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Die 5 Idioten und ich

von

Vorwort zu diesem Kapitel:
Heyho,
nach langem hört man mal wieder von mir und das wirklich nach sehr langer Zeit.
Ich kann nichts anderes sagen, außer: "ENTSCHULDIGUNG. Ich wollte das nicht, ich kam nur irgendwie nicht zum Schreiben. ES TUT MIR SOOO LEID. Trotzdem hoffe ich, dass ihr Spaß bei diesem Kapitel habt und vergisst die Regel nicht. Wenn euch Verbesserungsvorschläge einfallen, versuche ich sie zu korriegieren. Viel Spaß beim Lesen und bis zum nächsten Mal" ^^
Was hoffentlich nicht so lange dauert o.O Komplett anzeigen

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Das Paradies

Der erste Schultag war nun schon eine Woche her und seitdem ist nichts Erwähnenswertes passiert. Ich verstehe mich mit Nina von Tag zu Tag besser und ich möchte schon so weit gehen und sagen, dass wir beste Freundinnen sind. Ich hätte es nie für möglich gehalten, aber ich bin wirklich mit einem Mädchen befreundet und dazu sind wir auch noch beste Freunde.

Heute war schon wieder Montag und ich begrüßte Nina mit einem Lächeln. Auch wenn es Montag war, ich liebte diese Schule immer noch. Sie war einfach ein wahr gewordener Traum von mir gewesen. Doch schien ich als einziges so zu empfinden. Meine Mitschüler waren alles andere als begeistert zur Schule gehen zu müssen. Aber wenn sie nicht hier wären müssten sie arbeiten und ich glaube, dass wollten sie definitiv noch weniger. Also mussten sie es nun einmal ertragen und der eine besser als der andere.

Wie es üblich war, hatten sich schon Grüppchen und Gemeinschaften gebildet. Es gab einmal die ‚Coolen‘, die alles und jeden nieder machten, der nicht zu ihnen gehört. Zusätzlich noch die ‚Geeks‘, also im Grunde genommen die Außenseiter der Klasse, die sich nur mit verschiedenen Spielen etc. auseinander setzten und die Realität manchmal total vergessen. Wo ich übrigens hinzugehöre, als einziges Mädchen, wenn sich Nina ab und zu mal dazu gesellte. Eine weitere Gruppe waren die ‚Tussen‘, die auch zu den ‚Coolen‘ gehörten, aber manchmal gab es eben auch nur die Mädchen im Alleingang. Und zu guter Letzt noch die Normalen, die irgendwie ein bisschen zu allen aber auch gleichzeitig zu keinen dieser Gruppen gehörten.

Ich war stolz einer von den ‚Geeks‘ zu sein, doch machte es das Leben nicht unbedingt einfacher. Zwar sahen mich die Jungs als einer von ihnen an und versuchten sich nicht irgendwie an mich ran zu machen, da sich endlich mal ein Mädchen auch für die Dinge interessierte, die sie so verehrten. Aber dafür machten die Tussen es umso schwerer. Ihre Anführerin, wie nicht anders zu erwarten war es Miss Megamöpse Penelope, die seit Schulbeginn Rafael schöne Augen machte, tat alles, um mir mein Leben zur Hölle zu machen. Vielleicht wusste sie ja von der Beziehung die zwischen mir und Rafael läuft, auch wenn ich so gut wie immer versuche nicht in seine Nähe zu kommen. Doch starrt er mich kontinuierlich an und es wäre unmöglich, dass ihr das nicht auffällt. Was aber nur ein weiterer Grund ist um mich zu hassen. Auch wenn mich das alles kalt lässt und mich wenig interessiert. Aber heute sollte es anders sein.

