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Fliegen

Alles für die Freiheit
von

Vorwort zu diesem Kapitel:
Halli hallo :)

jetzt hab ich gestern doch glatt das Kapitel vergessen ... aber ich war gestern erst am Packen und bin abends mit dem Zug in die Heimat gefahren, weil ich heute einen wichtigen Termin habe, allerdings gerade keine Lust mehr, mich weiter darauf vorzubereiten ... also hier das nächste Kapitel (neu kann ich nicht sagen, auch das ist fast schon 4 Jahre alt)

Liebe Grüße Phean :* Komplett anzeigen

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Training – Blanker Unsinn oder Fortschritte?

Training – Blanker Unsinn oder Fortschritte?


 

Langsam öffnete ich meine Augen und streckte mich. Kurz setzte ich mich auf und ließ mich leise kichernd in die Kissen fallen.

Plötzlich riss ich meine Augen wieder auf. Ich war eine Piratin. Die Worte brannten sich wie mein Brandmahl in meinen Körper. In meinen Kopf. Erneut saß ich kerzengerade im Bett. Dazu kam noch, dass ich Killer gebeten hatte, mir das Kämpfen beizubringen. Eilig versuchte ich mich aus meiner Decke zu befreien und landete am Ende auf dem Boden. Mit einem frustrierten Schnauben befreite ich mich und wollte nach meinem Kleid greifen, welches noch über der Stuhllehne hängen sollte, doch es fehlte. Verwirrt hob ich den Kopf und war eilig auf den Beinen. Stattdessen lagen auf dem Tisch ordentlich zusammengelegte Kleidungsstücke.

Ein Klopfen drang von außen an mein Ohr. Schnell streifte ich mir das weiße Top über und schlüpfte in die weinroten Shorts.

„Ja“, antwortete ich noch auf das Klopfen.

Ich zupfte noch alles zurecht und dann stand Killer auch schon im Raum.

„Gut, du bist fertig, dann können wir ja anfangen“, er begutachtete mich von oben bis unten, „bist du sicher, dass du das willst?“

„Ich musste mich zunächst einmal daran erinnern, dass ich Piratin bin. Aber wenn ich jetzt schon hier bin und bleibe, muss ich kämpfen können“, meine Stimme zitterte, auch wenn sie ruhig sein sollte, „ich habe nicht vor jetzt zu sterben, dann hätte ich gleich zuhause bleiben können. Aber ich hatte mich entschieden wegzugehen und wenn ich die Gelegenheit habe, muss ich sie nutzen.“

„Ist das dann eine Strafe für dich, oder für mich?“

Er klang amüsiert, schaffte es durch seinen belustigten Ton, mich zum Lachen zu bringen.

„Komm, gehen wir“, er trat beiseite.

Ich nickte, nahm das weinrote Band vom Tisch und band meine Haare zu einem Dutt. Ich grinste in den Spiegel und dann Killer an, ehe ich voraus ging. Auf dem Gang trat er an mir vorbei und wir gingen auf Deck. Neugierig sah ich mich um, die anderen waren nicht hier, vermutlich schliefen sie noch.

„So, wir fangen ganz einfach an“, er drehte sich zu mir um, „wir probieren es einmal mit Nahkampf, ehe du eine Waffe in die Hand nimmst.“

„Du hast doch nur Angst, dass ich dir deine Maske vom Kopf reiße und dabei auch noch deine Brust aufschlitze“, ich verwendete mit Absicht diese Ausdrucksweise, da ich das niemals schaffen würde.

Ein leiser amüsierter Laut kam über seine Lippen.
 

Unsicherheit breitete sich in mir aus. Mein Wille bröckelte, wie könnte ich jemals das Kämpfen lernen.

Wir standen nur etwa drei Meter voneinander entfernt. Schwer schluckend richtete ich meinen Blick langsam auf. Von seinen Füßen, über Knie, seine schmalen Hüften, bis zu seinem sich stetig hebenden, muskulösen Oberkörper und seinem Kopf mit der Maske. Er war die Ruhe selbst, gab weder einen Laut von sich, noch bewegte er sich. Ich war mir sicher, dass er auf eine Reaktion von mir wartete. Ungeduldig verlagerte ich mein Gewicht auf mein anderes Bein.

