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With Broken Wings

von

Vorwort zu diesem Kapitel:
Ich hoffe es gefällt euch^^° Komplett anzeigen

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Seelische Wunden

„Was hast du eben gesagt?“, flüsterte sie ebenfalls, denn sie konnte nicht glauben was sie von ihrem Leibwächter zu hören bekam. „Ihr Handgelenk ist leicht verstaucht. In ein paar Tagen wird es wider voll einsatzfähig sein“, sprach er und überging ihre Frage. „Antworte mir Koga“, sprach sie ungeduldig. „Ich werde Ihnen ein Zimmermädchen kommen lassen, diese wird Sie entsprechend einkleiden und herrichten für den abendlichen Empfang.“, sprach er geschäftlich und sie verstand.
 

Er konnte nicht offen reden, weil die Wände Ohren hatten. „Ich bitte darum“, kam es herablassend und Koga grinste leicht, denn sie verstand. Er verließ das Zimmer und nach wenigen Minuten betrat ein Zimmermädchen den Raum. Diese breitete die Abendgarderobe aus, um ihrer Herrin zu präsentieren. Geistesabwesend nickte sie, stimmte der Kleiderordnung zu ohne sie sich richtig angesehen zu haben und ließ sich von dem Zimmermädchen ankleiden und hübsch herrichten.
 

In Gedanken war Kagome bei Kogas Worten, denn diese hallten in ihrem Kopf nach. Würde er sie aus der Hölle befreien können? Konnte sie ihm vertrauen? Konnte sie hoffen? Sie seufzte auf und ließ den Kopf hängen. Sie hatte ihre Bedenken und Zweifel, von daher steckte sie nicht all zu viel Hoffnung in seinen Worten hinein, umso größer wäre die Enttäuschung. Sie bemerkte nicht, dass das Zimmermädchen mit ihr fertig war und den Raum bereits verlassen hatte.
 

Ihr Mann betrat die Räumlichkeiten, ging langsam auf sie zu, kniete sich vor ihr und hob grob ihr Kinn an. Erst da bemerkte sie seine Anwesendheit und versteifte sich sofort. „Kanna hat ganze Arbeit geleistet“, bemerkte er und drehte ihr Gesicht so, dass er die verdeckten Blessuren begutachten konnte. „Deine Ungehorsamkeit ist nicht mehr zu entdecken“, sprach er kalt und ihre Augen formten sich zu Schlitzen.
 

„Wage es dir zu widersprechen“, drohte er ihr und sie schluckte ihre Worte hinunter. „Sehr gut“, grinste er zufrieden, als er ihre Kapitulation vernahm. „Heute Abend findet ein Empfang in unserem Haus statt. Du wirst dich vorbildlich verhalten, wirst nur sprechen, wenn du gefragt wirst. Erlaube dir ein Fehler und dir wird es schlecht ergehen.“, drohte er ihr. „Haben wir uns verstanden?“, fragte er nach und sie nickte soweit es ging in seinem eisernen Griff am Kinn. Schweigend verließ er den Raum und hielt an der Tür inne.
 

„Koga, du wirst sie bewachen bis ich sie zum Empfang abhole“, befahl er. „Sehr wohl mein Herr“, erklang es von Koga und er verbeugte sich. Akito schob dir Tür hinter sich zu, Kagome seufzte auf und blickte Richtung Veranda. Mit dem mehreren Schichten von Kimono richtete sie sich auf, schritt zu der Verandatür, schob sie beiseite und atmete tief die frische Luft ein. Sie setzte sich, darauf bedacht das der Kimono nicht schmutzig wurde und blickte in den Garten. Sie fühlte sich nicht gut und das schon seit mehreren Tagen.
 

Immer wieder war ihr übel, hatte kleine Schwindelanfälle und war ständig müde. Sie lehnte ihren Kopf an einem Balken, schloss ihre Augen und lauschte dem Zwitschern der Vögel. „Herrin?“, trat die männliche Stimme in den Raum und Kagome öffnete ihre Augen. „Was gibt es?“, fragte sie bissig. „Ist alles in Ordnung?“, fragte ihr Leibwächter.
 

