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Der Elysianer

von

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Kapitel 12

 

[JUSTIFY]Wie sie ihm in einer Nachricht versprochen hatte, war Goal recht früh am Morgen seiner Abreise in seiner Wohnung aufgetaucht und hatte ihn bereuen lassen, dass er ihr schon vor Monaten uneingeschränkten Zugang gewährt hatte.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Frauen! Er verstand sie einfach nicht. Äußerlich wirkte Goal geradezu gut gelaunt, strahlte und spielte mit Poisonous. Aber alle paar Minuten kam ein herablassender Kommentar von ihr, als wären sie mitten in einem Streit. Cletus wusste nicht, worüber sie sich ärgern mochte. Vielleicht wusste sie es selbst nicht. Frauen halt.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]"Poisonous ist heute morgen schon ganz unruhig", sagte er als er den Pestspeichelwaran in den Reisekäfig bugsierte. "Wahrscheinlich spürt er, dass etwas Besonderes geschieht."[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]"Oder er hat zu viele von deinen selbstverliebten Monologen gehört."[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Da! Sie tat es schon wieder. Er warf Goal einen finsteren Blick zu, doch sie lächelte nur zuckersüß. "Er weiß mich hoffentlich mehr zu schätzen als das", gab er pikiert zurück.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Goal zuckte nur die Schultern, als die Türglocke weitere Neuankömmlinge ankündigte. "Das müssen die Bots für das Gepäck sein, die ich bei Ronny bestellt habe", sagte Cletus hoffnungsvoll, erleichtert das Thema wechseln zu können.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Er behielt recht und binnen Kurzem hatten die Bots alle Koffer und Taschen eingesammelt. Cletus gab noch einige Anweisungen, welche Gepäckstücke mit besonderer Vorsicht behandelt werden mussten, dann war er auch schon wieder allein mit Goal.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Er marschierte noch einmal durch alle Zimmer, als müsse er sich von jedem blitzsauberen, gepflegten Raum einzeln verabschieden. Dann hing er ein letztes Mal an dem mannshohen Spiegel im Eingangsflur fest, einem Gegenstück zu dem ebenso großen Exemplar, das er im Badezimmer hängen hatte. Wie oft hatte er hier gestanden und seiner Erscheinung den letzten Schliff gegeben?[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Cletus seufzte. Zumindest war es ja kein Abschied für immer und das, was er gewinnen konnte, war im Grund alles wert. Zudem war das Risiko bei seinem Geschick doch sehr klein.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Sein Spiegelbild schenkte ihm ein selbstsicheres Grinsen und er ließ Goal sich bei ihm unterhaken als er sich auf den Weg zum Fahrstuhl machte.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Sie ließ sich ziehen. Cletus rollte mit den Augen. Allem Anschein nach legte sie es darauf an, dass er den Spiegel mehr vermissen würde als sie. Doch als der Fahrstuhl endlich zu den Schleusen unterwegs war, ertappte er sich dabei wie er Goal sehnsüchtig musterte. Sie trug einen eng anliegenden Anzug aus weißem Vinyl und hochhackige Schuhe, die ihre Kurven noch mehr zur Geltung kommen ließen. Was allerdings auch für den Größenunterschied zwischen ihnen galt und Cletus das Gefühl gab, dass sie die Schuhe extra ausgewählt hatte, um auf ihn herabzusehen. Dennoch war sie einfach hinreißend, wie sie mit einer Haarsträhne spielte und noch immer versonnen lächelte. Als sie seinen Blick bemerkte, lehnte sie sich zurück und erwiderte sein Starren ganz unverhohlen. "Du konntest dich wohl nicht einmal heute dazu durchringen, dir etwas Praktisches anzuziehen, was?"[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Er griff unwillkürlich nach seinem Kragen, der, ganz wie es der neuesten Mode entsprach, ausladend bis beinahe zu seinen Schultern war und sich an den Seiten und hinten nach oben wölbte wie eine Schüssel. Große Kragen waren schon lange Teil der elysianischen Herrenmode und da jede Saison versuchte die vorige zu übertreffen, war die Praktikabilität vor einer ganzen Weile auf der Strecke geblieben. Andererseits waren auch hautenge, ärmellose Oberteile und weiße Schlaghosen, die am Gesäß möglichst knackig saßen, in Mode und er konnte nicht sagen, dass ihn das störte.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]"Warum sollte ich mich auch nicht schick machen?" gab er zurück und konnte einen mürrischen Unterton nicht ganz aus seiner Stimme heraushalten. "Ich bin Botschafter und habe nicht vor, mich meinem unsäglichen Reiseziel bereits vor Aufbruch modisch anzupassen."