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Wer bist du?

Gut und Böse, die Grenze ist dünn
von

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Gedanken

„Noch so eine!“, lacht er plötzlich und steht auf. Anscheinend hatte der Zug eine starke Bremsung hingelegt, wegen dieser Haltestelle, schlussfolgere ich. Außerdem stehen wir immer noch, also haben wir definitiv angehalten.

„Ich heiße übrigens Yato.“, damit beugt er sich zu mir runter und reicht mir seine Hand. Dankend nehme ich sie an und lasse mich von ihm hochziehen.

„Hiyori!“, stell ich mich dann leise vor, als ich vor ihm stehe und ihn wieder in diese atemberaubenden blauen Augen schaue.
 

„Es hat mich gefreut dich kennen zu lernen, Hiyori!“, kurz grinst er mich an, wird dann aber ernst.

„Trotzdem solltest du in Zukunft mich meiden, so wie alle. Vergiss mich am besten wieder!“ so dreht er sich um und geht.
 

~*~
 

Inzwischen wohne ich nun zwei Monate in Tokio, den jungen Mann aus dem Zug habe ich bis jetzt nicht wieder gesehen. So langsam verschwinden auch die Bilder von ihm in meinen Kopf. Ehrlich gesagt habe ich ihn sogar teilweise ganz vergessen. Sein Name ist mir inzwischen komplett entfallen. Anfangs habe ich noch ein Bild von ihm vor Augen gehabt wenn ich schlafen gegangen bin, teilweise hatte ich sogar von ihm geträumt. Aber inzwischen kann ich mich wirklich nur noch leicht an ihn erinnern. Was ich schade finde, immerhin hatte ich mich doch zu ihm hingezogen gefühlt, also warum vergaß ich ihn dann jetzt?
 

Vielleicht ist es auch der Ablenkung durch meine zwei neuen Freundinnen geschuldet. In der Uni an meinen zweiten Tag bin ich während einer der Pausen den Beiden zufällig über den Weg gelaufen. Akira, welche kurze hellbraune Harre und grüne Augen hat, kam sofort auf mich zu gerannt und hat gemeint das meine Augenfarbe sehr interessant ist. Sie war mir von Anfang sehr sympathisch auch wenn sie etwas zu stürmisch in einigen Situationen ist, mag ich sie sehr. Am meisten allerdings dreht sie durch wenn es um Jungs geht, im Gegensatz zu Aimi. Meine nun zweite Freundin, sie habe ich zusammen mit Akira am zweiten Tag kennen gelernt. Während Akira auf mich zu gerannt war, war Aimi stehen geblieben und hat uns nur ruhig beobachtet. Am Anfang dachte ich sie wäre schüchtern, doch inzwischen weiß ich es besser. Sie ist nicht schüchtern, sie ist ruhig und analysiert lieber erst die Menschen und die Situation bevor sie sich irgendwo reinstürzt. Sie hat wunderschöne schulterlange, dunkelbraune Haare und braune Augen. Nur wirkt sie manchmal durch ihre Sprüche und ihrer roten Brille auf der Nase wie ein Nerd, was sie keineswegs ist. Gut sie ist schlau, aber sie kann auch lustig und hilfsbereit sein.
 

Wo ich gerade an die Beiden denke drehe ich mich nach links und schaue auf meinen Wecker. Es ist Samstag weswegen ich auch noch in meinem Bett liege und meine Gedanken habe schweifen lassen.

Jetzt jedoch schaue ich erschrocken, fast schon erstarrt auf die Uhr. Fast eine Minute lang starr ich sie an und kann nicht glauben was für Zahlen da auf meiner digitalen Uhr stehen. Mit einem leisen entsetzten Schrei stehe ich auf und raufe mir erst einmal meine Haare. Verdammt in nicht einmal einer Stunde wollte ich mich mit den Beiden treffen. So schnell ich kann renne ich in mein kleines Bad, gehe duschen um mich danach ganz schnell wieder trocken zu rubbeln. Anschließend renne ich nur mit dem Handtuch begleitet zurück in mein Zimmer und suche mir passende Klamotten aus. Als ich endlich was passendes gefunden habe, mir dabei aber schon verdammt kalt ist und eine Gänsehaut meinen Körper überzieht, renne ich schnell wieder ins Bad, drehe die Heizung hoch und fange an mich anzuziehen. Als ich das endlich geschafft habe, föhne ich noch schnell meine leicht tropfenden Haare trocken.
 

Gerade noch rechtzeitig kann ich meine kleine niedliche Wohnung verlassen. Schnell gehe ich die Straße entlang und versuche mich zu beeilen um nicht doch noch zu spät zu kommen. Zu meinem Glück haben wir uns in der Nähe verabredet und es sind für mich nur ein paar Fußminuten.
 