Einen Wimpernschlag später klammerte ich mich an seine Oberarme und schnappte hörbar laut nach Luft. Mit vor Schreck geweiteten Augen starrte ich ihn an und versuchte zu verstehen was passiert war.
 

Wie in Zeitlupe verlagerte ich mein Gewicht und sah wie Killer die Lücke zwischen uns überbrückte. Er zog mir mein Bein weg, schlug mir zusätzlich mit der Handkannte in die Taille und damit knickte ich endgültig ein. Schon war es vorauszusehen, dass ich auf dem Boden landen würde. Eilig griff der Blonde jedoch um mich herum und fing mich auf. Wie automatisch legte ich meine Hände auf seine Arme und krallte mich in den Stoff und damit auch in die Haut darunter.
 

„Du musst genau auf deinen Gegner achten“, erklärte er mir schon zum fünfzigsten Mal heute.

Wir standen nun seit sechs Stunden hier. Meine Gelenke schmerzten, meine Füße schmerzten, sogar Stellen schmerzten von denen ich das nie gedacht hätte. Mein Po, meine Ohren und meine Brüste. Er war fies! Er legte mich jedes Mal flach, egal was ich versuchte. Auch wenn ich mich an seine Anweisungen hielt. Er hatte mir die Schwachstellen am Körper gezeigt. Nicht der Bereich zwischen den Beinen – wie es manch einer vermutete. Das lenke nur kurz ab, hatte er gesagt. Die wahren Schwachstellen waren die Kniekehle, da der Gegner dort unfreiwillig einknickte, ebenso auch an der Taille, an der Kehle litt er kurz unter Atemproblemen und ein Schlag auf die Ohren störte den Orientierungssinn. Ebenso leicht verletzbar – erklärte er mir – seien kräftige Schläge in den Nacken oder ein fester Tritt in den Bauch.

Mein Kopf qualmte leicht. Er schmerzte ebenfalls, aber mehr von den Informationen, welche ich erhielt.
 

„Wir machen eine kurze Pause“, er lief zur Reling und reichte mir eine kleine Flasche mit Wasser. Er selbst lehnte sich an und sah mir beim Trinken zu.

Eilig drehte ich mich weg und sah auf das Meer hinaus. Das wird nie was mit dem Kämpfen. Seufzend ließ ich die Flasche sinken. Mein Blick leerte sich etwas und ich starrte gedankenverloren vor mich hin.

„Alles in Ordnung?“

Erschrocken drehte ich mich zur Seite. Der Vize stand direkt neben mir. Da mich die Worte im Stich ließen, nickte ich nur leicht.

„Anstrengend?“

„Nein…“, kam das Wort übereilt über meine Lippen, „… ja, vielleicht ein bisschen… aber…“

„Was ist es?“

Seufzend holte ich dann Luft und hob meinen Kopf etwas, „denkst du ich werde es irgendwann hinbekommen? Kann ich wirklich kämpfen? Ich hatte nie so etwas vor, ich kann niemandem Schmerzen bereiten. Das ist nicht meine Art…“, meine Augen wurden etwas feucht.

„Du kämpfst nicht wirklich, was du tust, ist mehr Selbstverteidigung“, ein leises belustigtes Grunzen drang durch die Löcher seiner Maske.

Er meinte es nur lieb.

„Ich schaff das nicht“, kopfschüttelnd ließ ich den Kopf wieder sinken.

„Doch“, er wandte sich kurz ab und starrte nach vorn.
 

Weiterhin nachdenklich folgte ich seinem Blick. Kid beobachtete uns. Sein Blick war streng und angestrengt. Stand er dort schon länger und sah uns zu? Eine Gänsehaut zog sich meinen Rücken hinauf. Mein Körper begann zu zittern und meine Hände schwitzten. Mein Kopf zerbarst beinahe vor Hitze. Er sah etwas grimmig aus.
 

„I-ist er sauer?“, kam es stotternd über meine Lippen.

„Nein, mach dir keine Gedanken“, er klang nun auch etwas distanziert und kühl, „er ist immer so.“

Wie du wahrscheinlich auch, ging es mir durch den Kopf. Seine Stimmungsschwankungen waren mir auch schon aufgefallen. Die gesamte Bande hatte etwas Dunkles an sich. Sie konnten sowohl nett sein, als auch sehr grausam.