[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Sie zuckte die Schultern. "Du und deine Prioritäten..."[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Mit einem dezenten Klingeln öffnete sich die Tür des Aufzugs und Cletus musste sich halb an Goal vorbeischieben, die zwar näher am Ausgang stand, aber keine Anstalten machte, sich zu bewegen.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]"Trödel nicht so", murrte er als er die Schleusenebene betrat. "Wenn wir erst einmal verheiratet sind..." Er verstummte. Abgesehen von einem Haufen an Koffern und Taschen, bei denen er sich bei gut der Hälfte nicht daran erinnern konnte sie gepackt zu haben, war die Plattform bis zur breiten Schleusentür gegenüber des Aufzugs leer. Auch auf den metallenen Rampen, die nach unten zu den Andockklammern führten, regte sich nichts. Cletus runzelte die Stirn. "Moment... Wo ist Frau Kinkel? Und was ist das für Gepäck?"[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Nun wagte sich auch Goal aus dem Aufzug heraus und lächelte ihn breit an. "Tja... Überraschung!" Sie breitete die Arme aus als warte sie auf einen Tusch. "Ich habe Frau Kinkel überredet, dass ich dich an ihrer statt nach Deponia begleite."[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Cletus brauchte einen Moment bis ihm klar wurde, was sie da gerade gesagt hatte. "WAS? Bist du von Sinnen? Dein Vater wird das nie zulassen!"[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Goal lächelte unbeeindruckt weiter. "Mein Vater muss davon nichts erfahren. Also? Was sagst du?"[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Sie war ganz offensichtlich wahnsinnig geworden. Wie stellte sie es sich vor, dies vor ihrem Vater zu verbergen? Und was glaubte sie, würde mit Cletus passieren, wenn Ulysses es doch herausfand? "Ich sage: Niemals!"[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Nun lächelte sie nicht mehr. "Ach nein? Es mag ja sein, dass du Paps um den Finger wickeln konntest. Aber nur weil er einer Verlobung zustimmt, heißt das noch lange nicht, dass ich einwilligen muss."[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Er starrte sie mit offenem Mund an. Wie konnte sie ihn so auflaufen lassen?! "Das sind die Waffen der Frau. Das ist Erpressung!"[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Sie betrachtete ihn unbeeindruckt. "Nenn‘ es wie du willst. Aber wenn du mich nicht mitnimmst, kannst du um meine Hand anhalten bis du schwarz wirst."[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]"Unmöglich! Diese Reise nach Deponia ist kein Badeausflug! Ich habe einen wichtigen Inspektionsauftrag!"[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Goal sah mit einem Mal doch noch besorgt aus, doch dann rief sie: "Hach! Ich habe Precious' Badeanzug vergessen!"[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Cletus funkelte sie an. "Ich sagte kein Badeausflug! Außerdem habe ich dir schon tausendmal gesagt, dass du diese niedrige Lebensform nicht Precious nennen sollst."[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]"Wie denn dann? Princess? Mindy?"[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Sie machte sich über ihn lustig. Ganz eindeutig. Aber er würde sich nicht auf diese Spielchen einlassen. "Nichts von alledem. Er heißt Poisonous. Immerhin ist er ein hochgiftiger Pestspeichelwaran!" Goal hatte die Gefahr, die von seinem Haustier ausging, noch nie ernst genommen. Aber er konnte sich trotzdem nicht verkneifen noch einmal in seinem dramatischsten Tonfall darauf hinzuweisen. "Ein Schlag mit dieser genoppten, glitschigen Zunge und - Zack! Könnte glatt 'nen Elefanten umhauen."[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]"Und trotzdem nimmst du ihn mit nach Deponia und nicht mich."[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Cletus stemmte die Hände in die Seiten. "Glaub mir, da unten gibt es weitaus gefährlichere Dinge. Bazillen. Strahlung. Tetanus. Und kein Gegengift Elysiums hilft gegen eine Deponianische Wundbrandentzündung. Apropos... habe ich überhaupt das Gegengift für Poisonous' Pestspeichel eingepackt?"[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]"Tadaa!", rief Goal und holte ein Fläschchen mit Tabletten hervor, das sie vor Cletus auf einen Koffer stellte. "Siehst du? Ich kann da unten sehr nützlich werden."[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]"Indem du ungefragt meine Sachen mit dir rumschleppst?", gab Cletus unwillig zurück. "Für eine Reise nach Deponia muss alles sicher verstaut sein. Die Wege da unten sind mit Gefahren gepflastert. Schrottlawinen. Schrapnellstürme. Säuretümpel. Fallout..."