Ich erreiche gerade eine Kreuzung und bleibe, an der Fußgängerampel die gerade rot anzeigt, stehen. Die Chance will ich gleich nutzen um auf mein Handy zu schauen wie spät es ist, als ich jedoch etwas auf der anderen Seite bemerke. Verwirrt hebe ich meinen Kopf und sehe gerade noch rechtzeitig einen dunkelblauen Haarschopf. Sofort bin ich mir sicher, das es Yato war, doch noch bevor ich ihn hinter her rennen kann ist er verschwunden. Verärgert greife ich mir wieder in meine Hosentasche und hole mein Handy heraus. Da sehe ich ihn endlich wieder, sodass ich endlich mit ihm reden kann, aber er verschwindet einfach. Und dabei bin ich mir sogar sicher, dass er mich auch gesehen hat.
 

~*~
 

Es sind ein paar Stunden vergangenen und ich sitze nun mit meinen Freundinnen in meiner kleinen Wohnung

und nehmen gerade einen Cheeseburger zu uns. Ich kann euch sagen, ich genieße es. Zu oft hatte man mir McDonalds verboten, weil es ungesund ist und dick macht. Aber irgendwann muss man auch mal seine Grenzen austesten.

„Und das ist wirklich dein erster Burger?“, höre ich ungläubig Akira fragen, schnell kaue ich fertig uns schlucke den Bissen von eben herunter.

„Ja, mein Vater hat ja ein Krankenhaus und naja, er achtet deswegen sehr auf unsere Gesundheit. Er hat mir und meinen Bruder immer wieder verboten dahin zu gehen. Es fördert die Verkalkung der Arterien.“, zum Schluss hin mache ich die Stimme von meinen Vater und wackel mit dem Zeigefinger vor der Nase rum. Sofort prustet Akira bei dem Bild los, das sie eben erst eine Pommes genascht hat und diese fast im Raum verteilt durch ihr Lachen, muss ich glaub ich nicht erwähnen, wäre zu eklig und das die Pommes dabei auch auf meinen Bett verteilt auf den wir zu dritt sitzen muss ich wohl auch nicht erwähnen. Auch Aimi lacht kurz, besinnt sich dann aber und schaut mich nun direkt an.

„Hiyori, er hat aber auch recht, das ganze Fett und alles lässt die Arterien schneller verkalken als gesundes Essen.“ Akira, die auf der rechten Seite von Aimi sitzt, schubst diese nur leicht an der Schulter und verdreht die Augen.

„Jetzt sei nicht so spießig, es ist ja nur ein Burger. Hiyori wird ja nicht gleich in einen McDonalds Laden ziehen und sich ins Koma essen. Dafür ist sie viel zu realistisch und gut erzogen. Sie isst ja nur einen, der wird sie schon nicht umbringen!“, da musste ich Akira zu stimmen. Ein Burger war kein Burger und außerdem musste ich ja auch mal anfangen zu leben.

„Ach was mir gerade auffällt, du hast uns ja noch gar nicht gesagt das du einen Bruder hast.“, etwas verwirrt ziehe ich meine Stirn in kraus und schaue Akira verwirrt an.

Wie kommst du denn jetzt darauf?“, frage ich auch so gleich die Frage die mir auf der Zunge liegt.

„Du hast eben gesagt das es dein Vater euch verboten hat und dann hast du noch erwähnt das du einen Bruder hast.“, erklärt mit Akira und ich mach nur eine abfällige Handbewegung, das hatte ich anscheinend eben unbewusst gesagt, war aber auch halb so schlimm.

„Ja, ich habe einen Bruder, aber er ist viel älter wie ich und wohnt auch nicht mehr bei uns im Haus.“, erkläre ich kurz angebunden, nicht das ich etwas zu verheimlichen hatte, das hatte ich auch nicht, aber wer nun mal nur mein Bruder der ausgezogen ist. Mehr nicht, wir haben kaum noch Kontakt zueinander, obwohl wir früher oft unzertrennlich waren.

„Oh, sieht er heiß aus? Wie alt ist er? Hat er eine Freundin? Wenn nein kannst du uns einander vorstellen...“

„Aki halt die Luft an. Manchmal kannst du mit deiner Sucht nach Männern ganz schön nerven....“, ab jetzt bin ich raus. Eben noch hat Aimi sie unterbrochen und jetzt diskutieren die Beiden sinnlos. Ich versink lieber in meine Gedanken und schaue auf den Fernseher. Da läuft gerade Wrestling, meine heimliche Leidenschaft, wenn meine Mutter davon wissen würde, würde ich ihr das Herz brechen. Ihre liebe kleine Tochter schaut gewalttätiges Wrestling. So komisch es auch klingt, während ich die beiden Männer im Fernsehen beobachte taucht zum ersten Mal nach langen wieder das Bild von den jungen Mann vor meinen inneren Auge auf.