Nach Sport, als wir uns alle wieder angezogen hatten, erkannte ich erst nicht, dass an meiner Latzhose ein paar Fäden fehlten, genau wie an meinem T-Shirt. Ich zog mich also ganz normal an und ging aus der Umkleide, als sich meine Klamotten langsam von meinem Körper verabschiedeten. Ich merkte wie meine Hose immer weiter herunter hing und sich mein T-Shirt von meinen Schultern entfernte. Panisch sah ich mich um und lief so schnell es ging zur Bibliothek, die glücklicherweise nicht weit entfernt war. Glücklicherweise war ich auch die Einzige in diesem Raum, denn meine Klamotten bedeckten nur noch wenige Stellen meines Körpers.

Schnell verkroch ich mich in die hinterste Ecke und rief Nina an.

„Tuuut….Tuuut….Tuuut….Hey, hier ist…“

“Nina?” schrie ich ihn mein Handy.

„Ich bin leider gerade nicht zu erreichen, also versuch es doch noch einmal später. Auf…“ Und schon verstummte ihre Stimme.

„Verdammt“, schnaufte ich.

„Wer ist da?“ reif eine männliche Stimme.

Starr blieb ich in der Ecke sitzen. Bitte, lass es doch einfach gut sein heute, betete ich.

„Bist du das, Alex?“ fragte die Stimme und ich wagte es nicht zu antworten.

Schnell versuchte ich mit den Stücken meiner übrig gebliebenen Klamotten alles Notdürftige zu bedecken und da stand er auch schon vor mir.

„Was machst du denn hier?“ fragte mich Armin.

„Ich hab gedacht ich setzte mich hier in die Ecke, weil sie so schön ist“, antwortete ich ironisch.

„Stör ich dich bei irgendwas?“ fragte er weiter ohne mein Kommentar zu beachten.

„Eigentlich kommst du gerade im richtigen Moment.“

Perplex sah er mich an und hielt seinen Kopf schräg.

Ich sah ihn an und musste mir eingestehen, dass er schon irgendwie süß aussah. Warum muss er denn immer so süß aussehen. Komm schon Alex, konzentrier dich!! Du hast gerade größere Probleme.

„Ja, kannst du mir Nähzeug besorgen oder besser, kannst du mir meine Sportklamotten aus meinem Schließfach holen?“

„Warum das?“

„Weil jemand sich einen Spaß mit mir erlaubt hat und die Fäden aus meinen Sachen gezogen hat. Entweder lauf ich nur noch mit Unterwäsche durch die Schule oder du holst mir meine Sachen“, antwortete ich schon fast barsch.

„Ist ja gut. Ich kann dir aber auch meine Sachen geben. Ich durfte beim Sport heute nicht mitmachen, also sind sie auch nicht verschwitzt oder so.“

Ich sah ihn an und nickte. „Danke.“

„Okay, dann warte und ich bring sie dir eben.“ Und schon war er verschwunden.

Warum muss ausgerechnet er mir immer helfen. Gut es hätte auch schlimmer kommen können, aber wenn irgendwas passiert ist Armin immer dabei. Ob freiwillig, ein Zufall oder es passierte einfach. Er ist immer da.

Es dauerte ein paar Minuten bis er zurück kam und mir seine Sachen brachte. Ich bedankte mich bei ihm und wollte aufstehen, als ich bemerkte, dass er immer noch vor mir stand.

„Willst du dich nicht wenigstens umdrehen?“ fragte ich, während ich noch in der Ecke hockte.

„Ich kann dir auch helfen“, lächelte er mich an und kam auf mich zu.

„Ich glaube, ich schaff das schon alleine.“ Panisch sah ich ihn an. Er kam immer näher und duckte sich zu mir runter.

Er stemmte seine beiden Hände neben meinem Gesicht und ich war somit eingeschlossen. Ich hielt seine Sportkleidung immer noch krampfhaft vor meinem Körper. Als ich ihm in die Augen sah konnte ich nicht genau ausmachen, was er wirklich vorhatte. Sein Blick schien schon fast leer zu sein und das machte mir nur noch mehr Angst. Meine Haut spürte seinen heißen Atem, wodurch sich eine Gänsehaut bildete. Mir kam die Überlegung ihn wegzudrücken, doch würde mein halbnackter Körper danach komplett entblößt sein. Es war aussichtslos.