[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]"Aufständische Deponianer", warf Goal ein.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]"Hör endlich mit deinen dödeligen Deponianern auf. Diese Geschichten sind nichts weiter als Cocktailparty-Geschwätz. Und meine Inspektion wird genau das beweisen."[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]"Aber was ist mit den Lichtern, die man nachts sieht?"[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Cletus verdrehte die Augen. Das Argument schon wieder. Immerhin hatte er sich seine Antwort auch schon gut zurechtgelegt. "Die stammen vom Organon. Sollen Ulysses' Mannen die Sprengung des Planeten etwa im Dunkeln vorbereiten? Die fallen doch über ihre eigenen Füße."[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]"Ich bin trotzdem skeptisch."[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Natürlich war sie das. Dummerweise zurecht, aber das konnte er ja schlecht zugeben. "Mein Reisebericht wird dich schon überzeugen. Dich. Den Ältestenrat. Und alle anderen. Diese Gerüchte sind nur Auswüchse allgemeiner Beunruhigung. Ich meine... wir sprengen unseren Heimatplaneten, um Elysium quer durch den Kosmos nach Utopia zu schleudern. Wer wäre da nicht ein bisschen nervös?"[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Zum ersten Mal schlich sich eine kleine Unsicherheit in Goals Gesicht. "Hm. Mag sein, aber..."[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]"Genug geabert", unterbrach Cletus sie in der Hoffnung, nun das Thema wechseln zu können. Er griff nach dem Tabellenfläschchen und warf es ihr zu. "Fang! Und pack das weg."[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Ihre Reflexe funktionierten einwandfrei, doch zu seinem Ärger, ließ sie die Flasche, kaum dass sie sie gefangen hatte, einfach in die nächstbeste Tasche fallen.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]"Das heißt also, ich komme mit?", fragte sie mit hoffnungsvollem Blick. "Sag schon, Cletus!"[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]"Damit du noch mehr Chaos hervorrufen kannst?", versuchte er noch einmal, sie von ihrem Plan abzubringen. "Schau nur wie du das Gegengift da reingestopft hast! Welche Tasche ist das überhaupt?"[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]"Die mit den Rattenfallen."[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]"Rattenfallen?" Cletus verdrehte die Augen. "Urgh, Frauen! Da unten lebt nichts mehr!!"[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]"Nicht mal eine Ratte? Aber Mäuse doch wohl. Oder Wombats. Und Schnabeltiere."[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]"Nein, auch nicht", beharrte Cletus, der sich inzwischen gar nicht mehr sicher war, ob das eine gute Idee war. Immerhin sollte er nur bestätigen, dass es keine Menschen da unten gab. Aber nachgeben wollte er auch um keinen Preis. "Hör auf abzulenken. Das Gegengift gehört natürlich in den Apothekenbeutel. Schon allein deshalb, weil es diese heftigen Flatulenzen erzeugt."[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Goal hob lediglich eine Augenbraue und selbst Cletus musste zugeben, dass dies nicht der überzeugendste Protest war. Aber so langsam gingen ihm die Argumente aus, besonders die, die Goal nicht einfach ignorieren würde. Er seufzte. Solange sie der Hochzeit nicht zugestimmt hatte, saß Goal wohl leider am längeren Hebel. "Ach, ist ja egal. Und wenn du mitkommen willst, zieh dir festere Schuhe an."[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Sie strahlte wieder. "Das heißt, du nimmst mich also doch mit? Oh, Cletus! Vielleicht bist du ja doch nicht das selbstverliebte Scheusal, für das dich jeder hält."[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Und wieder fiel sie ihm mit so einem Kommentar in den Rücken! Dabei hatte er gerade zugestimmt. Cletus presste die Lippen zusammen, weigerte sich aber, auf die Provokation zu reagieren. "Tja, diese niederen Chargen haben einfach keinen Sinn für Perfektion", sagte er betont gelangweilt.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Goal lachte nur. "Ich bin gleich wieder da."[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Damit stieg sie wieder in den Aufzug und ließ Cletus allein beim Gepäck zurück.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]"Das werde ich noch bereuen", murmelte er leise. Wenn Goal nur nicht so heiß wäre. Und dann auch noch die Tochter des Oberkontrollrats. Das war doch eigentlich jedes Risiko wert.[/JUSTIFY]
 