Als ein weiterer Schauer über meinen Rücken lief, schüttelte es meinen gesamten Körper.

„Alles in Ordnung?“, nun klang er wieder besorgt.

„J-ja geht schon.“

„Komm, wir machen Schluss für heute“, er nahm mir die Flasche aus der Hand, „geh duschen, danach essen wir was. Beim nächsten Mal wird’s besser.“

Seine Worte klangen nicht sehr aufbauend, manchmal fehlte mir doch die Mimik bei ihm. Nickend machte ich mich auf den Weg in mein Zimmer. Vielleicht fand ich ja mein Kleid, damit ich was zum Wechseln hatte.
 

Zu meinem Glück traf ich niemand anderen, alles schien wie ausgestorben. Verwirrt legte ich den Kopf schief, als ich vor meinem Zimmer stand. Was machte man den ganzen Tag auf einem Piratenschiff? Kopfschüttelnd ging ich hinein und setzte mich erschöpft auf mein Bett. Wo könnte mein Kleid sein? Ich sah mich im Raum um und schon schlug ich mir mit der Hand auf die Stirn. Der Schrank. Aber wer sollte an meinen Schrank gehen?
 

Verblüfft wich ich zurück. Der Schrank enthielt Klamotten und das auch noch in meiner Größe. Aber wo kamen die denn her? Mein Kleid hing ebenfalls dabei. Daneben waren noch drei Röcke und ein weiteres Kleid. Zusammengelegt waren Hosen – lang und kurz -, Pullis, T-Shirts und Tops. Verschiedene Accessoires und Unterwäsche fanden sich in zwei Schubladen.

Kopfschüttelnd suchte ich mir frische Sachen raus. Ich huschte in das kleine Badezimmer und duschte schnell. Zu viele Erinnerungen. Eiskalt lief es mir den Rücken hinunter.

Nachdem ich mich abgetrocknet hatte zog ich den blauen Minirock und ein weißes, enges Top an. Zudem hatte ich mir hohe Schuhe rausgesucht. Meine Haare band ich mit einem ebenso blauen Band zusammen, einige Strähnen fielen noch nach vorn und umrahmten mein Gesicht. Ein kurzes Lächeln und ich brachte die schmutzigen Sachen zurück in mein Zimmer – bei Gelegenheit würde ich sie waschen.
 

Ich machte mich auf den Weg zu der Küche, aus der es bereits herrlich roch. Ich hatte schon vorher mit viel Verwunderung feststellen müssen, dass die Jungs hier gut kochen konnten, auch wenn sie nicht so aussahen. Als ich das Zimmer betrat, stand Heat vor dem Herd und rührte in einem Topf.

„Oh Su, hi“, grüßte er mich verblüfft, „willst du was haben? Ist gerade fertig geworden, die anderen sitzen schon oben.“

„Gern“, lächelte ich, er gab mir eine Schüssel voll, reichte mir noch einen Löffel und etwas Brot dazu, „danke.“

Ich mochte Heat, er war ein angenehmer Zeitgenosse. Dennoch eilte ich schnell nach oben. Ohne ein weiteres Wort setzte ich mich gegenüber von Killer hin und fing auch gleich an zu essen. Ich war tierisch hungrig – wie ich feststellte. Es war scharf und kräftig gewürzt, gleichzeitig hatte er etwas süß-fruchtiges hineingeschnitten. In mir zog sich fast schon etwas zusammen, es war einfach zu stark gewürzt. Schnell aß ich etwas Brot, doch es nützte nichts, da schob mir Killer sein Glas Wasser her. Kurz sah ich ihn an – verdammt, wie konnte er mit der Maske essen? – dann trank ich es in einem Zug leer.
 

Ich presste die Augen zu. Der Geschmack war immer noch da. Die Würze brannte sich mir in die Zunge. Es war unangenehm. Dabei amüsierten sich die Anderen. Als ich die Augen – in denen sich die Tränen sammelten – wieder öffnete, hatten alle ein breites Grinsen aufgesetzt – selbst Kid.
 