Sein Gesicht kam immer näher und ich schloss die Augen, weil ich dachte, er würde mich jetzt küssen. Doch er glitt an meinem Mund vorbei in Richtung Ohr.

„Warum?“ hauchte er mir mit tiefer Stimme in dieses.

Ich machte meine Augen wieder auf und verstand nicht ganz. ‚Warum?‘ Warum fragt er das? Und in welchem Kontext.

Doch so schnell er zu mir runter kam, war er nun auch schon wieder oben und sah mich mit einem fetten Grinsen an.

„Es war nur ein Scherz. Ich lass dich jetzt alleine.“ Und schon war er verschwunden.

Ich hingegen sah dem verschwundenen Armin hinterher und sank komplett auf dem Boden. Was sollte das denn gerade? Was hat das zu bedeuten? Ist es das was Dave meinte? Wird er seinen Zug machen? Aber wofür und warum? Ich versteh das alles nicht…
 

Währenddessen stand Armin verzweifelt vor der Tür der Bibliothek. Er verbarg sein feuerrotes Gesicht hinter seinen Händen und konnte nicht fassen, was er gerade getan hatte. Wie hatte er es geschafft so etwas zu sagen?

Warum musste ihm all das passieren? Warum war sie immer da wo er war? Warum war sie so wunderschön? Warum? Die Frage hallte in seinem Kopf und verstummte als plötzlich ein Junge vor ihm stand.

„Hast du Alex gesehen?“ fragte eine Stimme, die Armin aufblicken ließ.

„Nein“, antwortete er ihm eiskalt.

„Kein Grund gleich so zu reagieren.“ Und schon war er verschwunden.

Der Schwarzhaarige sah Rafael hinterher. Was er wohl von ihr wollte?

Armin löste sich nicht von der Stelle, als ihm auch schon eine Tür in den Rücke gerammt wurde. Alex kam aus dieser und sah ihn kurz an, als ihr Blick sich so schnell wie möglich wieder auf den Boden wandte.

„Danke“, murmelte sie vor sich hin, bevor sie das Weite suchte.

Er sah ihr hinterher, doch wagte er es nicht, ihr hinterher zu laufen. Er hatte es vermasselt.
 

Ich distanzierte mich den ganzen Tag von Armin, selbst auf dem Weg nach Hause lief ich fünf Meter hinter Armin und Sam, der glücklicherweise heute kein Date arrangieren konnte. Er fragte auch nicht, warum ich so viel Abstand hielt, oder Armins Sportklamotten angezogen hatte. Worüber ich ihm sehr dankbar war.

Glücklicherweise hatten mich Penelope und die anderen den restlichen Tag über in Ruhe gelassen. Selbst wenn dies nicht ihre letzte Aktion gegen mich war, konnte ich mich ihnen heute immerhin nicht so präsentieren wie sie es gerne gehabt hätten. Und das war schon viel Wert. Aber es wird noch weit schlimmeres kommen, auf das ich mich irgendwie vorbereiten muss. Aber wie ist dann die Frage. Ob ich Nina hinzuziehen soll? Aber wenn sie mir hilft, dann könnte sie auch ins Kreuzfeuer geraten. Nein, das lass ich nicht zu. Ich muss mir irgendwas anderes überlegen.

Nach zehn Minuten hatten wir unser Wohnung erreicht und ich bekam fragliche Blicke seitens Yosch und Dave, die zusammen in der Küche einen Kaffee tranken.

„Warum hast du dich umgezogen?“ fragte mich Dave.

„Ach nichts Besonderes. Ich hab nur ein Glas Wasser umgeschüttet, weswegen ich mir meine Sportsachen angezogen habe“, erklärte ich hoffend, dass sie mir die Geschichte abkauften.

„Sind das nicht die Sachen von Armin?“ fragte eine Stimme im Hintergrund.