„Darf ich euch kurz etwas fragen?“, so mit unterbreche ich die kleine Diskussion der Beiden und sie richten doch sofort ihre volle Aufmerksamkeit auf mich. Leicht nervös beiße ich auf meine Unterlippen und fange an mit meinen Fingern zu spielen.

„Akira, du kommst doch aus Tokio?“, frage ich vorsichtig und schaue meine Freundin an, diese nickt zwar schaut mich aber gleichzeitig verwirrt an.

„Also ich hab an meinen ersten Tag so einen Jungen kennen gelernt...“, weiter komme ich nicht, den Akira unterbricht mich plötzlich kreischend, was Aimi nur die Augen verdrehen lässt.

„Oh war er süß? Geht er dir nicht mehr aus dem Kopf? Beschreib ihn! Weißt du seinen Namen? Vielleicht geht er ja auch hier zu Uni.“, etwas überrumpelt versuche ich Akira ihren schnellen Worten zu folgen und als sie nun eine Pause einlegt sehe ich meine Chance gekommen um ihr zu antworten.

„Er hatte hellblaue Augen und dunkelblaue Haare...“, murmel ich und tippe mir an mein Kinn, er hatte mir doch seinen Namen gesagt, wie war der nochmal. Während ich überlege und an die Decke schaue bemerke ich nicht wie sich Akira und Aimi einen Blick zu werfen.

„Yato..genau sein Name war Yato!“, sage ich dann erfreut und klatsche in meine Hände. Jedoch vergeht mit jegliches Grinsen als ich ihre Gesichter sehe.

„Halt dich lieber von ihm fern.“, sagt Akira ernst, etwas verwundert schaue ich zu der Grünäugigen.

„Wie meinst du das?“, frage ich noch damit sie mich aufklärt und ich sie etwas besser verstehen kann.

„Seine Familie gehört nicht zu den guten Menschen auf dieser Welt. Vor allem sein Vater und seine Schwester haben schon einige Menschen auf dem Gewissen. Und glaub mir auch er hat schon so einiges für Geld getan. Er kapselt sich zwar ab und zu von ihnen ab, aber er geht immer wieder zu ihnen zurück und hilft ihnen.“, erklärt sie mir und ich verstehe langsam auch warum sich keiner zu ihm gesetzt hat. Aber mein Herz zieht sich schmerzlich zusammen, ich kann mir nicht vorstellen das er so etwas tut, er war so nett gewesen, hatte er doch sogar gelacht und mir aufgeholfen.

„Wie hast du ihn kennen gelernt?“, fragt nun Aimi und ich schaue auf ihre Frage hin nach unten auf meine Bettdecke.

Die nächsten Minuten verbringe ich damit, dass ich den Beiden erkläre wie ich ihn kennen gelernt habe, ich erzähle ihnen auch das auf die Knie gefallen bin und er mir geholfen hat.

„Glaub mir halt dich lieber fern von ihm.“, murmelt Akira und wechselt kurz einen Blick mir Aimi, nur dieses Mal kann ich es sehen.

Der Blick meiner Freundinnen sagt so viel wie: hoffentlich ist sie noch nicht verloren.

„Wir gehen dann langsam nach Hause. Dir noch einen schöne Abend Hiyori, wir hoffen wir haben dir die Laune nicht allzu sehr verdorben.“, murmelt Aimi und steht auf, sofort setzte ich ein künstliches Grinsen auf und mache eine wegwerfende Handbewegung.

„Ach was, lieber ich weiß es jetzt, anstatt das ich es zu spät erfahre und in Gefahr bin.“, antworte ich ehrlich und ich meine es auch ehrlich nur mein Magen zieht sich dabei krampfhaft zusammen.

„Mach es gut und bis morgen, immerhin wollen wir shoppen gehen!“, lacht Akira und versucht mich auf zu lockern, schnell beugt sie sich zu mir runter und umarmt mich zum Abschied. Ich strecke mich etwas entgegen und erwidere ihre Umarmung. Danach umarme ich noch einmal kurz Aimi und dann sind sie beide verschwunden. Als sie die Tür schließen kullert mir langsam eine Träne über die Wange.


Nachwort zu diesem Kapitel:
Ich schreibe schon fleißig am dritten Kapitel, ich hoffe wirklich das ich es noch diesen Monat veröffentlichen kann. LG Komplett anzeigen

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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Sunshinera
2017-01-04T19:19:22+00:00 04.01.2017 20:19
Klasse Kapitel. So Yato soll ein böser Junge sein? Naja ich denke Hiyori wird das schon richten. Ich freue mich schon wenn es weiter geht und wünsche dir noch ein frohes neues Jahr. ^^

L.g Sunny <3
Antwort von:  Seulgi95
04.01.2017 20:47
Danke dir auch ich hoffe du bist gut rein gerutscht.
LG


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