 

* * *

 

[JUSTIFY]Goal ließ sich Zeit damit zurück zu kommen. Cletus hatte eine ganze Weile vor dem Aufzug gestanden und sich bemüht seine Situation in Ruhe zu überdenken. Dann war er auf und ab gegangen, hatte sich vor Poisonous' Käfig gehockt und beruhigend auf den Waran eingeredet, war angezischt worden und hatte begonnen wieder nervös auf und ab zu laufen.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Bald würde das Hochboot vom Planeten ankommen. Ulysses hatte angekündigt, noch einmal selbst auf Deponia nach dem Rechten zu sehen, aber er würde dann vorerst nach Elysium zurückkehren und Cletus nicht begleiten.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Wenn nun Goal gerade im selben Moment zurückkehrte, in dem Ulysses hier auftauchte... Er konnte natürlich so tun als sei sie nur hier um sich von ihm zu verabschieden, aber bei ihrer Laune fürchtete er, dass sie diese Fassade platzen lassen konnte, nur um ihm Ärger zu machen.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Andererseits war sie clever genug zu wissen, dass sie nur mitkommen konnte, wenn Ulysses keinen Wind davon bekam.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Ein knarrender Signalton ließ ihn zusammenzucken. Das Hochboot kündigte sich an.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Das Andockmanöver ging schnell und nahezu automatisch vor sich. Cletus war noch einmal zu Poisonous gehuscht, der von dem Lärm unruhig in seinem Käfig herumflitzte. "Ganz ruhig Poisy-Possy," flüsterte er. "Papa wird schon auf dich aufpassen."[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Die von Pestspeichel getränkte Zunge schoss zwischen den Gittern hervor und verfehlte seinen Arm nur knapp. Cletus wich hastig zurück, verlor das Gleichgewicht und landete auf seinem Hinterteil. "Verfluchte Kröte!"[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]"Stillgestanden! Oberkontrollrat an Deck!" dröhnte Argus‘ Stimme hinter ihm.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Cletus beeilte sich wieder auf die Füße zu kommen und verfluchte sich dafür, sich ausgerechnet im entscheidenden Moment ablenken lassen zu haben. Oberkontrollrat Ulysses stand unweit der Luftschleuse, die Arme verschränkt und einen Teil seines Gesichtes durch seinen Helm verborgen. Doch das, was Cletus durch die getönte Scheibe seines Visiers sehen konnte, zeigte ohnehin genug Missbilligung. Hinter ihm stand Amtmann Argus in beinahe der gleichen Pose wie eine deutlich schlankere und fast einen Kopf kleinere Ausgabe des Oberkontrollrats.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]"Lassen Sie gut sein, Argus."[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]"Ulysses!", begrüßte Cletus ihn und konnte nicht ganz die Nervosität in seiner Stimme verbergen. Er klopfte sich halbwegs diskret den Staub von seinem Gesäß und trat verlegen von einem Fuß auf den anderen.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Ulysses hob eine Augenbraue. "Herr Inspektor. Darf ich erfahren, was Sie da machen?"[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]"Äh, tja... nun..."[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]"Lassen Sie das Gestammel und machen Sie sich gerade. Ich dachte, wir hätten besprochen, dass alles bereit ist, sobald ich ankomme."[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Cletus riss sich zusammen und bekam zumindest seine Stimme wieder unter Kontrolle. "Das ist es auch."[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Leider war es nicht genug Ulysses' Skepsis zu vertreiben. "Bislang hatte ich den Eindruck, Sie seien ein zuverlässiger Mann, Cletus. Tun Sie sich einen Gefallen und zerstören Sie diesen Eindruck nicht. Sie wissen: Die Hand meiner Tochter ist an Bedingungen geknüpft. Der Ältestenrat darf nie erfahren, dass Deponia bewohnt ist." Er warf einen Blick in die Runde und fuhr dann fort: "Wo ist zum Beispiel Ihre Begleitung? Sie wollten sie mir noch vorstellen."[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Cletus schluckte wieder. Soviel zum Thema ruhiger werden. "Ach... meine Assistentin... Sie hatte noch was vergessen. Sie wissen ja, wie Frauen sind."[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Ulysses machte noch einen Schritt auf ihn zu. "Vergessen? Himmel, Cletus! Ich dachte, sie hat ein Gehirnimplantat. Sie haben für sie gebürgt! Aber eingeweiht ist sie doch bereits, oder?"