„Bestens“, gab sie leise zurück, die Tür schob sich hinter ihr zu. Erneut senkte sie ihre Lider, lauschte den Tieren, dem Wind und ihre Gedanken schweiften zu ihrer Familie. Das einzige Bild was sie besaß, dass tief in ihrem Herzen verankert war.
 

~*~
 

„Konzentriere dich Kohaku!“, schrie er seinen Schüler an. „Das tue ich doch Meister!“, konterte der junge Schüler und Inuyasha seufzte. „Nenn mich nicht Meister“, forderte er. „Jawohl Sensei“, sagte Kohaku und Inuyasha ließ den Kopf hängen. „Nun gut, zeig mir den Joge Buri – Schlag“, forderte er seinen Schüler auf. Kohaku ging in Position, erhob sein Shinai über den Kopf und mit einem weiten Schwung ließ er es nach vorn sausen. „Noch mal“, kam es von Inuyasha streng und Kohaku wiederholte diesen Schlag.
 

„Was machst du da?“

„Schlagen Sensei“

„Das soll ein Schlag sein?“

„Was ist an diesem Schlag auszusetzen Sensei?“, fragte Kohaku ahnungslos.

„Der Schlag ist falsch, deine ganze Haltung ist falsch, die komplette Grundhaltung ist falsch. Wer war dein damaliger Meister?“, fragte Inuyasha leicht wütend.
 

„Der alte Myouga“, sprach er kleinlaut. „Bitte was? Dieser Feigling war dein Lehrmeister? Ach daher das Duck-Manöver im Turnier. Das erklärt einiges“, sprach er entsetzt aus und Kohaku ließ den Kopf hängen. Inuyasha bemerkte dies und seufzte auf. „Also gut. Die Grundtechniken hat er dir beigebracht?“, fragte er nach und Kohaku nickte nur.
 

„Na wenigstens was. Da du die Grundtechniken beherrschst müssen wir nicht bei Null anfangen. Anscheinend hielt er es nicht für nötig deine Fehlhaltung zu korrigieren. Hätte ich das gewusst, hätte ich dich niemals zu diesem Turnier angemeldet.“, sprach er gelassen und Kohaku nickte immer noch geknickt. „Nun lass den Kopf nicht hängen und sieh genau hin“, bat Inuyasha und Kohaku erhob sein Haupt.
 

Inuyasha präsentierte und erklärte ihm die verschiedenen Bewegungsübungen, sein Schüler hörte aufmerksam zu und beobachtete die Bewegungsabläufe von seinem Sensei sehr genau. Danach lag es an ihm und ahmte die Bewegungsübungen nach. Inuyasha korrigierte hier und da an der Haltung und Kohaku verstand. Inuyasha ließ seinen Schüler allein weiter trainieren, kehrte in der Zeit den Hof des Schreingeländes und warf Ab und Zu ein Auge auf seinen Schüler.
 

~*~
 

„Sir, so verstehen Sie doch, ich kann niemanden entbehren.“, sagte die weibliche Stimme am anderen Ende des Hörers. „Können Sie nicht oder wollen Sie nicht?“, fragte der Daiyoukai wütend und hatte Mühe seine Wut zu kontrollieren. „Ich kann nicht. Wir sind unterbesetzt. Versuchen Sie es doch bitte woanders.“, bat sie ihn und er knirschte wütend mit seinen Zähnen.
 

„Mittlerweile sind Sie die 100. Einrichtung die ich kontaktiere, um eine Versetzung einer Ihrer Kollegin bitte, dafür sorge das Ihre Kollegin wohlbehalten hier eintrifft, selbst eine Wohnung zur Verfügung steht und Sie schlagen das Angebot aus.“, schrie er fast in den Hörer. „So sehr ich Ihnen gern weiter helfen möchte, ist mir dies nicht möglich. Ich habe niemanden.“, sprach sie geduldig.
 