Timo kam nun ebenfalls in die Küche, seine Schultasche immer noch auf den Rücken. Ich sah ihn mit großen Augen an. Mit ihm und mit das was er gesagt hat, hatte ich am wenigsten mit gerechnet.

„Du musst dich irren. Kann sein, dass wir dieselben Sachen haben, aber das sind meine“, lächelte ich ihn an.

„Echt? Sind die nicht ein bisschen groß?“ Er hielt seinen Kopf schräg und sah mich genau an.

„Ach Timo, ist doch egal. Mal kauft man sich Sachen, die viel zu groß sind, weil die eben viel bequemer sind“, lachte ich. „Naja, soll ich dann mal anfangen zu kochen?“

„Oh ja.“ Seine Augen strahlten mich an und er scheint alles vergessen zu haben, was in den letzten Sekunden passiert war. Erleichtert, verließ ein Seufzer mein Lächeln und ich machte mich an die Arbeit.

Timo, Sam und Armin verließen währenddessen die Küche, um sich in ihre Zimmer zurück zu ziehen. Yosch und Dave hingegen saßen immer noch an ihren Plätzen und beredeten irgendwelche geschäftlichen Sachen. Ich dagegen hörte meine Musik und bereitete alles vor.

Nach einer halben Stunde war ich komplett fertig und alle versammelten sich in der Küche, um zu essen. Es wurde über Gott und die Welt diskutiert und nach einer weiteren dreiviertel Stunde war alles wieder ruhig. Ich räumte den hinterlassen Saustall auf, da ich in dieser Woche den kompletten Küchendienst verrichten musste. Nachdem ich damit fertig war, zog ich mich in mein Zimmer zurück und begann mit meinen Hausaufgaben. Es dauerte nicht lange als es an meiner Tür klopfte und Armin hereinkam. Da ich meine Kopfhörer jedoch in meinen Ohren trug, hörte ich ihn nicht, weswegen ich zusammen schrak, als mich jemand an der Schulter antippte.

Aufgeschreckt sah ich hinter mich und erkannte Armin, der ebenfalls überrascht über meine Reaktion war. Er sah mich erst mit großen Augen an, als er verlegen zu Boden blickte.

„Was denn?“ fragte ich mit leiser Stimme. Ich wollte ihn jetzt nicht sehen. Kann er nicht einfach wieder gehen?

„Hör mal, ich… ich wollte mich für mein Verhalten von heute Mittag entschuldigen. Es war nicht richtig und ich könnte verstehen, wenn du nie wieder etwas mit mir zu tun haben möchtest, auch wenn ich hoffe, dass es nicht dazu kommen wird…“ Peinlich berührt hielt er seinen Blick auf dem Boden, der wohl in diesem Moment sehr interessant zu sein schien.

Schon wieder verließ ein Seufzer meine Lippen und ich schnaufte auf.

„Es wird wohl auch schwer sein nie wieder etwas mit dir zu tun zu haben. Immerhin wohnen wir zusammen und gehen auch in dieselbe Klasse. Also von daher, bringt das doch auch nichts.“ Ich sah ihn mit einem leichten Lächeln an, als er mir in die Augen blickte.

„Heißt das, du verzeihst mir?“ fragte er mit glänzen Augen.

Wenn du mich ansiehst, könnte ich dir alles verziehen. Doch das behielt ich lieber für mich.

Weswegen ich nur nickte und sein Funkeln in den Augen nur noch größer wurde. Bitte hör auf, mich so anzusehen.

„War das dann alles, oder ist sonst noch etwas?“

„Ja, kannst du mir helfen?“ fragte er mich und kam auf mich zu.

Er hielt mir unsere heutige Mathehausaufgaben entgegen und sah mich flehend an.

„Ich verstehe das nicht“

„Was verstehst du daran denn nicht?“ fragte ich ruhig.

„Das hier.“ Er deutete auf die Formel, die wir heute neu gelernt hatten und holte sich einen Stuhl, damit er sich neben mich setzten konnte.