[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]"Oh... ja. Selbstverständlich. Komplett instruiert. Alles Paletti. Kein Grund zur Veranlassung."[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]"Hoffentlich." Der Oberkontrollrat klang alles andere als zufrieden, winkte aber seinen Amtmann heran. "Argus? Sorgen Sie dafür, dass die Assistentin die Aufstiegscodes ins Implantat geladen bekommt."[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]"Sehr wohl, Herr Oberkontrollrat", erwiderte Argus mit einem Seitenblick auf Cletus.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]"Und haben Sie ein Auge auf die Zivilisten. Ich gehe nun duschen." Ulysses schüttelte sich vor Ekel. "Es wird wirklich Zeit, dass dieser Drecksplanet endlich gesprengt wird." Er betätigte den Knopf am Aufzug und die Türen öffneten sich augenblicklich, als wagten sie nicht einen Oberkontrollrat warten zu lassen. "Rühren!", befahl er noch in Argus' Richtung dann war er verschwunden.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Cletus hätte gerne aufgeatmet, aber er ahnte, dass das verfrüht wäre.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]"Was ist los, Cletus? Sie wirken nervös", kam Argus' statikverzerrte Stimme von hinter ihm.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Er unterdrückte ein Seufzen und drehte sich um. "Nervös ist gar kein Ausdruck. Goal stimmt der Verlobung nur zu, wenn sie mich begleiten darf."[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Argus lachte schallend. "Nicht mal verlobt und schon unter dem Pantoffel."[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Cletus verschränkte die Arme und funkelte ihn an. "Ach, und das finden Sie lustig?"[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]"Warum nicht? Sie werden es ihr ja wohl hoffentlich wieder austreiben."[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]"Sie kennen sie nicht."[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Das ließ Argus mit einem Schlag wieder ernst werden. "Herrschaftszeiten, Cletus! Ulysses wird uns beiden-"[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]"Ulysses darf davon nichts erfahren," fiel ihm Cletus ins Wort. Er senkte verschwörerisch die Stimme. "Goal muss nur in ihrer Kabine bleiben. Solange sie keinen Deponianer zu Gesicht bekommt, ist alles in Ordnung."[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Argus betrachtete ihn prüfend und schüttelte den Kopf. "Es gefällt mir trotzdem nicht."[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Cletus gefiel das Ganze ebenso wenig, aber er hatte einfach keine Alternative dazu Goal mitzunehmen. Besonders jetzt wo er bereits zugestimmt hatte, würde sie es ihm nie verzeihen, wenn er einen Rückzieher machte. Und dank ihres Gehirnimplantats würde sie es erst recht nicht vergessen.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Moment mal... Das Gehirnimplantat. Das konnte die Lösung sein! "Und wenn Sie beim Überspielen der Aufstiegscodes ein Back-up Ihrer Erinnerungen machen?", schlug er Argus vor. "So könnten wir ihre Erinnerung bei Bedarf einfach wieder zurücksetzen. Später."[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Der Amtmann schien darüber nachzudenken. "Ein Back-up von ihrer Bewusstseinsdatasette?", wiederholte er. "Ja. Das könnte funktionieren."[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Cletus lächelte. In seiner Magengrube hatte sich etwas unangenehm zusammengezogen, doch er war entschlossen das Gefühl zu ignorieren. Wieder einmal schoss ihm durch den Kopf, was er einmal bei Ulysses gehört hatte. Er wird dir wehtun, Goal. Mitgefühl ist nicht Teil seines Designs. Aber dieses Mal ließ er sich nicht aufhalten. Goal hatte ihn in diese Ecke gedrängt, ihm keine Wahl mehr gelassen als sie ihn erpresste. Es war nicht seine Schuld, dass dies der einzige Weg war wie sie zusammen sein konnten.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Und als sie schließlich zurückkehrte und so wild entschlossen und enthusiastisch war, selbst als er ihr erklärte, dass Argus kurz ihre Bewusstseinsdatasette entnehmen musst um die Aufstiegscodes darauf zu speichern, da spürte er sein schlechtes Gewissen schon gar nicht mehr. Nicht einmal als sie bewusstlos in seinen Armen lag und er Argus die Datasette reichte.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Schließlich war es letztlich zu ihrem eigenen Nutzen.[/JUSTIFY]
 