Der Daiyoukai rang nach Fassung, sein Griff um den Hörer wurde kräftiger, seine Knöchel traten weiß hervor und der Hörer gab einen verdächtigen knacks von sich. Mit der anderen Hand knetete er leicht seinen Nasenrücken, atmete tief durch bevor er weiter sprach. „Können Sie mir jemanden empfehlen?“, fragte er ruhig. Am anderen Ende der Leitung seufzte die Frauenstimme.
 

„Da wir die 100. Einrichtung sind, die Sie kontaktieren, gehen ich davon aus, dass Sie fast alle Städte abtelefoniert haben.“, brachte dies zum Punkt. „Davon können Sie ausgehen“

„Bei der Stadt Tokio durch telefoniert?“

„Nein“

„Viel Erfolg“, sprach sie knapp und legte einfach auf.
 

Ungläubig besah sich Sesshomaru den Hörer, der ein Freizeichen signalisiert. Wütend über die Unfreundlichkeit dieser Person, fegte er seinen Schreibtisch leer, die goldbraunen Augen wichen zu einem gefährlichen rot und er besann sich, nicht die Kontrolle zu verlieren. Seine Atmung beruhigte sich langsam, er setzte sich wieder in seinem Stuhl, drehte dem Schreibtisch seinen Rücken zu und blickte aus dem großen Fenster.
 

Seine Hände faltete er vor seinem Gesicht, die Ellenbogen stützend auf den Armlehnen und besah sich nachdenklich die Menschen da unten. Kurz schloss er seine Augen, um danach mit flüssigem gold in den Himmel zu schauen. Er hatte fast die ganze Insel abtelefoniert, um eine professionelle Erzieherin für die Einrichtung seines Sohnes zu bekommen, aber leider ohne Erfolg.
 

Sie konnten ihm und seinem Sohn nicht weiter helfen. Erzieher waren definitiv Mangelware in ganz Japan. „Jaken“, rief er nach seinem Laufburschen woraufhin gleich der kleine grüne Gnom in seinem Büro auftauchte. „Was kann ich für Sie tun Sesshomaru-sama?“, fragte er untertänig. „Hole Ichiro ab, bring ihn nach Hause und sorge dafür, dass es an ihm nichts mangelt“, forderte er ihn auf.
 

„Sehr wohl Sesshomaru-sama“, verbeugte sich der kleine Gnom, verschwand aus dem Büro und machte sich auf den schnellsten Weg zur Einrichtung. Sesshomaru drehte sich zum Telefon, was noch immer auf dem Boden lag, der Hörer nicht auf der Gabel und noch immer ein Freizeichen signalisierte. Er war nicht nur über die Unfreundlichkeit wütend, sondern auch auf sich selbst. Er wollte seinem Sohn helfen, setzte einiges in Bewegung, aber es reichte nicht.
 

Er fühlte sich so machtlos und jeder verdammte verstrichene Tag mehr, verlor sein Sohn langsam sein Lächeln. Ichiro litt, dies konnte er in seinen kleinen traurigen braunen Augen lesen und konnte nichts für ihn tun. Seufzend hob er das Telefon auf, legte den Hörer auf die Gabel und betrachtete nachdenklich dieses neumodische Kommunikationsgerät.
 

~*~
 

Unter einer großen Eiche saß Ichiro, blickte mit seinen staunenden braunen Augen nach oben und beobachtete den bunten Blätterfall. Die Nachmittagssonne schien durch die Äste und warf kleine verzweigte Schatten auf Ichiros Gesicht. Der kleine Hanyou war fasziniert von diesem Anblick und ließ ihn alles andere vergessen.
 

Vergessen war der schreckliche Tag, die ganzen Schikanen von den anderen Kindern, die verachtenden Blicke und giftigen Worte von Kagura, sein ganzes Umfeld war vergessen und er tauchte ein, in seiner Traumwelt. Sobald er seine Augen schloss, sah er sie, seine Mutter. In dieser Welt waren nur er und sie. Mit einem warmen Lächeln, mit ausgebreiteten Armen und mit einem wunderschönen Blumenstrauß, den sie jeden Tag pflückte, empfing sie ihn und immer wieder sprang er in ihre Arme und genoss dessen Wärme.
 