Ich sah mir kurz alles an und versuchte es ihm so gut wie möglich zu erklären.

„Also, hier musst du…“

Es dauerte eine ganze Stunde, bis ich ihm alles verständlich erklären konnte und er die Hausaufgaben alleine machen konnte. Doch anstatt wieder in sein Zimmer zurück zu gehen, blieb er in meinem. Ich musste feststellen, dass es schön war ihn bei mir zu haben und nicht immer alleine zu sein. Auch wenn es schön ist allein zu arbriten, war es ganz nett in Gesellschaft zu arbeiten. So bemerkten wir nicht, dass der Abend zu Ende geht und die Sonne hinter den Häusern verschwindet. Ich machte daraufhin das Licht an und setzte mich wieder an den Schreibtisch.

„Weißt du, was hier fehlt?“ kam es auf einmal von ihm.

„Nein?“ Fragend sah ich ihn an.

„Ein Fernseher.“

Weiterhin durchbohrte ich ihn mit meinem Blick von der Seite.

„Ich meine du guckst doch Animes. Wo siehst du sie dir denn an? Auf deinem iPod?“

Ich nickte. „Ab und zu auch auf meinem Laptop, aber warum interessiert dich das?“

„Das ist doch viel zu klein. Wenn du willst, kannst du sie dir bei mir am Fernsehen ansehen.“ Er sah mich an und wurde ein bisschen rot. „Nur wenn es dir nichts ausmacht, natürlich.“ Verlegen sah er wieder auf das Blatt Papier, welches vor ihm lag.

Mit einem Blick auf die Uhr, sah ich, dass es erst neun Uhr war, also noch viel Zeit, um sich in paar Folgen anzusehen.

„Darf ich?“ fragte ich ihn aufgeregt. Auch wenn ich meinen Laptop liebte, nach einiger Zeit wird es anstrengend sich auf ihn zu konzentrieren.

Mein Gegenüber sah mich fassungslos an und verstand wohl nicht ganz, welche Antwort ich ihm gegeben hatte.

„Wir haben erst 9:00 Uhr und ich denke nicht, dass du jetzt schon schlafen gehst oder?“ fragte ich schüchtern. Was fällt dir bitteschön ein, ihm zu zusagen. Das ist doch nur eine Ausrede, dass mein Laptop zu klein ist. Du willst doch nur Zeit mit ihm verbringen!!

„Nein, natürlich darfst du mitkommen. Ich guck nur eben, ob mein Zimmer überhaupt aufgeräumt ist.“ Schnell stand er auf und warf dabei seinen Stuhl um. Tollpatschig versuchte er ihn wieder an seinen vorherigen Platz hinzustellen.

„Ich glaube, so wie es hier vorher aussah, kann es nirgendwo schlimmer sein.“ Ich musste lachen, als ich daran dachte.

„Das mag wohl sein. Du hast echt Talent für Zimmereinrichtung.“ Er sah sich um und kratze sich am Hinterkopf.

„Naja, wenn die Bombe entschärft ist, sag ich dir Bescheid.“ Und schon war er verschwunden.

So eine Metapher habe ich auch noch nie gehört. Sie ließ mich lächeln und in Gedanken versinken.
 

Es vergingen einige Minuten, in denen ich mich selbst für mein Handeln verfluchte.

Heute Mittag warst du noch böse auf ihn, hättest am liebsten nie wieder was mit ihm zu tun und jetzt das. Sag mal, du bist auch der reinste Widerspruch oder? Erst schickst du ihn zur Hölle und dann willst du ihm auch noch folgen, damit du Zeit mit ihm verbringen kannst. Was fällt dir eigentlich ein? Was soll er nur von dir denken? In der einen Minute denkt er, du hasst ihn und in der nächsten, glaubt er, dass du ihn liebst. Kannst du nicht einfach mal so handeln, dass solche Komplikationen nicht mehr auftreten? Ich wäre dir da sehr dankbar für.