 

* * *

 

[JUSTIFY]Goal sah wütend aus. Ihre Augen waren schmal, die Lippen zusammengepresst und die Arme verschränkt. Für gewöhnlich war das ein Zeichen für Cletus in Deckung zu gehen, aber da man sie zusammen in eine Kabine gesteckt hatte, war der Raum dafür leider begrenzt.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]"Du hättest wenigstens etwas sagen können," knurrte sie ihn an.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]"Es war Argus' Entscheidung uns nicht auf der Brücke zu erlauben," gab Cletus zurück. "Wenn du wütend sein willst, dann auf ihn, nicht auf mich."[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Sie machte ein Geräusch, das wie eine Mischung aus einem Seufzer und einem Grollen klang. "Mein Leben lang träume ich von diesem Moment. Und jetzt ist es als würde ich ihn verpassen! Ich wollte Deponia näherkommen sehen. Endlich wissen ob das, was ich darüber gelesen habe, stimmt. Über die Kontinente, die verseuchten Meere, die alten Städte. Aber stattdessen fühlt es sich an wie Einzelhaft."[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]"Einzel?", wiederholte er pikiert. "Du tust als wäre ich gar nicht hier."[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]"Das meine ich doch gar nicht. Dich hat Deponia nur ohnehin nie sonderlich interessiert."[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Cletus schnaubte. "Ohne mich wärst du jetzt trotzdem nicht hier."[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Sie ignorierte ihn und wanderte zwischen der Tür und einem kleinen Schreibtisch auf und ab. Gerade als sie sich erneut zu ihm umwandte ging ein Ruck durch das Hochboot. "Das Andockmanöver", hauchte Goal. "Cletus, wir sind da."[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]"Wie erfreulich", antwortete er trocken. Doch auch sein Herz klopfte etwas schneller, wenn auch weniger in hoffnungsvoller Erwartung und mehr in nervöser Furcht, Goal würde schon jetzt die Wahrheit herausfinden. Je länger sie ahnungslos blieb desto besser. Schließlich konnte er sie nicht über zwei Wochen ohne Bewusstseinsimplantat herumliegen lassen. Und ihr immer wieder das Gedächtnis zu löschen, konnte ihr unter Umständen auch schlecht bekommen.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Er sah ihr beim auf- und abtigern zu und lauschte auf die Geräusche von Metall auf Metall als das Hochboot an seinem Platz zur Ruhe kam. Endlich öffnete sich die Tür und Argus trat mit einem seiner Männer herein.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Zu Hause auf Elysium hatte er noch nie einen der Organon-Soldaten zu Gesicht bekommen, was es nun um so befremdlicher machte, an einem Ort zu sein, an dem es von ihnen nur so wimmelte. Der Soldat trug eine panzerverstärkte Uniform ähnlich der von Argus, doch ohne ein Cape und mit dunkelgrauen Handschuhe anstelle von weinroten. Aber was Cletus am meisten verunsicherte, war, dass er die Augen des Mannes nicht sehen konnte. Argus' getöntes Visier erlaubte immerhin so viel von seinem Gesicht zu sehen, dass er dessen Mimik erahnen konnte. Doch bei den Fußsoldaten war das Visier über den Augen schwarz gefärbt, auch wenn er vermutete, dass der Organon ihn seinerseits recht gut sehen konnte. Nur ein schmaler Streifen des Visiers war von außen durchsichtig und zeigte einen langen, gerade Nasenrücken, der lediglich anzeigte, dass der Helmträger keine Maschine, sondern im weitesten Sinne ein Mensch war.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Während Cletus noch die beiden musterte, baute sich Goal vor ihnen auf und verschränkte die Arme. "Na endlich! Ich muss sagen, ich bin eine derartige Behandlung nicht gewöhnt, Amtmann. Und dann lassen Sie mich noch dermaßen lange warten!"[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Argus betrachtete sie einen Moment stumm, doch Cletus war sich nicht sicher ob sein Blick eher amüsiert oder kühl wirkte. "Sie können sich gerne offiziell beschweren sobald wir zurück sind, Fräulein Goal."[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Was sie natürlich nicht machen würde, damit ihr Vater nicht erfuhr, dass sie gegen seinen Willen auf Abenteuerjagd gegangen war. Hoffte Cletus zumindest.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]"Wie dem auch sei", mischte er sich ein. "Da wir nun in einem Stück auf dem Planeten gelandet sind, sollten wir vielleicht-"[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]"Deshalb bin ich hier", fiel ihm Argus ins Wort und ignorierte Cletus' wütenden Blick. "Wir sind nun in Porta Fisco. Wenn sich die Herrschaften aufraffen können, sollten wir jetzt in unseren Kreuzer umsteigen, so dass wir unseren Fahrplan einhalten."[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Das ließ Goals Zorn zumindest größtenteils verrauchen. "Heißt das wir werden etwas von der Stadt sehen? Ja?"[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Argus sah zwischen ihnen hin und her. "Nun ja, wir werden das Hochboot verlassen und auf der Oberen Aufstiegsstation kurz ins Freie gelangen, bevor wir den Hangar des Kreuzers erreichen."[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Cletus spürte kalten Schweiß seinen Rücken hinabrinnen. War es möglich dort Spuren von Deponianern zu sehen? Er wünschte er hätte die Situation vorher mit Argus durchgesprochen, doch jetzt wo Goal dabei war, war das leider nicht mehr möglich. "Ins Freie?" wiederholte er. "Ist das nicht sehr gefährlich? Wegen, äh, der giftigen Atmosphäre und... und der Strahlung... und so?"[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Argus starrte ihn an als habe er den Verstand verloren.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Cletus schluckte seinen Ärger herunter und versuchte es noch einmal: "Ich meine, Sie haben doch bestimmt Schutzvorkehrungen für uns gegen die schrecklichen Gefahren, die auf Deponia auf uns lauern."