Zärtlich kraulte sie ihm die Ohren, strich durch sein silbriges Haar und schloss ihre zarten Arme um seinen kleinen Körper. Ein glückliches und zufriedenes Lächeln zeichnete sich auf seinem Gesicht, bis das Bild plötzlich vor seinem inneren Auge verschwand.
 

Irgendetwas traf ihm ins Gesicht und er schreckte aus seinem Tagtraum auf. Er fasste sich an die Wange, fühlte etwas klitschiges, besah sich seine Hand die sich braun gefärbt hatte. Lautes Gelächter ließ ihn aufblicken und er entdeckte die Kinder, die mit ausgestrecktem Finger auf ihn zeigten und ihn auslachten.
 

„Du bist ein dreckiger Hanyou“, lachte ein Dämonenkind, ein anderes warf gerade den nächsten Matschball und traf Ichiros Brust. „Schnappt euch den Bastard“, rief ein anderer und schon rannten sie auf ihn zu, mit vielen Schlammbällen bewaffnet. Ichiro rappelte sich schnell auf und ergriff die Flucht. Sie verfolgten ihn, bewarfen ihn, trafen das bewegliche Ziel und lachten laut auf.
 

„Ichiro! Du wirst abgeholt!“, rief Kagura und Ichiro rannte schnell zu der Person, die ihn erlösen würde. „Glück gehabt Hanyou“, spuckten sie ihm entgegen und gaben die Verfolgung auf. „Wie siehst du denn aus?“, fragte Jaken schockiert, als er den kleinen erblickte. Ichiro stand mit gesenktem Kopf vor Jaken, unfähig etwas zu sagen. „Was hast du jetzt schon wieder angestellt Ichiro?“, fragte Kagura leicht wütend.
 

„Dein Vater wird außer sich vor Wut sein, wenn er dich so zu sehen bekommt.“, sprach Jaken und schüttelte mit dem Kopf. „Es tut mir leid Jaken-sama, aber ich habe ihm schon oft gesagt, dass er nicht im Matsch spielen soll.“, entschuldigte sich Kagura gespielt freundlich. „Das sollte Ihnen auch leid tun, schließlich ist es Ihre Aufgabe darauf zu achten. Und so wie das Kind aussieht, haben Sie Ihre Aufgabe vernachlässigt.“, schimpfte Jaken und Ichiro schmunzelte leicht, denn es kam nicht jeden Tag vor, dass Kagura zurechtgewiesen wurde.
 

Der kleine Hanyou sah zu seiner Tyrannin und bereute sofort diesen Blick riskiert zu haben. Sie bekam sein Schmunzeln mit und warf ihm einen tödlichen Blick zu. Sofort senkte er seinen Kopf, trat an Jakens Seite und hoffte, dass sie bald gehen würden. Kagura entschuldigte sich abermals und die beiden konnten endlich die Einrichtung verlassen. Schweigend gingen sie ein Stück nebeneinander her, verloren kein einziges Wort, Jaken fragte nicht nach und Ichiro hatte nicht das Bedürfnis ihm dies zu erzählen, zu sehr schämte er sich dafür.
 

Jaken begann nach einer gefühlten Ewigkeit vor sich hin zu brabbeln. Malte sich die schlimmsten Bestrafungen für sich aus, wenn sein Herr den Kleinen so zu Gesicht bekommen würde. Der Diener von Sesshomaru schielte zu Ichiro und bemerkte sein trauriges Gesicht. Er wusste, dass sein junger Herr niemals im Matsch gespielt hatte, dafür waren die Spuren zu eindeutig. Alles an ihm war verdreckt, nur seine Schuhe nicht. Man hatte ihn erneut im Kindergarten schikaniert und die Erzieherin namens Kagura sah weg, wenn dies passierte.
 

„Lass den Kopf nicht hängen Ichiro“, sprach der Gnom sanft und Ichiro blickte auf. „Du nimmst nachher ein schönes warmes Bad und in der Zeit werden deine Sachen von dem Dienstmädchen gewaschen“, schlug er vor und Ichiro nickte zufrieden. „Was ist eigentlich in deinem Rucksack drin? Bleibt er sonst nicht im Kindergarten?“, fragte Jaken und Ichiro blieb plötzlich stehen. „Junger Herr?“, fragte Jaken und besah ihn sich.
 