Gedankenversunken merkte ich wieder nicht, dass Armin in mir Zimmer gekommen war und erschrak diesmal wieder, als er auf meine Schulter tippte.

„Die Bombe ist entschärft“, lächelte er mich an und ich folgte ihm in sein Zimmer. Es befand sich am Anfang des Flurs und somit am weitesten von meinem entfernt. Während ich dem Schwarzhaarigen folgte, betrachtete ich ihn mir genauer von hinten. Trotz seiner irgendwie hageren Figur, hatte er breite Schultern, die von einem engen schwarzen T-Shirt umhüllt waren. Auch wenn ich nicht glaubte, dass er trainieren geht, sah es ganz danach aus. Man könnte ein paar Muskeln ausmachen, die sich bei jedem Schritt von ihm mitbewegten. Es war ein interessantes Spektakel, welches meine Fantasien spielen ließ. Doch bevor ich mich in diesen verlor, dachte ich lieber an gar nichts. Ich schüttelte den Kopf, damit meine Gedanken verschwinden, doch konnte ich dabei einen Blick auf seinen Hintern werfen. Ich konnte nicht fassen, dass ich da tatsächlich hinsah, doch konnte er sich sehen lassen.

Hör auf! Hör auf!! HÖR AUF!!! Konzentrier dich auf irgendwas anderes und nicht seinen gutaussehenden Arsch. Man, Alex, reiß dich zusammen. Es ist nicht das erste Mal, dass du so etwas sieht. Du kannst es doch überall sehen und da ist es auch keine große Sache. Aber bei den anderen sieht er nicht so gut aus…

Jetzt reiß dich zusammen!!!

Ich schüttelte meinen Kopf immer heftiger und bekam einen fragenden Blick von Armin, der das aber nicht weiter kommentierte. So waren wir auch schon an seinem Zimmer angekommen und ich durfte zuerst rein gehen.

Es war recht dunkel, da die Deckenlampe nicht viel Licht spendete. Ebenfalls sah es sehr schlicht gehalten aus. Ein schwarzes Doppelbett stand auf der linken Seite der Tür. Ein Schreibtisch auf der gegenüberliegenden Seite und ein Bücherregal, welches die hintere Wand komplett bedeckte. Zu meinem Erstaunen jedoch, sah ich keinen Müll, Wäsche oder einen Fernseher, von dem er mir erzählt hatte und der Grund war, warum ich in diesem Raum stand.

Perplex sah ich zu Armin hoch, der nun neben mir stand.

„Und wo soll der Fernseher sein? Oder musst du jetzt einen Knopf drücken, wo dann deine kompletten Möbel verschwinden und jegliche Technik zum Vorschein kommt?“ fragte ich verständnislos.

„Oh man, du hast zu viele Filme gesehen“, lachte er mich aus und lief auf das Bücherregal zu. Er schob eines der Regale weg und man erkannte einen bläulichen Schimmer im Hintergrund. Er deute mir ihm zu folgen.

Ich trat neben das Regal und war wie gelähmt. Ein riesiger Flachbildschirm ragte an der linken Wand des zusätzlichen Raums. Unter ihm stand eine PS4, die Wii, Wii U und noch zusätzlich eine x-Box. Vor diesen stand ein kleiner Tisch mit etlichen Süß Kram und Chips, sowie eine bequem aussehende schwarze Couch, auf deren Lehen Getränkehalter eingebaut wurden. Doch das war noch nicht alles.

Auf der rechten Seite des Raums, stand ein Schreibtisch mit einen fast so großen Bildschirm, wie der Fernseher, auf dem fröhliche Anime Charaktere nacheinander zu sehen waren. Ein moderner schwarzer Schreibtischstuhl stand noch vor dem Tisch, doch war dieser am wenigsten interessant.

Ich trat wie gebannt in den Raum ein und konnte nicht fassen, was gerade alles vor mir stand.

„Na, gefällt es dir?“ hörte ich eine Stimme im Hintergrund.