Beleidigt aß ich weiter. Ich machte mich auch nicht einfach über sie lustig. Aber etwas dagegen unternehmen konnte ich auch nicht. Sie waren alle viel stärker als ich und konnten mich mit einem Finger zum Schweigen bringen. Daher lieber Mund halten.
 

Ich brachte meine Sachen nach unten und lief zurück in mein Zimmer. Ich schmiss mich aufs Bett und merkte zum ersten Mal seit Tagen - im gesamten Ausmaß - meine schmerzenden Knochen, Gelenke, Muskeln und alles was sonst noch wehtun könnte. Gähnend rollte ich mich ein und musste wohl bald eingeschlafen sein.
 

„Hey, Schlafmütze, aufstehen!“

Grummelnd setzte ich mich auf und rieb mir die Augen. Gähnend sah ich mich um und wusste nicht wo oben und unten war.

„Na, im hier und jetzt angekommen?“, fragte mich Killer mit einem Schmunzeln in der Stimme.

Ich nickte träge und sah an mir herab. Ich trug immer noch die Sachen vom vorherigen Tag, selbst die Schuhe. Auch er bemerkte das mit einem langen Blick, denn mein Rock war hochgerutscht – zumindest schien das für mich so. Seine Maske nervte!

„Zieh dich um, dann können wir anfangen“, er drehte sich um ließ mich allein.

Eilig stand ich wackelnd auf, zog mich um und erschien in bequemer Kleidung an Deck. Sofort wurde ich erneut von Killer herum gehetzt, obwohl mein gesamter Körper immer noch schmerzte, quälte ich mich durch den Tag und auch durch die nächsten.
 

Mein Wille sank immer weiter. Doch ich hatte es mir vorgenommen und allein schon um es all den Männern hier zu beweisen hielt ich durch. Außerdem musste ich mich wehren können. Ich wollte ihnen in nichts nachstehen. So verging ein Tag nach dem Anderen.

Wir waren ewig auf See unterwegs – so kam es mir vor – wobei es lediglich zwei Wochen waren – trotzdem genug.
 

Erschöpft ließ ich mich an der Reling nieder und zog die Knie an. Killer reichte mir eine Flasche und lehnte sich neben mir an.

„Hat es überhaupt einen Sinn, weiter zu machen? Ich lande ja sowieso nie einen Treffer“, redete ich vor mich hin, ohne ihn wirklich anzusprechen.

„Merkst du deine eigenen Fortschritte nicht?“, lachte er.

Verblüfft sah ich ihn an.

„Ja, du wirst besser“, beruhigte er mich, „du musst abwarten, jeder kann Kämpfen lernen. Hast du nicht schon bemerkt, dass deine Muskeln von Tag zu Tag weniger Schmerzen?“

„Stimmt“, jetzt wo er es sagte, nach dem Training fühlte ich mich nicht mehr ganz so erschöpft.

„Wie sieht es eigentlich mit deiner Teufelsfrucht aus? Kannst du sie schon richtig kontrollieren? Als du sie eingesetzt hast, sah es nicht so aus“, die Frage war ernst gemeint, doch er machte sich auch über mich lustig.

Er hatte auch gut lachen, er musste sich nicht mit Teufelskräften rumschlagen. Er war ein starker Kämpfer, lediglich von seiner Loyalität Kid gegenüber besessen und würde für ihn sterben – so wie ich ihn einschätzte.

Verlegen biss ich mir auf die Unterlippe und ein Lachen war aus seiner Maske zu hören. Natürlich machte er sich jetzt wieder über mich lustig.

„Das wird schon, Kleines“, meinte er und stieß sich ab, „wir machen morgen weiter, auch mit deiner Teufelskraft, aber jetzt gibt’s erst mal was zu Essen.“

Na, das kann ja noch heiter werden…



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Rinnava
2017-01-27T17:48:29+00:00 27.01.2017 18:48
gutes kapi
langsam wird es ja mit dem Kämpfen wenn auch ganz langsam
Lg Rin
Antwort von:  phean
27.01.2017 19:10
ja, passiert aber natürlich auch nicht an einem Tag - das wäre ziemlich unwirklich ;D

Liebe Grüße :)


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