Ichiros Hände verkrampften sich in seiner Jacke, zitterten leicht und biss sich auf die Lippe. „Papa nichts sagen“, sprach der kleine Hanyou. „Ichiro, ich bin dazu verpflichtet deinem Vater dies mitzuteilen“, sagte Jaken und Ichiro senkte seinen Kopf. „Er wird nicht mit dir schimpfen, du hast nichts falsch gemacht.“, beruhigte er seinen kleinen Herren und er nickte nur. „Hast du dich eingenässt?“, fragte Jaken vorsichtig nach und ein Schluchzen war zu vernehmen.
 

„Auch dies wird die Haushälterin waschen“, sprach Jaken ruhig, ging weiter und Ichiro folgte ihm. Der Nachhauseweg verlief schweigend und wie Jaken gesagt hatte, bekam Ichiro ein schönes warmes Vollbad. Er half ihm beim Waschen und die Haushälterin widmete sich der schmutzigen Wäsche. Nachdem dies alles erledigt war und der junge Herr gespeist hatte, brachte Jaken ihn zu Bett und wartete auf die Rückkehr von Sesshomaru.
 

~*~
 

Der abendliche Empfang begann pünktlich und Kagome wurde immer nervöser. Nachdem die Dunkelheit eingekehrt war, schloss sie die Verandatür, setzte sich unmittelbar in den Raum und wartete geduldig. Die Schiebetür ging auf und ihr dominanter und brutaler Mann stand im Rahmen. „Komm“, sprach er streng. Kagome holte einmal tief Luft und blies sie langgezogen wieder aus. Langsam richtete sie sich auf, hielt sich die Hand an den Kopf, weil einer ihrer Schwindelanfälle sie befiel. „Beweg dich endlich“, kam es forsch von ihm.
 

„Sofort“, kam es etwas bissig von ihr, bereute ihre Worte sofort, als sie den eiskalten Blick bemerkte. „Verzeiht“, entschuldigte sie sich kleinlaut und senkte ihr Haupt. Akito ging schweigend voran und Kagome folgte ihm, darauf bedacht ihn nicht zu verärgern. „Mach mir bloß keine Schande“, sagte er scharf und führte seine Frau in den Teezeremonieraum. Schweigend traten beide ein, Kagome ging an ihren Platz, verneigte sich höflich vor den Gästen und begann mit der Zeremonie.
 

Mit Eleganz und falscher Hingabe vollzog sie die Zeremonie. Ihr schmerzendes Handgelenk ignorierte sie, denn Schwäche duldete ihr Gemahl nicht. Als es darum ging, den Gästen den Tee einzuschenken, kämpfte sie gerade mit einem weiteren Schwindelanfall. Auch dies ließ sie außer acht und begann den Tee auszuschenken. Dabei goss sie bei einem Gast das heiße Gebräu genau über die Hand und er schrie schmerzverzerrt auf.
 

„Es tut mir außerordentlich leid mein Heer“, entschuldigte sie sich sofort, zog aus ihrem Kimono ein seidenes Tuch hervor und betupfte mit zittriger Hand auf die betroffene Stelle. „Du ungeschicktes Weib“, blaffte der Betroffene und ließ die Behandlung über sich ergehen. „Es war keine Absicht mein Herr, bitte entschuldigen Sie vielmals“, sprach sie reumütig. „So ein ungeschicktes Weibsbild hatte ich dir gar nicht zugetraut Akito-sama“, sprach ein anderer Gast belustigt.
 

„Ihre Schönheit in allen Ehren, aber sie muss noch sehr viel lernen. Wie man sich richtig entschuldigt. Das man unaufgefordert nicht spricht und ihre Manieren lassen auch zu wünschen übrig. Dafür, dass Ihr ein Jahr mit ihr liiert seid, hat sie Euch noch keinen Nachfolger geschenkt. Ist sie überhaupt eine richtige Frau?“, beschwerte sich der Mann mit der verbrühten Hand. Als Kagome dies hörte wurde sie wütend und fragte sich, was dieser hochnäsige Fatzke sich einbildete.
 