[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Die Augen des Amtmanns wurden schmal, doch endlich gab er ihm die Antwort, die er hören wollte. "Es wird sich bestimmt noch ein Helm finden. Mit einem Luftfilter. Und natürlich Schutzkleidung." Er räusperte sich, doch das Knacken in seiner elektronisch verzerrten Stimme erinnerte Cletus an ein spöttisches Lachen. "Es wird Ihnen bestimmt passen, Herr Inspektor. Damit sie vor den schrecklichen Gefahren etwas sicherer sind. Und für das werte Fräulein wird sich wohl auch etwas finden."[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Goal war nicht gerade davon angetan, noch länger warten zu müssen als Argus und der Soldat wieder verschwanden, doch wirkte sie inzwischen nicht mehr wütend, sondern schrecklich aufgeregt. Cletus fand es absurd sich so auf den Anblick von Müll zu freuen, aber er nahm es hin.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Glücklicherweise dauerte es dieses Mal nicht lange bis wieder jemand auftauchte. Argus selbst war nicht erschienen, doch drei seiner Soldaten standen mit Organon-Ausrüstung vor ihrer Tür. Cletus konnte nicht sagen, ob derjenige, der den Amtmann zuvor begleitet hatte, darunter war, aber sie waren ausreichend instruiert worden, so dass er nicht noch einmal erklären musste, was sie brauchten.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Ein Organon half Cletus beim Anlegen der Uniform und die beiden anderen kümmerten sich um Goal. Allerdings hätte er es wohl auch ohne Hilfe geschafft. Der Helm saß wie angegossen und für die gepanzerte Uniform musste er zwar seinen weißen Vinylanzug ablegen, da der Kragen unmöglich unter dem Schulterpanzer Platz fand, doch hätte er sich die Reaktion des Organons über seine Unterwäsche gern gespart. Zwar konnte er das Grinsen nicht sehen, aber er war sich trotzdem sicher, dass es da war.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Mit seiner Vermutung, dass der Teil des Helms, der von außen schwarz wirkte, von innen durchsichtig war, hatte er natürlich auch recht gehabt. Allerdings schärfte ihm der Organon ein, sich nicht in ihr Funknetz einzuwählen, doch da man dieses im Helm per Schalter mit der Zunge aktivierte, konnte Cletus auch gut darauf verzichten. Zwar waren die Sachen für deponianische Verhältnisse geradezu atemberaubend sauber und das Innere des Helms roch nach Desinfektionsmittel, doch schon die Vorstellung, dass jemandes Spucke einmal an diesem Schalter geklebt hatte, ließ ihn das Gesicht verziehen.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Bei Goal war das Anlegen der Uniform etwas problematischer. Zwar hatte sie nicht seinen ausladenden Kragen und eine schmalere Statur, so dass sie ihren Anzug anlassen konnte, dafür war sie aber auch ein gutes Stück größer als Cletus und die Organon-Soldaten. Der Helm saß auch eher leidlich und bei Hosen und Stiefeln bestand sie darauf bei ihren eigenen zu bleiben. Die Organons bestanden darauf, die freien Stellen mit Stoff zu umwickeln, bis sich Goal kaum noch richtig bewegen konnte. Cletus war erstaunt wie ruhig sie dabei blieb, besonders da die beiden ständig anfingen zu kichern, wann immer sie wiederholten, dass das Ganze für ihre eigene Sicherheit notwendig war. Aber wahrscheinlich war Goal inzwischen zu allem bereit, wenn sie nur den Planeten endlich sehen durfte.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Und dann hatten sie es endlich geschafft. Begleitet von ihrer kleinen Eskorte nahmen sie einen Fahrstuhl zu den Schleusen des Hochboots. Dann öffneten sich die schweren Sicherheitstüren und sie standen auf einer Plattform hoch oben auf der Oberen Aufstiegsstation.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Vor ihnen erstreckte sich Porta Fisco. Cletus war gegen seinen Willen beeindruckt. Die Stadt war größer als Elysium, so viel stand fest. Wie ein Säulenwald ragten die Wolkenkratzer in den Himmel, auch wenn keiner so groß war wie die Aufstiegsstation. Einige waren eingestürzt oder bestanden aus nichts als einem Stahlgerippe, doch selbst das machte den Anblick nicht weniger eindrucksvoll. Einst hatte der Ältestenrat in dieser Stadt seinen Sitz gehabt und für viele galt sie als Hauptstadt Deponias.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Der Himmel wirkte weit blauer als er erwartet hatte, auch wenn der Horizont zwischen den Häusern ungesund grünlich schimmerte. Er konnte das Meer jenseits der Stadt nicht sehen, aber der Wind trieb seltsame Gerüche von Moder und feuchter Verwesung zu ihnen, die es mühelos auch ins Innere des Helmes schafften.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Neben ihm war Goal völlig verzückt in den Anblick versunken, doch auf einmal bemerkte er Argus auf sie zukommen. Der Amtmann baute sich vor ihnen auf und deutete in die Richtung, aus der er gekommen war. "Wenn Sie die Architektur genug bewundert haben, können wir vielleicht endlich aufbrechen. Der Kreuzer fährt in vier Minuten los, ob Sie an Bord sind oder nicht."[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Cletus griff nach Goals Arm und war erleichtert als sie sich ohne Gegenwehr mitziehen ließ.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Sie mussten erst noch ein gutes Stück weiter abwärts in der Station fahren bis sie die Höhe der Schienentrassen erreichten. Argus wurde mit jedem Moment ungeduldiger und ließ sie den Kreuzer kaum von außen betrachten als sie endlich den Zugang erreichten. Alles was Cletus auffiel war, dass es ein metallenes Ungetüm war, das kaum breiter war als die Schiene, die allerdings auch schon mehrere Meter durchmaß. Dafür ragte das Ding aber weit in die Höhe und ging oben sogar noch ein Stück auseinander. Aerodynamisch war es schon einmal nicht. Und furchtbar hässlich noch dazu.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Nun ja, wenn er drinnen war, musste er es ja nicht mehr ansehen.[/JUSTIFY]
 

