaum Beachtung, dennoch nannte er Jace von ein paar den Namen, damit er auch zu ihnen gehen könnte, wenn irgendwas sein sollte. Neben der Küche, dem Krankenabteil und der Bibliothek, war er dann also alles abgegangen, bis auf den privaten Räumlichkeiten. Das Büro seiner Eltern war meistens abgeschlossen, daher zeigte er Jace lediglich die Tür dorthin, bevor es in die oberen Geschosse ging, dorthin wo ihre Zimmer lagen. Das fast unbenutzte Elternschlafzimmer zeigte er nur kurz. Anschließend deutete er auch auf sein eigenes Zimmer, erwähnte dabei sogar das Jace wenn irgendwas sein sollte, rein kommen dürfte, solange Alec auch drinnen war. Das Zimmer neben ihm, bisher unbewohnt, sollte das neue Gemach von Jace werden und während sich dieser dort umsehen sollte, ging Alexander zum Zimmer seiner Schwester und klopfte an.
 

„Nein, ich will immer noch nicht mit dir reden!“, drang heraus und er seufzte auf.

Er hatte wirklich nicht erwartet das seine Schwester so bockig sein würde, nur weil sie keinen Schneemann bauen konnte, wegen der Regeln ihrer Eltern – oder eher weil es zu gefährlich draußen war.

„Izzy!“, rief er durch die Tür und klopfte wieder an. „Der Junge ist da. Du weißt schon, von dem Mum und Dad uns erzählt haben. Der unser-.“

„-neuer Bruder werden soll.“

Er hörte die Stimme seiner Schwester direkt hinter der Tür und es hörte sich so an, als würde sie etwas wegschieben, bevor sie die Tür aufriss. Alec brauchte nicht lange zu gucken, um zu sehen das sich Isabelle wohl mal wieder an dem Schminke-Utensilien vergriffen hatte. Ihre Lippen waren rot und die Augen hatte sie mehrmals geschminkt und angehend versucht wieder wegzuwischen. Sie sah ein wenig aus wie ein Panda-Bär der Lippenstift gegessen hatte. Alec betrachtete sie einen Moment eingehender, die Kleidung war auch deutlich anders, sie trug ein viel zu großer Kleid, ihrer Mutter. Er sah sie an und schluckte jeden Kommentar zu ihrem Aussehen herunter. Sie war halt ein Mädchen was rumgebockt hatte.

„Er heißt Jace“, sagte er schließlich nur.

„Mir egal“, erwiderte Isabelle und verschränkte ihre Arme vor der Brust. „Er wird niemals unser Bruder sein!“

„Bitte benimm dich Izzy. Es ist sicherlich auch nicht für ihn so einfach“, seufzte Alexander. „Würdest du dich ihm bitte vorstellen? Ich habe ihm eben schon alles gezeigt.“

Die Kleinere verdrehte die Augen, als er so zu ihr sah, bemerkte er nicht nur das zu große Kleid, irgendwie wirkte auch Isabelle selbst ein wenig größer. Natürlich wanderte sein Blick nach unten zu den Füßen, die man allerdings wegen des Kleides nicht sehen konnte.
 

„Izzy... Bitte... Mum bringt uns um, wenn sie mitbekommt, dass du ihr Kleid und ihre Schuhe anhast...“

Von dem Make-Up einfach mal abgesehen. Wenn sie Glück hatten merkte seine Mutter nichts davon, so oft war sie ja nicht da und heute hatte er sie auch nicht gesehen. Und wenn seine Mutter da war, dann bekam man das auch sofort mit.

„Ach, Papperlapapp!“, winkte sie ab und schlüpfte aus den hohen Schuhen, bevor sie an ihm vorbei ging.

Kopfschüttelnd betrachtete er die hohen Schuhe in einem dunklen braun, ehe er seiner Schwester lieber folgte, um darauf zu achten, was sie zu ihrem Adoptivbruder sagte. Zielsicher ging es also zurück zum bisher unbesetzten Zimmer, Jace lag auf dem Bett und starrte nach oben, er wirkte nachdenklich – dass war aber natürlich etwas, was Isabelle nicht störte.

„Du bist also dieser Jace!?“, schrie sie fast schon, kaum stand sie vor ihm.

Alexander seufzte auf und schloss kurz die Augen. Nicht nur das sie herum schrie, sie sah auch nach wie vor aus wie ein Pandabär. Er hätte sie vorher sich waschen schicken sollen. Als er die Augen wieder öffnete, saß Jace bereits wieder und betrachtete verwirrt erst Isabelle, dann sah er zu ihm und Alec versuchte ihm entschuldigend zu zulächeln.

„Und... Du bist wohl Alec's Schwester. Izzy?“

„Für dich immer noch Isabelle!“, bestimmte sie sofort und runzelte die Stirn dabei.

„O...kay...“, zog Jace das Wort irritiert in die Länge.

„Nur damit das klar ist! Bloß weil meine Eltern dich jetzt hier her geholt haben und der Meinung sind, dass du jetzt unser neuer Bruder werden sollst – heißt es nicht, dass ich es genau so sehe! Und Alec auch nicht! Wir sind nämlich echte Geschwister und-“

„Isabelle“, unterbrach Alexander sie und drückte ihr sogar die Hand auf den Mund. „Ich sagte doch du sollst dich benehmen! Ignoriere ihr Gerede einfach. Sie muss sich nur an dich gewöhnen...“
 

„Lass das!“, Isabelle zerrte an seiner Hand, bis sie weg von ihrem Mund war. „Du musst zu mir halten! Du bist mein Bruder, Alec! Und er nicht!“

„Hör bitte auf so etwas zu sagen, Isabelle“, meinte er streng und schob sie aus dem Zimmer wieder raus, weg vom verblüfften Jace. „Du solltest nett zu ihm sein, wer weiß was er so durchgemacht hat, bevor er von Mum und Dad aufgenommen wurde!

„Ist mir total egal, was er durchgemacht hat.“

„Das sollte dir aber nicht egal sein. Es gibt nicht nur dich und mich Isabelle. Es gibt auch andere Personen um uns herum, denen wir eine Chance geben sollten und um die wir uns ein wenig kümmern müssen. Wir sind jetzt eine Familie, vielleicht nicht blutsverwandt, aber er gehört jetzt dazu.“

„Aber-.“

„Kein 'aber' Isabelle. Du solltest vielleicht wieder in dein Zimmer gehen. Ich werde mich mit Jace unterhalten und versuchen dein Verhalten zu erklären!“

„Alec...“

Er drehte sich einfach um, um sich dem neuen Familienmitglied zu zuwenden, statt sich weiter mit Isabelle auseinander zu setzen. Das einzige was Alexander dann noch hörte, war das Zuknallen von einer Tür, während er sich neben Jace auf dem Bett nieder ließ.



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (0)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.

Noch keine Kommentare



Zurück