„Was erlauben Sie …“, weiter kam Kagome nicht, weil ihr Kopf zur Seite ruckte, verlor dadurch ihren Halt und lag seitlich am Boden. Schockiert hielt sie ihre schmerzende Wange und blickte in die eiskalten blauen Augen. Sie zitterte am ganzen Körper, weil dies noch nicht alles war.
 

„Koga“, schrie er wütend und der gerufene betrat sofort den Raum. „Schaff sie mir aus den Augen“, sprach Akito aus zusammengepressten Zähnen hervor. Koga half Kagome auf und verschwand mit ihr. Schnell brachte er seine Herrin in einen separaten Raum, besah sich ihr Gesicht und bemerkte die blutige Lippe. „Was ist passiert?“, flüsterte Koga und Kagome senkte schuldbewusst ihr Haupt.
 

„Ich hatte aus versehen einen der Gäste die Hand verbrüht. Ich bat um Entschuldigung, aber dies genügte ihm nicht. Dann sprach er schlecht über mich und …“

„… wurdest wütend“, beendete Koga ihren Satz, hob ihr Gesicht an und tupfte mit einem Taschentuch das Blut von der Lippe.
 

Sie nickte daraufhin und er schüttelte nur leicht seinen Kopf. „Als ich ihn beschimpfen wollte, wurde ich auch schon von Satan höchst persönlich unterbrochen.“, erzählte sie weiter und Koga seufzte auf. „Bin gleich wieder da“ und verließ daraufhin das Zimmer, kam aber nach kurzer Zeit wieder. Er reichte ihr ein Icepack, sie nahm es dankend entgegen und hielt es sich an ihrer Lippe.
 

Während sie ihre Lippe kühlte begab sich ihr Mann mit wütenden und zügigen Schritten zu ihr. Dabei warf er, nicht beachtend, sein Jackett ab, löste die Manschettenknöpfe, krempelte seine Ärmel hoch und die Schiebetür fiel krachend in den Rahmen. Kagome sowie Koga erschraken und der Leibwächter entfernte sich sofort von seiner Herrin. „Verschwinde Koga“, knurrte der Herr des Hauses und blickte zornig zu seiner Frau. Koga zögerte, wusste was gleich geschehen würde.
 

„HINAUS!!!“, schrie Akito, als Koga keine Anstalten machte zu verschwinden. Der Wolf verbeugte sich und verließ sofort das Zimmer. Dabei erhaschte er einen kurzen Blick zu seiner Herrin, bevor die Tür zu geschoben wurde. Pure Angst konnte er in ihren braunen Augen lesen. Schnell verschwand er außer Hörweite, wollte ihre Schreie nicht vernehmen, denn ihm waren die Hände gebunden.
 

Ungehalten drosch und trat Akito auf seine Frau ein, achtete nicht auf ihre hilflosen Schreie und Entschuldigungen, dies machte ihn noch wütender. Sie hatte ihn bloß gestellt und dafür würde sie jetzt büßen. Ihre Schreie verstummten kurzzeitig, ein Zeichen für eine Bewusstlosigkeit, aber dies reichte ihm nicht. Sie war ungehorsam, missachtete seine Regeln und wollte einfach nicht lernen.
 

Sie musste bestraft werden, dass sollte sie spüren und sich nicht in ihrer Bewusstlosigkeit flüchten. Er sorgte dafür, dass sie wieder bei sich war und nahm sich das, was er sich immer von ihr nahm. Sie lag einfach nur da, starrte an die Decke, während er sie schonungslos und gewaltsam nahm. Sie wünschte sich dabei weit, weit weg. Wie jedes Mal ließ sie es über sich ergehen. Ihm war es egal, er wollte sie brechen und er würde sie brechen.
 

Schweigend verließ er das Zimmer, nachdem er mit ihrer Bestrafung fertig war. Kümmerte sich nicht um ihre Verletzungen, dies machten die Angestellten.
 