 

* * *

 

[JUSTIFY]Cletus ließ sich der Länge nach auf's Bett fallen und seufzte zufrieden. Er wagte es kaum zu glauben, aber er hatte den Tag wirklich überstanden.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Sie hatten die geliehene Schutzkleidung zurückgegeben, damit sie "gereinigt und desinfiziert" werden konnte, was Cletus zwar guthieß, aber auch als einen willkommenen Vorwand erkannte, sie davon abzuhalten sich all zu frei zu bewegen. In Goals Fall war das auch dringend nötig und was ihn selbst anging... Nun, seine Neugier hielt sich ohnehin in Grenzen.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Das Zimmer, das man ihnen zugewiesen hatte, war noch kleiner als die Kabine im Hochboot, verfügte aber über alles Nötige um darin einige Wochen zu überleben: ein ausklappbares Doppelbett, ein in der Wand eingelassener Schrank und eine große Schublade, sowie ein kleiner Arbeitsbereich mit Stuhl und Schreibtisch hinter einer Zwischenwand. Zwar wäre eine Couch und ein Esstisch schön gewesen, aber zumindest würde ihm sein Appartment zu Hause auf Elysium nie wieder klein vorkommen. Und wenn er dann noch nach vollbrachter Mission in ein größeres umzog... Cletus grinste selbstzufrieden.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Goal setzte sich neben ihm auf das Bett und betrachtete ihn mit einem Grinsen, das seinem in nichts nachstand. "Wir sind wirklich hier", flüsterte sie.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Er verschränkte die Arme hinterm Kopf und warf ihr einen Seitenblick zu. "Ja, mitten im Müll. Herzlichen Glückwunsch."[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Sie lachte leise und streckte sich neben ihm aus. "Mitten im Abenteuer", verbesserte sie ihn. Cletus schnaubte nur.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Eine Weile lagen sie stumm da, dann begann Goal sacht mit einer seiner Haarsträhnen zu spielen. "Danke, dass du mich mitgenommen hast."[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Er sah sie nicht an, schob ihre Hand aber auch nicht fort. "Es ist nicht so als hättest du mir eine große Wahl gelassen."[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Sie gluckste, lehnte sich zu ihm hinüber und küsste ihn. "Aber wenn du Frau Kinkel mitgenommen hättest, dann hättest du heute Abend weit weniger Spaß."[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Nun erwiderte er ihren Blick. Er konnte sich nicht daran erinnern, sie schon einmal so glücklich gesehen zu haben. So energiegeladen und voller Vorfreude. Er legte eine Hand auf ihre Wange und erwiderte den Kuss, stärker und drängender, als er sich auf sie rollte.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Und während sie eng verschlungen ihre Verlobung feierten, kam ihm der Gedanke was für eine Schande es wäre, wenn sie alles herausfände und er die Erinnerung an diesen Abend auslöschen musste.[/JUSTIFY]



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