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A Sky full of Stars

von

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Sebastian reihte sich mit seinem Motorrad ohne größere Probleme in den fließenden Nachtverkehr der Straßen ein und überholte auf der Strecke, ohne auf die anderen Verkehrsteilnehmer zu achten, einige andere Fahrzeuge. Es interessierte ihn nicht, dass er sie ausbremste oder ihnen die Vorfahrt nahm. Sein Fahrzeug war schnell und das ließ er die anderen auch merken. Sein Motorrad erreichte seine Höchstgeschwindigkeit.

Sie blieben erst nach einiger Zeit stehen, als sie auf einem kleinen Berg angekommen waren, von dem aus man die ganze Stadt sehen konnte. Er nahm seinen Rucksack und öffnete diesen. Ein breites Grinsen zeigte sich auf seinen Lippen.

„Ich weiß nicht, wie es bei dir aussieht, aber ich denke, ich bin nur sehr ungern vollkommen nüchtern. Außerdem… Ein bisschen Spaß muss schon sein, oder?“

Er reichte ihr die Flasche mit dem alkoholhaltigen Getränk. Sebastian hatte die Flasche vom Vorrat seines Vaters entwendet und so wie er ihn kannte, würde es ihm wahrscheinlich auch nie auffallen, dass die Flasche fehlte.

„Es sei denn, du hast Angst, dass du Ärger von deiner Mutter bekommst.“

Ein finsterer Blick legte sich auf sein Gesicht und er zog die Flasche zurück, öffnete sie und setzte die Öffnung an seine Lippen. Er nahm einen großen Schluck davon und merkte, wie die Flüssigkeit sich in seinem Mund und seinem Rachen anfühlte und wie sie am Ende seine Speiseröhre hinab floss und seinen Magen füllte.

 

Elena beobachtete ihn von der Seite, während er immer noch trank. Sie mochte keinen Alkohol, sie konnte es nicht leiden, wie sie sich dabei fühlte, wenn sie betrunken war. Sie hatte lieber einen klaren Kopf.

„Du weißt, dass du noch nach Hause fahren musst“, gab sie zu bedenken und lehnte ein weiteres Mal die Flasche ab, die er ihr hin hielt.

Ihr Blick wanderte zur Skyline der Stadt. Von hier oben konnte man alles sehen. Die wenigen Hochhäuser, die nur ein Stück höher waren als der Berg, die bunten Lichter der Partymeile, das Meer auf der anderen Seite der Stadt.

Elena stellte sich gerne vor, wie die Menschen zu ihren Füßen geschäftig durch die Straßen liefen, wie sie sich unterhielten. Hier oben fühlte sie sich mächtig, überlegen und frei. Vorsichtig setzte sie sich auf einen Stein nahe der Klippe und beobachtete die tanzenden Lichter der Autos, die den Highway entlang rasten.

Sebastian stand immer noch an seinem Motorrad und trank seine Flasche leer. Ihr war nicht wohl bei dem Gedanken, dass er betrunken fahren wollte, aber das würde sie ihm natürlich nie sagen. Sie mochte es, wenn er ausgelassen war, er machte sich so schon immer viel zu viele Gedanken. Er war schon immer ihr bester Freund gewesen, seit er sie damals im Kindergarten vor diesem Grobian beschützt hatte. Bei dem Gedanken daran, wie er Mark damals mit einer Schippe in die Flucht geschlagen hatte, musste sie kichern.

Elena stand wieder von dem Stein auf und legte sich daneben ins Gras, um die Sterne zu beobachten. An keinem anderen Ort wäre sie in diesem Moment lieber gewesen.

 

„Ich werde nur so viel trinken, dass ich noch klar denken kann“, konterte Basti und sah ihr entgegen. „Ich kenne meine Grenzen.“

Als er die Flasche geleert hatte, steckte er sie zurück in seinen Rucksack und setzte sich neben Elena ins Gras.

„Woran denkst du?“, wollte er wissen und fuhr sich durch das helle Haar.

Seit vielen Jahren kannte er die junge Frau nun und er wusste, wenn sie über irgendetwas nachdachte oder wenn sie irgendetwas bedrückte.

„Dir gefällt es nicht, dass ich trinke, oder?“

Er wusste die Antwort, aber er wollte es trotzdem aus ihrem Mund hören. Es gefiel ihm, dass er durch den Alkohol seinen Problemen entfliehen konnte. Allerdings half es nicht immer. In den letzten Wochen und Monaten waren seine Probleme nur noch größer geworden. Sein Vater war immer mehr dem Alkohol verfallen und seine Mutter hatte sich von ihm getrennt. Doch er konnte seinen Vater nicht auch noch im Stich lassen.

„Erzähl mir irgendetwas.“

 

Sie verschränkte die Arme hinter dem Kopf und seufzte.

„Nein, es gefällt mir nicht, wenn du trinkst. Aber es ist okay... Ich verstehe es.“

Sie beobachtete weiter die Sterne. Hin und wieder fiel eine Sternschnuppe vom Himmel und Elena wünschte sich etwas.

Bitte, bitte, mach, dass es leichter für Sebastian wird, flehte sie in Gedanken.

„Ich muss morgen auf Tommy aufpassen“, sagte sie leise.

Während sie sprach, spürte sie seinen Blick auf sich ruhen. Er tat ihr unendlich leid. Die Sache mit seinen Eltern hatte ihn wirklich fertiggemacht, seitdem war er auch nicht mehr derselbe. Sie fürchtete sich davor, was die ganze Sache mit ihm anrichten könnte.

„Und was hast du so vor? Ich meine, ein viel beschäftigter Junggeselle wie du, muss doch jede Menge Verehrerinnen haben“, sagte sie und lächelte grimmig in sich hinein.

Eigentlich wollte sie nichts davon hören, aber ihr fiel einfach kein anderes Gesprächsthema ein.
 



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