~*~
 

Der junge silberweißhaarige Mann saß auf einem hohen Baum, der kühle Herbstwind wehte durch sein langes Haar, brachte es in Bewegung und seine goldenen Iriden waren in den Himmel gerichtet. Der Tag war heute für einen Hanyou anstrengend gewesen. Er musste Kohaku alles erklären, zeigen und seine Haltungsfehler korrigieren. Aber der Junge lernte schnell und der morgige Tag würde positives mit sich bringen.
 

Seine Gedanken schweiften ab und er erinnerte sich an die traurige fremde Frau, die er an ihrem Hochzeitstag kennen lernte. Diese Leere in ihren Augen, er konnte dies nicht vergessen. Ob sie glücklich war? Ob sie Kinder mit ihrem Mann hatte? `Dies ist meine Beerdigung´, hallte ihre Stimme in seinem Kopf nach und wie damals, jagten ihm diese frostigen Worte einen kalten Schauer über seinen Rücken.
 

Glücklich sah sie wirklich nicht aus, aber warum. Dies wollte er zu gern auf den Grund gehen, aber er hatte kein Recht dazu. Schließlich war sie verheiratet, sie war für ihn tabu, weg vom Markt, wie man so schön sagte. Er kannte nicht einmal ihren Namen. Warum dachte er überhaupt an diese fremde Frau, sie ginge ihm nichts an. Er schüttelte seinen Kopf, um sich von ihr gedanklich zu lösen.
 

Trotz allem erschienen immer wieder die traurigen leeren Augen und ihre hoffnungslose Stimme hallte in seinem Gedächtnis. Seufzend sprang er vom Baum herunter, machte seinen Rundgang auf dem Schreingelände und begab sich anschließend nach Hause.
 

~*~
 

„Jaken“, kam es kalt vom Daiyoukai und sein Diener erschrak über das plötzliche auftreten von seinen Herrn. „Sesshomaru-sama“, sprach er und verbeugte sich tief. „Wo ist Ichiro?“, fragte er nach. „Auf seinem Zimmer und schläft den Schlaf der gerechten“, beantwortete der grüne Gnom die Frage seines Herrn.
 

„Was ist diesmal vorgefallen?“

„Vorgefallen? Was meint Ihr?“, fragte er unschuldig und kassierte somit einen Tritt von dem Daiyoukai. „Seine Kleidung“, sprach er ihn darauf an und Jaken schluckte hörbar. „Berichte“, kam es ungeduldig von Sesshomaru und Jacken senkte sein Haupt.
 

„Als ich Euren Sohn abholte, war er von oben bis unten mit Schlamm bedeckt. Kagura entschuldigte sich dafür, denn sie hatte ihm so oft schon verboten gehabt im Matsch zu spielen. Ich wies sie daraufhin zurecht und bin mit den kleinen Herren gegangen. Nach näherer Betrachtung konnte ich feststellen, dass er niemals im Dreck gespielt hatte, denn seine Schuhe waren nicht verdreckt. Ich vermute das die anderen Kinder ihn mit Schlamm beschmissen.“, berichtete er seinen Herrn und er knurrte wütend auf.
 

Seine Hände ballten sich zu Fäusten, dass seine Knöchel weiß hervor traten und wandte sich von seinem Diener ab. „Er verlor kein Wort darüber“, sprach Jaken weiter und Sesshomaru schielte zu ihm runter. „Ichiro erzählte nicht, was wirklich geschehen war. Er schämte sich dafür.“, sprach Jaken es aus.
 

„Er tut was?“, fragte Sesshomaru ungläubig und drehte sich gänzlich zu Jaken um. „Er hatte Angst davor, dass Ihr es erfahrt. Ich versicherte ihm, dass Ihr nicht wütend auf ihn sein werdet.“, erzählte er weiter. „Danke, du kannst gehen Jaken“, flüsterte Sesshomaru, er stieg die Treppen rauf, bis Jacken ihn in seiner Bewegung unterbrach. „Mein Herr, der junge Herr hatte sich heute eingenässt“, informierte er ihn.
 