„Das…Das…Das ist der Himmel.“ Freudig sprang ich zu Armin. „Darf ich mich hier wirklich hinsetzten?“

„Klar, du wärst sogar das erste Mädchen, das sich je hier aufgehalten hätte.“

Doch ich hörte ihm gar nicht mehr richtig zu und schmiss mich auf das Sofa, in welches ich sofort versank.

Der Schwarzhaarige kam auf mich zu und lächelte zu mir herunter.

„Das ist der Wahnsinn. Ich möchte hier nie wieder weg.“

„Irgendwann musst du es.“ Er setzte sich zu mir und schaltete den Fernseher an. „Was willst du denn gucken?“

„Hmm, lass mich mal überlegen. Die neue Staffel von Attack on Titan ist raus. Kennst du das?“

„Also jetzt beleidigst du mich aber“, schmollte mein Sitznachbar, der nun die neue Folge von Attack on Titan einrichtete und sich nach hinten fallen ließ.

„Und jetzt sieh zu und genieße.“

Gesagt, getan. Es dauerte keine zehn Sekunden, da war ich schon wie gebannt und vergaß alles um mich herum. Erst saß ich noch neben Armin, doch nach einer kurzen Weile hatte ich meinen Kopf auf seiner Schulter abgelegt und kam ihm so gefährlich nahe, aber bemerkte ich es einfach nicht. Mein Körper konnte nun komplett alleine handeln, ohne dass mein Verstand oder sonst irgendwas in meinem Kopf dazwischen stellen konnte.
 

Wie gefesselt saß Alex vor dem Fernseher und bemerkte gar nicht, wie Armins Gesicht immer rötlicher wurde. Er konnte sich gar nicht richtig auf den Kampf zwischen Mensch und Titan konzentrieren, denn war sein Kopf ganz woanders. Er wusste nicht was er tun sollte, doch genoss er es einfach, wie Alex‘ s Kopf auf seiner Schulter ruhte und sich kein Stück rührte. Er konnte es nicht glauben. Dass sie trotz seiner dämlichen Aktion, von vor ein paar Stunden, ihm verzeihen würde und jetzt ihm sogar so nahe kommt. Nicht dieser Raum war der Himmel, sondern sie und alles was er schönes bisher mit ihr erleben konnte. Sie war wie ein Traum, der für ihn in Erfüllung gegangen ist. Ein wahrgewordener Traum, den er heute, hier und jetzt erleben durfte.

Doch dieser Traum hielt nur noch weitere zwanzig Minuten. Denn danach, war die aktuelle Folge zu Ende und Alex machte sich auf den Weg in ihr Zimmer.

„Gute Nacht“, verabschiedete sie sich mit einem Glitzern in den Augen, welches Armins Herz schneller schlagen ließ.

„Wenn du willst, kannst du auch ruhig öfters vorbeikommen.“ Es klang schon fast wie ein Flehen.

„Mach ich. Das ist einfach so coool“, strahlte sie immer noch, als sie schon in ihr Zimmer verschwand.

Armin schloss die Tür hinter sich. Nachdem er sich bis auf die Boxershorts ausgezogen hatte, schmiss er sich in sein Bett. In diesem Moment war er so froh, dieses Zimmer mit viel Arbeit konstruiert zu haben. Sein Gaming Zimmer war zu seiner stärksten Waffe geworden, Alex zu sehen und mit ihr Zeit verbringen zu können. Und sie würde wieder kommen.

Mit einem fetten Grinsen schlief er langsam ein und hatte die beste Nacht seit langer Zeit gehabt. Endlich hat mal etwas funktioniert, was nicht nach hinten losgegangen ist.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Sunshinera
2017-10-21T15:45:45+00:00 21.10.2017 17:45
Süß. Mehr kann ich dazu nicht sagen.^^

Wirklich ein wieder gelungenes Kapitel und ich entschuldige mich dafür, dass ich so wenig bis gar nie kommentiert habe.
Das wird sich ab jetzt ändern. Hoffe Ich jedenfalls^^

L.g deine Sunny<3


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