Sesshomaru knurrte leicht auf und ging Richtung Kinderzimmer. Ichiro war trocken, das wusste Sesshomaru. In letzter Zeit machte er sehr häufig wieder ein und das gefiel ihm nicht. Kagura musste verschwinden und das so schnell wie möglich. Er öffnete leise die Tür, trat hinein, setzte sich auf die Bettkante und betrachtete nachdenklichen seinen schlafenden Sohn.
 

Das bläuliche schimmernde Nachtlicht erhellte leicht diesen Raum, denn seit dem schmerzlichen Verlust, hatte Ichiro Angst im Dunkeln. Dieses Licht nahm ihm die Angst, war sein kleiner Hoffungsschimmer. Behutsam strich er über das friedlich schlafende Gesicht seines Sohnes. „Mama…“, murmelte Ichiro verschlafen und ein sanftes Lächeln trat auf seine Lippen.
 

Sesshomarus Augen weiteten sich kurz, strich über die kurzen weißen Haare, hauchte ihm ein Kuss auf die Wange und schlich sich aus dem Zimmer. Auf leisen Sohlen begab er sich in sein Schlafgemach, schloss die Tür hinter sich, lehnte sich an diese und atmete tief ein.
 

Der Geruch seiner Gefährtin lag leicht in diesem Raum und bald würde er sich ganz verflüchtigen. Er setzte sich auf seinem Bett, knipste die kleine Lampe an, die daraufhin eine Fotografie von Rin erleuchtete. Er nahm diese, strich gedankenverloren mit einem Finger über das Bild und seufzte. „Was soll ich bloß tun Rin? Unserem Sohn geht es schlecht und ich fühle mich so hilflos.“, flüsterte der Daiyoukai die verzweifelten Worte in die Nacht hinein.
 

Ein leichter Windhauch wehte in das Zimmer, brachte die Gardine zum Schwingen und strich dem Daiyoukai sanft über seine Wange. Sesshomaru wandte sich dem Fenster zu, erkannte die Ursache für den Luftzug und trat zum Fenster. Er blickte in die Dunkelheit, schloss das Angekippte Fenster, knipste das Licht aus und begab sich zu Bett.


Nachwort zu diesem Kapitel:
Vergesst die Kommis nicht und Meinungen sind auch erwünscht^^ Komplett anzeigen

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Kommentare zu diesem Kapitel (4)

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Von:  Sweet-Sabrina882
2018-08-24T21:04:35+00:00 24.08.2018 23:04
Oh man. Der Arme Junge. Was er alles über sich ergehen lassen muss. Normalerweise würde Sesshomaru sehr kaltblütig sein, wenn seine Leute in Gefahr sind.

Arme Kargome. Was sie unter diesem Scheusal erleiden muss. Und noch dazu wird sie auch noch schwanger sein. Echt hart. Schwindel und Schwäche sind ja meist die ersten Anzeichen.
Hoffentlich wird Inuyasha seine Mutter nach den Namen von ihr fragen.

Schreibst du echt gut. Bin da richtig gefangen.
Auf zum nächsten Kapitel.

Sg Sabrina
Von:  KagomeKizu
2016-12-28T23:08:00+00:00 29.12.2016 00:08
Das war wieder ein super Kapitel!
Aber ich könnte diesen Akito und Kagura auf den Mond schießen!!
Den beiden sollte mal ihre eigene Medizin verabreicht werden.

Ich hoffe Kagome wird es bald schaffen zu fliehen und hoffentlich ist sie nicht "schwanger" von Akito!

Glg Kago
Antwort von:  Kazu27
29.12.2016 09:18
Danke für dein kommi, vor allem um die Uhrzeit 😄😄😄😄
Antwort von:  KagomeKizu
29.12.2016 12:56
Immer wieder gerne. 😊
Freu mich schon riesig auf das nächste Kapitel!
Von:  mj03
2016-12-28T07:19:56+00:00 28.12.2016 08:19
Liebe Kazu, sehr schöne FF und auch spannend. Hoffe, dass Kagome die Kraft findet zu fliehen... Wünsche Dir einen guten Rutsch. LG mj
Antwort von:  Kazu27
28.12.2016 09:21
Danke für dein kommi
Ich wünsche dir auch einen guten rutsch ins neue Jahr 🎉


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